Jahresbericht 2012

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Greenpeace In zentralunD oSteuropa

JahreS-

BerIcht

2012


Inhalt

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DIe länDer von Greenpeace cee

BERICHT DES VORSTANDSVORSITZENDEN

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Heinz Reindl über die Bedeutung von GP CEE im Kampf für die Umwelt

BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS

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Alexander Egit blickt auf die Erfolge des Jahres 2012 zurück

LÄNDERPROFILE

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Die acht GP CEE-Länderbüros – gemeinsam für große Ziele

Polen

AUFDECKEN & HANDELN

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Zwölf globale Modekonzerne befreien ihre Produktionskette von gefährlichen Chemikalien

MOBILISIEREN

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Der Kampf um die Arktis beflügelt die ungarische Bevölkerung

SCHÜTZEN

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WEG BEREITEN

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Kroatien fängt an, sich seinen Umweltproblemen zu stellen

EINSETZEN

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Slowakei

Eine langjährige Kampagne verhindert erfolgreich den Ausstoß von vielen Millionen Tonnen CO2

Polen verbannt gentechnisch veränderte Pflanzen von den Feldern

Österreich Ungarn Slowenien

Kroatien

Rumänien

GREENPEACE GLOBAL

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Atemberaubende Aktionen rund um den Globus – was eine weltweit agierende Organisation leistet

INSPIRIEREN

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Unsere Unterstützer erzählen, was sie ganz persönlich mit Greenpeace verbinden

UNTERSTÜTZEN Wie unsere Spender und Spenderinnen das Fundament unserer Arbeit bilden

Bulgarien


BerIcht DeS vorStanDSvorSItzenDen

Heinz Reindl Vorstandsvorsitzender von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa

Umweltprobleme kennen keine Grenzen. Atom-Unfälle betreffen immer auch die Nachbarländer. Der Wind trägt den Feinstaub über die Landesgrenzen hinweg. Giftige Chemikalien gelangen ins Trinkwasser, in Bäche und Flüsse und nahezu alle früher oder später ins Meer. Gefährliche Pestizide beeinträchtigen unsere Gesundheit und bedrohen die Artenvielfalt. Die Verwendung von fossilen Energieträgern führt zu einem weltweiten Klimawandel mit einer Reihe von negativen Begleiterscheinungen. Für Greenpeace gilt: Globale Probleme verlangen nach globalen Lösungen. Politiker denken meist kurzfristig und leider oft nur innerhalb von Landesgrenzen. Eine umso größere Bedeutung kommt daher internationalen Organisationen wie Greenpeace zu. Wir arbeiten unabhängig, global und vor allem langfristig. Wir bleiben Jahre lang an Themen dran und geben nicht auf, bis wir unser Ziel erreicht haben. Wir haben Greenpeace CEE vor nunmehr 30 Jahren gegründet, um dem Umweltschutz nicht nur in Österreich, sondern in der gesamten Region eine starke Stimme zu geben. Noch sind manche unserer Büros klein. Doch umso größer sind ihre Erfolge. Als global respektierte Organisation spielt Greenpeace eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, in Zentral- und Osteuropa das Thema Umweltschutz voranzutreiben. Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit und beeinflussen die Politik. Spektakuläre Aktionen und fundierte Kampagnen machen uns zu einem entscheidenden Akteur in der umweltpolitischen Debatte. Mein Dank gilt allen, die den Erfolg von Greenpeace CEE erst möglich gemacht haben. Den Mitarbeitern, für die ihre Arbeit bei Greenpeace nicht nur Job, sondern Herzensangelegenheit ist. Den Aktivisten, die bei aufsehenerregenden Aktionen kein Risiko scheuen. Den Freiwilligen, die mit vollem Einsatz hinter den Greenpeace-Kampagnen stehen. Vor allem aber Ihnen, die uns als Spender mehr geben als nur Ihre finanzielle Unterstützung. Das Wissen, dass Sie Greenpeace vertrauen, motiviert uns. Mit ihrer Spende geben Sie uns Stärke und Kraft. Stärke in unserem Einsatz gegen die Zerstörung der Umwelt. Kraft, um weiter gemeinsam für eine lebenswerte und friedliche Welt zu kämpfen.

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„2012 hätte ein Meilenstein für die weltweite Umweltbewegung werden können. 20 Jahre nach der wichtigen Umwelt- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen, fand die Folgekonferenz wieder in Rio de Janeiro statt. Sie hätte die Weichen für eine bessere Zukunft stellen können. Doch die Politik hat versagt. Wir kämpfen weiter.“

© Greenpeace / Georg Mayer

„Die Basis des Erfolgs von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa liegt in der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Ihre Unterstützung hat uns auch 2012 inspiriert und bestärkt, neue Herausforderungen anzunehmen und Grenzen zu überwinden.“

BerIcht DeS GeSchäftSführerS

Alexander Egit Geschäftsführer von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa

Wie bereits 1992 war ich auch dieses Mal als österreichischer Delegierter vor Ort. Enttäuscht bin ich nach Hause gekommen. Die Konferenz brachte keine Ergebnisse. Ich schreibe Ihnen dies nicht, um Sie zu entmutigen. Im Gegenteil: Mit diesen Zeilen will ich Ihnen mitteilen, dass sich Greenpeace von den Ergebnissen der Konferenz nicht unterkriegen lässt. Ja, ich war nach„Rio+20“ betrübt, aber ich weiß, dass wir nicht aufgeben! Und so setzten wir uns auch 2012 im gesamten CEE-Raum mit aller Kraft für den Schutz der Umwelt ein. Ein wichtiges Thema blieb der Kampf gegen die Atomkraft. Unser kleines Team in Bulgarien hat mit seiner ausgezeichneten Arbeit die Wiederbelebung des Atomkraftwerkes Belene verhindert. Darüber hinaus beteiligten wir uns an internationalen Kampagnen. Die „Schütz die Arktis“-Aktion etwa mobilisierte mehrere Millionen Menschen weltweit und führte zu einem ersten wichtigen Etappensieg: Shell hat seine Pläne zur Ölbohrung in der Arktis für 2013 aufgegeben. Doch bis zum Erreichen unseres großen Ziels, ein Schutzgebiet um die Arktis, ist es noch ein langer Weg. Mit unserer Detox-Kampagne kämpfen wir gegen den Einsatz giftiger Chemikalien in der Mode-Industrie. Auch hier haben wir einen großen Erfolg erzielt: Zwölf internationale Kleidungsmarken – von Levis über Zara bis zu Sportmarken wie Nike und Adidas – haben sich dazu verpflichtet, zu „entgiften“. Weiterhin blieb nachhaltige Fischerei im letzten Jahr eines unserer wichtigsten Themen. Wir konzentrierten uns vor allem auf einen Kurswechsel in der Europäischen Fischereipolitik. Eine derartige Reform könnte die letzte Chance für unsere Meere sein. Besonders erfolgreich endete 2012 für das polnische Büro. Seit acht Jahren kämpften wir für nationale Anbauverbote von gentechnisch veränderten Pflanzen – nun hat sie die polnische Regierung beschlossen. Einen wichtigen Sieg für die lokale Bevölkerung konnten wir auch in Österreich erreichen. Aufgrund des jahrelangen Einsatzes unserer Aktivistinnen und Aktivisten wird das veraltete Kohlekraftwerk in Voitsberg abgerissen. Sie sehen somit: Die „Rio +20“ Konferenz war ein Rückschlag. Aber umso wichtiger ist es nun, dass wir gemeinsam unsere Stimme erheben, um noch lauter, stärker und engagierter für einen Planeten zu kämpfen, der auch noch für unsere Kinder und Enkelkinder lebenswert bleibt.

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DIe länDer von Greenpeace cee

Greenpeace cee

Österreich Zu Beginn des Jahrs 2012 haben wir einen wichtigen Erfolg errungen: Wir konnten die Pläne des Energiekonzerns OMV, in Niederösterreich Schiefergas zu fördern, stoppen. Nach einem jahrelangen Einsatz unserer Aktivisten wird nun auch das veraltete Kohlekraftwerk in Voitsberg abgerissen. Darüber hinaus leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu, Österreichs Anti-Atom-Position weiter auszubauen. Unser Ziel ist die nationale Atomstromfreiheit bis 2015 und das Sicherstellen einer sicheren und sauberen Energiezukunft Europas. Wir fordern, dass sich Österreich bilateral und auf europäischer Ebene gegen Investition und Subventionen für AKWs in CEE einsetzt, sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien. Zudem kämpfen wir für den Schutz der Bienen und die Ausweitung der biologisch, ökologischen Landwirtschaft.

Polen

ungarn

Unsere Gentechnik-Kampagne in Polen verbuchte einen historischen Erfolg. Nach acht Jahren intensiver Arbeit erließ die polnische Regierung ein Anbauverbot für sämtliche Gentech-Pflanzen. Ein besonders wichtiger Sieg, da Polen aufgrund seiner Größe und des politischen Einflusses eines unserer Schwerpunktländer ist. Jetzt liegt das Hauptaugenmerk unserer Kampagnen auf der Energiewende: Polen setzt bei der Energieversorgung auf Kohle und das zusätzliche Verbrennen von Holz in Kohlekraftwerken (Co-Firing) und plant zudem den Einstieg in die Atomkraft. Darüber hinaus setzen wir uns aktiv für die Errichtung eines Meeresschutzgebiets in der Ostsee ein.

Die Verpflichtung zur Unabhängigkeit und zu offener, sachbezogener Diskussion über Umweltfragen macht das ungarische Greenpeace-Team auch im zehnten Jahr seines Bestehens zu einem Zeichen der Hoffnung. Wir kämpfen für die Aussetzung der Laufzeitverlängerung dreier Reaktoren des Atomkraftwerks Paks und für ein Einschreiten gegen die illegale Giftstoffentsorgung, um Rotschlammkatastrophen wie in Kolontar im Jahr 2010 zu verhindern. Darüber hinaus steht der Einsatz für ein gentechnikfreies Ungarn im Mittelpunkt unserer Kampagne. Ein wichtiges Projekt war unser „True Food Guide“.

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Alle Fotos: © Greenpeace

Alle Fotos: © Greenpeace

Greenpeace in Zentral- und Osteuropa ist nicht einfach nur eine Ansammlung von Länderbüros, deren Organisation und Fundraising in Österreich zentral zusammenlaufen. Vielmehr ist es ein politisch-strategisch zusammenhängendes Gebiet mit gemeinsamen Interessen und benötigt ein politisches Gesamtkonzept, das sich von anderen Teilen Europas unterscheidet.

rumänien

slowenien

Bulgarien

kroatien

slowakei

Rumänien hat das Potenzial mit einer positiven Energiepolitik eine Vorbildfunktion in Zentral- und Osteuropa einzunehmen. Um dieses wichtige Ziel zu erreichen, treiben wir den Ausbau Erneuerbarer Energien mit großem Einsatz voran. Die biologische Vielfalt Rumäniens und Europas ist durch kommerzielle Rodungen in Gefahr. Darum kämpfen wir intensiv für den Erhalt des Naturschatzes Wald. Zu unseren bisherigen Erfolgen zählen der einstweilige Ausbaustopp des Atomkraftwerks Cernavoda sowie das Ende der Anpflanzung von gentechnisch verändertem Soja.

Nachdem sich unsere Arbeit in den letzten Jahren auf den politischen Bereich beschränkt hat, starteten wir mit dem Hauptthema „Energie“ den Kampagnenbereich. Unsere vielfältigen Aktivitäten richten sich gegen bestehende Kohlekraftwerke und das AKW Krško. Wir widmen uns mit aller Kraft unserem Ziel, das Land auf den Kurs einer sauberen Energiewende zu bringen. Darüber hinaus arbeiten wir in Slowenien auch in allen anderen Umwelt-Kernbereichen. Intensiv bauen wir unsere öffentliche Präsenz und Bekanntheit aus.

Unseren ersten großen KampagnenErfolg erzielten wir in Bulgarien mit der parlamentarischen Entscheidung gegen die Wiederbelebung des AKW Belene. Dieser Schritt ist wegweisend für die Klima- und Energiepolitik des Landes, die unseren Schwerpunkt darstellt. Wir setzen uns insbesondere dafür ein, das enorme Potenzial im Bereich der Erneuerbaren Energien zu nutzen. Außerdem kämpfen wir für einen umweltfreundlichen Kurs bei den zentralen Themen Gentechnik und Meeresschutz.

Im Juni 2012 startete unser erster Mitarbeiter im Länderbüro Kroatien seine Arbeit. Dort liegt unser Fokus in der Bekämpfung des Kohlekraftwerks Plomin in Istrien – das problematischste Energieprojekt des Landes. Das Ziel unserer Kampagne ist eine Wende zur Nutzung der Erneuerbaren Ressourcen Kroatiens. Unsere weiteren Aktivitäten gelten der Fischereipolitik und den Meeresschutzgebieten, für die wir auf allen Ebenen eintreten.

Unser wichtigsten Siege im Jahr 2012: Die Pläne zum Ausbau der Atomkraftwerke Mochovce und Bohunice wurden verzögert und die Slowakei bleibt weiterhin gentechnikfrei! Darüber hinaus haben wir erfolgreich die Umsetzung neuer Vorhaben zum Abbau von Uran und Gold verhindert und werden zukünftig darauf achten, dass die Slowakei in europäischen Klimaschutzfragen einen guten Kurs verfolgt.

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aufDecken & hanDeln Konsumentensprecherin Claudia Sprinz berichtet über die Aktionen und Erfolge der Detox-Kampagne von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa. Zara, H&M und zehn weitere globale Modekonzerne werden ihre Produktionskette von gefährlichen Chemikalien säubern. Weiße Schutzanzüge, dunkle Giftgasmasken, drei Fässer mit fragwürdigem Inhalt – die Aktivitäten in der Innenstadt von Budapest deuten auf einen gefährlichen Einsatz hin. Im Mittelpunkt des Interesses der sechs Greenpeace-Aktivisten in Chemikalienschutzkleidung: eine Kinderjeans der Modemarke Zara. Weltweit protestierte Greenpeace 2012 gegen den Einsatz gefährlicher Chemikalien bei der Textilproduktion. Wir setzen alles daran, in der Modebranche die Umstellung auf umweltund menschenverträgliche Substanzen durchzusetzen. Durch wissenschaftliche Untersuchungen hat Greenpeace nachgewiesen, dass nicht nur bei der Produktion gefährliche Chemikalien in die Gewässer gelangen, sondern auch die Textilien selbst kontaminiert sind. Konsumenten werden so unwissentlich zu Umweltverschmutzern gemacht, weil auch heimische Kläranlagen diese Substanzen nicht vollständig herausfiltern können. In den Produkten von Zara etwa haben wir Chemikalien gefunden, die möglicherweise Krebs auslösen können. aktiVer Protest gegen giFt in Der moDe Die spektakulären Aktionen in den CEE-Ländern hatten großen Anteil am weltweit wachsenden öffentlichen Druck auf die größten Modemarken. In Budapest unterstützten zwei Aktivistinnen den „Giftschutzeinsatz“ mit Transparenten im Schaufenster der größten Zara-Filiale. Ihre Nachricht: „Gifte sind aus der Mode“. In Ljubljana protestierten wir als rebellische Schaufensterpuppen für saubere Textilien. Die Wiener Aktivisten zogen gegen Levi’s mit schaurig geschminkten Gesichtern ins Feld. Bei G-Star zierten Giftwarnungen die Schaufenster. Die Kampagne entfachte den notwendigen Sturm der Entrüstung. Unser großer Erfolg: Zwölf globale Modekonzerne – von Puma, Nike und Adidas über H&M, C&A und Marks & Spencer bis hin zu Zara, Mango, Esprit, Levi’s, Uniqlo und Li Ning – werden bis 2020 schrittweise ihre Produktionskette von gefährlichen Chemikalien säubern.

Blick in Die ZukunFt Greenpeace hat neue Untersuchungen beauftragt, die noch tiefer in die Verwendung giftiger Chemikalien bei der Textilproduktion vordringen. Immer noch beauftragen Modehersteller Zulieferer, die giftige Chemikalien im Einsatz haben. Greenpeace wird nicht aufgeben, bis die gesamte Branche sauber produziert und auch die Fortschritte derjenigen Unternehmen unter die Lupe nehmen, die sich zur „Entgiftung“ ihre Produkte und ihrer Lieferkette entschlossen haben.

Links: „Giftschutzeinsatz“ in Budapest. GreenpeaceAktivisten machen auf die Chemikalien in einer Kinderjeans aufmerksam © Greenpeace / Tivadar Domaniczky

Oben: Schauriger Protest gegen Levi‘s in Wien © Greenpeace / Teresa Novotny

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MoBIlISIeren

Die Arktis-Kampagne 2012 in Ungarn hat Kampagnen- mit Social-Media-Maßnahmen kombiniert, um eine einheitliche Botschaft zu präsentieren. Arktis-Schützerin Barbara Stoll erzählt von dem Kommunikations- und Mobilisierungserfolg, der Greenpeace-Unterstützern weltweit aufgefallen ist. Mit dieser Kampagne wollten wir neue Gruppen erreichen und Greenpeace einem viel größeren Publikum vorstellen als je zuvor. Dazu haben wir uns ungewöhnlicher Kampagnenhilfsmittel ebenso wie Aktionen auf Facebook, Twitter, Blogs und unserer Website bedient. Wir haben unsere Strategie wirksam angewendet: Die Eisbären und mehrere engagierte, prominente Personen haben uns geholfen, ebenso wie die wunderschönen Fotos der Aktionen an der Donau und in ganz Budapest. Wir produzierten ein tolles Arktis-Video und publizierten es online. Es wurde sehr schnell zu unserem meist gesehenen Video. Begegnung mit Dem unglauBlichen Die Bilder unserer Kampagne wurden online verbreitet – weit über die ungarischen Grenzen hinaus. Eine mitreißende direkte Kommunikationskampagne, mit Eisbärin Paula am ShellHauptquartier in Budapest, war ein wirklicher Wendepunkt. Das erregte enorme Aufmerksamkeit in Online-Medien und in der Öffentlichkeit. Eine ikonische iPhone-Aufnahme von dieser Kampagne wurde von über 50 Prozent der ungarischen Facebook-User gesehen und gefiel mehr als ein Prozent (mehr als zwei Millionen Menschen). Das hat uns etwa die Hälfte aller unserer Unterschriften für die Arktis-Petition eingebracht. Unsere vorherigen Online-Kampagnen hatten zwischen 2.500 und 2.800 Unterschriften ergeben, einschließlich 1.000 neu hinzugekommenen Leuten. In sieben Monaten ergab die integrierte Online-/Offline-Arktiskampagne 56.040 Unterschriften. Von den Unterschreibenden waren 53.000 neue Kontakte. Mit dieser Zahl stehen wir an der 13. Stelle der weltweiten Greenpeace-Ergebnistabelle, knapp hinter Deutschland und Russland. Diese beiden Länder haben Bevölkerungszahlen von 83 Millionen beziehungsweise 143 Millionen, im Vergleich zu zehn Millionen in Ungarn. Unsere Ziele wurden nicht nur erreicht, sondern weit übertroffen. Wir haben ein sehr starkes, überzeugendes und positives Image für Greenpeace und die Kampagne geschaffen und Greenpeace Ungarn als einen wichtigen Teil von Greenpeace International etabliert.

Blick in Die ZukunFt Ein Ergebnis des bemerkenswerten Fortschritts dieser Kampagne war ein zwischenzeitlicher Zuschuss von Greenpeace International, um weitere Online-Entwicklungen möglich zu machen. Die in dieser Kampagne gewonnenen Kenntnisse über Online-Mobilisierung kommen weiteren Projekten zugute, etwa der noch laufenden Detox-Kampagne und dem ungarischen Gentechnik-Ratgeber. Auf internationaler Ebene wird Barbara Stoll 2013 die Rolle als europäische Kampagnenkoordinatorin für die Arktis übernehmen. Unser DigitaleKampagnen-Betreuer Tamás Kovács gehört jetzt zum internationalen Digitalteam für die Arktis.

Links: Aktion auf der Donau stellt die dramatische Situation am Nordpol nach: das Schmelzen des ewigen Eises © Greenpeace / Bence Járdány

Oben: Ein heimatloser Eisbär bei der Führung durch Budapest während einer Arktis-Aktion © Greenpeace / Bence Járdány

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Schützen Auch in Österreich kämpft Greenpeace nach wie vor gegen lokale Umweltgefahren. Unsere Erfolgsstrategie: Wir geben nicht auf, bis wir unser Ziel erreicht haben. Programmleiter Herwig Schuster berichtet von einer langjährigen Greenpeace-Kampagne mit siegreichem Ausgang. Vor fünf Jahren erreichte uns eine ebenso unerfreuliche wie unerwartete Nachricht: Der Industrielle Mirko Kovats hat das stillgelegte Braunkohlekraftwerk im steirischen Voitsberg für wenig Geld gekauft und will dieses – mit Unterstützung der steirischen SPÖ – als moderneres Steinkohlekraftwerk wieder in Betrieb nehmen. Unsere klare Beurteilung: Das wird Feinstaubschleuder und Klimakiller in einem. Eine sofortige Intervention ist notwendig. Unser freundlicher Brief an Herrn Kovats bleibt unbeantwortet, also werden wir vor Ort aktiv. Rasch sind wichtige Kontakte zu lokalen Projektgegner und -gegnerinnen gebildet und gemeinsame Strategien entwickelt. Erste Aktivitäten lassen nicht lange auf sich warten. Wir rücken mit dem Feinstaubmessgerät aus – und zeigen: Die Luft ist bereits schlecht. Voitsberg und Umgebung wurden jahrelang von schlechter Luft geplagt. Der Feinstaub-Ausstoß ist erst nach der Kraftwerkschließung zurückgegangen. Man kann sich ausmalen, wie es mit der Luftqualität bestellt sein wird, wenn das Kohlekraftwerk wieder in Betrieb geht.

Blick in Die ZukunFt Noch sind in Österreich an vier Standorten Kohlekraftwerke in Betrieb, die alle bereits in die Jahre gekommen sind. Daher ist davon auszugehen, dass in den nächsten zehn bis 15 Jahren alle abgeschaltet werden. Wir werden alles tun, um etwaige neue Kohleprojekte zu verhindern. Im Sinne der „energy [r]evolution“ bzw. der „Energiewende“ gehört auch in Österreich die Zukunft den Erneuerbaren Energien. Mit unserer Energie-Kampagne kämpfen wir für die entsprechenden rechtlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen.

gemeinsamer einsatZ Für eine Bessere luFt Aktionen in Kooperation mit den lokalen Bürgerinitiativen mobilisieren die Bevölkerung. Von anfänglich einer kleinen engagierten Gruppe Betroffener entwickelte sich der Protest gegen die Wiederinbetriebnahme zu einer zivilgesellschaftlichen Mobilisierung hunderter Menschen. Gemeinsam erreichen wir einen wichtigen Etappensieg: Der steirische Landtag fasst einen Beschluss gegen die Wiederinbetriebnahme – gegen die Stimmen der SPÖ. Die SPÖ-Voitsberg fährt daraufhin bei den Gemeinderatswahlen massive Verluste ein. Noch hält Kovats am Projekt fest. Doch 2011 geht seine Firma pleite. Eine Zeitlang bleibt die Zukunft des Kraftwerkes ungewiss. Wird er weitermachen oder gar an einen anderen Betreiber verkaufen? Schließlich die erlösende Nachricht: Das Kraftwerk wird abgerissen. Damit können auch wir die Akte „Kohlekraftwerk Voitsberg“ für immer schließen. Ein großer Erfolg für die Menschen in dieser Region. Die Gefahr eines CO2-Ausstoßes von mehreren Millionen Tonnen im Jahr ist langfristig verhindert.

Links: In Graz protestiert Greenpeace gemeinsam mit rund fünfhundert Einwohnern und Einwohnerinnen aus Voitsberg und Umgebung © Greenpeace / Rene Huemer

Oben: Der Aufruf richtet sich direkt an den Bürgermeister © Greenpeace / Barbara Tschann

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WeG BereIten

Ein-Mann-Greenpeacebüro – kroatischer Aktivist/Sprecher/ Aktionskoordinator Zoran Tomic erzählt über die Schwierigkeiten und Erfolge des Greenpeace-Pioniermodells in Mittel- und Osteuropa zur Verankerung und Förderung von Umweltkampagnenarbeiten in neuen Ländern der Region. Das Modell ist einfach: Suche einen fähigen Aktivisten, der zu einer Reihe von Kernthemen politische und mediale Arbeit leisten kann; unterstütze ihn bei Kampagnen und beim Aufbau eines engagierten Stamms örtlicher Aktivisten; sobald Greenpeace in der örtlichen Zivilgesellschaft Fuß gefasst hat, erweitere die Arbeiten, um den geweckten Bedarf für Umweltkampagnen zu erfüllen. Unter diesem Modell wurden die fantastischen Greenpeace-Teams in Slowenien, und jüngstens in Bulgarien, zusammengestellt. Vor seiner Arbeit bei Greenpeace war Zoran jahrelang als politischer Spezialist für die US-Botschaft in Zagreb tätig. „Ich bin unter anderem auch Autor“, erklärt er. „In meinen Schriften habe ich mich oft mit Umweltthemen auseinandergesetzt. Der Job bei Greenpeace bot die einzigartige Chance, auf sehr konkrete Art persönlich etwas beizutragen. Plötzlich hatte mein Leben neuen Sinn. Gleichzeitig gab es aber auch ein Gefühl von Verantwortlichkeit und die Ungewissheit, die ein Pioniervorhaben immer mit sich bringt.“

Blick in Die ZukunFt Der Kampf gegen Plomin C geht 2013 weiter. Eine Greenpeace-Gesundheitsstudie über das Kraftwerk soll im Mai herausgegeben werden und wird Greenpeace Kroatien und seinen Verbündeten ein neues Hilfsmittel bieten, um diese Gesundheitsund Umweltbedrohung zu bekämpfen. Zoran arbeitet nach wie vor allein und zu Hause. Er koordiniert seine Tätigkeiten jedoch mit Kollegen von Greenpeace in Mittel- und Osteuropa, insbesondere mit Greenpeace Slowenien. Mit ihnen hofft er, künftig im Rahmen einer gemeinsamen MeeresKampagne noch enger zusammenzuarbeiten.

ein heikler Balanceakt Zoran begann im Juni 2012 zwei Greenpeace-Kampagnen aufzubauen: Energie und die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) der EU. Anfänglich lag der Schwerpunkt mehr auf Energie, spezifisch auf dem Protest gegen Pläne der Regierung zum Bau eines neuen Kohlekraftwerkblocks, Plomin C, in Istrien. Zoran knüpfte Kontakte mit regional zuständigen Politikern und mit anderen Umweltorganisationen. So entstand eine Front gegen Kohlekraft. Ende Oktober der Sieg: Die istrische Bezirksversammlung stimmte gegen Kohlekraft. Gleichzeitig arrangierte Zoran die Teilnahme von Fischereivertretern aus Kroatien am von Greenpeace organisierten ersten „European Artisanal Fishermen‘s Congress“, einer Zusammenkunft kleiner Küstenfischer aus Europa, die im November in Brüssel stattfand. Ein Ergebnis des Kongresses und der Bemühungen von Greenpeace konnte zum Jahresende verzeichnet werden. In der kroatischen Handwerkskammer wurde für kroatische Kleinfischer eine Koordinierungsinstanz eingesetzt, die ihren Interessen eine Stimme verleiht.

Links: Kroatischer Fischer, der die althergebrachte nachhaltige Fischerei in der Adria aufrechterhält © Greenpeace/ Davor Konjikušic´

Oben: Miniaturmodelle unterstreichen die Wichtigkeit der Forderungen während einer Aktion beim Plomin C Kohlekraftwerk © Greenpeace/ Luka Tomac

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eInSetzen

Nach jahrelangem Greenpeace-Einsatz beschloss Polen Anfang 2013 endlich ein wirksames Gesetz, das den Anbau von genetisch veränderten Feldfrüchten verbietet. Die Landwirtschaftsaktivistin Joanna Mis` beschreibt, wie Greenpeace dazu beitrug, Polen frei von GVO (Genetisch Veränderte Organismen) zu halten. Im Jahr 2004, kurz bevor Polen in die EU eintrat, riefen die Schlagzeilen: „Polen wird das Trojanische Pferd der GVO-Industrie.“ Später erfuhren wir, dass der stellvertretende Premierminister US-Vertretern versprach, das GVO-Geschäft in Polen zu unterstützen. Aber diese Versprechen wurden nicht eingehalten – zum großen Teil dank unserer Kampagne. Von Anfang an war uns klar, dass Polen mit seinem riesigen landwirtschaftlichen Potential und sehr zerstreutem Anbau nicht zur Beute aggressiver Taktiken von multinationalen Agrochemie-Unternehmen werden darf. Deren nachdrücklichen Bemühungen, den Markt für sich zu gewinnen, wurden jedoch oft unabsichtlich von widersprüchlichen Gebietsinteressen und der Nachlässigkeit politischer Entscheidungsträger unterstützt. Eine Weile schien dies ernsthaft alle Anstrengungen zu unterlaufen, Polens Landwirtschaft und Umwelt vor GVOs zu schützen.

Blick in Die Zukunkt 2013 beginnt die erste Aussaat in Polen, in der GVOs illegal sind. In einem weiteren positiven Schritt hat die Regierung eine landesweite Informationskampagne gestartet, um Bauern von den Verboten und den Strafen für eine Zuwiderhandlung in Kenntnis zu setzen. Greenpeace Polen widmet sich der breiteren Arbeit an nachhaltiger Landwirtschaft. Der erste Schritt dabei ist es, sich der europaweiten Kampagne für ein Verbot von Pestiziden, die Bienen töten, anzuschließen.

DeFinition Der richtigen Ziele Für Den erFolg Der erste Versuch eines Handelsverbots von (transgenem) GVO-Saatgut, das 2005 im Parlament beschlossen wurde, war schlecht formuliert und dadurch legal unwirksam. Der Zweite, von 2006, war einfach nicht vereinbar mit EU-Recht, was ihn für die Europäische Kommission zur leichten Beute machte. Unter diesen Umständen merkten wir, dass wir ein wirksameres Ziel formulieren und durchsetzen mussten – ein Verbot der Anpflanzung von genetisch modifizierten Feldfrüchten. Dieses Ziel wurde konstant bei jeder Aktion und bei jedem Treffen mit Politikern kommuniziert. Nach jahrelangen Kampagnen von Greenpeace und anderen Organisationen fanden wir Politiker, die nicht nur gern zuhörten, sondern auch zum Handeln bereit waren. Sie warben für neue Gesetze, die den Anbau von GVO-Feldfrüchten verbaten – basierend auf der Unmöglichkeit einer Koexistenz mit nicht-GVO-Feldfrüchten in Polen, der Gefahr, dass Honig mit Pollen von MON108-Mais kontaminiert werden könnte, und dem Fehlen unabhängiger Studien über die Sicherheit für Umwelt und Gesundheit. Ein großer Erfolg für Greenpeace.

Links: Über 100 Aktivisten und Aktivistinnen aller Altersgruppen protestierten vor dem Büro des Premierministers für die GVO-Verbote in Polen ´ © Greenpeace/ Magda Baczynska

Oben: Greenpeace blockiert ein illegales Feld mit genetisch modifiziertem Mais in Südpolen © Greenpeace/ Karol Grygoruk

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Greenpeace runD uM DIe Welt

aPril

mai

august

oktoBer

noVemBer

noVemBer

DeZemBer

JaPan

senegal

usa

Brasilien

inDonesien

australien

süDkorea

china

Greenpeace-Kletterer erreichen den Gipfel des Fuji, um Botschaften der Unterstützung und Hoffnung für die Opfer der Fukushima-Katastrophe zu überbringen.

Örtliche Fischergemeinden feiern. Nach einer intensiven jahrelangen Kampagne von Greenpeace widerruft die senegalesische Regierung die Fangerlaubnis für fremde Schleppnetzfischer. Die Fischereizonen erholen sich langsam und die Fischer kehren mit gesünderem Fang heim.

Apple gibt den Forderungen von 220.000 Kunden nach. Der Elektronik-Gigant stimmt zu, „seine Cloud zu bereinigen“, indem er verspricht, keine Kohle mehr zum Betreiben von drei seiner riesigen Datenzentren zu verwenden.

Der erschreckende Greenpeace-Bericht und die Blockade eines Frachters führen zu Ergebnissen: Alle sieben Roheisenbetriebe in Maranhão in Brasilien, stimmen zu, keine Holzkohle aus zerstörten Wäldern oder Eingeborenen-Gebieten zu beziehen. Auch auf durch Zwangsarbeit gewonnene Holzkohle wird zukünftig verzichtet.

Greenpeace und die Borobudur Conservation Agency erleuchten den BorobudurTempel mit Solarenergie, um Indonesiens Potential an Erneuerbarer Energie zu zeigen. Aktivisten drängen die indonesische Regierung, ihre Abhängigkeit von Kohle zu reduzieren.

Ein großer Sieg für die Meere! Australien vertreibt einen niederländischen Superfrachter aus seinen Gewässern und schafft das weltgrößte Netzwerk von Meeresschutzgebieten: über 2,3 Millionen Quadratkilometer Ozean – ein Gebiet so groß wie Westeuropa.

Südkorea lässt nach einer Serie von Aktionen unter der Leitung von Greenpeace den „wissenschaftlichen“ Walfangplan fallen; unter anderem senden 105.000 Leuten aus 124 Ländern E-Mails an Südkoreas Premierminster Kim Hwang-sik.

Nach Aktionen gegen Victoria‘s Secret, Mango, Zara, C&A, Marks & Spencer, Adidas, Li-Ning, Nike, Puma und H&M verpflichten sich all diese großen Marken, giftige Chemikalien aus ihrem Produktionsprozess zu entfernen.

Alle Bilder: © Greenpeace

FeBruar

Alle Bilder: © Greenpeace

GloBale auSWIrkunGen

Dank des Einsatzes und der Leidenschaft von Aktivisten und Unterstützern auf der ganzen Welt kann Greenpeace in über 45 Ländern für einen grünen und friedlichen Planeten eintreten.

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MenSchen hInter Greenpeace cee

InSpIrIeren

sPenDer

ES IST NIE ZU SPÄT! – UNSER ÄLTESTER SPENDER „Es ist nie zu spät, anzufagen, sich zu engagieren“, so Imre Kristóffy (Onkel Imre), der 101-Jährige, der 2004 im Alter von 93 Jahren begann, monatlich an Greenpeace Ungarn zu spenden. Der frühere Mechaniker und Musiker kann persönliche Erfahrungen erzählen, die ein ganzes Jahrhundert turbulenter ungarischer Geschichte decken. Er erinnert sich an eine Zeit, als „die Luft ganz gewiss noch sauberer war!“ Onkel Imre nahm im September 2012 als einer der Ehrengäste an der zehnjährigen Jubiläumsfeier für Greenpeace Ungarn teil. Er traf Spender und Aktivisten aller Altersgruppen und ermutigte sie in ihrem Engagement. „Wenn ich noch jünger wäre“, sagt er, „würde ich überall mit euch hinreisen – China, Japan, einfach überall. Tatsächlich habe ich darüber nachgedacht, wieder anzufangen, als Musiker aufzutreten!“

Die Zukunft unserer Umwelt liegt in den Händern jener tausenden Menschen, die unsere Ziele teilen und unsere Aktivitäten fördern. Unsere Unterstützerinnen und Unterstützer bilden das Fundament der Greenpeace-Arbeit. Ob Aktivist oder Spenderin – die Summe ihrer Beiträge macht die Stärke unserer Organisation aus. Gemeinsam kämpfen wir auch gegen die größten Umweltprobleme und erzielen wichtige Erfolge für unseren Planeten.

unterstütZer

UMWELTSCHUTZ ALS BESTES INVESTMENT „Gegen Ende meines Studiums arbeitete ich ehrenamtlich bei Greenpeace Österreich mit. Dabei beeindruckte mich das professionelle Vorgehen der Organisation. Mit ihren Zielen ging ich ohnehin konform.“ Heute ist Leo Haidweger Eigentümer eines Autohauses, ein großer Anhänger der Elektromobilität. Die Begeisterung für Greenpeace ist geblieben, doch die ehrenamtliche Tätigkeit ließ sich mit dem Unternehmertum zeitlich nicht vereinbaren. „Also eröffnete ich einen Dauerauftrag bei der Bank, der seit 20 Jahren läuft. Verglichen mit meiner Steuerleistung ist es nur ein geringer Betrag. Doch er bewegt mehr als alles, was ich an den Staat abliefere und ist damit mein bestes Investment. Ich sehe meine monatliche Überweisung an Greenpeace als Investition in Ökologie und Demokratie! So leiste ich im Rahmen meiner Möglichkeiten einen Beitrag zur Zivilgesellschaft.“

aktiVistin

GEMEINSAM ETWAS GROSSES BEWIRKEN „Bereits in meiner Jugend widerstrebte es mir, gewisse Dinge so hinzunehmen, wie sie sind“, erzählt Ina Vallant. Mit 18 Jahren beschloss die Aktivistin aus Wien nicht mehr tatenlos zuzusehen, wie „Regierungen oder Konzerne aus Profitgier unseren Planeten zerstören“. Sie will nicht akzeptieren, „dass es jemandem, nur weil er über Geld oder Macht verfügt, erlaubt sein soll, mit der Natur und den von ihr abhängigen Menschen zu tun was er will.“ Für den Schutz der Arktis protestierte Ina vor der Zentrale Gazproms in Moskau – und landete dafür am gleichen Tag vor Gericht (siehe Foto unten, Ina Vallant bei der Verhaftung in Moskau). Ein Risiko, das sie bereit ist, auf sich zu nehmen: „Um dem Machtungleichgewicht erfolgreich etwas entgegenzusetzen zu können, ist es wichtig, dass sich viele ‚kleine‘ Menschen zusammentun, um gemeinsam Großes zu bewirken.“

VorstanDsmitglieD

INTERNATIONAL UND PROFESSIONELL „Ich habe Greenpeace immer als eine professionelle Organisation erlebt, die sehr gute und effiziente Kampagnenarbeit macht“, sagt Karin Küblböck. „Die Qualität dieser Arbeit und die internationale Orientierung haben für mich den Ausschlag gegeben, die Einladung, Teil des Vorstandes zu werden, anzunehmen.“ Die Ökonomin beschäftigt sich mit internationalen Themen und findet es essentiell, dass Greenpeace international koordiniert arbeitet: „Umweltzerstörung und Klimawandel machen nicht an nationalen Grenzen halt. In den letzten Jahren hat der Auf- und Ausbau von Aktivitäten in den osteuropäischen EU-Beitrittsländern wesentlich dazu beigetragen, die Positionen der Regierungen umweltfreundlicher zu gestalten. Auch wenn natürlich noch viel zu tun bleibt, finde ich das eine beachtliche Leistung.“

sPeZialist

ZWISCHEN RECHT UND GERECHTIGKEIT Seit 25 Jahren vertritt Josef Unterweger Greenpeace als Anwalt – und das ist etwas, zu dem er gerne steht, auf das er sogar ein wenig stolz ist. „Dass ich mich für Umweltschutz und Menschenrechte einsetze, ist ein offenes Geheimnis“, sagt der GreenpeaceSpezialist für Rechtsfragen. Seine Meinung zu Greenpeace-Aktionen zwischen „legal“ und „legitim“? „Recht und Gerechtigkeit sind nicht unbedingt dasselbe. Für mich persönlich und natürlich auch für Greenpeace war das immer der Bereich, wo man mit symbolischen Aktionen reingeht. Greenpeace setzt symbolische Eingriffe in Ungerechtigkeiten und macht so klar, dass hier das Recht oder das Gesetz unzutreffend sind. Die Wiederherstellung von Gerechtigkeit und der Menschenrechte ist für uns alle notwendig und wichtig.“

STIFTUNGS-SPENDER SIEHT FÜR GREENPEACE EINE WICHTIGE ROLLE IN DER REGION „Die Oak Foundation finanziert bereits seit mehreren Jahren bestimmte Teile der Greenpeace-Meeresarbeit in Europa“, sagt Tris Lewis, der für das Programm der Umweltstiftung verantwortlich ist. Die Stiftung sieht Greenpeace als wichtigen Partner: „Osteuropäische Regierungen haben potenziell großen Einfluss auf in Brüssel getroffene Entscheidungen. Deshalb ist wichtig, dass Zivilgesellschaftsakteure diese Regierungen ansprechen und einbinden. Die Kapazitäten von Zivilgesellschaftsakteuren in der Region nehmen zwar zu, bleiben aber trotzdem bescheiden. Unserer Meinung nach spielt Greenpeace eine wesentliche Rolle. Die Organisation bringt nicht nur Wissen und Kampagnenerfahrung in die Region, sondern kann zusätzlich inländische Zivilgesellschaftsakteure unterstützen und ermutigen.“

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Alle Bilder © Greenpeace

stiFtungen

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DIE STRUKTUR VON GREENPEACE CEE

GREENPEACE CEE IN ZAHLEN

Um unsere völlige Unabhängigkeit zu garantieren, nimmt Greenpeace kein Geld von Regierungen, Unternehmen oder Institutionen wie der EU oder der UN, sondern ausschließlich von privaten Spendern und Stiftungen. Im Jahr 2012 erreichten die Gesamteinnahmen von Greenpeace in Zentralund Osteuropa in Österreich 9,958 Millionen Euro. Der Großteil der Einnahmen (7,054 Millionen Euro) wird durch regelmäßige Beiträge unserer Spenderinnen und Spendern, weitere 910.000 Euro durch unregelmäßige Beiträge generiert. Im Jahr 2012 hat uns ein Greenpeace-Spender mit 1,7 Millionen Euro in seinem Nachlass bedacht. Sie alle machten unsere Arbeit im vergangenen Jahr überhaupt erst möglich. Vielen Dank! Mit den österreichischen Spendeneinnahmen wird Kampagnenarbeit in Österreich und Osteuropa finanziert. Weiters finanziert Greenpeace in Zentralund Osteuropa auch einen Teil der internationalen Kampagnenarbeit, da die rücksichtslose Ausbeutung der Natur nicht an Ländergrenzen Halt macht. Im Jahr 2012 wurden 1,1 Millionen Euro in einen Fond zur weiteren Finanzierung der Arbeit in Osteuropa eingestellt, und weitere 8.000 Euro einer unversteuerten Rücklage zugeführt. Damit weist der Jahresabschluss einen Überschuss von 264.000 Euro aus, der in das Vereinsvermögen fließt. Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen Unterstützern bedanken, die es uns ermöglicht haben, weiterhin für die Umwelt im Einsatz zu sein. Danke!

Fundraising-Direktorin Susanne Winter (l.) und Finanzleiterin Manuela Bachlechner (r.) stellen die Rechts- und Finanzstruktur von GP CEE vor und zeigen, warum wir mit Stolz sagen können: Greenpeace besteht aus seinen Unterstützern! Einnahmen in '000 EUR Ungewidmente Spenden

2012 9.740

2011 7.796

Regelmässige Unterstützung

7.054

6.776

910

957

1.776

64

118 97

0 101

Zinserträge

85

84

Sonstige Erträge

12

17

3 9.958

7 7.904

2012 5.192

2011 4.294

Allgemeine Kampagnenarbeit

1.302

1.306

Informationen zu Kampagnen

3.406

2.238

484

749

1.130 1.604 402 238 20

1.098 1.528 366 244 14

8.586

7.542

Einmalige Unterstützung Verlassenschaften

Gewidmete Spenden Sonstige andere Einnahmen

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Gesamteinnahmen

Ausgaben in '000 EUR Kampagnenarbeit in Österreich

Öffentlichkeitsarbeit zu Kampagnen

Kampagnenarbeit in Osteuorpa Internationale Kampagnenarbeit Fundraising Verwaltung Zinsen und Steuern Zwischensumme Zuführung zu Rücklagen Gesamtausgaben Jahresüberschuß/-fehlbetrag in '000 EUR

20

1.108

362

9.694

7.904

264

0

Stimmberechtigte Mitglieder wählen

TRUSTEE

Vertreter des Vereins Greenpeace CEE in der internationalen Dachorganisation

EHRENAMTLICHER VORSTAND

entscheidet

© Georg Mayer

UNTERSTÜTZEN

122.144 Spender in Österreich unterstützten im Jahr 2012 die Umweltschutzarbeit durch ihren Beitrag. Darüber hinaus unterstützten 27.931 Spender in Osteuropa unsere Tätigkeiten.

Heinz Reindl, Michael Möller, Karin Küblböck, Hans Rupp, Josef Schimmer

ernennt, kontrolliert und entlastet

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Alexander Egit

Der Verein Greenpeace in Zentralund Osteuropa hat seinen Sitz in Wien und erstreckt seine Tätigkeiten auf Zentral- und Osteuropa. Zu diesem Zweck wurden eigene Vereine und Stiftungen in Polen, Ungarn, der Slowakei und Rumänien errichtet. Weiters arbeiten wir mit Partnern auch in Bulgarien, Kroatien und Slowenien. Oberstes Beschlussgremium ist die Mitgliederversammlung. Diese wählt den ehrenamtlichen Vorstand, der aus fünf Personen besteht. Der ehrenamtliche Vorstand setzt die Geschäftsführung ein. Diese hat die rechtliche, organisatorische und finanzielle Gesamtverantwortung für den Verein sowie für die festangestellten Mitarbeiter.

Bereiche

KOMMUNIKATION/ MARKETING

AKTION/ NETZWERK

FUNDRAISING

· Greenpeace Kampagnenteam Betreuung · Aktionskoordination · Foto/Video

· Fördererservice · Spendengewinnung · Mailings MOBILISIERUNG

· Web

KAMPAGNEN/ MEDIEN

ADMINISTRATION UND FINANZEN

· Finanzen · Buchführung · Recht · IT · Personal

DIREKT DIALOG

· Fördererwerbung

Verantwortlichkeiten

Greenpeace legt jedes Jahr seine Bücher offen, um nachzuweisen, dass die Gelder ausschließlich für die in der Satzung festgelegten Zwecke eingesetzt werden. Der vollständige Jahresabschluss 2012 wurde zur Prüfung an die IB Interbilanz Wirtschaftsprüfung GmbH gegeben. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk für diesen Jahresabschluss datiert auf den 26.03.2013.

DATENSCHUTZ & SPENDENWERBUNG: Susanne Winter +431 545 45 80 – 77 SPENDENVERWENDUNG: Alexander Egit +43 1 545 45 80 – 25

21


Greenpeace in Zentral- und Osteuropa Fernkorngasse 10 1100 Vienna Austria Tel: +43 1 545 4580 Fax: +43 1 545 4580-98 Email: office@greenpeace.at www.greenpeace.at

Österreich Fernkorngasse 10 A-1100 Wien Tel: +43-1-545 45 80 Fax: +43-1-545 45 80 98 Email: office@greenpeace.at www.greenpeace.at

Kroatien c/o Fernkorngasse 10 A-1100 Wien Tel: +43-1-545 45 80 Fax: +43-1-545 45 80 98 Email: zoran.tomic@greenpeace.org

Polen ul. Lirowa 13 02-387 Warszawa Tel: +48 22 851 26 42 Fax: +48 22 489 60 64 Email: info@greenpeace.pl www.greenpeace.pl

Slowakei Vancurova 7 P. O. Box 58, 814 99 Bratislava 1 Tel: +421-2-5477 1202 Fax: +421-2-5477 1151 Email: info@greenpeace.sk www.greenpeace.sk

Bulgarien 11B Yanko Sakazov Blvd., fl.1, ap.2, 1000 Sofia, Tel: +359 2 9431123 Email: denitza.petrova@ greenpeace.org www.greenpeace.bg

Ungarn 1143 Budapest Zászlós utca 54. Tel: +36 1392 7663 Fax: +36 1200 8484 Email: info@greenpeace.hu www.greenpeace.hu

Rumänien Strada Ing. Vasile Cristescu, nr. 18 Sector 2, Bucureşti Tel./Fax: +40 21 310 5743 Email: info@greenpeace.ro www.greenpeace.ro

SLOwenien Kladezna 12, SI-1000 Ljubljana, Tel: +386 59 056 180 Email: info@greenpeace.si www.greenpeace.si

Impressum: Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, Fernkorngasse 10, 1100 Wien; Tel. 01/54 54 580, Spendenkonto: Erste Bank, 822.212.198.00; www.greenpeace.at/spenden, spenden@greenpeace.at. Redaktion: Renata Czinkotai, Sonja Hödl, Brigitte Bach; Grafik: Karin Dreher, Mathias Kofler; Fotos: © Greenpeace Cover: © Járdány Bence / Greenpeace; Druck: Gugler Print


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