GOLDBECK magazin 46

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Ausgabe 46 | Herbst/Winter 2012

Dimensionen → Mini, Midi, Maxi: Elementiertes Bauen für alle → Dimensionen des Unternehmenswachstums → Parkhausbau international

Das Magazin der GOLDBECK Gruppe


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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

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or zehn Jahren entdeckte der Schweizer Evolutionsökologe Laurent Keller mit seinem Team die größte Ameisenkolonie der Welt, einen Riesenstaat, der sich damals bereits über 6000 Kilometer erstreckte. Von der spanischen Atlantikküste bis nach Norditalien reicht das Territorium dieser Superkolonie, deren Dimension wohl einzigartig auf der Welt ist. Milliarden Tiere leben hier friedlich zusammen. Weil damit weniger Energie in Revierkämpfe und mehr in Nestbau und Brutpflege investiert wurde, explodierte die sechsbeinige Bevölkerung geradezu. Die Ameisen gehören zur Gattung Liniepithema humile, Argentinische Ameise, die mit Kaffeetransporten von Südamerika nach Südeuropa einwanderte und sich dort – friedlich, unter freundlicheren Bedingungen und weniger Fressfeinden – so sehr vermehrte. In diesem Beispiel treffen Dimensionen aufeinander, die verblüffen. Ein wenig erinnern sie an die Eroberung von Weltreichen, an Alexander den Großen oder das Römische Imperium. Doch diesen wurde ihr Wachstum zum Verhängnis. Und auch den friedlichen Ameisen an Mittelmeer und Atlantik sagen die Forscher bereits jetzt den Untergang voraus: So wie eine evolutionäre Laune der Natur ihre natürlichen Rivalitäten und Revierkämpfe außer Kraft setzte, so wird laut Keller die Evolution eines Tages wieder Arbeiterinnen hervorbringen, die sich nicht mehr um fremde Brut kümmern werden.

Fragen Sie sich jetzt, was ausgerechnet Argentinische Ameisen ins GOLDBECK magazin krabbeln ließ? Nun: Unser Leitthema heißt diesmal „Dimensionen“. Und dabei geht es unter anderem ebenfalls um Wachstum. Zum Beispiel um Unternehmenswachstum (Seite 7), das Für und Wider und vor allem das „wie“. Doch Dimensionen bedeuten nicht nur Ausdehnung. Sie stehen auch für die Auseinandersetzung mit ganz unterschiedlichen Größenordnungen. Wie zum Beispiel bei unseren Kunden und bei ganz konkreten Projekten. Vom Tierarzt bis zum Großkonzern stellen wir Ihnen einige interessante Beispiele vor. Einen fast philosophischen Blick auf die Dimensionen unserer Welt wirft im Gastkommentar Olaf Amm, Geophysiker am Finnish Meteorological Institute in Helsinki. Und Marc Jäckel entführt uns auf Seite 25 in das von GOLDBECK frisch eroberte Reich der dritten (Planungs-) Dimension. Viel Spaß bei Eintauchen in die verschiedenen Dimensionen – und wetten, dass Sie die nächste Ameise, die Ihnen begegnet, mit anderen Augen sehen?

Herzlichst, Ihr


Inhalt

Inhalt

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Titelthema

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04 Dimensionen Über Grenzen hinaus denken und handeln 06 Das kleine „Drei mal Drei“ Drei Fragen an drei GOLDBECK Mitarbeiter zum Thema „Dimensionen“ 06 Von Einstein, Ameisen und verborgenen Dimensionen Dr. Olaf Amm, Finnisches Meteorol. Institut und Dozent an der Uni Helsinki Strategie

07 Nicht um jeden Preis Uwe Goldbeck über Dimensionen des Unternehmenswachstums 10 Mini, Midi, Maxi Kundendimensionen – Baudimensionen 25 Aufbruch in eine neue Welt Mit BIM betritt GOLDBECK die dritte (Planungs-) Dimension

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Produkte

26 Sonnige Aussichten GOLDBECK Tochter realisiert Großprojekte in Deutschland und England 28 Überall im Einsatz GOLDBECK Parkhaussystem überzeugt im europäischen Ausland 29 Ausgezeichnet! GOLDBECK Bausystem erhält DGNB-Mehrfach-Zertifikat

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dienstleistungen

24 Die Optimierer Neu bei GOLDBECK: Facility Management Consulting Projekte

26 Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsleitung GOLDBECK GmbH, Bielefeld Texte: Katrin Borcherding, Jörg-Uwe Goldbeck, Martina Bauer Kommentar: Dr. Olaf Amm Gestaltung: deteringdesign.de Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. CO2-neutral verschickt.

08 Herausforderungen muss man sich stellen GOLDBECK als Problemlöser an anspruchsvollen Standorten 09 Deutschlandpremiere: Behördenzentrum in Passivbauweise Schlüsselübergabe im Hessischen Heppenheim 11 Auch im Kleinen Größe zeigen! Tierklinik Neuwied und UNIPLUS Bürogebäude zeigen Systemvorteile 13 Im Kern der deutschen Wirtschaft GOLDBECK baut aus dem Mittelstand für den Mittelstand 18 Kleckern? Klotzen? Clever bauen! Elementiertes Bauen für Großprojekte 22 Gemeinsame Vertrauensbasis  –  starke Partnerschaft Weidmann Plastics, Gonvauto und Hansteen: Stammkunden bei GOLDBECK 30 Sanierung auf engstem Raum Drei innerstädtische Großprojekte für GOLDBECK Bauen im Bestand

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Titelthema

Dimensionen

Über Grenzen hinaus denken und handeln Auch der größte Mammutbaum ist einmal aus einem kleinen Samenkorn entstanden. Die Informationen über unsere Haarfarbe, unser Temperament und darüber, ob wir Tomatensaft mögen, passen in eine winzige Zelle. Und nur drei Worte können manchmal ein ganzes Leben verändern. Dimensionen beschreiben die Grenzen unseres gewohnten Denkens – und damit auch die Möglichkeiten über diese Grenzen hinaus. Jan-Hendrik Goldbeck im Interview über seine Sicht unseres Leitthemas „Dimensionen“.


Titelthema

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ir schreiben das Jahr 1851. Das Britische Empire – regiert von Königin Victoria – steht in seiner Blüte. In London gibt es große Pläne: Eine Weltausstellung soll Produkte und technische Leistungen der wichtigsten Nationen der Erde zeigen. Die Industrialisierung spiegelt sich selbst und lädt zum Staunen ein. Riesige Maschinen sollen im Einsatz vorgeführt werden! Als Standort wählt man den Hyde Park. Hier soll ein Gebäude entstehen, das groß genug für dieses nie dagewesene Ereignis ist, aber anschließend wieder abgebaut werden kann. Zudem müssen die alten Parkbäume erhalten bleiben. 254 Entwürfe für ein solches Gebäude werden eingereicht – und allesamt verworfen. Keiner wird allen Kriterien gerecht, keiner kann innerhalb der vorgegebenen Bauzeit realisiert werden. Es ist der Architekt Joseph Paxton, der schließlich die Lösung präsentiert: Mit dem „Crystal Palace“ schafft er das erste Gebäude aus industriell vorgefertigten Bauelementen, Glas und Gusseisen – und erfüllt damit alle ihm gestellten Anforderungen. Wie deuten Sie das Beispiel des Crystal Palace im Hinblick auf das Thema „Dimensionen“? Das Beispiel des Crystal Palace zeigt, wie erfolgreich eine Idee sein kann, die aus bekannten Parametern ausbricht. Wer alte Wege verlässt und neue Denkweisen, neue Perspektiven zulässt, der kann schaffen, was zuvor unerreichbar schien. Und natürlich ist es eine „historische Freude“, dass schon damals der Kundennutzen speziell durch das elementierte Bauen erzielt werden konnte. Was sind die menschlichen, gedanklichen, technischen Dimensionen, innerhalb derer sich das Unternehmen GOLDBECK bewegt? Technisch bewegen wir uns in den Parametern des elementierten Bauens mit System, menschlich und gedanklich im Kontext von Vertrauen und Verantwortung – dies ist in unseren Unternehmensleitlinien verankert. Im Rahmen unserer Systeme sprechen wir den Mitarbeitern unser Vertrauen aus, damit sie eigenständig agieren und Verantwortung übernehmen können. Das Ziel: unternehmerisch denkende Mitarbeiter, die pragmatisch handeln und immer bessere technische Lösungen entwickeln. Wie sieht das praktisch aus – wie entstehen diese besseren Lösungen? Ist die Zeit der großen technischen Innovationen beim Bauen nicht längst vorbei? Wir wollen nicht unreflektiert den einmal gefundenen Systemlösungen folgen, sondern diese beständig weiterentwickeln. Und dazu ist es notwendig, aus bisherigen Dimensionen auszubrechen. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung unseres Parkhaus-Trägers. Das statisch optimale Stahl-Profil für unser Parkhaus-System gab es nicht als vorkonfektioniertes Walzprofil am Markt. Unsere Noch heute atemberaubend: Innenansicht des Crystal Palace zur Eröffnung der Weltausstellung 1851.

Antwort: Wir haben die Herausforderung angenommen und eine Maschine gebaut, die dieses Profil selbst herstellen kann! Dennoch: Es sind nur selten Quantensprünge, die unser Unternehmen voranbringen. Es sind die vielen Systemoptimierungen im Kleinen, die aus den täglichen Erfahrungen des Projektgeschäfts resultieren. Sie sichern unseren technologischen Vorsprung und bewahren uns die Nähe zum Markt, die Nähe zu den Anforderungen unserer Kunden. In den vergangenen Jahrzehnten ist durch den technischen Fortschritt die Welt näher zusammengerückt. Früher unerreichbare Dimensionen – räumlich, zeitlich und informatorisch – scheinen heute zum Greifen nah. Was bedeutet das für Sie persönlich? Was für das Unternehmen? Die bedeutendste Veränderung in den letzten Jahren ist die Omnipräsenz der Wissens- bzw. Informationsdimensionen. Für mich persönlich bedeutet dies, ganz bewusst im Alltag einen „Spam Filter“ zu aktivieren. Die Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen überfordert das Individuum und limitiert somit die unternehmerische Handlungsfähigkeit. Niemand kann heutzutage mehr alles wissen, alles lernen, alles beurteilen. Deshalb gilt es, die Informations- und Handlungsharmonisierung in einem Team zu ermöglichen, ein sich ergänzendes Miteinander zu schaffen. Das gilt im Besonderen bei Bauprozessen: Neue technische Möglichkeiten – von der Email bis hin zum Building Information Modeling (s. Seite 25) – ermöglichen die Gleichzeitigkeit vieler Prozesse. Darüber dürfen wir aber nicht die Dimension des menschlichen Kontakts verlieren! Für uns steht fest: Unser Wirken soll sich nicht nur auf technische und wirtschaftliche Parameter beschränken. Als Familienunternehmen haben wir uns schon lange und langfristig allen Beteiligten verpflichtet – und das sind insbesondere auch unsere Mitarbeiter, Partnerunternehmen und unser gesamtes Umfeld.

Der Crystal Palace im Londoner Hyde Park. Nach der Weltausstellung fand er einen dauerhaften Standort in Sydenham. Ein Brand im Jahr 1936 zerstörte ihn.

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Titelthema

Das kleine „Drei mal Drei“ Drei Fragen an drei GOLDBECK Mitarbeiter zum Thema „Dimensionen“

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Seit 1.7.2012 betreuen Sie den neuen Geschäftsbereich, der sich auf besonders große Projekte konzentriert. Hat sich Ihre Perspektive auf Ihre Arbeit seitdem geändert? Mike Flörke, Leiter des Geschäftsbereichs Groß- und Industriekunden, Frankfurt/Main: Unsere Projekte haben solche Dimensionen, dass jedem, der das Bauen im Blut hat, das Herz aufgeht! Man kann eigentlich gar nicht anders als sich sofort dafür zu begeistern, diese Projekte umzusetzen. Von daher ist meine Perspektive auf unsere Arbeit nach wie vor von der Leidenschaft fürs Bauen geprägt. Positiv daran finde ich die Tiefe, mit der wir im Tagesgeschäft in die Projektabläufe eintauchen. Und natürlich auch die Nähe zum Kunden, die wir von der Verkaufs- bis zur Abwicklungsphase haben.

der Kalkulation über Statik, Konstruktion, Fertigung und Montage bis zum Facility Management. So entsteht eine neue Dimension der Kommunikation auf einer gemeinsamen, kontinuierlich synchronisierten Datenbasis – und das während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

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Stehen Ihnen als Computerexpertin – zum Beispiel dank der Virtualität – mehr Dimensionen zur Verfügung als anderen Menschen? Welche sind das? Ursel Jansen, Leiterin CAD: In gewisser Weise schon, denn Softwarelieferanten bieten heute ihre CADSysteme nicht mehr nur dreidimensional an, sondern als 4D- oder sogar 5D-Systeme. Zeit und Daten – zum Beispiel Kosten – ergänzen dann die dreidimensionalen Geometriedaten. In diesen Dimensionen erfolgt dann die Kommunikation mit Kalkulations- und Berechnungsprogrammen vieler Fachbereiche von

Hier in Berlin sind Sie im politischen und kulturellen Zentrum Deutschlands und in der Mitte Europas zu Hause. Hat man als Hauptstadtbewohner einen anderen Blick auf die Dimensionen der Welt? Uwe Peuker, Leiter der GOLDBECK Niederlassung BerlinBrandenburg: Berlin als dynamische und wachsende Stadt in der Mitte Europas fasziniert mit Architektur und Kultur, zieht Jahr für Jahr mehr Touristen an, ist hip und gerade bei jungen Leuten sehr angesagt. In Berlin ist auch immer was los. Kleine Dinge – Straßentheater im Kiez, Karneval der Kulturen – und politische Großereignisse, die die ganze Welt in Atem halten. Historische Dimensionen, die mit dem 17. Juni 1953, dem 13. August 1961 oder dem 9. November 1989 verbunden sind, kann man heute in jedem Geschichtsbuch nachlesen. Wenn man einige dieser weltbewegenden Ereignisse als Hauptstadtbewohner hautnah miterlebt hat, macht es meines Erachtens den Blick frei für die wichtigen Dinge im Leben – nämlich, alles dafür zu tun, dass wir auch künftig in der Mitte Europas mit unseren Nachbarn friedlich zusammen leben können.

Von Einstein, Ameisen und verborgenen Dimensionen

Kommentar

Dr. Olaf Amm, Finnisches Meteorologisches Institut und Dozent an der Universität Helsinki Fragt man jemanden „Wie viele Dimensionen hat die Welt?“, so ist die Antwort meist ganz klar: Drei im Raum, und eine in der Zeit, oder? Für den Physiker ist die Angelegenheit dagegen mindestens seit etwa 100 Jahren komplexer. Damals entwickelte Albert Einstein seine allgemeine Relativitätstheorie. Heute nehmen die meisten Wissenschaftler an, dass das Weltall endlich, sein Raum aber gekrümmt ist, so dass er keine Begrenzung hat. Das ist etwa so wie bei einer Ameise, die auf einem Luftballon krabbelt: Obwohl die Oberfläche des Ballons endlich ist, wird sie wegen deren Krümmung nie an einen Rand ihres „Weltraumes” gelangen. Der Unterschied ist nur, dass wir im Falle unseres Weltraumes diese Krümmung nicht wie bei dem Ballon von außerhalb betrachten können, denn wir können uns ja nicht außerhalb unseres Weltalls platzieren. Schwer vorstellbar? Es kommt noch dicker. In manchen Theorien von der Entstehung unseres Universums gibt es 10 und mehr Dimensionen, von denen allerdings die meisten kurz nach der Geburt unseres Weltalls „eingekrümmt”, und daher heute praktisch nicht mehr messbar sind. Und warum merken wir von alldem nichts? Ganz einfach: Unser Gehirn und unsere Sinnes-

organe sind von der Evolution dafür ausgelegt, dass wir uns in unserer unmittelbaren Umgebung zurechtfinden können. Extras für das Verständnis des Weltalls waren da nicht vorgesehen. Trotzdem können wir mit den Hilfsmitteln der Physik und der Mathematik ein wenig in dessen Geheimnisse vordringen. Was heißt das nun für die Dimensionen unserer Bauten? Bei meinen Gastprofessuren in Japan kann ich erleben, dass die Menschen dort offenbar eine Fähigkeit haben, sich in eine innere Dimension „einzukrümmen”. In den Städten stehen tausend Jahre alte Tempel manchmal Zentimeter neben rezenten, wenig anheimelnden Wohnhochhäusern. Es scheint niemanden zu stören, man scheint diese Umgebung beim Tempelbesuch wie eine andere Dimension auszublenden. In der U-Bahn vermag mancher Japaner trotz großen Gedränges auf Quadratzentimetern einen privaten Raum herzustellen, auf dieselbe Weise. Das mag bewundernswert sein, ich denke aber, wir Europäer sollten dieses Konzept nicht übernehmen. Unsere Bauten und unsere Gesellschaft sollten so sein, dass wir uns in den Dimensionen, die wir nun mal wahrnehmen können, jederzeit wohlfühlen können.


strategie

Uwe Goldbeck über Dimensionen des Unternehmenswachstums

Nicht um jeden Preis Es gibt Fragen, die man herunterbrechen kann auf die eine, die wesentliche: Wie wollen wir unser Leben leben? Auch die Auseinandersetzung mit dem Thema „Unternehmenswachstum“ zählt zu diesen Fragen. Im Spannungsfeld zwischen „Occupy“-Bewegung und steigenden Zahlen stressbedingter Erkrankungen, zwischen dem Wunsch nach finanzieller Absicherung und einem erfüllten Arbeits- und Familienleben gibt es dazu unzählige Meinungen. Uwe Goldbeck zeigt seine persönliche Sicht.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wachstum ist auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Werte. Welche Werte zählen für Sie in der Wirtschaft? Das sind die Werte, die wir in unseren Unternehmensrichtlinien festgeschrieben haben: Menschlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft. Quantitatives Wachstum ist für mich kein an sich anzustrebendes Ziel, sondern die Folge eines gelungenen unternehmerischen Konzepts, guter Produkte und Dienstleistungen, die von der Gesellschaft wertgeschätzt werden. Qualitatives Wachstum dagegen, zum Beispiel die Förderung guter Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter, ist eine bewusste Entscheidung. Haben Sie diese Entscheidung getroffen? GOLDBECK wollte schon immer ein attraktiver Arbeitgeber sein, denn ohne engagierte, mitdenkende und Verantwortung übernehmende Mitarbeiter wären wir nicht erfolgreich. Unsere Produkte und Dienstleistungen sind komplex, erfordern Ingenieurskompetenz und handwerkliches Können. Und: Die Menschen, die hier arbeiten, haben Lust, sich persönlich weiterzuentwickeln. Warum hängt das mit dem Unternehmenswachstum zusammen? Stellen Sie sich folgende Konstellation vor: Ein motivierter, ambitionierter und bestens ausgebildeter Mitarbeiter, vielleicht 35 Jahre alt, arbeitet mit einem nur wenige Jahre älteren Vorgesetzten zusammen. In einem Unternehmen, das stagniert, hat er nahezu keine Chance, beruflich weiterzukommen. Was passiert? Er wird das Unternehmen verlassen. Dank unseres Wachstums haben solche Mitarbeiter bei uns immer die Chance, sich weiterzuentwickeln und ihre persönlichen Ziele zu erreichen.

Dennoch – Wachstum kann auch Probleme mit sich bringen. Schon vor vierzig Jahren wies der „Club of Rome“ auf die Grenzen des Wachstums hin und stieß damit eine Debatte an, die bis heute geführt wird. Ganz klar ist, dass wir nicht auf Kosten der Lebensgrundlagen folgender Generationen wachsen dürfen. Das Thema Nachhaltigkeit nimmt deshalb vernünftigerweise zunehmend Raum ein. Und klar ist auch, dass ein wachsendes Unternehmen die richtigen Steuerungsmechanismen mitentwickeln muss. Bei uns tragen viele Schultern unser Wachstum – Mitarbeiter und Führungskräfte. Dann kann Wachstum auch entlasten.

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Projekte

GOLDBECK als Problemlöser an anspruchsvollen Standorten

Herausforderungen muss man sich stellen Bauen könnte so einfach sein: Ein gut tragender Untergrund ohne geologische Besonderheiten, eine bestens zugängliche Baustelle ohne Platzprobleme, viel Abstand zu anderen, laufenden Betrieben… Doch diese idealen Bedingungen sind oft zu schön, um wahr zu sein. Immer von ihnen auszugehen, wäre realitätsfern – zum Beispiel bei der Erweiterung bestehender Anlagen oder dem Bauen im innerstädtischen Bereich. GOLDBECK zeigt Lösungen.

Neubau im Gefahrenbereich: Buchen Umwelt Service GmbH, Köln

Damit Parkplätze keine Mangelware werden, garantiert GOLDBECK während der Bauphase, dass jederzeit tausend Stellplätze des Parkhauses der Ruhruniversität Bochum frei zugänglich bleiben.

Seit Jahrzehnten wurde auf dem Areal an der Böhlerstraße in Düsseldorf fleißig gearbeitet, dann kam eine fast zwanzigjährige Pause. Die ist jetzt vorbei: Wo ehemals Edelstahl verarbeitet wurde, geht es bald um Telekommunikation. GOLDBECK realisiert im Auftrag der CODIC Immobilien und Projektentwicklung Beteiligungs-GmbH einen Büroneubau, der von der Deutschen Telekom als Service- und Vertriebscenter genutzt werden wird. Anders als beim Neubau auf der grünen Wiese fand GOLDBECK hier ein industriell genutztes Areal vor, das erst einmal auf seinen neuen Einsatzzweck vorbereitet werden musste – Bodensanierung inklusive. Nach dem Prinzip „Cut and fill“ setzte GOLDBECK dabei einen Großteil der ausgehobenen Bodenmaterialien an anderer Stelle produktiv wieder ein – ein Bodenmanagement, das den Abtransport minimiert, damit deutlich Kosten spart und wenig Energie benötigt. Bis Ende 2013 entsteht auf dem so vorbereiteten Grundstück ein repräsentatives, 20.000 Quadratmeter großes Bürogebäude, das – pro Schicht – bis zu 680 Mitarbeitern Platz bietet, zudem ein darauf abgestimmtes Parkhaus mit 457 Parkplätzen.


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Schlüsselübergabe im hessischen Heppenheim

Deutschlandpremiere: Behördenzentrum in Passivbauweise Parkraum offen halten → 5.000 Beschäftigte und mehr als 36.500 Studierende: Die Ruhruniversität Bochum zählt zu den größten Hochschulen Deutschlands. Und hat als typische Pendler-Uni einen enormen Parkraumbedarf. Zwei Parkhäuser am westlichen Rand des Campus waren jetzt nicht mehr zeitgemäß und sogar statisch unsicher. Ersatz musste geschaffen werden, und GOLDBECK erhielt nach einem europaweiten öffentlichen Verhandlungsverfahren den Auftrag, beide Parkhäuser zu ersetzen. Wichtige Bedingung: Jeweils 1.000 Parkplätze sollten jederzeit während der Bauphase erhalten bleiben. GOLDBECK stellte ein starkes Team zusammen, das einen Großteil der technischen und baulichen Details bereits in der Angebotsphase klärte. Es erarbeitete ein tragfähiges Verkehrskonzept für die Bauphase, integrierte eine denkmalgeschützte Fußgängerbrücke und stellte garantierte, kurze Bauzeiten sicher. Im September 2012 begann der erste Bauabschnitt, Teil zwei schließt im April 2013 nahtlos an und ab November 2013 sind Studierende und Mitarbeiter in beiden Parkhäusern dann wieder bestens mit Parkraum versorgt. Die per Leistungsbeschreibung geforderten geringen Wartungskosten erfüllt GOLDBECK durch den Einsatz von Hightech-Betonplatten aus eigener Herstellung. Die ist dabei von unschlagbarem Vorteil; denn nur dank eigener Werke kann GOLDBECK solche Produkte entwickeln und optimieren.

Jetzt kann gespart werden: Das neue Behördenzentrum in Heppenheim ist frisch bezogen und beheimatet jetzt unter einem Dach Ämter, die zuvor an verschiedenen anderen Standorten untergebracht waren. Sein Wärmebedarf wird rein passiv über Sonneneinstrahlung und die Abwärme von Personen – 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier tätig – und technischen Geräten gedeckt. Eine klassische Heizung gibt es nicht, die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung steuert den Frischluftzustrom und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Besonderheit bei diesem Projekt: Alle Vertragsunterlagen sind im Internet frei zugänglich. „Mit diesem Schritt wollen das Land und die Firma GOLDBECK gegen den vereinzelt erhobenen Vorwurf mangelnder Transparenz von PPP-Projekten vorgehen und zeigen, dass es sich hier nicht um Geheimverträge, sondern um komplexe Vertragswerke handelt“, so die hessische Finanzstaatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher bei der Schlüsselübergabe.

Behördenzentrum Heppenheim

Dohle + Lohse Architekten GmbH, Braunschweig

Vorsicht, Gas! → Ein Neubau bei laufendem Betrieb in direkter Nachbarschaft bringt schon einige Hürden mit sich. Wenn dann aber auch noch im Gefahrenbereich von Gas- und Stickstoff-Fernleitungen gearbeitet werden muss, ist besondere Sorgfalt gefragt. Beim Neubau eines zweigeschossigen Bürogebäudes und eines Parkhauses für die Buchen Umwelt Service GmbH in Köln kam zu den strengen Sicherheitsvorschriften noch die Erweiterung der vorhandenen Kantine unmittelbar im Baugelände hinzu, zudem fehlten einige wichtige Aufzeichnungen über infrastrukturelle Leitungen. Mit viel Fingerspitzengefühl, intensiven Gesprächen mit externen Versorgern und einem direkten Draht zum Bauherren stellte sich GOLDBECK den Herausforderungen und realisierte knapp 2.000 Quadratmeter Bürofläche als Erweiterung des Firmenstammsitzes plus 147 Stellplätze in gerade einmal sieben Monaten.

Das bundesweit erste Behördengebäude in Passivhausstandard wurde jetzt im hessischen Heppenheim eingeweiht. GOLDBECK realisierte es im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft im Auftrag des Hessischen Immobilienmanagements.

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strategie

Kundendimensionen – Baudimensionen

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Midi, Maxi „Schade, es passt nicht!“ – ein klassischer Satz im Schuhgeschäft und beim Scheidungsanwalt. Und ein Satz, den Sie bei GOLDBECK getrost vergessen können. Denn rund ums Bauen liefern wir Lösungen, die bestens passen, und zwar ganz egal, ob es um ein kleines Bauvorhaben oder ein Großprojekt geht. Das Erfolgsrezept für beide: Viel Erfahrung, eine dezentrale Organisation – und das Prinzip Vertrauen.

Unser Ziel lautet nicht „Wir bauen das perfekte Gebäude“. Unser Ziel lautet: „Wir bauen das, was unsere Kunden brauchen“. Und das ist mehr als ein technisch perfektes Gebäude. Es bedeutet, dass wir nicht einfach nur ausführen, sondern dass wir uns in unsere Kunden hineindenken. Dass wir Aufgabenstellungen hinterfragen. Und Alternativen bieten, die Kosten sparen und Prozesse verbessern können. Dass dieses Prinzip bei großen und kleinen Projekten funktioniert, hat gute Gründe. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser → GOLDBECK ist dezentral organisiert. In unseren Unternehmensleitlinien ist festgeschrieben: „Wir schenken unseren Mitarbeitern Vertrauen und setzen auf dezentrale Führung. Dezentrale Führung schafft die Voraussetzungen für unsere Mitarbeiter, verantwortungsbewusst situationsgerechte Entscheidungen zu treffen.“ Und: „Jede Niederlassung arbeitet selbständig und unternehmerisch – direkt vor Ort mit dem Kunden.“ Unsere Mitarbeiter in den Niederlassungen kennen sich aus in der Region, wissen, wie Kunden „ticken“ und welchen Anforderungen sie gerade

gegenüberstehen. Und sie haben die GOLDBECK Gruppe als sicheren Hintergrund, inklusive zuverlässiger und bestens planbarer Eigenproduktion der Systemelemente. Bauen im Bestand, öffentlich-private Partnerschaften, Gebäudemanagement und Solar – fachliches Know-how und Erfahrungen durchfließen als Informationsströme die gesamte Gruppe und schaffen Synergieeffekte. Kleine und mittlere Bauvorhaben stemmen die Niederlassungen allein, für Großprojekte schließen sich übergreifende Projektteams zusammen. Kernkompetenzen zum Beispiel für Logistikhallen oder Key Accounts sind in regionalen Geschäftsbereichen gebündelt. Die 29 GOLDBECK Niederlassungen sind über ganz Deutschland verteilt – von Rostock bis Rosenheim. Weitere neun kommen in Österreich, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei und Großbritannien hinzu. Insgesamt sechs Werke – in Bielefeld, Hamm, Plauen, Ulm, Kutná Hora und Tovačov (Tschechien) sorgen für qualitätsgesicherte Produktion unserer Systemelemente. Und zwei SystemZentren stehen unseren Kunden als Anschauungsorte für technische Details und systematisierte Lösungen offen. Innerhalb von über vierzig Jahren ist unser Familienunternehmen enorm gewachsen – von sechs Mitarbeitern auf circa 3.500, vom klassischen Stahlbauer bis zum Anbieter für alle Bau- und Dienstleistungen rund um gewerbliche und kommunale Immobilien. Und doch haben sich unsere Werte nicht verändert: Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser Maßstab.

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Tierklinik Neuwied und UNIPLUS Bürogebäude zeigen Systemvorteile

Auch im Kleinen Größe zeigen!

Uniplus, Münster

Tierklinik Neuwied

„Schneller, höher, weiter“ ist auch im Olympiajahr 2012 nicht alles. Die Devise „Klein und fein“ hat ebenso ihre Berechtigung. Denn auch hier greifen die Vorteile des elementierten Bauens mit System: Schnelligkeit, Wirtschaftlichkeit und Qualität. In Neuwied realisierte GOLDBECK jetzt eine Tierklinik auf Basis des Hallensystems, in Münster ein Büro inklusive Mieteinheit für den Softwarehersteller UNIPLUS.

Ein Gebäude sollte bestens an die Bedürfnisse seiner Nutzer angepasst sein. Das gilt auch, wenn es von Zweiund Vierbeinern gemeinsam genutzt wird! Und ganz egal, ob diese Haut, Fell, Schuppen oder Federn tragen: Wenn es um die Gesundheit geht, sind die Ansprüche hoch. Als GOLDBECK mit dem Bau der Tierklinik Neuwied in der Nähe von Koblenz beauftragt wurde, war das eine Premiere. Erstmals realisierte das Unternehmen ein medizinisches Einsatzzentrum für tierische Patienten. Passender Rahmen für medizinischen Rundumservice → Drei Tierärzte, ein Ziel: In einer modernen Gemeinschafts­

praxis will jeder von ihnen in seinem Spezialgebiet tätig sein, um gemeinsam einen veterinärmedizinischen Rundumservice zu bieten. Dazu gehören Operationsbereich und Labor ebenso wie Boxen zur stationären Aufnahme. Eine hochwertige Innenausstattung ist ein Muss, zudem legen die Bauherren Wert auf Nachhaltigkeit. Marco Bayer, Leiter der GOLDBECK Niederlassung Koblenz, die das Projekt realisierte: „Das Bauvorhaben ‚Tierklinik‘ hatte für uns zunächst einen Hauch Exotik – schließlich sind wir mit dem Hallen-, Parkhaus- und Bürobau meist in größeren Dimensionen tätig.“ Doch auch im (verhältnismäßig) Kleinen greift das System, bleibt wirtschaftlich


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Tierklinik Neuwied

und gibt Freiräume in der Gestaltung. Viel Glas prägt das Innere der Tierklinik und sorgt für Durchblicke zu den Patienten. Bei der Technik ist ebenfalls Transparenz angesagt. Bayer: „Es gibt keine Abhangdecken, die technische Details verstecken. Von der Klimatechnik bis zur Stromversorgung sind auf Wunsch der Bauherren alle Details offen und mussten deshalb nicht nur technisch perfekt, sondern auch besonders ordentlich verarbeitet werden.“ Und das innerhalb eines sportlichen Zeitrahmens: Gerade mal vier Monate vergingen vom Baubeginn bis zum Einzug – dank System kein Problem. Repräsentativ, flexibel, energiesparend → Ähnlich ambitioniert war die Zeitvorgabe auch beim kleinen und feinen Projekt der GOLDBECK Niederlassung Münster. In fünf Monaten sollte im Gewerbepark Münster-Loddenheide ein neues, repräsentatives Bürogebäude für den Softwarehersteller UNIPLUS entstehen: Dreigeschossig, mit flexiblem Raumplan und nachhaltigem Energiekonzept, so der Wunsch der Bauherren. Wichtig war zudem ein ausreichend großer Schulungsraum. René Konrad, Verkaufsingenieur der GOLDBECK Niederlassung Münster: „Es galt, das mit 1.500 Quadratmetern verhältnismäßig kleine Grundstück optimal auszunutzen.“ GOLDBECK löste die Aufgabe mit einer Bruttogeschossfläche von 1.020 Quadratmetern und stellte dem Kunden – unter anderem per GOLDBECK Gebäudekonfigurator – ein überzeugendes ganzheitliches Gebäudekonzept vor. Konrad: „Über den Konfigurator lassen sich verschiedene Varianten innerhalb unseres Systems einfach durchspielen und in ihren Kosten erfassen – ein großer Vorteil bei

Uniplus Münster

Planung und Präsentation.“ Das neue Büro wird über Geothermie geheizt und gekühlt, Präsenzmelder in den Fluren, Treppenhäusern und sanitären Bereichen sorgen für den sparsamen Umgang mit Energie. Konrad: „Von Anfang an war das Verhältnis zum Kunden offen und vertrauensvoll.“ Deshalb ist es eigentlich kein Wunder, dass während der Angebotsphase eine ganz neue Idee Form annahm – schließlich plante auch die GOLDBECK Niederlassung Münster neue Räumlichkeiten. „Die Chemie stimmte, und nur einen Monat nach UNIPLUS zogen auch wir mit insgesamt 18 Kolleginnen und Kollegen ins Gebäude ein. Zwei Etagen nutzt seither UNIPLUS, eine GOLDBECK.“ Übrigens in Sichtweite von gleich vier weiteren GOLDBECK Projekten im Gewerbepark…


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GOLDBECK baut aus dem Mittelstand für den Mittelstand

Im Kern der deutschen Wirtschaft

Heiler, Bielefeld

Supracon, Jena

Was haben ein Sportplatzbauer, ein Unternehmen für Filtrationstechnik, der Hersteller von PET-Verpackungen, ein Zusammenschluss von Schwimmbad- und Saunabauern und der Hersteller von supraleitenden Detektoren gemeinsam? Die Antwort: Sie alle zählen zum deutschen Mittelstand – dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Und sie alle haben sich für GOLDBECK entschieden, als es darum ging, neu zu bauen.

„Für den Mittelstand zu arbeiten ist unser Kerngeschäft“, sagt GOLDBECK Verkaufsingenieur Christian Weiß von der Niederlassung Thüringen. „Es ist geprägt von einem hohen Kostenbewusstsein. Oft investiert hier der Gesellschafter in sein Lebenswerk. Beim mittelständischen Unternehmen sitzt in der Regel die Entscheiderin, der Entscheider direkt mit am Tisch. Klar, das so besondere Vertrauensverhältnisse wachsen.“ Sein Urteil: Weil GOLDBECK als Familienunternehmen ähnlich tickt, fühlen sich Mittelständler hier gut aufgehoben. In neuen reinen Räumen → Bei seinem Projekt für die Jenaer Supracon AG saß Christian Weiß zwar keine Unternehmerfamilie gegenüber, doch das kleine Team des ehemaligen Hochtechnologie-Start-ups hat dennoch familiären Charakter. Als Ausgründung aus dem Institut für physikalische Hochtechnologie e.V. startete das Unternehmen vor zehn Jahren im Technologie- und Innovationspark Jena. Den für die Produktion notwendigen Reinraum teilte

es sich mit anderen. Heute haben die Supracon-Sensoren längst Einzug in industrielle Anwendungen gehalten, zum Beispiel in der geophysikalischen Messtechnik. Der Platzbedarf wuchs. Supracon entschied sich für einen Neubau, bestehend aus einem Büro, Verwaltungs- und Laborgebäude sowie einer zweigeschossigen Halle für Reinräume. Ein nachhaltiges Energiekonzept – dies war den Bauherren besonders wichtig – rundet das Projekt ab. Baubeginn war im Oktober 2011. Schon im Juli 2012 war der neue Standort bezugsfertig, die Hanglage des Grundstücks geschickt genutzt und der Laborbereich baulich perfekt an seine Funktion angepasst. Dank des hochmodernen Solar-Eisspeichers zum Beheizen und Kühlen unterschreitet der Energieverbrauch des Gebäudes die Vorgaben der Energieeinsparverordnung heute um zwanzig Prozent.

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Obeck, Föritz

Projekte

Faudi, Stadtallendorf

Bestes Angebot ausgefiltert → Filtertechnik, beispielsweise für die Petrochemie, ist das Spezialgebiet der Faudi GmbH in Stadtallendorf nahe Marburg. „Der Kontakt zu uns entstand über die Empfehlung eines zufriedenen Mittelständlers aus der Region“, erzählt Richard Schneider, Wettbewerbsfähig bleiben → Es gibt Wörter, die ebenso Leiter der GOLDBECK Niederlassung Kassel. Der neue wunderbar wie rätselhaft klingen. „SpritzstreckblasmaUnternehmenssitz entstand als erstes Bauvorhaben in schine“ ist ein solches Wort. Und doch hat jeder von uns einem neuen Gewerbegebiet – besondere Herausforde- schon einmal ein Produkt dieser Maschine in Händen rungen in punkto Versorgungsanschlüsse inklusive. Die gehalten: Sie stellt PET-Flaschen und -Dosen her. Und sie zweischiffige Halle mit der integrierten Kranbahn und steht – in mehrfacher Ausführung – in der neuen Prodas zweigeschossige Büro wuchsen innerhalb von neun duktionshalle der Obeck Verpackungen GmbH in Föritz, Monaten. Erweiterungsmöglichkeiten für beide Gebäu- Thüringen. Dass hier gleich vier Familienmitglieder aus de wurden von vornherein eingeplant. Auch Richard zwei Generationen tätig sind, ist schon etwas Besonderes. Schneiders Erfahrungen zeugen vom guten Draht zum Bei Obeck sind es Eltern, Tochter und Sohn Andreas, der Mittelstand: „Trotz unserer Größe – immerhin arbeiten als Geschäftsführer das Unternehmen leitet. Für ihn war in der GOLDBECK Gruppe über 3.000 Mitarbeiterinnen der Bau eines neuen Firmensitzes eine Frage der Wettund Mitarbeiter – sind wir aufgrund unserer dezentralen bewerbsfähigkeit. Wichtig war vor allem, dass sowohl Ausrichtung mit kleinen Niederlassungen immer direkt die bauliche als auch die gebäudetechnische Planung vor Ort und kennen somit die regionalen Gegebenheiten und Realisierung aus einer Hand kommen. Schon 2009 gut.“ Jeder Kunde sei dabei gleich wichtig, denn, so seine hatte ihn der Besuch des GOLDBECK SystemZentrums Meinung: „Einen guten Ruf zu erarbeiten dauert Jahre. in Bielefeld begeistert. Viele der dort gezeigten Details Ihn zu zerstören nur Augenblicke.“ Mit etwa 300 Projek- sind heute im neuen Firmensitz umgesetzt. Und noch in ten jährlich und einer Klientel von ganz groß bis ganz diesem Jahr soll’s gemeinsam weitergehen: Obeck plant klein habe GOLDBECK die Erfahrung im Haus, um zum mit GOLDBECK eine Erweiterung der Produktions- und Beispiel die Anforderungen von schwierigen Gründun- Technikfläche um 1.400 Quadratmeter, das Lager soll gen, anspruchsvoller technischer Gebäudeausstattung, um 2.700 Quadratmeter erweitert werden. regenerativen Energien oder Zertifizierungen bestens zu erfüllen. „Jeder Kunde hat bei Auftragserteilung einen Der passende Rahmen: Mut zur Farbe! → Rot und orange sind sicheren Preis und einen sicheren Termin. Er kann sich Signalfarben. Sie fallen auf, locken neugierige Blicke an hinsichtlich Finanzierung und Umzugsplanung auf und sagen: „Schau her, hier bin ich!“ Rot ist auch der uns verlassen.“ architektonisch gesetzte Rahmen um das neue, dreige-


Projekte

Sopra, Koblenz

schossige Bürogebäude der sopra AG. Wunderbar markant setzt es sich damit von seinem Umfeld ab. Gemeinsam mit drei Mietern – Scania Deutschland, der Allianz und der Bechtle AG – ist hier die sopra AG zu Hause, ein Zusammenschluss von europäischen Spezialisten für den Schwimmbad- und Saunabau. Die multifunktionale Nutzung war eine wichtige Bedingung für den Neubau. GOLDBECK sorgte mit weitgehender Stützenfreiheit für flexible Raumaufteilungen mit hoher Drittverwendbarkeit und damit dafür, dass heute Mieter und Eigentümer ihre individuellen Raumkonzepte umsetzen können. Und noch mehr Mut zur Farbe! → Noch etwas weiter im orangen Farbspektrum ist die Bielefelder Firma Heiler (Bild s. Seite 13) unterwegs – und das, obwohl sie als Sportanlagenbauer viel Grün in die Welt bringt. Durch die direkte Nachbarschaft zur Bielefelder GOLDBECK Zentrale gab es schon lange gute Beziehungen zwischen den beiden Familienunternehmen. „Über den Auftrag für den Neubau des Verwaltungsgebäudes mit angrenzendem Betriebshof, Lager- und Logistikhallen haben wir uns natürlich sehr gefreut“, so Rolf Endermann, Leiter der Bielefelder GOLDBECK Niederlassung. Das neue Verwaltungsgebäude strahlt weithin in leuchtendem Orange, viel Glas sorgt für Licht und Durchblick im Inneren. „Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel architektonische Freiheit unser System ermöglicht“, so Endermann. Fernab einer 08/15-Industriearchitektur vereint der Neubau Charme, Funktionalität und ein hervorragendes Energiekonzept: Die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnungen übertrifft er deutlich.

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Supracon AG, Jena Bürogebäude: 900 Quadratmeter, Halle: 2 x 340 Qua­ dratmeter, Reinraumtechnik, Bauzeit: 10/11 bis 07/12, Solar-Eisspeicher Faudi GmbH, Stadtallendorf Bürogebäude: 1.800 Quadratmeter, Produktionshalle: 4.000 Quadratmeter, Bauzeit: 6/2010 bis 03/2011, Geo­thermie, Kranbahn Obeck GmbH, Föritz Bürogebäude: 700 Quadratmeter, Produktionshalle und Technikanbau: 1.300 Quadratmeter, Lagerhalle: 2.000 Quadratmeter, Bauzeit: 10/2009 bis 06/2010, Reinraummodul der Klasse ISO 6, Wärmerückgewinnung sopra AG, Koblenz Bürogebäude: 2.000 Quadratmeter, Lagerhalle: 1.150 Quadratmeter, Bauzeit: 7/2011 bis 12/2011, Energieboden, Geothermie Heiler GmbH & Co. KG, Bielefeld Bürogebäude: 1.300 Quadratmeter, Werkstatt, Waschund Lagerhalle: 1.500 Quadratmeter, Bauzeit: 11/2009 bis 9/2010, Wärmerückgewinnung

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Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. Jacques Tati

Unsere Gebäude sollen den Menschen dienen, unsere Architektur einem Sinn folgen. Und ob es kleine, mittlere oder große Projekte betrifft: Wir wollen bei allem, was wir tun, die Bodenhaftung nicht verlieren. Dimensionen sind relativ und veränderbar. Unser Maßstab aber bleibt immer der gleiche: Die Zufriedenheit unserer Kunden.


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Elementiertes Bauen für Großprojekte

Kleckern? Klotzen? Clever bauen! Mit dem Mittelstand auf Augenhöhe – das ist GOLDBECK traditionell. So sind wir gewachsen, so haben wir unsere Systeme weiterentwickelt, so tragen wir zum Erfolg unserer Kunden bei. Dass aber gerade diese Erfahrungen als solide Basis ganz besondere Vorteile beim Handling von Großprojekten haben, zeigen viele aktuelle Bauvorhaben in ganz Deutschland.

GA Pack, Halle/Saale

Sie agieren weltweit. Sie haben hunderte, manchmal tausende Mitarbeiter. Und sie sind in zahlreiche Abteilungen und Verantwortungsbereiche aufgesplittet: Großunternehmen. Aufgrund ihrer komplexen Strukturen ticken sie anders als Mittelständler. „Und doch sind es hier wie dort Menschen, die sich gegenübersitzen und die gemeinsam die beste Lösung erarbeiten wollen“, meint GOLDBECK Verkaufsingenieur Christian Weiß. Dass dieses gemeinsame Ziel auch sprachlich-kulturelle Barrieren überwinden kann, erlebte er bei einem Großprojekt mit dem chinesischen Unternehmen GA Pack, das in Halle/Saale sein erstes Europaprojekt verwirklichte: Eine 21.000 Quadratmeter große Produktionsstätte für Verpackungsmittel. Hinzu kamen 20.000 Quadratmeter Außenanlagen.

Optimierungen sparen drei Millionen Euro ein. Der erste Schritt nach Europa in dieser Größenordnung – das ist eine Bauentscheidung, die auch ein Großkonzern nicht über Nacht trifft. Weiß blickt zurück: „Das Ausschreibungsprozedere verlief sehr intensiv, mit vielen technischen Besprechungen bis in die Nacht und Werksbesichtigungen an unseren Standorten in Treuen und Hirschberg, wo wir unsere Systeme im Detail zeigen konnten. Gepunktet haben wir mit technischem Know-how und unserem bilingualem Team, denn alle Gespräche wurden auf Englisch geführt.“ Ausschlaggebend war aber ein anderer Punkt: „Wir haben die Funktionalausschreibung nicht einfach nur ausgefüllt, sondern die Prozesse in der geplanten Fabrik hinterfragt. Dank dieser Informationen konnten wir mit neuen Vorschlägen rund drei Millionen an Investitionskosten – sowohl baukonstruktiv als auch technisch – einsparen.“ Die größte Herausforderung war allerdings der Zeitplan: Baubeginn war im Juni 2011, schon im Oktober begann der Kunde mit der Installation der Maschinentechnik. Abgeschlossen wurde das Projekt im März 2012. Weiß: „Ab Oktober arbeiteten nach einem minutiösen Ablaufplan etwa 80 Mitarbeiter des Kunden parallel zu unseren 200 Handwerkern – und zu diesem Zeitpunkt war die Halle bereits wind- und regendicht, hell, warm und mit allen Kühlleitungen und Lüftungskanälen versehen.“


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ExpoCenter Airport Berlin

Ixocon Volkmarsen

Eis und Schnee – kein Problem → Hell und warm war es in Volkmarsen nicht, als GOLDBECK dort im Auftrag des Hamburger Projektentwicklers Ixocon mit der Realisierung einer mit 52.000 Quadratmetern flächenmäßig sieben Fußballfeldern entsprechenden Logistikimmobilie begann. Im Gegenteil: Es war November, der trübste Monat des Jahres, und es galt, das Bauvorhaben über den Winter bis zum Mai 2012 fertigzustellen. Doch kein Problem für GOLDBECK: Stahlbetonstützen mit angeformten Fundamenten sowie das Stahltragwerk für die Dachkonstruktion werden vorgefertigt und dann auf der Baustelle nur noch montiert – witterungsunabhängig und so schnell, dass die Halle sogar zwei Wochen früher als geplant fertig wurde. Richard Schneider, Leiter der Niederlassung Kassel, die das Projekt federführend betreute, sieht GOLDBECK damit als idealen Partner für Großkunden: „Wie beim Mittelstand

erprobt, koordinieren wir auch in dieser Größenordnung sämtliche Prozesse, präsentieren das Projekt bis hin zu politischen Gremien und begleiten kompetent die Kommunikation mit allen Beteiligten.“ Vertragsbestandteil war auch die Einhaltung der DGNB-Maßgaben für eine Nachhaltigkeitszertifizierung in Silber. Das fertige Gebäude wurde für zehn Jahre von der Rudolph Automotive Logistik GmbH gemietet, die hier Kfz-Originalteile für Volkswagen lagert, verpackt und versendet. Neuer Messestandort in Berlin → Auch in Selchow nahe Berlin hatte GOLDBECK im Winter 2011/12 eine Winterbaustelle. Hier entstanden im Auftrag der Messe Berlin drei Messehallen mit einer Gesamtgrundfläche von 22.000 Quadratmetern – in direkter Nachbarschaft zum neuen Flughafen Berlin Brandenburg. Besonders wichtig war hier, die Ausstellungsfläche stützenfrei zu halten, damit Messestände so flexibel wie möglich angeordnet werden können. GOLDBECK löste diese Aufgabe mit System und realisierte so die drei imposanten, 50 mal 150 Meter großen Ausstellungsflächen mit einer freitragenden Decke. Und auch aus der Nähe zum Flughafen erwuchsen besondere Anforderungen. Dietmar Rekow, Verkaufsingenieur der GOLDBECK Niederlassung Berlin-Brandenburg: „Damit die Gebäude nicht das Flughafenradar stören, mussten einige

Pilotveranstaltung im September 2012 zur Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA

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Projekte

Parkhaus Linde, Pullach

Fassaden radarverträglich ausgeführt werden – besonders geneigt und mit metallischem Gittergewebe zur Reflexionsdämpfung.“ Trotz der respektablen Projektgröße und der kalten Jahreszeit stellte GOLDBECK alle drei Hallen innerhalb von nur sechs Monaten fertig. „Das klappte auch aufgrund der kurzen Kommunikationswege zwischen Verkaufsingenieur, Projektleiter und den Messeverantwortlichen zum Beispiel über wöchentliche gemeinsame Termine“, so Rekow. Doch wie organisiert GOLDBECK ein Projekt dieser Größenordnung? „Wir haben frühzeitig unsere Fachabteilungen – insbesondere die Tragwerksplanung und Gebäudetechnik – beteiligt, alle Gewerke mit mehreren Nachunternehmerangeboten besetzt und deren Kapazitäten vorabgestimmt. Ein Alternativkonzept für etwaige Verzögerungen sicherte die Zeitschiene ab und mehrere Montagekolonnen kamen zum Einsatz.“

GOLDBECK hat die Messehallen mit großem Engagement in Rekordzeit errichtet und dabei auch den vereinbarten Kostenrahmen exakt eingehalten. Unsere Zusammenarbeit war von Vertrauen geprägt.

Manfred Gleich, Einkaufschef der Messe Berlin

Nachrechnen lohnt sich → Die Linde Gruppe ist mit rund 50.500 Mitarbeitern in mehr als hundert Ländern auf der ganzen Welt vertreten. Sie zählt zu den führenden Gaseund Engineeringunternehmen. Der Geschäftsbereich Linde Gas hat seinen Sitz in Pullach nahe München. Hier realisierte GOLDBECK ein dreischiffiges Mitarbeiterparkhaus mit 855 Stellplätzen. Architekt Michael Hösel, GOLDBECK Niederlassung München: „Als Linde uns ins Boot holte, haben wir die vorhandene Architektenplanung mit Spindelrampe nicht eins zu eins übernommen, sondern als Alternative auch eine wirtschaftlichere Ausführung als Split-Level-Parkhaus angeboten.“ Der Kunde war überzeugt, und wertet heute, so Hösel, das neue Parkhaus als wichtige infrastrukturelle Voraussetzung für weitere Projekte am Standort. 1.100 Mitarbeiter am neuen Standort → Dass GOLDBECK nicht nur bei Hallen und Parkhäusern flotte Ergebnisse liefert, zeigt der Neubau eines Callcenters für die Bertelsmanntochter Arvato im niedersächsischen Schortens. Hier, nahe der Nordsee, ist das Unternehmen schon länger als Marketing- und Kommunikationsdienstleister zu Hause. Im September 2011 war – unter Federführung der GOLDBECK Niederlassung Bielefeld – Baubeginn beim viergeschossigen, fast 8.000 Quadratmeter großen Neubau,


Projekte

Kreishaus C und D, Düren

bereits 9 Monate später, im Mai 2012, hieß es für die 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des nahe gelegenen bisherigen Standortes Umzugskisten packen. Sie freuen sich über verbesserte Arbeitsbedingungen in den neuen, großzügigen Räumen. Über 60 Kilometer Datenleitungen wurden verbaut. In neun Serverräumen steht Hightech zur Datenverarbeitung und -sicherung zur Verfügung. Der Clou: Die hier entstehende Wärme, die bei der Kühlung der Anlagen auftritt, verpufft nicht ungenutzt, sondern wird sinnvoll zum Heizen der Räume genutzt. Überhaupt galt es bei diesem Projekt von Anfang an, das Gebäude und die erforderliche Technik optimal miteinander zu kombinieren und auch den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht zu vergessen. „Kreishaus, die Zweite!“ → Höher hinaus ging es in Düren: Sieben Geschosse und insgesamt über 7.000 Quadratmeter galt es beim Bau des „Kreishauses D“ zu realisieren. Nach sieben Jahren – damals baute GOLDBECK das „Kreishaus C“ – war dies der zweite Auftrag des Kreises Düren in der am Eifelnordrand gelegenen Stadt. Der Standort war auch diesmal nicht unkompliziert. Projektleiter Torsten Franzen von der GOLDBECK Niederlassung Rheinland: „Die innerstädtische Position ließ wenig Raum für die Baustelleneinrichtung und die Lage in der

Erdbeben­zone III machte es notwendig, die beiden Treppenhäuser vor Ort zu betonieren.“ Dann aber ging alles ganz fix: Die im GOLDBECK Werk Hamm hergestellten Büroelemente, komplett mit Dämmung, Fenstern und Sonnenschutz, wurden auf der Baustelle montiert, so dass wöchentlich eine der sieben Etagen fertiggestellt werden konnte. Heute nutzt es der Kreis Düren als Jobcenter und bündelt hier alle Leistungen für Langzeitarbeitslose. Die Dürener Kreisverwaltung zählt zu den größten Verwaltungen der Region.

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Projekte

Weidmann Plastics, Gonvauto und Hansteen: Stammkunden bei GOLDBECK

Gemeinsame Vertrauensbasis – starke Partnerschaft Langjährige Geschäftsverbindungen gründen auf Vertrauen, Zuverlässigkeit und Zufriedenheit. Deshalb ist es eine wunderbare Bestätigung für unsere Ideen, Bausysteme und Dienstleistungen, wenn Kunden sich immer wieder für GOLDBECK entscheiden. Weidmann Plastics, Gonvauto Thüringen oder das Immobilienunternehmen Hansteen sind beispielhaft.

Die internationale Weidmann Plastics Technology AG, Kunststoffspezialist für Fahrzeug-, Sanitär-, Sensor- und Medizintechnik, hat ihren Sitz in Rappersville in der Schweiz. Die Firmengeschichte reicht bis 1877 zurück. 2003 wird die Weidmann Plastics Technology Deutschland AG gegründet. Die Standortentscheidung fällt für Treuen, unweit des GOLDBECK Standortes Treuen. Über Referenzprojekte kommt der Kontakt zustande. Neuer Standort auf der grünen Wiese → Auf der grünen Wiese errichten die Treuener für Weidmann Plastics eine 13.000 Quadratmeter große Produktions- und Lagerhalle und ein 1.000 Quadratmeter großes Bürogebäude. Terminplan, Qualität, Preis-Leistungsverhältnis und das angenehme Miteinander passen, der Auftraggeber ist zufrieden. 2010 kommt dann der erste Folgeauftrag: eine Hallenerweiterung um 3.200 Quadratmeter. Nur ein Jahr später erfolgt der nächste Anbau. Seit Frühjahr 2012 wird der Standort weiter ausgebaut. Bis zum Frühjahr 2013 entstehen eine 8.000 Quadratmeter große Logistikhalle und ein neuer Sozial- und Techniktrakt, die Produktionshalle wächst um 1.500 Quadratmeter. Die Besonderheit des aktuellen Auftrags: Derzeit erprobt Weidmann Gigaliner – überlange Lkw mit bis zu 40 Prozent mehr Fassungsvermögen als ihre kleineren Verwandten. Weidmann Plastics ließ für sie umplanen und die Logistikhalle mit entsprechenden Andockstationen ausstatten – für GOLDBECK eine Premiere. Auch der spanische Investor Gonvarri war schnell von den Vorteilen Thüringens und GOLDBECKs überzeugt: Mit der Gründung der Gonvauto Thüringen GmbH siedelte sich die Gruppe erstmals in Deutschland an. Auch hier entwickelte GOLDBECK ab 2006 einen Standort auf der grünen Wiese: In Ichtershausen am Erfurter Autobahnkreuz entstand ein Stahlbearbeitungszentrum für die Belieferung der Automotivebranche. Der Bauherr profitierte von einem

GOLDBECK „Rundum-sorglos-Paket“ und damit verbunden von guten regionalen Kontakten. Auch das Gebäude­ management vergab Gonvauto komplett an GOLDBECK. Erste Ansiedlung in Deutschland → Im ersten Bauabschnitt realisierte GOLDBECK 14.000 Quadratmeter Produktionsstätte mit schweren Krananlagen (35 Tonnen Hubkraft) und Lagerhalle sowie ein 1.200 Quadratmeter großes Büro- und Sozialgebäude. Von vornherein auf Erweiterung ausgelegt, erfolgte die erste um 4.500 Quadratmeter in 2008. In diesem Jahr begann der dritte Bauabschnitt: die Errichtung von weiteren 14.500 Quadratmetern Produktionsfläche und die Vergrößerung des Sozialgebäudes. Heute verfügt Gonvauto über rund 34.000 Quadratmeter – und eine Photovoltaik-Dachanlage mit einem Megawatt-Peak Leistung, installiert von GOLDBECK Solar. Auch die Firma Hansteen mit Sitz in London, europaweit tätiger Spezialist für Industrie- und Gewerbe-Immobilien, nutzte mehrere Dienstleistungen. Im Sommer 2010 entstand in GOLDBECK Systembauweise innerhalb von acht Monaten ein sechsgeschossiges Parkhaus mit rund 300 Stellplätzen in Hanau – inklusive Erweiterungsmöglichkeit. Derzeit baut GOLDBECK in Bremen eine Logistikhalle mit 21.0000 Quadratmetern nebst 300 Quadratmetern Büro, weitere 7.500 Quadratmeter Außenfläche dienen als Expansionsreserve. Die Übergabe ist für Mai 2013 geplant. Das dritte Hansteen-Projekt realisiert GOLDBECK Bauen im Bestand: Seit Anfang 2012 wird das „Blaue Haus“ in Hanau, vormaliges Büro- und Gewerbegebäude der Degussa, bis auf das Tragwerk komplett entkernt und saniert. Die Herausforderung: Das achtgeschossige Hochhaus mit 8.000 Quadratmetern Fläche trug eine asbesthaltige Fassade und wies Betonkorrosion auf. Zudem durften über dreißig auf dem Dach platzierte Parabolspiegel und (Richt-)Funkantennen während der Umbauphase nicht abgeschaltet werden. Fertigstellungstermin ist Mai 2013.


Projekte

Weidmann Plastics, Treuen

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Dienstleistungen

Neu bei GOLDBECK: Facility Management Consulting

Die Optimierer GOLDBECK Gebäudemanagement erweitert sein Dienstleistungsangebot um einen weiteren Bereich: Das Facility Management Consulting (FM Consulting) ergänzt jetzt das Property und Facility Management sowie den technischen Service. Michael Kühn leitet die neu geschaffene Abteilung und unterstützt Kunden nicht nur bei der optimalen Bewirtschaftung ihrer Gebäude.

„Informationen sammeln. Potenziale bewerten. Und dann ren das Wertsteigerungspotenzial von Immobilien – angemeinsam mit unseren Kunden tragfähige Entscheidun- gefangen beim Umfeld des Standortes über den Zustand gen treffen“, so charakterisiert Michael Kühn seinen Weg der Immobilie bis hin zu den bestehenden Mietverträgen. zum Ziel. Es geht um Grundbedürfnisse des Menschen: Diese Detailanalyse erlaubt uns, Handlungsempfehlungen Wärme, Licht, Wohlbefinden. Und natürlich um einen auszusprechen und Renditen zu prognostizieren.“ sparsamen Energieverbrauch, der Umwelt und Geldbeutel Nicht zuletzt geht es darum, Einsparungen bei den Beschont. Bestehende und neue Immobilien regelt Kühns wirtschaftungskosten für den Kunden zu erzielen. „Das Team so ein, dass der optimale Betriebszustand der Im- Gebot der Wirtschaftlichkeit steht über allem. Und Kosmobilie erreicht wird. Kühns Credo: „Die Möglichkeiten teneinsparungen müssen nicht zu Lasten von Qualität energieeffizienten Bauens lassen sich nur dann wirklich und Komfort erzielt werden. Oft sind organisatorische nutzen, wenn die Regulierung der Gebäudetechnik auf die Veränderungen ohne aufwendige Investitionen mit deutlich Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt ist. Vor der Beratung höheren Einsparungen möglich. steht immer die gründliche Analyse.“ Das Gebot der Wirtschaftlichkeit Das FM Consulting Leistungsbild steht dabei über allem. Corporate TransaktionsNachhaltigkeit Strategieberatung Doch immer gilt: KosService begleitung & Energieeffizienz teneinsparungen dürfen l Nutzungskostenprognosen l Datenraumaufbau/-check l DGNB Audits l Organisationsanalysen nicht zu Lasten von Qual Technical Due Diligence l Energiemonitoring l Benchmarking l Bestandsdatenerfassung l Nutzungskonzepte l LCC Betrachtungen l Gebäudecheck lität und Komfort erzielt l Marktanalysen l Flächenmanagement werden. Oft machen orl F M-Betriebskonzepte ganisatorische Verändel Planungsbegleitendes FM l F M-Ausschreibung rungen ohne aufwändige Investitionen deutliche Einsparungen möglich. Entscheidungen möglich machen → Der Einstieg in die Materie erfolgt früh: „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Nutzungskostenprognose.“ Sie erlaubt dem Kunden bereits in der Planungsphase, die Kosten für verschiedene Varianten zu vergleichen und liefert ihm damit im Rahmen der Planung Entscheidungshilfen. In dieser Projektphase werden die Stellschrauben für die späteren Bewirtschaftungskosten gedreht. Und diese übersteigen die Baukosten – über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes gesehen – bei weitem. Zudem werden Berechnungen der Lebenszykluskosten für die Gebäudezertifizierung benötigt. Auch bei Bestandsgebäuden sorgt das Facility Management Consulting für Kosteneinsparungen. Kühn: „Wir analysie-

Wer selbst baut, kennt sich besser aus → Dass gerade GOLDBECK besonders gut für die Datenjagd und -bewertung aufgestellt ist, sieht Kühn als direkte Folge der Einbettung in die Unternehmensgruppe: „Seit über vierzig Jahren baut GOLDBECK mit vorgefertigten Systemelementen. Wir kennen unsere Gebäude aus dem Effeff, in jedem Detail. Und die Optimierungsthematik steht bei uns schon seit Jahren ganz oben auf der Tagesordnung. Bessere Voraussetzungen kann es nicht geben.“


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Mit BIM betritt GOLDBECK die dritte (Planungs-) Dimension

Aufbruch in eine neue Welt Der Kommunikationswissenschaftler und Psychotherapeut Paul Watzlawick brachte es auf den Punkt: „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Doch unsere Welt ist vielschichtig. Um komplexe Ideen zu verwirklichen, braucht es eben nicht nur Verstand und Wissen, sondern auch das richtige Werkzeug. Und was gestern noch Stand der Technik war, macht heute neuen Methoden Platz. Bestes Beispiel: die neue dreidimensionale Planungswelt des „Building Informa­ tion Modeling“ (BIM).

Der Kunde ist begeistert: Sein geplantes Bürogebäude steht dauer aus, insbesondere bei stark systematisierten bereits in allen Details vor ihm – als virtuelles Modell. Gebäuden wie zum Beispiel Parkhäusern. Der Projektleiter: „Könnte ich auch die Innenansicht des Eingangsbereichs „Weil bei GOLDBECK zudem alle Leistungen – bis hin zum sehen?“ Er kann. Per Kamerafahrt geht es ins Gebäude­ späteren Gebäudemanagement – aus einer Hand kommen, innere, der Verkaufsingenieur erklärt die ausgewählten profitieren unsere Kunden auch im Betrieb von der umLösungen und stellt dann auch gleich eine alternative fangreichen Datenerfassung. Diese beinhaltet nämlich Variante vor. Zukunftsmusik? Weit gefehlt. Bei GOLDBECK auch bewirtschaftungsrelevante Informationen wie zum ist der Einsatz des „Building Information Modeling“, kurz Beispiel den künftigen Energieverbrauch.“ „BIM“, bereits Realität. „Vor der Einführung von Revit haben wir mit unterschiedlichen CAD-Werkzeugen gearbeitet“, blickt Revit-Projektleiter Mark Jäckel zurück. „Informationen wurden mittels Zeichnungen ausgetauscht.“ Diesen Datenaustausch ersetzt Revit durch ein gemeinsam genutztes 3D-Modell, das ............................................................................................................................................................... nahezu alle Projektdaten in sich vereint. Höhenangaben Was ist BIM? oder Materialeigenschaften zum Beispiel können hier Im Mittelpunkt der Methode „Building Information jederzeit abgefragt werden. „Die gesamte projektinterne Modeling“ steht ein zentrales, dreidimensional visuali­ Kommunikation läuft damit reibungsloser und schneller“, siertes Datenmodell. Es ist auf einer Datenbank hinterwertet Jäckel. Über „Bildschirmspiegelungen“ legt, auf die alle am Planungsprozess Beteiligten Zugriff haben. Sie arbeiten gemeinsam und teilweise gleichzeitig tauschen Planer sich schnell und koman dem Modell. fortabel aus. Die verbesserte Kommunikation wirke Was ist Revit? sich auch positiv GOLDBECK nutzt für diese neue Generation des dreidiauf die Projektmensionalen Planens die Software Revit. Das Programm ermöglicht einen verbesserten unternehmensinternen Informationsfluss ohne Reibungsverluste. Kunden erleben ihr Gebäude per Livepräsentation, 3D-Visualisierungen ersetzen zweidimensionale Pläne.

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Produkte

GOLDBECK Tochter realisiert Großprojekte in Deutschland und England

Sonnige Aussichten

Flachdachanlage REWE, Oranienburg

Ob für die öffentliche Hand, Investmentgesellschaften oder Unternehmen – Photovoltaik von GOLDBECK Solar ist gefragt, deutschlandweit und auch in Europa. In punkto Größe und Stromnutzung nehmen einige Projekte enorme Dimensionen an. Beispielhaft sind zwei Dachanlagen für die REWE Gruppe, eine Freilandanlage auf einer Deponie und zwei Anlagen in England.

Die GOLDBECK Solar GmbH ist einer der führenden Anbieter für Solartechnik auf ehemaligen Deponien. „Diese Form der Nutzung ist noch recht jung und es gilt in der Planung und Durchführung einige Besonderheiten zu beachten“, erklärt Projektleiter Martin Zegraj. „Für eine Solaranlage bleiben durch die Deponieabdichtung bei der Gründung der Unterkonstruktion oft nur ein bis

Deponie Weißer Stein, Landkreis Esslingen

zwei Meter.“ Das Solar-Team um Geschäftsführer Joachim Goldbeck und Björn Lamprecht hat viel Know-how und Erfahrung in dem Bereich gesammelt und ist bei der öffentlichen Hand gefragt. Sieben ausgediente Deponien in ganz Deutschland hat das Unternehmen mit Sitz in Hirschberg mit zum Teil riesigen Photovoltaik-Anlagen einer neuen, umweltfreundlichen Nutzung zugeführt. Jüngstes Projekt ist die Deponie Weißer Stein in Esslingen bei Stuttgart. Rund 40.000 Quadratmeter groß ist das Bauschuttgelände, 35.000 Quadratmeter davon ließ der Abfallwirtschaftsbetrieb Esslingen zur Umwandlung von Sonnenenergie überbauen. Binnen vier Wochen wurden 6.250 Module mit einer Gesamtleistung von 1.500 Kilowatt-Peak (kWp) eingesetzt. Seit der Inbetriebnahme Ende September fließt der Solarstrom ins örtliche Netz des Energieversorgers – und versorgt über 400 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr. Die Investition von


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etwa zwei Millionen Euro rechnet sich, für die Umwelt ebenso wie für die kommunalen Kassen. REWE: Eigennutzung statt Einspeisung → Neue Dimensionen nimmt auch die direkte Solarstromnutzung an. „Statt der Abgabe des erzeugten Stroms an Energieversorger rechnet sich seit der Kürzung der Einspeisevergütung heute oft die Eigennutzung, ab einem Strombezugspreis von 15 Cent“, so Joachim Goldbeck. „Die REWE Foodservice GmbH & Co. ist hier Vorreiterin.“ GOLDBECK Solar hat zwei REWE-Kühlhäuser mit Dachanlagen ausgestattet. 2011 erfolgte der 2,1-MillionenEuro-Auftrag für eine Ein-Megawatt-Peak-Anlage auf einer Logistikhalle in Oranienburg. Ende Februar 2012 kam der nächste Auftrag. Seit Mitte Mai 2012 sind 2.070 Module mit 500 kWp Leistung auf einer 19.400 Quadratmeter großen Halle in Riedstadt in Betrieb. „Die erste von uns installierte Solaranlage, deren Stromerzeugung zu hundert Prozent dem Eigenverbrauch dient“, so Goldbeck. Zwölf-Hektar-Anlage in Cornwall → Auch in Großbritannien bauen Industrie und Investoren mittlerweile auf umweltfreundliche Energie. Die bei ihrer Fertigstellung größte Dachanlage im Vereinigten Königreich hat GOLDBECK Solar für eine Tochtergesellschaft des deutschen Unternehmens Weidenhammer gebaut. Der Hersteller von Verpackungsmaterial hatte in Bradfort eine neue Produktionshalle inklusive Solaranlage in Auftrag gegeben. GOLDBECK International und GOLDBECK Solar realisierten Gebäude und Solaranlage zusammen.

GOLDBECK Freilandanlage in Cornwall, Großbritannien

Mit 2.060 Modulen kann die Anlage rund 115 Familien mit Solarstrom versorgen und gehört bis heute zu den größten Dachanlagen im Inselreich. Das zweite England-Projekt setzt bei Freilandanlagen neue Maßstäbe: Fast 20.800 Module hat das Solar-Team im Frühjahr 2012 auf einer zwölf Hektar großen Fläche in Cornwall installiert. Umgesetzt wurde sie in Kooperation mit dem Projektentwickler Solar Securities. Die Bauzeit für die Anlage mit den Ausmaßen von 24 Fußballfeldern betrug dreieinhalb Monate. Rechnerisch reicht der Solarstrom fortan für 1.250 Familien.

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Eine kluge Kombination ... ... realisierte GOLDBECK Solar für die GLOBUS Fachmärkte: Am Standort Herbolzheim bei Freiburg verbinden Solarcarports saubere Stromerzeugung mit kundenfreundlichem Parken unter wetterfestem, schattenspendendem Dach. 92 Stellplätze wurden auf der bestehenden Parkfläche innerhalb von nur zwei Monaten überdacht. Die GOLDBECK Konstruktion ermöglicht eine Solarleistung von 173 kWp. Solarcarports Globus, Herbolzheim

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Produkte

GOLDBECK Parkhaussystem überzeugt im europäischen Ausland

Überall im Einsatz Die Premiere ist gelungen: GOLDBECK realisierte jetzt erstmals Parkhäuser in Polen, Tschechien und der Slowakei. Und stellte mit dem Parkhaus „Donaumarina“ die „Leinwand“ für ein Kunstwerk des österreichischen Künstlers Hermann Nitsch. Die Beispiele zeigen: Das hochsystematisierte Baukastensystem punktet auch im Ausland.

Parkhaus Donaumarina, Wien/Österreich

Schüttbild von Hermann Nitsch Es ist ein echter Hingucker – und es spaltet die Gemüter: Auf der Treppenhausfassade des neuen Parkhauses „Donaumarina“ am Wiener Handelskai leuchtet weithin sichtbar ein knallroter, zerlaufender Fleck, der aussieht, als sei eine überdimensionale Farbbombe an der Wand zerplatzt. Es ist eines der Schüttbilder von Hermann Nitsch, das das Thema zeitgenössische Kunst unübersehbar in die neue Wiener Arbeits- und Freizeitwelt am Donauufer einbringt. Die Investorengruppe der Aucon Real Estate konnte den Aktionskünstler dafür gewinnen, die Fassade als seine bisher größte Gestaltungsfläche zu nutzen. Doch auch die inneren Werte des Parkhauses überzeugen: Unter den 499 Stellplätzen sind 20 Stromtankstellen, die Elektroautos zu neuer Energie verhelfen. Es gibt Stellplätze für Klein-Pkw und Motorräder sowie verschließbare Fahrradparkplätze. Spannend ist bei diesem Projekt die seltene Kombination des GOLDBECK Hallen- mit dem Parkhaussystem: Das gesamte Untergeschoss ist mit 1.350 Quadratmetern als geräumige Lagerfläche angelegt, darüber schließen die Parkhaus-Systemelemente an.

Überall auf der Welt wird unterschiedlich gebaut. Klimatische Bedingungen, kulturelle Traditionen und natürlich auch die Vorlieben der Menschen unterscheiden sich. Das macht unsere Welt bunt und interessant. Und doch gibt es auch Kriterien, die überall gleich sind – zum Beispiel beim Thema Parken. Egal, in welchem Land das Auto steht – Übersichtlichkeit, Sicherheit und Komfort sind überall gleichermaßen gefragt. Und aus Bauherrenperspektive sollte dieses Rundumpaket schnell und wirtschaftlich geliefert werden. Mit dem ersten Schritt auf die drei osteuropäischen Märkte Polen, Tschechien und die Slowakei zeigte GOLDBECK jetzt, dass systematisiertes Bauen der Schlüssel dazu ist. Der Markt entwickelt sich → Verkaufsingenieur Friedel Hoyermann, GOLDBECK International: „Wir hätten den Schritt zum Parkhausbau in Zentraleuropa gern schon früher getan. Doch der Markt entwickelt sich erst jetzt, zum Beispiel durch das Wachstum von Unternehmen und die steigende Anzahl der Pkw.“ Beispiel Kaufland: Seit 1998 ist der Handelskonzern mit Einkaufsmärkten in Tschechien, seit 2000 in der Slowakei vertreten.


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Parkhaus für Kaufland in Bratislava, Slowakei

Parkhaus Echo in Wroclaw, Polen

Jetzt wurde der Parkraum knapp: In der slowakischen Hauptstadt Bratislava baute GOLDBECK innerhalb von nur vier Monaten ein Parkhaus mit 433 Stellplätzen. Hier musste der Geschäftsbetrieb weiterlaufen, so dass GOLDBECK das Gebäude in zwei Bauabschnitten mit ununterbrochener Parkplatznutzung realisierte. In Třebíč, nahe der Grenze zu Österreich, entstanden 214 Stellplätze. Auch hier wurde ein erster Bauabschnitt noch während der Bauphase in Betrieb genommen. Und in Prag erweiterte die Firma Linde die Parkmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter um 147 Stellplätze auf fünf Ebenen. Hoyermann: „Bei allen Projekten konnten wir feststellen, dass unser Bausystem in Zentraleuropa uneingeschränkt eingesetzt werden kann. Auch die jeweiligen Brandschutzanforderungen lassen sich innerhalb des Systems individuell lösen.“ Als im Oktober das erste GOLDBECK Parkhaus in Polen an den Bauherren, die Echo Investment S.A., übergeben wurde, hatte GOLDBECK zuvor eigens den Beweis erbracht, dass die Stahlkonstruktion die in Polen erforderliche Feuerwiderstandsklasse hat.

OK in UK → In Großbritannien baut GOLDBECK bereits seit 2009 sehr erfolgreich Parkhäuser im System. Nach einem Parkhaus mit 891 Stellplätzen am Flughafen Aberdeen in 2009 wird zur Zeit ein Folgeprojekt mit 167 Stellplätzen für ein Krankenhaus errichtet, der Auftrag für ein Mitarbeiterparkhaus für Robertson mit 167 Stellplätzen und ein weiteres mit 553 Stellplätzen in Coventry wurden erteilt. In 2011 baute GOLDBECK ein Parkhaus mit 704 Stellplätzen in Birkenhead.

Linde-Parkhaus in Prag, Tschechien

GOLDBECK Bausystem erhält DGNB-Mehrfach-Zertifikat

Ausgezeichnet! Am GOLDBECK Messestand stießen auf den Erfolg an (v. r.): Prof. Ing. Alexander Rudolphi (DGNB), Geschäftsführer Jan-Hendrik Goldbeck, Marketingleiter Siegfried Apenbrink und Projektverantwortlicher Marc Seidel.

Nicht nur ein einzelnes Gebäude, sondern gleich ein ganzes Bausystem zeichnete die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) auf der diesjährigen Fachmesse für Gewerbeimmobilien ExpoReal aus: Das GOLDBECK Bausystem Logistikhallen erhielt das DGNBMehrfach-Zertifikat in Silber. Insgesamt sechs im System realisierte Logistikimmo­ bilien dienten als Referenzprojekte, deren Ökobilanzen nach DGNB-Kriterien bewertet wurden. Und sie erfüllten

ein so hohes Maß an Nachhaltigkeit und ökologischer Weitsicht, dass das durch sie repräsentierte System als bundesweit erstes mit einem Mehrfach-Zertifikat ausgezeichnet wurde. Alle weiteren Projekte, die nach der Standardbaubeschreibung innerhalb dieses Systems gebaut werden, erfüllen damit ebenfalls die DGNB-Kriterien für ein Silber-Zertifikat. Kunden wird die Entscheidung für eine konkrete Zertifizierung ihres individuellen Gebäudes damit deutlich vereinfacht.

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Projekte

Drei innerstädtische Großprojekte für GOLDBECK Bauen im Bestand

Sanierung auf engstem Raum

Betagte Bürogebäude, in die Jahre gekommene Hochhäuser oder stadtprägende Bauten mit Geschichte – GOLDBECK Bauen im Bestand hat viel in deutschen Innenstädten zu tun. Das urbane Umfeld stellt bei vielen Sanierungsprojekten eine besondere Herausforderung dar.

Am Neumarkt, direkt im Herzen der Kölner Innenstadt, arbeitet ein Team von GOLDBECK Bauen im Bestand. Im Auftrag eines Investors modernisiert es ein vier- und fünfgeschossiges Bürogebäude aus dem Jahr 1964, das ein Drittel des Blocks zwischen Neumarkt und Lungengasse füllt. Der Neumarkt ist Kölns bekanntester und meistgenutzter Platz. Zudem ist er ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit vierspuriger Verkehrsführung, Buslinien, Straßenbahn und U-Bahn. „Die Lagerfläche ist hier sehr begrenzt. Deshalb haben wir über dem Bürgersteig, in Höhe des ersten Stocks, eine 30 Quadratmeter große Gerüstebene errichtet“, so Projektleiter Christoph Rath. „Das Material wurde direkt vom Lkw per Ladekran auf diese Ebene gebracht.“ Die Fertigstellung ist für Februar 2013 geplant. Die Baufortschritte sind deutlich sichtbar, so zum Neumarkt hin die schmucke, neue Natursteinfassade aus Kalkstein, angelehnt an die denkmalgeschützte Nachbarbebauung. Fenster mit höchstem Schallschutz halten den Verkehrslärm fern, zur Lungengasse und zum Innenhof erhält der Bau eine Unter Denkmalschutz: die Gartenanlage des Hansakontors, Dortmund


Projekte

Putzfassade mit Wärmedämmung. Begrünte Dächer holen ein Stückchen Natur in die Innenstadt. Fast die Hälfte des Büro- und Geschäftskomplexes, rund 2.700 Quadratmeter Fläche, werden kernsaniert, energetisch modernisiert, mit Kühlung und zeitgemäßer Elektro-Installation ausgestattet. Modernisierung mit sensibler Hand → Ebenso zentral liegt das stadtprägende Hansakontor am Dortmunder Hansaplatz, einem der wichtigsten Plätze der Ruhrmetropole. Das Baudenkmal, ein ehemaliges Verwaltungsgebäude der Ruhrkohle AG aus den 1950er Jahren, ist bekannt für seine Muschelkalkfassade und seine denkmalgeschützte Gartenanlage. Zehn Monate lang sanierte, restaurierte

Neumarkt, Köln

und modernisierte das GOLDBECK Team mit sensibler Hand: Die Fassade, die markante Eingangssituation mit geschwungenem Vordach auf filigranen Stützen, Türlaibungen aus Marmor und Holzverkleidungen vor Heizkörpern blieben erhalten, ebenerdig geht der Blick durch hohe Glasfenster in den Garten. Seit der hochwertigen Revitalisierung inklusive Aufzugseinbau wird das Gebäude von Ärzten, Labors, Werbeagenturen, einer Galerie und einem Restaurant genutzt.

PRA International, Mannheim

Hansakontor, Dortmund

An der Gottlieb-Daimler-Straße in Mannheim saniert GOLDBECK Bauen im Bestand seit Januar 2012 ein zehngeschossiges Hochhaus, Teil eines dreiteiligen Gebäudekomplexes aus den 1970er Jahren. In neun Geschossen à 1.000 Quadratmeter und einem aufgesetzten, kleinen Staffelgeschoss entstehen hier hochwertige Großraumbüros. Beim Innenausbau bleiben Marmorelemente in den Fluren erhalten. Ansonsten wird das hohe Gebäude komplett entkernt und nach aktuellem Energiestandard mit neuer Fassade, neuen Fenstern und moderner Gebäudetechnik ausgestattet. „Hier ist eine Zertifizierung in Silber nach DGNB – der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – angestrebt“, erklärt Michael Pflug, Leiter GOLDBECK Bauen im Bestand. „Grundsätzlich können wir auch im Bestandsbereich einen Energiestandard erreichen, der Neubauten gleichkommt.“ Hoher energetischer Standard → Eine Projektbesonderheit: Der Gebäudeteil erhält eine eigene Versorgungstechnik mit Trafo, Fernwärme- und Hausanschluss. Zuvor war er an den Gesamtkomplex gekoppelt. Das Hochhaus wird Ende Februar 2013 seiner Neunutzung übergeben. Der Investor hat als Ankermieter PRA International gewonnen. Im gewerblich-industriellen Umfeld mit Autobahnanschluss am Innenstadtrand, direkt neben der SAP-Arena, wird sich das Pharmazie- und Biotechnologieunternehmen heimisch fühlen.

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Deutschland International

Berlin-Brandenburg GOLDBECK Ost GmbH Seestr.35, Brandenburgpark 14974 Ludwigsfelde Tel. 0 33 78 / 86 53-0

Bielefeld GOLDBECK West GmbH Ummelner Straße 4 – 6 33649 Bielefeld Tel. 05 21 / 94 88-94 88

Bochum/Ruhr GOLDBECK West GmbH Lise-Meitner-Allee 2 44801 Bochum Tel. 02 34 / 3 24 18-0

Bremen GOLDBECK West GmbH Haferwende 7 28357 Bremen Tel. 04 21 / 2 76 58-0

Dresden/Sachsen GOLDBECK Ost GmbH Hamburger Ring 1 01665 Klipphausen Tel. 03 52 04 / 673-0

Düsseldorf/Rheinland GOLDBECK West GmbH Elisabeth-Selbert-Str. 1 40764 Langenfeld Tel. 0 21 73 / 94 458-0

Erfurt/Thüringen GOLDBECK Ost GmbH Gewerbepark Thöreyer Str. 1 99334 Ichtershausen Tel. 0 362 02 / 707-0

Frankfurt am Main GOLDBECK Süd GmbH Am Martinszehnten 13 60437 Frankfurt/Main Tel. 069 / 95 09 03-0

Frankfurt/Rhein-Main GOLDBECK Süd GmbH Dreieich Plaza 2A 63303 Dreieich-Sprendlingen Tel. 06103 / 38 82 8-0

Gießen GOLDBECK West GmbH Im Westpark 15 35435 Wettenberg Tel. 06 41 / 9 69 59-0

Hamburg GOLDBECK West GmbH Neuer Höltigbaum 1– 3 22143 Hamburg Tel. 040 / 71 37 61-0

Hamm GOLDBECK Betonelemente GmbH Frielinghauser Str. 9 59071 Hamm Tel. 0 23 88 / 30 106-0

Hannover GOLDBECK West GmbH Frankenring 31– 33 30855 Langenhagen Tel. 05 11 / 9 78 92-0

Kassel GOLDBECK West GmbH Heinrich-Hertz-Straße 3a 34123 Kassel Tel. 05 61 / 5 89 02-0

Koblenz GOLDBECK Süd GmbH  Jakob-Hasslacher-Straße 4 56070 Koblenz Tel. 02 61/92 14 67-0

Köln/Rheinland GOLDBECK West GmbH Europaallee 29 50226 Frechen  Tel. 0 22 34 / 9 27 73-0

Leipzig-Halle GOLDBECK Ost GmbH Hauptstraße 103 04416 Markkleeberg Tel. 03 41 / 3 56 02-0

Magdeburg GOLDBECK Ost GmbH An der Autobahn 3 39171 Osterweddingen Tel. 03 92 05 / 641-3

Mannheim/Rhein-Neckar GOLDBECK Süd GmbH Goldbeckstraße 7 69493 Hirschberg / Bergstraße Tel. 0 62 01 / 87 77-51 10

München GOLDBECK Süd GmbH Domagkstraße 1 80807 München Tel. 089 / 61 45 47-0

Münster GOLDBECK West GmbH Martin-Luther-King Weg 5 48155 Münster Tel. 02 51 / 2 65 53-0

Nürnberg GOLDBECK Ost GmbH Am Weichselgarten 30 91058 Erlangen Tel. 0 91 31 / 61 95-0

Plauen/Sachsen GOLDBECK Ost GmbH Zum Bahndamm 18 08233 Treuen Tel. 03 74 68 / 69-0

Regensburg GOLDBECK Ost GmbH Frankenstraße 9 93059 Regensburg Tel. 09 41 / 4 64 69-0

Rosenheim GOLDBECK Süd GmbH  Kunstmühlstraße 12 83026 Rosenheim Tel. 0 80 31 / 4 09 48-0

Rostock GOLDBECK Ost GmbH  Rosa-Luxemburg-Straße 14 18055 Rostock Tel. 0 381 / 87 72 58-20

Singen GOLDBECK Süd GmbH  Julius-Bührer-Straße 4 78224 Singen Tel. 0 77 31 / 1 87 45-0

Stuttgart GOLDBECK Süd GmbH Hemminger Straße 21 70499 Stuttgart Tel. 07 11 / 88 02 55-0

Suhl/Thüringen GOLDBECK Ost GmbH Pfütschbergstraße 1 98527 Suhl Tel. 0 36 81 / 80 72-0

Ulm GOLDBECK Süd GmbH Eiselauer Weg 6 89081 Ulm Tel. 07 31 / 9 34 07-0

Birmingham GOLDBECK Construction Ltd. Thornton Chase, Linford Wood Integra MK Unit 1 Milton Keynes, MK 14 6FD Tel. +44 / 19 08 / 32 49-40

Bratislava GOLDBECK s. r. o.  Dvojkrížna 9 SK-82107 Bratislava 2 Tel. +421 / 245 / 64 20-84

Bregenz GOLDBECK RHOMBERG GmbH Konrad-Dopplmayr-Str. 17 A-6922 Wolfurt Tel. +43 / 55 74 / 5 43 73-1

Krakau GOLDBECK Sp. z o.o. Ul. Sucha 2A PL-30-601 Kraków Tel. +48 / 12 / 663 16 20

Posen GOLDBECK Sp. z o.o. Ul. Towarowa 20 PL-62-052 Komorniki Tel. + 48 / 61 / 83 42 900

Prag / Kutná Hora GOLDBECK Bau s.r.o. Chrudimská 42 CZ-28571 Vrdy Tel. +420 / 32 73 01-234

Salzburg GOLDBECK RHOMBERG GmbH Vilniusstraße 13 A-5020 Salzburg Tel. +43 / 662 / 45 18 83-0

St. Gallen GOLDBECK RHOMBERG AG Bionstraße 3 CH-9015 St. Gallen Tel. +41 / 71 / 314 26 26

Tovačov Topos Prefa Tovačov a.s. Tovačov II, Annín 53 CZ-75101 Tovačov Tel. +420 / 581 781212

Wien GOLDBECK RHOMBERG GmbH Lichtblaustraße 10a A-1220 Wien Tel. +43 / 1 890/0918-10

Rostock

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www.goldbeck.de

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