Baku I Absheron I UNESCO I Kulinarik I Kultur I Bevรถlkerung
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Karte
Geographie und Region 9
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Sundu
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KALBAJAR KALBAJA ALBAJAR
TERRITORY OCCUPIED BY ARMENIA
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Khalafli
Legende Städte
Nationalparks und Naturschutzgebiete
Flüsse Bahnlinie Hauptstraße Ortsstraße Flughafen Zoll
Tourismus Informationszentrum
UNESCO Weltkulturerbe
1. Hirkan (S.14, S.22) 2. Shirvan (S.14, S.22) 3. Agh Gol (S.22) 4. Altiaghaj (S.22) 5. Zangazur (S.22) 6. Absheron (S.12, S.22) 7. Göygöl 8. Shahdag (S.13) 9. Samur-Yalma
Naturschutzgebiete 1. Gobustan (S.17) 2. Gizilaghaj 3. Pirgulu 4. Ismayilli 5. Ilisu 6. Zagatala 7. Garayazi 8. Göygöl 9. Garagol 10. Basitchay 11. Shahbuz 12. Turyanchay (S.15) 13. Eldar Shami 14. Schlammvulkane (Baku und Absheron, S.22)
Willkommen
Liebe Reisende,
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öglicherweise ist diese Broschüre Ihr erster Berührungspunkt mit Aserbaidschan, dem “Land des Feuers”, und seiner Geschichte, Kultur, Natur und Küche.
Wo Ost-Europa auf West-Asien trifft, birgt Aserbaidschan, bekannt als eine Geburtsstätte der Antike, ein kostbares und facettenreiches Erbe. Hier lassen sich unsere Traditionen der Teppichweberei und des Kunsthandwerks, die besondere Literatur und Musik, die Mischungaus antiker und moderner Architektur, landschaftliche Vielfalt, sowie die ausgezeichnete Küche des Landes hautnah erleben. Unsere Gastfreundschaft ist ausschlaggebend für das seit Jahrhunderten friedliche Zusammenleben und die Integration verschiedenster ethnischer Gruppen und Kulturen in unserem Land. Deutsche Einwanderer, Juden, Russen und viele andere fanden und finden hier bis heute eine neue Heimat und haben ihre Spuren hinterlassen. Wir laden Sie herzlich ein, die Republik Aserbaidschan zu besuchen und freuen uns sehr, Sie schon bald hier zu begrüßen. Entdecken Sie das Land des Feuers!
Abulfas Garayev Minister für Kultur und Tourismus der Republik Aserbaidschan
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Inhalt
Inhalt Top Zehn 6 Baku 10 Stadt aus Seide und Flammen
Der Westen 15 Auf den Spuren der Vergangenheit UNESCO 16 Durch die Jahrtausende
Absheron 12 Zwischen Stränden und ewigen Feuern Geschichte 18 Schätze aus Jahrhunderten Der Norden 13 Bergwildnis und die Seidenstraße Kultur 20 Das unentdeckte Land Der Süden 14 Naturreichtum und Artenvielfalt
Natur 22 Das Land mit dem Blubb
Bevölkerung 29 Zusammen vielfältig
Outdoor 24 Berge, Wälder und das Kaspische Meer
Nachtschiwan 29 Wo Noah landete
Kulinarik 26 Safran, Kebab und Könige
Meetings Industry 30
Deutsches Erbe 28 Deutsche Spuren in Aserbaidschan
Fakten über Aserbaidschan 32 Redewendungen 34 Reiseveranstalter 35
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Top 10
Aserbaidschan ist ein einmaliges Land: lernen Sie es kennen.
1 1. Baku hat in den letzten Jahren sein Image als moderne und lebendige Metropole immer wieder unter Beweis gestellt. Die Stadt ist perfekt geeignet für einen City-Break und hält viele Überraschungen und Erlebnisse bereit, die man so nur in Baku erleben kann – hier trifft das Altertum auf die Zukunft. Baku ist ständig in Bewegung, ohne zu vergessen, wo seine Wurzeln liegen. 2. Das Kunsthandwerk Aserbaidschans ist vielseitig und wunderschön – einmalig sind die reich verzierten Kupferarbeiten, die Miniatur-
und Keramikmalereien und die weltbekannte Kunst der Teppichknüpferei. 3. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen deutsche Aussiedler nach Aserbaidschan. Ihre Spuren sind bis heute zu finden; Besucher können ihren Traditionen nachspüren. 4. Von den weltweit elf Klimatypen findet man in Aserbaidschan ganze neun! Das zeigt sich vor allem in den Landschaften – von schneebedeckten Bergen bis zu tropischen Landschaften findet man in Aserbaidschan alles.
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5. Die Stadt Sheki kann auf eine 2.700 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Vor allem als Station an der Seidenstraße gelangte sie zu großer Bekanntheit. 6. Die Altstadt von Baku, Icheri Sheher, trägt den Status des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Schirwanschah-Palast und der Jungfrauenturm zählen zu den Hauptattraktionen. 7. Nicht zu vergessen sind die Berge, der Kaukasus, der eine ganze Region des Landes prägt – mit himmelhohen Gipfeln und der rauen Schönheit der Natur, die ihr Kleid mit den Jahreszeiten wechselt. Von Schneeweiß im Winter zu blühend und grün im Sommer. 8. Nur knapp 60 Kilometer von Baku entfernt liegt Gobustan, eine UNESCO-Weltkulturerbestätte, in der man über 6.000 Felszeichnungen aus der Steinzeit bestaunen kann. 9. Das Kaspische Meer war seit jeher ein Garant für den Reichtum Aserbaidschans. Heute dient das Kaspische Meer in erster Linie als Erholungsort und lockt mit einer Vielzahl sportlicher Aktivitäten. 10. Die Natur hält faszinierende Wunder bereit: Schlammvulkane, den brennenden Berg Yanar Dag oder die Ölquellen von Naftalan, über deren heilende Wirkung schon Marco Polo berichtete.
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Baku
Stadt aus Seide und Flammen Baku ist eine Stadt im Wandel. Jahrhunderte alte Geschichte stößt auf den Zauber der Moderne. So entsteht eine faszinierende Mixtur, in der sich Tradition mit Zukunft verbindet.
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ie Hauptstadt der Republik Aserbaidschan liegt malerisch direkt an der Küste des Kaspischen Meeres und ist mit über zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt im ganzen Kaukasus. Mit ihren Universitäten, Museen und Theatern ist sie der wichtigste kulturelle Knotenpunkt in der ganzen Region und dazu noch ein bedeutendes Handels- und Wirtschaftszentrum. Schon Marco Polo beschrieb die Stadt als einen wichtigen Handelsplatz an der Seidenstraße, auf der seit 115 v. Chr. Karawanen, Gelehrte und Kaufleute vom Mittelmeer nach Asien zogen. Öl und Architektur Die Öl- und Gasvorkommen in Aserbaidschan sind der Garant für eine rasante Entwicklung geworden. Auf den Straßen der weltoffenen Metropole herrscht eine enthusiastische Aufbruchsstimmung. Symbolisiert wird diese Atmosphäre durch moderne Bauten wie die glänzenden Flame Towers, die Aserbaidschan als „Land des Feuers“ alle Ehre erweisen. Die drei Türme symbolisieren Flammen, die in den Himmel züngeln und bieten am Abend ein spektakuläres Farbenspiel. Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Heydar Aliyev Center der britisch-iranischen Star architektin Zaha Hadid. Die Fassade scheint zu fließen wie reine Seide. Durch eine riesige Glasfront kann man ins Innere sehen. Das Center ist ein beliebter Ort für Kongresse und beherbergt Galerien und Museen, die klassische und zeitgenössische Kunst ausstellen. Wenn man das alte Baku sehen will, sollte man nach Icheri Sheher gehen – der Altstadt Bakus. Das Herzstück dieser Gegend wird vom Palast der Schirwanschahs gebildet. Der Palast besteht aus mehreren Bauten wie dem Mausoleum der Schirwanschahs, das als herausragendes Beispiel der mittelalterlichen aserbaidschanischen Baukunst gilt.
Die ganze Altstadt, auch der berühmte Jungfrauenturm Qiz Qalasi, wurde bereits 2000 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Entspanntes Flanieren Das Leben in Baku wird wohl am meisten vom Kaspischen Meer geprägt, das für eine mediterrane Atmosphäre sorgt. Am Ufer entlang zieht sich ein malerischer Boulevard mit Cafés, Geschäften und kleinen Vergnügungsparks. Am Abend kommen viele Menschen, um sich mit Freunden zu treffen und den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Eine andere beliebte Flaniermeile befindet sich rund um den Fontänenplatz. Hier haben sich in den letzten Jahren westliche Modeketten und bekannte Luxuslabels niedergelassen. Traditioneller geht es auf dem Yasil Bazar zu, wo frisches Obst und alle erdenklichen Gewürze angeboten werden. Der Basarist ein Fest für die Sinne: Obst leuchtet in satten Farben und der Duft von Gewürzen steigt einem in die Nase und entfaltet eine fast berauschende Wirkung. Wer sich nach diesem bunten Treiben ein wenig entspannen will, kann sich in eines der vielen Teehäuser zurückziehen, die in Baku fast überall zu finden sind. Der Cay-Tee, der aus kunstvoll verzierten Samovars serviert wird, schmeckt herb und intensiv. Dazu gibt es süßes Baklava. Es ist unglaublich, wie sich die lange Geschichte des Landes mit der Entwicklung der letzten Jahre in Baku verbindet. Gerade noch geht man durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und spürt die Geschichte aus Jahrhunderten, und schon lässt man sich in einem der vielen Luxushotels bei einer Wellness-Anwendung verwöhnen. Es gibt fast zu viel zu sehen, und ebenso viel zu spüren und zu fühlen. Baku ist eine Stadt voller Geheimnisse, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Unser Tipp Die schönsten Bilder Den besten Blick auf die Flame Towers hat man von der Aussichtsplattform des Dagüstü Park. Vor allem am Abend, wenn eine aufwendige Lichtinstallation die Türme erstrahlen lässt, versammeln sich hier Freunde und Pärchen, um von sich Bilder vor der tollen Kulisse zu schießen. Wenn man gerade keinen Selfie-Stick zur Hand hat, ist es kein Problem, die Passanten um Hilfe zu bitten. Manchmal führt eine solche Begegnung sogar zu einer Essens einladung oder zu richtigen Insider-Tipps, was in Baku gerade alles so los ist.
Baku
Oben: Moderne Teeglas-Skulptur in der Altstadt Bakus. Unten: Die Flame Towers erstrahlen jede Nacht in verschiedenen Farben. Rechts: Wahrzeichen von Baku: der Jungfrauenturm
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Absheron
Oben: Badevergnügen am Kaspischen Meer. Unten: Was für ein Naturschauspiel – der brennende Berg Yanar Dag. Rechts: Der Tempel von Ateshgah.
Zwischen Stränden und ewigen Feuern Auf der Halbinsel Absheron stoßen die Elemente aufeinander. Es gibt brennende Felsen und salzige Seen – unwirklich und anregend.
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ie Halbinsel Absheron bietet mit ihren Feuertempeln, flammenden Felsen und ausgedehnten Stränden am Kaspischen Meer eine interessante Mischung aus Feuer und Wasser. Hinter den Stränden liegen in einer unwirklichen Halbwüste Salzseen, Mineralquellen und Ölfelder. Auf 60 km Länge schiebt sich die trockene Landzunge Absheron, auf der sich auch die Hauptstadt Baku befindet, in das Kaspische Meer, und nur ca. 30 km nördlich liegen die schönsten Strände bei Mardakan und Bilgah. Während Hotels und Luxusvillen die Küste säumen, findet man im Landesinneren der Halbinsel alte Tempel, Reste von Verteidigungsanlagen und Mineralquellen. Besonders im Sommer schimmern die zahlreichen Salzseen wie Schneelandschaften in der Halbwüste.
Der Nationalpark Absheron Im Südosten der Halbinsel befindet sich der Nationalpark Absheron, der eine Vielfalt auf kleinstem Raum bietet. Er beheimatet u.a. Kaspische Robben, Schakale, Füchse und unterschiedliche Vogelarten. Doch die Halbinsel Absheron wartet auch mit touristischen Highlights wie dem „brennenden Berg“ Yanar Dag und dem Ethnografischen Museum Gala auf. Das besondere Naturschauspiel der flammenden Felsen von Yanar Dag ist auf ein natürliches Erdgasfeuer zurückzuführen. Bis zu drei Meter hohe Flammen steigen aus dem zehn Meter breiten Grat eines Kalksteinhügels empor. Seit über 1.000 Jahren steht der Berg permanent in Flammen.
Surakhani Für Kulturinteressierte gibt es zahlreiche historische Denkmäler aus der frühen Besiedlungszeit der Halbinsel zu entdecken. In der Ortschaft Surakhani sollte man den alten Feuertempel Ateshgah besuchen, der den Anhängern des Zoroastrismus, die dem Gott des Lichts huldigen, als Kultstätte diente. Heute stammen die aufsteigenden Flammen aus einer herkömmlichen Gasleitung und nicht aus einer natürlichen Quelle, doch das mindert die Faszination keineswegs. Auf einem natürlichen Felsvorsprung in Ramanaliegt eine mittelalterliche Burg, die Teil der Befestigungskette auf der Halbinsel war. Auch in Nardaran gibt es neben einer prächtigen Moschee eine mittelalterliche Festung.
Der Norden
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Links: Blick auf Sheki. Mitte oben: Prachtvolle Decke im Khan Palast von Sheki. Mitte unten: Am Shahdag. Rechts: Sakrale Ruhe in der Kirche der Udinen in Nic.
Bergwildnis und die Seidenstraße Spektakuläre Landschaften und ein Hauch von Abenteuer zeichnen den Norden Aserbaidschans, den Großen Kaukasus, aus.
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ie steilen Gebirgsketten des Großen Kaukasus bilden die natürliche Grenzezu Russland. Nur 1,5 Stunden nördlich von Baku ragen die Felsfinger des Besh Barmag aus der Landschaft. Vom Gipfel dieser Pilgerstätte bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und die westlichen Kaukasusgipfel. Ein besonders beliebtes Wander- und Kletterterrain ist das Shahdag-Massiv, für dessen Besteigung man allerdings eine Genehmigung benötigt. Die raue und unberührte Natur fasziniert zu jeder Jahreszeit. Hoch hinaus Im Winter zieht der 4.243 Meter hohe Shahdag mit seinen Pisten Skiurlauber an und bietet aktuell das größte Skiresort des Landes. Ein zweites befindet sich auf dem Tufandag in der
Nähe von Gabala im Nordwesten des Landes. Es sind die szenischen Strecken und schwer zugänglichen Bergdörfer, die den besonderen Reiz dieser Region ausmachen. Oft haben sich in den Höhenlagen traditionelle Lebensformen und alte Sprachen erhalten. Die imposante Landschaft zwischen dem Lesgier-Dorf Laza und dem 5.000 Jahre alten Bergdorf Khinalig kann man auch bei einem Ausritt genießen. Gabala und Sheki Die Region um Gabala zieht jährlich Tausende von Touristen an. 600 Jahre lang war Gabala die Hauptstadt des kaukasischen Albaniens. Neben den 20 km entfernten Ruinen der antiken Stadt und dem Haupttor des kaukasischen Albaniens gibt es in dieser Region viele historische und kulturelle Denkmäler aus verschiedenen Epochen. Aber auch der größte Freizeitpark Aserbaid-
schans, das Gabaland, ist ein Touristenmagnet. Weiter westlich liegt die Stadt Sheki malerisch am Fuße des Großen Kaukasus. Sie zeichnet sich besonders durch ihr mildes Klima, den Palastder Khane und die süße Leckerei Baklava aus. Die ehemalige Sommerresidenz der Khane von 1762 bietet neben einem herrlichen Blick auf die umliegenden Berge auch eine besondere orientalische Handwerkskunst: Shebeke. Die farbigen Glasscheiben der Palast- Fenster sind durch Holzstücke nagel- und kleberlos verbunden. An ihren zwei Karawansereien kann man noch heute die Bedeutung der Stadt ablesen, die sie einst als wichtige Handelsstation an der Seidenstraße hatte. In Dörfern wie Kish und Nic leben die früh christianisierten Albaner oder Udinen. Hier lassen sich auch restaurierte Zeugnisse christlicher Baukunst besichtigen.
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Der Süden
Reine Bergluft, klares Wasser und eine Eselstärke – die Regionen um Masalli und Lerik.
Naturreichtum und Artenvielfalt 250 Vogelarten, Steppenlandschaften, unberührte Küsten, Märchenwälder, subtropische Täler und Europas einzige echte Gazellenart – das ist der Süden von Aserbaidschan.
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m 100 km südlich von Baku gelegenen Shirvan-Nationalpark lässt sich eine Vielzahl von Tieren beobachten. Neben der persischen Kropfgazelle sind in der von Steppen, Halbwüsten und Binnengewässern geprägten Landschaft u.a. Fledermäuse, Schakale, Wölfe, Pelikane, Flamingos und die Kaspische Robbe heimisch. Naturschutzgebiete und Nationalparks Am Ufer des Kaspischen Meeres befindet sich mit dem Naturschutzgebiet Qizilagac ein Eldorado für Vogelfreunde. Über 250 Vogel arten rasten und überwintern hier. Unberührte, gelbe Sandstrände findet man auf der Halbinsel Sara in der Umgebung von Nerimanabad. Schwankende Wasserstände führten
dazu, dass die bei Niedrigwasser gebauten Häuser heute von der Natur zurückerobert werden und einer sinkenden Stadt mit skurrilem Charakter gleichen. Auf dem Weg zum Hirkan Nationalpark kreuzt man das ganzjährig grüne Lankaran. Im Zentrum lohnt ein Besuch des 30 Meter hohen Leuchtturms, der zugleich das älteste Gebäude im Ort ist, sowie des 1913 erbauten Khan-Hauses, das heute das städtische Museum beherbergt. Anders als im Rest des Landes gedeihen im feuchtwarmen Klima der unteren Osthänge des Talysh-Gebirges Reis, Tee und Zitrusfrüchte. Die Bewohner dieser Region sind Nachfahren des westiranischen Stammes der Meder, die vor ca. 4.000 Jahren einwanderten. Sie haben bis heute ihre eigene Sprache bewahrt.
Uralte Wälder Der im Talysh-Vorgebirge gelegene HirkanNationalpark zählt mit rund 150 verschiedenen Gehölzen zu den artenreichsten Laubwäldern der gemäßigten Zone Europas und Asiens. In der üppigen Natur von Buchsbaum-Dickichten und uralten Baumriesen der alten Hirkanischen Wälder wächst auch der seltene Eisenholzbaum. Er zählt genauso wie der scheue Kaukasus-Leopard zu den Wahrzeichen des Nationalparks an der iranischen Grenze. Wer Entspannung sucht, findet diese im Kurort Isti-Su nahe Masalli mit seinen heißen Mineralheilbädern. Bäder, Massagen und klare Bergluft entfalten hier ihre wohltuende Wirkung.
Der Westen
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Links: Die Deutschen brachten die Kunst des Weinanbaus mit. Rechts: Viele Gebäude wurden von schwäbischen Einwanderern gebaut.
Auf den Spuren der Vergangenheit Im Westen Aserbaidschans findet man Spuren der deutsch-kaukasischen Vergangenheit, die Heimat des Nationaldichters Nizami und ein bekanntes Weinanbaugebiet.
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er Westen des Landes lässt sich am besten von Ganja aus erkunden, der zweitgrößten Stadt Aserbaidschans. Sie liegt am Fuße des Kleinen Kaukasus und ist Heimat des berühmten aserbaidschanischen Dichters Nizami . Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die im 17. Jahrhundert erbaute SchahAbbas-Moscheeund die einstige deutsche Alexander-Njewski-Kirche, in der sich heute ein Puppentheater befindet. Deutsche Spuren Ganja ist ein guter Ausgangspunkt, um Ausflüge zu den ehemals deutschen Siedlungen in der Umgebung zu unternehmen. In Göygöl zum Beispiel, einer im 19. Jahrhundert ge-
gründeten deutschen Siedlung, findet man Spuren der schwäbischen Einwanderer, auch wenn es heute keine Nachkommen mehr im Ort gibt. Bis heute zeugen die Alleen, spitzgiebelige Häuser und die lutherische Pfarrkirche von dieser Zeit. Auch die Weinbautradition wurde aus Deutschland importiert und prägt bis heute die Landschaft. In der Nähe der Ortschaft liegt von Wiesen und Wäldern gesäumt der klare Bergsee Göygöl. Hinter ihm ragt der Berg Kapaz auf, der ein beliebtes Ausflugsziel ist und zum Picknick einlädt. Mingachevir Wer Wasser mag, der sollte auch Mingachevir besuchen. In der viertgrößten Stadt Aserbaidschans kann man an den Ufern des Flusses
Kür spazieren und leckeren frischen Fisch essen. Mingachevir liegt gleich hinter dem gleichnamigen Staudamm, der zu den höchsten Europas zählt, und zu einem Bad mit Blick auf die umliegenden Berggipfel lockt. In einer einsamen Steppenlandschaft nördlich des Mingachevir Stausees liegt der Salzsee Acinour. Im Sommer wirkt der ausgetrocknete See wie eine Schneelandschaft, im Winter hingegen zieht er mit seiner Wasserfläche Flamingos an. Zwei weitere Attraktionen finden sich unweit von Mingachevir: das Turyanchay-Reservat, in dem man Geier- und andere Vogelarten beobachten kann, und der Kurort Naftalan, der für sein heilsames Öl bekannt ist.
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UNESCO
Oben: Bedeutend: der Schirwanschah-Palast. Links: Verzaubernd – die Altstadt von Baku. Unten rechts: Uralt – Felszeichnungen im Gobustan Naturpark.
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Durch die Jahrtausende Die Geschichte von Aserbaidschan erstreckt sich über die Jahrtausende. Noch heute findet man Beweise einer prachtvollen Vergangenheit.
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ie ganze Altstadt von Baku, Icheri Sheher, wurde 2000 in den Status geschütztes UNESCO Weltkulturerbe erhoben. Der Schirwanschah-Palast im Kern der Altstadt besteht aus mehreren Gebäuden, und die meisten Historiker sind sich einig, dass die Bauwerke mindestens aus dem 12. Jahrhundert stammen. Jedoch gibt es auch Stimmen, die sagen, dass manche der Gebäude wesentlich älter sind und bereits im 7. Jahrhundert erbaut wurden. Legenden und Kunstfertigkeit Unbestritten ist aber die kulturhistorische Bedeutung des Palastes. Zu dem Komplex gehören Mausoleen, Moscheen, islamische Schulen, die Medressen genannt werden, und Karawansereien, die als Herberge dienten. Am berühmtesten, und das Wahrzeichen der Stadt, ist der Qiz Qalasi, der ungewöhnlich geformte Jungfrauenturm, den ein Geheimnis umgibt: der Turm ist fast 30 Meter hoch und bis zum heutigen Tag ist es nicht gelungen, den Baustil zeitgeschichtlich einzuordnen. Am wahrscheinlichsten ist es, dass der Turm Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung war. Seinen Namen trägt er, weil sich eine Prinzessin vor Liebeskummer von ihm in den Tod gestürzt haben soll. Das Mausoleum der Schirwanschahs wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Das Gebäude wird von einer riesigen Kuppel gekrönt, die von außen reich verziert ist. Fast noch beeindruckender ist das Portal, durch das man in das Mausoleum tritt. Es ist mit wunderschönen Ornamenten geschmückt und ein Beweis für die Kunstfertigkeit, zu der die Erbauer imstande waren. Die ganze Altstadt mit ihren schmalen Gassen will entdeckt werden. Man kann sich in ihr verlieren und sich fühlen, als wäre man in eine mystische, vergangene Zeit gereist.
Zeichen aus der Urzeit Nur ungefähr 60 Kilometer südlich von Baku liegt die UNESCO Welterbestätte Gobustan. 1930 wurden an den Wänden der Felsen steinzeitliche Zeichnungen gefunden. Es sind einfache Bilder von Tieren und Menschen, die auch Petroglyphen genannt werden, die vor rund 15.000 Jahren erschaffen wurden. Die Bilder weckten auch das Interesse des berühmten Wissenschaftlers Thor Heyerdahl, der die Herkunft der Wikinger in Aserbaidschan vermutete. Seit 2012 befindet sich an diesem Ort auch ein modernes Museum, in dem die Besucher alles über die Entstehung der Zeichnungen erfahren können. Die interaktive Ausstellung arbeitet mit spektakulären audiovisuellen Installationen – Geschichte wird hier wirklich wieder lebendig: Die Jäger, die sich auf den Felsen verewigten, jagen wieder die Tiere, die damals ihre Lebensgrundlage darstellten. Aber natürlich lassen sich die frühzeitlichen Dokumente menschlicher Kreativität auch live bewundern. Ein schmalerPfad führt durch Felsen, die in den Himmel ragen. Die Bilder im Stein zeigen eine Gruppe Menschen, Pferde, Steinböcke und Ochsen, und das Museum bereitet die Besucher optimal auf diese Eindrücke vor. Die dargestellten Frauen sind ein Symbol der Fruchtbarkeit, die Gruppe Menschen scheint einen rituellen Tanz aufzuführen. Es ist faszinierend, welchen Sog die einfachen, tausende Jahre alten, Bilder entfalten. Man steht vor ihnen, schweigt, und erkennt den langen Weg, den die Menschheit bis zu diesem Punkt gegangen ist. Und da in der kargen Landschaft, vor dem nackten Fels, entsteht eine Verbindung zwischen der modernen Welt (-bevölkerung) und der Steinzeit mit ihren Jägern und Sammlern.
Unser Tipp Die Altstadt von Baku erleben Ein guter Tipp für alle Touristen ist es, sich einen ortskundigen Führer zu nehmen. Auf diese Weise lässt sich die Altstadt viele ihrer Geheimnisse entlocken. Alternativ kann man sich einen Audioguide an der Infostelle gegenüber des Jungfrauenturms ausleihen. Über die Altstadt verteilt finden sich an vielen Sehenswürdigkeiten Informationstafeln mit den entsprechenden Nummern für den Audioguide.
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Geschichte
Oben: Filigran und farbenfroh – der Khanpalast in Sheki. Links: Kunsthandwerk – seit Generationen überliefert. Mitte rechts: Wo alte Handwerkskunst lebendig ist – Lahic. Unten: Karawanserei in Sheki.
Geschichte
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Schätze aus Jahrhunderten Aserbaidschan war schon früher ein bedeutender Handelsplatz. Bis heute können Besucher noch viele kulturelle Schätze entlang der Großen Seidenstraße finden.
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ie von Legenden umwobene Seidenstraße verlief durch das Gebiet des heutigen Aserbaidschans. Handelsreisende verlief auch durch die Region westlich des Kaspischen Meeres von Russland in Richtung Indien. Später folgten die Engländer auf dieser Route durch den Kaukasus. Schon 700 bis 600 v. Chr. wurden Ölvorkommen bei Baku erwähnt. Im Mittelalter waren die Seidenspinner, die das wertvolle Gewebe verarbeiteten, international bekannt und die Palazzi und Artefakte der herrschenden schiitischen Klasse grandios. Auch heute lassen sich die Kulturschätze dieser Region besuchen, der es an politischer, religiöser und kultureller Geschichte nicht mangelt: Der erste Staat auf dem Gebiet Aserbaidschans lässt sich auf das 9. Jahrhundert v. Chr. zurückführen. In den folgenden 3.000 Jahren durchwanderte eine Vielzahl an Völkern das Gebiet: Römer, Mongolen, Perser, Russen – um nur einige zu nennen. Es entstand eine Vielzahl von Staaten wie das antike Albania oder das mittelalterliche Schirwan, das im 16. Jahrhundert dem Reich der Safawiden wich. In der Moderne folgten freie und sowjetische Republiken bis zur heutigen Republik Aserbaidschan. Schätze in und um Baku Schon vor vielen hundert Jahren war Baku als wichtiges Handelszentrum bekannt, und vor allem als Seehafen hatte die heutige Hauptstadt auch für die Seidenstraße eine wichtige Bedeutung. Sichtbar ist dies in der historischen
Architektur Bakus: Die Stadtmauern der Altstadt wurden im 7. Jahrhundert n. Chr. errichtet, der Jungfrauenturm entstand zwischen dem 5. und 12. Jahrhundert und der Palast der Schirwanschahs im 15. Jahrhundert, in den letzten Dekaden der Dynastie. Außerhalb Bakus, im 50 Kilometer südwestlich gelegenen Gobustan Naturpark, finden sich aber noch weitaus ältere Kulturschätze: einige tausend steinzeitliche Felszeichnungen. Seide und Kupfer Baku war aber nicht immer Hauptstadt. Zur Zeit der Schirwanschahs vom 8. bis 15. Jahrhundert diente das westlich im Landesinneren gelegene Shamakhi als politisches Zentrum. Die Stadt, die erste Erwähnung im 2. Jahrhundert v. Chr. findet, hat sich trotz der Vielzahl kriegerischer Umwälzungen über Hunderte von Jahren seine kulturellen Schätze bewahren können. Die Bedeutung der Stadt stieg im 1. Jahrtausend n. Chr. beständig, wovon heute die Djuma-Moschee aus dem 10. Jahrhundert und einige Reste alter Stadtmauern aus dem 11. Jahrhundert zeugen. Mit Wein und Seide wurde die Region im Mittelalter bekannt. Ein weiteres wichtiges Seidenzentrum war die weiter westlich gelegene Stadt Basqal, die ein mittelalterliches Kanalsystem aufweist. Nördlich von Basqal liegt der kleine Ort Lahic, ein ehemaliges Wirtschaftszentrum ganz anderer Art: Waffen- und Kupferschmiede wirkten hier und konnten ihre Kunstfertigkeit international bekannt machen. Heute leben in dem historischen Bergdorf weniger als 1.000 Einwoh-
ner, die in ihren alten Kupferschmieden in den kopfsteingepflasterten Gassen das Handwerk weiterhin pflegen. Tausende Jahre Kultur Weiter in Richtung Nordwesten, auf halber Streckezwischen Baku und der georgischen Grenze, liegt der ebenfalls seit der Antike bekannte Ort Gabala – die Ausgrabungsstätte der antiken Stadt findet sich etwa 20 Kilometer südlich in Chukhurkabala. Noch weiter nordwestlich am Fuße des Kaukasus liegt die Stadt Sheki, die im 4. Jahrhundert zu einem wichtigen Zentrum des aufkommenden Christentums wurde. Frühchristliche, albanische Gotteshäuser sind ebenso erhalten geblieben wie die späteren Moscheen, Karawansereien, Bäder und Basare – und ganz besonders: der Khanpalast von Sheki. Dieser entstand 1797 im persischen Stil, verfiel aber schon bald wieder. 1850 übernahm der Statthalter Kaukasiens, Fürst Michail Semenowitsch Woronzow, den Bau als Sommerresidenz und ließ ihn renovieren. Innen ist der Palast reich an Intarsien, Schnitzereien und Wandmalereien und geschmückt mit bunten Glasfenstern – Shebeke– die auf einem Quadratmeter bis zu 7.000 Bestandteile enthalten. Eine mehrere tausend Jahre alte Kulturlandschaft, die von Zoroastriern, Christen und Moslems bevölkert und umkämpft wurde, deren Produkte von Europa bis nach Asien gehandelt und geschätzt wurden: das ist das Land Aserbaidschan entlang der alten Karawanenwege der Großen Seidenstraße.
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Kultur
Interview mit Parviz Shahbazov
Ein Leben für sein Land • Geb. am 24.11.1969 in Baku, Aserbaidschan • 1986-1992 Studium, Staatliche Erdölakademie (Baku) • 1988-1989 Militärdienst • 1991 Eintritt in den diplomatischen Dienst • 1991-1992 II. Sekretär in der Abteilung für internationale wirtschaftliche Beziehungen im Außenministerium, Baku • 1992-1996 Attaché in der Botschaft der Republik Aserbaidschan in Deutschland • 1996-1997 II. Sekretär, Außenministerium, Baku • 1997-1998 I. Sekretär, Außenministerium, Baku • 1998-1999 Abteilungsleiter, Außenministerium, Baku • 1999-2001 Stellv. Leiter des Departaments, Außenministerium, Baku • 2001- 08/2005 Botschaftsrat in der Botschaft der Republik Aserbaidschan in Österreich • 10/2004-04/2005 Charge d‘Affairs der Republik Aserbaidschan in Österreich und bei den internationalen Organisationen in Wien • 01/2005-04/2005 Vorsitzender des Forums für Sicherheits kooperation der OSZE • Seit 08/2005 Botschafter der Republik Aserbaidschan in der Bundesrepublik Deutschland
Das unentdeckte Land Der Botschafter der Republik Aserbaidschan in Deutschland, Parviz Shahbazov, über die lebendige und vielfältige Kulturszene in seiner Heimat.
Was sind die Gründe für das lebendige Kulturangebot in Aserbaidschan? Aserbaidschan ist eine Kulturnation, die geografisch an der Schnittstelle der Weltzivilisationen, aber zugleich auch an der Schnittstelle von Okzident und Orient liegt. Ein prägendes Element aserbaidschanischer Kultur ist die religiöse und multiethnische Toleranz. Seit Jahrhunderten leben in Aserbaidschan die verschiedenen Ethnien, Kulturen und Konfessionen friedlich nebeneinander. Diese Vielfalt und gegenseitige Bereicherung ist Teil der aserbaidschanischen Kultur. Was ist typisch für aserbaidschanische Kunst und Kultur? Typisch für das kulturelle Leben in Aserbaidschan ist vor allem das interkulturelle und interreligiöse Miteinander. Es ist durchaus interessant, den Alltag und die Interaktion verschiedener Volks- und Religionsgruppen in den Regionen zu beobachten. Traditionelle Darbietungen, die üblicherweise bei den nationalen Festen aufgeführt werden, erzählen viel über die historische und geistige Identität des aserbaidschanischen Volkes. Sehr spannend sind die Auftritte der Pehlivans, der traditionellen Ringer. Die einzigartige Kombination von Jazz und der traditionellen Musik Mugham, die Volksmusikskunst der aserbaidschanischen Wanderbarden Aschygen, die Volkstänze, die faszinierende Mischung der alten und modernen Architektur in Baku, die Jahrtausende alten Felszeichnungen in Gobustan,
mittelalterliche Kirchen und Moscheen in den Gebirgen, die reiche Teppichkunst, die man im Teppichmuseum in Baku bewundern kann, das architektonisch beeindruckende Heydar Aliyev Zentrum, das von der weltbekannten Architektin Zaha Hadid entworfen wurde – dies alles sind Beispiele, die unser Land bei den Kennern aserbaidschanischer Kultur und Touristen sehr beliebt machen. Gibt es eine junge Kunst- und Kulturszene? Existiert gar so etwas wie eine Off-Kultur? In Aserbaidschan hat sich eine sehr populäre moderne Kunstszene entwickelt. Es gibt in Baku das neue Museum für moderne Kunst. Die Werke junger aserbaidschanischer Künstler wurden in Berlin im Jahr 2012 in der Ausstellung „Fly to Baku“ ausgestellt. Dieses Kunstprojekt, das von der Heydar Aliyev Stiftung durchgeführt wurde, ist international auf positive Resonanz gestoßen. Eine Off-Kultur ist in Aserbaidschan noch nicht groß verbreitet. Es gibt jedoch immer wieder junge Künstler, die z.B. im Philharmonie-Park in Baku oder auf dem offenen Gelände des Grünen Theaters Rockmusik spielen, ein Musikstil, der ansonsten in Aserbaidschan keine große Popularität hat. Was hat sich durch den Eurovision Song Contest verändert? Welche Impulse hat er für die heimische Kulturszene geliefert? Der erste Platz bei einem Musikwettbewerb wie dem Song Contest wurde in Aserbaid-
Kultur
schan sehr groß bejubelt und das hat vor allem auch kulturelle Hintergründe. Aserbaidschan freute sich natürlich auch darüber, dass es nun die Gelegenheit hatte, seine Gastfreundschaft und auch die Fähigkeit, Großevents auszutragen, vor einem internationalen Publikum zeigen konnte. Seit dem Eurovision Song Contest 2012 hat sich Aserbaidschan zu einem selbstbewussten Gastgeberland für große Kulturevents entwickelt. Mit der zunehmenden internationalen Aufmerksamkeit auf unser Land wächst gleichzeitig auch die Motivation einheimischer Musiker, aber auch der Vertreter anderer Kulturbereiche, sich zu präsentieren. Wie hat sich die Wahrnehmung des Landes durch den Song Contest verändert? Obwohl Aserbaidschan sich in Europa längst als politischer und wirtschaftlicher Partner etabliert hat, waren unsere reiche und vielfältige Tradition, Architektur, Landschaft, Natur, Sitten und Bräuche für die meisten Menschen in Europa bis zum Sieg beim Eurovision Song Contest eine unentdeckte Welt. Seither erleben wir nicht nur eine größere Zahl ausländischer Touristen, sondern auch ein gewaltiges mediales Interesse an aserbaidschanischen Themen. Heute ist mein Land vielfacher Gegenstand der Berichterstattung in bekannten internationalen Reisemagazinen und -portalen. Die interessierten Besucher wissen nun, dass sie ein weltoffenes, gastfreundliches und kulturreiches Land entdecken können.
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Oben: Weiter Ausblick über Baku. Mitte: Tradition trifft Moderne – Austellung im Heydar Aliyev Center. Unten links: Exponate im Museum of Modern Art. Unten rechts: Kunstvolle Fassade am Literaturmuseum.
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Natur
Das Land mit dem Blubb Aserbaidschan ist ein Land voller erstaunlicher Naturwunder und Zufluchtsort vieler seltener Tier- und Pflanzenarten.
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angsam hebt sich der Schlamm. Immer höher wölbt sich die grau-braune Masse. Schließlich reicht die Oberflächenspannung nicht mehr aus, die Blase platzt mit einem lauten „Blubb“, der Schlamm-Spiegel ist für einen Moment glatt, dann beginnt es von vorne. So genannter kalter Vulkanismus sorgt dafür, dass Aserbaidschan das Land mit den meisten Schlammvulkanen ist. 350 von weltweit 800 der morphologischen Erhebungen befinden sich in der Kaukasus-Republik, darunter laut Guinnessbuch der Rekorde der größte Schlammvulkan der Welt. Die Vulkane Aserbaidschans wurden von einer unabhängigen Schweizer Organisation auf Platz 5 der sieben Weltwunder gewählt. Der erste Schlammvulkan soll hier vor 25 Millionen Jahren ausgebrochen sein. In den vergangenen 200 Jahren wurden 200 große Ausbrüche verzeichnet – ein Spektakel, bei dem es im Untergrund rumort und Fontänen aus Schlamm in die Höhe schießen. Apropos in die Höhe schießen: Ein besonderes Naturspektakel, das ewige Feuer, lässt sich auf dem Berg Yanar Dag, etwa 20 Kilometer von Baku entfernt, bewundern. Dort strömt über einer Ölblase sitzendes Gas aus der Erdoberfläche und versetzt den Berg permanent in Flammen. Bis zu drei Meter hoch züngeln sie aus dem Kalksteinberg empor. Besonders in der Dämmerung ist dies ein eindrucksvolles Schauspiel. Aserbaidschan nutzt seine Rohstoffe auch auf überraschende Weise. In der Stadt Naftalan wird eine ungewöhnliche Kurbehandlung angeboten: Das Baden in Naftalan-Öl, einem geruchsneutralen Erdöl, von dem schon Marco Polo berichtete. Er soll eine Menge positiver Effekte haben und sich gut auf viele Krankheiten, wie z. B. Rheuma, auswirken.
Auf den Feuerbergen entstanden bereits zu vorchristlicher und vormuslimischer Zeit Feuertempel, die den Anhängern des Zoroastrismus, einem alten Lichtkult aus der Antike, noch heute als Kultstätte dienen. Der Tempel von Ateshgah bei Surakhani ist heute einer der bekanntesten auf Absheron. Auch wenn das Gas inzwischen aus der Leitung kommt, verbreitet der Tempel mit seinen uralten Sanskrit-Inschriften noch immer eine besondere, mystische Stimmung. Nicht nur mit geologischen Besonderheiten lockt das Land – acht Nationalparks ermöglichen in Aserbaidschan einen besonderen Kontakt mit Flora und Fauna. Die meisten sind touristisch erschlossen, spezielle Führungen mit erfahrenen Rangern ermöglichen einen guten Zugang zu Pflanze und Tier. Leopard, Mufflon, Steinadler Der Zangazur National Park, 2009 eröffnet, hat davon besonders viele: In diesem bergigen Gebiet existieren 58 Tierspezies und 39 Pflanzenspezies, die in der Roten Liste verzeichnet sind. Hier wohnen seltene und bedrohte Tiere wie der Anatolische Leopard, das Mufflon, die Wildziege, der Weißschwanz Seeadler, der Steinadler oder die Zwergtrappe. Der Shirvan-Nationalpark ist seit 2006 für Besucher geöffnet. In dieser Steppen- und Halbwüstenlandschaft leben Wildkatzen, Wölfe, Füchse, Dachse, Biber und zahlreiche farbenprächtige Vogelarten; im Meeresbereich haben Flamingos, Bussarde, Pelikane, Reiher, Falken und andere Großvögel ihren Lebensraum. Im Flachland von Kur-Araz liegt der Agh Gol Nationalpark. Auch hier ist der ornithologische Reichtum immens: 140 Vogelspezies machen den Park zum Traumziel für Bird-Watcher. Viel waldiger ist der Hirkan
Nationalpark im Flachland von Lankaran und den Talysh Bergen: Fast 99 Prozent der Fläche sind bewaldet. Hier gedeihen zahlreiche endemische Pflanzen, also Gewächse, die ausschließlich an einem Ort wachsen, darunter lokale Unterarten von Buchsbaum, Olivenbaum, Kastanie, Seiden-Akazie, Feigenbaum und Birnbaum. Sie haben fast gänzlich unbeschadet die Eiszeiten der letzten zwei Millionen Jahre überstanden – anders als ihre Kollegen im Mittelmeerraum. Ein Wahrzeichen des Parks ist der sogenannte Eisenholzbaum, ein echtes Kuriosum. Sein Holz hat eine so hohe Dichte, dass es nicht schwimmt. Wer nicht nur Vögel und dekorative Fauna sehen will, dem sei der Nationalpark Altiagac ans Herz gelegt. Hier leben in Eichenwäldern versteckt Bären, Füchse, Wölfe und Rotwild, die man mit Geduld und Fernglas gut beobachten kann. Robben, Füchse, Vogelarten Der Südzipfel der Halbinsel Absheron unweit von Baku steht seit 2005 unter Schutz: dort wurde mit dem Absheron Nationalpark eine Schutzzone für heimische Tiere wie die Kaspische Robbe, Schakale, Füchse sowie unterschiedlichste Vogelarten – von Seeschwalben über Möwen bis hin zu Pelikanen und Flamingos – geschaffen. Durch seine Abgeschiedenheit ist der Nationalpark eine wahre Naturoase für Individualisten mit langen, meist menschenleeren Stränden und Dünenlandschaften. Die besten Chancen, Robben in der Region zu sehen, bestehen in den Frühlingsmonaten. Eine weitere Attraktion Absherons sind die zahlreichen Salzseen, zum Beispiel der Masazir-See, die im Sommer wie Schneelandschaften anmuten und abhängig von der Tageszeit in verschiedenen Farben schimmern.
Natur
Links oben: Ursprüngliche Natur und klarer Himmel in Lerik. Rechts oben: Einer von 350 Schlammvulkanen. Links unten: Ewige Flammen im Tempel von Ateshgah. Rechts mitte: Gesund – Ein Bad im heilendem Öl. Rechts unten: Yanar Dag − der brennende Berg auf Absheron.
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Oben: Der groĂ&#x;e Kaukasus im Sommer. Unten links: Weite Strände auf Absheron am Kaspischen Meer. Unten recht: Perfekte Piste - Ski Heil am Shahdag.
Aktiv
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Berge, Wälder und das Kaspische Meer Aserbaidschans einmalige und abwechslungsreiche Natur lockt mit vielfältigen Aktivitäten.
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n Aserbaidschan kann man neun verschiedene Klimazonen erleben - es gibt subtropisches Klima, wüstenähnlich trockene Regionen, Steppen, in denen der Boden nur mit Gras bedeckt ist und Gegenden, in denen viele Quellen für moorige Bedingungen sorgen. In den Bergen des Kaukasus kommt es aufgrund der Höhenlage in den Wintermonaten auch zu Schneefällen. Seit einigen Jahren entwickelt sich hier der Skisport, seit 2014 auch am Tufandag in der Nähe von Gabala, aber besonders am Königsberg Shahdag. Dieses junge Skigebiet liegt am Südrand des Kaukasusgebirges im Nordosten des Landes, eine Stunde von Gusar entfernt. Frostige Freuden Das Shahdag Skiresort nimmt im Dezember den Winter-Betrieb auf und punktet mit optimalen Schneebedingungen und freien Pisten. Ski- und SnowboardBegeisterte haben hier freie und sichere Fahrt, denn noch gilt Skifahren in Aserbaidschan als Geheimtipp. Neben Hügeln und Kurzpisten für Anfänger gibt es zwei Berge von jeweils 1.067 Metern und 1.925 Metern Höhe für die erfahrenen Läufer mit insgesamt 19 Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Sollte einmal doch nicht genügend Schnee liegen, füllen Maschinen die Pisten mit Kunstschnee auf. Doch nicht nur auf einem oder zwei Brettern ist es möglich, die Natur des Shahdag zu erkunden. Das Shahdag Skiresort bietet auch Touren mit dem Schneemobil, auf speziellen Schnee-Segways oder auf dem Pferderücken. Noch mehr Adrenalin als bei einer rasanten Pistenabfahrt garantiert eine ZipLining-Tour. Im zweiten, kleineren Skigebiet am Tufandag, weiter nordwestlich in der Nähe von Gabala, stehen Skifahrern bisher fünf von insgesamt zehn Pisten zur Verfügung. Nach der Fertigstellung soll das Skigebiet 3.000 Wintersportler pro Tag aufnehmen können. Fallschirmspringen in ungestümer Wildheit Doch der Berg ruft nicht nur zur Winterszeit: Auch im Sommer fasziniert der Shahdag mit seiner ungestümen, rauen Wildheit. Hier ist die Natur weitestgehend unberührt. In den warmen Monaten können aktive Touristen wandern und klettern oder sogar
Fallschirmspringen. Auch den Tufandag können Besucher zukünftig ganzjährig genießen: Der Ausbau von Wander- und Fahrradwegen wird gleichermaßen vorangetrieben. Eines der beliebtesten Wandergebiete ist der Große Kaukaus. Zur Besteigung der über 4.000 Meter hohen Berge ist alpine Erfahrung unabdingbar. Highlight, im wahrsten Sinne des Wortes, ist der Berg Bazardüzü, höchste Erhebung des Landes. Seine Besteigung sollte nur mit Bergführer angetreten werden. Teilweise sind auch amtliche Genehmigungen erforderlich, um im Frühtau zu Berge zu ziehen (und natürlich auch während des restlichen Tages). Im südlich gelegenen Talysh-Gebirge kommen auch ungeübtere Wanderer auf ihre Kosten. Wer das Glück der Erde woanders sucht, kann mehrtägige Reitwanderungen durch die Landschaft buchen. Dabei sind vor allem ungeübte Reiter angesprochen, die die Natur einmal hoch zu Ross erleben wollen. Zu Pferde werden Nahrungsmittel, Kleidung und alles andere mitgenommen – unterwegs erleben die Reitgruppen dann die Natur und besuchen kulturelle Sehenswürdigkeiten, bevor sie abends in Herbergen einkehren. Kaspischer Meeresspaß Wer lieber durch Wellen pflügt statt durch Wälder zu reiten, findet seinen nassen Spaß am Kaspischen Meer. Mit einer Fläche von 371.000 Quadratkilometern ist es der größte Salzwassersee der Welt. 1.025 Meter tief ist das Gewässer, auf dessen Grund sich ähnliche Erdkrustenformationen befinden wie in den Ozeanen. Insofern trägt das Kaspische Meer seinen Namen zurecht. Urlauber schätzen den niedrigen Salzgehalt im Wasser. Schwimmen und Fischen sind nur einige der Wasseraktivitäten. Als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung Bakus dient vor allem die Nordseite der Halbinsel Absheron, wo sich zahlreiche Strände und Resorts befinden. Zu den beliebtesten Abschnitten zählen Mardakan, Bilgah und Nardaran. Wer nicht nur planschen, sondern sein Anglerglück versuchen möchte, findet hier ideale Bedingungen: Als Paradies für Angler gelten die Dämme am Mingachevir Stausee.
Unser Tipp Tour buchen Wer Bergtouren im Kaukasus oder anderen Regionen buchen möchte, sollte dies über eine Agentur vor Ort tun. Diese stellt neben Guide und Ausrüstung auch die notwendigen Genehmigungen aus.
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Kulinarik
Safran, Kebab und Könige Die Küche Aserbaidschans ist abwechslungsreich, exotisch — immer wieder lecker.
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as Motto der aserbaidschanischen Küche ist wohl: Frisch, frischer, lecker. Vieles von dem, was gereicht wird, vor allem das leuchtende Obst und das knackige Gemüse, wird im Land selbst produziert und kommt schnell auf den Tisch. Die neun Klimazonen Aserbaidschans sind ein Garant für ein farbenfrohes und reichhaltiges Angebot auf den Basaren, den Märkten und den Esstischen. Aus dieser riesigen Auswahl schöpft die landestypische Küche. Es wird viel mit Fleisch, Reis, Gemüse und Kartoffeln gekocht. Ebenso wichtig sind getrocknete Früchte und Gewürze wie Koriander, Sumach, Dill und vor allem Safran. Eines der Lieblingsessen der Aserbaidschaner ist der Kebab aus Fleisch. Die Zubereitung des Kebabs ist eine traditionelle Männerdomäne. Das Fleisch wird an Spießen über Holzkohle gegrillt. Die vegetarische Variante aus Auberginen, Tomaten und Kartoffeln schmeckt nicht minder gut und bringt
satte Farben auf jeden Tisch. Ansonsten wird das frische und regionale Gemüse auch gern mit Fleisch gefüllt und mit Gewürzen in der Pfanne zubereitet, wie z. B. beim Dolma. Die meisten Mahlzeiten beginnen mit einer reichhaltigen Suppe aus Hammelfleisch und Kichererbsen, die Piti genannt wird. Der Plow Der unbestrittene Spitzenreiter der nationalen Küche ist jedoch der Plow, der von keinem Fest wegzudenken ist. Die Kochkunst einer zukünftigen Braut entscheidet sich sogar daran, wie gut ihr Plow ist. Es ist schwierig, genau zu sagen, woraus Plow besteht, weil jede Familie ihr eigenes Rezept verwendet, das durch die Generationen weitergereicht wird. Es gibt sehr einfache Plows, die jeder zubereiten kann und hoch komplexe, wie sie nur Spitzenköche herstellen. Die Hauptzutat ist immer Reis, der mit Fleisch, getrockneten Früchten und Gemüse zubereitet wird.
Baklava & Co Gerade zu den Novruz-Feiertagen werden viele lukullische Genüsse gereicht. Der Ursprung der uralten Festlichkeiten lässt sich nicht mehr mit Sicherheit zurückverfolgen. Heute stehen die Festtage für den Neubeginn und werden zum Frühlingsanfang gefeiert. Die ganze Familie kommt zusammen, Freunde werden eingeladen, und alle feiern ein großes Festmahl. Zum Nachtisch werden Shekerbura oder Baklava gereicht – kleine gefüllte Backwaren, die auf jeden Fall probiert werden sollten. Baklava zum Beispiel ist ein Gebäck aus verschiedenen Schichten und gehackten Nüssen. Die Süßspeisen leiten das Ende des Mahls ein und werden mit einem herb schmeckenden Cay-Tee gereicht, der wunderbar mit der Süße des Gebäcks harmoniert. Aber das heißt nicht, dass die Feierlichkeiten vorbei sind: sie können sich bis in die Nacht hinziehen – voller Lachen, Gesellschaft und Freude.
„Ütsch badji“ – die drei Schwestern. Dolma mit Auberginen, Tomaten und Paprika Zutaten: Öl 500 Gramm Lammoder Rinderhackfleisch 2 Auberginen 2 große Tomaten 2 rote Paprika 3 kleine Zwiebeln 2 Knoblauchzehen 250 Gramm Joghurt 1 Bund Reyhan oder Basilikum 1/2 EL Kurkuma Sumach Eine gute Prise Salz Pfeffer weil drei verschiedene Umgangssprachlich wird dieses Gericht auch „die drei Schwestern“ genannt, Gemüsearten die Hauptrolle spielen. dem Wasser überDie Stiele der Auberginen entfernen, sie seitlich einschneiden und mit kochen Löffel heraus gießen. Die Deckel der Tomaten abschneiden und ca. 1/3 des Fleisches mit einem und dann die Kerne kratzen und zur Seite stellen. Bei den Paprika ebenfalls die Deckel entfernen heraus schneiden. Das Fleisch in einer Pfanne zusammen mit den Zwiebeln kurz anbraten. Fruchtfleisch der Das klein geschnittene Reyhan oder Basilikum dazufügen, genauso wie das Tomaten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dann das Gemüse Salz und Kurkuma mischen und damit das Innere des Gemüses bestreichen. oben Tomaten und mit dem Fleisch füllen und in eine tiefe Pfanne geben – unten Auberginen, und so lange Paprika. Eine halbe Tasse Wasser zugeben, einen Deckel auf die Pfanne legen kochen lassen, bis das ganze Wasser verdampft ist. Sumach vermischen. Währenddessen den Knoblauch in den Joghurt pressen und zusammen mit
Das Gemüse mit dem Joghurt zusammen servieren – nuş olsun.
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Deutsches Erbe
Das architektonische Erbe der deutschen Einwanderer kann man in Göygöl bewundern.
Deutsche Spuren in Aserbaischan Im 19. Jahrhundert zogen mehrere Familien von Schwaben nach Aserbaidschan, um dort ihrem Traum von einem guten Leben zu finden.
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ie Geschichte der Welt ist voller Turbulenzen und Umbrüche. Gekennzeichnet von großen Rückschlägen und manchmal auch von genauso großer Hoffnung. Manches ist allgemein bekannt, manche Schicksale sind verschollen im Auf und Ab der historischen Gezeiten. Viele dieser Schicksale wurden geprägt vom Mut, ein neues Leben zu beginnen. 1816 versammelten sich mehr als vierzig Familien in der protestantischen Gemeinde Ulm. Sie wollten einem Leben in Württemberg entfliehen, das durch hohe Steuern und harte Lebensumstände geprägt war. Sie machten sich auf, als Abenteurer und Weltentdecker, um für sich ein besseres Leben zu schaffen, das sie nach ihren Vorstellungen gestalten konnten. Nicht zufällig fiel ihre Wahl auf den Kaukasus. Zum einen wurden sie von Zar Alexander I.
eingeladen, der ihnen Religionsfreiheit versprach. Zum anderen war für die gläubigen Schwaben genau dort der Ort des Kommen Christi, wo die Menschheit wieder entstanden ist – es war ein biblisches Versprechen von Neuerweckungen und geistiger Erfüllung. Neue Heimat Im Frühling 1819 erreichte die Gruppe Aserbaidschan und gründete dort ihre erste Siedlung Helenendorf, die heute den Namen Göygöl trägt. Die Jahre vergingen. Mehr Menschen kamen, neue Siedlungen wurden gegründet und wuchsen. Die Einwanderer schlugen Wurzeln, machten sich das fruchtbare Land zu eigen und zu nutze. Die Siedlungen waren untereinander verbunden, tauschten Waren, blieben ihren Traditionen treu und hielten die Bräuche
am Leben, die ihnen schon in Deutschland wichtig gewesen waren. So trugen die Siedler immer noch schwäbische Trachten und kochten nach Rezepten aus ihrer alten Heimat. Aber sie hatten sich ein neues Zuhause in der Fremde erschaffen, den Unwägbarkeiten und Komplikationen getrotzt. Lebendige Geschichte Der letzte deutsche Nachkomme war Victor Klein. Er starb 2007. In den kommenden Jahren wird in seinem Haus, Ort seiner Heimat, ein Museum eröffnet, das die Geschichte der Schwaben in Aserbaidschan erzählt. Die Deutschen sind zu einem Bestandteil der aserbaidschanischen Identität geworden. Ihr Gedenken wird erhalten, wie man auch in Göygöl deutlich merkt – wo das deutsche Erbe liebevoll gepflegt wird.
Bevölkerung
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Aserbaidschan zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt und gegenseitigen Respekt aus.
Zusammen vielfältig Gastfreundschaft wird in der multikulturellen und offenen Gesellschaft von Aserbaidschan groß geschrieben.
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astfreundschaft findet man in Aserbaidschan auf den Basaren in Baku, an den Stränden von Absheron oder im Luftkurort Ilisu, der bekannt für sein heilsames Mineralwasser ist. Die Gastfreundschaft entspringt aus einer Mentalität, die geprägt ist von der langen Tradition, Fremde im Land willkommen zu heißen. Die Bevölkerung zeichnet sich durch Diversität und Multikulturalität aus und es gibt kaum Spannung zwischen den verschiedenen Gruppen. Gut 90 Prozent der Bevölkerung sind muslimisch – aber damit wird vor allem eine kulturell-ethnische Zugehörigkeit ausgedrückt und keine religiöse – nur gut 10 Prozent praktizieren ihren Glauben. Daneben gibt es im Land christliche und jüdische Minderheiten – die ersten Juden kamen schon vor 2.500 Jahren ins Land
und haben sich ihre Traditionen und Lebenswege bewahrt. Immer wieder wurde Aserbaidschan zu einem sicheren Hafen für jüdische Einwanderer, z. B. während des Zweiten Weltkrieges, als vornehmlich gut ausgebildete russische Juden in das Land kamen. Im 4. Jahrhundert wurde das Christentum zur Staatsreligion in Kaukasisch-Albanien – der Staat erstreckte sich fast über das ganze Territorium des heutigen Aserbaidschans. Auch später kamen christliche Kongregationen ins Land, unter ihnen auch protestantische Einwanderer aus Schwaben. Vor allem seit dem Ende der Sowjetunion findet Aserbaidschan seine Seele immer wieder in einem bunten Pluralismus, der sich durch ein entspanntes Miteinander auszeichnet. Auf eins kann sich jeder Besucher verlassen: er ist als Gast willkommen.
Unser Geheimtipp Wo Noah landete Seine Abgeschiedenheit und die fast menschenleeren Berglandschaften machen die Exklave Nachtschiwan südwestlich des Mutterlandes so besonders. Es handelt sich um eine autonome Republik mit weniger als 400.000 Einwohnern. Der Name bezieht sich auf Noah, der in der Region mit seiner Arche aufgesetzt sein soll und die ausgesandte Taube den Olivenzweig zurückbrachte. Auch wenn die Republik mit gerade mal 5.500 Quadratkilometern recht klein ist, so birgt es doch eine große Zahl an Kulturschätzen: 1.162 kulturhistorisch wichtige Gebäude befinden sich hier, darunter das Grab des Noah, der KhanPalast oder das Badehaus Ismayilkhan mit seinen stattlichen Kuppeln aus Gold. Weniger glamourös, aber nicht minder beeindruckend und dazu äußerst mysteriös sind die Petroglyphen von Gemiqaya. Sie datieren aus dem Neolithikum und noch heute rätseln Archäologen über die Hintergründe dieser in Stein geritzten Zeichen.
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Zehn gute Gründe für Meetings Industry in Aserbaidschan
1.
Beeindruckend alt, faszinierend neu
Altes und Neues liegen in Aserbaid schan oft nah beieinander und sorgen für spannende Kontraste. Sagenhaft ist der Blick von alten Festungstürmen und antiken Mauern auf das azurblaue Kaspische Meer und dahinter Bakus futuristische Skyline. Lassen Sie sich in den geschäftigen Gassen des mittelalterlichen Bakus treiben und kehren Sie inspiriert zu Ihrem Meeting zurück.
2.
Kosmopolitisches Zentrum Eurasiens
Baku ist eines der größten Flughafen-Drehkreuze Eurasiens und ein Schmelztiegel aus vier großen Kulturen: Europäer, Türken, Russen und Iraner. Sie können sich sicher sein, stets in gutem Englisch empfangen zu werden.
3.
‘State of the Art‘ Architektur
Das Heydar Aliyev Center, entworfen von Star-Architektin Zaha Hadid – und das Trio der Flame Towers sind herausragende Architekturikonen des 21. Jahrhunderts. Eine stetig wachsende Anzahl luxuriöser Hotels rundet das hochmoderne Angebot ab.
5.
Proaktiver Bid-Support
4.
Kultureller Reichtum
Eine mittelalterliche Karawanserei, ein seidenbespanntes Teehaus in einer Höhle, kaukasischer Folkloretanz, der Baku Jazz Club, die Mugham Musik, das Gara Garayev Ballett... dies sind nur einige der kulturellen Highlights, die Baku seinen Besuchern zu bieten hat.
Aserbaidschan hat erfolgreich den ESC 2012 ausgerichtet und ist Gastgeber der Europaspiele 2015. Auch einige Spiele der Fußball-EM werden in Baku stattfinden. Bei der Planung Ihrer Events können Sie auf Expertise und kompetente Unterstützung vertrauen.
7.
6.
Einzigartige Kontraste
In Aserbaidschan treffen kontrastreiche Landschaften,Klimazonen und Kulturen aufeinander. An einem Tag können Vulkane und Eichenwälder, Mohnfelder und Wüsten, abgeschiedene Dörfer und visionäre Städte des 21. Jahrhunderts bewundert werden.
Sicherheit und Weltoffenheit Die Einwohner Bakus lieben es, durch die Straßen ihrer multikulturellen Stadt zu flanieren. Moscheen, Kirchen und Synagogen wechseln sich ab mit Cafés, Kneipen, Geschäften und Galerien. Aserbaidschan ist darüber hinaus ein sehr sicheres Reiseland.
Oben: Heydar Aliyev Center, Links: Baku Convention Centre, Rechts: Crystal Hall
8.
Rasante Dynamik
Auch dank großer Öl- und Gasvorkommen floriert die Wirtschaft, die seit 2006 zu den stärksten der Welt zählt. Das Land orientiert sich an europäischen Maßstäben, am besten spiegelt sich dies in kulturellen und sportlichen Events wider. Willkommen auf der Seidenstraße des 21. Jahrhunderts!
9.
Kulinarische Kreativität Ein Mix aus französischen, deutschen, georgischen und asiatischen Einflüssen macht die Küche in Aserbaidschan so besonders. Das Angebot reicht von Traditionshäusern des 19. Jahrhunderts bis zu avantgardistischen Restaurants.
10.
Große Vielfalt auf kleinem Raum
Die Umgebung von Baku lädt zu zahlreichen Ausflügen ein, z.B. zu den Schlammvulkanen in der Wüste und dem antiken Feuertempel von Surakhani. Nicht weit entfernt liegt auch das neue Shahdag Skiresort im Kaukasus-Gebirge, bisher noch ein echter Geheimtipp. Allemal sehenswert ist die historische Stadt Sheki, bekannt für ihren Khanpalast aus dem 18. Jahrhundert und für ihre Karawansereien.
Meetings Industry
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Baku: Zentrum der Meetings Industry des 21. Jahrhunderts Der aufsteigende Stern in der internationalen MeetingsIndustry heißt Baku. Die Stadt positioniertsich als neues kosmopolitisches Zentrumzwischen Europa und Asien.
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enn in Baku im Juni 2015 das olympische Feuer entfacht wird, feiert die Stadt eine ganz besondere Premiere. Bei den ersten Europaspielen treten 6.000 Athleten aus 49 Nationen in 20 Sportarten an. Bevor der olympische Geist einkehrt, konnte das Land bereits auf den erfolgreich durchgeführten Eurovision Song Contest zurückblicken. Ehrgeizig setzt sich Aserbaidschan nun das nächste Ziel: seine Position als internationale Meetings Industry Destination weiter auszubauen. Umfassender Support Das Azerbaijan Convention Bureau (AzCB) setzt den Fokus darauf, Aserbaidschan und vor allem Baku als Standort für Kongresse sichtbar zu machen und internationale Planer mit allen Kräften bei der Organisation ihrer Veranstaltungen zu unterstützen. Das nötige Rüstzeug ist bereits vorhanden: eine gut entwickelte Infrastruktur und Meetings Industry-Anbieter mit ausgezeichneter Expertise. Von der Planung bis zur Umsetzung vor Ort steht das AzCB Planern kompetent zur Seite – effizient, hilfsbereit und sympathisch. Obendrein ist der Service vollkommen kostenlos. Das AzCB, stolzes Mitglied im ICCA, arbeitet ausschließlich mit Partnern, die seinen strengen Qualitätskriterien entsprechen. Veranstaltungsorte, Hotels der Spitzenklasse,
Incoming-Agenturen sowie Aserbaidschans nationale Airline AZAL bilden die Azerbaijan Meeting Alliance. Über die Website www.azcb.com können Veranstalter RFPs senden, Assistenz beim Bidding erhalten und den Meeting Planner's Guide herunterladen. Kultur der Kontraste Zu den ausgezeichneten Rahmenbedingungen für die Meetings Industry in Aserbaidschan zählen auch die Kultur, die Landschaft und die Menschen des Landes. Einflüsse der europäischen, türkischen, russischen und persischen Kultur schaffen einen einzigartigen Mix. Hier trifft Altes auf Neues, Gastfreundschaft auf Professionalität, Tradition auf Zukunftsvision. Als Kulisse oder Location für Incentives sind z.B. das Unesco Weltkulturerbe Gobustan mit 6.000 Höhlenmalereien zu nennen, das Shirvanshah’s Restaurant für Henna Zeremonien oder das Restaurant Karawanserei für Kochkurse. Die sehr hohen internationalen Standards der touristischen Infrastruktur sorgen dafür, dass die Palette an spannenden Möglichkeiten groß ist, sei es in Baku oder in der näheren Umgebung. Ein starker Partner Seit der Unabhängigkeit 1991 von Russland ist die Wirtschaft des Erdöl- und Gaslieferan-
ten stetig gewachsen, seit 2006 gehört Aserbaidschans Wirtschaft zu den stärksten der Welt. Dies wird heute am Immobilienboom gut sichtbar. Auf Khazar Island, 25 km südlich von Baku, entsteht der Azerbaijan Tower, 1.050 Meter hoch und 2 Milliarden USD teuer. Bis zur Fertigstellung 2019 lassen sich genügend andere Bauwerke bewundern, denn die Silhouette der Stadt ändert sich in einem rasantem Tempo. Heute gelten die beeindruckenden Flame Towers als Wahrzeichen der Metropole. Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Heydar Aliyev Centervon Star-Architektin Zaha Hadid. Reizvoll lockt ein Spaziergang durch die mittelalterlichen GassenBakus, die ihren alten Charme bewahrt haben, um nur einen kurzen Moment später in das futuristische Baku einzutauchen und inspiriert ins Meeting zu starten. Auch die Asian Development Bank (ADB) setzt auf Baku und Aserbaidschan. Eigens für ihr 48th Annual Meeting vom 2. bis 5. Mai 2015 eröffnet im Frühjahr 2015 das Convention Center, ein High-Tech-Gebäude mit Platz für 3.500 Teilnehmer. State-of-the-ArtAusstattung für Konferenzen, Firmenevents, Bankette und Konzerte – Ein weiteres Beispiel dafür, dass in Aserbaidschan alles machbar zu sein scheint. Den Meetings Industry-Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
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A-Z
Fakten über Aserbaidschan Klima Aserbaidschan liegt in den Subtropen, jedoch unterscheiden sich die verschiedenen Regionen stark in Höhenlage, Temperatur und Niederschlagsmenge – von elf klassifizierten Klimatypen findet man neun im Land. Geographie Aserbaidschan liegt im Kaukasus bei 44 bis 52 Grad östlicher Länge und 38 bis 42 Grad nördlicher Breite. Fläche: 86.600 Quadratkilometer. Höchster Berg: Bazardüzü mit 4.466 Metern Das Land ist zu 50 Prozent von Ackerland bedeckt, zu 11,5 Prozent von Wald und zu 1,6 Prozent von Wasser. Geld Der Aserbaidschan-Manat, kurz Manat, ist die Währung Aserbaidschans. 1 Manat enstpricht ungefähr 1 Euro. 1 Manat sind 100 Gepik. Kreditkarten werden in vielen Restaurants und Hotels in Baku akzeptiert. In Baku gibt es viele Geldautomaten, die Kreditkarten akzeptieren. Außerhalb von Baku sollte man ausreichend Bargeld mitführen. Am Flughafen kann Geld gewechselt werden.
Impfungen Für Reisen nach Aserbaidschan sind keine speziellen Impfungen vorgesehen. Natürlich sollten, wie bei jeder Auslandsreise, die regulären Impfungen – wenn nötig – aufgefrischt werden. Medizinische Versorgung Die medizinische Versorgung ist in Baku sehr gut und fast auf westlichem Niveau. Wer ganz vorsichtig sein möchte, geht zu der SOSKlinik (German Medical Centre). Dort gibt es eine 24-Stunden-Notfallstation und Englisch sprechende Ärzte. Fortbewegung im Land Aserbaidschan hat ein gutes Busnetzwerk, mit dem man durch das ganze Land kommt. Zugfahren ist günstiger, aber zeitaufwendiger, da die Züge nicht sehr schnell fahren. Mietwagen können mit oder ohne Fahrer gemietet werden. Für Touren in die Berge em pfiehlt sich ein Geländewagen. Es gibt inzwischen auch viele Inlandsflüge. Kleidung Bei der Kleiderwahl ist nur wenig zu beachten: Männer sollten keine Shorts tragen (mit Ausnahme an den Stränden). In Baku können Frauen durchaus auch kurze Röcke tragen, in
der ländlichen Region besser knielang. Kopftücher sind lediglich für den Besuch von Moscheen vorgeschrieben. Einreisebestimmungen Es wird ein Visum benötigt, das man bei der aserbaidschanischen Botschaft unter Vorlage einer Einladung oder Hotelreservierung beantragen kann. Dieses Visum gilt dann bis zu drei Monate und kostet 35 Euro. Auch die Einreise mit einem E-Visum ist für ca. 20 US-Dollar möglich, das von akkreditierten Agenturen ausgestellt wird. Offizielle Landessprache Aserbaidschanisch ist eine Turksprache. Russisch und Türkisch werden verstanden. In Baku kann man sich mit Englisch recht gut verständigen, in der ländlichen Region ist ein Tourguide oft hilfreich. Es wird lateinische Schrift mit einigen aus dem Türkischen bekannten Buchstaben verwendet. Durch die Transkribtion vom Kyrillischen ins Lateinische sind oft unterschiedliche Schreibweisen für Orte vorhanden. Sicherheit Aserbaidschan ist ein sehr sicheres Land mit einer selbst für Europa niedrigen Kriminali-
tätsrate. Nur an den Grenzgebieten steigt die Risikolage. Bei Reisen in diese Region sollte man sich vorher auf jeden Fall über die momentane Sicherheitslage informieren. Strom Man kann im Land ohne Probleme die europäischen Standardstecker mit 220/240 Volt verwenden. Internet In der Stadt Aserbaidschans gibt es Internetcafés, die „Internet klub“ heißen. Sie haben rund um die Uhr geöffnet. Botschaft von Aserbaidschan in Deutschland Hubertusallee 43 14193 Berlin Sekretariat des Botschafters Tel.: + 49 (0)30 2191613 Fax:. + 49 (0)30 21916152 E-mail: berlin@mission.mfa.gov.az www.azembassy.de Praktische Reisetipps Um optimal auf den Urlaub vorbereitet zu sein, lohnt es sich evtl., folgende Gegenstände einzupacken:
Eine Taschenlampe – denn vor allem auf dem Land kann es nachts sehr dunkel sein – trotz des atemberaubenden Himmels mit seinen hundert Millionen Sternen. Sonnencreme und Kopfbedeckung – die Sonne scheint in Aserbaidschan oft und westliche Produkte sind teuer. Das gilt auch für die Lieblingsschokolade oder das Deo. Moskitonetz – vor allem wer in den Süden reist, wird hierfür sehr dankbar sein. Last but not least: Gastgeschenke – regionale Spezialitäten aus Deutschland kommen gut an, wenn man eingeladen wurde. Auch Familienbilder können helfen, das erste Eis zu brechen. Wichtige Feiertage und Gedenktage 1. Januar Neujahrstag 20. Januar Tag der Märtyrer 26. Februar Xocali-Gedenktag 8. März Frauentag 20.-24. März Novruz-Feiertage – Es sind die bedeutendsten Feiertage in Aserbaidschan. Dieses uralte Fest feiert den Neubeginn. Traditionell ver- bringt man diese Tage mit Freunden und Familie. 9. Mai Tag des Sieges über den Faschismus
28. Mai Tag der Republik – an diesem Tag wird der Gründung der ersten aserbaidschanischen Republik im Jahre 1918 gedacht. 15. Juni Tag der Erlösung 26. Juni Tag der Streitkräfte 18. Oktober Tag der Staatlichen Unabhängigkeit. Tag der Freude über die Loslösung von der Sowjetunion. 12. November Tag der Verfassung 17. November Tag des nationalen Widerstandes 31. Dezember Tag der Nationalen Solidari tät der Aserbaidschaner auf der ganzen Welt Dazu kommen noch einige muslimische Feste, deren Ausrichtung an den Mondzyklus gebunden ist. Zu diesen Festen gehören u. a. das Id al-Adha (Opferfest) und natürlich der heilige Monat Ramadan. Mehr Informationen unter www.aserbaidschan-tourismus.de
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Redewendungen
Redewendungen bəli hə əlbəttə xeyr yox qətiyyən Salam! Necəsiniz? Nə var, nə yox? yaxşıyam. Bağişla! Bağişlayın! Bir şey olamdı. Adınız nədir? Sənin adın nədir Adım Zaurdur. ox şad oldum. Xahiş edirəm. Zəhmət olmasa.
ja ja (ugs.) sicher, allerdings nein Gibt es nicht! (ugs.) auf keinen Fall Guten Tag! / Hallo! Wie geht es Ihnen? Was gibt`s Neues? Es geht mir gut. Entschuldige! Entschuldigen Sie! Kein Problem. Wie heißen Sie? Wie heißt du? Ich heiße Zaur. Hat mich sehr gefreut. Ich habe eine Bitte. Wenn es keine Umstände macht.
Təşəkkür edirəm. Ich danke Ihnen / dir. Sağ olun. Danke! (gesiezt) auch: Auf Widersehen! Sağ ol. Danke! (geduzt) auch: Auf Widersehen! Xuda hafiz. Auf Wiedersehen! Gülə, gülə! Komm gut nach Hause! Görüşənədək. Bis nächstes Mal! Yaxşı yol! Gute Reise! / Gute Fahrt! Nuş olsun! Guten Appetit! Uğurlar olsun! Viel Erfolg! Mən sizi başa düşmədim. Ich habe sie nicht verstanden. Mən azericə danışmıram. Ich spreche kein Aserbaidschanisch. Siz almanca danışırsınız mı? Sprechen Sie Deutsch? Mənə kömək edə bilərsinizmi? Können Sie mir helfen?
c ç ə e g ğ h x ı j q l o ö r s ş u v y z
dsch wie in „Dschungel“ tsch wie in „Tschüss“ äh wie in „Ähre“ ä wie in „hätte“ vor und nach e, i, ö, ü vorderes „g“ vor und nach a, ı, o, u hinteres „g“ wie ein deutsches „Zäpfchen-r“ am Silbenanfang wie „h“ in „Haus“ am Silbenende wie „ch“ in „ich“ wie „ch“ in „Loch“ wie „i“ in „Lippen“ wie „j“ in „Jargon“ wie „g“ in „gut“ (am Silbenende wie „p“) vor und nach e, i, ö, ü wie im Deutschen vor und nach a, ı, o, u wie im Englischen wie in „Kost“ wie in „können“ Zungenspitzen-r wie in „Riss“ wie deutsches „sch“ wie in „Mutter“ wie deutsches „w“ wie deutsches „j“ wie „s“ in „Sommer“
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Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Aserbaidschan 40, U. Hajibayli Str., Government House, Baku, Aserbaidschan, AZ1000 mct@mct.gov.az www.mct.gov.az
Impressum Herausgeber: Tourismusbüro von Aserbaidschan c/o AVIAREPS Tourism GmbH Josephspitalstraße 15 80331 München Tel. +49 (0)89 55 25 33 836 aserbaidschan@aviareps.com www.aserbaidschan-tourismus.de Idee, Konzept, Redaktion, Grafik: Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH www. grafenstein.net Texte: Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH, Clemens Glade, Madlen Brückner Druck und Auflage: Möller Druck, Februar 2015, 5.000 Exemplare
Tourismus Information Baku 36, Uz. Hajibayli Str. Tel. +994 (0)12 498 12 44 www.bakutourism.az
Tourismusbüro von Aserbaidschan c/o AVIAREPS Tourism GmbH Josephspitalstraße 15 80331 München Tel. +49 (0)89 55 25 33 836 aserbaidschan@aviareps.com www.aserbaidschan-tourismus.de
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Eine stets aktuelle Liste der Reiseveranstalter finden Sie auf www.aserbaidschan-tourismus.de unter Kontakt.
Die ersten Europaspiele 2015 Willkommen in Baku!
Im Juni 2015 findet in Baku ein spektakuläres Sportgroßereignis statt: die Europaspiele. Es werden über 6.000 Sportler erwartet, die in 20 Disziplinen antreten. Es finden Wettkämpfe in olympischen Sportarten wie Judo, Fechten und Schwimmen statt, genauso wie in modernen Trendsportarten wie Strandfußball. Ähnliche Sportveranstaltungen gibt es schon seit über 50 Jahren, und das erklärte Ziel der Veranstalter ist es, die Bedeutung des sportlichen Wettkampfes innerhalb Europas zu bekräftigen. Schon der Eurovision Song Contest 2012 hat bewiesen, dass Aserbaidschan alle Gäste willkommen heißt und eine spannende und spektakuläre Bühne für ein Event dieser Größe zu bietet hat.
www.baku2015.com