Ideen für die Weiterentwicklung des Turniers sind vorhanden Knapp eine Million Schweizer Franken beträgt das Budget des Swiss Seniors Open, des grössten Golfturniers der Deutschschweiz. Auch für die regionale Wirtschaft ist das Turnier eine wichtige Konstante – seit 1997. April entscheiden müssen, die Reissleine zu ziehen – aus rein wirtschaftlichen Gründen. Es gibt bei der Planung eines solchen Events einen Punkt, an dem man aus wirtschaftlichen Aspekten frühzeitig die Konsequenzen abwägen muss, bevor noch mehr organisatorische Kosten auflaufen. Im April 2020 standen wir an diesem Punkt – die Kosten waren absehbar, eine Perspektive für eine sichere Durchführung fehlte. Der Entscheid zur Absage fiel damals schweren Herzens, war aus finanzieller Sicht aber richtig. 2021 dagegen wurden wir zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt behördlich zur Absage gezwungen, entsprechend waren bereits massiv höhere Kosten aufgelaufen.
Ralph Polligkeit ist OK-Präsident und Turnierdirektor des Swiss Seniors Open; das grösste Golfturnier der Deutschschweiz ist mit einer Million Schweizer Franken Budget auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region.
Kein anderes Turnier der Legends Tour wird seit so langer Zeit auf dem gleichen Platz ausgetragen wie das Swiss Seniors Open in Bad Ragaz. Das hat auch wirtschaftliche Gründe, denn ein Event mit einer Million Schweizer Franken Budget will jedes Jahr aufs Neue finanziert werden. Was hinter der Erfolgsgeschichte des Swiss Seniors Open steht, verrät OK-Präsident und Turnierdirektor Ralph Polligkeit im Interview. Herr Polligkeit, das Swiss Seniors Open in Bad Ragaz ist seit 1997 eine grosse Erfolgsgeschichte – mit einem einzigen Schönheitsfehler: Die covidbedingten Absagen in den vergangenen beiden Jahren 2020 und 2021. Wie hart hat Sie das getroffen? Um ganz ehrlich zu sein – die zweite Absage im Jahr 2021 hat deutlich tiefere Wunden
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verursacht als die Absage des Turniers 2020. Dies aus dem einfachen Grund, da wir letztes Jahr fürs Turnier startklar gewesen sind – alle Vorbereitungsarbeiten waren erledigt, der Platz befand sich in Tour-Zustand und sämtliche Teams – sowohl die Festangestellten im Golf Club und Grand Resort, wie auch die 150 Volunteers – standen in den Start löchern, und dann machte uns die Delta- Variante zwei Wochen vor Turnierstart einen Strich durch die Rechnung! Das hat wirklich sehr geschmerzt. 2020 war die Situation eine ganz andere gewesen. Die weltweite Corona-Pandemie hatte zu einer Komplettabsage der gesamten LegendsTour-Saison 2020 geführt, da war nicht nur unser Turnier betroffen, da litten alle Veranstalter gleichermassen, ebenso die Tour Professionals. Damals hatten wir uns Mitte
Nach zwei Jahren Zwangspause sind Sie nun aber zuversichtlich, dass das Swiss Seniors Open im Juli 2022 ausgetragen werden kann. Mit einem Budget von rund einer Million Franken ist es das zweitgrösste Golfturnier der Schweiz. Was war 1997 – vor einem Vierteljahrhundert – der Grund, ein Turnier in dieser Grössenordnung zu lancieren? Wir sind einer der ältesten Golfclubs der Schweiz und gehören zu einem der prestigeträchtigsten Resorts Europas, das auch über zwei eigene Golfanlagen verfügt. Es war den damaligen Verantwortlichen wichtig gewesen, Verbesserungen zu erzielen und zu zeigen, wieviel Golfkompetenz unser Unternehmen hat und wieviel der Golf Club zum Erfolg des Grand Resort Bad Ragaz beiträgt. Sie deuten es an, Sie waren 1997 bei der ersten Austragung noch nicht mit an Bord. 2022 wird aber trotzdem bereits Ihr 20. Tour-Event, das Sie in Bad Ragaz verantworten. Wie fühlt sich das an? Korrekt, in den Anfangsjahren war ich noch nicht dabei. Und kaum zu glauben, aber das Swiss Seniors Open 2022 ist in der Tat der 20. Legends-Tour-Event, den ich präsidieren