Interview Stephanie Lüpold Marketingcheck GfM

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06 Juni 2018

GfM-Marketing-Check mit Stephanie Lüpold, CEO, Amazee Labs Zürich

«Die besten Produkte empfahlen meine Freunde!» GfM-Marketing-Check mit Stephanie Lüpold, CEO von Amazee Labs Zürich. Nach ihrem Bachelor in Business Administration erlangte Stephanie Lüpold 2015 ihren Master in Business Management, ebenfalls an der HSG. 2016 stiess sie zum Start-up Knip dazu. Im Anschluss war sie bei digitalswitzerland als Head of Relations und Business Development für den Ausbau der Mitgliederbasis wie auch für die Geschäftsentwicklung zuständig, bevor sie im Frühjahr 2018 zu Amazee Labs Zürich kam. Interview: Cara Müller, GfM Bild: Stephanie Lüpold, Amazee Labs

rinox; es war ein grosses Highlight, wenn 2. Mit welchem Produkt, mit welcher Marke man so ein Taschenmesser geschenkt erhal­ beginnt Ihr Tag am Morgen und endet der Tag Als Erstes kommt mir Nivea in den Sinn. Ich ten hat. Als Drittes erinnere ich mich an die am Abend? erinnere mich noch gut an die Handcreme in SBB. Wenn man unterwegs war, hat man vom Das ist das gleiche Produkt. In meinem Fall der blauen Blechdose. Als Zweites Victo­ Schaffner eine Kinderfahrkarte erhalten. ist es ein One-Plus-5-Smartphone. Morgens 1. Welches waren die drei Markenikonen in Ihrer Kindheit oder Ihrer Jugend?

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GfM-Marketing-Check «Die besten Produkte empfahlen meine Freunde!» management & branding

schalte ich den Wecker am Smartphone ab, und abends stelle ich ihn wieder ein. Weitere Produkte, die ich dann am Morgen oder auch abends nutze, sind Kosmetika. Sämtliche Pro­ dukte wurden mir von Freunden empfohlen. 3. Welches Produkt oder welche Firma steht heute für exzellentes Marketing?

einem Kennenlernen, einem Pitch oder beim Abschluss eines erfolgreichen Projekts. Auf Projektleiterebene sieht dies etwas anders aus. Dadurch, dass unsere Projektleiter agil arbeiten, stehen sie fast täglich im Austausch mit unseren Kunden – entweder über Tele­ fon oder Videokonferenz oder Instant-Mes­ saging (Slack).

Für mich macht GoPro einen tollen Job. Ei­ nerseits haben sie ein etabliertes TV-Marke­ 7. Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen künftig ting. Andererseits kennt man ihre viralen die grössten Chancen? Videos. Bei GoPro ist es egal, was gefilmt Wir sind auf Drupal, der führenden Openwird, man erkennt sofort, dass es GoPro ist. Source-CMS-Technologie, sowie React spe­ zialisiert. Durch unsere globale Veranke­ rung sowie die aktive Teilnahme an der 4. Welche Geschäftsidee oder welches Open-Source-Community sind wir bei der Produkt hat Sie in letzter Zeit am meisten Gestaltung von neuen Entwicklungen ganz begeistert? Die Firma Lemonade. Sie ist in New York vorne mit dabei. Beispielsweise sind wir füh­ aktiv und kommt aus der Insuretech-Szene. rend im Bereich von Decoupled-Websites. Sie bietet Hausratsversicherungen komplett Dabei wird das Frontend durch eine API an digital an. Sobald man einen Schaden hat, das Backend angebunden und kann direkt kann man dies über ihre App melden. Der und unabhängig vom Backend den sich Schaden-Algorithmus der Firma ist bereits schnell verändernden Marktgegebenheiten so ausgereift, dass innert Sekunden entschie­ angepasst werden, während das Backend den wird, ob der Schaden gedeckt wird oder weiterhin stabil bleibt. Dies bietet zahlreiche nicht. Wird der Schaden übernommen, ist Vorteile. Ergänzend zur technologischen Ex­ die Zahlung selbstverständlich ebenfalls in­ zellenz haben wir ein starkes Designteam. nerhalb weniger Minuten beim Kunden. Wir haben somit den Vorteil, dass diese zwei Diese Firma fasziniert mich, weil ich ur­ Bereiche optimal aufeinander abgestimmt sprünglich aus der Versicherungsbranche sind. Um ein Beispiel zu geben: Page-Speed komme und die Entwicklungen in dem Be­ ist ein wichtiger Faktor, um bei Google pro­ minent platziert zu werden. Wenn wir ein reich aus persönlichem Interesse verfolge. Design konzipieren, dann ist dies technisch so abgestimmt, dass eine optimierte, schnel­ 5. Welcher Marketingtrend oder welches le Website entwickelt wird. Marketingthema ist für Sie momentan am wichtigsten? Warum?

Für uns sind alle digitalen Konsumen­ tentrends, welche die Kunden unserer Klien­ ten betreffen, wichtig. Da wir für unsere Kunden Websites kreieren, müssen wir abso­ lute Experten in den Marktentwicklungen sein. Der digitale Kommunikationskanal wird immer wichtiger. Das heisst für uns, wir müssen wissen, was der Endnutzer digital konsumiert, wie er konsumiert, auf welchen Kanälen er unterwegs ist und wie diese ge­ staltet sind. So können wir unsere Kunden optimal hinsichtlich der Gestaltung ihrer Website beraten. 6. Wie kommunizieren Sie hauptsächlich mit Ihren Kunden (direkter Kundenkontakt, Social Media und so weiter)?

In meinem Fall besteht der Kundenkontakt sehr oft auf persönlicher Ebene – sei es bei

8. Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen künftig die grössten Risiken?

In den vergangenen Jahren haben sich viele Unternehmen daran gewöhnt, mit Agentu­ ren aus dem Ausland zu arbeiten, die einen gewissen Preisvorteil bieten können. Als Schweizer Agentur heisst das, dass wir uns vor allem durch eine hervorragende Qualität und durch ein starkes lokales Marktver­ ständnis abheben müssen. Dadurch zeigen wir, dass unsere Existenz im Schweizer Markt berechtigt ist. Dies können wir sehr gut. Wir liefern einen hohen Schweizer Qua­ litätsstandard und bieten natürlich die tech­ nische Expertise. Da wir im Bereich von komplexen Grossprojekten tätig sind, ist die räumliche Nähe zum Kunden zudem von grossem Vorteil.

Push or Pull, Frau Lüpold? Kanada oder Argentinien? Ganz klar Kanada. Ich habe zwar auch in Argentinien gelebt, und es wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben, aber in Kanada fühle ich mich mehr zu Hause, und es gefällt mir einfach gut von der Natur und den Leuten her. HSG oder Universidad de Granada? Rein vom Studieninhalt her ganz klar die HSG. In Bezug auf das Umfeld war Granada allerdings auch sehr schön. Das Wetter in Spanien war immer ausgezeichnet. Global oder lokal – oder glokal? Ich gehe sehr gerne raus, bin viel auf Reisen, privat wie auch geschäftlich, daher global. Luzerner Fasnacht oder Zürcher Sechseläuten? (Lacht.) Ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf eine Antwort geben soll. Natürlich Luzerner Fasnacht. «Züri Gschnätzlets» oder «Chügelipastete»? Auch hier ganz klar: «Lozärner Chügelipastetli». iOS oder Android? Eigentlich Android, obwohl fast alle meine Arbeitsgeräte von Apple sind. Segel oder Ruder? Es kommt auf die Situation an. Auf dem offenen Meer lieber am Ruder, vor allem wenn das Wetter nicht gut ist. Dann habe ich alles im Blick, die Wellen, die Crew ... Wenn es ruhiger ist, dann findet man mich auch gerne am Segel. Kinder oder Haustiere? Momentan ganz klar Haustiere, ich habe zwei ­Hasen, und das passt so.

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