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zwischendrin Konzeption | Planung | Umsetzung | Reflexion kunstvermittelnder Situationen zu Ausstellungen der GfZK Leipzig


Ein Seminar im Sommersemester 2016 im Studiengang Kunstpädagogik / Kunst (Lehramt) Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Kooperation mit der GfZK Leipzig mit Wilma Bräutigam, Nora Haser, Timm Höller, Elena Kirchoff, Nele Kraus, Laura Meltke, Elisabeth Otto und Rebecca Schöler betreut von Alexandra Friedrich, Lena Seik (GfZK für Dich) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle). Schrift: Burg Grotesk, Minion Pro Texte: Seminarteilnehmende Foto: Wilma Bräutigam, Laura Meltke, Luise von Rohden


zwischendrin Konzeption | Planung | Umsetzung | Reflexion kunstvermittelnder Situationen zu Ausstellungen der GfZK Leipzig

Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig präsentiert in wechselnden Ausstellungen Positionen aktueller Kunst. Ein besonderer Schwerpunkt der Galerie liegt dabei auf einem vielfältigen, innovativen Kunstvermittlungsprogramm. Die während des Sommersemesters laufenden Ausstellungen zeigten Arbeiten junger Künstler_innen, die mit dem

Kunstpreis Europas Zukunft 2015 oder dem ars-viva-Preis 2016 ausgezeichnet wurden. Ausgehend von den gezeigten Arbeiten und den in ihnen verhandelten Themen wurden im Seminar zwei kunstvermittelnde Formate entwickelt, konzipiert, formuliert, diskutiert, umgesetzt, reflektiert und dokumentiert.


Kartographien der Erinnerung Workshop im Rahmen der Ausstellung „ars viva 2016“ mit Studierenden des Institutes für Kunstpädagogik Leipzig ein Projekt von Nora Haser, Timm Höller, Nele Kraus und Rebecca Schöler

Was bleibt nach dem Besuch einer Ausstellung? Woran erinnere ich mich? Welche Emotionen löst das Gesehene bei mir aus? Was will ich sehen? Was irritiert mich? Was möchte ich lieber vergessen? Wie kann ich das mit anderen teilen? In diesem Vermittlungsprojekt sollten die Teilnehmer_innen sich mit ihrer individuellen Erinnerungskraft auseinander­ setzen und ihren ganz persönlichen Erlebnisplan des Aus­ stel­lungs­rundgangs erarbeiten. Nach ersten spielerischen Annäherungen an die Ausstel-

lung, zeichnete jede_r Teilnehmende eine impulsive, subjektive Wahrnehmungskarte, die zeigen sollte, wie der Rundgang durch die Ausstellung erinnert wurde. Der Fokus sollte dabei vordergründig auf der Skizzierung des Grundrisses liegen. Danach wurden in zwei 5er-Gruppen die Entwürfe verglichen, diskutiert und auf ein großes Papierformat übertragen, bis schließlich je eine gemeinsame große Umrisskarte als Spiegel der gemeinsamen Erinnerung entstand. Im nächsten Schritt wurden die Gruppen erneut in die Ausstellung geschickt,


im Gepäck Fragen, mit denen sie sich einem Raum und den darin präsentierten Arbeiten im Speziellen zuwenden sollten (z.B. Wie kannst du jemandem die Arbeit ohne Worte beschreiben? An welchem Ort könntest du dir die Arbeit noch vorstellen? Was wäre, wenn du das mitnehmen könntest? etc.). Die gewonnenen Eindrücke zu den Arbeiten und Raumsituationen wurden nun frei und assoziativ in die großen Grundrisse übersetzt. Hierfür standen verschiedenste Materialien zur Verfügung, die sowohl ein grafisches, malerisches, skulpturales oder

auch performatives Arbeiten ermöglichten. Ziel war es, eine Erinnerungskarte zu schaffen, die ein kollektives Erinnern illustrierte, gleichzeitig aber auch Raum ließ für subjektive Inter­­pre­tationen des Gesehenen. Abschließend stellten sich die Gruppen die entstandenen Arbeiten untereinander vor. Hierbei ging es darum, eine individuelle Präsentationsform zu entwickeln, die sich auch abseits von verbaler Kommunikation bewegen konnte.








Bis hierhin und (nicht) weiter Kunstvermittlung in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig ein Projekt von Wilma Bräutigam, Elena Kirchoff, Laura Meltke und Elisabeth Otto

Die vom 02.04. bis 03.07.2016 präsentierte Ausstellung „For official use only“ von dem deutsch-israelischen Künstler Leon Kahane wurde zum Ausgangspunkt des Vermittlungskonzepts „Bis hierhin und (nicht) weiter“ und zur Basis unserer Auseinandersetzung mit dem Thema Grenze.

lich, was Grenzen sind? Wo lassen sich Grenzen finden? Was bedeuten sie für uns und wie gehen wir mit ihnen um?

Wir luden eine Schulklasse ein, sich mit uns in der Ausstellung mit dem Thema Grenze zu beschäftigen. In einem ­dreistündigen Workshop erkundeten wir zunächst die ­ Ausstellungs- und AußenräuWir erleben, setzten und me und machten eine fotograüberwinden Grenzen tagtäg- fische Bestandsaufnahme der lich. Aber wissen wir eigent- augenscheinlichen Grenzen.


Wir überprüften sichtbare, aber auch unsichtbare Grenzen (z.B. sogenannte Kopfgrenzen, wie die Schranken in unserem Kopf) auf ihre Erscheinungsformen und Funktionen. An aus alltäglichen Materialien selbst errichteten, marginal-absurden Schranken und Barrieren beobachteten wir den Umgang, das Übertreten, das Verschieben, kurz: die Wirkung von Grenzen. Welche Grenzen überflüssig und welche sinnvoll sind, wel-

che verändert werden müssten und wie man das machen könnte, waren abschließende Fragen des Projekts. Ein gemeinsam erarbeitetes Cluster, welches Grenzen in vielfältiger Form aufgriff – räumlich, politisch, sozial, persönlich, biographisch uvm. – entwickelte sich während des Projekts stetig weiter. Mit Fotos, Abbildungen und Begriffen veranschaulichte es unsere Gedanken, Erkenntnisse und ­ Fragen zum Thema.












ein Seminar im Sommersemester 2016 mit Wilma Bräutigam, Nora Haser, Timm Höller, Elena Kirchoff, Nele Kraus, Laura Meltke, Elisabeth Otto und ­Rebecca Schöler betreut von Alexandra Friedrich, Lena Seik (GfZK für Dich) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)


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