colores de España Magazin 2021

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de España

colores

06/2021

DAS SPANIEN MAGAZIN

AUF DEM LAND Schönste Dörfer

IN DER STADT Barcelona per Rad

AM MEER Tatort Mallorca

Ausgabe 6/2021 Deutschland 4,50 € Österreich 4,50 € Schweiz 6,00 sfr


Fotos auf dem Cover u. dieser Seite: ©freepik


Liebe

Spanienfreundinnen und –freunde, seit dem Frühjahr 2020 hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem. Doch nun zeigt sich endlich Licht am Horizont, die Impfkampagne ist auf den Weg gebracht und wir können uns wieder freuen: auf Reisen und geselliges Beisammensein, auf Strandleben, Kulturevents und kulinarische Entdeckungen. Spanien wartet auf seine Fans, die ihre Sehnsucht endlich wieder vor Ort stillen wollen. Zum Beispiel in den schönsten Dörfern des Landes: Die Organisation der „Pueblos más Bonitos de España“ listet über 100 malerische Dörfer auf, die einen Besuch lohnen – zehn ausgewählte Beispiele stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor. Vielleicht eine Gelegenheit, einmal weniger bekannte Regionen zu erkunden.

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Einsame Winkel, um Abstand zu gewinnen, findet man auch auf den Balearen. colores de España nimmt Sie mit auf das kleine Archipel von Cabrera, das unter Naturschutz steht. Auch auf Mallorca geht es meistens friedlich zu – außer in der beliebten Krimiserie „The Mallorca Files“, die hier gedreht wurde. Hauptdarsteller Julian Looman verrät Ihnen im exklusiven Interview, was ihn an der Insel besonders fasziniert.

Olga Sanavia Alonso Chefredaktion

Oliver Gerhard Redaktion

In den letzten Jahren ist in vielen Menschen der Wunsch gewachsen, nachhaltiger zu leben und zu reisen. Auch in Spanien wächst die Zahl entsprechender Angebote. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie man Barcelona mit dem E-Bike erkunden und in Aragonien auf einstigen Bahnstrecken wandern oder Rad fahren kann. Passend dazu widmet sich colores de España dem Trend zu vegetarischer Küche. Die Zeit bis zu Ihrer nächsten Reise möchten Sie vielleicht mit spanischer Literatur, Kochrezepten oder Musik überbrücken – die Redaktion hat dafür viele Tipps zusammengestellt.

Foto: ©Susanne Tessa Müller

Wir hoffen, Sie lassen sich von dieser Mischung inspirieren und wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

Agnieszka Grabowska Art-Direktion

Herzlichst,

Ihr colores de España-Team

Mehr Infos unter: www.coloresdeespana.de


INHALT

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08 3_ Editorial 5_ News 8_ Spaniens schönste Dörfer Zehn Favoriten zwischen Asturien und Teneriffa

20_ Passion und Tradition Spanische Marken mit Retro-Touch

24_ Festival der Toleranz

LGBT-Event L@s Palom@s in Badajoz

26_ Glamour & Crime auf Mallorca Interview mit Schauspieler Julian Looman

32_ Barcelona per Rad Nachhaltig unterwegs mit dem E-Bike

38_ Von Aragonien zum Mittelmeer Auf Vías Verdes durch das Tal von Zafán

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42_ Weißes Gold Champignons aus La Rioja

46_ Von Randbemerkungen zur Weltsprache Die Route der Spanischen Sprache

54_ Spanien vegetarisch Kulinarische Empfehlungen

58_ Small-Talk mit dem Wind

Idyllisches Cabrera-Archipel

64_ Für die Sinne

Literatur, Kochbücher, Musik – Tipps aus der Redaktion

66_ Was ist los?

Revival der Festivals

66_ Impressum

Fotos v.l.n.r.v.o.n.u.: ©paredes; :©shutterstock/Takashi Images; ©Steve Schofield; ©Fabian von Poser; ©shutterstock/balounm; ©Plaer Vegetaria

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NEWS

Terrassa

Málaga

Stadt des Modernismus

Auf dem Caminito del Rey Der legendäre, acht Kilometer lange Caminito del Rey in der Nähe von Málaga galt bis vor kurzem als einer der gefährlichsten Pfade der Welt. Doch nun ist die Route saniert und erhielt einen Preis für den Erhalt des Kulturerbes. Es ist beeindruckend, auf Stegen mehr als 100 Meter tiefe Schluchten zu überqueren. Die Strecke führt durch die Schlucht der Naturlandschaft Desfiladero de los Gaitanes, durch die der Fluss Guadalhorce tost. Knapp fünf Kilometer des Klettersteigs sind Zugangswege, der Rest Stege. Zudem gibt es einen parallel verlaufenden Tunnel als Alternative.

Die Berglandschaft von zwei Naturparks rahmt die Stadt Terrassa nordwestlich von Barcelona ein. Neben Naturfreunden pilgern vor allem Fans des Modernismus in die katalanische Gemeinde, denn die modernistische Ästhetik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts findet sich in zahlreichen Sehenswürdigkeiten wieder. Highlight sind Häuser des wohlhabenden Bürgertums wie das Gehöft Masía Freixa, Fabriken wie der Aymerich i Amat, heute Sitz des Katalanischen Museums für Wissenschaft und Technik, oder öffentliche Gebäude wie das Rathaus.

Der Caminito del Rey ist auch ein beliebter Birding-Hotspot, hier kann die Hälfte der über 300 verschiedenen Vogelarten der Provinz beobachtet werden, darunter auch Schmutzgeier, Gänsegeier und Adler. Die Provinzregierung hat deshalb einen neuen Vogelführer mit Informationen über hundert Arten im Naturpark veröffentlicht. Er kann kostenlos von der Website Birding Málaga heruntergeladen werden – darüber hinaus findet man dort Videos, Fotogalerien und Routen. www.birdingmalaga.es

Fotos v.o.n.u.: ©Manuel Torres Garcia; shutterstock©pql89; shutterstock©RossHelen

Seit fast 20 Jahren haben Liebhaber des Modernismus die Möglichkeit, auf der „Fira Modernista de Terrassa“ in die Vergangenheit zu reisen. Historische Nachbildungen, Stände traditioneller Handwerker, zeitgenössische Kostüme, Ausstellungen, Shows und Führungen machen den Reiz dieses Events aus, das dieses Jahr am 8. und 9. Mai stattfinden soll. www.visitaterrassa.cat

Ökotourismus

Nachhaltig reisen

Der Ökotourismus nimmt auch in Spanien an Beliebtheit zu. Laut der Vereinigung für Ökotourismus buchten im Jahr 2019 knapp 800.000 Reisende in seinen angeschlossenen Unterkünften. Schutzgebiete wie Nationalparks, Naturparks, Geoparks, Biosphärenreservate und das Netzwerk Natura 2000 erlebten in den vergangenen Jahren kontinuierlich wachsende Besucherzahlen – eine Entwicklung, die durch die Pandemie verstärkt wird. Der Großteil der Naturräume befindet sich in ländlichen Regionen, viele von ihnen in Gegenden, die mit Landflucht zu kämpfen haben. Der Ökotourismus bietet die Möglichkeit, einsame Gebiete kennenzulernen und dabei einen Beitrag

zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu leisten. Auf diese Weise garantiert der Tourismus zwei Nachhaltigkeitsziele: die Entwicklung der lokalen Gemeinden und den Erhalt der Biodiversität. Passende Angebote findet man überall in Spanien: von der Region des Sobrarbe in den Pyrenäen Aragoniens, über La Palma oder La Gomera auf den Kanarischen Inseln, bis zu den Tablas de Daimiel in Kastilien-La Mancha; in der Vulkanregion Garotxa Kataloniens und der Sierra de Aracena y Picos de Aroche in Andalusien. Mehr als 1.500 Mitglieder der Vereinigung für Ökotourismus bieten Aktivitäten in diesen Naturlandschaften. www.soyecoturista.com

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NEWS

Cieza

Guggenheim Bilbao

Landschaft in Rosa

Neue Installation

Der Ort Cieza im Norden der Autonomen Region Murcia ist vor allem für seine archäologischen Fundstätten aus der Steinzeit bekannt, die zum Weltkulturerbe gehören. Doch wer im Frühjahr anreist, erlebt zusätzlich ein außergewöhnliches Naturschauspiel: Ab Februar verwandeln sich die Felder des Umlandes innerhalb eines Monats in einen mehrfarbig schillernden Teppich, der aus den Blüten von Pfirsich-, Aprikosen- und Pflaumenbäumen gewoben wird. Die spektakuläre Obstblüte wird von geführten Wanderungen, Konzerten, Workshops, Ballonfahrten, Aktivitäten für Kinder und viel Gastronomie begleitet. www.murciaturistica.es/es/floracion

Madrid

Galerie der Meninas

Was den Berlinern der „Buddy-Bär“, ist den Madrileños die „Menina“. Das Gemälde „Las Meninas“ von Diego Velázquez, das sich im Museo del Prado befindet, wurde zu einem Symbol für die Hauptstadt. Im Mittelpunkt des Bildes steht die fünfjährige Infantin Margarita Teresa. Jedes Jahr von Mitte Oktober bis Mitte Dezember verwandeln sich die Straßen der Metropole in die „Galerie Meninas Madrid“. Dann entdeckt man überall mannshohe Meninas, die sich je nach den aktuellen Trends jedes Jahr neu erfinden. Mit der Aktion sollen junge Talente gefördert werden, zum anderen will man Unternehmen die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren. Und die Aktion ist ein Beispiel für urbane Solidarität, da einige der Figuren für einen guten Zweck versteigert werden und die Gewinne an Nichtregierungsorganisationen gehen. Angesichts der Pandemie kam der Galerie eine weitere Bedeutung zu: Sie wollte vermitteln, dass es der lebendigen, liberalen und dynamischen Stadt Madrid gelingen wird, sich mit gemeinsamer Anstrengung, Kreativität und Mut aus dieser Situation zu befreien. www.meninasmadridgallery.com

Instituto Cervantes 30. Jubiläum Das Instituto Cervantes, das spanische Kulturinstitut, feiert Geburtstag: Am 21. März 2021 jährte sich die Gründung zum 30. Mal. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „30 Jahre Bildung von Hispanisten“ – wobei Luis García Montero, Direktor des Instituts, den Begriff bewusst weit auslegte: Hispanisten seien alle Menschen, die sich für die Kultur, das Kino, die Gastronomie, den Sport Spaniens und 6

vieles mehr interessierten. Im ganzen Jahr sind Jubiläumsveranstaltungen geplant, gleichzeitig kommen zahlreiche Projekte zu ihrem Abschluss, zum Beispiel die Digitalisierung der Institutsbibliotheken und die Eröffnung der Banca Cervantes, eines interaktiven Museums über die spanische Sprache. In mehreren Weltregionen sollen neue Institute entstehen, um der gewachsenen Bedeutung der spanischen Sprache

in der Welt gerecht zu werden. www.cervantes.de

Fotos v.o.n.u.: shutterstock© Alex Tihonovs; ©Lucio Fontana/Erika Ede; shutterstock© Birute Vijeikiene; ©Enric Duch/Instituto Cervantes

Das Guggenheim-Museum Bilbao enthüllte in seinem Atrium ein Werk des italienisch-argentinischen Künstlers Lucio Fontana, das die Museumsbesucher in den nächsten drei Jahren genießen können. Die Neonstruktur von 1951 kann gleichzeitig als Zeichnung, Skulptur und leichtes Designobjekt betrachtet werden – es wirkt wie eine ausdrucksstarke Geste, die in der Luft eingefroren ist. Aufgrund seiner Leuchtkraft und Größe spielt das beeindruckende Neon mit Perspektive und Distanz und intensiviert die Erfahrung des Betrachters mit der Architektur des Museums. www.guggenheim-bilbao.eus


NEWS

Über den Dächern

von Palma

Mallorcas Hauptstadt von oben erleben: Historische Dachterrassen, schicke Rooftop-Bars und mehrere Restaurants erlauben weite Ausblicke über Palma und das Meer. Fünf Empfehlungen! Die Terrassen der Kathedrale

Dachterrasse El Corte Inglés

La Seu, die Kathedrale von Palma, ist nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. Besucher erleben von ihren Terrassen aus fantastische Ausblicke auf Palma und die Umgebung. Im Rahmen einer Führung gelangt man über enge Wendeltreppen auf die zwei Ebenen der Terrassen und kann dann den Blick über Häuser und Straßen, den Hafen und das Meer schweifen lassen. www.catedraldemallorca.org

Nach dem Shopping eine großartige Aussicht genießen – diese Kombination erleben Besucher des Kaufhauses El Corte Inglés. Dessen Dachterrasse ist eine der besten Locations, um einen Panoramablick auf das Zentrum der Stadt zu erhaschen, einschließlich der Kathedrale. Im Bistro-Restaurant des Hauses gibt es kleine Snacks oder ein Glas Wein, um den Moment zu genießen. www.elcorteingles.es

Hotel Sant Francesc Kleine Abkühlung gefällig? Das Hotel Sant Francesc im Herzen der Innenstadt kann mit einer spektakulären Dachterrasse mit Schwimmbecken aufwarten. Während die Gäste hier ihre Bahnen ziehen, lassen sie ihren Blick auf die umliegenden Dächer schweifen. Besonders sehenswert bei Sonnenuntergang, wenn die Häuser in goldenes Licht getaucht werden. www.hotelsantfrancesc.com

Fotos v.o.n.u.: ©Hotel Sant Francesc; ©Catedral de Mallorca; ©Mon Hotels

Dachterrasse des Museums Es Baluard

In der Nähe des Hafens und der Kathedrale liegt das Museum Es Baluard mit moderner und zeitgenössischer Kunst. Die Dachterrasse lockt zum einen mit leckeren Speisen und einer chilligen Atmosphäre aber auch mit schönen Blicken auf Kathedrale und den Hafen von Palma. Sie kann sowohl als Frühstückslocation als auch als Bar für einen Absacker genutzt werden. www.esbaluard.org

Roof Top im Hotel Es Príncep

Über den Dächern der Stadt können Gäste des Hotels Es Príncep in der Almaq Roof Top Bar entspannen. Abends herrscht hier lebhaftes Treiben bei Cocktails und Musik unter dem Sternenhimmel. Die Aussicht reicht über die Bucht von Palma und die verwinkelten Gassen der Altstadt. www.monhotels.com 7


Foto: ©shutterstock/ Svetlana Turchenick

SCHÖNE DÖRFER

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Spaniens

schönste Dörfer Zehn Empfehlungen

Was macht die Faszination eines Dorfes aus? Seine Architektur und Traditionen, das Engagement seiner Bewohner, die Atmosphäre und Lage — spektakulär am Meer oder hoch in den Bergen, umgeben von Obstgärten oder eingebettet in Felsen. Die Vereinigung der schönsten Dörfer Spaniens listet über 100 in ihrem Verzeichnis auf — zehn besondere stellen wir vor.

1 Garachico Dramatischer kann ein Ort kaum liegen: umspült vom Meer und mit Blick auf die Vulkane Teneriffas. Garachico wurde 1706 durch einen Vulkanausbruch fast komplett zerstört und danach wieder als harmonisches Ensemble errichtet. Besonders markant ist die Festung von San Miguel. Bei einem Besuch kann man in den natürlichen Felsenpools von El Caletón baden.

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SCHÖNE DÖRFER

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2 Capileira Wie ein Adlerhorst klebt Capileira in fast 1.500 Metern Höhe über der Schlucht von Poqueira im andalusischen Alpujarra-Gebirge. Rund um den Ort mit seinen engen Straßen und weißen Häusern stößt man auf Spuren aus maurischer Zeit, unter anderem gibt es noch alte Bewässerungssysteme. Sehenswert ist auch das Völkerkundemuseum Pedro Antonio de Alarcón.

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3 Chinchón Das Wahrzeichen von Chinchón, das nur eine halbe Autostunde von Madrid entfernt liegt, ist seine Plaza Mayor. Dreistöckige historische Häuser mit umlaufenden hölzernen Balkonen rahmen diesen Hauptplatz ein, der als einer der schönsten Spaniens gilt. Dazu kommen Sehenswürdigkeiten wie die Kirche Nuestra Señora de la Asunción mit Goyas Gemälde Mariä Himmelfahrt.

Fotos: ©shutterstock/neftali; ©Los Pueblos más Bonitos de España

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Foto: ©shutterstock/balounm

4 Fornalutx Als erstes fällt die bunte Blütenpracht ins Auge, die sich über Obstgärten, Terrassen und versteckte kleine Plätze zieht. Typisch mallorquinische Berghäuser aus Natursteinen prägen den Ort in den Bergen der Sierra Tramuntana. Nach einer Wanderung oder einem Spaziergang durch die steilen Gassen kann man wunderbar in einer der Bars an der Plaza entspannen.

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SCHÖNE DÖRFER

6 Setenil de las Bodegas Häuser, die auf Felsen kleben; Felsen, die über Häuser ragen; Gebäude, die mit dem Berg zu verwachsen scheinen: Das Verschmelzen von Landschaft und Architektur ist das herausragende Merkmal von Setenil de las Bodegas an der „Route der weißen Dörfer“ nördlich von Ronda. Über dem Ort thronen noch die Ruinen einer mittelalterlichen Burg, auch die Kirche ist sehenswert. 12

Fotos: ©shutterstock/Josep Curto; ©shutterstock/Iulius Agency

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5 Cuidad Rodrigo Ihre bewegte Geschichte hat überall in Ciudad Rodrigo, zwischen Salamanca und der Grenze zu Portugal gelegen, Spuren hinterlassen, angefangen bei Zeugnissen aus römischer Zeit wie der Brücke, die den Fluss Águeda überspannt. Im 12. Jahrhundert entstand die Stadtmauer, die heute noch mittelalterliche Bauten wie die Festung einrahmt – heute ein Parador.

Foto: ©Los Pueblos más Bonitos de España

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7 Tazones Liebhaber der Küche des spanischen Nordens mit ihrem Reichtum an Fisch und Meeresfrüchten kommen in Tazones auf ihre Kosten, einem der schönsten Fischerdörfer an der Küste Asturiens. Grüne Landschaften und bunte Fischerhäuser bilden hier den Kontrast zum Blau des Kantabrischen Meeres. Direkt vor dem Ort erstreckt sich ein feinsandiger Strand. 13


SCHÖNE DÖRFER

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8 Santillana del Mar Das Weltkulturerbe der Höhle von Altamira befindet sich in Reichweite von Santillana del Mar in Kantabrien. Doch auch der Ort selbst strahlt, dank seiner Lage an der Nordroute des Jakobsweges und seiner mehr als tausendjährigen Geschichte, eine besondere Atmosphäre aus. Wehrtürme und Renaissance-Paläste säumen die Kopfsteinpflastergassen rund um die romanische Kirche.

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9 La Alberca Das Herz von La Alberca schlägt an seiner Plaza Mayor, die von Arkaden und Säulen umgeben ist. Die Balkone scheinen überzuquellen vor Blumenpracht. Die labyrinthischen Gassen, in denen sich die Häuser einander zuneigen, strömen etwas zutiefst archaisches aus. Kein Wunder, liegt der Ort in der Provinz Salamanca doch fernab der bekannten touristischen Routen.

Fotos: ©Los Pueblos más Bonitos de España; ©shutterstock/Photomarine

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10 Frias

Foto: ©shutterstock/ahau1969

Nicht nur ein Hauch von Mittelalter durchzieht die Straßen von Frías, das sich mit seiner Festung um einen Felssporn über dem Tal des Ebro schmiegt – manche Häuser kleben steil über dem Abgrund. Der Blick von der Burg reicht weit über die Landschaft der Provinz Burgos. Sehenswert ist neben der Kirche San Vicente auch eine römische Brücke.

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Die Organisation „Los Pueblos más Bonitos de España“ wurde 2011 gegründet und zählte anfangs 14 Dörfer, heute sind es 104. Zurzeit hält die Organisation den Vorsitz der weltweiten Vereinigung der schönsten Dörfer. Infos unter www.lospueblosmasbonitosdeespana.org.

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GLOBALER UNESCO-GEOPARK SOBRARBE-PYRENÄEN:

REGION MIT DREIFACHEM UNESCO-SIEGEL

Fotos: ©Turismo de Aragón

Im Herzen der Pyrenäen lädt der UNESCO-Geopark Sobrarbe-Pyrenäen zu einer Zeitreise über 550 Millionen Jahre ein. Es ist eine Region, in der die Felsen sprechen – Besucher können die in die Berge geschriebene Geschichte lesen. Man stößt dabei auf die Spuren von Gletschern sowie eines tropischen Meeres, das es schon lange nicht mehr gibt.


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Fotos: © Pierre Meyerso; ©Turismo de Aragón

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er Geopark Sobrarbe-Pyrenäen ist ein Reiseziel, dessen natürliches und kulturelles Erbe ihn so außergewöhnlich macht. Er ist einer von nur fünf Orten auf der Welt, die ein dreifaches UNESCO-Siegel tragen: Weltkulturerbe, Biosphärenreservat und globaler Geopark. Die Region fördert und entwickelt den Ökotourismus. Sie bietet touristische Erlebnisse, die Aktivitäten in der Natur und kulturelle Erlebnisse kombinieren. Der Respekt vor der Umwelt und der direkte Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung spielen dabei eine große Rolle. Dank der spektakulären Geologie dieses Gebiets und des Geotourismus ist es möglich, den Besuchern die Entstehung der Pyrenäen zu erklären und ihnen zu helfen, die Geschichte der Erde auf einer Zeitreise über mehr als 550 Millionen Jahre in den Felsen zu lesen. Der Geopark Sobrarbe-Pyrenäen lädt dazu ein, unglaubliche Geschichten zu entdecken. So gibt es in mehr als 3.000 Metern Höhe Felsen, die einst am Meeresboden entstanden. Man kann die Formen der vorhandenen Berge betrachten und sich dabei ausmalen, welche Formationen schon durch die Erosion verschwunden sind. Man kann Täler visualisieren, durch die sich Gletscherzungen schoben, und entdecken, dass einst Seekühe in Sobrarbe lebten, als es noch ein tropisches Meer war. Es gibt Tausende von Geschichten, die den Besucher lehren, die Landschaft zu deuten, nach Spuren der Vergangenheit zu suchen und die Sinne so zu schärfen, dass man Felsen und Berge nie wieder auf die gleiche Weise wahrnimmt. Der UNESCO-Geopark Sobrarbe-Pyrenäen macht es seinen Besuchern sehr einfach: Es gibt verschiedenste touristische Angebote, mit denen man dieses geologische Erbe auf angenehme, einfache und leicht zugängliche Weise genießen kann. Man muss dafür nur Neugierde mitbringen und sich zwischen den vielfältigen Georouten entscheiden. Der Geopark verfügt über ein Dokumentations- und Besucherzentrum, den „Espacio del Geoparque“ im Südostturm der Festung von Aínsa, als idealem Ausgangspunkt für Erkundungen. Das Wegenetz in Sobrarbe besteht aus insgesamt 30 Georouten für Touren zu Fuß in allen Schwierigkeitsgraden, darunter auch einige im Nationalpark Ordesa und Monte Perdido. Es sind selbstgeführte Routen, die auf der Geopark-Website oder über einen QR-Code am Anfang jeder Route heruntergeladen werden können. Sie ermöglichen es, die herausragenden geologischen Stätten in Sobrarbe zu besuchen. Wer Mountainbiken bevorzugt, findet im UNESCO-Geopark Sobrarbe-Pyrenäen 13 Routen, die nach Schwierigkeitsgraden markiert sind und auch geologisch erklärt werden. Aber auch wenn Sie mit dem Auto durch Sobrarbe fahren, können Sie eine Georoute von der Straße aus erleben und an 13 Punkten mit Erklärtafeln zum geologischen Erbe Halt machen. Die Bergbauroute von Parzán

führt den Besucher in die Bergbaugeschichte der Hochtäler des Cinca-Flusses: Mit Hilfe von vier Informationstafeln kann man bis ins beginnende 20. Jahrhundert zurückreisen und dabei die Verfahren der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung kennenlernen. Mehr Adrenalin und Abenteuer findet man auf einer Reise auf den Meeresboden inmitten der Pyrenäen über den Klettersteig am Wasserfall von Sorrosal in Broto. Während der beeindruckenden Tour erfährt man mehr über die Entstehungsgeschichte des Wasserfalls und seiner vielen geologischen Besonderheiten. Diese sind in einer Broschüre beschrieben, die auf der GeoparkWebsite verfügbar ist, und sie werden von spezialisierten Führern vermittelt, die für den Geopark arbeiten. Touristische Einrichtungen, Unterkünfte, Gastronomiebetriebe, Aktivtourismus, Museen, Geschäfte sowie Lebensmittelproduzenten und Kunsthandwerker, die unter einer gemeinsamen Marke auftreten, heißen den Besucher des Geoparks willkommen und lassen ihn die Nähe zur Geologie spüren. Der UNESCO-Geopark Sobrarbe-Pyrenäen mit seinen 2.200 Quadratkilometern Fläche und etwas mehr als 7.500 Einwohnern steht nicht nur für das Thema Geologie, sondern auch für sein Natur- und Kulturerbe, Fundorte von Felskunst, die europäischen Kulturrouten der Megalithkultur und des Jakobsweges, seine Gemeinden und beeindruckenden romanischen Kirchen – und nicht zu vergessen seine Geografie, seine Feste, seine Gastronomie und natürlich seine Menschen.

www.geoparquepirineos.com www.facebook.com/SobrarbePirineosGeopark twitter.com/SobrarbeGeopark www.instagram.com/geoparquesobrarbepirineos


MERCADO

Passion und

Tradition Typisch spanische Marken

Fotos: ©Teixis Vicens

Hochwertige Materialien, traditionsreiche Familien, Handarbeit mit RetroTouch: Manche spanische Marken, die einst fast in Vergessenheit gerieten, erleben heute ein Revival. Zum Beispiel die Roba de llengües aus Mallorca, handgefertigte Maßhandschuhe oder Sneaker von Paredes.

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Teixits Vicens Roba de llengües Fast wäre die Technik in Vergessenheit geraten: Die Muster des traditionellen Stoffs Roba de llengües erinnern an Flammen oder Feuerzungen. Sie entstanden aus dem orientalischen Ikat, bei dem das Garn vor dem Weben gefärbt wird, und gelangten im 18. Jahrhundert über die Seidenstraße nach Europa. In vielen mallorquinischen Herrenhäusern und Haushalten sind sie noch präsent, heute erlebt die Handwerkskunst ein einzigartiges Revival. Nur noch wenige Werkstätten fertigen die Roba de llengües, darunter seit 1854 Teixits Vicens in Pollença, wo inzwischen die vierte und fünfte Generation das Geschäft führen – sie verschmelzen die überlieferten Techniken mit ihren kreativen Ideen. www.teixitsvicens.com

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MERCADO

Paredes Sportschuhe den 80ern betrachtet, als Paredes als Sponsor bei der Olympiade in Moskau oder mit einer Werbekampagne beim New York-Marathon auftrat. Das positive Image mit einem Hauch Retro blieb Paredes erhalten, obwohl die aktuellen Modelle, die in Elche produziert werden, natürlich längst im Lifestyle von 2021 angekommen sind. www.paredes.es

Fotos:©paredes

Lange bevor Marken wie Adidas und Nike in Spanien in aller Munde (und an aller Füße) waren, trat dort Paredes seinen Siegeszug an. Gegründet 1954 als Hersteller von Herrenschuhen, eroberte die Marke bald den heimischen Markt, zum Beispiel mit „Competición“, dem Tennisschuh der 70er. Heute muss man schmunzeln, wenn man die Werbeanzeigen aus

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Fotos:©santacana

Santacana Maßhandschuhe Für manche sind sie nur ein Kälteschutz, für andere ein elegantes Modeaccessoire: In Madrid gibt es noch Geschäfte und Manufakturen, die sich auf Handschuhe nach Maß spezialisiert haben. Die Tradition von Guantes Santacana reicht bis 1896 zurück, bis heute arbeitet man hier mit kostbaren Ledern und Wollen sowie in reiner Handarbeit – und mit den Werkzeugen jener Epoche: das Maßband für die historische Maßeinheit der „Pulgada“, die Kreide zum Anzeichnen der Größe, die wie Hände geformten Schablonen. Die Produkte kann man in der Santacana-Boutique in der Calle Huertas in Madrid erwerben, in ausgewählten Geschäften weltweit und natürlich online. www.santacana.es

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EXTREMADURA

Festival

der Toleranz Buntes Event in Badajoz

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Die autonome Region Extremadura positioniert sich mit dem Programm „Extremadura Amable“ als Reiseziel, das offen und tolerant gegenüber der LGBTI-Szene ist und Reisende jeglicher Herkunft oder sexuellen Orientierung anziehen möchte. Zum Beispiel mit dem Festival L@s Palom@s in Badajoz.

Foto links: ©Ángel Márquez; Foto rechts: ©shutterstock/ Fotoeventis

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ie Situation in Spanien für Menschen, die sich zur LGBTI-Szene zählen – wobei die Abkürzung für die englischen Wörter Lesbian, Gay, Bisexual, Transexual/Transgender und Intersexual steht – hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, zum Beispiel durch die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen und Erleichterungen im Adoptionsrecht.

Jedes Jahr von Ende Mai bis Anfang Juni verwandelt sich die Stadt Badajoz mit ihrem historischen Kern für zwei Wochen in ein Festivalzentrum mit Ausstellungen, Konferenzen, Filmvorführungen, Theater und Kleinkunst, Kabarett, Installationen und Open-Air-Ausstellungen sowie einem Konzertprogramm, die die Stadt zum nationalen Epizentrum der LGBTI-Vielfalt machen.

Auch im Tourismus profiliert sich Spanien als LGBTIfreundliches Reiseland. Eine Vorreiterrolle nimmt die Region Extremadura mit ihrem 2009 initiierten Programm „Extremadura Amable“ ein. Unter diesem Markennamen findet man ein Netz von Unterkünften, die besonders offen gegenüber Reisenden der LGBTI-Szene sind.

Fester Teil des Programms sind auch zahlreiche gastronomische Angebote. Viele Lokale servieren Tapas und ungewöhnliche kulinarische Kreationen. Das Festival findet vor allem draußen, in den Straßen statt. Die Wetterbedingungen sind meist hervorragend, sodass man auf den Plätzen und Terrassen der Restaurants sitzen kann.

Schon vor zehn Jahren entstand hier aus einer Protestveranstaltung heraus ein Festival, das sich die Toleranz gegenüber den verschiedenen Orientierungen der LGBTISzene auf die Fahnen geschrieben hat. Das ist besonders bemerkenswert für eine Region wie die Extremadura, in der ein Großteil der Bevölkerung in kleinen ländlichen Gemeinden lebt, verhaftet in überlieferten Traditionen und umgeben von einer filmreifen Landschaftsszenerie.

L@s Palom@s wird auch zum Festival der Farben, wenn die Regenbogenfahne am letzten Samstag des Events in den Straßen weht, wenn acht Stunden lang zwei Bühnen mit Musik bespielt werden, alles bei freiem Eintritt. Mehr als 30.000 Menschen feiern dabei die Vielfalt der Lebenseinstellungen in einer Atmosphäre der Toleranz und vor einer imposanten Kulisse.

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Infos unter www.facebook.com/lospalomos.badajoz

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ESPAÑA MÍA

Glamour & Crime auf Mallorca Interview mit Julian Looman

Der niederländisch-österreichische Schauspieler Julian Looman stand auf Mallorca erneut für die Krimiserie „The Mallorca Files“ vor der Kamera. Im Interview mit colores de España spricht der 36-Jährige über den Reiz seiner Rolle als Kommissar Max Winter und seine Erlebnisse auf der Baleareninsel.

Was hat Sie besonders an der Rolle in The Mallorca Files gereizt? War es das komödiantische Element, das sich ja auch durch Ihre Karriere zieht? Zunächst waren es einmal die Rahmenbedingungen. Die Möglichkeit, eine internationale zehnteilige Serie für die BBC auf Mallorca zu drehen, ist prinzipiell ein Privileg. Die Tatsache, dass die Rolle Max Winter dann auch noch ein hoffnungsloser Optimist mit viel komödiantischem Potenzial ist, bildet sozusagen die Kirsche obendrauf. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, ihn zu verkörpern.

Was verbindet Sie persönlich außer der Serie noch mit Spanien? Spanien war für mich immer ein Urlaubsland. Zum einen habe ich das Land öfter mit dem Zug bereist und war von Galicien bis Katalonien eigentlich überall. Aber ich habe auch schon einige kürzere Städtetrips gemacht, zum Beispiel nach Madrid oder Barcelona. Beides war fantastisch.

Welche Aspekte mallorquinischen Lebens sind in der Serie besonders treffend dargestellt? Wir versuchen immer Geschichten mit stark mallorquinischem Bezug zu erzählen. Dabei bedienen wir uns sowohl bei der atemberaubend vielfältigen Landschaft, die diese relativ kleine Insel zu bieten hat, als auch bei kulturellen Traditionen. Hier spannt sich der Bogen von der Kulinarik über Stierkampf bis hin zum Fußball. Aber wir wagen uns auch an politische Themen, wie den Bürgerkrieg zum Beispiel.

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Welche Eigenschaften der Mallorquiner haben Ihnen besonders gefallen? Es ist gar nicht so leicht, auf „echte“ Mallorquiner zu treffen. Mallorca hat einen unglaublich internationalen Flair. Nicht nur durch die vielen Touristen, sondern vor allem auch durch Expats beziehungsweise Menschen aus verschiedenen Ländern, die beschlossen haben, hier ihren neuen Lebensmittelpunkt zu finden. Das sind vor allem Deutsche und Briten, aber auch Schweden, Franzosen und andere Europäer. Die Mallorquiner, so mein Gefühl, ziehen sich da eher zurück. Wenn man aber länger auf der Insel ist und das Glück hat, wirklich „Einheimische“ kennenzulernen, dann merkt man sehr schnell, wie herzlich und gastfreundlich sie sind. Es ist natürlich nicht immer leicht zu akzeptieren, dass eine der Haupteinnahmequellen Mallorcas der Tourismus mit den dazugehörigen Touristen ist. Das kann zum Teil auch sehr unangenehme Ausmaße annehmen. Andererseits sorgt der Tourismus auch für einen gewissen Wohlstand. Diese Ambivalenz ist eigentlich sehr nachvollziehbar.

In der Serie ist auch der Glamour der Insel zu sehen, wenn unter anderem in luxuriösen Anwesen gedreht wurde. Haben Sie während der Dreharbeiten auch glamourös gelebt? Das kommt ganz darauf an, wie man Glamour definiert. Wenn es bedeutet, dass man in einer Designervilla mit privatem Meerzugang logiert, dann muss ich Sie enttäuschen. Wenn man Luxus aber so definiert, dass man eine Finca mit großem Garten zur Verfügung gestellt bekommt und die Familie glücklich ist, dann haben


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Foto: ©Steve Schofield


Fotos: ©Cosmopolitan Pictures/Clerkenwell Films

ESPAÑA MÍA

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wir definitiv luxuriös gewohnt. Für mich gehört zum „glamourösen“ Leben, wenn man so will, auch fantastisches Essen. Das findet man sehr oft nicht in den ausgewiesenen schicken Lokalen, sondern das sind Geheimtipps der Einheimischen. Das beste Essen habe ich in unscheinbaren, rustikalen Lokalen entlang der Bundesstraße bekommen.

Wie sah Ihr Lebens- und Arbeitsrhythmus während der Dreharbeiten aus? Im Prinzip hatten wir eine klassische Fünftagewoche und die Wochenenden frei. Die sogenannte WorkLife-Balance hat da schon gut gepasst. Manchmal waren die einzelnen Arbeitstage allerdings relativ lang. Beim Film dreht man ja meistens von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. An manchen Wochenenden musste ich nach München, um die englische Serie auf Deutsch zu synchronisieren. Das ist alles sehr zeitintensiv und wäre ohne die Hilfe meiner tollen Frau auch nicht realisierbar.

In Ihrer Rolle als Max Winter spielen Sie den humorvollen und charmanten Polizisten. Wieviel Humor von Julian steckt im Max Winter? Elen Rhys und ich haben beide das Glück, uns sehr in die Rollengestaltung einbringen zu dürfen. Manche Situationen oder Momente kann man auch nicht schreiben, die entstehen spontan beim Drehen. Diese Lebendigkeit setzt dann natürlich auch Spaß und Humor frei, die sich, wie ich hoffe, letztendlich auch übertragen. Ich bin prinzipiell jemand, der vieles mit Humor löst und nehme sehr viel nicht ganz so ernst.

Was erwartet uns in der nächsten Staffel? Mittlerweile ist die zweite Staffel in Großbritannien schon gelaufen und das Feedback war großartig. Nicht nur Max und Miranda sind gereift und gewachsen, sondern auch wir als Schauspieler mit ihnen. Es ist noch cooler, smarter und flotter geworden, wie ich finde. Auch der Stil und der Duktus der Show haben mittlerweile eine gewisse Stringenz, auf die in der ersten Staffel etwas weniger Wert gelegt wurde, da wir noch mehr ausprobiert haben. Jetzt wissen wir ziemlich genau, was das Publikum sehen möchte und bedienen uns natürlich rücksichtslos daran. Es wird Geschichten rund um einen Chefkoch, eine Westernranch und Fußball geben, soviel sei verraten. Da ist definitiv für jeden etwas dabei. Wer aufgrund der momentanen Weltsituation auf Urlaub daheim auf dem Sofa angewiesen ist, der wird sich auf sechs Mal 45 Minuten Urlaub freuen können.

Was sind Ihre persönlichen Geheimtipps für die Insel? Wenn ich die verraten würde, dann wären sie ja nicht mehr geheim. Ausnahmsweise kann ich Ihnen aber einen Geheimtipp verraten: Es Verger, ein Restaurant im Tramuntana-Gebirge bei Alaró. Ideal, um nach einer ausgiebigen Wanderung einzukehren. Tolles rustikales Ambiente, fantastisches Essen und eine tolle Aussicht. Vielleicht treffen wir uns ja dort mal zufällig, wer weiß.

In

for Die zweite Staffel von ma tio The Mallorca Files soll im Somne n mer bei ZDFneo laufen, Infos unter www.zdf.de/serien/the-mallorca-files Interview geführt von Oliver Gerhard und Olga Sanavia Alonso

The Mallorca Files Der Drehbuchautor Dan Sefton dachte sich die Handlung zur britischen Krimiserie The Mallorca Files aus, die im Auftrag der BBC entstand. Die englische Schauspielerin Elen Rhys spielt darin die Ermittlerin Miranda Blake an der Seite von Julian Looman alias Max Winter.

Doch das Verbrechen auf Mallorca schläft nicht und nun, da das Ermittlerduo seinen Wert bewiesen hat, werden ihm größere und anspruchsvollere Fälle zugewiesen. Es dauert nicht lange, bis Miranda und Max den Mord an einem weltberühmten mallorquinischen Opernsänger untersuchen müssen.

Ursprünglich strafversetzt, lässt sich Miranda in der zweiten Staffel auf Mallorca nieder. Sie hat sich (zumindest die meiste Zeit) mit Max Winters Macken abgefunden und beginnt sogar, sich mit Palmas Polizeichefin Inés (Maria FernándezAche) zu vertragen. Ihr größtes Problem ist die Suche nach einer dauerhaften Bleibe.

In anderen Folgen geht es um das Erbe des spanischen Bürgerkriegs, die Verfolgung eines aufstrebenden Fußballstars, Kindheitsliebe und Eifersucht, Vogelschmuggel und einen scheinbaren Vatermord – alles vor der Kulisse der mallorquinischen Landschaften, von den Höhlen von Drax bis zu den wilden Schluchten im Herzen der Insel.

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Kongresszentrum in Plasencia

Extremadura: Avantgarde und Kulturerbe

©Ugo Rondinone

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n der Extremadura gehen Kulturerbe und Avantgarde Hand in Hand: Auf einer Reise können Sie in Ihrem eigenen Tempo und ohne Menschenmassen den Spuren der Geschichte folgen und den Kulturreichtum des Erbes verschiedener Epochen erleben; gleichzeitig genießen Sie die Originalität der neuen Avantgarde und architektonischer Trends. Die Extremadura ist bekannt für ihre drei Weltkulturerbestätten Cáceres, Mérida und das Kloster von Guadalupe. Doch es gibt hier weitere Kulturschätze, die aufgrund ihres historischen und künstlerischen Wertes hervorstechen. Viele sind nur wenig bekannt, und doch kann man sie kaum verfehlen.

Fotos: ©Turismo de Extremadura

Museum für zeitgenössische Kunst Helga de Alvear

In der Gemeinde Alcántara (Cáceres) befindet sich das Kloster San Benito, eines der schönsten der Extremadura. Bei einem Besuch erfahren Sie die Geschichte, wie die Franzosen während der napoleonischen Eroberungen in den Besitz eines Buches mit den kulinarischen Kenntnissen der ansässigen Mönche gelangten. Deren Rezepte fanden daraufhin Eingang in die französische Küche, wo sie von den besten Köchen des Landes genutzt wurden.

Fotos: ©Turismo de Extremadura

Eine Route zu diesen Schätzen führt Sie zu Festungen wie Trevejo oder Mirabel, zu Beispielen ländlicher Architektur wie die Plaza de Garrovillas in Alconétar oder das Landgut El Gasco in Las Hurdes. Sie entdecken mittelalterliche Dörfer, einzigartige Klosterkirchen, Relikte der Megalithkultur wie den Dolmen von Lácara, Thermalbäder und römische Ruinen – um nur einige Highlights aus verschiedenen Epochen zu nennen.


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Sie werden überrascht sein von der Aussicht von der Burg des mittelalterlichen Ortes Granadilla in Zarza de Granadilla (Cáceres), wo der Filmregisseur Pedro Almodóvar das Ende seines Films „Átame!“ drehte. Sehenswert sind auch die Plaza Mayor und die Mauern aus der Epoche der Almohaden – der Ort wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren gegründet.

lung nicht aufgehört zu wachsen – im Laufe der Jahre kamen so fast 3.000 Werke zusammen. Die Sammlung gilt als die umfassendste in ganz Europa im Bereich internationale zeitgenössische Kunst. Mit den jüngsten Erweiterungsbauten, entworfen vom bekannten Architekten Emilio Tuñón, ist dieses Museum ein Muss für Liebhaber zeitgenössischer Kunst.

Die Burg von Luna in Alburquerque (Badajoz) ist eine der wichtigsten und besterhaltenen mittelalterlichen Festungen in Spanien. Angesichts der Nähe der Grenze zu Portugal hatte sie eine große strategische Bedeutung. Oder Sie besuchen die römischen Ruinen von Augustóbriga, einer römischen Gemeinde am Ufer des Tejo, aus denen nach dem Bau des Valdecañas-Stausees ein Portikus und Säulen des römischen Tempels gerettet wurden.

Ein paar Kilometer von Cáceres entfernt befindet sich das Vostell Malpartida-Museum, in dem Sie das Werk des Deutschen Wolf Vostell sehen können, Mitbegründer der Fluxus-Bewegung, Initiator der Happening-Kunst in Europa und Pionier der Videokunst. Vostell entwarf ein Museum, das Natur und Kunst harmonisch in eine historische Wollwäscherei integriert. Es liegt eingebettet in der faszinierenden Landschaft des Naturdenkmals von Los Barruecos.

Warum entspannen Sie nicht in römischen Bädern, die noch in Betrieb sind? In den römischen Thermen von Alange, 15 Kilometer von Mérida entfernt, können Sie eine relaxte Zeit genießen. Sie sind Teil der Ausgrabungsstätte von Mérida, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Die Spuren der Avantgarde in der Region zeigen sich auch in anderen modernen Bauwerken, die sich harmonisch in ihre Umgebung einpassen, wie die Kongresszentren von Plasencia und Villanueva de la Serena, beide Finalisten bei renommierten internationalen Preisen. Dazu gehören auch das Kongresszentrum von Badajoz, das vom „Museum of Modern Art“ in New York (MOMA) als „eines der repräsentativsten Gebäude der modernen spanischen Architektur“ anerkannt wurde; der Busbahnhof von Casar de Cáceres, ein Finalist bei den FAD-Architekturpreisen; das Restaurant und Hotel Atrio in Cáceres, das den FAD-Preis erhielt; sowie unter anderem das Nationalmuseum für römische Kunst und die Umgebung des Diana-Tempels, beide in Mérida.

Während Ihres Aufenthalts in der Extremadura dürfen Sie auch das Museum für zeitgenössische Kunst Helga de Alvear in der Stadt Cáceres nicht verpassen sowie das Museum für zeitgenössische Kunst der Extremadura und Iberoamerikas (MEIAC) in Badajoz. Helga de Alvear ist eine deutsche Galeristin, die seit Jahrzehnten in Spanien lebt. Seit sie 1967 ihr erstes Kunstwerk erwarb, hat ihre Samm-

Extremadura erwartet Sie!

Augustóbriga

Granadilla www.turismoextremadura.com Instagram: @extremadura_tur Facebook: @ExtremaduraTurismo

Festung von Alburquerque


KATALONIEN

Barcelona per Rad Von Heidi Siefert

Foto: ©shutterstock/ basiczto

Die katalanische Metropole entwickelt sich zunehmend zur einer beliebten Zweirad-Stadt. Mit einem Leihrad oder auf einer geführten Tour kann man bequem zu den Bauwerken des Architekten Antoni Gaudí oder am Strand entlang radeln.

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Der spektakuläre Bau der Sagrada Familia überragt das Häusermeer von Barcelona.

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KATALONIEN

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s ist noch nicht lange her, da war Barcelona ein Albtraum für Radfahrer. Das hat sich in den vergangenen Jahren radikal geändert. Mit einem klug aufgebauten BikeVerleihsystem für Einheimische begann 2007 der Umschwung. Inzwischen gibt es mehr als 250 Kilometer Radwege, eine Vielzahl von Leihrädern und eine Fülle von Sightseeing-Angeboten auf dem Drahtesel. „Join the Rayvolution“ steht auf dem kleinen Messingschild über der Tür eines Ladens in einer Altstadtgasse. Auf unsere Frage erklärt der quirlige Jaime Pla, der gerade zwischen Fahrradteilen und Surfbrettern an einem Rahmen schraubt, die Wortschöpfung aus „ray“, dem Sonnenstrahl, und „volt“, der Maßeinheit für elektrische Spannung, die der kleinen Fahrradschmiede ihren Namen „Rayvolt“ gab. Seit drei Jahren bauen der katalanische Ingenieur Pla, der aus Frankreich stammende Bootsbauer Mathieu Rauzier und dessen Frau Ying Zhang stylische und stadttaugliche E-Bikes: Vom edlen Citybike über das wendige Lastenrad, das sie augenzwinkernd „schönstes Cargobike auf der Welt“ nennen, bis zum Cruzer, einer schnittigen Mischung inspiriert aus den ersten Motorrädern des frühen 20. Jahrhunderts und den Café Racer Bikes der 1960er. „Genau richtig für die Mittagspause am Strand“, sagt Pla. Wir entscheiden uns für lässige Cruzer. Los geht es. Wir biegen zuerst vorsichtig in die nächste Gasse im Barri Gòtic, dessen Häuser so nah aneinander stehen, dass kaum Licht auf die schmalen Passagen fällt. Keiner stört sich an den Rädern. Im Gegenteil: Sie sorgen für Gesprächsstoff, fallen auf unter all den herkömmlichen Modellen. Kaum sind die Straßen breiter, sind auch wir nicht mehr alleine. Überall sind Radfahrer unterwegs: Einheimische, die zielstrebig vorbeistrampeln, und Gruppen, die auf silbernen, grünen oder orangen Rädern ihren Guides folgen. Auch in Barcelona boomt diese Version der Stadtrundfahrt, bei der man näher an den Sehenswürdigkeiten dran ist als mit dem Bus und weiter kommt als zu Fuß. Rund 60 verschiedene Touren findet man bei den Anbietern vor Ort. Die beliebtesten führen zu den berühmten Bauwerken des Architekten Antoni Gaudí, steuern lokale Märkte oder TapasLokale an oder besuchen die zahlreichen grünen Plätze der Stadt, die sich auch deshalb so gut zum Radfahren eignet, weil es im Zentrum überwiegend flach ist.

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Nur wenige Gassen trennen das Barri Gòtic vom Parc de la Ciutadella mit seinen Brunnen, Teichen und dem Eingang zum Zoo. Niemals wäre man hierher zu Fuß gekommen. Mit dem Fahrrad kein Thema und eine schöne Neuentdeckung in einer Stadt, die man zu kennen glaubte. Den warmen Sommerwind im Gesicht, strampeln wir parallel zum Meer. Zunächst Richtung Norden, wo im Hafen Segelboote vor Anker liegen und der von Frank Gehry anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1992 ans Ufer gesetzte Goldene Fisch in der Sonne funkelt. Dann am Strand entlang zurück. Die Menschen zieht es ans Wasser – zum Surfen, Beachvolleyball oder Flanieren. Skateboarder üben ihre Tricks an einem Mäuerchen. Wo ein Denkmal für Christoph Columbus mit spitzem Finger aufs Meer hinauszeigt, beginnen rechter Hand die Ramblas, die berühmte, knapp eineinhalb Kilometer lange Flaniermeile. Nun nähern wir uns dem Montjuic. Bis hierher wäre ein E-Bike nicht nötig gewesen, aber jetzt ist die Extra-Power angenehm. Über die Avenida María Cristina, wo die alten Paläste an die Weltausstellung von 1929 erinnern, geht es hinauf zum Olympiagelände über der Stadt. Die spektakulären Fernsehbilder von den Turmspringern vor der Silhouette Barcelonas werden wieder lebendig. Die Fundació Joan Miró, die Sammlung des Grafikers, Bildhauers und Malers, merken wir uns für einen weiteren Besuch und steuern den Mirador an, an dem uns die Stadt zu Füßen liegt: Die Kreuzfahrtschiffe im Hafen, die Talstation für die Gondel zum Montjuic, die nadelspitzen Türme der Sagrada Familia und der 142 Meter hohe Büroturm Torre Glòries, der an eine Wasserfontäne erinnern soll. Den Duft der Bäume in der Nase, geht es wieder hinunter zum Port Vell, dem alten Hafen, und im weiten Bogen zurück in die Altstadt, wo Fahrradtüftler Jaime Pla immer noch am neuesten Prototypen schraubt. Zur Präsentation am nächsten Morgen muss er damit fertig sein.

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Adressen von Fahrradvermietern unter www.info-barcelona.com. Rayvolt Bike findet man unter www.rayvoltbike.com

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Cooler Retro-Stil: E-Bike Cruzer von Rayvolt.

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Architekt Antoni Gaudí entwarf die bunte Casa Batlló. Der Triumphbogen bildete einst den Eingang zur Weltausstellung 1888.


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Foto: ©Rayvolt; ©Theodor Vasile/Unsplash; ©shutterstock/Littleaom


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Abenteuer an der Paradiesküste Asturiens Im Herzen des Grünen Spaniens erstreckt sich die Region Asturien mit ihrer mehr als 400 Kilometer langen Küste: ein wilder, ursprünglich gebliebener Landstrich mit über 200 naturbelassenen Stränden, authentischen Fischerdörfern und unzähligen Aktivitäten am Meer.

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ie Küste Asturiens bietet ihren Besuchern ein vielfältiges Naturschauspiel mit einer unverwechselbaren Mischung aus Sand- und Kiesstränden, Klippen und Kaps, Landengen und Inseln. Die Kraft der Wellen formte dieses einzigartige Ökosystem, das laut einer Studie von Greenpeace zu den am besten erhaltenen Küstenlandschaften in ganz Spanien zählt – nicht umsonst befindet sich hier eines von rund 100 Biosphärenreservaten der UNESCO. Das asturische Tourismusmodell war dieser Tatsache immer verpflichtet und setzt seit langem auf Authentizität anstelle von Massentourismus. Diese Strategie machte aus der Region ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit, zum Beispiel mit der Wiederansiedlung von Tierarten, die kurz vor dem Aussterben standen, wie dem Braunbär. Die mehr als 200 Strände am Kantabrischen Meer sind ursprünglich und naturbelassen geblieben, da die Errichtung von Gebäuden entlang der Küste strengen Regeln unterliegt. Gleichzeitig könnten sie kaum unterschiedlicher sein: Besucher haben die Wahl zwischen geschützten kleinen Buchten, die sich in der Felsenküste verstecken, endlos langen Sandstränden oder Badestellen, an denen sich Familien oder junge Leute treffen. Zwölf Blaue Fahnen der EU garantieren die beste Wasserqualität. Die Möglichkeit für Outdoor-Aktivitäten am Wasser sind unerschöpflich: Sie können baden und tauchen, angeln und windsurfen, Wasserski fahren und kitesurfen, paddeln oder auf eine Bootstour aufbrechen. Außerdem befindet sich hier aufgrund der spektakulären Wellen ein Eldorado für Surfer – sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene finden passende Reviere, zum Beispiel an den Stränden von Tapia, Luarca, Salinas, Gijón/Xixón, Rodiles oder Llanes. Für Wanderfans steht ein umfangreiches Netzwerk an Küstenwanderwegen zur Verfügung. Ein besonderer Höhepunkt ist der Camino de la Costa, ein mittelalterlicher Pilgerweg, der sich schon lange vor dem Französischen Weg etablierte. Die 815 Kilometer lange Strecke – 280 davon in Asturien – beginnt in Irún und führt parallel zum Kantabrischen Meer bis nach Santiago de Compostela. Beim Wandern in Asturien stößt man immer wieder auf einzigartige Naturwunder, zum Beispiel Dinosaurierspuren, die an der Küste zwischen Gijón/Xixón und Ribadesella/Ribeseya erhalten blieben. Atemberaubend sind auch die „Bufones“, vertikale Öffnungen an der Felsküste, durch die bei

hoher Flut und rauer See Fontänen von Meerwasser nach oben schießen – dieses Schauspiel erleben Sie zum Beispiel in Pría, Arenillas und Santiuste. Doch egal, wie Sie unterwegs sind, werden Sie unweigerlich in einigen der 18 Fischerdörfern landen, in denen die Männer traditionell in kleinen Booten in See stechen, um dem Meer einen reichen Fang zu entlocken. In den Auktionshallen können Sie bei der Versteigerung der mehr als 150 Arten von Fischen und Meeresfrüchten zusehen: Weißer Thun, Makrelen, Seeteufel und Meerbarben, Entenmuscheln, Hummer, Strandschnecken, Krabben und Kraken. Selbstverständlich kann man alle diese Köstlichkeiten auch fangfrisch vor Ort verkosten. Die besten Restaurants sind mit dem prestigereichen Qualitätssiegel „Mesas de Asturias“ zertifiziert, einige wurden sogar mit Michelin-Sternen ausgezeichnet. Dazu kommen gastronomische Tage rund um Fisch und Meeresfrüchte, wie das Glasaal-Festival in L‘Arena und das Sardinen-Festival in Candás. Buen provecho und herzlich willkommen in Asturien!

www.asturientourismus.de


Fotos: v.l.n.r.v.o.n.u. ©Turismo de Asturias: ©Juan de Tury; ©Noé Baranda; ©fesurfing; ©Paco Currás S.L.

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Fischerort Puerto de Vega (links); Ribadesella am Fluss Sella (oben); Naturphänomen Bufones (Mitte); Surfer in Tapia (rechts); Sonnenuntergang am Leuchtturm (unten rechts).


VIAS VERDES

Oben: Ein Highlight ist das große Viadukt über den Fluss Matarraña. Unten links: An der Strecke liegen einstige Bahnhöfe.

Fotos: ©unsplash

Unten rechts: Zwischenstopp auf der Plaza de España in Alcañiz.

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Über Grüne Routen

von Aragonien zum Mittelmeer Durch das Val de Zafán

Die Vías Verdes, Routen über aufgegebene Bahnstrecken, sind der Traum jedes Aktivreisenden. In Aragonien führt der Rad- und Wanderweg des Val de Zafán über 182 Kilometer bis zum Ebro-Delta. Unterwegs geht es über zahlreiche Viadukte und durch mehrere Tunnel.

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ie Tour punktet mit den abwechslungsreichen Landschaften, die für Spaniens Nordosten typisch sind. Wir starten am Bahnhof von La Puebla de Híjar in Richtung Mittelmeer.

zum anderen passieren wir die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Flüsse Guadalope und Matarraña. Hier verläuft der Rad- und Wanderweg talwärts in Richtung des Bahnhofs von Valdeltormo.

La Puebla de Híjar – Alcañiz (40 km)

Nach der Fahrt durch einen beleuchteten Tunnel geht es weiter bergab, bis wir das imposante Viadukt über den Fluss Matarraña erreichen. Die Betonkonstruktion mit vier 20 Meter langen Abschnitten und vier Bögen erlaubt eine großartige Aussicht auf den Ort La Fresneda mit seiner historischen Festung.

Bevor wir die kleine Stadt Alcañiz erreichen, durchqueren wir den Naturpark La Estanca, der einen guten Ruf unter Birding-Fans genießt. Es lohnt sich, einen Abstecher in die schöne Provinzhauptstadt von Bajo Aragón zu machen. Auf der Plaza de España genießen wir einen Weißwein und Tapas, umgeben von Renaissance-Gebäuden. Auch die Festung von Alcañiz ist einen Besuch wert.

Weiter geht es zur ehemaligen Bahnstation Torre del Compte, die zu einem Vier-Sterne-Hotel mit Restaurant umgebaut wurde. Dann radeln wir durch Weinberge, Obstgärten, Olivenhaine und Weizenfelder bis zum Bahnhof von Valderrobres – die Stadt hat viel von ihrem mittelalterlichen Charme bewahrt.

In diesem Streckenabschnitt stoßen wir auf das erste der Bahnbauwerke, die uns auf der Route begleiten, die Brücke „Puente de la Torica“ vom Ende des 19. Jahrhunderts. Kurz darauf führt der Radweg in den ersten Tunnel der Route.

Foto: shutterstock©The Fotos: ©Comarca del BajoWorld Aragón in HDR

Alcañiz – Valderrobres (40 km)

Zwischen Alcañiz und Valdealgorfa durchquert die Route ein Gebiet voller Höhlenmalereien, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Immer wieder weisen Schilder vom Radweg aus zu den einzelnen Stätten. Unterwegs überqueren wir gleich zwei imaginäre Grenzen: Zum einen verläuft bei Kilometer 54 der Meridian von Greenwich,

Valderrobres – Tortosa (57 km)

Bergpässe von Beceite und den Weiler Cretas, der von seiner Kirche dominiert wird. Vom Bahnhof in Cretas, heute eine Jugendherberge, führt die Route durch hügeliges Gelände zwischen Feldern abwärts. Die Abfahrt endet an einem beeindruckenden Beton- und Steinviadukt mit vier zentralen Bögen über dem kristallklaren Algas-Fluss. Wir kommen nun nach Katalonien, in die Region Terra Alta, wo der Rad- und Wanderweg seinen Namen ändert – die Route folgt jedoch weiterhin der einstigen Bahnstrecke.

Tortosa – Mittelmeer (45 km)

In Tortosa verlassen wir den Rad- und Wanderweg und fahren auf dem Naturweg des Ebros (GR 88) weiter, der uns zum Delta des großen Flusses und damit zum Mittelmeer führt. Dabei geht es durch ein Biosphärenreservat.

Der nächste Streckenabschnitt beginnt mit einem sanften Abstieg vor dem weiten Horizont, mit Blick auf die felsigen

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Der Abschnitt zwischen Valmuel und Valdealgorfa wird auch von Autos benutzt; es ist jedoch geplant, ihn im Laufe des Jahres 2021 zum reinen Rad- und Wanderweg umzugestalten. Es empfiehlt sich, eine Taschenlampe und genügend Wasser dabeizuhaben. Weitere Infos über die Routen unter www.viasverdes.com.

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La Rioja:

Erleben Sie erneut das Land, das wie sein Wein heißt! La Rioja ist der perfekte Ort für Ihren nächsten Urlaub: mit Weintourismus, Gastronomie, Kultur und einer einzigartigen Natur, in der Sie Ihre Rückkehr in das Land genießen können, das genauso heißt wie sein Wein.

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ie Region La Rioja möchte die Touristen, die sie jedes Jahr begrüßt, zurückgewinnen und sie dazu ermutigen, ihre Landschaften, ihre Weine, ihre Gastronomie und ihre Sehenswürdigkeiten aus Kultur und Natur neu zu entdecken. Dies ist eine Einladung, dieses kleine Paradies im Norden Spaniens zu besuchen, wo sieben Flüsse sieben einzigartigen Tälern ihren Namen geben. Ihre Dörfer laden zu einem entspannten Besuch ein und ihre Naturschutzgebiete bieten eine Vielzahl von Wanderwegen. Es ist die Region, in der die spanische Sprache einst entstand. Ihr Charakter wurde durch den Jakobsweg geprägt, ihre Landschaften und Kultur sind eng mit Wein und Gastronomie verknüpft. La Rioja ist ein Synonym für den Wein, es ist ein Land mit jahrhundertealten Rebstöcken und mit mehr als 400 Weinkellereien, die unter dem Schutz der renommierten Herkunftsbezeichnung „Denominación de Origen Calificada (DOCa) Rioja“ die Weinkultur in einem Land hochhalten, das von einem Meer aus Rebstöcken bedeckt ist, und die seine Geschichte, seine Landschaft und seine Lebensweise geprägt haben. Diese weltbekannte Weinregion teilt ihr weintouristisches Angebot mit ihren Besuchern, damit diese den Wein dort erleben können, wo er am besten verstanden wird: in dem Land, in dem er seinen Ursprung hat und sich immer wieder neu erfindet. La Rioja bietet den idealen Rahmen für die Verkostung in Weinkellern, die Begegnung mit dem Erzeuger und seinem Anbaugebiet, die Verwandlung der Trauben in Wein und die Verbindung mit der regionalen Kultur, um diese Region und ihre Seele zu verstehen. Es gibt Weinviertel in Gemeinden mit langer Weinbautradition, jahrhundertealte Weingüter, Schlosskellereien, Kellereimuseen, architektonisch hochwertige Weingüter und kleine Familienbetriebe mit Kellergewölben, in denen der Wein einst in Schläuchen gelagert und in der historischen Maßeinheit der Fanega gemessen wurde. La Rioja und seine Winzer verbreiten gemeinsam die Kultur des Weins und sind in der Lage, die Leidenschaft für ein Land zu wecken, an dem man bei jedem Besuch neue Seiten entdeckt. Darüber hinaus lädt La Rioja dazu ein, unverwechselbare Dörfer zu besuchen und ihr kulturelles Erbe zu bewundern. Prähistorische Völker, Keltiberer, Römer, Westgoten, Araber, Kastilier und Navarrer besiedelten die Region und kämpften um sie. La Rioja birgt einen kulturellen Reichtum, der in Kunst und Geschichte verwurzelt ist, wie die Klöster Suso und Yuso in San Millán de la Cogolla, die zum UNESCOWeltkulturerbe gehören und wo die ersten Worte in spanischer Sprache niedergeschrieben wurden.

Es ist vor allem ein Weg, der die Region La Rioja groß gemacht hat: Der Jakobsweg förderte bereits im Mittelalter die Entwicklung der Region einschließlich ihrer Hauptstadt Logroño und prägte den gastfreundlichen Charakter von La Rioja über Jahrhunderte hinweg. Auf jeden Pilger wartet immer schon ein gutes Glas Wein. Zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad entdeckt man eine Region der Legenden, mit beeindruckenden Klöstern wie Santa María La Real in Nájera oder Kathedralen wie Santo Domingo, und all dies inmitten herrlicher Getreide- und Weinlandschaften. Neben ihren Dörfern und Baudenkmälern beherbergt La Rioja auch den Naturpark Sierra de Cebollera in Camero Nuevo mit seiner großen Artenvielfalt sowie das Biosphärenreservat der Täler der Flüsse Leza, Jubera, Cidacos und Alhama. Letzteres wurde aufgrund seiner hervorragenden Möglichkeiten zur Sternenbeobachtung zum Starlight-Reiseziel erklärt. Mehr als 650 Kilometer Naturrouten schlängeln sich durch die Landschaft und die geschützten Naturräume dieser Region, die mehr als 200 ländliche Unterkünfte bietet. La Rioja erhebt auch den Anspruch, ein Gebiet mit hervorragender Gastronomie zu sein. Sowohl die traditionelle als auch die Sterneküche profitieren hier von der großzügig gefüllten Speisekammer der Region. In diesem Grenzland wurde die Gastronomie durch die Vielfalt der Zutaten und die Einflüsse der Nachbargebiete bereichert. La Rioja ist die Küche der Mütter, der passionierten Köchinnen, der leckeren Bohnengerichte, der Kartoffeln mit Chorizo. Es ist auch das Land des guten Fleisches und der gegrillten Lammkoteletts, es steht für Freude, die Farben der Pinchos-Bars und handwerklich hergestellten Käse. Es ist ein Garten Eden für den Anbau von Obst und Gemüse, was es der Gastronomie erlaubt, sich am Rhythmus der Jahreszeiten zu orientieren. Die Gastronomie von La Rioja hat heute eine Vorbildfunktion, sodass man von einer wahren Revolution in der Küche sprechen kann. In dieser Region, die so reich an Rezepten und Kreativität ist, wächst die Zahl der Michelin-Sterne (El Portal, Venta Moncalvillo, Kiro Sushi, Ikaro) und der Repsol-Sonnen – eine verdiente Bestätigung für die Qualität der Küche, die immer auf regionale Produkte gesetzt hat. Wir laden Sie ein, in diesem Jahr La Rioja zu buchen. Ein Land, das man in Ruhe erleben, verkosten und genießen kann.

www.lariojaturismo.com/de


Fotos: ©La Rioja Turismo

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Tausendundein Vorschläge zum Weintourismus: Fliegen Sie in einem Heißluftballon über das Meer der Weinberge an den Ufern des Ebros mit seinen Schleifen. Erleben Sie einen genussvollen Tag mit Verkostungen in den Weinkellern der Weingüter, zwischen Fässern, auf ihren Terrassen und in ihren Verkostungsräumen. Besuchen Sie ein Familienweingut, wo der Gastgeber der beste Botschafter seiner Heimat und seiner Kultur ist. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die unterirdischen Kellergewölbe einer jahrhundertealten Weinkellerei. Lernen Sie einen Wein von seinem Entstehungsort auf dem Weinberg aus kennen: zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad durch das Terroir, das ihn prägt. Bewundern Sie, wie die zeitgenössische Architektur in den Winzereien Einzug hält. Nehmen Sie teil am Produktionsprozess vom Weinberg bis zur Flasche. Verkosten Sie einen Wein direkt aus dem Fass. Nehmen Sie mit der ganzen Familie an der nächsten Traubenernte teil.


GENUSSLAND SPANIEN

Weißes Gold Von Oliver Gerhard

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hampignons in Knoblauch, mit Käsefüllung oder als Cremesuppe. Champignons am Spieß, gebacken, gebraten – oder als veganes Ceviche: In Spanien kennt man viele leckere Rezepte für die beliebten Speisepilze. Doch wer hätte gedacht, dass sich das Herz des Champignon-Anbaus ausgerechnet in La Rioja befindet, mitten in der Weinregion rund um die Stadt Logroño? Man schätzt, dass in diesem wichtigsten Anbaugebiet des Landes jedes Jahr rund 60.000 Tonnen Champignons gezüchtet werden, das sind 60 Prozent der spanischen und rund acht Prozent der europäischen Erntemenge. Fast zwei Drittel dieser Pilze landen in Konserven, der Rest wird frisch verzehrt. Jeder Spanier isst im Jahr durchschnittlich 1,7 Kilo davon – nur gut halb so viel wie der Durchschnittseuropäer. Ein mysteriöser Franzose soll Anfang der 1930er-Jahre begonnen haben, in den Höhlen des Monte Cantabria Champignons zu ziehen. Sein Wissen gab er an einheimische Familien weiter, die den Anbau ausweiteten. Neben natürlichen Höhlen nutzten sie aufgegebene Weinkeller und sogar einstige Luftschutzkeller aus Zeiten des Bürgerkrieges.

Schmuggel aus Frankreich

Das Mycel, die mikroskopisch kleinen Pilzzellen für den Anbau, stammte anfangs aus Frankreich. Während des Krieges war die Versorgung zeitweise unterbrochen, später schmuggelte man es wieder über die Grenze. In den 50er-Jahren setzte ein bedeutender Entwicklungsschub in der Herstellung ein. Das Substrat, in dem die Pilze keimen, wurde anfangs noch per Hand hergestellt – mit unsicherem Ergebnis, denn die Beschaffenheit des Komposts mit seinen Nährstoffen und Mikroorganismen ist entscheidend für den Zuchterfolg. Erst die Entstehung von Kompostfabriken löste den bis heute anhaltenden Boom aus. Orte wie Pradejón, Autol und Ausejo sind die Anbauzentren – es gibt aber auch Züchter in Aragonien und Navarra. 42

Der Anbau folgt strengen Abläufen: Jeder Zyklus mit einer Kompostmischung erlaubt drei bis vier Ernten über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten, danach werden die unterirdischen Plantagen gereinigt und neu angelegt. Auf diese Weise sind drei bis fünf Zyklen pro Jahr möglich – bei einer konstanten Temperatur von 18 bis 19 Grad.

Fülle von Vitaminen

Doch warum sind die Champignons eigentlich so beliebt in der Gastronomie? Der Zweisporige Egerling, auf Lateinisch Agaricus bisporus, ist der weltweit am häufigsten angebaute Speisepilz, eine von nur wenigen Arten, die man auch roh essen kann. Champignons bestehen zu mehr als 90 Prozent aus Wasser, außerdem aus Kohlenhydraten und Eiweiß. Nicht nur der geringe Fett- und Cholesteringehalt macht den Speisepilz interessant für die Ernährung: Er enthält nämlich auch eine Fülle von Vitaminen, darunter das wertvolle D2, sowie Magnesium, Kalium, Eisen und Zink. Seinen Antioxidantien wird eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Obwohl die Produktion der Champignons im Norden Spaniens nicht so prominent stattfindet wie der Weinbau, kann man auch als Besucher an Pilz-Events teilnehmen. So findet im Mai in Pradejón die jährliche Messe Fungitur mit Konzerten, Ausstellungen und Verkostungen statt. Kulinarik ist auch im Herbst ein Thema bei den Champignontagen in Autol – bestimmt gibt es dann auch Champignons in Knoblauch ...

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orm Die Pilzproduzenten von La Rioja, ati Navarra und Aragonien mit eigenem on en Forschungsinstitut informieren unter www.ctich.com über ihre Arbeit. Die Champignontage findet man unter www.champinonysetadeautol.com, Fungitur unter www.fungiturismo.com.

Fotos S.43 v.l.n.r.v.o.n.u.: ©Hans Benn/Pixabay; ©shutterstock/Iakov Filimonov; ©shutterstock/ Matyas Rehak; ©ASOCHAMP; ©Pixabay; ©ASOCHAMP

Die Region um Logroño in La Rioja ist weltberühmt als Weinbaugebiet. Kaum jemand weiß, dass hier auch Champignons gezüchtet werden — Spaniens weißes Gold. Vielleicht liegt es daran, dass die gesunden Pilze lieber im Dunkeln und bei kühlen Temperaturen gedeihen.


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Fotos: ©Turismo de Castilla y León

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Kastilien und León

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astilien und León ist eine der größten Regionen in Europa. Die Gemeinschaft umfasst neun Provinzen: Ávila, Burgos, León, Palencia, Salamanca, Segovia, Soria, Valladolid und Zamora bilden zusammen ein sehenswertes Gebiet voller Kontraste, sehenswerten Highlights und vielen Traditionen. Kastilien und León liegt im Nordwesten der Iberischen Halbinsel, wo es Portugal mit dem Rest Europas verbindet. Es verfügt über ein modernes Verkehrsnetz mit Autobahnen und Landstraßen, die es an die wichtigsten spanischen und europäischen Metropolen anbindet. Darüber hinaus bildet es einen wichtigen Knotenpunkt im nationalen Eisenbahnnetz. Die vier Regionalflughäfen mit nationalen und internationalen Flügen sowie die schnelle Erreichbarkeit des Flughafens Madrid-Barajas vervollständigen die Infrastruktur. Kastilien und León verfügt über einen großen Naturreichtum. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Umweltbedingungen zählen 33 Naturschutzgebiete zum offiziellen Netzwerk seiner Naturparks. Sie machen aus der Region ein Paradies für Flora und Fauna. Die Naturparkhäuser und Besucherzentren helfen dabei, die natürliche Vielfalt von Kastilien und León zu vermitteln. Kastilien und León mit seinen vielen Jahrhunderten bewegter Geschichte war immer ein Durchgangsort für verschiedene Völker und Kulturen, wovon mehr als 1.000 Jahre alte Routen zeugen: Der berühmte Camino de Santiago wurde vom Europarat zur ersten europäischen Kulturroute und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Dazu kommen die Via de la Plata, die schon von den Römern genutzt wurde, oder die Route des Duero, die entlang des Flusslaufs die gesamte Region durchquert und für ihren kulinarischen Reichtum bekannt ist. Insgesamt elf Stätten in Kastilien und León wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt: der Jakobsweg, der die Provinzen Burgos, Palencia und León durchquert; die Ausgrabungsstätten der Sierra de Atapuerca in Burgos und die von einer römischen Goldmine hinterlassene Landschaft von Las Médulas in León sowie die gotische Kathedrale der Stadt Burgos, eines der bedeutendsten Beispiele gotischer Architektur in Spanien. Dazu kommen die Weltkulturerbestädte Ávila, Salamanca und Segovia. Die jüngsten Ergänzungen waren die prähistorischen Felszeichnungen von Siega Verde sowie die Buchenwälder Cuesta Fría, Canal de Asotín und Riofrío. Außerdem teilt sich Kastilien und León mit anderen Stätten das immaterielle Weltkulturerbe der Falknerei und der mediterranen Küche.

Aufgrund ihrer Geschichte gilt die Region auch als Wiege der kastilischen Sprache. Aus diesem Grund bewahrte man das „Castellano“, die Muttersprache von mehr als 400 Millionen Menschen in aller Welt, hier in seiner reinsten Form. Fast 400 Museen und Dokumentationszentren laden dazu ein, in die Vergangenheit, Geschichte, Kunst oder Ethnographie der Städte einzutauchen. Gleichzeitig erlebt man hier auch avantgardistische Kunst und innovative künstlerische Konzepte. Und manchmal wird der Ausstellungsraum selbst zu einem Museumsstück wie im MUSAC, dem Museum für zeitgenössische Kunst, oder im MEH, dem Museum der menschlichen Evolution von Burgos. Nicht zuletzt verfügt Kastilien und León über 2.473 Kulturdenkmäler, mehr als 300 Burgen, 122 historische Anlagen sowie elf Kathedralen. Kastilien und León zählt mehr als 100 Festivals, die für Besucher aus aller Welt interessant sind. Hier begeht man alleine acht von 23 besonders bedeutsamen Karwochen in Spanien. Die Ausstellung „The Ages of Man“ ist jedes Jahr ein Muss für Kunstliebhaber, mehr als elf Millionen Menschen haben das Kulturevent bereits besucht. 2021 findet sie unter dem Namen Lux an drei Orten statt: Burgos, Carrión de los Condes und Sahagún. Im Jahr 2021 erinnert Kastilien und León an mehrere historische Ereignisse: das heilige Jakobusjahr, den 800. Jahrestag der Kathedrale von Burgos und den 700. der Kathedrale von Palencia. Diese Events werden von einem attraktiven Programm aus kulturellen, musikalischen und touristischen Aktivitäten begleitet. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, diese führende Region im ländlichen Tourismus mit mehr als 4.000 zertifizierten Einrichtungen und ihren Qualitätsbetrieben, den Posadas Reales, kennenzulernen! Kastilien und León bietet seinen Gästen ein modernes Angebot an Unterkünften sowie Restaurants, die traditionelle und avantgardistische Küche kombinieren. Es gibt hier 17 Ursprungsbezeichnungen von Weinen und mehr als 60 von landwirtschaftlichen Produkten, mehr als 150 besuchbare Weingüter, acht zertifizierte Weinrouten und über 5.000 Restaurants. Ein vielfältiges Angebot von Aktivitäten wie Wandern, Klettern, Skifahren, Golf und Wassersport, gepaart mit Wellnessangeboten in Kurorten und Thermalbädern sowie die Natur in den Parks machen aus Ihrem Besuch ein wunderbares, einzigartiges und unvergessliches Erlebnis. Kastilien und León ist das pure Leben!

www.turismocastillayleon.com


REISEROUTEN

Von Randbemerkungen zur

Weltsprache Von Ulrike Wiebrecht

Der Camino de la Lengua Castellana führt zum Ursprung der spanischen Sprache — und in ein wunderbares Stück Spanien abseits der touristischen Trampelpfade.

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ei La Rioja denken die meisten an Wein. Tatsächlich kommt ja auch gegen einen alten Marqués de Riscal oder einen Granja Remelluri Gran Reserva so schnell kein anderer Tropfen an. Aber die kleine Region im Norden Spaniens hat der Welt noch ein viel größeres Geschenk gemacht: die spanische Sprache, die heute von rund 570 Millionen Menschen auf der Welt gesprochen wird. Wer weiß schon, dass sich ihr Geburtsort bei San Millán de la Cogolla in einem abgelegenen Tal des Flusses Cárdenas versteckt? Dort hatte sich im 5. Jahrhundert ein Einsiedlermönch, der spätere Heilige San Millán, in die Gebirgslandschaft zurückgezogen, um sich ganz seinen Gebeten zu widmen. Um 923 folgten ihm mozarabische Mönche, bauten das primitive westgotische Ursprungskloster aus und machten es zu einem wichtigen kulturellen und politischen Zentrum. Infanten und Königinnen von Navarra fanden hier die letzte Ruhe. Um das Jahr 977 erfolgte schließlich „el primer vagido de la lengua española“, wie der spanische Dichter Dámaso Alonso es nannte: der erste Schrei der neugeborenen spanischen Sprache. Wie es dazu kam? Ein oder mehrere Mönche hatten in der Schreibstube des Klosters die Glosas Emilianenses verfasst, Randbemerkungen, die ihren Ordensbrüdern lateinische Texte verständlicher machen sollten.

Zunächst verbreitete sie sich in Kastilien, weshalb sie auch „kastilische Sprache“ genannt wird. Und es lohnt, ihr dorthin zu folgen. Der Camino de la Lengua Castellana erschließt dem Reisenden ein archaisches Stück Spanien abseits der Küsten und urbanen Zentren, das vielen unbekannt ist.

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Foto:©shutterstock/Takashi Images

Verbreitung in Kastilien

Sie schrieben teilweise in einem dem heutigen Hochspanisch verwandten Westaragonesisch, teilweise aber auch in baskischer Sprache, die somit gleichzeitig aus der Taufe gehoben wurde. Es waren also schlichte Notizen, die am Beginn der beiden Idiome standen! Während die eine regional begrenzt blieb, trat die andere ihren Siegeszug um den Erdball an.


Wiege der spanischen Sprache: Kloster Yuso in San Millán de la Cogolla.

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REISEROUTEN

Bibliothek in San Millán de la Cogolla (oben). Vor der Universität in Valladolid (unten). Kreuzgang des Klosters Santo Domingo de Silos (rechts oben).

Fotos:©shutterstock/Takashi Images; ©shutterstock/ecarran

Filigrane Steinmetzarbeit in Santo Domingo (rechts unten).

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Umso nachhaltiger brennt es sich ins Gedächtnis ein: einerseits die Einsamkeit der sonnendurchglühten kargen Landschaften, andererseits die geballte Monumentalität von Burgen und Kathedralen. Nicht zufällig gehören gleich vier von sechs Stationen der 590 Kilometer langen Reiseroute zum Welterbe der UNESCO. Den Anfang macht San Millán de la Cogolla mit seinen beiden Klöstern. Oben in den Bergen schmiegt sich das Monasterio Suso mit seinen höhlenartigen Gemäuern in die Felslandschaft, unten im Tal behauptet sich Yuso als selbstbewusste Bastion des Glaubens. Erst viel später, zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert erbaut, birgt es eine der schönsten Sakristeien Spaniens. Rundum Weizenfelder und Wälder, die sich im Herbst in eine Sinfonie von Farben verwandeln.

Theologen als Hüter der Sprache

Hundert Kilometer weiter erhebt sich das Kloster Santo Domingo de Silos in der Provinz Burgos, die nächste Station der Route. Wieder ein Kloster? Natürlich: Lange, bevor ein Cervantes auf Spanisch schreiben konnte, waren es Mönche und Theologen, die zur Verbreitung der Sprache beitrugen. Nicht etwa als schöngeistige Beschäftigung: In einer Zeit, als die Mauren noch einen großen Teil der Iberischen Halbinsel besetzt hielten, war der Glaube eine wichtige Waffe der Reconquista.

Fotos: ©shutterstock/David Herraez Calzada; ©shutterstock/Enrique Jimenez Montes

Vermittelt wurde er durch Schriften, wie sie in der kunstvollen Bibliothek von Santo Domingo de Silos zu sehen sind. Ordensbrüder, die nicht lesen konnten, mussten sich derweil an die wunderschönen Kapitelle im romanischen Kreuzgang halten, die Szenen aus dem Leben Christi darstellen. Wer zur rechten Zeit dort ist, kann heute auch den gregorianischen Messen lauschen, die die Benediktinermönche regelmäßig abhalten. Eine Zeitreise ins Mittelalter! Sobald man allerdings einen der Gasthöfe in der Umgebung aufsucht, wo Spanferkel und chuletas, zentimeterdicke Koteletts mit roten Paprikagemüse auf den Tellern landen, kommt man wieder ganz in der spanischen Gegenwart an. Meist läuft im Hintergrund der Fernseher und alle reden laut durcheinander. Natürlich auf Spanisch. Bevor es sich aber als Volkssprache durchgesetzt hat, haben wiederum die Universitäten für seine Verbreitung gesorgt. Zum einen jene von Valladolid, der nächsten Station auf der Route der spanischen Sprache, 127 Kilometer westlich von Santo Domingo de Silos. Zweimal war die Stadt am Pisuerga-Fluss spanische Hauptstadt, aus ihrer Glanzzeit haben sich rund um die Plaza Mayor jede Menge Sakralbauten, die unvollendete Kathedrale und allerlei Adelshäuser im Renaissancestil erhalten. Und eben die Universität. Ihr ist es zu verdanken, dass heute unzählige Studierende das monumentale Stadtbild aufmischen. Das gilt erst recht für Salamanca. In der UNESCO-Welterbestadt wimmelt es nur so von jungen Menschen. Darunter sind besonders viele ausländische, die zu Sprachkursen herkommen. Dass man hier feinstes Kastilisch lernen kann, dazu haben Gelehrte der Universität wie Antonio de Nebrija beigetragen. Er verfasste 1492 die Gramática de la lengua española, das erste Lehrbuch einer europäischen Volkssprache.

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REISEROUTEN Wie bedeutend das Regelwerk im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Eroberung Amerikas werden sollte, ist den heutigen Studierenden wohl kaum bewusst, wenn sie sich in den Straßencafés rund um die Plaza Mayor mit ihren 88 Arkaden vergnügen. Besonders hoch im Kurs steht bei ihnen das Viertel Barrio del Oeste jenseits der beiden Kathedralen, Zentrum der alternativen Kultur mit rund hundert Graffiti-Kunstwerken an Häuserwänden, Fassaden oder Garagentoren.

Heimat von Miguel de Cervantes

Was für ein Kontrast zu Ávila, der nächsten Etappe des Camino! Nach der quirligen Hochburg der Studierenden taucht man in der höchstgelegenen Stadt Spaniens in die mystische Atmosphäre der Heiligen Teresa ein. Wie ein Bild aus einem Märchen spiegelt sich beim Näherkommen die 2.500 Meter lange Stadtmauer mit ihren Türmen im Wasser des Rio Adaja – Relikt jener Zeit, als Ávila Teil des hart umkämpften Grenzlands zwischen Mauren und Christen war. Hinter den schützenden Mauern verordnete die Heilige im 16. Jahrhundert ihren Zeitgenossen eine bescheidene, gottesfürchtige Lebensweise. Die versüßten ihnen immerhin die Yemas de Santa Teresa, ein Konfekt aus Honig und Eigelb, an dem auch heutige Besucher nicht vorbeikommen. Den Höhepunkt der spanischen Sprache markiert schließlich Miguel de Cervantes. Das Licht der Welt erblickte der Autor des „Don Quijote“ in Alcalá de Henares, einer weiteren UNESCOWelterbe-Stadt in der Provinz Madrid. Hier steht ein Nachbau des Geburtshauses, in dem der Dichter auch seine Kindheit verbrachte. Sein Geist lebt jedoch auch an Plätzen, Monumenten und in Theatern rund um die Calle Mayor fort. Dazwischen locken jede Menge Tapas-Bars, denen auch ein Sancho Panza schwerlich widerstehen könnte. Hier kann man mit einem guten Tropfen auf ihn anstoßen. Nicht nur mit einem Rioja. Unterwegs auf dem Camino de la Lengua Castellana dürfte man sich auch mit den erstklassigen Weinen Kastiliens angefreundet haben!

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Don Quijote und Sancho Panza vor dem Haus von Miguel de Cervantes in Alcalá de Henares (oben rechts). Ávila mit seiner beeindruckenden Stadtmauer.

Infos unter www.caminodelalengua.com

Santo Domingo de Silos Burgos

San Millán de la Cogolla La Rioja

Valladolid Salamanca Ávila Alcalá de Henares Madrid

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Foto:©shutterstock/canadastock

Traditionsreiche Universität von Salamanca (oben links).


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Fotos: ©shutterstock/Danilovski; ©shutterstock/Marques


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Zwei versteckte Juwelen des spanischen Kulturerbes in

Fotos: ©Turismo Castilla-La Mancha. David Blázquez

Kastilien-La Mancha


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Im Herzen Spaniens entdecken Reisende die Region KastilienLa Mancha, eine der autonomen Gemeinschaften mit einigen der reichsten Kulturschätzen des Landes. In dieser Region, die als Schauplatz der Abenteuer von Don Quijote berühmt wurde, liegen zwei weitere überraschende Reiseziele mit vielfältigen Sehenswürdigkeiten: SIGÜENZA und CUENCA.

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in Spaziergang durch die Straßen von Sigüenza führt tief in die lange und bewegte Geschichte der Stadt. Das Zentrum erstreckt sich über einen Hügel, der von der beeindruckenden Festung beherrscht wird – heute Sitz eines Paradors. Die Region in strategisch günstiger Lage am Zugang zum Fluss Henares sowie den Flusstälern des Dulce und des Salado war bereits zu römischen Zeiten besiedelt. Damals bildete sie einen wichtigen Posten an der Römerstraße Emérita Augusta, die das Gebiet durchquerte und dabei Mérida (Emerita Augusta) mit Zaragoza (Caesar Augusta) verband. Im Mittelalter entwickelte sich Sigüenza schließlich zu einer der wichtigsten Städte der gesamten iberischen Halbinsel. Das Flair aus jener Epoche blieb bis heute erhalten. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert befindet sich auf den Fundamenten einer ehemaligen muslimischen Zitadelle. Auch die Kathedrale erweckt den Anschein einer Festung, denn sie entstand ab dem Jahr 1124 im romanischen Stil – fast hundert Jahre vor der Schlacht von Las Navas de Tolosa. Die Grenzen zwischen Al-Andalus und den christlichen Reichen waren damals noch nicht gesichert. Die Kathedrale ist spektakulär und imposant, zum romanischen Stil fügte man später gotische Elemente und Verzierungen aus der Renaissance hinzu. Im Innenraum befindet sich eine der bedeutendsten Attraktionen von Sigüenza: die einzigartige, halb liegende Alabasterskulptur von El Doncel de Sigüenza in der Kapelle Los Arces. Die Sakristei Las Cabezas, ein Werk des Renaissance-Architekten Alonso de Covarrubias, mit 300 Köpfen, Rosetten und Engeln, die in das Gewölbe gearbeitet sind, hat eine faszinierende szenische Wirkung. Die Plaza Mayor von Sigüenza ist eine der schönsten in Kastilien-La Mancha. Nicht zu vergessen das labyrinthartige Netz aus gepflasterten Gassen sowie die Paläste und Adelshäuser, die über die Stadt verteilt sind. Besonders hervorstechend sind die Casa del Doncel mit beeindruckenden Stuckarbeiten im Mudéjar-Stil sowie die Kirche Santiago, das Dokumentationszentrum der Romanik in der Provinz Guadalajara – es handelt sich um die am weitesten südlich gelegene Romanik in ganz Spanien. Von der Stadtbefestigung blieben einige Abschnitte und Türme erhalten, außerdem fünf Tore und Durchgänge. Zum Kulturreichtum von Sigüenza kommt sein gastronomischer Reichtum hinzu. Zum Angebot an lokalen Unterkünften gehören der Parador sowie weitere Hotels und Landgasthöfe. Die einheimischen Restaurants haben Gerichte mit lokalen Produkten unter dem Nachhaltigkeitsmotto

„Kilometer Null“ auf der Karte, zum Beispiel Lamm- und Ziegenfleisch, alte Getreidesorten sowie Pilze und Gemüse aus der Region. Zwei Restaurants sind sogar mit einem MichelinStern ausgezeichnet: das El Doncel von Chef Enrique Pérez (www.eldoncel.com) und das Molino de Alcuneza von Chef Samuel Moreno (www.molinodealcuneza.com). Von Sigüenza aus erreicht man über die N-320 die Stadt Cuenca, die seit 1996 zum UNESCOWeltkulturerbe gehört. Nur wenige Orte bieten so viel Kulturreichtum gepaart mit einer einzigartigen Natur im Umland. Villen, Paläste, Stadtmauern, Kirchen, Klöster, Kapellen, Museen und Dutzende charmanter Ecken überraschen den Reisenden im Labyrinth der Straßen. Die Stadt thront auf einem spektakulären Felsen zwischen den tiefen Schluchten, die von den Flüssen Júcar und Huécar in den Kalkstein gegraben wurden. Im höchstgelegenen Bereich der Stadt, wo die Ruinen der alten arabischen Festung liegen, öffnen sich die Aussichtspunkte La Hoz, del Rey und Barrio del Castillo. Die Liste der nicht zu versäumenden Orte ist lang, auf jeden Fall sollte man die Kathedrale besuchen, das Museum für spanische abstrakte Kunst und die historische Kirche Santa Cruz – Sitz der Sammlung Roberto Polo –, die Hängenden Häuser, die San Pablo-Brücke und das Kloster San Pablo, in dem heute ein Parador residiert, sowie den Torre de Mangana. Cuenca ist seit den 1960er-Jahren ein Mekka der spanischen abstrakten Kunst. Damals prägte eine Gruppe junger Künstler – darunter Antonio Saura, Fernando Zóbel, Gerardo Rueda und Gustavo Torner – einige der bedeutendsten Trends jener Epoche in der spanischen Kunst. Unbedingt zu erwähnen ist auch das Restaurant Trivio von Chef Jesús Segura (www.restaurante trivio.com). Es trägt einen Michelin-Stern und bietet eine Küche mit TrockenanbauProdukten aus regionaler Produktion aus Kastilien-La Mancha. Sigüenza und Cuenca sind zwei historische Juwelen von Kastilien-La Mancha, die gastronomisches Niveau und Kulturerbe vereinen. Nur anderthalb Stunden von Madrid entfernt, bilden sie ein spannendes Reiseziel für sich, an dem man viel Neues im spanischen Landesinneren entdeckt und dabei immer wieder überrascht wird. www.turismocastillalamancha.es


¡BUEN PROVECHO!

Spanien

vegetarisch Plaer Vegetaria Manacor, Mallorca Kein Schnickschnack und kein Schickimicki: Das Restaurant Plaer Vegetaria in Manacor – abseits der touristischen Hotspots in Mallorcas östlichem Hinterland gelegen – ist ein familiärer Treffpunkt mit einfachen Holztischen und bunten Farben sowie geräumigen Tischen auf der Terrasse. Die beiden Chefinnen Joana Maria Sureda und Maria Magdalena Nadal kombinieren ihre Karte mit meist rund zehn Gerichten je nach Saison und Marktangebot, sodass man immer neue Kreationen findet. Es gibt ein preisgünstiges Tagesgericht und eine wöchentlich wechselnde Pasta. Die Küche ist nicht nur vegetarisch, sondern man legt auch Wert auf regional, fair und biologisch erzeugte Produkte. Auch Optionen für Veganer sind immer im Angebot. So gibt es zum Beispiel vegane Spinatkroketten, Reisgerichte mit Gemüse oder Burger mit Möhren und Quinoa und roten Linsen – zum Einsatz kommen teilweise Algen, Tofu und Seitan. Beliebt sind auch die Desserts, insbesondere der vegane Käsekuchen und die zuckerfreien Bombas mit Kakao.

Foto: ©Plaer Vegetaria

www.facebook.com/plaervegetariamanacor

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Die vegetarische und vegane Küche hat längst auch in Spanien Einzug gehalten — oft in Kombination mit regionalen und biologischen Zutaten. Mindestens 500 Restaurants bieten eine komplett fleischlose Karte, besonders viele davon in Madrid, Barcelona und Valencia sowie auf Mallorca. Zwei Empfehlungen

Les Maduixes Valencia Eines der traditionsreichsten vegetarischen Restaurants eröffnete schon vor mehr als 30 Jahren, als diese Kochform noch als exotisch galt, in Valencias Stadtviertel Algirós: Das Team von Les Maduixes serviert seit 1986 fleischlose Gerichte. Die Köchin und Besitzerin Nuria Puchades hat die Karte im Laufe der Zeit immer wieder verändert, einige Klassiker wie die hausgemachte Moussaka blieben dagegen erhalten. Es gibt einen Kuchen mit Lauch und Gorgonzola, eine Escalivada mit Ziegenkäse und Pesto sowie gefüllte Paprika mit Currygemüse. Für einen Gesamteindruck bestellt man am besten das Dreigänge-Menü, das durch leckere Desserts abgerundet wird. Eine Spezialität des Hauses sind die Säfte und Tees. Der komplett in weiß gehaltene Gastraum mit seiner dezenten Dekoration ist hell und freundlich und vermittelt den Eindruck, bei Freunden zu sitzen – durch ein Fenster kann man bei der Arbeit in der Küche zusehen.

Fotos: ©Les Maduixes; ©freepik

www.restaurantelesmaduixes.es

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„Sinn und Sinnlichkeit“ – jenseits der Anspielung auf den Kinofilm gleichen Titels erklären diese beiden Begriffe am besten, warum es Formentera so erfolgreich gelungen ist, seine prägendste Charaktereigenschaft intakt zu halten: die Natur in ihrer reinsten Form. Sie ist so wild, gleichzeitig aber ruhig und friedlich, weil man sich für Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erhalt des natürlichen Gleichgewichts entschieden hat, das jeden Besucher in seinen Bann zieht. Deshalb stehen 80 Prozent der Inselfläche – etwa 84 Quadratkilometer – unter Schutz. Dank wegweisender Projekte wie „Formentera.eco“ setzt die Insel entschieden auf die Reduzierung der Zahl der Fahrzeuge, die auf den Straßen unterwegs sind, und fördert damit eine Veränderung der Gewohnheiten, von der alle profitieren.

Formentera Die Magie der Natürlichkeit

Nicht einmal 20 Kilometer trennen die West- und die Ostspitze der Insel, von ihrem Eingangstor La Savina bis nach El Pilar de la Mola – warum sollte man sie also nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad genießen? Was kann man Schöneres tun, um sich an ihrer faszinierenden Schönheit zu berauschen, als sich im Labyrinth der „rutes verdes“, der grünen Routen, zu verlieren. Es sind über 32 Routen mit einer Gesamtlänge von 130 Kilometern, auf denen man die historischen Sehenswürdigkeiten im Landesinneren entdecken kann, darunter das Großgrab von Ca Na Costa, die älteste Ausgrabungsstätte der Balearen aus der Zeit um das Jahr 2000 vor Christus. Alles mit einem Hauch von Entschleunigung, denn auf der kleinsten der Pityusen-

Fotos v.l.n.r.v.o.n.u.: ©shutterstock/sbellott; ©unsplash; ©shutterstock/ Nacho Such; ©shutterstock/ SantyClavel;©shutterstock/ lunamarina; ©shutterstock/ Aisha Bonet Photography

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Inseln scheinen die Uhren langsamer zu ticken, damit man jeden Moment und jedes Gefühl besser auskosten kann. Das kann im 21. Jahrhundert nicht jedes Reiseziel von sich behaupten. Es ist ein wahrer immaterieller Luxus: der Luxus der Natur.

– selbstverständlich von der Natur geformte – Tribüne, um sich in einer magischen Abenddämmerung vom Tag zu verabschieden. Man wird hier Zeuge, wie die Sonne langsam am Horizont versinkt, bis sie verschwunden ist und einen rötlich gefärbten Himmel zurücklässt.

Ihr nachhaltiges Wachstum und ihr ökologisches Gleichgewicht machen Formentera zum idealen Der Legende nach haben die Piraten des MittelOrt, um abzuschalten und sich auf sich selbst zu meers ihre Schätze in den Höhlen von Formentebesinnen, während man bei einem Spaziergang auf dem Camí des Brolls, einem 4,4 Kilometer langen Wanderweg rund um den See Estany Pudent, den Rhythmus der Zugvögel auf ihrer Route verfolgt. Abschalten heißt hier auch, ein Pferd zu besteigen und sich davontragen zu lassen oder die Schuhe auszuziehen und Fußspuren an den Stränden zu hinterlassen: Ses Illetes, der immer wieder zu den weltweiten „Top Ten“ gezählt wird; dem ruhigen, naturbelassenen Cavall d`en Borras; die charmanten Strandabschnitte von Ses Platgetes und das schier unendliche Sandgebiet von Migjorn, das sich über fünf Kilometer mit mehreren Stränden und Buchten erstreckt. Abschalten heißt aber auch, seinen Körper vom kristallklaren „blauen Formentera-Wasser“ umschmeicheln zu lassen, das von den Unterwasserwiesen der „Posidonia Oceanica“ gereinigt wird. Sinn und Sinnlichkeit bedeuten auch, das Auto zwei Kilometer vom Cap de Barbaria entfernt abzustellen und der geraden Straße zu folgen, die direkt zu seinem Leuchtturm führt. Die steilen, schwindelerregenden Klippen bilden die perfekte

ra versteckt. Einige ihrer Beutestücke sollen nie entdeckt worden sein. Der Reisende wird jedoch feststellen, dass der wahre Schatz nicht unter Formenteras Erde liegt – sondern es ist Formentera selbst! So einfach und so natürlich ...

www.formentera.es


CABRERA

Small-Talk

mit dem Wind Von Fabian von Poser

18 Inseln, 15 Einwohner und eine Cantina: Das Cabrera-Archipel vor der Küste Mallorcas ist der einzige Nationalpark der Balearen und ein Idyll mitten im Azurblau des Mittelmeers.

Foto: ©Fabian von Poser

Über dem Hafen von Cabrera liegt das Kastell aus dem 15. Jahrhundert.

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ie sitzt auf einem Barhocker im Comedor. Die Sonne gleißt durch die Tür. Der Ventilator bläst gegen die stehende Hitze an. Es ist die Stunde des Tages, in der man auf Cabrera in Schweiß zerfließt. Der Fernseher flimmert. Fußball. Irgendein Spiel der Primera División. Aus der Küche dringt das Klirren von Geschirr. Noch sind keine Gäste hier, aber in ein paar Augenblicken werden sie wieder einfallen. Dann bevölkern Dutzende Ausflügler die Cantina, das einzige Lokal der Insel. Die meisten werden ein kühles Bier trinken, eine Kleinigkeit essen, einen Kaffee schlürfen. Dann sind sie wieder verschwunden. María Vidal muss nicht lange nachdenken. Vor mehr als 52 Jahren kam sie hierher – am 24. Juli 1968, um genau zu sein. Ihre erste Tochter kam mit einem Jahr auf die Insel, die zweite wurde hier geboren. Immer wieder kehrte sie auf das „Festland“ Mallorcas zurück. Doch die meiste Zeit verbrachte sie auf der kaum 16 Quadratkilometer großen Insel, die nicht viel mehr ist als ein Tupfer im Marineblau des Mittelmeers. Nur etwa 15 Menschen leben im Cabrera-Archipel, dessen karstige Kuppen sich schroff aus dem Wasser erheben: eine Handvoll Parkwächter der Naturschutzbehörde Ibanat, drei, vier Beamte der Guardia Civil und die Vidals.

Faszinierende Winter

María Vidal hat viel gesehen: zum Beispiel, wie das spanische Militär, dem die 13 Kilometer vor der Südküste Mallorcas gelegenen Inseln seit 1916 offiziell gehören, hier Manöver veranstaltete. Sie hat gesehen, wie Cabrera 1991 zum Nationalpark erklärt wurde. Und sie hat viele Touristen kommen und gehen sehen. Jetzt, da Vidal in Rente ist, sitzt die alte Dame oft hier, denn es gibt nicht viele Orte auf Cabrera, an denen man in den Sommermonaten verweilen kann, ohne von der Hitze aufgefressen zu werden. Kein lebender Mensch hat auf der Insel so viel Zeit verbracht wie sie. Doch meist redet ihr Schwiegersohn Llorenç. Mit seiner Frau Cati und ihrer Schwester María betreibt er die Cantina in zweiter Generation. „Die Sommer sind heiß und gut für das Geschäft“, sagt der Wirt. „Die Winter sind kalt, aber wunderschön.“ Vor einigen Jahren soll es sogar geschneit haben. Aber mehr als ein paar Augenblicke blieb der Schnee nicht liegen.

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CABRERA Wer in weniger als einer Stunde von Colònia Sant Jordi auf Mallorca mit einem der Ausflugsboote übersetzt, der fühlt sich wie in einer anderen Welt. Nur ein paar struppige Büsche wachsen auf den karstigen Kuppen. Wer Glück hat, der sieht auch ein Exemplar der endemischen Balearen-Eidechse Podarcis lilfordi. Sonst gibt es nicht viel auf Cabrera. Geologisch gehört das Archipel zu Mallorca. Vor etwa 12.000 Jahren wurden die 18 Inseln und Inselchen abgetrennt. Schon die Phönizier steuerten Cabrera an, später die Römer. Im 14. Jahrhundert baute die Krone Aragons eine Burg zum Schutz vor Piratenüberfällen. Noch heute thront sie majestätisch über dem Hafen. Auch in neuerer Zeit hat die fünfte Balearen-Insel, wie Cabrera von vielen genannt wird, eine bewegte Geschichte: Während des spanischen Unabhängigkeitskampfs gegen Napoleon (1808-1814) wurden auf den damals unbewohnten Inseln 9.000 französische Gefangene ausgesetzt – ohne Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung. Mehr als 5.000 von ihnen verhungerten, noch heute erinnert ein Denkmal auf der Hauptinsel daran. Auch in einem kleinen Museum wird der Franzosen gedacht.

Exkursion in die Meeresgrotte Heute ist Cabrera ein Idyll. Im Meer um die Insel finden sich riesige Seegraswiesen, seltene Algen- und Korallenarten, die Gewässer sind die Heimat von Zackenbarschen, Bärenkrebsen und Meeresschildkröten. Von Colònia Sant Jordi führen organisierte Bootstouren durch die Inselwelt, zu einsamen Stränden und Höhlen wie der Cueva Azul, eine sechs Meter hohe und 20 Meter tiefe Meeresgrotte. Am Nachmittag erzeugen die Sonnenstrahlen spektakuläre Lichtund Farbeffekte, die das Wasser in einer Vielzahl von Blautönen erstrahlen lassen. Über die Hauptinsel ziehen sich gut beschilderte Wanderwege durch duftende Macchia. Eine der schönsten Touren: die knapp 45-minütige Wanderung vom Hafen über das Franzosen-Denkmal und das Inselmuseum zum 1864 von Emili Pou entworfenen Leuchtturm Ensiola. Die Zahl der Besucher ist je nach Jahreszeit auf 200 bis 300 pro Tag beschränkt. Sie müssen strenge Auflagen beachten: Im Park ist Ankern verboten, Segler dürfen nur die fest installierten Bojen benutzen. Nur wenige Orte sind für die Besucher frei zugänglich. Auch die Fischerei ist streng reglementiert. 60

Dafür erleben Besucher hier eine weitgehend intakte Natur. Cabrera ist ein Schatz, wie es ihn im Mittelmeer kaum noch gibt.

Begrenzung der Gästezahl Doch einfach war der Weg dahin nicht. Die Besucherzahlen sind von 30.000 in den 1990er-Jahren auf heute manchmal mehr als das Dreifache im Jahr angestiegen. Als die Balearen-Regierung 2014 kaum zehn Gehminuten von Vidals Cantina zudem eine Herberge für 24 Gäste eröffnete, waren Naturschützer erbost. Der Nationalpark sei geschaffen worden, um die Natur zu schützen, argumentierten sie. Jede menschliche Aktivität müsse sich dem unterordnen. Mittlerweile sind die Diskussionen abgeebbt, denn bereits vor Corona hat man die Zahl der Zimmer auf vier mit je vier Betten begrenzt. Die Parkverwaltung beschloss zudem, die Gästebetten über die Insel auf mehrere Hütten zu verteilen. So hat jeder Gast das Gefühl, die Natur nur für sich zu haben. Vor einiger Zeit hat die Balearen-Regierung zudem der Ausweitung des Parks von 9.000 Hektar auf 90.000 Hektar zugestimmt.

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Rechts oben: Aus napoleonischer Zeit blieben Ruinen einer Kaserne erhalten. Unten links: Segelboote im Hafen von Cabrera. Rechte Seite unten links: Llorenç Hortella ist der Wirt des Restaurants „Cantina“. Rechte Seite unten Inselgeschichte im Museum „Es Celler“.

Sind die Tagesausflügler am späten Nachmittag verschwunden, wird es still in der Cantina. Zwei, drei Stunden haben Vidal und ihre Familie dann Ruhe. Bis die Segler eintreffen, die auf ihren Booten oft über Nacht bleiben. Ob der wachsende Tourismus gut oder schlecht für Cabrera sei, dazu will sich Vidal nicht äußern. „Wir freuen uns über jeden Gast“, sagt die alte Dame diplomatisch. Und das könnten in Zukunft noch mehr werden. Vielleicht muss Vidal bald anbauen, denn schon heute quillt die kleine Terrasse ihrer Cantina an den heißen Tagen im Sommer über vor Gästen. Doch daran will die alte Dame nicht denken. „Denn das“, sagt sie, „das überlasse ich lieber der nächsten Generation.“

Informationen unter www.marcabrera.com & www.excursionsacabrera.es


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Fotos: ©Fabian von Poser


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So ist Navarra Eine kleine Region, die mit ihrer Authentizität und Vielfalt überrascht und zahlreiche natürliche, kulturelle und kulinarische Juwelen bereithält. Überzeugen Sie sich selbst!

Die Pyrenäen von Navarra nehmen das westliche Drittel der Bergkette ein – genau dort, wo die Gipfel sanft abfallen, um mit dem Kantabrischen Meer zu verschmelzen. Die Berge laden zum Erobern ein, durch die Täler verlaufen Jahrtausende alte Routen wie der traditionsreiche Jakobsweg, schattige Waldwege in Irati oder Bertiz. Auch für Radtouren ist Navarra bestens geeignet, vor allem auf den Vías Verdes, den „grünen Wegen“ – umgewandelten Eisenbahnstrecken – in Bidasoa, Plazaola oder Irati. Radelfreunde jedes Konditionslevels kommen hier auf ihre Kosten. Sie können sportliche Betätigung und Sightseeing miteinander verbinden, beispielsweise bei einem Abstecher zur Schlucht von Lumbier, der Heimat einer Kolonie von Gänsegeiern. In Navarras Norden ist man gut darin, Traditionen zu bewahren. Viel lokale Kultur ist lebendig hinter den unverwüstlichen Mauern der typischen Häuser, von denen einige zu Landhotels umgebaut wurden. Auch die Gastronomie ist Teil der kulturellen Identität, darunter die Käsesorten aus Roncal und Idiazabal mit ihrer eigenen Herkunftsbezeichnung, ebenso wie Bauwerke voller Magie und Mystik, wie die Stiftskirche Colegiata de Roncesvalles oder das Heiligtum San Miguel de Aralar. Die Täler der Pyrenäen laufen in Pamplona zusammen, eine bezaubernde Stadt, die einst Hauptstadt des mittelalterlichen Königreiches von Navarra war. Hinter der uralten Stadtmauer verbergen sich architektonische Schätze aus der Renaissance, immergrüne Parks und Aussichtspunkte, die einen beeindruckenden Panoramablick auf die Stadt bieten. Pamplona verdient den Beinamen „grüner Smaragd von Navarra“, ein Edelstein, bei dem alle Wege aus der Region zusammenlaufen. Berühmt sind auch die Sanfermines, bei denen jedes Jahr im Juli alle Welt in Pamplona zusammenkommt. Der berühmteste Fan der Stierhatz war wohl Ernest Heming-

way, der ihr seinen Roman „Fiesta“ widmete. Wie wäre es mit einer Stadtführung auf seinen Spuren und einem Kaffee in seinem Lieblingscafé Iruña? Doch eigentlich ist jeder Tag des Jahres perfekt, um die lebhafte Atmosphäre der Altstadt von Pamplona aufzusaugen. Morgens lohnt sich ein Abstecher zu den Märkten, wo regionale Gourmetprodukte verkauft werden: Spargel, Artischocken, Piquillo-Paprika. Den Nachmittag verbringt man am besten in den unzähligen Bars und Restaurants, um sich durch das riesige Angebot an Pintxos zu kosten. Wer gute Weine liebt, sollte die Fahrt gen Süden nach Olite fortsetzen, Heimat der Herkunftsbezeichnung Navarra. Im Schatten des berühmten Schlosses wachsen die besten Weinreben, hier liegt das Anbaugebiet großartiger Rot-, Weiß- und Roséweine. Die Weinroute von Navarra umfasst das gesamte Gebiet südlich von Pamplona. Der Besucher hat die Qual der Wahl zwischen Chateaus, wo Wein und Tradition sich zu einer zeitgenössischen Kunstform verbinden, und familiären Bodegas, wo jeder Besucher besonders herzlich begrüßt wird. Einmalig ist auch eine Geländewagentour durch die Weinberge – anschließende Verkostung natürlich inklusive. Die Flussebene des Ebros ganz im Süden bringt neben hervorragenden Weinen und Gemüsesorten auch Überraschungen der Natur hervor. Die Bardenas Reales, ein UNESCO-Biosphärenreservat, sind ein wüstenartiges Gebiet auf 42.500 Hektar, das sich zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf dem Pferderücken oder mit einem motorisierten Fahrzeug entdecken lässt. Anreise: Bis März 2020 gab es einen Direktflug mit der Lufthansa von Frankfurt nach Pamplona, der (hoffentlich) bald wieder aufgenommen wird. Aktuell ist die einfachste Art der Anreise der Direktflug nach Bilbao, von dort erreicht man Pamplona in 1,5 Stunden mit dem Auto. Weitere Informationen: www.turismo.navarra.es Instagram www.instagram.com/visitnavarra

Fotos: ©Gobierno de Navarra

So viele Naturschätze verbergen sich in Navarra! Kontrastreiche Landschaften, von Irati, dem zweitgrößten Buchenwald Europas im Norden, bis zur Wüste Bardenas Reales 100 Kilometer weiter südlich. Wer Navarra in seinem eigenen Rhythmus erobert, entdeckt dabei legendenumwobene Höhlen, Oasen der Ruhe, schwindelerregende Schluchten, filmreife Täler und fruchtbare Felder, wo das beste Gemüse des Landes angebaut wird. Lassen Sie sich entführen in diese bezaubernde Region im Norden Spaniens.


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Übernachtungstipps: Arantza Hotela: www.arantzahotela.com/inicio/ale Agroturismo Maricruz: www.casaruralennavarra.com Basoa Suites: www.basoasuites.com Heredad Beragu: www.heredadberaguhotel.com Pamplona Catedral Hotel: www.pamplonacatedralhotel.com Parador Nacional de Olite: www.parador.es Hotel Aire de Bardenas: www.airebardenas.com Cuevas de Bardenas: www.lasbardenas.com


FÜR DIE SINNE

Für die Sinne Schwelgen, schmökern, schmecken

Neues aus Spanien für Couch und Küche: Literatur, Neuauflagen von Klassikern, Kochbücher, Bildbände und angesagte Musik. Acht persönliche Empfehlungen der Redaktion.

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Zum Schmökern 1 Miguel Delibes, Frau in Rot auf grauem Grund Seiten: 144 Verlag: Edition Salto, Wagenbach Preis: 19 Euro Anfangs legt er sich nur als Schatten über die Erzählung, wird zur düsteren Bedrohung, dann zur Gewissheit: Der Tod ist der Begleiter einer der schönsten Liebeserklärungen in der spanischen Literatur. In einem schier atemlosen Monolog spricht der Erzähler, ein Maler im Spanien der 70er-Jahre, über die „Frau in Rot“: In scharfsinnigen Worten, fein beobachteten Beschreibungen und poetischen Bildern entsteht das Portrait seiner eigenwilligen Frau, deren Charme sich niemand entziehen kann – selbst ihre Spleens machen sie sympathisch. Diese faszinierende Erzählung des 2010 verstorbenen Miguel Delibes, der in Deutschland bislang kaum beachtet wurde, erschien in einer Neuauflage. 2 Tomeu Coll, Badlands – Raised by Bones Seiten: 160 Verlag: Kehrer, Heidelberg Preis: 30 Euro „Tomeu Coll ist böse. Er war ein böser Junge, und nun ist er ein böser Mann“, sagt die New Yorker Fotografin Donna Ferrato über ihren spanischen Kollegen Tomeu Coll – und sie meint es als Kompliment. Coll dokumentiert im Fotoband „Badlands“ seine Heimat im Herzen Mallorcas: die „males terres“, sumpfig im Winter, verdorrt im Sommer. Es sind raue und düstere Aufnahmen, ungestellt, grobkörnig und oft verwischt: Menschen im Alltag, Tiere und Knochen, Blicke durch regennasse oder schmutzige Scheiben. Ihre Bedeutung erschließt sich in einem Interview mit Coll und aus Tagebuchaufzeichnungen: „Die Fotografie gibt mir Kraft, wenn ich sie nicht habe. Sie gibt mir Vertrauen, wenn ich denke, ich habe es verloren“, sagt der Künstler über seine Arbeit. 3 Paco Roca, Der Winter des Zeichners Seiten: 128 Verlag: Reprodukt Preis: 20 Euro Es war ein Aufstand für die künstlerische Selbstentfaltung und mehr Autorenrechte: Im Frühjahr 1957 verließen fünf renommierte

Zeichner den Verlag Bruguera in Barcelona, damals einer der wichtigsten Comicverleger, und gründeten ihr eigenes Magazin – ein Affront zu Franco-Zeiten. Der preisgekrönte Paco Roca erzählt diese wahre Geschichte in seiner nun wieder aufgelegten Graphic Novel „Der Winter des Zeichners“. Geschickt spielt er darin mit Farben und Panels, um die erstarrte Atmosphäre im Spanien der 50er-Jahre einzufangen, setzt die warmen, leuchtenden Töne des Frühjahrs gegen das bleischwere Grau des Winters, in dem die Autoren scheiterten. 4 Juan Marsé, Letzte Tage mit Teresa Verlag: Klaus Wagenbach Seiten: 456 Preis: 16 Euro Vor einem Jahr verstarb der Schriftsteller Juan Marsé im Alter von 87 Jahren, vielen gilt er als einer der wichtigsten Chronisten Barcelonas. Marsé errang zahlreiche renommierte Literaturpreise wie den Premio Cervantes. In seinem Todesjahr erschien sein wohl wichtigstes Werk in einer Taschenbuch-Neuauflage: Das 1966 erschienene Buch „Letzte Tage mit Teresa“ über die Liebesgeschichte zwischen einer Bürgerstochter und einem Underdog wurde zu einem Schlüsselroman und Klassiker der modernen spanischen Literatur. Damals ein Skandal im katholischen Spanien der Franco-Zeit, liest sich die Sozialstudie heute etwas sperrig – zeichnet aber nach wie vor ein detailverliebtes Bild jener Epoche. 5 Manuel Vilas, Die Reise nach Ordesa Verlag: Berlin Seiten: 416 Preis 24 Euro Eigentlich liegen die Wurzeln von Manuel Vilas, Jahrgang 1962, in der Lyrik – und so wird auch der Roman „Die Reise nach Ordesa“ von einem poetischen Rhythmus getragen. „Wir sollten über unsere Familien schreiben, ohne jede Beschönigung, ohne dabei zu erfinden“, sagte Vilas über seine Intention. Der Roman über seine Kindheit und seine Eltern – insbesondere seinen eleganten, aber auch etwas mysteriösen Vater –, sein Aufwachsen in armen Verhältnissen und den Sehnsuchtsort Ordesa in den Pyrenäen wurde in Spanien zu einem großen Erfolg – vielleicht, weil viele sich und die Epoche ihres Aufwachsens darin wiedererkannten. Ein teils melancholischer, teils sarkastisch-witziger Einblick in die spanische Gesellschaft.

Zum Hören 6 Antonio Orozco, Aviónica CD & LP, Universal Spain Antonio Orozco, der nächstes Jahr 50 Jahre alt wird, zählt mit neun Platin-Schallplatten zu den größten Stars der spanischen Musikszene. Dort kennt man ihn seit vielen Jahren auch als Jurymitglied der Casting-Show La Voz. Mit seiner Mischung aus Pop und Flamenco war Orozco auch in den lateinamerikanischen Charts immer wieder erfolgreich. Zuletzt legte er nach mehrjähriger Pause mit Aviónica sein zehntes Album vor. Wer ihn live hören möchte, hat ab August die Gelegenheit – mindestens drei Konzerte sind in Spanien geplant. 7 Rosalía, El Mal Querer CD & LP, Sony Die Erwartungen sind hoch an das neue, dritte Studio-Album von Rosalía, das in diesem Jahr erscheinen soll. Gerüchten zufolge orientiert es sich an der Handlung eines Romans der katalanischen Schriftstellerin Mercè Rodoreda. Die 28-jährige Sängerin und Flamenco-Künstlerin steht seit ihrem SingleHit „Con Altura“, einem Reggaeton-Song, im Licht der Öffentlichkeit. Auch ihr letztes Album „El Mal Querer“ hatte schon einen höfischen Roman aus dem 13. Jahrhundert zum Thema – und errang einen Latin Grammy als Album des Jahres.

Zum Schmecken 8 Thomas Niederste-Werbeck, Zu Gast auf Mallorca Verlag: Callwey Seiten: 240 Preis: 39,95 Euro „Mallorca ist streng oder lieblich, lebhaft oder ruhig, aber es ist immer entspannt“, schreibt Thomas Niederste-Werbeck, Autor des opulenten Bandes „Zu Gast auf Mallorca“. Gemeinsam mit Fotografin Janne Peters stellt er darin besondere Restaurants der Insel und ihre Rezepte vor. Im Mittelpunkt steht die „neue mallorquinische Küche“, die Kreationen der jungen Chefs, deren Essenz der Autor so beschreibt: „Sie greifen zu den Sternen und gehen dafür zurück zu den Wurzeln.“ Doch es geht nicht nur um Küche, sondern auch um die Atmosphäre der Orte, an denen sie zelebriert wird, und die Menschen, die dahinter stehen. Ein Gesamtkunstwerk aus Text, Fotografie und Layout. 65


EVENTS

Revival der Festivals Highlights der Saison

Viele Events mussten im letzten Jahr bedingt durch die Pandemie abgesagt werden. 2021 sind zahlreiche Ersatztermine geplant — ein Schwerpunkt liegt dabei auf Konzerten spanischer Künstler.

Sun & Stars 2021 Gran Canaria

La Mar de Músicas Cartagena (Murcia) 16. bis 24. Juli Mit einem Spanien-Special findet das renommierte Weltmusik-Festival Mar de Música in diesem Jahr zum 26. Mal statt. Nicht nur wegen der Reisebeschränkungen für Bands aus dem Ausland, sondern auch, um die spanische Kulturszene zu stärken, die durch die Pandemie stark gelitten hat. Auf insgesamt vier Bühnen in der kleinen Stadt werden rund 50 Gruppen und Solisten aus den Bereichen Folklore, Volksmusik und Flamenco auftreten. Dazu kommen Veranstaltungen aus Literatur, Kunst und Film. lamardemusicas.cartagena.es

Festival Cap Roig

Jardí Botànic de Cap Roig 23. Juli bis 20. August Der botanische Garten von Cap Roig an der Costa Brava, der als einer der schönsten im Mittelmeerraum gilt, ist nach einem Jahr Pause 2021 wieder Schauplatz des gleichnamigen Festivals, bei dem drei Wochen lang jeden Abend Künstler aus Musik und Tanz auf der Bühne auftreten. In der 17 Hektar großen Anlage, die bis auf das Jahr 1927 zurückgeht, sind Natur, Kunst und Geschichte geschickt miteinander verwoben. In diesem Jahr dabei sind zum Beispiel Estopa, José Luis Perales, David Bisbal und Hombres G. www.caproigfestival.com 66

Hayedo de Montejo (UNESCO-Weltnaturerbe)

Palencia Sonora Palencia

11. und 12. Juni Ein großer Teil der Künstler, die für das ausgefallene Festival Palencia Sonora 2020 in der Region Kastilien und León angekündigt waren, hat auch für das Ersatzevent in diesen Jahr seine Teilnahme zugesagt, darunter Sidonie, León Benavente, Fuel Fandango, Carolina Durante, La Bien Querida, Los Punsetes, Rodrigo Cuevas und Ladilla Rusa. Das zweitägige Festival mit fast 20-jähriger Tradition legt den Schwerpunkt auf spanische IndieMusik. Es findet im Parque del Sotillo von Palencia statt. www.palenciasonora.com

IMPRESSUM Herausgeber: Spanisches Fremdenverkehrsamt in Zusammenarbeit mit neusta Grafenstein GmbH. Das Magazin ist urheberrechtlich geschützt. Jede urheberrechtswidrige Verwertung ist ohne Zustimmung der Herausgeber unzulässig und strafbar. Die Herausgeber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben in diesem Magazin. Gestaltung und Produktion: neusta Grafenstein GmbH www.neusta-grafenstein.de Projektleitung: Olga Sanavia Alonso Redaktion: Oliver Gerhard (gerhard@die-reisejournalisten.de) Olga Sanavia Alonso (o.sanavia@neusta.de) Art-Direktion: Agnieszka Grabowska Anzeigenleitung: Olga Sanavia Alonso (o.sanavia@neusta.de) Tel.: +49 (0)30 80 58 59 2-70 Ausgabe: 2021 Druck: Möller Druck und Verlag GmbH, April 2021 Auflage: 40.000 Exemplare

Foto unten: ©shutterstock/ Purpurink

26. und 27. Juni Warmes Frühsommerwetter und sternenklare Nächte begleiten idealerweise das Festival Sun & Stars, das größte seiner Art auf der Kanareninsel. Bei der Erstausgabe 2019 zählte das Event mehr als 18.000 Besucher. Für die insgesamt mehr als zwölf Stunden Livemusik haben sich dieses Jahr mit Sebastián Yatra, Juan Magán, Residente und Efecto Pasillo wieder mehrere Hochkaräter angesagt – mit einer musikalischen Mischung von Pop und Rap bis zu lateinamerikanischen Elektrobeats. www.sunandstars.es


EL

ORIGINAL

WENN SPANISCH, DANN RICHTIG. BERLIN Rosenstr. 18-19 10178 Berlin Tel.: 030 25 76 180 Fax: 030 25 76 1821 berlin@cervantes.es www.jetzt-lernst-du.es

Patones de Arriba

BREMEN Schwachhauser Ring 124 28209 Bremen Tel.: 0421 34 03 90 Fax: 0421 34 99 964 cenbre@cervantes.es www.bremen.cervantes.es

FRANKFURT Staufenstr. 1 60323 Frankfurt am Main Tel.: 069 71 37 497 0 Fax: 069 71 37 497 15 frankfurt@cervantes.es www.frankfurt.cervantes.es

HAMBURG Fischertwiete 1 (Chilehaus) 20095 Hamburg Tel.: 040 53 02 05 290 Fax: 040 53 02 05 299 hamburg@cervantes.es www.hamburgo.cervantes.es

MÜNCHEN Alfons-Goppel-Str. 7 80539 München Tel.: 089 29 07 180 Fax: 089 29 07 18 29 cenmun@cervantes.es www.muenchen.cervantes.es



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Für die Sinne

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pages 64-65

Small-Talk mit dem Wind

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Spanien vegetarisch

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Barcelona per Rad

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Weißes Gold

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Festival der Toleranz

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Von Randbemerkungen zur Weltsprache

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