Seminardokumentation zwischendrin 2017

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zwischendrin: The Present Order


Ein Seminar im Wintersemester 2016/17 im Studiengang Kunstpädagogik / Kunst (Lehramt) Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Kooperation mit der GfZK Leipzig mit Carolin Breme, Marie Gülzow, Daniel Persy, Rachel Plüss und Rebecca Schöler, betreut von Alexandra Friedrich, Lena Seik (GfZK für Dich) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Schrift: Burg Grotesk, Minion Pro Texte: Seminarteilnehmende, Luise von Rohden Foto: Luise von Rohden Gestaltung: Luise von Rohden


zwischendrin:

The Present Order

Die in der Galerie für Zeitgenössische Kunst von November 2016 bis Januar 2018 gezeigte Ausstellung The Present Order setzt sich mit der in der Wende- und Nachwendezeit gegründeten Sammlung der GfZK auseinander. In drei aufeinanderfolgenden Teilen präsentiert sie Werke aus der Sammlung, aber auch Leihgaben und Neuproduktionen zeitgenössischer Künstler_innen. Sie stellt sie in Beziehung zueinander und fragt nach gesellschaftlicher, politischer, historischer und aktueller Relevanz der einzelnen Werke, sowie der Sammlung im ­Ganzen.

Im Seminar entwickelten wir Vermittlungsformate, die Besucher_innen einen Rahmen bieten, die Bedeutung der Werke für die eigene Gegenwart und Vergangenheit auszuloten und einzubringen. Im Gespräch mit den Kuratorinnen der Ausstellung und in Zusammenarbeit mit Kunstvermittlerinnen der GfZK entstanden Projekte, die die Ausstellung begleiten und Sichtweisen der Besucher_innen in diese einfließen lassen.


Verwortung Carolin Breme, Marie Gülzow

Neben einige Ausstellungsexponate werden kleine Metalltafeln platziert, auf denen sich Magnetwörter befinden. Hier können nun Assoziationen, Fragen und Antworten festgehalten und wieder verändert werden. Kreativ und intuitiv können

Sätze oder Wortgruppen für das Gesehene und ­Erlebte gefunden und hinterlassen werden. Die Tafeln sollen Anlass zum kurzen Innehalten, zum genauen Hinsehens sein und einen ­gedanklichen Austausch zwischen ­Besucher_innen ermöglichen.





Notizbuch Daniel Persy

Das Notizbuch ist f체r die Auseinandersetzung mit der Arbeit Flugfaltung von Frank Maibier gedacht. Das Buch und ein Bleistift liegen auf einer Bank. Die Seiten

sind leer und haben Platz f체r Gedanken zu der Arbeit oder vorherigen Eintr채gen. So kann ein anonymer Dialog entstehen, der verschiedene Zug채nge sichtbar macht.





Hier war ich. Rachel Plüss

Versuche in deiner ­Erinnerung durch die ­Ausstellungsräume zu gehen: Wo bist Du stehen geblieben? Wo einfach weitergelaufen? Die Räumlichkeiten der Ausstellung sind in einem Raumplan zusammengefasst, der – ausgenommen einiger weniger Orientierungspunkte – leer ist. Die Besucher_in­ nen können nach ihrem Ausstellungsbesuch diesen Plan mit Fußspurenstempel bestempeln. Sie gehen in der Erinnerung nochmals durch die Ausstellung. Wo sind sie stehen geblieben? Wo ­weitergelaufen? Was ist ihnen im Gedächtnis geblieben, an welchen Stellen bleibt der Raum in ihrer Erinnerung leer? Die bestempelten ­Pläne, die Spuren persönlichen Erinnerns an die Ausstellung

zeigen, können übereinander an die Wand gehängt werden. So überlagern sich, durch die Transparenz des Papiers sichtbar, die erinnerten Wege unterschiedlicher Besucher_ in­nen durch die Ausstellung. Mich interessiert, wie die Besucher_innen sich die Räumlichkeiten und deren Ausstellungswerke aus der ­Erinnerung heraus ­erschliessen. Im Erinnern und Stempeln können die Räumlichkeiten und Werke der Ausstellung, sowie die eigene ­Bewegung in dieser auf eine mal andere Art reflektiert werden. Das Stempeln ist eine Form, mit der man schnell eine Spur hinterlassen kann. Die Geste des Stempelns ist wie ein Statement: Hier war ich.





Aussprechen Rebecca Schöler

Ordnungen. Systeme. Modelle. Variationen. Geschichte. Muster. Regeln. Ideologien. Deutungen. Innen und ­Außen. Realität und Fiktion. Vergangenheit und Gegenwart. Präsenz und Absenz. Zwischen all diesen Gesichtspunkten bewegen sich die Besucher_innen durch die Ausstellung The Present Order, sich immer wieder selbst bewusst oder unbewusst in Bezug setzend. In manchen

Räumen werden sie auf jemanden treffen, der sie mit einer offenen Frage zum Gespräch einlädt. Die Frage steht immer im Kontext des räumlichen, thematischen Umfelds, bezieht sich dabei aber explizit auf die individuelle Erfahrungswelt der Besucher_innen. Der entstehende Dialog soll dabei unterstützen, einen Bezug zwischen der Werkbedeutung und der eigenen Lebenswelt herzustellen.





Ein Seminar im Wintersemester 2016/17 mit Carolin Breme, Marie Gülzow, Daniel Persy, Rachel Plüss und Rebecca Schöler unter Leitung von Alexandra Friedrich, Lena Seik (GfZK für Dich) und Luise von Rohden (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)


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