LichtProjekte Nummer 01 Oktober 2011
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RSL Lichttechnik GmbH & Co. KG
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» Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln.« Pablo Picasso
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Individuelle LIchtlösungen RSL baut Sonderleuchten exakt nach den Wünschen und Vorstellungen seiner Kunden. Dabei genießen Lichtplaner, Architekten und deren Bauherren bei Entwurf und Gestaltung nahezu grenzenlosen kreativen Freiraum. Ob klein oder groß, dekorativ oder funktional, filigran oder massiv, opulent oder minimalistisch – RSL geht es um die individuellen, projektspezifischen Lichtideen seiner Kreativ-Partner, die alles aus einer Hand erhalten: Budgetierung, technische Entwicklung, Konstruktion, Produktion, Logistik bis hin zur Inbetriebnahme. Für individuelle Lichtlösungen, die der Idee des Raumes folgen, indem sie sich zurückhaltend in architektonische Baukörper integrieren oder als LeuchtenIkonen Highlights setzen. Schon manch ein Produkt, das RSL als Sonderlösung entwickelt hat, sollte sich später als geeignetes Beleuchtungswerkzeug zur Erfüllung einer großen Nachfrage aus Planerkreisen erweisen. Daraus entstand ein kleines Leuchtensortiment, in dem der Planer das Besondere im Standard findet. Durch den Zusammenschluss von RSL und der internationalen Trilux-Gruppe, dem Arnsberger Hersteller hochwertiger Serienleuchten, wird das Standardangebot nun um das gesamte Produktportfolio zur Realisierung vielfältiger Anforderungen im Objekt geschäft erweitert. Ansonsten bleibt bei RSL alles, wie es war. Oder besser, wie es nicht war. Denn RSL wird seinen Erfindungsgeist auch weiterhin in die schöpferische Kraft von Planern und Architekten stellen, um zuvor nie da gewesene Beleuchtungslösungen zu ermöglichen. Mit der Erfahrung aus einem halben Jahrhundert, mit einer Produktionsstätte, die alle Fertigungsstufen umfasst, und mit handwerklicher Höchstpräzision erfüllt RSL weiterhin alle großen und kleinen Aufgaben. Das macht RSL so einzigartig wie seine Produkte.
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Individual lighting solutions RSL constructs custom luminaires according to the precise wishes and ideas of its customers. Light planners, architects and their clients can enjoy almost limitless creative freedom during the drafting and design stages. Regardless of the type of luminaire required, whether small or large, decorative or functional, delicate or solid, opulent or minimalistic, RSL focuses on the individual, project-specific lighting ideas of its crea tive partners. They, in turn, get all they need from the one source – from budgeting, technical development, construction, production and logis tics through to commissioning. For individual lighting solutions which are true to the spatial concept, either integrating subtly into architec tural structures or setting highlights as iconic luminaires. Many a product designed by RSL as a customised solution has later proven itself the right lighting tool to meet great demand amongst plan ners. A small luminaire range in which planners can find special pieces as standard has resulted. With the merger of RSL and the international Trilux Group, an Arnsberg-based manufacturer of high-quality series luminaires, the standard offering has now been extended to include the entire product portfolio to cover all kinds of requirements in the field of architecture. Apart from this, RSL will be as it has always been. And even better. RSL will continue to combine its inventive spirit with the creative force of planners and architects to achieve lighting solutions never before seen. With experience going back half a century, a production facility covering all manufacturing stages and the highest levels of craftsman ship and precision, RSL will continue to fulfil all large and small tasks. RSL – as unique as its products.
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»Die Abenteuerlust soll lebendig bleiben« Interview mit Uwe Grote, Geschäftsführer bei RSL “The spirit of adventure should be kept alive” Interview with Uwe Grote, Managing Director at RSL Mit dieser Ausgabe gibt RSL erstmals ein Kundenmagazin heraus. Das hat es in der 56-jährigen Geschichte des Unternehmens nie zuvor gegeben. Warum jetzt? Das Magazin ist ein Teil unseres neuen Markenauftritts. Gemeinsam mit großgestalten haben wir uns einer Selbstanalyse unterzogen, um unsere Markenidentität zu definieren. Unser neues Corporate Design spiegelt diese Identität nachvollziehbar wider. Wir haben unser gesamtes Erscheinungsbild, unseren medialen Gestaltungsansatz und auch unsere Kommunikationsinhalte sehr konsequent darauf zugeschnitten. Das Magazin soll diese Neuaufstellung transferieren. RSL hat es ja leider in den vergangenen Jahren völlig verpasst, sein Know-how über Medien zu kommunizieren. Alles lief über Mund-zu-MundPropaganda. Empfehlende Kunden sind doch das Beste, was ein Unternehmen haben kann. Und das hat bestimmt auch zu dem Erfolg beigetragen. Warum reicht Ihnen das nicht mehr? Von persönlichen Empfehlungen werden wir auch in Zukunft leben und ich möchte mich im Namen von RSL einmal ganz herzlich beiden vielen renommierten Lichtplanern und Architekten bedanken, die wir in tollen, oft auch sehr herausfordernden Projekten begleiten durften und dürfen. Die uns auch immer wieder neue Türen geöffnet haben, weil sie ihre Zufriedenheit im Markt kommuniziert haben. Das ist wirklich das Beste, was sich ein Unternehmen wünschen kann. Nun möchten wir unsere Botschaft aber auch zu weiteren Büros tragen, bei denen RSL noch nicht bekannt und etabliert ist. Insbesondere sind hier auch junge Partner im Fokus. Und wir möchten unseren Bekanntheitsgrad auf dem internationalen Parkett erhöhen. Dazu brauchen wir Medien, die über die verbale Kommunikation hinausgehen. Erzählen kann ja jeder etwas. Zur Glaubhaftigkeit braucht es aber auch Visualisierungen. In dem Maga zin können sich die Leser aus der Kombination von Abbildung und Text buchstäblich selbst ein Bild machen. Und sie können auch
RSL is producing a customer magazine for the first time with this edition. This has never happened before in the company’s 56-year history. Why now? The magazine is part of our new brand image. We took a critical look at ourselves with gross gestalten in order to define our brand identity. Our new corporate design comprehensibly re flects this identity. We have tailored our entire image, media approach and communication very consciously to this. The magazine should convey this realignment. Unfortunately, RSL has completely missed out on communicating its know-how via media tools in past years. It has all been about word-of-mouth advertising. But customers who recommend you to others are surely the best thing a company can have. And that’s bound to have contri buted to RSL’s success also. Why isn’t that enough for you anymore? We will still benefit from personal recommen dations in the future and I would like to take this opportunity on behalf of RSL to sincerely thank the many renowned light planners and architects who we have had and will have the pleasure of supporting on superb but also of ten very challenging projects. Who have open ed up new doors to us time and again because they have communicated their satisfaction to the market. That’s really the best a company can wish for. However, we are now hoping to also carry our message to other firms where we are not yet established as they are not familiar with RSL. Young partners are also a particular focus of this. And we are hoping to in crease awareness of RSL on the international stage. We need to use media going beyond verbal communication for this. Words can only say so much. Visualisations are needed as well to reinforce credibility. The magazine will allow readers to literally form their own im pression from the combination of illustrations and text. And they will also be able to see for themselvesour inspiration, enjoyment in our work, complexity of our processes, restrictions from perceived boundaries and the liberation experienced from exceeding these boundaries.
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»Wir stellen uns wirklich jeder Aufgabe, groß oder klein, auch wenn sie noch so verrückt erscheint. Wir haben dieses Urvertrauen, dass wir sehr viel können. Ich möchte sogar sagen, wir können mehr als die meisten. Das ist keine Arroganz, sondern gelebte Erfahrung. Und deshalb machen uns große Herausforderungen keine Angst.« “ We really face every task, big or small, even when it may seem crazy. We have this overriding belief that we can achieve a great deal. I would even go so far as to say that we can do more than most. This isn’t arrogance, but our actual experi ence. And that’s why we aren’t afraid to take on big challenges.”
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die Inspiration, den Spaß an der Arbeit, die Komplexität der Prozesse, die Einschränkung durch vermeintliche Grenzen und die Befreiung durch Grenzüberschreitungen nachvollziehen. Wie lautet denn Ihre Kernbotschaft an die junge Generation? Etwas flapsig würde ich sagen: Nichts ist un möglich. Wir stellen uns wirklich jeder Aufgabe, groß oder klein, auch wenn sie noch so verrückt erscheint. Das meine ich natürlich positiv, im Sinne von absolut unkonventionell. Wir haben dieses Urvertrauen, dass wir sehr viel können. Ich möchte sogar sagen, wir kön nen mehr als die meisten. Das ist keine Arroganz, sondern gelebte Erfahrung. Und deshalb machen uns große Herausforderungen keine Angst. Was dürfen Ihre Partner noch im Zuge des neuen Markenauftritts erwarten? Für Planer werden wir mittelfristig regionale Workshops anbieten. Wir werden mit Hochschulen kooperieren, Workshops mit Studenten durchführen, vielleicht unter der Moderation bekannter Lichtplaner oder Architekten. Das stelle ich mir ausgesprochen spannend vor. Da kommen bestimmt ganz überraschende Ideen zustande. Das Außergewöhnliche scheint Sie zu faszinieren. Ja, absolut. Außergewöhnlich bedeutet ja, einevöllig ungewöhnliche Position einzuneh men, außerhalb jeden Standards. Das muss man sich erst einmal trauen. Aus dem Expe rimentellen können wunderbare Innovationenentstehen, die einen neuen Schwung in zukünftige Beleuchtungsszenarien bringen. Wenn ich mir junge Architekten anschaue, bin ich immer wieder fasziniert, welche Ideen zutage kommen. Es gibt noch so unendlich viel Potential. Das hält dann auch meine Mann schaft hier bei RSL fit. Unsere Leute leben dafür, dass sie immer wieder etwas völlig Neues erschaffen können. Und ich selbst werde alles dafür tun, dass diese Spannung, ich möchte fast sagen Abenteuerlust, hier im Unternehmen lebendig bleibt. Sie sind erst seit September Geschäftsführer bei RSL. Was hat Sie gereizt, aus einem Konzern zu RSL zu wechseln? Ich hatte Entzugserscheinungen, weil ich länger keine Berührung mehr zum Sonderleuchtenbau hatte. Ich bin gelernter Werkzeugmacher, habe dann eine Technikerausbildung absolviert und in dem Unternehmen, in dem ich seit der Lehre 27 Jahre gearbeitet habe, neun Jahre lang den Bereich Sonderleuchtenkonstruktion geleitet. Vor zwei Jahren wechselte ich in werksübergreifender Führungsposition in die Konzernzentrale. Das war eine spannende Zeit, in der ich wieder viel gelernt habe. Aber die Sonderkonstruktion und die Kommunikation mit Marktpartnern finde ich noch sehr viel spannender. Dann kennen Sie das Metier ja bestens. In der Arbeitsweise gibt es aber doch bestimmt Unterschiede. Ja, das stimmt. Einer- und Zweierstückzahlen, die hier das Tagesgeschäft bestimmen, konn ten wir im Konzern nicht bedienen. Große Strukturen lassen so viel Flexibilität gar nicht zu. Deshalb passiert es bei großen Unternehmen immer wieder, dass sie den Planer mit seiner tollen Idee zurück in standardisierte Bahnen lenken wollen. Sie können Individualität in einem solchen Maße gar nicht bieten. Was den Reiz bei RSL ausmacht, ist aber gerade diese Individualisierung, die an eine spannende Prozesshaftigkeit gekoppelt ist.
So what is your key message for the young generation? To put it rather flippantly, I’d say – nothing is impossible. We really face every task, big or small, even when it may seem crazy. Of course, I mean that in a good sense, in terms of abso lutely unconventional. We have this overriding belief that we can achieve a great deal. I would even go so far as to say that we can do more than most. This isn’t arrogance, but our actual experience. And that’s why we aren’t afraid to take on big challenges. What can your partners expect from the relaunch of your brand image? We will be offering regional workshops to planners in the medium-term. We will cooper ate with universities to hold workshops with students, maybe with well-known light plan ners and architects as moderators. I think this is going to be really exciting. Very surprising ideas are sure to emerge from it. You seem to be fascinated by the exceptional. Yes, totally. Exceptional means taking a com pletely unusual position, away from all that is standard. First you have to dare to do this. Wonderful innovations which bring a new impetus to future illumination scenarios can result from the experimental. I’m always fascinated by the ideas which emerge when watching young architects. There is still such infinite potential. That also keeps my team here at RSL on its toes. Our people live for the opportunity to create something completely new time and again. And I myself will do ever ything I can to keep this excitement, this spirit of adventure in a way, alive at this company. You have only been Managing Director at RSL since September. What encouraged you to switch to RSL from a group company? I was having withdrawal symptoms because I hadn’t had any contact with the manufacture of custom luminaires for a long time. I ama qualified toolmaker. Then I trained as a tech nician and headed up the custom luminaire manufacture division for nine years in the company with which I had worked for 27 years since completing my apprenticeship. Two years ago I changed to a cross-plant manage ment role at group headquarters. That was an exciting time for me and I learned a lot again. But I still find custom design and communi cation with partners in the market much more exciting. So you are very well acquainted with the profession. However, there are bound to be differences in how things are done. Yes, that’s true. Orders for one-off pieces or just 2 items, that define daily business here, are not something we could offer in a group set-up. Big structures don’t allow for that degree of flexibility. Therefore, it is frequently the case with large companies that they try to steer planners with their great ideas back to standardised methods. They simply cannot offer such a level of individuality. However, it’s precisely this individualisation, coupled with an exciting focus on processes, which gives RSL its great appeal. We always start again from the beginning here. A planner comes to us with just an idea and then we develop, budget and ultimately build it together. You end the project with a one-off lighting solution in which you have been involved. That is what I get en joyment out of. You often speak of uniqueness or individuality. However, your catalogue boasts standard luminaires. What is individual about them?
Hier wird immer wieder ganz von vorne begonnen. Ein Planer kommt mit einer bloßen Idee, die wir gemeinsam ausarbeiten, budgetieren, und schließlich konstruieren. Am Ende sieht man im Projekt eine einmalige Beleuchtungslösung, an der man mitgewirkt hat. Das macht mir Spaß. Sie sprechen häufig von Einmaligkeit oder Individualität. In Ihrem angekündigten Katalog werden aber Standardleuchten abgebildet. Was ist daran individuell? All unsere sogenannten Standardleuchten sind ursprünglich Sonderleuchten, die wir mit dem Ziel entwickelt und konstruiert haben, einem Planer seinen individuellen Wunsch in einem Projekt zu erfüllen. Keine der Leuchten ist mit der Zielsetzung einer Serienproduktion entwickelt worden. Nehmen Sie zum Bei spielunsere Downlights. Wir waren das erste Unternehmen in Deutschland, das Downlights entwickelt hat, weil einer unserer Partner eine Allgemeinbeleuchtung realisieren wollte, bei der sich die Leuchten vollkommen zurücknehmen. Ein solches Lichtinstrument hatte es damals im Markt nicht gegeben. Nach der Realisierung wollten andere Planer auch solche Leuchten einsetzen, und so haben wir sie als Standardrepertoire angeboten. Dann folgten weitere Produkte. Es gibt zum Beispiel ein Profil, das viele andere Unternehmen auch in hoher Perfektion anbieten. Man kann die Länge und die Einbauhöhe flexibel an die tatsächliche bauliche Situation anpassen. RSL ist aber der einzige, der solch ein Profil in jeder beliebigen Freiform herstellen kann. Damit haben wir Individualität im Standard. Welche Stärke muss ein Unternehmen haben, um kompromisslos individuelle Wunscherfüllung leisten zu können? Das Wichtigste ist richtiges Zuhören. Und die entscheidenden Fragen an der richtigen Stelle zu stellen. Nur so kann man nachvollziehen und letztlich begreifen, was der Planungspart ner wirklich haben möchte. Diese Gabe ist heute nicht mehr allzu sehr verbreitet. Bei RSL wird sie noch gelebt. Wird an Sie schon häufig der Wunsch nach LED-Lösungen herangetragen? Zusehends. Als Sonderleuchten-Hersteller sind wir ja geradezu prädestiniert, Leuchten zu entwickeln, die die Vorteile des Mediums voll ausschöpfen. Es kann doch nicht darum gehen, Leuchten konventioneller Bauweise mit LED zu bestücken und dies womöglich als Innovation zu preisen. Das geht am Thema vorbei. Mit ihrer kleinen Bauform bieten LED die Chance, sich wieder einmal zu Grenzen vorzutasten und ein kalkuliertes Risiko einzugehen. Das werden wir ganz sicher tun. Die kleine Bauform, die sich vollkommen zurücknimmt, wird die Vertreter des angesagten Minimalismus erfreuen. Gibt es noch Planer, die bei RSL dekorative Leuchten-Ikonen beauftragen? Das war ja in der frühen Unternehmenshistorie eine ganz wichtige Sparte. Solche Projekte bedienen wir unter anderem im arabischen und asiatischen Raum, demnächst wohl auch in Brasilien. In den Wachstumsländern, wo derzeit sehr viel und sehr hochwertig gebaut wird, finden sich parallel die unterschiedlichsten Stile. Natürlich beweisen wir unser Können nach wie vor auch gerne im dekorativen Prestigebereich. Herr Grote, ich wünsche Ihnen, dass alle Ihre Wünsche bei RSL in Erfüllung gehen und bedanke mich für das Gespräch.
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All of our so-called standard luminaries were originally custom luminaires which we developed and built with the aim of fulfilling a planner’s individual wishes on a project. None of the luminaires were developed with the ob jective of putting them into series production. Take our downlights, for example. We were the first company in Germany to develop down lights because one of our partners wanted to achieve general illumination with completely withdrawn luminaires. There wasn’t a light instrument of this type on the market at that time. After developing these luminaires, other planners wanted to use them so we offered them as part of our standard repertoire. Then other products followed. For example, there is a profile that many other companies also offer to a high degree of perfection. The length and installation height can be flexibly adjusted to the actual on-site conditions. But RSL is the only one who can manufacture such a profile i n any conceivable shape. So we offer individua lity as standard. What strengths must a company have in order to be uncompromising in fulfilling individual wishes? Listening well is the most important thing. And asking the right questions at the right time. This is the key to really comprehending what the planning partner wants. This skill is in short supply nowadays, but still alive and well at RSL. Are people often looking for LED solutions? Increasingly. As a manufacturer of custom luminaires, we are perfectly predestined to de sign luminaires that fully exploit the benefits of the medium. However, this can’t be a matter of putting LEDs into conventionally designed luminaires and trying to pass them off as an innovation. That’s missing the point. With their small structural shape, LEDs give us another chance to explore limits and take a calculated risk. We’ll definitely be doing that. The small structural shape, which is completely withdrawn, will delight those who favour the current trend for minimalism. Are planners still ordering decorative and iconic luminaires from RSL? This used to be a very important area in the company’s early years. We are supporting such projects in Arab and Asian countries, and soon will be in Brazil as well. All kinds of styles exist in parallel in growth countries, where they is a lot of very high-quality building going on. It goes without saying that we are happy to continue proving our ability in the decorative prestige area also. Mr. Grote, I hope that all your wishes for RSL are realised. Thank you for letting me interview you.
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Bühne Der Individualität Stage of Individuality Das neue Erscheinungsbild von RSL vereint drei Aspekte in einem harmonischen Zeichen: Der Verlauf von dunkel nach hell steht für das Licht und seine Vielfalt. Gleichzeitig visualisiert er in Kombination mit der Grundform des Kreises den individuellen Prozess der Zusammenarbeit mit Licht planern und Architekten – von der ersten Handskizze über Entwurf, Planung, Konstruktion und Produktion in den eigenen Werkstätten, bis hin zur Inbetriebnahme. Der Weißraum im Inneren des Kreises bildet eine symbolische »Bühne« für die Ideen der Lichtplaner und Architekten, denen in Bezug auf Kreativität und Vielfalt keine Grenzen gesetzt sind. Es entsteht ein Zeichen mit hohem Wiedererkennungswert, das im Rahmen des Corporate Designs Reduktion, Klarheit, Wertigkeit und Präzision vermittelt.
RSL’s new image combines three aspects in one harmonious symbol. The progression from dark to bright stands for light and its diversity. At the same time, taken with the basic circular shape, the symbol visually represents the individual cooperation process with light planners and architects – from the initial hand-drawn sketch, through designing, plan ning, construction and production in RSL’s own workshops to assembly and maintenance. The white space on the inside of the circle constitutes a symbolic ‘stage’ for the ideas of the light planners and architects, with no limits on creativity or diversity. The resulting symbol has high recognition value and imparts a feeling of reduction, clari ty, value and precision within the context of the corporate design.
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Impressum | IMPRINT Herausgeber | Publisher RSL Lichttechnik GmbH & Co. KG Tannenweg 1–3 D-53757 Sankt Augustin Phone +49 2241 861 0 Fax +49 2241 334 600 info@rsl.de www.rsl.de Konzeption und Gestaltung Concept and Design großgestalten Kommunikationsdesign, Köln Redaktion, Text, Interviews Editing, Text, Interviews Petra Lasar, schwarz auf weiß, Rösrath Fotografie | Photography Jan Knoff, Köln (S. 6) Frederic Lezmi, Köln (S. 16, 19, 31, 40, 43) Constantin Meyer, Köln (S. 14 –15, 20–22) HG Esch, Hennef Stadt Blankenberg (S. 33–35) Thomas Ott | Fotografie, Mühltal (S. 44, 47) Karl Huber, Fotodesign, Nagold (S. 45–47) Illustrationen/Zeichnungen Illustrations/Drawings Licht Kunst Licht, Bonn (S. 23–24) LHVH Architekten, Köln (S. 26–27, 32, 36) Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt (S. 38–39, 48) Druck | Printing Druckhaus Süd, Köln Haftungsausschluss Exclusion of Liability Alle Angaben erfolgen mit dem Ziel der Richtigkeit und Vollständigkeit. Für Hinweise zu Irrtümern oder fehlenden Angaben ist RSL Lichttechnik dankbar. We have aimed to provide all specifications and details in as complete and correct a form as possible. RSL Lichttechnik would be grate ful for any information on errors or missing details. © 2011 RSL Lichttechnik GmbH & Co. KG Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved.
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Domforum Kรถln
objekt | object
Lichtplanung | lighting Design
architektur | architecture
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Vielfalt im Einklang Das Domforum Köln offen bart eine neue Raumqualität Harmonious variety The Domforum in Cologne reveals new spatial quality
Seit mehr als 15 Jahren fungiert das Foyer des ehemaligen, denkmalgeschützten Bankengebäudes des Architekten Fritz Schaller in unmittelbarer Nähe des Kölner Doms als eine Stätte informeller Begegnung mit der katholischen Kirche. Unlängst erfuhr das Domforum Köln eine Neugestaltung, die den so vielfältigen wie unterschiedlichen Nutzungsprofilen des Raumes in zeitgemäßer Interpretation gerecht wird. Dabei verneigten sich die Architekten und die Lichtplaner vor der originären Qualität der Architektur.
The foyer of the landmarked former bank building of architect Fritz Schaller close to Cologne Cathedral has functioned as a place of informal encounter with the Catholic church for more than 15 years. The Domforum in Cologne recently underwent a restoration to accommodate the various different usage profiles of the space and give it a contempo rary interpretation. As part of this restoration, the architects and light planners paid homage to the original quality of the architecture.
Buon giorno, god dag, hello. Aus allen Teilen der Welt kommen die 5 Millionen Menschen, die das Domforum Köln in den 15 Jahren seiner Existenz besucht haben. Guten Morgen, guten Tag, guten Abend. Zu jeder Tageszeit ist im Domforum reger Betrieb, wenn durchschnittlich täglich mehr als 900 Pilger, Touristen und Bürger der Stadt das Informations- und Begegnungszentrum des Erzbistums Köln aufsuchen. Dabei sind die Motive höchst unterschiedlich. Während die einen vom Wissensdurst bezüglich des Glaubens, der Kirche oder der attraktiven Rhein-Metropole getrieben sind, suchen die anderen eine Gelegenheit zur Besinnung oder eine diskrete Hilfestellung in einer prekären Lebenssituation. Am Abend schließlich beginnt das große Stühle-Rücken, wenn das Domforum zu einem Veranstaltungsort umgerüstet wird. Dann kommen die Kultur- und Bildungshungrigen, um im temporär bestuhlten Bühnenbereich das Angebot an Vorträgen, Konzerten, WDRTalk-Shows oder Darbietungen religiösen Inhalts wahrzunehmen. Mehr als 6.000 Veranstaltungen hat das Domforum bislang auf die Beine gestellt. Ein Stück überdachter Domplatz. Keine leichte Aufgabe, die das Foyer des ehrwürdi gen Bauwerks, das Fritz Schaller 1954 als »ein Stück überdachten Domvorplatz« für die Bank für Gemeinwirtschaft errichtet hatte, in seiner Raumstruktur und -anmutung lösen muss. Denn die vielfältigen Anforderungsprofile setzen einen extrem hohen Maßstab an die Qualität des Raumes. Zum Domforum umgebaut worden war das ehemalige BankFoyer im Erdgeschoss, eine weit gespannte offene Halle auf starken Betonstützen, 1996 durch Fritz Schallers Sohn Christian, der in Köln seit 1971 ein bekanntes Architekturbüro betreibt. Viele Jahre hatte das Konzept gut funktioniert. Doch den zunehmenden Besucherströmen und zusätzlichen Angeboten, wie der geplanten Einrichtung eines Treffpunkts für Domführungen, zeigte es sich jetzt nicht länger gewachsen. Auch sollten Defizite im technischen und im logistischen Bereich, die sich in der täglichen Arbeit bemerkbar gemacht hatten, zugunsten reibungsloserer Abläufe und innovativer Multimedia-Nutzung beseitigt werden. Rückbau zu der genuinen Transparenz. Bei der im vergangenen Jahr anstehenden Neukonzeption fiel die Wahl des Erzbistums auf Martini Architekten aus Bonn, ein Büro, das die Brüder Andreas, Johannes und Paul Martini seit 1999 als Nachfolger ihres Vaters Peter Martini betreiben. In einem Gutachterverfahren hatten sie sich unter vier weiteren eingeladenen Architekturbüros mit ihrem Konzept eines Rückbaus zu der genuinen Transparenz und Offenheit des Raumes profiliert. »Das Gebäude hat eine hohe bauliche Qualität, die wir als höchstes Gut begreifen«, erläu tert Johannes Martini seinen Ansatz. »Fritz Schaller war ein hervorragender Architekt. Aus Achtung vor seiner schöpferischen Persönlichkeit haben wir keinerlei baukonstruktive Veränderungen vorgenommen. Im Gegenteil: Wir haben das Vorhandene, das wertvoll ist, wieder sichtbar gemacht. Das größte Qualitätsmerkmal ist die dreiseitige rautenförmige, zur Domplatte bodentiefe Verglasung der Fassade, die nun wieder durchgängig freigelegt ist.« Die Glasfassade hatte Fritz Schaller bei der Planung des Gebäudes besonders am Herzen gelegen. Darf man den Ausführungen des Kölner Musikwissenschaftlers Robert von Zahn anlässlich einer Architektur-, Musik- und Tanzinszenierung des Komponisten Thomas Witzmann im Domforum Glauben schen ken, war der Architekt seinerzeit einen Kom promisseingegangen. Denn der gewünschten Aufhebung der Raumbegrenzung mittels einer Glasmembran hatte sich der steinerne Gebäudesockel, der keine bodentiefe Verglasung erlaubte, kontraproduktiv entgegengestellt. »Und der Sockel schien die Trennung zwischenInnen- und Außenwelt noch erheblich zu verhärten«, so Robert von Zahn. Mit der Planung der Domplatte, die höher liegt als die vorherige Umgebung des Doms, habe Fritz Schaller diese Problematik dann später in einem Nebeneffekt lösen können. Offenheit und Weite. Nach der aktuellen Neugestaltung präsentiert sich das Domforum als puristischer, überwiegend in Weiß gehaltener Raum, der sich mit seiner formal starken, aber dennoch zurückhaltenden Möblierung fließend in drei Funktionszonen gliedert. Vor der einzigen nicht verglasten Wand schwingt sich eine lange Theke aus Corian, in Anmutung einer Skulptur, diagonal durch das Raumsegment. Für den Besucher deutlich erkennbar dient sie als zentrale Anlaufstelle, die sich nahtlos in ein Informations- und Beratungssegment sowie einen Bereich zur Koordination von Domführungen gliedert. Über die gesamte Fläche mit weißen Einbauschrank-Modulen bestückt, bildet die dahinter liegende Wand
Buon giorno, god dag, hello. The 5 million peo ple who have visited the Domforum in Cologne in the 15 years of its existence have come from all parts of the world. Good morning, good day, good evening. No matter the time of day, the Domforum is always busy, with more than 900 pilgrims, tourists and citizens of the city seek ing out the information and meeting centre of the Cologne archdiocese on average each day. Their motives differ greatly. While some are driven by a thirst for knowledge on matters of faith, the church or the attractive Rhine metro polis, others are looking for reflection or dis creet assistance in a precarious life situation. There is then a great shifting of chairs in the evening when the Domforum is transformed into an event venue. Those looking for culture and development can then take in the offerings of lectures, concerts, WDR talk shows and performances of religious content in the tem porarily seated stage area. The Domforum has already put on more than 6,000 events. A piece of covered cathedral square. So the foyer of the venerable structure built by Fritz Schaller in 1954 as “a piece of covered cathedral square” for the Bank für Gemein wirtschaft has to meet many challenges in respect of its spatial structure and appearance. After all, the many requirements of the build ing necessitate extremely high spatial quality standards. The former bank foyer on the ground floor, a broad open hall on sturdy cement supports, was converted in 1996 into the Dom forum by Fritz Schaller’s son Christian, who has operated a well-known architect’s office in Cologne since 1971. The concept worked well for many years. Eventually, however, it was no longer able to cope with increasing visitor numbers and additional offerings, such as the planned setting-up of a meeting point for cathedral tours. Shortcomings in the area of technology and logistics which were becoming obvious in daily work also had to be dealt with to ensure smoother processes and innovative multimedia use. Restoring the genuine transparency. For the redesign proposed in the previous year, the archdiocese opted for Martini Architekten from Bonn, an office operated by brothers And reas, Johannes and Paul Martini since 1999 as successors to their father Peter Martini. They had prevailed over four other invited architec ture offices in an appraisal procedure with their concept for a restoration to the genuine transparency and openness of the space. Explaining his approach, Johannes Martini said: “The building has high structural quality, which we consider a tremendous commodity. Fritz Schaller was a superb architect. We have not made any changes to the structure of the building out of respect for his creative perso nality. On the contrary, we have again brought to light what is precious and already there. The greatest quality feature is the three-sided, diamond-patterned glass facade, level with the cathedral concourse, which has now been continuously exposed again.” The glass facade was particularly close to Fritz Schaller’s heart in the planning of the building. According to the statements of Cologne musicologist Robert von Zahn as part of an architecture, music and dance staging of the composer Thomas Witzmann in the Domforum, the architect had to compromise at the time. The stony base of the building, which did not allow for glass at ground-level, proved counterproductive to the desired abolishment of the spatial boundary using a glass membrane. “And the base seemed to considerably strengthen the separation between the inner and outer worlds”, said Robert von Zahn. With the planning of the cathedral concourse, which is higher than the previous cathedral surrounds, Fritz Schaller was then subsequently able to solve this problem with a secondary effect. Openness and width. Following the recent redesign, the Domforum is a pristine space, largely in white, fluidly divided into three functional zones with formally strong but still restrained furniture. A long Corian desk, with the appearance of a sculpture, flows diagonal ly through the interior segment in front of the only wall not made of glass. Clearly recognis able by visitors, it serves as a central contact point and is seamlessly divided into an infor mation and advice segment and an area for coordinating cathedral tours. The back wall, with white fitted cupboards across its whole surface, forms another functional area, con cealing the chair storage area and a kitchen segment, amongst other things. The original and still usable passageway to the stairwell is also integrated there. As a third functional unit, an advice island on the west side that is both acoustically and visually protected offers discrete space for the pastoral work of the Domforum team. With this concept of spacecreating elements and their positioning, the interior again boasts the openness and width which once characterised it. Only some loosely grouped seating islands are rhythmically
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»Wir verstehen Licht als integrativen Bestandteil der Architektur« Ein Interview mit Prof. Dipl.-Ing. Andreas Schulz, Licht Kunst Licht AG
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“We see light as an integral part of architecture” An interview with Prof. Dipl.-Ing. Andreas Schulz, Licht Kunst Licht AG
einen weiteren Funktionsbereich, der u. a. das Stuhllager und ein Küchensegment verbirgt. Auch der originäre, weiterhin nutzbare Durchgang zum Treppenhaus ist dort integriert. Eine nicht einsehbare, akustisch geschützte Beratungsinsel an der Westseite bietet, als dritte Funktionseinheit, diskreten Raum für die seelsorgerische Arbeit des Domforum Teams. Mit diesem Konzept raumbildender Elemente und derer Positionierung erhält der Raum seine Offenheit und Weite, die ihn einst auszeichnete, zurück. Lediglich einige locker gruppierte Sitzinseln durchbrechen rhythmisch die große, freie Fläche in der Raummitte und an den Glasfassaden im Norden und Osten. Neu-Interpretation des originären Beleuchtungskonzepts. Dem vielschichtigen Nutzungsprofil und den durch die Architektur vorgegebenen Strukturen sollte sich auch die neue Beleuchtung funktional, formal und gestalterisch anpassen. Schon während der Konzeption hatten Martini Architekten daher das Bonner Lichtplanungsbüro Licht Kunst Licht AG einbezogen, das für Beleuchtungskonzepte bekannt ist, die die Architektur unmerklich unterstützen. War das Deckenbild des Foyers in seiner fünfzehnjährigen Nutzung als Domforum von kostensparenden Langfeld-Anbau leuchten charakterisiert, plädierten Martini Architekten und Licht Kunst Licht für eine Neu-Interpretation des ursprünglichen Be leuchtungskonzepts. Fritz Schaller hatte deckenbündige Wannenleuchten verwendet, die sich, um eine Achse versetzt, diagonal in die damalige, ebenfalls diagonal profilierte Akustikdecke integrierten. »Wir mussten und wollten dem Denkmalschutz des Gebäudes gerecht werden, wir hatten verschiedene Anforderungen an die Lichtqualität zu erfüllen und wir wollten schließlich unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugen«, erläutert Andres Schulz von Licht Kunst Licht. »Mit einer Serienleuchte ist das nicht zu realisieren.« Mit seinem Team entwickelte er daher eine flächenbündige Deckeneinbauleuchte, die diffuses Licht für die Grundbeleuchtung und gerichtetes Licht für die Akzentbeleuchtung spendet. Mit ihrer 10 mm starken Acryl-Satiné-Abdeckung integriert sich die von RSL gebaute Hybridleuchte – abgesetzt durch eine dezente Schattenfuge – bündig in die neue Abhangdecke, hinter der sich heute innovative Technik verbirgt. Die einzelnen Acrylkomponenten der Leuchte sind so präzise gefügt, dass sie wie eine gegos sene, homogene Form wirken. Auch bei der Leuchtenverteilung orientierte sich Licht Kunst Licht am Original, indem die Planer die Leuchten wiederum diagonal und versetzt anordneten. Mit der kompromisslosen Klarheit, Ord nung und Reduktion, der vielfältig veränderbaren und dabei formal völlig zurückhaltenden Beleuchtung sowie der Verneigung vor der originären Architektur offenbart sich eine Raumqualität, die den multifunktionalen, denkmalschützerischen und atmosphärischen Anforderungen des Domforum Köln gerecht wird. Der Raum lädt seine unterschiedlichsten Besucher zum Einklang ein und bleibt bei jedweder Art von Nutzung selbst im Einklang.
interspersed throughout the large open space in the centre of the interior and by the glass facades in the north and east. Reinterpretation of the original illumination concept. The new lighting also had to match the complex usage profile and struc tures in place with the architecture in terms of function, form and design. Therefore, Martini Architekten included light planning office Licht Kunst Licht AG from Bonn, known for illumi nation concepts which imperceptibly support the architecture, right from the design phase. While the appearance of the foyer in its fifteenyear use as the Domforum was characterised by cost-effective linear surface-mounted lu minaires, Martini Architekten and Licht Kunst Licht advocated a reinterpretation of the orig inal illumination concept. Fritz Schaller had used flush-mounted diffuser luminaires which were integrated diagonally, offset around an axis, into the then also diagonally profiled acoustic ceiling. “We had to, and wanted to, give considera tion to the monument conservation require ments for the building, we had various specifi cations to fulfil with regard to light quality and, finally, we wanted to create a variety of lighting moods”, explained Andres Schulz of Licht Kunst Licht. “This could not be achieved with series lighting.” Therefore, he and his team developed a flush-mounted recessed ceiling luminaire which emits diffuse light for the basic lighting and directional light for the accent lighting. With its 10-mm thick satinised acrylic cover, the hybrid luminaire built by RSL – edged with a discrete shadow gap – is integrated flush into the new suspended ceiling, now concealing innovative technology. The jointing between the individual acrylic components of the luminaire is so accurate that the effect is that of a uniform, cast shape. Licht Kunst Licht was also guided by the original design for the luminaire distribution, with the planners again arranging the luminaires diagonally and offset. The uncompromising clarity, order and reduc tion, the multiply changeable and still techni cally wholly restrained illumination and the respect for the original architecture have revealed a spatial quality which does justice to the multifunctional, landmarked and atmos pheric requirements of the Domforum in Co logne. The interior invites harmony amongst all of its different visitors and is itself in harmony, whatever its use.
Die vor zwanzig Jahren von Andreas Schulz in Bonn und Berlin gegründete Licht Kunst Licht AG ist eines der führenden Lichtplanungsbüros Deutschlands. Das Büro hat an 450 Projekten mitgearbeitet, die solitäre Villen bis hin zu Bauaufgaben mit Investitionsvolumen von über 3 Milliarden Euro beinhalten. Das Büro versteht Lichtplanung als integrativen Bestandteil der Architektur, für die die Beleuchtungskonzepte unterstützend wirken. Daher realisiert das 25-köpfige Team seine Projekte konsequent mit einer möglichst geringen Anzahl unterschiedlicher Elemente und hält Beleuchtungskörper, soweit möglich, aus dem Sichtfeld. Wenn ein Projekt es verlangt, kommt es zur Entwicklung eigener Produkte oder zur Modifikation von Serienleuchten. Für das Domforum Köln entwickelten Andreas Schulz und sein Team eine Sonderkonstruktion für gerichtetes und diffuses Licht, die das ursprüngliche, 1954 von dem Architekten Fritz Schaller geplante Beleuchtungskonzept des Raumes neu interpretiert. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum GE Edison Award 2010, zum IALD Award 2011 und zum Deutschen Lichtdesignpreis 2011, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde. Sie haben dazu acht Projekte in fünf von neun Kategorien eingereicht. Konnten Sie diese im Wesentlichen mit Standardleuchten realisieren, oder haben Sie Sonderleuchten entwickelt? Den Begriff Sonderleuchten schätze ich nicht sehr. Lassen Sie uns lieber von Sonderkonfigurationen sprechen. Beim Auftraggeber hört sich Sonderleuchte oft nach sonder-teuer an. Dabei muss das gar nicht stimmen. Außerdem werden mit dem Begriff häufig dekorative Leuchten in Verbindung gebracht, die wir in unserem Büro ganz und gar nicht favorisieren. Wir sind sehr rational geprägt und verstehen Licht als integrativen Bestandteil der Archi tektur, die häufig Anpassungen verlangt. Darauf antworten wir, wenn möglich, mit Modifikationen von Standardleuchten. Wenn die Situation es erfordert, wie beispielsweise im Domforum Köln, entwickeln wir auch eigene Leuchten. Welche Situtationen sind es, die Sie zur Entwicklung von »Sonderkonfigurationen« herausfordern? Das schon genannte Domforum Köln ist ein gutes Beispiel. Dort galt es, unterschiedlichste Aufgaben zu erfüllen. Wir mussten und wollten dem Denkmalschutz des Gebäudes gerecht werden, wir hatten verschiedene Anforderungen an die Lichtqualität zu erfüllen und wir wollten schließlich unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugen. In dem Forum finden Lesungen und Ausstellungen statt, die ein anderes Licht benötigen als seelsorgerische Gespräche oder religiöse Feierlichkeiten. Die unterschiedlichen Lichtsituationen hätten wir natürlich mit Standardleuchten realisieren können. Allerdings hätten wir dann fünf bis sechs unterschiedliche Leuchtentypen benötigt. Sie sprachen den Denkmalschutz an. Wie können wir uns das beleuchtungstechnisch vorstellen? Unter Fritz Schaller, der das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude 1954 für die Bank für Gemeinwirtschaft errichtet hatte, waren im Foyer, dem heutigen Domforum, Wannenleuchten eingesetzt worden, die flä chenbündig in eine Akustikdecke integriert waren. Zwischenzeitlich waren diese dann durch einfache Langfeldleuchten ausge-
Licht Kunst Licht AG was founded twenty yearsago by Andreas Schulz in Bonn and Berlin. It is one of the leading light planning offices in Germany. The office has collaborated on 450 projects, from solitary villas through to construction tasks with investment volumes of over 3 billion euro. The office sees light planning as an integral part of architecture, with the lighting concepts having a supporting effect. So the 25-strong team consistently realises its projects with the smallest possible number of different elements and, wherever possible, keeps light fittings out of the field of vision. If a project requires it, they will develop their own products or modify series lighting. Andreas Schulz and his team developed a custom design for directional and diffuse light for the Domforum in Cologne, reinterpreting the original illumination concept for the space planned by architect Fritz Schaller in 1954. Firstly, congratulations on the GE Edison Award 2010, the IALD Award 2011 and the German Lighting Design Prize 2011, awarded for the first time this year. You submitted eight projects in five out of nine categories for this. Were you largely able to realise these projects with standard lighting or did you develop custom lighting? I don’t much like the term custom lighting. I would prefer, if we could, to talk about special configurations. To a client the term custom lighting often sounds like it means extraexpensive. But that is not necessarily the case at all. Also the term is frequently associated with decorative luminaires, which we do not favour at all in our office. We are very rational and see light as an integral part of architec ture which frequently needs to be adapted. We respond to this with modifications of standard lighting, if possible. If the situation requires it, as for instance in the Domforum in Cologne, we will also develop individual lighting. What kinds of situations challenge you to design “special configurations”? The Domforum in Cologne that I already men tioned is a good example. We had a wide range of tasks to carry out. We had to, and wanted to, give consideration to the monument conser vation requirements for the building, we had various specifications to fulfil with regard to light quality and, finally, we wanted to create a variety of lighting moods. Lectures and exhi bitions are held in the Forum and these require a different light to pastoral discussions and religious ceremonies. We could, of course, have achieved the different lighting situations using standard lighting. However, we would then have needed five or six different types of luminaires. You spoke of the monument conserva tion requirements. How can we picture this in terms of the lighting technology? Under Fritz Schaller, who built the building that is currently under monument conservation back in 1954 for the Bank für Gemeinwirt schaft, diffuser luminaires flush-mounted into an acoustic ceiling were used in the foyer, the present-day Domforum. These were then re placed over time with simple linear luminaires. As the architectural culture of the overall re design by Martini Architekten focussed on the broad restoration of the historical substance, we also wanted to capture the original state with the lighting. But the Domforum is really modern and pristine since the renovation. I would prefer to talk about a restoration. There hasn’t been a renovation. The real accomplish
tauscht worden. Da sich die gesamte Neugestaltung durch Martini Architekten baukulturell auf die weitgehende Wiederherstellung der historischen Substanz konzentrierte, wollten wir uns auch mit der Beleuchtung an den Urzustand annähern. Das Domforum ist nach dem Umbau aber doch sehr modern und puristisch. Lassen Sie uns lieber von einem Rückbau sprechen. Ein Umbau ist gar nicht erfolgt. Die Errungenschaft ist ja gerade, dass Fritz Schaller es bereits vor 57 Jahren verstanden hat, Transparenz und Weite zu schaffen. Damit war er seiner Zeit voraus. Bei der Innenarchitektur ließen sich Martini Architekten natürlich von den zeitgemäßen Erwartungen an die Ästhetik und die Funktion leiten. Wir haben daher eine Leuchte entwickelt, die formal den Bogen zwischen der historischen Architektur und der modernen Innenarchitektur schlägt. Die Einbauleuchte fügt sich – nach dem Vorbild Fritz Schallers – flächenbündig in die Decke und erinnert auch in der Formgebung an die frühere Wannenleuchte. Funktional haben wir auf die Lösung der bereits erwähnten vielfältigen Anforderungen gesetzt. Wir haben quasi eine Hybrid-Leuchte aus diffusem und gerichtetem Licht entwickelt, die sich durch Programmierung unterschiedlichsten Beleuchtungsanforderungen anpasst. Könnten Sie diese Leuchte beschreiben? Die Sonderkonstruktion arbeitet gleichzeitig mit zwei verschiedenen Typen von Leuchten und Leuchtmitteln: mit zwei energiesparenden T5 Leuchtstofflampen von jeweils 24W, die sich hinter einer 10 mm starken Acryl-SatinéAbdeckung verbergen und diffuses Licht zur Allgemeinbeleuchtung liefern, und mit zwei kardanisch gelagerten Leuchteneinheiten für gerichtetes Licht. Diese Leuchteneinheiten, die aus justierbaren Richtstrahlern und QR111 60W IRC Niedervolt-Halogenlampen bestehen, haben wir mit RSL als Zylinderelemente konstruiert. Sie durchdringen die untere Leuchtenscheibe aus Acryl, bleiben aber aus den meisten Raumperspektiven quasi unsichtbar. Die einzelnen Acrylkomponenten sind so präzise zusammengefügt, dass die Leuchte wie eine gegossene, homogene Form wirkt. Eine Kombination aus Allgemeinbeleuchtung und Akzentbeleuchtung. Das ist verstanden. Aber wie können Sie damit unterschiedliche Lichtstimmungen schaffen? Diese Möglichkeit ergibt sich aus den Kombinationsvarianten der Grundbeleuchtung und der Direktbeleuchtung. Beide Lichtkomponen ten können über eine 1-10V Schnittstelle zusammen oder getrennt geschaltet und gedimmt werden. In der Anwendung können die einmal programmierten Szenarien über eine zentrale Lichtsteuerung auch nach individuellen Anforderungen modifiziert werden. Wie muss ein Sonderleuchten Hersteller aufgestellt sein, damit er solche doch recht kompliziert klingenden Konstruktionen für Sie bauen kann? Das Wichtigste ist ein ausgezeichneter Ma schinenpark, denn ohne den geht gar nichts. Und auf der Software-Seite natürlich das technische Know-how. Denn von dieser Kom bination hängt die Ausführungsqualität ab, die den hohen Ansprüchen unseres Büros hundertprozentig entsprechen muss. Und schließlich muss es möglich sein, reibungslos miteinander zu kommunizieren. Bedarf es bei Ihren Auftraggebern großer Überzeugungsarbeit, wenn es um Sonderkonfigurationen geht? Die sind doch bestimmt viel teurer als Standardleuchten. Das kann man nicht generell sagen. Das war früher einmal so, als jedes einzelne Teil in Handarbeit gefertigt wurde. Schauen Sie sich mal die hochmodernen CNC-Maschinen bei RSL an. Da wird ein Programm geschrieben, und die Maschine wirft fix und fertig die unterschiedlichsten Blechteile aus. Eine bekannte Kollegin hat einmal in einem Interview gesagt, es sei rückschrittlich, bei jedem Projekt eine neue Leuchte zu entwerfen, die technisch zudem oft viel schlechter sei. Wie stehen Sie dazu? Das kann ich nicht unterstützen. Bei uns ist eine Sonderkonfiguration im Vergleich zu einer Serienleuchte technisch eher besser als schlechter. Anders als ein Leuchtenhersteller begleiten wir jedes Projekt auch während der Inbetriebnahme, wo sich die wahre Qualität einer Leuchte zeigt. Licht Kunst Licht hat in zwanzig Jahren etwa 450 Projekte realisiert. Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, welchen Erfahrungsschatz wir in der Praxis gewonnen haben. Auch die Einschätzung des Rückschritts kann ich absolut nicht teilen. Eine Sonderkonfiguration kann außergewöhn lich progressiv sein. Das zeigt sich nicht zuletzt, wenn sie später in das Standardsortiment eines Herstellers aufgenommen wird. Herr Schulz, ich danke Ihnen für das Gespräch.
ment is that Fritz Schaller already understood 57 years ago how to create transparency and width. He was ahead of his time in this regard. Of course, Martini Architekten were guided by contemporary expectations of aesthetics and function in respect of the interior design. Therefore, we designed luminaires which formally bridge the historical architecture and modern interior design. Following Fritz Schal ler’s example, the recessed luminaire is flush- mounted into the ceiling and is also remini scent of the earlier diffuser luminaire in terms of shape. Functionally, we have set about addressing the diverse requirements already alluded to. We have developed what could be described as a hybrid luminaire with diffuse and directional light, which can be program med to adapt to all kinds of illumination requirements. Can you describe this luminaire? The custom design uses two different types of luminaires and illuminants at the same time – two energy-saving T5 fluorescent lamps, each 24W, which are concealed behind a 10-mm thick satinised acrylic cover and provide dif fuse light for general lighting and two gimbalmounted lighting units for directional light. We designed these lighting units, made up of adjustable spotlights and QR111 60W IRC lowvoltage halogen lamps, with RSL as cylinder elements. They pierce the lower acrylic lamp disc, but are practically invisible from most perspectives. The jointing between the indivi dual acrylic components is so accurate that the effect of the luminaire is that of a uniform, cast shape. A combination of general lighting and accent lighting. That’s clear. But how can you create different lighting moods with this? The key is the ways in which the basic lighting can be combined with the direct lighting. Both light components can be switched on and off and dimmed in unison or separately using a 1-10V interface. Once scenarios are program med in the application, they can be modified via a central lighting control system according to individual requirements also. What kind of set-up does a manufacturer of custom luminaires need in order to be in a position to construct designs for you that sound so complicated? Andreas Schulz: The most important thing is excellent machinery, as without that nothing is possible. And on the software side, technical expertise, of course. The overall quality and workmanship, which must meet the high de mands of our office one hundred percent, de pend on this combination. And finally, smooth intercommunication is a must. Do you need to work hard to persuade clients when it comes to special configurations? After all, they are definitely much more expensive than standard lighting. You cannot generalise about that. That was the case in the past as each individual part was produced by hand. But take a look at the ultramodern CNC machines at RSL. A program is written and the machine is then able to throw out a wide range of ready-made sheet metal parts. A well-known colleague once said in an interview that it was a retrograde step to design a new light for each project and that the new light is in addition often technically much poorer. What is your view on this? I cannot support that. With us, a special configuration tends to be technically better, rather than worse, in comparison with series lighting. Unlike lighting manufacturers, we oversee each project including start-up, where the true quality of a luminaire becomes apparent. Licht Kunst Licht has realised around 450 projects in twenty years. You can probably imagine the wealth of experience we have gained in prac tice. And I absolutely cannot join in labelling it a retrograde step. A special configuration can be exceptionally progressive. This is evident not least when it is included later on in the standard range of a manufacturer. Mr. Schulz, thank you for letting me interview you.
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DomForum Köln
RSL LichttechnikGmbH & Co. KG Tannenweg 1–3 53757 Sankt Augustin Phone +49 2241 861 0 info@rsl.de www.rsl.de www.lichtkunstlicht.com www.martini-architekten.de
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Lichtfaltung L端denscheid Stadt des Lichts
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objekt | object
architektur und Lichtplanung | architecture and lighting Design
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Lichtfaltung L端denscheid Stadt des Lichts
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Lichtfaltung Lüdenscheid Stadt des Lichts
Lüdenscheider Lichtfaltung In Kooperation zur Perfektion Lüdenscheider Lichtfaltung In cooperation for perfection
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Lichtfaltung Lüdenscheid Stadt des Lichts
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Eine Lichtstele, die bei Tag und bei Nacht ihren Namen verdient, schmückt den neu gestalteten Bahnhofsvorplatz in Lüdenscheid. In Präzisionsarbeit entstand sie im steten Dialog mit den entwerfenden Architekten. Auf dem Bahnhofsvorplatz in Lüdenscheid sorgt eine 7,50 m hohe »Lichtfaltung«, die RSL nach dem Entwurf von LHVH Architekten, Köln, konstruiert hat, für Gesprächsstoff. Auf kleinem, dreieckigem Grundriss schwingt sich die weiße Lichtstele auf vier verschiedenen Niveaus mit jeweils sechs dreieckigen teils opaken, teils transluzenten Flächen buchstäblich spannungsgeladen empor, um die Besucher der »Stadt des Lichts« mit ebendiesem Synonym willkommen zu heißen. Dabei verschieben sich die Dreiecke von Ebene zu Ebene um jeweils 180° in der Längsachse. Minimal gefugte Glascheiben wechseln sich mit Blechen ab, die in einem Stück zu konkavkonvexen Formen gekantet sind. Zwischen einem leuchtenden Objekt und einer nicht elektrifizierten Stele hatten die Architekten, die bereits seit Studienzeiten künstlerisch mit Licht experimentieren, in der Entwurfsphase gerungen. Als Mischung aus beiden Entwurfsideen zeigt sich die Lichtstele in ihrer heutigen Form. Bei Tag lebt das streng geometrisch angelegte, matt-weiße Objekt einzig von der tageslichtabhängigen Dynamik aus Licht und Schatten, der die vertikal zu Dreiecken »gefalteten« Flächen ein reizvolles Spielfeld bieten. Bei Dunkelheit verwandelt sich die dann mit Leuchtstoffröhren hinterleuchtete »Lichtfaltung« in ein fragil wirkendes Gebilde, das mit dem Gewicht von fast einer Tonne über dem Boden zu schweben scheint. Was heute im Auge des branchenfremden Betrachters so leicht und selbstverständlich wirkt, wirft bei Fachleuten zurecht konstruktive wie ökonomische Fragen auf. Wie wurde die Stabilität erreicht, wie kommt die präzise Fugenausbildung zwischen den großflächigen, spannungserzeugenden Flächen aus horizontal abwechselndem Glas und Aluminium zustande und welche Mehrkosten mögen bei der äußerst präzisen Ausführung angefallen sein? »Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik.« Kurt Schwitters. Genau 48.000 Euro hat sich die Stadt Lüdenscheid ihr neues Wahrzeichen kosten lassen. Nicht mehr und nicht weniger, als das Budget festschrieb. Dass es hier nicht zu Abweichungen kam, lag eindeutig an dem überdurchschnittlichen Engagement der Architekten und des Sonderleuchten-Experten. Kein Aufwand wurde gescheut, um den Ent wurf bis ins kleinste Detail zu einem ästheti schen Konstrukt zu bringen. »Es waren teil- weise sehr kniffelige Prozesse«, resümiert Architekt Jens Voss, und sein Büropartner Frank Holschbach fährt fort: »An den Mustern, die RSL nach dem Erstgespräch gebaut hat, haben wir schon gesehen, worauf wir konstruktiv achten mussten. Wir haben dann gemeinsam überlegt, wie man die Kantungen sauber lösen kann. Wie man in diesem Zusammenhang mit der Materialdicke umgeht, so dass man diese nicht mehr wahrnimmt. Bei dem Verbundglassystem sprechen wir immerhin von 12 mm.« »Ich bin total detailversessen.« Jens Voss. Zur Stabilisierung der Konstruktion, aber auch zur Eliminierung der Fugen-Toleranzen an der Außenhaut, wurde im Hohlraum der Lichtfaltung ein 244 mm starkes, feuerverzinktes, zylindrisches Stahlrohr mit dreiachsigen Punkthaltern installiert, die sowohl vertikal wie horizontal verstellbar sind. Damit konnten die Fugen zwischen den Aluminiumund Glasscheiben völlig sauber ausgebildet werden. »Ich bin total detailversessen«, räumt Jens Voss ein. »Bei RSL haben sie bestimmt so manches Mal die Faust in der Tasche gemacht, aber sie haben immer alles gegeben und neben ihrer Präzisionsarbeit auch Systementwicklung zur Verfügung gestellt, damit unsere Vorstellungen 1:1 umsetzbar wurden. Vor allem haben sie immer verstanden, was wir aus Architektensicht meinen. Eine inhaltlich reibungslose Kommunikation ist in unserem Metier überhaupt nicht selbstverständlich«, kommt der Büropartner von LHVH zum Schluss.
A light column that earns its name both by day and by night adorns the newly designed station forecourt in Lüdenscheid. The preci sion work required to complete it came about through constant dialogue with the designing architects. A 7.5m high light sculpture, the “Lichtfaltung”, which RSL constructed for the station fore court in Lüdenscheid on the basis of a design by LHVH Architekten, Cologne, is a sure talking point. On a small, triangular ground plan the white column of light elevates itself on four different planes each with six triangular faces, some opaque, some translucent, and (quite literally) highly tensioned, welcoming visitors to the “town of light” with this very synonym. The triangular shapes shift from one plane to another by 180° on the longitudinal axis. Mini mally jointed glass panes alternate with sheet plates, which are edged in one piece to their concave-convex shapes. In the design phase the architects, who have been experimenting with light since their student days, had grappled with the ideas of an illuminated object and a non-electrified column. The light column in its current form is a combination of these two design ideas. By day the highly geometric matt-white object is brought alive solely by the dynamics of light and shade that depend on daylight, providing a fascinating arena for the vertical surfaces that have been “folded” into triangles. In darkness the “Lichtfaltung” sculpture, backlit by fluo rescent tubes, is transformed into a fragilelooking structure, with its almost one ton in weight seeming to hover above the ground. What appears to be easy and a matter of course in the eye of the observer who is unfa miliar with the industry rightly throws up both constructional and economic questions amongst the professionals. How was stability achieved, how did the precision of the joint structure come about between the large-scale, strain-generating surfaces made of horizon tally alternating glass and aluminium, and how much greater than estimated were the costs incurred in the extremely precise implemen tation of the project? “Constant self-criticism is the path to perfection and all advances.” Kurt Schwitters This new landmark cost the town of Lüden scheid exactly 48,000 euro. No more, no less than prescribed by the budget. That there was no deviation from the budget was clearly due to the above-average commitment of the architects and custom lighting experts. No expense was spared in order to turn the design into an aesthetic construct down to the smallest de tail. “Some of the processes were very tricky”, sums up architect Jens Voss. His office partner Frank Holschbach continues: “From the mod els that RSL built after the initial discussion we could already see what we would have to watch out for in the design of the column. Then together we gave some thought to how we could tackle the problem of edging the sheets neatly. And how, in this connection, to deal with the thickness of the material so that it is no longer noticeable. In the case of the laminated glass system we are after all talking of 12 mm.” “I am totally obsessed with details.” Jens Voss. In order to stabilise the design, but also to eliminate the joint tolerances on the outer shell, a 244mm thick, hot-dip galvanised, cylindrical steel tube was installed in the cavity of the sculpture with three-axle point fittings which are both vertically and horizontally ad justable. This meant that perfectly neat joints could be created between the aluminium sheets and the glass panes. “I am totally obsessed with details”, admits Jens Voss. “The people at RSL definitely had to hold back their irritation many a time, but they always gave their all and made their system development available to us as well as their precision work, so that we were able to implement our ideas in full. First and foremost they always understood what we meant from our point of view as architects. Frictionless communication with regard to con tent cannot be taken for granted in our profes sion”, concludes the LHVH office partner. The construction of custom lighting that is not only unusual, but also of particularly large dimensions, is part of RSL’s core business.
Der Bau von nicht nur ungewöhnlichen, sondern auch besonders groß dimensionierten Sonderleuchten gehört bei RSL zum Kerngeschäft. In diesem Fall stellte sich jedoch das Problem, dass Bleche von über vier Metern Länge in der eigenen Fertigung nicht gekantet werden können. Die mathematische Formel der Flächenverdoppelung von Ebene zu Ebene, zu deren Realisierung Bleche solcher Länge benötigt wurden, sollte jedoch keineswegs angetastet werden. »Das hätte die wohl kal kulierte Proportion der Lichtfaltung zerstört«, sagt Dirk Alheit. »Eine Zweiteilung des Alumi niumblechs kam natürlich auch nicht in Frage. Deshalb haben wir diese Arbeit außer Haus gegeben«, informiert der Projektleiter von RSL. »Wir sind hier in der Region hervorragend vernetzt, arbeiten seit vielen Jahren mit Partner-Unternehmen, die flexibel, schnell und zuverlässig sind. So konnten wir auch diese Vorstellung der Architekten perfekt und zügig realisieren.« Im Unternehmen selbst mussten die Bleche anschließend mehrfach geschliffen und lackiert werden, damit die produktionstechnisch bedingten Verformungen des 3 mm starken Materials, die sich beim Anschweißen der Befestigungspunkte für die Punkthalter gebildet hatten, ausgeglichen wurden. Im letzten Schritt der Blechverarbeitung wurden die Buchstaben, die bei Dunkelheit lesbar leuchten sollten, ausgelasert. Für die Beschrif tung der Glaselemente aus mit matter Folie hinterlegtem Verbundsicherheitsglas wurde ein schwarzer Aufdruck gewählt, in den flächenbündig und kaum wahrnehmbar diverse abschließbare Revisionsöffnungen integriert wurden. Bereits sechs Wochen nach Auftragserteilung war das Werk vollbracht und rollte per Sattelschlepper von Sankt Augustin nach Lüdenscheid. Ein von RSL gestellter Kran hievte die etwa 1 Tonne schwere Lichtfaltung an ihren Standort, wo sie heute unverwechselbar als neues Wahrzeichen fungiert und für das Selbstverständnis Lüdenscheids als »Stadt des Lichts« wirbt. Wie viele Planungsschritte, wie viel Entwicklungsleistung und Flexibilität seitens der Architekten und des Sonderleuchten-Herstellers zur Erreichung dieser ästhetischen Lösung bei Einhaltung des wirtschaftlichen Rahmens nötig waren, verrät die Lichtfaltung mit keinem Detail. Das macht ihr eigenes Selbstverständnis aus.
However, the problem in this instance was that RSL cannot edge sheets which are over four metres in length in its own facilities. But the mathematical formula for doubling the surface area from plane to plane could not be changed under any circumstances since sheets of this length were needed in order to achieve the required result. “Changing it would have inter fered with the carefully calculated proportions of the Lichtfaltung sculpture”, says Dirk Alheit. “Neither was there, of course, any question of dividing the aluminium sheet in two. So we contracted this work out”, the project manager at RSL explains. “We have an excellent net work here in this area, and have for many years been working with partner companies who are flexible, quick and reliable. This means that we were also able to implement this idea of the architects swiftly and to perfection.” Back at RSL itself the sheets subsequent ly had to be polished and painted several times in order to level out the deformations in the 3mm thick material that had formed due to the production methods used when the fixing points for the point fittings were welded on. The final stage in the sheet metal processing was the laser-cutting of the letters, which had to shine legibly in the dark. For the lettering on the glass elements, which are made of laminated safety glass with a backing of matt film, a black overprint was selected into which various lockable, barely noticeable mainte nance openings were incorporated. Six weeks after the contract was awarded the work had already been completed and the articulated lorry was rolling on its way from Sankt Augustin to Lüdenscheid. A crane sup plied by RSL heaved the Lichtfaltung sculpture weighing nearly 1 ton into place, where it now serves unmistakably as a new landmark, pro moting Lüdenscheid’s self-image as the “town of light”. No detail of the Lichtfaltung light sculpture betrays how many planning stages and how much development work and flexibil ity on the part of the architects and the custom lighting manufacturer were necessary to achieve this aesthetic solution whilst adhering to the economic framework conditions. That is part of its own self-image.
LichtProjekte Nummer 01 Oktober 2011
Lichtfaltung Lüdenscheid Stadt des Lichts
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Total Detailversessen Ein Interview mit Jens Voss und Frank Holschbach, LHVH ARCHITEKTEN, Köln Totally obsessed with details An interview with Jens Voss and Frank Holschbach, LHVH ARCHITEKTEN, Cologne
Seit 2003 betreiben die drei Freunde Frank Lohner, Jens Voss und Frank Holschbach, die sich bereits aus Studienzeiten kennen, gemeinsam das Büro LHVH Architekten in Köln. Schon der charmante Standort, eine ehemalige Werkhalle in einem Gewerbegebiet am Stadtrand, sagt etwas über die eher unkonventionelle Haltung der drei Büropartner aus. Neben dem Entwurf und der Planung von anspruchsvollen Privathäusern, Verwaltungs- und Gewerbebauten, der Sanierung von Bestandsbauten und dem Innenausbau sowie der regen Teilnahme an Wettbewerben beschäftigen sich die Architekten gerne mit künstlerisch-experimentellen Projekten. Für die Stadt Lüdenscheid entwarfen LHVH Architekten eine konstruktivistische Licht stele, bei der jedes Detail zur Perfektion entwickelt wurde. Diese Detailversessenheit, die allen drei Büropartnern inne ist, kann als eines der Markenzeichen von LHVH stehen.
Since 2003, three friends, Frank Lohner, Jens Voss and Frank Holschbach, who have known each other since their student days, have been jointly running the office of LHVH Architekten in Cologne. The charming loca tion, a former factory building on an industrial estate on the edge of town, says something about the rather unconventional attitude of the three office partners. In addition to the design and planning of sophisticated private houses, administrative and commercial buildings, the renovation of existing buildings and interior work, plus active participation in competitions, these architects also like to busy themselves with artistically experimental projects. LHVH Architekten designed a constructivist light column for the town of Lüdenscheid on which every detail was devel oped to perfection. This obsession with detail, which is shared by all three office partners, can be seen as a trademark of LHVH.
Ihr Büro ist neben etablierten Bauaufgaben gerne experimentell unterwegs und beschäftigt sich auch mit Container-Architektur. Erst gerade haben Sie in der gleichnamigen Ausstellung im NRW Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf Ihren »Zeitraum für Kunst« vorgestellt. Worin liegt der Reiz? Jens Voss: Bei den meisten unserer ContainerProjekte liegt der Fokus in der Art und Weise, wie sich Stadt durch temporäre Projekte prägen und verändern lässt. Potenziale von Orten, die wir mit vergänglichen Eingriffen sichtbar machen, öffnen sich und eine Neuinterpreta tionen vorhandener Strukturen wird möglich. War eine Veränderung auch Ihr Ansatz für die permanente Lichtskulptur, die Sie für den Bahnhofsvorplatz der Stadt Lüdenscheid entworfen haben? Jens Voss: In gewisser Weise ja, denn die Lichtstele verändert sich selbst und damit auch ihre Umgebung. Sie zeigt bei Tag und bei Nacht eine komplett unterschiedliche Wirkung. Der gesamte Bahnhofsvorplatz, der in den vergangenen Jahren nicht beachtet worden war, ist ja bereits durch seine Revitalisierung neu interpretiert worden. Er soll nun das Entrée der Stadt darstellen. Was jedoch nach wie vor fehlte, war ein Wahrzeichen für diese »Stadt des Lichts«, in der extrem viele Hersteller rund um die Beleuchtungsindustrie ansässig sind. Uns war es wichtig, dass das neue Wahrzeichen bei Tageslicht und bei Dunkelheit funktioniert. Das bedingt schon eine Veränderung. Mit der Stele haben Sie eine buchstäblich verdrehte Skulptur entworfen. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Konstruktion? Jens Voss: Wir haben einige Zeit experimentiert, diverse Ideen zu Konzepten weiterentwickelt, wieder verworfen, wieder neu angefangen, bevor wir die richtige Lösung fanden. Das ist normal, wenn man sich künstlerisch
Besides mainstream construction tasks, the office also likes to tackle experimental proj ects and is involved in container architecture. It just recently presented its Zeitraum für Kunst at the exhibition of the same name in the NRW Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf. Where does the appeal lie? Jens Voss: In most of our container projects, the focus is on the way in which a city can be shaped and changed by temporary projects. We highlight the potential of locations through ephemeral interventions, facilitating reinter pretations of existing structures. Was a change also your approach for the permanent light sculpture designed by you for the station forecourt in Lüdenscheid? Jens Voss: Yes, to a certain degree, as the light column is constantly changing and therefore its environment also. It has a completely differ- ent effect by day and by night. The entire stati on forecourt, which went unnoticed in previous years, was already reinterpreted through its revitalisation. It was to represent the entry point to the town. However, a landmark for this “town of light”, home to a tremendous amount of manufacturers in the lighting industry, was still missing. It was important to us that the new landmark would have an effect in the daylight and in the dark. This did necessitate a change. You have designed a (quite literally) contorted sculpture with the column. How did you come up with this unusual design? Jens Voss: We experimented for some time, developed various ideas further into concepts, discarded them and started again, before hitting on the right solution. This is normal in the creative process. Amongst other ideas, we thought of a forest of seven pole luminaires of different heights, which would project the words “town of light” onto the ground. Or a
betätigt. Wir hatten unter anderem an einen Wald aus sieben unterschiedlich hohen Mastleuchten gedacht, die den Schriftzug »Stadt des Lichts« auf den Boden projizieren sollten. Oder an eine Stele aus Beton, die dann hätte angestrahlt werden müssen. Während der Entwurfsphase wurde uns immer klarer, dass wir mit dem neuen Wahrzeichen der Stadt Lüdenscheid einen Beitrag leisten wollten, der möglichst von allen Menschen verstanden wird. Und, wie schon gesagt, wollten wir damit nicht nur bei Dunkelheit Wirkung erzielen, sondern auch bei Tag, ganz ohne Kunstlicht. Frank Holschbach: Das ist ja das Interessante an der Lichtstele, dass sie nicht nur in der Phase ihrer Elektrifizierung wahrgenommen wird. Bei Tageslicht ergibt sich ein wunderbares Spiel aus Licht und Schatten, das sein Potenzial erst aufgrund der verdrehten, besser gesagt gefalteten Konstruktion, richtig entwickeln kann. Wie ist es bei Ihren Architektur-Entwürfen. Messen Sie dem Licht dort eine besonders große Rolle zu? Frank Holschbach: An einem Stausee bei Düren haben wir ein eingeschossiges Ferienhaus mit einer Ganzglas-Eckfassade gebaut, die den Innenraum mit Tageslicht durchflutet. Zusätzlich haben wir in das Flachdach ganz besondere Lichtkuppeln integriert, die wir selbst entwickelt und mit RSL konstruiert haben. Sie sorgen nicht nur für den Eintritt von Tageslicht, sondern übernehmen auch die künstliche Beleuchtung. Es sind quasi elektrifizierbare Lichtkuppeln, die nachts innen und außen leuchten. Das macht sich nicht nur in den Räumen, sondern auch in der Landschaft hervorragend. Wie hat RSL reagiert, als Sie mit der Idee der konstruktiv schwierigen Lichtstele kamen, die nicht unbedingt zum Kerngeschäft eines Sonderleuchten-Herstellers gehört? Frank Holschbach: Das Unternehmen ist hochgradig auf Blechverarbeitung spezialisiert und da macht es eigentlich keinen Unterschied, ob man Leuchten oder Skulpturen aus Blechteilen baut. Für beides benötigt man äußerste Präzision, und die gehört zu den Kernqualitäten von RSL. Wie wir später erfahren haben, sind in der Sankt Augustiner Manufaktur ja auch schon viele bemerkenswerte Lichtskulpturen für markante Aufstellungsorte gebaut worden. Außerdem scheinen sie bei RSL solche Herausforderung zu lieben. Jens Voss: Es lief eigentlich alles sehr unkompliziert. Wir haben uns zunächst einmal vor Ort von den Fertigungsmöglichkeiten überzeugt. Dann haben wir uns zusammengesetzt und anhand unseres Entwurfs über erste Detaillösungen diskutiert. Schon kurze Zeit nach Auftragserteilung durch die Stadt Lüdenscheid bekamen wir ein KonstruktionsPrinzip in Form von technischen Zeichnungen, 3D-Darstellungen und sogar einen Prototyp als 1:1 Detailausschnitt. Das hat uns natürlich angenehm überrascht, zumal alles im strikt festgelegten Budget blieb. Gab es auch mal unangenehme Überraschungen? Jens Voss: Wir müssen ja nichts schönreden. Natürlich gab es auch mal Schwierigkeiten. Ich bin nämlich total detailversessen, und das gilt für unser gesamtes Büro. Wir hatten aber einen guten Draht zueinander, waren als Projektteam hoch motiviert und sind extrem offen miteinander umgegangen. Herr Alheit, der Projektleiter bei RSL, sagte dann: »Herr Voss, Du spinnst!« Anschließend haben wir nach einem neuen gemeinsamen Nenner gesucht und ihn auch gefunden. Frank Holschbach: In der ersten Zeichnung, die RSL angefertigt hatte, waren die Glasscheiben in Rahmen gefasst. Wir wollten aber partout rahmenlose Scheiben, was auf Grund der Spannungen im Material natürlich nicht einfach ist. In solchen Fällen kämpfen wir, bis wir rundherum zufrieden sind. Jedes kleinste Detail muss stimmen. Jens Voss: In solchen Situationen haben die RSL Mitarbeiter schon mal die Faust in der Tasche gemacht. Das ist ja auch verständlich, denn da können wir ziemlich anstrengend werden. Aber dann haben wir zusammen Details entwickelt, die den ästhetischen Anspruch aller Beteiligten erfüllen. Die Sache scheint Ihnen Spaß gemacht zu haben. Haben Sie Lust auf mehr solcher Ausnahmeprojekte? Jens Voss: Unser Büro ist ja per se eher individuell ausgerichtet und wir drei Büropartner haben gemeinsame Interessen wie Kunst, Grafik, Produktgestaltung und Popmusik. Dieses Spektrum ermöglicht uns immer mal wieder die Beschäftigung nicht nur mit Ausnahmeprojekten, sondern sogar in Arbeitsfeldern, in denen Baugesetze und DIN-Normen keine Rolle spielen. Ich danke Ihnen beiden für das Gespräch.
cement column which would then have been illuminated. It became ever clearer to us during the design phase that we wanted to use the new landmark for the town of Lüdenscheid to make a contribution which could be under stood by everyone if possible. And, as already mentioned, we not only wanted it to have an effect in the dark, but also in the daytime, without the use of artificial light. Frank Holschbach: That’s what makes the light column so interesting, that it can be seen even when it is not electrified. Light and shade interact wonderfully in the daylight. It is only thanks to the contorted, or better put, folded design that the column’s potential can truly emerge. What about your architectural designs. Does light play a particularly big role in these? Frank Holschbach: We built a single-storey holiday home with an all-glass corner facade which floods the interior space with daylight by a reservoir near Düren. We also integrated very special dome skylights designed by us and built with RSL into the flat roof. They not only allow daylight to penetrate, but are also responsible for the artificial illumination. They are quasi electrifiable dome skylights, which light the interior and exterior at night. The effect is superb, not just on the rooms, but also the landscape. How did RSL react when you came to them with the idea of a structurally difficult light column which is not strictly part of the core business of a manufacturer of custom luminaires? Frank Holschbach: The company is highly spe- cialised in sheet metal processing and it doesn’t really matter whether you are fashio ning luminaires or sculptures from sheet metal parts. Both require extreme precision – a core quality of RSL. As we were later to find out, the Sankt Augustin-based manufacturer had already built many striking light sculptures on prominent display. Anyway, they seem to relish such challenges at RSL. Jens Voss: Everything went off without hiccup really. We first convinced ourselves of the local manufacturing possibilities. Then we got together and discussed the first detailed solutions based on our design. A short time after the order was placed by the town of Lüden scheid, we received a construction principle in the form of technical drawings, 3D images and even a prototype as a 1:1 detail section. We were pleasantly surprised by this, particularly as everything stayed within the strict budget. Were there also some unpleasant sur prises? Jens Voss: We’re not here to put a gloss on anything. Of course there were also some dif ficulties. To be honest, I am totally obsessed with details, and that goes for our whole office. But we had good personal rapport and a highly motivated project team and were extremely open with one another. Mr. Alheit, project manager at RSL, would say: “Mr. Voss, you’re crazy!” Then we’d look for new common ground, and find it. Frank Holschbach: In the first drawing that RSL prepared the glass panes were in frames. However, we just wanted panes without frames, which is, of course, not easy because of the tensions in the material. In such cases we battle until we are completely sat isfied. Everything must be right, down to the smallest detail. Jens Voss: The RSL employees did have to hold back their irritation in such situations. But that’s also understandable as we can be quite intense in such regards. But then we jointly developed the details that met the aesthetic demands of all those involved. You seem to have enjoyed the whole thing. Would you like more exceptional projects of this nature? Jens Voss: Our office has more of an individu al focus per se and the three office partners have common interests such as art, graphics, product design and pop music. This spectrum allows us to not only work on exceptional proj ects time and again but also in fields of work where building regulations and DIN standards don’t play any role. Thank you both for letting me interview you.
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Lichtfaltung L端denscheid Stadt des Lichts
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Lichtfaltung Lüdenscheid Stadt des Lichts
RSL Lichttechnik GmbH & Co. KG Tannenweg 1–3 53757 Sankt Augustin Phone +49 2241 861 0 info@rsl.de www.rsl.de www.lhvh.de
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objekt | object
Lichtplanung | lighting Design
architektur | architecture
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Adenin, Thymin, Cytosin Das ATC Wissenschaftscenter – gebautes Sinnbild der Molekularbiologie Adenine, Thymine, Cytosine The ATC Science Centre – engineered symbol of molecular biology
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Als Abkürzung für Advanced Training Centre stehen die Buchstaben ATC in der Benennung des neuen, architektonisch innovativen Wissenschaftsgebäudes auf dem EMBL Campus in Heidelberg. Reiner Zufall ist es wohl kaum, dass auch drei der vier Bestandstoffe der DNA, des Trägers des Erbguts fast allen Lebens, mit diesen Buchstaben beginnen. Neben Gua ninsind es Adenin, Thymin und Cytosin, aus denen sich die DNA in einer helicalen Struktur zusammensetzt. Genau diese Struktur lieferte das Konzept für das neue Gebäude, das der internationalen Wissenschaft nun einen Parcours für die Präsentation der jeweils neuesten Forschungsergebnisse aus der Mikrobiologie bietet.
The letters ATC (for Advanced Training Centre) make up the name of the new architecturally innovative science building on the EMBL campus in Heidelberg. It’s hardly a coincidence that three of the four bases of DNA, the carrier of the genetic material for almost all areas of life, start with these letters. Besides guanine, DNA is made up of adenine, thymine and cytosine in a helical structure. It is precisely this structure which provided the concept for the new building, which now offers the international science community a venue for the presentation of the latest research findings in the field of microbiology.
Mehr als eineinhalb Jahrhunderte sollte es dauern, bis die Forschung die vielbeschäftigte Frage nach der Übertragung der Erbgutinformationen von einer Generation in die nächste im Jahre 2006 restlos klären konnte. Bereits 1868 war dem Schweizer Physiker Friedrich Miescher die Isolierung eines Bestandteils aus dem Nukleus, dem Zellkern, gelungen. Nuklein nannte er dieses nie zuvor gesehene Molekül, das heute unter Nukleinsäure be kannt ist und der DNA als Abkürzung für Des oxyribonukleinsäure (engl.: acid) ihren Namen gibt. Auch Gregor Mendel spielte seine Rolle in der Tradition der heutigen Molekularbiolo gie, als er zwei Jahre zuvor in einem Experi ment mit Erbsen hatte nachweisen können, dass bestimmte Merkmale wie Form oder Farbe durch unterschiedliche Erbinformationseinheiten bestimmt wurden, die nun unter dem Begriff Gene geläufig sind. In den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts schließlich hatte es die Wissenschaftsgemeinde immerhin für wahrscheinlich gehalten, dass die DNA der Erbgutträger sei – so simpel es ihnen auch erschien. Bekannt war zu jenem Zeitpunkt auch die Tatsache, dass sich die DNA aus damals pro zentual noch nicht definierten Anteilen der Basen Adenin, Thymin, Cytosin und Guanin, die gemeinhin mit den Buchstaben ATC – und G – abgekürzt werden, zusammensetzt.
It would take more than a century and a half before research could conclusively clarify the burning question of the transmission of ge neti c information from one generation to the next in 2006. Back in 1868, Swiss physician Friedrich Miescher succeeded in isolating one part of the cell nucleus. He called this never-before-seen molecule ‘nuclein’. It is now known as nucleic acid and gives its name to DNA as the abbreviation for deoxyribonucleic acid. Gregor Mendel also played his role in the tradition of contemporary molecular biology when he was able to prove in experiments with peas two years earlier that certain traits such as shape and colour are determined by various units of inheritance, now commonly referred to as genes. In the late forties of the 20th century, the scientific community finally thought it was at least likely that DNA was the carrier of genet ic material – as simplistic as that seemed to them. The fact that DNA was made up of the bases adenine, thymine, cytosine and guanine (generally abbreviated as ATC and G) was also known at that point in time, though not the percentage quantities in which these bases were present. It was not much longer before the riddle of the appearance of the molecule was solved. Using very special X-rays owing to London-based physician Maurice H.F. Wilkins, the Englishman Francis H.C. Crick and Ameri
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Es dauerte fortan nicht mehr lange, bis das Rätsel über das Aussehen des Moleküls gelöst wurde. Mit Hilfe sehr spezieller Röntgenbilder, die dem Londoner Physiker Maurice H.F. Wilkins zu verdanken sind, konnten der Engländer Francis H.C. Crick und der Amerikaner James D. Watson 1953 entdecken, dass sich die Struktur der DNA als Doppelhelix zeigt, deren Stränge – quasi durch Leitersprossen, die aus den Basenpaaren A und T sowie G und C bestehen – miteinander verbunden sind. 1963 erhielten die drei Wissenschaftler dafür den Nobelpreis für Medizin. Helicale Strukturen in der Architektur. Nicht erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts, als sich Ben van Berkel bei der Planung des Mercedes-Benz-Museums von der Doppelhelix inspirieren ließ, hat sich die so lange unentdeckt gebliebene helicale Struktur der DNA einen festen Platz in der modernen Architektur erobert. Schon 1961 hatte der japanische Architekt Kisho Kurokawa ein Designkonzept für eine komplette Stadt aus helicalen Strukturen entwickelt. Als Vertreter der Metabolistenbewegung, die den Begriff der Megastruktur hervorbrachte, wollte er beim Entwurf einer Stadt biologische Prozesse zu Rate ziehen, die effiziente Wege zum Umgang mit rapidem Wachstum und technologischem Fortschritt eröffnen sollten. In seinem Projekt Helix City sollte die helicale Struktur, wie in der DNA, als ein räumlicher Rahmen für den Informationstransfer fungieren. Zwischen durch Brücken horizontal und vertikal miteinander verbundenen helicalen Service-Türmen, die u. a. dreidimensional die Verkehrswege aufnahmen, sollten Wohnhäuser ihren Platz finden in einem Prinzip, das vielfach reproduzierbar wäre. Die Helix lieferte die Superstruktur. Das Helix Hotel in Abu Dhabi ist ein weiteres fulminantes Beispiel, wie Architekten den faszinierenden geometrischen Körper aus der Natur in ihren Entwürfen umsetzen. 2008 gewann das New Yorker Büro Leeser Architecture mit seiner Ikone, die an der Wassergrenze einer Bucht des Wüstenstaates entstehen soll, einen geschlossenen Wettbewerb. Aktuell wurde in Madrid mit der Helix Brücke des französischen Architekten Dominique Perrault ein Projekt realisiert, das sich als Metapher wachsender Verbundenheit zweier Stadtteile versteht, die durch den Fluss Manzarenes getrennt sind. Die Doppelhelix fördert Information und verbindet. Auch in dem neuen, transparenten Wissenschaftsgebäude der Darmstädter Architekten Bernhardt und Partner, das dank zahlreicher Fördermittel, u.a. der Klaus Tschi ra Stiftung, gebaut werden konnte, steht die Doppelhelix als Element, das verbindet und Information fördert. Mehr noch, manifestiert sie sich dort als gebautes Sinnbild für die Beschäftigungsfelder der Nutzer, die sich dieses Ortes zum globalen wissenschaftlichen Austausch über den neuesten Stand der molekularbiologischen Forschung bedienen. Das im vergangenen Jahr durch Bundesministerin Annette Schavan eingeweihte gläserne ATC Gebäude gehört zu dem 1978 errichteten internationalen Spitzenforschungsinstitut European Molecular Biology Laboratory (EMBL), dem John C. Kendrew als erster Direktor vor stand. Er war es, der gemeinsam mit Nobelpreisträger James D. Watson, eben einem der Entdecker der DNA-Struktur, und anderen Wissenschaftlern bereits 1962 die Idee zur Gründung des Instituts geboren hatte. Wie die beiden Stränge der DNA, die spiralig umeinander gewunden sind, schrauben sich im ATC zwei Funktionsstränge um einen 30 Meter hohen, als zentrale Halle ausgelegten und mit einer filigranen Membrankuppel überspannten Luftraum nach oben. Vier 20 Meter lange gläserne Stege, die an die »Leitersprossen« der Basenpaare erinnern, verbinden die – um jeweils eine Ebene versetzt – gegenüberliegenden Hauptstränge, die pro Niveau jeweils zwölf dreistufig getreppte Segmente umfassen. Gleichzeitig dienen die Stege konstruktiv zur Queraussteifung der Gesamtkonstruktion. Klare Zuordnungen. Während die an der Glasfassade liegenden und somit durch Außenbezug charakterisierten Funktionsringe auf dem einen Helix-Strang den administrativen Funktionen des Wissenschaftszentrums,
can James D. Watson were able to discover in 1953 that DNA has a double helix structure whose strands are linked together, almost like rungs of a ladder made up of the base pairs A and T as well as G and C. The three scientists were awarded the Nobel Prize in Medicine for this work in 1963. Helical structures in architecture. It was not only at the start of the 21st century, when Ben van Berkel was inspired by the double helix when planning the Mercedes-Benz Museum, that the long undiscovered helical struc ture of DNA earned a firm place for itself in modern architecture. Back in 1961, Japanese architect Kisho Kurokawa developed a design concept for an entire city from helical struc tures. As a member of the Metabolist move ment, which coined the term “megastructure”, he wanted to use biological processes as models in designing a city which would open upefficient ways to deal with rapid growth and technological progress. In his Helix City proj ect, the helical structure acts as a spatial framework for the transfer of information, as in DNA. There are spaces for residential build ings between helical service towers connect ed by horizontal and vertical bridges, which, amongst other things, accommodate transport routes three-dimensionally in a principle that could be reproduced over and over again. The helix provides the superstructure. The Helix Hotel in Abu Dhabi is another spectacular example of how architects can incorporate fascinating natural geometric shapes into their designs. New York-based Leeser Ar chitecture won a closed competition with its icon in 2008. It will be built at the waterline of a bay in the desert state. The helix bridge of French architect Dominique Perrault, a project recently completed in Madrid, is seen as a metaphor for growing links between the two districts of the city separated by the Manza renes river. The double helix facilitates the exchange of information and connects. In the new trans parent science building of Darmstadt-based architects Bernhardt und Partner, which was built thanks to many subsidies from the Klaus Tschira Foundation and others, the double helix is also the element which connects and facilitates the exchange of information. More than this, it manifests itself as an engineering symbol of the fields worked in by the users using this location for exchanging scientific information from all over the world about the most up-to-date research in the area of molec ular biology. The transparent ATC building, in augurated last year by Federal Minister Annet te Schavan, belongs to the European Molecular Biology Laboratory (EMBL), a leading interna tional research institute set up in 1978 with John C. Kendrew as its first director. It was he who, together with Nobel Prize winner James D. Watson, one of the discoverers of the DNA structure, and other scientists came up with the idea to found the institute back in 1962. As with the two strands of DNA, wound around each other, two functional strands spiral upwards in the ATC around a 30m high chamber designed as a central hall and spanned with an intricate membrane dome. Four 20-metre long transparent walkways, reminiscent of the “rungs” of the base pairs, connect – shifted by one level in each case – the opposing main strands, which encompass twelve three-step segments at each level. At the same time, the walkways are designed to act as cross-bracing for the overall structure. Clear associations. While the functional rings, lying against the glass facade and thus characterised by a connection to the exterior, are reserved for the administrative functions of the science centre on one helix strand, and the training, seminar and workspaces of the doctoral and postdoctoral programmes and teacher training on the other, the inner functional zones principally provide space for exhibitions. The research findings of the EMBL are presented on one spiral, while the second spiral is used by external conference partici pants for poster presentation. Furthermore, exhibitions on general life science topics alter nate here. The bridges allow for cross-connec tions between the content of the various presentations, thereby contributing in their
auf dem anderen Strang den Schulungs-, Seminar- und Arbeitsräumen des Doktorandenund Postdoktorandenprogramms und der Lehrerfortbildung vorbehalten sind, geben die inneren Funktionszonen vor allem Ausstellungen Raum. Auf der einen Spirale präsentieren sich die Forschungsergebnisse des EMBL, während die zweite Spirale von externen Kon ferenzteilnehmern zur Posterpräsentation genutzt wird. Darüber hinaus wechseln sich hier Ausstellungen zu generellen Life-ScienceThemen ab. Die Brücken lassen inhaltliche Querbezüge zwischen den unterschiedlichen Präsentationen zu und tragen somit in ihrer Raumstruktur – ganz nach dem Vorbild der DNA – zum Austausch von Informationen bei. »Mit der Orientierung in dem komplexen Gebäude, das die klassische Geschossigkeit ja vollkommen aufhebt, sollte es anfangs erstaunlicherweise nicht ganz leicht sein«, informiert Projektleiter Andreas Hammer, der einige Jahre im Büro Foster gearbeitet hatte, bevor er zu Bernhardt und Partner nach Darmstadt wechselte. Der Architekt hatte geglaubt, dass die hier zusammentreffenden Molekularbiologen die Struktur mit Leichtigkeit erfassten, da ihr aller Forschungsschwerpunkt schließlich immer um die DNA kreist, deren Aufbau ihnen bestens bekannt ist. Zwischen der Arbeit am theoretischen Modell und der physischen Präsenz in einem nach gleichem Muster entstandenen realen Raum schieden sich jedoch die Geister. Zugunsten einer reibungslosen Orien tierung wurden die beiden Gebäudestränge daher inzwischen farblich markiert. Die Linie gibt die Gestaltung vor. »Wie komme ich denn auf die andere Ebene?«, hatte sich auch Daniel Walden, seit Beginn des Jahres Partner bei agLicht in Bonn, gefragt, als er in der frühen Entwurfsphase zum ersten Mal die Planung des Gebäudes betrachtete. »Es war für alle Planer schon eine Herausforderung, die Komplexität des Gebäudes zu verstehen, denn ein Grundriss deckt nur segmentweise alle Bereiche der Architektur. Um ein ganzheitliches Bild zu sehen, muss man sich schon in die Doppel-Helix reinarbeiten«, erläutert der Lichtplaner, der zudem selbst ein erfahrener Architekt ist. Das von agLicht zu planende Beleuchtungskonzept sollte sich der Architektur des vollkommen transparenten Gebäudes, das von jeder Ebene und jedem Segment freie Sichtbezüge und Durchblick ermöglicht sowie Leichtigkeit signalisiert, zugunsten der Wahrung dieses Konzepts anpassen. »Das Ganze lebt von seinem Atrium«, gibt Daniel Walden seinen ersten und auch bleibenden Eindruck wieder. »Die Erschließungsebenen für die einzelnen Bürobereiche haben wir als Idee aufgenommen. Die Linie als Verbindungsglied dieser Stränge, das war das gestalterische Element.« Linienleuchten kreieren markanten Rhythmus. 250 RSL Profilleuchten mit unter schiedlichen Abdeckungen und Lichtkom ponenten folgen im flächenbündigen Deckeneinbau exakt den Windungen der Innenrampen im halböffentlichen Bereich. Die der Innenrampe fassadenseits vorgelagerten, durch Glastrennwände begrenzten Flurzonen der Büros, werden unauffällig von flächenbündigen Downlights aus dem RSL Standardprogramm erhellt. So ist es bei aller formalen Zurücknahme gelungen, mit den als Lichtbändern montierten Linien einen markanten Rhythmus zu kreieren, der die Helix-Struktur des Gebäudes wie selbstverständlich unterstützt. In den Präsentationssegmenten spenden die Leuchten, deren Anzahl und Abstand selbstverständlich lichttechnischen Berechnungen folgen, ein besonders homogenes Licht, das den Posterpräsentationen der Gastwissenschaftler und der Forscher am EMBL eine ausgewogene Lichtqualität bietet. Mit der Struktur einer Doppelhelix und einer Ausgestaltung und Beleuchtung, die zugunsten beeindruckender Blickbeziehungen jedwede Ablenkung von der Kernaussage der Architektur ausschließt, bietet das Advanced Training Centre eine völlig neue Raumerfahrung. Und für das Spitzenforschungsinstitut European Molecular Biology Laboratory könnte es keine architektonische Struktur geben, die identitätsstiftender ist als die Versinnbildlichung von ATC.
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spatial structure – just as in the example of DNA – to the exchange of information. “Surprisingly, it seems it wasn’t so easy to navigate the complex building, which complet ely overturns the conventional arrangement of storeys, at the beginning”, said project manager Andreas Hammer, who worked in the Foster office for some years before moving to Bernhardt und Partner in Darmstadt. The architect had believed that the molecular biologists using the building would find it easy to comprehend the structure, as all the focal areas of their research ultimately revolve around DNA, with whose configuration they are intimately acquainted. However, opinions were divided between the work on the theoret ical model and its physical presence in a real space created from the same model. Therefore, colour markings were subsequently added to the two strands of the building to ensure easy orientation. The structure is derived from the line. “So how do I get to the other level?” was also the thought in the mind of Daniel Walden, partner at agLicht in Bonn since the start of the year, when he looked at the plans for the building for the first time in the early design phase. “All planners struggled to understand the complexity of the building, as a ground plan only covers all areas of the architecture in segments. You really have to get your head around the double helix to picture it properly”, explained the light planner, who is also an ex perienced architect. The illumination concept to be planned by agLicht had to adapt to the architecture of the totally transparent build ing, which facilitates clear visual connections and visibility from each level and segment and signals lightness, in order to observe this concept. “The entirety lives from its atrium”, was Daniel Walden’s first and lasting impres sion. “We took the access levels for the indi vidual office areas as an idea. The line as a link between these strands was the creative element.” Linear lights creating a distinctive rhythm 250 flush-mounted, ceiling-recessed RSL pro file luminaires with different covers and light components precisely follow the windings of the inner ramps in the semi-public area. Flushmounted downlights from the RSL standard range provide low-key lighting for the office corridors, separated by glass partitions in front of the inner ramp on the facade side. In this way, it has been possible with all formal re traction to create a distinctive rhythm with the lines mounted as light strips which naturally underpin the building’s helix structure. Techni cal lighting calculations were used to work out how many luminaires should be integrated in the presentation segments and how far apart they should be positioned. These luminaires emit a particularly homogenous light, giving the poster presentations of the guest scien tists and EMBL researchers a balanced light quality. With the double helix structure and an arrangement and illumination which rule out any deviation from the core statement of the architecture to the benefit of impressive views, the Advanced Training Centre offers a completely new spatial experience. And there couldn’t be any architectural structure with which the leading research institute European Molecular Biology Laboratory identifies more clearly than the physical representation of ATC.
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»Eine gute Kommunikation macht die Qualität jeder Bauaufgabe aus« Ein Interview mit Dipl.-Ing. Daniel Walden (MALD), agLicht in Bonn “Good communication underpins the quality of each con struction task” An interview with Dipl.-Ing. Daniel Walden (MALD), agLicht in Bonn
1996 gründeten Klaus Adolph und Wilfried Kramb das Büro agLicht für Tages- und Kunstlichtplanung. Gleich zu Beginn ihrer Selbstständigkeit erhielt das Büro mit dem Be leuchtungskonzept für ein aufsehenerregendes Projekt, die DZ Bank am Pariser Platz in Berlin (Frank O. Gehry), eine große und herausfordernde Planungsaufgabe. Nahezu 250 weitere Projekte hat das heute international gefragte Lichtplanungsbüro inzwischen im Inund Ausland realisiert. Zu den bekanntesten Referenzen zählen die BMW Welt in München (Coop Himmelb(l)au) und die vor kurzem fertig gestellte Deutsche Bank in Frankfurt (Mario Bellini Architects mit gmp Frankfurt). Wenn die Beleuchtungsaufgabe es verlangt, entwickelt das Büro auch Sonderkonstruktionen oder Leuchtenkonzepte, die später in die Serienfertigung einzelner Hersteller einfließen. Unter der Projektleitung von Daniel Walden entwickelte agLicht das Beleuchtungskonzept für das komplexe Advanced Training Centre in Heidelberg. Sie sind seit Anfang des Jahres Partner bei agLicht. Herzlichen Glückwunsch. Seit wann arbeiten Sie dort als Lichtplaner? Eigentlich sind Sie doch Architekt. Ja stimmt, ich habe 2002 mein Diplom in Architektur erworben und hatte während meines Studiums die Möglichkeit, bei gmp in Hamburg und KSP in Berlin zu arbeiten. Dennoch hat mich das Thema Licht schon sehr früh in meinem Studium fasziniert und so habe ich mich für ein weiterführendes Studium zum Lichtplaner entschlossen. An der Hochschule Wismar und der KTH in Stockholm wurde erstmals ein viersemestriges Masterstudium angeboten, welches ich mit dem Degree in Architectural Lighting Design abgeschlossen habe. Mein Glück war es, anschließend direkt bei agLicht anfangen zu können. Welche Inhalte werden in diesem Aufbaustudium vermittelt? Da Licht ein integraler Bestandteil der Architektur und Innenarchitektur ist, bringt der
Architect Klaus Adolph and interior designer Wilfried Kramb founded agLicht, a planning company for daylight and artificial light planning, in 1996. The firm faced a large and challenging planning task right from the outset in the form of an illumination concept for a spectacular project – the DZ Bank in Pariser Platz, Berlin (Frank O. Gehry). Now in great international demand, the light planning company has realised almost 250 further projects at home and abroad in the interim. Some of its best known references include BMW Welt in Munich (Coop Himmelb(l)au) and the recently completed Deutsche Bank in Frankfurt (Mario Bellini Architects with gmp Frankfurt). Where the illumination task calls for it, the company also develops custom designs or luminaire concepts which are subsequently incorporated into the series production of individual manufacturers. agLicht designed the illumination concept for the complex Advanced Training Centre in Heidelberg under the project management of Daniel Walden. You were made partner at agLicht at the start of the year. Congratulations. How long have you been working there as a light planner? You’re actually an architect. Yes, that’s right. I was awarded my Diplo ma in Architecture in 2002 and had the oppor tunity to work at gmp in Hamburg and KSP in Berlin during my studies. However, I became fascinated with the subject of light very early on in my studies and so I opted to study further to become a light planner. A four-semester Masters programme was offered for the first time at Wismar University and the KTH in Stockholm, which I concluded with a Degree in Architectural Lighting Design. I was lucky to be able to start at agLicht immediately after this. What topics are covered in this postgrad uate course? As light is an integral part of architecture and interior design, both technical and creative re quirements need to be considered when dealing with this element. These are addressed in
Umgang mit diesem Element nicht nur technische, sondern auch gestalterische Anforderungen mit sich, die inhaltlich in dem Studium vermittelt werden. Klassisch wurde diese Aufgabe von den Elektroingenieuren oder Architekten mitgeplant, doch die Anforderungen haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert und sind wesentlich komplexer geworden. Häufig kam dann entweder der technische oder der gestalterische Anspruch zu kurz. Heute muss ein Planer in der Lage sein, kreatives und technisches Knowhow miteinander zu verbinden. Warum haben Sie sich agLicht als Arbeitgeber ausgesucht? Ich hatte vor meinem Studium bei Klaus Adolph und Wilfried Kramb ein Praktikum absolviert. Ihre Arbeitsweise und planerische Kreativität waren Motivation und Ansporn für mich, so war es nahe liegend, mich dort zu bewerben. Könnten Sie den Ansatz Ihres Büros kurz vorstellen? Die Qualität unserer Arbeit setzt neben den gestalterischen Ansprüchen höchste Maßstäbe an die Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit einer Beleuchtungsanlage. Wir planen weder zum kreativen, noch zum ökonomischen Selbstzweck, sondern mit dem Ziel, innovative Licht- und Steuerungstechnik in Zusammenarbeit mit der Tages- und Kunstlichtplanung zu verbinden. Das ist ein sehr realistischer Ansatz, der dem schöpferischen Potenzial des Mediums ebenso gerecht wird wie den Budgets der Bauherren. Außerdem widmen wir uns jedem Projekt – ob groß oder klein, verborgen oder öffentlichkeitswirksam – mit der gleichen Ernsthaftigkeit und der gleichen Schaffensfreude. Sie haben das Beleuchtungskonzept für das Advanced Training Centre in Heidelberg geplant. War das ein schwieriger Prozess? Man musste natürlich erst einmal die Struktur dieser Doppelhelix verstehen, die das Gebäude zu einer sehr komplexen Architektur macht. Aber dann lag die Lösung recht schnell auf der Hand. Die linearen Verbindungselemente, die Stege zwischen den verschiedenen
the course. Previously, light planning would have been part of the role of the electrical engineer or architect, but requirements have changed considerably over recent years and become significantly more complex. Often either the technical or creative side was then neglected. Nowadays, a planner must be able to combine creative and technical know-how. Why did you want to work for agLicht? I did work experience with Klaus Adolph and Wilfried Kramb before my studies. Their man ner of working and planning creativity motivat ed and stimulated me, so the obvious next step was to apply to them for a job. Could you briefly describe the approach taken by your company? The quality of our work, along with the creative requirements, sets the highest standards in respect of the sustainability, energy efficiency and cost-effectiveness of a lighting system. We do not plan with our own creative or economic purposes in mind, but with the aim of combin ing innovative lighting and control technology with daylight and artificial light planning. This is a very realistic approach, which does justice to the creative potential of the medium and the client’s budget. In addition to this, we approach all projects, whether large or small, private or public, with the same seriousness and creative enthusiasm. You planned the illumination concept for the Advanced Training Centre in Heidelberg. Was that a difficult process? Of course, the first step was to understand the structure of this double helix, which makes it a very complex architectural building. But then the solution came to us quickly. The linear con nectors, the bridges between the various levels of the helixes, provided us with the direction and ultimately the basic idea. This rectilinear ity is visually reinforced by the linear profile luminaires used. At the same time, support for the overall structure comes from the radial alignment, which strictly follows the incli ne of the roof in the segments. The fact that different luminaire components and covers can be used and therefore different lighting
Niveaus der Helices, gaben die Richtung und letztlich die Grundidee vor. Durch die eingesetzten linearen Profilleuchten erfährt diese Geradlinigkeit eine visuelle Verstärkung. Aus der radialen Anordnung, die strikt dem Deckenverlauf der Segmente folgt, ergibt sich gleichzeitig eine Unterstützung der Gesamtstruktur. Für die Profilleuchten sprach außerdem die Tatsache, dass man verschiedene Leuchtenkomponenten und Abdeckungen einsetzen und somit in einheitlicher Formensprache unterschiedliche Lichtsituationen schaffen kann. Beginnend im Erdgeschoss zieht sich das System der Linie über die Aus stellungs- und Kommunikationszonen bis in die oberen Etagen der Lounge und Besprechungsebenen stringent fort. Entsprechend den Anforderungen werden, in Kombination mit der Grundbeleuchtung mittels langgestreckter T5 Lampen, in die Profile Richtstrahler für ein schattigeres und kontrastreicheres Licht integriert. Insgesamt konnten wir eine ganz selbstverständliche Beleuchtung realisieren, die sich zurückhaltend in die Kubatur wie auch in die Deckengestaltung einbindet. Gab es konkrete Vorgaben von den Architekten oder vom Bauherrn? Nein, absolut nicht. In der Vorentwurfsphase waren wir zunächst völlig frei. Bernhardt und Partner, die Darmstädter Architekten, kennen unsere Arbeitsweise und den Anspruch, den wir an unsere Arbeit haben. Im Vordergrund steht die Beschäftigung mit dem Medium Licht und unterschiedlichen Lichtatmosphären in hoher Qualität und Wertigkeit. Wir sind eher bestrebt, uns selbst zurückzunehmen statt Dominanzansprüche zu stellen. Und genauso haben wir das Beleuchtungskonzept für das ATC Gebäude entwickelt und umgesetzt. In der Planungsphase selbstverständlich in enger Kooperation mit dem Projekt leiter, den Fachplanern und dem Bauherren. Linienleuchten, wie Sie von Ihnen zu rhythmisierenden Lichtbändern gruppiert wurden, sind heute bei vielen Herstellern im Programm. Warum fiel die Wahl auf RSL?
situations created in a uniform use of shapes also spoke in favour of the profile luminaires. Starting at the ground floor, the system draws a clear line via the exhibition and communi cation zones to the upper floors of the lounge and meeting levels. In accordance with the requirements, spotlights for a more shaded and high-contrastlight have been integrated into the profiles in combination with the basic lighting using elongated T5 lamps. Overall, we were able toachieve a very natural illumina tion, which subtly ties in with the dimensions and the shape of the roof. Were there fixed specifications from the architects or client? No, absolutely not. We initially had completely free rein in the preliminary design phase. Bernhardt und Partner, the Darmstadt-based architects, know how we work and the quality of what we do. Working with light as a medium and creating various lighting atmospheres with high quality and significance were to the fore. We are more concerned with playing a supporting role rather than asserting claims for dominance. And we approached the design and implementation of the illumination concept for the ATC building in the same way. Of course, we cooperated closely with the project manager, specialist planners and client in the planning phase. Nowadays, many manufacturers sell linear lights, as grouped by you into rhythmic lighting strips. Why did you choose RSL? That’s really simple. The luminaries that are flush-mounted into the suspended ceilings have the same profile length in the semi-public areas. However, in many of the adjoining rooms, we had to respond with the profiles to differ ent requirements, such as in the seminar and conference rooms, and to geometrical changes within the building. A company that specialises in custom designs can respond quickly and flexibly when made-to-measure solutions are needed. We also wanted to ensure trouble-free integration in all areas. Sometimes it can hap pen during a project that the actual installa tion point does not match the planning. Then
Das ist sehr einfach. In den halböffentlichen Bereichen haben die Leuchten, die flächenbündig in die Abhangdecken eingebaut sind, dieselbe Profillänge. In einer Vielzahl von angrenzenden Räumlichkeiten mussten wir jedoch mit den Profilen auf die wechselnden Anforderungen, zum Beispiel in den Seminarund Konferenzräumen, sowie auf geometrische Veränderungen innerhalb des Gebäudes reagieren. Ein Unternehmen, das sich auf Sonderkonstruktionen spezialisiert hat, reagiert bei der Maßanfertigung schnell und flexibel. Außerdem wollten wir übergreifend einen reibungslosen Einbau sicherstellen. Am Bau passiert es ja schon mal, dass die tatsächliche Einbausituation vor Ort nicht mit der Planung übereinstimmt. Dann muss plötzlich die Einbautiefe des Produktes angepasst werden, ohne dass die Lichtqualität darunter leidet. Aufgrund seiner technischen Ausrüstung und der Expertise seiner Mitarbeiter kann RSL in solchen Situationen schnell reagieren. Daher ist es wichtig, einen lösungsorientierten Partner zu haben. Die Planung mit einem so feinstofflichen Medium wie Licht stelle ich mir schwierig vor. Gibt es in der Realisierungsphase eine Art »Lampenfieber«? Ein gewisses Kribbeln verspürt man immer. Das Schlimmste wäre, wenn der Bauherr sagt: Das habe ich mir ganz anders vorgestellt. Meiner Meinung nach wäre das aber ein Ergebnis unzulänglicher Kommunikation. Die Mischung aus Kreativität und einer guten Kommunikation macht die Qualität jeder Bauaufgabe aus. Herr Walden, ich danke Ihnen für das Gespräch.
the integration depth of the product may have to be adjusted quickly, without the light quality suffering. Thanks to its technical equipment and the expertise of its staff, RSL is able to react quickly in such situations. Therefore, it is important to have a solution-oriented partner. I imagine it’s difficult to plan with a medium as subtle as light. Do you get almost “light-headed” in the realisation phase? You always feel a certain tingle. The worst thing would be for the client to say – I was picturing something completely different. But I believe that comes from insufficient commu nication. The quality of each construction task is underpinned by a mix of creativity and good communication. Mr. Walden, thank you for letting me interview you.
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ATC Heidelberg
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RSL Lichttechnik GmbH & Co. KG Tannenweg 1–3 53757 Sankt Augustin Phone +49 2241 861 0 info@rsl.de www.rsl.de www.aglicht.de www.bernhardt-partner.de
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