Die Großregion - Das Magazin

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Interview …

Geschichtswege …

Zeitzeugen …

SCHENGEN

SPARTACUS LIVE

ORTE DES ERINNERNS

DIE GROSSREGION DAS MAGAZIN

SPEZIAL

Europa in

Luxem burg

EUROPA IN DER GROSSREGION


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Inhalt 4

Geschichte mahnt Orte des Erinnerns ________________________________

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Drei Sprachen, ein Platz Ein Markttag in Europa ______________________________

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Mission Histoire Auf den Spuren der Erinnerung

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24 Stunden Luxemburg Eine Stadt – viele Möglichkeiten

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Nie wieder Krieg Gemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz

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Wussten Sie schon, dass... _________________________ Schengen: Ein Dorf lehrt Europa

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Robert Schuman und Europa Auf den Spuren der europäischen Integration

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Berühmte Europäer An einem Tisch ____________________________________

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SaarLorLux im Kunstrausch Kultur als Bindekraft der europäischen Idee

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Grenzüberschreitende Festivals „Zusammen sind wir stark!“ _______________________

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Ostbelgien

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Lebendige Geschichte Spartacus live und in Farbe

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Kleines Land, große Wirkung Luxemburg, das personifizierte Europa

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Drahtesel statt Dampfross Bahngeschichte und -geschichten ________________

Rheinland-Pfalz

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Initiative für Identität Europäisches Kulturerbe __________________________

Kaiserslautern Speyer

Saarbrücken Metz

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Bar-le-Duc

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Inhalt 02

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Épinal Rh e

Steinreiche Grenze Kunstverlockung __________________________________

Lorraine

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Denkmal statt Schlagbaum Europa erwandern ________________________________


Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

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ie Entwicklung eines gemeinsamen touristischen Marketingkonzeptes für unsere europäische Großregion ist ein wichtiges und begründetes Unterfangen, das ich ausdrücklich unterstütze.

Die Großregion Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Ostbelgien und die Wallonie ist gekennzeichnet durch ihre kulturelle Vielfalt. Sie ist touristisch überaus interessant, ein wahrer Erlebnisraum, der es verdient, bekannter zu werden. Dieses Ziel richtet sich sowohl an die eigenen Bewohner wie auch an potentielle Besucher aus aller Welt. Schwerpunktthema der vorliegenden Broschüre ist „Europa’’. Unsere Kernregion liegt abseits der großen Metropolen, aber sie ist „mitten drin“ in Europa, eine Drehscheibe zwischen dem germanischen und dem romanischen Kulturraum. Zahlreiche „Europäische Orte“ sind Zeugnisse einer bewegten Geschichte. Der keltische Ringwall Otzenhausen, die Römerstadt Trier, die Festung Luxemburg, die Kathedrale von Metz, die Place Stanislas in Nancy, die Völklinger Hütte spiegeln auf beeindruckende Weise den Verlauf europäischer Geschichte wider. Leider fanden in unserem Raum auch bedeutende Schlachten statt wie jene von Verdun und die Ardennenoffensive. Sie haben den Verlauf des Ersten und des Zweiten Weltkrieges mitgeprägt. Ein zivilisationshistorischer Tiefpunkt ist das Konzentrationslager in Hinzert. Es ist bezeichnend, dass das europäische Einigungswerk nach 1945 bedeutende Impulse von Menschen erhielt, die aus unserer Region stammen. Am Anfang steht die Erklärung vom 9. Mai 1950 über den Neuaufbau Europas. Sie wurde von Robert Schuman verkündet, in dessen Haus in Scy-Chazelles heute ein Europazentrum untergebracht ist. Luxemburg-Stadt ist der Sitz vieler europäischer Institutionen und die Ortschaft Schengen ist weltweit ein Symbol für den freien Personenverkehr. In unserer Großregion spiegelt sich auf beeindruckende Weise europäische Vergangenheit und Gegenwart wider. Hier wird Europa gelebt und gestaltet. Ein gemeinsames touristisches Marketingkonzept stellt die Chance dar, dies verstärkt ins Bewusstsein zu rücken. Jean-Claude Juncker Premierminister des Großherzogtums Luxemburg

Impressum

Bilder

Herausgeber:

Texte: Barbara Barberon-Zimmermann, Clemens

Tourismusmarketing für die Großregion

Glade, Elisabeth Mandl, Teresa Sprinz, Kerstin Teixido

Marketing Touristique pour la Grande Région c / o Tourismus Zentrale Saarland GmbH Franz-Josef-Röder-Str. 17

Übersetzung: Barbara Barberon-Zimmermann, Kerstin Teixido

D-66119 Saarbrücken

Lektorat deutsch: Heike Cossmann

Tel.: +49 (0) 68 19 27 20 39

Lektorat französisch: Bénédicte Petersenn

Fax: +49 (0) 68 19 27 20 75 E-Mail: peters@tourismus-grossregion.eu

Gestaltungskonzept: Stefanie Weyer

Amtsgericht Saarbrücken - HRB 11201

Gestaltung: Agnieszka Grabowska, Marek Grund,

Geschäftsführung: Birgit Grauvogel, Arnold Künzer

Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH

in Zusammenarbeit mit Grafenstein Freizeit- und

Illustrationen: Kim Klakow

Tourismuswerbung GmbH (www.grafenstein.net) Idee, Konzept, Redaktion und Projektleitung Tourismusmarketing für die Großregion: Kerstin Peters (peters@tourismus-grossregion.eu)

Druck und Auflage: Druck Bonifatius GmbH, Mai 2012, 40.000 Exemplare Alle Informationen und Preisangaben sind unverbindlich. Für die genannten Produkte, Preise,

Redaktion, Seitenkonzept und Projektleitung

Leistungen, ev. Druckfehler und Irrtümer kann keine

Grafenstein: Clemens Glade (c.glade@grafenstein.net),

Haftung übernommen werden. Änderungen können

Elisabeth Mandl

jederzeit ohne Vorankündigung erfolgen.

Editorial Editorial 03 03

Titelbild © Raoul Somers, © Schengen asbl, S. 2 v. l. n. r. © Jörg Hejkal, © VG Bild-Kunst, © Bonn 2012, © Stiftung Saarländischer Kulturbesitz; S. 4 v. o. n. u. ONT, ONT, fotolia-Raymond Thill; S. 7 v. o. n. u. © Christof Weber, © Teresa Sprinz, © UCVL, © Teresa Sprinz, © Teresa Sprinz, © Teresa Sprinz; S. 8 v. o. n. u. © Teresa Sprinz, © ONT, © Andreas Kern, © ONT, © fotolia eyewave, © ONT; S. 10 v. o. n. u. © OPT - JP Remy, © Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, © Tourist Info Eupen, © die arge lola regiofactum; S. 12 © Kim Klakow; S.13 © Martina Kneip, S. 14 © Jean-Claude KANNY – Moselle Tourisme; S. 15 © ONT; S. 16 © Kim Klakow; S. 18 © Stiftung Saarländischer Kulturbesitz; S. 19 © Brot und Spiele; S. 20 ©Kunsthistorisches Museum in Wien, Österreich; S. 21 v. o. n. u. © Dr. Manfred Nimax, © haylden, © JC Kanny-Moselle Tourisme; S. 22 © Tourismusagentur Ostbelgien; S. 24 © Tourismus Zentrale Saarland; S. 25 v. o. n. u. © Eike Debois, © L. Sertelet / CRT Lorraine; S 27 v. o. n. u. © Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, © Kajo Meyer, © OPT - Didier BRANCART; S. 28 v. o. n. u. © L. Sertelet / CRT Lorraine, © Fort Eben-Emael, © OPT - JL Flémal; S. 29 © Mission Histoire - Conseil général de la Meuse; S. 30 © Bundesregierung / Richard Schulze-Vorberg; S. 31 © Luc Becquer; S. 32 © VG Bild-Kunst, Bonn 2012; S. 33 v. l. n. r. © Weltkulturerbe Völklinger Hütte / Wolfgang Klauke, © Teresa Sprinz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012, © Centre Pompidou-Metz, avril 2010 © Shigeru Ban Architects Europe et Jean de Gastines Architectes, avec Philip Gumuchdjian pour la conception du projet lauréat du concours / Metz Métropole / Centre PompidouMetz / Photo Roland Halbe; S. 34 © Eric Boudet; S. 35 v. o. n. u. © Europäische Kinder- und Jugendmesse Saarbrücken, © Mathias Bothor, © Björn Hickmann / Stage Picture


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SCHRITT R MACHE EUROPAS

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Luxemburg 04


01 Corniche Weltkulturerbe UNESCO 02 Blick auf die EU-Institutionen und die Philharmonie auf dem Kirchberg 03 Abtei Neumünster

Kleines Land, große Wirkung Luxemburg, das personifizierte Europa DAS GROSSHERZOGTUM LUXEMBURG IST IM VERGLEICH ZU SEINEN NACHBARN ZWAR WINZIG, DOCH SEINE BEDEUTUNG UND SEIN EINFLUSS SIND UNBESTRITTEN GROSS. DAS 2586 QUADRATKILOMETER KLEINE LAND STECKT VOLLER VIELFALT UND ÜBERRASCHUNGEN.

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eit über tausend Jahren ist Luxemburg the place to be in Europa und damals wie heute heiß begehrt. Nicht nur Spanier, Osterreicher und Franzosen stritten sich um das strategisch wichtige – da zentral gelegene – Luxemburg und konstruierten nacheinander den „schönsten Balkon Europas“. So bezeichnete der luxemburgische Schriftsteller Batty Weber die imposante Wehrmauer „Corniche“, auf der heutzutage Touristen aus aller Welt neben Luxemburgern friedlich flanieren. Gemeinsam genießt man den Ausblick auf die Unterstadt Grund und den gegenüberliegenden Kirchberg mit seinen EU-Institutionen. Die Festungsanlagen sowie die Altstadt wurden 1994 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet und begeistern durch ihre wuchtige Erscheinung und überund untereinander gefügte Wallanlagen.

DIE LUXEMBURGER BEVÖLKERUNG IST POLYGLOTT UND KOSMOPOLITISCH. Als die EU noch in den Kinderschuhen steckte und 1957 der Vertrag von Rom unterzeichnet wurde, war Luxemburg – zweitkleinster der heutigen Mitgliedsstaaten – bereits dabei. Heute ist Luxemburg Stadt neben Brüssel und Straßburg offizielle EU-Hauptstadt. Das Europäische Flair spürt der Besucher an jeder Straßenecke: Man hört neben den luxemburgischen Verwaltungssprachen Französisch, Deutsch und Luxemburgisch einen beeindruckenden Sprachenmix und auch das gastronomische Angebot ist geprägt durch Fusionsküche. Da verwundert es nicht, dass über 60 Prozent der Luxemburger Ausländer sind. Von der Multi-Kulti-Bevölkerung inspiriert ist das vielfältige Kulturangebot, das gut mit dem anderer europäischer Kapitalen Schritt halten kann. Ebenso wie kulturelle Grenzen überwunden werden und interkultureller sowie zwischenmenschlicher Austausch stattfindet, führen weit über hundert Brücken die Menschen über begrünte Flusstäler und verbinden die traditionellen Altstadt-Viertel mit den modernen Stadtteilen. So ist Luxemburg Stadt nicht nur auf Grund ihrer multikulturellen Bevölkerung und dem breit gefächerten Kulturangebot, sondern auch dank der Geographie und Architektur ein wahrhaftes Symbol für das lebendige Europa.

Luxemburg Luxemburg 05 05


01 Place Guillaume II 02 Karin Schintgen 03 Shopping-Treffpunkt für Jedermann 04 Ernest Rajeck 05 Claude Kirsch 06 Claude Zeimetz und Begleitung

Drei Sprachen, ein Platz Ein Markttag in Europa ES GIBT UNENDLICH VIELE SCHÖNE PLÄTZE IN EUROPA. DOCH KAUM EINER WEIST EINE SOLCHE KULTURELLE VIELFALT AUF WIE DER PLACE GUILLAUME II IN LUXEMBURG STADT AN EINEM MARKTTAG. DIESER PLATZ IST SO MULTIKULTURELL, DASS ER SOGAR DREI NAMEN HAT: AUF LËTZEBUERGESCH WIRD ER LIEBEVOLL KNUEDLER GENANNT, AUF DEUTSCH IST ES DER WILHELMSPLATZ.

KARIN SCHINTGEN, BANKDIREKTORIN

CLAUDE ZEIMETZ, JOUNALISTIN

„Europa ist für mich dieses wunderbare Abenteuer der Multikultur und der Diversität, dem Miteinanderleben der Menschen verschiedenster Nationalitäten und Herkünfte. Ebenso eint uns die extrem reichhaltige europäische Geschichte. Hier in der Großregion kann man die verschiedenen europäischen Kulturen besonders gut spüren, weswegen sie immer mehr Bürgern, wie zum Beispiel Portugiesen oder Italienern, eine Heimat bietet. Dadurch hört man immer mehr unterschiedliche Sprachen und lernt neue Kulturen kennen, was ich sehr interessant finde. In Luxemburg müssen Sie vor allem die tollen Restaurants und den Wochenmarkt hier auf dem Place Guillaume II besuchen. Auch empfehle ich Ihnen das Europaparlament und die Festungsanlagen anzuschauen.“

ERNEST RAJECK, IT-SPEZIALIST

„Ich wohne in Echternach direkt an der deutschen Grenze zu Echternacherbrück und ich kann mich, anders als meine Eltern, kaum noch an die Grenzkontrollen erinnern. Ich denke nicht darüber nach, ob ich mich nun auf deutscher oder luxemburgischer Seite befinde. Hier in der Großregion gehen viele Menschen täglich zum Arbeiten über die Grenze, wie einige meiner Kollegen. Besonders die Zug- und Busanbindungen innerhalb der Großregion sind sehr gut ausgebaut – so rücken wir immer näher zusammen. Heute habe ich Luxemburg Stadt, die ich eigentlich sehr gut kenne, mit den Augen eines Touristen entdeckt und bin mit meiner Pfadfindergruppe den Wenzel-Rundweg gegangen. Spannend! Es gibt hier sehr viele Theater und Museen mit unendlich vielen Aufführungen, einfach mal die Programme durchforsten!“

CLAUDE KIRSCH, GEMÜSEGÄRTNER

„Dieses Gebilde, das dabei ist, immer weiter zusammen zu wachsen, um zu einer großen Einheit zu werden, das ist Europa. Unsere Grenzen sind offen, was den Frieden innerhalb der europäischen Länder sichtbar macht. Ein Zurück aus Europa darf es nicht mehr geben! Die Großregion ist besonders auf Grund ihrer zentralen Lage ein besonderer Anziehungspunkt für andere Länder. Hier kann man auf engstem Raum verschiedensten Kulturen begegnen. Typisch für Luxemburg ist das gute Essen. Sie sollten unbedingt einmal unsere Luxemburgischen Hausrezepte wie Judd mat Gaardebounen (gepökelter Schweinehals mit Saubohnen) oder Bouneschlupp (Bohnensuppe mit Speck und Kartoffeln) probieren!“

„Ich bin in bereits fünfter Generation Gemüsegärtner in Luxemburg. In der Großregion haben ich und meine Vorfahren schon immer gelebt und gearbeitet, da ist es für mich nichts Besonderes, mit Menschen verschiedenster Kulturen zu tun zu haben, die Grenzen zu überqueren oder verschiedene Sprachen zu sprechen. Mit dem Wachsen Europas ist für mich meine Heimat einfach immer größer geworden! Den Austausch und das Miteinander mit den anderen Nationen kenne ich nicht anders. Wir Luxemburger sind an diese Multi-Kulti-Gesellschaft gewöhnt und deswegen wohl auch sehr offen und freundlich. Abends zum Entspannen gehe ich gerne in den Grund mit all seinen netten kleinen Lokalen.“

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EIN URLAU BSTAG IN LUX EMBUR G STADT

24 Stunden Luxemburg

Eine Stadt – viele Möglichkeiten EUROPAPARLAMENT, OBER- UND UNTERSTADT, MULTIKULTURELLE EINFLÜSSE, MUSEEN, DAZU JAHRHUNDERTE ALTE FESTUNGSANLAGEN, GEADELT MIT DEM UNESCO WELTKULTURERBE – LUXEMBURG STADT BIETET VIEL AUF KLEINEM RAUM. von Teresa Sprinz

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ch sitze in einer Brasserie auf dem Platz Guillaume, genieße mein Frühstück und den Trubel um mich herum. Es ist Samstagmorgen, Markttag und die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel.

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Mein erster Programmpunkt: der Wenzel-Rundweg mit wunderbaren Aussichten auf Ober- und Unterstadt. Nach ungefähr zwei Stunden über Treppen und Brücken, durch schmale kopfsteingepflasterte Gassen und Steingewölbe befinde ich mich im Grund-Viertel in der Unterstadt. Die charmanten Cafés und Restaurants in historischen Häuschen laden hier zum Verweilen ein.

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Nach einer kleinen Pause soll es auf den Kirchberg gehen. Ich entscheide mich, bei dem tollen Wetter den Vauban-Weg zu laufen, statt mit dem Bus hinaufzufahren. Über Stock und Stein geht es zunächst durch Laubwald und später entlang der alten Festungsanlagen von Vauban zu einem atemberaubenden Ausblick über das Tal hinweg auf die gegenüberliegende Luxemburger Oberstadt. Auf dem Kirchberg angekommen zieht das Gebäude des Musée de l’Art Moderne (kurz: MUDAM) alle Aufmerksamkeit auf sich. In alte Festungsanlagen integriert überblickt die moderne Konstruktion des Star-Architekten Leoh Ming Pei aus Glas und Stein stolz das Tal. Internationale Gegenwartskünstler geben hier Einblicke in ihr kreatives Schaffen. Riesige Fensterfronten lassen die Konstruktionen, Zeichnungen, Videoinstallationen und Malereien zum Teil im Tageslicht erstrahlen und so in besonderer Weise wirken. Den Nachmittagskaffee genieße ich im von Ronan und Erwan Bouroullec designten, Licht durchfluteten MUDAM Café. Über das ‚Tor zu Europa’ – den Place de l’Europe – gelange ich mitten in das Herzstück des Kirchbergs mit seinen Europa-Institutionen wie dem Europäischen Gerichtshof, dem Generalsekretariat und der europäischen Investitionsbank. Inmitten von modernstem Beton, Asphalt und Glas fühle ich mich plötzlich ganz klein: Bereits seit

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01 „Gëlle Fra”, ein Wahrzeichen Luxemburgs 02 Ausblick auf Ober- und Unterstadt 03 Das MUDAM zeigt moderne Kunst 04 Die Philharmonie auf dem Kirchberg 05 Das Nachtleben im Rives de Clausen

den 1960er Jahren wird hier europäische Geschichte geschrieben, bedeutsam und imposant. Ebenfalls auf dem Kirchberg: die Philharmonie. Sie beeindruckt mich mit ihren riesigen weißen Säulen, die abends in verschiedenen Farben angestrahlt werden. Für den Nachmittag stehen zwei Museen in der Altstadt zur Wahl: das Historische Museum der Stadt Luxemburg oder das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst? Ich entscheide mich für ersteres und tauche ein in Stadtgeschichte und Topographie. Letztere wird durch einen Aufzug aus Glas sichtbar, der mich immer tiefer durch Gestein in die unteren Ausstellungsräume bringt.

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Abends stürze ich mich in das Vergnügen der Rives de Clausen. Die sanierten Industrieanlagen beherbergen das neue Ausgehzentrum der Stadt und alles, was das Party-Herz begehrt: Restaurants, Bars und Diskotheken. Nach einem ereignisreichen und interessanten Tag lautet mein Fazit: Luxemburg hat kulturell, historisch und gastronomisch eine enorme Bandbreite zu bieten. Ich werde wiederkommen!

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INFORMATIONEN Museen MUDAM Luxemburg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean 3, Park Dräi Eechelen L-1499 Luxemburg www.mudam.lu Historisches Museum der Stadt Luxemburg 14, rue du St-Esprit L-2090 Luxemburg musee@vdl.lu www.musee-hist.lu Nationalmuseum für Geschichte und Kunst Marché-aux-Poissons L-2345 Luxemburg

musee@mnha.etat.lu www.mnha.lu

Rundwege Geführter Wenzel-Rundweg: jeden Samstag um 15.00 Uhr Dieser kultur- und naturhistorische Rundweg durch Zeit und Raum zeigt 1.000 Jahre Geschichte und wurde vom Europarat als exemplarisch eingestuft. Start: Luxembourg City Tourist Office place Guillaume II Dauer: 2,5 Stunden In Deutsch, Englisch und

Französisch Erwachsene 10 €, Studenten & Senioren 8 €, Kinder 5 € 30, place Guillaume II L-1648 Luxembourg Tel.: +352 22 28 09 Fax: +352 46 70 70 touristinfo@lcto.lu www.lcto.lu

GRUPPENANGEBOTE

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City Promenade Bei diesem Rundgang können Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Luxemburg entdecken. 9 € Erwachsene, 7 € Studenten und Senioren, 4,50 € Kinder

Gastronomischer Rundgang für Gruppen Dreistündiger Rundgang zu den historischen Orten der Stadt mit kulinarischen Pausen. 1 Gästeführer für maximal 25 Personen, 90 € Weitere Touren auf Anfrage beim Luxembourg City Tourist Office Tel.: +352 47 96 27 09 oder +352 22 28 09 Fax: +352 47 48 18 oder +352 46 70 70 guides@lcto.lu Nach vorheriger Anmeldung sind auch Besuche in der Europäischen Investitionsbank, im Gerichtshof der EU und im Gebäude des Europaparlaments möglich. www.europa.eu

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01 Der Belfried in Mons 02 Die Seilbahn in Koblenz 03 Regierungssitz in Eupen 04 Freundschaftsbrücke zwischen

WUSSTEN SIE SCHON, DASS …

Habkirchen (D) und Frauenberg (F)

… ES DÖRFER GIBT, DIE IN ZWEI LÄNDERN LIEGEN? Durch grüne Flussauen, vorbei an verwunschenen Ruinen und verwilderten Parkanlagen, auf Höhenzügen mit einem fantastischen Blick auf die Vogesen: Entlang der deutsch-französischen Grenze wird der Entdeckergeist geweckt. Auf der Wanderung zwischen Saarland und Lothringen wird man Zeuge eines besonderen kulturgeschichtlichen Phänomens: das der geteilten Dörfer. Kleinblittersdorf und Grosbliederstroff, Leidingen und Leiding, Großrosseln, Petite Rosselle, Habkirchen und Frauenberg – die Wirren der Geschichte machten diese Dörfer zu Grenzfällen. Ortseingangsschilder in deutscher und französischer Sprache, Freundschaftsbrücke und Friedensstein: Reich an einzigartigen Kulturdenkmälern schlägt diese Gegend die Brücke zwischen zwei Nationalitäten. Die Grenze ist längst offen und dem Dorf Europa gewichen.

… DIE DEUTSCHSPRACHIGE GEMEINSCHAFT BELGIENS DIE KLEINSTE AUTONOME REGION EUROPAS MIT EIGENEM PARLAMENT IST? In der Deutschsprachigen Gemeinschaft im östlichen Belgien denkt und handelt man seit jeher grenzüberschreitend. An die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und innerhalb Belgiens an Wallonien und Flandern grenzend, gehört das kleine Gebiet durch den Versailler Friedensvertrag zu Belgien. Mit 75.000 Einwohnern ist die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens die kleinste autonome Region Europas, die über ein eigenes Parlament verfügt. Das Parlament ist in Eupen im ehemaligen Wohnhaus der Tuchmacherfamilie Sternickel untergebracht. Im so gennanten Haus Grand Ry, ebenfalls eine ehemalige Kaufmannsresidenz, vermutlich nach den Plänen von J. J. Couven erbaut, befindet sich heute der Regierungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft. www.dglive.be

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… MAN MIT EINER KARTE 168 KULTUREINRICHTUNGEN BESUCHEN KANN? In Rheinhessen den Spuren der Nibelungen folgen, mit der Seilbahn die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz erkunden oder in der imposanten Völklinger Hütte die Blütezeit der Eisenindustrie miterleben – 168 spannende Ziele in zwei Bundesländern kann man mit der FreizeitCARD für Rheinland-Pfalz und Saarland entdecken. Romantiker dürfen sich in Römer-Thermen erholen, im Dahner Felsenland über 400 Millionen Jahre Erdgeschichte wandern oder bei einer Saarschleifenschifffahrt das Wahrzeichen des Saarlandes besuchen. Freien Eintritt gibt es auch für Vergnügungs- und Tierparks, Schlösser und Museen. Dazu erhalten die Inhaber der FreizeitCARD einen kostenlosen Reiseführer. Freien Eintritt oder Ermäßigungen bieten auch die LuxembourgCard und der Pass Lorraine. www.freizeitcard.info, www.tourismelorraine.fr, www.visitluxembourg.lu

… ES 12 UNESCO-STÄTTEN GIBT? Wo, wenn nicht in der Großregion, kann man europäische Kulturgeschichte in so kurzer Zeit authentisch erfahren: 12 zum Weltkulturerbe erklärte Stätten präsentieren eine außergewöhnliche interkulturelle Vielfalt. Baudenkmäler wie der Kaiserdom in Speyer, die sechs Belfriede der Wallonie und die Festungsanlage von Luxemburg tragen zum Kulturschatz der Region bei. Was sie einmalig macht, ist die jahrhundertealte Handwerks- und Industriekultur, die gleich durch drei Welterbestätten – die Feuersteinminen in Spiennes, die Schiffshebewerke in La Louvière und die Völklinger Hütte vertreten wird. Von den im 19. und 20. Jahrhundert in Westeuropa und Nordamerika errichteten Eisenhütten ist die Völklinger Hütte die einzige, die noch vollständig erhalten ist. Mit den anderen Welterbestätten der Großregion schreibt dieser Kulturort des 21. Jahrhunderts Weltgeschichte. whc.unesco.org


INTERV IEW: MARTIN A KNEI P, RESPON SABLE CENTRE EUROP ÉEN

SCHENGEN:

Ein Dorf lehrt Europa DAS CENTRE EUROPÉEN SCHENGEN BEFINDET SICH IM DREILÄNDERECK LUXEMBURG-DEUTSCHLAND-FRANKREICH IN EINEM AN DER MOSEL GELEGENEN WEINDORF. HIER WURDE AM 14. JUNI 1985 DAS ERSTE SCHENGENER ABKOMMEN ZUR ABSCHAFFUNG DER GRENZKONTROLLEN UNTERZEICHNET. MARTINA KNEIP, RESPONSABLE CENTRE EUROPÉEN, SPRICHT ÜBER DIE PERSPEKTIVEN EINES GRENZFREIEN EUROPAS.

WELCHE HOFFNUNGEN WAREN MIT DER GRENZÖFFNUNG VERBUNDEN?

WELCHEN KERNPUNKTEN WIDMET SICH DIE ARBEIT DES EUROPÄISCHEN MUSEUMS IM CENTRE EUROPÉEN?

Die Hoffnung war in erster Linie, dass die Menschen näher zusammenrücken. Auf der anderen Seite stand der Wunsch, dass es vereinfacht wird, Güter von dem einen Land in das andere zu transportieren. Der Hintergrund waren die langen Staus zwischen Frankreich und Deutschland.

Wenn die Leute kommen, dann interessiert sie, warum das Abkommen in Schengen unterschrieben wurde, in einem Dorf mit 500 Einwohnern, warum nicht in einer großen Stadt? Wir liegen im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxemburg. Die Beneluxländer waren damals Verhandlungsführer. Deshalb hat man sich auf Schengen geeinigt. Im interaktiven Museum werden Details wie das Abkommen und das Schengen-Visum dokumentiert. Und es gibt Zeitzeugenberichte. Uns ist wichtig, dass man auch erfährt, was Schengen ist. Schengen ist nichts Abstraktes, sondern ein Dorf: Und in diesem Dorf leben Menschen. Und die leben nicht vom Tourismus, sondern vom Wein.

WIE HAT SICH DAS LEBEN DER EUROPÄER DURCH DAS SCHENGENER ABKOMMEN VERÄNDERT? Die Europäer im Schengenraum haben vereinfachte Möglichkeiten, in die Mitgliedsländer zu reisen. Für Nicht-Europäer gibt es inzwischen das Schengen-Visum. Das ist ein Visum für alle Schengen-Länder.

GIBT ES IM MUSEUM EIN SPEZIELLES ANGEBOT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE?

WIE WIRD DAS SCHENGENER ABKOMMEN VON DEN AUSSEREUROPÄISCHEN STAATEN GESEHEN? Als sehr, sehr große Errungenschaft. Viele Menschen, die uns hier besuchen, erzählen, dass es in ihrem Land undenkbar ist, dass man die Grenzen zum Nachbarstaat öffnet. Sie wünschen sich, dass das auch in ihren Ländern möglich wäre.

Kinder haben Europa häufig so kennengelernt, wie es heute ist. Sie können sich nicht vorstellen, dass man stundenlang an der Grenze steht oder dass es früher in den osteuropäischen Ländern keine Möglichkeit gab, ein- oder auszureisen. Wir möchten zeigen, was für eine große Errungenschaft ein Europa ohne

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Grenzen ist, dass es ein Garant für den Frieden ist. Je nach Altersklasse kann man sich die Erkenntnisse spielerisch und in­ teraktiv in Gruppen erschließen. Und am Ende gibt es für jeden den Schengen­Pass. Er hat keine juristische Bedeutung, aber mit dem Pass nimmt man etwas von hier mit. Wir geben eine Idee davon mit, wie es früher war, wie es sein könnte und wie es heute tatsächlich ist.

WAS SIND DIE PERSPEKTIVEN? WAS KÖNNTE NOCH VERBESSERT WERDEN? Ich würde mir wünschen, dass die Menschen, die im Schen­ genraum wohnen, nicht so rigide dagegen sind, dass andere hinzukommen. Viele haben Angst, dass ihnen etwas wegge­ nommen wird. Man sollte das nicht auf die wirtschaftliche Sicht beschränken. Ich würde mir wünschen, dass die Leute das ge­ lassener sehen und menschlicher. Und dass denen, die nicht im Schengenraum sind, die Perspektive gegeben wird, in den Schengenraum hineinzukommen.

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GRUPPENANGEBOTE Geführter Rundgang durch Schengen

Europäisches Museum Schengen

Preise ab 20 Personen: 70 E pro Gruppe pro Guide

Ausstellungsraum für Vorträge (max. 50 Sitzplätze), Informa­ tionen und Reservierungen Tel.: +352 26 66 58 10, info@schengenasbl.lu

01 Denkmal Schengener Abkommen

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Moselufer

Centre Européen

Gleich mehrere Orte am Mosel­ ufer erinnern an die Bedeutung der Europäischen Union und der Schengener Abkommen von 1985 und 1990. Der Unterzeichnung ist mit drei Stahlstelen an der Mosel­ Esplanade ein Denkmal gesetzt. www.schengen­tourist.lu

Neben dem Schloss mit seinem Barockgarten und seinem eu­ ropäischen Herbarium befindet sich das Centre Européen. Hier

Schiff „Princesse Marie-Astrid”

Rue Robert Goebbels L­5444 Schengen Tel.: +352 26 66 58 10 info@schengenasbl.lu www.schengen­tourist.lu

Am Moselufer (Remich und Grevenmacher) legt die Prin­ cesse Marie­Astrid V ab. Auf der Vorgängerin, Princesse Marie­Astrid II, wurden 1985 und 1990 die Schengener Abkommen

und die MS Princesse Marie­Astrid 02 Martina Kneip, Responsable Centre Européen

unterzeichnet. Entente Touristique de la Moselle 10, route du Vin L­6794 Grevenmacher Tel.: +352 75 82 75 info@marie­astrid.lu

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INFORMATIONEN

kann man sich im Europäischen Museum über das Schengener Abkommen und die Europäische Union informieren.

Öffnungszeiten Di–Fr 10–18 Uhr, Sa, So, Feiertage 14–17 Uhr


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Robert Schuman und Europa Auf den Spuren der europäischen Integration AM 25. MÄRZ 1957 DRÄNGEN SICH DIE SCHAULUSTIGEN VOR DEM RÖMISCHEN KAPITOL. DIE EUROPÄISCHEN REGIERUNGSVERTRETER UNTERZEICHNEN IM INNEREN DIE RÖMISCHEN VERTRÄGE, ERGEBNIS DER UNERMÜDLICHEN ARBEIT EINES LUXEMBURGISCHEN EUROPÄERS: ROBERT SCHUMAN.

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ie Ursprungsidee geht zurück auf Jean Monnet, Franzose, CognacHändler und Generalsekretär des Völkerbundes. Der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland soll durch den Zusammenschluss der Kohle-, Eisen- und Stahlproduktion verhindert werden, denn damit unterliegen die Materialen der Rüstungsindustrie einer gemeinsamen Kontrolle. Diesen Vorschlag unterbreitet Monnet dem französischen Außenminister Robert Schuman, der nicht lange überlegt: „Ich habe Ihr Papier gelesen. Ich werde loslegen.“ Am 9. Mai 1950 legt der französische Außenminister den spektakulären „Schuman-Plan“ vor. Frankreich und Deutschland wie alle übrigen Staaten sollen auf Teile ihrer nationalen Hoheitsrechte verzichten und an eine gemeinschaftliche Hohe Behörde abtreten. Nur eine Woche braucht er, um den Rest der französischen Regierung zu überzeugen. Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer weiß, dass es der Schritt für Deutschland in die internationale Gemeinschaft wird – und stimmt zu. Eingerichtet wird die Hohe Behörde in Luxemburg. Und das kommt nicht von ungefähr. „Auf dieser Demarkationslinie zwischen Frankreich und Deutschland standen wir vor der Notwendigkeit, uns unbedingt parallel profunde Kenntnisse zweier Sprachen und zweier Kulturen anzueignen.“ beschreibt Robert Schuman seine Herkunft und die Schlüsselrolle der Stadt im europäischen Einigungsprozess. 1886 wird Schuman als Sohn eines aus dem französischen Lothringen stammenden

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Vaters und einer luxemburgischen Mutter geboren. Seine Muttersprache ist Luxemburgisch. An der Schule lernt er Deutsch und Französisch, studiert später Jura an deutschen Universitäten. Nach dem 1. Weltkrieg arbeitet er als Abgeordneter in Paris, stimmt 1940 der Vollmacht für Marschall Philippe Pétain zu, und distanziert sich gleich wieder davon. 1940 wird Schuman von der Gestapo verhaftet und von 1941 bis 1942 unter Hausarrest gestellt. Er flüchtet in den Untergrund.

01 Das Robert-Schuman-Haus in Scy-Chazelles 02 Die Kasematten am Bockfelsen

„DAMIT DER FRIEDEN EINE CHANCE HAT, MUSS ES EUROPA GEBEN.” Die traumatische Erfahrung des 2. Weltkrieges macht Schuman bewusst, dass alles politische Streben nur ein Ziel haben kann – Europa jeden weiteren Krieg zu ersparen. Als französischer Außenminister setzt er sich für den wirtschaftlichen Zusammenschluss Europas ein. 1952 wird in Luxemburg die erste Sitzung der Hohen Behörde, des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, abgehalten. Luxemburg wird zur Hauptstadt Europas. „Et ass keen Zoufall, dass d’Idé vun enger Gemengschaft vu Stohl, Eisen a Kuelen grad engem Lëtzeburger Jong kom ass, dem seng Elteren erlieft hun, wat et hescht, Krich ze hunn“, kommentiert Robert Schuman seinen Plan. („Es ist kein Zufall, dass die Idee einer Gemeinschaft für Stahl, Eisen und Kohle ausgerechnet von einem Jungen stammt, dessen Eltern erlebt haben, was Krieg bedeutet“). Wenn es auch nicht seine Idee war, so konnte es doch wohl nur ein Luxemburger sein, der sie so erfolgreich durchführt.

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GRUPPENANGEBOTE

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Maison de Robert Schuman Museum, Gärten und Führung: 5,50 f / Person, ab 20 Personen Museum mit wechselnder Ausstellung und Gärten: 3 f / Person, ab 20 Personen Eintritt frei für Kinder unter 16 Jahren 8 – 12 rue Robert Schuman F-57160 Scy-Chazelles Tel.: +33 (0) 3 87 35 01 40 Fax: +33 (0) 3 87 35 01 49 maison-robert-schuman@cg57.fr www.maison-robert-schuman.eu

Robert-Schuman-Rundweg (3 Stunden) 90 f / Person, 1 Führer für max. 25 Personen. Führungen auf Anfrage: Luxembourg City Tourist Office 30, place Guillaume II L-1648 Luxembourg Tel.: +352 22 28 09 Fax: +352 46 70 70 touristinfo@lcto.lu www.lcto.lu

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TOUREN AUF DEN SPUREN DER EUROPÄISCHEN INTEGRATION Maison de Robert Schuman (Garten)

Robert-Schuman-Rundweg

Europahaus

In seinem Anwesen in Scy-Chazelles vollendet Robert Schuman den Plan, der die europäische Geschichte wenden wird. Heute ist das lothringische Anwesen mit dem „Jardin des Plantes de chez Nous“ für Besucher geöffnet.

Auf dem Robert-Schuman-Rundweg in Luxemburg Stadt kann man dem Leben Schumans nachspüren. Der Weg führt vorbei an den Stätten der europäischen Integration und dem Wirken Schumans bis zum Bockfelsen mit Blick auf das Kirchberg-Plateau. Unterhalb der Felsen mit Sitzungssaal des Europäischen Parlaments steht sein Geburtshaus, heute Zentrum für europäische Studien und Forschung.

Im Stadtzentrum steht das für Besucher geöffnete Europahaus, das der Kommunikation zwischen der EU und den Bürgern dient.

8-12 rue Robert Schuman F-57160 Scy-Chazelles Tel.: +33 (0) 3 87 35 01 40 Fax: +33 (0) 3 87 35 01 49 maison-robert-schuman@cg57.fr www.maison-robert-schuman.eu Öffnungszeiten: April–Oktober 10–18 Uhr außer Dienstags. November–März nur Gruppen mit Voranmeldung.

Luxembourg City Tourist Office 30, place Guillaume II, L-2011 Luxembourg Tel.: +352 22 28 09 Fax: +352 46 70 70 touristinfo@lcto.lu / guides@lcto.lu www.lcto.lu

Europa Europa 15 15

Centre d’information de l’Europe 7, rue du Marché-aux-Herbes L-1728 Luxembourg Tel.: +352 43 01 37 833 comm-rep-lux-info@ec.europa.eu www.ec.europa.eu/luxembourg Öffnungszeiten: Mo. 13–17 Uhr, Di.–Fr. 9–18 Uhr Sa. 9–13 Uhr


Berühmte Europäer

An einem Tisch Das Konzept eines einheitlichen Europas mit Gebieten wie der Großregion, in denen grenzüberschreitend zusammengearbeitet wird, basieren auf den Ideen Einzelner. Es sind gedankliche Vorreiter, wie Johannes Gutenberg, Victor Hugo, Nikolaus von Kues und Karl Marx, die das Europa von heute formten. Diese berühmten Europäer leben zwar schon lange nicht mehr, doch ihr Handeln wirkt nach, ihr Andenken wird bewahrt und fortgeführt.

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DIE PHILOSOPHEN HABEN DIE WELT NUR VERSCHIEDEN INTERPRETIERT; ES KOMMT ABER DARAUF AN, SIE ZU VERÄNDERN. Karl Marx

WIR VERDANKEN DEM BÜCHERDRUCK UND DER FREIHEIT DESSELBEN UNDENKBARES GUTE UND EINEN UNÜBERSEHBAREN NUTZEN. Goethe einst über Johannes Gutenbergs Erfindung EIN TAG WIRD KOMMEN, WO SIE FRANKREICH, SIE RUSSLAND, SIE ITALIEN, SIE ENGLAND, SIE DEUTSCHLAND, SIE ALLE, NATIONEN DES KONTINENTS, OHNE IHRE BESONDEREN EIGENHEITEN UND IHRE RUHMREICHE INDIVIDUALITÄT ZU VERLIEREN, SICH ENG ZU EINER HÖHEREN GEMEINSCHAFT ZUSAMMENSCHLIESSEN UND DIE GROSSE EUROPÄISCHE BRUDERSCHAFT GRÜNDEN WERDEN. Victor Hugo

JEDES GESCHÖPF ALS SOLCHES IST VOLLKOMMEN, WENN ES AUCH IM VERHÄLTNIS ZU EINEM ANDERN WENIGER VOLLKOMMEN ZU SEIN SCHEINT. Nikolaus von Kues i

BERÜHMTE EUROPÄER Johannes Gutenberg

Victor Hugo

Vor ca. 600 Jahren wurde der Mainzer Johannes Gutenberg geboren. Seine Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und der Druckerpresse breitete sich von Europa in die ganze Welt aus und erlaubte erstmalig die Vervielfältigung von Büchern für die breite Masse. Der zum „Mann des Jahrtausends“ gewählte Gutenberg wurde in der Mainzer Franziskanerkirche bestattet. Diese wurde jedoch im 18. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt, das Grab bleibt seitdem verschwunden. Im Gutenberg-Museum kann Buch-, Druck- und Schriftgeschichte erkundet werden.

Mit seinem Roman „Les Misérables“ genießt der in Besançon geborene Schriftsteller Weltruhm. Victor Hugo kam viermal nach Vianden unter anderem 1871 als politischer Flüchtling. In dem Haus in Vianden, wo er ab 1871 gelebt hat, ist das Musée Littéraire Victor Hugo eingerichtet. Hier erfährt der Besucher mehr über den Verfasser zahlreicher Gedichte, Romane, Dramen sowie literarischer und politischer Publikationen. 37, rue de la Gare L-9420 Vianden Tel.: +352 26 87 40 88 www.victor-hugo.lu

Nikolaus von Kues (Nicolaus von Cusanus) Als einer der wichtigsten Männer des Spätmittelalters gab der Theologe und Philosoph Nikolaus von Kues Denkanstöße, die uns heute noch inspirieren. Das St. Nikolaus-Hospital, von ihm zu Lebzeiten als Heim für Bedürftige gestiftet, wird dem ursprünglichen Zweck entsprechend betrieben. Hier findet der Besucher die Bibliothek des Cusanus, eine der bedeutendsten und wertvollsten Privatbibliotheken des Mittelalters. Nikolausufer 49 D-54470 Bernkastel-Kues Tel.: +49 (0) 65 31 28 31 www.bernkastel-kues.de

Liebfrauenplatz 5 D-55116 Mainz Tel.: +49 (0) 61 31 12 25 03 www.gutenberg-museum.de

Europa Europa 17 17

Karl Marx Geprägt durch die schlechte wirtschaftliche Situation im Trier des 19. Jahrhunderts machte sich Karl Marx Gedanken über die Klassengesellschaft und Wirtschaft dieser Zeit in Europa. Seine kritischen Schriften regten die Menschen zum Umdenken an und veränderten so die damalige Welt. Marx’ Geburtshaus in Trier zeigt mehrsprachig Leben, Werk und Wirkung des bedeutenden Denkers und bietet darüber hinaus Sonderausstellungen und Vorträge an. Brückenstr. 10 D-54290 Trier Tel.: +49 (0) 65 19 70 680 www.fes.de/marx


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Lebendige Geschichte Spartacus live und in Farbe EINST SIEDELTEN DIE RÖMER AUCH IN DEN GEBIETEN ZWISCHEN MOSEL, SAAR UND EIFEL. DAS VIRTUELLE TOURISTISCHE STRASSENNETZWERK „STRASSEN DER RÖMER“ MACHT DIESES ERBE FÜR GÄSTE LEICHT ZUGÄNGLICH UND INSZENIERT ES ZUSÄTZLICH Z. B. DURCH DIE AUFTRITTE VON SCHAUSPIELERN IN GESTALT VON WEINHÄNDLERN ODER GLADIATOREN. JAN KRÜGER ERZÄHLT, WIE ER ZUM GLADIATOR WURDE.

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01 Ausschnitt aus dem Mosaikfußboden der römischen Villa in Perl-Nennig 02 Jan Krüger, Schauspieler und Stuntman

WARUM WERDEN GLADIATORENKÄMPFE NACHGESPIELT? Es gibt keinerlei Aufzeichnungen über den Kampf der Gladiatoren, es gibt nur Abbildungen und ganz wenige schriftliche Überlieferungen. Wir wollen mithilfe angewandter experimenteller Archäologie herausfinden, wie die Techniken funktioniert haben könnten. Physik – körperliche Physik – ist immer gleich. Auf diese Weise kann man herausfinden: Wie haben Gladiatoren wirklich gekämpft?

WO KANN MAN SIE IN DER GROSSREGION ERLEBEN? Wir trainieren, sobald das Wetter es zulässt, öfter im Amphitheater in Trier. Dabei kann zugeschaut werden. Ansonsten kämpfen wir bei „Brot und Spiele“, dem größten Römerspektakel Deutschlands. Da kann man hervorragend in römische Geschichte eintauchen.

BEI WELCHEN GELEGENHEITEN KANN ICH AUSSERDEM IN DIE RÖMISCHE GESCHICHTE EINTAUCHEN? Es gibt Programme, die darauf abzielen, Gruppen den Mythos Gladiator näher zu bringen: das Drumherum, die Geschichte und natürlich auch die Waffen und die Helme. Diese kann man dabei aufsetzen und kleine Übungen machen.

WELCHE IST DENN IHR FAVORIT UNTER DEN RÖMISCHEN SEHENSWÜRDIGKEITEN IN DER GROSSREGION? Für mich als Gladiator natürlich das Amphitheater in Trier. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man dieses fast 2.000 Jahre alte Gebäude betritt. Die Akustik ist immer noch toll. Das ist sehr beeindruckend. Die Römerspektakel „Brot und Spiele“ finden immer im August und September in Trier statt. Weitere Informationen unter www.strassen-der-roemer.eu, www.gladiatoren-schule.de und www.brotundspieletrier.de.

GRUPPENANGEBOTE Straßen der Römer

Erlebnisführungen z. B. mit Sklaven, Weinhändlern oder Zenturio, Backen in einer römischen Villa, Studienreisen, Bootcamp in der Gladiatorenschule und vielen weiteren Angeboten Mosellandtouristik GmbH Kordelweg 1 D-54470 Bernkastel-Kues Tel.: +49 (0) 65 31 97 330 Fax: +49 (0) 65 31 97 33 33 info@mosellandtouristik.de www.strassen-der-roemer.eu

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GESCHICHTSWEGE ERIH – Europäische Route der Industriekultur Regionale Route SaarLorLux Zur Zeit bilden über 850 Standorte in 32 europäischen Ländern ein touristisches Informationsnetzwerk zum industriellen Erbe in Europa, die Europäische Route der Industriekultur (ERIH). Zu ihnen gehören so genannte Ankerpunkte. Regionale Routen führen über Länder- und regionale Grenzen hinweg und machen dem Besucher die Industrielle Revolution sichtbar. Eine von ihnen ist die Regionalroute SaarLorLux. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, La Mine Musée Carreau Wendel und der Industrie- und Eisenbahnpark Fond-de-Gras sind die Ankerpunkte von ERIH in der SaarLorLux-Region. www.erih.net

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Europäische Keltenroute

Jakobsweg zwischen Hornbach und Metz

2.000 Jahre zurück in die Vergangenheit der Großregion: Wir befinden uns in einem der wichtigsten Zentren Europas, die Kelten herrschen. Ihre Fürstinnen und Fürsten sind mächtig und verfügen über ein Regiment gefürchteter Krieger. Wer authentische Orte der keltischen Kultur erforschen möchte, wird auf der Europäischen Keltenroute fündig. Sie umfasst derzeit fast drei Dutzend bedeutende Kulturorte vor allem in der Großregion, darunter der Keltische Ringwall NonnweilerOtzenhausen, der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Rheinheim und Museen in Metz, Luxemburg, Birkenfeld und Mainz. www.kelten-route.eu

Im Zeichen der Muschel: Seit über 1.000 Jahren leitet der Jakobsweg Reisende über europäische Routen nach Santiago de Compostela, wo der Apostel Jacobus begraben liegt. Der Abschnitt des Jakobsweges zwischen Hornbach und Metz führt den modernen Pilger durch die Großregion. Auf der Strecke von Hornbach bis zum Herapel kann man zwischen einer Nord- und einer Südroute wählen. Die Nordroute (ca. 130 km) führt durch das barocke Blieskastel und Saarbrücken, während die Südroute (ca. 135 km) durch den idyllischen Bliesgau über Sarreguemines nach Herapel verläuft. Die ausführliche Broschüre des Regionalverbands Saarbrücken informiert über Herbergen und Führungen. www.jakobsweg.de www.regionalverband-saarbruecken.de www.tourismus.saarland.de www.tourismus-lothringen.eu, www.rlp-info.de

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01 Raerener Steinzeug auf einem Ölgemälde von Pieter Bruegel der Ältere 02 Feste Mauern für zerbrechliche Ware Töpfereimuseum Raeren 03 Fürstlicher Bischofspalast in Lüttich, heute Justiz- und Regierungsgebäude 04 Das Wohnhaus von Robert Schuman in Scy-Chazelles

Initiative für Identität Europäisches Kulturerbe-Siegel soll Gemeinschaftsgefühl stärken MIT DEM SIEGEL DES EUROPÄISCHEN KULTURERBES WERDEN BEDEUTENDE KULTURDENKMÄLER, KULTURLANDSCHAFTEN UND GEDENKSTÄTTEN STAATLICH AUSGEZEICHNET. DIE AUSWAHL ERFOLGT NICHT NACH ÄSTHETISCHEN MERKMALEN, SONDERN NACH DEM SYMBOLISCHEN WERT DER STÄTTEN FÜR EUROPA.

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ie Idee zu dieser Initiative entstand 2006 auf einem Treffen europäischer Länder in Spanien. Nachdem im Jahr zuvor eine gemeinsame Verfassung der EU abgelehnt wurde, sollte das gesamteuropäische Gefühl gefestigt werden. In 18 Teilnehmerländern wurden 64 Stätten mit dem Siegel ausgezeichnet. Deutschland nahm bisher nur als Beobachter teil. Derzeit wird an der Umwandlung in eine formelle EUInitiative gearbeitet und die bisherigen Maßstäbe durch europaweit einheitliche Kriterien ersetzt. Jeder der 27 EUMitgliedstaaten soll ab 2013 alle zwei Jahre bis zu zwei Stätten für das Kulturerbe-Siegel vorschlagen dürfen, eine Jury wählt dann die Gewinner aus. Diese drei Stätten der Großregion sind aktuell mit dem Siegel versehen:

FÜRSTBISCHÖFLICHER PALAST IN LÜTTICH Ein fürstbischöflicher Palast steht an Lüttichs Hauptplatz schon seit über 1.000 Jahren, er brannte allerdings mehrmals ab und wurde immer wieder aufgebaut. Dichter Victor Hugo sagte einmal: „Nirgends habe ich einen merkwürdigeren, freudloseren, prächtigeren architektonischen Komplex gesehen.“ Der jetzige Bau im spätgotischen Stil des 16. Jahrhunderts beherbergt die belgische Justiz sowie die Provinzregierung.

Wissenswertes 20


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ADRESSEN

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Fürstbischöflicher Palast Lüttich Place Saint Lambert B-4000 Lüttich

Steinzeug Raeren Töpfereimuseum Raeren Burgstraße 103 B-4730 Raeren Tel.: +32 (0) 87 85 09 03 info@toepfereimuseum.org www.toepfereimuseum.org

Wohnhaus von Robert Schuman in Scy-Chazelles (bei Metz)

STEINZEUG RAEREN Der belgische Grenzort Raeren ist vor allem durch seine traditionelle Töpfereikunst bekannt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde hier Steinzeug, eine Form von dichtgebrannter Keramik, hergestellt und in die ganze Welt exportiert. Zuerst nur als Vorratsgefäße für den Haushalt gebraucht, diente das Steinzeug mit seinen detailreichen Kerbungen von Wappen und Medaillons später zunehmend dekorativen Zwecken. Das künstlerische Erbe ist im Töpfereimuseum der Burg Raeren ausgestellt.

8–12 rue Robert Schuman F-57160 Scy-Chazelles Tel.: +33 (0) 38 73 50 140 maison-robert-schuman@cg57.fr www.maison-robert-schuman.eu

GRUPPENANGEBOTE

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Töpfereimuseum Raeren

WOHNHAUS VON ROBERT SCHUMAN IN SCY-CHAZELLES (BEI METZ) Robert Schuman gilt als einer der Väter Europas. Er gründete die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und legte damit den Grundstein für den Binnenmarkt und die Europäische Union. Der damals erste Präsident des Europäischen Parlaments lebte viele Jahre im französischen Scy-Chazelles. In seinem Wohnhaus ist seine Persönlichkeit immer noch zu spüren.

Wissenswertes Wissenswertes 21 21

Ferienaktionen für Kinder www.toepfereimuseum.org/de_DE/museum/ studio Führungen für Gruppen bis 25 Personen zu verschiedenen Themen durch das Museum und in die Umgebung Anmeldungen unter Töpfereimuseum Raeren Burgstraße 103 B-4730 Raeren Tel.: +32 (0) 87 85 09 03 info@toepfereimuseum.org www.toepfereimuseum.org


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NVENNBAH KM 125 RADWEG: ICHTE H C S BAHNGE N D ERRA EL

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01 Radbrücke über die Our

Drahtesel statt Dampfross Bahngeschichte und -geschichten EINST SCHNAUFTEN AUF DER VENNBAHN DIE EISENBAHNEN AUF DEM WEG VON AACHEN IN DEN NORDEN LUXEMBURGS, BALD WERDEN ALLENFALLS RADLER SCHNAUFEN, WENN SIE DEN 125 KILOMETER LANGEN RADWEG ENTLANG FAHREN.

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rühestens ab Ende 2012 wird die ehemalige Bahntrasse zwischen Aachen und Trois­ vierges im Norden Luxem­ burgs durchgängig befahrbar sein und ist dann einer der längsten Bahntrassen­ radwege Europas. Die Vennbahn verspricht entspanntes Radfahren und Natur pur, denn die Landschaftsräume in Eifel und Ardennen kennen keine Landesgrenzen und sind seit eh und je grün. Es bleibt viel Gelegenheit, den Zauber der Natur zu genießen, denn es ist ein gemütliches Radeln. Da sich Eisenbahnlinien und steile Anstiege in der Regel nicht vertragen, beträgt die höchste Steigung auf der größtenteils asphaltierten Strecke auch nur 3 Pro­ zent, und ist somit auch für weniger ambitionierte Radfahrer leicht zu be­ wältigen. Viel erinnert nicht mehr an den einstigen Betrieb der Vennbahn zwischen Aachen und dem Norden des Großherzogtums. Vereinzelt aufgelassene Bahnhöfe wie beispielsweise in Raeren, Walheim oder

Sourbrodt, abgestellte Waggons oder erstarrte Signalanlagen sind heute nur noch stumme Zeugen einer glorreichen Vergangenheit. An manchen ehemaligen Bahnhöfen vermitteln Ausstellungen und Bahnrelikte Geschichte und Geschichten zur Vennbahn und machen den Radweg zu einer Traumstrecke für alle Eisen­ bahnfans. Ganz andere Geschichten erfahren die Radgäste in Mützenich und der Exklave Ruitzhof. Früher überquerte die Bahn auf ihrem Weg mehrmals die deutsch­ belgische Grenze und war Tummelplatz von Kaffeeschmugglern. Bis 1953 wur­ den Schätzungen zufolge an die 1.000 Tonnen Kaffee „schwarz“ über die Gren­ ze nach Deutschland gebracht. Schmuggeln muss heute keiner mehr. Längst ist das Trennende überwunden und das Verbindende wird betont. Ob auf dem Weg oder in den Gaststätten kommt man schnell mit anderen Radlern und den Einwohnern in Kontakt. Und so sind heutige Grenzerfahrungen durch­ weg positiv, vor allem, wenn es um die Regionalküche in der Eifel und belgische Kulinarik auf der Nachbarseite geht.

VENNBAHN RADWEG Hinweis: Im Sommer 2012 ist die Venn­ bahn noch nicht durchgängig befahrbar, www.vennbahn.eu informiert über den aktuellen Stand der Arbeiten. Auf der Website finden sich auch Vorschläge für Radtouren.

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RADWANDERN

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Radtouren durch die Großregion Velo vis à vis 330 km lange Route entlang des deutsch­ französischen Grenzraumes Lothringen­ Saarland. Unterschiedliche Schwierigkeits­ grade. www.velovisavis.eu

Saar-Elsass-Radtour 276 km familienfreundliche Radwege verbinden Trier und Straßburg. Die grenz­ überschreitende Saar­Elsass­Radtour geht vorbei an historischen Städten, malerischer Landschaft und romantischen Schleusen. www.tourismus.saarland.de „Saar­Elsass­Radtour” ab 297 € 6 Ü / F und Radwanderkarte Etappen: Trier – Merzig (45 km) – Saar­ brücken (50 km) – Mittersheim (70 km) – Saverne (80 km) – Strasbourg (40 km) Weitere Informationen und Buchungen: Tourismus Zentrale Saarland GmbH Franz­Josef­Röder­Str. 17 D­66119 Saarbrücken Tel.: +49 (0) 68 19 27 200 Fax: +49 (0) 68 19 27 20 40 www.tourismus.saarland.de

Sternradwanderung ab Weismes 2 Ü / F, 2 Abendessen, 2 Picknickpakete, 3 Tage E­Bike Verleih, Kartenmaterial und Dokumentation. Tagesetappen von 35 – 50 km. Ab 269 € Weitere Informationen und Buchungen: Tourismusagentur Ostbelgien Hauptstraße 54 B­4780 St. Vith Tel.: +32 (0)80 28 09 97 Fax: +32 (0)80 22 65 39 www.eastbelgium.com


01 Europadenkmal in Überherrn-Berus

EIN DEN KMA FÜR DIE L FREUND SCHAFT

Denkmal statt Schlagbaum Europa erwandern MITTEN AUF DER GRENZE STEHT DAS EUROPA-DENKMAL, AUSGANGSPUNKT ODER ZWISCHENSTOPP MIT TRAUMAUSSICHT FÜR WANDERUNGEN IM GRENZGEBIET VON DEUTSCHLAND UND FRANKREICH.

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GRUPPENANGEBOTE

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Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen wurde 1998 als erstes grenzüberschreitendes Biosphärenreservat der EU gegründet. Über die Website www.pfaelzerwald.de können zertifizierte Natur- und LandschaftsführerInnen gebucht werden, die mit natur- und landeskundlichen Touren einmalige Einblicke in den Naturpark ermöglichen.

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uch in Überherrn-Berus, im westlichen Teil des Saarlandes, ist die Grenze längst nicht mehr sichtbar. Auf ihr erhebt sich seit 1970 auf 360 Metern Höhe das Europadenkmal. Dort, wo einst Schmuggler nach Lothringen huschten, spazieren heute Touristen. „Ich gehe hier auf Tuchfühlung mit Frankreich und Deutschland“, freut sich Margot aus dem nahen Saarlouis. Die Rentnerin kommt öfter zum EuropaDenkmal und genießt die Aussicht. „Wir haben uns hier ohnehin immer eher als Europäer denn als Deutsche gefühlt“, so die 67jährige, „bei uns herrschte schon immer ein französisches Lebensgefühl. Dank EU und Schengen können wir das nun richtig ausleben.“ Marc hingegen ist zum ersten Mal hier. Der Student kommt aus Hamburg und sagt: „Bislang war Europa für mich ein abstrakter Begriff. Aber hier wird das begreifbar. Du stehst am Europa-Denkmal und schaust in die eine Richtung nach Frankreich und in die andere nach Deutschland und spürst, es gibt mehr, das uns verbindet, als was uns trennt.“

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WANDERN

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Dreiländerwanderweg Am Ufer der Mosel führt dieser Pfad den Wanderer durch das Dreiländereck DeutschlandFrankreich-Luxemburg. Der Rundweg beträgt 10 km. Start- und Zielpunkt: Schengen. www.perl-mosel.de

Vernetzte Naturparks Im Netzwerk der Naturparks in der Großregion (NNG) arbeiten verschiedene Naturparks zusammen, u.a. um sich stärker als touristisches und kulturelles Ausflugs- und Reiseziel positionieren zu können. Zu ihnen gehören die Parcs Naturels des Deux Ourthes, de la Haute-Sûre Forêt d’Anlier, de la Vallée de l’Attert, de l’Our, de la Haute-Sûre, der Naturpark Hohes Venn-Eifel sowie der Parc Naturel régional de Lorraine.

Berus Tafeltour Die grenzüberschreitende Berus Tafeltour verläuft entlang natur- und kulturräumlich interessanter Abschnitte und lebt von dem ständigen Miteinander deutscher sowie französischer Geschichte. Start und Ziel am Parkplatz am Europadenkmal in Berus Orannastraße D-66802 Überherrn-Berus www.premium-wandern.de


01 „Steine an der Grenze“ – ein Teil der „Straße des Friedens“ 02 Garten für den Frieden in Bitche

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Steinreiche Grenze Kunstverlockung STONEHENGE? HÜNENGRÄBER? DIE RESTE EINES VULKANAUSBRUCHS? KEINESWEGS: ES IST KUNST, DIE SICH LINKS UND RECHTS DES WEGES IN DEN HIMMEL RECKT ODER AN DEN BODEN DRÜCKT.

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uf Höhe des Saargaues zwischen Merzig im Saarland und Launstroff in Lothringen liegen neuzeitliche Megalithskulpturen. Sie sind Teil des Kunstprojekts „Straße des Friedens“ und binden sich so mit ihrem grenzüberschreitenden Konzept in eine noch viel größere Idee der Völkerfreundschaft ein. Die Vision dazu entwickelte der Humanist, Künstler und Pazifist Otto Freundlich in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der im Konzentrationslager Majdanek ermordete jüdische Maler und Bildhauer träumte von einer „Straße der Skulpturen Paris-Moskau“. Sie sollte ein deutliches Zeichen der Verbundenheit und Solidarität unter den Völkern, zugleich ein Schutzwall gegen Krieg und Gewalt sein. Die Idee wurde 1971 vom Künstler Leo Kornbrust aufgegriffen, der im St. Wendler Land eine Straße der Skulpturen inszenierte. 1987 gliederte der Künstler Paul Schneider die von ihm initiierten „Steine an der Grenze“ in die Friedensstraße ein. Gerade im Grenzgebiet wird der völkerverbindende Aspekt deutlich: Die Steine locken den Wanderer, neugierig tritt er heran. Schnell vergisst er dabei, auf welcher Seite der Grenze er nun steht. Die Steine verleiten zur Grenzübertretung und symbolisieren so ein einiges Europa. www.strasse-des-friedens.net

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GÄRTEN

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Gärten ohne Grenzen Der Barockgarten des Parks von Nell im deutschen Perl war der erste, mittlerweile gehören mehr als zwei Dutzend Gärten im Raum Saarland, Lothringen und Luxemburg zum Netzwerk „Gärten ohne Grenzen“. Es entstand in den Achtziger Jahren im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Garten für den Frieden, Bitche, Frankreich Am Fuß der Zitadelle liegt der Garten für den Frieden mit seiner floralen Vielfalt. Die 15.000 m2 große Gartenanlage wurde von internatio-nalen Gärtnern entwickelt. www.gaerten-ohne-grenzen.de Dreiländereck Touristik GmbH Poststr. 12 D-66663 Merzig Tel.: +49 (0) 68 61 | 80 44 - 0 tourismus@merzig-wadern.de www.saarschleifenland.de Moselle Tourisme 2-4 rue du Pont-Moreau F-57003 Metz Tel.: +33 (0) 38 73 75 780 info@moselle-tourisme.com www.moselle-tourisme.com

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GRUPPENANGEBOTE Steine an der Grenze Dreiländereck Touristik GmbH Poststr. 12 D-66663 Merzig Tel.: +49 (0) 68 61 80 440 tourismus@merzig-wadern.de

Gärten ohne Grenzen Moselle Tourisme 2-4 rue du Pont-Moreau F-57003 Metz Tel.: +33 (0) 38 73 75 780 www.moselle-tourisme.com

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Geschichte mahnt Orte des Erinnerns HEUTE IST ES FÜR UNS SELBSTVERSTÄNDLICH, IN FRIEDEN MIT UNSEREN NACHBARN ZU LEBEN. DOCH IST ES NOCH GAR NICHT LANGE HER, DA WAR DAS ANDERS. ERINNERUNGEN DARAN SIND IN DER GROSSREGION LEBENDIG UND MAHNEN AN DIE ZUKUNFT.

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6 BRÜCKE VON REMAGEN

4 BAUGNEZ 44 Ostbelgien Wallonie 26

7 REGIERUNGSBUNKER Koblenz

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10 THE FAMILY OF MAN 5 MARDASSON DENKMAL / BASTOGNE HISTORICAL CENTER

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12 LUXEMBOURG AMERICAN CEMETERY AND MEMORIAL

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11 MUSÉE NATIONAL D’HISTOIRE MILITAIRE DIEKIRCH

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VERDUN

// WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS Durch einen Angriff auf die Festung Verdun versucht der deutsche Generalstabschef von Falkenhayn der französischen Somme-Offensive zuvorzukommen. Die Vereinnahmung der Festung misslingt. Das Verdun-Memorial erinnert an die französischen, deutschen und amerikanischen Soldaten, die 19141918 an den Schlachten beteiligt waren. Es ist eines der bedeutendsten europäischen Gedenkmuseen zum Ersten Weltkrieg. Im Beinhaus von Douaumont werden die Gebeine von anonymen Gefallenen aufbewahrt. Gedenksteine und Tafeln rund um Verdun erinnern an verschwundene Dörfer, die der Gegner regelrecht eingeebnet hat. www.verdun-tourisme.com

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WATERLOO

// NAPOLEONS ENDE Das kleine Dorf Waterloo wird Zeuge der endgültigen Niederlage Napoleons I. nach seiner Rückkehr von Elba. Auf dem Denkmalshügel erinnert ein Löwe an die legendäre Schlacht bei Waterloo, in der Wellington und Blücher der Herrschaft der Hundert Tage ein Ende setzen. Das Wellington Museum dokumentiert den politischen Kontext Europas vor und nach der Schlacht. www.waterloo.be

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MAGINOTLINIE

// ON NE PASSE PAS Im Mai 1940 durchstößt die deutsche Wehrmacht unter Verletzung der Neutralität der Benelux-Staaten den nach dem französischen Kriegsminister benannten Befestigungsgürtel. Das Geflecht von 150 km unterirdischer Gänge mit 39 Wehrgruppen, 70 Bunkern, 500 Artillerie- und Infanterieblöcken und 500 Kasematten, von Longwy bis Basel entlang der französischen Grenze gezogen, sollte Angriffe aus den Nachbarländern verhindern und galt bis dahin als unüberwindlich. www.maginotlinie.org

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BAUGNEZ 44

// DIE ARDENNENOFFENSIVE Am 17. Dezember 1944 fallen amerikanische Soldaten bei der Kreuzung von Baugnez deutschen SS-Truppen in die Hände und werden erschossen. Dieser Vorfall erlangt unter dem Namen „Malmedy-Massaker” traurige Berühmtheit. Das Baugnez 44 Historical Center bei Malmedy erinnert an das Blutbad und die erbitterten Kämpfe, die als Hitlers „Operation Wacht am Rhein“ und „Ardennenoffensive“ in die Geschichte eingehen. www.baugnez44.be

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MARDASSON DENKMAL / BASTOGNE HISTORICAL CENTER

// GEDENKEN AN DEN 2. WELTKRIEG Ebenfalls an die Ardennenschlacht erinnern das Mardasson Denkmal und weitere Denkmäler in Bastogne sowie das Bastogne Historical Center (voraussichtliche Wiedereröffnung 2013). www.bastognehistoricalcenter.be

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BRÜCKE VON REMAGEN

// DAS WUNDER VON 1945 „Die Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert!“ ruft General Eisenhower, als die ersten US-amerikanischen Soldaten am 7. März 1945 die Brücke von Remagen, einen der strategisch wichtigsten Punkte beim Kampf um die Rhein-Überquerung, passieren. Zwei Sprengversuche der deutschen Verteidigung waren fehlgeschlagen. www.bruecke-remagen.de

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REGIERUNGSBUNKER

// ZEUGNIS DES KALTEN KRIEGES Der Regierungsbunker im Ahrtal war das geheimste und teuerste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Fertigstellung 1971 umfasste die Anlage auf 17,3 Kilometern 936 Schlaf- und 897 Büroräume und war für die zivilen Be-

Orte Orte des des Erinnerns Erinnerns 27 27

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hörden insbesondere aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt. Seit 2008 ist der erhaltene Teil des Bunkers Dokumentationsstätte und entführt die Besucher in 1,5 Stunden durch eine unterirdische Welt, die noch bis vor kurzem strenger Geheimhaltung unterlag. www.regbu.de

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WESTWALLMUSEEN SAAR-MOSEL

// DENKMAL ALS BIOTOP Die Reste des Westwalls stammen von dem zwischen 1938 und 1940 von Hitler an der Westgrenze des Deutschen Reiches errichteten Verteidigungssystems mit 630 km Länge. Es bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräbern und Panzersperren und verlief von Kleve an der niederländischen Grenze in Richtung Süden bis nach Weil am Rhein. Von dieser Verteidigungslinie sind noch 900 Bunker erhalten, allein 600 im Saarland. Einige der Bunker sind Besuchern zugänglich, beispielsweise in Dillingen, Nalbach, Merzig, Haustadt, Sinz und Wiltingen. www.westwallmuseen-saar-mosel.eu


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SPICHEREN

// IM BILDUNGSWALD Zahlreiche Denkmäler erinnern auf den Spicherer Höhen an den Sturm deutscher Regimenter gegen die Franzosen am 6. August 1870. Heute führt ein historischer Lehrpfad, der an der Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers Neue Bremm beginnt, hinauf an den gemeinsamen Ort der Erinnerung und Aussöhnung, den „Deutsch-Französischen Kultur- und Naturpark Spicheren“. www.spicheren.fr

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THE FAMILY OF MAN

// GEDÄCHTNIS DER MENSCHHEIT 1955 präsentiert der amerikanische Fotograf luxemburgischer Abstammung Edward Steichen im Museum of Modern Art in New York ein gigantisches Fotoprojekt. „Die ganze Menschheit ist eine Familie“ lautet die Botschaft der Ausstellung, die über die Grenzen von Ideologie, Rasse und Kultur hinweg das Leben abbildet. Heute sind die ins UNESCO Kulturerbe aufgenommenen Fotos aus 68 Ländern im Schloss von Clervaux in Luxemburg untergebracht. Das Schloss und die Ausstellung werden derzeit restauriert, voraussichtliche Wiedereröffnung 2013. www.family-of-man.public.lu

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WEITERE ERINNERUNGSORTE: 13 Musée de la Guerre de 1870 – Gravelotte (Eröffnung Sommer 2013) 14 Zitadelle von Bitche, www.citadelle-bitche.com 15 Henri-Chapelle Americain, Cemetery and Memorial 16 Friedenskapelle Oberperl-Merschweiller 17 Konzentrationslager in Hinzert 18 Fort von Barchon 19 Fort von Battice, www.welcome.to/fort-battice 20 Fort von Eben-Emael, www.fort-eben-emael.be 21 Fort von Embourg 22 Fort von Flémalle 23 Fort von Hollogne 24 Fort von Lantin, www.fortdelantin.info 25 Fort von Loncin 26 Fort von Pontisse 27 Fort von Tancrémont, www.fort-de-tancremont.be

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NATIONALES MILITÄRMUSEUM DIEKIRCH

// ZEITREISE IN DIE ARDENNEN Das Museum schickt den Besucher auf eine beeindruckende Reise in den Winter 1944 – 45, als die deutsche Wehrmacht in einer verzweifelten Offensive gegen die Westalliierten in den Ardennen im Schnee versank. In Dioramen und anhand einer großen Sammlung von Exponaten werden die Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung ebenso gezeigt wie die der Soldaten. www.nat-military-museum.lu

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LUXEMBOURG AMERICAN CEMETERY AND MEMORIAL

// MAHNMAL DER FREIHEIT Der amerikanische Militärfriedhof in Hamm mit 5076 bogenförmig angelegten weißen Kreuzen erinnert an die US-Soldaten, die Ende des Zweiten Weltkrieges während der Ardennenoffensive 1944 / 45 ihr Leben ließen. Der Befehlshaber der III. USArmee, General George S. Patton, wurde auf seinen Wunsch hier begraben. Das Ehrenmal gedenkt der Freiheit. www.lcto.lu

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Orte des Erinnerns 28


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01 Serge Barcellini, Direktor der Initiative Mission Histoire

MISSION HISTOIRE Auf den Spuren der Erinnerung

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wischen 1914 und 1918 begegneten sich in der Region Meuse 6 Millionen Soldaten. Es hinterbleiben eine zerstörte Region, verlassene Dörfer und ein Nachkriegstrauma, das das Departement zum Pilgerort von Besuchern aus aller Welt werden lässt. Für die Initiative Mission Histoire des Conseil Général de la Meuse ist seine Geschichte eine Herausforderung, die aber der Region auch neue Möglichkeiten bietet. „Die tragische Geschichte, die das Departement Meuse erlitten hat, ist heute eine Chance. Die Chance, eine geschichtliche Tragödie in eine ökonomische Chance zu verwandeln.“ sagt der Direktor der Initiative, Serge Barcellini. Heute zählt das kleine französische Departement 180.000 Einwohner und bereitet sich auf das Hundertjahrgedenken des 1. Weltkrieges vor. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen Schutz und Gestaltung der Gedenkstätten, die Organisation von internationalen wissenschaftlichen Begegnungen und die Aufnahme der einzigartigen Erinnerungsorte in das UNESCO Weltkulturerbe. „14–18 – die Zeit der Geschichte“ lautet das Gedenkprogramm, das sich allen Phasen der Schlachten in der Meuse von 1914 bis 1918, auf allen Schlachtfeldern von Verdun 1916 bis in die Argonne, vorbei an dem Stellungsbogen von Saint-Mihiel, widmet.

Orte Orte des des Erinnerns Erinnerns 29 29

INFORMATIONEN

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14 –18 – die Zeit der Geschichte Zum Hundertjahrgedenken werden auch weniger bekannte Aspekte und Schauplätze des Krieges in der Region der Meuse den Besuchern präsentiert. Eine neue Beschilderung der Straßen im gesamten Departement, die Errichtung von Informationstafeln zur Geschichte und die Erstellung von Faltbroschüren führen durch die verschiedenen Gedenkstätten. Der 1. Weltkrieg wird auch Thema diverser Musik-, Foto-, Literatur- und Theaterfestivals der Region sein. Die Internetseite der Mission Histoire bietet schon heute zahlreiche Informationen und einen Countdown bis zum Hundertjahrgedenken. www.verdun-meuse.fr


INTERV IEW: LUC BE CQUER , DIREKT O R WELTFR IEDEN ZENTRU SM

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Nie wieder Krieg Gemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz SEIT 1916 STEHT DER SLOGAN „ON NE PASSE PAS!“ FÜR DEN FRANZÖSISCHEN SIEG IN VERDUN. HEUTE IST DIE STADT WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS. IM EHEMALIGEN BISCHOFSPALAST IST DAS WELTZENTRUM FÜR FRIEDEN, FREIHEIT UND MENSCHENRECHTE UNTERGEBRACHT. DER DIREKTOR LUC BECQUER IM INTERVIEW.

VERDUN TRÄGT DEN TITEL „WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS“ – WIE IST DIE STADT ZU DIESER AUSZEICHNUNG GEKOMMEN? Das ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Nach dem ersten Weltkrieg während der 20er und 30er Jahre fanden Wallfahrten von Friedenspilgern und Kriegsgegnern zu den Schlachtfeldern statt, an denen Franzosen und Deutsche teilnahmen. Darunter waren aber auch Mitglieder der NSDAP, wovon Fotos zeugen, auf denen die unheilverkündende Fahne mit dem Hakenkreuz

weht. Damit fing es an. Nach dem 2. Weltkrieg war es schließlich General de Gaulle, der Verdun 1965 den Namen „Hauptstadt des Friedens“ gab.

AUF WESSEN INITIATIVE GEHT DIE GRÜNDUNG DES WELTFRIEDENSZENTRUMS ZURÜCK? Das Zentrum wurde 1994 vom damaligen französischen Premierminister, Édouard Balladur, und dem Minister für Kultur, François Léotard, eröffnet. Dem Verbund des Welt-

Interview 30


01 François Mitterand und Helmut Kohl vor den Gräbern in Verdun 02 Luc Becquer, Direktor des

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Weltfriedenszentrums

auf Jugendliche aus Ländern, die in Krisenregionen leben oder Ländern, die noch vor kurzem Konfliktherde waren – wie Palästina, Zypern und Irland.

friedenszentrums ist der prächtige Bischofspalast aus dem 18. Jahrhundert zur Verfügung gestellt worden, in dem wir uns befinden.

NACH DER BESICHTIGUNG DER SCHLACHTFELDER VON VERDUN MÖCHTEN SIE DEN BESUCHERN EIN ANDERES GESICHT ZEIGEN – WELCHES?

WAS SOLLTE MAN IN VERDUN UNBEDINGT NOCH BESICHTIGEN ?

Unser Ziel ist, darüber nachzudenken, dass sich zahlreiche Konflikte heute wiederholen, und zu sagen: Nie wieder das! Und dieses „Nie wieder!“ auch umzusetzen. Unser Name ist „Weltzentrum des Friedens, der Freiheit und der Menschenrechte“. Wir arbeiten nicht nur dafür, den Frieden zu sichern, sondern auch die Freiheit und die Toleranz.

Ich empfehle auf jeden Fall, die Schlachtfelder aufzusuchen und das Memorial von Verdun. Das ist ein sehr informatives Museum über den 1. Weltkrieg. Außerdem sollte man das Beinhaus von Douaumont besuchen, ein sehr berührender Ort, an dem die Knochen unbekannter französischer und deutscher Soldaten ruhen. Außerdem empfehle ich ganz einfach, zu Fuß durch die Wälder der roten Zone zu wandern, um nachzuvollziehen, wie sehr das Gebiet durch die grauenhafte Schlacht von Verdun dauerhaft zerstört wurde. Überall in der Landschaft sieht man Schneisen, Löcher und sogar Eisenteile und Knochenreste.

WAS GENAU WIRD DEN BESUCHERN DES WELTFRIEDENSZENTRUMS GEZEIGT? Wir zeigen wechselnde Ausstellungen zu gesellschaftlichen Themen, über gegenwärtige Konfliktherde und welche, die den Bezug zwischen vergangenen und gegenwärtigen Konflikten herstellen. Wir veranstalten Filmreihen, Konferenzen, Seminare und organisieren für Jugendliche internationale Friedensklassen. Daran nehmen Deutsche und Franzosen teil und treffen

GRUPPENANGEBOTE

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Es stehen verschiedene Gruppenangebote für Schüler und Erwachsene zur Verfügung. Weitere Informationen und Buchungen über www.de.verdun-tourisme.com oder www.tourisme-verdun.fr

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INFORMATIONEN Weltfriedenszentrum Place Monseigneur Ginisty Palais Épiscopal B.P. 183 F-55105 Verdun Cedex Tel.: +33 (0) 32 98 65 500 www.cmpaix.eu

Beinhaus von Douaumont Es beherbergt die Gebeine von 130.000 anonymen französischen und deutschen Soldaten.

Verdun-Memorial Es ist eines der bedeutendsten europäischen Gedenkmuseen zum Ersten Weltkrieg. Neben der Kriegsausrüstung erinnern persönliche Gegenstände und Handwerksstücke aus den Gräben an den Alltag der Männer. Filme, Fotos, Lithografien und Plakate aus der Zeit laden zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen ein.

Zerstörtes Dorf von Fleury Ein Besuch verdeutlicht die gravierenden Schäden, die der Erste Weltkrieg in der Bevölkerung anrichtete. Vor dem Krieg lebten in neun „für Frankreich gefallenen“ Dörfern 3.000 Menschen. Die Bevölkerung sah sich zur Flucht gezwungen. Die Zerstörungen waren so verheerend, dass 1918 an eine Rückkehr nicht zu denken war. Die Explosionsgefahr vereitelte den Wiederaufbau.

Interview Interview 31 31

Pass’musées Verdun 14 / 18 Mit dem Museen- und DenkmälerPass können die Gedenkstätten zu ermäßigtem Eintritt besucht werden, gültig für die Zitadelle, die Festung von Vaux, das Memorial, das Beinhaus und die Festung von Douaumont. Preise: Erwachsene 20 € (statt 26 €), Kinder (8 bis 16 Jahre) 10,50 € (statt 13 €). www.de.verdun-tourisme.com Weitere Informationen: Office du Tourisme de Verdun www.tourisme-verdun.fr


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SaarLorLux im Kunstrausch Kultur als Bindekraft der europäischen Idee BESCHRIEBEN IST MONO 2012 SCHNELL: 20 MONOGRAFISCHE AUSSTELLUNGEN AN 15 KUNSTORTEN IN DREI LÄNDERN – DAS ANSCHAUEN DAUERT SICHER LÄNGER. PROF. DR. MEINRAD MARIA GREWENIG, GENERALDIREKTOR DER VÖLKLINGER HÜTTE, IM INTERVIEW. WAS IST DIE IDEE HINTER MONO 2012? WARUM „NUR” IM GEBIET SAARLORLUX?

WIE ENG SIND DIE KONTAKTE DER KULTURELLEN INSTITUTIONEN IN DER GROSSREGION?

Die Idee zu MONO 2012 wurde vor drei Jahren geboren. Die großen Kulturinstitutionen der Großregion mit dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte, dem Centre Pompidou Metz, dem MUDAM Luxemburg sowie dem Saarlandmuseum wollten parallel zur dOCUMENTA (13) ein gemeinsames Projekt durchführen. Wir haben uns damals auf monografische Ausstellungen verständigt. Nach jetzigem Stand findet MONO 2012 im SaarLorLuxRaum statt, wir arbeiten aber daran, das Projekt in die Großregion zu katapultieren.

Wir kennen uns natürlich und wissen was bei dem anderen passiert. Jetzt präsentieren wir uns zusammen, ein Meilenstein im Aufeinanderzugehen. Die Kontakte werden intensiver und enger.

WAS STÄRKT DEN EUROPÄISCHEN GEDANKEN MEHR: KULTUR ODER POLITIK? Kultur ist die Bindekraft der europäischen Idee, Politik ihre Begleitmusik.

WAS IST IHR GEHEIMTIPP FÜR MONO? WELCHE AUSSTELLUNG SOLLTE MAN KEINESFALLS VERPASSEN? Ich empfehle Ihnen, sich Zeit zu nehmen und alle Präsentationen anzusehen. Es sind nicht nur außergewöhnliche, künstlerische Positionen zu entdecken, man spürt auch, wie die Kulturvermittler der Großregion ticken. Mono 2012 im Saarland, in Lothringen und Luxemburg 01. Juni – 09. September 2012 www.mono2012.eu

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01 Die Serie „Chinese Pool Portraits” zu sehen in der Roland­Fischer­Ausstellung im Rahmen von MONO 2012 02 Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig 03 Besucher des MUDAMs in Luxemburg

INTERV IEW: PROF. D MEINRA R. D MARIA GREWE NIG

04 Bild aus der Serie „Fassaden” von R. Fischer im Rahmen von MONO 2012 05 Centre Pompidou – Metz

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Centre Pompidou­Metz, avril 2010 © Shigeru Ban Architects Europe et Jean de Gastines Architectes, avec Philip Gumuchdjian pour la conception du projet lau­ réat du concours / Metz Métropole / Centre Pompidou­Metz / Photo Roland Halbe

Grenzüberschreitende Festivals „Zusammen sind wir stark!“ WAS VERBINDET MENSCHEN BESSER ALS KULTURELLE UND INSPIRIERENDE ERLEBNISSE? GENAU AUS DIESEM GRUND SETZT DIE GROSSREGION SCHWERPUNKTE IN DER GRENZÜBERSCHREITENDEN ZUSAMMENARBEIT. GROSSE BEACHTUNG BEI DEN FESTIVALS FINDEN KULTURELLE UND KREATIVE AKTIONEN FÜR JUNGE MENSCHEN. VERANSTALTUNGEN IN DER GROSSREGION WERDEN AUF WWW.PLURIO.NET GEFÜHRT.

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JOURNÉE DE LA GRANDE RÉGION

// 25. UND 26. AUGUST, METZ Drei Sprachen, fünf Regionen, vier Länder: am 25. und 26. August 2012 wird der Tag der Großregion gefeiert. Nach Schengen im Jahr 2010 und Berlin im Jahr 2011 wird der Veran­ staltungsort in diesem Jahr das franzö­ sische Metz sein. Der große Tag der Großen Region lässt neben den wirtschaftlichen, politi­ schen, akademischen und kulturellen

Beziehungen vor allem die Freiheit Eu­ ropas mit einem Volksfest hochleben. Das Angebot reicht von Informations­ ständen über Konzerte, bis zu Märkten mit regionalen Produkten. www.cr­lorraine.fr

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PERSPECTIVES

// FRÜHJAHR, SAARBRÜCKEN Was 1978 als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Kulturereignis der Großregion. Das deutsch­französische Festival der

Interview Interview 33 33

Bühnenkunst verbindet kulturellen Austausch mit kreativem Flair. Dies gelingt zum Einen durch die inhaltliche deutsch­französische Ausrichtung sowie der Austragung des Festivals an außergewöhnlichen Spielorten in Saarbrücken und dem französischen Departement Moselle. Sowohl renom­ mierte Künstler als auch talentierte Neuentdeckungen stehen dort vor ei­ nem großen, internationalen Publikum auf der Bühne. www.festival­perspectives.de


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ND FESTE U LS IM FESTIVA UF LA JAHRES

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DEUTSCH-FRANZÖSISCHER OSTERMARKT

// PALMSONNTAG, NIEDERKIRCHEN Bereits seit 18 Jahren findet der deutschfranzösische Ostermarkt in Niederkirchen bei Otterberg statt. Organisiert wird er von der deutsch-französischen Gemeinschaft. Ein internationales Publikum bewundert und erwirbt jedes Jahr am Palmsonntag österliches Kunsthandwerk. Für das leibliche Wohl sorgen Spezialitäten aus beiden Nationen: Es werden deutsche Kuchen sowie französische Gourmetteller mit Käse und Pasteten angeboten, dazu reicht man Wein oder Crémant aus den umliegenden Weinbauregionen der Mosel.

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FESTIVAL CRÉAJEUNE, IM FRÜHJAHR

// FILMFESTIVAL JUNGER VIDEOKÜNSTLER, LUXEMBURG, SAARBRÜCKEN, TRIER, METZ Weil ihnen die ernsten Themen des Alltags am Herzen liegen oder einfach aus Spaß am Filmdreh – beim Festival Créajeune zeigen junge Filmemacher aus der Großregion ihre Werke. In allen Genres – Spielfilm, Reportage, Anima-

Wissenswertes 34

tionsfilm und Musikclip – geben die unter 30-jährigen kreativ Einblicke in ihr Leben und ihren Blick auf die Welt. Alle Filme sind untertitelt. www.quattropole.org www.filmbuero-saar.de

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EUROPÄISCHE KINDERUND JUGENDBUCHMESSE, IM MAI

// SAARBRÜCKER SCHLOSS UND UMGEBENDE MUSEEN UND KULTURINSTITUTIONEN Wenn die Raupe Nimmersatt mit Pippi Langstrumpf plaudert und Harry Potter mit den Fünf Freunden Vampire jagt, ist es wieder Zeit für die europäische Kinder- und Jugendbuchmesse. Dort treffen sich Autoren, Illustratoren und Verlage, um die News der Branche zu besprechen. In diesem Rahmen finden zudem Veranstaltungen für Schulklassen, Lesungen internationaler Autoren sowie Ausstellungen statt. www.buchmesse-saarbruecken.eu


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DEUTSCH-FRANZÖSISCHES BRÜCKENFEST, ALLE ZWEI JAHRE IM JULI

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CONTES SANS FRONTIÈRES / GESCHICHTEN OHNE GRENZEN, IM HERBST

// HABKIRCHEN, FRAUENBERG Vorurteile, Unterschiede und Uneinigkeit mit Brot, Wein und Spielen überbrücken, das ist das Ziel des grenzüberschreitenden Brückenfestes. Die saarländische Gemeinde Habkirchen wurde dafür vom Kultusministerium mit der Auszeichnung „Saarländischer Kulturort“ prämiert. Das zweitägige Fest findet traditionell alle zwei Jahre rund um die grenzüberquerende Brücke über die Verbindungsstraße B423 statt. www.tourismus.saarland.de

// FESTIVAL DER GESCHICHTENERZÄHLER, LUXEMBURG UND SCHLOSS MALBROUCK, FRANKREICH Geschichten erzählen, mit Worten jonglieren und damit Grenzen überwinden ist das Motto des internationalen Festivals des Centre Culturel de Rencontre de l’Abbaye de Neumünster (Luxemburg) und des Schlosses von Malbrouck (Frankreich). Das große und kleine Publikum durchlebt dabei Abenteuer, bei denen Welten und Epochen durchschritten werden. www.ccrn.lu

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FESTIVAL MUSIQUE DANS LA VALLÉE DE L’ATTERT, ENDE AUGUST – ENDE SEPTEMBER

// MUSIKFESTIVAL DES „PAYS DE L’ATTERT“: FÜNF KOMMUNEN IN BELGIEN UND LUXEMBURG Klassische Musik an zeitlosen Orten: Ob Jugend- oder Männerchöre, Flötenmusik aus dem 18. Jahrhundert oder Opernaufführungen, die Organisatoren des Festival Musique im Vallée de l’Attert stellen jedes Jahr aufs neue ein variierendes KlassikProgramm in den wunderschönen Kirchen der Region auf die Beine. Initiatoren sind fünf Kommunen aus dem Grenzgebiet Belgien-Luxemburg, die so ihr kulturelles und landschaftliches Erbe teilen möchten. www.aupaysdelattert.be

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FESTIVAL EUROCLASSIC, AUGUST–OKTOBER

// DAS MUSIKEFESTIVAL DER REGION Grenzen überschreiten: Geographisch, musisch, gesellschaftlich. Das alljährliche Musikfestival der Gemeinden Blieskastel, Pays de Bitche, Pirmasens, Zweibrücken und Zweibrücken-Land führt jedes Jahr unterschiedlichste Musikrichtungen, internationale Künstler und vielfältige Interpretationen zusammen. Die Auswahl der Musiker ist mannigfach und reicht von Nigel Kennedy über den Cellisten Julian Steckel zu Roger Cicero. www.euroklassik.zweibruecken.de

PRIMEURS, IM NOVEMBER

// FESTIVAL FRANKOPHONER GEGENWARTSDRAMATIK / FESTIVAL D’ÉCRITURE DRAMATIQUE CONTEMPORAINE, SAARBRÜCKEN Santé! Deutsche und Französische Nachbarn stoßen auf frankophone Theaterstücke und mondiale Freundschaft an. Anlass bietet das Theaterfestival Primeurs, das alljährlich neben den Vorstellungen ein buntes Rahmenpro-

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Wissenswertes Wissenswertes 35 35

gramm aus Live-Hörspielen, Werkstattinszenierungen, Autorengesprächen, Publikumsdiskussionen mit Schriftstellern und Konzerten auf die Bühne bringt. Zudem kürt das Publikum den besten Autor. www.saarbruecken.de www.institutfrancais.de

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Weitere Angebote und Information TOURISMUS ZENTRALE SAARLAND GMBH

Franz­Josef­Röder­Straße 17 D­66119 Saarbrücken Tel.: + 49 (0) 68 19 27 20­0 | Fax: + 49 (0) 68 19 27 20 40 info@tz­s.de www.tourismus.saarland.de

COMITÉ RÉGIONAL DU TOURISME DE LORRAINE

Abbaye des Prémontrés – BP 97 F­54704 Pont à Mousson Cedex Tel.: + 33 (0) 38 38 00 180 | Fax: + 33 (0) 38 38 00 188 info@tourisme­lorraine.fr www.tourisme­lorraine.fr

PROJEKTBÜRO

Tourismusmarketing für die Großregion c / o Tourismus Zentrale Saarland GmbH Franz­Josef­Röder­Straße 17 | D­66119 Saarbrücken Tel.: + 49 (0) 68 19 27 200 | Fax: + 49 (0) 68 19 27 20 75 info@tourismus­grossregion.eu www.tourismus­grossregion.eu

PROJEKTLEITUNG

Birgit Grauvogel | grauvogel@tourismus­grossregion.eu Kerstin Peters | peters@tourismus­grossregion.eu Véronique Doh | doh@tourisme­granderegion.eu

OFFICE NATIONAL DU TOURISME DU GRAND-DUCHÉ DE LUXEMBOURG

BP 1001 | L­1010 Luxembourg Tel.: + 352 42 82 82 220 | Fax: + 352 42 82 82 30 info@visitluxembourg.lu www.visitluxembourg.lu

RHEINLAND-PFALZ TOURISMUS GMBH

Löhrstraße 103­105 | D­56068 Koblenz Tel.: + 49 (0) 2 61 91 520­0 | Fax: + 49 (0) 2 61 91 520­40 info@rlp­info.de www.rlp­info.de

TOURISMUSAGENTUR OSTBELGIEN

Hauptstraße 54 | B­4780 St. Vith Tel.: + 32 (0) 80 22 76 64 | Fax: + 32 (0) 80 22 65 39 info@eastbelgium.com www.eastbelgium.com

WALLONIE-BRUXELLES TOURISME, ASBL

Rue Saint Bernard 30 | B­1060 Bruxelles Tel.: + 32 (0) 25 04 02 00 | Fax: + 32 (0) 25 13 93 95 66 info@opt.be www.opt.be

Touristische Projektpartner | Opérateurs du Tourisme

Projekt / Projet Interreg IV-A „Aufbau eines transnationalen Marketingkonzepts für den Tourismus in der Großregion“ «Création d’un concept de marketing transnational commun pour le tourisme dans la Grande Région» Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Kofinanzierer | Cofinanceurs

Programms INTERREG IV­A Großregion. Projet cofinancé par le Fonds européen de développement régional dans le cadre du programme INTERREG IV­A Grande Région. Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft. L’Union européenne investit dans votre avenir.


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