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Achtung … Durchgeblickt!! Die Impfung: was sie bringt und wie sie funktioniert
Achtung…Durchgeblickt!!
Die Impfung: was sie bringt und wie sie funktioniert.
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Mit freundlicher Unterstützung der Klinik für Kinder und Jugendliche unter Chefarzt
Dr. Johannes Herrmann
Alle reden von Impfung, das hast du bestimmt schon mitbekommen. Die ganze Welt sucht fieberhaft nach einem Impfstoff gegen Corona. Denn erst wenn wir diesen haben, wird sich unser Leben voraussichtlich wieder weitgehend normalisieren. Muss also eine echt wichtige Sache sein. Gegen andere Krankheiten haben wir schon die Möglichkeit zu impfen. Sicher bist auch du gegen viele Krankheiten geimpft zum Beispiel gegen Masern.
Wie genau funktioniert so eine Impfung überhaupt?
In der Spritze, die der Arzt dir gibt, befinden sich abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon. Diese sind für dich nicht mehr gefährlich, nur ganz selten bemerkt man also etwas von der Impfung. Manchmal kommt es zu leichten Krankheitsanzeichen, wie zum Beispiel Fieber. Dein Immunsystem aber – das ist sowas wie eine körpereigene Polizei – bekommt von den Eindringlingen aus der Impfspritze sehr wohl was mit. Und genau das soll es auch. Durch die Impfung wird es nämlich sozusagen in die „Schule“ geschickt. Es soll lernen, wie die Krankheitserreger einer bestimmten Krankheit „aussehen“, es soll sie unschädlich machen, geeignete „Waffen“ gegen sie entwickeln und sich das alles für später merken. Beim nächsten Kontakt mit der Krankheit weiß dein Immunsystem genau wen es vor sich hat und kann sehr schnell mit der Abwehr beginnen, noch ehe du richtig krank wirst. Denn wie der Erreger aussieht, hat es ja gelernt und weiß schon, wie er bekämpft werden muss. Der Körper hat also aktiv sogenannte Antikörper gegen den Erreger gebildet, deshalb nennen wir das eine aktive Impfung.
Gegen einige Krankheiten muss mehrmals geimpft werden, damit dein Immunsystem
eine Abwehr entwickelt. Gegen wieder andere ist von Zeit zu Zeit eine „Auffrischungsimpfung“ nötig. Das ist sozusagen eine Erinnerung an das Immunsystem, dass es seine Abwehrstrategien nur ja nicht wieder vergisst. So ähnlich, wie wenn du dein 1x1 wiederholst, wenn es etwas eingerostet ist. Dabei merkst du: Selbst wenn du zuerst wieder unsicher bist, hast du doch die Rechenaufgaben schon einmal gekonnt und gewusst. Diesmal geht es viel schneller als beim ersten Mal, als alle Aufgaben für dich noch neu waren. Wenn du also regelmäßig übst, bist und bleibst du fit. Ebenso geht es deinem Immunsystem mit den Krankheitserregern: „Übung macht den Meister“ gilt auch hier.
Schutz vor Krankheiten: das Immunsystem
Das Gedächtnis des Immunsystems
Dringen Krankheitserreger in unseren Körper ein, werden verschiedene Zellen unseres Immunsystems aktiv: Zunächst greifen die Fresszellen an und zerlegen die Erreger. Sie sind nicht spezialisiert auf bestimmte Erreger und können daher oft die Krankheitserreger nicht vollständig beseitigen. Deshalb holen sie sich Hilfe: Sie präsentieren kleine Teile des Eindringlings den sogenannten T-Helferzellen. Dieser Zelltyp alarmiert die B-Lymphozyten und regt die Vermehrung von Zellen an, die genau die passenden Abwehrstoffe – sogenannte Antikörper - gegen eine bestimmte Art von Erregern bilden. Diese Antikörper produzierenden Zellen nennt man dann Plasmazellen. Diese produzieren Antikörper, die sich an den Krankheitserreger anbinden. Sie markieren ihn also, damit er schneller von den anderen Fresszellen erkannt und unschädlich gemacht werden kann. Und dann gibt es da noch die Gedächtniszellen. Die schließlich merken sich die Beschaffenheit der Erreger. Bei einer erneuten Infektion wird die Abwehrreaktion des Körpers schneller ausgelöst, die Erkrankung damit verhindert. Außerdem wird durch die Markierung der Krankheitserreger durch die Antikörper verhindert, dass der Krankheitserreger in die Körperzellen eindringen kann. Ist das dennoch bereits geschehen, werden die betroffenen körpereigenen kranken Zellen von den T-Killerzellen unschädlich gemacht.
Wenn es mal schnell gehen muss
Es gibt übrigens noch eine weitere Art der Impfung – die passive Impfung. Die kommt zum Einsatz, wenn es ganz schnell gehen muss, zum Beispiel, wenn du dich beim Spielen verletzt hast und dein Körper einen Schutz gegen Tetanus braucht. Da kann man nicht darauf warten, dass das Immunsystem aktiv in Aktion tritt und in Ruhe selbst Antikörper und Gedächtniszellen bildet wie bei der aktiven Impfung. Dann wird dem Körper in einer passiven Impfung gleich mit den passenden Antikörpern von
Zellen des Immunsystems
Fresszellen: Bekämpfen alle Eindringlinge, indem sie sie verdauen und in ihre Einzelteile zerlegen, sie sind nicht gegen bestimmte Erreger gerichtet. Sie genügen nicht, um eine Krankheit erfolgreich alleine abzuwehren.
T-Helferzellen: Übernehmen die „Organisation“ der Abwehr, indem sie B-Zellen, die Plasmazellen, zur Vermehrung und Produktion von Antikörpern animieren und T-Killerzellen auf infizierte Körperzellen ansetzen.
Plasmazellen: B-Zellen, die genau den passenden Antikörper für einen bestimmten Erreger produzieren.
Killerzellen: Auf Befehl der T-Helferzellen zerstören T-Killerzellen körpereigene Zellen, in denen sich Krankheitserreger eingenistet haben.
Gedächtniszellen: Merken sich das „Aussehen“ eines Krankheitserregers, so dass die Abwehr beim nächsten Kontakt mit dem Erreger schnell starten kann.
außen „geholfen“. Es werden sozusagen vorübergehend „Aushilfspolizisten“ in den Einsatz geschickt.