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KOLUMNE
ALLES BLÜHT zu seiner Zeit
Neulich traf ich zufällig eine alte Schulfreundin wieder. Über die sozialen Medien wusste ich, dass sie einen herausfordernden Job und zwei Kinder hat – Grund genug also, gestresst zu sein. Doch sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Ich bin auf dem Weg zum Klavierunterricht“, sagte sie. Und ich fragte: „Oh, seit wann spielt dein Sohn Klavier?“ Woraufhin sie meinte: „Nein, ich habe selbst wieder angefangen. Gleich ist mein Unterricht.“
Wenn die Kinder größer werden, ergeben sich auch wieder mehr Freiräume für die Eltern. So schön die Babyzeit auch ist, wieder mehr Zeit für sich selbst zu haben, tut wirklich gut. An meinen Freundinnen sehe ich, wie sinnvoll diese neuen Freiräume genutzt werden. Die einen beleben ihre alten Hobbys wieder – fangen an zu malen oder lernen eben ein Instrument. Die anderen bilden sich weiter, holen Abschlüsse nach. Wieder andere erfüllen sich Lebensträume und fangen an, auf einen Marathon zu trainieren, oder orientieren sich beruflich noch mal komplett neu. Es ist so spannend zu beobachten, wie viel positive Energie alle daraus ziehen.
Auch ich habe mir zum runden Geburtstag letztes Jahr etwas ganz Besonderes geschenkt: Seit einem halben Jahr nehme ich wieder Tennisstunden. Natürlich geht es da um den Sport, aber ich genieße es auch, mal wieder in ein ganz anderes Umfeld hineinzuschnuppern und neue Leute kennenzulernen. Dazu hatte ich vorher viele Jahre weder Zeit noch Energie, kann es aber heute umso bewusster genießen.
Für alle, die gerade vielleicht noch ein Baby oder Kleinkind zu Hause haben und sich genau nach solchen Freiräumen sehnen: Es ist wie bei einem Garten – nicht alles blüht zur gleichen Zeit, manche Pflanzen brauchen eine Weile auch mehr Pflege als andere. Manches kann man zu gewissen Jahreszeiten auch gar nicht pflanzen – ein paar Monate später aber dann sehr wohl.
Genauso ist das mit der Elternschaft auch: Vielleicht ist gerade nicht so viel Me-time drin und es fühlt sich so an, als wäre es nie wieder möglich. Aber das stimmt nicht: Man braucht manchmal nur noch etwas Geduld – um dann noch mal ganz neu aufzublühen.
Ich bin Katharina, wohne mit Mann und drei Kindern in Berlin und betreibe zusammen mit Lisa das Blog-Magazin StadtLandMama. Wir lieben den Austausch und unser Leben als Enddreißiger –meistens. Außerdem möchten wir mit unserem Buch „WOW MOM: Der Mama-Mutmacher für mehr Ich in all dem Wir“ Mütter ermutigen, wieder mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
www.stadtlandmama.de
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