colores de España 2019

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de España

colores

FESTLICH 200 Jahre Prado-Museum

NATÜRLICH Spaniens Nationalparks

KÖSTLICH Safran aus La Mancha

04/2019

Das Spanien magazin


Welcome home

H10 Hotels setzt alles daran, damit Ihr Aufenthalt unvergesslich wird. Entdecken Sie unsere Hotels in bevorzugter Lage und entspannen Sie sich in erstklassigen Einrichtungen mit einer gepflegten Gastronomie und den besten Serviceleistungen. Wir sorgen dafür, dass Sie sich wie zu Hause fühlen.

Ocean Coral & Turquesa (Riviera Maya, Mexiko)

Wir denken an Sie

TENERIFFA · LANZAROTE · FUERTEVENTURA · LA PALMA · GRAN CANARIA MALLORCA · COSTA DEL SOL · COSTA DORADA · RIVIERA MAYA (MEXIKO) PUNTA CANA (DOM. REPUBLIK) · CORAL SPRING (JAMAIKA) · KUBA · BARCELONA MADRID · SEVILLA · CÓRDOBA · ROM · VENEDIG · LONDON · BERLIN · LISSABON

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Liebe

Spanienfreundinnen und –freunde, haben Sie schon eine spanische Region für Ihre nächste Reise ins Auge gefasst? Gilt Ihre Liebe eher den Bergen oder dem Meer? Stürzen Sie sich gerne ins Nachtleben oder genießen Sie lieber die Stille in einem einsamen Bergdorf? Mögen Sie Metropolen mit innovativer Architektur oder doch eher historische Städte, die den Geist vergangener Epochen verströmen – wie Toledo auf dem Cover dieser Ausgabe von colores de España? In Spanien müssen Sie sich nicht entscheiden, denn hier finden Sie eine vielfältige Mischung dieser Optionen – oft nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Wir möchten Ihnen deshalb gerne wieder einige Regionen und Highlights vorstellen. Zum Beispiel das 200. Jubiläum des Prado-Nationalmuseums in Madrid, eines der wichtigsten Events des Jahres: Lesen Sie mehr über die wechselvolle Geschichte!

Foto Cover: ©Freepik.com; Fotos diese Seite: © TSusanne Tessa Mülle, © Turespaña/Annika Wehrle, ©Susanne Tessa Müller

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Das Besondere an vielen spanischen Städten ist das Nebeneinander von Spuren verschiedener Epochen – von den Römern über die Mauren bis in die Neuzeit. Doch die Anfänge menschlicher Besiedlung reichen wesentlich weiter zurück: Zwei Archäologinnen berichten über die geheimnisvolle Talayot-Kultur auf Menorca und die Höhlenmalereien in Asturien.

Die meisten dieser historischen Funde wurden in spektakulären Landschaften gemacht – mit denen Spanien reich gesegnet ist. 15 besonders schützenswerte Gebiete wurden zu Nationalparks erklärt, die wir Ihnen vorstellen: vom Meeresschutzgebiet in Galicien bis zum höchsten spanischen Gipfel auf Teneriffa.

Adressen In folgenden Städten stehen wir Ihnen mit unseren Büros zur Verfügung: SPANISCHE BOTSCHAFT Spanisches Fremdenverkehrsamt Berlin Lichtensteinallee 1 10787 Berlin Tel.: +49 (0)30 882 65 43 E-Mail: infoberlin@tourspain.es Mo–Fr 10–14 Uhr Spanisches Fremdenverkehrsamt Frankfurt am Main Reuterweg 51/53 60323 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0)69 72 50 38 E-Mail: frankfurt@tourspain.es Mo–Do 10–17 Uhr, Fr 9–14.30 Uhr Spanisches Fremdenverkehrsamt München Postfach 15 19 40 Schubertstraße 10 80051 München Tel.: +49 (0)89 530 74 60 E-Mail: munich@tourspain.es Kein Publikumsverkehr. Die Informationsabteilung steht Privatkunden und Reisebüromitarbeitern Mo–Fr von 9 bis 13 Uhr für telefonische Auskünfte zur Verfügung.

Natürlich spielt auch das Thema Kulinarik eine große Rolle: Wir stellen Ihnen einige außergewöhnliche Restaurants vor, nehmen Sie mit zur Safranernte in die Provinz Toledo und in die berühmte Weinregion von La Rioja. Aber haben Sie schon einmal von Weinen gehört, die auf dem Meeresboden reifen? Wir hoffen, Sie finden in dieser Mischung neue, spannende Ideen für Ihre nächste Spanienreise! Und freuen uns, wenn Sie uns Ihre Meinung schreiben an colores@grafenstein.net. Herzlichst, Arturo Ortiz Arduán, Ana Rodriguez Valer, Julio López Astor

PS: Mehr Infos unter: www.coloresdeespana.de www.twitter.com/SpanienTourism www.facebook.com/spain.info.de www.uniquespain.travel


Inhalt

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3_ Editorial 5_ News 6_ Weine aus dem Meer Die Bodega Crusoe Treasures im Baskenland

10_ Muscheln und Gold Innovatives Schmuckdesign aus Spanien

16_ Zeitreise in die Frühgeschichte Höhlenmalerei in Asturien & Talayot-Kultur auf Menorca Interviews mit zwei Archäologinnen

28_ Reise durchs Rebenland Architektur, Wein und Kulinarik in La Rioja

30_ 15 Schätze der Natur Spaniens Nationalparks und ihre vielfältigen Landschaften

42_ Rotes Gold aus La Mancha Festliche Safranernte in der Provinz Toledo

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46_ Besuch bei Dalí In Salvador Dalís Heimatstadt Figueres

52_ Auf dem Balkon Andalusiens Trekking durch die Weißen Dörfer nach Ronda

56_ Weiße Perle in der Sierra Abstecher ins barocke Priego de Córdoba

62_ Für den Gaumen Restauranttipps der Redaktion

70_ Gedächtnis und Seele Spaniens 200 Jahre Nationalmuseum Prado

80_ Für die Sinne Bücher, Filme und Musik – die besten Tipps aus der Redaktion

82_ Was ist los? Festivals und Events in Spanien

82_ Impressum

Fotos: ©Isabel Guarch; ©Oliver Gerhard; © Turismo de Priego de Córdoba; ©Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha. David Blázquez; ©Museo Nacional del Prado

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News

Lanzarote Rennradeln zwischen Vulkanen Bizarre Vulkanlandschaften, schroffe Berge, wilde Atlantikstrände: Auf Lanzarote haben Rennradler jetzt die Wahl aus sechs ausgewiesenen Strecken, allesamt vor markanter Naturkulisse. Am anspruchsvollsten ist die 180 Kilometer lange Ironman-Runde über mehr als 2.500 Höhenmeter: Durch den Nationalpark Timanfaya verläuft die Route, entlang der Küstenorte La Santa und Caleta de Famara, dann in Serpentinen aufs Famara-Massiv, weiter in Haarnadelkurven Richtung Haría. Vom Aussichtspunkt Mirador del Río mit Blick auf die Insel La Graciosa geht es durch das Weinbaugebiet La Geria zurück zum Ausgangspunkt Puerto del Carmen. Zahlreiche Hotels haben Bike-Packages in Angebot, Streckenpläne und GPS-Tracks stellt Turismo Lanzarote zur Verfügunmg. www.lanzaroteesd.com, www.turismolanzarote.com

Fotos: ©Turismo Lanzarote/Club La Santa Fotografía; ©shutterstock/Ionov Vitaly; ©shutterstock/ Tono Balaguer; ©shutterstock/ alicja neumiler

Barcelona Pass Modernisme Die faszinierenden Werke des Architekten Antoni Gaudí und weitere Bauwerke des Modernisme, wie der Jugendstil in Spanien heißt, zählen zu den größten Highlights in Barcelona. Mit einem neuen Kombiticket, dem Barcelona Pass Modernisme, können Architektur-Fans jetzt die wichtigsten Baudenkmäler sieben Tage lang entdecken, nicht nur in der katalanischen Hauptstadt selbst, sondern auch in Sitges, Mataró, Canet und Terrassa. www.tickets.visitbarcelona.com

Almería

Valencia

Neuer Parque Central Über einen Mangel an Grünflächen kann sich Valencia nicht beklagen: Mit dem Parque Natural del Turia in einem einstigen Flussbett genießen die Einwohner und ihre Besucher ein grünes Band quer durch die Metropole. Doch nun wird Valencia mit dem neuen Parque Central noch grüner: 90.000 Sträucher und Bäume werden gepflanzt, neben einem 1.000 Quadratmeter großen Brunnen entstehen Kinderspielplätze und Kletterwände. www.visitvalencia.com

Hauptstadt der Gastronomie

Das andalusische Almería ist Spaniens kulinarische Hauptstadt 2019. Dieser Titel wurde von der Vereinigung spanischer Tourismusjournalisten ins Leben gerufen. Das Themenjahr hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben: Gemüse aus den umliegenden Plantagen, Fisch und Meeresfrüchte aus dem Mittelmeer, Fleisch aus den Bergen. Auf dem Programm stehen Koch-Workshops, Marktrundgänge, geführte Stadttouren und Ernährungsberatung. Jeder Monat hat ein eigenes Thema – von Avantgarde-Küche bis Serrano-Schinken. www.almeria2019.es

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ORTE, ÜBER DIE MAN SPRICHT

Weine

aus dem Meer Erste Bodega im Ozean

Sie heißen Sea Soul, Sea Passion und Sea Legend: Die Weine der Bodega „Crusoe Treasure“ im Baskenland reifen auf dem Meeresgrund im weltweit ersten Weinkeller in einem künstlichen Riff. Die limitierten Editionen richten sich an leidenschaftliche und experimentierfreudige Weinliebhaber. Ein Interview mit Unternehmensgründer Borja Saracho Echevarría. 6


Wie entstand die Idee, Weine am Meeresgrund reifen zu lassen? Wie bei jeder Idee war es eine Verkettung von Umständen und das Zusammenspiel mehrerer Elemente. Auf der einen Seite die Liebe zum Meer, zum Unbekannten. Dann die Comics von Tim und Struppi: Im Band „Der Schatz Rackhams des Roten“ findet Tim einige Rumflaschen in einem versunkenen Schiff – ein Tropfen, der auch noch „spektakulär“ schmeckte. Und schließlich Nachrichten über Versteigerungen von Weinflaschen, die in Schiffswracks entdeckt wurden. Unser Projekt begann daher mit dem Gedanken, herauszufinden, ob sich Weine unter Wasser entfalten könnten oder nicht. So entstand unsere Firma eigentlich als ein Unterwasserlabor zur Erforschung des Reifeprozesses von Getränken.

War das Projekt zu seinem Beginn 2010 eher ein Experiment mit ungewissem Ausgang oder waren Sie damals schon überzeugt, dass sich daraus ein so besonderes Produkt entwickeln würde? Wir hatten überhaupt keine Ahnung und hielten uns nur an dem Glauben fest, dass es uns schon irgendwohin führen würde. Wir waren einfach begeistert von diesem Vorhaben: die ersten Strukturen für das Unterwasserlaboratorium, die Sensoren … das ganze Projekt war eine einzige, faszinierende Herausforderung.

Fotos: ©Andrea Pezzini

Im Rahmen des Projektes reifen ja nicht nur Weine, sondern es trägt auch zur Wiederherstellung des Meeresgebietes in der Bucht von Plentzia bei. Was hat es damit auf sich? Für das Riff ist unsere Biologin Anna Riera zuständig. Der Entwurf und die Gestaltung der Bodega tragen ihre Handschrift, dabei galt das Kriterium der Wiederherstellung des Meeresgebietes als vorrangig – wobei es natürlich noch weitere wichtige und notwendige Kriterien gab. Und es läuft tatsächlich sehr gut. Es gibt hunderte von registrierten Arten. Alle zwei Jahre erstellen wir einen detaillierten Bericht über die Entwicklung des Riffs.

Besucher haben bei Verkostungen die Möglichkeit, klassisch gereifte Weine mit jenen zu vergleichen, die im Meer den Strömungen, Gezeiten und Mondzyklen ausgesetzt waren. Können Laien hier Unterschiede herausschmecken? Wie würden Sie diese beschreiben? Genau das ist das Interessante: Die Unterschiede sind sehr deutlich, dies wird uns auch von den vielen Gästen bestätigt, die uns jedes Jahr auf der Suche nach einzigartigen Geschmackserlebnissen besuchen. Bei den Weißweinen wirken die Farben grüner, die Aromen fruchtiger, und bei der Verkostung sind sie wie pure Seide – insgesamt sehr runde Weine. Bei den Roten sind die Farben etwas violetter oder blauer, die Aromen fruchtiger und sogar „meeriger“. Bei der Verkostung wirken sie sehr gut zusammengesetzt, mit sehr runden Tanninen. Es sind besonders angenehme Weine, die sich darüber hinaus noch verändern. Fünf Minuten nach dem Öffnen der Flasche schmeckt der Wein schon anders und die Veränderung vollzieht sich an den Tagen danach immer weiter. Die Weine aus dem Meer öffnen ein neues Fenster zur Welt der Weine.

Bei Ihrer ersten Präsentation sind Sie auf Probleme gestoßen. Was ist passiert? Bei der ersten Vorstellung unserer Crusoe-Treasure-Weine, die in Shanghai stattfand, wollten wir den Journalisten ein Geschenk mitgeben. Wir verschickten daher Amphoren, die wir im Meer gehabt hatten, doch die Zollbehörden dachten, es handele sich um illegal gesammelte archäologische Schätze und beschlagnahmten sie.

Welche Gefühle und Bilder steigen bei Ihnen persönlich beim Verkosten des Weins auf? Da kommen viele Assoziationen zusammen: die Bodega, der Weinberg und das Terroir, das Meer, Abenteuer, Seefahrer, Stürme, die Stille der Tiefe, Schätze, Meerestiere, die rund um den Wein ihren Lebensraum haben. Außerdem denke ich an lange Stunden, Tage und Monate der Dunkelheit und der Schwerelosigkeit – und an meine nicht abreißende Begeisterung für dieses Projekt. Interviews geführt von María Fernández Medina

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Urlaub in Navarra – eine gelungene Mischung Entdecken Sie Navarra, eine Region im Norden Spaniens, nur zwei Flugstunden von Frankfurt entfernt! Die Lufthansa verbindet die deutsche Metropole mit Navarras Hauptstadt: Pamplona ist eine gemütliche und moderne Stadt voller Kontraste – ideal für eine Auszeit mit Kultur, Gastronomie und Natur.

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amplona ist international bekannt für sein Festival der Sanfermines. Darüber hinaus genießt es aufgrund seiner einzigartigen mittelalterlichen Festungsbauten einen besonderen Ruf – ein Nationaldenkmal Spaniens. Schlendern Sie an Pamplonas Stadtmauer entlang und durch die gepflasterten Straßen der Altstadt, in der Sie auf ein reiches Kulturerbe stoßen. Dazu gehören die Kathedrale Santa Maria, die mittelalterlichen Wehrkirchen von San Saturnino und San Nicolás sowie die Paläste des Königlichen Archivs, des Condestable und von Navarra. Lernen Sie symbolträchtige Orte wie das Rathaus kennen und den Plaza del Castillo, wo das Herz der Stadt schlägt. Besuchen Sie die Museen und Theater, Konzertsäle und Event-Locations, in denen eine große Vielfalt von Veranstaltungen stattfindet. Das soziale Leben spielt sich hier bevorzugt in den Straßen ab – dazu zählen natürlich auch die Restaurants und Gaststätten. Pamplona vereint alle Aromen der Region von Navarra und in seiner Altstadt befindet sich der Brennpunkt der Gastronomie. Hier konzentrieren sich die Pinchos-Lokale, hier findet man sowohl Restaurants mit traditioneller Küche als auch die Avantgarde unter den Chefs – darunter auch einige mit Michelin-Stern.


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Jedes Jahr im März findet mit der Woche der Pinchos eines der wichtigsten kulinarischen Events statt. Mehr als 70 Bars kreieren dann köstliche und überraschende Rezepte, darunter auch viele mit Produkten aus der Region, wie Spargel, Artischocken oder Kalbfleisch.

haben: Mauren, Juden und Mozaraber. Diese Mischung spiegelt sich bis heute in ihren monumentalen Gebäuden. Diese entdecken Sie am besten bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen und Passagen zwischen historischen Mauern und Wachtürmen.

Die Mischung wird perfekt durch die weite Spannbreite von weißen, roten und Rosé-Weinen mit Herkunftsbezeichnung der Region Navarra, und mit Eintöpfen, die durch das Zusammenspiel atlantischer, kontinentaler und mediterraner Klimaeinflüsse geprägt sind, die für diese Region so typisch sind.

Wenn man über Tudela und die Ribera de Navarra spricht, muss vor allem auch deren Gemüse erwähnt werden. Der Fluss Ebro sorgt hier für fruchtbare Böden, die – unterstützt durch das geeignete Klima – den Anbau von besonderen Gemüsesorten erlauben, die an anderen Orten nicht gedeihen: Borretsch, Lauch, Blumenkohl, Brokkoli, Artischocken oder das sogenannte Weiße Gold: Spargel.

Navarra bildet die Pforte zum Camino de Santiago, einem sozialen, kulturellen und religiösen Phänomen, das im Mittelalter seinen Ursprung hat. Heute ist der Weg einer der bekanntesten touristischen Anziehungspunkte. Gleich zwei Routen durchqueren Navarra: Der Camino Francés durch die majestätischen Pyrenäen blickt auf die ältere historische Tradition zurück. Der Camino Aragonés geht von der Region Aragón aus. Beide vereinen sich in der mittelalterlichen Gemeinde Puente la Reina und verlaufen von dort gemeinsam weiter. Der Jakobsweg durchquert Pamplona von Nordosten Richtung Südwesten, sodass Sie hier auch Gelegenheit haben, diese Themenroute zu entdecken. Darüber hinaus macht die Lage von Pamplona die Stadt zu einem strategisch günstigen Ausgangsort für Entdeckungstouren durch Navarra. Richtung Süden lohnt sich ein Stopp im kleinen Ort Olite, wo Sie durch die Gassen bummeln und den Königspalast besuchen können. Später erreichen Sie Tudela, ein Musterbeispiel für die Begegnung verschiedener Kulturen, die den Ort geprägt

Ganz in der Nähe von Tudela liegt der Naturpark der Bardenas Reales, der von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Es ist eine Halbwüste mit 42.500 Hektar Fläche, die besondere Naturschätze beherbergt. Das Reservat bietet zahlreiche markierte Wege zum Wandern, Radfahren oder Reiten. Mit dem Pferd war hier auch Königin Daenerys Targaryen unterwegs – in der beliebten Serie „Game of Thrones“. Die wilde Landschaft mit ihren skurrilen Formationen aus Sand und Stein dient in der sechsten Staffel als „Dothrakisches Meer“.

www.turismo.navarra.es www.twitter.com/TurismoNavarra www.facebook.com/turismoReynodeNavarra


Mercado

Muscheln

d l o G und Spanisches Schmuckdesign

Beatriz Palacios

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ie einen arbeiten mit Muscheln, Korallen und Pflanzensamen, die anderen mit Gold und kostbaren Edelsteinen. Doch eines haben die Schmuckdesigner gemeinsam: In ihre Arbeiten fließen der Geist und die Traditionen ihrer Heimat mit ein.

Ihren Berufsweg begann sie als Bergbauingenieurin, dann fand sie zum Schmuckdesign: Beatriz Palacios lässt sich für ihre jährliche Kollektion für die „unkonventionelle, kultivierte Frau“ von Kunst, Musik und Film inspirieren. www.beatrizpalacios.com

Jedes Jahr bringt Isabel Guarch, die auf Mallorca in die Fußstapfen ihrer Mutter trat, eine neue Kollektion heraus: Mediterran geprägte Stücke, die in der Tradition und Kultur der Balearen verwurzelt sind. www.isabelguarch.com

NOK Collection Ethno-Schick prägt den Charakter der Arbeiten des Labels NOK mit Sitz auf den Kanaren: Überlieferte Techniken und Naturmaterialien wie Halbedelsteine, Perlen, Korallen, Samen und Muscheln fließen ins Design ein. www.nokcollection.com

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Fotos: 2 x ©Beatriz Palacios; 2 x ©Isabel Guarch; ©NOK Collection

Isabel Guarch


Enric und Roc, Vater und Sohn, beide mehrfach ausgezeichnet, bilden ein Team im Schmuckatelier Majoral auf Formentera. Ihre Insel, das Mittelmeer und die Natur inspirieren sie zu ihren mutigen Designkreationen. www.majoral.com

Majoral

Platería Califal

Fotos: ©roc majoral; 2 x ©Platería Califa; ©roc majoral; 2 x ©Aristocrazy; ©NOK Collection

Bereits in vierter Generation fertigt die Platería Califal in Córdoba hochwertigen Schmuck nach Jahrhunderte alten Techniken: Ohrringe, Broschen, Ketten und Armbänder mit Motiven, die aus maurischer Zeit stammen. www.plateriacalifal.com

Aristocrazy Diamanten, Rubine, Türkise – und natürlich Gold: nur die exklusivsten Materialien werden beim Label Aristocrazy verarbeitet, das seine Wurzeln in Spanien hat, aber auch den internationalen Markt erobern möchte. www.aristocrazy.com

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Slow Driving Die 16 schรถnsten Routen von Aragรณn

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as Gebiet von Aragón ist besonders reich an Nebenstraßen, die durch die außergewöhnlichen Landschaften der Gemeinschaft führen. Darunter sind so unterschiedliche und spektakuläre Orte, dass man sich immer wieder fragt, wie sie alle in die gleiche Region passen können. Hier können Sie es genießen, ohne Eile unterwegs zu sein – in einem Tempo, das es erlaubt, im Kontakt mit der Natur zu bleiben. Nur Sie, eine wunderbare Umgebung und die Straße. Auf 16 einzigartigen und spannenden Routen können Sie Aragón erleben. Es gibt eine Hauptroute, die Route der Könige von Aragón, die das Gebiet von Nord nach Süd durchquert. Sie führt durch spektakuläre Landschaften mit hohen Gipfeln, tiefen Schluchten, Tälern, quirligen Städten und einigen der schönsten Dörfer Spaniens. Die Route Ursprünge des Königreichs ermöglicht es, die Wurzeln dieses Herrschaftshauses kennenzulernen, zum Beispiel bei einem Besuch des beeindruckenden Klosters San Juan de la Peña und der Täler, in denen Aragón einst entstand. Auf der Burgenroute säumen hübsche Dörfer mit Kirchen, Burgen, mittelalterlichen Wegen oder volkstümlicher Architektur die Strecke. Zusammen mit Zeugnissen der Romanik erstrahlen sie in vollem Glanz in Orten wie Sos del Rey Católico oder Uncastillo. Unterwegs auf der Route Geheimnisse der Vorpyrenäen werden Sie voller Begeisterung diese Gebirgskette entdecken, die sich nicht vor den eigentlichen Pyrenäen verstecken muss. Besuchen Sie auch das gewaltige mittelalterliche Ensemble von Alquézar in einer beeindruckenden Landschaft. Die Route Herz des Moncayo wird beherrscht vom imposanten Massiv des Moncayo. Durchqueren Sie mit Ruhe seine pittoresken Orte, um diesen schönen Naturpark zu erforschen. Die Route der Montes Universales verläuft durch ein Gebiet mit beeindruckenden Landschaften, die aus einer schwierigen Orographie entstanden sind. Vergessen Sie nicht, Albarracín zu besuchen, eine der schönsten Gemeinden Spaniens. Auf der Route Pässe der Stille tauchen Sie in ein Gebiet mit wilden Landschaften ein. Zu entdecken gibt es von Stadtmauern umgebene Orte, sowohl romanische als auch gotische Kirchen und Kapellen, Burgen und mittelalterliche Brücken ... ein unvergessliches Erlebnis. Auf der Route durch das Tal von Tena und das Gebiet von Serrablo besuchen Sie entzückende Pyrenäen-Dörfer und kunsthistorisch kostbare romanische Kirchen. Hier kann man in den Orten Formigal und Panticosa sogar Skilaufen.

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Auf der Runde von Ordesa tauchen Sie in eine Region der Pyrenäen, die von der UNESCO als Geopark von Sobrarbe unter Schutz gestellt wurde. Hier erstrecken sich einige der schönsten Landschaften im südlichen Europa, wie der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido. Auf der Route Wilde Pyrenäen durchqueren Sie das schroffe und wilde Herz der aragonesischen Pyrenäen. Hier liegen die höchsten Gipfel, die nur vom Aneto überragt werden, der höchsten Erhebung dieses Gebirgszuges. Auf der Route Außergewöhnliche Vorpyrenäen entdecken Sie ein reich ausgestattetes Gebiet, in dem eindrucksvolle Landschaften und ein wertvolles Erbe aus Kultur und Architektur miteinander eine Verbindung eingehen. Die Route der Wüste und der Kartäuser verläuft durch ein ungewöhnliches Gebiet, in dem die Landschaft innerhalb kürzester Distanz von blühenden Gärten in die Trockenheit einer der größten Steppen Europas übergeht. Auf der Route des Ebro, Goyas und der Kriegsspuren können Sie dem Verlauf des Flusses Ebro durch Aragón folgen. Außerdem sind hier Spuren eines Genies der Malerei präsent: Francisco de Goya. Die Route der aragonesischen Toskana macht Sie mit einer faszinierenden Region bekannt, die in Spanien zum Synonym für Entspannung, Entschleunigung und Erholung geworden ist. Es gibt reizvolle mittelalterliche und eine liebliche Natur. Die Route Magische Dörfer von Teruel führt durch verschiedene Orte der Provinz Teruel. Sie entdecken dabei wunderschöne Winkel, hübsche Naturregionen und beeindruckende Gebäude. Auf der Route des Wassers und des Mudéjar werden Sie die herrlichen Enklaven dieser Region überraschen, wo das Wasser und die hübschen Kirchen im Mudéjar-Stil die Hauptdarsteller sind. Diese wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die unglaublichsten und spektakulärsten Landschaften befinden sich dort draußen. Vergessen Sie nicht, den Tank voll zu machen ... und genießen Sie die Reise! www.slowdrivingaragon.com/de

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Landpartie

Carmen Lara Astiz

Carmen Lara Astiz ist Archäologin in der Fundació Foment del Turisme de Menorca und Mitglied in der Kommission, die Menorcas Anerkennung als Weltkulturerbe vorbereitet. Außerdem arbeitet sie als Forscherin an der Universidad Autónoma von Barcelona.

Zeitreise in die

Frühgeschichte Phönizier, Römer, Mauren ― viele Völker haben Spuren in Spanien hinterlassen. Doch die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung reichen viel weiter zurück: Colores de España sprach mit zwei Archäologinnen über die Talayot-Kultur auf Menorca und die prähistorische Höhlenmalerei in Asturien.

Fotos: ©Carmen Lara; ©Fundació Foment del Turisme de Menorca; ©Turismo de Asturias/Amar Hernández; ©Otilia Requejo Pagés

Prähistorische Kulturen

A sturien


M enorca

Otilia Requejo Pagés

Otilia Requejo Pagés studierte Geschichte und promovierte in Archäologie an der Universität von Oviedo in Asturien. Sie ist Gründerin und Leiterin eines Unternehmens, das sich archäologischen Projekten zum Thema Kulturerbe widmet. Pagés hat sich 20 Jahre lang mit historisch-archäologischer Forschung beschäftigt. Im Mittelpunkt standen dabei die Etappen der Romanisierung und das Mittelalter in Asturien. Außerdem arbeitete sie in archäologischen Projekten in Jerusalem und Jordanien. Seit 2015 ist sie Generaldirektorin für Kulturerbe in der Abteilung für Bildung und Kultur des Fürstentums Asturien. 17


Landpartie Talayot-Kultur auf Menorca: Carmen Lara Astiz Können Sie uns beschreiben, woher die prähistorische Talayot-Kultur stammt und warum sie sich gerade auf Menorca entwickelt hat? Wir kennen den Ursprung der Talayot-Kultur auf Menorca nicht, wissen aber, dass sie gewisse Parallelen mit anderen Kulturen des Mittelmeerraumes aufweist, zum Beispiel mit den Nuragen auf Sardinien. Auch auf Mallorca war die TalayotKultur präsent, jedoch gibt es Unterschiede im Stil der Bauwerke. Die einzigen Bauten, die wir mit Mallorca gemeinsam haben, sind die Navetas (Anmerkung: Grabanlagen, die wie ein umgekippter Schiffsrumpf aussehen). Warum sich diese Kultur gerade auf Menorca entwickelt hat? Wir reden von der Zeit der Völkerwanderungen im Mittelmeerraum. Die Stämme suchten neue Gebiete, um sich anzusiedeln. Auf Menorca ließen sie sich nieder, weil sie auf dieser Insel ein geeignetes Umfeld vorfanden. Sie verstanden es, eine eigene Kultur zu schaffen und einzigartige Bauten, Monumente und Fundstätten zu hinterlassen.

Geheimnisvolle Reste aus der Frühzeit (oben links). Geschütztes Welterbe (unten links). Beliebte Cala Mitjana (Mitte).

Welche Elemente kennzeichnen die Talayot-Kultur? Charakteristisch für diese Kultur sind ihre Bauwerke, die wir in ihren Siedlungen finden, wie die Taulas und die Talayot. Von diesen stammt auch der Name ihrer Kultur.

Gibt es auf Menorca ein Bewusstsein für dieses immense Freilichtmuseum? Wird dieses Kulturerbe geschützt?

Momentan befinden wir uns mitten im Prozess der Kandidatur für die Ernennung des Talayotischen Menorca als Weltkulturerbe der UNESCO. Bei dieser Kandidatur ist die Symbiose von Landschaft und Kultur von höchster Bedeutung, wobei großer Wert auf das Kulturerbe und das Biosphärenreservat gelegt wird, die wertvollsten Schätze der Insel.

Neben der talayotischen Route gibt es auf Menorca noch weitere, nicht weniger interessante Themenrouten, wie die Route des Käses, des Weins oder der Meeresküche. Unsere gastronomischen Routen sind für uns Menorquiner sehr wichtig, wir sind sehr eng mit unseren Produkten verbunden. Unsere Gastronomie ist einfach, eigentlich nur das Ergeb-

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Fotos: ©Fundació Foment del Turisme de Menorca

Ja, es gibt ein starkes Bewusstsein, weil diese archäologischen Elemente die Landschaft der Insel prägen, die Menorquiner haben die Relikte täglich vor Augen. Das kulturelle Erbe wird durch Gesetze geschützt, aber vor allem durch die Arbeit der öffentlichen Einrichtungen, die die Ausgrabungen, die Restaurierung und Forschung unterstützen und – das ist auch sehr wichtig – dazu beitragen, sie zu erhalten. Dazu kommt der Respekt der Inselbewohner und ihr Stolz auf dieses Kulturerbe, das ihnen ja gemeinsam gehört.


M enorca

Mystische Stimmung (links). Pr채historischer Turm in Torell처 (oben rechts). Ausgrabungsst채tte in Trepuc처 (unten rechts).

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Von Carmen Lara Astiz

Tipps für Menorca

Es ist schwierig, nur ein Restaurant zu nennen, denn es gibt viele neue Talente bei uns, deren Küche auf einheimischen Produkten basiert. Unsere Insel hat keine renommierten Sternerestaurants, denen die Küche Menorcas dennoch in nichts nachsteht. Sie basiert auf der Einfachheit und Qualität der Produkte. Auf Menorca gibt es Hotels für jeden Geschmack. Aber um die Insel wirklich zu genießen, empfehlen sich kleine Häuser im Inselinneren oder auf dem Land. Es sind Hotels, die das ganze Jahr über geöffnet haben und Erlebnisse bieten, die eng mit der Insel verbunden sind. Menorca hat eigentlich kein intensives Nachtleben in Bars, aber es gibt sehr gute Lokale, in denen man etwas trinken kann, während man den Sonnenuntergang betrachtet. Sehr empfehlenswert!

Tipps der Redaktion Bars: Eine Pomada im Cova d’en Xoroi trinken www.covadenxoroi.com

Restaurants: Bodegas Binifadet www.binifadet.com Smoix www.smoix.com Café Marès www.cafemares.com Can Tanu www.cantanu.com

Hotels: Torralbenc www.i-escape.com/torralbenc Biniarroca www.biniarroca.com Jardi de ses Bruixes www.i-escape.com/jardi-de-ses-bruixes

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Fotos: ©Fundació Foment del Turisme de Menorca

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Landpartie


nis unserer Produkte und unserer Geschichte. Gastronomie und Geschichte gehen Hand in Hand aufgrund der verschiedenen Einflüsse, die wir im Laufe der Zeit auf der Insel gehabt haben. Jedes Volk, das Menorca einmal besucht hat, hat auch Spuren in der Küche hinterlassen. Daher ist es auch wichtig, unseren international bekannten Wein und Käse zu fördern, ebenso wie unsere regionalen Produkte vom Land wie unser hervorragendes Lamm, oder die Produkte aus dem Meer, mit einer intensiv schmeckenden Langustensuppe als wichtigster Spezialität. Es gibt noch weitere Themenwege, die eng mit der Inselgeschichte verknüpft sind, zum Beispiel die Britische Route, an der unzählige Spuren jener Epoche erhalten blieben, sowohl in privaten als auch in öffentlichen Gebäuden und in den Wachtürmen an der Küste. Sehr interessant sind auch die Route der Museen sowie der Religion und die verschiedenen Strecken des Camí de Cavalls, eines Wanderwegs, der die Insel umrundet.

Welche weiteren Gründe neben Kultur, Gastronomie und Wein gibt es, um nach Menorca zu kommen? Ich persönlich denke, es sind die Ruhe und die Lebensqualität, die diese Insel zu einem attraktiven Reiseziel machen – aber auch die einzigartigen Dörfer mit ihrer charakteristischen Architektur und die Landschaft mit zahlreichen Spuren aus unterschiedlichen Epochen. Menorca bietet einen ganz anderen, einen gemächlicheren Rhythmus, der es erleichtert, die Insel zu entdecken. Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht, aber ihr Licht und ihre verschiedenen Düfte überraschen mich immer noch.

Was gibt Ihnen Menorca, das Sie an keinem anderen Ort finden? Glück und Neugierde, weil es immer etwas zu entdecken gibt. Aber vor allem gefällt mir seine Authentizität. Wir müssen bedenken, dass Menorca dem Tourismusboom standgehalten hat. Die Insel hat so ihre Kultur und ihre einfache Lebensweise bewahren können, dank den Menorquinern, die ihre Insel lieben. Badebucht ganz privat (oben links). Siedlungsreste in Talatí de Dalt (oben Mitte). Im Hafen von Biniancolla (oben rechts). Necrópolis von Cala Morell (links). Frühzeitliche Stelen (oben).

Verraten Sie uns Ihre Lieblingsorte oder -aktivitäten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte? Man sollte die Torre d’en Galmés, eine der wichtigsten talayotischen Siedlungen, besuchen, und das Gemeinschaftsgrab Naveta des Tudons. Die Festung Fort Marlborough in Es Castell und den Verteidigungsturm Torre de Fornells. Auf jeden Fall auch einen Abschnitt des Wanderwegs Camí de Cavalls erwandern, um das Meer und die Berge zu genießen. Menorcas Wanderwege entlang den Steilküsten sind magisch. Hier kann man abschalten und dem Alltag entfliehen. So viel Natur und Ruhe sind herrlich. Oder man setzt sich einfach ans Meer und betrachtet den Sonnenuntergang – wunderschön!

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Landpartie Höhlenmalerei in Asturien: Otilia Requejo Pagés Können Sie uns beschreiben, wie die prähistorische Höhlenmalerei entstanden ist und wieso sie sich gerade in Asturien entwickelt hat? Das heutige Gebiet von Asturien bildet die westliche Grenze der Entwicklung der paläolithischen Höhlenmalerei der französisch-spanischen Region. Es ist eine der Gegenden auf der Welt mit der höchsten Konzentration an Höhlen und Felsüberhängen, in denen Zeugnisse dieser ersten Kunstform erhalten blieben.

Sowohl die asturischen Landschaftsformen mit zahlreichen Höhlen und Felsüberhängen, die leicht von Menschengruppen bewohnt werden konnten, als auch die diversen Beziehungen, die sich zwischen den Gruppen entwickelten, die sich in diesem Gebiet des Grünen Spaniens und im Westen Frankreichs ansiedelten, hatte die Entstehung und Verbreitung von Kunstformen zur Folge. Diese wurden sicherlich von sozialen Organisationsformen und Strukturen beeinflusst, die uns jedoch nicht bekannt sind.

Welche Elemente zeichnen die Höhlenmalereien Asturiens aus? In Asturien gibt es bis zu fünfzig Höhlen und Felsüberhänge, in denen Höhlenmalereien aus der Steinzeit erhalten sind. Die meisten befinden sich zwischen dem Zentrum der Region (im Becken des Nalón-Flusses) und der Grenze zur Nachbarregion Kantabrien. Die Homo sapiens der Altsteinzeit schufen an Wänden und Dächern zahlreiche Abbildungen von Tieren und Menschen sowie von Symbolen. Ihre Verteilung und Anordnung erscheinen nicht zufällig, doch wir kennen ihre Bedeutung nicht. Für diese Abbildungen wurden sowohl Graviertechniken genutzt als auch Farben mit mineralischen und pflanzlichen Pigmenten. Diese wurden mittels Blas-, Stempel- und Streichtechniken auf die Wand aufgetragen. Im Fall von Asturien ist hervorzuheben, dass es dort nicht nur eine Vielfalt an künstlerischen paläolithischen Abbildungen gibt, sondern dass die Kunst dieser Anfangsphase der menschlichen Zivilisation sich auf Höhlen konzentriert, die für sich alleine schon spektakulär sind. Zum Beispiel die Höhle El Pindal in Ribadedeva, die an einer beeindruckenden Steilküste an der kantabrischen Küste liegt.

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Im Naturpark von Somiedo (oben). Spaziergang in Villaviciosa (oben Mitte). Farben aus natürlichen Pigmenten (oben rechts). Büffel-Darstellungen in der Höhle von Covaciella (rechts).

Fotos: ©Turismo de Asturias: Amar Hernández; Juan Fernández; Parque de La Prehistoria de Teverga; Juanjo Arrojo; Amar Hernández; Benedicto Santos

Es handelt sich um eine Kunst, die mit der Verbreitung des Homo Sapiens Sapiens, unserer Spezies, vor etwa 35.000 Jahren im Grünen Spanien verknüpft war. Sie ging einher mit dem Aufkommen neuer Arbeitstechniken, die zur Entstehung der Malerei, der Gravierkunst oder der Bildhauerei beitrugen –alles innerhalb des kreativen Prozesses dieser ersten künstlerischen Ausdrucksformen des Menschen.


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Wanderer auf dem Jakobsweg (links). Präromanische Kirche Santa María del Naranco (oben).

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Gibt es in Asturien ein Bewusstsein für diese Museen, die sich in fast vollständiger Finsternis befinden? Wird dieses Kulturerbe geschützt? 2008 wurde ein Teil der Höhlen mit Felsmalereien des Grünen Spaniens von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Diese Ernennung hat dazu geführt, dass ihre Bedeutung völlig neu bewertet wurde. Außerdem erkannte man die Notwendigkeit eines respektvollen Managements zum Erhalt der Umweltbedingungen der Höhlen und Felsüberhänge. Dieser Umgang sollte auch, soweit möglich, mit den öffentlichen Besichtigungen kompatibel sein. Es gibt Höhlen, die das ganze Jahr über für das Publikum geöffnet sind, wie die von Pindal. Andere öffnen nur in bestimmten Zeiträumen, wie die Höhlen von Tito Bustillo, El Buxu, San Román de Candamo und La Loja. Und einige sind schließlich zu ihrem Schutz ganz geschlossen, wie Llonín oder La Covaciella. Von Seiten der Kulturbeauftragten wird regelmäßig auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, diese Juwelen mittels eines Managements zu erhalten, das den Schutz und die Konservierung der Malereien über alle anderen Kriterien stellt. Dafür ist es unerlässlich, kontinuierlich die Umweltbedingungen jener Bereiche zu überprüfen, in denen die Malereien zu sehen sind. Alle asturischen Höhlen mit paläolithischer Felskunst genießen den höchstmöglichen Schutz für spanisches Kulturerbe, sie tragen das Label „Bien de Interés Cultural“ – offizielles Kulturgut. Sie wurden auch mit Schutzsystemen ausgestattet, um den Erhalt ihrer Umweltbedingungen zu garantieren und mögliche Schäden im Inneren der Höhlen oder Felsüberhänge zu verhindern.

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Fotos: ©Turismo de Asturias: Arnaud Späni ; Juan de Tury; Benedicto Santos; Camilo Alonso; Parque de la Prehistoria de Teverga; Noé Baranda

A sturien

Landpartie


Pferd in der Höhle von Tito Bustillo (oben links). Idyllisch gelegenes Llastres (oben Mitte). An der Küste bei Llanes (oben rechts). Wilde Atlantikküste (Mitte links). Im Prähistorischen Park von Teverga (Mitte). Wanderer am Kantabrischen Meer (unten).

Tipps der Redaktion Bars: Tierra Astur Parrilla www.tierra-astur.com llagar La Morera www.llagarlamorena.com

Restaurants: El Corral del lndianu www.elcorraldelindianu.com La Ferrada www.restaurantelaferrada.com Casa Marcial www.casamarcial.com Ciudadela www.restauranteciudadela.com

Hotels: Villa La Argentina www.villalaargentina.com Playa de Aguilar www.hotelplayadeaguilar.com

Tipps für Asturien

Außerdem wurde ein Netz zur Verbreitung der Felskunst ins Leben gerufen (Archäologisches Museum von Asturien, Zentrum der Felskunst Tito Bustillo, Unterrichtsräume in La Loja, San Román de Candamo und Parque de la Prehistoria de Teverga). In diesem wird der kulturelle Reichtum dieser Kunstform erklärt und für einen respektvollen Umgang mit ihr geworben.

Neben der prähistorischen Route gibt es in Asturien noch weitere interessante Optionen, wie die Route des Käses oder des Apfelweins. Welche Bedeutung hat die Gastronomie in dieser Region im Norden Spaniens? Die asturische Gastronomie genießt in Spanien einen besonderen Ruf aufgrund ihrer Produkte, der Frische des Fisches, des Obstes und des Fleisches, aber auch für die großzügigen Portionen, an denen sich die anspruchsvollsten Feinschmecker in den Restaurants und Sidrerías erfreuen können. Eine Besonderheit der asturischen Gastronomie ist die Bedeutung der Sidra, des Apfelweins, der überall in der Region zu finden ist. Die Sidra wird traditionell bei jedem besonderem Essen und jeder Feierlichkeit ausgeschenkt. Das besondere Ritual beim Einschenken macht aus der Verkostung dieses Weins ein besonderes visuelles und sinnliches Erlebnis.

Kultur, Gastronomie, Weine – welche weiteren Gründe gibt es, um nach Asturien zu kommen? Asturien ist ein Naturparadies, das von seiner langen Geschichte geprägt ist. Sie hat eine herrliche, vielfältige und üppige Landschaft hinterlassen, mit vielen künstlerischen Ausdrucksformen. Diese reichen von der Steinzeit bis heute und umfassen dabei künstlerische Zeugnisse von außerordentlichem Wert wie die asturische vorromanische Kunst des 8. bis 10. Jahrhunderts, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Im Mittelalter entstand auch in Asturien der Jakobsweg. Heute gibt es verschiedene Jakobswege, die die Region von Ost nach West und von Nord nach Süd durchqueren. Zwei von ihnen, der Camino Costero und der Camino Primitivo, wurden 2015 zum Weltkulturerbe erklärt.

Was gibt Ihnen Asturien, das Sie an keinem anderen Ort finden? Grüne Landschaften, schroffe Berge nur wenige Kilometer vom Meer entfernt, kontrastreiche Landschaften, ein überwältigendes Kulturerbe ...

La Rectoral www.larectoral.com Sucuevas www.hotelsucuevas.com

Interviews geführt von María Fernández Medina

Palacio de la Viñona www.palaciovinona.com

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ADVERTORIAL

Die Region, die wie ihr Wein heißt, entpuppt sich als ideales Ziel für die LGBTI-Community, dank ihrer Gastronomie und ihres Lifestyles, ihrer Sicherheit und Authentizität, der Warmherzigkeit ihrer Bevölkerung und der Vielfalt möglicher Aktivitäten.

La Rioja,

authentische Vielfalt

La Rioja bietet voller Stolz einige der renommiertesten Weine der Welt, ebenso wie angesehene Gourmettempel und beliebte TapasRouten. Die Region teilt ganz natürlich ihre landschaftliche Vielfalt, ihre Burgen, Klöster und Traditionen. Sie zeigt sich ganz unverhüllt – und auf kurzen Distanzen erlebt man sie in ihrer ganzen Authentizität. Ihr Premiumprodukt kann man überall in der Region genießen – egal in welche Himmelsrichtung man sich bewegt. Rund um die Früchte der Weinreben gibt es Verkostungen, gastronomische Erlebnisse, Kostümführungen und weitere intensive Erlebnisse, bei denen man tief in die Essenz der Region eintauchen kann. Zum Beispiel ein gemütlicher Besuch im Stadtviertel „Barrio de la Estación“ in Haro, wo es Bodegas mit mehr als 100jähriger Tradition gibt. Oder ein Rundgang durch das Museum der Weinkultur in Briones, das 2007 von der UNESCO als weltweit bestes Museum seiner Art anerkannt wurde. Oder eine Ballonfahrt über die bunte Landschaft der Weinberge, ein unvergessliches visuelles Erlebnis.

La Rioja ist darüber hinaus ein sicheres Reiseziel, einladend und authentisch in seiner Vielfalt. Nur kurze Distanzen trennen beeindruckende Wälder (Sierra de Cebollera) von friedlichen Orten (das Thermalbad Arnedillo ist ein kleines Juwel), es gibt traditionelle Routen (Jakobsweg), Dinosaurierspuren (Enciso), renommierte Geschäfte (Logroño, Arnedo) und berühmte Klöster (jene von Suso und Yuso in San Millán de la Cogolla sind die Wiege der spanischen Sprache und Weltkulturerbe).

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Fotos: ©La Rioja Turismo

Der Lifestyle von La Rioja ist verbunden mit einer gastronomischen Kultur, die tief in ihren offenen und gastfreundlichen Menschen verwurzelt ist. In dieser Region im Kreuzungspunkt historischer Verbindungen wie des Jakobsweges kann man entlang der beliebten PinchosRouten (Laurel und San Juan in Logroño) Wein im Freien verkosten, unzählige Landgasthöfe zelebrieren die regionale Küche. In La Rioja gibt es außerdem vier Restaurants mit einem MichelinStern: Echaurren in Ezcaray, Venta Moncalvillo in Daroca de Rioja sowie Ykaro und Kiro Sushi in Logroño.


La Rioja

auf zwei Rädern

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Die herrliche Motorradstrecke für Liebhaber kurvenreicher Straßen führt entlang der Flüsse Najerilla, Leza und Iregua. Die sogenannte Ruta de los Tres Valles, die DreiTäler-Route, durch die Täler der drei Flüsse Najerilla, Leza und Iregua durchquert die Autonome Region La Rioja auf kurzen Etappen und verläuft über insgesamt fast zweihundert Kilometer. Die Route schlängelt sich über kurvenreiche Straßen durch malerische Dörfer und führt durch ebenso abwechslungsreiche wie überraschende Landschaften, vorbei an Bergketten, Tälern, Canyons und traumhaften Wasserfällen. Inmitten dieser herrlichen Umgebung findet man ein kulturelles Erbe vor, das dieser Region, die Wiege eines großartigen Weins und einer Weltsprache – nämlich des Spanischen – sowie des Jakobswegs ist, einen ganz besonderen Glanz verleiht. La Rioja ist zwar nicht besonders groß, doch hier ändert sich die Landschaft alle paar Kilometer. Die Flüsse Najerilla, Leza und Iregua, die allesamt in den Ebro münden, fließen durch diesen Teil der Region, der durch eine zerklüftete Silhouette geprägt ist, die sich um den Asphalt schmiegt. Die Sierra Cebollera sorgt für klare Luft und man kann sich auf dem Montenegro-Gebirgspass, am Aussichtspunkt Mirador del Leza oder in den Dolinas de Zenzano verlieren. Zauberhafte Wälder wie der Buchenwald von Tobía hüllen den Blick von der Straße aus in ein kräftiges Braun, während natürliche Höhlen (wie nahe der Ortschaft Ortigosa de Cameros) Gänge zu den Geheimnissen der Natur öffnen. Die Weinkultur prägt den Horizont und das Leben in nahezu allen Ecken der Region. Auf zwei Rädern, dicht über dem Boden, hat man einen ganz eigenen Blick auf die zahlreichen Weinberge – Wurzeln einer Kultur und eines Lebensstils, die anders sind. Bei einem Besuch in der Rioja kommt man am Weintourismus und der Gastronomie einfach nicht vorbei, sie bieten Gelegenheit für unvergleichliche Zwischenstopps.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.lariojaturismo.com/de

In der Sierra de Los Cameros gibt es pittoreske Dörfer mit Steinhäusern inmitten ländlicher Schönheit, die sowohl Andenken an Weidenwechsel als auch an Landflucht sind. In vielen Ortschaften hat das koloniale Erbe zauberhafte Beispiele der Arte Indiano hinterlassen, wie zum Beispiel in Viniegra de Abajo und Viniegra de Arriba. Auf zwei Rädern verflechten sich die Geschichten zwischen Kurven und gemeinsamen Erlebnissen. Das Kloster Valvanera ist der krönende Abschluss für jeden Liebhaber kurvenreicher Straßen zwischen Bäumen und Abgründen. In Anguiano, einem der atemberaubendsten Orte der Rioja, verstummt jeder Motor. 27


Genussland Spanien / La Rioja

Fotos: ©La Rioja Turismo; Illu:©Freepik

La Rioja ― von hier aus traten die spanischen Weine ihren Siegeszug an und überzeugten Kenner durch ihre Qualität.

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Reise durchs

Rebenland Von Heidi Siefert

Der Name La Rioja steht vor allem für weltberühmten Wein. Doch wer tiefer in die kleine Region am Jakobsweg eintaucht, entdeckt neben spannenden kulinarischen Genüssen auch abwechslungsreiche Architektur von historisch bis avantgardistisch.

panien und Wein. Auch wenn sich in den letzten Jahren immer mehr Regionen mit dem Rebensaft einen Namen machten, so denkt man doch zuerst meist an La Rioja. Von hier aus traten die spanischen Weine ihren Siegeszug an und überzeugten Kenner durch ihre Qualität. Doch das landschaftlich reizvolle und kulturträchtige Land im Norden lohnt nicht nur des Weines wegen, der sogar schon vor der Ankunft der Römer im Tal des Ebro wuchs. Gonzalo de Berceo soll im Jahr 990, so sagt man, beflügelt vom Rebensaft die allerersten Verse in kastilischer Sprache aufgeschrieben haben. Die Glosas Emilianenses sind verbrieftes Zeugnis, dass im Augustinerkloster von San Millán de la Cogolla die ältesten erhaltenen Schriften in altspanischer und baskischer Sprache verfasst wurden. „Im Mittelalter war das die bedeutendste Schreibstube“, sagt Kunsthistoriker Mariano Pérez über Suso, das zusammen mit dem tiefer liegenden Yuso seit 1997 zum Weltkulturerbe der Menschheit zählt und bis heute eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Von den ersten Felsenhöhlen, in denen der Heilige Aemilianus gelebt haben soll, über gotische und mozarabische Gebäudeteile bis zum romanischen Anbau spaziert man durch die Geschichte. Pérez, der sich als sachkundiger Begleiter erweist, machte es wie viele andere vor ihm: Mit seiner Frau unterwegs auf dem Jakobsweg durch Spaniens Norden, nahmen sie den Abstecher von der klassischen Pilgerroute. Seine Frau, um in Yuso die sterblichen Überreste des Heiligen zu besuchen, er selbst wegen der Kunst, der Geschichte und der alten

Bibliothek mit den mittelalterlichen Schriften. Hier steht auch Gonzalo de Berceos Überzeugung formuliert, dass „ein Glas voll guten Weines“ beste Inspiration für allgemein verständliche Formulierungen sei. Während die Pilger auf ihrem Weg in Richtung Santiago de Compostela Riojas schönste Lagen durchwandern, tauchen Genussreisende tiefer in die Materie ein. Das System der Ursprungsbezeichnung entstand in der Weinregion von La Rioja, die mit Teilen von Baskenland und Navarra ein Stückchen weiter gefasst ist als die Autonome Region. Der Weintourismus hat hier begonnen und mit einer Reihe von architektonisch außergewöhnlichen Bodegas Zeichen gesetzt. Zum Beispiel mit dem Hotel des Weinguts Los Herederos del Marqués de Riscal in Elciego: Stararchitekt Frank Gehry türmte hier Titanschleifen aufeinander, die im Sonnenlicht in Weinrot, Gold und Silber glänzen. Da gibt es scheinbar wahllos ineinander geworfene Würfel im Weinhotel Viura, Santiago Calatravas geschwungene Silhouette der Bodega Ysios. Das an einen Dekanter erinnernde Konstrukt aus Glas und Stahl, das Zaha Hadid für López de Heredia in der Weinhauptstadt Rioja Alta über den ältesten Weinkeller der Region spannte. Oder den modernen Stil der Bodega Baigorri in Samaniego, bei dem der Baske Iñaki Aspiazu an altbewährte Industriekultur anknüpft. Unter einem gläsernen Würfel in den Weinbergen ersetzt das Prinzip der Schwerkraft manche technischen Geräte: Die Produktionsschritte sind so angeordnet, dass nichts gepumpt werden muss, sondern einfach zur nächsten Station fließt. Größer könnte der Kontrast kaum sein als zu den Höhlenbodegas. Auf dem Rebholzfeuer gegrillte Lammkoteletts und Paprikaschoten sind hier eine Delikatesse. So wie der deftige Lammeintopf Calderete mit Kartoffeln und Artischocken oder in Rotwein geschmorten Forellen mit Pilzen. „Nur kein Huhn essen“, lacht Pérez verschmitzt, „es könnte vom Teller fliegen“. So, wie es der Legende nach dem Richter von Santo Domingo de la Calzada widerfuhr, als er Brathähnchen essen wollte. Bis heute erinnert ein Hühnerstall mit lebendem Federvieh in der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert an dieses Wunder.

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Schöne Orte

1 Ordesa y Monte Perdido Tiefe Schluchten, senkrechte Abgründe, Felsenkessel, Wildbäche und Wasserfälle: In diesem Nationalpark erlebt man die Pyrenäen von ihrer wildesten Seite. Der Monte Perdido, der dritthöchste Gipfel des Gebirges, ist nicht der einzige Dreitausender, von dem man atemberaubende Blicke über den Park erleben kann. Er zählt sogar zum Welterbe der UNESCO – wegen seiner geologischen und kulturellen Bedeutung.

15 Schätze

der Natur Rauchende Vulkane, verwunschene Urwälder, einsame Vogelinseln und wilde Bergregionen: Die Vielfalt der Landschaften und Ökosysteme in Spanien ist überwältigend. 15 der spannendsten Gebiete stehen als Nationalparks unter Schutz − einige gehören auch zum Welterbe der UNESCO.

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Fotos: © José Alberto Díez Prieto

Spaniens Nationalparks


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Fotos: © Marcos Felipe Garcia; © Sara Marrero Hernández

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2 Garajonay Dichter Nebel wabert meist in der Bergwelt der Insel Gomera, seine Feuchtigkeit nährt den einzigartigen Lorbeerwald, der hier gedeiht. Dazwischen wachsen meterhohe Farne, Moose bedecken die Baumrinde, Flechten baumeln von den Ästen – Zeichen für die exzellente Luftqualität in dem Schutzgebiet, das zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Wanderwege führen tief in den mystischen Zauberwald.

3 Aigüestortes i Estany de Sant Maurici Wasserfälle und kristallklare Bäche, Flüsse und mehr als 200 Seen: Wasser ist das bestimmende Element in dem Nationalpark im Herzen der katalonischen Pyrenäen. Zu den schönsten Seen gehört der mehr als einen Kilometer lange Sant Maurici. Die Gebirgslandschaft mit ihren Dreitausendern bildet ein Refugium für zahlreiche Tierarten. Wanderer, Bergsteiger und Kletterer finden hier ein ideales Revier. 31


4 Teide Bis zu drei Meter hoch werden Wildprets Natternköpfe auf Teneriffa. Im Frühsommer säumen die prächtigen Blüten die Wanderwege im Teide Nationalpark rund um den mit 3.718 Metern höchsten Berg Spaniens: Sein Gipfel ist von Schwefel bedeckt, seine beide Vulkankessel sind rau und zerklüftet. Wer ihn nicht besteigen möchte, kann die Seilbahn nehmen. Beliebt ist hier auch die Sternenbeobachtung. 32

Foto: © José Domingo Hernández González

SCHÖNE ORTE


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Fotos: © Javier Martínez Morán; © Juan García

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5 Caldera de Taburiente Vulkane formten einst die schroffe, zerklüftete Landschaft der Kanareninsel La Palma. Der Vulkankessel Caldera de Taburiente mit mehreren Gipfeln über 2.000 Metern Höhe gilt als spektakulärste Formation der Insel. Bäche rauschen hier ins Tal und Wasserfälle stürzen in die Tiefe. An den Hängen erstrecken sich Wälder der endemischen Kanarischen Kiefer. Für Wanderer eine spannende Herausforderung.

6 Archipiélago de Cabrera Das Inselarchipel von Cabrera gehört zu den Balearen und ist doch so einsam, dass die Natur intakt bleiben konnte: Die Inseln Cabrera Grande und Conills und ein Dutzend weiterer Eilande stehen unter Schutz. Zahlreiche Seevögel wie die Mittelmeermöwe oder der Balearen-Sturmtaucher kommen zum Nisten hierher. Während des Sommers kann man von Mallorca mit dem Boot übersetzen. 33


SCHÖNE ORTE

7

7

Tablas de Daimiel

Der kleinste spanische Nationalpark ist ganz groß in punkto Artenvielfalt, dank der feuchten Auengebiete im Zusammenfluss der Flüsse Guadiana und Cigüela. Mehrere Schutzsiegel sollen gewährleisten, dass die außergewöhnlich reiche Vogelwelt mit Reihern, Haubentauchern, Enten und Wildgänsen hier ohne schädliche Einflüsse überleben kann. Besucher dürfen über Bohlenwege auf Erkundung gehen. 34

8 Timanfaya Lanzarote ist die Insel der Feuerberge: Rund 100 Vulkane haben sie geformt und eine bizarr-faszinierende Mondlandschaft geschaffen. Den besten Überblick über das Lavameer, das sich in Wellen bis zum Atlantik erstreckt, genießt man von der Montaña Rajada. Wie aktiv es tief unter der Erde immer noch ist, erlebt man am Restaurant „El Diablo“ des Künstlers César Manrique – hier wird über Vulkanhitze gegrillt.

Fotos: © Jesús Sanchez-Bermejo Ramos; © Jorge Candela Calvo

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SPANIEN – Vom Spezialisten für Studienreisen, Aktivtouren und Individualreisen Aus unserem Tourprogramm 2019: Königliches Navarra (7 Tage) Baskenland entdecken (7 Tage) Kantabrien und Asturien (8 Tage) Romanische Schätze in Katalonien (7 Tage) Klassische Andalusien-Rundreise (8 Tage) Zauber Andalusiens (12 Tage) Wandern auf El Hïerro (11 Tage) Privatreisen auf Anfrage.

Foto: © Ángel Palomares Martínez

9 Picos de Europa Die Wiege des spanischen Nationalparksystems umfasst gleich drei Bergmassive im Norden des Landes. Nicht nur die Lage wenige Kilometer vom Atlantik entfernt macht den Park einzigartig: Besucher finden hier neben der wilden Natur auch Kulturstätten – von Felsmalereien bis zu historischen Kirchen. Austoben können sie sich bei vielen Aktivitäten: Wandern, Radeln, Reiten, Canyoning und sogar Skilaufen.

Unseren Jahreskatalog EUROPA jetzt kostenfrei bestellen – im Reisebüro oder unter 0800 – 46 36 452 Beratung und Buchung im Reisebüro oder bei IKARUS TOURS GmbH • Tel. 06174 - 29 02 0 info@ikarus.com

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SCHÖNE ORTE

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10 Sierra de Guadarrama

11 Cabañeros

Mitten in Spanien, nahe Madrid, erstreckt sich mit der Sierra de Guadarrama ein faszinierendes Hochgebirge. Hier entspringen mehrere Flüsse wie der Moros und der Eresma, der Manzanares und der Guadarrama. Beim Wandern am Peñalara, dem mit 2.428 Metern höchsten Berg der Region, entdeckt man kleine Gletscherseen. Bei Erkundungstouren spenden dichte Wälder aus Kiefern und Pyrenäen-Eichen Schatten.

Mönchsgeier und Steinadler ziehen ihre Kreise über der mediterranen Bergwelt in Kastilien-La Mancha. Mehrere Museen und Besucherzentren informieren über die Kultur und Natur der Region. Doch der beste Weg, die wilde Landschaft kennenzulernen, sind Wanderungen oder geführte Touren im Geländewagen. Mit etwas Glück trifft man dabei unterwegs einige der hier in großer Zahl lebenden Hirsche und Rehe.

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Foto: ©Isaac Sanz Canenecia; © Pedro Luis Hernández Sastre

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Fotos: © Juan Francisco Medina Lopez; © Ángel Torres Escalante

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12 Doñana

13 Islas Atlánticas de Galicia

Auch aus Deutschland fliegen jeden Herbst Gäste im DoñanaNationalpark in Andalusien ein: Tausende Kraniche, die hier überwintern oder weiter nach Afrika fliegen. Die Mischung aus Wanderdünen, Feuchtgebieten und Wäldern schafft ideale Bedingungen für die Vogelwelt. Auch der seltene Pardelluchs hat hier sein Revier. Lehrpfade und Vogelbeobachtungstürme erlauben Besuchern einen Einblick.

Zwischen Sandstrand und Klippen: Der Nationalpark in Galicien umfasst mehrere Inselarchipele und ihr umliegendes Meeresgebiet. Es gibt felsige Küsten, aber auch idyllische Sandstrände. An Land siedeln große Kolonien von Seevögeln, unter Wasser wachsen Algenwälder und es tummeln sich Fische, Delfine und Krustentiere. Mit dem Boot kann man die Schätze des Nationalparks erkunden.

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SCHÖNE ORTE

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14 Monfragüe

15 Sierra Nevada

Der einzige Nationalpark der Extremadura gilt als Paradebeispiel für eine mediterrane Hügellandschaft mit Buschland. Vogelliebhaber reisen vor allem wegen der Fülle an Greif- und Großvögeln hierher: Es gibt Schwarzstörche, Mönchsgeier, Gänsegeier, Spanische Kaiseradler und Wanderfalken. Der Park ist durch Besucherzentren, Autorouten und Wanderwege mit Aussichtspunkten erschlossen.

Der höchste Gipfel des spanischen Festlands liegt nicht in den Pyrenäen, sondern in der Sierra Nevada in Andalusien: Rund um den Mulhacén (3.482 Meter) erstreckt sich eine abwechslungsreiche Berglandschaft mit über 2.000 Pflanzenarten, viele davon endemisch. Überraschend ist auch der Wasserreichtum dank zahlreicher Quellen. Wanderer und Mountainbiker finden hier ideale Bedingungen.

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Foto: ©Mercedes Rodríguez Romero; © Mª Sandra Moreno España

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Netzwerk

der Natur REDROB LAROLF

Das Netz der spanischen Nationalparks.

Die spanische Verfassung von 1978 legte als ein grundlegendes Recht fest, dass jeder Spanier in den Genuss einer Umwelt kommen kann, die es ihm ermöglicht, sich persönlich weiterzuentwickeln. ereh egassem ruoy etirw Darin festgeschrieben ist auch die Pflicht, diese Umwelt zu beschützen.

S

eitdem wurden viele Maßnahmen ergriffen, die Umsetzung dieses Rechts zu verwirklichen und die Institution der Nationalparks nahm dabei sicherlich eine herausragende Rolle ein. Indem sie Rückzugsgebiete der Natur unter Schutz stellen, bewahren sie das Beste unserer Naturlandschaften. Sie erhalten damit für die gegenwärtigen und künftigen Generationen ein einzigartiges und unersetzliches Erbe.

Was ist ein Nationalpark? Ein Nationalpark ist ein Raum mit besonders wertvoller Natur und Kultur, der durch menschliche Einflüsse nur kaum beeinflusst wurde. Aufgrund seiner besonders reichen Natur, seines Beispielcharakters, der Einzigartigkeit seiner Pflanzen- und Tierwelt oder seiner Landformen verdient er für seine Bewahrung ganz besondere Aufmerksamkeit. Man erklärt ihn dabei im Interesse des Gemeinwohls zu einem repräsentativen Beispiel für das spanische Naturerbe. Nicht jeder beliebige Naturraum eignet sich dafür, zum Nationalpark erklärt zu werden. In Frage kommen nur solche Gebiete mit einzigartigen Natursystemen, die als besonders schützenswert betrachtet werden. Sie werden dann einer vom Parlament beschlossenen Rechtsordnung unterstellt, die darauf abzielt, diesen Raum zu schützen und zu bewahren. Bei ihrer Verwaltung geht es vor allem darum, nicht in die natürlichen Prozesse einzugreifen, die sich hier abspielen.

Und was ist das Netz der Nationalparks? Das Netz der Nationalparks besteht aus allen Nationalparks des Landes zusammen mit dem normativen Rahmen, den materiellen und menschlichen Ressourcen, den Institutionen und dem Netz an Beziehungen, die für sein Funktionieren notwendig sind. Es bildet eine Plattform für die wissenschaftliche Erforschung der Natur und für die Beobachtung der natürlichen Prozesse, die hier ablaufen. Ein anderes Ziel des Nationalparknetzes ist es, den Naturschutz mit der Nutzung durch die Bürger in Einklang zu bringen – ein manchmal schwierig zu erreichendes, aber notwendiges Vorhaben.

Illus: © Freepik

Ein Nationalparknetz mit Geschichte

der ersten Schutzgebiete zu Nationalparks. So wurden der Nationalpark Montaña de Covadonga, der heute Picos de Europa heißt, sowie der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido eingerichtet. Heute, ein Jahrhundert später, gibt es 15 Gebiete in Spanien, die als Nationalparks eingestuft sind. Alle unterscheiden sich stark voneinander, jeder hat seine ganz besondere Identität: einzigartige natürliche und kulturelle Werte, die es für zukünftige Generationen zu schützen gilt. Gemeinsam bilden sie ein Netzwerk, das in seiner Summe wesentlich mehr darstellt als die einzelnen zusammengenommen.

Das Management Die Regionalregierungen sind verantwortlich für die schwierige Aufgabe der Verwaltung der einzelnen Nationalparks, während das Umweltministerium den Auftrag hat, den grundlegenden rechtlichen Rahmen zu schaffen, um den Schutz der Nationalparks und des gesamten Netzes zu gewährleisten.

Die Zukunft des Netzes Im Moment bereitet sich ein weiteres Gebiet darauf vor, aufgrund der Einzigartigkeit seiner Ökosysteme zum Nationalpark erklärt zu werden: der Naturpark und das Biosphärenreservat der Sierra de las Nieves (Málaga). Dieser Naturraum wurde von den umliegenden Gemeinden als Nationalpark vorgeschlagen, um den Wald mit Pinsapo-Tannen (Abies pinsapo) zu schützen, den er umschließt. Mehr als zwei Drittel der spanischen Gesamtfläche dieser in Europa einzigartigen Waldart liegen in der Sierra de las Nieves. Bisher waren die Pinsapos noch in keinem anderen Nationalpark präsent. Dazu kommen außerordentliche Vorkommen von herausragenden Charakteristika unter geomorphologischen, hydrologischen und weiteren Gesichtspunkten sowie die Vielfalt der Ökosysteme des Parks. Zurzeit befindet sich das Verfahren in seiner Schlussphase. Die entscheidende Beschlussfassung im Parlament ist für das Frühjahr 2019 vorgesehen. Die Sierra de las Nieves wird der 16. Nationalpark innerhalb des Netzes sein.

Das Jahr 2018 war Schauplatz einer Reihe von Feierlichkeiten für das Nationalparknetz in Spanien zum 100. Jubiläum der Erklärung

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Natürlich reisen durch die

Naturparadiese Spaniens Küsten, Klippen, Kiefernduft Wer Spanien sagt, meint auch seine Inselwelt. An erster Stelle vermutlich die Wanderinsel Mallorca. Abseits typischer Touristenorte liegen im Inselinneren reizvoll angelegte Bauernhöfe inmitten von Weinbergen, Obst- und Mandelbaumplantagen. Es gibt noch wilde, naturbelassene Küsten beim Cap Formentor und im Parc Natural de la Península de Llevant. Auch die Serra Tramuntana ist vom Massentourismus weitestgehend verschont geblieben und besticht mit gut ausgebauten Wanderwegen. Geprägt ist die Landschaft durch knorrige Olivenbäume und schattige Steineichenwälder. Der Duft von Kiefern begleitet Naturfreunde auf dem Weg zum zauberhaften Dorf Valldemossa. Kanarisches Inselfeeling La Palma, La Gomera und Teneriffa sind mit ihrem angenehm milden kanarischen Klima ebenfalls beliebt bei Outdoor-Fans. Die Vielfalt der Inseln bietet sich für eine Kombination der Inseln an. Auf La Palma sind der mächtige Vulkankrater Caldera de Taburiente und der mystische Lorbeerwald von Los Tilos bei Wanderern beliebt. Die Schlucht von Guarimiar auf La Palma führt zum weißen Dorf Imada. Und auf Teneriffa, der größten und vielseitigsten Kanareninsel, mit ihren fruchtbaren Talebenen, besteigen Bergfreunde den Pico de Teide. Durch die Cañada, der Lavahochebene, führt der Weg hinauf auf den Vulkankegel mit seinen 3.718 Metern.

Ursprüngliche Pyrenäen Wer gern auf alten Schmugglerpfaden wandelt, urige Bergdörfer und eisige Gletscherseen liebt, ist in den Pyrenäen richtig. Grüne Berghänge, weite Täler, alpine Blumenpracht und klare Gebirgsseen sind typisch für die Gegend, ebenso wie harmonisch an die Umgebung angepasste Häuser aus Feldsteinen mit steilen Schieferdächern und schlichte Kirchen. Wanderungen durch das Val dʹAran, das nördlichste Tal Spaniens, zu alten Bergdörfern im Gerber-Tal mit seinen gastfreundlichen Bewohnern bieten sich hier an. Lebensfrohes Andalusien In Spaniens Süden hingegen lädt Andalusien ein zu Entdeckungsreisen. Malerisch auf einer Landzunge im Meer gelegen, gilt Cádiz als älteste Stadt Europas. Ein Besuch der Sherry-Hochburgen Jerez de la Frontera und Sanlúcar de Barrameda gehört natürlich dazu. Arcos de la Frontera bezaubert als eines der schönsten „weißen Dörfer“ Andalusiens. Der Küstennaturpark Cabo de Gata reicht von der zerklüfteten Küste bis ins Hinterland. Vulkanischen Ursprungs, erinnert die Gegend mit ihrer für Europa einzigartigen Vegetation stark an die Sahara-Randzone. Bedacht reisen Spanien ist so abwechslungsreich wie seine einzelnen Regionen – und diese erleben Entdecker am besten zu Fuß. Hauser Exkursionen, deutscher Marktführer für Trekkingreisen

weltweit, bietet 16 spannende Trekking- und Wanderreisen nach Spanien an. Das bedacht ausgewählte Programm richtet sich dabei an alle, die gern draußen unterwegs sind, kleine Gruppen bevorzugen oder auch auf eigene Faust unterwegs sind. Intensive Natur- und Kulturerlebnisse sowie ausreichend Zeit für die Begegnung mit den Menschen vor Ort stehen im Vordergrund. Den besonderen Unterschied machen dabei die deutschsprachigen Reiseleiter. Sie alle sind erfahrene Landeskenner, die gekonnt Brücken zwischen den Kulturen schlagen. Langjährig gewachsene Beziehungen zu den Menschen vor Ort öffnen Türen, die „normalen“ Touristen oft verschlossen bleiben. www.hauser-exkursionen.de


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Ausgezeichnet mit dem CSR-Siegel für Nachhaltigkeit im Tourismus


Genussland Spanien / Toledo

Rotes Gold aus La Mancha Von Pamela Käthner

Jedes Jahr im Herbst beginnt in Kastilien-La Mancha die Safranernte. Die Gemeinde Consuegra feiert das teuerste Gewürz der Welt mit einem großen Volksfest.

Fest für die „Rose des Safrans“ Jedes Jahr am letzten Oktoberwochenende feiert die 10.000 Einwohner-Gemeinde in der Provinz Toledo ihr Volksfest. Seit 1963 zelebrieren dabei Bewohner und viele Besucher Traditionen, Kunsthandwerk, Landwirtschaft und Bräuche von Kastilien-La Mancha anlässlich der Safranernte. Die alte Windmühle namens Sancho hat schon viele Veränderungen in der Provinz gesehen. In den 1960er-Jahren war Consuegra besonders bedeutend für die Safranproduktion des Landes. Die Älteren erinnern sich gut: Die „rosa del azafrán“ – Blüten der Krokusgewächse, aus denen die teuren Safranfäden gewonnen werden – ernteten die Bauern auf den Feldern mit der Hand, gebückt, die Körbe voller violett leuchtender „Safranrosen“ und den Esel gleich neben sich. Heute zählt Spanien und hier vor allem Kastilien-La Mancha wieder zu den weltweit größten und sogar den besten Safranproduzenten. Dank der Einführung eines Herkunftssiegels sind die Preise für manchegischen Safran auf dem Weltmarkt recht stabil.

Erbe der Mauren Es waren die arabischen Herrscher, die wohl im 9. oder 10. Jahrhundert den Anbau dieses Gewürzes in Spanien einführten. Heute konkurriert das spanische Produkt mit den Weltmarktführern Iran und Indien. Obwohl nicht viele hiesige Hersteller allein von der Safranernte leben, 42

stellt sie für die Familienbetriebe, die das Gewürz wie einst in Handarbeit produzieren, ein wichtiges Zubrot dar: Ein Gramm Safran kostet etwa 20 Euro. Es ist aufwendig, die Blütenfäden von den frisch gepflückten Blumen zu trennen – für diese Arbeit kommt die ganze Familie zur Ernte zusammen. Während des Fests treten die schnellsten Safranpflücker gegeneinander an. Meist sind es die Älteren mit jahrelanger Zupferfahrung, die hier ganz vorne liegen, sie stehen im Mittelpunkt des Fests.

Folklore und Spezialitäten Am Flussufer des Städtchens findet ein riesiges Picknick statt. Überall wimmeln Menschen, die in Kesseln, Pfannen und Tontöpfen über offenem Feuer typische Gerichte bereiten. Manche sind gekleidet, wie es in der Gegend vor Jahrzehnten üblich war. Natürlich enthalten viele der kulinarischen Angebote Safran, etwa die klassischen Gerichte wie Paella, Eintöpfe, aber auch Liköre und Süßspeisen. Kurios sind die kleinen Theatervorführungen auf der Straße, die historische Alltagsszenen nachstellen. Einen weiteren Höhepunkt bilden die Folkloredarbietungen – die besten Tanzgruppen aus ganz Spanien reisen jährlich nach Consuegra zum Fest der Safranernte. Auf der Hügelkette versammeln sich Menschen um die Mühle Sancho. Von hier ist der Blick auf den Dorfplatz und die umgebende Landschaft außergewöhnlich. Man sieht es dem Bauwerk von außen nicht an, dass ihr Mahlwerk aus dem 16. Jahrhundert stammt. Die Nachbarmühlen wurden alle im 19. Jahrhundert rekonstruiert. Für die Fiesta wurden Sanchos Räder mit weißem Tuch bespannt und in den Wind gedreht. Sie mahlt an diesem einen Tag im Jahr Weizen zu Mehl unter dem Motto „Mahlen für den Frieden und die Liebe“. Vielleicht fast so wie früher. Für all die Safranpflücker, Köche und Tänzer – und die Besucher aus aller Welt.

Foto: ©shutterstock/ Gaus Alex

S

ie steht auf einem Hügel und mahlt wie zu alten Zeiten. Einmal im Jahr wird die alte Windmühle „für den Frieden und die Liebe“ in Betrieb genommen. Dann ist hier alles voller Menschen, Musik und Tanz, und der Duft von Speisen liegt in der Luft. Die letzte noch funktionierende Windmühle – eine von zwölf in Consuegra – ist ein Hauptdarsteller auf dieser Fiesta. Seit jeher scheint sie über die Safranfelder zu wachen. Doch diese gab es hier schon lange vor ihr.


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Fotos: ŠJunta de Comunidades de Castilla-La Mancha. David Blåzquez.


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Geheimnisvolles Spanien Mit Gebeco den Norden Spaniens entdecken

Das Ende der Welt - für viele Jakobspilger gilt das Kap Finisterre als das eigentliche Ende des Jakobswegs. werden die kostbaren Kreuze der ersten Könige bewahrt.

Sie glauben, Spanien schon zu kennen? Mit uns erleben Sie eine Seite Spaniens, die Sie bisher noch nicht kannten. Wir zeigen Ihnen die versteckten Höhepunkte des Landes zwischen Bilbao und Finisterre.

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assen Sie sich von der Harmonie aus mittelalterlichen Stadtkulissen und moderner Kunst faszinieren und heben Sie an der Seite Ihrer qualifizierten Deutsch sprechenden Reiseleitung die unentdeckten Schätze Nordspaniens. Begegnen Sie lebensfrohen Menschen und genießen Sie die einheimische Spezialität „Pintxos“ zu Ihrem Getränk auf den historischen Marktplätzen. Entlang des Atlantiks entdecken Sie neben schroffen Küsten und gemütlichen Hafenstädten die beeindruckende Natur dieser Region, die vom Tourismus noch weitgehend unberührt ist. Gemeinsam mit Ihren Mitreisenden erkunden Sie Bilbao, einst Motor der spanischen Industrialisierung. Heute ist die Stadt der Brücken Zentrum des Ge-

nusses, der Kunst und der Architektur. Mit dem sensationellen Neubau des Guggenheimmuseums warf die Stadt sogar Salzburg und Venedig aus dem Rennen um die Errichtung eines Mekkas der modernen Kunst. Den Atlantik zu Ihrer Rechten und die Berge der „Picos de Europa“ zu Ihrer Linken, reisen Sie zu dem geheimen Lieblingsort der Spanier, der „Heiligen Höhle“ Covadonga. Hier im Kalksteinmassiv der Picos liegen die Ursprünge des mittelalterlichen, christlichen Spaniens und die Wurzeln der „Reconquista“, der Rückgewinnung Spaniens von den Mauren. Ein geradezu traumhaftes Erlebnis wartet auf Sie in der asturischen Hauptstadt Oviedo. In der „Heiligen Kammer“ der Kathedrale San Salvador von Oviedo

Folgen Sie Ihrer Reiseleitung bis ans Ende der Welt. Hinter dem Kap von Finisterre haben die Menschen des Mittelalters nichts Gutes mehr erwartet und errichteten zum Schutz gegen das Böse die gewaltige Pilgerstätte Santiago des Compostela. Jenseits der Stadt im äußersten Westen Galiciens haben sich Zeugnisse einer ursprünglichen Volkskultur erhalten. Lassen Sie sich inmitten der pittoresken Dörfer in eine frühere Zeit versetzen. Schließen Sie sich uns an und erleben Sie Spanien einmal ganz anders! Ganz gleich ob Ihnen nach ereignisreichen Erlebnisreisen, umfassenden Studienreisen oder naturnahen Aktivreisen ist, mit Gebeco entdecken Sie Nordspanien ganz nach Ihrem Geschmack.

Weitere Informationen, Beratung und Katalogbestellung unter Telefon 0431 54460, in Ihrem Reisebüro und unter www.gebeco.de


Gemeinsam

Spanien z.B. Asturien – Kleinode der Kunst 10-Tage Studienreise ab € 1.695*

entdecken.

Ganz nah dran an Menschen und Kulturen: Freuen Sie sich auf überwältigende Momente und einzigartige Begegenungen auf Ihrer Studienund Erlebnisreise mit Gebeco durch Spanien.

Weitere Informationen unter 0431 54460, in Ihrem Reisebüro und unter www.gebeco.de

Gebeco GmbH & Co KG, Holzkoppelweg 19, 24118 Kiel · * Preis gilt pro Person

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Kulturreisen / Katalonien

Zu Besuch

bei Dalí Von Susanne Kilimann

Im katalonischen Figueres, zwischen Costa Brava und Pyrenäen, wurde Salvador Dalí geboren, der große Meister des Surrealismus. Sein Museum dort zelebriert seine exzentrische Gedankenwelt.

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ie Himmel ist fast wolkenlos, vom Meer her weht eine leichte Brise, die Aprilsonne hat die Temperatur auf über 20 Grad steigen lassen. An Tagen wie diesem herrscht Hochbetrieb in den Straßencafés im beschaulichen Figueres. Die Einwohner kommen aus ihren Häusern, nehmen das Auf und Ab der Passanten auf der Rambla ins Visier. Früher oder später läuft hier „der ganze Ort“ vorbei, die Jugendlichen, Paare und Grüppchen, Eltern mit kleinen Kindern, Rentner mit viel Zeit, Einheimische und Touristen. Letztere lockt vor allem ein Name in das 45.000-EinwohnerStädtchen im Hinterland der Costa Brava: Salvador Dalí. Der Meister des Surrealen, einer der bekanntesten Maler des vergangenen Jahrhunderts, wurde 1904 hier in Katalonien, nahe der französischen Grenze, geboren. Sein Geburts- und Elternhaus steht in der Carrer Monturiol 20 – ein stattliches Gebäude, eine feine Adresse. Als Sohn eines Notars wuchs das Kunstgenie in finanziell gesicherten Verhältnissen auf. Eine Garantie für eine glückliche Kindheit ist das bekanntlich nicht. Den kleinen Jungen belastete die Tatsache, dass er gewissermaßen als Kopie seines verstorbenen Bruders gezeugt worden war. Er, Salvador der Zweite, kam neun Monate nach dem Tod des Erstgeborenen zur Welt, wurde auf den Namen des Verstorbenen getauft. Wohl auch deshalb wollte Dalí der ganzen Welt zeitlebens beweisen, dass er etwas ganz Besonderes, etwas Einmaliges war.

Zwischen bodenständig und exzentrisch In dem gediegenen Restaurant Duran im Zentrum von Figueres ging Dalí über Jahrzehnte lang als Stammgast ein und aus. Hier bestellte der Surrealist Bodenständiges wie die süßlich gewürzte Wurst, die die Katalanen „botifarra“ nennen, oder Brotsuppe mit Eiern. Zeichnungen, die Dalí zu Papier brachte, während er auf das Essen wartete, schmücken die Wände des Separees, in dem er meist speiste, wenn er mit Künstlerkollegen oder Kunden einkehrte. In dem familiengeführten Restaurant erzählt man sich noch immer die eine oder andere Dalí-Anekdote.

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Zu den Verrücktesten gehört die Aktion mit der Suppe. Der Künstler, der sich so gern als Exzentriker inszenierte, hatte den Inhalt eines Tellers in die Luft geworfen. Das Ganze aufzufangen, glückte nicht. Die Ingredienzien lagen überall im Raum verstreut, aber einem Dalí sah man derlei natürlich nach.

Theatermuseum und Märchenschlosss Nur ein paar Straßen vom Restaurant entfernt liegt die größte Attraktion der kleinen Stadt. Aus den Überresten des Jahrzehnte zuvor abgebrannten Stadttheaters hat sich Dalí ab den 1960erJahren das Theatermuseum Dalí geschaffen. Das Resultat ist ein Gesamtkunstwerk, das aussieht wie ein der Fantasie entsprungenes Märchenschloss, das einen eintauchen lässt in das Universum des Genies. Schon im Innenhof stoßen Besucher auf eine sonderbare Konstruktion, Dalís „Car naval“, ein schwarzer Cadillac mit Schaufensterpuppen als Passagieren. Wirft man wie bei einem Kaugummiautomaten eine Münze ein, beginnt es im Inneren der Limousine zu regnen und man kann die Figuren nur bedauern, wie sie da so vor sich hin rotten, während ihnen das Wasser über Kopf und Körper rinnt. Spektakulär ist auch die „Sala Mae West“. Auf den ersten Blick versammelt der Raum lediglich ein paar Bilder und Gegenstände, von denen ein rotes Sofa in Lippenform der auffälligste ist. Besteigt man ein Podest und schaut von dort in den Raum, fügen sich die Objekte zu einem Bildnis der blonden HollywoodSchönheit Mae West, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Inbegriff einer Femme Fatale war und mit sexueller Freizügigkeit für Furore sorgte. Sexuelle Obsessionen waren ein großes Thema für den Künstler. Erotische Abhängigkeit fesselte ihn jahrzehntelang an seine Gefährtin Gala. Nach ihrem Tod 1982 arbeitete er wie ein Besessener an der Vervollkommnung seines Theatermuseums. Als er 1989 starb, wurde er, seinem Wunsch gemäß, im eigenen Museum beigesetzt. Dort ruhen die sterblichen Überreste des Genies – bezeichnenderweise unter der einstigen Theaterbühne.


Fotos: © Dalí Theatre Museum

Bunt, originell, surreal: das Dalí-Theatermuseum in Figueres (oben). Brosche mit integrierter Uhr: Eye of Time (Mitte). Dalís Lieblingsgemälde im Treasure Room (unten links). Der Cadillac im Innenhof wird von innen beregnet (unten).

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WEINROUTEN DER REGION VALENCIA. WEINTOURISMUS www.experienciascv.es

Die Comunitat Valenciana, wie die Region von Valencia auf Spanisch heißt, bietet die Gelegenheit, ihren önologischen Reichtum aus der Nähe kennenzulernen. Die Liebhaber von Wein und Gastronomie, Kultur und Natur entdecken hier eine unendliche Fülle an Bodegas, Weinhandlungen und Weinmuseen. Doch vor allem finden sie weite Landschaften mit Weinbergen, in denen reizvolle kleine Dörfer mit historischer Kultur liegen. Begleiten Sie uns auf einer Genussreise über die Weinrouten der Comunitat Valenciana.

DIE WEINROUTE VON ALICANTE www.rutadelvinodealicante.com Im Herzen der Costa Blanca erstreckt sich zwischen Bergen und Meer eine Region mit einer tief verwurzelten Weinbautradition. Insgesamt zehn Gemeinden bilden hier die Weinroute von Alicante, die von Norden nach Süden verläuft. Sie bietet dem Weintouristen eine Erfahrung, die das Beste aus Gastronomie, Architektur, Natur und Traditionen – sowie selbstverständlich mit dem besten Wein – miteinander verbindet. Im Norden liegen im Gebiet von La Marina die Gemeinden Alfaz del Pi, Teulada-Moraira, Calpe und das Vall del Pop (Castell de Castells, Benigembla, Murla, Parcent, Alcalalí, Xaló, Llíber, Senina und Benissa). Richtung Süden erstreckt sich das Gebiet von Vinalopó, wo man die Gemeinden Algueña, Monóvar, Novelda, Petrer, Pinoso, Salinas, Sax und Villena entdecken kann. Den Weintourismus in diesen Regionen zu genießen, heißt, sich verführen zu lassen von der reichen Weintradition jedes einzelnen Ortes, von ihren Weinbergen und ihrer tief verwurzelten Weinkultur. In den Weinbaugebieten der Provinz Alicante kann man in den alteingesessenen Restaurants sowohl traditionelle Menüs als auch avantgardistische Kreationen genießen. Den Hauch der Geschichte spürt man beim Spaziergang durch die historischen Ortszentren und die umliegende Natur. In dieser Region sind die Weine durch die Herkunftsbezeichnung D.O.P. Vinos Alicante geschützt. Die einheimische und vorherrschende Rebsorte ist hier die Mourvèdre, nicht zu vernachlässigen ist aber auch die Muskatellertraube, die Rebsorte der charakteristischen Weißweine der Region.


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Unter den Weinen sticht der El Fondillón besonders hervor. Er ist eines der historischen Erzeugnisse dieser Herkunftsbezeichnung mit höchstem Niveau und bester Bewertung im Laufe seiner Geschichte. Er war immer in den Königshäusern präsent – und in Geschichten aus alten Legenden und in der Literatur. El Fondillón ist als Wein aus Alicante einzigartig in der Welt, anerkannt durch die Europäische Union und besonders geschützt durch die Herkunftsbezeichnung Vinos Alicante. Nur einige wenige Weingüter stellen diesen Wein noch her, der so besonders ist, weil er voller Stolz darauf verweisen kann, dass er schon mit Magellan auf Weltreise ging. Beim Besuch der Bodega kann man die Besonderheiten dieses Weines kennenlernen, mehr über seine Herstellungsweise erfahren und darüber hinaus die Architektur des Weinguts entdecken. Damit verbunden ist natürlich eine Verkostung der Weine, bei der man jede einzelne Geschmacksrichtung genießen und probieren kann.

Man sollte die Gelegenheit des Besuchs auch nutzen, um in einer der ländlichen Unterkünfte zu wohnen, den besonderen Reiz der Umgebung zu genießen und dabei neue Kraft zu schöpfen für die Weiterreise auf der Weinroute. Ihr angenehmes Klima während des gesamten Jahres, gepaart mit spannenden Festen und Kultur-Events, bietet die Möglichkeit, die Weinkultur aus einer einzigartigen Perspektive zu erleben.

WEINROUTE VON CASTELLÓN www.rutadelvinocastellon.com Die Weinroute von Castellón will ihre Weiß- und Rotweine, ihre Rosés und Süßweine bekannt machen. Im Bewusstsein ihrer Stärken haben sich Gemeinden, Weingüter, Restaurants und Unterkünfte zusammengeschlossen, um dem Besucher einzigartige Erlebnisse rund um Weinberge, Bodegas, Gastronomie und Kultur anzubieten.


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Die Provinz Castellón umfasst zwei unterschiedliche Weinbaugebiete. Bei einer Rundreise kann man daher die gesamte Vielfalt des touristischen Angebots genießen. Diese Weinroute bietet zwei Programme mit geführten Touren. Das Programm „Ursprung des Weins“ informiert über die Entstehung des Weinanbaus und der Weinherstellung in der Region. Das zweite Programm „Der Wein und die Römer“ konzentriert sich auf die römische Präsenz in der Gegend und den Zusammenhang mit dem Weinanbau. Beide Optionen schließen Besuche in Weingütern und Weinbergen ein, die Möglichkeit zur Verkostung typischer gastronomischer Spezialitäten sowie kulturelle Aktivitäten. Reisende können das reiche Erbe von hübschen Dörfern wie Vilafamés, Les Useres oder Cabanes genießen sowie die spektakulären Landschaften in Gebieten wie der Sierra Calderona, der Sierra de Espadán oder im Naturpark Prat de Cabanes-Torreblanca. Außerdem ist es möglich, in einem der Hotels oder der Landgasthöfe entlang der Strecke auszuspannen. WEINROUTE VON VALENCIA

www.dovalencia.info/ruta-vino-do-valencia Die Weinbaukultur des Anbaugebietes mit dieser Herkunftsbezeichnung reicht weit in der Geschichte zurück. Sie hat ihre Wurzeln bei den Phöniziern, die die ersten Weinstöcke in der Region einführten. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Weinbau in der Provinz immer weiter verwurzelt und ist gewachsen. Vor allem in den letzten Jahren hat sich auch die Vermarktung der Weine beträchtlich verstärkt. Die Herkunftsbezeichnung geht bis auf das Jahr 1932 zurück, als das sogenannte Weinstatut angenommen wurde. Dadurch verwandelte sich die Denominación de Origen in eine der ältesten und repräsentativsten des gesamten spanischen Weinbausektors. Die Weinroute der Herkunftsbezeichnung Valencia entstand aus dem Wunsch, den Tourismus und die Weinproduktion in den verschiedenen Regionen des Anbaugebiets stärker miteinander zu verbinden. Sie bietet dem Besucher eine Vielzahl von Möglichkeiten und Aktivitäten und erlaubt ihm, in die Kultur des Weinbaugebietes einzutauchen. WEINROUTE TERRES DELS ALFORINS

www.terresdelsalforins.com Die Region Terres dels Alforins, die auch als die „valencianische Toskana“ bekannt ist, erstreckt sich zwischen den Landkreisen von La Costera und La Vall D’Albaida. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, durch ihre Anbauflächen zu wandern und über ihre Landgüter zu spazieren, deren Landschaft je nach Jahreszeit in Grün oder Ocker eingefärbt ist. Die Gebirgszüge von Grossa und Enguera bilden dazu die passende Kulisse. Bei einem Ausflug nach Terres dels Alforins kann man sich entspannen oder die Landschaften und Gastronomie genießen. Es ist auch möglich, ein Fahrrad auszuleihen und die Dörfer der Region zu erkunden oder in El Bosquet wandern zu gehen, ein Naturgebiet, in dem es zahlreiche Optionen gibt, aktiv unterwegs zu sein. Geschichtsfans wird ein Besuch im iberischen Dorf Bastida de les Alcusses gefallen. Von der Spitze des gleichnamigen Berges kann man einen fantastischen Ausblick genießen.

Unverzichtbar in diesem magischen Weinbaugebiet ist der Besuch in einem der elf Weingüter in den Orten La Font de la Figuera, Moixent und Fontanars dels Alforins, die sich in der Vereinigung Terres dels Alforins zusammengeschlossen haben. Dort kann man tiefer in die Weinkultur eintauchen und natürlich auch einige ihrer berühmten Weine verkosten. In Terres dels Alforins bemüht man sich, die Weine der Region bekannter zu machen und wieder Rebsorten zum Einsatz zu bringen, die schon beinahe vergessen waren. Jedes Jahr findet die „Mostra de Vins de les Terres dels Alforins“ statt, ein Event, bei dem alle Weine der Saison vorgestellt werden. An der Veranstaltung nimmt rund ein Dutzend Bodegas aus der Region teil. Wein, Gastronomie, Musik und andere Kulturaktivitäten stehen an diesem Tag ganz im Mittelpunkt. Natürlich darf auch die typische Gastronomie der Region nicht unerwähnt bleiben, zu der die heimischen Weine getrunken werden. Die Zutaten dafür kommen vom Feld direkt auf den Tisch, die meisten stammen aus ökologischem Anbau. Diese wunderbare Region zu besuchen, heißt, eine fantastische Weinlandschaft zu entdecken. WEINROUTE VON UTIEL-REQUENA

www.rutavino.com Die älteste Kelterei Europas kennenzulernen – sie besteht bereits seit rund 2.500 Jahren – und einige der 17 Weingüter der Weinroute von Utiel-Requena zu besuchen, ist für Reisende und Gourmets ein besonderes Erlebnis. Diese erlesene und spannende Strecke befindet sich im Nordosten der autonomen Gemeinschaft. Das Gebiet, durch das sie verläuft, mit zehn Gemeinden auf der Achse Utiel-Requena, ist die historische Verbindung zwischen dem Hochland von Kastilien-La Mancha und dem Mittelmeer. Diese privilegierte strategische Lage, nur 67 Kilometer vom Meer entfernt, macht die Region zum natürlichen Mittelpunkt der Handelswege.


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Der Wein aus dem Landkreis wurde von hier über den nahegelegenen Hafen von Valencia nach ganz Europa verschickt.

sticht und Gipfel von bis zu 1.000 Höhenmetern sowie zahlreiche Wanderwege sind nur einige seiner Reize.

Die Weinroute verfügt heute für ihre Weiterentwicklung und Vermarktung über eine ausgezeichnete Anbindung, zum Beispiel über die Autobahn A 3 (Madrid-Valencia) sowie ein dichtes Netz an Ortsverbindungen. Dazu kommen der Hochgeschwindigkeitszug AVE Madrid-Valencia und der Flughafen Manises, der weniger als 60 Kilometer entfernt liegt.

Dazu kommt der kostbare Schatz des Weines. An den archäologischen Fundstätten von Molón, Kelin oder Las Pilillas erfährt man mehr darüber, wie der Weinbau seit dem 5. Jahrhundert praktiziert wurde. In Requena sollte man die Höhlen von La Villa besuchen, ein unterirdisches Labyrinth, das einst als Weinkeller, Zufluchtsort, Lager und sogar als Beinhaus genutzt wurde.

LAND DER ROTWEINE UND ROSÉS Rund um diese unvergleichlich reiche Weinkultur entfaltet sich ein großartiges Naturerbe, das aus dieser Weinroute ein echtes Paradies macht: Der Naturpark Hoces de Cabriel, der die Grenze zwischen Kastilien-La Mancha und der Region von Valencia markiert, der Naturpark von Chera-Sot, der aufgrund seiner Geodiversität hervor-

Utiel-Requena ist das Land der Rotweine und Rosés, obwohl auch die Cavas hohes Ansehen genießen. In seinen 17 Weingütern erlebt man den Alltag dieser Branche. Man kann hier kochen und heiraten, kann an der Ernte teilnehmen und sogar im Heißluftballon über die Weinberge fahren.


WANDERreisen / SIERRA GRAZALEMA

Auf dem Balkon

Andalusiens Von Oliver Gerhard

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Blick vom Mirador in Montejaque (oben links). Auf dem Weg in die Llanos de Líbar (oben rechts). Eine tiefe Schlucht durchschneidet Ronda (unten links). Die Iglesia del Socorro in Ronda (Mitte). Begegnung am Wegesrand (unten Mitte).

Fotos: ©Oliver Gerhard; Illu: ©Freepik

Iberische Schweine (unten rechts).

ie Eicheln sind reif! Jeder Windstoß bringt die Früchte der Steineichen zum Prasseln. Gleich darauf trappeln Pfoten hektisch durchs Dickicht. Halbwilde iberische Schweine stürzen sich auf die Leckerbissen. Die struppigen schwarzen Tiere begegnen uns immer wieder beim Wandern durch die Bergwelt der Sierra Grazalema, ein gut 500 Quadratkilometer großes Biosphärenreservat zwischen Cádiz und Málaga. Wir sind unterwegs auf der „Route der Weißen Dörfer“ an der einstigen Grenze zwischen dem muslimischen Königreich Granada und dem christlichen Kastilien. Andalusien wie aus dem Bilderbuch: schmale verwinkelte Gassen, weiß gekalkte Häuser mit Blumenschmuck, kleine Plätze mit Brunnen.

Ibérico so teuer“, sagt der Gastwirt im Refugio San Antón. „Jedes Schwein braucht mindestens 15 Steineichen in seinem Revier.“ In Andalusien hat das Wort „freilaufend“ eben noch eine besondere Bedeutung.

Die Kirchenglocken im Hauptort Grazalema schlagen um die Wette, als wir zur ersten Tagesetappe über einen alten Hirtenweg ins Nachbardorf Benaocaz aufbrechen. Die Luft ist noch kühl und klar, Tautropfen perlen von den Blättern, hin und wieder flüchtet ein Kaninchen. Später, als die Sonne hoch am Himmel steht, werfen mächtige Steineichen ihre Schatten auf uns. Adler kreisen in der Luft.

Hundegebell kündigt unsere Ankunft im Dorf Montejaque an. Flache Häuschen mit roten, grünen, gelben Fensterläden säumen die Gassen. Durch die offenen Türen sieht man direkt in die Wohnzimmer, zu Familienfotos und plüschigen Sitzecken. Töpfeklappern und Dialoge von Telenovelas dringen nach draußen. Vom Mirador auf einer Hügelspitze fällt der Blick weit über die Sierra Grazalema und zum markanten Kegel des Berges Montejaque, dem „Matterhorn Andalusiens“. Familien sitzen hier beim Picknick, Liebespaare blicken versonnen in die Herbstsonne. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein – doch morgen wartet die Zivilisation auf uns: Die letzte Etappe führt nach Ronda.

Revier der Gänsegeier Ein Esel, den wir unvorsichtigerweise mit Obst gefüttert haben, folgt uns eine halbe Stunde durch den Wald und knabbert an unseren Rucksäcken. Am Horizont zeichnen sich schon zwei markante Felsspitzen ab, die den „Salto del Cabrero“ einrahmen, einen rund 50 Meter breiten steilen Canyon. Plötzlich schreckt uns ein lautes Kreischen auf, ein Geräusch wie aus einer Dinosaurier-Doku. Dann verdunkelt ein Schatten kurz die Sonne und mit einem Rauschen gleitet ein Gänsegeier über unsere Köpfe. Mit seiner Spannweite von rund 2,50 Metern wirkt er tatsächlich wie ein prähistorisches Urwesen. Beim Abendessen in Benaocaz dreht sich dagegen wieder alles um die iberischen Schweine, deren Schinken besonders zart und aromatisch wird, weil die Tiere nur Kräuter, Wurzeln und Eicheln fressen. „Deshalb ist der Jamón

Einsame Hochebene Am nächsten Tag tauchen wir tief ins Herz des bis zu 1.600 Meter hohen Gebirges ein. Der Pfad schraubt sich steil hinauf in die Llanos de Líbar, eine Hochebene zwischen mächtigen Kalkfelsen. Eichenwälder grenzen an ausgedörrte Weiden. Auf bereitstehenden Leitern überqueren wir die Viehzäune, neugierig beobachtet von Stieren mit ausladenden Hörnern. Bizarr geformte Felsen stehen wie Skulpturen in der Natur – eine Landschaft fast wie im amerikanischen Westen.

Erst 1585 wurde die dramatisch auf Felsen gelegene Stadt von den Christen zurückerobert. Diese ließen kaum einen Stein der maurischen Architektur auf dem anderen: Übrig blieben nur wenige Bauwerke, darunter die „Wassermine“, ein fast mystischer Ort. Über Treppen steigt man hier rund 100 Meter hinab zum Rio Guadelevín. Doch wohin man in Ronda auch spaziert – immer wieder landet man auf Terrassen und Balkonen mit spektakulärem Ausblick über die Sierra. Und in der Ferne funkeln die weißen Dörfer in der Sonne.

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MENORCA

LUXUS DER NATUR Die Baleareninsel ist stolz auf ihren Status als Biosphärenreservat – ein Titel, der ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Authentizität würdigt und sie als qualitativ hochwertiges Reiseziel etabliert.

spruch vom Beginn dieses Textes einen Sinn zu geben: „der Luxus der Natur“. Die Großartigkeit diese kleinen Insel liegt gerade in ihrem unverfälschten Charakter, in ihrer Reinheit. Nur wenige Mittelmeerregionen können von sich sagen, dass zwei Drittel ihrer Fläche unter Schutz stehen und dass weite Teile ihrer Küstengebiete unerschlossen geblieben sind – mehr als die Hälfte der Strände und Buchten Menorcas sind jungfräulich. Das Wasser ist hier außergewöhnlich klar und die Artenvielfalt besonders reich. Zu diesen Vorteilen muss man die Stärke der traditionellen Produktionszweige der Insel hinzufügen, die Präsenz eines weltweit einzigartigen prähistorischen Erbes und einer überlieferten Kultur mit ihrer Folklore. Alles schwerwiegende Argumente zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach ökotouristischen Erlebnissen wächst. Insel für Aktive

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er wahre Luxus besteht heute in der Stille, im schönen Leben, in der Natur ... im Authentischen. Und all dies gibt es auf Menorca.“ Dieser Satz stammt von Alex, einer Pariserin, die vor knapp zwei Jahren als Touristin auf die Insel kam und sich auf den ersten Blick in Menorca verliebte. Sie beschloss, sich hier auf dem Land, nur wenige Kilometer von Sant Lluís entfernt, einen Zweitwohnsitz einzurichten. Wie Alex erleben viele Reisende die besondere Anziehungskraft der Baleareninsel – vielleicht die unbekannteste, aber gerade deshalb vielleicht auch die überraschendste. Pures Mittelmeer

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Menorca hat sich zu einem Ort mit einer einzigartigen Aura entwickelt, mit einem ganz unverwechselbaren Charakter. Die Erklärung der Insel zum Biosphärenreservat, die sich gerade zum 25. Mal jährte, ist eine Bestätigung dafür. Denn Menorca, das sich selbst immer treu geblieben ist, hat es geschafft, dem vermeintlichen Wider-

Eines der zentralen Elemente dieser Art von Erlebnissen ist der Kontakt mit der Natur. Unter den Highlights, mit denen Menorca aktive Reisende anlockt, nimmt der Camí de Cavalls eine herausragende Rolle ein. Dieser historische Weg umrundet als GR-223 die gesamte Insel an der Küste entlang und erlaubt dabei, wunderschöne Gegenden zu entdecken. Das Meer mit seinem glasklaren Wasser und seinem Naturreichtum ist ein weiterer ihrer Schätze, sowohl für Amateursportler als auch für Profis. Der Genuss von Aktivitäten wie Kajakfahren, Segeln oder Unterwassersport wird ergänzt durch einen umfassenden, immer internationaler werdenden Veranstaltungskalender, in dem die Segelregatten besonders hervorstechen. Dazu kommt noch das Netz an Sporteinrichtungen, das die acht Gemeinden teilen. Es war das entscheidende Argument für den Zuschlag an Menorca als Ausrichter der World Padel Tour für die nächsten vier Jahre. Für die Premiere gibt es schon einen Termin: Oktober 2019. Gastronomisches Ziel Aber die Anziehungskraft Menorcas als Naturziel reicht noch weiter, denn auch die Gastronomie zählt zu seinen Stärken: Die Küche und die


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landwirtschaftlichen Produkte wecken immer mehr Interesse unter den Reisenden. Um eine Kultur kennenzulernen ist es notwendig, sich mit ihren kulinarischen Genüssen vertraut zu machen – und jene von Menorca sind besonders mediterran geprägt. Da handwerklich Produkte mit der größten internationalen Ausstrahlung ist der Käse der D.O. Mahón-Menorca, eine Delikatesse, die regelmäßig bei den World Cheese Awards ausgezeichnet wurde. Eine andere Kreation mit ausgeprägtem Charakter ist der Wein, der sich unter dem Label „Vi de la Terra Illa de Menorca“ eine Marktlücke in der Weinwelt erobern will. Dazu kommen Gin, Wurstwaren und andere Schätze wie Honig, Olivenöl oder Safran. Unübertrefflich bleibt auch ein weiterer wichtiger Beitrag Menorcas zur Kulinarik: die Mayonnaise. Das Beste daran ist, dass man alle diese Produkte am gleichen Ort probieren kann, an dem sie auch hergestellt werden, dank Initiativen wie zum Beispiel Farmers & Co. Selbstverständlich auch in den besten Restaurants der Insel, die sensibilisiert sind im Umgang mit regionalen und saisonalen Produkten. In diesem Zusammenhang gibt es auch einige interessante Veranstaltungen wie die Mostra de Cuina Menorquina im September oder die Fira Arrels im April. Dies sind jedoch nur einige Gründe, warum Menorca ein absolutes „Muss“ für alle Reisenden ist, die – wie Alex – offen sind für den „Luxus der Natur“ . Es gibt noch viele weitere, darunter das prähistorische Erbe, von dem mehr als 1.500 Ausgrabungsstätten auf der ganzen Insel zeugen; das ausgedehnte Museumsnetz, Kunstzentren und Galerien oder das Label „Made in Menorca“ für einheimische Produkte. Aber man soll sich ja auch immer etwas für das nächste Mal aufheben.

Fotos: ©Fundació Foment del Turisme de Menorca

www.menorca.es

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Städtereisen / Priego de Córdoba

Priego de Córdoba mit seinen acht Dörfern und 17 Weilern im Umfeld ist klassisches Bilderbuchspanien: plätschernde Brunnen, prächtige Barockgebäude, üppiger Blumenschmuck.

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in der Sierra Heidi Siefert

„Juwel des cordobesischen Barock“ wird die Stadt Priego de Córdoba auch genannt: Mit ihren üppig verzierten Kirchen und zahlreichen Brunnen bildet die Gemeinde inmitten von Olivenhainen einen beliebten Zwischenstopp auf der Strecke zwischen Granada und Córdoba.

Blumenschmuck im Barrio de la Villa (oben links).

Fotos: ©Turismo de Priego de Córdoba; Illus: Freepik

Weinberg in der Sierra (oben rechts). Kirche auf dem Calvario von Priego de Córdoba (Mitte). Kurz vor der Olivenernte (unten links). Barocke Pracht in der Kirche Nuestra Señora de la Asunción (unten rechts).

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trahlend weiß leuchten die Häuser über dem Abgrund. Wie die Baiser-Haube auf einem Kuchenstück krönen sie den schroffen, braunen Fels: So spektakulär zeigt sich Priego de Córdoba. Einst an der Hauptverkehrsroute zwischen Granada und Córdoba gelegen, verlangt es heute einen kleinen Abstecher, um in die 22.000-Einwohner-Stadt zu gelangen. Doch der lohnt sich: Priego de Córdoba mit seinen acht Dörfern und 17 Weilern im Umfeld ist klassisches Bilderbuchspanien: plätschernde Brunnen, prächtige Barockgebäude, üppiger Blumenschmuck. „Ist das nicht fantastisch?“, schwärmt Señora Carmen und legt den Kopf in den Nacken. Über den Kirchenraum spannt sich ein Gewölbe, das dem Betrachter zunächst den Atem raubt: Wohin

man auch schaut – Blüten, Früchte und goldverzierte Engel, deren Oberkörper aus Kaskaden von Blättern wachsen. „Finden Sie einen Fleck ohne Verzierung?“, ist ihre nicht wirklich ernst gemeinte Frage angesichts des üppigen Dekors, der an Zuckerbäckerei erinnert und durch einem symmetrischen Rahmen streng strukturiert ist. Die Kirche Nuestra Señora de la Aurora ist das Schmuckstück Priego de Córdobas, das berühmt ist für seine barocken Bauwerke. Allein mit dem Bestaunen der Kirchen könnte man gut einen Tag verbringen. Soll es im Schnelldurchlauf gehen, lohnt sich zumindest noch ein Blick in die 500 Jahre alte Iglesia Nuestra Señora de la Asunción, in der Gotik und Elemente aus dem Rokoko den Barock ergänzen und leicht und luftig erscheinen lassen. Insbesondere die hohe, lichtdurchflutete

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Städtereisen / Priego de Córdoba

erhobene Königsbrunnen. Vom 15. bis ins 19. Jahrhundert hat man an der imposanten Anlage rund um den Neptun aus Marmor gebaut, in der aus 139 Hähnen Wasser fließt.

Kaum größer könnte der Kontrast sein, als zur maurischen Burg. Im 13. und 14. Jahrhundert als Verteidigungsanlage gebaut, ist sie streng gegliedert, klar und schnörkellos. Unter Denkmalschutz steht der „torre del homenaje“, der Huldigungsturm, der gewaltige 30 Meter über die Anlage ragt. Auf dem Weg durch die engen, verwinkelten Gassen des Barrio de la Villa erzählt Señora Carmen von der Prozession der Bruderschaft der Hermanos de la Aurora, die jeden Samstag um Mitternacht von der Aurora-Kirche durch die Stadt zieht. Mit Gebeten und Lobliedern huldigt diese Gruppe von Gläubigen seit mehr als 300 Jahren der Heiligen Jungfrau der Morgenröte.

Stadt der Brunnens Waren ursprünglich nur Männer an dem 1696 erstmals schriftlich erwähnten Bittgang beteiligt, haben längst auch die Frauen das Recht erworben, sich in der Bruderschaft aktiv zu beteiligen. Große Prozessionen mit eindrucksvollen Figuren ziehen auch von Karfreitag bis Palmsonntag durch die Stadt, während Fronleichnam aufgrund seiner kunstvollen Blütenmosaike ein besonderes Ereignis ist. Priegos zweites Prädikat verdankt es seinen zahlreichen Brunnen. In der „ciudad del agua“, der Stadt des Wassers, sprudelt das Quellwasser aus den umliegenden Bergen. Überall hört man es Plätschern, sind Quellen gefasst. In der Fuente de la Salud etwa, auf deren Reliefs Erzählungen aus der römischen Mythologie dargestellt sind. Star im Ensemble ist der zum Nationaldenkmal

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Etwa 45.000 Hektar Olivenhaine erstrecken sich rund um Priego de Córdoba und liefern die Früchte für das Öl in verschiedenen Gelbtönen.

Höhle der Fledermäuses Die Römer brachten im zweiten Jahrhundert vor Christus Olivenbäume und Weinstöcke mit in die Region. Später kamen mit den Mauren Feigen, Safran und Granatapfelbäume dazu. Heute prägt die Ölproduktion die Gegend. Picuda ist die bevorzugte Sorte, die per Hand gepflückt und zu hochwertigem Öl mit Herkunftsbezeichnung veredelt wird. Etwa eine halbe Autostunde entfernt liegt Zuheros, ein kleines Bergdorf mit weitem Blick über die Landschaft. Nicht weit von hier hat man in der Cueva de los Murciélagos, der Höhle der Fledermäuse, Felszeichnungen aus der Alt- und Jungsteinzeit als die ältesten Spuren der Besiedelung gefunden. Das geschichtsträchtige Land mit blühenden Pfingstrosen und knorrigen Steineichen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erleben, ist ein besonderes Vergnügen. Seit 1988 sind die Sierras Subbéticas Naturpark, 2006 ernannte die UNESCO sie zum Geopark. Mit etwas Glück sieht man Geier über den schroffen Hängen kreisen. Höhlen, Karstbecken und Schluchten prägen den Norden, der sich besonders gut entlang der Via Verde de la Subbética erkunden lässt – Rad- und Wanderwegen, die den Trassen aufgegebener Eisenbahnlinien folgen und den Reisenden mit jedem Kilometer der Natur und der wechselvollen Geschichte mit christlichen und arabischen Einflüssen ein Stück näher bringen.

Abstieg im historischen Schlachthof aus dem 16. Jahrhundert (oben links). Fassaden in der Carrera de Álvarez (oben rechts). Architektur in der Calle Río (Mitte). Heimat des Olivenöls (unten links). Spaziergang zwischen Olivenbäumen (unten rechts).

Fotos: ©Turismo de Priego de Córdoba; Illus: Freepik

Kuppel. Nicht von ungefähr trägt Priego de Córdoba den Beinamen „Joya del Barroco Cordobés“, Juwel des cordobesischen Barock.

Von der Adarve-Promenade mit ihrem Aussichtsbalkon fällt der Blick über die Sierra Subbética, wo sich Hügel an Hügel reiht. Viele davon sehen aus wie getupft, wo dunkelgrüne Olivenbäume auf brauner Erde stehen. Etwa 45.000 Hektar Olivenhaine erstrecken sich rund um Priego de Córdoba und liefern die Früchte für das Öl in verschiedenen Gelbtönen.


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Extremadura

Die Kultur des guten Essens Nur wenige Regionen wie die Extremadura im Südwesten Spaniens bieten eine vergleichbare Kombination aus unberührter Natur, Kulturerbe und Gastronomie, in der Rezepte aus römischer, christlicher, jüdischer und muslimischer Tradition miteinander verschmolzen sind. Das Ergebnis dieses Zusammenspiels von Einflüssen ist eine authentische Gastronomie, einzigartig und mit einem ganz besonderen Charakter.

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ie ist natürlich, schmackhaft und voller kulinarischer Spielarten. Außergewöhnlich durch die Vielfalt und Qualität ihrer Delikatessen, gleichzeitig rustikal und mit Einflüssen der Hirtenkultur und aus den Klöstern. Und mit hervorragenden Rohstoffen, auf kleiner Flamme gekocht. Dies alles sind Elemente der Gastronomie der Extremadura, deren Bekanntheit und Renommee auch außerhalb Spaniens wächst. Die Region von der Größe Hollands, in der die industrielle Landwirtschaft eine große wirtschaftliche Bedeutung hat, ist eine der großen natürlichen Speisekammern des Landes. Ibérico-Schinken aus Eichelmast, Wurstprodukte, Paprikapulver aus La Vera, Torta-del-Casar-, La-Serena- und Ibores-Käse, Oliven und natives Olivenöl extra, Lamm- und Kalbfleisch, Reis, Honig, Gemüse, Obst, Ribera-del-Guadiana-Weine sowie Cava und andere Produkte tragen zum Prestige der Extremadura bei und werden in Dutzende von Ländern exportiert, darunter auch nach Deutschland. Ihre Gastronomie kann man auf Routen zu den Themen Schinken, Käse und Wein mit allen Sinnen erleben. Zahlreiche Unternehmen – von Weinkellereien und Viehzuchtbetrieben bis hin zu ländlichen Unterkünften und Delikatessengeschäften – haben sich auf Touristen spezialisiert, denen sie die Herkunft und die Herstellung dieser Produkte vermitteln. Ein spannendes Angebot ist der Besuch einer sogenannten Dehesa. Diese in der Extremadura weitverbreitete Art eines mediterranen Waldes ist ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit, da dort seit Jahrhunderten der Respekt vor der Natur mit Landwirtschaft und Viehzucht in Einklang gebracht wird. Weitere Alternativen sind die Herstellung von Käse unter Anleitung eines Hirten, Spaziergänge durch Weinberge oder die Teilnahme an der Weinlese im September.

Die Mittelmeerküche, die der Gesundheit so zuträglich ist, gehört schon seit Jahrhunderten zur Extremadura. Im Jahr 2010 wurde sie von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. Zutaten wie Olivenöl, Obst, Gemüse, Hülsen- und Trockenfrüchte werden in der Region seit jeher angebaut und verzehrt. Tapas essen zu gehen ist ein Brauch, der tief in den Menschen der Extremadura verwurzelt ist. Man kann dabei das Leben in den Städten und Ortschaften kennenlernen, die einheimischen Zutaten probieren und schöne Momente mit Freunden oder Familie in einem Straßencafé oder auf einem Platz verbringen. Wie an vielen Orten in Spanien isst man in der Extremadura nicht nur, um den Hunger zu stillen. Die Menschen nehmen sich Zeit, um sich in Gesellschaft zu treffen und den Moment auszukosten. Man genießt nicht nur das Essen, sondern lebt auch und schwelgt in Erinnerungen.

www.turismoextremadura.com


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Fotos: ©Fremdenverkehrsamt der Extremadura

Unvergessliche Erlebnisse

Ibérico-Schinken aus Eichelmast Diese Delikatesse hat mit ihrer Qualität und ihrem unvergleichlichen Geschmack selbst die Gaumen der anspruchsvollsten Gourmets erobert. Die Extremadura produziert den besten Ibérico-Schinken der Welt. Traditionelle Rezepte Von der Klosterküche bis hin zur Tradition der Viehhirten. Die Spezialität Migas, Lammeintopf, Kabeljau, Süßigkeiten ... Gerichte, die Sie nicht mehr vergessen werden. Die Käse-Route der Extremadura Ein Paradies für Käsefreunde, angefangen bei international renommierten Köstlichkeiten mit Herkunftsbezeichnung (Torta del Casar, La Serena und Ibores) bis hin zu kleinen Schätzen, die in Handarbeit hergestellt werden. Vom Produzenten direkt auf den Tisch Lernen, woher unser Essen kommt: auf gastronomischen Safaris, beim Besuch von Weingütern und Ölmühlen oder Schinkenschnittkursen, bei der Traubenlese und Kirschernte mit einheimischen Bauern …


¡buen provecho!

Für den Gaumen Restauranttipps der Redaktion

El Campero Der rote Thunfisch von Almadraba ist der (fast) uneingeschränkte Herrscher in der Küche des Restaurante Campero in Barbate im Süden Andalusiens. Es gibt ihn vom Grill und als Carpaccio, als Tartar, Tataki und Filet. Dem Team gelingt dabei der Spagat, einerseits die Traditionen der umliegenden Fischerdörfer aufzugreifen und doch mit immer neuen Kreationen zu überraschen. Daneben gibt es Gerichte mit allem, was die Fischer morgens frisch von der See mitbringen.

Fotos: © El Campero; Illus und Freisteller: © Freepic

Av. de la Constitución local 5C 11160 Barbate, Cádiz Tel. +34 650 42 07 92 www.restauranteelcampero.es

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Der Thunfisch ist König im El Campero, der Flamenco darf im Corral de la Moreria nicht fehlen. Im Venta Moncalvillo zählen zwei Brüder zu den besten ihres Fachs und in der Oleoteca Ses Escoles dreht sich alles ums Olivenöl. Vier kulinarische Empfehlungen.

Fotos: © Venta Moncalvillo; Illus und Freisteller: © Freepic

Venta Moncalvillo Was für ein Team: Carlos Echapresto ist für die Weine im Restaurant Venta Moncalvillo nahe Logroño zuständig, er gilt als einer der besten Sommeliers Spaniens. Sein Bruder Ignacio ist ein Autodidakt am Herd – viele Geheimnisse hat er von seiner Mutter übernommen. Die Produkte des Kochs mit einem Michelin-Stern kommen direkt aus dem Garten oder von der Jagd in den umliegenden Wäldern, aber auch aus dem Meer. Die Karte variiert mit den Jahreszeiten. Ctra. de Medrano 6, Daroca de Rioja Tel. +34 941 44 48 32 www.ventamoncalvillo.com

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¡buen provecho!

Corral de la Moreria „Bestes Flamenco-Lokal der Welt”, „Landespreis für Gastronomie 2017”, „Goldmedaille der schönen Künste” des spanischen Königshauses: Das Corral de la Moreria im Herzen Madrids, das bereits seit 1956 besteht, wird regelrecht mit Preisen überhäuft. Kein Wunder, gehen die Gastronomie mit Tapas und Degustationsmenüs zusammen mit den hervorragenden Flamenco-Darbietungen doch eine Allianz ein. Nicht zu vergessen die umfangreiche Weinkarte.

Foto: © Corral de la Moreria; Illus und Freisteller: © Freepic

c/ Morería 17, Madrid Tel. +34 913 65 84 46 www.corraldelamoreria.com

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Foto: © Oleoteca Ses Escoles; Illus und Freisteller: © Freepic

Oleoteca Ses Escoles Der Respekt vor der Geschichte des Ortes und seine Architektur floss in die Renovierung des alten Schulgebäudes auf der Insel Ibiza ein, das heute einen Feinkostladen mit Restaurant beherbergt. In dem puristischen Ambiente kommen die Produkte umso mehr zur Geltung: das Olivenöl der Finca Can Miquel Guasch in Kombination mit traditioneller Inselküche – zum Beispiel gegrilltem Fleisch. „Ich hätte heulen können, so gut war das Essen“, lautet ein Eintrag im virtuellen Gästebuch. Carretera Ibiza Portinatx km 9,8, Santa Eulalia Del Río Tel. +34 871 87 02 29 www.canmiquelguasch.com

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Naturparadies Asturien zwischen Picos und Playa

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Fotos v.l.n.r.v.o.n.u.: ©Turismo de Asturias: Picos de Europa - José Ramón García; Playa de Penarronda - Alfonso Suárez; Ribadesella - Ayuntamiento de Ribadesella; Oso Pardo - Noé Baranda; Playa del Silencio - Noé Baranda

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Die Asturier sind stolz auf ihre Natur: die geheimnisvollen Wälder, die wilde zerklüftete Küste, die Flüsse, die Anglerherzen höher schlagen lassen, und die schroffen Berge, ein Paradies für Kletterer und Wanderer. Mehr als ein Drittel der Fläche Asturiens genießt nationalen oder internationalen Schutzstatus. Zudem erstreckt sich hier die am besten bewahrte Küste Spaniens.

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ie Liebe der Asturier zur Natur kann man nur nachempfinden, wenn man selbst in die Landschaft eintaucht. Die Erkundung beginnt mit den sieben UNESCO-Biosphärenreservaten. Das Reservat Picos de Europa wurde 1918 zum ersten Nationalpark Spaniens erklärt. In seinem Herzen befinden sich der Picu Urriellu und die Covadonga-Seen. Das Naturschutzgebiet Fuentes del Narcea, Degaña e Ibias ist die Heimat einer einzigartigen Fauna mit Bären. Außerdem beherbergt es das Wildnisgebiet Bosque de Muniellos mit dem größten Eichenwald Spaniens. Das Bären-Habitat erstreckt sich bis zum Biosphärenreservat von Somiedo, das 1988 zum ersten Naturpark Asturiens erklärt wurde. El Valle ist der größte See der Region; in den Hochweiden liegen Teitos – Hütten mit Blätterdächern. In Las Ubiñas-La Mesa befindet sich das Massiv von Peña Ubiña, das zweitgrößte Gebirge der Region. Es ist von Naturdenkmälern wie der Cueva Huerta mit einer Kolonie von Höhlenfledermäusen geprägt. In Redes leben alle Tierarten Nordspaniens, darunter Bären und Auerhähne. In diesem Naturpark bilden Berge, Täler und Schluchten aus Kalkgestein eine atemberaubende Landschaft, die sich über die Wege Senda del Alba oder Los Arrudos erwandern lässt. Oscos-Eo ist das größte Biosphärenreservat der UNESCO. Diese Landschaft wird vom Eo-Fluss durchquert und eignet sich perfekt für die Vogelbeobachtung. Weitere international bekannte Prädikate sind das EU-weite Netz Natura 2000 und die „Gebiete Gemeinschaftlicher Bedeutung“. Dazu zählen unter anderem die Sierra del Sueve und die Sierra del Cuera, die Wasserfälle von Oneta, die Schluchten des Esva, die Höhle von Deboyo, das Blasloch von Santiuste, die Flussmündung in Villaviciosa, der Caldoveiro-Berg, die Eibe von Pastur und Barayo. Alle diese wunderbaren Gegenden lassen sich am besten zu Fuß erforschen. Asturien verfügt über Wanderwege für alle

Fitness-Level und Vorlieben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie das Auto unbedingt stehen lassen müssen: Dank des gut ausgebauten regionalen Straßennetzes können Sie auch per Auto Ausflüge machen. Die ausgeschilderten und gepflegten Naturwanderwege der Vías Verdes lassen sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Oder Sie entdecken die Wege der Dinosaurier, indem Sie den in Stein gemeißelten Spuren folgen. Je nach Jahreszeit erwarten den Reisenden unterschiedliche Erlebnisse: Folgen Sie den Spuren der Bären; erleben Sie Natur pur auf einer Kräuterexkursion; nehmen Sie an einem Kochkurs teil oder besuchen Sie die Hirtenhütten auf den Hochweiden und verfolgen Sie den Flug der Bartgeier, die in den Picos de Europa ausgewildert wurden. Wilde Naturerlebnisse erwarten Sie auch an der 401 Kilometer langen Küste, der Heimat von Fischern und Seeleuten, die ihre Dörfer hoch über den Häfen errichtet haben. An der Steilküste kleben Leuchttürme, die jahrhundertelang den Schiffen den Weg gewiesen haben. Viele Flussmündungen, in denen einst Meeresfrüchte gesammelt wurden, sind heute Naturschutzgebiete. Naturliebhaber entdecken viele versteckte und wilde Winkel, kleine Buchten oder weitläufige Strände. Zwei Naturschutzgebiete laufen an zwei wunderschönen Sandstränden aus: Villaviciosa (mit Playa de Rodiles) und Barayo, ein Ökosystem mit Dünen, Klippen und einmaligen Pflanzenarten. Egal ob in den Bergen oder an der Küste: Sie werden garantiert Ihre Leidenschaft für die asturische Natur entdecken. Ab dem 31. Mai von München aus Direktflug mit Volotea nach Asturien! www.volotea.com/de/

asturientourismus.de/Naturparadies 67


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Fotos: ©Belen Imaz; ©Czuko Williams; ©Hugo Fernández. Comunidad de Madrid

Madrid – Kulturstadt der Superlative Die Region Madrid ist dank ihres reichen und wertvollen historischen Kulturerbes ein spannendes Ziel für Kulturreisen. Mehrere hundert Denkmäler, die sich in mehr als hundert Gemeinden befinden, sind dabei von Interesse. Einige historische Stätten – Aranjuez, Alcalá de Henares und San Lorenzo de El Escorial – zählen zum Weltkulturerbe. Eine Waldgebiet der Region Madrid, Hayedo de Montejo, wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Dazu kommt eine Reihe von Palästen, Burgen, Klöstern, Kirchen, archäologischen Stätten, Wallfahrtsorten, Festen und Feierlichkeiten, die von kulturellem Interesse sind. Die Region bietet eine Fülle an Möglichkeiten für qualitativ hochwertigen Kulturtourismus. Sie fördert die touristische Nutzung ihres Erbes durch verschiedene Empfehlungen, darunter mit Informationen über diverse Denkmäler und die Gemeinden, in denen sie sich befinden. Weitere Infomation unter: www.turismomadrid.es

Madrid bietet Empfehlungen für jeden Geschmack und jedes Budget: Renommierte Museen und Galerien, Paläste und Klöster, Denkmäler, die besichtigt werden können, und vieles mehr. Neben den dauerhaft bestehenden kulturellen Angeboten werden zahlreiche Ausstellungen, Shows und andere Veranstaltungen angeboten – ein Grund mehr, die Hauptstadt zu jeder Jahreszeit immer wieder zu besuchen. Unter den Museen sticht der sogenannte Paseo del Arte heraus, der aufgrund des Museums del Prado, des Museums Nacional Centro de Arte Reina Sofía und des Museums Thyssen-Bornemisza so benannt wurde. Es handelt sich um drei Gemäldegalerien, die internationale Berühmtheit genießen. Das Museum del Prado, das dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiert, war die Idee von Karl III., es

wurde allerdings erst in der Epoche von Ferdinand VII. im Jahre 1819 errichtet. Darin wird eine Vielzahl an gesammelten Werken der verschiedenen Herrscherhäuser ausgestellt. Die Könige Karl V., Philipp II. und Philipp IV. waren große Kunstsammler ihrer Zeit. Das Museum gilt als weltweit einzigartig und ist ein Muss bei jedem Madrid-Besuch. Es beherbergt mehr als 8.000 Gemälde, 5.000 Zeichnungen, 2.000 Drucke, 700 Skulpturen und viele weitere Werke von großem Wert.


Kulturreisen / Madrid

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200 Jahre Museo del Prado

Fotos: ©Museo Nacional del Prado

Gedächtnis und

Seele Spaniens Von Brigitte Kramer

Rund drei Millionen Besucher strömen jedes Jahr in das Museo Nacional del Prado in Madrid. Das wichtigste Museum Spaniens zeigt die Geschichte und Größe des Landes und eint die Spanier. 2019 feiert der Prado seinen 200. Geburtstag. 71


Kulturreisen / Madrid

Angeordnet wurde das Museo Real del Prado von König Ferdinand VII. und dessen jungen, kunstinteressierten Frau Maria Isabella von Portugal, die allerdings ein Jahr vor der Eröffnung am 19. November 1819 im Kindbett starb. Die Herrscher wollten ihrem Volk nach einigen für Spanien unruhigen Jahren zeigen, was in den Palästen versteckt war: 311 Werke aus der Königlichen Kunstsammlung wurden in dem neoklassizistischen Bau ausgestellt. Geöffnet war damals nur am Mittwochvormittag. Während anderorts in Europa die Ideale der Aufklärung herrschten, hatte Fernando VII. eine absolutistische Monarchie etabliert. Doch die Idee einer großen Pinakothek gefiel ihm, Vorbild war der Pariser Louvre. Sie entsprach dem aufkommenden Nationalgedanken. Das Museum sollte nach außen die Größe Spaniens symbolisieren, ja, die spanische Kunst in Europa überhaupt erst bekannt machen.

Wichtigste Goya-Sammlung Es war die Zeit von Francisco de Goya. Er hat das frühe 19. Jahrhundert vielfältig porträtiert, mit Szenerien aus dem Leben der Madrilenen: Er malte spielende Kinder, Wäscherinnen, Jäger oder Trinker; aber auch brutale Szenen des Unabhängigkeitskrieges (1808-1814) gegen die Invasion der Napoleonischen Truppen. Mehr als 900 Bilder von Goya gehören dem Prado, das ist die wichtigste Sammlung des Malers weltweit. So sind seine lasziven Porträts der liegenden Maja, einmal bekleidet, einmal nackt, bis heute Publikumsmagneten. Das Jubiläum wird groß gefeiert und weckt weltweites Interesse. Mehr als hundert Aktivitäten stehen auf dem Festprogramm. Die erste und wichtigste ist wohl die Ausstellung „Museo del Prado 1819-2019. Un lugar de memoria.“ (Der Prado 1819-2019. Ein Ort der Erinnerung), die zwar nur bis 10. März läuft, jedoch auf der Webseite auch später noch besucht werden kann. Hier wird die Institution vorgestellt, ihre Symbolkraft, ihre Ver72

Der Prado wird gerne als Künstlermuseum bezeichnet, denn von Monet und Picasso bis Motherwell und Pollock kamen viele mit Stift und Block nach Madrid und malten ab oder interpretierten neu, was sie sahen. Viele spanische Künstler übten mit Zitaten alter Meister versteckte Kritik am Franco-Regime. Der Diktator nutzte das Museum für Staatsbesuche, ansonsten passierte dort bis in die 1980er-Jahre nicht viel. „Kunst und Diktaturen vertragen sich nicht“, sagt Carlos Chaguaceda, Leiter der Kommunikationsabteilung, „der Prado war damals grau und leblos.“

Ausbau durch Norman Foster Heute ist er sehr lebendig. Drei Millionen Besucher kommen pro Jahr, er finanziert sich zu 70 Prozent selbst. Und er wird immer größer. 900 Werke konnten bis zur Erweiterung im Jahr 2011 von Rafael Moneo gezeigt werden, heute ist Platz für knapp 300 Werke mehr. Mit Norman Fosters Ausbau, der 2020 beginnt, soll noch mehr Raum entstehen. Schließlich zeigt die Ausstellung auch die Liebe der Spanier zu ihrem Museum. Zu Zeiten der Zweiten Republik (1931-36) wurden einzelne Bilder in Dörfer gebracht, damit auch einfache Leute, die sich eine Reise nach Madrid nicht leisten konnten, einmal im Leben einen echten Goya oder Velázquez sehen konnten. Ergreifend ist ein Schwarz-Weiß-Foto von 1932 aus einem zentralspanischen Dorf, auf dem sich Frauen mit Kopftüchern, Schultertüchern und knöchellangen Röcken vor Velázquez‘ großformatigem Bild „Die Spinnerinnen“ drängeln. Als der Bürgerkrieg ausbrach, wurden die Bilder in Militärlastwagen aus Madrid weggebracht, erst nach Valencia, dann nach Barcelona, schließlich nach Genf. „Erstaunlicherweise sind sie alle erhalten geblieben“, erzählt Carlos Chaguaceda, „einen Goya zu stehlen, das traute sich niemand.“ Für Chaguaceda ist klar: Der Prado ist nicht nur das Gedächtnis, er ist auch die Seele Spaniens. Er selbst erinnert sich, wie er als Kind aus der Provinzstadt León nach Madrid gereist ist, um in den 1980er-Jahren nach dem Ende der Diktatur-jahren die ersten großen Ausstellungen zu besuchen. Wer heute die Klassiker ungestört betrachten will, kann das am besten wochentags ab 17 Uhr tun, denn die Reisegruppen gehen am Morgen ins Museum und die meisten Einheimischen warten bis 18 Uhr, dann ist der Eintritt kostenlos.

Saal der Musen im Prado-Museum (S. 70). Porträt der Museumsgründerin María Isabel de Braganza von Bernardo López Piquer Óleo (S. 71). Gemälde der Galerie Neue Meister in der Jubiläumsausstellung (oben links). Erweiterung des Museums im Kloster Jerónimos (oben rechts). Eingang durch die Puerta de Velazquez (Mitte links). Besucher 1932 (Mitte rechts). Der Prado nach der Befreiung Madrids (unten links). In der Ausstellung 200 Jahre Prado (unten rechts).

Fotos: ©XXX

Die Sammlung umfasst allerdings einen größeren Zeitraum: Sie ist die wichtigste des Landes und die größte spanischer Kunst weltweit, mit Werken von der Romanik bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Alles, was danach gemalt wurde, ist im 1992 eingeweihten Museo Reina Sofía für Moderne Kunst zu sehen, das nicht weit entfernt steht. Es bildet mit dem Prado und einigen anderen Museen Madrids Kunstmeile.

wandlung. Die Schau ist einerseits ein „Best of“ aus 168 Werken, die neben spanischen Meistern wie Goya, Zurbarán, Murillo oder Velázquez auch Werke von Tiziano, Rubens, van der Weyden oder Boticelli bietet. Außerdem zeigt sie, wie sehr die alten Gemälde moderne Künstler inspiriert haben.

Fotos: ©Museo Nacional del Prado(4), Galerie Neue Meister (1), Archivo fotográfico de la Residencia de Estudiantes (1)

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paniens Kollektivgedächtnis setzt sich aus 35.000 Einzelteilen zusammen. So viele Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Drucke, Wandteppiche, Münzen, Waffen, Dekorationsobjekte, Fotografien, Bücher und Landkarten beherbergt das Museo Nacional del Prado in Madrid. Dieses Jahr wird dieses Gedächtnis 200 Jahre alt.


Von Monet und Picasso bis Motherwell und Pollock kamen viele mit Stift und Block nach Madrid und malten ab oder interpretierten neu, was sie sahen.

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Kulturreisen / Madrid Bildungsprogramme für Schüler und Studenten sind ein wichtiger Schwerpunkt des Prado (oben). In der zentralen Galerie (unten links).

Fotos: ©XXX

Fotos: ©Museo Nacional del Prado

Die Puerta de Jerónimos (unten rechts).

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Formentera

Juwel im tĂźrkisblauen Meer

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Fotos: ©Consell Insular de Formentera, Illu:©Freepik

Formentera ist die kleinste und südlichste der Balearen-Inseln und auch die am wenigsten zugängliche: Man erreicht sie nur übers Meer, denn sie hat keinen Flughafen. Das führt dazu, dass die Reise in dieses empfindliche kleine Paradies etwas teurer ist und länger dauert. Die Ruhe, die Schönheit der Natur und der Schutz seiner natürlichen Ressourcen sind teilweise auf diese Abgeschiedenheit zurückzuführen.

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Formentera ist die kleinste bewohnte Insel der Balearen. Sie liegt rund zwei Seemeilen südlich der Insel Ibiza, wenngleich die Entfernung zwischen den Häfen von Ibiza und La Savina (Formentera) zwölf Seemeilen beträgt. Die Insel ist zwar mit 83 Quadratkilometern recht klein, allerdings verfügt sie wegen ihrer zerklüfteten Form im Verhältnis zu ihrer Fläche über eine lange Küste. An dieser erstrecken sich viele große und kleine Strände sowie zahlreiche Buchten und einsame Winkel, in die man sich zurückziehen kann. Die Insel Formentera ist zwar klein, aber dennoch gut zugänglich. Einen Großteil kann man mit dem Fahrrad erkunden, über Radwanderwege (die sogenannten Grünen Wege), durch Pinien- und Sadebaumwälder, vorbei an Salinen sowie durch das ländlich geprägte Inselinnere. Die Insel zeichnet sich durch ihre Naturschönheiten und durch ihre noch wilde Landschaft aus sowie durch ihre Dünen und Strände, die sich in einem ausgezeichneten Zustand befinden.

Naturliebhabern bietet die Insel Formentera Überraschungen auf Schritt und Tritt. Ihre strategische Lage zwischen Europa und Afrika, genau auf einer der Hauptmigrationsrouten der Welt macht die Insel zu einem wichtigen Platz für die europäische Vogelwelt. Außerdem sind die Ökosysteme der Insel einzigartig. Jede Insel im Mittelmeer hat ihre besonderen Eigenschaften und ihre typische Prägung, die durch ihre biologische und landschaftliche Vielfalt bestimmt werden. Dank ihrer geringen Größe lässt sich diese Insel an einem einzigen Tag von einem Ende zum anderen durchqueren. Dennoch benötigt man mindestens eine Woche, um ihre reizenden Naturlandschaften kennenzulernen. Und die Überraschungen, die sie uns bietet, variieren je nach Jahreszeit. Der Frühling, der hier mit großer Intensität einzieht, ist einer der besten Momente des Jahres, um die Insel zu erkunden. Die Herbstmonate sind sehr gut geeignet zur Vogelbeobachtung, denn mit der Durchreise der Zugvögel nimmt die Anzahl der Arten beträchtlich zu.

www.formentera.es

69 Kilometer Küste Das herrliche, klare Wasser macht die Strände Formenteras zu einzigartigen Orten von außerordentlicher Schönheit. Das unvergleichliche Blau mit den verschiedenen Türkistönen lässt die Besucher, die über den feinen, weißen Sand laufen, vor Staunen verstummen. Es sind geschützte, vom Menschen nur wenig veränderte Strände. Die Klarheit des Wassers ist auf die Meerespflanze Posidonia zurückzuführen. Das Neptungras (Posidonia oceanica) ist eine endemische Pflanzenart des Mittelmeeres und seit 1999 Teil des Weltnaturerbes. Das Seegras gehört zu den wertvollsten Pflanzen der Insel, denn es übt eine wichtige Funktion bei der Filterung der Sedimente aus und trägt dazu bei, die Qualität, die Sauerstoffaufnahme und die Schönheit des Meeresökosystems zu erhalten.

Eine unvergleichlich schöne Umgebung Für Liebhaber von Spaziergängen, Runner und Biker gibt es auf der Insel 32 markierte grüne Routen, untereinander verbundene Wege mit einer Gesamtlänge von mehr als 100 Kilometern, die mehrheitlich für Radfahrer geeignet sind. Außerhalb der Hochsaison finden zudem sehr bekannte Sportveranstaltungen statt: der Halbmarathon Illa de Formentera im Mai, der Olympische Triathlon oder die Mountainbike-Tour im Oktober. Das besondere Licht und die typische Ruhe, die man in Formentera verspürt, laden auch dazu ein, sich mit Yoga, Pilates oder Mindfulness in Form zu halten. Diese Übungen zur Harmonisierung von Körper und Seele sind in Formentera sehr bekannt. Man hat die Wahl zwischen Privatunterricht durch qualifiziertes Personal, Unterkünften, die diese Aktivitäten anbieten, und Formentera Zen, einem dreitägigen Event zu diesem Thema. 78


Fotos: ©Consell Insular de Formentera, Illu:©Freepik

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©Jordi Benítez

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für die sinne 1

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Für die Sinne Augen auf und hingehört!

Endlich einmal ein neues Tapas-Rezept ausprobieren! Endlich wieder einmal Literatur aus Spanien verschlingen! Endlich die neuesten Flamenco-Klänge entdecken! Empfehlungen der Redaktion.

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Illus: ©Freepik

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Zum Schmökern 1 Miguelanxo Prado, Leichte Beute Seiten: 96 Verlag: Carlsen, Hamburg Preis: 18 € Wirtschaftskrise, geprellte Anleger, Zwangsräumungen: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise werden plötzlich hochrangige Bankmanager ermordet – reihenweise. Die Inspektoren Tabares und Sortillo tappen nicht lange im Dunkeln: An den Tatorten wurden immer wieder Rentner gesichtet. Geht es um Rache? Der baskische Autor Miguelanxo Prado, der für seine Graphic Novels schon viele internationale Preise gewann, verknüpft in seinem neuen, hervorragend in düsterem Schwarz-weiß gezeichneten Band das aktuelle Zeitgeschehen mit einem Krimi – und stellt dabei die Banken und ihr teilweise skrupelloses Geschäftsgebaren an den Pranger. 2 Judith Drews, Barcelona Wimmelbuch Seiten: 14 Verlag: Wimmelbuch, Berlin Preis: 9,95 € Wimmelbücher sind nur etwas für Kinder? Von wegen? Im Band „Barcelona“ kommen auch Erwachsene ins Grübeln. Wo versteckt sich Antoni Gaudí? Wo singt Montserrat Caballé zusammen mit Freddy Mercury? Und wo schmökert Carlos Ruiz Zafón in seinem Bestseller? Allerlei prominente Stadtbewohner, aber auch Touristen verstecken sich im Parque Guell, spazieren über die Ramblas und tummeln sich am Strand. Die Illustratorin Judith Drews, die der Jury der Stiftung Lesen angehört, ist für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet worden.

Illus: ©Freepik

3 C. Spottorno & G. Abril Der Riss Seiten: 184 Verlag: Avant, Berlin Preis: 32 € Alles begann mit einem Auftrag für die Zeitung El Pais – ein Bericht aus der Exklave Melilla in Marokko. Dann wurde die Geschichte immer größer, die beiden Journalisten Carlos Spottorno und Guillermo Abril begleiteten eine Rettungsaktion auf dem Mittelmeer, besuchten ein Flüchtlingslager auf Sizilien, fuhren bis in die Arktis an die EU-Außengrenzen. Ihre Reportage über Europas Flüchtlingskrise brachten sie

in Form einer Graphic Novel heraus – ihrer Meinung nach das beste Medium für dieses komplexe Thema. Der „Riss“ steht dabei nicht nur für die Grenze der EU, er ist auch ein Symbol für ein bedrohtes Europa.

Zum Hören 4 Diego El Cigala, Indestructible CD, Sony Music Vergangenen Herbst trat er in der Elbphilharmonie auf, diesen März ist er in Kalifornien unterwegs: Diego Ramón Jiménez Salazar hat sich international einen Namen als Flamenco-Vokalist gemacht. Den ersten Erfolg feierte Diego „El Cigala“ als Zwölfjähriger bei einem Flamenco-Wettbewerb, der Durchbruch kam 2003 mit dem Album „Lágrimas Negras“, für das er einen Grammy gewann. Im Laufe seiner Karriere verschmolz El Cigala den Flamenco immer wieder mit anderen Musikrichtungen wie dem Tango. Sein jüngstes Album „Indestructible“ ist ganz der Salsa gewidmet – mit unüberhörbaren kubanischen Einflüssen. 5 Miguel Poveda, El Tiempo pasa volando Doppel-CD, Universal Spain „Als ich zum ersten Mal auf eine Bühne stieg, konnte ich nicht ahnen, dass ich das 30 Jahre später mit einer großen Tournee feiern würde, die im Teatro Real in Madrid beginnt“, sagte Miguel Poveda 2018 aus Anlass seines Jubiläums als erfolgreicher Flamenco-Sänger. Im gleichen Jahr stellte er gleich zwei neue Alben vor: „EnLorquecido“ ist dem großen Dichter Federico García Lorca gewidmet. Und die DoppelCD „El Tiempo pasa volando“ bietet einen Rückblick auf seine Karriere – unter anderem mit traditionellen Flamenco-Stücken aus seiner Kindheit. Fans haben im Sommer noch einmal Gelegenheit, ihn mit seiner Tournee live zu erleben. 6 Israel Fernández, Universo Pastora CD, Universal Spain Auf der Avenida de Hércules in Sevilla erinnert ein Denkmal an Pastora Pavón (18901969), eine der berühmtesten FlamencoMusikerinnen ihrer Zeit mit Strahlkraft bis heute. Nun wurde ihr ein weiteres Denkmal gesetzt: Israel Fernández widmete ihr

sein drittes Album. Der junge FlamencoSänger, der erstmals als Elfjähriger auf der Bühne stand und mit 18 Jahren sein erstes Album aufnahm, gilt als ein Hoffnungsträger der Szene. Kritiker sind begeistert von seiner Fähigkeit, den historischen Stücken neues Leben einzuhauchen. Auf „Universo Pastora“ verschmilzt die ganze Bandbreite des Schaffens von Pastora Pavón mit dem Können des Nachwuchsstars.

Zum Schmecken 7 Margit Kunzke, Katharina Seiser (Hg.), Spanien Vegetarisch Seiten: 272 Verlag: Brandstätter, Wien/München 2017 Preis: 34,90 € Artischocken in Safransuppe, Ziegenkäsetorte aus Ibiza, Safran-Olivenöl-Eis: Wer glaubt, in Spanien wird vor allem mit Fleisch und Fisch gekocht, wird mit diesem Kochbuch auf neue Ideen gebracht. Die Autorin Margit Kunzke hat dafür eigene Rezepte mit denen von Freunden und Starköchen kombiniert: Tapas und fruchtigfrische Salate, Suppen, Hauptgerichte und Desserts. Darunter sind zahlreiche Klassiker, es kommen aber auch ungewöhnliche Zutaten wie Salicorne, wilder grüner Spargel oder Nespoli-Früchte zum Einsatz. Viele der 150 Rezepte werden ergänzt durch Einkaufstipps und Weinempfehlungen – und sehr ansprechende Fotos.

Zum Ansehen 8 Der Buchladen der Florence Green Regie: Isabel Coixet DVD, Alive Die spanisch-katalanische Regisseurin Isabel Coixet hatte 1996 ihren Durchbruch mit dem preisgekrönten Drama „Was ich dir noch nie erzählt habe“. Regelmäßig dreht sie mit Hollywood-Stars wie Tim Robbins. Auf den spanischen Filmpreis „Goya“ ist sie inzwischen fast schon abonniert. Auch Coixets letzter Film „Der Buchladen der Florence Green“ gewann drei der begehrten Auszeichnungen: Eine Dorfgeschichte im England der 1950erJahre, der Kampf einer Buchhändlerin um ihr Geschäft, ein Duell zwischen zwei Frauen. Die DVD enthält auch das „Making of“ und ein Musikvideo. 81


Events

Lorca-Jahr

Weinschlacht in Haro

Februar–Dezember 2019 Vor genau 100 Jahren, kam der junge Federico García Lorca aus Granada nach Madrid, um hier zu studieren – hier entstanden zahlreiche seiner Arbeiten. Anlass für die Hauptstadt, den berühmten Dichter und Schriftsteller ein Jahr lang zu feiern. Die Hommage zieht sich durch alle Genres seines Schaffens: In den Teatros del Canal werden Stücke von ihm aufgeführt, es gibt Ausstellungen, Lesungen und Vorträge. www.esmadrid.com/agenda/ano-lorca-2019

Festa de Sant Joan in

Ciutadella 23.–24. Juni 2019

Eine Flötenmelodie gibt das Startzeichen: Am Sonntag vor dem 23. Juni spaziert eine Prozession durch Menorcas einstige Hauptstadt Ciutadella, um persönlich Einladungen für das Fest am 23. und 24. Juni zu überbringen – das größte Volksfest der Insel mit Wurzeln im Mittelalter. An den beiden Tagen stehen die Reiter mit ihren Pferden im Mittelpunkt des Geschehens: In historische Trachten gekleidet, vertreten sie Adel, Klerus, Landvolk und Handwerk. www.santjoanweb.com

Was ist los? Jubiläen & Festivals

Spanien feiert — angefangen bei einem Gedenkjahr für den Dichter Federico García Lorca über ein Reiter-Event auf Menorca und eine Weinschlacht in La Rioja bis zum beliebtesten Stadtteilfest in Barcelona.

Festa Major de Gràcia in Barcelona

15.–21. August 2019 Es gilt als größtes, schönstes, buntestes Stadtfest in Barcelona: Jedes Jahr Mitte August schmücken die Bewohner des Viertels Gràcia liebevoll und mit viel Aufwand mehr als 20 Straßen und Plätze des einstigen Dorfes – schließlich geht es um den Preis für die schönste Dekoration. Die Themen wechseln dabei jedes Jahr. Fünf Tage und Nächte lang wird gefeiert: mit Umzügen, Konzerten, Workshops, Wettbewerben und vielen Spezialitäten. Tagsüber finden Familien eine Fülle von Aktivitäten, doch am schönsten sind die Straßen abends bei festlicher Beleuchtung. www.festamajordegracia.cat

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29. Juni 2019

„Zieh dich weiß an! Bespritze jeden mit Wein, dessen Kleidung noch sauber ist!“ Die To-do-Liste für die Weinschlacht von Haro kommt von ganz oben – von der Stadtverwaltung. Schließlich sollen hier alle Spaß haben und auf keinen Fall trocken bleiben. Als Waffen für das jährliche Spektakel in den Wäldern rund um den Ort, das einst als fromme Wallfahrt zu Ehren des heiligen San Pedro begann, dienen Eimer, Schläuche und Wasserpistolen. www.batalladelvino.com

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Fotos: © wikipedia; © shutterstock/Al.Serzhant

in Madrid


N OVA S O L I H R F E R I E N H A U S E R L E B N I S I N S PA N I E N Ferienhaus auf Mallorca · · · · · · ·

6 Personen mitten im Pinienwäldchen Außenpool 3 Schlafräume · 1 Bad TV Haustiere willkommen Terrasse mit Gartenmöbeln

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Ferienhaus in Andalusien · · · · · · ·

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658,- €* pro Woche

Spanien ist das perfekte Ziel für Sonnenliebhaber und Outdoor-Fans – Badespaß und Wandern im Sommer und Herbst ein Urlaubserlebnis für Groß und Klein.

Buchung im Reisebüro, über die NOVASOL Reise GmbH: Tel. +49 (0) 40 / 23 88 59 82 oder 24 h Std. online unter www.novasol.de *Stand Saison 2019, NOVASOL A/S, Repräsentanz Deutschland, Gotenstr. 11, 20097 Hamburg



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