Greenpeace Jahresbericht 2011

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Greenpeace in Zentralund Osteuropa

Jahresbericht

2011


INHALT

Die Länder von Greenpeace CEE

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BERICHT DES VORSTANDSVORSITZENDEN Heinz Reindl über die Rolle von GPCEE im internationalen Kontext

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BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS Alexander Egit blickt auf die Erfolge des Jahres zurück

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LÄNDERPROFILE Unsere acht GPCEE-Länderbüros – vereint in Vielfalt

Polen

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AUFDECKEN & HANDELN Die Enthüllung der Giftschlammgefahr an der Donau in Ungarn

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INTERESSEN VERTRETEN Wie beharrliche Lobbyarbeit zu Österreichs Ausstieg aus der Atomkraft führte

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SCHÜTZEN Der Kampf zum Schutz rumänischer Wälder und für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa

Slowakei Österreich Ungarn

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WANDEL BEWIRKEN Wie sich die Slowakei endlich ihren Umweltsünden der Vergangenheit stellt

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DIREKT KOMMUNIZIEREN Wie Energie zum zentralen Wahlkampfthema in Polen wurde

Slowenien

Kroatien

Rumänien

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GREENPEACE GLOBAL Greenpeace-Aktionen weltweit INSPIRIEREN Unsere Unterstützer erzählen, was sie ganz persönlich mit Greenpeace verbinden

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UNTERSTÜTZEN Wie unsere Unterstützer all das überhaupt erst möglich machen

Bulgarien


Bericht des Vorstandsvorsitzenden

BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS

Durch das derzeit nur rudimentäre Vorhandensein von zivilgesellschaftlichen Initiativen in der Region kommt Greenpeace als Organisation mit internationaler Bedeutung eine ganz wesentliche Rolle zu, die wir 2011 in unseren internen Prozessen erneut bestätigt haben. In vielen Ländern Osteuropas erhält das Thema Umweltschutz leider – trotz vieler offenkundiger Probleme – noch immer nicht die notwendige Aufmerksamkeit. Für Greenpeace CEE ist es somit eine wichtige Aufgabe, durch gezielte Aktionen und Kampagnen nicht nur in Österreich, sondern auch in unserer Region die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Politik zu beeinflussen. Im Jahr 2011 haben wir diese Strategie mit Erfolg weiterverfolgt – der Auf- und Ausbau der Büros schreitet gut voran, und dringend notwendige Fortschritte in den Bereichen Klima und Energie, Atom, Umweltgifte und Biodiversität konnten gefeiert werden. Dies ist vor allem aufgrund der teils sehr geringen Ressourcenausstattung der Büros und der mitunter sehr schwierigen Arbeitsbedingungen vor Ort besonders bemerkenswert. Als Beispiel sei hier Ungarn angeführt, wo die gegenwärtige politische Situation eine spezielle Herausforderung darstellt und jede Aktivität einer genauen Abwägung bedarf. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeitern, Aktivisten, Freiwilligen und Spendern ganz herzlich bedanken. Im Vorstand können wir Weichen stellen, beraten und Verantwortung für unsere Gebarung übernehmen – doch nur Ihr und Euer Engagement und hoher persönlicher Einsatz für den Schutz unserer Umwelt haben unsere Erfolge 2011 möglich gemacht. Gemeinsam werden wir weiter kämpfen – für eine lebenswerte und friedliche Welt, in der unser einziger Planet weiterhin für alle Pflanzen, Tiere und Menschen Platz bietet!

Alexander Egit Geschäftsführer von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa

Greenpeace hat stets an vorderster Front gegen die Atomkraft gekämpft, und dieses Jahr machte keine Ausnahme. Nach Jahren der Aufklärungsarbeit zu den Gefahren der Atomkraft rückte das Thema durch den tragischen Reaktorunfall in Fukushima plötzlich an die erste Stelle der politischen Agenda. In der gesamten Region von Greenpeace CEE erkannten wir die Gunst der Stunde, änderten kurzerhand unsere Kampagnenpläne und kämpften noch vehementer als je zuvor für eine Energiewende, die längst überfällig ist. Die harte Arbeit hat sich gelohnt. In Österreich setzten wir uns für einen Stopp der Atomstrom-Importe ein, den wir schließlich auch durchsetzen konnten. Österreich kann in dieser Hinsicht als leuchtendes Beispiel dienen, dem hoffentlich andere Länder folgen werden (wofür sich Greenpeace natürlich weiter engagiert). In Rumänien haben bereits drei Großinvestoren ihren Rückzug aus dem Atomkraftwerk-Projekt Cernavoda angekündigt. (

Heinz Reindl Vorstandsvorsitzender von Greenpeace in Zentralund Osteuropa

Dies hat das damalige Greenpeace Österreich schon vor über zehn Jahren erkannt und sich dazu entschlossen, auch in den CEE-Ländern aktiv zu werden und dort Kapazitäten aufzubauen. Seit 2000 sind wir nun als Greenpeace in Zentral- und Osteuropa das Haupt­ büro für die Region, koordinieren die vielfältigen Aktivitäten, von denen Sie auf den nächsten Seiten lesen können, und bauen sie stetig weiter aus. Nicht zuletzt generieren wir viele der Ressourcen für Investitionen in diese Länder in Österreich.

„2011 begann mit einem Ereignis, das die Welt erschütterte. Am 11. März 2011 traf Japan ein schweres Erdbeben, das, gefolgt von einem Tsunami, schwere Schäden am Atomkraftwerk in Fukushima verursachte. Nach Tschernobyl wurde die Welt damit erneut Zeuge der Gefahren und katastrophalen Folgen eines Nuklearunfalls.“

© Greenpeace/Kurt Prinz

„Die Probleme des Umweltschutzes, denen wir heute gegenüberstehen, sind überregional und global – und genauso müssen auch die Lösungen und Lösungsstrategien sein.“

Natürlich war Atomkraft nicht das einzige Thema, dem sich Greenpeace CEE 2011 gewidmet hat. Die EU-Ratspräsidentschaft Polens und Ungarns gab unseren dortigen Büros die Chance, Umweltthemen auf die politische Agenda zu setzen. Dank einer sehr erfolgreichen Greenpeace-Kampagne wurde Energie zu einem zentralen Wahlkampfthema in Polen. In der Slowakei sorgte insbesondere eine Kampagne für ein beeindruckendes Ergebnis: Nach neun Jahren haben wir es schließlich geschafft – das Parlament verabschiedete ein „Altlastensanierungsgesetz“. An 30.000 Orten in der gesamten Slowakei wurden ökologische Altlasten dokumentiert und an mehr als 1.800 Standorten eine ernste Gefährdung für Mensch und Umwelt festgestellt. Durch das neue Gesetz wurde ein Rechtsrahmen geschaffen, der endlich eine umfassende Lösung für eines der gravierendsten Umweltprobleme der Slowakei bietet. Weiters möchte ich die Leistung unseres ungarischen Büros betonen, das die illegale Entsorgung von Giftabfällen in Almásfüzito˝ aufdeckte und angesichts der derzeitigen schwierigen politischen Lage in Ungarn großen Mut bewies. Ich könnte an dieser Stelle noch über viele andere Projekte und Erfolge berichten, die wir 2011 verzeichnen konnten, . angefangen bei der Białowieza-Waldkampagne in Polen bis hin zu den Erfolgen, die wir in Zentral- und Osteuropa mit der europäischen Klimapolitikkampagne erzielt haben. Wir haben viel erreicht – aber es gibt noch jede Menge zu tun. Ich kann Ihnen jedoch versprechen: Mit Ihrer Unterstützung werden wir uns weiterhin aktiv für den Umweltschutz in der gesamten Region einsetzen! VIELEN DANK, dass Sie an dieser lebenswichtigen Aufgabe ganz entscheidend mitwirken!

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World of Greenpeace Kroatien

Greenpeace CEE Greenpeace in Zentral- und Osteuropa ist nicht einfach nur eine Ansammlung von Länderbüros, deren Organisation und Fundraising in Österreich zentral zusammenlaufen. Vielmehr ist es ein politisch-strategisch zusammenhängendes Gebiet mit gemeinsamen Interessen und benötigt ein politisches Gesamtkonzept, das sich von anderen Teilen Europas unterscheidet. Zu dieser Strategie gehört, dass wir 2011 zusätzlich zum regionalen Campaign Director zwei neue regionale Campaign Coordinators eingestellt haben.

Slowenien

Österreich

Wir leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Österreich in seinem überaus positiven Kurs in Fragen der Atomkraft und Gentechnik zu bestärken und weiter voranzubringen, z. B. indem der Stopp von Atomstrom-Importen vorangetrieben wird und so auch Investitionen in anderen CEELändern in diesem Bereich zurückgefahren werden. Wir kämpfen zudem für ­bessere Rahmenbedingungen für erneu­ er­bare Energien.

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Ungarn

Unsere Verpflichtung zur Unabhängigkeit und zu offener, sachbezogener Diskussion über Umweltfragen machen uns zu einem Zeichen der Hoffnung in einer von Machtinteressen gebeutelten Zivilgesellschaft: Wir kämpfen für die Aussetzung der Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Paks, für ein gentechnikfreies Ungarn und für ein Einschreiten gegen die illegale Giftstoffentsorgung, um weitere Rotschlammkatastrophen wie in Kolontár zu verhindern.

Alle Fotos: © Greenpeace

Polen

Seine Größe und der politische Einfluss des Landes machen Polen zu einem unserer Schwerpunktländer. Unsere Kampagnen haben zum Ziel, die Abhängigkeit von Kohle als Energielieferanten zu beenden und den Einstieg in die Atomkraft zu verhindern, ein Verbot von Gentechnik zu erreichen und ein Meeresschutzgebiet in der Ostsee zu errichten. Wir konnten umweltschädliche Transportprojekte ­verhindern, die biologische Vielfalt im . Białowieza-Wald bewahren und dazu beitragen, dass bei den Wahlen 2011 das Thema Energie im Fokus stand.

2012 werden wir eine Person für das Länderbüro Kroatien einstellen, um noch vor dem EU-Beitritt die kroatischen Positionen zu wichtigen Themen der Europapolitik mitgestalten zu können. Es gibt in Kroatien großes Potenzial in den Bereichen Gentechnik und erneuerbare Energien. Die größten Probleme liegen bei den Meeresschutzgebieten und den Plänen für den Bau neuer Kohlekraftwerke.

Nachdem sich unsere Arbeit bisher auf den politischen Bereich beschränkt hat, würden wir gerne auch hier aktive Kampagnen starten. Ein landesweites Referendum zu Kohle oder Atomkraft ist in naher Zukunft zu erwarten, das dazu beitragen könnte, dem kleinen Land innerhalb des Greenpeace-Länderverbands mehr Gewicht zu verleihen. Obwohl wir uns vor allem auf das Thema Energie konzentrieren, haben wir Slowenien auch in allen anderen unserer Kernbereiche bislang erfolgreich auf dem richtigen Kurs halten können.

Rumänien

Slowakei

Wir haben erfolgreich dafür gekämpft, dass die Pläne zum Ausbau der Atomkraftwerke Mochovce und Bohunice auf Eis gelegt wurden, dass die Slowakei weiterhin gentechnikfrei bleibt und dass ein „Altlastensanierungsgesetz“ verabschiedet wurde, das die Säuberung von gefährlichen Giftmüllanlagen regelt. Darüber hinaus haben wir erfolgreich die Umsetzung neuer Vor­haben zum Abbau von Uran und Gold verhindert und dazu beigetragen, dass die Slowakei in europäischen Klimaschutzfragen einen anderen Kurs als Polen verfolgt.

Mit einer positiven Energiepolitik könnte Rumänien eine Vorbildfunktion in Zentral- und Osteuropa einnehmen, deshalb treiben wir das hervorragende Entwicklungspotenzial Rumäniens im Bereich erneuerbare Energien voran. Zu unseren bisherigen Erfolgen zählen der einstweilige Baustopp eines neuen Atomkraftwerks, der Stopp der Anpflanzung von gentechnisch verändertem Soja und das vorläufige Aussetzen von ­Infrastrukturprojekten in Waldgebieten, die von großer Bedeutung für die biologische Vielfalt in Europa sind.

Bulgarien

Greenpeace ist erst seit 2011 in Bulgarien aktiv. Bulgarien hat das Potenzial, bei zentralen Umweltthemen wie Gentechnik und Meeresschutz den richtigen Kurs einzuschlagen, und verfügt im Bereich der erneuerbaren Energien über eine Vielzahl an ungenutzten Ressourcen, die enorme Chancen für das Land bieten. Dementsprechend beschäftigen wir uns hauptsächlich mit der Klima- und Energiepolitik.


Greenpeace und die Experten haben vollkommen recht. Der Giftmüll muss »beseitigt werden … wenn eisige Wassermassen die Wand bei einer Überschwemmung beschädigen, wird der ­Giftmüll sonst einfach in die Donau gespült.« Zoltán lllés, ungarischer Umweltminister, in einem Interview mit Kossúth Radio

AUFDECKEN & HANDELN Gergely Simon, regionaler Giftexperte bei GPCEE, berichtet, wie Greenpeace Ungarn ein Jahr nach der Rotschlammkatastrophe in Kolontár eine noch größere Giftschlammgefahr in Almásfüzito´´ in unmittelbarer Nähe zur Donau entdeckte und sich über wirtschaftliche Interessen hinweg entschlossen für den Schutz der Donaulandschaft einsetzte. Bei Untersuchungen zu potenziellen Giftgefahr-Hotspots im Jahr 2011 stieß unser Team auf eine Rotschlammdeponie in Almásfüzito˝ direkt an der Donau nahe der slowakischen Grenze. Diese Abfälle stellen nicht nur eine ernstzunehmende Umweltbedrohung für das Ökosystem des Flusses dar, sondern auch für das Trinkwasser der drei Millionen Menschen, die in dieser Region leben. Unter schwierigen Bedingungen führten wir eine systematische Untersuchung durch, die Folgendes ergab: Obwohl die Wand der Entsorgungsanlage gleichzeitig den Hochwasserdamm der Donau bildet, gibt es keine Grundwassermessstellen am Flussufer, um das potenzielle Versickern von Giftstoffen in das Grundwasser zu messen; die Genehmigung des Anlagenbetreibers TKV Zrt. verstößt gegen die EU-Gesetze zur Entsorgung gefährlicher Abfälle; und den Messungen eines internationalen Abfallentsorgungsexperten zufolge geht von der Anlage eine unmittelbare Gefahr für die Umwelt aus.

Blick in die Zukunft

Wir haben bei der EU-Kommission einen formellen Antrag eingereicht und verlangen die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Ungarn wegen der Erteilung einer illegalen Abfallentsorgungsgenehmigung an TKV Zrt. Über unseren Antrag wird im Herbst 2012 entschieden.

Aktiver Protest gegen Umweltzerstörung aus wirtschaftlichen Interessen Ungeachtet der gravierenden Probleme, die wir aufgedeckt hatten, verlängerten die Behörden die Genehmigung des Anlagenbetreibers bis 2015. Daraufhin starteten Greenpeace-Aktivisten aus sechs Ländern im Oktober 2011 eine gewaltfreie direkte Aktion und legten in riesigen Buchstaben auf insgesamt 70 x 260 Metern das Wort STOP auf der getrockneten Oberfläche des Rotschlamms. Bereits am nächsten Tag sprach der ungarische Umweltminister in einem Live-Interview mit einem nationalen Radiosender von „unakzeptablen Risiken“, die von der Deponie in Almásfüzito˝ ausgingen, und davon, dass die einzige Lösung sei, den gesamten Giftabfall zu beseitigen. Zudem erklärte er, die Kosten für die Abfallbeseitigung seien jedoch zu hoch, um dieses Vorhaben tatsächlich in die Tat umzusetzen. Der Anlagenbetreiber hat unterdessen alles in seiner Macht Stehende getan, um die GreenpeaceProteste zum Verstummen zu bringen, doch wir werden nicht aufgeben. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz unserer Umwelt sind wesentlich wichtiger als jeder Profit, und mit unseren Protesten werden wir die Öffentlichkeit, die Politiker und die Interessenvertreter der Wirtschaft stets daran erinnern.

Links: Aktion an der Rotschlammdeponie ´´ in Almásfüzito. © Greenpeace/Péter Tóth Somogyi

Oben: Ein Greenpeace-Aktivist bringt seinen Protest in Almásfüzito´´ zum Ausdruck. © Greenpeace/Nóra Halász

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Wir haben uns daher entschlossen, auf Atomstrom zu verzichten. »Nicht nur das, wir wollen auch die Speerspitze gegen jene bilden,

die behaupten, Atomenergie sei wirtschaftlich günstig und eine Form von erneuerbarer Energie, um von Förderungen zu profitieren.

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Werner Faymann, Bundeskanzler von Österreich

Interessen vertreten Klima- und Energieexperte Jurrien Westerhof erzählt vom langen Weg bis zum Erfolg in der Kampagne gegen Atomkraft in Österreich.

Als Greenpeace Ende der 1990er-Jahre aufdeckte, dass aus österreichischen Steckdosen Atomstrom kommt, wollte das niemand so recht glauben – es gibt ja bei uns keine Atomkraftwerke? Mit der Strommarktliberalisierung aber importierten immer mehr Energieversorger Strom aus dem Ausland – und damit auch Atomstrom. Von Anfang an hat Greenpeace das abgelehnt, weil derart der Betrieb von Atomkraftwerken unterstützt wird. Jährlich hat sich Greenpeace daher den Strommix der Energieversorger genau angesehen und jene Unternehmen mit Atomstrom-Anteilen an den Pranger gestellt.

Regierungen müssen Auch tun, was sie Predigen Doch etliche Stromfirmen weigerten sich hartnäckig, auf Atomstrom zu verzichten. Nach der Katastrophe in Fukushima war für Greenpeace aber das Maß voll – es ist unglaubwürdig, sich international gegen Atomkraft auszusprechen, aber gleichzeitig Atomstrom zu dulden. Darum hat Greenpeace 2011 einen österreichweiten Verzicht auf Atomstrom verlangt. Zähe Verhandlungen mit Energiewirtschaft und Politik waren die Folge. Nach vielen Jahren des Drucks auf die Energieunternehmen und mit dem politischen Momentum der Fukushima-Katastrophe im Rücken konnten wir einen großen Erfolg erzielen: In Zukunft werden die Energieunternehmen auf Atomstrom verzichten. Damit ist Österreich weltweit das erste Land, das einen derartigen Beschluss umsetzt, und gibt so ein wichtiges Signal an die Atomindus­ trie: Atomstrom lohnt sich nicht! Links: Aktion nach Fukushima vor der IAEA beim UN-Hauptquartier in Wien.

© Greenpeace/Moritz Wustinger

Rechts: Protest gegen die Rolle der Bank Austria als Kreditgeberin für den Bau des Atomkraftwerks Mochovce in der Slowakei. © Greenpeace/Moritz Wustinger

Blick in die Zukunft Die Vorreiterrolle Österreichs als von nun an komplett atomstromfreies Land werden wir in unserer weiteren Tätigkeit nutzen. Atomstrom-Absatzmöglichkeiten und damit die Wirtschaftlichkeit von AKWs werden verschlechtert, was für potenzielle Investoren in die ohnehin angeschlagene Atomwirtschaft zusätzlich einen Grund bedeutet, ihr Geld sicherer zu investieren – zum Beispiel in erneuerbare Energien. Aufbauend auf diesem Erfolg werden wir auch zukünftig dafür kämpfen, dass nach Österreich weitere Staaten atomstromfrei werden.

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Die Einzigen, die sich in Rumänien konsequent mit gravierenden Umwelt»problemen auseinandersetzen, sind Umweltorganisationen wie Greenpeace. … Nach Aussagen von Greenpeace verschwinden jede Stunde ganze drei Hektar Waldfläche, eine wirklich erschreckende Zahl.

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www.Financiarul.ro

SCHÜTZEN Die rumänische Wald-Campaignerin Doina Danciu erklärt, wie Greenpeace das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Abholzung in Rumänien und die damit verbundenen weitreichenden und irreversiblen Folgen für die biologische Vielfalt in Europa schärft und zu einem effektiveren Schutz dieser einzigartigen Waldbestände beiträgt.

In den ausgedehnten, bislang intakten Wäldern in Zentral- und Osteuropa existiert eine biologische Vielfalt, die in den meisten Teilen Westeuropas bereits vollständig verloren gegangen ist. Rumänien allein besitzt 6,5 Millionen Hektar Wald, darunter die letzten unberührten Wälder Europas, in denen eine außergewöhnliche Vielzahl an bedrohten Säugetieren lebt und seltene, endemische Buchenarten wachsen. Dieser natürliche Lebensraum ist in ständiger Gefahr und insbesondere durch die Interessen der Holz- und Kohlebergbauindustrie bedroht. Im Jahr 2007 belegten offizielle Daten, dass mehr als 127.600 Hektar der gesamten Waldfläche Rumäniens teilweise oder vollständig von illegaler Abholzung betroffen waren, obwohl viele der Waldgebiete unter Naturschutz stehen.

Aktiver Einsatz zum Schutz unseres natürlichen Erbes 2011 startete Greenpeace eine Kampagne zum Schutz dieser uralten Wälder und ihrer einzigartigen biologischen Vielfalt. Eines der ersten Projekte war eine Studie, in der wir mehr als 30.000 Fälle von illegalen Abholzungsaktivitäten dokumentierten. Da sich diese Studie allerdings nur auf die offiziellen Daten stützte, gab sie nur einen Bruchteil der Zerstörung wieder, die tatsächlich stattfand. Neben unseren Bemühungen, die wertvollsten Buchenarten Rumäniens in die Welterbeliste der UNESCO aufnehmen zu lassen, und unserer Einreichung einer Klage bei der Europäischen Kommission wegen illegaler Abholzung konzentrierte sich unsere Arbeit stark auf Rovinari, eines der größten Kohlekraftwerke in Rumänien. Dieser in Staatsbesitz befindliche Betrieb will seine Produktivitäts­ kapazitäten erweitern und hat dazu eine Umweltgenehmigung beantragt, um ein Waldgebiet von ca. 50 Hektar „vorübergehend“ abzuholzen. Leider hat das Unternehmen diese Genehmigung illegalerweise auch erhalten. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und den Medien haben wir direkt auf dem Firmengelände mit einer spektakulären Aktion gegen diesen Akt der Umweltzerstörung und den Verstoß gegen die Umweltschutzauflagen protestiert. Unsere Wälder sind zu wichtig, als dass sie zerstört werden dürften, nur um Geld zu verdienen und schmutzige Energie zu erzeugen!

Blick in die Zukunft 2012 werden wir unsere Arbeit zur Dokumentation der Abholzung in Rumänien fortsetzen, indem wir eine Studie erarbeiten und präsentieren, die die Veränderungen der Waldbestände zwischen 2000 und 2011 festhält. Mit den Ergebnissen der Studie werden wir nicht nur Romsilva, die nationale Forstverwaltung, sondern auch vor und nach den Wahlen Ende 2012 die Parteien konfrontieren, damit die Wälder in Rumänien künftig besser geschützt sind und nicht länger aus wirtschaftlichen Interessen Raubbau an der Natur betrieben wird.

Links: Nordischer Wald in Rumänien. Bach im RetezatNationalpark in den Karpaten. © Markus Mauthe/Greenpeace

Oben: Gefällter Baum im Domogled-Nationalpark. © Greenpeace Romania

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Das Gesetz zu den Umwelt»Altlasten ist für die Slowakei

Obis plit, quibusda vellorepro omnisti officiae das wichtigste alique laudio. Umweltgesetz Intium esequam hit reum eum eici incore diesem Der erste dit, Jahrzehnt. ut quasimwererwrwpo Schritt auf dem langen Weg Professor Karl E. Lorber, Head of the Institute for Sustainable Waste Management, University of Leoben zur Beseitigung des Gifterbes der Vergangenheit ist nun getan.

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József Nagy, Umweltminister der Slowakei

WANDEL BEWIRKEN Greenpeace in der Slowakei hat in der Umweltbewegung des Landes Beispielloses erreicht: Drei große Kampagnen wurden in den letzten drei Jahren gewonnen. Der Leiter Juraj Rizman erinnert sich an eine außergewöhnliche Zeit für die slowakischen Aktivisten und an einen langen Kampf, an dessen Ende ein Sieg über Umwelt-Altlasten stand. Unser erster großer Erfolg, als die Slowakei die Pläne für die Errichtung eines großen Kohlekraftwerkes in Trebišov aufgab, war von internationaler Bedeutung. In der Folge war unsere Petition gegen den Uranabbau erfolgreich. Die dritte Kampagne für die Verabschiedung eines Gesetzes zur Beseitigung von umweltschädigenden Altlasten war die härteste von allen, denn weder der Staat noch der Privatsektor wollten Verantwortung für die jahrelange Missachtung der Umwelt übernehmen. Seit dem Ende des Kommunismus 1989 haben unkontrollierte Privatisierungen, der Mangel an Erfahrung in Unternehmensführung und die geringe Verfügbarkeit von Finanzmitteln dazu geführt, dass tausende Unternehmen zusammengebrochen sind und Umweltschäden hinterlassen haben. Abbruchreife Lagerhäuser mit giftigen Chemikalien, aufgelassene Abgangteiche und Gegenden, die von früheren Industrieunternehmen kontaminiert sind, finden sich weiterhin im ganzen Land. Schätzungen zufolge gibt es 30.000 Standorte, die als Altlasten einzustufen sind; wissenschaftlichen ­Untersuchungen zufolge stellen mehr als 1.800 von ihnen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der Menschen und für die Umwelt dar.

Ein schmutziges Erbe aus schwierigen Zeiten überwinden Greenpeace-Aktivisten haben einige der am stärksten verschmutzten Orte aufgesucht und die ­Öffentlichkeit über die Giftstoffe informiert. Der Wendepunkt war erreicht, als wir hochgefährliche Chemikalien in einem verlassenen Lagerhaus direkt neben einem Kinderspielplatz entdeckten. Es dauerte neun Jahre, aber die zwei vorhergehenden Kampagnenerfolge halfen dabei, den nötigen Schwung für einen Sieg auch in diesem Kampf zu finden. Im Oktober 2011 beschloss das slowakische Parlament schließlich ein Gesetz, das einen wichtigen Rahmen für die Beseitigung dieser schwelenden Umweltprobleme darstellt. Dank des Engagements und der Beharrlichkeit von Greenpeace kann die so wichtige Dekontaminierung dieser Gelände nun in Angriff genommen werden. Links: Aktion für ein Altlastensanierungsgesetz vor dem slowakischen Umweltministerium. © Greenpeace/Blašˇcák Rechts: Aufdecken von giftigen Chemikalien in Hontianske Tesáre.© Greenpeace/Juraj Rizman

Blick in die Zukunft Alte und neue von der Industrie und der Landwirtschaft ausgehende Gefahren durch Gifte stellen in Mittel- und Osteuropa ein erhebliches Problem dar. Damit Greenpeace rasch und effektiv reagieren kann, wo und wann immer diese Situationen auftreten, wurde 2011 unser erster regionaler Giftkampagnenkoordinator eingestellt. Der bekannte Umweltgiftexperte Gergely Simon arbeitet fortan im gesamten GPCEE-Gebiet und trägt die Verantwortung für die Planung und Koordinierung der Aktionen gegen die dringlichsten Gefahren. 2012 wird dazu das erneut diskutierte Goldminenprojekt Ros˛ia Montan˘a in Rumänien zählen, ebenso wie ein besonderer Schwerpunkt auf das Thema alter giftiger Pestizide, die in der Region weiterhin im Einsatz sind.

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Obis plit, quibusda vellorepro omnisti officiae alique laudio. Intium esequam hit reum eum eici core dit, ut quasimwererwrwpo

DIREKT KOMMUNIZIEREN

Professor Karl E. Lorber, Head of the Institute for Sustainable Waste Management, University of Leoben

Energie-Campaignerin Anna Ogniewska beschreibt die erstaunliche Wirkung der Strategie direkter Kommunikation, die Greenpeace Polen bei den Parlamentswahlen einsetzte, um Energie zum ersten Mal zu einem der großen Wahlkampfthemen zu machen.

Diskussionen über die Zukunft des polnischen Energiesektors werden bereits seit geraumer Zeit geführt, doch Politiker ziehen die einfache, kurzfristige Lösung der fossilen Energieträger den wirtschaftlichen Möglichkeiten von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien vor. Die Öffentlichkeit erhält nur wenige verlässliche Informationen zum Energiethema – dies wollten wir bei den Parlamentswahlen 2011 ändern. Unser Ziel war es, die Mediendebatte und die Haltung der Politiker zu beeinflussen, indem wir gangbare Wege für grüne Lösungen aufzeigten und politische Meinungsführer auf großen Wahlveranstaltungen im direkten Schlagabtausch mit unseren Forderungen nach grüner Energie konfrontierten.

Die Botschaft übermitteln Mit dieser Strategie sorgten wir für einige der erstaunlichsten und denkwürdigsten Bilder der Wahlen, die live von den nationalen Fernsehsendern landesweit übertragen wurden. Höhepunkt war der Moment, als unsere Aktivistin Agata Włodarczyk sich den Versuchen, sie von der Bühne zu drängen, mit einer derart stillen Würde widersetzte, dass sich Premierminister Donald Tusk schließlich dazu angeregt sah, das Sicherheitspersonal fortzuschicken und ihr beim Entrollen ihres Transparents zu helfen. Das Bild von Premierminister und Aktivistin, die zusammen ein Transparent von Greenpeace halten, gab unserer Kampagne einen Auftrieb, von dem wir nicht zu träumen gewagt hatten.

Blick in die Zukunft Im Dezember 2011 wurde ein Gesetzesentwurf zu erneuerbaren Energien vorgelegt, der eine Reihe der Greenpeace-Forderungen enthält, beispielsweise zu Einspeisevergütungen, zur Netzanbindung für kleinere Erzeuger und zu einer Absenkung der Förderung für Co-Verbrennungsanlagen. 2012 müssen wir unsere Kommunikation mit den höchsten Ebenen fortsetzen und unseren Druck auf die Regierung aufrechterhalten, um diese Vorschläge Wirklichkeit werden zu lassen.

Noch vor Ende des Wahlkampfes hatten wir so direkt mit den drei wichtigsten politischen Meinungsführern kommuniziert: Donald Tusk, Jarosław Kaczy´nski und Waldemar Pawlak. Die Medienberichte darüber führten zu den ersten offiziellen Treffen zwischen Greenpeace, Herrn Kaczy´nski und Herrn Tusk. Die neue Positionierung von Greenpeace als Expertenorganisation für Klima und Energie beeinflusste die drittgrößte politische Partei, sich im neuen Parlament zur Vorkämpferin für grüne Energie aufzuschwingen.

»… der neue Umweltminister wird kein Greenpeace-Pressesprecher sein.« Unbeabsichtigt beweist der polnische Premierminister Donald Tusk den wachsenden Einfluss von Greenpeace auf die öffentliche Debatte

Links: Der polnische Premierminister Donald Tusk wird überrumpelt und hält das Greenpeace-Transparent. PAP/Tomasz Gzell

Rechts: Klima- und Energie-Campaigner Iwo Ło´s trifft Premierminister Tusk im Wahlkampfbus. © Greenpeace Poland

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World of Greenpeace

GREENPEACE GLOBAL

Mit der Hilfe unserer Unterstützer konnte Greenpeace 2011 in über 40 Ländern weltweit für einen grünen und friedlichen Planeten kämpfen.

März

Juni

Juli

AUGUST

SEPTEMBER

Oktober

november

deZember

Deutschland

Indien

Korea

Bangladesch

Japan

Frankreich

PapuaNeuguinea

Südafrika

Indien war lange Zeit ein Zielland für die Ablagerung von giftigem Elektroschrott. Nach sechs Jahren Kampagnenarbeit ist Greenpeace erfolgreich: Unter­nehmen müssen nun gefährliche Chemikalien vom Markt nehmen und ihren Elektroschrott recyceln.

Wir eröffnen ein Büro in Südkorea! Die Fischerei­ industrie eines Landes zu beeinflussen, das den zweitgrößten Fang von Tunfisch weltweit für sich beansprucht, ist lebensnotwendig für die Zukunft der Ozeane und ihrer Lebewesen.

Die Glocke abmontiert, das Steuerrad ersetzt und den Namen übermalt, wird die „Rainbow Warrior II“ der NGO „Friendship“ in Bangladesch übergeben, wo sie als Krankenhaus für gefährdete Küstengemeinden, die bereits Auswirkungen des Klimawandels spüren, dienen wird.

Nach der Katastrophe von Fukushima führt Greenpeace wissenschaftliche Untersuchungen durch, um die Levels von radioaktiver Strahlung in Wasser- und Pflanzenproben festzustellen, und stellt diese Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Französische Gerichte verurteilen den staatseigenen Energiegiganten EDF wegen Spionage in industriellem Maßstab gegen Greenpeace Frank­­ reich. Hochrangige Führungskräfte werden schuldig gesprochen, ein Detektivbüro angeheuert zu haben, um die Computersysteme von Greenpeace zu hacken. Sie werden zu Gefängnis und 1,5 Millionen Euro an Strafzahlungen verurteilt.

Als Resultat von Berichten von Greenpeace und der Rainforest Foundation wird das internationale Beraterunternehmen McKinsey aus Papua-Neuguinea hinausgeworfen. Greenpeace konnte nachweisen, dass McKinseys Empfehlungen zu mehr statt weniger Entwaldung führen würden.

Beim Klimagipfel in Durban wird für 2015 ein globaler Plan beschlossen, der erstmals alle großen verschmutzenden Staaten einschließt. Dieser Fortschritt hinkt jedoch weit hinter dem her, was laut Wissenschaft benötigt würde. Wir werden weiterhin Regierungen auffordern, nicht auf die kurzfristigen Interessen der Industrie, sondern auf die langfristigen Interessen von uns allen zu hören.

Alle Fotos: © Greenpeace

Mit einer überwältigenden Mehrheit stimmen die deutschen Parlamentsmitglieder für ein Auslaufen der Atomkraft bis 2022. Ersatz soll durch Energie aus erneuer­baren Quellen und gesteigerte Energieeffizienz kommen. Diese progressive Entscheidung sendet ein wichtiges Signal an den Rest der EU.

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Menschen Hinter Greenpeace CEE

Praktikant

Um positive Veränderung zu erreichen, setzt Greenpeace auf breite Unterstützung. Wir sind den tausenden Menschen, die uns mit Zeit, Geld, Expertise und Energie helfen, unseren wunderbaren Planeten zu schützen, zutiefst dankbar.

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Als Alina Bostan mehr für den Umweltschutz tun wollte, wurde sie Mitglied bei Greenpeace in Rumänien, weil hier direkte Aktionen und die Versorgung der Bevölkerung mit verlässlichen Informationen kombiniert werden.

Denitza Petrova war bereits Umweltaktivistin in Bulgarien und kämpfte erfolgreich gegen die Errichtung eines neuen Atomkraftwerkes in Belene, als sie zum ersten Mal mit Greenpeace in Kontakt kam.

„Lange Zeit war dieser Teil Europas isoliert und hatte keinen Zugang zu Informationen oder neuen Technologien. Wir brauchen jemanden, der uns alternative Handlungswege und unsere Rechte zeigt, damit wir unsere Interessen vertreten können. Wir haben es weiterhin mit einer Mentalität zu tun, bei der die Menschen nicht proaktiv sind.

„Das erste Mal nach Bulgarien kam Greenpeace im Zuge der Energy [R]evolution Tour, wo ich als Freiwillige auf der Donau mit Greenpeace ­segelte. Ich sah, wie viel Energie und Einsatz diese Menschen aufbrachten: In einem Sturm, mitten in der Nacht, schützten sie das Schiff, ohne einen Augenblick zu zögern. In dem Moment erkannte ich, dass ich für Greenpeace arbeiten wollte!“ Es war ein Fall gegenseitiger Inspiration. Denitzas Kampagnenarbeit in Belene und ihre brillante Fähigkeit, Allianzen zu schmieden, beeindruckten GPCEE so sehr, dass sie 2011 gefragt wurde, ob sie alleinige offizielle Campaignerin im Land werden wolle. Nach dem Erfolg in Belene setzt sich Denitza nun für positive klima- und energiepolitische Entscheidungen des neuen EU-Mitgliedsstaates Bulgarien ein.

SPENDER Die österreichischen Spender Nicola Weitzer und ihr Cousin Michael Wesonig übernahmen 2011 eine Patenschaft für die rumänische Waldkampagne von GPCEE. Nachdem sie zuvor ein von Greenpeace beaufsichtigtes Regenwald-Projekt in Indonesien erfolgreich gesponsert haben, unterstützen die beiden nun großzügig unsere Arbeit zum Schutz der letzten Urwälder in Europa. „Wir haben uns zu der mehrjährigen Projektspende entschlossen, weil die rumänischen Wälder bedroht sind und Greenpeace das nötige Wissen, die richtigen Menschen, die Vision und das Durchsetzungsvermögen hat, um die Situation zu verbessern!“ Nicola und Michael fühlen sich inspiriert davon, was Greenpeace immer wieder in allen Ecken der Welt bewegen kann, und sind stolz, Teil davon zu sein. Auch in ihrem Parkett-Unternehmen setzen sie wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit, beispielsweise mit einem hauseigenen Biomasse-Heizkraftwerk und durch ihren Ausstieg aus Tropenholz.

PRAKTIKANT Übersetzer, Aktivist und Praktikant – Márton Török hat bei Greenpeace in Ungarn bereits viele Aufgaben übernommen, seitdem 2007 der Film „An Inconvenient Truth“ von Al Gore sein Leben veränderte. „Vorher dachte ich, Umweltschützer sind cool und tun etwas Gutes, aber ich spürte nie den Drang, mich ihnen anzuschließen. Dieser Film war eine Kehrtwende für mein Leben.“ Marci ist zum wichtigsten Übersetzer des Büros geworden und wurde 2011 Vollzeit-Praktikant der Energiekampagne. „2011 hatte ich bereits enge Bindungen zu Greenpeace aufgebaut, nachdem ich erkannt hatte, dass ich wirklich etwas beitragen konnte. Jetzt bin ich bei zahlreichen spektakulären Aktionen dabei, wie dem Legen des Wortes STOP in riesigen Buchstaben auf einer Rotschlammdeponie oder dem Erklettern eines 100 Meter hohen Kühlturms eines polnischen Kohlekraftwerks. Wenn man Widerstand gegen solche Bedrohungen leistet, hat man nichts zu verlieren – und immer, wenn wir gewinnen, heilt eine kleine Wunde dieser Erde.“

© Greenpeace, Weitzer Parkett

Spender

INSPIRIEREN

COMMUNITY CAMPAIGNER

Freiwillige sind von dem Wunsch angetrieben, etwas zu verändern. Bei allen Aktionen, an denen ich beteiligt war, habe ich gesehen, dass alle Aktivisten stets ihr Bestes gaben und als Team arbeiteten, um die Botschaft an die Öffentlichkeit zu bringen. Greenpeace-Unterstützer sind auf ihre Weise Freiwillige. Sie erkennen die Bedeutung einer Nichtregierungsorganisation, und sie entschließen sich, uns finanziell zu unterstützen … sie sind ein Teil des Teams.“

AkTIVISTin COMMUNITY CAMPAIGNER

AKTIVISTIN

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Die Struktur von Greenpeace CEE

Greenpeace CEE in Zahlen

122.686 Spender in Österreich finanzierten im Jahr 2011 die Umweltschutzarbeit durch ihren Beitrag. Darüber hinaus unterstützten 27.543 Spender in Osteuropa unsere Tätigkeiten.

Um unsere völlige Unabhängigkeit zu garantieren, nimmt Greenpeace kein Geld von Regierungen, Unternehmen oder Institutionen wie der EU oder der UN, sondern ausschließlich von privaten Spendern und Stiftungen. Im Jahr 2011 spendeten 122.686 österreichische Spender die Summe von 7,904 Millionen Euro, weitere 27.543 Spender aus Osteuropa unterstützten unsere Büros in der Region und machten so unsere Arbeit möglich. Vielen Dank! Besonderer Dank gilt all den Unterstützern, die im Laufe des Jahres auf unsere Notfallmailings geantwortet und nach der Tragödie in Fukushima zusätzliche Hilfe geboten haben, sowie all jenen, die die Finanzierung des neuen Greenpeace-Flaggschiffs ermöglichten, der im Oktober vom Stapel gelaufenen „Rainbow Warrior III“. Mit Stolz können wir sagen, dass auf der Spenderwand an Bord der neuen „Warrior“ die Namen von hunderten Spendern aus Zentral- und Osteuropa stehen. Ebenso sind wir unseren engagierten Vorstandsmitgliedern und den zahllosen Freiwilligen in allen Ländern dankbar, deren Einsatz, Energie und offene Großzügigkeit sich nicht in Geld ausdrücken lässt, aber ohne die wir im letzten Jahr unmöglich all unsere Erfolge hätten erreichen können. Eben genau weil wir uns bei unseren Kampagnen voll und ganz auf Ihr Handeln, Ihre Unterstützung und Ihre Spenden verlassen, können wir ehrlich sagen: Danke – Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, das sind Sie!

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Stimmberechtigte Mitglieder

Fundraising-Direktorin Susanne Winter (l.) und Finanzleiterin Manuela Bachlechner (r.) stellen die Rechts- und Finanzstruktur von GPCEE vor und zeigen, warum wir mit Stolz sagen können: Greenpeace, das sind unsere Unterstützer! Die Aufwendungen teilen sich in folgende Bereiche: Erträge in 1.000 € Regelmäßige Spenden

wählen

Trustee

7.904 6.776

Einmalige Unterstützungen

Vertreter des Vereins Greenpeace CEE in der internationalen Dachorganisation

Ehrenamtlicher Vorstand:

entsendet

© Georg Mayer

UNTERSTÜTZEN

Heinz Reindl, Michael Möller, Karin Küblböck, Hans Rupp, Josef Schimmer

ernennt, kontrolliert und entlastet

957

Verlassenschaften

Geschäftsführung: Alexander Egit

64

GPI-Förderbeiträge 0 Bereiche

Zinserträge 84 Sonstige Erträge

24

Nettoeinnahmen aus den Rücklagen

0

Summe

7.904

Aufwendungen in 1.000 € Kampagnenarbeit in Österreich • Meere • Klima 57 % • Wälder • Energie/ Atom • Gentechnik

7.542 Verwaltung Fundraising

3 % 5 % 20 %

15 %

Beitrag für internationale Kampagnenarbeit Kampagnen in Osteuropa

Die Differenz zwischen den erzielten Einnahmen und den getätigten Ausgaben im Jahr 2011 in Höhe von 362.000 Euro wurde in einen Fonds zur weiteren Finanzierung der Arbeit in Osteuropa eingestellt.

Kommunikation/ Marketing

Aktion/ Netzwerk

Fundraising

· GreenpeaceKampagnenteamBetreuung · Aktions­ koordination · Foto/Video

· Fördererservice · Spendengewinnung · Mailings Mobilisierung

· Web

Kampagnen/ Medien

Administration und Finanzen

· Finanzen · Buchführung · Recht · IT · Personal

Der Verein Greenpeace in Zentralund Osteuropa hat seinen Sitz in Wien und erstreckt seine Tätigkeiten auf Zentral- und Osteuropa. Zu diesem Zweck wurden eigene Vereine und Stiftungen in Polen, Ungarn, der Slowakei und Rumänien errichtet. Weiters arbeiten wir mit Partnern auch in Bulgarien und Slowenien. Oberstes Beschlussgremium ist die Mitgliederversammlung. Diese wählt den ehrenamtlichen Vorstand, der aus fünf Personen besteht. Der ehrenamtliche Vorstand setzt die Geschäftsführung ein. Diese hat die rechtliche, organisatorische und finanzielle Gesamtverantwortung für den Verein sowie für die festangestellten Mitarbeiter.

Direct Dialog

· Straßenwerbung

Verantwortlichkeiten

Datenschutz & Spendenwerbung: Susanne Winter +43 1 545 45 80-77 Spendenverwendung: Alexander Egit +43 1 545 45 80-25

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Greenpeace in Zentral- und Osteuropa Fernkorngasse 10 1100 Wien Österreich Tel.: +43 1 545 45 80 Fax: +43 1 545 45 80-98 Email: office@greenpeace.at www.greenpeace.at

ÖSTERREICH Fernkorngasse 10 1100 Wien Tel.: +43 1 545 45 80 Fax: +43 1 545 45 80-98 Email: office@greenpeace.at www.greenpeace.at

KROATIEN c/o Fernkorngasse 10 1100 Wien Tel.: +43 1 545 45 80 Fax: +43 1 545 45 80-98 Email: zoran.tomic@greenpeace.org

POLEN ul. Lirowa 13 02-387 Warschau Tel.: +48 22 851 26 42 Fax: +48 22 489 60 64 Email: info@greenpeace.pl www.greenpeace.pl

SLOWAKEI Vancurova 7 P. O. Box 58 814 99 Bratislava 1 Tel.: +421 2 54 77 12 02 Fax: +421 2 54 77 11 51 Email: info@greenpeace.sk www.greenpeace.sk

BULGARIEN s/o: Za Zemiata EA Tzarigradsko shose 24 bl.22 A Sofia, 1113 Tel.: +359 943 11 23 Mob.: +359 889 880 908 Email: denitza.petrova@ greenpeace.at

UNGARN Zászlós utca 54 1143 Budapest Tel.: +36 1392 76 63 Fax: +36 1200 84 84 Email: info@greenpeace.hu www.greenpeace.hu

RUMÄNIEN Strada Ing. Vasile Cristescu, nr. 18 Sector 2, 021985 Bukarest Tel./Fax: +40 21 310 57 43 Email: info@greenpeace.ro www.greenpeace.ro

SLOWENIEN Trubarjeva 50 SI-1000 Ljubljana Tel.: +386 40 87 15 30 Fax: +386 14 39 71 05 Email: info@greenpeace.si www.greenpeace.si

Impressum: Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, Fernkorngasse 10, 1100 Wien; Tel. 01/545 45 80, Spendenkonto: P.S.K. 7.707.100, www.greenpeace.at/spenden, spenden@greenpeace.at Redaktion: Renata Czinkotai, Agnes Peterseil, Grafik: Karin Dreher, Bilder: Greenpeace, Cover: © Oliver Tjaden/Greenpeace, Druck: GRASL FairPrint, Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau


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