ELTERNKOLUMNE

Ein kleines Stück vom großen Glück

Das Leben ist keine Einbahnstraße und das zeigte sich auch, als ich mir neulich noch schnell einen Kaffee to go bestellte, bevor wir zum Fußballspiel meiner Söhne fuhren. Die Verkäuferin war dabei so zuvorkommend, dass ich ihr sagte: „Wow. Sie haben es bestimmt auch nicht immer leicht in Ihrem Job und sind dabei trotzdem so freundlich, dass ich richtig gute Laune bekomme.“

Mein Sohn hielt die Luft an. Die Verkäuferin auch. Und dann begannen beide zu lächeln. Manchmal kann es so einfach sein, Freude zu bereiten. Alle gingen irgendwie gestärkt aus der Situation. Nicht nur die Gelobte, sondern auch mein Sohn und ich. Mein Motto: Gibst du Gutes raus, holst du auch Gutes wieder rein. Und wäre es nicht wundervoll, wenn das alle so sähen?

Wenn wir jemanden an der Kasse im Supermarkt vorlassen, weil er oder sie nur ein oder zwei Teile dabeihat, während wir selbst den Wocheneinkauf aufs Band legen. Wenn wir jemandem die Tür aufhalten, damit die Person noch schnell durchschlüpfen kann – bitte, danke, keine Ursache. Wenn wir der Mama mit dem schreienden Kind einfach eine Tafel Schokolade für die Nerven kaufen und sie ihr überreichen mit einem „Ich weiß, wie du dich grad fühlst“-Blick. Oder wenn wir beim Zugbegleiter eine Tüte Gummibärchen ordern und ihn bitten, sie anonym Ich bin Lisa und wohne mit Mann und drei Kindern in der Großfamilie auf einem Hof im Bergischen bei Köln. Zusammen mit Katharina betreibe ich das Blog-Magazin StadtLandMama. Wir lieben den Austausch und unser Leben als Enddreißigerinnen – meistens. Außerdem möchten wir mit unserem Buch „WOW MOM: Der MamaMutmacher für mehr Ich in all dem Wir“ Mütter ermutigen, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören.

www.stadtlandmama.de ins Eltern-Kind-Abteil zu bringen, wo schon so lang ein Baby schreit. Und wenn die besagte Mama dann doch mit Tränen in den Augen am Platz steht, um Danke zu sagen, weil der Schaffner die Aktion so süß fand, dass er ihr verraten hat, von wem die kleine Aufmerksamkeit kam …

Das alles sind keine großen Gesten – aber eben solche, die uns den Alltag versüßen. Und zwar nicht nur den Beschenkten, sondern auch denen, die schließlich die Rührung in den Augen der anderen sehen. Es sind die kleinen Dinge, die alles verändern. Wir haben sie immer dabei und können sie jederzeit einsetzen. Für kleine Momente, die die Welt ein Stückchen schöner machen.

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