Forschungsreihe 01/2018

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Forschungsreihe 01/2018

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Trends 2018 von TRENDONE


TRENDS 2018 WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT... ... Food Printing die Grossküchen ersetzen würde? ... bei jeder Live-Diskussion im TV ein automatischer Faktencheck ablaufen würde? ... Unternehmen Business-Entscheidungen auf Basis des Mondzyklus fällen würden? Für 2018 erwarten wir eine hohe Innovationsdynamik für diese 7 Trends:

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CRISPR CREATIONS – Die Möglichkeiten der Gen-Schere werden im Labor ausgelotet.

TRUSTED CONTENT – Die Verifikation von Text, Bild, Video und Sprache wird zur Priorität.

NEWTRITION – Nachhaltigeres Essen durch neue Herstellverfahren und Nahrungsquellen.

MODULAR RETAIL – Zurück in die Retailfläche – nach dem Baukastenprinzip

MILLENNIAL PARENTS – Millennials sind erwachsen geworden und definieren Elternschaft neu

CIRCULAR ECONOMY – Recycling wird zur Wertschöpfung – Zero Waste ist das Ziel

MYSTIC MOVEMENT – Die Zuwendung zum Mystischen in Zeiten gefühlter Unsicherheit.

Erfahren Sie, wie sich die Trendphänomene entwickeln, welche Best Practice Innovationen es am Markt gibt und welche konkreten Auswirkungen die Trends auf einzelne Branchen haben.


CRISPR CREATIONS Die vielfältigen Möglichkeiten der Gen-Schere werden im Labor ausgelotet.

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… …  Erbkrankheiten komplett beseitigt werden? …  manipulierte Lebewesen, wie Hefe, in Zukunft abbaubare Alternativen zu Plastik darstellen? …  K inder von ihren Eltern nach ihrem Gutdünken designt werden können?

Die Genetik erlebt derzeit – angetrieben durch die CRISPR/Cas-Methode – eine Renaissance. Durch die Technik wird ein umfangreicher, simpler und günstiger Umbau der DNA-Bausteine aller Organismen möglich. Dadurch steigt nicht nur die Hoffnung auf das Ende von Erbkrankheiten und Krebs; es ergeben sich auch weitere Chancen, wie die Züchtung ultraresistenter oder nährstoffoptimierter Pflanzen. Der rasante Preisabfall der GenomSequenzierung – der Entschlüsselung einer individuellen DNA – auf weniger als 1000 US-Dollar, schafft Möglichkeiten, aus unserer Veranlagung verschiedene nützliche Schlüsse zu ziehen: Nach Analyse des Erbguts könnten beispielsweise massgeschneiderte Fitness- und Ernährungspläne erstellt oder weit entfernte Verwandte schnell gefunden werden. Die ersten CRISPR-Anwendungen geben den Startschuss für die wohl wichtigste Revolution in der Medizin seit der Entwicklung des Penicillins. In den Laboren grosser Konzerne, aber auch von Start-Ups und sogar Heimentwicklern werden im kommenden Jahr die wegweisenden Fortschritte für die CRISPR-Kreationen der Zukunft erzielt werden.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

HEALTH & LIFE SCIENCE • New Treatments: Durch Anpassung des Erbguts entstehen neue Therapiemethoden für Krankheiten, Behandlungen für Alters­ erscheinungen sowie Möglichkeiten zur Leistungssteigerung. • Self Optimization: Die eigene Lebensführung, bestimmt durch Faktoren wie Ernährung und Fitness, aber auch durch Ruhezeiten und Stressquellenidentifikation, kann mit dem Wissen über die eigene DNA optimiert werden. • Genome Targeting: Der Umgang und auch bewusste Besitz der eigenen Genom-Identität wird Grundlage für angepasste Dienstleis­ tungen und Produkte, aber auch für gezieltes Marketing, wenn Zielgruppen aufgrund von DNA segmentiert werden.

FOOD & BEVERAGES • More Choices: Die Nahrungsmittel der Zukunft können in ihrem Geschmack, Nährstoffgehalt und in ihrer Haltbarkeit modi­fiziert werden. Es könnten gar völlig neue Obst- und Gemüse­ sorten entworfen werden – je nach Bedarf und auch als Modeerscheinung. • Greater Resilience: Nutzpflanzen, aber auch Tiere, können gegen die veränderten Umwelt­ bedingungen, ausgelöst durch den Klimawandel, widerstandsfähiger gemacht werden. Dadurch könnte die Biosphäre erhalten bleiben das Artensterben könnte aufgehalten werden. • Zero Waste: Durch Manipulation der Lebensmittel verringern sich sowohl der Ausschuss als auch die ungeniessbaren Reste. Bei höherem Output wird so auch der Abfall reduziert.

MATERIALS, MANUFACTURING & ENGINEERING • CRISPR Materials: Durch gezielte Manipu­ lation können organische Materialien um Eigenschaften und Funktionen wie etwa eine längere Haltbarkeit ergänzt werden. Sie können in Zukunft Kunststoffe ersetzen und sind zudem nachhaltig.

• Functional Bacteria: Bakterien sind die neuen Nano-Roboter. Statt Robotern können veränderte Mini-Organismen, so auch Bakte­ rien und Viren, für Fertigungsverfahren wie z.B. zur Instandhaltung von Beton oder auch zur Reinigung eingesetzt werden.


TRUSTED CONTENT Die Verifikation von Text, Bild, Video und Sprache wird zur Priorität.

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… …  bei jeder Live-Diskussion im TV ein automa­ tischer Faktencheck ablaufen würde? …  bei geteilten Fotos und Videos automatisch Datum, Urheber und Veränderungen durch Dritte angezeigt werden? …  es eine staatliche Internetbehörde gäbe, die sämtliche Inhalte durch ein Prüfsiegel veri­fiziert?

Durch die Verbreitung von Fake News ist das Bedürfnis nach Trusted Content erstarkt. Die Verunsicherung der Menschen durch die Offen­legung der manipulativen Mechanismen und Verzerrungen von Tatsachen, vorrangig i­ n den sozialen Medien, schafft ein Bedürfnis nach vertrauenswürdigen Quellen, unabhängigen Instanzen und renommierten Kuratoren. Nicht nur das: Zunehmend wird den Menschen auch bewusst, dass nicht nur Textinhalte, sondern inzwischen auch Bild, Video- und sogar Audio­ inhalte, einfach und unmerklich gefälscht und zu Manipulationszwecken eingesetzt werden können. Für das Jahr 2018 ist zu erwarten, dass im Kampf gegen die Verbreitung von Falschin­ formationen einerseits weiterhin Softwarelösungen zum Einsatz kommen werden. Andererseits werden weitere kollaborative Recherche- und Faktencheck-Initiativen zur Vermeidung von Fake News entstehen. Ferner ist davon auszugehen, dass die Qualitätsmedien ein (Reichweiten-) Come­back erleben werden.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

IT & TELECOMMUNICATION

NON-PROFIT & PUBLIC SERVICES

• Trusted Distribution: Viele Medienmacher und politische Journalisten werden sich auf eigene Server, eigene Newsletter-Dienste und auf dezentrale Open-Source-Netzwerke fokussieren, um beim Thema Inhaltsdistri­­bu­ tion nicht den Regeln der grossen Netzwerke wie Facebook unterworfen zu sein.

• Media Literacy: Dringender denn je müssen es junge Menschen lernen, mit den Medien richtig umzugehen. Schulen, Universitäten und unabhängige Institute sind gefordert, Medienkompetenz zu vermitteln. Dieser Weg beginnt bereits bei der Ausbildung der Lehrer und deren Sensibilisierung für das Thema.

• Fake-Proof Content: Neue Formate zur Unveränderbarkeit von Multimediainhalten wie Bilder und Videos aber auch von Texten werden entstehen, die zudem Zitationen ohne Beleg verhindern werden.

• Integrity: Trusted Content ist gut; die Integrität der Handlungen und Transparenz bei Institutionen und Unternehmen noch wichtiger. Wer tut, was er zuvor gesagt hat, und dies auch vorweisen kann, wird Vertrauen aufbauen können.

• Artificial Co-Workers: Künstliche Intelligenz (KI) wird in Zukunft darauf trainiert, LikeBots zu identifizieren oder eine automatische Moderation in sozialen Netzwerken und Foren zu übernehmen.

• Collaboration: Es erfordert internationale Kollaboration, vielleicht sogar Konsortien, um Methodologien, Standards und Tools für die Verifikation und Kennzeichnung (Güte­ siegel) von Inhalten zu erarbeiten.

MEDIA & ENTERTAINMENT • Trust Building: Verunsicherte Medienkonsumenten erwarten zukünftig die Verifikation der Inhalte; ihr Vertrauen muss allerdings erst einmal zurückgewonnen werden. Transparenz über Quellenlage und zu Rechercheverfahren werden zur Vertrauensbildung eingesetzt werden. • Trusted Content Marketing: Auch für Unternehmen, die Content Marketing betreiben, ist es wichtig, faktenbasiert und glaubwürdig zu

arbeiten. Greenwashing und ähnliche Prak­ tiken werden von aufgeklärten Konsumenten immer schneller erkannt und können das Gegenteil von Marketingzielen bewirken. • Independent Curation: Populärer werden auch vertrauenswürdige Experten und Opinion Leader. Sie bieten einen Überblick sowie eine Einordnung und Perspektive bei komplexen Themen.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

FOOD & BEVERAGES

NEWTRITION Vielfältigeres und nachhaltigeres Essen durch neue Herstellverfahren und Nahrungsquellen.

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… Vielfältigeres und nachhaltigeres Essen durch neue …  Food Printing die Grossküchen ersetzen Herstellver fahren und Nahrungsquellen. würde? …  durch Lab Grown Meat Tiere nicht mehr als Nahrungsquelle herhalten müssten?

• Ethical Convenience: Insbesondere jüngere Verbraucher wünschen sich ein gesundes, ethisch einwandfreies, aber auch ein bequem erhältliches Lebensmittelangebot. Nahrungsmittelhersteller sollten sich bei Low-Entry-Produkten wie etwa Snacks und Müsliriegel nicht davor scheuen, auf neue Zutaten zu setzen. • Easy Supply: Die Produktion sowie der Transport von Lebensmitteln könnte durch die Bereitstellung von Food-Printern am POS obsolet werden. Cafés und Restaurants könnten die Zutaten zen­tral von einem Lieferanten beziehen, die Hersteller würden dann nur noch die Daten zur Zusammensetzung der Produkte bereitstellen.

…  der Bäcker um die Ecke Brownies aus Grillenmehl anbieten würde?

HEALTH & LIFE SCIENCE Konsumenten sind zunehmend sensibilisiert für Themen wie Tierschutz und globale Lebensmittel­ knappheit. Start-ups und Erfinder sind daher auf der Suche nach neuen, nährstoffreichen Nahrungsquellen – von Eiern aus rein pflanzlichen Zutaten und Schokoriegeln aus Insektenmehl bis hin zu Algen aus dem 3D-Biodrucker oder im Labor gezüchtetem Fleisch. In Deutschland sind Insekten bislang nicht als Nahrungsmittel zugelassen. Die EU prüft derzeit allerdings ihre Novel Food Verordnung – das Verbot könnte also möglicher­ weise 2018 aufgehoben werden. Auch synthetisch hergestellte Nahrungsmittel könnten sich künftig als Alternative zur Massentierhaltung und zu genetisch modifizierten Pflanzen etablieren – eine gute Nachricht für Veganer und Vegetarier, die aus ethischen Gründen auf Fleisch verzichten.

• Individual Treatment: Krankenhauspatienten könnten durch Food-Printing, individuelle Mahlzeiten erhalten, die auf ihren persön­ lichen Bedarf abgestimmt sind. • Clean Supply Chain: Lebensmittelskandale gehören der Vergangenheit an, weil das im Labor gezüchtete Fleisch eine klare Herkunftsbezeichnung besitzt und von der Produktion direkt an den Handel weitergegeben wird. • Free From Food: Menschen, die an extremen Nahrungsunverträglichkeiten leiden, müssen bei gedrucktem Essen keine Verunreinigungen durch Allergene mehr befürchten.


MODULAR RETAIL Zurück in die Retailfläche – nach dem Baukastenprinzip

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… ...  der Flagship-Store zugunsten einer gut vernetzten «Flotte» an unterschiedlichen Service-Hubs aufgelöst würde? ...  Produzenten ihre Produkte ausschliesslich im Direktvertrieb über modulare Konzepte vertreiben würden? ...  im Zuge einer Kundenanfrage die Ressourcen und Sortimente des modularen Retails ad-hoc gebündelt werden, um die Kundenbedürfnisse etwa durch «Same-Day-Delivery» zu befriedigen?

Die Vorteile des stationären Handels, nämlich die sofortige Verfügbarkeit und das direkte Erleben von Produkten, sind offensichtlich. Neben dem pres­ tigeträchtigen Flagship-Store in der bekanntesten Shoppingstrasse der Stadt suchen immer mehr Marken nun auch andere Wege, ihre Produkte zu präsentieren und zu verkaufen. Modular Retail, das steht für kreative und flexible Konzepte im richtigen Umfeld, für kurzfristige, aber intensive Markenerlebnisse neben den, auf Langfristigkeit ausgelegten Flagship-Stores. Insbesondere Handelsmarken, die in erster Linie mit Online-Shops operieren und auch kleinere Brands experimentieren mit Pop-up- und Shop-in-Shop-Konzepten oder mit Showrooms, die digitale Sortimente live er­leb­ bar machen. Als innerstädtische Logistikknotenpunkte bilden sie auch die Grundlage für Click & Collect sowie für Verleih- und Mietkonzepte. Der Trend vereint also viele Formate: Von der Inszenierung eines einzelnen Produktes, bis hin zum Aufbau eines verbundenen Retail-Netzes nach dem Baukastenprinzip; bestehend sowohl aus Filialen und Pop-Up-Konzepten als auch aus autonomen Self-Service-Kiosks. Für das Jahr 2018 erwarten wir kreative Konzepte, die das Thema befeuern und Unternehmen die Möglichkeit geben, eine modular kombinierte, erlebnisorientierte Produkt- und Servicepräsentation zu gestalten.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

RETAIL

IT & TELECOMMUNICATION

• Endless Aisle: Händler müssen ihre Filiale zum Showroom weiterentwickeln, der Onund Offline-Angebote miteinander vernetzt; das verlängerte Regal erlaubt den problem­ losen Offline-Zugriff auf das vollständige Online-Sortiment.

• Smart IT: Für modulare Retail-Konzepte bedarf es einer agilen IT-Infrastruktur, die sowohl filialübergreifende Backend-Prozesse (Store2Store) harmonisieren als auch alle Touchpoints zum Kunden (B2C) abbilden kann.

• Connected Service Hubs: Filialen werden zu miteinander vernetzten Service-Hubs, die den erlebnisorientierten Ansprüchen moderner Kunden gerecht werden und kanalübergrei­ fende Leistungen wie beispielsweise eine datenbasierte, individualisierte Beratung oder Click & Collect-Services ermöglichen.

• Always On: Die Bereitstellung von kosten­ freiem und leistungsstarkem WLAN in der Filiale ist unverzichtbar innerhalb der modernen Customer Journey. Sie ist die Grundlage für weiterführende Services wie Instore Navigation (Kunde) oder Instore Analytics (Händler). Zudem unterstützt die Internet­ verbindung vor Ort die Motivation der Kunden, sich spontan und aktiv innerhalb des eigenen sozialen Umfelds über Produkte auszutauschen.

• Visibility & Testing: Die Filiale wird zur Plattform. Sie kann von Online-Only-Händlern genutzt werden, um Produkte mithilfe von Pop-up-, Kiosk- oder Shop-in-Shop-Systemen physisch zu präsentieren und zu testen. • Mono-Brands: Das Konzept des modularen Retails bezieht sich nicht mehr nur auf die vollständige Inszenierung ganzer Produktsortimente, sondern wird durch Digital-Native-­ vertikale-Marken (DNVB) auf die Ebene eines einzelnen Produktes heruntergebrochen.

• Phygital Products: Für die multimediale Produktinszenierung müssen die Produkte mit Internet-of-Things-Technologien (z.B. NFC/RFID) ausgestattet sein, um eine direkte Interaktion auch auf der Produkt­ ebene zu ermöglichen.


MILLENNIAL PARENTS Die Millennials sind erwachsen geworden und definieren Elternschaft neu.

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… …  Familien von stadteigenen Architekten beraten werden würden, damit sie auch mit Kindern in ihren Wohnungen und ihrer gewohnten Umgebung bleiben könnten? …  Eltern in Coworking-Spaces arbeiten und eine Tagesmutter die Kinder vor Ort betreuen würde? …  Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem Thema speziell für Männer werden würde?

Millennials bilden die neue Elterngeneration. Sie möchten ihre Kinder in ihr Leben integrieren und nicht plötzlich zu gänzlich anderen Menschen werden, nur weil sie Eltern geworden sind. Sie möchten weiterhin reisen, Essen gehen und Kunst geniessen – am liebsten mit ihren Kindern zusammen. Auch der ehrliche Austausch über Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft über Social-Media-Kanäle ist für Millennial Parents, die eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung innehatten, wichtig. Gleichberechtigung spielt für sie eine zentrale Rolle: Väter möchten nun auch möglichst viel am Alltag ihrer Kinder teilhaben. Mütter hingegen streben nach gleichberechtigter Wiedereingliederung in die Arbeitswelt. Auch Unternehmen erkennen, dass sich die neue Elterngeneration nicht mehr zwischen Familie und Beruf entscheiden möchte, und schaffen, nicht zuletzt wegen des Fachkräftemangels, entsprechende Angebote. Das neue Familienmodell wird ausserdem zeitnah die Nachfrage nach haushaltsnahen Dienstleistungen steigen lassen, so auch nach Online-Shopping von Lebensmitteln, Abonnementoptionen sowie flexiblen Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Auch das Wort «Familie» an sich ist für Millennials zu einem dehnbaren Begriff geworden – ob die alleinerziehende Choice-Mom, die mit dem Nachwuchs und Freunden in einer Wohngemeinschaft lebt oder zwei gleichgeschlechtliche Paare, die gemeinsam Kinder aufziehen – Familie ist, wo Kinder ein liebevolles Zuhause erleben und sich aufgehoben fühlen. Die Öffnung des Ehe- und Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Lebenspartner im Jahr 2017 hat diese Entwicklung noch verstärkt.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

FOOD & BEVERAGES

CONSUMER GOODS

• Convenient & Healthy: Was Millennial Parents vor allem fehlt, ist Zeit für den Einkauf und das Kochen von gesunden und abwechslungsreichen Mahlzeiten. Hochwertige Convenient-Gerichte in Bio-Qualität könnten diese Lücke füllen.

• Genderless Products: Geschlechtsneutrale Kinderkleidung erfreut sich wachsender Beliebtheit, denn Millennial Parents möchten ihre Kinder nicht mit geschlechtsspezifischen Klischees aufwachsen lassen.

• Cool Places: Millennial Parents sind oft mit ihren Kindern gemeinsam unterwegs – sie möchten dort essen gehen, wo sie sich als Familie willkommen fühlen. Cafés und Restaurants sollten die Rahmenbedingungen dafür schaffen und Platz für Kinderwägen, Wickeltisch und Spielbereich zur Verfügung stellen. • Meal Delivery for Kids: Lieferangebote und -dienste sollten in Zukunft gesundes Essen und Snacks für Kinder sowie Erwachsene im Angebot haben.

• Flexible & Mobile: Die Anforderungen an Kinderprodukte haben sich in Bezug auf ihre Mobilität und Flexibilität verändert. Ob Kinderwagen, Betten oder Autositze – leichte Materialien und eine platzsparende Auf­ bewahrung werden immer wichtiger. • Outdoor Extension: Zukünftig werden OutdoorMarken in den Babyausstattungsbereich vordringen: Atmungsaktive Schneeanzüge, Kinderwagen aus High-Performance- Materialien und stylische, wetterfeste Wickelrucksäcke werden zu Begleitern von Lifestyle-bewussten Eltern.

TOURISM & LEISURE • Family Airbnb: Mit den Kindern Städtereisen zu unternehmen, wird immer beliebter. Herkömmliche Hotelzimmer sind für Familien jedoch zu unpraktisch, und sie möchten lieber in vollausgestatteten Wohnungen übernachten. Die Hotelbranche muss daher Angebote ent­ wickeln, um Familien von Airbnb abzuwerben. • Lifestyle Choices: Millennial Parents möchten nicht nur Kinderveranstaltungen besuchen – vielmehr möchten sie ihre Kinder mitnehmen

können, wenn sie ihren eigenen Interessen nachgehen. Hilfreich dafür wären hier etwa eine Kinderecke im coolen Café, eine professionelle Kinderbetreuung während des Nachmittagskonzerts oder des Yoga-Kurses und ein Zeitfenster im Museum, reserviert explizit für Familien. • Easy Information: Väter suchen vorwiegend auf YouTube nach Informationen über Babys oder Kinderpflege. Sie könnten unter anderem mit How-to’s und Tutorials angesprochen werden.


CIRCULAR ECONOMY Recycling wird zur Wertschöpfung – Zero Waste ist das Ziel

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… …  auf Produktverpackungen die wiederverwerteten Rohstoffe aufgelistet wären? …  Hersteller ihre Produkte nach dem Ende des Lebenszyklus zu 100 % in den Wertschöpfungskreislauf zurückführen müssten? …  wenn Besitz aus unserer Gesellschaft verschwände und die Nutzung von Produkten über konstante Micro-Payments abgerechnet würde?

Die Circular Economy verfolgt das Ziel, Produkte nach Gebrauch nicht mehr zu Abfall werden zu lassen, sondern sie als Sekundär-Rohstoffe in den Produktionszyklus zurückzuführen. Das Schliessen von Materialkreisläufen wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, vielmehr profitieren ressourcenintensive Industrien von der Wiederaufbereitung. Mit dem neuen Geschäftsmodell der «As-a-Service»-Anbieter, also der flexiblen Teilzeitmiete, bleiben Produkte, Werkzeuge oder Maschinen während des gesamten Lebenszyklus im Besitz der Hersteller. Den Wettbewerb dominiert somit künftig, wer schon beim Design eines Produktes das Recycling mit einpreist und den gesamten Kreislauf effizient und ressourcenschonend gestaltet. Bedingt durch kurze Lebenszyklen ist Recycling im Consumer Electronics Bereich in den letzten Jahren zu einer elementaren Ressourcenquelle geworden. Die Vernetzung und Elektrifizierung von Fahrzeugen und Maschinen führt nun dazu, dass sich auch die Automobilhersteller und der Maschinenbau mit der Circular Economy beschäftigen. Insbesondere das Recycling der teuren Batterien spielt dabei eine zentrale Rolle. Das von Tesla-Managern gegründete Start-Up «Redwood Materials» nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Auf der Konsumentenseite prägt sich die Circular Economy mit der Forderung nach Zero Waste Produkten vor allem bei Lebensmitteln aus.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

CONSUMER GOODS • Convenient Recycling: Hersteller von roh­ stoffintensiven Produkten wie Elektrogeräten könnten eine Infrastruktur zum Einsammeln von Altgeräten schaffen und den Kunden die Möglichkeit bieten, Altgeräte in Postfilialen, Drogerien oder bei Behörden abzugeben. • Green Fast Fashion: Der Trend zum Umweltschutz könnte auch Hersteller der Textilindustrie animieren, ihre nicht verkauften Kollek­ tionsteile zu recyclen und für eine Nebenlinie wiederzuverwerten. • Premium Green: Auch grössere Möbelhäuser könnten auf hochwertige Recyclingmaterialien für ihre Produktion zurückgreifen und Upcycling-Produkte als Premiumlinie lancieren.

FOOD & BEVERAGES • Accept Responsibility: Supermärkte könnten sich aktiv um nicht verkaufte Frischwaren kümmern und Kreisläufe für die Verwertung dieser Produkte schaffen. • Zero Waste Cookbooks: Stylische Kochbücher, die sich der Resteverwertung verschreiben, könnten der Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten entgegenwirken, indem sie eine Einkaufsliste sowie einfache Menüpläne für eine ganze Woche bereitstellen, bei denen alles Gekaufte auch verwertet wird. • Recipe Boxes: Das Konzept «Kochhaus», bei dem es die genau abgemessenen Zutaten für das jeweilige Rezept zu kaufen gibt, könnte von anderen Herstellern adaptiert werden, und zwar zur Freude jener Kunden, die nur ab und zu etwas Besonderes kochen möchten.

MATERIALS, MANUFACTURING & ENGINEERING • Recyclable Design: Hersteller können Produkte bezüglich ihres ökonomischen Gesamtnutzens optimieren und bereits während der Gestaltungsphase die Kosten für die Rückführung in den Materialkreislauf mit einpreisen. • Collaborate with Recyclers: Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die sich auf die Wiederverwertung spezialisiert haben,

können Hersteller gezielt wiederverwertbare Materialien verwenden und die Ökobilanz ihrer Services optimieren. • Integrate Usage Behaviour: Die Vernetzung der Produkte gibt wertvolle Einblicke in das Nutzerverhalten, so dass der Ressourcen­ einsatz noch zielgerichteter gesteuert werden kann.


MYSTIC MOVEMENT Die Zuwendung zum Mystischen in Zeiten gefühlter Unsicherheit.

WAS WÄRE, WENN IN ZUKUNFT… …  Unternehmen New-Moon-Rituale halten und Business-Entscheidungen auf Basis des Mondzyklus fällen würden? …  die neue Mystik-Ästhetik den skandina­ vischen Clean-Look ablösen würde? …  die modernen Hexen des Mystic Movement in allen Ländern politische Parteien gründeten?

Ausgehend aus den USA schwappt eine neue Ästhetik nach Europa herüber, die auf den ersten Blick eine Sehnsucht nach Magie, Mystik und Spiritualität zum Vorschein bringt. Dahinter verbirgt sich allerdings das tiefe Bedürfnis der Menschen nach Orientierung. Im neuen Mystic Movement bezeichnen sich Millennial-Frauen als «Witches» und verstehen sich als Teil einer selbst-empowernden feministischen Bewegung. Parallel zu dem politischen Aspekt des Mystic Movement entsteht allerdings auch ein Gegenentwurf zu organisierten Religionen; eine neue kommerzielle Spiritualität – gewissermassen die Hipsterisierung von Esoterik. Die Zeichen dafür sind seit Längerem zu beobachten: Seit einigen Jahren ist das Hippie -Festival «Burning Man» en vogue; das peruanische Transzendenz-Ritual mit der Liane Ayahuasca erfreut sich grosser Beliebtheit, ebenso frisch gedruckte Tarotkarten, modern gefasste Kristalle und Catwalk-Mode, die wie sämt­ liche andere Konsumgüter in die Welt der Mystik eintaucht. Noch ist nicht abzusehen, ob dieser Trend den Zugang zu Spiritualität nachhaltig verändern wird, oder ob er lediglich als Lifestyle-Phänomen einzuordnen ist.


BRANCHENIMPLIK ATIONEN:

MEDIA & ENTERTAINMENT

CONSUMER GOODS

• Event Spaces: Das Mystic Movement lebt von «Gatherings» und «New Moon»-Parties. Planen Sie ein Event und suchen ein Thema? Bitteschön! Neue Veranstaltungsorte rund um das Thema Spiritualität sind bereits im Entstehen begriffen.

• Explore new target groups: Die grosse Chance für Anbieter, die über Erfahrungen auf den Gebieten der Spiritualität und Esoterik verfügen, eine neue, jüngere Zielgruppe zu erschliessen.

• Branding: Junge Frauen sind eine starke Zielgruppe. Das Mystic Movement könnte die Art und Weise ändern, wie sie angesprochen werden möchten. • Revival Time: Es entsteht Spielraum für neue TV-/Serien/Contentmarketing-Formate. Der richtige Zeitpunkt für ein Revival der 1990er TV-Serien ist gekommen.

• Need for diversification: Das wiedererstarkte Bewusstsein für die Kräfte der Natur einerseits und die Beliebtheit spiritueller Praktiken andererseits eröffnen Möglichkeiten für neue Produkte im Bereich Kosmetik, Lebensmittel und Fashion. Die neue Lust am Überirdischen könnte sowohl durch entsprechende Inhaltsstoffe als auch durch Herstellungsverfahren angesprochen werden. • Touchpoint Aesthetics: Der Trend wird auch die Ausstattung von Wohnungen und Third Places wie Cafés oder Concept Stores beeinflussen: Muster, Stoffe, ganze Kollektionen im Bereich Innenausstattung werden im nächsten Jahr «witchy».

AUTOR TRENDONE wurde 2003 von Nils Müller gegründet und steht für weltweite Micro-Trendforschung. Als inspirierende Trendforscher und kreative Innovationsberater begleiten wir unsere Kunden in ihre Zukunft. Ob in inspirierenden Keynotes, Zukunftsstudien, Innovationsworkshops oder mit interaktiven Innovationstools wie dem Trendexplorer, wir finden die richtige Lösung für Ihr Innovationsvorhaben. Kontakt: Camille Zimmermann, zimmermann@trendone.com, www.trendone.com

PERFOR MANCE

neutral Drucksache No. 01-17-100214 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership


GfM-Forschungsreihe

In Zusammenarbeit mit Experten aus der Wissenschaft und der Praxis nimmt die GfM eine führende Rolle in der Forschung im Bereich marktorientierte Unternehmensführung in der Schweiz ein. Die GfM-Mitglieder erhalten die wichtigsten Ergebnisse der von der GfM unterstützten Forschungsprojekte in der Publikation «GfM-Forschungsreihe» zugestellt. 01/2017 What’s next ? Kant für morgen 02 /2017 Neue Wege zur Innovation – von der Problemlösung zur Problemfindung 03/2017 Innovation in der Schweiz 04/2017 Influencer Marketing 05/2017 Marketingorganisation der Zukunf t 06/2017 Marke und Authentizität

Unter dem Link ht tp://www.gfm.ch/de/forschung/forschungsreihe/ können Sie die GfM-Forschungsreihen der vergangenen Jahre kostenlos downloaden.

S chweizerische Gesellschaf t für Marketing, Löwenstrasse 5 5, 80 01 Zürich Telefon + 41 (0)4 4 202 3 4 25, Fa x + 41 (0)4 4 281 13 30, w w w.gfm.ch, info@gfm.ch


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