Gesund Leben Magazin 2403

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Klinikum Bayreuth GmbH + GeBo Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken + reha team Nordbayern + MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel + Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth + Gesundheitsregionplus/ Gesundheitsregion Bayreuth + Praxis am Main, Beate Zunner + Akustiks Hörgeräte GmbH + Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth/ Bayreuther Land

GESUND LEBEN

Strahlen: Neue Hoffnung für Krebs-Patienten S. 10

Schlaganfall: Jede Sekunde zählt S. 12

Dunkelziffer: Zivilisationskrankheit Bluthochdruck S. 40

Leistungsdruck: Depression kann jeden treffen S. 40 03 /24

(ER-)Leb' Regional!

LustaufregionaleErnährung?

Produkte des BAYREUTHER LAND

finden Sie hier:

Bayreuth

BAYREUTHER LAND: Die Marke soll heimische Erzeugnisse bzw. ihre Hersteller erkennbar machen und Produzenten sowie Verarbeiter aus der Region stärken. Als Verbraucher sollen Sie auf den ersten Blick erkennen können, dass ein Produkt wirklich aus der Region kommt –und wer an der Herstellung beteiligt war.

· Meranierring 2, 95445 Bayreuth, Tel. 0921 41188

· Gravenreutherstr. 19, 95445 Bayreuth, Tel. 0921 22335

· Otto-Hahn-Str. 1, 95447 Bayreuth, Tel. 0921 15116990

Bindlach

· Leuschnitzstr. 4, 95463 Bindlach, Tel. 09208 570647

Creussen

· Bayreuther Straße 8, 95473 Creußen, Tel. 09270 919685

Eckersdorf

· Talstraße 1A, 95488 Eckersdorf, Tel. 0921 50704540

Lieber etwas weniger Wohlstand, aber dafür etwas länger.“

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Wohlstandskrankheiten – zum Beispiel Diabetes Typ 2, Adipositas, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – sind eng mit dem modernen Lebensstil in industrialisierten Gesellschaften verbunden. Sie entstehen vor allem durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Stress und den übermäßigen Konsum von Alkohol und Tabak. Obwohl der Name suggeriert, dass nur Wohlhabende betroffen sind, sind Wohlstandskrankheiten weltweit verbreitet und treffen alle Bevölkerungsschichten. Die gute Nachricht: Viele der Krankheiten lassen sich durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen vermeiden oder frühzeitig behandeln.

In dieser Ausgabe GESUND LEBEN schauen wir unter anderem zu unseren Nachbarn nach Dänemark und erkennen, wie leicht Gesundheitsversorgung und -förderung eigentlich gehen kann (Seite 30). Außerdem gehen wir einer Krankheit auf den Grund, die etwa jeden Dritten in Europa und zwischen 20 und 30 Millionen Menschen in Deutschland betrifft: Bluthochdruck. Ab Seiten 40 lesen Sie unter anderem, wie dieser verursacht wird und was Sie selbst gegen ihn unternehmen können – ohne gleich auf Medikamente zurückgreifen zu müssen.

Und ich möchte ich Ihnen diesmal das Thema Tinnitus (Seite 46) nahebringen. Wussten Sie, dass Menschen mit Tinnitus ein erhöhtes Risiko haben, eine früh einsetzende Demenz zu entwickeln?

Ich wünsche Ihnen viel Freude und erhellende Erkenntnisse bei der Lektüre.

Michael Deinlein

Geschäftsführer und Inhaber der Akustiks Hörgeräte GmbH

GESUND LEBEN

Das ist drin! 22 18 10 14

Impressum

Das Magazin GESUND LEBEN wird herausgegeben von GMK – Medien. Marken. Kommunikation. in enger Partnerschaft mit Klinikum Bayreuth GmbH + GeBo Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken + reha team Nordbayern + MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel + Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth + Gesundheitsregionplus/Gesundheitsregion Bayreuth + Praxis am Main, Beate Zunner + Akustiks Hörgeräte GmbH + Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth / Bayreuther Land

Verantwortlich: GMK GmbH & Co. KG, Jörg Lichtenegger (V.i.S.d.P.)

Editorial-Design: Melanie Gimmel · Media: Daniel Sutter (Anzeigenleitung)

Es gelten die Mediadaten vom 22. Januar 2024

Gesamtherstellung

GMK GmbH & Co. KG – Medien. Marken. Kommunikation. Jörg Lichtenegger (verantw.) · Kanzleistraße 3 · 95444 Bayreuth

Tel.: (0921) 76440-0 · E-Mail: gmk@gmk.de · www.gmk.de © 2024 GESUND LEBEN

Macht Wohlstand krank?

Höher, schmäler, Hammerzehe –die Gefahren von Schönheitidealen

Ist Fortschritt wirklich besser? Krankheiten im digitalen Zeitalter 54

Gelenkersatz: Wenn Hüfte oder Knie nicht (mehr) mithalten 56 Demenz – eine Wohlstandskrankheit? 58

Kurz & Knapp

Neues aus Bayreuths führenden Gesundheitseinrichtungen

ˆ Dr. Reiner Hofmann, Koordinator des Medizincampus Oberfranken an der Klinikum Bayreuth GmbH, präsentiert die Projektausstellung „Einblicke“ im Klinikum Bayreuth.

KLINIKUM BAYREUTH GMBH

Einblicke in die Welt der Wissenschaft

GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN DES BEZIRKS OBERFRANKEN

Klinikneubau für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Die große Baugrube lässt nur erahnen, was hier in zwei Jahren stehen wird: Ein Klinikneubau für Menschen mit Behinderung sowie einer psychischen Erkrankung. Menschen also mit ganz besonderen Bedürfnissen. Weil die Stationen diesen Anforderungen baulich gesehen längst nicht mehr entsprachen, ist es nun höchste Zeit für den Neubau des Psychiatrisch Heilpädagogischen Bereichs am Bezirkskrankenhaus Bayreuth – einer Spezialeinrichtung für Oberfranken. Für Bezirkstagspräsident Henry Schramm nimmt der Ersatzneubau der H-Station eine ganz besondere Stellung innerhalb des groß angelegten Bauprogramms des Bezirks ein.

^ Spatenstich für den Ersatzneubau der H-Station: Im Juni 2026 soll alles fertig und das Gebäude zur Übergabe bereit sein.

15 wissenschaftliche Projekte werden im Rahmen einer Ausstellung, die jetzt am Klinikum Bayreuth eröffnet wurde, anschaulich dargestellt. Die Inhalte werden sich nach und nach verändern und zeigen, „was an der Klinikum Bayreuth GmbH wissenschaftlich geleistet und umgesetzt wird. Dass wir angefangen haben, den Medizincampus zu leben“, sagt Prof. Dr. Astrid Weyerbrock, Ärztliche Direktorin der Klinikum Bayreuth GmbH.

MEDICLIN REHA-ZENTRUM ROTER HÜGEL MEDICLIN bringt Expertise an den Medizincampus

Seit kurzem bereichert

Dr. Florian Weber, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel, mit seinem Fachwissen den Medizincampus Bayreuth. Angehende Ärztinnen und Ärzte profitieren von seinem Wissen und seinen Praxiserfahrungen als Mediziner. Als Experte auf seinem Gebiet hat er bereits 2022 an der Universität Bayreuth begonnen, seine medizinische, aber auch wirtschaftliche Expertise an angehende Gesundheitsökonomen weiterzugeben. Seine langjährige Tätigkeit als Chefarzt ermöglicht es Weber, den Studierenden praxisnahe Einblicke in die medizinische und ökonomische Welt einer Klinik zu geben. Seine lebendige Art zu unterrichten macht die Vorlesungen zu einem echten Highlight im Studienalltag. Webers Beitrag zur Ausbildung des Nachwuchses trägt dazu bei, die Qualität der medizinischen Versorgung in der Region langfristig zu sichern.

^ Dr. Florian Weber ist Experte für Geriatrie.

Ein Ort für Briefe an verstorbene Kinder

Künftig können Mütter und Väter Briefe an ihr früh verstorbenes Kind in einen Schmetterlingsbriefkasten am KLINIKUM BAYREUTH (Kapelle, Ebene 0) einwerfen. Gedanken und Gefühle niederzuschreiben kann helfen, den Tod zu begreifen und zu betrauern – unabhängig davon, wie lange das Geschehene zurückliegt und zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft sich der Verlust ereignete. Die Schmetterlingsbriefe werden bei den Sammelbestattungen für Sternenkinder auf dem Stadtfriedhof Bayreuth mit beigesetzt.

^ Das war nur gemeinsam möglich: Der Publikums-Preis der Bayerischen Landeszentrale für Medien geht an Christian Höreth für seine Beiträge zum Thema „20 Jahre Palliativstation – keine Angst vor dem Tod?!“

KLINIKUM BAYREUTH GMBH

Medizin und Menschlichkeit

AUS ZEICH NUNG!

Für Mainwelle-Redaktionsleiter Christian Höreth ist es bereits der 16. Hörfunkpreis, für die Klinikum Bayreuth GmbH aber eine Premiere: „Dieser Preis wäre nicht möglich gewesen, ohne die Menschen, die diese Geschichten erzählen, die hinter diesen Geschichten stehen“, sagt Höreth. Daher feiert er ihn gemeinsam mit dem gesamten Team dort, wo er auch die Beiträge gemacht hat, auf der Palliativstation. Ärztliche Direktorin Prof. Dr. Astrid Weyerbrock sagt anlässlich der Feier: „Palliativmedizin ist die Disziplin, die Medizin und Menschlichkeit in besonderem Maße verbindet. Die Philosophie, die durch das Team der Palliativstation tagtäglich gelebt wird, wurde von Christian Höreth in seiner besonderen Art sensibel und menschlich einer großen Zuhörerschaft vermittelt – vielen Dank dafür!“

AKTIONSWOCHEN GESUNDHEIT 2024

Kontakt: Haut – berührend. vernetzend. faszinierend

Jetzt schon vormerken: Vom 1. Oktober bis zum 30. November steht die Haut im Mittelpunkt. Egal ob über oder unter der Haut, dünnhäutig oder mit dickem Fell ausgestattet, die Haut ist unser Schutzpanzer. Sie bildet unsere äußere Grenze und übernimmt viele lebenswichtige Aufgaben. Zwei Monate haben Interessierte die Möglichkeit, sich im Rahmen der Aktionswochen Gesundheit der Region Bayreuth mit ihrem größten Organ zu beschäftigen. In der RW21 Stadtbibliothek zeigt die Ausstellung „Überwunden“ ab dem 15. Oktober Tattoos auf Narben der Vergangenheit. Medizinische Vorträge und zahlreiche Veranstaltungen informieren über die vielfältigen Funktionen der Haut und geben Tipps, damit sie in jedem Alter gesund ist und bleibt. Alle Infos unter www.region-bayreuth.de.

^ Die berührende und Mut machende Ausstellung „Überwunden“ beschäftigt sich mit selbstverletzendem Verhalten und der heilsamen Kraft von Tattoos als Cover-up.

BRK KREISVERBAND BAYREUTH

Zweites Leben für Reanimationspuppe

Das BRK in Bayreuth bietet ideale Trainingsbedingungen für die Erste Hilfe. Im Gegensatz dazu trainieren die Rotkreuz-Helfer in Dassa-Zoumè (Benin, Afrika) ohne solche Ausstattung. Markus Ruckdeschel (BRK-Kreisgeschäftsführer) und Karl Bernet (Projektleiter des Defi-Netzwerks Bayreuth) übergaben zusammen mit Prinz Ibukun Koussemou (Integrationsbeauftragter der Stadt Bayreuth) eine ausgemusterte, aber funktionstüchtige Reanimationspuppe namens „Anne“ an das Rote Kreuz in Dassa-Zoumè.

^ Karl Bernet (r.) und Hermann Meyer (l.) engagieren sich seit vielen Jahren für das Rote Kreuz und in der Sanitäts- und Erste-Hilfe-Ausbildung.

BRK KREISVERBAND BAYREUTH

Mehr als 100 Jahre Engagement

Karl Bernet und Hermann Meyer feiern ein besonderes Jubiläum: Gemeinsam leisten sie über 100 Jahre Engagement für das Rote Kreuz. Hermann Meyer trat 1969 dem Bayreuther BRK bei und war ehrenamtlich im Rettungsdienst sowie als Sanitätsausbilder tätig. Karl Bernet ist seit fast 50 Jahren dabei und hatte zahlreiche Funktionen inne, darunter stellv. Bereitschaftsleiter und 30 Jahre lang Sanitäts- und Erste-Hilfe-Ausbilder. Der BRK-Kreisverband Bayreuth gratuliert herzlich zum gemeinsamen Jubiläum.

^ Stehen geschlossen hinter dem Bauvorhaben: Klinik-Geschäftsführer Dietmar Pawlik, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann, die Bauverantwortliche am Klinikum, Sonja Pöhlmann, und der beratende Architekt Karl-Heinz Greim (v.l.n.r.).

KLINIKUM BAYREUTH GMBH

Neuer Wohnraum für Mitarbeitende

Mindestens 137 neue Wohnungen für Beschäftigte der Klinikum Bayreuth GmbH werden an der Klinik Hohe Warte entstehen. Klinik-Geschäftsführer Dietmar Pawlik, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann, die Bauverantwortliche am Klinikum, Sonja Pöhlmann, und der beratende Architekt Karl-Heinz Greim präsentierten die Siegerentwürfe des Architektenwettbewerbs. Als Favorit gilt der Entwurf von meck und Salm aus München. Um die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, werde aber auch mit den Zweit- und Drittplatzierten verhandelt. Nach diesem Verfahren wird der offizielle Förderantrag an den Freistaat Bayern gestellt, der Projekte wie das Wohnen an der Hohen Warte mit hohen Summen fördert.

AKUSTIKS HÖRGERÄTE GMBH

Herzlichen Glückwunsch!

Hörakustikmeisterin Martina Füßmann feiert am 1. August 2024 ihr 20-jähriges Betriebsjubiläum beim Hörgerätefachgeschäft Akustiks. Begonnen hat ihre Karriere ebenda 2004, als sie ihre Ausbildung zur Hörakustikerin angefangen hat. Anschließend sammelte sie 10 Jahre lang Erfahrung als Gesellin. Im Jahr 2017 legte sie ihre Meisterprüfung ab, ebenfalls bei Akustiks, und ist seit 2022 Betriebsleiterin im Unternehmen. GESUND LEBEN gratuliert herzlich zum besonderen Jubiläum und wünscht viel Erfolg und Freude bei der weiteren beruflichen Zukunft!

^ Hörakustikmeisterin Martina Füßmann feiert im August 20-jähriges Jubiläum bei Akustiks.

^ V.l.n.r.: Prinz Ibukun Koussemou, Markus Ruckdeschel und Karl Bernet schicken Reanimationspuppe „Anne“ auf die Reise.

PRAXIS FÜR OSTEOPATHIE

UND KINDEROSTEOPATHIE

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LEISTUNGEN

Mit der Osteopathie soll die Ursache Ihrer Beschwerden herausgefunden und diese behandelt werden. Dafür gibt es eine Vielzahl an Techniken, die verwendet werden können:

Kinderosteopathie (z. B. Koliken und Fehlhaltungen)

Viszerale Osteopathie (z. B. Bauchbehandlungen)

Cranio-sacrale Osteopathie (z. B. Zentrales Nervensystem)

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ACHMED RIHAWI Osteopath, Heilpraktiker

Neue Hoffnung für Krebspatienten

Die Oberfrankenstiftung fördert auf Antrag der Klinikum

Bayreuth GmbH ein wegweisendes nuklearmedizinisches

Krebstherapieprojekt mit 400.000 Euro.

^ Das darf Patienten mit Prostatakrebs hoffen lassen: Schon die Machbarkeitsstudie ermöglicht ihnen am Klinikum Bayreuth den Zugang zu innovativen, kupferbasierten Radioliganden-Therapien.

Ein Lichtblick für Krebspatienten in Oberfranken: Die Oberfrankenstiftung unterstützt mit knapp 400.000 Euro ein bahnbrechendes Projekt zur Förderung der zielgerichteten Radionuklidtherapie. Das Gesamtprojekt, das ein Volumen von 800.000 Euro umfasst und auf zwei Jahre angelegt ist, wird zur Hälfte durch die Oberfrankenstiftung und zur Hälfte durch Eigenmittel der beteiligten Partner, der Klinikum Bayreuth GmbH, dem Uni-Klinikum Erlangen, der LinaThera GmbH, der Nuclidium AG und dem Medical Valley Center Forchheim finanziert. Zentraler Bestandteil ist eine Machbarkeitsstudie, die die idealen Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung einer Radioisotop-Produktionsstätte und Stärkung der Nuklearmedizin in der Region untersuchen soll. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Politiker und Entscheidungsträger zu entwickeln, um künftig Krebspatienten Zugang zu den innovativsten und wirksamsten nuklearmedizinischen Radioligandentherapien zu ermöglichen.

Neue Therapiemöglichkeit für Prostatakrebspatienten in Oberfranken

Bereits während der geförderten Machbarkeitsstudie sollen durch eine Industriekooperation Patienten mit Prostatakrebs an beiden Großkliniken in Bayreuth und Erlangen erstmalig Zugang zu innovativen, kupferbasierten Radioligandentherapien erhalten. Durch diese Initiative könnte sich Oberfranken in den kommenden Jahren zu einem führenden Zentrum für nuklearmedizinische Therapie und Diagnostik (Theranostik)

entwickeln – wovon viele tausende Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen profitieren könnten.

Der Hauptantragsteller des Projekts, Prof. Dr. Stefan Förster, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Bayreuth, betont die Bedeutung der Förderung: „Die Unterstützung durch die Oberfrankenstiftung ist entscheidend, um neue, zielgerichtete Krebstherapien in unserer Region voranzutreiben. Wir danken der Oberfrankenstiftung herzlich für die großzügige Förderung, die es uns in Bayreuth ermöglichen wird, zukünftig noch mehr Krebspatienten aus Oberfranken und darüber hinaus mit den innovativsten nuklearmedizinischen Therapien zu versorgen." Prof. Förster sieht einen Erfolg des Projekts wesentlich durch drei zentrale Komponenten gewährleistet:

^ Prof. Dr. Stefan Förster ist Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikum Bayreuth.

1. INTENSIVIERUNG DER KOOPERATION zwischen Bayreuther und Erlanger Nuklearmedizin Kliniken für optimale Radioligandentherapien

Beide Kliniken sind Teil des gemeinsamen Medizincampus Oberfranken der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Prof. Dr. Stefan Förster und sein Erlanger Kooperationspartner und Mitantragssteller Prof. Dr. Olaf Prante, Leiter der Radiopharmazie der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Torsten Kuwert) kooperieren seit Jahren erfolgreich bei der Herstellung und Anwendung von Radiopharmaka und verfügen über die notwendige wissenschaftliche und medizinische Erfahrung in der modernen, zielgerichteten nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie.

2. AUFBAU EINER GROSSPRODUKTIONSSTÄTTE für Kupfer-Radio-Isotope zur Stärkung der Radioligandentherapie in Oberfranken

Die Ansiedlung der LinaThera GmbH im oberfränkischen Landkreis Forchheim markiert

einen bedeutenden Schritt für die Region. Gemeinsam mit dem Münchner Biotech-Unternehmen Nuclidium AG sollen dort die nötigen Komponenten für innovative Radioligandentherapien auf Basis von Kupfer-Nukliden entwickelt und hergestellt werden.

3. STEIGERUNG DER VERFÜGBARKEIT und Wirtschaftlichkeit von Radioligandentherapien in Oberfranken

Nach Angliederung an das Medical Valley Center Forchheim plant die LinaThera GmbH im Landkreis Forchheim die weltweit erste industrielle Großproduktionsstätte für medizinische Kupfer-Radio-Isotope. Das würde die Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Radioligandentherapien erheblich steigern, insbesondere für regionale Anwendungen.

Zukunft der Krebsbehandlung durch nuklearmedizinische Innovationen

„Wird das Projekt über die Studienphase hinaus Realität, würden wir im Zuge der alternden Bevölkerung in Oberfranken und darüber hinaus nicht nur eine immer größer werdende Versorgungslücke schließen, sondern wären auf einem guten Weg hin zu einem der modernsten nuklearmedizinischen Therapiezentren in Deutschland, das Krebspatienten auf dem neusten Stand der Technik und der Wissenschaft zu diagnostizieren und zu therapieren könnte“, so Prof. Dr. Stefan Förster.

Ausführlicher Informationen finden Sie auf der Internetseite der Klinikum Bayreuth GmbH.

MEHR INFOS:

Klinikum Bayreuth GmbH

Klinik und Institut für Nuklearmedizin

Preuschwitzer Str. 101, 95445 Bayreuth

Tel.: 0921 400-6702

E-Mail: nuklearmedizin@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de/nuklearmedizin

Klinikum
Bayreuth GmbH

Update Schlaganfall: Time is Brain

Interdisziplinäre Teamarbeit, modernste Technik und universitäre Spitzenmedizin am Schlaganfallszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH

Schlaganfall steht in Deutschland auf Platz drei der Statistik der Todesursachen. Pro Jahr erleiden in Deutschland rund 300.000 Menschen einen Schlaganfall, überwiegend aufgrund einer Durchblutungsstörung des Gehirns durch einen Gefäßverschluss. Schon nach drei Minuten ohne Blutzufuhr – und damit ohne Sauerstoff – sterben Gehirnzellen ab. Wenn Patientinnen und Patienten zu spät für eine medikamentöse Lyse in der Klinik am Standort Hohe Warte ankommen oder das Blutgerinnsel ein größeres Hirngefäß verschließt, kann eine mechanische Thrombektomie helfen. Dabei schieben spezialisierte Neuroradiologen einen miniaturisierten Katheter von der Leiste bis zum verschlossenen Hirngefäß und entfernen das Blutgerinnsel.

„Dieses Wiedereröffnen des Hirngefäßes ist sehr effektiv. Schwere Behinderungen können dadurch häufig vermieden werden. Ausgewählte Patientinnen und Patienten können sogar im

^ Prof. Dr. Arnd Dörfler, Leiter der diagnostischen und interventionellen Neuroradiologie (2. v. r.) mit seinen beiden StandortStellvertretern Priv.-Doz. Dr. Stefan Lang und Priv.-Doz. Dr. Manuel Schmidt und Prof. Dr. Patrick Oschmann, Direktor der Klinik für Neurologie (3. v. r.), vor der biplanaren Angiografieanlage modernster Bauart.

erweiterten Zeitfenster bis zu 24 Stunden nach Schlaganfallsbeginn profitieren“, sagt Prof. Dr. Arnd Dörfler, Direktor des Neuroradiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen und Direktor der diagnostischen und interventionellen Neuroradiologie an der Klinikum Bayreuth GmbH. Dadurch haben sich die Behandlungsmöglichkeiten für schwer betroffene Schlaganfallpatienten grundlegend geändert.

Mittlerweile belegen zahlreiche internationale Studien den besonderen Erfolg der Thrombektomie und auch in den deutschen und europäischen Leitlinien zur Schlaganfalltherapie ist die Behandlung fest etabliert. Die mechanische Thrombektomie ist damit ein wichtiger Erfolgsfaktor insbesondere in den größeren Schlaganfallszentren.

Seit Juli 2024 dürfen derartige Eingriffe aber nur noch an zertifizierten Zentren oder ausgewiesenen Thrombektomie-Standorten durchgeführt werden. Die Klinikum Bayreuth GmbH

AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH

ist neben dem Universitätsklinikum Erlangen und dem Klinikum Nürnberg schon langjährig eines von drei großen überregionalen zertifizierten Schlaganfall- und Thrombektomiezentren in Nordbayern und koordiniert als eines von drei Zentren des STENO Schlaganfallnetzwerk die umfassende medizinische Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten im gesamten nordbayerischen Raum. Dabei bietet die Klinikum Bayreuth GmbH auch telemedizinische Unterstützung für viele andere Kliniken, um eine möglichst wohnortnahe Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten.

Thrombektomie rund um die Uhr –fester Teil des Leistungsspektrums

Am Schlaganfallszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH steht das gesamte Spektrum der neurovaskulären Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Thrombektomien sind dabei fester Teil eines größeren Leistungsspektrums: „Wir sind in der Lage, Patientinnen und Patienten rund um die Uhr mit einer Thrombektomie auf universitärem Spitzenniveau zu versorgen“ sagt Prof. Dr. Patrick Oschmann, Direktor der Neurologischen Klinik an der Klinikum Bayreuth GmbH. Möglich macht das die langjährige Partnerschaft der Klinikum Bayreuth GmbH mit dem Universitätsklinikum Erlangen. Mit dem Medizincampus Oberfranken, dem Medizinstudiengang an den beiden Standorten Erlangen und Bayreuth, konnte diese Kooperation weiter ausgebaut werden. Dabei gewährleistet ein Team aus qualifizierten Ärztinnen und Ärzten des Universitätsklinikums Erlangen eine Vor-Ort Präsenz und Rund-um-die-Uhr-Abdeckung an der Betriebsstätte Hohe Warte.

Universitäre Expertise

„Die Arbeit mit minimal-invasiven Kathetertechniken im Inneren des Gehirns erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl“, so Privatdozent Dr. Manuel Schmidt, Oberarzt am Universitätsklinikum Erlangen und stellvertretender Leiter der Neurointervention am Klinikum Bayreuth. Die umfassende universitäre Ausbildung, spezifische neurointerventionelle Expertise und umfangreiche langjährige Erfahrung des behandelnden Ärzte-Teams des Universitätsklinikums Erlangen ist eine wesentliche Voraussetzung für den großen Erfolg der mechanischen Thrombektomie am Standort Bayreuth.

Dafür zeigt sich nach nunmehr drei Jahren der große Mehrwert für die Patientinnen und Patienten der Region deutlich. Seit Beginn der Kooperation im September 2021 konnten mehr als 200 Patientinnen und Patienten mit akuten Schlaganfällen aus dem Bayreuther und überregionalen Umfeld erfolgreich mit der minimal-invasiven Kathetertechnik behandelt und damit wertvolle Lebensqualität erhalten werden. „Als Bayreuther freut es mich ganz besonders, dass ich den Menschen meiner Heimatstadt auf diese Weise helfen kann“, so der in Bayreuth geborene Privatdozent Dr. Stefan Lang, Oberarzt am Universitätsklinikum Erlangen und stellvertretender Leiter der Neurointervention am Klinikum Bayreuth.

300.000

Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall.

HINTERGRUND

Die Stroke-Unit der Klinikum Bayreuth GmbH ist seit vielen Jahren als überregionales Schlaganfallzentrum zertifiziert. Neurologen, Neurochirurgen und Neuroradiologen arbeiten hier eng interdisziplinär zusammen und decken das gesamte Spektrum der neurovaskulären Diagnostik und Therapie ab. Dabei verfügen sie am Standort Hohe Warte in den jeweiligen Spezialkliniken über hervorragende apparative Infrastruktur, Versorgungs- und Rehabilitationsstrukturen mit einem der modernsten Therapiezentren. „Spitzenmedizin geht heute nur interdisziplinär. Die enge Zusammenarbeit der Neurologie mit den Nachbarfächern, insbesondere der interventionellen Neuroradiologie, kommt Patientinnen und Patienten nicht nur bei der Schlaganfallsversorgung, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen zu Gute“ sagt Prof. Dr. Patrick Oschmann, Direktor der Klinik für Neurologie.

MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH, Neuroradiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Betriebsstätte Hohe Warte, Hohe Warte 8, 95445 Bayreuth Prof. Dr. med. Arnd Dörfler, Tel.: 0921 400-4648

E-Mail: neurointervention@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

Die Integrierte Leitstelle

Das zentrale Nervensystem der professionellen Rettungskräfte und spontaner Helferinnen und Helfern

^ Die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach, angesiedelt in der Feuerwache Bayreuth, bildet das zentrale Nervensystem für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Von hier aus werden sämtliche Einsätze der Rettungskräfte in Stadt und Landkreis Bayreuth und Landkreis Kulmbach effizient koordiniert und gesteuert.

Im internationalen Vergleich gilt das Rettungssystem in Deutschland als eines der besten und effizientesten. Gründe dafür sind unter anderem die flächendeckende notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung, qualifiziertes notfallmedizinisches Personal sowie die Integrierten Leitstellen. Die Integrierten Leitstellen (kurz: ILS) steuern Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz.

Die Integrierte Leitstelle – das Nervenzentrum der Rettungskräfte

Wie das menschliche Gehirn, laufen in der Integrierten Leitstelle eine Vielzahl an Informationen zusammen. Jeder Anruf auf der Notrufnummer 112 erreicht einen Disponenten in der jeweiligen Integrierten Leitstelle. Dieser erfragt systematisch die relevanten Informationen beim Notrufer wie Ort, Art des Notfalls und Anzahl der betroffenen Personen und trifft anhand dieser Informationen umgehend Entscheidungen, welche Maßnahmen bei einem Notfall ergriffen werden müssen und welche Einsatzkräfte alarmiert werden sollen. Wie das Gehirn die Koordination und Steuerung der Körperbewegungen des Menschen steuert und für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Körperteilen sorgt, steuert die Integrierte Leitstelle die Rettungskräfte und sorgt dafür, dass die richtige Hilfe schnell am Einsatzort eintrifft. Dabei nutzt die Integrierte Leitstelle moderne Kommunikations- und Informationstechnologie, um mit Einsatzkräften und anderen relevanten Stellen zu kommunizieren und sicherzustellen, dass alle beteiligten Einsatzkräfte die für ihren Einsatz notwendigen Informationen erhalten.

Pilotprojekt bei der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach

In Stadt und Landkreis Bayreuth sowie dem Landkreis Kulmbach koordiniert die Integrierte Leitstelle Bayreuth/ Kulmbach alle Einsätze von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Katastrophenhelfern. Täglich gehen dort rund 160 Anrufe über die Notrufnummer 112 neben zahlreichen anderen

^ Alle Anrufe an die Notrufnummer 112 werden von den Disponenten der Leitstelle entgegengenommen. Sie entscheiden umgehend, welche Rettungsmittel für den jeweiligen Notfall alarmiert werden müssen.

Hilfegesuchen ein. Auch die Einsätze des Rettungshubschraubers Christoph 20 der ADAC-Luftrettung werden dort gesteuert.

Die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach setzt nicht nur auf professionelle Retter, sondern koordiniert auch Spontanhelfer. Seit Herbst 2022 werden auch die Helfer des Team Bayern Lebensretter durch die Leitstelle alarmiert. Diese Helfer sind in der „TEAM BAYERN“-App registriert und verfügen über ein gültiges ErsteHilfe-Zertifikat. Bei einem Herzstillstand in ihrer Nähe werden sie alarmiert und zum Einsatzort geleitet, wo sie bereits wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten können, bevor Rettungsdienst und Notarzt eintreffen. Durch das frühe Eintreffen der Lebensretter kann das sogenannte therapiefreie Intervall - in dem der Betroffene keine notfallmedizinische Behandlung erfährt - verkürzt und somit die Überlebenschancen der Patienten deutlich gesteigert werden.

Team Bayern: Mitmachen kann jeder!

Bei der Integration von Spontan-Helfern von Team Bayern in das Einsatzleitsystem hat die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach bis-

^ Team Bayern: Bei der Initiative von Bayern 3 und dem Bayerischen Roten Kreuz kann sich jeder anmelden, der bei großen Schadensereignissen mithelfen möchte. Im Leitstellenbereich Bayreuth/Kulmbach können zudem registrierte Mitglieder über die Team Bayern-App von der ILS zu Notfällen hinzugezogen werden.

her eine Vorreiterrolle inne. Als Pilotprojekt ist sie bisher bayernweit die einzige Leitstelle, die Spontan-Helfer auf diese Weise in die Rettungskette erfolgreich mitintegriert hat.

Übrigens: Bei Team Bayern mitmachen kann jede und jeder! Weitere Informationen zum Team Bayern und Team Bayern Lebensretter sowie zur Anmeldung bei Team Bayern finden Interessierte hier: www.teambayern.info

Einfach QR-Code scannen und weiterlesen:

www.brk-bayreuth.de

MEHR INFOS:

Operation ohne Krankenhaus

Ambulantes Tochterunternehmen

der Klinikum Bayreuth GmbH übernimmt MedCenter

Die Klinikum Bayreuth GmbH erweitert ihre Kapazität im Bereich des ambulanten Operierens und übernimmt den Bayreuther Standort des Medizinischen Versorgungszentrums MedCenter Bayreuth an der Spinnereistraße.

Neue Möglichkeiten

„Das Prinzip digital vor ambulant vor stationär wird die zukünftige Versorgungslandschaft prägen“, sagt Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH. Nur ein Operationssaal an der Betriebsstätte Klinikum und ein weiterer im MVZ Chirurgie in der Casselmannstraße standen bis dato für ambulante Eingriffe zur Verfügung. „Durch die Übernahme des MedCenters erschließen wir neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung in Richtung einer bedarfsgerechten Versorgung durch die

Klinikum Bayreuth GmbH zusammen mit unserer Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH“, erklärt Prof. Dr. Astrid Weyerbrock, Ärztliche Direktorin der Klinikum Bayreuth GmbH.

Ambulante Patientenversorgung hat die Klinikum Bayreuth GmbH einem Tochterunternehmen, der Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH, übertragen. Dieses Unternehmen, das ambulante Zentren mit 14 medizinischen Disziplinen in Bayreuth und Kulmbach betreibt, gehört vollständig der Klinikum Bayreuth GmbH. Mit dem MedCenter gehen drei weitere Operationssäle und eine großzügige, hochmoderne Infrastruktur im historischen NSB-Gebäude an die Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH.

Ärzte-Team bleibt

Das Ärzte-Team des MedCenters begrüßt den Übergang und wird an Bord bleiben. Durch das

© Klinikum Bayreuth GmbH

„ Das Prinzip digital vor ambulant vor stationär wird die zukünftige Versorgungslandschaft prägen.“
DIETMAR

PAWLIK, GESCHÄFTSFÜHRER DER KLINIKUM BAYREUTH GMBH

< Auch eine Notfallpraxis soll in dem MVZ an der Spinnereistraße wieder entstehen.

sehr erfahrene und spezialisierte Ärzte-Team ist es möglich, ein breites orthopädisches und chirurgisches Leistungsspektrum anzubieten. Von dem Zentrum und seinen neuen, vielfältigen Möglichkeiten werden zuerst Patientinnen und Patienten profitieren. Aber auch für die stationäre Versorgung an der Klinikum Bayreuth GmbH eröffnet es Perspektiven. Denn mehr Kapazität für ambulantes Operieren in einer weiteren Betriebsstätte, schafft auch OP-Kapazitäten für stationäres Operieren an den Standorten Klinikum und Hohe Warte.

MEHR INFOS:

MedZentrum Klinikum Bayreuth GmbH

MVZ MedCenter Bayreuth

Spinnereistraße 7, 95445 Bayreuth

Tel.: 0921 1512 686-0

E-Mail: info@medcenter.info www.medcenter.info

DAS ÄRZTETEAM IM MVZ MEDCENTER BAYREUTH

Dr. Wolfgang Gruber, Ärztlicher Leiter und Facharzt für Chirurgie, spezielle Chirurgie, Notfallmedizin, Dr. Anette-Christine Benz, Fachärztin für Chirurgie und spezielle Unfallchirurgie, Dipl. Med. Kosmas Tsakmakidis, Facharzt für Chirurgie, MUDr. Jan Štefanský, Facharzt für Orthopädie, Dr. Michaela Bartscher, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Roman Ramskyi, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Eugen Gurschi, Facharzt für Anästhesieologie, Notfallmedizin und spezielle Schmerztherapie und Dr. Alexandra Schubert, Fachärztin für Anästhesie.

Sylvia Freytag ist Therapeutin für sozial- und heilpädagogisches Reiten am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.

Helfer auf

vier Hufen

AUTOR GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken

Junge Patientinnen und Patienten auf dem Pferdehof: Sylvia Freytag und ihre Reittherapie

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Reittherapeutin Sylvia Freytag gibt diesem Sprichwort absolut recht. Denn mit Kindern und Jugendlichen der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Bezirkskrankenhaus Bayreuth fährt sie regelmäßig auf die „Grizzly Ranch“ nach Wehelitz und arbeitet mit ihren beiden Therapiepferden Nero und Evita. Immer mit von der Partie ist auch ihr Azubi-Therapiehund Dallos. Und seit letzten Herbst auch Stute Chica, die gerade ihre Therapie-Ausbildung macht.

Sanftes Wesen

Betritt man das Gelände des Laufstalls „Grizzly Ranch“ in Wehelitz, taucht man ein in eine andere Welt. Knapp 20 Pferde haben hier ihr Zuhause. Anders als sonst, stehen die Tiere nicht in Boxen, sondern in der Herde auf weitläufigen Koppeln. Als Sylvia Freytag mit den beiden Patientinnen Ina und Annabell an den Zaun tritt, kommen gleich drei Pferde angelaufen, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen. „Das weiche Fell, die großen Augen, das sanfte Wesen – das hat natürlich großen Aufforderungscharakter für die Kinder und Jugendlichen“, erklärt die Therapeutin für sozial- und heilpädagogisches Reiten, wie es korrekt heißt. Und die Tiere treten dem Menschen völlig wertfrei gegenüber. Das schätzen die jungen Patientinnen und Patienten sehr und können sich für eine gute Stunde völlig fallen lassen.

„ Beim Reiten spürt man sich von Kopf bis Fuß.“
SYLVIA FREYTAG

Zweimal täglich fährt Freytag für die Reittherapie mit Patientinnen und Patienten raus nach Wehelitz. Oft in Einzelbetreuung. „Dann kann ich am besten auf die Bedürfnisse und Anforderungen eingehen.“ Welche das sind, bespricht Freytag im Vorfeld mit den Therapeutinnen und

^ Geritten wird ohne Sattel und Steigbügel, um das Pferd besser spüren zu können.

Therapeuten. Verantwortung übernehmen, die emotionale Schwingungsfähigkeit fördern, die jungen Patientinnen und Patienten aktivieren, sich an der frischen Luft zu bewegen, vor allem aber, die eigene Körperwahrnehmung schulen. „Ich habe viele Kinder und Jugendliche mit Essstörungen dabei. Beim Reiten spürt man sich von Kopf bis Fuß. Mit einem gezielten Bodyscan können sie hineinspüren, wie einzelne Teile am Körper des Pferdes anliegen.“

Wesens- und charakterstark

Ina und Annabell sind alte Hasen, was den Umgang mit Sylvia Freytags Pferden angeht. Beide waren schon öfters bei der Reittherapie dabei. Sie holen die Tiere von der Koppel und führen sie gekonnt zum Putzplatz. Ina bindet Evita, ein norwegisches Fjordpferd, fest. Annabell kümmert sich um Shetlandpony Nero. Beide Tiere sind wesens- und charakterstark und können gut auf Menschen zugehen. „Das macht nicht jedes Pferd“, erklärt Sylvia Freytag. 2012 hat sie mit

der intensiven Ausbildung bei der Bayerischen Landesvereinigung für therapeutisches Reiten begonnen. Ein Jahr lang fuhr sie für jedes zweite Wochenende nach Larrieden – in der Nähe von Feuchtwangen. „Das war eine anstrengende Zeit. Aber es hat sich gelohnt“, strahlt sie und streicht Nero und Evita über die Rücken. Seit vergangenen Herbst haben sie Verstärkung bekommen. Stute Chica ist eine Pura Raza Espanola, kommt direkt aus Andalusien und wird gerade auch zum Therapiepferd ausgebildet.

Bevor die Patientinnen mit dem geführten Geländeritt starten können, bekommen die Tiere erstmal die richtige Pflege. Wichtig ist der Reittherapeutin die Rundumversorgung. „Wir reiten hier nicht einfach nur eine Stunde lang, sondern erledigen auch alle Arbeiten, die drum herum anfallen. So lernen die Kinder, Verantwortung zu übernehmen.“ Die Mädchen holen das Putzzeug und legen los: „Wir bürsten den Schmutz aus dem Fell. Das ist auch gleichzeitig eine schöne Massage für die Pferde“ erklärt Ina. Völlig angstfrei streicht sie mit der Hand am Pferdebein hinunter und greift nach dem Huf,

um ihn auszukratzen. Isabell knuddelt in der Zwischenzeit mit Dallos. Der ungarische Hütehund von Sylvia Freytag absolviert derzeit seine Ausbildung zum Therapiehund und ist immer mit dabei. „Ich bin sehr dankbar, dass ich so tierliebe Kolleginnen und Kollegen habe. Der Hund tut unserem kompletten Team gut.“

Fast geschafft: Ina und Annabell werfen eine weiche Matte auf Evitas Rücken und legen den Voltigier-Gurt an. „Wir reiten ohne Sattel und Steigbügel, damit man das Pferd besser spüren kann“, erklärt die Therapeutin. Über ein Podest steigt Ina auf. Annabell führt Nero am Gurt. Heute steht die idyllische Feld-Wald-Wiesenrunde auf dem Programm. Eine halbe Stunde geht es vorbei an großen Feldern und einer Weide mit Kühen. Rehe und Feldhasen sind in freier Wildbahn zu entdecken. „Für manche Kinder ist das das erste Naturerlebnis. Ich hatte schon 16-Jährige dabei, die vorher noch nie ein Reh auf einer Wiese gesehen haben“, sagt Sylvia Freytag.

Vollstes Vertrauen

Auf der Hälfte des Weges wird getauscht: Annabell steigt auf Evitas Rücken und Ina führt Nero. Auf dem Rückweg kommen sie an einem Feld vorbei. Ein Traktor wendet mit einem großen Gerät gerade das Heu. Unbeeindruckt und ohne Scheu gehen die Pferde daran vorbei. „Ich habe mit ihnen vorab ein Gelassenheitstraining absolviert, um genau solche Situationen zu üben und darauf vorbereitet zu sein“, erklärt Freytag. „Ich muss mich auf meine Tiere verlassen können. Und sie sich auf mich.“ Dallos wird beim Heuwender lieber angeleint. „Hier lernen die Kinder auch, dass man rücksichtvoll mit anderen und der Natur umgeht.“

Zurück auf der „Grizzli Ranch“ binden die Mädchen die Pferde wieder an. Jetzt wartet die nächste Massage mit der Bürste. Außerdem gibt es eine Runde Möhren und Leckerlis. Ina schmiegt ihren Kopf eng an Evita. Es ist ihre letzte Reittherapie-Einheit heute. Sie wird die Klinik bald verlassen.

MEHR INFOS:

Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth Telefon: 0921 / 283-0 www.gebo-med.de

Von oben nach unten:

• Immer mit dabei ist auch Azubi-Therapiehund Dallos.

• Sylvia Freytag hat zusätzlich zu ihren beiden Therapiepferden Nero (rechts) und Evita (2.v.r.) seit Herbst auch noch die Stute Chica dabei.

• Nach dem Ausritt gibt es eine Runde Möhren und Leckerlis von den Patientinnen.

Tag für Tag zurück ins Leben

Einblicke in die Geriatrische Tagesklinik

Es kommt schleichend: „Die Welt schrumpft für viele Menschen im Alter jeden Tag ein wenig mehr“, sagt Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner, Direktor der Klinik für Geriatrie und Leiter der geriatrischen Tagesklinik der Klinikum Bayreuth GmbH. Insbesondere dann, wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind – ob geistig und körperlich, spielt dabei keine Rolle. Die Tage verlieren an Struktur, die Grenzen zwischen Tag und Nacht verschwimmen. Für diese Patientinnen und Patienten gibt es die Geriatrische Tagesklinik. „Manche Menschen blühen hier richtig auf“, sagen Prof. Heppner und MUDr. Pavol Mikula, Leitender Oberarzt der Geriatrie. Weil die Tage wieder mehr Inhalt haben, Bewegung, Ansprache, feste Zeitfolgen. Was in dieser Tagesklinik geschiegt, erzählen wir hier in Bildern.

Dietrich DeFallois ist dieser Koordinator

Er stellt vor der Aufnahme die Frage: Sind die Voraussetzungen erfüllt, passen Patient oder Patientin und Tagesklinik zueinander?

Er organisiert Aufnahme und Entlassung, steuert die Begleitung und sorgt dafür, dass es nach dem Aufenthalt möglichst nicht zu einem Rückfall in alte Muster kommt. Der Diplom-Psychologie schaut hin: Soziales Umfeld, Pflegebedürftigkeit, Hilfsmittelausstattung – das und mehr sind seine Kriterien. Am Ende des Aufenthalts steht ein Abschlussgespräch mit den Patientinnen oder Patienten und deren Angehörigen. „Dabei geht es darum, was wir diagnostiziert haben und was wir empfehlen“, sagt DeFallois. Was ihn motiviert: Ich habe gerne mit älteren Menschen zu tun. Für sie eine gute individuelle Lösung zu finden, macht mir Freude.“

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Für Patientinnen und Patienten der Tagesklinik beginnt der Tag morgens gegen 8.30 Uhr. Dann steht der Patientenfahrdienst vor der Türe und sorgt dafür, dass sie gut begleitet in der Tagesklinik ankommen. 01

Sie ist die Stimme am Telefon: Marion Schönauer ist Ansprechpartnerin für Angehörige von Patientinnen und Patienten. Und sie erledigt die Sekretariatsarbeit für die Tagesklinik, die über 20 Plätze verfügt. Für die Betreuung der Patientinnen und Patienten sorgen neben den Ärztinnen und Ärzten der Klinik für Geriatrie fünf Beschäftigte in der Pflege, verschiedene Therapeutinnen und Therapeuten und ein Koordinator.

Hier findet um 9 Uhr zunächst die Visite statt.

„Vielen unserer Patientinnen und Patienten leiden unter unterschiedlichen Beschwerden. Da ist nicht jeder Tag wie der andere“, sagt Prof. Heppner. Die erste Aufgabe besteht daher morgens darin, zu sehen, wie es den Patientinnen und Patienten geht. Haben Sie Beschwerden, die sie sonst nicht haben? Fühlen sie sich besonders gut – oder eher nicht?

„Das Team muss wissen, wenn es Besonderheiten gibt, die im Tagesablauf zu beachten sind.“ Gegebenenfalls schließen sich an die Visite medizinische Untersuchungen an, um Beschwerden abzuklären oder Verläufe zu dokumentieren.

Auch Gruppentherapien gehören fest in den Tagesablauf. Übungen für die Koordination und die Kraft, für das Gleichgewicht und die Feinmotorik finden hier statt. Ein nicht minder wichtiger Effekt: Patientinnen und Patienten kommen hier auch untereinander in Kontakt. Sie sind beschäftigt, kommen ins Gespräch. „Der Tag hat wieder Struktur, ist fordernd für Kopf und Körper“, sagen Prof. Heppner und MUDr. Mikula.

„Selbstbestimmt – oder selbstbestimmter – leben“. Das ist es, was sich die meisten Patientinnen und Patienten für die Zeit nach dem Aufenthalt wünschen. Dazu braucht es mehr Beweglichkeit im Kopf und im Körper. Die Einzeltherapien sollen fördern und fordern, richten sich daher immer nach den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten. „Der Therapieplan wird für jede Patientin und jeden Patienten individuell zusammengestellt“, sagt Prof. Heppner. Manchmal gibt es ein ganz konkretes Ziel. Sich wieder selbstständig waschen, anziehen. Oder ein kurzer Spaziergang im Garten. Dafür sind unterschiedliche Therapiebereiche der Klinikum Bayreuth GmbH eingebunden: Ergotherapie, Physiotherapie, physikalische Therapie bieten individuelle Einzeltherapien an.

Um 15.30 Uhr endet der Aufenthalt in der Tagesklinik. Der Fahrdienst steht bereit. Die Patientinnen und Patienten kehren nach Hause oder ins Pflegeheim zurück. Nach einem ereignisreichen und ja, auch anstrengenden Tag. Sie haben etwas geleistet. Das ist gut für den Körper und die Seele. Der Tag hat einen Anfang, ein Ende und vor allem: auch wieder eine Nacht. „Die Patientinnen und Patienten schlafen deutlich besser und tanken dabei Kraft für einen neuen Tag“, so die Erfahrung der Ärzte. Nach und nach finden sie so wieder zu einer festen Struktur zurück. „Vielen gibt das einen richtigen Schub.“ Und dieser soll in die Zeit nach dem Aufenthalt möglichst lange nachwirken.

MEHR INFOS:

Klinikum Bayreuth GmbH Preuschwitzer Staße 101, 95445 Bayreuth www.klinikum-bayreuth.de

Mit dem Schmerz leben lernen

In der Schmerz-Tagesklinik finden Betroffene Hilfe

I„Bayreuth GmbH

Klinikum

©

ch bin in keiner Minute mehr zur Ruhe gekommen, habe nicht mehr geschlafen“, erzählt Birgit Sommerer. „Es war nur noch Schmerz. 24 Stunden, sieben Tage die Woche.“ Steffi Heinig nickt. Beide erzählen, wie die Schmerzen ihren Alltag dominiert haben, wie sie sich immer weiter zurückgezogen haben, wie sich das soziale Umfeld verändert hat, wie sie schließlich kaum noch vor die Türe gegangen sind. Und wie es trotz Tabletten und trotz Reha nicht wirklich besser wurde. Lust am Leben? „Es gab Tage, da hätte ich mich am liebsten vor einen Zug geschmissen“, sagt Birgit Sommerer. Was auffällt: Beide sprechen in der Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die nur ein paar Wochen zurückliegt. In beiden Gesichtern stehen Erleichterung – und Zuversicht. Zuversicht, dass das Leben jetzt wieder besser wird.

„Die fünf Wochen hier haben mir mehr gebracht als alles, was ich bisher versucht hatte“, sagt Birgit Sommerer.

Können fünf Wochen ein Leben verändern? „Das geht. Wenn die Patientinnen und Patienten der Therapie offen gegenüberstehen, bereit sind, sich auf Neues einzulassen und ihr eigenes Handeln und Leben kritisch zu hinterfragen – und sich dann auch konsequent umzustellen“, sagt Tanja Nüßlein Saraiva. Sie ist Psychologische Psychotherapeutin und organisatorische Leiterin der Schmerztagesklinik an der Klinik Hohe Warte. Aber ohne Eigeninitiative geht es nicht. Was sie auch klarstellt: Das Ziel der Therapie ist es nicht, die Klinik schmerzfrei zu verlassen. Patientinnen und Patienten lernen hier, mit ihren Schmerzen umzugehen. Durch Bewegung, Entspannungstechniken, Achtsamkeitsübungen. Sie lernen ihren Tagesablauf zu hinterfragen, auf ihren Körper zu hören, negative Verhaltensmuster zu erkennen und im besten Fall abzustellen. Denn was alle Patientinnen und Patienten der Schmerztagesklinik gemeinsam haben: Es gibt keine Therapiealternative mehr, um

die Ursache des Schmerzes zu beheben. „Bei manchen Betroffenen stehen die Schmerzen in Zusammenhang mit fortschreitenden chronischen Erkrankungen. Dann ist die Ursache zwar bekannt, lässt sich aber nicht beheben. Oder die Ursache ist behoben, aber der Schmerz bleibt. Typisch für chronische Schmerzen sei es, dass die Schmerzen sich verselbständigen. Dennoch: Einige der Patientinnen und Patienten haben Erkrankungen oder gesundheitliche Einschränkungen, die medizinische Behandlung erfordern. Aus diesem Grund werden sie begleitend zur Schmerztherapie durch Fachärzte betreut. „Oft ist es aber vor allem unsere Aufgabe, den Betroffenen Mut zuzusprechen, sich wieder etwas zuzutrauen. Ihnen klar zu machen, dass mehr Bewegung oft auch mehr Wohlbefinden heißt, wenn man seine Grenzen kennt und sich selbst nicht überfordert“, sagt Anja Wasserzier. Sie ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und betreut viele der Patientinnen und Patienten während ihres Aufenthalts in der Schmerztagesklinik.

Erfolge zu erkennen, das ist wichtig

Das Konzept der Tagesklinik: Hilfe zur Selbsthilfe im Rahmen einer interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie. Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Psychologinnen und Psychologen, Therapeutinnen und Therapeuten aus der Sport-, Ergo- und Physiotherapie, aber auch der Sozialdienst und die physikalische

Therapie sind in die Behandlung eingebunden. Der Tag ist klar strukturiert. Anstrengung und Entspannung, Einzel- und Gruppentherapien wechseln sich ab. Auch Pausen sind fest eingeplant. „Gerade in den ersten Tagen ist das für viele Patientinnen und Patienten enorm anstrengend“, sagt Saraiva. Der Morgen beginnt um 8 Uhr mit einer ärztlichen Visite: Erfahrungsaustausch. Darüber, was man am Tag zuvor erlebt hat, welche Erkenntnisse, welche Fortschritte es gibt. „Erfolge als solche erkennen, das ist wichtig, stimmt positiv“, sagt Saraiva. >

IHR WEG IN DIE SCHMERZTAGESKLINIK

Besprechen Sie mit Ihrem Haus- oder Facharzt, ob er eine multimodale Schmerztherapie für geeignet und indiziert hält. Wenn ja, melden Sie sich bitte telefonisch in unserem Sekretariat unter 0921-400 3480. Sie erhalten Fragebögen zu Ihrem Schmerzgeschehen und schicken diese ausgefüllt zurück. In den Brief legen Sie die bisher erhobenen Befunde und Briefe der vorbehandelnden Einrichtungen bei. Nach eingehender Prüfung der Unterlagen werden wir Sie telefonisch kontaktieren und einen Termin für einen ersten interdisziplinären Diagnostiktag vereinbaren. Sie lassen sich eine schriftliche Verordnung für eine Krankenhausbehandlung vom behandelnden Arzt oder der Ärztin ausstellen. Die Kosten übernehmen gesetzliche und private Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Haftpflichtversicherungen.

< Reflexion und Gespräche, Aktivitäten, die auch Alltagskompetenzen fördern und immer wieder die Möglichkeit, zur Ruhe kommen: Der abwechslungsreiche Tagesablauf in der Schmerztagesklinik zeigt Patientinnen und Patienten vor allem ihre Möglichkeiten und Chancen auf.

~ 17 %

„ Man lernt,
NEIN zu sagen.“

BIRGIT SOMMERER

^ Tanja

Die Ausgangssituationen sind sehr individuell, kein Schmerz ist wie der andere. Steffi Heinigs Krankengeschichte ist lang. Seit 2011 ist sie MSPatientin. Mit der Multiplen Sklerose hat sie gelernt umzugehen. Aber dann kam vor eineinhalb Jahren eine Corona-Infektion. „Seitdem schmerzen und brennen alle Muskeln in meinem Körper.“ Es fühlte sich anders an als alles, was sie bisher kennengelernt hatte. Und es nahm kein Ende. Sie hat sich einen Schmerzarzt gesucht, der ihr auch den fünfwöchigen Aufenthalt in der Tagesklinik nahegelegt hat. „Die beste Entscheidung.“

Sich selbst neu kennenlernen

Nüßlein-Saraiva ist Psychologische Psychotherapeutin und organisatorische Leiterin der Schmerztagesklinik an der Klinik Hohe Warte.

In der Tagesklinik haben beide Frauen sich selbst neu kennengelernt. „Ich kann jetzt viel besser entscheiden, was mir guttut – und was nicht, wo meine Grenzen liegen. Psychisch und physisch.“ In der ersten Woche hat Steffi Heinig schnell einen Erfolg gesehen, dann aber einen Dämpfer erhalten: „Ich habe zu viel gewollt, Grenzen ignoriert.“ Das passiert ihr jetzt nicht mehr. „Man lernt, nein zu sagen“, stimmt Birgit Sommerer zu. „Zu sich selbst, aber auch zu anderen.“ Beide haben die fünf Wochen Therapie genutzt, um zu hinterfragen, was sie an ihrem Leben, ihren Tagesabläufen künftig ändern müssen und wollen. Und für beide ist klar: Bewegung, Entspannung und bewusst genommene Pausen werden künftig ein wichtiger Teil ihres Alltags sein. Sie waren überrascht, wie gut ihnen Bewegung tut. „QiGong ist mein absolutes Highlight“, schwärmt Birgit Sommerer. „Da bin ich ganz bei mir, auf mich und meine Bewegung konzentriert.“

Einen kleinen Einblick, wie sich das Leben künftig anfühlen könnte, erleben sie in dieser

aller Deutschen sind von lang anhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen – also mehr als 12 Millionen Menschen*

Quelle:Deutsche Schmerzgesellschafte.V.

Zeit an den Abenden. Um 16.30 Uhr kehren sie in ihr Leben zurück. „Manches lässt sich direkt anders machen“, sagen beide. Und auch, dass sie schon jetzt wieder mehr unter Leute gehen, Freude an Verabredungen und Unternehmungen haben. Anderes braucht auch Zeit: „Für manche Patientinnen und Patienten stehen nach dem Aufenthalt ganz grundlegende Entscheidungen an: Kann ich meinen Beruf weiterhin ausüben? Schaffe ich einen ganzen Arbeitstag?“, beschreibt Tanja Nüßlein Saraiva. Dabei unterstützt bei Bedarf der Sozialdienst.

Wiedersehen nach drei Monaten

Und wenn doch einmal der Rückfall in alte Muster droht? „Ich fühle mich, als hätte ich neben Engelchen und Teufelchen jetzt auch einen kleinen Therapeuten auf der Schulter sitzen“, lacht Birgit Sommerer. Er, so hofft sie, wird ihr künftig im richtigen Moment das Gelernte in Erinnerung rufen. In drei Monaten gibt es ein Wiedersehen. „Drei Monate nach der Therapie laden wir unsere Schmerzpatientinnen und -patienten noch einmal zu einer Auffrischungswoche ein“, sagt Saraiva. Um zu sehen, was funktioniert und geholfen hat, aber auch um Hilfestellung zu geben, wo sie noch nötig ist. Auch Birgit Sommerer und Steffi Heinig werden dann gerne wiederkommen.

MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH Interdisziplinäre Schmerztagesklinik Hohe Warte 8, 95445 Bayreuth Tel.: 0921 400-3480 www.klinikum-bayreuth.de/ schmerztagesklinik

Sport und gesunde Ernährung: Wer seinen Schweinehund überwindet, fühlt sich besser und bleibt gesünder.

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Wenn der Alltag krank macht

Man nennt sie Wohlstandskrankheiten, aber das passt nicht wirklich: In allen Bevölkerungsgruppen gibt es Krankheiten, die mit unserem modernen Lebensstil zu tun haben. Die gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun.

Von den dänischen Nachbarn lernen

Delegation aus der Region Bayreuth besucht Kopenhagen auf Einladung von Health Care Denmark

Im Jahr 2023 haben sich Stadt und Landkreis Bayreuth dafür ausgesprochen, sich unter dem Dach der Gesundheitsregion Bayreuth noch stärker für gesundheitliche Prävention einzusetzen. Dafür haben sie mit Novo Nordisk die sogenannte „Urban Diabetes Declaration“ unterzeichnet. Seither wurden unter dem Hashtag #bayreuthbewegtsich bereits einige Projekte umgesetzt.

Jetzt machte sich eine Delegation mit Vertretern aus Politik, Gesundheit und Verwaltung auf den Weg nach Kopenhagen, um sich dort Praxisbeispiele des Nachbarlands Dänemark in Sachen Gesundheitssystem und Stadtentwicklung anzusehen. Dabei wurde klar, dass Public Private Partnership Projekte in Dänemark Gang und Gäbe sind und dort infrastrukturelle Projekte und Maßnahmen zum Nutzen der Bevölkerung fruchten.

Engagement für Prävention

Die Novo Nordisk Pharma GmbH definiert ihr Engagement für das Gesundheitswesen nicht nur in kurativen Maßnahmen, sondern insbesondere auch im Präventionsbereich. Novo Nordisk kennen in Deutschland vor allem die Experten im Gesundheitswesen. In Dänemark ist das Unternehmen omnipräsent – es erwirtschaftet mehr als 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Und: Novo Nordisk basiert auf einem Konstrukt, das in Skandinavien durchaus gängig, in Deutschland aber eher unüblich ist. Eine Stiftung ist Hauptanteilseigner – und der Stiftungszweck heißt: Gesundheitsvorsorge. Das bereits seit 1924 (Gründungsjahr der Stiftung). Man kennt Novo Nordisk nicht zuletzt für seine

Mehr als schöne Fassade: Auch hinter den Kulissen tut sich in Dänemark viel, vor allem im Bereich Gesundheitsvorsorge.

Diabetespräparate. Deshalb hat sich der Arzneimittelhersteller in Bezug auf seinen Stiftungszweck zuvorderst auf diese Erkrankung konzentriert. Diabetes droht zu einer weltweiten Pandemie zu werden. Die Fakten:

• WELTWEIT sind aktuell etwa 425 MILLIONEN MENSCHEN an Diabetes erkrankt.

• Bis zum JAHR 2045 wird diese Zahl voraussichtlich auf 700 MILLIONEN Menschen nach oben schnellen.

• Schon jetzt stirbt ALLE ACHT SEKUNDE n ein Mensch an Diabetes.

• In DEUTSCHLAND gibt es aktuell rund ELF MILLIONEN Menschen mit Diabetes, darunter 8,7 Millionen mit einem diagnostizierten Typ-2-Diabetes und 372.000 mit Typ-1-Diabetes.

• DUNKELZIFFER: In Deutschland wissen weitere zwei Millionen noch nichts von ihrer Erkrankung.

• Jährlich erkranken mehr als eine halbe Million Erwachsene in Deutschland neu an Diabetes. Das entspricht etwa 1.600 NEUERKRANKUNGEN PRO TAG

Und: Vor allem in den großen Städten, in sozial schwächeren Quartieren ist die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken, signifikant hoch. In mehr als 45 Mega-Cities auf der ganzen Welt hat Novo Nordisk sein umfassendes und zugleich flexibles Präventionsprojekt umgesetzt.

Ganzheitliche Stadtentwicklung

Klar – Kopenhagen war einer der ersten Städte, die von „Cities Changing Diabetes“, so der Name des Präventionsprogramms, profitiert hat. Die dänischen Gesundheits-Neu-Denker von Novo Nordisk haben also vor ihrer Haustür begonnen. Es ist kein Sprint, es ist ein Marathon. Nach wie vor laufen die mit viel Geld unterstützten Bemühungen, Kopenhagen zu einer Stadt zu machen, in der es sich noch gesünder leben lässt.

Das betrifft auch Lebensbereiche, die man vielleicht nicht sofort mit Gesundheit assoziiert. Zum Beispiel die Stadtplanung. Ziemlich zentral in Dänemarks Hauptstadt liegt das Areal

Jernbanebyen. Die dänische Bahn hatte dieser Viertel in den vergangenen Jahrzehnten als Betriebsgelände genutzt. Nun soll, unterstützt von Novo Nordisk, ein Quartier entstehen, das in vielen anderen Metropolen Maßstäbe setzen würde, in Kopenhagen aber gar nicht so außergewöhnlich ist.

Partizipative Stadtteilentwicklung

Bausubstanz, die sich erhalten und nutzen lässt, wird erhalten. Autos werden hier in Zukunft nicht fahren, die parken draußen. Die Wohnungen sind nutzergerecht, so lässt sich ein Mix erzeugen. Und vor allem: Es gibt jede Menge Möglichkeiten und jede Menge Platz, um mit anderen Menschen zusammen zu sein. Auch in dem alten Bahngebäude, in dem Anne Rask Vendelbjerg und Astrid Vilhelm Hansen arbeiten.

„ Dänemark zeigt uns in beeindruckender Weise, wie leicht Gesundheitsversorgung und -förderung gehen kann.“
KATRIN

KÜRZDÖRFER, GESCHÄFTSSTELLENLEITERIN GESUNDHEITSREGION+, REGION BAYREUTH

Sie haben dieses architektonisch spannende Gebäude mit seiner außergewöhnlichen Dachkonstruktion zu einem Ort gemacht, an dem jetzt schon an der Community gearbeitet wird, die Jernbanebyen künftig zum Leben erwecken wird. Anne Rask Vendelbjerg, Astrid Vilhelm Hansen und ihr Team denken dabei nicht nur an die künftigen Bewohner. Sie habe jene im Blick, die hier arbeiten werden. Oder einfach kommen, weil es schön und grün ist.

Ein Treffpunkt in der Stadt soll entstehen – und im Kleinen gibt es den schon. Das Outdoor-Fitnessstudio draußen vor dem Gebäude wird rege genutzt. Drinnen gibt es zweimal in der Woche ein Dinner, zu dem jeder einfach kommen kann.

„Für mich war die Reise nach Dänemark sehr informativ, es hat tiefe Einblicke in das dänische Gesundheitsund Versorgungssystem gegeben. Darüber hinaus waren wichtige städtebauliche Highlights und die Verzahnung vom Umweltschutz und Freizeiteinrichtungen gegeben.“

THOMAS EBERSBERGER, OBERBÜRGERMEISTER DER STADT BAYREUTH

FLORIAN WIEDEMANN, LANDRAT DES LANDKREISES BAYREUTH Schwerpunkt Wohlstandskrankheiten

„Der Einblick in das dänische Gesundheitssystem war äußerst interessant. Spannend waren die städtebaulichen Themen in Kopenhagen, insbesondere Copenhill, der Ski- und Freizeithügel auf dem Dach der Müllverbrennungsanlage.“

„Ich bin tief beindruckt davon, dass Dänemark grundlegende strukturelle und digitale Umwälzungen im Gesundheitssektor umgesetzt hat, die jeden Einwohner direkt betreffen und dabei die staatlichen Institutionen dennoch das Vertrauen von 78 Prozent der Dänen genießen – davon können und müssen wir lernen.“

DANIEL FRIESS, VERWALTUNGSLEITER LANDRATSAMT BAYREUTH

Man sitzt auf Bierbänken, isst, redet, lernt sich kennen. Viel Platz hat das Gebäude auch für Kulturschaffende und Sport. Organisationen nutzen es bereits.

Das Coolste, was Jernbanebyen bislang zu bieten hat, sind die Saunen in kleinen Häusern hinter ein paar Bauzäunen. Davor stehen Wannen mit Eiswasser. Drinnen kann es bis zu 100 Grad heiß sein, das Wasser in den Wannen ist fünf Grad kalt. Auf die richtige Atmung komme es an, sagt der Sunnyboy, der die Anlage mit ein paar Freunden betreibt. Wenn man es richtig hinkriegt, spüre man eine besondere Art des Friedens.

Verlässliches Gesundheitssystem

Ob es nun Frieden ist, oder vielleicht einfach nur Gelassenheit. Fakt ist: Die Dänen ticken anders. So vertrauen zum Beispiel 78 Prozent darauf, dass öffentliche Stellen verantwortungsvoll mit ihren (Gesundheits-)Daten umgehen, sagt Vibeke van der Sprong, stellvertretende Generaldirektorin der Dänische Behörde für Daten im Gesundheitswesen. Das ist die Basis eines digitalisierten und vernetzten Gesundheitssystems, das aus Arztpraxen, Gesundheitseinrichtungen auf Ebene der Gemeinden und Krankenhäusern besteht. Niemand kommt in Dänemark in ein Krankenhaus, wenn es sich nicht um einen Notfall oder eine zuvor abgeklärte Erkrankung

handelt. Telemedizin ist auf dem Vormarsch. Dass die Dänen so viel Vertrauen haben und so zufrieden mit ihrer Gesundheitsversorgung sind, mag auch daran liegen, dass sie steuer- und nicht beitragsfinanziert ist.

Cities for Better Health

Für die Gemeinschaft denken und handeln. So erlebt man die Dänen, wenn man ein paar Tage in Kopenhagen verbringt. Wie kreativ und auch ein wenig abgefahren das enden kann, erlebt man am Copenhill. Eigentlich ist das hier die größte und sauberste Müllverbrennungsanlage in Dänemark. 99,9 Prozent Wasserdampf kommt oben in 85 Metern Höhe aus dem Schlot, erzählt der Touristenführer. Und er sagt auch: Als die Betreiber die Anlage bauten, wollten sie der Gemeinschaft etwas zurückgeben. Sie gaben ihr keinen Betonklotz sondern ein extravagantes Gebäude, von dessen höchstem Punkt aus man auf einer künstlichen Skipiste abfahren kann. Sie gaben einem Land ohne Berge eine Skipiste. Das sagt viel über die dänische Sicht auf die Welt.

Kreativität springt den Besucher geradezu an, wenn er nach einem Spaziergang durch ein ganzes Viertel mit schicken Bürogebäuden die Novo Nordisk-Zentrale betritt. Hier arbeiten Jo und Mats – Vornamen genügen in Dänemark. Sie arbeiten daran, dass die Präventionspro -

gramme des Unternehmens funktionieren und sich weiterentwickeln. Vor einer Weile schon hat man auch kleinere Städte in den Fokus genommen. So sind auch Bayreuth Stadt und Landkreis zu einem Kooperationsprojekt in Sachen Gesundheitsvorsorge gekommen. Bei Novo Nordisk ist man mit der Zusammenarbeit, dem Engagement und den ersten Schritten so zufrieden, dass bereits von einem Leuchtturmprojekt spricht. Neu ist, dass es nicht mehr nur um Diabetes geht. Auch andere Erkrankungen zum Beispiel Herz-Kreislauf-Probleme spielen in dem neuen Programm „Cities For Better Health“ eine Rolle.

Mats sagt, wenn man Menschen dazu bewegen möchte, ihr Leben zu verändern, muss man ihnen Angebote machen, die sie nutzen können. Angebot im Hinblick auf Wohnen und Arbeiten. Im Hinblick auf Bewegung und gesunde Ernährung und auch auf Nachhaltigkeit, die eine Grundvoraussetzung für gesundes Leben ist. Nicht jede Stadt hat so breite Straßen wie Kopenhagen, wo es gefühlt überall Radwege gibt und gefühlt die absolute Mehrheit auf dem Rad unterwegs ist. Aber jede Stadt und jede Region hat ihre Vorzüge, sagt Mats. Man muss sie nur finden.

Unsere Chance

Das wird jetzt in Stadt und Landkreis Bayreuth passieren und dazu braucht es ein kreatives Netzwerk. Pia Vornholt von Novo Nordisk ermutigt, das oberfränkische Understatement diesmal ein wenig zur Seite zu schieben. Groß denken ist die Devise, kleiner kann man immer noch werden.

Die Kommunen, die Gesundheitsregion und die Klinikum Bayreuth GmbH sind jedenfalls schon mal an Bord. Weitere kreative Köpfe sind willkommen.

Das Projekt ist eine Riesen-Chance, weil es Grenzen einreißt. Hier treffen sich klassische Gesundheitsversorgung mit Ernährung und Bewegung, mit Städtebau, Wissenschaft und all dem vielen anderem, was Wohlbefinden ausmacht. Wenn es klappt, wird es unser Zusammenleben verbessern.

Text von Frank Schmälzle, Pressesprecher der Klinikum Bayreuth GmbH und Eva Rundholz, Regionalmanagement Region Bayreuth

MEHR INFOS: www.citiesforbetterhealth.com www.sdcc.dk

< Zu Gast im Steno Diabetes Center Kopenhagen: Die Delegation aus Bayreuth Stadt und Land rund um Landrat Florian Wiedemann und Bayreuths Oberbürgermsiter Thomas Ebersberger war beeindruckt.

© Landratsamt Bayreuth

Das dicke Ende der Pandemie

AUTOR Praxis am Main – Beate Zunner, Fachärztin für Allgemein-, Sport- und Ernährungsmedizin

Seit 2020 ist Adipositas als eigenständige Erkrankung anerkannt

67 Prozent der Männer in Deutschland sind übergewichtig, 23 Prozent adipös.

^ Beate Zunner ist Fachärztin für Allgemein-, Sport- und Ernährungsmedizin in der Praxis am Main.

Natürlich gab es übergewichtige und adipöse Menschen bereits vor der Pandemie. Bereits in den Jahren 2019/2020 waren in Deutschland 46,6 Prozent der Frauen und 60,5 Prozent der Männer übergewichtig (BMI>25). Fast 19 Prozent waren bereits adipös (BMI>30). Im Laufe der Corona-Jahre nahm nun der Durchschnittsdeutsche weitere fünf bis acht Kilogramm zu. Die Prävalenz an Übergewicht hat sich somit bei den Frauen auf 53 Prozent, bei den Männern auf 67 Prozent erhöht. Der Anteil an adipösen Menschen liegt bei den Frauen nun bei 24 Prozent, bei den Männern bei 23 Prozent der Erwachsenen.

Vom Wohlstandssyndrom zur anerkannten Erkrankung

URSACHEN DER ADIPOSITAS:

Erst seit 2020 ist Adipositas als eigenständige Erkrankung anerkannt. Zuvor galt sie lediglich als Risikofaktor für schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Koronare Herzkrankheit (KHK), Depressionen, Schlafapnoe und verschiedene Krebsarten.

• hyperkalorische Ernährung

• Bewegungsmangel

• Stress

• Schlafmangel

• hormonelle Störungen

• Medikamente

• psychische Erkrankungen

Bis 1981 erstmalig der Begriff „metabolisches Syndrom“ genannt wurde, galt der Symtomkomplex aus Übergewicht (vor allem Bauchfett), Insulinresistenz, gestörtem Nüchternzucker, Bluthochdruck und erhöhten Blutfetten als „Wohlstandssyndrom“.

Es zeigte eine „gute Ernährung“ und einen gewissen Reichtum, sich jegliches Essen leisten zu können.

Die Gefahr der genannten Symptome besteht darin, dass sie zu Beginn nicht bemerkt werden. Erst die sekundären Erkrankungen wie Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen machen sich bemerkbar.

Vielfältige Ursachen

Bei Adipositas liegt ein Missverhältnis von aufgenommenen zu verbrannten Kalorien vor. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Eine hochkalorische Ernährung zusammen mit Bewegungsmangel ist die häufigste Ursache, aber auch genetische Faktoren, Schlafmangel, Stress, Depressionen, Essstörungen, endokrine Erkrankungen (Hormone), bestimmte Medikamente und Immobilisationen (zum Beispiel nach Operationen) können zu einem Energieungleichgewicht und damit zu Adipositas führen.

Ran ans Bauchfett – Therapieoptionen

Um die teils schwerwiegenden Folgeerkrankungen zu verhindern, ist eine effektive Behandlung unerlässlich. Eine Reduktion des Gewichtes und besonders des Bauchfettes ist dabei das Ziel. Die Therapieoptionen sind mittlerweile äußert vielfältig und reichen von Lifestyle-Modifikationen über Medikation bis hin zu operativen Eingriffen.

als Add-On zur Lifestyle-Änderung in Betracht gezogen werden.

THERAPIEMÖGLICHKEITEN:

• Änderung der Lebensgewohnheiten

• Umstellung der Ernährung

• Sport / Bewegung

Im Juli 2024 brachte außerdem der gemeinsame Bundesausschuss ein neues DiseaseManagement-Programm (DMP Adipositas) auf den Weg, dass es Hausärztinnen und -ärzten sowie Patientinnen und Patienten ermöglicht, durch eine konservative (nicht-operative) Therapie eine Gewichtsreduktion und Stabilisierung zu erreichen. Zentrale Rolle spielen auch hier die Lebensgewohnheiten, und die Motivation der Patientinnen und Patienten.

• Stressmanagement

• Psychologische Unterstützung

• Anpassung einer bestehenden Medikation

Die Basis bildet zunächst die Änderung der Lebensgewohnheiten mittels Sport, Bewegung, den richtigen Ernährungs- und Schlafgewohnheiten, Stressmanagement und gegebenenfalls auch psychologischer Begleitung. Mittlerweile gibt es auch Medikamente, die die Gewichtsreduktion und den Stoffwechsel positiv beeinflussen. Diese sollten jedoch ausschließlich nach ärztlicher Indikation und

• Medikation zur Unterstützung der Gewichtsreduktion

• Operative Eingriffe

In besonders schwer behandelbaren Fällen kann anschließend eine Vorstellung in einem AdipositasZentrum mit operativem Schwerpunkt erfolgen.

WEITERE INFOS

Praxis am Main, Beate Zunner Am Main 3, 95444 Bayreuth Telefon (0921) 507366-0

E-Mail: info@praxis-am-main.de www.praxis-am-main.de

^ Fünf bis acht Kilogramm nahm der Durchschnittsdeutsche während der Corona-Pandemie zu.

Leichteres leben

AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH

Susanne D. verlor 100 Kilo und gewann ein neues Lebensgefühl – im Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH fand sie Hilfe und Unterstützung.

Am liebsten wollte ich nur das Ende haben. Aber das geht natürlich nicht.“ Susanne D. lächelt, denn das Ende hat sie inzwischen erreicht und es ist ziemlich gut: fast hundert Kilo weniger. Eineinhalb Jahre lang hat die 29-Jährige dafür gearbeitet, manchmal hart gekämpft. Jetzt, nach der erfolgreichen Therapie am Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH, ist das Leben leichter. Das Gewicht leidlich stabil. Der Alltag anders. „Aber ich bin immer noch dieselbe.“

Und gerade, weil sich Susanne D. treu geblieben ist, empfindet sie eine Veränderung als besonders irritierend. „Es hat mich schon erschreckt, was die Optik ausmacht.“ In ihren dickeren Zeiten musste sie in vielen alltäglichen Situationen

^ Wer den Kampf gegen die Kilos gewinnen will, hat einen langen Weg vor sich. Patientinnen und Patienten, die sich für eine Therapie im Adipostitaszentrum entscheiden, sind damit nicht alleine. Das Team begleitet sie durch die gesamten Therapie – und darüber hinaus.

reden, reden und noch einmal reden. Musste sich erklären, wenn sie etwas wollte. Musste manchmal um ihren Standpunkt kämpfen, hielt das für irgendwie normal. Heute ist es oft deutlich einfacher. „Egal wohin ich komme. Man begegnet mir anders, seitdem ich schlank bin.“

Hässlich fand sich Susanne D. auch mit hundert Kilo mehr nicht. „Ich war schon vor der Therapie eine schöne Frau“, sagt sie. Warum ist sie trotzdem diesen schweren Weg gegangen? Das hat sie dem einzigen Mann zu verdanken, der jemals den Mumm hatte, ihr knallhart zu sagen: „Susanne, ich kann es nicht mehr mitanschauen. Du wirst immer dicker.“ Es war ihr Hausarzt, zugleich ihr Nachbar, der sie mit der Wahrheit konfrontierte. Danach hat sie eine Nacht lang geheult. Am nächsten Morgen stand sie mit

Lockenwicklern im Haar vor der Tür ihres Nachbarn und Hausarztes. Sie wollte die Therapie.

Die Erkenntnis war bitter. „Ich habe mich selbst so nicht erlebt. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich ein Problem habe.“ Sehe ich auch so aus?, fragte sie sich, als sie nach der Sporttherapie des Adipositaszentrums mit anderen Patientinnen in der Umkleide der Klinik Hohe Warte stand. Sport hat Susanne D. danach für sich allein gemacht. Viel Sport – der hat ihr beim Abnehmen geholfen.

Essen spielte immer eine wichtige Rolle. Sie komme aus einer südländischen Kultur, sagt sie. Da ist Essen auch ein Stück Gemeinsamkeit. Wichtig ist Essen auch heute noch. Sie kocht jeden Tag frisch, ihr Brot backt sie selbst. Und statt eines Snacks von der Imbissbude gibt es Mittagessen aus der Tupperdose. Die Heißhungerattacken – mal auf einen Döner, mal auf eine Currywurst – werden weniger.

Genau diese Attacken waren schlimm. Wenn sie nicht mehr konnte, griff Susanne D. zum Handy. Rief Kerstin Geigenmüller an, sie ist Ernährungsberaterin am Adipositaszentrum: Ich hab‘ keinen Bock mehr, ich hau mir jetzt was rein. „Kerstin hat mir zugehört und mich ernst genommen. Und es war okay, wenn ich auch mal abends um halb zehn angerufen habe. Ich habe ihr viel zu verdanken.“

Ein ganzes Jahr lang hat Susanne D. den sogenannten konventionellen Teil der Adipositastherapie durchgezogen. Ein Jahr, in dem Sport zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wurde und sie ihre Ernährung neu erfunden hat. Dann war sie bereit für eine Magen-Operation. Die verlief ohne Komplikationen, kompliziert wurde es eher danach. „Ich hatte plötzlich eine Reihe von Unverträglichkeiten“, sagt Susanne D.. „Ich musste meinen Körper erst neu kennenlernen.“ Auch das hat sie inzwischen im Griff und das Kochen, Backen und Zubereiten ist für sie viel mehr Genuss als Last. „Ich mache das gerne. Es tut gut, zu wissen, was man isst. Und eines ist wichtig: sich das Essen schön zu machen. Das Auge isst mit.“ So muss und so wird es bleiben. Wie alle ehemals adipösen Patientinnen und Patienten wird sie ein Leben

Schwerpunkt Wohlstandskrankheiten

lang darauf achten, was sie isst. „Die Operation ist eben keine Wunderheilung.“

Zur Nachsorge kommt Susanne D. immer noch ins Adipositaszentrum an der Hohen Warte. Und sie engagiert sich für die Selbsthilfegruppe Adipositas. Manchmal halten Patientinnen und Patienten sie für eine Mitarbeiterin. Was sonst sollte sie auch sein, so schlank wie sie ist. Dann antwortet Susanne D.: „Was Sie vor sich haben, habe ich hinter mir.“ Wirklich nachempfinden, wie unangenehm die Erkenntnis, wie schwer die Entscheidung und wie hart eine Therapie sein können, das kann wohl nur jemand, der es selbst erlebt hat. Sie würde es wieder so machen, wenn sie noch einmal vor der Wahl stünde. Das möchte sie weitergeben, möchte motivieren, ohne etwas schön zu reden. „Man kann es schaffen, wenn man Menschen um sich hat, die einem Kraft geben.“ Am Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH hat Susanne D. solche Menschen gefunden.

Regelmäßig informiert Dr. Filip Kostic in Vorträgen über die Möglichkeiten der Adipositasbehandlung an der Klinikum Bayreuth GmbH. Dabei verschweigt er nicht, dass kein leichter Weg in ein leichteres Leben führt.

MEHR INFOS:

Klinik Hohe Warte, Adipositaszentrum Tel.: 0921 / 400-5270, E-Mail: adipositaszentrum@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

XXL-HilfsmittelVersorgung

Mehr Komfort und Unterstützung für Menschen mit Gewichtsproblemen

^ Speziell angepasste Rollstühle bieten Menschen mit Gewichtsproblemen die nötige Sicherheit und Mobilität im Alltag.

Mit der Zunahme von Adipositas und anderen gewichtsbedingten Gesundheitsproblemen stehen nicht nur Sanitätshäuser vor neuen Herausforderungen. Die steigende Zahl von Menschen mit Übergewicht erfordert spezialisierte Lösungen, um den Alltag von Kindern und Erwachsenen zu erleichtern und ihre Lebensqualität zu verbessern. „Hier sind maßgeschneiderte Hilfsmittel gefragt“, sagt David Heumann, Geschäftsleiter der reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH.

Mobil und stabil gebettet

Mobilität ist ein Grundbedürfnis, das für Menschen mit Gewichtsproblemen oft zur Herausforderung wird. Standard-Rollatoren und Rollstühle sind häufig nicht darauf ausgelegt, das höhere Gewicht zu tragen oder die breiteren Körpermaße zu berücksichtigen. Hier bieten speziell verstärkte Rollatoren und Rollstühle mit breiteren Sitzflächen und robusten Reifen die notwendige Sicherheit und den gewünschten Komfort. „Diese speziellen und zum Teil individuell angepassten Hilfsmittel sorgen dafür, dass die Mobilität und Unabhängigkeit erhalten bleiben“, erklärt David Heumann.

Ebenso wichtig ist ein erholsamer Schlaf für die Gesundheit. Menschen mit Übergewicht brauchen oft speziell angepasste Betten, die ihren Anforderungen gerecht werden. Standardbetten sind oft nicht stabil genug und bieten nicht den nötigen Komfort. Hier kommen XXL-Pflegebetten und spezielle Matratzen ins Spiel. Diese Betten sind besonders robust und bieten eine spezielle Druckentlastung, die sowohl Stabilität als auch Komfort gewährleistet. So schützen sie vor Druckgeschwüren und anderen Komplikationen und sorgen für eine erholsame Nachtruhe.

Zukunftsperspektiven

„Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung der Hilfsmittelversorgung ist entscheidend, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden“, so David Heumann. Durch den engen Austausch mit Herstellern bleibt die Versorgung stets auf dem neuesten Stand der Technik. „Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig geschult und können somit eine optimale Versorgung sicherstellen“, erklärt der Geschäftsleiter. Ziel ist es, Menschen mit Gewichtsproblemen nicht nur zu unterstützen, sondern ihnen ein freudvolles und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die XXL-Hilfsmittel-Versorgung ist mehr als nur eine Dienstleistung – sie ist ein Zeichen von Mitgefühl, Respekt und Verständnis für die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen.

MEHR INFOS: reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH

Abteilung: Rehatechnik

Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel. (0921) 74743-0

E-Mail: bayreuth@rehateam-nordbayern.de www.rehateam-nordbayern.de

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John Martin
generiert mit KI
AUTOR reha team Nordbayern

Schwerpunkt Wohlstandskrankheiten

Was uns gut tut

Gesundheit in der Region Bayreuth

Gesundheitsregionen haben ein gemeinsames Ziel: die Bevölkerung resilient machen gegen „Krankheiten jeglicher Art“ und dazu vorrangig regionale Potenziale einsetzen. Gesundheit aus dem Inneren der Region. Besonders geeignet erscheint dieser Ansatz für die sogenannten Wohlstandskrankheiten, die auch hier in der Region Bayreuth zunehmen. Das „Wie“ ist interessant.

Regionale Gesundheitsangebote und gesunde, faire Ernährung

Fitness- und Bewegungsangebote wie Radfahren, Lauftreffs, gemeinsame Wanderungen, Sport in der freien Natur, gesunde Kochkurse: Strategien, die am überaus vielfältigen Landschaftspotenzial und am Postulat der Regionalität andocken und zu einem breiten Strauß an regionalen Gesundheitsangeboten gebunden werden.

Neben Bewegung ist auch die Ernährung ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit. Auch hier hat der Landkreis eine Menge zu bieten. Wie wäre es denn z. B. mit einer regionalen und fairen Brotzeit von Herstellern aus dem Bayreuther Land? Sie ist schnell gemacht und perfekt für eine Wanderung oder eine Radtour durch unseren schönen Landkreis. Die Zutaten sind z.B. im Dorfladen in Emtmannsberg erhältlich: Salat, Gurkenscheiben, Apfel, Frischkäse, Roggenbrot – hier gibt es alles, was man für eine kulinarische Pause braucht.

Dachmarke Bayreuther Land

Die regionale Dachmarke Bayreuther Land ist dabei eine gemeinsame Initiative von Stadt und Landkreis Bayreuth, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, heimische Erzeugnisse und deren Hersteller erkennbar zu machen und zu stärken. So bleibt die Wertschöpfung in unserer

Region und die Vielfalt an regionalen Spezialitäten erhalten. Ergänzend hat sich die Region Bayreuth ausgesprochen, mehr Projekte im Bereich Prävention gegen Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauferkrankungen umzusetzen, um Bürgerinnen und Bürgern ein bestmögliches (Beratungs-)angebot zu schaffen.

Hierfür haben Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Landrat Florian Wiedemann die Urban Diabetes Declaration unterschrieben. Unter diesem Dach hat sich das Netzwerk Prävention um einige Akteure erweitert und es werden auch dieses Jahr wieder interessante Bewegungsprojekte umgesetzt. Viel Input erhielt das Netzwerk durch eine inspirierende Delegationsreise nach Kopenhagen (mehr ab Seite 30), aus der viele Strategien und Ideen mitgenommen werden konnten.

MEHR INFOS UND REZEPTE: www.bayreutherland.de www.gesundheitsregion-bayreuth.de

^ Frischkäse aus dem Dorfladen, selbstgemachtes Pesto und frisches, fränkisches Brot: So kann eine gesunde, regionale und faire Brotzeit aussehen. Das Rezept fürs Bio-Hanfpesto gibt's hier:

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Gesundheitsratgeber: Im Podcast teilen die Expertinnen und Experten von MEDICLIN ihr Wissen zu verschiedenen Krankheitsbildern, u. a. auch zum Bluthochdruck.

DWenn der Druck zu groß wird

Die Zivilisationskrankheit Bluthochdruck tritt häufig auf – die Dunkelziffer ist hoch –und wird noch zu wenig behandelt …

r. Florian Weber, Chefarzt der Geriatrie im MEDICLIN RehaZentrum Roter Hügel und Oberärztin Dr. Marina Bargutin sind ausgebildete Hypertensiologen DHL, also Blutdruckexperten. Sie erklären Zusammenhänge und geben hier Tipps, die sie auch ihren Patientinnen und Patienten im MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel empfehlen:

Natürlicher Schutzmechanismus

Ein Anstieg des Blutdrucks ist eigentlich eine Schutzreaktion des Körpers. Mussten die Menschen vor Gefahrensituationen flüchten, wurde die „Spannung in den Leitungssystemen“ erhöht, um dem Körper Sauerstoff und Nährstoffe zur Verfügung zu stellen und so auf Flucht oder Abwehr vorbereitet zu sein. Eine schnellere, wachere Reaktion der Muskulatur wird so möglich gemacht – ähnlich ist es bei sportlicher Betätigung. Ist die Gefahrensituation vorbei, normalisiert sich auch der Blutdruck.

krankheit sprechen, da er durch unsere moderne Lebensweise mit beeinflusst wird.

Wie entsteht Bluthochdruck?

30 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Bluthochdruck.

Bei jedem Herzschlag wird Blut in unsere Gefäße gepumpt. Dabei übt das Blut Druck auf die innere Gefäßwand aus. Ähnlich wie bei einem Wasserschlauch „prallt“ die Pulswelle gegen die Gefäßwand – der Blutdruck im Gefäß entsteht. Sind die Werte aus Ausbreitung und Rückstellung im Gefäß zu hoch, spricht man von Bluthochdruck. Dieser ist umso höher, je härter (d. h. weniger elastisch) das Gefäß ist, z. B. bei Ablagerungen und Verkalkungen. Die Normwerte des Blutdrucks sind abhängig von Messverfahren und Messort: Sie schwanken, je nachdem, ob der Blutdruck alleine zu Hause, in der Arztpraxis oder mit einem 24h-Messgerät gemessen wird.

Welcher Wert ist was?

Neben dieser im Leben sinnvollen Reaktion, gibt es auch einen krankhaften, d. h. dauerhaft erhöhten Blutdruck, der mit vielen Folgeerkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche etc. assoziiert ist. Bluthochdruck betrifft ca. 30 Prozent der Bevölkerung. Man kann von einer Zivilisations-

Beim Blutdruck unterscheidet man zwischen systolischem Blutdruck (oberer Wert; Herz zieht sich zusammen und pumpt Blut in die Gefäße) und diastolischem Blutdruck (unterer Wert; Herzmuskel dehnt sich aus, um sich erneut mit Blut zu füllen, Gefäße gehen zurück in die Ausgangsposition).

Der Blutdruck ändert sich je nach Aktivität ständig, denn der gesunde Organismus

reguliert ihn entsprechend. Nachts, bzw. im Schlaf- oder Ruhezustand, ist er am niedrigsten. Ab den frühen Morgenstunden steigt er kontinuierlich an. Der Körper wird so auf das Aufwachen vorbereitet. Ebenso können körperliche Anstrengung oder Aufregung die Werte in die Höhe treiben.

Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden zwischen primärer und sekundärer Hypertonie (Bluthochdruck). Während die PRIMÄRE HYPERTONIE ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen (Lebensstil, Veranlagung, Alter etc.) ist, liegt bei einer SEKUNDÄREN HYPERTONIE die Ursache in definierten Organerkrankungen (z. B. Nierenarterienstenose, endokrinologische, also hormonell bedingte Erkrankung etc.). Dabei tritt eine sekundäre Hypertonie mit fünf Prozent weit seltener auf. Bei 95 Prozent der Blutdruckerkrankungen handelt es sich um eine primäre Hypertonie. Auch psychische Faktoren (z.B. Stress) oder schlechter Schlaf können den Blutdruck beeinflussen.

Woran erkennt man hohen Blutdruck?

Zu Beginn verursacht hoher Blutdruck meist keine Beschwerden. Es gibt gewisse Symptome, die auf Bluthochdruck hinweisen könnten. Dazu gehören zum Beispiel Kopfschmerzen, Augenflimmern, Schwindel, gerötetes Gesicht, häufiges Nasenbluten, Kurzatmigkeit, Tinnitus oder auch Schlafstörungen.

LEBENSSTILFAKTOREN, DIE DEN BLUTDRUCK NEGATIV BEEINFLUSSEN:

• Übergewicht

• Ernährungsgewohnheiten (zu fettreich, mineralstoffund ballaststoffarm)

• Hoher Salzkonsum

• Regelmäßiger Alkoholkonsum

• Rauchen

• Stress und seelische Belastungen

Aufschluss gibt eine Messung mit einem Blutruckmessgerät. Für die Messung zuhause gilt: mindestens zwei Messungen in sitzender Position durchführen. Bei der Erstmessung in der Praxis sind es sogar drei Messungen. Anschließend bildet man den Mittelwert der letzten beiden Messungen. Weitere Möglichkeiten sind das Wochenprotokoll, bei dem man über sieben Tage den Blutdruck kontrolliert, oder die Langzeitblutdruckmessung über 24 Stunden.

• Bewegungsmangel

Ihr Blutdruck sollte in der Selbstmessung unter 135/85mmHg, in der Praxismessung unter 140/90mmHg liegen. Die Normwerte sind jedoch auch abhängig von Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen bzw. davon, ob durch den Bluthochdruck schon Organe geschädigt sind. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie gerne individuell beraten. Grundsätzlich sollten Sie bei Auffälligkeiten oder Symptomen immer ärztliche Hilfe suchen. Auch, um zu erkennen, ob und welche Art von Bluthochdruck besteht, welche Maß-

^ Ein aktiver Lebensstil beeinflusst den Blutdruck auf positive Weise.

>

nahmen zu ergreifen sind und welche weiteren Untersuchungen gegebenenfalls sinnvoll sind.

Was Sie selbst tun können

Man unterscheidet bei der Blutdruckbehandlung NICHT-MEDIKAMENTÖSE und MEDIKAMENTÖSE MASSNAHMEN. Nicht-medikamentöse Maßnahmen sind immer durchzuführen und ergänzen jede Blutdrucktherapie. Mitunter sind sie sogar ausreichend. Ob nicht-medikamentöse Maßnahmen ausreichen, oder durch Medikamente ergänzt werden, hängt individuell von Ihren Begleiterkrankungen und Ihren Blutdruckwerten ab. Die Maßnahmen sollten in Absprache mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt getroffen werden.

Nicht medikamentöse Maßnahmen sind z.B. Gewichtsreduktion, Rauchen einstellen, Stressreduktion (z.B. durch autogenes Training). Die Behandlung kann Einzelelemente enthalten, gute Effekte werden aber gerade dann erreicht, wenn die BEHANDLUNG MULTIMODAL angelegt ist, also zum Beispiel eine zusätzliche Ernährungsintervention und Muskelentspannung beinhaltet. Viele Krankenkassen bieten entsprechende Programme an.

Bis zu 50 Prozent der Bluthochdruckpatientinnen und -patienten nehmen ihre Medikamente nicht, wie vorgeschrieben, aus Angst vor Nebenwirkungen. Eine regelmäßige Rücksprache mit Hausarzt/-ärztin kann Abhilfe schaffen!

In Bezug auf ERNÄHRUNG empfehlen die Leitlinien eine salzarme Diät. Allein durch reduzierten Salzkonsum lassen sich die Blutdruckwerte nachweislich senken. Häufig wird auch die sogenannte DASH–Diät (DASH = engl. Dietary Approaches to Stop Hypertension, Diätetischer Ansatz zum Stopp von Hypertension/Bluthochdruck) erwähnt. Das ist eine natriumarme und ballaststoffreiche Ernährungsform, die der mediterranen Kost ähnelt.

^ Dr. Florian Weber ist Chefarzt und Dr. Marina Bargutin Oberärztin der Geriatrie im MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel.

KÖRPERLICHE AKTIVITÄT senkt sowohl das Herzkreislaufrisiko als auch den Bluthochdruck. Empfohlen sind aerobes Training von 150 bis 300 Minuten mit moderater Belastung bzw. 75 bis 150 Minuten mit starker Belastung pro Woche. Bei bestehendem Bluthochdruck sollten Sie sich vor Trainingsbeginn von Ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten lassen, welche Belastungsstufe für Sie die geeignet ist.

Medikamentöse Therapie

Die Medikamentöse Therapie kann die nichtmedikamentösen Maßnahmen ergänzen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird zusammen mit Ihnen Ihre

^ Regelmäßige Entspannung und eine gesunde, mediterrane Ernährung helfen bei der Einstellung des Blutdrucks.

„ Führen Sie Ihren Hund aus – auch wenn Sie keinen haben!“

Vor- und Begleitprobleme besprechen und die für Sie passenden Medikamente auswählen. Dabei ist es wichtig, die verordneten MEDIKAMENTE regelmäßig zu nehmen und ärztliche Kontrolltermine wahrzunehmen. Hier wird der Therapieerfolg überprüft. Patientinnen und Patienten haben aber auch die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge sowie Vor- und Nachteile der Therapie anzusprechen, um sie bei Bedarf anzupassen.

Die gute Nachricht: Mindestens 90 bis 95 Prozent aller Bluthochdruckpatienten lassen sich durch diese Maßnahmen einstellen. Sollten Sie dennoch weiterhin einen sogenannten „schwer einstellbaren Bluthochdruck“ haben, sollte Sie Ihr Weg zu einer Spezialistin oder einem Spezialisten führen.

MEHR INFOS: www.reha-zentrum-roter-huegel.de www.mediclin.de/podcast-bluthochdruck

Was hilft?

Nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden gegen Bluthochdruck

LIFESTLYE

• Stressabbau, z. B. durch autogenes Training, Entspannung

• Gewicht verlieren: Jedes verlorene Kilogramm Gewicht senkt den Blutdruck

• Nicht rauchen und auf Alkohol verzichten

MEDITERRANE ERNÄHRUNG

• Viel Obst und Gemüse

• ausreichend Ballaststoffe, z. B. Vollkornbrot, -getreideflocken und Naturreis

• Wenig tierisches Fett (Wurst und verarbeitetes Fleisch, Butter, rotes Fleisch, …)

• Gesunde Öle, z. B. Olivenöl, Leinöl, Nüsse

• Ausreichend trinken (Wasser und ungesüßte Tees)

• mit Kräutern würzen > Salz reduzieren!

BEWEGUNG*

• Aerobes Ausdauertraining (Joggen, Walken, Ergometer …), ein guter Anfang ist ein flotter Spaziergang von mindestens zehn Minuten Dauer mehrmals pro Woche > Ziel: 150 min pro Woche

• Moderates Widerstands-, Kraft- oder Intervalltraining > Ziel: 2–3× pro Woche

• Sitzende Tätigkeiten reduzieren

* Bitte lassen Sie sich vor dem Beginn des Trainings individuell ärztlich beraten!

^ Hohen Blutdruck sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein regelmäßiger Check empfiehlt sich auch dann, wenn bisher keine Beschwerden aufgetreten sind.

Komm mal runter …

In den meisten Fällen lässt sich Bluthochdruck gut behandeln. Manchmal aber auch nicht. Dann sind Experten wie Prof. Dr. Harald Rupprecht am Hypertoniezentrum der Klinikum Bayreuth GmbH gefragt.

Die gute Nachricht: bei mehr als 90 Prozent der Betroffenen lässt sich der Blutdruck gut medikamentös einstellen, sagt Prof. Dr. Harald Rupprecht. Er ist Direktor der Klinik für Nephrologie und Angiologie und Experte für Hypertonieerkrankungen an der Klinikum Bayreuth GmbH. Auch, wenn es in der Regel nicht mit einem einzelnen Medikament getan ist. „Es hat sich in zahlreichen Studien und über eine lange Zeit bestätigt, dass eine Kombination von Wirkstoffen den Blutdruck nicht nur effektiver senkt, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen reduzieren kann.“ Drei bis fünf verschiedene Substanzen kombiniert der Experte dabei. Die Auswahl ist groß. Die Krux dabei:

Es dauert, bis die individuell richtige Kombination und Dosierung gefunden sind. „Betroffene empfinden diese Zeit oft als belastend. Insbesondere zu Therapiebeginn fühlen sie sich oft müde und abgeschlagen. Der Körper braucht Zeit, um sich an die Umstellung zu gewöhnen“, sagt Rupprecht.

Viel zu gewinnen

Die Notwendigkeit für eine dauerhafte Therapie, eventuelle Nebenwirkungen und die Einnahme mehrerer verschiedener Präparate –das ist der Grund, warum viele Patientinnen und Patienten der Therapie nicht treu bleiben. „Studien belegen, dass rund die Hälfe der Betroffenen nach einem Jahr Medikamente nicht

AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH

mehr regelmäßig einnimmt. Dabei haben sie viel zu gewinnen. Ein Blick auf die Statistiken spricht eine deutliche Sprache: Eine effektive Blutdrucksenkung senkt die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Schlaganfalls um 37 Prozent, für nicht-tödliche Schlaganfälle sogar um 43 Prozent. Und auch die Gefahr eines Herzinfarktes geht um neun Prozent zurück. Durchhalten lohnt sich auch, um langfristig Schädigungen an Niere, Herz und anderen Organen zu verhindern, die diese Statistik nicht berücksichtigt, sagt Rupprecht.

Wenn es kompliziert wird

Als Experten für Hypertonie an der Klinikum Bayreuth GmbH beschäftigen Rupprecht aber vor allem die schwierigen Fälle. Und schwierig, das heißt in der Regel, dass die Betroffenen auf eine medikamentöse Therapie nicht gut ansprechen. Dann, so sagt Prof. Rupprecht, ist es möglich, dass der hohe Blutdruck nicht Ursache, sondern Folge einer anderen Erkrankung ist. Veschiedene Nierenerkrankungen, Tumore der Nebenniere oder hormonelle Erkrankungen wie das Cushing- oder das Conn-Syndrom, aber auch ein bestehendes Schlafapnoe-Syndrom können eine solche sekundäre Hypertonie auslösen oder begünstigen. Insbesondere bei jungen Patientinnen und Patienten rät er zu einer frühzeitigen Abklärung. „In jungen Jahren ist eine primäre Bluthochdruckerkrankung zwar nicht ausgeschlossen, aber eher untypisch.“ Ein ausführliches Screening sei auch angeraten, wenn sich abzeichnet, dass eine Kombination aus drei Präparaten nicht ausreicht, um einen spürbaren Therapieerfolg zu erzielen.

Zudem lohnt sich ein Blick auf die Medikamentenliste: „Einige Substanzen – legale und illegale – können Bluthochdruck verursachen oder begünstigen. Dazu gehören bestimmte hormonelle Verhütungsmittel, Diätpillen, Schmerzmittel und fiebersenkende Präparate wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (Aspirin), aber eben auch Steroide, Amphetamine oder Kokain.

Operative Alternativen

Zu ihm in die Klinik kommen aber vor allem schwer Betroffene, die trotz aller Maßnahmen auf eine medikamentöse Therapie nicht oder nur sehr schlecht ansprechen. In letzter Kon-

Schon gewusst?

Das Risiko, einen tödlichen Schlaganfall zu erleiden, geht bei einer effektiven Blutdrucksenkung um 37 Prozent zurück.

sequenz steht dann die Frage nach operativen Möglichkeiten im Raum. Eine davon ist die Implantation eines Barorezeptor-Stimulators, dessen Funktionsweise der eines Herz-Schrittmachers ähnelt. Elektroden werden dabei fingerförmig an der Karotis, der Halsschlagader, angelegt und gaukeln einen permanent hohen Blutdruck vor. Dadurch wird ein Reflex (Karotis-Baroreflex) ausgelöst, der den Blutdruck nach unten korrigiert. „Die Patientin oder der Patient hat damit aber ein Leben lang ein medizinisches Implantat im Körper.“

Eine minimalinvasive Alternative ist die renale Denervierung. Im Rahmen einer Katheteruntersuchung werden gezielt Nervenbahnen an der Niere bzw. der Nierenarterie verödet, so blutdruckregulierende Rückkopplungen zwischen Niere und zentralem Nervensystem unterbrochen und dadurch eine Blutdrucksenkung erzielt.

Beide Verfahren eigenen sich aber nicht zwingend für jede Patientin oder jeden Patienten. Ziel ist immer eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität. „Steht eine operative Behandlung im Raum, wägen wir Erfolgsaussichten, Risiken und Nutzen sorgfältig gegeneinander ab und entscheiden dann mit den Betroffenen gemeinsam“, sagt Rupprecht.

MEHR INFOS:

Klinikum Bayreuth GmbH

Klinik für Nephrologie, Hypertensiologie, Angiologie und Rheumatologie Preuschwitzer Str. 101, 95445 Bayreuth

Tel.: 0921 400-6102

E-Mail: nephrologie@ klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de/ nephrologie-angiologie

^ Prof. Dr. Harald Rupprecht ist Direktor der Klinik für Nephrologie, Hypertensiologie, Angiologie und Rheumatologie und Experte für Hypertonieerkrankungen an der Klinikum Bayreuth GmbH.

~ 14 % der Weltbevölkerung leiden unter Tinnitus*

* Powers, L., dos Santos, G.M., & Jons, C. (2016, September). Notch Therapy: A new approach to tinnitus treatment. AudiologyOnline, Article 18365.

Dauerhafte Entlastung bei Tinnitus

AUTOR Akustiks Hörgeräte GmbH

Mit Signia Hörgeräten blenden die Expertinnen und Experten von Akustiks den Tinnitus einfach aus

Bei einem Tinnitus nehmen Betroffene unangenehme Geräusche wie Pfeifen, Summen oder Rauschen wahr, ohne dass eine äußere Schallquelle vorhanden ist. Das kann auf Dauer die körperliche und psychische Gesundheit belasten.

Bei Tinnitus hören Menschen Geräusche, die aus dem Inneren ihres Gehirns und nicht von außerhalb ihres Kopfes kommen. Dieses Brummen, Klingeln oder Rauschen kann in einem oder beiden Ohren zu hören sein und von einer leichten Belästigung bis hin zu einem lähmenden Zustand reichen. Jeder Mensch nimmt das Geräusch etwas anders wahr. Glücklicherweise gibt es Unterstützung, die dabei hilft, mit Tinnitus zu leben.

Tonal oder nicht-tonal –die zwei gängigsten Formen des Tinnitus

Der tonale Tinnitus ist die häufigste Form des Tinnitus und beschreibt die Wahrnehmung eines nahezu kontinuierlichen Geräuschs oder sich überlagernder Geräusche mit einer klar definierten Frequenz, z. B. Pfeifen, Klingeln, Summen. Der nicht-tonale Tinnitus äußert sich in Brummen, Klicken, Knistern und Rumpeln. Manche Menschen bemerken den Tinnitus nur, wenn sie aktiv an ihn denken. Für andere wiederum ist es durchgehend schwierig, sich zu konzentrieren, zu entspannen und sogar zu schlafen.

Mögliche Ursachen von Tinnitus

Tinnitus kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden. LÄRMBELASTUNG ist weltweit die häufigste Ursache. Wenn man viel Zeit in der Nähe von lauten Maschinen oder auf lauten Konzerten verbringt, kann das zu lärmbedingtem Hörverlust führen. Militärveteranen sind aufgrund der Lärmbelastung ebenfalls eine Risikogruppe für Tinnitus. Auch laute Musik über Kopfhörer und Ohrstöpsel kann Hörverlust und Tinnitus auslösen.

VERSTOPFUNGEN, z. B. Wachsablagerungen, im Ohr können vorübergehend Tinnitus verursachen. Sobald das Ohrenschmalz entfernt ist, legt sich der Tinnitus wieder. Wichtig: Versuchen Sie nicht, Ohrenschmalz selbst zu entfernen. Sie könnten Ihre Ohren beschädigen und damit dauerhaften Hörverlust und Tinnitus auslösen. Geschultes Fachpersonal entfernt Verstopfungen schnell, effizient und schmerzlos.

Auch PROBLEME MIT DEM KIEFERGELENK können ein Auslöser sein. Das Kiefergelenk (Articulatio temporomandibularis, TMJ) ist eine kleine Scheibe im Kiefer, die das Öffnen und Schließen des Mundes erleichtert. Es kann aus verschiedenen Gründen beschädigt oder fehlgebildet sein, zum Beispiel durch Verletzungen im Gesicht oder am Hals. Neben Unbehagen, Schmerzen und Kieferproblemen können Kiefergelenksprobleme – aufgrund der Nähe zum Ohr – auch zu Tinnitus führen. In diesen Fällen wird eine Hörakustikerin bzw. ein Hörakustiker empfehlen, dass Sie wegen Ihres Kiefergelenksyndroms eine Zahnärztin bzw. einen Zahnarzt aufsuchen.

Andere MEDIZINISCHE URSACHEN wie Bluthochdruck, Otosklerose, Diabetes und Allergien können ebenfalls Tinnitus auslösen. Und auch die Einnahme bestimmter MEDIKAMENTE , etwa Antidepressiva, bestimmte Antibiotika und sogar Aspirin, können bei manchen Menschen Tinnitus verursachen. Wenn Sie diese Medikamente regelmäßig einnehmen, bringen Sie sie vielleicht gar nicht als möglichen Auslöser mit Ihrem Tinnitus in Verbindung.

Unabhängig von der Art des Tinnitus sind STILLE MOMENTE für Betroffene oft die schlimmsten. Tinnitus äußert sich meistens als konstantes, störendes Hintergrundgeräusch. Ist es um einen herum ruhiger, wird dieses stärker wahrgenommen, erscheint einem intensiver – und macht es den Betroffenen so noch schwerer, sich zu entspannen, zu schlafen oder sich zu konzentrieren. Deshalb nutzen viele Menschen mit Tinnitus beispielsweise Musik oder weißes Rauschen, um ihren Tinnitus zu überdecken.

Demenz durch Tinnitus

Indirekt sind Tinnitus und Demenz ebenfalls miteinander verbunden – hauptsächlich durch ihre Beziehung zum Hörverlust und dessen Auswirkungen auf die kognitive Funktion. Obwohl Tinnitus nicht direkt Demenz verursacht, kann er Faktoren verstärken, die das Risiko einer Demenzerkrankung erhöhen. Ein Tinnitus erschwert oft die Konzentration und Entspan- >

^ Das Akustiks Team hilft beim Thema Tinnitus – sowohl mit Im-Ohr-Geräten wie dem Signia Silk (oben), als auch mit Hörgeräten, die hinter dem Ohr getragen werden (Signia Styletto, unten).

nung, was zu geistiger Ermüdung führen kann. Zudem wird er häufig mit Schlafstörungen in Verbindung gebracht, die ihrerseits negative Auswirkungen auf die Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit haben. Ähnlich wie ein Hörverlust, können die belastenden Ohrgeräusche auch zu sozialem Rückzug führen, einem bekannten Risikofaktor für Demenz. Darüber hinaus können sowohl Tinnitus als auch Hörverlust zu Veränderungen in der Gehirnfunktion führen, die insbesondere Bereiche beeinträchtigen, die für Gedächtnis und Konzentration zuständig sind.

Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit Tinnitus ein erhöhtes Risiko haben, eine früh einsetzende Demenz zu entwickeln. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Hörverlust und Tinnitus dazu beitragen kann, das Demenzrisiko zu reduzieren. Die Verwendung von Hörgeräten kann in vielen Fällen sowohl den Hörverlust als auch den Tinnitus verbessern und somit potenziell das Demenzrisiko senken.

Therapiemöglichkeiten

Die meisten Menschen wissen, dass Hörgeräte das Hören erleichtern können. Aber mit Hörgeräten genießen Sie auch Stille wieder auf eine völlig neue Art. Der Hörgerätehersteller Signia bietet drei verschiedene Ansätze gegen Tinnitus. So können Sie sich entspannen. Und sich auf das konzentrieren, was Sie hören wollen.

Beim STATISCHEN NOISER-RAUSCHEN wirkt ein sanftes Rauschen als akustischer Gegenspieler zum Tinnitus. Die beiden Geräusche vermischen sich und lassen den Tinnitus in den Hintergrund treten. Dabei soll das statische Noiser-Rauschen den Tinnitus bewusst nicht überdecken, damit langfristig eine Gewöhnung an den Tinnitus möglich ist. Signia Hörgeräte bieten fünf verschiedene Rauscharten an.

Bei der OCEAN WAVES TINNITUS-THERAPIE hilft das Rauschen des Meeres bei der Entspannung. Von der beruhigenden Wirkung des Meeres inspiriert, ahmt das Ocean Waves-Therapiesignal eine sanfte Meeresbrandung nach und hilft Ihnen so, sich weniger auf den Tinnitus zu konzentrieren und entspannter damit umzugehen. Signia Hörgeräte bieten auch hier fünf verschiedene Rausch-Signale an.

^ Michael Deinlein ist Hörakustikmeister, Geschäftsführer und Inhaber von der Akustiks Hörgeräte GmbH.

Die TINNITUS-NOTCH-THERAPIE reduziert nachweislich die Präsenz von tonalem Tinnitus – und kann ihn sogar ganz verschwinden lassen. Die Therapie kommt ohne zusätzliches Geräusch aus. Ganz im Gegenteil: Die Klanganteile im Bereich des Tinnitus werden aus der HörgeräteÜbertragung entfernt (engl. notch = Aussparung), so dass Ihr Gehirn den Tinnitus nicht mehr so stark wahrnimmt. Die Notch-Therapie schwächt nachweislich das Tinnitus-Geräusch ab, die Schlafqualität verbessert sich und die Auswirkungen des Tinnitus auf das tägliche Leben werden gelindert. Signia Hörgeräte sind die einzigen, die über die integrierte TinnitusNotch-Therapie verfügen.

Im Gegensatz zu den Ansätzen Noiser-Rauschen und Ocean Waves wird bei der Notch-Therapie kein zusätzliches Geräusch eingespielt, an das Sie sich erst gewöhnen müssen. Die Notch-Therapie behandelt Ihren Tinnitus unhörbar und unaufdringlich und lässt sich deshalb problemlos in Ihren Alltag integrieren. Sie müssen nur Ihre Hörgeräte wie gewohnt tragen – schon nach wenigen Wochen kann eine spürbare Linderung eintreten.

Kompetente Beratung in Bayreuth und Hollfeld

Die Expertinnen und Experten der Akustiks Hörgeräte GmbH beraten Sie kompetent rund um das Thema Tinnitus sowie die Therapiemöglichkeiten mit Signia Hörgeräten. Das Team um Michael Deinlein führt gerne einen ausführlichen Hörtest durch und steht Ihnen mit seiner Expertise zur Verfügung.

Häufige Fragen zum Thema Tinnitus

WARUM HABE ICH TINNITUS?

W Tinnitus kann viele Ursachen haben, zum Beispiel laute Geräusche, Ohrinfektionen oder Probleme mit dem Kiefer. Die häufigsten Ursachen sind altersbedingter Hörverlust und laute Geräuschbelastung.

KANN TINNITUS VON SELBST WIEDER VERSCHWINDEN?

W Ja, tatsächlich verschwindet Tinnitus manchmal von selbst. Wenn Sie Tinnitus haben, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf ansprechen. Und: Sobald Sie feststellen, dass sich etwas an Ihrem Tinnitus verändert, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe suchen.

IST TINNITUS SCHÄDLICH?

W Tinnitus selbst ist nicht schädlich, aber er kann ein Anzeichen für ein ernsteres Problem sein. Und er kann dazu führen, dass Sie nur schwer schlafen, arbeiten oder Ihr tägliches Leben genießen können.

WIE KANN ICH TINNITUS BEHANDELN?

W Leider gibt es keine Standardlösung. Sprechen Sie mit einer Hörakustikerin bzw. einem Hörakustiker, um mehr über die für Sie passende Tinnitus-Behandlung zu erfahren.

KANN ICH TINNITUS VORBEUGEN?

W Tinnitus ist nicht immer vermeidbar. Dennoch sollten Sie laute Geräusche vermeiden und gegebenenfalls einen Gehörschutz tragen, um sich vor den lärmbedingten Ursachen von Tinnitus zu schützen.

IST TINNITUS DAUERHAFT?

W Bei manchen Menschen verschwindet der Tinnitus von selbst. Bei anderen ist er dauerhaft. Wenden Sie sich an eine Hörakustikerin oder einen Hörakustiker, wenn Ihr Tinnitus Sie stört und nicht verschwindet.

KANN TINNITUS PSYCHISCHE PROBLEME AUSLÖSEN?

W Tinnitus kann Stress und Erschöpfung verursachen. Glücklicherweise sind die meisten Menschen dank richtiger Behandlung in der Lage, mit dem Tinnitus zu leben und psychisch gesund zu bleiben.

WER KANN MIR HELFEN?

W Ärztinnen und Ärzte oder Hörakustikerinnen und Hörakustiker sind die besten Ansprechpersonen, um Ihnen bei Tinnitus zu helfen. Je nach Ihren Symptomen und den Ergebnissen Ihres Hörtests werden sie die beste Behandlung für Sie finden.

MEHR INFOS:

Akustiks Hörgeräte GmbH

Badstraße 8, 95444 Bayreuth

Am Weiherer Weg 10, 96142 Hollfeld E-Mail: info@akustiks.de www.akustiks.de

^ Tinnitus kann viele verschiedene Ursachen haben – beispielsweise Stress, Lärmbelastung, Kiefergelenkprobleme oder auch organische Erkrankungen.

Depression kann jeden und jede treffen. Immer.

GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken

Vom Risikofaktor Wohlstand – Interview mit Dr. Stephanie Tieden vom Depressionszentrum am Bezirkskrankenhaus Bayreuth

^ Wenn ich nichts mehr leiste, was bin ich dann noch wert? Viele Menschen mit Depressionen treiben solche existentiellen Fragen um.

Ganz objektiv betrachtet – es geht uns gut. Kein Krieg im eigenen Land. Ein soziales Netz, das auffängt, wenn es nicht läuft. Ein Dach über dem Kopf. Kein Hunger. Warum also traurig sein? Ob Depression etwas damit zu tun hat, dass es uns vielleicht zu gut geht, das erklärt Dr. Stephanie Tieden. Sie ist Leitende Oberärztin des Depressionszentrums und Neurostimulationszentrums am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.

Frau Tieden, haben wir Depressionen oder Burnout, weil es uns zu gut geht?

In Kriegs- und Notzeiten fokussieren wir uns vermutlich auf etwas anderes als die Psyche … oder?

DR. STEPHANIE TIEDEN: Während einer akuten lebensbedrohlichen Situation wie einem Krieg, geht es erst mal nur um das Funktionieren und weitere Überleben, das ist klar. Das heißt aber nicht, dass das nichts mit unserer psychischen Gesundheit machen würde – es hat vielleicht keine unmittelbaren, sofortigen Folgen, aber doch langfristig. Wie sehr Notsituationen an unserer Psyche zehren können, sehen wir an den unzähligen Menschen, die einen Krieg, eine Flucht oder andere existentiell bedrohliche Zustände überlebt haben und später posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen und Depressionen entwickeln. Das betrifft einerseits aktuell Menschen zum Beispiel aus der Ukraine oder Syrien, aber war auch schon früher der Fall. Schon kriegsüberlebende Soldaten aus dem ersten Weltkrieg oder unzählige Vietnam-Veteranen haben uns gezeigt, dass das deutliche Spuren in unserer Psyche bis hin zum Suizid hinterlassen kann.

Der französische Soziologe Ehrenberg sagt: Depression ist eine Krankheit des Überflusses – nicht der Not.

DR. STEPHANIE TIEDEN: Das kann man so nicht sagen. Eine Wohlstandskrankheit ist Depression definitiv nicht, ganz im Gegenteil. Grundsätzlich können alle Menschen eine Depression bekommen, aber wir wissen, dass das Risiko sehr viel höher ist, je geringer der sogenannte sozioökonomische Status ist. Das heißt, Menschen, die in Armut leben, keine gute Bildung bekommen haben, oder ohne Beruf beziehungsweise arbeitslos sind, haben ein viel höheres Risiko als andere, die eben „im Wohlstand“ leben. Es ist quasi weniger der Wohlstand als Solches, was depressiv machen kann, sondern – wie auch Alain Ehrenberg das sagt – das Scheitern daran, ihn für sich selbst zu erlangen. Obwohl uns doch suggeriert wird, dass jede und jeder das schaffen könne.

^ Dr. med. Stephanie Tieden ist Leitende Oberärztin am Depressionszentrum des Bezirkskrankenhauses Bayreuth.

Wirtschaftliche Produktivität eines Landes und damit verbundener Wohlstand richtet den Blick auf Leistung: Was macht das mit den Menschen?

DR. STEPHANIE TIEDEN: Leistungsorientierung ist per se ja erst mal nichts Schlechtes, sondern liegt in der Natur des Menschen. Das Streben nach Erfolg kann uns antreiben und weiterbringen und viele gute Auswirkungen auf uns einzelne, aber auch die gesamte Gesellschaft haben. Allerdings hat eine starke, beziehungsweise ausschließliche Leistungsorientierung auch ihre Schattenseiten. In kapitalistischen Systemen wird uns ja suggeriert, dass jeder seines Glückes Schmied sei. Im berühmten amerikanischen Traum wird man vom Tellerwäscher zum Millionär, aus eigener Kraft und Leistung … Aber das stimmt so nicht (mehr). Wir streben aber weiter danach, strengen uns an … unsere gesamte Gesellschaft ist weiter auf Leistung ausgelegt, möglichst immer schneller, höher, weiter zu kommen, spätestens in der Grund-

schule beginnend. Leistung wird erwartet und positiv belohnt, Nicht-Leistung verachtet und abgewertet, wenn nicht sogar bestraft. Und das beschränkt sich nicht nur auf den beruflichen Erfolg und finanziellen Wohlstand, sondern auf alle Lebensbereiche. Wir alle sollen beruflich erfolgreich und gleichzeitig maximal gebildet und sportlich fit sein, ein gutes soziales Umfeld haben und uns liebevoll um Partner, Kinder, Haus und Garten kümmern … und wer das nicht schafft, ist selbst schuld, hat versagt oder eben noch nicht genug getan. Gleichzeitig erleben wir durch Werbung und Marketing, dass Zufriedenheit und Glück vor allem an materiellen Wohlstand gekoppelt seien und es im Leben darum ginge, sich möglichst viel leisten und möglichst viel Besitz anhäufen zu können. Entsprechend können wir dann bitter enttäuscht werden, wenn wir selbst in der Millionenvilla und mit dem tollsten Auto unglücklich bleiben und nicht zufrieden sind, obwohl wir doch scheinbar „alles“ haben.

„ In kapitalistischen Systemen wird uns ja suggeriert, dass jeder seines Glückes Schmied sei. […]
Aber das stimmt so nicht (mehr).“
DR. STEPHANIE TIEDEN

Sind besonders leistungsorientierte Menschen anfälliger für Depressionen?

DR. STEPHANIE TIEDEN: Ja, das kann ein Risikofaktor für die Entstehung von depressiven Störungen sein – wobei man hier einschränkend sagen muss, dass Depressionen multifaktoriell bedingt sind und es nicht die Ursache gibt, sondern eher ein Zusammenwirken von ganz verschiedenen Faktoren. Aber ja, jemand der vor allem seinen Selbstwert stark an Leistung gekoppelt hat, hat ein erhöhtes Risiko für depressive Erkrankungen, wenn er oder sie an Leistungszielen scheitert und dann nicht nur ein Traum, sondern auch direkt das ganze Selbstbild und die Selbstdefinition gescheitert sind. Denn nach der Grundüberzeugung „Ich bin etwas wert, weil ich etwas leiste“ folgt ja auch logisch „Wenn ich nichts mehr leiste, was bin ich dann noch wert?“ bis hin zu „Bin ich überhaupt lebenswert?“ und „Bin ich vielleicht sogar nur noch eine Last für die anderen?“. Viele Menschen mit Depressionen treiben solche existentiellen Fragen um.

Was sind Auslöser einer Depression?

DR. STEPHANIE TIEDEN: Wir gehen von einem sogenannten bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell aus. Es gibt einerseits biologische Faktoren wie genetische Veranlagung oder begünstigende körperliche Erkrankungen, andererseits aber auch psychologische wie zum Beispiel die schon erwähnte Grundannahme „Ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leiste“, aber auch soziale Faktoren wie das Vorhandensein von beziehungsweise der Mangel an guten sozialen Kontakten, Arbeit, finanzieller Sicherheit … Wenn hier verschiedene Faktoren zusammenkommen, beziehungsweise andererseits vor Depression schützende Faktoren wegfallen (zum Beispiel Verlusterlebnisse), dann kann eine Depression entstehen.

HILFE ZUR SELBSTHILFE

Am Bezirkskrankenhaus Bayreuth sind Selbsthilfegruppen für Menschen, die an einer Depression leiden, verankert. Den Kontakt stellt die Selbsthilfebeauftragte Susanne Freund her. Sie ist telefonisch unter 0921/283-9884 zu erreichen. Schwerpunkt

Anhand welcher Symptome merke ich eine Depression, was wäre dann der erste Schritt?

DR. STEPHANIE TIEDEN: Wir kennen neben den drei Hauptsymptomen gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit und weniger Interesse sowie vermindertem Antrieb und schneller Ermüdbarkeit (im normalen Alltag) noch einige Nebensymptome, von denen einige für die Diagnosestellung vorliegen müssen: Konzentrationsmangel, wenig Selbstwert, Schuldgefühle oder Gefühle der Wertlosigkeit, negative Selbst- und Zukunftssicht und Zukunftsängste, Schlafstörungen, Appetitstörungen (oft mit Gewichtsverlust) und im schlimmsten Fall auch Suizidgedanken. Wenn solche Symptome länger als zwei Wochen andauern und sich nicht wieder bessern, dann sollte man sich Hilfe suchen … Hausärzte und Hausärztinnen sind eine gute erste Anlaufstelle. Man kann auch online einen Test machen, ob unter Umständen eine Depression vorliegt [Tipp: Ein guter Online-Selbsttest findet sich auf der Website der Deutschen Depressionshilfe: www.deutsche-depressionshilfe.de]. Allerdings können solche Tests immer nur eine vage Hilfestellung sein, wenn man bereits selbst den Verdacht hat, an einer Depression zu leiden – diagnostisch oder gar beweisend für das Vorliegen einer wirklichen Erkrankung sind sie nicht. Deshalb sollte man bei Anzeichen für eine mögliche Depression unbedingt ärztliche und/ oder psychotherapeutische Hilfe suchen.

GUT ZU WISSEN!

Das Depressionszentrum am Bezirkskrankenhaus Bayreuth ist unter der Telefonnummer 0921 / 283-0 zu erreichen. Für weitere Informationen scannen Sie bitte den QR-Code. Behandlungen sind stationär oder tagesklinisch möglich.

MEHR INFOS: Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth Telefon: 0921 / 283-0 www.gebo-med.de

Höher, schmäler, Hammerzehe

Die versteckten Gefahren hoher Absätze

Schönheitsideale haben einen erheblichen Einfluss auf das Schuhwerk, das Frauen tragen. Hohe Absätze und schlanke Schuhe gelten oft als Inbegriff von Eleganz und Stil. Doch während wir uns dem Ideal der Modewelt hingeben, übersehen wir häufig die versteckten Risiken, die mit dem Trend einhergehen.

Ungleichgewicht in der Gewichtsverteilung

Die natürliche Belastungsverteilung beim Stehen ist ein komplexer Prozess. Barfuß ruht etwa ein Drittel des Körpergewichts auf der Ferse und rund 40 Prozent auf dem Ballen des Fußes. Hohe Absätze verändern diese Verteilung drastisch. Absätze über 10 cm verlagern die Last zu mehr als 80 Prozent auf den Vorfuß, was den Mittelfußknochen übermäßig belastet und langfristige Schäden verursachen kann.

Folgen für die Fußgesundheit und Belastungen für den Körper

Die Folgen von hohen und engen Schuhen sind vielfältig. Eine häufige Konsequenz ist die Ballenzehe, auch bekannt als Hallux valgus, bei der der große Zeh durch den Druck und die Enge seitlich abweicht und Schmerzen verursacht. Neben Ballenzehen treten auch Hammerzehen auf, bei denen die mittleren Gelenke der Zehen nach unten gebogen sind, was zu Schwielen und Beschwerden führen kann. Ebenfalls sind Malletzehen und Krallenzehen typische Verformungen, die durch ungeeignetes Schuhwerk begünstigt werden.

Das Tragen hoher Absätze kann nicht nur die Fußprobleme verschlimmern, sondern auch Beschwerden im Beckenbereich verursachen. Die Verkürzung der hinteren Muskeln und Sehnen, insbesondere der Achillessehne, führt zu einer ungleichen Belastung von Muskulatur und Wirbelsäule. Dies kann die Haltung beeinträchtigen

und zu Verspannungen im Beckenbereich sowie zu Rückenschmerzen führen. Es ist daher wichtig, diese potenziellen Auswirkungen zu berücksichtigen, da sie langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen können.

Hilfe aus dem Sanitätshaus

Um den Beschwerden entgegenzuwirken, bietet das Sanitätshaus reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH eine Reihe von Hilfsmitteln an. Individuell angefertigte orthopädische Schuheinlagen können dabei helfen, das Gewicht gleichmäßiger zu verteilen und den Druck auf die Zehen zu reduzieren. Spezialschienen und Bandagen können die Zehen in die richtige Position bringen und Schmerzen lindern. Spezialschuhe mit breiteren Zehenbereichen können ebenfalls dazu beitragen, den Druck zu verringern und die natürliche Fußform zu unterstützen.

MEHR INFOS:

reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH

Bereich: Einlagenmanufaktur

Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel. (0921) 74743-0

E-Mail: bayreuth@rehateam-nordbayern.de www.rehateam-nordbayern.de

^ Belastung durch Schönheitsideale: Regelmäßiges Tragen hoher Absätze kann zu schmerzhaften Fußdeformitäten und Verspannungen führen.

AUTOR reha team Nordbayern

Schwerpunkt Wohlstandskrankheiten

Der digitale Fortschritt hat seine Schattenseiten. Immer mehr Menschen leiden unter dem sogenannten Handy-Nacken.

Ist Fortschritt wirklich

AUTOR reha team Nordbayern

Neue Wohlstandskrankheiten im digitalen Zeitalter

Mit der fortschreitenden Digitalisierung, die unser tägliches Leben durchdringt, gewinnen Smartphones, Tablets und andere mobile Geräte immer mehr an Bedeutung, sei es im beruflichen oder im privaten Gebrauch. Doch der Fortschritt

hat auch seine Schattenseiten: Die intensive Nutzung dieser Technologien führt nicht nur zu neuen Formen von körperlichen Beschwerden, sondern auch zu sogenannten „modernen Wohlstandskrankheiten“. Diese resultieren aus einseitigen Belastungen und unergonomischen Haltungen, die sowohl durch den intensiven Gebrauch digitaler Geräte, als auch durch einseitig wiederholte Bewegungen in Sportarten wie beispielsweise Golf und Tennis entstehen können. Das Sanitätshaus reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH hat sich darauf spezialisiert, diesen neuen Herausforderungen mit innovativen Lösungen zu begegnen.

Einseitige Belastungen und ihre Folgen

IPAD-SCHULTER

(ROTATORENMANSCHETTEN-SYNDROM)

Die iPad-Schulter ist eine Überlastung der Rotatorenmanschette, einer Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk stabilisieren. Durch die wiederholte Nutzung von Tablets in unergonomischen Positionen kommt es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der Schulter.

SMS-DAUMEN

Der SMS-Daumen ist eine Entzündung der Sehnen im Daumen, verursacht durch übermäßiges Tippen auf kleinen Tastaturen von Smartphones. Die wiederkehrende Bewegung führt zu Schmerzen, Schwellungen und manchmal zu Bewegungseinschränkungen.

HANDY-NACKEN (TEXT NECK)

Der Handy-Nacken entsteht durch die nach vorne gebeugte Kopfhaltung beim Blick auf das Smartphone. Dies führt zu einer Überlastung der Nackenmuskulatur und der Wirbelsäule, was zu Schmerzen und Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich führt.

MAUS-HAND (RSI-SYNDROM)

Die Maus-Hand, auch als Repetitive Strain Injury (RSI) bekannt, ist eine Überlastung der Handund Unterarmmuskulatur durch beständige und gleichförmige Bewegungen, wie sie beim Arbeiten mit der Computermaus auftreten. Dies führt zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Bewegungseinschränkungen in Hand und Arm.

GOLFER-ARM

Behandlungsmethoden

Es ist wichtig, längere Beschwerden und Schmerzen mit einem Mediziner zu besprechen. In den meisten Fällen helfen Physiotherapie und Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus, wie zum Beispiel Tapes, Bandagen und Orthesen, bei der Weiterbehandlung. Die Hilfsmittel unterstützen die betroffenen Bereiche und reduzieren die Belastung auf überbeanspruchte Muskeln und Sehnen. So dienen sie oft als erste Schritte zur Linderung der Symptome und zur Vermeidung weiterer Schäden. Individuell angepasste Orthesen bieten gezielte Unterstützung und Stabilisierung der betroffenen Gelenke und können noch besser auf das jeweilige Krankheitsbild und die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt werden als konfektionierte Orthesen.

Technische Weiterentwicklungen

150 Minuten pro Tag beträgt die durchschnittliche Smartphone-Nutzungszeit in Deutschland laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Eine besonders innovative Lösung sind 3Dgedruckte Orthesen. Diese ermöglichen eine maßgeschneiderte Anpassung an den Patienten bzw. die Patientin und bieten optimalen Tragekomfort. Die Verwendung von 3D-Drucktechnologie erlaubt es, hochpräzise und individuell angepasste Orthesen zu erstellen, die den Heilungsprozess effektiv unterstützen. Die reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH setzt diese Technologie bereits seit längerem mit großem Erfolg ein.

^ Eine maßgeschneiderte 3D-gedruckte Orthese, angepasst an den Arm eines Patienten mit Golferarm.

Der Golfer-Arm bezeichnet eine Entzündung der Sehnen im Bereich des inneren Ellenbogens (Epicondylitis medialis). Die Überlastung entsteht durch wiederholte Bewegungen des Handgelenks und der Finger, wie sie beim Golfspielen, aber auch bei anderen Tätigkeiten, die eine starke Beanspruchung der Unterarmmuskulatur erfordern, vorkommen.

MEHR INFOS: reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH

Abteilung: Orthopädietechnik

Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel. (0921) 74743-0

E-Mail: bayreuth@rehateam-nordbayern.de www.rehateam-nordbayern.de

Shutterstock / Andrey Popov, rehateam Nordbayern

Wenn Hüfte oder Knie

nicht (mehr) mithalten

Endoprothetikzentrum und Ambulantes Zentrum für Orthopädie an der Klinik Hohe Warte bieten alles aus einer Hand: von der Diagnostik über konservative Therapien bis zum Gelenkersatz

Bürostuhl, Computer, Auto, gutes Essen: Das morderne Leben macht es Knien und Hüfte oft nicht leicht.

Uns geht es gut – zu gut vielleicht?

„Wir bewegen uns zu wenig und essen zu gerne“, bringt Christian M. Benker, einer der Hauptoperateure des Endoprothetikzentrums an der Klinik Hohe Warte, es auf den Punkt. Zu wenig Training für Muskeln, Bänder und Knochen, dafür aber häufig zu viel Gewicht, das wir jeden Tag mit uns herumtragen, sind die Folge – und in vielen Fällen auch die Ursachen für Gelenkverschleiß. Vor allem in Hüfte und Knie. Benker und sein Kollege, Dr. Mark Schmolze, sind ausgewiesene Spezialisten, wenn es um die Behandlung von Knie-, Hüft- und Schulterschmerzen geht. Von der Diagnostik über konservative Therapiealternativen bis hin zum Knorpel- und Gelenkersatz schöpfen sie bei der Behandlung das gesamte Therapiespektrum aus, um ihren Patientinnen und Patienten zu einem schmerzfreieren Leben zu verhelfen. Beide sind nicht nur Orthopäden und Oberärzte der Klinik für Orthopädie an der Klinikum Bayreuth GmbH, sondern auch zertifizierte Hauptoperateure im Endoprothetikzentrum an der Klinik Hohe Warte und haben hier zudem ein KnorpelKompetenzZentrum etabliert.

Konservative Therapie

„Gelingt es, mithilfe konservativer Therapien, die Schmerzen deutlich zu lindern, Beweglichkeit wiederherzustellen und Fehl- und Schonhaltungen zu vermeiden, lässt sich ein Gelenkersatz oft über Jahre hinauszögern“, sagen sie. Mit konservativer Therapie meint er vor allem eine physiotherapeutische Begleitung und eine Versorgung mit Einlagen oder Orthesen. Gelingen kann das aber nur, wenn die Patientinnen

und Patienten dann auch konsequent umsetzen, was sie empfohlen bekommen. „Einlagen muss man tragen, Übungen regelmäßig auch eigeninitiativ wiederholen“, sagt Benker. Und in vielen Fällen sind Bewegung und ausgewogenere Ernährung wichtig, um das Gewicht zu reduzieren und so Gelenke zu schonen.

Auch Schmerzmittel oder eine Spritze, beispielsweise mit Hyaluronsäure, sind dabei kein Tabu, um wieder in Bewegung zu kommen. „Je später der Gelenkersatz erfolgen kann, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sich Patientinnen oder Patienten im Laufe ihres Lebens einer weiteren großen Hüft- oder Knieoperation unterziehen müssen. Das ist gut, denn: „mit jedem weiteren Gelenkersatz nimmt die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen zu“, sagen Schmolze und Benker.

Aber nicht immer sind es tatsächlich die Hüfte oder das Knie, die Schmerzen bereiten. „Es gibt eine Reihe von möglichen Ursachen, die abgeklärt werden sollten. Auch Beschwerden im Rücken können beispielsweise bis in die Hüfe ausstrahlen“, sagt Benker. Er ermutigt Betroffene daher, insbesondere bei Hüftproblemen, eine Zweitmeinung einzuholen.

„Auch das bieten wir an der Klinik Hohe Warte an.“

Knorpelschäden als Ursache

Liegt die Ursache tatsächlich im Hüft- oder Kniegelenk, kommen verschiedene Auslöser in Betracht. Einer davon: Knorpelschäden und -verschleiß. „Umkehren lässt sich dieser Prozess nicht“, sagt Benker. Was einmal kaputt ist, kann nicht wiederhergestellt werden – oder doch? „Jein“, sagen Benker und Schmolze. Sowohl an Knie als auch an der Hüfte, ist es bei lokalen Knorpelschäden möglich, zunächst mittels Knorpeltherapie zu intervenieren. Patientinnen und Patienten sind danach unter Umständen über Jahre schmerzfrei, bevor ein Gelenkersatz nötig wird.

Gelenkersatz – jetzt doch

Meist spüren die Patientinnen und Patienten es selbst: „Sind alle konservativen Therapien ausgeschöpft, die Arthrose fortgeschritten und die Schmerzen so groß, dass sie Betroffene erheblich beeinträchtigen, ist es Zeit für den Gelenkersatz.

^ Dr. Mark Schmolze (links) und Christan M. Benker sind Hauptoperateure im Endoprothetikzentrum an der Klinik Hohe Warte. Beide Spezialisten bieten im Rahmen der ambulanten Versorgung an der Klinik Hohe Warte eine Sprechstunde im MVZ für Orthopädie an. Terminbuchungen sind auf der Website des Ambulanten Zentrums über das Termintool Doctotlib oder telefonisch möglich.

Probleme trotz oder mit dem künstlichen Gelenk

„Viele Patientinnen und Patienten haben nach dem Gelenkersatz im besten Fall viele Jahre Ruhe. Heutige Prothesen haben eine Lebenszeit von mehr als 20 Jahren“, sagen die beiden Orthopäden, die ihre Patientinnen und Patienten zu den Alternativen individuell beraten. Aber: Künstliche Gelenke können auch mal Beschwerden machen. Eine Lockerung der Prothesenteile und/oder eine Instabilität können eine Nachoperation notwendig machen. Schnelles Handeln ist auch bei einer Infektion oder einem Unfall mit Knochenbruch um die Prothese gefragt. „Beschwerden wie Schwellungen, Rötungen, Schmerzen oder Fieber sollten immer ernst genommen und abgeklärt werden – auch dann, wenn sie zunächst nicht mit dem künstlichen Gelenk in Zusammenhang gebracht werden“, sagen die Experten. An der Klinik Hohe Warte operieren Schmolze und Benker auch Betroffene, bei denen ein bereits implantiertes Gelenk Beschwerden verursacht. „Wir haben auf diesem Gebiet viel Erfahrung und erzielen auch in schwierigen Fällen gute Erfolge.“

MEHR INFOS: Ambulantes Zentrum Fachbereich Orthopädie Klinik Hohe Warte

Hohe Warte 8, 95445 Bayreuth

Tel.: 0921 400-3670 www.ambulanteszentrum-bayreuth.de/ fachbereiche/orthopaedie

Schwerpunkt

rDemenz – eine Wohlstandskrankheit?

Was man für gesundes Altern tun kann

Eine Demenz kann jeden treffen. Wirklich jede und jeden. Warum manche Menschen daran erkranken und manche nicht – unklar. Ebenso wie die Ursachen. Was aber klar ist: Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, erhöhen. Neben genetischer Veranlagung ist das Hauptrisiko das Alter. Die steigende Lebenserwartung – begründet durch den Wohlstand und den medizinischen Fortschritt – ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Zahl der Menschen mit einer Demenz steigt. Der Großteil der Betroffenen ist weit über 65 Jahre alt. Derzeit leben in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die Zahl der Betroffenen wird laut Bundesfamilienministerium aber bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf 2,8 Millionen wachsen.

Schon gewusst?

Auch jüngere Menschen können an Demenz erkranken. Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland etwa 100.000 Menschen im Alter von 45 bis 64 Jahren mit einer Demenz.

Wie man eine Demenz erkennt, welche Risikofaktoren die Erkrankung begünstigen und was man präventiv tun kann, erklärt Dr. Christian Mauerer, Leitender Oberarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. „Eine Demenz beginnt meist schleichend. Erste Anzeichen zu erkennen und ernst zu nehmen, wird keine Heilung herbeiführen. Allerdings kann das Fortschreiten der Krankheit mit Hilfe entsprechender Medikamente verlangsamt werden“, sagt der Experte.

Dr. Christian Mauerer > ist Leitender Oberarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.

Fünf typische Anzeichen:

WENN DAS KURZZEITGEDÄCHTNIS

PROBLEME MACHT … Mal einen Namen zu vergessen ist ganz normal. Regelhaft Dinge zu vergessen, die erst kurze Zeit zurückliegen oder am Telefon nicht mehr zu wissen, warum man jemanden angerufen hat, sollte ein Warnsignal sein.

WENN MAN DINGE VERLEGT … Jeder vergisst mal, wo der Autoschlüssel liegt. Passiert das aber ständig oder findet man ihn an sonderbaren Orten, wie im Kühlschrank wieder, kann das ein Anzeichen für Demenz sein.

WENN DAS RICHTIGE WORT FEHLT … Verliert jemand mitten im Satz oft den Faden, fällt einem häufig das richtige Wort nicht mehr ein oder werden falsche Begriffe, wie Schienenbus statt Bahn, verwendet? Eventuell ein Anzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung.

WENN ALLTAGSAUFGABEN

SCHWIERIG ZU BEWÄLTIGEN SIND … Einkaufszettel schreiben, altbekannte Rezepte nachkochen – wenn es hier öfter Probleme gibt, kann das ebenso ein Hinweis sein.

WENN DIE STIMMUNG SCHLECHT WIRD … Lustlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Angststörungen, Niedergestimmtheit und sozialer Rückzug können Vorboten einer Demenzerkrankung sein.

„Bemerken sie des Öfteren eines oder mehrere dieser Symptome, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt“, rät Dr. Mauerer. Schon allein, um andere, meist gut behandelbare Ursachen, wie Stoffwechselstörungen oder Vitaminmangel ausschließen zu können.

Einige Risikofaktoren, an Demenz zu erkranken, sind unvermeidbar. Wie etwa das Alter oder eine genetische Veranlagung. Einige lassen sich aber verhindern oder eindämmen.

Diese Faktoren senken das Demenzrisiko:

AKTIV SEIN

Erwachsene sollten sich wöchentlich etwa zweieinhalb Stunden moderat bewegen (bei leicht erhöhter Herzfrequenz). Menschen über 65 Jahre sollten außerdem Übungen einbauen, die Gleichgewicht, Koordination und Kraft fördern.

ALKOHOL MEIDEN

„Hören Sie mit dem Rauchen auf oder fangen Sie erst gar nicht damit an. Und trinken Sie wenig, am besten keinen, Alkohol“, rät Mauerer.

GESUNDE, AUSGEWOGENE ERNÄHRUNG

Eine mediterrane Ernährung scheint zu schützen. Viel Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl und Vollkornbrot, weniger Schweinefleisch und Milchprodukte wie fetter Käse und Butter.

^ Gesellschaftsspiele trainieren nicht nur den Geist, sondern beugen auch Einsamkeit vor.

GEIST TRAINIEREN

Wer geistig aktiv ist, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern. „Hören Sie Musik, lesen Sie Bücher oder machen Sie Gesellschaftsspiele. Lernen Sie eine Fremdsprache oder eine neue Sportart wie Klettern“, rät Dr. Mauerer.

SOZIALE KONTAKTE PFLEGEN

Einsamkeit kann krank machen. Menschen, die ungewollt viel alleine sind, haben ein bis zu doppelt so hohes Risiko an Alzheimer zu erkranken. „Bauen Sie sich ein Kontaktenetz auf. Ehrenamt, Sportverein, Chor oder Gruppenreise sind Möglichkeiten.

^ Findet man den Autoschlüssel an sonderbaren Orten wieder oder muss man sich für jede Kleinigkeit Erinnerungsnotizen machen, kann das ein Anzeichen für Demenz sein.

Hilfe finden

Wer Symptome bemerkt, sollte sich Rat bei seinem Hausarzt bzw. seiner Hausärztin holen. Liegt eine Demenzerkrankung vor, gibt es außerdem viele Anlaufstellen, die Hilfe bieten:

GERONTOPSYCHIATRIE

AM BEZIRKSKRANKENHAUS

BAYREUTH

Tel.: 0921 / 283-3004

www.gebo-med.de

FACHSTELLE FÜR

PFLEGENDE ANGEHÖRIGE DER CARITAS

Tel.: 0921 / 15089192

www.caritas-bayreuth.de

Infostunde jeden zweiten Dienstag von 15 bis 16 Uhr am Bezirkskrankenhaus Bayreuth im M7 Multifunktionsraum, Nordring 2, 95445 Bayreuth.

Ansprechpartner: Ursula Epp

Tel.: 0921 / 21515

E-Mail: epp@caritas-bayreuth.de

ALZHEIMER GESELLSCHAFT

BAYREUTH-KULMBACH E.V.

Ansprechpartnerin:

Karin Orbes

Tel.: 0170 / 6965886

Telefonische Beratung für Angehörige Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr www.alzheimer-bt-ku.de

FACHSTELLE FÜR

DEMENZ UND PFLEGE OBERFRANKEN

Tel.: 0951 / 85512

www.demenz-pflege-oberfranken.de

GERONTOPSYCHIATRISCHE BERATUNG

FÜR MENSCHEN 65+

Tel.: 0921 / 1508770

www.diakonie-bayreuth.de

MEHR INFOS: Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth Telefon: 0921 / 283-0 www.gebo-med.de

MITRÄTSELN UND GEWINNEN! Rätselzeit

erster Halswirbel

Wahrsagekartenspiel

Name Gottes im Islam Entnahme des Inhalts

Muttermilch geben

Reizleiter im Körper

Vorname der Autorin Blyton † 1968

reicher an Jahren

kurz für: Religionsunterricht

zum Munde gehörig (Med.)

Pariser Flughafen Sitzmöbel

Inseleuropäerin

Zugangsbefehl, Passwort (engl.)

Brot-, Käseform

Fest-, Lobgesang

miteinander; simultan

Außerirdischer (engl.)

Fußballmannschaft

Überstürzung, Eile

Schwellung kleiner Glasbehälter

Schnittblumengefäß

konserv. Verband bei Frakturen

Schiffsanlegestelle

Wir verlosen unter allen richtigen Einsendungen: 2× einen Kochkurs-Platz bei Marika Bange in der Kochschule „Sana e Salva“ im Wert von je 75 Euro.

Feuerstelle im Haus grob weibl. Artikel

holl. Käsesorte

griech.: groß

Kartenspiel

Verbindungsbolzen

sagenh. Insel im hohen Norden

Trag- u. Reittier in südl. Ländern

Gebiet südlich der Sahara

Gesunde Ernährung selbst erleben: Marika Bange ist Ernährungsberaterin und Leiterin der Kochschule „Sana e Salva“ in Oberwaiz. Ihr Herz schlägt für regionales Essen, hochwertige Bio-Lebensmittel und essbare Wildkräuter.

römischer Kaiser (54–68)

Ackergerät scherzhaft: Arzt

Denksportaufgabe

größte Körperdrüse hierhin

flücht. Brennstoff

sprachl. Ehrung, Laudatio

dickflüssig

schädlicher Stoff, Toxikum

Fußbekleidung Wasservogel

Besitz, Vermögen

eine Weltreligion

Klage-, Wehlaut

Klang, Schall

gesellschaftlich verlangtes Verhalten hörunfähig

Miträtseln und gewinnen!

Trinkbedürfnis

Spielleitung bei Film und TV

Trinkgefäß Wohnstätte

Bitte senden Sie das Lösungswort mit Angabe der persönlichen Daten per E-Mail an raetselzeit@gmk.de, Betreff „Rätselzeit“ oder per Post an GMK GmbH & Co. KG, „GESUND LEBEN“, Kanzleistr. 3, 95444 Bayreuth. Einsendeschluss: 31. August 2024.

Die Angaben dienen ausschließlich der Übersendung des Gewinns und werden anschließend gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren.

griech. Weichkäse

Zahlwort

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON www.sanaesalva.de

Das ist los!

Vorträge, Seminare und Events für Ihre Gesundheit

Jeden Montag, 17–1830 Uhr, Treffpunkt: Klinikum Bayreuth, Foyer

Infoabend für werdende Eltern

Das Team rund um Prof. Dr. Christoph Mundhenke beantwortet Fragen rund um die Geburt und stellt das Perinatalzentrum am Klinikum Bayreuth vor. Werdende Eltern erfahren alles Wissenswerte zur Geburt, zum Team und Kreißsaal und können beim Rundgang ihre persönlichen Fragen stellen. Die Veranstaltung findet wöchentlich statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

ANMELDUNG: klinikum-bayreuth.de/veranstaltungen

Jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag in Bayreuth

Regional und frisch einkaufen

Jede Woche regional und frisch einkaufen: Der Viktualienmarkt macht’s möglich – dienstags und donnerstags auf dem Bayreuther Stadtparkett. Ein regionales, frisches und reichhaltiges Sortiment bietet auch der Wochenmarkt in und an der Rotmainhalle neben dem Rotmaincenter – jeden Mittwoch und Samstag.

29. Juli, 19. August, 30. September, 15 Uhr Klinik Hohe Warte Bayreuth, Foyer Therapiezentrum, Konferenzraum 10

„Nie wieder XXL“ …

… ist ein kostenfreies Seminar für Patientinnen und Patienten und deren Angehörige. Regelmäßig informieren Ärztinnen und Ärzte des Adipositaszentrums detailliert über das Krankheitsbild Adipositas und die verschiedenen konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten. Auch Interessierte sind herzlich eingeladen, sich über die Möglichkeiten der Adipositastherapie zu informieren.

ANMELDUNG:

Telefonisch unter 0921 400-5270 oder 0921 400-5272 sowie per E-Mail an adipositaszentrum@klinikum-bayreuth.de

Do, 1. August, ab 14 Uhr, Marktplatz Goldkronach

Summer Lounge Fichtelgebirge

After-Work-Sommerparty mit Livemusik und Bühnenprogramm. Daneben präsentieren sich Unternehmen aus der Region und stellen ihre Arbeit oder besondere Projekte vor. Die Klinikum Bayreuth GmbH wird die Arbeit des Perinatalzentrums und der Kinderklinik präsentieren. Von der Notaufnahme über die Intensivstation bis hin zur Frühgeborenen- und Säuglingspflege. Geschwisterkinder können das Wickeln trainieren und Blutdruckmessen. Für Überraschungen ist gesorgt.

Di, 13. August; Di, 10. September, 14–19 Uhr, Rotkreuzhaus, Bayreuth

Blutspenden: Helfen Sie helfen

… wünscht schöne Sommerferien!

In Bayern werden jeden Tag rund 2.000 Blutkonserven benötigt. Ohne freiwillige, engagierte Blutspenderinnen und Blutspender ist dieser Bedarf nicht zu decken. Leisten Sie Ihren Beitrag und besuchen Sie den nächsten Blutspendetermin in Bayreuth und der Region.

ANMELDUNG UND WEITERE INFOS: www.blutspendedienst.com

Mike Scheid, Überwunden

Mo, 19. August, 18–1930 Uhr, Bürgerbegegnungsstätte Bayreuth

Angehörigen-Treff

In entspannter Atmosphäre können Angehörige von Menschen mit Demenz Probleme ansprechen und gemeinsam lösen. Karin Orbes, Dipl.-Gerontologin und Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, gibt Auskunft und beantwortet Fragen.

8. September, 10 bis 16 Uhr Bayreuther Sportpark

1. Bayreuther Sportfestival

Über 30 Vereine werden sich beim ersten Bayreuther Sportfestival präsentieren – im SVB-Hallenbad, dem Eisstadion, der Oberfrankenhalle mit Sportzentrum, auf dem Hartplatz des WWG und im Hans-WalterWild-Stadion. Die Vereine stellen Ihr Angebot dar und Interessierte haben die Möglichkeit, alle 45 angebotenen Sportarten live zu erleben und selbst auszuprobieren. Eröffnet wird das Festival um 10 Uhr durch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. #bayreuthbewegtsich

1. Oktober bis 30. November, diverse Veranstaltungsorte in Bayreuth

Kontakt: Haut – berührend. vernetzend.faszinierend

Egal, ob über oder unter der Haut, dünnhäutig oder mit dickem Fell ausgestattet, die Haut ist unser Schutzpanzer. Sie bildet unsere äußere Grenze und übernimmt viele lebenswichtige Aufgaben. Im Rahmen der Aktionswochen Gesundheit der Region Bayreuth haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit ihrem größten Organ zu beschäftigen.

Mi, 2. Oktober, 15–17 Uhr Lehrgebäude des Medizincampus Oberfranken am Klinikum Bayreuth

Weltstillwoche: Stillfreundliche Strukturen. Für alle.

Das Perinatalzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH lädt im Rahmen der Weltstillwoche zu einem Gesprächs- und Vortragsnachmittag ein. Stillberaterinnen informieren in persönlichen Gesprächen zum Thema Stillen und beantworten individuelle Fragen. Auch (werdende) Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen finden die richtigen Ansprechpartner, z. B., wenn es ums Stillen bei zu früh oder krank geborenen Kindern oder Kindern mit Trisomie 21 geht. Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.

Wissen, was läuft

Alle Events der Region auf einen Klick

Stadt, Land, Leben ist das Veranstaltungsportal für die Region Bayreuth. Interessierte finden hier –unabhängig ihres Alters – leicht tolle Anregungen für Veranstaltungen und Aktivitäten im Umkreis. Seien es Kultur-, Sport-, Wirtschafts- oder Gesundheitstermine – alles ist schnell auffindbar. Durch vielfältige Filtermöglichkeiten nach Orten, Kategorien oder Zielgruppen, lässt sich die Suche individuell anpassen.

Stadt, Land, Leben ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landkreis Bayreuth, welches durch das Regionalmanagement der Region Bayreuth umgesetzt wurde. Das Portal wurde mit Mitteln des Regionalmanagements in Bayern aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit 90 Prozent gefördert.

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Veranstaltungsportal

MEHR INFOS: www.region-bayreuth.de

AUTOR Region Bayreuth

Kompetent, professionell und regional

Konservative und operative Orthopädie

Unser Beitrag für Ihre Mobilität – vielfältige Therapiemöglichkeiten SCHULTER

Zum Erhalt der Mobilität in jedem Lebensalter sind die nicht-operative und operative Orthopädie und die Wirbelsäulenchirurgie nicht wegzudenkende medizinische Fachgebiete. Sollte Ihre Mobilität wegen Gelenk- oder Wirbelsäulenbeschwerden eingeschränkt sein, können Sie sich unserem erfahrenen Ärzteteam anvertrauen. Ausführliche Informationen und eine verständliche Aufklärung über möglichst schnell einsetzende, ambulante und – wenn nötig – auch stationäre Therapiemaßnahmen sind selbstverständlich. Neben unseren Praxisfilialen führen wir für stationäre Behandlungen die Hauptabteilung Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie an der Klinik Münchberg. Objektive Informationen finden Sie unter www.weisse-liste.de oder im Krankenhaus-Navigator der AOK – einfach Qr-Code scannen:

Diese Experten und Expertinnen sind in Bayreuth für Sie da:

Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Bayreuth Romanstr. 12 95444 Bayreuth

Tel.: 0921 / 51 20 11

Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Hof

Eppenreuther Str. 28 95032 Hof Tel.: 09281 / 90 98

Praxisfiliale in der Klinik Münchberg Hofer Str. 40 95213 Münchberg Tel.: 09251 / 60 63 99 9

Praxisfiliale in Naila

Kronacher Str. 33 95119 Naila Tel.: 09282 / 9 51 60

Michaela Kaußler
Melanie Ort Funda Kesgin
Michaela Kanz Maria Herrmann
Dr. med. Sven Houserek

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