Donnerstag, 10. Juni 2010
WM 2010 Das Fußball-WM-Magazin der Grafschafter Nachrichten
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Zeit für ein afrikanisches Fußball-Märchen FIFA-Präsident Joseph Blatter: Es wird ein einzigartiges Turnier – Milliarden-Dollar-Projekt e Nako! Es ist an der Zeit. Südafrika freut sich auf sein afrikanisches Fußball-Märchen und will nach Jahren der Zweifel beweisen, dass es bereit ist für das größte Einzelsport-Ereignis der Welt. Vom 11. Juni bis 11. Juli sind die besten Fußballer der Welt von Lionel Messi bis Christiano Ronaldo zu Gast am Kap – und ein ganzer Kontinent fühlt Stolz und Freude. „Der Fußball ist eine Lebensschule. Die WM ist ein Paket. Es geht um kulturelle und soziale Belange, für die durch die WM die Grundlagen gelegt werden“, sagte FIFA-Chef Joseph Blatter. Länger als ein Jahrzehnt kämpfte auch der Schweizer um das WM-Turnier in Afrika und fühlt sich nun am Ziel: „Afrika ist das Projekt Nummer 1.“ In neun Städten und zehn Stadien werden die 64 Partien stattfinden. Herz der WM ist die Provinz Gauteng, wo nicht nur zwei Drittel der Teams wohnen werden, sondern auch ein Drittel aller Spiele stattfinden wird – inklusive der Eröffnungspartie zwischen Südafrika und Mexiko am 11. Juni im Soccer City Stadion von Johannesburg, wo einen Monat später auch der Titelträger der 19. Fußball-WM gekürt werden wird. Ein WM-Sieger aus Afrika wäre nach dem Geschmack Blatters, wie auch Nelson Mandelas. Der 91 Jahre alte Volksheld der Regenbogennation wird wohl nicht wie erhofft selbst zu Spielen kommen können, aber sein von Versöhnung geprägter Geist soll das Turnier zu einem einzigartigen Friedensfestival machen. Die sportlichen Hoffnungen des Gastgebers ruhen auf seiner Auswahl „Bafana Bafana“, doch das Gastgeberteam zeigte wenig vielversprechende Leistungen. Ein Aus in der
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Mit ihren Vuvuzelas wollen Südafrikas Fans ihre Mannschaft möglichst weit durch das Turnier bringen. Es ist die erste Fußball-WM auf dem afrikanischen Kontinent. Foto: dpa
Vorrunde würde Südafrika in Trauer stürzen. Algerien, Ghana, die Elfenbeinküste, Kamerun und Nigeria sind die anderen Teams des Kontinents, der erstmals eine Fußball-WM ausrichten darf. „Eine afrikanische Mannschaft im Halbfinale wäre schon ein
„Wir haben gute Chancen, Weltmeister zu werden“ Joachim Löw Bundestrainer
Erfolg“, sagte Blatter. Die arrivierten Teams aus Brasilien, Italien, Argentinien, England, Spanien und auch Deutschland wollen aber selbst ein Wörtchen mitreden und im afrikanischen Winter ihr Sommermärchen feiern. Ungewohnte Bedingungen in einem Land voll positiver Energie, aber auch großer Sicherheitssorgen sollen keine Ausrede sein.
IMPRESSUM
G WM 2010 Sonderveröffentlichung der Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG, Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn, zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010. Verantwortlich für den Inhalt:
Guntram Dörr
Redaktion:
Peter Zeiser, Andre Berends
Texte und Fotos:
dpa, SID
Anzeigen:
Matthias Richter (verantwortlich)
Anzeigenverkauf:
Ulrich Schläger (Leitung) 05921 / 707-412, werbung@gn-online.de
Titelseite:
Rudolf Berg
Techn. Herstellung: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG
„Es wird ein einzigartiges Turnier, das die FußballWelt noch nicht gesehen hat“, verspricht Blatter. Das deutsche WM-Projekt am Kap beginnt am 13. Juni in Durban mit der Partie gegen Australien. Weitere Vorrundengegner sind Serbien (18. Juni/Port Elizabeth) und Ghana (23. Juni/Johannesburg) im Soccer City Stadion des früheren Townships Soweto. Dort soll die Dienstreise am 11. Juli auch enden – mit dem vierten WM-Triumph nach 1954, 1974 und 1990. „Ich glaube nicht, dass wir zu den absoluten Top-Favoriten zählen wie Spanien, Brasilien, Argentinien. Die waren in den letzten Jahren sehr, sehr stark“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. „Aber wir haben gute Chancen, auch Weltmeister zu werden.“ Etwa 10 000 deutsche Fans werden in Südafrika erwartet. Doch auch die Anhänger in der Heimat verpassen nichts. Alle Spiele werden live und ohne Zusatzkosten übertragen. 55 Partien zeigen die öffentlichrechtlichen Sender ARD und ZDF, neunmal ist RTL am Ball. Zudem zeigt der PayTV-Sender Sky live alle 64 Partien. Südafrika hat viel investiert. 38 Milliarden Euro wurden in Infrastrukturmaßnahmen gesteckt. In Durban entstand ein neuer Flughafen. Zwischen Johannesburgs Flughafen und Pretoria wird der Gautrain zwar erst nach der WM fahren,
aber das Bruttoinlandsprodukt 2010 soll zu mehr als 20 Prozent dem großen Turnier zu verdanken sein,
rechnet Finanzminister Pravin Gordhan vor. Für die FIFA ist die WM ein MilliardenDollar-Projekt. Die einzige Einnahmequelle des mächtigen Weltverbandes muss Gewinn abwerfen. Doch Blatter will mehr. Für sein „Erbe“ soll das Turnier Südafrika nachhaltig nach vorne bringen – in allen Belangen. „Armut, Analphabetismus und Krankheiten“ sollen zurückgedrängt werden, davon träumt Blatter. Mit Spannung wird erwartet, ob das FIFA-Versprechen eingehalten und die WM zu einer WM für die Menschen Südafrikas wird. Leere Stadien sind Blatters Albtraum. Erst nach langem Zögern wurde der Ticket-Direktverkauf an Supermarktkassen eingeführt. Und auch die Nachfrage aus Europa war zunächst eher mau: Eine Reise ans Kap ist vielen zu teuer und zu riskant.
G WM 2010 WM-Splitter Der Pokal: 5,5 Kilogramm
schwer, 37 Zentimeter hoch, aus 18-karätigem Gold und das Objekt der Begierde: Alle vier Jahre spielen die besten Nationen der Welt um den bedeutendsten Pokal im Fußball, den „FIFA World Cup“. Bei der WM in Südafrika wird die Trophäe mit den zwei jubelnden Fußballern, die eine Weltkugel hochhalten, zum zehnten Mal vergeben. Für sieben Weltmeister-Gravuren ist auf dem mit MalachitEdelsteinen verzierten Sockel noch Platz – erst 2038 muss ein neuer Cup her. Nach 225-tägiger Reise durch 86 Länder kam der WM-Pokal Anfang Mai in Südafrika an. Dort macht er vor Anpfiff in 32 Städten, Gemeinden und Dörfern Halt. Ehrengast: Südafrikas ers-
ter schwarzer Präsident, Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela (91), ist der Wunschkandidat von FIFA-Chef Joseph Blatter bei der Eröffnung der Fußball-WM. Bei der Enthüllung einer Gedenktafel im Soccer City-Stadion betonte Blatter, er hoffe noch immer auf eine Teilnahme des weltbekannten früheren Anti-Apartheidkämpfers. In der Soccer CityArena am Ortsrand von Soweto wird am 11. Juni die WM an- und am 11. Juli abgepfiffen werden. Mandela hatte sich stark für eine WM-Vergabe an sein Land eingesetzt.
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Löws schwere Mission: Der vierte Stern Die deutsche Elf ist jung, dynamisch – aber zum Teil international unerfahren M-Dritter 2006, EMZweiter 2008 – Weltmeister 2010? Wenn sich der Turniertrend fortsetzt, dann recken die deutschen Fußballer am Abend des 11. Juli in Johannesburg den Weltmeister-Pokal in die Höhe. „Vielleicht können wir noch einen Platz besser abschneiden“, sagt auch der verletzte Kapitän Michael Ballack. „Das ganze Volk steht hinter dir und will dich gewinnen sehen“, beschrieb Ballack die Lust und Last bei einem Weltchampionat. Nach den Titelgewinnen 1954, 1974 und 1990 soll Joachim Löw bei seinem zweiten Turnier als Bundestrainer die DFB-Kampagne „Der 4. Stern für Deutschland“ zum Erfolg führen. Seine Vorgänger und Größen vergangener Turniere trauen dem Bundestrainer mit seiner sehr jungen Mannschaft am Kap einiges zu. „Ich hoffe, dass es dieses Mal nur Glücksmomente gibt“, sagte Jürgen Klinsmann in Erinnerung an das deutsche Sommermärchen 2006, als der Titeltraum unglücklich im Halbfinale gegen Italien platzte. Australien, Serbien und Ghana – die unbequemen Gegner in Gruppe D sollen nicht zum Stolperstein werden. „Ich will die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, aber wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken“, glaubt Ehrenspielführer Uwe Seeler: „Das Halbfinale traue ich der Mannschaft auf jeden Fall zu.“ Rudi Völler, der die DFB-Elf als
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Der Trainer und sein Kapitän: Nach der Verletzung von Michael Ballack ernannte Teamchef Joachim Löw (rechts) den Münchner Philipp Lahm zum neuen DFB-Spielführer. Foto: dpa
Teamchef 2002 in Japan und Südkorea ins Finale führte, beschwört einmal mehr die typisch deutschen Tugenden: „Es geht darum, klassisches deutsches Turnierverhalten zu zeigen.“ Rennen, kämpfen, Teamgeist. Die besten Spieler kann Deutschland im Reigen der 32 teilnehmenden Länder nicht aufbieten. „Wenn das ein Rezept wäre, wären wahrscheinlich Brasilien oder vielleicht Spanien Seriensieger bei diesen Turnieren“, bemerkte Löw. „Es geht darum, das beste Team zu formen“, glaubt der Bundestrainer. Klose, Lahm, Mer-
tesacker, Schweinsteiger – das sind für Löw die tragenden „Säulen“ eines Teams, das jung und dynamisch, aber auch in großen Teilen international unerfahren ist. „Sie führen und leiten die Mannschaft“, bemerkte Löw über seine Leitfiguren. Die erste WM auf afrikanischem Boden wird in vielerlei Hinsicht auch für den turniererfahrenen Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine besondere Herausforderung. Im deutschen Sommer herrscht Winter am Kap. Es wird früh dunkel, am Abend kann es Minusgrade geben. Und es gibt den besonderen
Sicherheitsaspekt, der die Mannschaft die meiste Zeit ins abgelegen bei Pretoria liegende Quartier zwingen wird. Sizilien, Südtirol, Südafrika – von der Vorbereitung in den beiden Trainingslagern im Land des amtierenden Weltmeisters Italien bis hin zum Ernstfall am Kap hat Löw einen ausgeklügelten Masterplan für die WM erstellt. Die deutsche Elf soll sich vor der Welt als guter Botschafter präsentieren – nicht nur auf dem Platz: „Ich erwarte, dass wir uns korrekt verhalten nach außen und nach innen.“
Hotel wird pünktlich fertig
Der Ball: Das vom Sportar-
as WM-Quartier der DFB-Elf hat erst Anfang Juni von den Behörden grünes Licht bekommen: Nach Erfüllung zahlreicher Auflagen stand dem Einzug der deutschen Mannschaft am 7. Juni nichts mehr im Wege. Das Hotel hatte wie von den Behörden verlangt Arbeiten an Wasserleitungen, Klimaanlage und Belüftung vorgenommen, Feuertüren und Feuermelder eingebaut, Dieseltanks entfernt sowie Hydranten beschildert. Auch ein Notfall-Evakierungsplan für Pool, Spa und Trainingsgelände liegt vor. Das VelmoréHotel liegt im Dreieck der Spielorte Johannesburg, Pretoria und Rustenburg.
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Karikatur: Lutz Janke
tikelhersteller Adidas angefertigte WM-Spielgerät trägt den Namen „Jabulani“. In der Sprache der Zulu, einer der elf offiziellen Sprachen der Republik Südafrika, die von fast 25 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird, bedeutet „Jabulani“ „feiern“ oder „zelebrieren“. Elf Farben zieren den Ball mit einer Grip’n’ Groove“Struktur, die stabiles Flugverhalten ermöglichen soll.
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Gastgeber setzen auf Geheimwaffe Vuvuzela Gruppe A – Südafrika: Ziel ist das Achtelfinale / Abschlussschwäche größtes Manko it 90 000 Vuvuzelas im Rücken und einem Trainer-Fuchs auf der Bank will Südafrika bei der Fußball-WM 2010 in der Gruppenphase ein Debakel verhindern. „Wir haben uns vorbereitet, als ginge es in den Krieg. Ich bin sehr optimistisch, dass wir das erreichen, was alle von uns erwarten. Das erste Ziel ist der Sprung in das Achtelfinale. Danach ist der Himmel die Grenze“, sagte Südafrikas Coach Carlos Alberto Parreira, der sein Team im April rund drei Wochen im fränkischen Herzogenaurach auf die WM im eigenen Land vorbereitete. Der Druck auf „Bafana Bafana“ ist enorm. Noch nie scheiterte ein Gastgeber in der Vorrunde, und bei der ersten Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent will sich das Heimteam natürlich von der besten Seite zeigen. Doch die Leistungen der Südafrikaner in den Testspielen sorgten am Kap der guten Hoffnung zuletzt kaum für WMEuphorie. Der brasilianische Coach Parreira, 1994 mit der Selecao Weltmeister, war schon froh, dass seine Mannschaft zum Ende des Trainingslagers in Deutschland zumindest Jamaika schlug (2:0) und sogar zweimal das Tor traf. Denn die Abschlussschwäche ist das größte Manko der spielfreudigen Südafrikaner.
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Südafrika Tor: Moneeb Josephs, Itumeleng Khune, Shu-Aib Walters. Abwehr: Matthew Booth, Siboniso Gaxa, Bongani Khumalo, Peter Masilela, Aaron Mokoena, Anele Ngcongca, Siyabonga Sangweni, Lucas Thwala. Mittelfeld: Lance Davids, Kagisho Dikgacoi, Thanduyise Khuboni, Reneilwe Letsholonyane, Teko Modise, Surprise Moriri, Steven Pienaar, Macbeth Sibaya, Siphiwe Tshabalala. Angriff: Katlego Mphela, Siyabonga Nomvethe, Bernard Parker. Trainer: Carlos Alberto Parreira.
Der Einzug in das WMAchtelfinale wäre für Südafrika eine Premiere und eine große Überraschung zugleich. Denn Südafrikas Nationalteam verpasste bei seinen bisherigen WM-Teilnahmen 1998 in Frankreich und 2002 in Südkorea und Japan jeweils die Qualifikation für die Runde der letzten 16. Für die WM in Deutschland hatte sich Südafrika erst gar nicht qualifiziert. Doch mit Hilfe des ohrenbetäubenden „12. Mann“ will Südafrika nun zu einem sportlichen Höhenflug an-
setzen. „Wir spielen mit 90 000 Vuvuzelas gegen Mexiko. Das wird in der Vorrunde eine unserer stärksten Waffen sein. Ich bin gespannt, wie unser erster Gegner damit umgeht“, sagte Südafrikas Nationalkeeper Moeneeb Josephs. Nach dem Auftakt gegen Mexiko treffen die Gastgeber auf Uruguay (16. Juni) und Vizeweltmeister Frankreich (22. Juni). Für Südafrikas Staatspräsident Jacob Zuma geht die Party derweil erst dann los, wenn die Gastgeber Weltmeister werden. „Der WM-
Pokal kommt erstmals in der Geschichte nach Afrika. Und wir in Südafrika werden es ihm nicht erlauben, das Land wieder zu verlassen. Bafana Bafana absolviert derzeit eine überragende Vorbereitung, damit der WM-Pokal in Südafrika bleibt“, meinte Zuma. Dass mit den Südafrikanern als Gastgeber bei der WM zu rechnen ist, bewies das Team beim Confed Cup im vergangenen Jahr. Da zog „Bafana Bafana“ ins Halbfinale ein und musste sich im Spiel um Platz drei Europameister Spanien nur knapp
geschlagen geben. Allerdings sorgten die letzten Auftritte der Südafrikaner bis auf das Spiel gegen Jamaika in Offenbach für wenig Zuversicht. „Man darf die Südafrikaner aber trotzdem nicht unterschätzen“, sagte FußballKaiser Franz Beckenbauer: „Ein wunderbares Finale Südafrika gegen Deutschland wäre eine tolle Sache.“ Die Steilvorlage nahm Parreira direkt auf: „Ich hoffe, dass sich Franz Beckenbauers Wunsch für das WM-Finale erfüllt.“
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„El Tri“ mit einer neuen Spielergeneration Gruppe A – Mexiko: Aguirre wieder Nationaltrainer / Stuttgarter Osorio ist dabei exiko wird bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika ein neues Gesicht haben. Die ballverliebten Lateinamerikaner, die am 11. Juni das Eröffnungsspiel im Soccer City Stadium von Johannesburg gegen „Bafana, Bafana“ bestreiten, treten mit einer neuen Spielergeneration an, die über viel Potenzial verfügt. Trainer Javier Aguirre hat zuletzt zahlreiche Nachwuchskräfte in sein Team eingebaut. Die WM-Qualifikation war aus Sicht der Mexikaner eher mühsam. Erst nach der Trennung von Star-Trainer Sven-Göran Eriksson startete das Team so richtig durch. Nach nur zehn Monaten auf der Bank von „El Tri“ vollzog der Verband die Trennung von dem Schweden, der keine Erfolge mit dem zweimaligen WM-Viertelfinalisten vorweisen konnte. Sein Nachfolger Aguirre, der die Mexikaner bereits bei der WM 2002 in Südkorea und Japan betreut hatte, schaffte es, die Potenziale der mexikanischen Auswahl
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Mexiko Tor: Guillermo Ochoa, Luis Michel, Oscar Pérez. Abwehr: Rafael Márquez, Ricardo Osorio, Francisco Rodriguez, Carlos Salcido, Héctor Moreno, Paul Aguilar, Efraín Juárez, Jonny Magallón, Jorge Torres. Mittelfeld: Andrés Guardado, Gerardo Torrado, Israel Castro, Giovani dos Santos. Angriff: Guillermo Franco, Carlos Vela, Pablo Barrera, Adolfo Bautista, Cuauhtémoc Blanco, Alberto Medina, Javier Hernandez. Trainer: Javier Aguirre.
wieder zu wecken. Dem ehemaligen Trainer von Atletico Madrid gelang es, die häufig zerstrittene mexikanische Fußball-Familie zu einen. Der Fußball Mexikos wird häufig von internen Machtkämpfen und Streitigkeiten unterwandert. Daran scheiterten unter anderem die
Ex-Nationaltrainer Hugo Sanchez und Ricardo La Volpe. Nach schwachem Start in der WM-Ausscheidung der CONCACAF-Zone wurde am Ende sicher das Ticket nach Südafrika gelöst und die 14. WM-Teilnahme für Mexiko perfekt gemacht. Seit der
WM 1982 in Spanien sind die Lateinamerikaner bei keiner WM-Ausscheidung mehr gescheitert; 1990 fehlten sie allerdings in Italien, weil sie vom Weltverband FIFA suspendiert worden waren. Bei den Heim-WM-Turnieren 1970 und 1986 er-
reichte „El Tri“ jeweils das Viertelfinale. Bei der WM 2006 in Deutschland schieden die Mexikaner im Achtelfinale in Leipzig mit 1:2 nach Verlängerung gegen den zweimaligen Weltmeister Argentinien unglücklich aus. Die Mexikaner gewannen 1999 den Confed-Cup.
„Urus“ quälen sich zur Endrunde Gruppe A – Uruguay: Letztes WM-Ticket / Diego Forlán unumstrittener Star inmal mehr durch die Hintertür Play-offs haben sich Uruguays Fußballer zur WM-Endrunde nach Südafrika durchgekämpft. „Die einfachen Dinge sind nichts für uns. Aber wenn der Lohn so groß ist, sage ich: Willkommen, Leid“, verkündete Stürmer Sebastian Abreu, der mit seinem Tor beim 1:1 gegen Costa Rica das Ticket löste. Die Entscheidungsspiele des Fünften der Südamerika-Qualifikation gegen den Vierten der CONCACAFKonföderation spiegelten den qualvollen Weg durch die Eliminatorias wider. Der Vorteil nach dem 1:0 aus dem Hinspiel und der Führung beim zweiten Duell in Montevideo glitt den Celestes fast noch aus der Hand. „Wir sind gewohnt zu leiden“, sagte der 33-Jährige vom griechischen Erstligisten Aris Saloniki. Der Weltmeister von 1930 und 1950 ist in Südafrika bereits zum elften Mal bei einem WM-Turnier dabei, doch drei der letzten vier
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Uruguay Tor: Juan Castillo, Fernando Muslera, Martin Silva Defensor. Abwehr: Martín Cáceres, Jorge Fucile,Diego Godín, Diego Lugano, Maxi Pereira, Andrés Scotti, Mauricio Victorino. Mittelfeld: Egidio Arévalo, Sebastián Eguren, Álvaro Fernández Walter Gargano, Ignacio González, Nicolás Lodeiro Alvaro Pereira, Diego Pérez. Angriff: Sebastián Abreu, Edinson Cavani, Sebastián Fernández, Diego Forlán, Luis Suárez. Trainer: Oscar Tabárez.
Auflagen verfolgten die „Charruas“ nur aus der Ferne. Zum Leid gehört auch, dass aus den letzten 16 WMSpielen bis zurück zur Endrunde 1970 nur ein einziger Sieg heraussprang. Beim 1:0 gegen Südkorea 1990 in Italien saß Oscar Tabarez schon auf der Bank. Er
übernahm im März 2006 wieder das Kommando. Der 62-Jährige hat eine schlagkräftige Truppe aus alten Haudegen um Kapitän und Abwehrchef Diego Lugano (Fenerbahce Istanbul) sowie jungen Hoffnungsträger wie Stürmer Luis Suarez (Ajax Amsterdam) geformt. Un-
umstrittener Star ist Diego Forlán. Der Stürmer von Spaniens Erstligisten Atletico Madrid wurde in der vergangenen Saison zum zweiten Mal nach 2005 mit dem Goldenen Schuh als bester Torjäger der europäischen Ligen ausgezeichnet.
Mit seinen sieben Toren in den Eliminatorias gehörte der 31-Jährige zu den Größen in einem Team, das Leistungsschwankungen offenbarte. Nur vier Siege in den neun Heimspielen machen deutlich, dass es der Tabarez-Truppe schwer fällt, das Spiel zu machen.
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Dunkle Schatten über der „Grande Nation“ Gruppe A – Frankreich: Durch die Qualifikation gemogelt / Spielfreudiges Team
Frankreich Tor: Cédric Carrasso, Hugo Lloris, Steve Mandanda. Abwehr: Eric Abidal, Gaël Clichy, Patrice Evra M, William Gallas, Marc Planus, Anthony Réveillère, Bacary Sagna, Sébastien Squillaci. Mittelfeld: Abou Diaby, Alou Diarra, Yohann Gourcuff, Florent Malouda, Jérémy Toulalan, Franck Ribéry. Angriff: Nicolas Anelka, Djibril Cissé, André-Pierre, Sidney Govou, Thierry Henry, Mathieu Valbuena. Trainer: Raymond Domenech.
war. Die Frage, ob Ribery über das Alter informiert war, ist entscheidend für die Einleitung eines Strafverfahrens. Doch auch unabhängig davon hatte die Equipe Tricolore zuletzt mit reichlich Negativ-Schlagzeilen zu tun. Niemand dürfte vergessen haben, wie sich der Ex-Weltund Europameister das Ticket nach Südafrika ermogelte, als Henry die Vorlage zum entscheidenden 1:1 durch William Gallas im Play-off-Rückspiel gegen Irland mit der Hand gab. Um Frankreichs Nationaltrainer Raymond Domenech gibt es derweil schon fast traditionell Diskussionen
vor einem großen Turnier. Vor der WM 2006, die für Frankreich immerhin mit der Vize-Weltmeisterschaft endete, und der EM 2008 war das nicht anders. Trotz der erfolgreichen Qualifikation war von ChampagnerFußball zuletzt nichts mehr zu sehen. Was in Frankreich am meisten empört, ist, dass sich Domenech diese unverdiente Qualifikation auch noch mit 862 000 Euro an Prämien vergolden lässt – unabhängig von seinem Monatshonorar von geschätzten knapp 50 000 Euro. Und in Südafrika sahnt er noch einmal kräftig ab. Danach soll Ex-Nationalspieler Lau-
Bei akuter Blasenentzündung:
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rent Blanc seine Nachfolge antreten. Zur Freude der Fans weltweit präsentiert sich der Vize-Weltmeister allerdings mit einem der spielfreudigsten Teams. Wahre Könner wie Bayern Münchens Dribbelkönig Franck Ribéry, Spielmacher Yoann Gourcuff von Girondins Bordeaux sowie die Stürmer Henry, Nicolas Anelka und Karim Benzema versprechen offensives Spiel. In der Vorrundengruppe A treffen die Franzosen bei ihrer 13. WM- Teilnahme auf Gastgeber Südafrika, Mexiko und Uruguay. „Keine leichte Gruppe“, weiß Trainer Domenech. Der „verrückte Professor“ weiß, dass im Fuß-
ball fast immer nur das Endergebnis zählt: „Am Ende werde ich entweder Gott sein oder der Teufel.“ In dieser „Ära nach Zinedine Zidane“ kann Domenech nicht nur in der Offensive auf bewährte Kräfte setzen. Im Tor mausert sich Hugo Lloris immer mehr zum Weltklassemann. Und die erfahrenen Defensiv-Akteure um Patrice Evra (Manchester United) oder Eric Abidal (FC Barcelona) werden es den gegnerischen Stürmern alles andere als leicht machen. In der „Grande Nation“ hofft man trotz aller Probleme auf den zweiten Titel der „Bleus“ nach dem Triumph 1998 vor eigenem Publikum.
© 2005 FIFA TM
in Trainer auf Abruf, ein Sex-Skandal um mehrere Nationalspieler und die noch nicht vergessene Handspiel-Affäre um Stürmerstar Thierry Henry: Die Grande Nation kommt seit der WM-Qualifikation im vergangenen November nicht zur Ruhe. Mit der erschummelten Fahrkarte für Südafrika durch Henrys Unsportlichkeit im entscheidenden Play-off-Spiel gegen Irland scheinen sich dunkle Schatten auf den Vizeweltmeister gelegt zu haben, die auch kurz vor der Endrunde die Vorfreude auf das Großereignis trüben. Obwohl der Bayern-Star Franck Ribery und andere in die delikate Rotlicht-Affäre involvierte Spieler zumindest vor der WM von einem formellen Ermittlungsverfahren verschont blieben, hat der Skandal seine Spuren hinterlassen. Laut einer Umfrage der Tageszeitung „France Soir“ sagen 57 Prozent der Befragten, dass Ribery nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen dürfe. Auch Sportministerin Roselyne Bachelott hatte schon ihr Unverständnis für die Nominierung der betroffenen Spieler zum Ausdruck gebracht. Ribery hatte laut Pariser Staatsanwaltschaft zugegeben, Kontakt zu einer Prostituierten gehabt zu haben. Er versicherte demnach aber, nicht gewusst zu haben, dass sie seinerzeit minderjährig
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Maradona setzt auf Trumpfkarte Messi Gruppe B – Argentinien: Achterbahnfahrt soll am Kap zu Ende gehen as Aufatmen nach Argentiniens dramatischer Qualifikation zur FußballWM-Endrunde in Südafrika wehte hinüber bis nach Kapstadt. Schließlich durfte der von Superstar Lionel Messi angeführte Weltmeister von 1978 und 1986 nicht beim Stelldichein der großen Fußball-Nationen fehlen. Gefeiert wurde aber auch die Rückkehr von Diego Maradona auf die WM-Bühne. Selbst von der Trainerbank wird der 49-Jährige das Seine zum Spektakel beitragen. Als Argentiniens Idol am 4. November 2008 die Gauchos übernahm, fiel mit den Länderspielsiegen in Schottland (1:0) und Frankreich (2:0) kurzzeitig wieder Glanz auf die Seleccion. Die groß angekündigte Säuberung des „mit Dreck überzogenen Rolls-Royce“, wie er sein Team damals nannte, fand jedoch nicht stand. „D10s“, geformt aus seiner Spielmacher-Nummer 10 und dem spanischen Wort für Gott (Dios), verwirrte mit undurchdacht wirken-
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Argentinien Tor: Mariano Andujar, Diego Pozo, Sergio Romero. Abwehr: Nicolás Burdisso, Martin Demichelis, Ariel Garcé, Gabriel Heinze, Nicolás Otamendi, Clemente Rodríguez, Walter Samuel. Mittelfeld: Mario Bolatti, Ángel Di María, Jonás Gutiérrez, Javier Mascherano, Maxi Rodriguez, J. Pastore, Juan Verón. Angriff: Sergio Agüero, Gonzalo Higuaín, Lionel Messi, Diego Milito, Martin Palermo, Carlos Tévez. Trainer: Diego Maradona.
den Wechseln von Personal und Taktik, verirrte sich zudem in Machtkämpfen; gegen den Verbandspräsidenten Julio Grondona, gegen Fußballdirektor Carlos Bilardo oder sogar gegen Spieler. Spielmacher Juan Roman Riquelme verweigert dem Cheftrainer die Zusam-
menarbeit. Die Last der tragenden Figur fiel auf Lionel Messi. Doch obwohl der 22Jährige vom spanischen Champions-League-Sieger FC Barcelona alle WM-Qualifikationsspiele mitgemacht hat, so richtig entscheidend griff er in keines ein.
Auf der Zielgeraden der Eliminatorias mussten gar die in der Heimat tätigen Profis für die hochbezahlten Europa-Legionäre die Kastanien aus dem Feuer holen. Gegen Peru schoss der reaktivierte Martin Palermo den erlösenden Treffer. In Montevideo funktionierte Mara-
donas „Hand Gottes“ bei der Einwechslung von Siegtorschützen Mario Bolatti. Doch am Kap der guten Hoffnung soll alles besser werden. Und nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Messi in Barcelona war sich Maradona sicher: „Messi wird die WM gewinnen.“
Rehhagel verspricht: Meine Spieler sind fit Gruppe B – Griechenland: Schwer zu knacken – Deutscher Trainerfuchs setzt auf Defensive ie Schuldenkrise hat Griechenland im Würgegriff, doch die Fußball-Nationalmannschaft von Trainer Otto Rehhagel will bei der WM den Gegnern nichts schuldig bleiben. „Argentinien ist der Favorit. Aber gegen Nigeria und Südkorea haben wir eine gute Chance“, sagte „König Otto“ mit Blick auf die Kontrahenten in der Gruppe B: „Meine Spieler werden hundertprozentig fit und bereit sein.“
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Und sollte Rehhagel kurz vor der WM unter den elf Millionen Griechen noch ein paar Ballzauberer finden, wird der Europameister von 2004 sogar seine gefürchtete Mauertaktik zu den Akten legen. „Wir würden sehr schönen Fußball spielen, wenn wir Kaka, Messi und Xavi hätten“, äußerte „Rehakles“, der seine defensive Taktik immer wieder gegen Kritik verteidigen muss. Da die aufgezählten Superstars aber keinen griechischen Pass besitzen, wird der gebürtige Essener bei seiner ersten Weltmeisterschaft auf
Griechenland Tor: Konstantinos Chalkias, M. Sifakis, A. Tzorvas. Abwehr: Sotirios Kyrgiakos, Vangelis Moras, A. Papadopoulos, S. Papastathopoulos, G. Seitaridis, N. Spiropoulos, V. Torosidis, L. Vyntra. Mittelfeld: Georgios Karagounis, Konstantinos Katsouranis, Grigorios Makos, S. Ninis, C. Patsatzoglou, S. Prittas, A. Tziolis. Angriff: Angelos Charisteas, Theofanis Gekas, P. Kapetanos, D. Salpingidis, G. Samaras. Trainer: Otto Rehhagel.
ein Offensivspektakel verzichten. Der 71-Jährige hat die Bundesliga-Profis Angelos Charisteas und Theofanis Gekas nominiert. Verzichten muss der Coach dagegen auf Stürmer Ioannis Amanatidis von Eintracht Frankfurt, der aufgrund einer Knie-Opera-
tion seine WM-Teilnahme abgesagt hat. 16 Jahre nach der WM in den USA bietet sich den Griechen in Südafrika die Chance zur Wiedergutmachung. Schließlich verlor das Team damals in der Gruppenphase nicht nur gegen Bulgarien (0:4), sondern
auch gegen die aktuellen Gruppengegner Argentinien (0:4) und Nigeria (0:2). Ob Rehhagel, der mit seinem Team nach dem sensationellen EM-Triumph 2004 in der WM-Qualifikation 2006 scheiterte und bei der EM 2008 nach der Vorrunde abreisen musste, die Griechen
auch nach der WM noch betreuen wird, ist offen. Der Coach will seine Zukunft jedenfalls nicht von möglichen finanziellen Einbußen aufgrund der Schuldenkrise abhängig machen: „Auch wenn ich das doppelte Geld verdient hätte, würde ich auch nur ein Filet essen können.“
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„Super Eagles“ träumen vom Höhenflug Gruppe B – Nigeria: Obasi und Martins tragen die Hoffnungen eines fußballverrückten Landes ie „Super Eagles“ träumen wieder vom Höhenflug. Als Nigeria Mitte November durch ein 3:2 in Kenia nach zwei Toren des Wolfsburgers Obafemi Martins souverän und ohne Niederlage die Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika gemeistert hatte, kannte die Begeisterung im bevölkerungsreichsten Land des schwarzen Kontinents mal wieder keine Grenzen. Genauso groß war die Ernüchterung nach dem Halbfinal-Aus beim Afrika-Cup im Januar gegen den späteren Titelgewinner Ghana.
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Trainer Shuaibu Amodu musste gehen, nun soll es bei der WM-Endrunde der Schwede Lars Lagerbäck richten. „Ich denke, wir haben eine realistische Chance, in Südafrika weit zu kommen“, sagte der 61-Jährige. Seit seiner Amtsübernahme in Nigeria Ende Februar beobachtet Lagerbäck die potenziellen WM-Fahrer. Die Bundesliga-Legionäre Chinedu Obasi von 1899 Hoffenheim und Oba-
Nigeria Tor: Bamidele Aiyenugba, Austin Ejide, Vincent Enyeama. Abwehr: Ayodele Adeleye, Rabiu Afolabi, Elderson Echiejile, Chidi Odiah, Danny Shittu, Taye Taiwo, Joseph Yobo. Mittelfeld: Yusuf Ayila, Dickson Etuhu, Sani Kaita, Haruna Lukman, Mikel Obi, Kalu Uche. Angriff: Yakubu Aiyegbeni, Nwankwo Kanu, Obafemi Martins, Chinedu Obasi, Obinna Nsofor, Osaze Odemwingie, John Utaka. Trainer: Lars Lagerbäck.
femi Martins vom deutschen Meister VfL Wolfsburg sind wohl dabei. „Wir müssen beweisen, dass wir unser Spiel gegen die Besten durchsetzen können“, sagte Obasi mit Blick auf die Vorrunden-Gegner Argentinien, Griechenland und Südkorea.
Lagerbäck auf einen Pool von Spielern mit gewaltigem Potenzial zurückgreifen. Michael Ballacks Klubkollege John Obi Mikel vom FC Chelsea, Ikechukwu Uche von Real Saragossa, Peter Odemwingie von Lok Moskau und Martins waren zuletzt die Stützen des Teams.
Die Nationalspieler werden in einem der fußballverrücktesten Länder der Welt als Volkshelden verehrt. Sunday Oliseh übertrieb nicht, als er nach dem Olympiasieg 1996 sagte: „Jetzt sind wir Götter.“ Bei Weltmeisterschaften hoffte das Land aber bislang vergeblich auf das große Glück.
Auch Berti Vogts konnte bei seinem missglückten Gastspiel ein Lied davon singen. „Würden weiße Journalisten mit einem schwarzen Trainer so umgehen, dann glaube ich, dass man von Rassismus sprechen würde“, sagte Vogts kurz vor seinem Rücktritt im Februar 2008.
WM-Dauergast mit Erfolgsserie im Rücken Gruppe B – Südkorea: Ohne Probleme durch die Qualifikation – Star spielt im Mittelfeld ls das WM-Abonnement einmal mehr verlängert worden war, nahmen die Südkoreaner ein ehrgeiziges Ziel ins Visier. „Wir wollen ins Achtelfinale. Und dann werden wir versuchen, noch eine Runde weiterzukommen“, sagte Trainer Huh Jung-Moo, nachdem die „Taeguk Warriors“ mit zum achten Mal eine FußballWM erreicht hatten – zum siebten Mal in Folge.
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Der Einzug in die K.o.Runde wäre für die WMStammgäste ein großer Erfolg, denn bislang scheiterten sie immer in der Vorrunde – außer 2002. Im eigenen Land stürmten sie unter der Anleitung von Trainer Guus Hiddink bis ins Halbfinale, in dem sie an der deutschen Mannschaft scheiteren (0:1), und begeisterten Millionen Landsleute. „Der beispiellose Erfolg von 2002 hat dafür gesorgt, dass die Erwartungen an uns sehr hoch sind“, sagte Huh: „Aber inzwischen gibt uns der Erfolg auch Auftrieb. Wir stehen auf der
Südkorea Tor: Jung Sung-Ryong, Kim Young-Kwang, Lee Woon. Abwehr: Cha Du-Ri,Cho Yong-Hyung, Kang MinSoo, Kim Hyung-Il, Kim Dong-Jin, Lee Jung-Soo, Lee Young-Pyo, Oh BeomSeok. Mittelfeld: Ki Sung-Yueng, Kim Jae-Sung, Kim Nam-Il, Kim Bo-Kyung, Kim JungWoo, Lee Chung-Yong, Park Ji-Sung. Angriff: Ahn Jung-Hwan, Lee Seung-Yeoul, Lee Dong-Gook, Park ChuYoung, Yeom Ki-Hun. Trainer: Huh Jung-Moo.
Weltbühne und repräsentieren nicht nur unser Land, sondern den gesamten Kontinent. Das ist allein schon genug Motivation.“ Zusätzliche Bedeutung gewann die WM in Südafrika, weil die Brüder im Norden sich ebenfalls qualifizierten. Auch wenn Huh sich über die historische Doppel-Teil-
nahme der Koreaner freute, das Verhältnis der beiden Staaten, die sich offiziell noch im Kriegszustand befinden, ist extrem angespannt – auch im Fußball. Huhs Team hatte in der Qualifikation überhaupt keine Probleme. Der Asienmeister von 1956 und 1960 blieb als einziges Team ungeschla-
gen und stand schon zwei Runden vor dem Ende als WM-Teilnehmer fest. Mittelfeldstar Park Ji-Sung, seit 2005 bei Manchester United und damit der erste Koreaner in der Premier League, steuerte alleine fünf Tore bei. Bis zum 0:1 im Test am 18. November 2009 gegen Serbien blieb die Mannschaft
gar in 27 Spielen ungeschlagen. Huh, der im Dezember 2007 zum dritten Mal Nationaltrainer wurde, weil die Kandidaten Mick McCarthy (Wolverhampton Wanderers) and Gerard Houllier (Olympique Lyon) abgesagt hatten, wurde als Asiens Trainer des Jahres ausgezeichnet.
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Sorgen um die Leistungsträger Gruppe C – England: Stars Rooney, Terry und Ferdinand zollen einer langen Saison Tribut arum sollte der große Hoffnungsträger im Fußball-Mutterland verschont bleiben? Wie seine Vorgänger auch plagen Englands Teammanager Fabio Capello Sorgen um angeschlagene Leistungsträger. Stürmerstar Wayne Rooney hat Leistenprobleme und eine Knöchelblessur, EnglandSkipper Rio Ferdinand war die gesamte Saison angeschlagen oder verletzt und dessen Vorgänger John Terry zog sich vor dem FA-CupFinale zwischen Meister FC Chelsea und Absteiger FC Portsmouth eine Fußverletzung zu. Mit Grauen erinnern sich die Fans noch an die WM 2006 in Deutschland, vor der sich Rooney einen Mittelfußbruch zuzog und erst während des Turniers wieder spielen konnte. Von seiner Form war er meilenweit entfernt. Endstation Viertelfinale. Es ist kein sicherlich kein Wunder, dass es vor allem die Stars der Spitzennationen trifft. Spieler wie Roo-
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England Tor: Robert Green, Joe Hart, David James. Abwehr: Jamie Carragher, Ashley Cole, Rio Ferdinand, Glen Johnson, Ledley King, John Terry, Matthew Upson, Stephen Warnock. Mittelfeld: Gareth Barry, Michael Carrick, Joe Cole, Steven Gerrard, Frank Lampard, Aaron Lennon, James Milner, Schaun Wright-Phillips. Angriff: Peter Crouch, Jermain Defoe, Emile Heskey, Wayne Rooney. Trainer: Fabio Capello.
ney machen mit Manchester United pro Saison 50 bis 60 Spiele. Der 24-Jährige hatte ein herausragendes Jahr und erzielte allein in der Premier League 26 Tore. Bereits im März hatte es David Beckham erwischt. Der Popstar hatte sich erneut beim AC Mailand für das
englische Team empfehlen wollen und zog sich dann einen Achillessehnenriss zu. Game over. Dennoch soll der 35-Jährige nach Informationen der BBC einen WM-Platz bekommen – als Assistent für den Trainerstab. Doch bei allen Sorgen, die Hoffnungen auf den
ersten WM-Titel nach 44 Jahren sind so groß wie lange nicht mehr. In einer grandiosen Qualifikation mit acht Siegen in den ersten acht Spielen holten sich die Three Lions vorzeitig die Tickets für Südafrika und erzielten so viele Tore wie noch nie in einer WM-
Qualifikation (34 in zehn Spielen). Daraufhin startete das Boulevardblatt The Sun in England bereits die Kampagne „Unser zweiter Stern“, der nach dem Finale am 11. Juli und einem möglichen Titelgewinn dann auf das Trikot kommen würde.
Titelträume eines Außenseiters Gruppe C – USA: Amerikaner ließen beim Confed Cup 2009 aufhorchen s mag am Niveau der Konkurrenten liegen. Deren Namen klingen bisweilen wie die Reiseziele einer Karibik-Kreuzfahrt, weniger aber nach Gegnern, die Angst und Schrecken verbreiten. Doch wie auch immer: Die Fußball-Nationalmannschaft der USA nimmt schon zum sechsten Mal in Folge an einer WMEndrunde teil. Für Südafrika gelang die Qualifikation außerdem wieder mal recht problemlos, als Gruppensieger vor dem Dauerrivalen Mexiko sowie Honduras.
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Und wie der Amerikaner nun mal so ist: Bei der WM dabei sein ist nicht alles. „Natürlich träumen wir davon, dass wir gewinnen“, sagt Verbandspräsident Sunil Gulati, und mit „gewinnen“ meint er in der Tat den Titel. Das klingt kühn, und ja, „es ist nur ein Traum“, gibt der USSF-Boss selbstverständlich zu, „aber warum sollten wir mitspielen, wenn wir nicht daran glauben würden?“ Beim Gewinn des Titels wäre übrigens je-
USA Tor: Brad Guzan, Marcus Hahnemann, Tim Howard. Abwehr: Carlos Bocanegra, Jonathan Bornstein, Steven Cherundolo, Jay DeMerit, Clarence Goodson, Oguchi Onyewu, Jonathan Spector. Mittelfeld: DaMarcus Beasley, Michael Bradley, Ricardo Clark, Clint Dempsey, Maurice Edu, Benny Feilhaber, Stuart Holden, José Torres. Angriff: Jozy Altidore, Edson Buddle, Landon Donovan, Robbie Findley, Eddie Johnson. Trainer: Bob Bradley.
der Spieler etwa 700 000 Dollar reicher. Die Gruppe C mit England, Slowenien und Algerien gilt den Amerikanern als nicht allzu schwer, „wir haben eine gute Chance, um weiterzukommen“, sagt Gulati. Das mit dem Weiterkommen hat bei den vergangenen fünf Teilnah-
men nicht so gut geklappt: Team USA gewann nur 2 von 15 Gruppenspielen und erreichte nur 1994 und 2002 die K.o.-Runde. Unterschätzt werden sollten die Amerikaner aber nicht, wie der Confed Cup 2009 zeigte. Nach Niederlagen gegen Italien (1:3) und
Brasilien (0:3) gelangten sie durch ein 3:0 gegen Ägypten doch ins Halbfinale. Dort besiegten sie Europameister Spanien. Im Finale gegen Brasilien lagen die USA lange vorne, ehe der Rekordweltmeister noch siegte. Vor allem im eigenen Land gewannen die US-Fuß-
baller damals Respekt – und mit ihnen der Nationaltrainer. Bob Bradley wurde im Frühjahr 2008 zum Interimstrainer ernannt und danach zum Chef, weil der umworbene ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann unerfüllbare Forderungen gestellt haben soll.
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„Wüstenfüchse“ wagen dritten Anlauf Gruppe C – Algerien: Am liebsten im Achtelfinale gegen Deutschland or 28 Jahren wurden sie betrogen, 1986 waren sie ohne Chance: Im dritten Anlauf soll es nun endlich klappen mit Algeriens erster Achtelfinal-Teilnahme bei einer WM. „Und dann gegen Deutschland – das wäre ein Traum“, hat Karim Matmour bereits einen Wunschgegner. Der Stürmer von Borussia Mönchengladbach traut den „Wüstenfüchsen“ jedenfalls einiges zu: „Wir können eine Überraschung schaffen und die Vorrunde überstehen.“ Um gegen Titelkandidat England, Slowenien und die USA zu bestehen, muss aber schon ein kleines Wunder her. Denn Nationaltrainer Rabah Saadane hat gleich mehrere Baustellen. Das beginnt traditionell auf der Torhüterposition und setzt sich in der oft löchrigen Abwehr fort – trotz Nationalheld Anthar Yahia vom VfL Bochum, der seit seinem 1:0Siegtor im hitzigen Play-offSpiel gegen Ägyten von den Fans verehrt wird. Mehr Mut macht das Mittelfeld, wo in Karim Ziani
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Algerien Tor: Fawzi Chaouchi, Lounés Gaouaoui, M’bohi Rais Ouheb. Abwehr: Nadir Belhadj, Habib Bellaid, Madjid Bougherra, Rafik Halliche, Abdelkader Laifaoui, Carl Medjani, Djamel Mesbah, Anthar Yahia. Mittelfeld: Djamel Abdoun, Ryad Boudebouz, Adlane Guedioura, Foued Kadir, Mehdi Lacen, Yazid Mansouri, Karim Matmour, Hassan Yebda, Karim Ziani. Angriff: Rafik Djebbour, Abdelkader Ghezzal, Rafik Saifi. Trainer: Rabah Saadane.
vom VfL Wolfsburg ein dritter Bundesliga-Profi wirbelt. Als echtes Juwel gilt zudem Spielmacher Mourad Meghni, einst in Frankreich als „kleiner Zidane“ gefeiert und seit 2007 bei Lazio Rom unter Vertrag. Vorne soll es Optimist Matmour richten: „An einem guten Tag sind
wir nur schwer zu schlagen. Viele kennen uns nicht, das ist unsere Chance.“ Auf ein Achtelfinale gegen Deutschland hoffen auch Millionen Fans in Algerien. Denn noch immer ist die „Schande von Gijon“ nicht vergessen, jener denkwürdige Nichtangriffspakt zwi-
schen der DFB-Elf und Österreich bei der WM 1982 in Spanien. Die hilflosen Nordafrikaner schieden damals aus, Deutschland kam bis ins Endspiel. Algeriens 2:1Sensation gegen Jupp Derwalls Mannschaft im ersten Gruppenspiel war plötzlich ohne Wert. Vier Jahre später
endete Algeriens zweiter und bislang letzter WM-Auftritt weit weniger spektakulär. Nach drei Vorrundenspielen gegen Brasilien (0:1), Spanien (0:3) und Nordirland (1:1) musste die chancenlose Mannschaft als Gruppenletzter vorzeitig die Heimreise antreten.
„Kleine Drachen“ zügeln noch ihr Feuer Gruppe C – Slowenien: Mit ausgewogenem Kader die Gruppenphase überstehen ach dem Höhenflug in der WM-Qualifikation sind die „Kleinen Drachen“ („Zmajceki“) aus Slowenien wieder auf den Boden der Tatsachen gelandet. „Wir haben sehr viel erreicht. Wichtig ist, dass wir uns jetzt nicht verrückt machen“, sagte Trainer Matjaz Kek und warnte vor zu großen Erwartungen: „Wenn wir das Achtelfinale erreichen, wäre das ein Wunder.“ Im Spielerlager herrscht verhaltener Optimismus. „Ich glaube, dass wir und die USA um Platz zwei spielen“, sagt Stürmer Milivoje Novakovic vom Bundesligisten 1. FC Köln. Kapitän Robert Koren vom Premier-League-Aufsteiger West Bromwich Albion meint: „Das Programm spricht für uns. Es ist gut, steigt in Port Elizabeth das dass wir erst im letzten Spiel letzte Gruppenspiel gegen auf England treffen.“ England. „Fakt ist, dass wir In ihrer ersten WM-Partie gegen drei starke Mannder Gruppe C geht es am 13. schaften antreten müssen“, Juni in Polokwane gegen sagt Kek. Im vergangenen Afrika-Meister Algerien. September verlor sein Team Fünf Tage treffen die Bal- einen Test bei den Three Likan-Kicker in Johannesburg ons in London mit 1:2. „Da auf die USA. Am 23. Juni haben wir gezeigt, dass wir
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Slowenien Tor: Samir Handanovic, Jasmin Handanovic, Aleks Seliga. Abwehr: Miso Brecko, Bostjan Cesar, ,Elvedin Dzinic, Suad Filekovic, Branko Ilic, Bojan Jokic, Matej Mavric, Marko Suler. Mittelfeld: Valter Birsa, Andraz Kirm, Andrej Komac, Robert Koren, René Krhin, Aleksander Radoslavljevic, Dalibor Stevanovic. Angriff: Zlatko Dedic, Zlatan Ljubijankic, Tim Matavz, Milivoje Novakovic, Nejc Pecnik. Trainer: Matjaz Kek.
mithalten können“, sagte Koren. Das mit zwei Millionen Einwohnern kleinste Teilnehmer-Land hat sich akribisch auf die große Herausforderung am Kap vorbereitet. Im Gegensatz zu vielen anderen Nationen sind die Slowenen bislang von gro-
ßem Verletzungspech verschont geblieben. Die Mannschaft ist ausgewogen und stellt sich nahezu von allein auf. Neben Torwart Handanovic (Udinese Calcio), Mittelfeldstratege Koren und Novakovic gehören die Bundesliga-Spieler Zlatko Dedic (VfL Bochum) und Miso Bre-
cko (1. FC Köln) zum Stamm. Dedic gebührt jetzt schon ein Ehrenplatz in der Historie des slowenischen Fußballs. Mit seinem Tor zum 1:0-Endstand im entscheidenden Spiel der Play-offs gegen Russland hat er sich im eigenen Land förmlich unsterblich gemacht.
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DFB-Team peilt vierten WM-Titel an Gruppe D – Deutschland: Letzter großer Triumph war EM-Titel 1996 / Ohne Ballack am Kap ritter, Zweiter, Erster: Nach dieser simplen Formel peilt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim ersten Welt-Championat auf afrikanischen Boden ihren vierten WM-Titel an. „2006 sind wir bei der WM im eigenen Land Dritter geworden, zwei Jahre später bei der EM Zweiter. Das ist es doch klar, dass wir uns in Südafrika noch einmal verbessern wollen“, sagte DFBKapitän Michael Ballack, der den WM-Triumph als „möglich, wenngleich auch sehr schwer“ beschreibt. Doch der 33-Jährige wird am Kap der guten Hoffnung nicht in Aktion treten. Ein Foul von des gebürtigen Berliners Kevin Boateng (FC Portsmouth) im FA-Cup-Finale des FC Chelsea am 15. Mai beendete den WMTraum von Ballack vorzeitig. Bei der rüden Attacke erlitt der Mittelfeldspieler, der mit Chelsea die Meisterschaft und den Pokalsieg errang, einen Innenbandriss und einen Anriss der Syndesmose im rechten oberen Sprunggelenk. Nach Torwart Rene Adler (Bayer Leverkusen/ Rippenbruch) ist Ballack der zweite Stammspieler, der kurzfristig ausfiel. Aus deutscher Sicht steht die WM in Südafrika aber auch noch einmal ganz im Zeichen von Robert Enke, der sich am 10. November 2009 das Leben genommen hatte. Der Torwart, der an starken Depressionen gelitten hat, wäre mit ziemlicher
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Sicherheit am Kap der guten Hoffnung dabei gewesen. Die Mannschaft wird deshalb auch bei diesem Turnier für Enke spielen. Dies bestätige Bundestrainer Joachim Löw, der als Assistent von Jürgen Klinsmann bei der WM 2006 in Deutschland das Sommermärchen als Dritter beendet hatte und bei seiner Turnierpremiere in Österreich und der Schweiz zwei Jahre später Vize-Europameister wurde: „Sicherlich wird Robert auch bei der WM in unserem Herzen sein.“ Trotz der tiefen Trauer um Enke hat Löw aber für die WM das Maximalziel ausgerufen. „Wir reisen nach Südafrika, um ins Finale zu kommen und dann auch möglichst zu gewinnen. Wir
wissen, dass wir jeden Gegner schlagen können. Aber uns ist auch bewusst, dass die Konkurrenz sehr groß ist“, sagte der Bundestrainer, der vor Bekanntgabe seines WM-Kaders reichlich Kritik einstecken musste. Vor allem die Nichtberücksichtigungen von Kevin Kuranyi und Torsten Frings konnte nicht jeder nachvollziehen. Dass der Bundestrainer für den verletzten Adler, der als Nummer eins in Südafrika vorgesehen war, den Münchner Torwart Jörg Butt ins Boot holte, fand dagegen nahezu ungeteilten Beifall. Die DFB-Auswahl zählt zu den erfolgreichsten Nationalteams der Welt. Insgesamt stand Deutschland siebenmal in einem WM-Endspiel.
Deutschland Tor: Manuel Neuer (FC Schalke 04, 27. 3. 1986) – Tim Wiese (Werder Bremen, 17. 12. 1981) – Jörg Butt (Bayern München, 28. 5. 1974). Abwehr: Marcell Jansen (HSV, 4. 11. 1985), Arne Friedrich (Hertha BSC, 29. 5. 1979) – Dennis Aogo (HSV, 14. 1. 1987) – Serdar Tasci (VfB Stuttgart, 24. 4. 1987) – Holger Badstuber (Bayern München, 13. 3. 1989) – Philipp Lahm (Bayern München, 11. 11. 1983) – Per Mertesacker (Werder Bremen, 29. 9. 1984) – Jerome Boateng (HSV, 3. 9. 1988). Mittelfeld: Sami Khedira (VfB Stuttgart, 4. 4. 1987) – Bastian Schweinsteiger (Bayern München, 1. 8. 1984) – Mesut Özil (Werder Bremen, 15. 10. 1988) – Toni Kroos (Bayer Leverkusen, 4. 1. 1990) – Piotr Trochowski (HSV, 22. 3. 1984) – Marko Marin (Werder Bremen, 13. 3. 1989). Angriff: Stefan Kießling (Bayer Leverkusen, 25. 1. 1984) – Lukas Podolski (1. FC Köln, 4. 6. 1985) – Miroslav Klose (Bayern München, 9. 6. 1978) – Thomas Müller (Bayern München, 13. 9. 1989) – Cacau (VfB Stuttgart, 27. 3. 1981) – Mario Gomez (Bayern München, 10. 7. 1985). Trainer: Joachim Löw (3. 2. 1960).
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Verbeek will die Deutschen „niedermachen“ Gruppe D – Australien: „Die größte Freude für einen Holländer“ / Herzschläge als WM-Song ls in Kapstadt das Los mit der Aufschrift „Germany“ gezogen wurde, zuckte Pim Verbeek ganz gelassen mit den Achseln. Australien, chancenloser Außenseiter, hilfloser Spielball der Großen, das ewige Gute-Laune-Team ohne Ambitionen, gegen die so starken Deutschen? Don’t worry. „Ich liebe Herausforderungen“, sagte der niederländische Trainer der Socceroos, „und für einen Holländer ist es immer die größte Freude, die Deutschen niederzumachen.“ Selbstvertrauen, das ist also schonmal klar, wird nicht das Problem der Australier sein. Wenn, dann werden sie mit mangelnder Spielpraxis zu kämpfen haben. „Unser Problem ist, dass wir zu viele Spieler haben, die bei ihren Klubs nicht regelmäßig zum Einsatz kommen, das ist gar kein Geheimnis“, sagte Verbeek. Von der Qual der Wahl kann keine Rede sein. „Ich würde gerne 23 Spieler nominieren, die Woche für Woche in einer starken Liga spielen. Aber wir alle wissen, dass das nicht der Fall ist.“ Den Kapitän Lucas Neill (Galatasaray Istanbul) hindert das nicht daran, hohe Ziele vorzugeben. „Es ist eine harte Gruppe, und wir sind die Underdogs. Aber mit ein bisschen Glück und einer guten Vorbereitung können wir ein fantastisches Turnier spielen.“
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Australien Tor: Adam Federici, Brad Jones, Mark Schwarzer. Abwehr: Michael Beauchamp, David Carney, Scott Chipperfield, Shane Lowry, Mark Milligan, Craig Moore, Lucas Neill, Rhys Williams. Mittelfeld: Marco Bresciano, Tim Cahill, Jason Culina, Brett Emerton, Richard Garcia, Vince Grella, James Holland, Brett Holman, Mile Jedinak, Thomas Oar, Carl Valeri, Dario Vidosic, Luke Wilkshire. Angriff: Joshua Kennedy, Harry Kewell, Nikita Rukavytsya. Trainer: Pim Verbeek.
Damit im WM-Endspurt alles stimmt, reisen die Australier besonders früh nach Südafrika. Ihr Quartier ist eine idyllische Anlage namens Kloofzicht am Fuße
„Es ist eine harte Gruppe, und wir sind die Underdogs“ Lucas Neill Australiens Kapitän
der Zwartkops Mountains, etwa 40 Minuten von Johannesburg und Pretoria entfernt, beinahe 1500 Meter über dem Meeresspiegel. Jeder Spieler soll ein Einzelzimmer bekommen – im
Outback schließlich laufen einem auch nicht ständig andere Menschen über den Weg. Und der Teamgeist ist auch ohne Etagenbetten die Stärke der Australier. Mit dem schönen Wort „Zusammengehörigkeitsgefühl“ beschrieb Luke Wilkshire, bei Dynamo Moskau demnächst Teamkollege von Kevin Kuranyi, dieses Phänomen. Die Zeiten, in denen Australien ausschließlich Beton anmischte, sollen ebenfalls der Vergangenheit angehören. „Die Mannschaft hat im Vergleich mit 2006 ein neues Gesicht, ein neues Trainergespann, die Erwartungen der Fans und auch der Mannschaft selbst sind viel
höher als vor vier Jahren in Deutschland, als wir im Achtelfinale scheiterten“, sagt der Mittelfeldspieler. Und, forsche Töne, auch dies: „Unsere Platzierung in
„Zu viele Spieler kommen nicht regelmäßig zum Einsatz“ Pim Verbeek Australiens Trainer
der Weltrangliste spricht für sich.“ Im offiziellen Ranking des Weltverbandes FIFA werden die Australier auf dem 20. Platz geführt – höher als die Schweiz (26.) zum Beispiel.
Doch damit nicht genug: 2018 oder 2022 wollen die Australier die WM-Endrunde ausrichten. Schwimmstar Ian Thorpe könnte in diesem Fall allerdings schmerzhaft aus seinen Träumen erwachen. „Ich freue mich riesig, wenn ich in Australien miterleben kann, wie Australien Weltmeister wird“, sagte er jüngst. So weit sind die Socceroos dann wohl doch nicht. Immerhin werden die Aussies aber den originellsten WM-Song stellen. Die Herzschläge von ganz normalen Australiern wurden mit Spezialstethoskopen aufgenommen, um den Puls der Nation zu fühlen.
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Serbien will Wiedergutmachung für 2006 Gruppe D – Serbien: Zahlreiche Spieler mit Bundesligaerfahrung / Trainer Antic gefeiert tolz und Begeisterung kannten bei den Serben nach der ersten Qualifikation für eine Fußball-WM als eigenständige Nation keine Grenzen. Nach dem 5:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Rumänien wurde in Belgrad tagelang gefeiert, das Team fuhr im offenen Bus durch die Hauptstadt. Auf dem Weg nach Südafrika, wo sie in der Vorrunde auf Deutschland treffen werden, schickten die Serben als Gruppensieger ExWeltmeister Frankreich in die Play-off-Spiele gegen Irland und lösten das WM-Ticket bereits einen Spieltag vor dem Ende. Die technisch starke Elf von Trainer Radomir Antic will in Südafrika Wiedergutmachung für das enttäuschende Abschneiden bei der WM 2006 in Deutschland. Dort trat man noch gemeinsam mit Montenegro an und kassierte in der Vorrunde drei Niederlagen gegen die Niederlande (0:1), Argentinien (0:6) und die Elfenbeinküste (2:3).
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Serbien Tor: Andjelko Djuricic, Bojan Isailovic, Vladimir Stojkovic. Abwehr: Branislav Ivanovic, Aleksandar Kolarov, Aleksandar Lukovic, Ivan Obradovic, Antonio Rukavina, Neven Subotic, Nemanja Vidic. Mittelfeld: Milan Jovanovic, Gojko Kacar, Milos Krasic, Zdravko Kuzmanovic, Nenad Milijas, Milos Ninkovic, Radosav Petrovic, Dejan Stankovic, Zoran Tosic. Angriff: Danko Lazovic, Dragan Mrdja, Marko Pantelic, Nikola Zigic. Trainer: Radomir Antic.
Die Spieler sind in ganz Europa verteilt. Zu den Stars zählen Dejan Stankovic vom italienischen Meister Inter Mailand sowie Nemanja Vidic und Zoran Tosic vom englischen Titelträger Manchester United, der in der Rückrunde für den Bundesligisten 1. FC Köln auflief.
Aber auch in der Bundesliga ist das Können der Serben zu bewundern. Bei Absteiger Hertha BSC Berlin zählte Gojko Kacar noch zu den Leistungsträgern. Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic kommt beim VfB Stuttgart immer besser in Schwung, Neven Subotic ist
fester Bestandteil der Abwehr von Borussia Dortmund. Antonio Rukavina steht zudem beim Zweitligisten 1860 München unter Vertrag. Mit dem ehemaligen Schalker Mladen Krstajic und dem Ex-Berliner Marko Pantelic, der von Schalke 04
umworben wird, zählen zwei weitere Profis mit langjähriger Bundesligaerfahrung zum serbischen Aufgebot. Aber auch der von den Fans gefeierte Trainer Antic verfügt über große internationale Erfahrung. Er trainierte bei Real Madrid und dem FC Barcelona.
Ghana setzt auf den deutschen Buhmann Gruppe D – Ghana: Brisantes Duell gegen DFB-Team / „Haben die Qualität, um weit kommen“ hana wird sich insbesondere im letzten Vorrundenspiel gegen Deutschland warm anziehen müssen. Denn in Kevin Boateng hat der Afrika-Vizemeister nach dem rüden Tritt gegen Michael Ballack und dessen WM-Aus den Buhmann der deutschen Fußball-Nation in den eigenen Reihen. Dabei muss Ghana selbst auf seinen verletzten Superstar Michael Essien verzichten. Er laboriert an einer Knieverletzung.
G
Ghana hat sich viel vorgenommen. Als drittes Team aus Afrika nach Kamerun 1990 und Senegal 2002 will die Mannschaft des serbischen Trainers Milovan Rajevac zumindest bis ins Viertelfinale vorstoßen. „Meine Spieler haben die Qualität, um weit zu kommen“, sagte Rajevac. Der 55-Jährige kam im August 2008 für den Franzosen Claude Le Roy und wurde zunächst für sein schlechtes Englisch sowie wegen seiner mangelnden Erfahrung als Auswahltrainer kritisiert. Doch Rajevac
Ghana Tor: Daniel Agyei, Stehen Ahorlu, Richard Kingson. Abwehr: Lee Addy, Ibrahim Ayew, Samuel Inkoom, Jonathan Mensah, John Mensah, John Paintsil, Hans Sarpei, Isaac Vorsah. Mittelfeld: Anthony Annan, Stephen Appiah, Kwadwo Asamoah, André Ayew, Kevin-Prince Boateng, Derek Boateng, Sulley Muntari, Quincy Owusu-Abeyie. Angriff: Dominic Adiyiah, Matthew Amoah, Asamoah Gyan, Prince Tagoe. Trainer: Milovan Rajevac.
gelang es, aus starken Einzelkönnern ein erfolgreiches Team zu formen. Ihre Stärke hat die Mannschaft bereits unter Beweis gestellt. Als erstes afrikanisches Team hatte sich Ghana für Südafrika qualifiziert. Beim Afrika-Cup scheiterte Ghana erst im Finale an
Ägypten. Dafür konnte der Verband den WM-Titel der U 20-Junioren bejubeln. In Südafrika kommt es zum Abschluss der Gruppe am 23. Juni in Johannesburg zum pikanten Aufeinandertreffen mit Deutschland. Dort könnte es nicht nur zum Bruderduell zwischen
Ghanas Kevin Boateng und seinem Halbbruder Jerome kommen. Der frühere deutsche U 21-Nationalspieler Kevin Boateng wird nach seinem Foul gegen Ballack unter ganz besonderer Beobachtung stehen. Für die Black Stars könnte der frühere Berliner und Dortmun-
der, der einen ghanaischen Vater und eine deutsche Mutter hat, ein gutes Omen sein. Kevin Boateng kann in seiner Verwandschaft auf einen WM-Helden verweisen. Er ist der Großneffe von Helmut Rahn, der im Endspiel der WM 1954 gegen Ungarn das Siegtor schoss.
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„Oranje“ ist hungrig auf Erfolg Gruppe E – Niederlande: Wiedergutmachung für Enttäuschungen / Starke Qualifikation ls offizielles Ziel für Südafrika gilt das WMHalbfinale, insgeheim aber träumt Oranje weiter vom ersten großen Titel seit dem Gewinn der Europameisterschaft 1988. „Unser Anspruch muss es sein, das Höchste zu erreichen. Wir haben den Ehrgeiz, das zu schaffen“, sagte Bondscoach Bert van Marwijk nach der überzeugenden WM-Qualifikation. Erstmals in der Verbandsgeschichte sicherte sich Oranje das WM-Ticket mit weißer Weste. Doch eine Favoritenrolle wollen die Niederlande trotzdem nicht übernehmen. Zu nah sind noch die Erinnerungen an den schmerzhaften EM-K.o. im Viertelfinale 2008, als die Elftal mit attraktivem Fußball die Herzen der Zuschauer eroberte und trotzdem an Russland scheiterte. Englands Fußball-Idol Gary Lineker hatte als BBCExperte recht behalten: „Vor Oranje muss sich niemand fürchten. Die schalten sich, so wie immer, selbst aus.“ Doch van Marwijk hat aus den Fehlern seines unerfahrenen Vorgängers Marco van Basten gelernt. So wird es unter dem ehemaligen Dortmunder Coach anders als bei der WM 2006 und der EM vor zwei Jahren keine Gratisreisen für die Freundinnen und Ehefrauen der Spieler nach Südafrika geben.
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Niederlande Tor: Sander Boschker, Maarten Stekelenburg, Michel Vorm. Abwehr: Khalid Boulahrouz, Edson Braafheid, John Heitinga, Joris Mathijsen, André Ooijer, Giovanni van Bronckhorst, Gregory van der Wiel. Mittelfeld: Ibrahim Afellay, Stijn Schaars, Wesley Sneijder, Nigel de Jong, Demy de Zeeuw, Mark van Bommel, Rafael van der Vaart. Angriff: Ryan Babel, Eljero Elia, Klaas-Jan Huntelaar, Dirk Kuyt, Arjen Robben, Robin van Persie. Trainer: Bert van Marwijk.
Van Marwijk hat für Ruhe im mit Stars gespickten Kader gesorgt. Vor allem Asse wie Arjen Robben (Bayern München), Wesley Sneijder (Inter Mailand), Robin van Persie (FC Arsenal), Klaas Jan Huntelaar (AC Mailand) und Rafael van der Vaart (Real Madrid) versetzen viele Abwehrreihen in Angst und Schrecken. Da konnte es sich van Marwijk sogar leisten, einen klangvollen Namen wie Ruud van Nistelrooy (Hamburger SV) zu Hause zu lassen. Die Bundesliga ist stattdessen durch Robben, van Marwijks Schwiegersohn Mark van Bommel (Bayern München), Khalid Boulahrouz
(VfB Stuttgart), Joris Mathijsen (Hamburger SV) und Eljero Elia (Hamburger SV) gut vertreten. Ex-Nationalspieler Patrick Kluivert hat Vertrauen in die Auswahl, die laut Bondscoach van Marwijk eine gesunde Mischung aus „Talent, Erfahrung und Form“ enthält: „Oranje in Bestform kann durch die Qualität der Auswahl und dem Hunger nach Erfolg das Finale erreichen. Ein Problem kann durch die jungen Spieler mangelnde Erahrung sein. Doch Unbefangenheit kann auch der Schlüssel zum Erfolg sein.“ Seit dem EM-Titel 1988, als Marco van Basten und
Ruud Gullit die Fußballwelt verzauberten, gelten die Niederländer vor fast jedem Turnier als Mitfavorit. Abwehrschwächen, interne Probleme oder Disziplinlosigkeiten verhinderten aber stets den Griff nach dem Pokal. Auch der Oranje-Jahrgang 2010 hat seine Schwachpunkte in der Defensive. Vor allem im Tor hat Bondscoach Bert van Marwijk seit dem Rücktritt von Routinier Edwin van der Saar ein Problem. Ajax-Keeper Maarten Stekelenburg ist selbst innerhalb des Teams nicht unumstritten. Die Abwehr um Joris Mathijsen vom Hamburger SV und den verletzungsan-
fälligen John Heitinga vom FC Everton ist ebenfalls nicht besonders sattelfest. In der Qualifikation wurden die Niederländer aber kaum gefordert und marschierten problemlos nach Südafrika – als erstes europäisches Team hatten die Oranjes das Ticket gelöst. Mit Dänemark, Kamerun und Japan hat die „Elftal“ eine lösbare Vorrundengruppe erwischt. Doch ob 22 Jahre nach dem bislang einzigen großen Triumph bei der EM in Deutschland dieses Mal wieder der Titel drin ist, wird auch davon abhängen, in welchem körperlichen Zustand Robben und Co. durch das Turnier kommen.
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Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Südafrika
Mexiko
Argentinien
Südkorea
England
USA
Deutschland
Australien
Uruguay
Frankreich
Nigeria
Griechenland
Algerien
Slowenien
Serbien
Ghana
11. Juni | 16:00 | Johannesburg Südafrika - Mexiko
:
12. Juni | 16:00 | Johannesburg Argentinien - Nigeria
:
12. Juni | 20:30 | Rustenburg England - USA
:
13. Juni | 20:30 | Durban Deutschland - Australien
:
11. Juni | 20:30 | Kapstadt Uruguay - Frankreich
:
12. Juni | 13:30 | Port Elizabeth Südkorea - Griechenland
:
13. Juni | 13:30 | Polokwane Algerien - Slowenien
:
13. Juni | 16:00 | Pretoria Serbien - Ghana
:
16. Juni | 20:30 | Pretoria Südafrika - Uruguay
:
17. Juni | 16:00 | Mangaung Griechenland - Nigeria
:
18. Juni | 16:00 | Johannesburg Slowenien - USA
:
18. Juni | 13:00 | Port Elizabeth Deutschland - Serbien
:
17. Juni | 20:30 | Polokwane Frankreich - Mexiko
:
17. Juni | 13:30 | Johannesburg Argentinien - Südkorea
:
18. Juni | 20:30 | Kapstadt England - Algerien
:
19. Juni | 16:00 | Johannesburg Ghana - Australien
:
22. Juni | 16:00 | Rustenburg Mexiko - Uruguay
:
22. Juni | 20:30 | Durban Nigeria - Südkorea
:
23. Juni | 16:00 | Port Elizabeth Slowenien - England
:
23. Juni | 20:30 | Johannesburg Ghana - Deutschland
:
:
22. Juni | 20:30 | Polokwane Griechenland - Argentinien
:
23. Juni | 16:00 | Pretoria USA - Algerien
:
23. Juni | 20:30 | Nelspruit Australien - Serbien
:
22. Juni | 16:00 | Mangaung Frankreich - Südafrika
Gruppe F
Gruppe E
Gruppe G
Dänemark
Italien
Paraguay
Brasilien
Nordkorea
Spanien
Schweiz
Japan
Kamerun
Neuseeland
Slowakei
Elfenbeinküste
Portugal
Honduras
Chile
:
14. Juni | 20:30 | Kapstadt Italien - Paraguay
:
15. Juni | 16:00 | Port Elizabeth Elfenbeinküste - Portugal
14. Juni |16:00 | Mangaung Japan - Kamerun
:
15. Juni | 13:30 | Rustenburg Neuseeland - Slowakei
:
19. Juni | 13:30 | Durban Niederlande - Japan
:
20. Juni | 13:30 | Mangaung Slowakei - Paraguay
19. Juni | 20:30 | Pretoria Kamerun - Dänemark
:
24. Juni | 20:30 | Rustenburg Dänemark - Japan 24. Juni | 20:30 | Kapstadt Kamerun - Niederlande
Gruppe A 1. 2. 3. 4.
Gruppe E
:
15. Juni |20:30| Johannesburg Brasilien - Nordkorea
:
16. Juni | 16:00 | Durban Spanien - Schweiz
:
:
20. Juni | 20:30 | Johannesburg Brasilien - Elfenbeinküste
:
21. Juni | 16:00 | Port Elizabeth Chile - Schweiz
:
20. Juni | 16:00 | Nelspruit Italien - Neuseeland
:
21. Juni | 13:30 | Kapstadt Portugal - Nordkorea
:
21. Juni | 20:30 | Johannesburg Spanien - Honduras
:
:
24. Juni | 16:00 | Johannesburg Slowakei - Italien
:
25. Juni | 16:00 | Durban Portugal - Brasilien
:
25. Juni | 20:30 | Pretoria Chile - Spanien
:
:
24. Juni | 16:00 | Polokwane Paraguay - Neuseeland
:
25. Juni | 16:00 | Nelspruit Nordkorea - Elfenbeinküste
:
25. Juni | 20:30 | Mangaung Schweiz - Honduras
:
: : : :
1. 2. 3. 4.
Gruppe F
Tore Pkt
: : : :
1. 2. 3. 4.
Gruppe C
Tore Pkt
: : : :
1. 2. 3. 4.
Tore Pkt
: : : :
Gruppe G 1. 2. 3. 4.
:
Gruppe D
Tore Pkt
: : : :
1. 2. 3. 4.
Tore Pkt
: : : :
Gruppe H 1. 2. 3. 4.
Spiel 50 | 26. Juni | 20:30 | Rustenburg Sieger C – Zweiter D
: Spiel 62 | 07. Juli | 20:30 | Durban Sieger Spiel 59 – Sieger Spiel 60
:
: : : :
Spiel 59 | 03. Juli | 16:00 | Kapstadt Sieger Spiel 52 – Sieger Spiel 51
:
: Spiel 63 | 10. Juli | 20:30 | Port Elizabeth Verlierer Spiel 61 – Verlierer Spiel 62
:
:
Finale Spiel 52 | 27. Juni | 20:30 | Johannesburg Sieger B – Zweiter A
Spiel 60 | 03. Juli | 20:30 | Johannesburg Sieger Spiel 55 – Sieger Spiel 56
Spiel 64 | 11. Juli | 20:30 | Johannesburg Sieger Spiel 61 – Sieger Spiel 62
:
:
:
Weltmeister 2010 Spiel 53 | 28. Juni | 16:00 | Durban Sieger E – Zweiter F
: Spiel 54 | 28. Juni | 20:30 | Johannesburg Sieger G – Zweiter H
News - Tore - Videos - Stadien - Teilnehmer
:
Tore Pkt Spiel 55 | 29. Juni | 16:00 | Pretoria Sieger F – Zweiter E
:
Tore Pkt
: : : :
Spiel 58 | 02. Juli | 20:30 | Johannesburg Sieger Spiel 49 – Sieger Spiel 50
Spiel 51 | 27. Juni | 16:00 | Mangaung Sieger D – Zweiter C
Spiel 56 | 29. Juni | 20:30 | Kapstadt Sieger H – Zweiter G
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Spiel 61 | 06. Juli | 20:30 | Kapstadt Sieger Spiel 58 – Sieger Spiel 57
Spiel um Platz 3
:
Gruppe B
Halbfinale
:
:
16. Juni | 13:30 | Nelspruit Honduras - Chile
Tore Pkt
Viertelfinale Spiel 57 | 02. Juli | 16:00 | Port Elizabeth Sieger Spiel 53 – Sieger Spiel 54
Gruppe H
Niederlande
14. Juni | 13:30 | Johannesburg Niederlande - Dänemark
1. 2. 3. 4.
Achtelfinale Spiel 49 | 26. Juni | 16:00 | Port Elizabeth Sieger A – Zweiter B
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„Olsen-Bande“ träumt vom Achtelfinale Gruppe E – Dänemark: Zum vierten Mal bei einer WM dabei / Star Bendtner will sogar mehr aut Trainer Morten Olsen hat „Danish Dynamite“ bereits mit dem Erreichen der WM-Endrunde „Einmaliges“ im dänischen Fußball erreicht – doch das kleine Land will in Südafrika groß rauskommen. „Ich gehe davon aus, dass wir eine tolle Endrunde spielen werden. Natürlich fahren wir hin, um dieses Turnier auch zu gewinnen“, sagt Stürmer Nicklas Bendtner vom FC Arsenal. Olsen spricht anders als sein gewohnt forscher Star nicht vom Titel. Das Achtelfinale sollte es angesichts der Gegner Niederlande, Japan und Kamerun in der Gruppe E aber auch für den früheren Kölner Profi und Trainer schon sein. „Wir haben 2002 die Gruppenphase überstanden – und das hoffen wir wieder zu schaffen“, sagt er. Bei seinen bisher drei WM-Teilnahmen 1986, 1998 und 2002 kam der Europameister von 1992 immer mindestens unter die Top 16. Vor zwölf Jahren erreichten die Wikinger sogar die Runde der besten Acht und zogen dort gegen Rekord-Weltmeister Brasilien beim 2:3 nur knapp den Kürzeren. Vorrunden-Siege gegen Deutschland 1986 und Frankreich 2002 begeisterten neutrale Zuschauer ebenso wie der Zauberfußball von Kettenraucher Preben Elkjaer und Co. vor 24 Jahren. Trainer Olsen war damals als Spieler dabei und möchte
L
Dänemark Tor: Stephan Andersen, Jesper Christiansen, Thomas Sörensen. Abwehr: Daniel Agger, Simon Busk Poulsen, Lars Jacobsen, Simon Kjaer, Per Kröldrup, William Kvist, Patrick Mtiliga. Mittelfeld: Mikkel Beckmann, Thomas Enevoldsen, Christian Eriksen, Daniel Jensen, Thomas Kahlenberg, Jakob Poulsen, Christian Poulsen. Angriff: Nicklas Bendtner, Jesper Grönkjaer, Martin Jörgensen, Sören Larsen, Dennis Rommedahl, Jon Dahl Tomasson. Trainer: Morten Olsen.
2010 an die glorreiche Vergangenheit anknüpfen. Seine Truppe soll nicht nur die K.o.-Runde erreichen, sondern dabei auch noch „guten Fußball“ spielen, wie der Chef der in der Heimat als „Olsen-Bande“ bekannten Mannschaft betont. „Wir haben schon in der Qualifikation viele tolle Spiele geliefert. Daran wollen wir anknüpfen“, sagt auch Kapitän Jon Dahl Tomasson, der einst beim VfB Stuttgart auf Torejagd ging. In der Quali setzte sich der Außenseiter überraschend souverän gegen Portugal und Nachbar Schweden durch – drei Siege und ein Remis gab es gegen die
stärker eingeschätzten Kontrahenten. „Besser geht’s nicht“, sagt Bendtner, der schon mal den Spielplan studiert hat. „Im Achtelfinale spielen wir wohl gegen Italien, das wird sehr schwer. Aber wie man eine Sensation schafft, haben wir ja 1992 gezeigt. Mal sehen, ob wir am Ende nicht sogar Weltmeister werden können.“ Olsen sind solch forsche Töne fremd. Der 60-Jährige, der das „Landshold“ bereits seit 2000 betreut, wird als „Fußballprofessor“ verehrt – und 2009 zum Trainer des Jahres gewählt. Ihm selbst ist der Personenkult aber eher peinlich. „Das ist keine One-Man-Show, ich habe gu-
70 % der Autofahrer wollen Wagen schmücken Sympathien für ihre Nationalmannschaft drücken pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika wieder viele Pkw-Fahrer mit Fan-Schmuck am Auto aus. Laut einer Umfrage des Internetportals „mobile.de“ planen rund 70 Prozent der Autofahrer in Deutschland eine entsprechende Dekoration. Jeder zweite Befragte will beispielsweise eine Flagge an sein Fahrzeug anbringen und damit seine sportlichpatriotischen Gefühle zeigen. Fast jeder Zehnte legt sich einen FanSchal oder eine große Nationalfahne ins Auto, 3,3 Prozent werden sich das diesjährige WM-Maskottchen Zakumi an den Rückspiegel hängen. Fünf Prozent der Umfragteilnehmer wollen eigens für die FußballWM eine Folie in den Nationalfarben ihrer Mannschaft auf das Auto
kleben. Trotz aller Euphorie ist jedoch Vorsicht geboten. Fan-Dekoration am und im Auto kann mitunter teuer werden. Sollte beispielsweise die Autoflagge abbrechen und Schäden beim nachfolgenden Verkehr verursachen, muss der Fahrer dafür aufkommen. Denn der WM-Schmuck besitzt keine Allgemeine Betriebserlaubnis. Außerdem vereinfacht die im Fensterrahmen befestigte Flagge Kriminellen den Einstieg in das Fahrzeug, so dass bei einem Einbruch oder Diebstahl die Versicherung die Leistung verweigern kann. Darüber hinaus gilt für jede Art von Fan-Schmuck, dass er weder die Sicht, noch die Bedienung der Fahrinstrumente wie beispielsweise das Bremspedal beeinträchtigen darf.
te Leute neben mir. Die Mannschaft ist das Wichtigste.“ In der WM-Vorbereitung musste Olsen aber Rückschläge hinnehmen. Auf den Hannoveraner Leon Andreasen muss er in Südafrika verzichten, und Torhüter Thomas Sörensen (Stoke City) verletzte sich vor kurzem schwer am Ellbogen. Dennoch soll er eine der Säulen des Teams sein, wie neben Bendtner und Tomasson auch das Abwehrtalent Simon Kjaer von US Palermo, der Ex-Schalker Christian Poulsen (Juventus Turin), Daniel Agger (FC Liverpool) und Dennis Rommedahl (Ajax Amsterdam).
Zwischen Kopenhagen, Arhus und Odense herrscht nicht erst seit dem Erreichen der WM Euphorie. Das entscheidende Ausscheidungsspiel gegen Schweden sahen 1,8 Millionen Menschen im Fernsehen – bei einer Bevölkerungszahl von rund 5,5 Millionen. Olsen kennt die Erwartungen seiner Landsleute. „Dänemark ist kein Favorit, aber wenn die besten Spieler dabei sind, ist einiges möglich“, sagt er, fügt aber gleich an: „Das Wichtigste bei einer WM ist jedoch, dass man zeigt, dass man Fußball spielen kann.“ Das hat Dänemark immer getan.
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„Blaue Samurai“ wollen „die Welt überraschen“ Gruppe E – Japan: Endo Asien-Fußballer 2009 / Mittelfeld soll Prunkstück sein ie haben den besten Fußballer des Kontinents, qualifizierten sich als erstes Team Asiens und sind zum vierten Mal in Folge bei einer Endrunde dabei: Diese drei Punkte reichen in Japans Fußball, um die Bäume vermeintlich in den Himmel wachsen zu lassen. Bei der WM 2010 in Südafrika wollen die „blauen Samurai“ für Furore sorgen. „Ich will die Welt überraschen. Und ich will, dass meine Spieler ins Halbfinale einziehen“, sagte Trainer Takeshi Okada. Mittelfeldspieler Kengo Nakamura hält dies für „nicht unmöglich“. Und die neue Hymne der Fans lautet: „Wir werden die Welt überraschen! Hip, Hip, Hurra!“
S
Bei genauerer Betrachtung überrascht dieser Optimismus allerdings. Denn in der Weltrangliste sind die Japaner nur 45., in der internen Rangliste der 32 WM-Teilnehmer belegen sie nur Rang 28. Bei den WM-Endrunden außerhalb der Heimat – 1998 in Frankreich und 2006 in Deutschland – blieben die Ja-
Japan Tor: Yoshikatsu Kawaguchi, Eiji Kawashima, Seigo Narazaki. Abwehr: Daiki Iwamasa, Yuichi Komano, Yasuyuki Konno, Yuto Nagatomo, Yuji Nakazawa, Marcus Tulio, Atsuto Uchi. Mittelfeld: Yuki Abe, Yasuhito Endo, Makoto Hasebe, Keisuke Honda, Junichi Inamoto, Daisuke Matsui, Kengo Nakamura, Shunsuke Nakamura. Angriff: Takayuki Morimoto, Shinji Okazaki, Yoshito Okubo, Keiji Tamada, Kisho Yano. Trainer: Takeshi Okada.
paner ohne Sieg, nur im eigenen Land drangen sie 2002 bis ins Achtelfinale vor. Der Weg nach der WM 2006 war nicht leicht für die Japaner. Neben Nakata, der seine Karriere überraschend komplett beendete, trat 2006 auch der ehemalige Bochumer Shinji Ono – 2002
vor Endo bis dahin letzter Asien-Fußballer des Jahres aus Japan – aus dem Nationalteam zurück. Der mit dem Neuaufbau beauftragte Trainer-Routinier Ivica Osim erlitt am 16. November 2007 einen Schlaganfall, lag zwei Wochen im Koma und vier Monate im Krankenhaus.
Doch der Verband fand den idealen Nachfolger: Okada, der die Japaner 1998 erstmals zu einer WM-Endrunde geführt hatte und nach anfänglicher Kritik die erneute Qualifikation schaffte. Aus der Bundesliga ist nach Onos Rücktritts nur ein Spieler ständig im Kader ver-
treten: Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg. Er soll mit Mittelfeldspieler Yasuhito Endo von Gamba Osaka, 2009 zum besten Spieler seines Kontinents gewählt, und dem inzwischen auch in die Heimat zurückkehrten Shunsuke Nakamura das Mittelfeld zum Prunkstück machen.
Ziel von Eto’o und Co.: „Könige von Afrika“ Gruppe E – Kamerun: Mit Trainer Le Guen wieder in die Erfolgsspur finden er 8. Oktober 2005 war der schwärzeste Tag in der an Höhepunkten reichen Laufbahn des FußballProfis Pierre Wome. Mit seinem Strafstoß in der Nachspielzeit hätte er Kamerun mit Star Samuel Eto’o zur WM-Endrunde nach Deutschland schießen können – doch Wome versagten die Nerven, Eto’o weinte, und ein ganzes Land versank in tiefer Trauer. Der Kölner Wome bekommt viereinhalb Jahre nach dem Fehlschuss in Südafrika keine neue Chance: Er fehlt im WM-Aufgebot von Trainer Paul Le Guen. Für Eto’o geht der WMTraum dagegen am 14. Juni gegen Japan rund drei Wochen nach dem Endspiel in der Champions League mit Inter Mailand gegen Bayern München mit einiger Verspätung doch noch in Erfüllung. Doch die Erinnerung an den Oktober 2005 begleitet ihn. „Als wir die WM 2006 verpassten, war das ein großer Schock für uns alle, von
D
Kamerun Tor: Souleymanou Hamidou, I. Kameni, G. Assembe. Abwehr: Benoît AssouEkotto, Sébastien Bassong, Gaëtan Bong, Aurélien Chedjou, Geremi Ankaragücü, Stephane Mbia, Nicolas N’Koulou, Rigobert Song. Mittelfeld: Eyong Enoh, Jean Makoun, Georges Mandjeck, Joel Matip, Landry N’Guemo, A. Song. Angriff: Vincent Aboubakar, Eric Maxim, Achille Emana, Samuel Eto'o, Mohamadou Idrissou, Pierre Webó. Trainer: Paul le Guen.
dem wir uns nur schwer erholten. Nun haben wir endlich die Chance, uns dafür zu revanchieren“, sagte Eto’o. Der dreimalige afrikanische Fußballer des Jahres glaubt auch, dass Kamerun das gelingt: „Wir spielen auf sehr hohem Niveau und werden unser Bestes geben, um die
Könige von Afrika zu werden.“ Der französische Trainer Le Guen hat das Umfeld professionalisiert, die bisweilen allzu partywütigen „unzähmbaren Löwen“ gebändigt und dabei auch unpopuläre Maßnahmen nicht gescheut. Er setzte den Ex-
Kölner Rigobert Song, mit 134 Einsätzen Kameruns Rekordnationalspieler, als Kapitän ab und gab die Binde an Eto’o weiter. Außerdem führte er das 4-3-3-System ein und holte Stürmer Pierre Achille Webo zurück. Wichtigste Stützen sind neben Eto’o und Webo Tor-
hüter Carlos Kameni, in der Abwehr Stephane Mbia, Sebastian Bassong und Benoit Assou-Ekotto, Jean II Makoun und Alex Song im Mittelfeld sowie der Stürmer Achille Emana, die allesamt in den europäischen Top-Ligen England, Spanien oder Frankreich spielen.
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„Squadra Azurra“ voller Selbstbewusstsein Gruppe F – Italien: Mit Routiniers zum fünften WM-Titel – Abschiedsturnier von Coach Lippi ie „Campioni del mondo“ greifen wieder nach dem Titel. Italien fährt voller Selbstbewusstsein nach Südafrika. Für Nationaltrainer Marcello Lippi gibt es bei der WM am Kap nur ein Ziel: „Wir wollen wieder Weltmeister werden“, sagt der mit seinen weißen Haaren wie ein weiser römischer Philosoph wirkende Coach, dem die Tifosi nur allzu gern glauben möchten. Nach 1934, 1938, 1982 und 2006 in Deutschland wollen die Azzurri in Südafrika zum fünften Mal den Titel gewinnen und damit Rekordweltmeister Brasilien einholen. Anders als viele andere Experten zählt Lippi sein Team zum engsten Favoritenkreis. Dass seine Mannschaft ihren Zenit längst überschritten habe, glaubt der Toskaner nicht. Wer sein Team für eine in die Jahre gekommen Truppe von „Fußball-Dinos“ hält, dem entgegnet Lippi: „Eine WM besteht nur aus sieben Spielen, da brauchen wir keine Mannschaft, die nur
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Italien Tor: Gianluigi Buffon, Federico Marchetti, Morgan de Sanctis. Abwehr: Christian Maggio, Domenico Criscito, Giorgio Chiellini, Fabio Cannavaro, S. Bocchetti, Gianluca Zambrotta, Leonardo Bonucci. Mittelfeld: Daniele de Rossi, Simone Pepe, Gennaro Gattuso, Claudio Marchisio, Mauro Camoranesi, Angelo Palombo, Andrea Pirlo, Riccardo Montolivo. Angriff: Vincenzo Iaquinta, Antonio di Natale, Alberto Gilardino, Fabio Quagliarella, Gianpolo Pazzini. Trainer: Marcello Lippi.
aus 24-Jährigen besteht.“ Unbeirrt setzt Lippi auf seine Routiniers und die Erfolgsformel, die vor vier Jahren in Deutschland funktioniert hat: massive Abwehr und kontrollierte Offensive. Auch am Kap werden die Weltmeister von Berlin wie-
der das Rückgrat der Squadra Azzurra bilden. Im Tor steht nach überstandenen Rückenund Knie-Problemen in Gianluigi Buffon der wohl beste Keeper der Welt. Vor ihm soll Kapitän und Rekordnationalspieler Fabio Cannavaro die Abwehr organisieren. Beide
verstehen sich blind, schließlich spielen sie tagtäglich bei Rekordmeister Juventus Turin zusammen. Im Mittelfeld soll Andrea Pirlo vom AC Mailand als genialer Regisseur die Fäden ziehen und Italiens Stürmer mit seinen langen Pässen in
Szene setzen. Zur WM-Mannschaft gehört nicht Luca Toni, der extra von Bayern München zum AS Rom wechselte, um mehr Spielpraxis zu sammeln. Doch Lippi verzichtete auf Toni ebenso wie auf Francesco Totti, die römische Fußball-Ikone.
An Talenten mangelt es nicht Gruppe F – Slowakei: Nächster Coup geplant / „Platz 2 ist drin“ ie haben die fußballerische Eiszeit im Lande beendet und sind endlich aus dem Schatten des großen Bruders Tschechien getreten, doch dabei soll es nicht bleiben. Die Slowakei plant nach ihrem überraschenden Sprung zur WM-Endrunde in Südafrika den nächsten Coup. In der Gruppe F mit Weltmeister Italien, Paraguay und Neuseeland soll das Ticket für die K.o.-Runde gelöst werden. „Platz eins scheint vergeben. Ich bin mir recht sicher, dass der Weltmeister sich durchsetzt. Aber Platz zwei ist für uns drin“, sagt Stanislav Sestak. Der Angreifer von Bundesligist VfL Bochum hat seinem Land mit sechs Toren in der Qualifikation den Weg zur ersten WM-Teilnahme seit der Unabhängigkeit im Jahr 1993 geebnet und gilt seitdem als Symbolfigur des Erfolges. Unumstrittener Architekt des Erfolges ist Trainer Vladimir Weiss. Der frühere Nationalspieler der Tschecho-
S
Slowakei Tor: Dusan Kuciak, Jan Mucha, Dusan Pernis. Abwehr: Marek Cech, Jan Durica, Peter Pekarik, Martin Petras, Kornel Salata, Martin Skrtel, Radoslav Zabavnik. Mittelfeld: Marek Hamsik, Kamil Kopunek, Jan Kozak, Juraj Kucka, Marek Sapara, Miroslav Stoch, Zdenko Strba, Vladimir Weiss. Angriff: Filip Holosko, Martin Jakubko, Erik Jendrisek, Stanislav Sestak, Robert Vittek. Trainer: Vladimir Weiss.
slowakei gilt nach dem Erfolg in der WM-Qualifikation als unverzichtbar. Sein Sohn Vladimir ist junger Hoffnungsträger des Nationalteams. Der heute 21 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde bereits als 16-Jähriger von Manchester City verpflichtet und spielt zurzeit als Leihga-
be bei den Bolton Wanderers. An Talenten mangelt es nicht. Neben Weiss gefiel in den vergangenen Monaten auch der um zwei Wochen ältere Miroslav Stoch. Der Mittelfeldspieler steht beim FC Chelsea unter Vertrag, ist aber seit Sommer an den
niederländischen Erstligisten Twente Enschede ausgeliehen. Neben Sestak gehört auch Innenverteidiger Martin Skrtel vom englischen Rekordmeister FC Liverpool zu den Leistungsträgern. Allerdings wurde der kantige Abwehrspieler im Februar
durch einen Mittelfußbruch zurückgeworfen. Auch Kapitän und Rekordnationalspieler Miroslav Karhan (FSV Mainz 05) ist eine feste Größe im Team. Zu wichtigen Spieler aus der Bundesliga zählen noch Peter Pekarik (VfL Wolfsburg) sowie der Neu-Schalker Erik Jendrisek.
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„Albirrojas“ setzen auf BVB-Sturmduo Gruppe F – Paraguay: Zum vierten Mal in Folge dabei / Achtelfinale Maximal-Ausbeute ange Jahre baute Paraguays Nationalmannschaft auf eisenharte Verteidiger, doch in jüngster Zeit sorgen die Stürmer für Schlagzeilen. Nelson Valdez ist schon ein Held bei den Albirrojas, sein Angriffspartner bei Borussia Dortmund, Lucas Barrios, will es nach seiner Einbürgerung werden. Das wichtigste Tor auf dem Weg nach Südafrika erzielte Valdez. Am 9. September löste der 26-Jährige mit dem Treffer zum 1:0-Sieg gegen Argentinien das WM-Ticket vorzeitig. Als Dritter der Südamerika-Qualifikation reist das Team des argentinischen Trainers Gerardo Martino zum Turnier, ist zum vierten Mal in Folge und zum achten Mal insgesamt beim Konzert der Großen dabei. Aber mehr als die Achtelfinals 1986, 1998 und 2002 (0:1 gegen Deutschland) sprangen nicht heraus. In den 18 Spielrunden der WM-Qualifikation stimmte die Defensive beim CopaAmerica-Sieger von 1953
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Paraguay Tor: Diego Barreto, Aldo Bobadilla, Justo Villar. Abwehr: Antolin Alcaraz, Carlos Bonet, Denis Caniza, Julio Cáceres, Claudio Morel, Aureliano Torres, Dario Véron, Paulo da Silva. Mittelfeld: Edgar Barreto, Victor Cáceres, Nestor Ortigoza, Cristian Riveros, Jonathan Santana, Enrique Vera. Angriff: Lucas Barrios, Edgar Benitez, Oscar Cardozo, Osvaldo Martinez, Roque Santa Cruz, Nelson Valdez. Trainer: Gerardo Martino.
und 1979 wie gewohnt, kassierte nur 16 Gegentreffer. Aber auch der Angriff mit Valdez, Cabanas und dem Ex-Münchner Roque Santa Cruz verschaffte sich mit 24 Toren Respekt beim Gegner. Dabei war Santa Cruz in den letzten acht Spielen der Qualifikation wegen einer
Knieverletzung auf Eis gelegt. Coach „Tata“ Martino, der wie Chiles Nationaltrainer Marcelo Bielsa aus der argentinischen Stadt Rosario stammt, baut auf die reife Mischung. Immerhin hat der 2004 in Athen mit olympischen Silber dekorierte Nach-
wuchs nach dem Karriereende der Altstars wie RekordNationalspieler Carlos Gamarra oder Torwartlegende Jose Luis Chilavert frisches Blut ins Team gebracht. Zudem hat sich im Nachbarland Argentinien ein neuer Fundus aufgetan. Nach Jonathan Santana, der
beim VfL Wolfsburg nach seiner Ausleihe wieder Fuß gefasst hat, und Nestor Ortigoza ließ sich jüngst auch Barrios dank seiner paraguayischen Mutter einbürgern. Nach dem CabanasAusfall kommt der Welttorjäger Nationaltrainer Martino wie gerufen.
Die „All Whites“ sehen schwarz Gruppe F – Neuseeland: „Ein Punkt nur, das wär’s schon!“ – TV-Experte Rufer heiß begehrt wei Tage nach der WMQualifikation bügelte Tim Brown wieder ein weißes Hemd. Dann schnappte er sich den Ball und dribbelte zu seinem Arbeitsplatz – alles für das Fernsehen, das in Neuseeland unbedingt zeigen wollte, wie die Fußball-Nationalspieler der All Whites teilweise Hobby und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Tim Brown also, Bankangestellter, Mittelfeldspieler, Nationalspieler, ist der perfekte Protagonist, wenn es darum geht, den etwas anderen WM-Teilnehmer vorzustellen. Wer wäre wohl je so wenig ambitioniert in eine WM-Endrunde gegangen? „Wenn wir in allen unseren Spielen untergehen, wäre das enttäuschend. Ein Erfolg wäre, wenn wir wenigstens ein Unentschieden schaffen“, sagte Neuseelands Nationaltrainer Ricki Herbert. „Drei knappe Niederlagen wären auch okay.“ Ein wenig erscheint die WM-Teilnahme immer noch wie ein Geschenk des Him-
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Neuseeland Tor: James Bannatyne, Glen Moss, Mark Paston. Abwehr: Andrew Boyens, Tony Lochhead, Ryan Nelsen, Winston Reid, Benjamin Sigmund, Tommy Smith, Ivan Vicelich. Mittelfeld: Andrew Barron, Leo Bertos, Tim Brown, Jeremy Christie, Aaron Clapham, Simon Elliott, Michael McGlinchey, David Mulligan. Angriff: Jeremy Brockie, Rory Fallon, Christopher Killen, Shane Smeltz, Chris Wood. Trainer: Ricki Herbert.
mels für diese Mannschaft, die ohne Stars und den martialischen Haka-Tanz, aber mit Leidenschaft und Herz Südafrika erobern will. Fünf Spieler im vorläufigen WMKader stehen nicht bei einem Profiklub unter Vertrag. Zu verdanken haben die „Kiwis“ diese Chance dem
Weltverband FIFA. Durch die Verschiebung Australiens in die Asien-Qualifikation musste sich Neuseeland in Ozeanien lediglich gegen Neukaledonien, Vanuatu und Fidschi durchsetzen, was – wenig überzeugend – gelang. Gegen Fidschi gab es sogar ein 0:2.
Aus einer auf niedrigem Niveau homogenen Mannschaft ragt niemand wirklich heraus – dafür ist der TV-Experte ein Star. Als ganz Neuseeland nach dem entscheidenden Spiel gegen Bahrain eine rauschende Partynacht feierte, war Wynton Rufer gefragt wie
nie zuvor. Der Fußballer des Jahrhunderts, ehemaliger Publikumsliebling von Werder Bremen und Besitzer einer Akademie für FußballTalente, gab Interviews im Minutentakt. „Es ist unglaublich, das ganze Land ist im Fußball-Fieber“, sagte Rufer.
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Familie Dunga schwört sich auf „Hexa“ ein Gruppe G – Brasilien: WM ohne Ronaldos / Südamerikaner in der Favoritenrolle ie Familie Dunga schwört sich mit WirGefühl statt Starallüren auf den „Hexa“ ein. Brasiliens Fußballer wollen in Südafrika den sechsten WM-Titel holen, ohne die Fehler der Endrunde in Deutschland 2006 zu wiederholen. „Talent allein reicht nicht mehr. Jetzt müssen sich alle korrekt verhalten, sonst akzeptiert es das Team nicht“, bekundet das Familien-Oberhaupt. Die Aussage des 46-Jährigen geht klar an ein Duo, das nach dem ViertelfinalAus bei der WM 2006 als Sündenbock abgestempelt worden war. Während WMRekordtorjäger Ronaldo vom Nachfolger Carlos Alberto Parreiras nie eine Einladung erhielt, schloss sich für Ronaldinho im April 2009 die Selecao-Tür. „Verleitet mich nicht, die Fehler von 2006 zu wiederholen“, appellierte Dunga dann auch vor der Bekanntgabe seines WM-Kaders. Damals hatte Parreira dem Druck der öffentlichen Meinung nachgegeben, die übergewichtigen Ronaldo und Adriano aufgestellt sowie auf das „magische Quartett“ vertraut. Dunga interessieren aber nur die eigenen Überzeugungen. Das Ergebnis, das funktionierende System kommen vor dem „futebol arte“, der kunstvollen Ballbehandlung. Dass die Menschen am Zuckerhut aber lieber das Spektakel sehen,
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Brasilien Tor: Julio César, Gomes, Doni. Abwehr: Maicon, Lúcio, Juan, Daniel Alves, Luisao, Thiago Silva, Gilberto Cruzeiro. Mittelfeld: Felipe Melo, Michel Bastos, Elano, Gilberto Silva, Kaká, Josué, Ramires, Julio, Kleberson. Angriff: Luís Fabiano, Robinho, Nilmar, Grafite. Trainer: Carlos Dunga.
musste der nach außen oft knorrig wirkende Brasilianer Mitte 2008 erleben, als die positiven Resultate kurzzeitig ausblieben. Doch die „Adeus, Dunga“-Rufe verstummten
Für Dunga konmt das Ergebnis vor dem „ futebol arte“ noch im gleichen Jahr mit dem 6:2-Testspielsieg über Portugal. Es folgte das Superjahr 2009 mit 14 Siegen in 17 Spielen und nur einer letztlich folgenlosen Nie-
derlage in der Höhe von Bolivien (1:2). Die WM-Qualifikation hakte der Rekordweltmeister mit einem 3:1 bei Erzrivalen Argentinien bereits am viertletzten Spieltag der Eliminatorias ab. Dunga impfte der Startruppe seinen unbedingten Siegeswillen ein, den die Sambakicker bei den nicht gerade mit spielerischem Glanz errungenen Titelgewinnen der Copa America 2007 und des diesjährigen Confed Cup umsetzten. „Die Fans erfreuen sich heute wieder an der Selecao“, sagt Stammtorhüter
Julio Cesar. Schließlich hat Brasiliens abermalige Anwartschaft auf den WM-Titel ein neues Fundament. „Die Favoritenrolle bringt uns aber nirgendwo hin. Man muss auf den Platz ge-
Aus der Stammelf der WM 2006 sind nur noch Lucio, Juan und Kaka dabei hen und das auch unter Beweis stellen“, mahnt Dunga. Aus der Stammelf der Weltmeisterschaft von 2006 blieben noch das In-
nenverteidiger-Paar Lucio und Juan, zuletzt aber häufig verletzt, sowie Regisseur Kaka übrig. Die neuen Gesichter der Selecao heißen Luis Fabiano, Nilmar oder Felipe Melo. Der Hoffenheimer Carlos Eduardo und Wolfsburgs Grafite durften in den letzten Länderspielen bei der Selecao reinschnuppern, Wolfsburgs Kapitän Josue gehörte stets dem erweiterten Kader an. Andere wie der Ex-Bremer Diego haben dagegen in den 53 Spielen unter Dunga mit über 80 eingeladenen Spieler ihre Chance nicht genutzt.
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Auch Pak Do-Iks Erben wollen Idole werden Gruppe G – Nordkorea: 1966 legendärer Sieg gegen Italien / Gute Defensive, zu wenig Tore ordkorea meldet sich 44 Jahre nach einer der größten Sensationen in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft auf der internationalen Fußball-Bühne zurück. 1966 gewann die Auswahl des kommunistisch geführten Landes in England ihr letztes Gruppenspiel gegen Italien nach einem Tor von Pak Do-Ik mit 1:0 und warf den Favoriten aus dem Turnier. Im Viertelfinale verließen die Asiaten, die mit ihrer unkonventionellen Spielweise mitten im Kalten Krieg die Herzen der englischen Fans erobert hatten, die Kräfte. Sie verloren nach einer 3:0-Führung zur Halbzeit gegen Portugal mit Weltstar Eusebio noch mit 3:5. Dennoch wurden die Schützlinge von Trainer Myung Re-Hyung wie Volkshelden in der Hauptstadt Pjöngjang empfangen. Allein die Aussicht auf ähnliche Ehren spornt nun auch Pak Do-Iks Erben an. Beim Deutschland-Aufenthalt des Teams im April, als man in Wiesbaden 0:0 gegen
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Nordkorea Tor: Kim Myong-Won, Kim Myong-Gil, Ri Myong-Guk. Abwehr: Cha Jong-Hyok, Ji Yun-Nam, Nam SongChol, Pak Chol-Jin, Pak I Nam-Chol, Ri Kwang-Hyok, Ri Kwang-Chon, Ri JunIl. Mittelfeld: An Yong-Hak, Kim Yong-Jun, Kim KyongIl, Mun In-Guk, Pak SungHyok, Pak II Nam-Chol, Ri Chol-Myong. Angriff: An Chol-Hyok, Choe Kum-Chol, Hong Yong-Jo, Jong Tae-Se, Kim Kum-Il. Trainer: Kim Jong-Hun.
Südafrika spielte, ließ Coach Kim Jong-Hun mit einem Libero hinter einer Viererkette spielen. Der vermeintliche Star, Jong Tae-Se vom japanischen Erstligisten Kawasaki Frontale, war gar nicht erst angereist. Im Sommer hatten die Nordkoreaner in Frankreich ein Trainingslager ab-
gehalten. Es war die erste Europa-Reise einer Nationalmannschaft aus Nordkorea seit der WM 1966 gewesen. Vor der Endrunde vor 44 Jahren hatte der Staatsgründer und „ewige Präsident“ Kim Il-Sung der Mannschaft eine unmissverständliche Ansage mit auf dem Weg gege-
ben. „Der große Führer hatte uns befohlen, ein oder zwei Spiele zu gewinnen“, sagte Volksheld Pak Do-Ik später. Ob Kim Jong-Il, der nach dem Tod seines Vaters 1994 die Macht in dem von Wirtschaftskrise und Hungersnot gebeutelten Land übernommen hat, ähnliche Forderun-
gen stellt, ist unbekannt. Trainer Kim steht in der Kritik, weil Nordkorea in der gesamten Qualifikation nur sieben Tore geschossen und hinter dem Klassenfeind Südkorea den zweiten Platz belegt hat. Startrainer Sven-Göran Eriksson sollte Kim ersetzen, der Schwede sagte aber ab.
„Elefanten“ setzen auf Trainerfuchs Eriksson Gruppe G – Elfenbeinküste: „Werden mit ihm Erfolg haben“ / Hoffen auf Finale gegen England uf dem Weg zum erhofften Coup bei der Fußball-WM in Südafrika soll Trainerfuchs Sven-Göran Eriksson den „Elefanten“ Beine machen. „Es gibt für mich keinen Zweifel daran, dass wir mit ihm Erfolg haben werden. Er kennt das Spiel in- und auswendig“, sagt Superstar Didier Drogba vom FC Chelsea und lobt den neuen Coach der Elfenbeinküste in den höchsten Tönen: „Mit ihm auf der Trainerbank werden wir alle Erwartungen übertreffen.“
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Wie hoch die Ansprüche der mit Hochkarätern gespickten Ivorer sind, bekam zuletzt Erikssons Vorgänger Vahid Halilhodzic zu spüren. Als Mitfavoriten waren der Bosnier und sein Team Anfang des Jahres in den Afrika-Cup in Angola gestartet, mussten jedoch bereits nach dem Viertelfinale gegen Algerien die Heimreise antreten. Für den arg in die Kritik geratenen Halilhodzic war es ein Trip ohne Wiederkehr – er wurde entlassen.
Elfenbeinküste Tor: Boubacar Barry, Daniel Yeboah, Aristide Zogbo. Abwehr: Benjamin Angoua, Souleymane Bamba, Arthur Boka, Guy Demel, Emmanuel Eboué, Steve Gohouri, Siaka Tiéné, Kolo Touré. Mittelfeld: Jean-Jacques Gosso, Emmanuel Koné, Romaric, Ismael Tioté, Yaya Touré, Didier Zokora. Angriff: Aruna Dindane, Seydou Doumbia, Didier Drogba, Gervinho, Salomon Kalou, Kader Keïta. Trainer: Sven-Göran Eriksson.
Die Mannschaft hat die große sportliche Enttäuschung beim Kontinentalturnier inzwischen abgehakt. Allein die Verpflichtung Erikssons scheint neue Kräfte freigesetzt zu haben. „Mit all den Erfolgen, die er vorzuweisen hat, ist er der perfekte Trainer für uns“,
äußert Yaya Toure vom FC Barcelona über den Coach, der auf eine bewegte Laufbahn zurückblicken kann. Nun steuert der 62-Jährige bei der WM den vielleicht letzten großen Kraftakt seiner Karriere an. Ein Schicksal, dass er mit vielen seiner Spieler teilt. Auch dem 32
Jahre alten Drogba, Kolo Toure (29/Manchester City) oder Didier Zokora (29/FC Sevilla) läuft allmählich die Zeit für einen ganz großen Erfolg mit der Landesauswahl davon. „Viele bezeichnen uns als die ,Goldene Generation’. Aber wir müssen endlich ei-
nen Titel holen. Sonst sind wir in zehn Jahren vergessen“, sagt Abwehrspieler Arthur Boka vom VfB Stuttgart, der sich neben dem Hamburger Guy Demel als einziger ivorischer Profi aus der Bundesliga berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im WMKader machen kann.
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Ronaldo soll Sehnsucht nach Titel stillen Gruppe G – Portugal: Respekt vor Todesgruppe – Aber: „Wir kämpfen ums Semifinale“ er teuerste Fußballer der Welt und ein hochwertiges Kollektiv: Portugal gehört mit Superstar Cristiano Ronaldo bei der fünften WM-Teilnahme einmal mehr zu den Mitfavoriten. Doch die holprige Qualifikation und die Todesgruppe G mit Rekordweltmeister Brasilien haben Portugals Seleccao vor der Endrunde in Südafrika vorsichtig gemacht. „Ich bin nicht gerade glücklich über das Los. Brasilien und die Elfenbeinküste sind sehr starke Gegner“, sagte Ex-Weltfußballer Ronaldo: „Aber ich weiß, welche Erwartungen auf mir und dem Team liegen – und wir werden alles dafür tun, um die Hoffnungen der Menschen in Portugal zu erfüllen.“ Die Erwartungen erfüllen konnte der begnadete Offensivspieler nach seinem Wechsel für 94 Millionen Euro von Manchester United in dieser Saison bei Real Madrid nur bedingt. In der Champions League wurde Ronaldo mit den Königlichen beim Achtelfinal-Aus gegen Olympique Lyon gedemütigt. Nun will der 25Jährige, der in Portugal nach dem Ende der goldenen Generation um Rekordnationalspieler Luis Figo für eine neue Ära steht, auf der WM-Bühne zaubern. Nationaltrainer Carlos Queiroz hat die Erwartungen gedämpft. „Die WM-Geschichte zeigt, dass immer drei große Favoriten das Se-
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Portugal Tor: Beto, Eduardo, Daniel Fernandes. Abwehr: Bruno Alves, Ricardo Carvalho, Fábio Coentrao, Duda, Paulo Ferreira, Miguel, Ricardo Costa, Rolando. Mittelfeld: Deco, Pedro Mendes, Pepe, Raul Meireles, Tiago, Miguel Veloso. Angriff: Cristiano Ronaldo, Danny Zenit, Hugo Almeida, Liedson, Nani, Simao. Trainer: Carlos Queiroz.
mifinale erreichen. Portugal und 15 andere Mannschaften kämpfen um den Platz für den Außenseiter“, sagte der 57-Jährige und sieht die „Dinosaurier“ um Brasilien,
Zweimal hat Portugal bislang das Halbfinale einer WM erreicht Titelverteidiger Italien, Europameister Spanien und Deutschland in der Favoritenrolle. Zweimal hat Portugal bislang das Halbfinale einer
WM erreicht – 1966 in England und 2006 in Deutschland. Am Titel hat das Team in den vergangenen Jahren nur geschnuppert. Bei der EM 2004 im eigenen Land scheiterten die Iberer im Finale mit 0:1 an Griechenland und Trainer Otto Rehhagel. Bei der WM 2006 in Deutschland war durch ein 0:1 im Halbfinale gegen Frankreich Endstation. Bei der EM vor zwei Jahren in Österreich und der Schweiz verlor man das Viertelfinale 2: 3 gegen Deutschland. Dass Portugal nicht nur aus Cristiano Ronaldo besteht, bewies das Team in
den Play-off-Spielen gegen Bosnien-Herzegowina. Auch ohne den am Knöchel verletzten Heilsbringer löste die Mannschaft durch zwei 1:0-Siege das Ticket nach
Queiroz formte eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern Südafrika und zeigte wieder stärkere Leistungen. Queiroz, der nach der EM 2008 Luiz Felipe Scolari ablöste, hat eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spie-
lern geformt. Im Kader stehen auch Stürmer Hugo Almeida vom Bundesligisten Werder Bremen und der frühere Stuttgarter Fernando Meira. Aber allen voran Cristiano Ronaldo soll dafür sorgen, dass die Träume bei einem großen Turnier nicht erneut frühzeitig platzen. „Er hat eine großartige Technik, kann sich eins gegen eins durchsetzen, und das alles bei hohem Tempo. Und anders als viele Portugiesen verfügt er auch über eine starke Physis“, sagte Portugals lebende Legende Eusebio: „Cristiano Ronaldo ist ein kompletter Spieler.“
Maskottchen mit Hose: Leopard „Zakumi“ Das Maskottchen trägt auch zu dieser WM eine Hose. Aus dem Löwen wurde ein Leopard, aus „Goleo“ wurde „Zakumi“. „Mit seinem Selbstbewusstsein, seinem Stolz, seiner Gastfreundschaft und seiner Warmherzigkeit symbolisiert er Südafrika und den gesamten afrikanischen Kontinent“, wird „Zakumi“ auf der offiziellen Homepage der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 umschrieben. Sein breites Grinsen verleiht ihm etwas Spitzbübisches, die Freude über die erste WM-Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent steht ihm dabei förmlich ins Gesicht geschrieben. Seine großen Kulleraugen dürften nicht nur
Kinderherzen im Sturm erobern. WM-Maskottchen – 1966 feierte „Willie“ in England die Premiere – sollen verbinden, Identifikation schaffen und Stimmung machen. „Zakumi“, der Leopard mit der grünen Hose und einem weißen T-Shirt mit der Aufschrift „South Africa 2010“, will das auch. Hinter einem Teil seines Namens versteckt sich das Gastgeberland. ZA sind die beiden Buchstaben, die für Südafrika stehen. „Kumi“ bedeutet in vielen Sprachen die Zahl „Zehn“. Die magische Nummer im Fußball. Seine eigenwillige Frisur trägt der Leopard wie seine Hose in grasgrün – passend zum Rasen, der die FußballWelt bedeutet.
626 Tage vor dem WMStart war das putzige Plüschtierchen vorgestellt worden. Man werde zweifellos viel Spaß mit „Zakumi“ haben, betonte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke über den Animations-Leoparden, dessen Geburt auf das Jahr 1994 datiert ist. Damals wurde Südafrika zur Demokratie. „Er ist jung, kraftvoll, clever und ehrgeizig – ein echtes Vorbild für Jung und Alt, nicht nur in unserem Land“, sagte OK-Chef Danny Jordaan über den Leo als Goleo-Nachfolger. Allerdings heißt es über ihn auch: „Er braucht viele Ruhepausen, weil er so viel Energie verbraucht. Daher kann es vorkommen, dass er zwischen
FIFA-Präsident Joseph Blatter mit dem WM-Maskottchen „Zakumi“. Foto: dpa zwei Show- Einlagen ganz halt die Spieler auf dem plötzlich und unvermittelt Platz für die Stimmung soreinschläft!“ Dann müssen gen.
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Erfolgshunger der „Roten Furie“ nicht gestillt Gruppe H – Spanien: Großer WM-Favorit / „Tiki-Taka“ begeistert / Kader ohne Schwäche ie Fußball-Feinschmecker schnalzen mit der Zunge: Europameister Spanien ist sicherlich zurzeit das Maß aller Dinge. Das schnelle Kurzpassspiel, in Spanien „Tiki-Taka“ genannt, hat dem auf Geniestreiche von Einzelkönnern abzielenden „Samba-Fußball“ der Brasilianer und dem spielzerstörenden „Catenaccio“ der Italiener den Rang abgelaufen. „Von der gesamten Spielanlage sind die Spanier einen Tick besser. Spanien stellt derzeit die beste Mannschaft in der Welt“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. Doch der EM-Titel hat gezeigt, dass Spanien nicht nur schön, sondern auch erfolgreich spielen kann. Statt des kauzigen Luis Aragones betreut jetzt der ausgeglichene Vicente Del Bosque das Team, aber der Kader, die Spielidee und der Erfolg sind geblieben. Seit drei Jahren haben die Spanier nur ein Spiel (0:2 gegen die USA beim Confed Cup) verloren. Und die „Rote Furie“ ist auf den Geschmack gekommen: Zwei Jahre nach dem EM-Titelgewinn hat sich die spanische Auswahl das Ziel WM-Sieg auf die Fahnen geschrieben. Am Selbstvertrauen sollte die Mission nicht scheitern, denn mit dem Triumph bei der EURO haben die Iberer das Etikett des ewigen Geheimfavoriten, der am Ende an sich selbst scheitert, abgelegt. Für viele Experten ist Spa-
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Spanien Tor: Iker Casillas, Victor Valdés, José Manuel Reina. Abwehr: Raúl Albiol, Gerard Piqué, Carlos Marchena, Carlos Puyol, Joan Capdevila, Sergio Ramos, Álvaro Arbeloa. Mittelfeld: Andrés Iniesta, Xavi, Cesc Fàbregas, Xabi Alonso, Sergio Busquets, Javier Martínez, David Silva. Angriff: David Villa, Fernando Torres, Juan Manuel Mata, Pedro Rodriguez, Fernando Llorente, Jesús Navas. Trainer: Vicente del Bosque.
nien daher der Top-Kandidat auf den WM-Thron. „Ich bin Champions-League-Sieger, habe den Weltpokal geholt und wurde Europameister. Aber dieser WM-Titel ist das Größte, den will ich haben“, sagte Torhüter Iker Casillas und sprach damit aus, wovon 45 Millionen Spanier träumen. Die Zeiten, in denen übermächtige Profiklubs und die Rivalität der verschiedenen Regionen keine große Identifikation mit La Seleccion zuließen, sind vorbei. Zehn Siege in zehn Qualifikationsspielen haben das Nationalmannschafts-Fieber noch einmal gesteigert. Allerdings liest sich die WM-Bilanz ernüchternd:
Bislang kamen die Iberer bei elf ihrer zwölf Teilnahmen nicht über das Viertelfinale hinaus. Nur 1950 in Brasilien reichte es zu Platz vier – als Letzter der zweiten Gruppenphase. Bei der WM
„Dieser WM-Titel ist das Größte, den will ich haben“ Iker Casillas Spaniens Torhüter
2006 in Deutschland musste Spanien nach dem 1:3 im Achtelfinale gegen Frankreich die Heimreise antreten. Der Kader scheint keine Schwächen zu haben. Im Tor
ist Casillas, der beim 2:1 gegen Argentinien jüngst sein 100. Länderspiel absolvierte, längst zu einem der besten Keeper der Welt gereift. Im Abwehrzentrum sind Carles Puyol und Gerard Pique eine Klasse für sich. Das Prunkstück ist jedoch das Mittelfeld, in dem nicht einmal ein Ausnahmekönner wie Cesc Fabregas einen Stammplatz hat. Wenn Andres Iniesta, Xavi oder Xabi Alonso den Ball zirkulieren lassen, bleibt dem Gegner oft nur die Rolle des staunenden Zuschauers. Und ganz vorne verfügt das Team in Fernando Torres und EM-Torschützenkönig David Villa, der für 40 Millionen Euro Ablöse zur
neuen Saison vom FC Valencia zum Meister FC Barcelona wechselt, über einen Traum-Angriff, nach dem sich jeder Trainer der Welt die Finger leckt. Die zuletzt angeschlagenen Iniesta, Fabregas und Torres wurden von Del Bosque trotzdem in den vorläufigen WM-Kader berufen. Er hofft, dass sie bis zur WM-Endrunde am Kap wieder fit sind. Wo also liegt die Achillesferse dieser unverwundbar scheinenden Spanier? In der Bürde des Favoriten, glaubt zumindest Argentiniens Nationalcoach Diego Maradona: „WM-Favorit zu sein ist nicht immer gut, da bislang selten ein Favorit am Ende auch triumphiert hat.“
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Hitzfeld schwört Eidgenossen auf Erfolg ein Gruppe H – Schweiz: Deutscher Trainer zuversichtlich: „Können jeden Gegner schlagen“ ttmar Hitzfeld hat die Eidgenossen auf Erfolg eingeschworen. „Wir wollen bei der WeltmeisterschaftsEndrunde Schritt für Schritt gehen. Es gibt verschiedene Etappenziele, das erste ist das Vordringen in das Achtelfinale“, sagte der deutsche Trainer der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft mit Blick auf die WM in Südafrika. Trotz des schweren Auftakts in der Gruppe H gegen Europameister und Mitfavorit Spanien strotzt Hitzfeld vor Selbstvertrauen. „Wir werden gegen Spanien nicht verlieren“, erklärte der 61Jährige, der bei seiner ersten WM-Teilnahme auch den anderen Gruppengegnern Honduras und Chile das Fürchten lehren will: „Die Schweiz ist bei einem so großen Turnier nie eindeutiger Favorit. Aber wir haben alles, um zum Favoritenschreck zu werden. An einem guten Tag können wir jeden Gegner schlagen.“ Um möglichst weit im Turnier zu kommen, versucht der im Schweizer Grenzland geborene Hitzfeld seinen Spielern die im Ausland gefürchtete Stärke der Deutschen einzuimpfen. „An den Deutschen wird die Mentalität geschätzt. Nicht unbedingt gut spielen, aber trotzdem gewinnen. An dieser Winner-Mentalität arbeiten wir. Und es steckt viel Bundesliga-Erfahrung in meinem möglichen Kader“, äußerte der gebürtige Lörra-
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Schweiz Tor: Diego Benaglio, Johnny Leoni, Marco Wölfli. Abwehr: Mario Eggimann, Stéphane Grichting, Stephan Lichtsteiner, Ludovic Magnin, Philippe Senderos, Reto Ziegler, Steve von Bergen. Mittelfeld: Tranquillo Barnetta, Valon Behrami, Gelson Fernandes, Benjamin Huggel, Gökhan Inler, Marco Padalino, Xherdan Shaqiri, Pirmin Schwegler. Angriff: Albert Bunjaku, Eren Derdiyok, Alexander Frei, Blaise N’kufo, Hakan Yakin. Trainer: Ottmar Hitzfeld.
cher, der auf die Bundesligaprofis Diego Benaglio, Mario Eggimann, Eren Derdiyok und Tranquillo Barnetta vertraut. Neben den deutschen Legionären baut Hitzfeld, nach dem die Walliser Gemeinde Staldenried im Anschluss an die WM-Qualifikation ihre kleine Arena benannt hat, vor allem auf seine eigenen strategischen Fähigkeiten. „Ich arbeite in Ruhe zu Hause am Laptop. Ich kann mehr Stratege sein. Es ist wie ein Projekt, das man gestaltet“, erklärte der frühere Meistercoach von Bayern München und Borussia Dortmund, der die tägliche Arbeit nicht vermisst und
jetzt „mehr Lebensqualität“ genießt. Mit der Lebensqualität könnte es für Hitzfeld, der die Schweiz seit Juli 2008 als Nachfolger von Jakob Kuhn
„Wir haben alles, um zum Favoritenschreck zu werden“ Ottmar Hitzfeld Trainer der Schweiz
betreut, bei einem schlechten Abschneiden in Südafrika allerdings schnell vorbei sein. Obwohl die Medien den Coach nach der geglückten Qualifikation als „Glücksfall“, „Superstar“,
„Messias“ und „deutschen Hexer“ feierten, sind die Ansprüche im Hinblick auf die WM gestiegen. Ein Aus in der WM-Vorrunde wäre für die Schweizer Fans eine Enttäuschung. Schließlich nehmen die Eidgenossen, die sich in der Qualifikation gegen Ex-Europameister Griechenland durchgesetzt haben, bereits zum neunten Mal an einer WM-Endrunde teil. Dabei gelang den Schweizern dreimal der Sprung ins Viertelfinale (1934, 1938, 1954). Sollte den Schweizern diesmal ein ähnlicher Erfolg verwehrt bleiben, plant Hitzfeld zwei Jahre später einen letzten Anlauf: „Mein
Vertrag läuft bis zur Europameisterschaft 2012. Dann werde ich 63 Jahre alt sein. Vielleicht bin ich dann zu alt für den Trainerjob.“ Aber nicht nur der Trainerposten der Schweizer ist prominenter besetzt als bei der letzten WM. Für den Kader gilt das gleiche. Tranquillo Barnetta, Eren Derdiyok (beide Bayer Leverkusen), Diego Benaglio (VfL Wolfsburg) oder Gökhan Inler (Udinese Calcio) sind nur die namhaftesten Beispiele dafür, dass immer mehr junge Schweizer Spieler frühzeitig ins Ausland wechseln und sich dort behaupten. Der „Nati“ kommt diese Entwicklung zugute.
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Emlichheim
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Wiedersehen mit den „Los Catrachos“ Gruppe H – Honduras: „Ein hartes Stück Arbeit“ / Aufregung um Design des WM-Trikots er Fußball in Honduras ist immer für Überraschungen gut. Kaum war die erste WM-Teilnahme seit 1982 perfekt, tobte im Land eine heftige Debatte über das neue Trikot der Nationalmannschaft für die WMEndrunde. Trotz heftiger Proteste der Fans hatte der Verband im Design der WMShirts auf die traditionelle Beflockung der Vorderseite mit dem Buchstaben „H“ sowie den fünf Sternen verzichtet. Dies geschah aus gutem Grund, denn die Vorgaben der FIFA zwingen zum Verzicht auf Symbole. Sogar das nationale Parlament beschäftigte sich mit dem Vorgang.
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Honduras hat lange auf die zweite WM-Teilnahme der Geschichte warten müssen. Vor nunmehr 28 Jahren waren die Mittelamerikaner WM-Starter und schafften die Qualifikation für die Endrunde 2010 in Südafrika auch erst auf den letzten Drücker. Die „Catrachos“ – so der Spitzname der Honduraner – verdrängten somit
Honduras Tor: Ricardo Canales, Donis Escober, Noel Valladares. Abwehr: Víctor Bernárdez, Osmán Chávez, Maynor Figueroa, Óscar García, Emilio Izaguirre, Sergio Mendoza, Mauricio Sabillón. Mittelfeld: Róger Espinoza, Amado Guevara, Ramón Núñez, Wilson Palacios, Hendry Thomas, Danilo Turcios, Julio César de León, Edgar Álvarez. Angriff: Wálter Martínez, Johnny Palacios, Carlos Pavón, David Suazok, Georgie Welcome. Trainer: Reinaldo Rueda.
noch Costa Rica. Honduras Matchwinner zum Sieg in El Salvador war einmal mehr Torjäger Carlos Pavon. „Wir sind überglücklich, wir können gar nicht beschreiben, wie wir uns fühlen. Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagte der Goalgetter.
Vor 28 Jahren in Spanien trotzte der krasse Außenseiter bei der WM immerhin der Elf des damaligen Gastgebers und Nordirland jeweils ein 1:1 ab. Aufgrund einer 0:1-Niederlage gegen Jugoslawien musste Honduras am Ende doch nach der Vor-
runde die Heimreise antreten. Der große Name im Team von Trainer Reinaldo Rueda anno ist David Suazo, der bei Genua 93 spielt und von Inter Mailand ausgeliehen wurde. Allerdings zog er sich eine Verletzung zu, Rueda
bangte um die WM-Teilnahme Suazos. Dessen Cousin Maynor Suazo spielte im Übrigen einst beim Bundesligisten 1. FC Köln. Weitere namhafte Akteure der Honduraner sind Wilson Palacios, Arnado Guevara und Carlos Costly.
Verrückter Bielsa Chiles beste Investition Gruppe H – Chile: In zwei Jahren aus der Krise zur WM / Vidal-Generation im Aufwind hiles neuer Volksheld ist Argentinier und trägt den Spitznamen „El Loco“. Marcelo Bielsa, der Verrückte, hat „La Roja“ nach zwei vergeblichen Anläufen wieder auf die WM-Bühne zurückgeführt. Und das mit attraktiven Fußball. Schließlich fühlt sich der 54-jährige Trainer wohler, „wenn mein Team mehr angreift als verteidigt“. Dabei schien die WM-Endrunde in Südafrika bei seinem Amtsantritt im August 2007 ein utopisches Ziel. Bielsa übernahm ein Team, das mit der 1:6-Klatsche gegen Brasilien wenige Wochen zuvor im Viertelfinale der Copa America einen sportlichen Offenbarungseid geleistet hatte.
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Der Leumund der Spieler war nach einem Trinkgelage im venezolanischen CopaQuartier nicht der Beste. Bielsa, der bei der WM 2002 mit Argentinien in der Vorrunde gescheitert war, brachte aber für das Jahressalär von 1,8 Millionen USDollar System ins Spiel und Disziplin ins Team.
Chile Tor: Claudio Bravo, Luis Marin, Miguel Pinto. Abwehr: Pablo Contreras, Ismael Fuentes, Mauricio Isla, Gonzalo Jara, Gary Medel, Waldo Ponce. Mittelfeld: Jean Beausejour, Carlos Carmona, Marco Estrada, Matías Fernández, Gonzalo Fierro, Mark González, Rodrigo Millar, Rodrigo Tello, Jorge Valdivia, Arturo Vidal. Angriff: Fabián Orellana, Esteban Paredes, Humberto Suazo, Alexis Sánchez. Trainer: Marcelo Bielsa.
Die jungen Wilden wie Arturo Vidal vom Bundesligisten Bayer Leverkusen müssen an die Kandare genommen werden. Der 23Jährige gehört der Talentriege um „Wunderkind“ (nino maravilla) Alexis Sanchez an, die bei der U20-
WM 2007 Dritter geworden war. „Wir wollen auf jeden Fall in die nächste Runde einziehen“, sagte Vidal. Der Aufschwung beim WM-Dritten von 1962 lohnt sich auch für die Spieler. Zahlreiche Akteure folgten in den letzten zwei Jahren
Lockrufen ausländischer Klubs. Als Chile am vorletzten Spieltag mit dem 4:2 in Kolumbien als Zweiter hinter Brasilien das SüdafrikaTicket löste, stand Rodrigo Millar (Colo Colo) als einziger in der Heimat tätige Profi in der Startelf.
Im August 2007 noch auf Position 47 der FIFA-Weltrangliste geführt, fanden sich die Chilenen im März dieses Jahres auf Rang 13 wieder. Besser stand das Andenteam nur im Vorfeld der WM in Frankreich da, als es auf Platz sechs hoch ging.
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Die Spielorte der Fußball-WM Im Großraum Johannesburg finden die meisten Begegnungen statt ie Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wird in neun Städten ausgetragen. Die meisten Partien finden im Großraum Johannesburg statt. Auch der Regierungssitz Pretoria und die Küstenstädte Kapstadt, Durban und Port Elizabeth sind Spielorte der ersten FußballWM auf afrikanischem Boden.
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Bloemfontein: In 1400 Meter Höhe liegt Bloemfontein (Deutsch etwa: Blumenbrunnen) auf der Hochebene der Freistaat-Provinz im Zentrum Südafrikas. Umgeben wird die 850 000 Einwohner zählende Stadt von einer Gras- und Hügellandschaft. Wichtigste Wirtschaftsfaktoren sind der Handel- und Finanzsektor sowie das Transportwesen. Die Stadt mit ihrem historischen Stadtkern ist Geburtsort von J.R.R. Tolkien, des Autoren des BestDas Greenpoint WM-Stadion im Stadtteil Greenpoint in Kapstadt. Neben Kapstadt finden in acht weiteren Städten Spiele sellers „Herr der Ringe“. der Fußball-Weltmeisterschaft statt.
Foto: dpa
Durban: Die Millionen-Me-
tropole liegt am Indischen Ozean. Sie verfügt über Afrikas bedeutendsten Hafen und ist nach Johannesburg und Kapstadt drittgrößtes Ballungszentrum des Landes. Das subtropische Klima machte die Stadt zum beliebtesten Badeort der Südafrikaner. Sie liegt in der Provinz KwaZulu-Natal, aus der das Zulu-Volk von Präsident Jacob Zuma stammt. Ein Großteil von Durbans 3,4 Millionen Einwohnern sind asiatischer Herkunft – meist Nachkommen indischer Arbeiter, die einst auf Zuckerrohr-Plantagen arbeiteten. Mahatma Gandhi lebte hier. Johannesburg: Die Metropole auf 1785 Metern Höhe ist das Finanz- und Handelszentrum Südafrikas. Etwa zwölf Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden hier erwirtschaftet. 1886 wurde die Stadt als Goldgräber-Ort gegründet, mittlerweile leben 3,2 Millionen Menschen in Johannesburg. Während der politischen Unruhen der Apartheid war die Stadt mit dem Township Soweto (Abkürzung für South Western Township) ein Zentrum des Widerstands gegen das Regime. Hier liegt auch das Soccer City-Stadion. Auch kulturell gilt Johannesburg oder Egoli („Stadt des Goldes“) als Zentrum des Landes. Kapstadt: Die Stadt ist Tou-
ristenmagnet und pulsieren-
des Herz der Kap-Region. 1,3 Millionen Menschen leben unterhalb des weltberühmten Tafelberges. Im Sommer ist das Klima mit Temperaturen knapp unter 30 Grad angenehm. Im Winter können Regenfälle und starke Winde die Laune trüben. Wichtigste Wirtschaftszweige sind neben dem Tourismus die Landwirtschaft (Wein) und verarbeitende Industrie. Auf der vorgelagerten Insel Robben Island verbrachte Freiheitskämpfer Nelson Mandela viele Jahre seiner Gefangenschaft.
tionalparks gelegen, ist Nelspruit Ausgangsstation für zahlreiche Großwild-Safaris. Die beschauliche Stadt ist die Kapitale der Provinz Mpumalanga. Mpumalanga ist SiSwati, eine der offiziellen Sprachen, und heißt: „Der Ort, an dem die Sonne aufgeht“. Nelspruit ist nach der Familie Nel benannt, die die Gegend zu Anfang des 20. Jahrhunderts besiedelte. Die Mpumalanga Black Aces sind heute der einzige ProfiClub der Provinz. Polokawane:
Polokwane heißt „Der sichere Ort“. In Nelspruit: Am Rande des der Provinz Limpopo 1310 weltberühmten Krüger-Na- Meter über dem Meeresspie-
gel gelegen, bestimmen Bergbau und Landwirtschaft den Ort mit etwa 500 000 Einwohnern. Umgeben wird die Stadt – nur 60 Kilometer südlich des südlichen Wendekreises – von Grasebenen und Granitfelsen, die von den Einheimischen „Koppies“ genannt werden. Nicht weit entfernt liegt Mapugubwe, ein ehemaliges Königreich, das durch Goldhandel zu Wohlstand kam. Port Elizabeth: An der Algoa Bay gelegen ist Port Elizabeth Zentrum der Autoindustrie. Der VolkswagenKonzern produziert hier für den Export und Binnen-
Fans verpassen nichts: Alle Spiele live im Fernsehen Die Fans verpassen nichts: Alle Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika werden live und ohne Zusatzkosten übertragen. 55 Spiele zeigen die öffentlichrechtlichen Sender ARD und ZDF, neunmal ist RTL am Ball. Zudem berichtet der Pay-TV-Sender Sky im Bezahlfernsehen live über das größte Sportereignis des Jahres und zeigt für seine Kunden 64 Partien. Emotionen und jede Menge Experten kündigen die Fernsehsender an. „Wir versprechen unseren Zuschauern, dass sie die ganze Faszination des Fußballs miterle-
Alle Spiele werden im Fernsehen übertragen. Foto: dpa ben werden“, sagte der neue ZDF-Chefredakteur Peter Frey: „Wir werden alles aufbieten, damit Freude am
Fußball aufkommt.“ Und ARD-Programmdirektor Volker Herres sprach sogar von einem „Sommermärchen aus dem winterlichen Südafrika“. Nicht nur bei den Fans, auch bei den Sendern ist die Vorfreude groß – denn WMTurniere sind die größten Quotengaranten. Zweistellige Millionen-Reichweiten sind der Normalfall, 29,66 Millionen TV-Zuschauer wie beim WM-Halbfinale 2006 zwischen Deutschland und Italien der Extremfall. Weil das so ist, hat auch RTL Senderechte für neun Spiele erworben.
markt. Mit 1,1 Millionen Einwohnern ist die Hafenstadt wirtschaftliches Zentrum des ländlich-armen Ostkaps, aus der neben WM-Cheforganisator Danny Jordaan auch Südafrikas FriedensNobelpreisträger, AntiApartheidkämpfer und erster schwarzer Präsident Nelson Mandela stammt. Ursprünglich lebten hier die Jäger- und Sammler-Völker der Khoi und San. 1820 trafen englische Siedler ein. Pretoria: 1860 wurde Preto-
ria offizielle Hauptstadt der unabhängigen Burenrepublik Transvaal, einem von niederländischen Siedlern beanspruchten Territorium. Noch heute ist die auf 2,2 Millionen Einwohner angewachsene Stadt Regierungsund Verwaltungssitz und Teil bewegter südafrikanischer Geschichte. Hier wurde Nelson Mandela verurteilt und 1994, gut drei Jahrzehnte später, als Präsident vereidigt. Pretoria ist bekannt für seine Museen, Denkmäler und historischen Gebäude. Rustenburg: 30 Kilometer
vom Touristenmagneten Sun City mit seinem spektakulären „Palace of the Lost City“ entfernt, erblüht das 400 000 Einwohner zählende Rustenburg immer mehr. In einer Region reich an Bodenschätzen gelegen wird sie auch die Platin-Hauptstadt der Welt genannt.
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Zehn Fußball-Arenen in neun Städten Das größte Stadion liegt in Johannesburg und fasst 94 700 Zuschauer ie 64 Spiele der FußballWeltmeisterschaft 2010 finden in zehn Stadien statt. Eröffnungsspiel und Finale werden im Soccer City Stadion von Johannesburg ausgespielt – eine von sechs Arenen, die für die erste Fußball-WM auf dem afrikanischen Kontinent umgebaut wurden. Vier Arenen wurden komplett neu errichtet. Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet ihre Vorrundenspiele in der Gruppe D in Durban.
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Soccer City in Johannesburg: Das liegt im Südwes-
ten von Johannesburg und ist das größte Stadion Südafrikas. Die Kapazität wurde für die WM von zuvor 80 000 auf 94 700 Zuschauer erweitert. In Soccer City fand auch 1990 Nelson Mandelas erste Massenkundgebung nach seiner Freilassung statt. Gleich nebenan ist der Sitz und das neue Hauptquartier des südafrikanischen Fußballverbandes: das SAFA House. Hier trägt die deutsche Mannschaft ihr drittes Vorrundenspiel am 23. Juni gegen Ghana aus.
Die Stadien und die Austragungsorte in Südafrika.
sich „Bafana, Bafana“ im King’s Park mit 1:0 gegen Kamerun durch. Im MosesMabidha-Stadion findet am Ellis-Park-Stadion in Jo7. Juli 2010 das zweite Halbhannesburg: Das Stadion, finale statt. benannt nach dem ehemaligen Johannesburger Stadt- Green-Point-Stadion in rat J.D. Ellis, wurde zum Kapstadt: In Kapstadt wurzweiten Mal in seiner Ge- de im Vorort Green Point für schichte modernisiert. Die die WM ein neues Stadion Kapazität für die WM be- errichtet. Die Arena, die den trägt 61 000 Sitzplätze. 1995 Namen Green-Point-Stadion wurde hier das Endspiel der trägt, bietet 70 000 ZuschauRugby-Weltmeisterschaft ern Platz. Die Fans werden ausgetragen. Am 11. April 2001 starben bei einer Massenpanik 43 Fußballfans, die zu Tode getrampelt oder zerquetscht wurden, als die Arena hoffnungslos überfüllt war. Beim Confed Cup im Juni wurden im Ellis Park unter anderem das Eröffnungsspiel und das Finale ausgetragen.
Karte: Haack Weltatlas / Copyright: Haack Weltatlas, Ernst Klett Verlag, Stuttgart
nur einen Steinwurf vom Ozean entfernt sein, die eindrucksvolle Kulisse der Kapstädter Berge im Hintergrund. Hier wird am 6. Juli das erste Halbfinale ausgetragen.
das Stadion nach Robert Owen Loftus Versfeld, der den organisierten Sport in Pretoria begründet hat. 1995 fanden hier Spiele der Rugby-Weltmeisterschaft statt, 2009 war der Konföderationen-Pokal zu Gast.
Loftus-Versfeld-Stadion in Pretoria: Diese Arena steht Mbombela-Stadion in Nelim Zentrum der Hauptstadt spruit: Das Stadion bietet
und bietet 50 000 Sitzplätze. Für die WM waren nur wenige Ausbaumaßnahmen erforderlich. Benannt wurde
Moses-Mabhida-Stadion in Durban: Die Arena, in der
die deutsche Nationalmannschaft ihr Auftaktspiel am 13. Juni gegen Australien bestreitet, bietet 70 000 Zuschauern Platz. Optisch wird das Stadion von zwei großen Stahlbögen geprägt, die das Dach in einer Höhe von etwa 100 Metern überspannen. Die Arena wurde an die Stelle des alten King’s-ParkStadions gesetzt. Dort wurde das erste Länderspiel nach Ende der Apartheid ausgetragen. Im Juli 1992 setzten Blick in das Moses Mabhida Stadion in Durban.
Foto: dpa
46 000 Zuschauern Platz. Die Arena liegt rund sieben Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Das Stadion hat seinen Namen von der Kommune, zu der auch die Stadt Nelspruit gehört. Mbombela ist ein Wort aus der siSwati-Sprache und bedeutet wörtlich „viele Menschen zusammen auf kleinem Raum“.
wurde benannt nach dem Volk der Bafokeng, die im Gebiet rund um Rustenburg leben. 1999 gewannen die Bafokeng einen Rechtsstreit, der ihnen einen Anteil von 20 Prozent des der nicht unerheblichen Platinvorkommen zusichert, die auf ihrem historischen Stammesgebiet gefördert werden. Das Stadion wird zur WM über 42 000 Sitzplätze verfügen und ist damit die kleinste Arena der WM. Peter-Mokaba-Stadion in Polokwane: Das Stadion
wurde für die WM modernisiert und hat eine Kapazität von 46 000 Plätzen. Benannt ist es nach Peter Mokaba, der während des ApartheidRegimes als politischer AktiNelson-Mandela-Bay-Stadi- vist in Erscheinung trat. Er on in Port Elizabeth: Der wurde in Polokwane geboStadionneubau hat eine Ka- ren und wuchs dort auf. pazität von 48 000 Zuschauin er. Hier trägt die deutsche Free-State-Stadion Nationalmannschaft ihr Bloemfontein: Die Arena zweites Gruppenspiel am 18. wurde 1952 erbaut. Für den Juni gegen Serbien aus, auch Confed-Cup und die Weltdas Spiel um den dritten meisterschaft wurde sie ausPlatz wird in Port Elizabeth gebaut, so dass sie über rund ausgetragen. Die Baumaß- 48 000 Sitzplätze verfügt. In nahmen lagen lange hinter diesem Stadion wurden bei Afrikameisterschaft dem Zeitplan, so dass das der Nelson-Mandela-Bay-Stadi- 1996 und beim Rugby World on als Austragungsort für Cup 1995 bereits Gruppenden Konföderationen-Pokal und Viertelfinalspiele ausgetragen. Außerdem trägt der entfiel. Erstligaklub Bloemfontein Royal-Bafokeng-Stadion in Celtics hier seine Heimspiele Rustenburg: Das Stadion aus.
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Zum Public Viewing in Nordhorn werden auch bei dieser WM wieder Zehntausende Fans erwartet.
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Foto: Westdörp
Grafschafter fiebern beim „Public Viewing“ mit Zur WM werden in Nordhorn, Schüttorf, Uelsen und Wilsum Großbildleinwände aufgestellt enn in Johannesburg das erste Spiel der Fußball-WM angepfiffen wird, können Grafschafter von Anfang an live in echter Stadionatmosphäre mitfiebern: Beim „Public Viewing“ in Nordhorn, Schüttorf, Uelsen und Wilsum werden die WM-Spiele auf Großbildleinwänden „open air“ übertragen. Bei der größten Veranstaltung in Nordhorn gibt es erstmals VIP-Plätze und reservierte Gemeinschaftstische, zum dritten Mal nach der WM 2006 und der EM 2008 können die Grafschafter bei der WM Spitzenfußball als „großes Kino“ erleben. In Nordhorn werden – erstmals nicht auf dem Marktplatz, sondern im hinteren Bereich des Neumarkts – sogar alle Spiele der WM von den ersten Vorrundenbegegnungen bis zum Finale live zu sehen sein. Hier tritt erstmals nicht die Stadt selbst als Veranstalter auf, sondern überlasst ihrem bisherigen Kooperationspartner „Schwarzer Gastro Event“ aus Nordhorn das alleinige Risiko. Manfred Schwarzer erwartet wieder Tausende Fans und tosende Stimmung. Der Platzwechsel auf den Neumarkt mache es möglich, erstmals nicht nur mehrere
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Spieltage in Folge zu übertragen, sondern auch mehr Zuschauern Platz zu bieten, sagt Manfred Schwarzer. Der lästige Abbau des Veranstaltungsbereichs nach jedem Spiel entfällt. Im hinteren Bereich des Neumarkts kann die „Public-Viewing-Arena“ während der gesamten WM aufgebaut bleiben. Dort stehen eine lichtstarke LEDGroßbildleinwand und 1500 Sitzplätze zur Verfügung – 500 Plätze mehr als 2006 und 2008. Getränke- und Imbisswagen sowie Ver-
kaufsstände für Trikots und und Vereinen, Fanclubs oder Fanartikel gehören ebenfalls Nachbarschaften im Vorverzur Fan-Arena. kauf gebucht werden. BuErstmals gibt es in Nord- chungen zum Preis von horn auch die Möglichkeit, 24,50 Euro pro Spiel sich im Vorfeld sind möglich an allen (dann allerdings bekannten ProTicketkostenpflichtiVorverkaufsstellen ge) Sitzplätze zu oder im Internet reservieren. Mit unter proticket.de. InCARD haber der GN-Card erbester Sicht auf die Leinwand werden halten bei Vorlage der dafür BiertischgarniKarte zwei Euro Raturen mit jeweils Ermäßigung batt. zehn Sitzplätzen aufgebaut. Beim ersten Spiel der Die Tische (keine Einzelplät- deutschen Mannschaft am ze) können von Gruppen 13. Juni gegen Australien
2€
Die Vuvuzela – ein temperamentvoller „Krachmacher“ Der Fan-Artikel Nummer 1 in Südafrika ist laut, bunt und allgegenwärtig: die armlange Vuvuzela. Tausendfach geblasen wird sie den Sound der WM 2010 liefern. Die lärmigen Plastiktröten entdeckten Millionen TV-Zuschauer in aller Welt beim Confed Cup in Südafrika. Sie fanden schnell heraus, warum der vermutlich der Zulu-Sprache entstammende Name „Krach machen“ bedeutet. Die für manch empfindsames Ohr nervtötend wirkende Dauerbeschallung der Vuvuzelas gehört zur Kultur des temperamentvollen afrikanischen Konti-
nents. Das deutsche Fußballmagazin „11 Freunde“ hat die Lautstärke der Tröte mit Schalldruckpegel testen lassen. Demnach erreicht ei-
ne Vuvuzela eine Lautstärke von 123,9 Dezibel – sie liegt damit leicht über dem Klang einer Gashupe, die noch auf 123,2 Dezibel kommt.
wird die Band „Tabuwta“ der Lebenshilfe für Stimmung sorgen. Sie stellt ihre neue WM-Hymne „Wir sind dabei“ vor. Die Band, die bereits bei der EM 2008 begeisterte, hatte insgesamt drei neue Songs eingespielt, die im Internet unter tabuwta.de zur Abstimmung standen. „Public Viewing“ wird es zur WM auch wieder auf dem Schüttorfer Marktplatz geben. In Zusammenarbeit mit der Agentur „Pentagon ConZerts“ zeigt die Stadt vor der Kulisse des Alten Rathauses ausgewählte Spiele der Vorrunde sowie die Halbfinal- und Finalspiele. Die Teilnahme ist kostenlos. Vor jeden Spiel ist eine Panini-Tauschbörse für Kinder geplant. In Uelsen zeigt das Team des Cafés Meier im Park hinter dem neuen Rathaus die Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft auf Großbildleinwand. Die Leinwand wird entweder in der Konzertmuschel oder auf einem Lastwagen aufgestellt. Die Zuschauer müssen keinen Eintritt bezahlen. Im Wilsumer Dorfgemeinschaftshaus stehen die Deutschland-Spiele und einige andere Begegnungen als Übertragungen auf dem Programm.
Donnerstag, 10. Juni 2010
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