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Impulskontro�e
Als unsere Hündin jünger war, besuchten wir mehrere Hundeerziehungskurse. Schnell merkte ich, dass die Inhalte des Hundekurses auch für andere Lebensbereiche hilfreich sein können. Zum Beispiel die Impulskontrolle: Impulskontrolle bedeutet, vereinfacht gesagt, dass der Hund nicht jedem Reflex nachgibt, sondern lernt, ruhig zu bleiben.
Ein Reflex oder Reiz kann für einen Hund ein Fußgänger sein, der hinter dem Gartenzaun entlangläuft, oder eine Katze. Ein Hund soll lernen, den Fußgänger nicht anzubellen und die Katze nicht zu jagen. Er soll sitzen bleiben und ruhig zuschauen, wie die Katze über die Straße läuft. Eine schwere Übung. Mit unserer Bonny arbeiten wir immer noch daran.
Durch die Beschäft igung mit dem Thema habe ich festgestellt, dass auch ich meine Impulse kontrollieren sollte. Zum Beispiel, wenn ich eine Idee habe. Häufig beginne ich direkt mal schnell, auf dem Handy etwas zu recherchieren. Meistens dauert das eine Weile, und ich habe mich von dem, was ich eigentlich tun wollte, ablenken lassen. Dabei muss ich diesem Impuls nicht sofort nachgehen, sondern könnte mir eine Notiz machen und das Ganze später anschauen.
Je mehr ich darauf achte, desto mehr Beispiele für fehlende Impulskontrolle finde ich bei mir und in meinem Umfeld: in sozialen Medien und Chats, in Diskussionen und Gemeindeversammlungen.
Wie reagiere ich, wenn mir etwas nicht gefällt oder meinen Werten und Vorstellungen nicht entspricht? Lasse ich meinem ersten Impuls, meinem Ärger, meiner Empörung freien Lauf?
Wenn ja, wie kann ich lernen, es anders zu machen?
Vor vielen Jahren war mir eine Freundin ein Vorbild. Als ihre minderjährige Tochter ihr sagte, dass sie schwanger sei, schaffte sie es, ihren ersten Impuls zu beherrschen. Sie nahm ihre Tochter in den Arm. Statt Vorwürfe zu machen, versprach sie ihr Unterstützung und machte ihr Mut. Der Tochter, die ja selbst wusste, dass sie Fehler gemacht hatte, fiel eine Last von der Seele. Sie hatte sich viele Tage lang nicht getraut, mit der Wahrheit herauszurücken aus Angst vor der Reaktion der frommen Eltern. Die Mutter hatte liebevoll reagiert, weil sie ihren ersten Impuls beherrscht und nicht das gesagt hatte, was ihr spontan durch den Kopf gegangen war. Im Gespräch sagte sie mir später, dass sie ein Stoßgebet losgeschickt hätte, dass Gott ihr für die Situation die richtigen Worte geben und ihr helfen möge, gut zu reagieren. Schließlich sei ein neues Leben auch immer ein Grund zur Freude.
„Wir alle machen viele Fehler, aber wer seine Zunge im Zaum hält, der kann sich auch in anderen Bereichen beherrschen“, heißt es im Jakobusbrief in Kapitel 3, Vers 2. Das ist Impulskontrolle in der Bibel – eine ständige Übung für uns alle.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in dieser Ausgabe dazu weitere Impulse und hilfreiche andere Themen finden.
Viel Freude beim Lesen,
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