Ausgabe Januar 2017 Ihr kostenloses Exemplar!
Willkommen bei den Glanzpunkten in 2017!
Das lokale Magazin mit Fokus auf den Glanzpunkten der Eifel:
Schleiden * Kall * Simmerath * Mechernich Blankenheim * Nettersheim * Monschau Hellenthal * Dahlem * Bad MĂźnstereifel * Roetgen
FÜR SIE UNTERWEGS IN DER EIFEL:
Das Glanzpunkt Eifel-Team: Marcel Maus, Elmar Neumann, Alexandra Kaumanns, Rainer Vreemann, Petra Kirch, Daniel Wiegand, Monika Mann, Peter Offermann, Janina Schäfer, Peter Niessen, Claudia Träger, Peter Meurer (v.l.n.r.).
Sie möchten Ihre Firma als Glanzpunkt der Eifel präsentieren? Wir beraten Sie gern zu Printwerbung oder den vielfältigen Möglichkeiten, sich im Internet werbewirksam zu präsentieren.
TITELFOTO: Hermann Carl und Heinz Hallmann im Erlebnismuseum Monschau (von Peter Offermann)
Sprechen Sie uns an:
Marcel Maus Verkaufsleiter 0170 | 327 83 16 maus@glanzpunkt-eifel.de
Alles Gute für das neue Jahr!
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ieder einmal müssen wir uns alle daran gewöhnen, die richtige Jahreszahl ins Datum zu schreiben. Kaum zu glauben, aber die Zeit eilt immer weiter, ohne auch nur eine Sekunde anzuhalten. Wir in der Eifel sind da pragmatischer und stoppen einfach, wenn es uns danach ist. Deshalb hat auch der Glanzpunkt die Weihnachtszeit ausgiebig genossen und einfach mal ein kleines Päuschen eingelegt. Und trotzdem haben unsere Mitarbeiter wieder viele interessante Themen aufgetan und präsentieren Ihnen diese - wie es unsere Art ist - gerne und großzügig. In der ruhigen und kalten Jahreszeit ist ein Besuch im Erlebnismuseum Monschau genau das Richtige. Komplett in die Welt der Tiere einzutauchen ist sicher für die ganze Familie einen Ausflug wert. Eng verbunden mit den Tieren ist natürlich der Eifeler Wald. Diesen hat unser Mitarbeiter Elmar Neumann genauer unter die Lupe genommen und weiß Erstaunliches zu berichten. Nach all der Natur ist Bewegung genau das Richtige. Und warum nicht beides kombinieren. Janina Schäfer hat sich auf die Suche gemacht und schnell herausgefunden, dass Bewegung in der frischen Luft prima in der Eifel funktioniert - und dabei auch noch sehr gesund ist. Wer sich gerne bewegt kommt bei unseren Tanzseiten auf seine Kosten. Ob im Paartanz oder lieber dem exotischeren Bauchtanz - in der Eifel findet man eine ganze Palette an Tanzmöglichkeiten. Regine Grümmer stellt Ihnen zwei davon in der Januarausgabe näher vor. Unser Mitarbeiter Peter Meurer hat eine ganz andere Vorstellung zu bieten. Er hat den Verein Club 96 - Freizeit mit Behinderten e.V. besucht und Interessantes zu berichten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Freude beim Lesen der Glanzpunkte und das Allerbeste für das noch junge Jahr 2017! Herzlichst Ihr,
Peter Niessen Mediaberater 0175 | 916 77 28 niessen@glanzpunkt-eifel.de
Bitte kontaktieren Sie uns während der Bürozeiten: Montag von 9 Uhr bis 13 Uhr Donnerstag von 13 Uhr bis 18 Uhr Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr Telefon: 02473 | 93 19 254 Sie finden uns auch im Internet unter:
www.glanzpunkt-eifel.de 2 Glanzpunkt Eifel 01|17
INHALT
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Editorial Inhalt & Impressum Erlebnismuseum Monschau
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Der Wald in der Eifel Club 96 - Freizeit mit Behinderten e.V. Orientalischer Tanz in der Eifel Frische Luft macht den Kopf frei Gesellschaftstanz im Sportverein Kall Glanzpunkt Eifel-Werbepartner
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IMPRESSUM
6-7 Verlag Glanzpunkt Eifel Verlag GbR Daniel Wiegand & Marcel Maus Auf dem Knipp 1, 52152 Simmerath Telefon: 02473 | 93 19 254 Mail: info@glanzpunkt-eifel.de Web: www.glanzpunkt-eifel.de Chefredaktion Daniel Wiegand Telefon: 02473 | 93 19 254 Mail: wiegand@glanzpunkt-eifel.de Anzeigenleitung Marcel Maus Telefon: 0170 | 327 83 16 Mail: maus@glanzpunkt-eifel.de Redaktionelle Mitarbeit & Fotos Sarah Schneider (Lektorat) Alexandra Kaumanns (Satz & Layout) Claudia Träger, Petra Kirch, Peter Meurer, Ralph Sondermann, Janina Schäfer, Elmar Neumann, Peter Offermann
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Druck CEWE Stiftung & Co. KGaA 48161 Münster Auflage 7000 Exemplare
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Vertrieb Kostenlose Verteilung an ausgewählten Auslagestellen im Altkreis Schleiden & Altkreis Monschau Erscheinungstermin nächste Ausgabe Zum 1. Februar 2017 Redaktions-/Anzeigenschluss Zum 12. des vorausgehenden Monats
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Haftungsausschluss Alle Rechte vorbehalten. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Wir veröffentlichen Informationen nach bestem Wissen und Gewissen. Eine Gewähr für die Richtigkeit besteht nicht. 01|17 Glanzpunkt Eifel 3
Erlebnismuseum Monschau Anfassen ausdrücklich erwünscht! Bei Heinz Hallmann und Hermann Carl erfährt man hautnah, wie sich Natur anfühlt Monschau
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atur und Tiere hautnah erleben: das ist in dieser Form wohl einmalig in Deutschland. Denn im Erlebnismuseum in Monschau ist im Gegensatz zu anderen Einrichtungen dieser Art Anfassen ausdrücklich erlaubt. Und dabei erfahren die Museumsbesucher von Heinz Hallmann und Hermann Carl jede Menge Wissenswertes rund um die Natur und ihre Bewohner. Wie oft hört man von geplagten Hühnerhaltern, dass der Fuchs sämtliche Hühner gerissen hat? Dabei ist dieser gänzlich unschuldig, schnappt er sich doch meist nur ein Huhn, während der Marder wie ein Derwisch im Hühnerstall wütet. Oder wussten Sie, dass der Raubwürger den Baum als „Kühlschrank“ oder Vorratskammer benutzt, indem er seine gejagte Beute auf den Ästen aufspießt? Oder dass Robben früher reine Landtiere waren und der Fischadler eine besonders lange Kralle zum Jagen benutzt, da er aufgrund des nicht gefetteten Gefieders andernfalls bei der Nahrungsbeschaffung ertrinken könnte? Wer aber denkt, dass es sich bei den unzähligen Ausstellungsstücken aus Deutschland und dem Rest der Welt um der Jagd zum Opfer gefallene Tiere handelt, irrt gewaltig. Die Exponate sind alle eines natürlichen Todes oder bei Unfällen verstorben, beziehungsweise aus Nachlässen vor der Entsorgung im Müll bewahrt worden. Wobei die Jagd an sich durchaus wichtig ist. Nicht nur in unseren heimischen Wäldern, sondern auch in Afrika. Gemeint ist hier jedoch die Jagd auf Springböcke, Gnus und Antilopen, deren ausufernde Bestände ansonsten ganze Landstriche verwüsten würden, wie Hermann Carl betont. So brauchen Liebhaber von diesen exotischen Fleischsorten also kein schlechtes Gewissen zu haben. „Es kommt immer darauf an, was gejagt wird. Die Jagd von Raubkatzen und anderen ist natürlich ein anderes, bedauerliches Thema“, so Carl weiter. Und was die Jagd betrifft, handelt die ehemalige deutsche Kolonie Namibia besonders vorbildlich, hat sie doch das deutsche Jagdgesetz, welches als bestes der Welt gilt, übernommen. Ebenso wird kein Handel betrieben, sondern die Tiere nur zu rein schulischen Zwecken ausgestellt. Diese Vielfalt, bei der es neben dem „Normalen“ auch viele genetische Mutationen – beispielsweise bei Hirschgeweihen – zu bestaunen gibt, kommt besonders bei den Kleinsten gut an. So können diese nicht nur durch Zuhören und die Erklärungen von Hallmann und Carl eine Menge über die Natur und ihre Lebewesen lernen, sondern spielerisch durch Fühlen und Ertasten, Natur hautnah erfahren. Das Museum, welches ob der Vielzahl an Exponaten auch ein wahrer „Goldschatz“ für die Jägerprüflinge ist, wurde im Jahr 2013 als feste Einrichtung in Monschau eröffnet. Und diese hervorragende Aufklärungsarbeit in Sachen Natur, welche durch Hermann Carls „rollende Waldschule“ bereits seit 1995 durchgeführt wird, kann sich sehen lassen. Nicht nur, dass der passionierte Naturliebhaber in diesem Zeitraum über 60.000 Kindern seine Exponate vor Ort in der Schule zeigen und erklären konnte (insgesamt über 350.000 Menschen), diese einmalige Einrich-
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Fotos: Im preisgekrönten Museumskonzept von Hermann Carl und Heinz Hallmann ist die Berührung mit der Natur unmittelbar vorgesehen: einmalig für Deutschland darf hier alles angefasst und direkt erfahren werden. links: Es ist nicht immer der Fuchs, der wütet ... Im Museum wird für die Besucher so manches Vorurteil zurechtgerückt - und die Tiere im Zusammenwirken umso interessanter dargestellt. Es finden sich darüber hinaus auch exotischere Ausstellungsstücke in Monschaus Museum.
Fotos: Nicht nur heimische Tiere, sondern auch Exotisches aus aller Welt hat den Weg nach Monschau gefunden. Hermann Carl und Heinz Hallmann können stolz auf ihr einmaliges Konzept sein, das auch für Schüler und Demenzpatienten neue Zugänge zur Natur möglich macht.
tung ist auch als außerschulischer Lernort durch die Städteregion anerkannt. Ebenfalls angefragt wird die „rollende Waldschule“ von Pflegeeinrichtungen, da besonders Demenzpatienten bei den Erlebnissen mit den Exponaten viele klare Momente haben. Das zeigt, dass Hermann Carl und Heinz Hallmann alles richtig gemacht haben. Und diese Arbeit wurde im Jahr 2016 durch zwei ganz besondere Ehrungen belohnt: zum einen wurde man vom Landesjagdverband NRW für die Preisvergabe „25 Jahre Lernort Natur“ beim DJV-Bundesjägertag in Wolfsburg vorgeschlagen. Hier erhielt man den zweiten Preis vor einer Einrichtung aus Rheinland-Pfalz und hinter dem Erstplatzierten aus Sachsen. Am 25. Juni diesen Jahres erhielt man dann den Lernort-Natur-Preis 2016 des Landesjagdverbandes. Das nächste Highlight im Museum folgt in Kürze: Eine über viereinhalb Meter lange Python. Wer also Lust hat, ein paar schöne Stunden Natur und Tiere hautnah zu erleben, das Erlebnismuseum Lernort Natur in Monschau hat von Montag bis Donnerstag sowie am Wochenende zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Und auch Sponsoren und Förderer sind immer willkommen, denn staatliche Mittel erhält diese einmalige Einrichtung nicht. Weitere Infos unter: www.erlebnismuseum-lernort-natur.de
Fotos & Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiter Peter Offermann 01|17 Glanzpunkt Eifel 5
Der Wald in der Eifel ein Wirtschaftsfaktor Nationalpark Eifel - 870.000 Besucher bringen jährlich 30 Mio. Euro für die Region Schleiden - Gemünd
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Foto oben: Dr. M. Röös und Michael Lammertz (v.l.) Foto unten: Die wilde Kletterstrecke ist ein Abenteuer der besonderen Art für Groß und Klein, bei dem man schon ein bisschen mutig sein sollte!
Foto: Baustelle Wildnis ist das Ziel ... erreicht voraussichtlich im Jahr 2250. Die Infotafeln sind humorvoll aber wunderbar informativ gestaltet
in Teil von Wald & Holz NRW ist das Nationalparkforstamt Eifel in Schleiden-Gemünd. Der von ihm betreute Nationalpark Eifel hat sich zu einem Schmuckstück und Vorzeigeobjekt entwickelt. Der neue Leiter des Nationalparkforstamtes, Forstdirektor Dr. Michael Röös, wie auch sein Stellvertreter Forstdirektor Michael Lammertz, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben, haben bereits seit 13 Jahren maßgeblich zur nahezu traumhaft positiven Bilanz des Nationalparks beigetragen. Der Glanzpunkt Eifel bekam die Gelegenheit, mit diesem „Nature Dream Team“ die aktuelle Situation des Nationalparks zu beleuchten. Noch keine 100 Tage im Amt musste Dr. Röös aber schon zugeben, nicht mehr so intensiv im Wald sein zu können, wie er es liebt. „Klar ist meine Aufgabe nun eher das Grundsätzliche und nicht mehr die aktive Forschungsarbeit“, so Dr. Röös. „Aber die Durchsetzung der Naturschutz- und Umweltziele gilt es weiterhin zu verbessern - und das mit Akzeptanz bei Touristen und Einheimischen. Ich will dies in Harmonie mit allen Beteiligten erreichen“, so Röös, und er nennt beispielhaft die Festlegung von Reitspuren im Einvernehmen mit dem Reiterverband. Dass der Nationalpark erfolgreich ist, bestätigt eine aktuelle groß angelegte Studie der Uni Köln und Uni Wien. „Mit derzeit 870.000 hat sich die Anzahl der jährlichen Besucher des Nationalparks gegenüber dem Jahr 2007 fast verdoppelt. Bei ihrem Besuch geben diese Gäste rund 30 Millionen Euro aus, was knapp 700 Arbeitsplätzen entspricht. Damit ist der Nationalpark bereits nach gut zehn Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region“, erläutert der studierte Diplom-Forstwirt Michael Lammertz. Auch die Quoten für Wiederkehr, durchschnittliche Verweildauer, aber auch die Zufriedenheit der Nationalparkbesucher sind toll. Besonders freut sich Lammertz, dass den Einheimischen mit rund 80 Prozent die Existenz des Nationalparks wichtig oder sogar sehr wichtig ist, und sich 90 Prozent gut über den Nationalpark informiert fühlen. Durch seine vorherige Tätigkeit als Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrates sowie als Initiator und Organisator des „Ersten Deutschen Waldgipfel“ 2001 hat Lammertz die besten Voraussetzungen, mit neuen Ideen und attraktiven Angeboten dem Nationalpark Eifel zu einem hohen Bekanntheitsgrad und zu einem sehr positiven Image zu verhelfen.
Naturerlebnis auch für Behinderte Bei den vielen Ehrungen, zuletzt durch die UN für den barrierefreien Naturerkundungspfad „Der Wilde Weg“, vermag man kaum noch zu glauben, was die beiden Nationalparkmanager noch verbessern wollen. Über einen 210 m langen barrierefreien Holzsteg in 3 Metern Höhe und einer Wegstrecke von insgesamt 1,5 km erreicht man zehn interaktive Stationen, an denen man viel über Wald und Wildnis lernen kann. Dazu gehören eine wilde Kletterstrecke zum „Kräfte messen“, ein Tunnel in Baumstamm-
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Foto: Die hochengagierten Ranger machen jede Führung zum speziellen Erlebnis
optik oder ganz tolle Hinweise zur biologischen Vielfalt in dieser Region. Alleine hier wurden pro Jahr 50.000 Besucher gezählt. Es ist unmöglich alle hervorragenden Möglichkeiten für Geocacher, Wanderer, Radfahrer und Reiter in Kurzform aufzuzeigen. Aber heute schon haben Lammertz und sein Team dafür gesorgt, dass nicht nur mobilitätseingeschränkte Gäste, Rollstuhlfahrer und selbst gehörlose und blinde Menschen attraktive Möglichkeiten für das Naturerlebnis finden, was in dieser Konsequenz in Großschutzgebieten wohl einmalig ist. Kein Wunder, dass an einigen Hotspots im Park der Anteil der Besucher mit Behinderung bei 15 Prozent liegt. „Meine Vision war es von Anfang an“, so Lammertz, „den Nationalpark Eifel allen Menschen – mit und ohne Behinderung – zugänglich zu machen und gemeinsam mit vielen Partnern als barrierefreie Erlebnisregion zu etablieren“. Heute schon kann man bequem auf die im Nationalpark fahrende Besucherkutsche mit dem Rollstuhl auffahren. Für gehörlose Gäste gibt es regelmäßig Rangerführungen mit Gebärdensprachübersetzung und für mobilitätseingeschränkte Personen bequeme Rangertouren auf einem Rurseeschiff. Von den zertifizierten Nationalpark-Gastgebern haben sich bereits neun speziell auf behinderte Gäste ausgerichtet und entsprechend qualifiziert. „Ich möchte noch weitere Leistungsträger finden, überzeugen sowie schulen lassen, um die barrierefreie touristische Servicekarte zu stärken“, so Lammertz. Diese Vision kam mit dem DB Award am fünften Dezember 2016 in Berlin dem Ziel näher. Die Deutsche Bahn (DB) würdigte den Wilden Weg bei der Verleihung des DB Award „Tourismus für Alle“ mit dem 1. Preis und bezeichnet den „Wilden Weg“ als Meilenstein im barrierefreien Naturerleben.
Exclusiver Sternenpark und Jugendförderung „Umweltbildung besonders auch für Kinder und Jugendliche sehen wir als eine weitere wichtige Aufgabe“, fügt Dr. Röös hinzu. „Um Natur mit allen Sinnen zu erleben und sensiblen und nachhaltigen Umgang für die Natur und natürlich den Eifeler Nationalpark zu erreichen, haben wir ein breites Angebot aufgebaut. Darunter die beliebten Familientage, Junior-Ranger-Programme und Wildnis-Camps sowie für Schulklassen Wochenprogramme im Jugendwaldheim in Kall-Urft, Tagesprogramme in der Wildniswerkstatt Düttling und halbtägige Schnuppertouren. Die inzwischen 48 zertifizierten Nationalparkschulen mit ihren 18.000 Schülerinnen und Schülern sind bei der Umweltbildung ganz wichtige Partner. Eine Besonderheit mit außerordentlichem Zuspruch nicht nur für Jugendliche ist der „Sternenpark“. „Als erster in Deutschland erhielt der Nationalpark Eifel 2014 von der International Dark Sky Association die Anerkennung“, ergänzt
Fotos: Barrierefrei mitten durch die Natur: „Der Wilde Weg“ ist einmalig!
Lammertz. Das absolute Highlight ist die im September eröffnete große Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“. Auf 2.000 Quadratmetern kann man barrierefrei und mehrsprachig die Besonderheiten des Nationalparks und aus der Natur erleben. Die Besucher werden durch eine unkonventionelle Ausstellung mit Überraschungen zum Thema „Natur Natur sein lassen“ geführt. Mit bestem Zeugnis von 99 % Zufriedenheit der Teilnehmenden an Rangertouren haben die Ranger ganz besonders zur hohen Akzeptanz beigetragen. Gleiches gilt für die 140 ehrenamtlich tätigen Nationalpark-Waldführer, die an Gruppen für ganz individuelle Touren vermittelt werden. Glanzpunkt Eifel freut sich als Unterstützer von Geocaching natürlich besonders über die Möglichkeit zu Cachen. Derzeit mehr als 60 aktuelle Caches sind im Nationalpark platziert. Mit Rangern, die teilweise selbst aktive Geocacher sind, werden auch Anfänger in die GPS gesteuerte Schnitzeljagd eingeweiht. „Geocacher sind im Nationalpark Eifel herzlich eingeladen, aber die für das Schutzgebiet geltenden speziellen Regeln wie „auf den Wegen bleiben“ oder „keine Caches vergraben“ müssen dabei unbedingt eingehalten werden“, so Lammertz. Ein sehr schöner aber eben auch lehrreicher Cache für Anfänger und eben auch für gehbehinderte Besucher ist der „Wilde Weg“ GC 5ATFG, vom Team Husky gelegt.
Urwald von Morgen bleibt das Ziel All diese Aktivitäten müssen im Einklang mit dem Schutz von Umwelt und Natur erfolgen. Der Schutz der Laubmischwälder im „Wald“-Nationalpark Eifel sind der herausragende Grund für die Ausweisung des Nationalparks und damit ein wesentlicher Schutzgegenstand. Die Entwicklung von Fichten hin zu den heimischen Buchenwäldern hat sich sehr erfolgreich angelassen. „Aber aus Sicht des Naturschutzes besonders wertvoll sind auch Laubbäume wie Eberesche und Bergahorn“, so Dr. Röös. „Hier kämpfen wir, um den Verbiss durch Rotwild zu reduzieren, der in der Nordeifel um mindestens ein Vierfaches höher liegt als in anderen Regionen. Eine Verbesserung der Situation kann jedoch nur regional geschehen. Für die Waldbesitzer, darunter auch viele Kommunen, ist die Einkommenssituation von Bedeutung, während wir vom Nationalpark mehr die Biodiversität im Auge haben. Denn die Laubmischwälder sind dem Prozessschutz überlassen, damit sich daraus „Urwälder aus zweiter Hand“ entwickeln.“ Wie stand es so schön auf der Schlusstafel des „Wilden Weg“: Wir bauen für Sie. Fertigstellung voraussichtlich im Jahre 2250!
Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiter Fotos: Wald & Holz NRW 01|17 Glanzpunkt Eifel 7
Club 96 - Freizeit mit Behinderten e.V. Teilhabe statt Ausgrenzung: Normalität und Selbstverwirklichung behinderter Menschen Kall
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s gibt sie noch- Menschen mit Visionen. Helmut Latz, Heimleiter der Lebenshilfe Wohnstätte Kall, hatte eine solche. Die Lebenshilfe Kreisvereinigung e.V. Euskirchen – sein Arbeitgeber - ist eine gemeinnützige Selbsthilfevereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie leistet spürbare Beiträge in den Bereichen Beratung, Förderung, Bildung und Beschäftigung, und bietet ein differenziertes und dezentrales Wohnverbundsystem mit unterschiedlicher Betreuungsdichte. Sie füllt Begriffe wie Selbstbestimmung, Normalität, Integration und Inklusion mit Leben. „Meine Vision war es, den Menschen mit Behinderung darüber hinaus auch sinnvolle Freizeit-, Sport-, Kultur- und Begegnungsangebote zu bieten“, sagt Helmut Latz heute nach Verwirklichung seiner Ansichten. Mit diesem Thema verfasste er auch seine Diplomarbeit. „So entstand dann im Jahre 1996 der ‚Club 96 - Freizeit mit Behinderten e.V.‘, gegründet auch mit Angehörigen von Bewohnern der Wohnstätten, und durch einen Kooperationsvertrag mit der Lebenshilfe Euskirchen dokumentiert“, erklärt er weiter. Neben dem 1. Vorsitzenden Helmut Latz gehören auch die persönlich Betroffenen Helmut Albrecht - Euskirchen - als 2. Vorsitzender und Walter Jansen - Gemünd - als Geschäftsführer zum Vorstand. Helmut Albrechts Tochter und Walter Jansens Bruder wohnen in der Wohnstätte Lebenshilfe Kall. Der „Club 96“ arbeitet unkompliziert und ohne großen Verwaltungsaufwand. Er finanziert sich durch Mitgliederbeiträge und Spenden von Freunden und Gönnern sowie von Angehörigen der betroffenen Familien. Von der Vision zur Umsetzung der gesteckten Ziele galt es außer dem ehrenamtlichen Vorstand weitere Helfer für eine Mitarbeit zu gewinnen. Und so begleiten und assistieren heute ca. 100 „Übungsleiter“ bei der Planung und Ausführung der Freizeitgestaltung. Die Aufwandsentschädigungen werden dem „Übungsleiter von gemeinnützigen Einrichtungen“ steuerfrei vergütet in Abtretung des gesetzlichen Jahresfreibetrages. Im Jahr 2015 leisteten die „Übungsleiter“ 5750 Jahres-Stunden. Davon entfallen 2230 Stunden in Gruppenassistenz, 450 in Wohngruppen und 3070 für Einzelbetreuung. Allen Menschen mit Behinderungen, die im Freizeitbereich Assistenz benötigen – egal wie sich die Behinderung definiert - kann im regionalen bzw. Gemeindeumkreis Betreuung zuteil werden. Der „Club 96“, und alle Beteiligten und Helfer erfüllen mit ihrer Arbeit, dass Menschen mit Behinderungen selbstverständlichen Zugang in unserer Gesellschaft haben, und verhindern Benachteiligungen und Diskriminierung. „Die soziale Teilhabe im näheren und erweiterten Lebensumfeld unterliegt aber immer der Eigenentscheidung und der Freiwilligkeit der Betroffenen“, erläutert Helmut Latz einen Passus aus dem Kooperationsvertrag mit der Lebenshilfe Euskirchen. Der „Club 96“ ist auch beteiligt an der Initiative „EU-integrativ“ mit Sitz in Euskirchen und entstand über die Lebenshilfe, indem verschiedene Einrichtungen und Träger gemeinsam das Ziel verfolgen, Menschen mit Behinderungen in örtliche Sport-, Freizeit-, Kultur-, und Bildungsangebote zu integrieren. Die Nutzung dieser
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Foto oben inks: Helmut Latz bei der Moderation eines Events. Links: Simone Limbach beim Radsport unterstützt von Betreuerin Hanna Lhomme.
Angebote dient vor allem der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und dem Selbstbewusstsein des Betroffenen. Über die Lebenshilfe verwaltet wird auch wieder in 2017 ein prall gefüllter Veranstaltungskalender erscheinen, den auch der „Club 96“ als Kooperationspartner unterstützt und organisiert. Dieser Kalender umfasst Veranstaltungen und Events, wie Karnevalssitzungen, Museums-, Kino-, Theater-, Zoo-, und Restaurantbesuche, Sportveranstaltungen, Kirmes-, und Phantasialand-Besuche, Einkaufsfahrten, Kochkurse, Bastelangebote, Wanderungen und vieles mehr. Über die zertifizierten Betreuer der Wohnstätte Lebenshilfe Kall und die „Übungsleiter“ wird den Betroffenen zum Beispiel auch im „Aktivpark Kall“ die Möglichkeit gegeben, ihre Freizeit durch Sport zu verbringen. Simone Limbach nutzt diese Einrichtung gerne. „Ich kann hier ganz normal trainieren und fühle mich sehr wohl im Kreise anderer Fitnessteilnehmer“, erzählt sie. Frau Wilms, ihre Betreuerin, sagt: „Hier im Aktivpark wird die Gleichberechtigung von Behinderten in der Gesellschaft gelebt.“ Das Ehepaar Förster - Inhaber des „Aktivpark Kall“ verdeutlicht die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem „Club 96“: „Wir geben gerne unsere Unterstützung zur Nutzung aller unserer Einrichtungen.“ Ein weiteres Beispiel für die Verwirklichung ihrer Interessen erfahren die Behinderten auch durch die Kirchengruppe Kall-Heistert mit Abendgottesdiensten in der Kapelle. Der Kapellenvorstand baute unaufgefordert eine Rampe, sodass auch die Behinderten mit ihren Betreuern barrierefreien Zugang zur Kapelle haben. Auch der Einladung zum gemütlichen Beisammensein anlässlich des Hubertusfests – ausgerichtet von den Heisterter Bürgern - kommen immer 15 bis 20 Behinderte gerne nach. So gibt es sicher noch weitere Beispiele, wo auch Menschen mit Behinderungen wertgeschätzt und in ihrer Einmaligkeit anerkannt werden. Im Mai 2016 feierte der „Club 96“ sein 20-jähriges Bestehen, welches auf dem 50-Jahre-Jubiläum der Lebenshilfe KV Euskirchen e.V. entsprechend gewürdigt wurde. Im Jahr 1992 wurde in Kall die erste Wohnstätte der Lebenshilfe eröffnet. Die Einrichtung verfügt über sechs Wohneinheiten mit jeweils acht Bewohnern und bietet auf drei Ebenen Wohnraum für geistig Behinderte erwachsene Menschen. In Häusern wenige Meter von der Hauptwohnstätte entfernt wohnen weitere zwölf PersonenAußenwohngruppen. Zusätzlich wohnen in Kall 27 Personen im sogenannten betreuten Wohnen. Um den Zuwächsen gerecht zu werden, wird in Kall auf der Hindenburgstraße ein neues Haus für die Lebenshilfe gebaut. Hier entstehen für die Aufnahme von geistig behinderten Menschen zwölf Einzelzimmer und zusätzlich für acht Personen ein Betreutes Wohnen. Somit ist für jeden künftigen Bewohner der Schutz der Privatsphäre und die persönliche Rückzugsmöglichkeit gegeben. Dort einbezogen ist
Foto rechts: Besuch im Krewelshof Obergartzem: Christian Schultze mit Nadine Albrecht und Gisela Schmidt.
aber auch - den neuesten Erkenntnissen entsprechend - ein Freizeit- und Begegnungszentrum für offene Treffs, und viele weitere Angebote der individuellen Freizeitgestaltung des Einzelnen. Neben der Verwaltung der Wohnstätte werden dort auch der Familienunterstützende Dienst, das Betreute Wohnen, KoKoBe und NEW Jobs ihre neuen Büroräume dort beziehen. Die Nutzung des neuen Hauses kann nach der geplanten Eröffnung im März 2017 erfolgen. Durch diesen Neubau und seine Einrichtungen gestaltet sich für die Bewohner eine an der Normalität orientierte Wohn- und Alltagssituation, die zu deren Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden in großem Maße beiträgt, und wo Inklusion gelebt wird. Der „Club 96“ wünscht sich für die Zukunft, dass wir alle den Menschen mit Behinderung mit der gleichen Selbstverständlichkeit begegnen, wie wir sie auch selbst erleben möchten.
Fotos & Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiter Peter Meurer
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Orientalischer Tanz in mehreren Eifelorten Zu Besuch im Orient-Tanzstudio Salwa in Simmerath-Steckenborn Simmerath - Steckenborn
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ussten Sie, dass Bauchtanz ungemein gesund ist? Beim Bauchtanz ist das Ziel, den weiblichen Körper geschmeidig und beweglich zu halten. Muskeln werden bis in die letzte Fingerkuppe mobilisiert. Vielfältige Bewegungstechniken und hohe Konzentration führen durch willkürliches An- und Entspannen des Muskelapparates zur Bewegungskunst und Körperkontrolle. Rückenprobleme, Nackenverspannungen und auch Kopfschmerzen können quasi „weggetanzt“ werden. Im Vordergrund für jede Bauchtänzerin steht aber der Spaß und die Freude, das freundschaftliche Miteinander und das gesellige Beisammensein! Und natürlich auch das Einstudieren eines Tanzes für den nächsten Auftritt.
Fitness für jede Frau, in jedem Alter Der Orientalische Tanz, der in den vergangenen Jahren auch in Deutschland immer beliebter geworden ist, hat seine Wurzeln sowohl in afrikanisch-arabischen Fruchtbarkeitstänzen als auch im indischen Tempeltanz. Während er früher relativ einfach aus immer wiederkehrenden Bewegungen, wie z.B. dem Schwingen der Hüfte bestand, werden heute ausgefeilte Choreografien entwickelt und auch Elemente des klassischen Balletts übernommen. „Es gibt inzwischen ein weites Feld“, erläutert Hildegard Wirtz, „vom klassisch Orientalischen Tanz, Schleier- oder Säbeltänzen bis zur Folklore mit Leuchtertanz und spanisch-andalusischen Tänzen oder Feuershows ist heute alles möglich. Auch für Mittelaltergelage und Halloweenfeste habe ich entsprechende Tänze im Repertoire.“ Frau Wirtz, Künstlername Salwa, betreibt seit 1993 in ihrem Wohnhaus in Steckenborn ein Orientalisches Tanzstudio. „Meine Gruppen sind alle recht klein, zwischen drei bis zehn Teilnehmerinnen. Damit kann ich auf jede Frau individuell eingehen und Fehler sofort korrigieren. Eine meiner Gruppen besteht inzwischen seit rund 20 Jahren. Die Damen sind von Anfang an dabei. Jede Übungseinheit beginnt mit 30 Minuten Gymnastik und einem speziellen Fitnessprogramm. Danach folgt eine Stunde Bauchtanz. Dabei studiere ich mit jeder Gruppe auch einen Tanz ein, mit dem Ziel, diesen bei Auftritten zeigen zu können. Jede Woche wird die Choreographie ein Stückchen weiterentwickelt, so dass neben dem übrigen Körper auch das Gehirn trainiert wird.“
Neue Mädchengruppe im Aufbau Es gibt keine Altersbeschränkungen. Junge Frauen tanzen mit älteren Frauen zusammen und verstehen sich dabei sehr gut. Natürliche Altersbarrieren scheint es nicht zu geben. „Meine älteste Tanzschülerin, die bei einem öffentlichen Auftritt mitgemacht hat, war 82 Jahre alt. Und sie hat erst im Alter von 72 Jahren mit dem Bauchtanz begonnen!“, erinnert sich Frau Wirtz. „Das war dem Publikum einen Sonderapplaus wert, als es davon erfuhr.“ Hildegard Wirtz hat sich voll und ganz dem orientalischen Tanz verschrieben. „Begonnen habe ich 1988. In den folgenden Jahren habe ich bei verschiedenen namhaften Tänzerinnen Unterricht erhalten. Zusammen mit meiner Tochter bin ich mit der bekann-
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Foto oben: Bei einem Showauftritt. Einige Jahre Training sind hierfür schon nötig. links: Frau Wirtz in ihrem eigenen Tanzsaal. Die Schülerinnen müssen zuerst lernen, ihr eigenes Spiegelbild zu akzeptieren.
Foto: Hildegard Wirtz führt den Leuchtertanz auf.
ten Tänzerin Shahrazad bundesweit aufgetreten.“ Ihr Wissen und Können gibt Frau Wirtz inzwischen seit vielen Jahren weiter. Sie unterrichtet bei der VHS, dem Familienzentrum Lammersdorf, hat oder hatte Gruppen in den Schulen Steckenborn und Schleiden-Gemünd und trainiert seit 15 Jahren Jugendgruppen im Sportverein SG Oleftal. Dort möchte man auch wieder eine neue Mädchengruppe aufbauen und sucht deshalb tanzbegeisterte Schülerinnen im Alter von 9 bis ca. 12 Jahren. Der Unterricht erfolgt am Freitagnachmittag. Auch diese Gruppe kann, wenn sie möchte, nach einiger Zeit des Trainings bei verschiedenen Anlässen auftreten, und ihr Können zeigen. Interessentinnen melden sich bitte bei Hildegard Wirtz. Die Kostüme nähen die Tänzerinnen oder deren Mütter übrigens selbst. Auch dafür bietet Frau Wirtz Unterstützung und entsprechende Kurse an. Salwa Orienttanzstudio Hildegard Wirtz Tel.: 02473 | 32 04 in Simmerath-Steckenborn www.orient-tanzstudio.de Bauchtanzgruppe für Mädchen von ca. 9 bis 12 Jahre im Sportverein SG Oleftal, einstündig am Freitagnachmittag in der Taekwondo-Halle, Schleiden-Gemünd
Fotos & Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiterin Regine Grümmer 01|17 Glanzpunkt Eifel 11
Frische Luft macht den Kopf frei Bewegung im Freien ist gesund und verleiht neue Energie - ideal für einen positiven Start ins neue Jahr! Eifel
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in neues Jahr hat begonnen. Die besinnlichen Feiertage liegen hinter uns und wir blicken nicht mehr zurück und lassen Geschehenes Revue passieren. Stattdessen schmieden wir Pläne, setzen uns Ziele und widmen uns all den guten Vorsätzen, die wir uns selbst aufgetragen haben. Mehr Struktur im Alltag, ein geordnetes Büro, mehr Zeit für die Kinder, gesündere Ernährung. Das wird doch wohl zu schaffen sein. Soweit die Theorie. In der Realität jedoch ist es meist gar nicht so einfach, für all die Dinge, die sich ändern sollen, einen klaren Kopf zu behalten. Denn oft machen uns eine Flut von Terminen und Papierkram einen Strich durch die Rechnung. Schnell lassen wir uns wieder hängen. Das „Rausgehen“ in die Natur bewirkt hier wahre Wunder. An der frischen Luft können wir durchatmen, uns frei bewegen und Energien aufnehmen, welche die Natur freigibt. Denn draußen werden alle unsere Sinne erreicht. Unseren Augen bieten sich fantastische Farbenspiele: Seien es saftig grüne Wiesen, die auf leuchtend gelbe Rapsfelder treffen, rot-gold schimmernde Herbstwälder oder sonnig blauer Himmel, welcher den weißen Schnee glitzern lässt. Wir hören Vögel zwitschern, Pferde wiehern und den Wind, der die Blätter der Bäume streichelt. Wir riechen den Duft von gemähtem Gras oder Kräutern. Wir spüren die Erde mit ihren Wurzeln, ihren Steinchen und ihrem weichen Moos unter unseren Füßen. Gerade die Eifel bietet viele wunderschöne Möglichkeiten, die Natur in voller Pracht zu genießen und zu erleben. Und das ohne Technik, ohne Bildschirm, ohne Radio. Man ist eben ganz bei sich. Ein echter „Rausgänger“ und Naturliebhaber ist Willi Schnichels aus Marmagen. „Ich bewege mich täglich an der frischen Luft, gehe viel spazieren oder mache Radtouren. Früher bin ich sogar bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad nach Tondorf zur Arbeit gefahren. Oder auch mal zu Fuß gegangen“, erzählt der 70-Jährige. „Damit habe ich mir lästige Erkältungen ferngehalten, denn das tägliche Draußensein stärkt das Immunsystem ungemein. Und je älter ich werde, umso mehr lerne ich die Vorzüge der Eifel zu schätzen. Die Weite und Schönheit unserer Landschaft begeistert mich immer wieder aufs Neue“, fügt Willi Schnichels hinzu. Wandern, Joggen oder Nordic Walking eignen sich als Sportarten unter freiem Himmel besonders gut. Der Kreislauf und die Durchblutung werden in Schwung gebracht, die Gelenke bleiben beweglich und die Sonne verleiht uns eine ordentliche Portion Vitamin D. Und das hebt die Stimmung. Ob alleine oder in kleinen Gruppen, Bewegung an der frischen Luft bringt im wahrsten Sinne des Wortes Schwung ins Leben und verleiht Energie. Wir können uns besser konzentrieren und schaffen in unserem Kopf Platz für Wesentliches. Vielleicht sogar für die guten Vorsätze. Warum also den Winter nur drinnen verbringen? Fragen Sie in Ihrem Freundes- oder Verwandtenkreis doch einfach mal nach. Vielleicht ist jemand dabei, der mit Ihnen draußen „aktiv“ werden möchte. Oder verlagern Sie den nächsten Kaffeekranz doch einfach mal nach draußen. Es tut einfach gut. In diesem Sinne: nichts wie raus - in unsere schöne Natur.
Fotos & Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiterin Janina Schäfer
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Fotos: Ob wandern, joggen oder Nordic Walking - alles, was den Kreislauf in Schwung bringt, bringt Lebensqualität und Gesundheit mit viel SpaĂ&#x; und freiem Kopf!
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Gesellschaftstanz Sportverein Kall
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Walzer, Tango, Rumba, Discofox und mehr kann man auch auf dem Land lernen Kall
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er Turnverein Kall ist breit aufgestellt: Turnen, Badminton, Tennis, Tischtennis und Tanzsport werden angeboten. 2010 gründete Gaby Strauch die Tanzsportabteilung, da außer ihr auch viele weitere Kaller Bürger gerne tanzen, dafür aber nicht in die nächsten Städte fahren wollten. Mit zwei Kursen am Sonntagabend in der Turnhalle des Berufskollegs Eifel ging es seinerzeit los. Inzwischen wird die Halle von den Tänzern von 17 bis 21 Uhr genutzt. Ein weiterer Kurs, der bis 22 Uhr laufen wird, ist derzeit in Planung. Das ursprüngliche Grüppchen Tänzer ist inzwischen auf 32 Paare angewachsen – und ein Ende ist nicht in Sicht! „Der große Erfolg, den wir haben, zeigt uns, dass wir seinerzeit den richtigen Schritt gemacht und uns kontinuierlich weiterentwickelt haben“, bekräftigt Miranda Beilstein. Sie leitet seit 2014 die Tanzsportabteilung. Nicht ohne Stolz verweist sie auf die zahlreichen Aktivitäten der Abteilung: „Es sind in den einzelnen Kursen richtige Freundschaften entstanden. Mehrmals im Jahr bieten wir Aktionen an. So fahren wir z.B. gemeinsam zu den Galabällen nach Brühl und in die Marienschule in Euskirchen. Nach der jährlichen Mitgliederversammlung laden wir zur Party mit Tanz und Bewirtung ein. Das alles ist nur möglich, da die Tänzer sehr rührig sind und die Organisatoren tatkräftig unterstützen.“
Tanzsportabzeichen als Anreiz Im Turnverein Kall werden auch Tanzsportabzeichen-Prüfungen durchgeführt. So haben im November 2015 sieben Kaller und ein Blankenheimer Tanzpaar das Tanzsportabzeichen erworben; zwei Paare in Bronze, vier Paare in Silber und ein Paar in Gold. Darüber hinaus plant die Tanzsportabteilung des TV Kall schon den nächsten Coup: In Kürze wird es den Tänzern ein- bis zweimal im Monat möglich sein, die Schrittfolgen im Golbacher Spiegelsaal zu üben – dort allerdings ohne Trainer. Organisation und ein Tanzsaal sind das eine, überaus wichtig ist natürlich auch ein guter Tanzlehrer! Den hat der Verein in André Schweers gefunden. Er ist als mobiler Tanzlehrer zusammen mit Andreas Schamberger in der ganzen Eifel unterwegs und unterrichtet die Kaller Tänzer seit Beginn. „Ich unterrichte täglich Tanzschüler von Jugendlichen bis Senioren. Auch für den Turnverein in Blankenheim bin ich im Einsatz und für die GeorgSchule in Euskirchen, in der ich eine Tanz-AG leite“, erzählt André Schweers. In der Tanzschule Steps in Hellenthal-Blumenthal unterrichtet Herr Schweers übrigens freitags und samstags die klassischen Paartänze.
Sportliche Ausrichtung statt Spiegelsaal Im Unterschied zu den üblichen Tanzschulen laufen die Tanzkurse in den Turnvereinen nonstop weiter. Natürlich ist hier das Ambiente anders: Statt verspiegelter Säle mit Holzfußboden finden sich die Tänzer in einer nüchternen Sporthalle mit PVC-Belag wieder. Es wird mehr Wert auf die sportliche Ausrichtung gelegt, d.h. dass die Paare richtig gefordert werden und sich auch auspowern sollen. „Besonders wichtig sind mir Haltung und Technik“, erklärt André Schweers. „Überhaupt ist Tanzen sehr gesund. Es werden Koordination (Fuß–Hand–Auge) und Rhythmusempfinden geschult. Nicht nur Gelenke, Muskulatur und Knochen, sondern auch das Gehirn – Denken und Merkfähigkeit – werden trainiert. Und nicht zuletzt muss sich jeder Tänzer auf seinen
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Oben links: Die Tänzer des Fortgeschrittenen-Kurses in Kall mit André Schweers in der Mitte.
Tanzpartner oder seine Tanzpartnerin einstellen. Das ist nicht zu unterschätzen!“ Ganz nebenbei wird die Kommunikation untereinander gefördert. Damit wirkt Tanzen erwiesenermaßen sogar Demenzerkrankungen entgegen. Im Vordergrund steht aber der Spaß und die Freude an der Bewegung und an der Musik. Hin und wieder bietet André Schweers Workshops in Blumenthal oder Schleiden an, in denen dann ganz gezielt ein Tanz bzw. eine Schrittfolge eingeübt wird. Geplant ist auch wieder ein Workshop-Tag in den Herbstferien: In zwei Hallen unterrichten zwei Trainer insgesamt 8 Workshops, die von den Tänzern frei gewählt und gebucht werden können.
Fotos: Die Tänzer trainieren in einer nüchternen Sporthalle mit umso mehr Sportlichkeit.
TV 1908 Kall www.tv-kall.de Tanzsportabteilung: Miranda Beilstein Tel.: 02441/776952 E-Mail: Beilstein-Miranda@web.de Tanzschule STEPS in Hellenthal-Blumenthal www.steps-tanzschule.de Mobiler Tanzlehrer André Schweers E-Mail: andre@dance-impact.de
Fotos & Text: Glanzpunkt Eifel-Mitarbeiterin Regine Grümmer 01|17 Glanzpunkt Eifel 15
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