Smart Wines Newsletter März 2007

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WINES

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NEWS LETTER ausgabe 8 - köln - märz 2007

Die Quinta de Roriz im Douro-Tal, Portugal

Liebe Leserin, lieber Leser! Die große Story im achten(!) Newsletter haben wir unserem neuen Weingut Quinta de Roriz gewidmet. Wir waren vom Douro-Tal – wie alle, die diese Weinregion bereisen – und von den besonderen Weinen mit ihrem eigenständigen und unverwechselbaren Charakter begeistert und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Dominic Symington und João van Zeller.

Rausrupfen! Im zweiten Teil haben wir die Önologen, unsere langjährigen Partner, um eine Momentaufnahme gebeten. Als Ausblick auf die kommenden Entwicklungen bei ihrer Arbeit auf ihrem Weingut oder als kritische Beobachter ihrer Region und der Welt des Weins. Über Elisabetta Foradoris Antwort auf die Frage, wie man der eventuell wachsenden Flut von Billigweinen begegnen sollte, man möge die Reben doch einfach ‚rausrupfen’, habe ich mich köstlich amüsiert. In diesem Sinne: wie immer viel Vergnügen bei der Lektüre! wünscht Per Soehlke Smart-Wines GmbH

Der Fluss des Weines Fein & elegant: die Weine der Quinta de Roriz aus dem Douro-Tal

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ir stehen hoch über dem Douro und sind beeindruckt, ja überwältigt von dieser spektakulären Kulisse – einerseits natürliche Flusslandschaft mit rauem Charme, gleichzeitig aber auch vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft, in ihrer pittoresken Art vergleichbar mit den Reisanbauterrassen in Ostasien. Unter uns, auf einem kleinen Plateau über dem Fluss, liegt eines der ältesten und besten Weingüter im Douro-Tal, die Quinta de Roriz. Begonnen hatte alles vor 300 Jahren: Als der Schotte Robert Archibald an den Douro kam, um Wildschweine zu jagen, entdeckte er in der damals menschenleeren Gegend nahe des Dorfes Pinhão ein sagenhaft schönes Plätzchen, erkannte in einem visionären Anflug das Potenzial dieser außergewöhnlichen Lage für grosse Weine, pflanzte Rebstöcke und begann mit der Weinproduktion. 1764 errichtete Archibalds Sohn Diogo das Weingut in seiner heutigen Form. 1815 ging die Quinta an die aus den Niederlanden stammende Familie van

Zeller über, die sie zu wahren Höhenflügen führte: Roriz war der erste Portweinexporteur des Landes, erlangte bereits im 19. Jahrhundert internationale Reputation, wurde dank seiner erstaunlichen Qualität mit Lob und Preisen überhäuft und belieferte Königshäuser rund um den Globus. Im 20. Jahrhundert allerdings verschwand Roriz eine Zeitlang als eigenständige Marke und verkaufte seine Weine an andere Portweinhäuser, die unter ihrem eigenen Namen abfüllten. Doch der aus der sechsten Generation der Familie stammende João van Zeller hatte sich in den 1990er Jahren zum Ziel gesetzt, Roriz wieder als unabhängigen Produzenten zu etablieren und an die alten Glanzzeiten anzuknüpfen. Er suchte sich zur Verwirklichung seiner Vision einen Partner, den er in der ebenfalls zum Portwein-Uradel zählenden Familie Symington fand, einem „Big Player“ im portugiesischen Weinbau. Während die Quinta als Portweinerzeuger seit jeher einen hervorragenden Ruf genoss, wurden

erst 1999 unter der neuen Führung durch van Zeller und Symington trockene Rotweine kreiert: Binnen weniger Jahre hat sich Roriz nun auch in dieser Kategorie unter die besten Produzenten im Douro eingereiht.

Goldener Boden Die historische Quinta in der heißen, trockenen Douro-Subregion Cima Corgo sieht aus wie ein kleines Dorf: Neben den Produktionsstätten gibt es Wohnhäuser, Unterkünfte für Arbeiter, Lagerräume, Stallungen und eine große Kapelle. Das Weingut liegt völlig abgeschieden und ist auf den schmalen, unbefestigten Wegen selbst mit einem Geländewagen nur mühsam zu erreichen. Der Wein kann daher nur mit Klein-Lkws bei trockenem Wetter abgeholt werden. „Der Boden hier besteht hauptsächlich aus Schiefer, enthält aber auch – unbedenkliche – Spuren von Zinn, Eisen und sogar Gold: eine Fortsetzung auf Seite 2

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Altes Weintransportboot – Rabelo – auf dem Douro, hier vor der malerischen Kulisse von Porto.

„Der Fluss .....“ Fortsetzung von S. 1 einzigartige Mischung, die den Weinen von Roriz eine interessante, feine Mineralität verleiht, die man im Douro sonst kaum findet“, erklärt uns Dominic Symington bei unserem Besuch. Das Weingut ist umgeben von 42 Hektar Weingärten, die sich in einer Höhe von 120 bis 250 Meter die sanften Hügel entlang ziehen und dabei ein natürliches Amphitheater formen.

nützt. Trotz technischer Neuerungen und Umgestaltung der Weingärten, die heute zu beobachten sind, blieb vieles, was gut war, erhalten. So etwa der einzigartige, charmant-chaotische Mix aus einheimischen – autochthonen – Rebsorten, die hauptverantwortlich sind für den unverwechselbaren Stil der modernen DouroRotweine.

Charmantes Chaos der Rebsorten

Die Weingärten sind nach Norden (!) hin ausgerichtet – eine nur auf den ersten Blick für den Weinbau ungünstige Lage, denn wir sind hier in Portugal: Bei nicht selten über 40° C liegenden Sommertemperaturen bieten Nordhänge den enormen Vorteil einer relativ mäßigen Hitze. Die Hänge von Roriz erstrecken sich zudem in Ost-West-Richtung. Ergebnis: Die Sonne scheint täglich viele Stunden auf flach geneigte Nordhänge und damit in einem günstigen Winkel verhältnismässig mild auf die Trauben. Gemeinsam mit dem Fluss entsteht ein einzigartiges Mikroklima, das die Trauben optimal reifen lässt – Voraussetzung für die feinen, eleganten Weine von Roriz. Die Weingärten werden in naturnahem, integriertem Anbau bewirtschaftet, die Rebstöcke im sogenannen Doppelkordon gezogen: pro Rebstock zwei Haupttriebe mit jeweils drei Seitentrieben. Im fortgeschrittenen Alter wird der Stock auf jeweils zwei Seitentriebe zurückgenommen, um ihn nicht zu überfordern. Portugal hat aus verschiedenen Gründen (bis 1974 Salazar-Diktatur, schwache Wirtschaft, Isolierung des Landes, veraltete Strukturen, Entwicklungsverzögerung, später EU-Beitritt) viele Entwicklungen, aber auch viele Fehlentwicklungen im modernen Weinbau nicht mitgemacht. Seit einigen Jahren herrscht Aufbruchsstimmung im Douro-Tal, vor allem seit man das Potenzial für trockene Rotweine

Früher wurden im Douro mehrere, manchmal bis zu 30 verschiedene Rebsorten gemischt auf einer Parzelle gepflanzt, gemeinsam geerntet und verarbeitet. Historischer Grund: Stärken und Schwächen einzelner Sorten sollen einander ausgleichen und es den Portweinproduzenten ermöglichen, über die Jahre hinweg gleichbleibende Qualitäten zu erzeugen. Auf Roriz machen diese gemischten, bis zu 70 Jahre alten, aber noch immer sehr guten gemischten Weingärten etwa 20 % der Rebfläche aus. Der große Rest wurde neu – und wie im Douro heute allgemein üblich – reinsortig bepflanzt. So kann jede Sorte am Höhepunkt ihrer Reife geerntet werden, was zur Qualitätsverbesserung beiträgt. Von etwa 90 bekannten Rebsorten im Douro gelten Tinta Roriz, Touriga Nacional, Tinta Barroca, Touriga Franca und Tinta Cão heute als die besten. Aus diesen „Klassikern“ bereitet auch Roriz seine Weine. Daneben pflegt das Weingut seltenere Sorten wie Sousão und Tinta Amarela, die den Weinen besondere Geschmackskomponenten verleihen. João van Zeller und die Symington-Familie brachten die technische Ausrüstung des Traditionsweingutes auf den letzten Stand, schafften für die trockenen Rotweine temperaturkontrollierte Stahltanks und neue Eichenfässer an, halten aber an zwei „alten“ Praktiken fest: Nach wie vor wird sämtliche Weingartenarbeit bis hin zur Lese ausschließlich in Handarbeit erledigt. Und: Die Trauben auf Roriz werden nicht maschinell gepresst, sondern traditionell in „Laga-

12.000 l-Fässer für den Portwein ...

... 350 l-Fässer für die trockenen Rotweine

Der Segen der Nordhänge

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Die historischen Gebäude der Quinta de Roriz im Douro-Tal. res“ mit den Füßen gestampft. Das sind etwa 5 x 5 Meter große Granitbecken, in denen bis zu 25 Männer und Frauen in auf mehrere Tage verteilten Durchgängen jeweils einige Stunden auf- und abmarschieren, um die Trauben zu quetschen. Der Grund ist weniger ein nostalgischer, als ein nüchtern-pragmatischer. Man machte durch vergleichende Versuche – Roriz betreibt viel Forschung – die Erfahrung, dass vor allem der Portwein an Charakter und Ausdruck verliert, wenn die Trauben maschinell gepresst werden. Der Fuß ist schonender als jede Maschine. João van Zeller und die Symingtons sind überzeugt, dass sich auf diese Weise Frucht und Farbe besser aus den Trauben lösen. Traubenkerne und -stiele werden durch den schonenden Druck nicht so stark verletzt, dass unerwünscht viel Säure und Tannine in den Wein gelangen könnten. Kleines Zugeständnis an die neue Zeit: Die alten Lagares sind mit einem modernen, selbst entwickelten Kühlsystem ausgestattet, um die Temperatur der Maische besser kontrollieren zu können. Dominic Symington: „Je nach Rebgut und Typ des Weines entscheiden wir dann von Fall zu Fall, ob auch die Gärung in den Lagares oder in Stahltanks ablaufen soll.“

Château-Konzept Das Konzept von Roriz ist – im Vergleich zur oftmals barock anmutenden portugiesischen Vielfalt – einfach. Es ähnelt einem französischen Château: Es gibt einen „Hauptwein“, den Quinta de Roriz Reserva Douro DOC, und einen „Zweitwein“, den Prazo de Roriz Douro DOC. Außerdem wird ein JahrgangsPortwein, ein „Vintage Port“ produziert. Die Reserva zählt zu den elegantesten und besten „neuen“ Rotweinen Portugals, es mag üppigere geben, aber wenige, die so fein sind. Der Prazo ist ein sauberer, fruchtiger Wein für jeden Tag, mit exzellentem Preis-Qualitäts-Verhältnis. Diese beiden trockenen Rotweine werden aus

Dominic Symington

dem zuvor erwähnten Rebsortenmix produziert und lagern 12 Monate in neuen (Reserve) bzw. 8 Monate in gebrauchten (Prazo) Eichenfässern mit 350 bis 400 Liter Fassungsvermögen. „Diese Größe hat sich für unsere trockenen Rotweine als optimal erwiesen, weil der Wein mehr Holzkontakt hat als in 225-l-Barriques, und sich dies auf die tendenziell härteren Tannine der Roriz-Weine mildernd auswirkt“, sagt Dominic Symington.

Single Quinta Vintage Port Der Portwein wird in großen, 12.000 bis 15.000 Liter-Fässern nach dem klassischen Rezept produziert: Man stoppt die Gärung durch Zugabe von hochprozentigem Brandy, weshalb Portwein relativ süß, fruchtig, mit 20% hoch im Alkohol ist und das Potenzial hat, sehr alt zu werden. Roriz-Port ist ein „Single Quinta Vintage Port“, d. h. alle Trauben für diesen Wein stammen von einem Weingut, eben Roriz, und aus einem Jahr. Normalerweise ist Portwein ein Verschnitt („Blend“) aus den Weinen mehrerer Jahrgänge, die ihrerseits häufig von verschiedenen Quintas stammen. Nur in besonders guten Jahren deklarieren die Hersteller den besten, naturgemäß meist sehr kleinen Teil ihrer Produktion als Jahrgangsport (Vintage Port). Da auf Roriz das Qualitätsniveau aber so hoch ist – u. a. durch rigorosen Rückschnitt vor der Ernte und strenge Traubenselektion bei der Lese – wird auf dem Weingut jedes Jahr ein „Vintage Port“ produziert und nach zwei Jahren im Holzfass in dunkle Flaschen abgefüllt. Er kann jung (wie in Amerika) oder nach 15 bis 20 Jahren Flaschenreifung (wie in Europa) getrunken werden. DIE WEINE DER QUINTA DE RORIZ Prazo de Roriz Douro DOC Quinta de Roriz Reserva Douro DOC Quinta de Roriz Vintage Port

Weinbau seit 1764


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SMART WINES AVIGNONESI Gaumen- & Seelenschmeichler

LI VELI Apulische Emotionen DIE WEINE VON LI VELI Rosato Salento IGT Passamante Salento IGT Orion Salento IGT Pezzo Morgana Salice Salentino DOC Morgana Alta Salice Salentino Riserva DOC

DIE WEINE VON AVIGNONESI Sauvignon Blanc Cortona DOC Il Marzocco Cortona Chardonnay DOC Rosso Avignonesi Toscana IGT Vino Nobile di Montepulciano DOCG Grandi Annate Vino Nobile di Montepulciano Riserva DOCG

Desiderio Cortona Merlot DOC Vin Santo di Toscana

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as von den Brüdern Ettore und Alberto Falvo vorbildlich geleitete toskanische Weingut Avignonesi ist bekannt dafür, Tradition mit modernen Methoden zu verknüpfen. „Wir haben mit Neuanpflanzungen in allen Weinbergen begonnen. Die alte lineare Reberziehungsform des Cordons wird durch Albarello ersetzt, das weniger raumgreifend und besser geeignet ist, Weine von großer Qualität zu erzeugen“, so der beratende Önologe des Weinguts, Paolo Trappolini. Beim im Prinzip uralten Albarello-System stehen die Weinstöcke wie kleine Bäumchen einzeln und frei, ohne Pfähle und Drähte. Es bringt gewollt niedrige Hektarerträge, aber sehr extraktreiche Trauben – und daher höhere Weinqualität. Seit mehreren Jahren arbeitet man bei Avignonesi auch an der Wiedereinführung von alten lokalen, toskanischen Reben. Überdies legte

man einen Versuchsweingarten an, aus dem neue, der Toskana angepasste Rebsorten-Klone zur weiteren Pflanzung gewonnen werden – nach dem Motto: Tradition ist eine Innovation, die erfolgreich war. „Stilistisch konnten wir den Weinen neben ihrem Toskana-Charakter auch eine typische Avignonesi-Note verleihen“, sagt Trappolini. Dafür ist einerseits die Konzentration auf lokale Rebsorten verantwortlich. Andererseits der sehr zurückhaltende Einsatz von kleinen Barriques, und die Bevorzugung traditioneller, großer Holzfässer. Daher sind die Weine nicht „trendy“ im internationalen Stil, sondern klassisch-elegant, fein und fruchtbetont. „Wichtiger als alle Techniken aber ist die Qualität der Trauben“, so der beratende Önologe, „die Techniken sollen nur die Charakteristik der Traube unterstreichen. Daher setzen wir sowohl traditionelle als auch moderne Methoden ein, abhängig vom Stil des Weines, den wir erzeugen wollen.“ Klassiker wie der Vino Nobile kommen nie aus der Mode. Warum? Weil Weine wie dieser nicht nur von außerordentlicher Qualität, sondern auch mit dem Land und einer Philosophie verbunden sind, viel Charakter zeigen und dem Gaumen, aber auch der Seele schmeicheln.

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ir haben uns von Anfang an auf die in Apulien heimischen, regionstypischen Rebsorten Negroamaro und Primitivo konzentriert. Wir arbeiten minutiös daran, dass unsere Weine einzigartig sind, Raffinesse und Eleganz stetig verbessert werden“, sagt der Leiter des apulischen Weingutes Li Veli, Michele Falvo. Das ist insofern bemerkenswert, als apulische Weine bisher im Allgemeinen nicht durch diese beiden Eigenschaften hervorstachen. Doch Li Veli ist in vieler Hinsicht anders. Bereits 1890 als apulisches Musterweingut errichtet, war es in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrunderts aber sichtlich verfallen. Die Familie Falvo, Eigentümer des renommierten toskanischen Weingutes Avignonesi, übernahm Li Veli vor sieben Jahren, renovierte und modernisierte die Gebäude vorbildlich und behutsam, brachte die Weingärten auf Vordermann – und ist nun mit dem wie Phönix aus der eigenen

DIE WEINE VON CAPEZZANA Chardonnay Bianco di Toscana IGT Vin Ruspo Rosato di Carmignano DOC Barco Reale DOC Villa di Capezzana Carmignano DOCG Trefiano Carmignano DOCG Ghiaie della Furba Toscana IGT

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ie Tenuta di Capezzana bemüht sich seit Jahren verstärkt um die Qualitätssteigerung und Verfeinerung ihrer Weine. So erhöhte man etwa die Pflanzdichte der Rebstöcke. „Darüber hinaus sind wir dabei, einen Klon der besten Trebbiano- und Sangiovese-Reben zu entwickeln. Und vor einigen Jahren haben wir 10 bis 15 % Syrah in die Cuvée des Ghiaie della Furba aufgenommen“, so Filippo Contini Bonacossi, der Agronom des renommierten Weingutes, dessen Familie das toskanische Weingut seit Jahrhunderten gehört. Auch im Keller war man sehr innovativ: Automatische Bottiche für die „Délestage“ wurden angeschafft, eine relativ junge, aus Frankreich stammende Methode der Rotweinvergärung. Dabei wird mit Hilfe von zwei gekoppelten Bottichen ein langer und intensiver Kontakt zwischen Maische (Traubenschalen) und Saft gewährleistet. Ziel: Weine mit mehr Frucht,

Asche erstandenen Li Veli auf dem Weg an die Spitze des apulischen Qualitätsweinbaus. „Wir möchten in fünf Jahren zu den besten und bekanntesten Weingüter in Apulien gehören“, sagt uns Michele. Die Voraussetzungen sind günstig: Der neue Keller wurde 2003 in Betrieb genommen und ist auf dem letzten Stand der Technologie. Vorrangig sei aber die exakte Arbeit im Weingarten. „Deshalb können wir auch mit Trauben von höchster Qualität arbeiten. Die Technik muss sich der Charakteristik der Trauben und dem gewünschten Stil des Weines anpassen“, so Michele, der in önologischen Belangen vom Piemonteser Beppe Caviola, Italiens Önologen des Jahres 2002, beraten wird. Die Produktion auf Li Veli begann mit dem Pezzo Morgana, dann folgte der Morgana Alta Riserva und der Passamante. Alle drei Weine werden aus Negroamaro-Trauben bereitet. In den letzten zwei Jahren wurde das Sortiment um den Orion, einen reinsortigen Primitivo, erweitert. Warum sollten wir Mitteleuropäer Weine von Li Veli trinken, Michele Falvo? „Weil unsere Weine schon aufgrund ihrer Rebsorten direkt dem Terroir Apuliens entspringen. Außerdem sind sie sauber und klar. Wir stehen für Weine, die weit weg von jeglicher Gleichmacherei sind, die einen ganz eigenständigen Charakter besitzen und – Emotionen auslösen.“

BARONE RICASOLI Die persönliche Handschrift im Wein

TENUTA DI CAPEZZANA Ein Schiff folgt seinem Kurs

weichen Tanninen, stabiler Farbe, höherer Qualität und Alterungspotenzial. Die für den Keller zuständige Benedetta Contini Bonacossi schildert uns weitere Neuerungen der letzten Zeit: „Unsere klassischen Carmignano-Weine Trefiano und Villa di Capezzana sowie der Ghiaie della Furba durchlaufen die malolaktische Gärung nun in Barriques. Dies führt zu einer intensiveren Farbe, mehr Harmonie und Eleganz. Der Stil ist noch besser geworden.“ Wo liegt die Zukunft für das Weingut? Die Familie Bonacossi meint, die Typizität der kleinen DOCG-Region Carmignano in den Wein zu bringen, sei das wichtigste Ziel. Regionale Besonderheiten in den Vordergrund zu stellen, sei auch das beste Mittel gegen Globalisierung und Einheitsgeschmack. Beatrice Contini Bonacossi ist für das Marketing verantwortlich: „Die Weine von Capezzana haben zur Verbreitung der Weinkultur beigetragen, doch vor allem repräsentieren sie den höchsten Ausdruck der Leidenschaft, die seit über 1.200 Jahren hier zuhause ist. Unsere Philosophie ist immer gleich geblieben: Treue zur Tradition, einer Tradition in Entwicklung, vergleichbar mit einem Schiff, das seinem Kurs folgt und ständig in Bewegung ist, aber dennoch dasselbe Schiff bleibt.“

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DIE WEINE VON BARONE RICASOLI Brolio Chianti Classico DOCG Castello di Brolio Chianti Classico DOCG Torricella Bianco di Toscana IGT Campo Ceni Rosso di Toscana IGT Casalferro Toscana IGT Formulae Toscana IGT Rocca Guicciarda Chianti Classico Riserva DOC

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astello di Brolio legte im letzten Jahrzehnt eine unglaubliche Erfolgsgeschichte hin. Nachdem Barone Francesco Ricasoli 1993 das traditionsreiche Weingut seiner Ahnen aus den Händen eines multinationalen Konzerns „zurückerobert“ und 1997 mit dem großen Chianti Castello di Brolio die Renaissance von Brolio geschafft hatte, machte er es 2002 zu Italiens „Weingut des Jahres“. Während all dieser Zeit bewahrheitete sich eine alte Winzer-Weisheit: „Die Qualität der Weine ist vor allem durch den Fortschritt im Weingarten verbessert worden“, so Ricasoli. Er veranlasste umfangreiche Neupflanzungen, insgesamt 210 Hektar, darunter verschiedene Sangiovese-Klone, wie etwa auch eine Auswahl des „antiken“ Sangiovese von Brolio. 2002 wurde mit Investitionen in den neuen Gärkeller begonnen, wobei die Trauben nicht gepumpt werden, sondern mit Hilfe der

Schwerkraft in offene Gärbottiche gelangen. Auch in Bezug auf Flaschenverschlüsse zeigt sich das Traditionsweingut innovativ. So steht man dem Schraubverschluss positiv gegenüber, da er eine absolute Sicherheit vor allem für jene Weine bedeute, die binnen zwei oder drei Jahren nach Abfüllung getrunken werden. Francesco Ricasoli: „Derzeit haben wir mit diesem Verschluss ein Projekt laufen: Auf manchen Märkten stellen die Schraubverschlüsse in puncto Image ein Problem dar, auf anderen wieder sind sie praktisch bereits zu einem positiven Marketingfaktor geworden.“ Ricasolis Ziel sind Weine mit einzigartigem Terroir, die in keinem anderen Gebiet der Welt reproduziert werden können. Der Weg dorthin: Tradition im Weinberg, Konzentration auf Sangiovese, die Traube der Toskana schlechthin, und eine technisch exzellente Weinbereitung. Sieht der Barone keine Gefahr, dass moderne Kellertechniken zur Standardisierung der Weine führen könnten? „Ich glaube nicht! Der Charakter, die Persönlichkeit und der Stil eines Weines hängen immer vom Terroir ab, also vom Weinberg, seinem Mikroklima und von der Handschrift der Menschen, die ihn machen.“

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SMART WINES MAZZEI Weine im Spiegel des Terroirs

PRUNOTTO Die Eigenheiten der Lagen hervorheben DIE WEINE VON PRUNOTTO Dolcetto d’Alba DOC Mompertone Monferato Rosso DOC Barbera d’Alba DOC Costamiòle Barbera d’Asti DOC Occhetti Nebbiolo d’Alba DOC Bric Turot Barbaresco DOCG Barolo DOCG Bussia Barolo DOCG

DIE WEINE VON FONTERUTOLI* Poggio alla Badiola Toscana IGT Fonterutoli Chianti Classico DOCG Castello di Fonterutoli Chianti Classico DOCG Siepi Toscana IGT DIE WEINE VON BELGUARDO* Belguardo Morellino di Scansano DOC Serrata Toscana IGT Bronzone Morellino di Scansano DOC Tenuta di Belguardo Toscana IGT Der WEIN VON ZISOLA* Zisola

Sicilia IGT

Familie Mazzei führt drei Weinüter: Castello di Fonterutoli (Toskana), Tenuta Belguardo (Maremma), Zisola (Sizilien).

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on den Brüdern Francesco und Filippo Mazzei zielstrebig geführt und von Carlo Ferrini, einem der besten italienischen Önologen beraten, ist das Weingut Castello di Fonterutoli – seit 1435 im Besitz der Familie Mazzei – heute eines der dynamischsten und modernsten in Italien. Es gelingt, unternehmerisches Denken, Forschung, Innovation und Weinbautradition zu verbinden. Neben dem Hauptweingut in der Toskana (Fonterutoli) haben die Mazzeis seit Mitte der 1990er Jahre die Tenuta Belguardo in der Maremma aufgebaut und inzwischen zu einem der führenden Betriebe der Region gemacht. Zuletzt wurde das historische Weingut Zisola auf Sizilien erworben und umgestaltet. Dort wird nun ein vorzüglicher Nero d’Avola gleichen Namens produziert. Wo immer die Familie Mazzei Wein kultiviert, legt sie größten Wert auf Spitzenqualitäten und Komplexität. „Mit den neuen Auspflanzungen haben wir an Eleganz und Terroir-Bewusstsein dazugewonnen“, so Francesco Mazzei. Und weiter: „Insgesamt wurde die Weingartenfläche von 70 Hektar auf jetzt 115 Hektar erweitert, auch dank des Erwerbs des Weinberges Il Caggio in der Toskana. Wir sind dabei, die Weingärten genau zu analysieren und in Mikrozonen aufzuteilen. Ziel: Auf jeder Parzelle soll die in Bezug auf Boden und Mikroklima jeweils am besten geeignete Rebsorte bzw. Rebsortenklon stehen. Auch die Weingartenarbeit soll individuell an die Eigenheiten jeder Mikrozone angepasst und perfektioniert werden.“ Im Zuge dieser Arbeiten wurden nicht weniger als 19 Klone („Spielarten“) der Sangiovese-Rebe ausgepflanzt. Bei der Erneuerung vieler Weinbergsflächen erhöhte man auch die Bepflanzungsdichte auf 5.000 bis 6.000 Rebstöcke pro Hektar. Das verbessert die Qualität des Weines, denn die dicht stehenden Rebstöcke müssen um die Nährstoffe verstärkt konkurrieren, treiben ihre Wurzeln tief in den Boden und liefern relativ weniger, aber sehr aromareiche Trauben von außerordentlicher Qualität, die auf den Weingütern der Familie Mazzei selbstverständ-

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lich nach strenger Selektion mit der Hand gelesen werden. Die Trauben jeder einzelnen Weinbergsparzelle werden separat verarbeitet, um Lagencharakter, Typizität und Terroir der Weine zu betonen. Musterbeispiel dieser Philosophie: der Supertoskaner Siepi, dessen Sangiovese- und Merlot-Trauben gemeinsam im gleichnamigen Weinberg wachsen. Neben einer sorgfältigen Traubenauslese im Weinberg ist auch auch die Selektion im Keller entscheidend. Der Einsatz modernster Techniken ist in den Kellern der Familie Mazzei selbstverständlich: „Aber“, so betont Francesco, „stets mit besonderem Blick darauf, die durch großen Arbeitsaufwand im Weinberg erzielte Qualität der Trauben zu bewahren und möglichst gut in die Flasche zu bringen.“ So sind alle Tanks temperaturkontrolliert, um die Gärung im Griff zu haben. Auch in die Mikrooxidation, also den Ausbau der Weine in kleinen Holzfässern (Barriques), wird viel Know-how und Geld investiert. Mazzei: „Für wichtige Weine, wie etwa den Siepi, verwenden wir neue Barriques aus französischer Eiche. Wir erneuern jedes Jahr rund 40 % der Fässer.“ Was macht nun den besonderen Reiz der Weine der Familie Mazzei aus? „Ob Fonterutoli, Belguardo oder Zisola: Unsere Weine stellen immer etwas Einzigartiges, Unverwechselbares dar. Sie spiegeln jeweils das besondere Terroir verschiedener, eigener Weinbauregionen wider. Außerdem ist unser Name ein Synonym für Beständigkeit und Qualität und so etwas wie eine Garantie für den Weintrinker.“ Letzte Frage: Wie sind Sie mit der Ernte 2006 zufrieden, Francesco Mazzei? „Mengenmäßig liegen wir im Durchschnitt der letzten Jahre. Aber in puncto Qualität ist 2006 der beste Jahrgang der letzten fünf Jahre.“ Einziger Wermutstropfen: Bis die Spitzenweine dieses Jahrgangs auf den Markt kommen, müssen sich die Weinfreunde noch gedulden. Derzeit schlummern Siepi, Poggio Bronzone und Zisola noch selig in Eichenfässern und träumen von ihren künftigen Auftritten in den Gläsern von Genießern ...

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m Vergleich mit dem quirligen toskanischen ist der piemontesische Weinbau seinem Wesen nach eher konservativ-traditionell, was wohl auch dem Charakter der Region und seiner Menschen entspricht. Doch auch in den Weinbergen und -kellern des Piemont gab es zuletzt viele Neuerungen, wie das Weingut Prunotto in Alba zeigt: So brachte man 2003 erstmals den Mompertone auf den Markt, eine Cuvée aus 60% Barbera und 40% Syrah. Der Einsatz dieser „piemontfremden“ Rebsorte zeigt die Innovationsfreude Prunottos. Eine besonders interessante Neuerung ist die Wiedereinführung der Rebsorte Albarossa. Sie wurde 1938 durch Kreuzung von Nebbiolo und Barbera gezüchtet und ergibt einen rotvioletten Wein, der an die Barbera erinnert. Auf den ersten Prunotto-Wein aus Albarossa müssen wir allerdings noch ein wenig warten. Neuerungen im Keller? „Wir haben 50 Hektoliter fassende Holzbottiche für die Gärung wie-

derentdeckt, verwenden teilweise 225 l-Barriques für die Reifung, und arbeiten mit inerten, also geschmacksneutralen Gasen bei der Flaschenfüllung, um auch nur die geringste Oxidation des Weines zu vermeiden“, so Gianluca Torrengo, der Önologe von Prunotto. Eine überdurchschnittlich lange Flaschenreifung ist typisch für das Weingut. Gianluca präzisiert: „Mindestens 12 bis 18 Monate in einem dunklen Ambiente, bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit, bevor der Wein in den Verkauf kommt.“ In den von 35 auf 55 Hektar deutlich erweiterten Weinbergen wurde in den letzten Jahren, dem Trend zur Qualitätsverbesserung entsprechend, die Pflanzddichte auf bis zu 5.000 Rebstöcke pro Hektar erhöht. Gianluca: „Wir konnten die Qualität dank einer besseren Kontrolle der Arbeit in den gutseigenen Weinbergen und bei der Traubenqualität steigern, die Weine wurden sauberer und eleganter.“ Was planen Sie für die unmittelbare Zukunft? Gianluca Torrengo: „Wir werden die Rebflächen in noch kleinere Parzellen unterteilen, um sie noch selektiver in Bezug auf ihr jeweiliges Mikroklima und Terroir zu bearbeiten und damit die Eigenheiten der Lagen noch besser hervorheben zu können.“

BRANCAIA Das Erkennen guter Traubenqualität DIE WEINE VON BRANCAIA Tre Toscana IGT Chianti Classico DOCG Il Blu Toscana IGT Ilatraia Toscana IGT

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as für italienische Verhältnisse junge Brancaia – 1981 von der Schweizer Familie Widmer im Chianti Classico-Gebiet gegründet – hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt. Das Weingut wurde mit der Verpflichtung zu kompromissloser Qualität und zu einer eigenen Identität aufgebaut: Der Spitzenwein Il Blu (Sangiovese, Merlot, Cabernet) gilt für viele Weinliebhaber in aller Welt bereits als moderner toskanischer Klassiker. 1998 kam für Brancaia ein zweites Weingut in der Maremma hinzu. Seit der Ernte 2003 wird dort in einem neuen Weinkeller der zweite TopWein Ilatraia produziert (Cabernet Sauvignon, Sangiovese, Petit Verdot). Seit zehn Jahren beteiligt sich Brancaia an einem Programm zur Einschränkung von Düngern und chemischen Pflanzenschutzmitteln. Barbara Kronenberg-Widmer: „Die Weinberge wurden zwischen den Rebzeilen mit Gras be-

pflanzt, eine in Italien uralte Tradition im Weinbau, um die Erosion der Hänge zu vermeiden und die Rebe vor Schädlingen zu schützen.“ Man verzichtet auf herkömmliche Insektizide, damit sich nützliche Insekten, wie Schildlaus, Marienkäfer oder Raubmilbe, vermehren können. Regelmäßige Bodenuntersuchungen der einzelnen Rebberge und die ständige Beobachtung der Weinstöcke bilden die Grundlage für die Düngung. Auch im Keller wird schonend gearbeitet, so etwa Schwefel erst nach der malolaktischen Gärung eingesetzt. „Darüber hinaus experimentieren wir mit Hefen, Gärzeiten und den Holzarten der Fässer“, so die Önologin. Obwohl auch auf Brancaia moderne Kellertechnik – schonend – zum Einsatz kommt, ist für sie etwas Anderes wichtiger: „Besondere Sorgfalt bei Lese und Traubenverarbeitung, sowie das Erkennen von guter Traubenqualität sind die einzigen unabdingbaren Kriterien.“ Die nun auch in Italien immer häufigere Bereitschaft, geringere Erträge mit mehr Respekt für die Umwelt zu produzieren, hält sie für die derzeit wichtigste Entwicklung im Weinbau des Landes. In Zukunft möchte Barbara Kronenberg-Widmer auch auf Brancaia noch stärker in Richtung Weinbau arbeiten, der sich immer besser mit den Zielen des Umweltschutzes vereinbaren lässt.


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SMART WINES RUGGERI Die natürliche Leichtigkeit bewahren

LIVIO FELLUGA Entscheidend sind die Weinberge

DIE WEINE VON RUGGERI Giall’Oro Prosecco Spumante di Valdobbiadene

DIE WEINE VON LIVIO FELLUGA Pinot Grigio Colli Orientali del Friuli DOC Sauvignon Blanc Collio DOC Tocai Friulano Colli Orientali del Friuli DOC Illivio Colli Orientali del Friuli DOC Terre Alte Colli Orientali del Friuli DOC Sossò Rosazzo Rosso Riserva

DOC Extra Dry

Quartese Prosecco Spumante di Valdobbiadene DOC Brut

Giustino B. Prosecco di Valdobbiadene DOC Selezione

Le Cincie Prosecco di Valdobbiadene DOC Brut Prosecco Frizzante Colli Trevigiani IGT Le Cincie Colli Trevigiani IGT

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aben sich Ihre Weine in den letzten Jahren verändert? Paolo Bisol, Leiter der Prosecco-Kellerei Ruggeri in Valdobbiadene: „Die Kunden haben farblich etwas intensivere Spumanti akzeptiert und daher ist beim Prosecco DOC die Klärung passé. Das ermöglicht uns, Weine mit mehr Struktur als früher zu produzieren, wobei wir aber die natürliche Leichtigkeit der Prosecco-Traube bewahren. Die Qualitätssteigerung in den letzten Jahren ist einerseits einer ausgefeilteren Kellertechnik zu verdanken, andererseits einer größeren Sorgfalt bei der Weinbergarbeit.“ Ruggeri kauft den Großteil der Trauben bei etwa 150 Kleinbauern, die Bisol seit vielen Jahren persönlich kennt, und die jeweils nur einen (!) Hektar bewirtschaften. Auf den 12 Hektar Eigenflächen werden teilweise alte, autochthone, rotbeerige Rebsorten wie etwa die Recantina gepflanzt, die Ruggeri in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weinbau in Conegliano systematisch erforscht.

Auch im Keller war man rührig. Bisol: „In den letzten Jahren haben wir wieder angefangen, den neuen Wein einige Monate auf der Hefe zu lassen – eine Praxis, die vor 15 bis 20 Jahren aufgegeben wurde. Im Fall des Prosecco muss man dabei aber höllisch aufpassen, um eine malolaktische Gärung zu verhindern, da diese dem Wein sehr schaden würde.“ Wo soll Ihre Kellerei in fünf Jahren positioniert sein? „Wir haben das Problem, das die Rebsorte Prosecco gleichzeitig das Produkt bezeichnet. Wir wünschen uns daher, dass wir unsere hohe Qualität halten können und dass die hügelige DOC-Region Valdobbiadene die Anerkennung findet, die sie verdient, um sich vom Prosecco, der in der Ebene produziert wird, absetzen zu können.“ Die Kellerei Ruggeri bemüht sich daher stark um die Unverwechselbarkeit ihrer Marke. Bisol: „Wir wollen mit Hilfe einer besonderen Sorgfalt und Liebe zum Produkt den Geist vermitteln, der unser DOC-Gebiet durchdringt. Wenn es uns gelingt, die Kunden für Herkunft und Originalität des Prosecco und für die gebietsspezifische Authentizität des Weines zu sensibilisieren, wird es auch möglich sein, eine echte emotionale Bindung an unsere Marke zu erreichen.“

Colli Orientali del Friuli DOC

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ualitätsweine entstehen zuerst im Weinberg, dann im Keller. Das Zusammenspiel Boden, Rebe und Mensch ist für jedes Weingut einzigartig und nicht kopierbar. Deshalb glauben wir auch nicht an eine Standardisierung im Qualitätsweinbau“, sagt Maurizio Felluga. Das Weingut Livio Felluga in Cormons ist nach Maurizios Vater, einem Pionier des friaulischen Weinbaus, benannt und nimmt heute wohl zurecht den Spitzenplatz in der Region ein. Auf dem Weingut wird tatsächlich sehr viel getan, um im Weingarten optimale Voraussetzungen für Top-Qualitäten in der Flasche zu schaffen. Maurizio: „Bereits Mitte der 1990er Jahre haben wir mit der planmäßigen Wiederbepflanzung der Weinberge begonnen, die damals mit über 60 Jahren ihre physiologische Reife bereits überschritten hatten. Wir haben neue, bessere Klone derselben Rebsorten eingeführt und die Rebstockdichte von 4.000 auf 10.000 erhöht. Diese hohe Dichte führt auch zu deutlich niedrigeren Erträgen pro Rebstock,

CANTINE DUE PALME Regionale Tradition & GPS

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nter der Leitung von Angelo Maci erzeugt die apulische Cantina Due Palme fruchtige, saubere Weinen aus den regionalen Rebsorten Negroamaro, Primitivo und Malvasia Nera. Die Kellerei zeigt dabei, dass sich auch ein grosser Betrieb, der 1.500 Hektar bewirtschaftet und mit modernsten technischen Methoden arbeitet, gleichzeitig um hohe Qualität der Weine und Erhaltung regionaler Traditionen bemühen kann. Denn einerseits setzt man bei Due Palme innovative Methoden zur Neuanpflanzung und Kultivierung der Reben ein, etwa GPS (Satellitennavigationssystem) und Laser zur punktgenauen Pflanzung neuer Weinstöcke. Oder auch spezielle Anlagen zur unterirdischen Bewässerung der Reben als Ersatz für die herkömmlichen Tröpfchenbewässerungsanlagen, um Energie und Zeit bei der Bodenbearbeitung zu sparen.

einem aussagekräftigen Maßstab für Qualitätsproduktion.“ Teilweise werden auch autochthone Rebsorten neu angepflanzt, also solche, die von Beginn an bei Felluga – neben den „internationalen Sorten“ Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay etc. – eine große Rolle gespielt haben. Schönes Beispiel: 2000 wurde die Zusammensetzung des Sossò insofern verändert, als dem Merlot die heimischen friaulischen Sorten Refosco dal Peduncolo Rosso und Pignolo hinzugefügt wurden. Auch kellertechnisch tat sich bei Felluga in den letzten zehn Jahren einiges, erzählt uns Maurizio: „Von 1998 bis 2003 haben wir unseren Keller von Grund auf erneuert – von den Weinbereitungsanlagen bis hin zu den Barriques und zum Flaschenabfüllungsraum. In der Zwischenzeit haben wir auch die Technologien auf den neuesten Stand gebracht.“ Doch entscheidend sind und bleiben die Rebberge. Das Weingut führte eine umweltschonende Schädlingsbekämpfung ein. „Und“, so Maurizio Felluga, „wir werden auch in den kommenden Jahren nach besseren Methoden forschen, um die Umwelteinflüsse durch den Weinbau weiter zu minimieren und die Qualität des Bodens, die Basis für gute Weine, zu bewahren.“

SALVATORE AJELLO Moderne Weine aus alten Rebsorten

DIE WEINE VON DUE PALME Canonico Salento IGT Don Cosimo Salento IGT Salice Salentino DOC

Andererseits ist Maci Traditionalist: In einem Brief, den er uns geschrieben hat, setzt er sich vehement für die alte apulische Reberziehungsform „Albarello“ (Einzelbäumchen ohne Drahtrahmen) ein. Damit solle die regionale Tradition bewahrt, Kultur und Landschaft geehrt werden. Die Albarello diene außerdem der Minderung des Sandfluges in dieser trockenen, windigen, heißen Region. Gleichzeitig hofft Maci, damit dem Ausverkauf von Rebflächen entgegen zu wirken, die über „Flächenstilllegungsprämien“ der EU zur Verkleinerung der Anbauflächen führen soll. „Generell können wir sagen, dass es uns in den letzten Jahren gelungen ist, eine perfekte Verbindung traditioneller Methoden und modernster Technologien zu kreieren“, so Maci, der auch Vizepräsident des Consorzio Salice Salentino DOC ist. Ziel der Bemühungen: „Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Weine in geschmacklicher Hinsicht einzigartig bleiben und nicht mit Weinen aus anderen Regionen der Welt vergleichbar sind – auch wenn gleiche Reben oder neue Techniken angewandt werden.“ Die Kunden sollen genau wissen, wo der Wein, den sie im Glas haben, produziert wurde. Als Abgrenzung zu billigen Massenweinen fordert Maci daher: „Noch mehr Klarheit auf den Etiketten, noch genauere Bezeichnung der Herkunft – mit einem Wort: noch mehr Transparenz.“

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NEWS LETTER

DIE WEINE VON AJELLO Majus Bianco Sicilia IGT Majus Rosso Sicilia IGT Bizir Sicilia IGT Furat Sicilia IGT

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as Weingut Ajello ist ein gutes Beispiel, wie dynamisch sich der sizilianische Weinbau in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Lange war die Weinproduktion der Insel fast ausschließlich fest in der Hand großer Kooperativen gewesen, die meist nur an hohen Mengen interessiert waren. Salvatore Ajello führt eines jener – für sizilianische Verhältnisse – kleinen Weingüter, die sich kompromisslos dem Qualitätsweinbau verschrieben haben. Der studierte Agronom bewirtschaftet 65 Hektar, die er in den letzten Jahren überwiegend mit alteingesessenen, autochthonen Sorten wie Nero d’Avola, Grillo oder Catarratto bepflanzt hat. Die wichtigsten Neuerungen im Keller waren die Erweiterung der Kühlanlagen – in Siziliens Gluthitze von entscheidender Bedeutung, damit die Weine nicht überreif, schwer, marmeladig und unsauber schmecken. Überdies holte sich der Winzer traditionelle große Holz-

bottiche in den Keller und ließ statt den üblichen Stahltanks welche aus Zement errichten. Ajello: „Wir stützen uns dabei auf Erfahrungen, die bereits unsere Vorfahren machten. In Zementtanks verlaufen Temperatur und Reifeprozess gleichmäßiger, der Wein erleidet weniger Erschütterungen und nimmt keine elektrostatische Energie auf.“ Bei allen Qualitätsfortschritten des sizilianischen Weinbaus: Sehen Sie eine Gefahr, dass moderne Kellertechniken zu einer stilistischen und geschmacklichen Vereinheitlichung der Weine führen könnten, Herr Ajello? „Ja, in den großen Genossenschaftskellereien, nicht aber in den kleinen Kellereien.“ Seiner Meinung nach sei das beste Rezept gegen billige Massenweine, von denen Sizilien wahrlich noch immer genug produziert, keine großen Weinmengen mehr für die Destillation zu hochprozentigem Alkohol herzustellen, keinen Zucker beizufügen, und jene minderwertigen Rebflächen aufzugeben, die ohnehin nur Billigweine hervorbringen können. Umgekehrt weiß Salvatore Ajello aber auch ganz genau, was er will: „Vertrauen schaffen mit einem guten Preis-Genuss-Verhältnis sowie gleichbleibend guter Qualität, und Interesse wecken für Weine modernen Stils, die sehr gut trinkbar sind und aus autochthonen Rebsorten vinifiziert wurden.“

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SMART WINES

GERNOT HEINRICH Noch mehr Feinheit und Eleganz

FRED LOIMER Ethischer Individualismus

DIE WEINE VON GERNOT HEINRICH Chardonnay QUW Red LW Zweigelt QUW Blaufränkisch QUW St. Laurent QUW Pannobile QUW Gabarinza QUW

DIE WEINE VON FRED LOIMER Lois QUW Grüner Veltliner QUW Riesling QUW Grüner Veltliner Langenlois Terrassen QUW Riesling Langenlois Terrassen QUW Käferberg Grüner Veltliner QUW Steinmassl Riesling QUW DIE WEINE VON SCHELLMANN* In Gumpoldskirchen QUW St. Laurent QUW Gumpold Chardonnay Reserve QUW *Unter der Marke „Schellmann“ produziert Fred Loimer in der Thermenregion südlich von Wien (Gumpoldskirchen) hervorragende Weine aus Burgundersorten.

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ei Fred Loimer aus Langenlois im niederösterreichischen Kamptal hat sich in den letzten Jahren viel getan. Der stets gründlich nachdenkende Winzer hat zur Qualitätssteigerung die Bepflanzungsdichte von 3.000 auf 5.500 Rebstöcke pro Hektar erhöht und die Rebfläche von 15 auf 30 Hektar verdoppelt – und damit zum Großteil gute bis sehr gute Lagen hinzugewonnen. „Stilistisch haben wir uns stark auf das «kühle Kamptal» besonnen. Dadurch haben die regionstypischen Sorten Grüner Veltliner und Riesling mehr Finesse und weniger übertriebene Kraft als früher“, erzählt uns Loimer. Durch Kellerinvestitionen wurde die Durchschnittsqualität, also auch die Qualität der Basisweine gesteigert. Loimer gliederte das Sortiment übersichtlich nach der Herkunft der Trauben in drei Stufen (z. B. Grüner Veltliner QUW, Grüner Veltliner Langenlois Terrassen, Grüner Veltliner Käferberg). Die Lagenweine wurden klar als Premiumweine definiert. Entscheidend für die weitere Entwicklung des Weingutes war 2006 die Umstellung auf biodynamische Produktion. Neben der schonenden We i n g a r tenarbeit – Schwefelund Kupferpräparate statt harter Chemie, Düngung mit Kompost aus Rin-

der-, Schaf- und Pferdemist etc. – umfasst das Konzept auch die Vergärung der Weine aus den eigenen Rebbergen (Loimer verarbeitet auch Trauben von Vertragspartnern) mit Naturhefen, sog. Spontangärung. Der Winzer setzt verstärkt grosse Holzfässer ein, verlängert die Maischestandzeiten: All diese Maßnahmen tragen wesentlich dazu bei, einen eigenen Weinstil zu prägen. Loimers Ziel ist ehrgeizig. In fünf Jahren möchte das Weingut zu den biodynamischen Top-Betrieben Europas gehören. Wer den Winzer kennt, weiß, dass er dieses Ziel höchstwahrscheinlich erreichen wird. Für eine der wichtigsten derzeitigen Entwicklungen in Österreich hält Fred Loimer die Profilierung der einzelnen Regionen: die Flusstäler (Donau, Kamp, Krems) als Produzenten trockener Weißweine, der pannonische Raum (Carnuntum, Burgenland) als Herkunftsgebiet großer Rotweine. Er warnt allerdings davor, „ ... internationale Weinstile nachahmen und alkoholreiche Weine mit der Brechstange produzieren zu wollen.“Er setzt vielmehr auf eine nicht kopierbare, unverwechselbare Eigenständigkeit seiner Weine – basierend auf klimatischen und geologischen Voraussetzungen – sowie auf biodynamische Produktion im Einklang mit den Rhythmen der Natur. Loimer: „Mit unseren Weinen genießt man auch ein Stück unserer Lebenseinstellung.“ Der Winzer nennt es – „ethischen Individualismus“. PS: Für Fred Loimer wird sich „... der Weinjahrgang 2006 unter die drei großen Jahrgänge der letzten 100 Jahre einreihen.“

LE SOLIVE Für Menschen, die Italien lieben

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onica Faraoni hat in den letzten Jahren das mit 12,5 Hektar kleine, aber feine Weingut Le Solive in San Gimignano aufgebaut und widmet sich besonders einem der feinsten toskanischen Weißweine: der für die Region typischen und nur hier kultivierten Vernaccia. Ihre Philosophie basiert auf kontinuierlichem und systematischem Studium des Bodens, auf der Erhaltung des genetischen Erbes der heimischen Rebsorten und auf der sanften Entwicklung bzw. Bewahrung der Weingärten. In dieses Bild passen ihre Aktivitäten: So plant sie „neue Pflanzungen von Vernaccia mit ausgewählten Klonen, die aus Experimenten mit einer nahen Universität hervorgegangen sind“, erklärt Monica. „Außerdem nehmen wir an

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DIE WEINE VON LE SOLIVE Vigna Aprico Vernaccia di San Gimignano DOCG Connubio Rosso di Toscana IGT

einem Projekt namens lotta guidata teil, das zum Ziel hat, die Rebstöcke nur im äußersten Notfall zu behandeln. Und wenn, dann nur mit organischen Mitteln.“ Dennoch wolle sie auf moderne Kellertechnologien zur Verarbeitung der Trauben nicht verzichten, schon aus den für hohe Qualität unabdingbaren hygienischen Gründen. Monica: „Nebenbei haben wir aber auch zum Beispiel die Standzeit der Maische auf den Häuten wiederentdeckt, was teilweise als überholt galt. Und manchmal ist der handwerkliche Aspekt solcher Methoden sogar funktioneller als die neueste Technologie.“ Ihre Vernaccia, so Monica, „... ist für Menschen, die Italien lieben und authentische Weine trinken wollen, welche die typischen Eigenheiten ihrer Herkunftsregion deutlich repräsentieren.“

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ie Weine von Gernot Heinrich aus Gols am Neusiedlersee im Burgenland haben wir erst 2004 in unser Sortiment aufgenommen. Dass diese Entscheidung goldrichtig war, zeigt das hohe – und steigende – Interesse unserer Kunden an den Weinen des österreichischen Top-Winzers. Was waren die wichtigsten Neuerungen der letzten Zeit auf Ihrem Weingut?, fragten wir Gernot Heinrich. „Wir haben auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt, bei der die Bodenbelebung das zentrale Element ist. Also Humusaufbau, Kompostwirtschaft, Förderung von natürlichen Abwehrkräften der Rebe und nützlingsschonendes Arbeiten im Weingarten“, sagt uns der Winzer, der in den letzten fünf Jahren vor allem in seinen Spitzenlagen Salzberg und Gabarinza sehr viel neu ausgepflanzt und auch grossen Wert auf die „alten“ Rebsorten St. Laurent und Blaufränkisch gelegt hat. Auch im Keller geht Heinrich im Zuge der Umstellung auf Biodynamik neue Wege: „Wir verzichten auf Reinzuchthefen und Bakterien, vertrauen den natürlichen Hefen, die mit den Trauben aus dem Weingarten kommen. Dadurch erreichen wir eine natürliche Maischestandzeit von 2 bis 3 Tagen bis zum Gärbeginn. Wir haben den Schwefeleinsatz reduziert und bewegen Trauben, Maische etc. mit Hilfe der Schwerkraft, also ohne Pumpen. Wir wollen so schonend wie möglich arbeiten.“ Im Keller sind auch traditionelle, kleine Holzgärständer im Einsatz, der Maischekuchen wird zweimal täglich händisch untergestoßen: Das

ermöglicht den intensiven Kontakt von Saft und Haut, und verbessert damit die Extraktion von wichtigen Farb- und Aromastoffe sowie Tanninen. Zudem erweitern kleine Gärvolumina die Selektionsmöglichkeiten bei der Weinbereitung. Letztendlich dienen all diese Maßnahmen, ebenso wie die Rücknahme von Hektarerträgen – bei Zweigelt und Blaufränkisch auf 5.000 kg, bei Merlot sogar auf 3.000 kg – einem Ziel: der ständigen Qualitätsverbesserung. Heinrich: „Stilistisch geht der Trend auf unserem Weingut in Richtung noch mehr Feinheit und Eleganz. Auch die Jahrgangscharakteristik wird immer wichtiger.“ Der Winzer ist innovativ und behutsam zugleich. Er war Ende der 1990er Jahre einer der ersten in Österreich, die einen großen, tipptopp ausgestatteten Keller bauten, hält moderne Glas- und Schraubverschlüsse bei den dafür in Frage kommenden, jüngeren Weinen für ästhetisch bzw. technisch perfekt, und bezeichnet die „modernen“ Techniken Hygiene, genaue Selektion, Wärme- und Kälte-Steuerung für unverzichtbar. Doch entscheidend sind Angemessenheit und Augenmaß, und am wichtigsten ist der Mensch. Heinrich: „Weine aus großartigen Lagen mit einzigartigen Böden sollten nicht durch Technik nivelliert werden. Der Mensch entscheidet darüber, die Charakteristika herauszuarbeiten, daraus leiten sich Authentizität und Typizität der Weine und des Weingutes ab.“ Gernot Heinrich ist keiner, der sich auf seinen Lorbeeren – und davon gäbe es genug – ausruht. Was plant er? „Wir wollen die Kapazitäten zur Weinlagerung in Barriques, in großen Holzfässern und in der Flasche ausbauen. Dazu werden wir das bestehende Gebäude erweitern. Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer 2007.“

TENUTA DI GHIZZANO Weine aus den Hügeln um Pisa

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bseits der ausgetretenen Weinpfade, in den sanften Hügeln zwischen Pisa und Florenz, liegt die Tenuta di Ghizzano, seit über 600 Jahren von der Familie der Contessa Ginevra Venerosi Pesciolini bewirtschaftet. Sie konzentriert sich seit einigen Jahren auf den Qualitätsweinbau und produziert auf derzeit 18 Hektar Weingärten drei interessante, sehr feine Weine aus Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot. Ginevra hat sich dem biologischen Weinbau verschrieben: „Wir arbeiten seit vier Jahren mit biologischen Methoden im Weinberg und setzen traditionelle, bäuerliche Techniken ein, etwa die Düngung des Bodens mit Samen von Bohnen, Hafer und Gerste.“ Im Keller wird

DIE WEINE VON GHIZZANO Il Ghizzano Toscana IGT Veneroso Toscana IGT Nambrot Toscana IGT

ausschließlich mit natürlichen Hefen gearbeitet, Enzyme und Zuchthefen sind tabu. All dies ist aber kein Selbstzweck, sondern: „Die Arbeit mit natürlichen Methoden, die ich seit Jahren im Weinberg und im Keller mache, entspringt meiner Philosophie, den Kunden ehrliche Weine zu präsentieren, die ihre Herkunft respektieren und ohne Manipulation auskommen“, sagt Ginevra. Sie ist überzeugt: „Auf diese Weise kann ich mit meinen Weinen die Geschichte unserer Region, unserer Familie und den Geschmack der Toskana, der immer mehr in Vergessenheit gerät, am besten vermitteln.“ Ginevra bietet mit ihren Weinen aus der hügeligen Gegend rund um Pisa auch Weintrinkern in Deutschland und Österreich die Möglichkeit, dieses wenig bekannte, jedoch unverfälschte Stück Italien für sich zu entdecken.


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SMART WINES GRAF HARDEGG Entschleunigte Naturweine

ELISABETTA FORADORI Den Geschichten der Steine lauschen DIE WEINE VON FORADORI Myrto Vigneti delle Dolomiti Bianco IGT Foradori Teroldego Rotaliano DOC Granato Vigneti delle Dolomiti Rosso IGT

DIE WEINE VON GRAF HARDEGG Veltlinsky QUW Grüner Veltliner QUW Grüner Veltliner vom Schloss QUW Grüner Veltliner Reserve vom Schloss QUW Weisse Reserve vom Schloss QUW Rote Reserve vom Schloss QUW Pinot Noir Reserve vom Schloss QUW Syrah Reserve vom Schloss QUW V Viognier TW

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n mehrfacher Hinsicht als Vorreiter im niederösterreichischen Weinviertel erwies sich in den letzten Jahren das Schlossweingut Graf Hardegg: In den 1990er Jahren stellte man auf Qualitätsweinbau um, pflanzte erstmals im Land die Côtes du Rhône-Sorten Viognier und Syrah und verfolgte bereits damals das Ziel, natürliche Weine zu erzeugen, die ihre Herkunft und ihr Terroir klar zeigen. Man verzichtete relativ bald auf Enzyme, Reinzuchthefen und technische Methoden zur Anreicherung. Logische Folge dieser Entwicklung: „2006 haben wir mit der Umstellung auf Biodynamik begonnen“, sagt Önologe Peter Veyder-Malberg, „und in fünf Jahren möchten wir zu den biodynamischen Top-Betrieben gehören.“ 2006 wurden auch die Etiketten einem Relaunch unterzogen und die Weinlinien deutlich gegliedert: „Gutsweine“, „Weine vom Schloss“

und „Reserven vom Schloss“. Önologe Veyder-Malberg: „Sortentypizität und Terroir der Weine erreichen wir durch einen sehr natürlichen Zugang. Das bedeutet, auch Methoden einzusetzen, die fast altertümlich anmuten und für die wir die ganze uns zur Verfügung stehende Technik gar nicht brauchen. So haben wir etwa das leichte Anquetschen der Trauben durch Stampfen mit den Füßen wiederentdeckt.“ Die Trauben sollen so schonend wie möglich verarbeitet werden. Auch der Kellerneubau 2001 richtete sich nach dieser Vorgabe. VeyderMalberg: „Wir wollen – auch mit moderner Kellertechnik – bewusst ursprüngliche, charaktervolle, unverfälschte Weine entstehen lassen. Durch die Erzeugung von entschleunigten Naturweinen, denen man viel Zeit für ihre Entwicklung lässt, ist in den letzten Jahren auch das Lagerpotenzial unserer Weine deutlich gestiegen. Qualität heißt für uns auch, den Weinen durch den Faktor Zeit eine zusätzliche Dimension zu geben, die man mit allem Einsatz von Technik nicht erreichen kann.“

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lisabetta Foradori aus Mezzolombardo hat die seltene, nur im Trentino auf 350 Hektar wachsende Rebsorte Teroldego in bald zwanzigjährigem unermüdlichen Einsatz praktisch im Alleingang aus dem Halbdunkel der Geschichte ins Licht der Aufmerksamkeit von Weinkennern geführt. Heute sind ihre Weine gesuchte Nischenprodukte: Der Granato, so etwas wie eine große „Teroldego Riserva“, zählt zu den Top-Weinen Italiens. In den letzten Jahren ging die Winzerin entschlossen einen behutsamen und schonenden Weg der Weinbereitung und stellte konsequenterweise auf biodynamischen Weinbau um. Das heißt etwa im Weingarten: Einsatz von homöopathischen und pflanzlichen Präparaten sowie Kräuterextrakten und nur geringen Dosen Kupfer und Schwefel sowie schonende Bearbeitung der Böden. Sie möchte die Biodynamik auch in Zukunft

ALTESINO Hat der Wein eine Seele?

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er meint, klassische Weine wie der Brunello di Montalcino liessen sich nicht verbessern, wird über die Dynamik staunen, die auf dem Weingut Altesino herrscht: „Letztes Jahr haben wir den Weinberg Macina in der Nähe von Altesino gepachtet. Er ist mit 6 Hektar Brunello und 1,5 Hektar Rosso di Montalcino bestockt. Wir haben daher die mit Brunello bepflanzte Fläche auf insgesamt 25 Hektar vergrößert und unsere Gesamtfläche auf 40 Hektar erweitert“, erzählt uns Claudio Basla, Altesino. Er gehört seit etwa 30 Jahren zu jenen, die neue Wege im italienischen Weinbau beschreiten. Berühmt wurde er für den einzigartigen Brunello der fast schon legendären Lage „Montosoli“. Zurzeit wird auch der Keller erneuert, z. B. mit neuen 100 bis 150 Liter fassenden, temperaturkontrollierten Stahltanks. In diesen relativ kleinen Tanks ist der Tresterhut breiter, aber weniger dicht, so dass die Extraktion von Farb-, Geschmacks- und Gerbstoffen wirksamer und

stark vorantreiben. Ihr Ziel: „natürliche, authentische und dem Boden verbundene Weine“, so Elisabetta. Im Gärkeller verzichtet die Winzerin auf industrielle Reinzuchthefen und vertraut vielmehr auf die natürlichen Hefen, die mit den Trauben aus dem Weingarten kommen und zum unverwechselbaren Geschmack der Weine beitragen. Im – neuen – Reifekeller finden sich mehr große Holzfässer als früher. „Ich setze weniger neues Holz ein, maximal 10%, und lasse die Weine länger – bis zu 24 Monate – im Fass reifen“, sagt sie uns. Kein Wunder also, dass sie den modernen Kellertechniken sehr skeptisch gegenübersteht. Führen diese ihrer Meinung nach vielleicht sogar zu einer stilistischen und geschmacklichen Standardisierung der Weine? Die Antwort ist klar und deutlich: „Die Gefahr ist ganz offensichtlich, und ich bin immer mehr davon überzeugt.“ Das beste Rezept gegen billige Massenweine sei – ihrer sympathisch undiplomatischen Art entsprechend: Man möge die Reben doch einfach „rausrupfen”! Was an ihren Weinen so einzigartig sei, wollten wir von Elisabetta Foradori wissen: „Meine Weine sind der authentische und gesunde Ausdruck unserer Region. Ihr Geschmack erzählt die Geschichte der Dolomiten und der Steine hier. Man wird niemals müde, sie zu trinken und dabei den Geschichten zu lauschen.“

JUVÉ Y CAMPS Cava: katalanisches Lebensgefühl pur

DIE WEINE VON ALTESINO Montosoli Brunello di Montalcino DOCG Brunello di Montalcino DOCG Rosso di Altesino Toscana IGT

vollständiger verläuft. „Wir möchten auch in fünf Jahren unter den besten Gütern sein, die in Montalcino Qualitätsweine erzeugen, ohne zu sehr von der hier üblichen Weinbautradition abzuweichen“, sagt Basla. Man wolle den eleganten Stil Altesinos beibehalten, dabei aber noch stärker auf die Weingartenarbeit, die Gärungsprozesse und die Auswahl der Fasshölzer achten. Besteht die Gefahr, dass moderne Kellertechniken zur Standardisierung der Weine führen? Basla, ein alter Hase in der Branche, ist zuversichtlich: „Die Seele des Weins, falls er eine hat, kann von den Arbeiten im Keller nicht denaturiert oder standardisiert werden.“ Sind billige Massenweine ein Problem für einen Qualitätsproduzenten? Basla: „Die erzeugten Mengen haben sich in Italien bei 55 bis 60 Millionen Hektoliter eingependelt, davon wird rund ein Drittel exportiert. Nicht der billige Wein, der auch als solcher verkauft wird, ist ein Problem, sondern der Billigwein, der als vermeintlicher Qualitätswein auf den Markt gebracht wird.“ Deshalb sei es für ihn wichtig, mit einer guten Agentur wie Smart-Wines zu arbeiten, die den Kunden die Unterschiede erkläre (Danke für das Lob....). Claudio Basla: „Unsere Weine haben einen hohen qualitativen Wert, ein gutes Image, bieten ein gutes Preis-Genuss-Verhältnis, bekommen ein gutes Echo in der internationalen Presse und vermitteln die Assoziation mit einer wunderbaren Landschaft.“

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DIE WEINE VON JUVÉ Y CAMPS Reserva de la Familia Cava Brut Nature Cinta Púrpura Reserva Brut Gran Juvé y Camps Cava Brut

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s wäre unzutreffend, Cava, jenen Schaumwein aus dem Penedés im Nordosten Spaniens, als direkte Konkurrenz zu Champagner oder italienischem Spumante zu betrachten. Für Freunde des prickelnden Vergnügens ist der Cava vielmehr eine interessante Ergänzung bzw. Alternative zu anderen großen Schaumweinen, dabei aber eigenständig in Geschmack, Profil, Stil und Charakter. Und: Cava ist der Ausdruck spanischen, vielmehr katalanischen Lebensgefühls, besonders spürbar in den Restaurants, Bars und Cafés der pulsierenden Metropole Barcelona. Allein im Umkreis von Sant Sadurní d’Anoia, dem Zentrum der Cava-Produktion, gibt es mehr als 200 Hersteller. Unter ihnen ragt Juvé y Camps deutlich heraus: 85 Jahre nach Firmengründung wird die Kellerei von der internationalen Expertengemeinde einhellig als einer der besten spanischen Schaumweinhersteller bezeichnet und ist zu einem weltweiten Botschafter der Cava-Kultur geworden.

Nun wird Cava zwar nach der klassischen Champagner-Methode hergestellt, doch schmeckt er aufgrund der für das Penedés typischen Rebsorten Parellada, Macabeo und Xarello eben anders als Schaumweine aus Pinot Noir oder Chardonnay. Auch Juvé y Camps setzt auf die regionalen Rebsorten: Macabeo mit ihren duftigen, fruchtigen Aromen bringt Finesse und Eleganz in den Cava; die kräftige Xarello sorgt für Struktur, Alkohol, Säure und Farbe; die feine, leichte Parellada rundet mit Eleganz und Aroma die Grundweincuvée für den Cava ab. Die Trauben von Juvé y Camps stammen ausschließlich aus den eigenen Weingärten – insgesamt etwa 450 Hektar in verschiedenen, mikroklimatisch unterschiedlichen Lagen: So hat man die Produktion von A bis Z unter Kontrolle. Niedrige Hektarerträge, hervorragende Traubenqualität, bewährte traditionelle Herstellungsmethoden, kombiniert mit modernsten Anlagen und Verfahren: Das sind die Grundpfeiler, auf denen die Qualität der Weine ruht. Dabei verzichtet man bei Juvé y Camps auf Nachzuckerung, in Frankreich vornehm als „Dosage“ bezeichnet. Dies, sowie der sehr niedrige Säuregehalt und die feine Perlage machen den Cava dieser Kellerei äußerst bekömmlich. Leicht, süffig und trocken, ist er mit seinem dezenten Mandelaroma und seinen leicht mineralischen Anklängen ein idealer Begleiter von mediterranen Speisen, allen voran natürlich die typisch spanischen Tapas.

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smart

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SMART WINES

Smart von Sylt bis Salzburg

Wir haben einige Kunden um ihre Meinung zu unseren Weinen gebeten ... Pius Regli, Manne Pahl & Pius Weinbar, Sylt, über den Castello di Brolio 2001 von Barone Ricasoli: „Dieser Wein stürzt so manche Vertreter der ‘Toskanafraktion’, die ihn nicht kennen, in echte Verwirrung und beschert ihnen gleichzeitig eine angenehme Überraschung: ein ausdrucksstarker, perfekt ausbalancierter TopWein. Dazu eine Bistecca fiorentina – und das Toskanagefühl stellt sich auch auf Sylt ein.“

Billy Wagner, Sommelier des Monkey's in Düsseldorf, über die Cavas von Juvé & Camps: „Die Cavas dieser Kellerei sind rustikale, deftige, markante Schaumweine mit Rückgrat, die Charakter im intensiven Bukett beweisen und die Geschmack wagen, der nicht aus Pinot Noir oder Chardonnay resultiert, sondern aus den klassischen Rebsorten des Penedés – authentisch, spannend, kraftvoll, expressiv. In den unzähligen Tapasbars von Barcelona werden diese Cavas gern getrunken.“

★★★ Remigio Poletto, Restaurant Poletto, Hamburg, über den Pinot Grigio von Livio Felluga: „Trotz aller meiner Voreingenommenheit gegenüber italienischem Pinot Grigio war ich von Fellugas Pinot Grigio sofort begeistert: In der Mineralität des Weines kommt das Terroir des Friaul auf wunderbare Weise zum Ausdruck: die strohgelbe, leicht rosa getönte Farbe des Weins und Fruchtaromen, die mich an reife Melonen oder an gelbe Birnen erinnern, und am Gaumen eine sehr präsente, lebendige und lang anhaltende Säure. Als ich nach der Probe durch Fellugas Weingärten streifte, verbanden sich die Geschmacksnoten des Weins und seines Terroirs zu einer faszinierenden Einheit.“

★★★ Karl Ederer, Restaurant Ederer, München, über den Prosecco Giustino B. von Ruggeri: Erstens: kaufen ist ‘giusto’, liegen und reifen lassen und dann ... B: trinken und träumen.

★★★ Uli Schirmer, Direktor München Palace, über den Pannobile von Gernot Heinrich: „Dazu kann ich nur Friedrich Schiller zitieren: ‘Einfachheit ist das Resultat der Reife.’“

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Foto: Jan Svoboda, o.T., 1971, © by walter storms galerie, www.storms-galerie.de Luigi Francia, Restaurant Goldfisch, Hamburg, über den Grünen Veltliner Langenloiser Terrassen von Fred Loimer: „Zu diesem Wein erzähle ich meinen Gästen gerne diese Geschichte: Mein Vater hat mir einiges beigebracht, und als wir von Italien nach Deutschland kamen, hat er immer gesagt: ‘Luigi, wenn dein Auto in Österreich kaputt geht, dann ruf ’ in Italien oder Deutschland um Hilfe an, aber bloß nicht in Österreich!’ Damals wusste ich nicht, was er damit meinte. Heute weiß ich es: Er hatte schon damals die Top-Qualität der österreichischen Weine geahnt und befürchtet, dass man nicht mehr da von loskommt. Und das zu Recht, denn meine Gäste lieben den Loimer. Ciao!“

André Winkler, Leiter der Gourmet-Etage in der Mädlerpassage, Leipzig, über den Il Blu 2004 von Brancaia: „Schon als Serviceleiter des Fürstenhofs in Leipzig konnte ich die rasante Entwicklung des Weingutes Brancaia verfolgen. Mit dem Jahrgang 2004 haben Barbara KronenbergWidmer und ihr Mann Martin die Messlatte noch einmal nach oben gelegt. Der 2004er Il Blu präsentiert sich mit einer dicht verwobenen Struktur, Aromen von dunklen Waldbeeren und einem wie Seide strukturierten Tanningerüst. Heute noch am Anfang seiner Entwicklung, begeistert mich vor allem der nicht enden wollende Abgang dieses großen Weins.“

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★★★ René Baumgart, Sommelier des Windows im Hotel Intercontinental, Hamburg, über den Pannobile 2004 von Gernot Heinrich: „Mit einem kräftigem Rubingranat fließt der Pannobile ins Rotweinglas. Die opulente Nase zeigt Kräuter, geröstete Espressobohnen und eine elegante Holzwürze, die von Schwarzkirschen und dunklen Beeren perfekt ergänzt werden. Seine Vielschichtigkeit und komplexe Art hat eine Menge Sex-Appeal und schreit förmlich nach Luft, Zeit und einem wunderbaren Stück Fleisch.“

„... eine Menge Sex-Appeal“ Sommelier René Baumgart über den Pannobile von Gernot Heinrich

Andrea Boscagli, Vini e Panini, München, über den Morellino di Scansano von Belguardo: „Als Toskaner trinke und empfehle ich den Morellino di Scansano von Belguardo, ein Wein mit vibrierender Vitalität, der wunderbar mit einfachen Gerichten harmoniert, wie es sie in meiner Heimat gibt.“

Jan Nawrocki, Restaurant Hase, Köln, über den Vino Nobile von Avignonesi: „Ja, der Nobile: ‘Everybodys Darling’ – ein echter Italiener eben! Beliebt bei unseren jungen Gästen, die wir gerne mit ihm an die großen Weine heranführen, wegen seines Charmes und seiner harmonischen Schönheit. Wegen seiner Tiefe und Struktur aber auch bei Profis beliebt, wie etwa Liliane und Vincent Moissonier, den besten Kölner Restaurateuren, die ihn oft bei uns trinken. Für uns bleibt der Vino Nobile aber trotz all dieser Attraktivität ein sehr ehrlicher und gerader Wein, viel mehr als ein echter Italiener: nämlich unser bester Kumpel in der Toskana!“

Waltraud Kaiser, Monte Vino, Binz, Rügen, über den Grünen Veltliner 2003 von Fred Loimer: „Der ‘Spiegel’ von Fred Loimer hat es mir besonders angetan, und dazu fällt mir auch ein Bild ein. Der Vergleich mag ein wenig hinken, doch für mich ist der 2003er ‘Spiegel’ die Personifizierung von Fred Loimer. Schon sein imposantes Erscheinungsbild erinnert mich an meine erste Begegnung mit diesem Winzer. Die Annäherung brauchte Zeit, wie auch der Wein Zeit benötigt, um sich zu öffnen und seine großartigen Talente zu offenbaren. Kraftvoll, gediegen, facettenreich, mit Tiefe und viel Extrakt hallt er lange nach und setzt sich im Gedächtnis angenehm fest.“

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Der „Smart Wines Newsletter“ wird herausgegeben von S M A RT- W I N E S ® Smart-Wines GmbH Im Klapperhof 33 a D-50670 Köln Telefon 0221-120 447 Fax 0221-123 090 E-Mail smart@smart-wines.de Kontakt: Per Soehlke, Hermann Stoeckmann Texte: Bernhard Emerschitz – Gestaltung: Cyberkanzlei – Fotos: Gerd Kressl. Unser besonderer Dank gilt Walter Storms. Sämtliche Copyrights by SMART-WINES ® Die Smart Wines Newsletter Ausgaben 1 bis 7 finden Sie auf unserer Homepage: www.smart-wines.de

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Heike Nöthel, Restaurant Am Kamin, Mülheim a. d. Ruhr, über den Ghiaie della Furba 2001 von Capezzana: „Er wurde zu unserem Lieblingswein, da er in perfekter Weise die Mineralität des kieseligen Bodens mit einer eleganten und intensiven Struktur verbindet. Seine ganze Vielfalt zeigt er erst nach mehrstündigem Dekantieren. Der Name bedeutet ‘Die Kiesel der Furba’: Eindeutiger kann man die Einmaligkeit und Größe der Capezzana-Weine nicht beschreiben.“

★★★ Hotel Benen-Diken-Hof, Keitum, Sylt, über den Vino Nobile di Montepulciano von Avignonesi: „Auf Sylt bestellen unsere Restaurantgäste sehr gerne das Sylter Salzwiesenlamm, das unser französischer Küchenchef Julien Dherbecourt gerne mit einer Thymianjus serviert. Dazu ist der Vino Nobile di Montepulciano aus dem Haus Avignonesi eine wunderbare Ergänzung. Unsere Gäste danken uns oft für diese gelungene Liaison!“

★★★ Ralf Schindler, Restaurant Rebsaal, Hamburg, über den Pezzo Morgana 2004 von Li Veli: „Tiefdunkles Rot, in der Nase Rumtopffrüch te, vorherrschend reife Pflaumennoten, Nelke und Zimt, am Gaumen balsamisch, mit kraftvoller Würze und einer Kirschfrucht, die die Sonne Süditaliens gespeichert hat. Das zartbittere Finish mit den feinen Tanninen balanciert die Fruchtintensität wohltuend. Genau diese Produkte machen die Weinwelt so spannend: regionstypisch, handwerklich einwandfrei und dabei angenehm originell und unvergleichlich.“

★★★ Robert Winkler, Romantikhotel Gersbergalm, Salzburg, über den Cava Reserva de la Familia von Juvé y Camps: „Mariano Fuster von Juvé y Camps ist ein großartiger Gastgeber. An meinen damaligen Besuch in Katalonien erinnere ich mich noch heute mit Freude, insbesondere an die Verkostung des Cava Reserva de la Familia, den ich meinen Gästen gerne anbiete. Da habe ich immer das Gefühl, auch ein Stück Katalonien zu vermitteln.“

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