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Autonom in die Zukunft

In den Gardens by the Bay reiben sich Besucher mitunter verwundert die Augen: Immer wieder kurven kleine Shuttles durch den Park und bringen die Besucher von einer Ecke der weitläufigen Anlage zur anderen Seite. Überraschend ist nur: Der Fahrerplatz ist leer!

Wenn es um autonomes Fahren geht, ist Singapur absoluter internationaler Vorreiter: Hier wird nicht nur intensiv geforscht, die autonomen Fahrzeuge sind teils auch schon im Einsatz. In den Gardens by the Bay beispielsweise und auf der Strecke von der Nanyang Technological University (NTU) zum 1,5 Kilometer entfernten CleanTech Park verkehrt ein elektrischer TestShuttle genauso wie im Innovations-Distrikt One-North. Ihren Weg finden die futuristischen Gefährte durch den Einsatz von GPS, intelligenten Kameras sowie Lidar-Sensoren, deren Laserstrahlen das Umfeld abtasten und Hindernisse erkennen. Und in Zukunft sollen es noch mehr autonome Fahrzeuge werden. Pendler sollen die „Robotaxis“ bald mit dem Smartphone rufen

können, um beispielsweise von der MRT-Station nach Hause zu fahren – oder, im Falle eines Touristen, zum Hotel. Auch Airtaxis sind mittlerweile in der Erprobungsphase. Auf dem Marina Bay Sands soll sogar ein Vertiport entstehen, ein Flughafen für elektrische Senkrechtstarter; über weitere Landeplätze wird bereits verhandelt.

Mehr Grün durch Fortschritt

Fahrerloser Verkehr in Singapur: MRT-Zug (links) und Skytrain im Changi Airport (rechts)

Mitfahren erlaubt! Der klimatisierte „Auto Rider“ in den Gardens by the Bay verkehrt täglich von 10 bis 21 Uhr im Zwanzig-Minuten-Takt. Startpunkt ist der Bayfront Plaza, die Endstation liegt am Flower Dome. Die Tickets gibt es für 5 SGD am Self-Ticketing-Kiosk am Bayfront Plaza und am Flower Dome.

ein wichtiger Teil der nachhaltigen Verkehrsplanung. Neu errichtete Stadtviertel bieten zudem die Möglichkeit, die neue Infrastruktur mit autonomen Fahrzeugen von vornherein zu berücksichtigen und beispielsweise Bus-Trassen einzurichten, die auf den fahrerlosen Verkehr ausgerichtet sind. Geforscht wird aber nicht nur im Personenverkehr: Schon ab 2022 sollen in mehreren Pilotprojekten auch Lasten autonom den so genannten „letzten Kilometer“ transportiert werden. Ein angenehmer Nebeneffekt ist: Durch autonome Fahrzeuge, die teils auch unterirdisch verkehren werden, wird noch mehr Oberfläche in der Stadt für Grünflächen zur Verfügung stehen. Die MRT fährt übrigens schon seit längerem größtenteils ohne Fahrer.

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