MAGAZIN
# 02 / Februar 2016
Grosseltern
# 02 / Februar 2016
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FAMI ssier UND LIE BERU ab F
www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern Seite
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Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Mit 43 Grossmutter Wie es ist, jung Enkel zu bekommen (S. 20)
Alle im Chor Der GroKi-Chor von Linard Bardill steht vor seinem ersten Auftritt (S. 26)
Tipps vom Landarzt Wie man im Winter gesund bleibt (S. 38)
N I K C Ü T I R E U H Z D N I K DIE Grosseltern
aden B n i useum ) m r e d r Kin Klein. (S. 30 e z i e Schw ross und m i h c esu reise für G B n i E e Zeit n i e t s i
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Tag 5 Dürnstein . Dürnstein – auch «Perle der Wachau» genannt – liegt inmitten von Weinbergen. Erleben Sie diesen zauberhaften, von einer Mauer umgebenen Ort auf einem Rundgang*. Die Wachau – so heisst der liebenswerte Landstrich an der Donau zwischen Melk und Krems – sonnt sich in einem besonders milden Klima und heisst zu Recht Marillenund Weinland. Mittags Weiterfahrt in Richtung Passau. Tag 6 Passau–Schweiz. Am Morgen erreichen Sie Passau. Busrückreise zu Ihrem Abreiseort. * Ausflugspaket.
Tag 4 Bratislava. Altstadtführung* in Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei, deren Geschichte und Gegenwart von Kelten, Römern, Deutschen, Magyaren, Juden und Slowaken geprägt wurde. Schlendern Sie anschliessend gemütlich durch die Strassen von Bratislava und spüren Sie den Charme dieser zauberhaften Stadt.
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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Reise in die Kindheit A
ls ich das erste Mal mit meinem Sohn und meiner Tochter im Kindermuseum
in Baden war, wollte ich nur kurz bleiben und mich danach mit Freunden treffen. Ich merkte schon bald, dass es mit dem Treffen nichts werden würde. Die Kinder waren unter keinen Umständen zum Gehen zu bewegen. Sie mussten Wasserwirbel erzeugen, in Kostüme schlüpfen, Theater spielen und Seilbahnen in Bewegung bringen. Es dauerte nicht lange, und ich machte mit. Noch heute ist das Kindermuseum das Lieblingsmuseum meiner Kinder und, ehrlich gesagt, auch von mir. Nicht nur ein Besuch ist spannend: Das Museum hat auch eine spannende Geschichte, die drei Generationen umfasst. Sie lesen sie auf Seite 30. Monika Zechs Enkel Nando wird Mitte Februar 17. Als er auf die Welt kam, war sie 43 Jahre alt. «So lässig, so jung Grossmutter zu werden!», finden bis heute die meisten, wenn sie davon erfahren. Monika Zech sieht das etwas anders. Weshalb, lesen Sie in Ihrem sehr persönlichen Text auf Seite 20. Wir haben die letzten Wochen dazu genutzt, unser Heftkonzept sanft zu überarbeiten. Neu eröffnen wir das Magazin mit einem Generationengespräch, in dem wir eine alltägliche Unterhaltung zwischen Grosseltern und ihren Enkelkindern wiedergeben. Die Rubrik «Anderswo», in der wir über das Leben von Grosseltern und Enkelkindern in anderen Ländern berichten, haben wir grosszügiger gestaltet und geben ihr damit mehr Gewicht. Ausgebaut haben wir den Serviceteil im hinteren Drittel des Heftes: Neu veröffentlichen wir in jeder Ausgabe neben unserem Basteltipp auch eine Häkeloder Strickanleitung. Zudem stellen wir ihnen noch mehr Bücher, Spiele und Apps vor, die Sie gemeinsam mit ihren Enkelkindern lesen oder spielen können. Das beliebte Rätsel von Christa Camponovo ergänzen wir durch Sudokus und andere Denkspiele. Der Hausarzt Edy Riesen schreibt ab dieser Ausgabe eine Gesundheitskolumne, und der Satiriker Hans Abplanalp setzt einen unterhaltsamen Schlusspunkt. Wir hoffen, Ihnen gefallen die Neuerungen, und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, Ihre Kritik und vor allem auf Ihre Einsendungen. Hat Ihr Enkelkind einen lustigen Spruch gesagt, der sich für die Rubrik «Kindermund» eignet? Oder hat sich Ihr Enkelkind einen speziellen Namen für Sie ausgedacht? Hat es einen herzigen Brief geschrieben? Etwas Grossartiges gebastelt? Oder Ihnen einen tollen Witz erzählt? Dann schicken Sie uns doch bitte einen Text darüber zu. Wir veröffentlichen ihn gerne. • # 02 ~ 2016
GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
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INHALT # 02 / Februar 2016
Zusammen singen
Gesund durch den Winter
Jana, Vera Rüegg und Lara singen in Linard Bardills GroKi-Chor. Bald ist Premiere. (S.26)
Der zehnfache Grossvater und Arzt Edy Riesen (67) ist unser neuer Gesundheitskolumnist. Wir stellen ihn vor und fragen, wie man gesund bleibt. (S.38)
Nah dran
Monika Zech stand mit 43 Jahren mitten im Leben, als ihr Enkel Nando zur Welt kam. Sie war damals alles andere als bereit fürs Grossmutterdasein. Heute sieht sie auch die Vorteile, die eine frühe Grossmutterschaft mit sich bringt. (S.20)
# 02 ~ 2016
~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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Hintergrund
Editorial Inhaltsverzeichnis Leserbriefe Impressum & Vorschau
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Generationengespräch Lorenzo (4) und Patizia (61)
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Sammelsurium
Service
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Jung Grossmutter werden Monika Zech bekam ihren ersten Enkel, als sie gerade ihre «zweite Pubertät» durchmachte.
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Unterwegs Tolle Orte in Arosa und Schlittschuhlaufen auf dem Klöntalersee im Kanton Glarus.
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«Gschenkti Ziit» auf Tournee Grosseltern und Enkel singen im GroKi-Chor Lieder aus drei
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Rezept Das macht Spass: gemeinsam Futter kochen
Generationen.
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Meine Grosseltern Die berühmte Geigerin Lisa Batiashvili erinnert sich an ihre Grossmutter Neli.
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Im Haus der Generationen Im Schweizer Kindermuseum sind drei Generationen derselben Familie aktiv.
Anderswo Mariette Vercammen wohnt in Belgien und ist eine kindervernarrte Grossmutter.
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Enkel sind Virenschleudern Weshalb es gar nicht so schlimm ist, wenn man viel erkältet ist, verrät Arzt Edy Riesen.
Kolumnen Brief an Louisa Aus der Praxis GrossmütterRevolution Gesundheitskolumne Schlusswort
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Dossier: Vereinbarkeit Junge Familien wollen Kinder und Kariere und scheitern oft dabei. Was muss sich ändern? Plus: Tipps, die Grosseltern das Hüten erleichtern.
19 43 53 70 82
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für die Vögel.
Basteln Effektvolle Fasnachtskostüme für die Enkelin und den Enkel. Häkeltipp Apps Spiele Buchtipps Filmtipps Tipps vom Kinderarzt Marktplatz Wettbewerb Vorsorge & Recht Fotoratgeber Rätsel Comic
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# 02 ~ 2016
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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH
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Lorenzo Patrizia O
ft sind es die alltäglichen Gespräche und Momente mit den Enkelkindern, die uns bereichern und berühren. Dem wollen wir mit unserer neuen Rubrik «Generationengespräch» Rechnung tragen. Den Auftakt machen Patrizia Cannabona, 61, und ihr viereinhalbjähriger Enkel Lorenzo aus Chur. Am Nachmittag unseres Besuchs sprechen sie über Bauernhöfe, einen bösen Stier und Patrizias Heimatdorf Mareto in Norditalien.
Nonna Patrizia: Lorenzo, was willst du heute spielen? Enkel Lorenzo: Das Bauernhofspiel. Das willst du immer spielen, wenn du bei mir bist. Weshalb eigentlich? Ich weiss es nicht. Vielleicht wegen dem Bauernhof in Mareto?! Was hat es auf dem Bauernhof? Kühe, Kälber und Hühner, Hunde und viele Kätzchen. Was machst du am liebsten? Den Kätzchen beim Trinken zusehen. Onkel Pietro füllt am Abend immer frische Milch in eine Schüssel, und dann kommen alle Kätzchen und trinken.
und fünf Enkelkinder, bald kommt das sechste, und ich fühle mich in Chur daheim. Aber es zieht mich immer wieder zurück nach Mareto. Deine Eltern und du kommen oft mit. Stimmt. – Spielen wir jetzt das Bauernhofspiel? Klar. Du fängst an mit würfeln, Lorenzo. Eine Sechs. Ich darf ein Tier nehmen. Ich nehme die Kuh. Jetzt bin ich dran. Ich habe eine Zwei gewürfelt. Ich nehme das Pferd. Jetzt bin ich wieder dran. Eine Eins.
Weshalb? Ich hätte das nicht gern gesehen. Es war sicher alles voller Blut. Das stimmt. Wie hat der Stier das denn gemacht? Ich weiss es nicht. Der Onkel hat es auch nicht gesehen. Der Stier hat das noch nie gemacht. Plötzlich muss er böse geworden sein. Das arme Kälbchen. Weisst du, was mir an Mareto auch noch so gut gefällt? Der Holzofen, der draussen steht. In dem habe ich schon als Kind Brot gebacken. Wenn ich dort bin, backe ich immer noch Brot und Pizza darin. Ich hätte auch gerne einen Pizzaofen im Garten. Aber jetzt ist es etwas zu kalt zum draussen essen, oder? Ja. Jetzt essen wir drin. Machen wir wieder einmal Pasta zusammen?
Welches Tier nimmst du jetzt? Das Huhn.
Aber sicher. Was gefällt dir am besten daran? Den Teig durch die Maschine zu drücken. Aber jetzt will ich weiterspielen.
Was gefällt dir noch auf dem Bauernhof? Traktor fahren mit Onkel Pietro.
Ist das ein Huhn? Nein. Es ist ein Kikeriki.
Mit dem Bauernhof? Aber sicher. ~GG
Ich weiss. Ihr bringt Heu zu den Tieren. Weisst du, dass ich auf dem Bauernhof aufgewachsen bin? Ja?
Ein Hahn, genau. Weisst du, was ich noch weiss von Mareto? Wie der Stier das Kälbchen getötet hat.
Genau. Mit 25 bin ich nach Chur gekommen, jetzt habe ich drei Kinder
Hast du das gesehen? Nein. Aber ich hätte es gern gesehen. # 02 ~ 2016
Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? Wir kommen gerne zu Ihnen und hören Ihnen zu. Melden Sie sich bitte bei redaktion@grosseltern-magazin.ch
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Schneeballschlacht, 1940
~ Trennungen ~
SONNE NEIN STRAHLUNG
Zirkusartist, 1869
Wortspiele von Beat Gloor
www.uns-ich-er.ch
~ Politik ~
BUNDESRAT ERHEBT ZAHLEN ÜBER GROSSELTERN Der Bund will dieses Jahr erheben, wie viele Grosseltern es in der Schweiz gibt und wie oft diese ihre Enkelkinder betreuen. Auch eine Schätzung des Geldwertes dieser unbezahlten Betreuungsarbeit ist vorgesehen, sodass die volkswirtschaftliche Bedeutung der Grosseltern ersichtlich wird. Die Ergebnisse der Erhebung werden voraussichtlich Ende 2017 veröffentlicht. Der Bundesrat reagierte mit dieser Ankündigung auf einen Vorstoss der Nationalrätin Silvia Schenker (SP). ~MB
~ Bildband ~
Ausfahrt im Rucksack, 1950
KINDER IN DER SCHWEIZ Grossmami, wie war das, als du ein Kind warst? Wenn die Enkelkinder diese Frage stellen, kann man nun den Fotoband «Kindheit in der Schweiz» hervornehmen und mit ihnen darin blättern. Das im Limmat-Verlag erschienene Buch vereint Fotografien von Kindern von 1870 bis heute, zu sehen sind Schneeballschlachten, Schlittenfahrten, aber auch Kinder bei der Arbeit auf dem Feld oder am Webstuhl. Wer noch mehr über die Kindheit in der Schweiz erfahren will, greift zum gleichzeitig erschienen zweiten Band mit demselben Titel. In ihm sind Texte von 34 Autorinnen und Autoren über ihre Kindheit versammelt, darunter Laure Wyss, Niklaus Meienberg und Anne Cuneo. Lesens- und sehenswert. ~GG Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen und Fotografien, zwei Bände, Hrsg. Erwin Künzli, Patrizia Huber, Peter Pfrunder, Limmat-Verlag 2015, je 32 Franken
© Fotostiftung Schweiz; Hans Baumgartner, Martin Glaus, Constant Delessert
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
~ Im Netz ~
WAS AUF UNSERER FACEBOOK-SEITE AM MEISTEN INTERESSIERT ~ Klassiker ~
DAS COMEBACK DES ZAUBERWÜRFELS Anfang der 80er-Jahre erlebte der vom ungarischen Ingenieur Erno Rubik erfundene Zauberwürfel seinen grossen Boom. Danach flachte das Interesse an ihm ab. Nun feiert der Zauberwürfel sein grosses Comeback: Er stand auf unzähligen Weihnachtswunschlisten, und auf vielen Schweizer Pausenplätzen und in Kinderzimmern wird wieder an den magischen Würfeln gedreht wie wild. Auch Grosseltern und Eltern lassen sich anstecken. Übrigens: Wer dabei scheitert, das Geduldsspiel zu lösen, findet auf Youtube Filme mit Anleitungen. Dass man dadurch viel schneller zum Erfolg kommt als früher, dürfte einer der wichtigsten Gründe für das erfolgreiche Comeback sein. ~GG
Unsere Facebook-Seite wird rege besucht. Das grösste Interesse löste letzten Monat unser Hinweis auf einen Artikel der «Berliner Zeitung» mit dem Titel: «Familienpsychologie: Wie Enkelkinder ihre Grosseltern glücklich machen» aus. Über 6000 Menschen haben ihn gesehen, er wurde über 100 Mal geliked und über 30 Mal geteilt. www.facebook.com/grosselternmagazin
~ Neue Rolle ~ ~ Sprüchli ~
RINGEL RINGEL ROSE D MUETTER BLÄTZED D HOSE. DR HANSLI LEIT SE WIDER A UND MEINT, ER SIG EN GROSSE MA. Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier
DE NIRO SPIELT DEN «DIRTY GRANDPA» Robert De Niro, selbst vierfacher Grossvater, spielt in der Komödie «Dirty Grandpa» einen Grossvater ausser Rand und Band. Dieser will nach dem Tod seiner Frau ein wildes Leben beginnen und bringt seinen kurz vor der Hochzeit stehenden Enkel unter einem Vorwand dazu, ihn nach Florida an ein Partywochenende zu begleiten. Die Reise läuft komplett aus dem Ruder: Der sexbesessene Grossvater baggert jede Frau an, wird zusammen mit seinem Enkel in eine Schlägerei verwickelt und strippt mit ihm auf der Bühne. Der Film, der in der Schweiz am 11. Februar in die Kinos kommt, zielt auf ein Publikum, das Witze unter der Gürtellinie mag. Er ist also nicht geeignet für den gemeinsamen Kinobesuch mit dem Enkelkind (ausser es ist über 16 Jahre alt). ~GG
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Im K in von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
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~ Preis ~
AUSZEICHNUNG FÜR GROSSMUTTERENKELIN-ROMAN Leta Semadeni hat für ihren Roman «Tamangur» den Schweizer Literaturpreis erhalten. Die Engadiner Autorin erzählt in ihrem Buch von der Beziehung einer Grossmutter und Enkelin, die alleine in einem Dorf in den Bergen zurechtkommen müssen – ohne den Grossvater, der nach seinem Tod an den rätselhaften Ort Tamangur gegangen ist, wie es die Grossmutter sagt; ohne die Eltern des Kindes und ohne dessen kleinen Bruder, der im Fluss ertrunken ist. In 73 Szenen lässt Semadeni das Dorf, seine oft skurrilen Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Zuneigung zwischen Grossmutter und Enkelin lebendig werden. «Mit Tamangur ist Leta Semadeni ein bedeutendes Stück Prosa gelungen», begründet die Jury den Entscheid. Wir schliessen uns dieser Meinung an. ~GG Leta Semadeni, Tamangur, Rotpunktverlag, Zürich 2015, 144 Seiten, 26.90 Franken.
Plattenspieler fürs Kinderzimmer
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atten Sie als Kind einen eigenen Plattenspieler? Viele Grossmütter und Grossväter werden diese Frage entschieden verneinen und vielleicht sogar einwenden: «Wir hatten nicht einmal ein Grammophon in der Stube.» Die Enkel aber zucken mit den Schultern und fragen höchstens, wozu so ein Gerät denn gut sein soll. BUNT UND BILLIG Der einfache Plattenspieler aus farbigem Kunststoff, Produktionsjahr 1984, ist typisch für die Zeit, als auch im Bereich der Unterhaltungselektronik immer mehr günstige Geräte auf den Markt kamen. Da waren wohl manche Eltern froh, dass die Kinder nun nicht mehr die teure Stereoanlage im Wohnzimmer benutzten. RUHE VOR KASPERLI Im eigenen Zimmer konnte sich der Nachwuchs seine Lieblingsplatten hundertmal anhören, ohne dem Rest der Familie auf die Nerven zu gehen. Und so ein Gerät durfte man ruhig auch mit Klebern verzieren, wie das Museumsstück zeigt. Den Anhängern des derzeitigen Vinyl-Kults würde es technisch kaum genügen. • In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir ab dieser Ausgabe jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor, die am besten Fall generationenübergreifend für Gesprächsstoff sorgen. Einen Artikel über das Museum finden Sie auf Seite 30. www.kindermuseum.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Enkels Liebling ~
BASTELN MIT CHRÄLLELI ~ Kindermund ~
«SISSI AU NUGGI!» Unser Enkel Sandro, 1 ½, geht nirgendwohin ohne seinen Nuggi, der an einem Ketteli in Mundnähe befestigt ist. Wieder einmal hielt er in meinem Beisein eine Hunde-Kuschelminute ab, was auch unsere Therapiehündin Sissi sichtlich mag. Dabei umarmte Sandro sie um den Hals und bekam dabei das Halsband mit der bei uns noch üblichen Hundemarke zu fassen. Begeistert krähte er: «Sissi au Nuggi!» EDITH SCHWEIZER, SCHWELLBRUNN
Chrälleli, auf deutsch Bügelperlen, sind kleine zylinderförmige Kunststoffperlen, mit denen Kinder Bilder stecken. Als Vorlage dienen meist vorgeformte Steckplattenmotive, wie Prinzessin, Blume, Maus und Herz, aber auch durchsichtige Quadrate, unter die Bildvorlagen gelegt werden können. Vorsichtig und vor allem stolz tragen die Kleinen ihr fertiges Werk dann zum Bügelbrett, wo die Perlen unter der Hitzeeinwirkung eines Bügeleisens miteinander verschmelzen. Die Perlen gibt es in drei verschiedenen Grössen (Mini, Midi und Maxi) als Startersets, in grossen Gläsern mit buntem Farbenmix, neonfarben, nach Farben sortiert, mit Glitter, nachts leuchtend und transparent. Kinder ab drei Jahren greifen zumeist zu den mittelgrossen Perlen, den Midis. Für Kinder ab zwei Jahren eignen sich eher die Maxiperlen, die sie unter der Aufsicht eines Erwachsenen mit Hingabe verarbeiten. Kinder ab zehn Jahren können ganze Welten mit den Minis erbauen. Während des Spiels trainieren die Kinder ganz nebenbei ihre Feinmotorik, üben Farben und Formen, sie zählen, schulen ihr Vorstellungsvermögen und fördern ihre Kreativität. Die meisten Bügelperlen werden seit 1971 von der dänischen Firma Hama hergestellt. Sie liefert Chrälleli in über 50 Länder. Auf der Webseite des Unternehmens sind übrigens viele Anregungen für Bügelperlenbilder zu finden. ~GG Erhältlich in allen Spielwarenabteilungen oder unter www.bügelperlen.ch Starterset so um die 15 Franken. www.hama.dk
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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ENKELIN SCHREIBT DIE KOCHBIOGRAFIE VON OMA HEIDI Schöne Idee: Aus den Küchengesprächen zwischen einer Enkelin und ihrer Grossmutter ist das Buch «Oma Heidi – eine Kochbiografie in Gesprächen» entstanden. Darin zu finden sind Rezepte aus Bayern und Schwaben, Gespräche über das Leben, Bilder aus dem Familienalbum und Fotos der Hände von Oma und Enkelin beim Kochen. Enkelin Christina Schmid gibt das schöne, appetitanregende und berührende Buch im Eigenverlag heraus. ~GG Christina Schmid, «Oma Heidi – eine Kochbiografie in Gesprächen», 308 Seiten, 52 Rezepte, 35 Euro. Bestellbar direkt bei der Autorin über die Webseite www.omaheidi.de
~ Zitat ~
«ES WIRD SEHR LUSTIG. VIELLEICHT WIRD ES JA EIN GANZES FUSSBALLTEAM.» Königin Silvia von Schweden, 71, wird bald fünffache Grossmutter sein: Sowohl Tochter Victoria als auch Schwiegertochter Sofia erwarten im Frühling ein Baby. Mit Erziehungstipps an die Eltern hält sie sich übrigens zurück: «Das versuche ich mir zu verkneifen. Das gelingt nicht immer. Aber man kann das ja auf nette Weise machen.»
© Andrea Grützner
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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
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Oma Neli sagt geradeheraus, was sie denkt Die Violinistin Lisa Batiashvili hat bis heute engen Kontakt zu ihrer Grossmutter Neli, die in Tiflis lebt. Neli könne mit ihrer offenen Art ein Vorbild für die Jugend sein, sagt ihre Enkelin.
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LISA BATIASHVILI (37)
ist eine auf der ganzen Welt gefeierte Violinistin. Die Georgierin enn ich mit wirkt in der Saison 2015/16 als Artist in Residence an der meiner GrossZürcher Tonhalle. Sie lebt mit ihrer Familie in München. mutter spreche, www.lisabatiashvili.com dann habe ich nicht das Gefühl, dass uns zwei Generationen trennen. Sie wirkt so jung und aufgeschlossen trotz dunklen Augen. eine Verbindung aufbauen können, so ihrer 86 Jahre. Seit einem Jahr Damals wusste wie zu ihren französischen Grosseltern. hat sie auch einen Computer, ich noch nicht, Mein Mann, der Oboist François Leleux, elin k jetzt können wir sogar zusamdass meine beistammt aus einer kinderreichen Familie n E t e l i mi ter N t u men skypen. Sie lebt noch imden Grossmütin Nordfrankreich. m Gross 3 in Tiflis 8 9 1 mer in der kleinen Wohnung in ter schon vor Wenn Oma Neli eines meiner Konzerte beLisa Tiflis, in der ich sie und Grossvater meiner Geburt gestorben sucht, bin ich jeweils besonders gespannt jeden Sonntag mit meinen Eltern waren und dass Bebi Neli eigentlich meiauf ihre Meinung, gerade weil sie keine besuchte. Dann hatte Bebi, wie «Oma» ne Stiefgrossmutter ist. Als ich es erfuhr, Musikerin ist. Sie weiss ihre Eindrücke auf Georgisch heisst, immer etwas Köständerte das nichts an meiner Liebe zu ihr. präzise zu formulieren und zu begründen. liches vorbereitet, und Babu (Opa) gab Meine Mutter ist Pianistin, mein Vater So, wie sie auch ihre politische Meinung mir einfache Mathematikaufgaben oder Violinist im Staatlichen Georgischen dezidiert äussert und die Leute mit ihrer Kreuzworträtsel zu lösen, die er sich für Streichquartett. Als 1991 in Georgien wachen Art und ihrer Schlagfertigkeit mich ausgedacht hatte. In einem Fach in ein Bürgerkrieg drohte, zogen wir nach verblüfft. Sie träumt davon, dass sich Grossmutters Schrank durfte ich auch Deutschland. Damals dachte meine Georgien nach westlichem Muster ent meine Maluntensilien aufbewahren, das Grossmutter, wir würden uns nie wiewickelt. Für einen Menschen, der die fand ich schön. Dort lagen auch ein paar der sehen. Fünf Jahre später sind wir Stalinzeit erlebt hat, ist das nicht selbstalte Fotografien, die ich immer gerne zum ersten Mal wieder nach Tiflis gereist verständlich. Der Kommunismus sowanschaute. und sahen Opa noch einmal, kurz bevor jetischer Prägung war wie ein Virus, der Grossmutter Elena, genannt Neli, war er starb. Heute besuche ich Oma – die die Leute passiv gemacht hat, unfähig, eine wunderschöne Frau. Sie hatte eine mittlerweile Uroma ist – zusammen mit Verantwortung zu übernehmen. Eigentlich gewisse Ähnlichkeit mit Audrey Hepburn meinen Kindern. Sie sollen auch zu dieser sollte man Neli interviewen, sie könnte – dieselbe grazile Figur, dieselben grossen Kultur und zu diesem Teil der Familie ein Vorbild für die Jugend sein. ~LS # 02 ~ 2016
© Sammy Hart / DG
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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MUSE UM F Museumsteste ÜR KO r M Bern MUNIK ATION
~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~
GOLI «Eigentlich hatte ich mir gewünscht, dass mich meine Enkelkinder ‹Grossmami›nennen. Aber als mein Enkel Mattia sprechen lernte und dabei wie alle Kinder ein sehr eigenwilliges Vokabular entwickelte, sagte er mir plötzlich ‹Goli› und blieb auch später dabei. Ich war überrascht, aber gestört hat mich der Name nie, weil ihn ja mein Enkel erfunden hat. Aus meinem Umfeld bekam ich aber ab und zu einmal die Rückmeldung, dass man das schon ein bisschen komisch finde. Heute nennt mich auch Mattias kleine Schwester Goli, und ich bin richtig stolz auf meinen eigenartigen und ganz einzigartigen Namen. Auch mein Umfeld hat sich daran gewöhnt. Ich habe auf alle Fälle schon lange keinen kritischen Kommentar mehr gehört.» YVONNE SPROSS, KLOTEN
Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Und gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Schicken Sie sie uns doch bitte zu auf redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Sie können uns Ihren Namen und seine Geschichte auch telefonisch erzählen: 056 558 91 77.
Wie lebe ich, wenn ich alt bin?
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eine Enkelinnen fand ich zu jung für die Ausstellung «Dialog mit der Zeit – Wie lebe ich, wenn ich alt bin?» im Berner Museum für Kommunikation. Ich ging also allein, war es aber sofort nicht mehr: Sobald ein paar Besucher zusammengekommen sind, werden sie als Gruppe einem «Senior Guide» zugeteilt. Das sind Frauen und Männer zwischen 70 und 84, die als höchst lebendige und charmante «Experten des Alters» durch die interaktive Ausstellung leiten. Die erste Station: Die Gruppenmitglieder wählen aus rund zehn Fotos die Idealvorstellung für ihr Altsein aus. Bei mir wurden Fotos von Berggängerinnen, Liegestuhlgeniessern, Tabletbenutzern, mit Kindern Backenden gewählt. Schon war meine Gruppe am Erklären und Erzählen und Lachen. Und eigentlich fand ich diesen Effekt am Wichtigsten neben all den weiteren sehr informativen und sinnlichen Stationen: Zusammen reden und lachen sollten wir viel öfter, im Museum und natürlich überall bis ins hohe Alter! Mit Kindern ab 9 Jahren empfehlenswert, sagte meine «Expertin». Ein 14-Jähriger sagte ihr nach dem Besuch der Ausstellung: «Nun hab ich keine Angst mehr vor dem Altwerden!» • «Dialog mit der Zeit», bis 10. Juli 2016 im Museum für Kommunikation, Bern. www.mfk.ch Eli Wilhelm, 56, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Museumstester-Blog. www.museumstester.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Jugendsprache ~
WAS LUEGSCH? BINI KINO ODER WA? Es ist nicht einfach, die Sprache zu verstehen, in der sich Kinder und Jugendliche heute unterhalten. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift «Sprachspiegel» bietet nun eine Schnellbleiche für ältere Semester. Zusammengestellt hat sie die Klasse 3A der Kantonsschule Zofingen, deren Mitglieder auch gleich die meisten Beiträge im Heft mit dem Titel «Wie reden Junge? Die Klasse 3A sagt’s!» verfasst haben. Gerne drucken wir einige Müsterchen ab: SORRY STAR: Star bezieht sich auf nahe Freunde, der Ausdruck «Sorry Star» wird vor allem etwas spöttisch verwendet, wenn jemand mit trivialen Sachen angeben möchte. Zum Beispiel: «Ich han hütt es Vieri gha in Mathi!» – «Oh sorry Star!» VERPISS DI JEZ! HOPP, WEG MIT DER! CHASCH GRAD ABFAHRE!: Wird hauptsächlich unter guten Freunden und nicht im feindlichen Sinn verwendet. LÄUFT BEI DIR!: Wenn einem Freund etwas Tolles passiert, er zum Beispiel ein SMS bekommt von einer hübschen Blondine, die gerne ein Date mit ihm hätte: Dann «läuft es» beim ihm (wird hochdeutsch gesagt). BINI GOOGLE ODER WA?: Deine Fragerei empfinde ich als belästigend. WAS LUEGSCH? BINI KINO ODER WA?: Ich finde dein Starren unangenehm. Bitte hör auf. ~GG Mehr zum Magazin «Sprachspiegel»: www.sprachverein.ch Eine kostenlose Probenummer bestellen kann man unter probeheft@sprachverein.ch
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~ Kindermund ~
«DIE MACHE NÖI BABYS» Ich war mit meinem 4-jährigen Enkel Janis im Basler Zolli. Wir schauten eine Weile den grossen Heuschrecken zu, die paarweise aufeinander sassen. Ich wollte ihm weismachen, dass die «huckepack» machen. Er schaute mich erstaunt an und sagte: «Aber nei, Nana, die mache nöi Babys!» ROMY KAUFMANN, RHEINFELDEN
~ Magazin ~ ANDERSWO
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Zu Tisch bei Mariette
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Ihr ganzes Berufsleben lang war Mariette Vercammen für kleine Kinder im Einsatz. Seit ihrer Pensionierung hütet sie ihre Enkelkinder. Eigentlich nichts Neues – und doch ganz anders, findet die Belgierin, die in der Nähe von Antwerpen lebt. von KATLEEN DE BEUKELEER (Text und Foto)
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ariette Vercammen lächelt gerührt, wenn der einjährige Matteo um ihren Küchentisch rennt. Als wäre die Szene neu für sie. Dabei sind vor Matteo nicht nur schon sechs weitere Enkelkinder, sondern im Lauf der Jahre auch um die zweihundert Tageskinder um diesen Küchentisch gerannt. 35 Jahre lang war Mariette Tagesmutter. Sechs bis
acht Kinder hütete sie täglich bei sich daheim, vor allem die kleinsten. Am liebsten in der Küche, dem Mittelpunkt ihres Hauses in Kontich, etwa zwölf Kilometer südlich von Antwerpen im flämischen Teil Belgiens. «Ich weinte, als ich 2014 in Pension ging», sagt sie. An ihr Abschiedsfest kamen 250 Gäste. Auch grosse Burschen, die mittler-
An die sieben Enkelkinder ist gedacht: Familienfeste organisiert die 65-jährige Mariette Vercammen im Kindergarten gleich neben ihrem Haus.
weile selber Kinder haben. Es gab eine Hüpfburg, einen Eisstand und eine eigens bestellte Frittenbude. Mariettes Küche ist nichts für Erwachsene. Eigentlich hatte die Pensionierte vor, die dort gestapelten Spiele, Teddys und Märchenbücher endlich wegzuräumen. Doch die Enkelkinder kamen ja weiterhin. Mariettes Söhne und Tochter sowie deren Partnerinnen und Partner arbeiten alle zu hundert Prozent. Keine Ausnahme in Belgien: 70 Prozent der belgischen Mütter arbeiten; über die Hälfte von ihnen in einem Vollzeitpensum. Die Väter arbeiten in der Regel Vollzeit. «MANCHMAL IST ES SCHWER, SO VIEL IM EINSATZ ZU SEIN» Da ist eine kindervernarrte pensionierte Grossmutter genau die Richtige. Mariettes Kinder wollen sie nicht überlasten – Matteo kommt an zwei Tagen pro Woche, die anderen Enkelkinder weniger. Aber wenn die Schule geschlossen, ein Enkelkind krank oder ein Elternteil überlastet ist, springt Mariette ein. So wie jetzt. Matteos Mutter ist seit Wochen krank, der Bub ist nun jeden Tag bei ihr. «Ich habe die Freiheit gekostet. Manchmal ist es schwer, wieder so viel im Einsatz zu sein», sagt sie. Ihre Enkelkinder, das sei eine andere Kategorie als die Tageskinder. Ihre Nach-
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Sprachen: Niederländisch (ca. 60%), Französisch (ca. 40%) und Deutsch (ca. 1%). «Flämisch» ist eine Variante des Niederländischen. Niederländer und Flamen (Nord-Belgier) verstehen sich problemlos. Besonderes: Bis 2013 wurden Enkelkinder automatisch vom Erbe ihrer Grosseltern ausgeschlossen, wenn die Eltern das Erbe verweigerten. Das Gesetz stammte vom Code Napoléon (1804). Erst seit 2013 werden die Enkelkinder in diesem Fall zu direkten Erben.
Mariette Vercammen streichelt Matteos blonde Haare. «Enkelkinder sind wie ein warmes Bad», sagt sie. Das steht auf einem Zettel, den sie in ihrem Zimmer aufgehängt hat. «Es ist herrlich, wenn man bei ihnen Dinge von sich selber wiedererkennt.» Der sechsjährige Senne etwa habe vor kurzem auf seinem Gurt nach orangen Details gesucht, der Lieblingsfarbe seiner Grossmutter. «Die Sachen, die ich gerne habe, finden sie wichtig.» Enkelkinder sind auch sehr direkt. «Du bist aber dick», sagen sie manchmal mitten im Spiel. Oder sie fragen: «Wann stirbst du?» Die Grossmutter sagt: «Das beschäftigt sie. Es macht grossen Spass, wenn sie solche Dinge fragen», und meint es ganz ohne den typischen schwarzen Humor der Belgier. Mariettes Mann kommt herein, bahnt sich einen Weg zur Kaffeemaschine und sagt: «Wenn du später ins Altersheim kommst und hörst, wie jemand Kinderlieder singt, dann wird das wohl Mariette sein.» Und wer sie dort suchen wird, sollte zuerst einmal in der Küche nachschauen. •
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kommen spüren die Verwandtschaft. «Es braucht mehr Überredungskunst. Und ich gehe wohl auch lockerer mit ihnen um als mit fremden Kindern.» Ihren Enkeln gebe sie zum Beispiel auch mal Süssigkeiten, «dazu sind Omas und Opas doch da?!».
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das Leben geschenkt und nimmt ihre Verantwortung als Mutter gut wahr. Ihre Beziehung zu ihrem Sohn hat sich dadurch vertieft und ihr Partner übernimmt darin eine väterliche Rolle. Wir haben unseren Entscheid keine Sekunde in Frage gestellt oder bereut. Ich möchte alle ermutigen, zu einer unerwünschten Schwangerschaft zu stehen. Es gibt immer Lösungen für das Kind, unkonventionelle vielleicht, aber durchaus sehr gute. 001
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Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.
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Mit grossem Interesse habe ich den Artikel über Sophie gelesen, welche eine Abtreibung machen liess. Er ist differenziert und mit Verständnis geschrieben. Unsere Tochter war 13, als sie schwanger wurde und der Vater untertauchte. Wir haben uns von Anfang an entschlossen, das Kind nicht abtreiben zu lassen. Wir erhielten für diesen Entscheid von unserer Familie viel Verständnis. Aussenstehende und Schulen verstanden uns selten und stellten unseren Entscheid immer wieder in Frage. Unsere Tochter hat die
Schwangerschaft sehr gut gemacht. Sie hat sogar mit dem Rauchen aufgehört und das Kind fünf Monate mit unserer Unterstützung gestillt. Nach dem Abstillen hat sie ihren Sohn emotional abgehängt. Im Jobsharing ziehen wir als Grosseltern den Knaben auf. Der Junge ist unser Sonnenschein und wächst wie ein eigenes Kind bei uns auf. Er sagt selbst, er wäre ganz und gar nicht damit einverstanden gewesen, dass man ihn abgetrieben hätte. Es wäre schade um ihn gewesen, und das finden inzwischen alle. Er ist immer fröhlich, anhänglich und dankbar; er besucht die 5. Klasse mit ausgezeichneten Leistungen. Unsere Tochter hat dieses Jahr einem gesunden Mädchen
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Zum Artikel «Was nun – wenn Teenager schwanger werden» in der Ausgabe 12/15
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~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA
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chon Fünfjährige schauen auf ihren Profit – auch du, Louisa. Das behauptet Frau Dufour, eine Wissenschaftlerin aus Paris. Sie erforscht die Welt – ähnlich wie du und alle andern Enkelinnen der Welt. Opa liest die Meldung in der Zeitung, während du mit deinen Puppen spielst. Zwei Dinge, musst du wissen, tun Menschen wie Frau Dufour besonders gern. Sie lieben es, mit Zahlen zu jonglieren, wie die Seelöwen mit ihren Bällen. Und sie sagen oft «entweder – oder». Die Dame aus Paris machte ein Experiment, um die Profit-Gier, wie sie das nennt, bei Kindern zu beweisen. Sie suchte und fand für ihren Versuch 288 Opfer – eine ganze Turnhalle voll! Alle waren zwischen drei und acht Jahre alt. Jedes Kind bekam ein Guetsli in die Hand. Dann sagte Frau Dufour: Du kannst das Guetsli entweder behalten oder es gegen eines aus sechs bunten Schälchen austauschen. In jedem Schälchen ist ein Guetsli, das entweder grösser ist, genauso gross oder kleiner als dasjenige, das du in der Hand hast. Frau Dufour nahm an, dass alle Kinder ein grösseres Guetsli wollten. Da lag sie vermutlich richtig, wenn die Kinder vorher nicht schon heimlich Süssigkeiten genascht hatten. Was meinst du, Louisa?
«Im Umgang mit Süssigkeiten zeigst du Kompetenz, Louisa. Lustkompetenz.» Sie stellte zum Beispiel sechs zugedeckte Schälchen mit Guetsli vor die Kinder. Vor jeder Wahl sagte Frau Dufour, wie viele «Gewinner-Schalen» es gab. Die Kleinen erfuhren, dass in drei der sechs Schälchen grössere Guetsli lagen. In einem andern war ein gleich grosses. In zwei Schalen warteten kleinere Guetsli. Die Kinder fragten sich, ob sie ihr Guetsli tauschen sollten – gegen eines, das sie blind auswählen würden. Wie gross war die Chance, ein grösseres Guetsli zu bekommen? Würdest du tauschen, Louisa? Im Umgang mit Süssigkeiten sind wir beide Fachleute, nicht wahr? Gegen unseren Ruf als Schleckmäuler der Familie wehren wir uns nicht gross. Still und solidarisch geniessen wir es, wenn es ans Verteilen von Eis, Schokolade, Kuchen und feinen Crèmen geht. Wie gross die Portionen sind, ist weniger wichtig. Uns interessiert, wer von uns zwei länger als der andere bei # 02 ~ 2016
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der Schleckerei verweilen kann. Meistens gewinnst du. Das Erdbeereis verschwindet langsamer in deinem Mund als die Schoggi-Mousse in Opas Bauch. Das finde ich, liebe Louisa, eine reife Haltung. Im Umgang mit Süssigkeiten zeigst du Kompetenz. Lustkompetenz. Diese hat Frau Dufour nicht getestet. Wir müssen es einmal deutsch und deutlich sagen: Da werden uns familiär schlimme Ernährungsszenarien um die Ohren geschlagen, sogenannt wissenschaftlich erhärtete. Mit Kalorienbomben-Warnungen versucht man unsere Schuldgefühle anzuheizen. Wörter wie Schokolade, Glacé oder Gummibärli werden in der Familie verschlüsselt kommuniziert, nur damit du und ich nicht auf die Idee kommen, unseren Alltag mit einer kleinen Nascherei zu versüssen. Dagegen leisten wir Widerstand, nicht wahr, Louisa? Freundlich und hartnäckig. Eben lese ich, was Frau Dufour herausgefunden hat. Die drei- und vierjährigen Kinder waren noch nicht in der Lage, ihre Gewinnchancen zu erkennen. Fünfjährige waren erfolgreich. Möchtest Du lieber: ein kleines Eis, Louisa, einen feinen Schokoladenpudding oder ein paar rosarote Gummibärli? •
Vor fünf Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.
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~ Hintergrund ~ JUNGE GROSSMUTTER
«Meine Tochter wünschte mich manchmal ins Rentenalter»
Monika Zech (60) stand mitten in der Ausbildung zur Journalistin, als im Februar 1999 ihr Enkel Nando auf die Welt kam.
Mit 43 Jahren ist man doch noch viel zu jung, um Grossmutter zu sein. Das war der erste Gedanke unserer Autorin, als ihre Tochter schwanger wurde. Dann fand sie ihre Rolle – irgendwo zwischen Liebe, Stolz und Karriere.
Von MONIKA ZECH (Text) und SOPHIE STIEGER (Fotos) # 02 ~ 2016
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«Hier kann ich einfach sein und mit Kollegen chillen»
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Nando, der Mitte Februar 17 Jahre alt wird, verbringt die Wochenenden öfters bei seiner Grossmutter in Basel. Manchmal nimmt er seine Kollegen mit.
ch war 43, als mein Enkel Nando im Februar 1999 zur Welt kam. «So lässig, so jung Grossmutter zu werden!», ist bis heute die häufigste Reaktion von Aussenstehenden, wenn sie das erfahren. Ich sehe das etwas anders. Mit 43 stand ich mitten im Leben. Mitten in der Trennung von meinem Mann, mitten in der Ausbildung zur Journalistin. Ich war vor allem mit mir selbst beschäftigt – mein damals 17-jähriger Sohn sagte über seine Mutter, sie mache gerade eine zweite Pubertät durch. Vermutlich lag er mit seiner Einschätzung nicht so daneben. Ich wurde mit zwanzig Mutter, war, bis ich fünf Jahre später meinen Mann, den Vater meines Sohnes, kennenlernte, ~ # 02 ~ 2016
~ Hintergrund ~ JUNGE GROSSMUTTER
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~ hauptsächlich alleinerziehend. Dann folgten viele Jahre als Familienfrau, durchaus glückliche Jahre, bis – ja, bis nach der Tochter auch unser Sohn aus dem Kindesalter herausgewachsen war und ich zunehmend eine Leere in meinem Leben verspürte. Wars das jetzt? fragte ich mich immer öfter. Mit gut 40? Ich sah keinen anderen Ausweg als auszubrechen, aus der Ehe, aus dem bisherigen Job als Teilzeit-Sekretärin, ich wollte nochmals durchstarten. Und ausgerechnet dann kommt meine Tochter
Dreizimmerwohnung. Über den Innenhof konnten wir einander von unseren Balkonen aus zuwinken. Sie lebte ebenfalls alleine, denn mit ihrem Bauch wuchs auch die Einsicht, dass sie ohne den total überforderten Kindsvater besser dran war. Ich kannte dieses Gefühl, schliesslich war es mir mit ihrem Vater ebenso ergangen. Es heisst ja, dass sich manche Dinge wiederholten … diesmal erlebte ich das allerdings aus der Warte einer Mutter. Vorerst galt meine Sorge denn auch in erster Linie ihr, meinem
und eröffnet mir, sie sei schwanger!
Kind, und nicht meinem noch ungeborenen Enkelkind. Ich zweifelte nicht daran, dass sie eine gute Mutter sein würde. Sie war eine starke junge Frau, die sich nicht so schnell umwerfen liess. Und sie hatte als diplomierte Kleinkindererzieherin einen sicheren Job in einer Kindertagesstätte. Aber würde sie den weiter ausüben können, wenn sie selbst ein Kind zu versorgen hatte? Wenn nicht, wovon sollte sie dann leben? Manchmal plagten mich Gewissensbisse, dass ich ihr keine umfassende Hilfe zusichern konnte, wie das vielleicht «gesetztere» werdende Grossmütter hätten tun können. Wie gerne hätte ich ihr die Babyaussteuer mitfinanziert, zum Beispiel einen schönen Kinderwagen gekauft. Aber mit meinem Lohn als Redaktionsvolontärin konnte ich knapp meinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten.
VIEL JÜNGER ALS DER SCHNITT Frauen werden gemäss einer 2013 durchgeführten Erhebung des Bundesamts für Statistik im Mittel mit etwa 62 Jahren Grossmütter, Männer mit 66 Jahren Grossväter. In einem Alter, in dem sie entweder kurz vor der Pensionierung stehen oder schon aus dem Erwerbsleben ausgestiegen sind. Jedenfalls sind die meisten beruflich nicht mehr so stark eingebunden wie in jüngeren Jahren. Deshalb erstaunt nicht wirklich, dass viele von ihnen sich dann für ihre Enkel so ins Zeug legen. Zwischen 80 und 100 Millionen Stunden jährlich wenden Schweizer Grosseltern auf, um ihre Enkel zu betreuen. Viele tun das regelmässig, die allermeisten freiwillig und unentgeltlich, aber mit grosser Freude. «Der Kontakt mit den Enkeln schenkt einem den Blick in die Welt, von der man glaubt, sie verloren zu haben», sagt der Generationenforscher François Höpflinger, der gemeinsam mit seiner Frau ebenfalls jede Woche die Enkel betreut. Das würde ich heute bestätigen, ich empfinde meine Enkelkinder – mittlerweile sind es drei – als grosse Bereicherung in meinem Leben. «MANCHMAL PLAGTEN MICH GEWISSENSBISSE» Aber selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte mich schon aus beruflichen Gründen nicht als regelmässige Babysitterin anbieten können. Meiner Tochter war das von Anfang an klar. «Das war gar kein Thema für mich», sagt sie rückblickend. «Sicher habe ich mich während der Schwangerschaft manchmal gefragt, wie ich das packe als alleinerziehende Mutter, aber nie kam mir der Gedanke, ich hätte ein Anrecht auf die Unterstützung meiner Mutter.» Wir wohnten damals in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Ich, inzwischen getrennt von Mann und Sohn, in einer Zweizimmerwohnung, sie drei Haustüren weiter in einer
VERTAUSCHTE ROLLEN Es kam zuweilen vor, dass die Rollen vertauscht waren und die Tochter sich um die Mutter kümmerte statt umgekehrt. Sie ermahnte mich, genügend zu essen, weil ich so dünn geworden war. Oder sie tröstete mich, wenn ich mich wieder mal durch die ganze Situation überfordert fühlte. Wir beide verbrachten viel Zeit miteinander, erledigten oft auch gemeinsam die Einkäufe. Ich sei ihr nicht nur Mutter, sondern auch eine Freundin gewesen, sagt meine Tochter heute. Als ihre Schwangerschaft sich dem Ende zuneigte, fragte sie mich, ob ich ihr bei der Geburt beistehen würde. Was für eine Frage! Ich freute mich riesig, dass sie mir dieses Vertrauen schenkte. Und für immer und ewig werde ich diese Nacht, in der ich zum ersten Mal Grossmutter wurde, in Erinnerung behalten: Wie schwer es mir fiel, erleben zu müssen, wie mein Kind Schmerzen litt; wie hilflos ich mich fühlte, wenn sie schrie, keine Kraft mehr zu haben. Und dann der überwältigende Moment, als das kleine Bübchen das Licht der Welt erblickte. Mein Enkel. Ein perfektes Menschlein. Nando. Er war wunderschön.
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«Ich kann mit ihr besser reden als andere mit ihren Grossmüttern» Wir waren nun oft zu dritt. Manchmal, wenn ich Zeit hatte, übernahm ich Nando, ging mit ihm im Tragtuch spazieren. Oft wurde ich für seine Mutter gehalten. «O wie herzig, wie alt ist es denn?» fragten mich die Leute. Und obwohl ich Nandos Alter auf die Minute genau hätte angeben können, liess ich mir mit der Antwort immer Zeit. Tat so, als ob ich lange nachdenken müsste. «Ich bin nur die Grossmutter», erklärte ich dann jeweils. Keinesfalls wollte ich eine «späte» Mutter sein. Viel lieber eine junge Grossmutter. Mit dieser Rolle hatte ich überhaupt kein Problem, im Gegenteil – ich war stolz darauf und gab das auch gerne bekannt. Nebst dem meist gehörten Kommentar «so läs-
Nando sieht es als Vorteil, dass er eine junge Grossmutter hat.
sig», war die zweithäufigste Reaktion Ungläubigkeit. Zumal ich noch für jünger gehalten wurde als ich war. Bei den seltenen und flüchtigen Männerbekanntschaften, die ich zu dieser Zeit machte, kam oft noch Erschrecken dazu. So im Stil von: «Was, ich habe grad eine Grossmutter angebaggert?!» Als Nando zweieinhalb war, hatte meine Tochter einen neuen Partner. Die Beziehung war gut, der Mann hatte auch das Kind ins Herz geschlossen. Auch in meinem Leben gab es eine neue Liebe, aber ich wohnte weiterhin allein. Nun in einem anderen, ruhigeren Quartier. Ob es Zufall war oder nicht : Ein paar Monate nach meinem Umzug zügelte meine Tochter mit Mann und ~
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~ Hintergrund ~ JUNGE GROSSMUTTER
~ Kind – Nando war unterdessen drei Jahre alt geworden – in die gleiche Siedlung. Erneut waren wir Nachbarn, aber wir steckten nicht mehr so oft zusammen. Unser Verhältnis entsprach nun eher der Norm als zuvor: Wir assen einmal wöchentlich zusammen Znacht, aber ansonsten lebte jeder sein eigenes Leben. Dort die junge Familie, hier die Grossmutter. Nando kam manchmal ganz spontan bei mir vorbei, läutete an der Tür oder klopfte ans Fenster meiner Parterrewohnung.
ist das anders. Familie spielt in ihrem Leben noch die Hauptrolle und da gehören die Grosseltern selbstverständlich dazu. So selbstverständlich, wie sie meinen jetzigen Mann als ihren Grossvater betrachtet. Für Nando hingegen war er stets ein irgendwann Dazugekommener. Aber unabhängig davon ist Basel in letzter Zeit für Nando wichtiger geworden. Er steigt jetzt öfters in den Zug, nimmt manchmal sogar Kollegen mit, um ein Wochenende bei seiner Gross-
Meistens wollte er dann etwas, was ihm von seinen Eltern nicht mutter zu verbringen. Er pubertiert heftig, streitet sich oft mit so locker zugestanden worden seinen Eltern. Wegen nichts wäre: Etwas Süsses oder ein und wegen allem. Bei seiner bisschen fernsehen. Ich war Grossmutter und ihrem Mann nun die klassische Grossmutist das anders. «Hier kann ich ter – ausser, dass meine Tocheinfach sein und mit Kollegen ter und ihr Mann in Sachen chillen», sagt Nando. Meine Kinderbetreuung weiterhin Tochter ist froh darum. Dass nicht fest mit mir rechnen Nando jederzeit zu uns komkonnten. Ich war beruflich men könne und das auch tue, voll engagiert, arbeitete oft bis trage vieles zur Entspannung in den späten Abend hinein. bei. Ob er diese Möglichkeit Sodass ich nicht nur tagsüber auch wahrnehmen würde, als Nandos Betreuerin ausfiel wenn ich zehn, fünfzehn Jah– er ging in die Kita –, sondern re älter wäre, bezweifelt sie. auch nur selten seinen Eltern «Vielleicht wärst du dann auch einen kinderfreien Abend ergar nicht mehr in der Lage, die möglichen konnte. «Da gab es Jugendlichen auszuhalten.» «Er war wunderschön»: Die junge schon Momente», sagt meine Wie viel das mit meinem AlGrossmutter Monika mit ihrem Enkel Tochter, «in denen ich mir ter zu tun hat, weiss ich nicht, Nando, kurz nach seiner Geburt 1999. meine Mutter ins Rentenalter aber womöglich ist tatsächlich gewünscht habe.» etwas dran. Denn gemäss der grossen Enkelstudie, die François Höpflinger und sein Team EIN OFFENES OHR FÜR DEN JUGENDLICHEN 2004 durchgeführt hatten, «unternehmen ältere Grosseltern mit In gut drei Jahren ist es soweit, dann werde ich ordentlich ihren heranwachsenden Enkelkindern nicht weniger, weil sie ‹alt› pensioniert. Und am 15. Februar feiert Nando seinen 17. Gesind, sondern weil sie einer Generation angehören, die mit der burtstag. Die vergangenen Jahre war die Beziehung zwischen heutigen Kindheit und Jugend weniger anzufangen weiss». Für uns distanzierter geworden. In erster Linie, weil ich, als Nando Nando jedenfalls scheint es so zu stimmen: «Klar ist mir bewusst, sechs Jahre alt war, aus Zürich weg und zu meinem Partner dass ich eine junge Grossmutter habe.» Das sehe er im Vergleich nach Basel gezogen bin. Aber mit dem Heranwachsen und der mit den Grossmüttern seiner Kollegen. «Und ich sehe auch den damit verbundenen schrittweisen Ablösung von der Familie Vorteil – wir können viel besser miteinander reden als meine rücken Grosseltern wohl ohnehin etwas in den Hintergrund. Kollegen mit ihren Grossmüttern.» Zumindest in diesem Punkt Bei Lola, der kleinen, jetzt achtjährigen Schwester von Nando, ist es also wohl doch «lässig», jung Grossmutter zu werden. • # 02 ~ 2016
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Von GEORG GINDELY (Text) und NICOLA PITARO (Foto)
Die GroKi-Sängerinnen Vera Rüegg, ihre Enkelin Jana und deren beste Freundin Lara singen im GroKi-Chor von Linard Bardill mit. In den nächsten Wochen gehen sie mit ihrem Programm «Gschenkti Ziit» auf Tournee.
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ana hat ein bisschen Lampenfieber. Am 30. Januar wird die Neunjährige im Titthof in Chur auf der Bühne stehen und singen. Hinter ihr wird ihre Grossmutter Vera Rüegg stehen, neben ihr ihre beste Freundin Lara. Die drei sind Mitglieder im GroKi-Chor, einem Projekt des Bündner Lieder machers Linard Bardill.
Vera Rüegg mit ihrer Enkelin Jana (links) und deren Freundin Lara in einer Probepause.
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Als Vera Rüegg im letzten Herbst von der Idee Bardills erfuhr, Chöre für Grosseltern und ihre Enkelkinder aufzubauen, meldete sie sich und Jana an. Das Singen verbindet die beiden schon lange. Als Jana zweieinhalb Jahre alt war, besuchte Omi Vera mit ihr zusammen das ElKi-Singen. Die Grossmutter staunte damals schon, wie schnell ihre Enkelin und die ~
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«GSCHENKTI ZIIT – LIEDER AUS DREI GENERATIONEN»
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TOURNEE-DATEN
GROKI-CHOR CHUR 30. Januar: Chur Titthof, 17 Uhr 13. Februar: St. Gallen Tonhalle, 17 Uhr 14. Februar: Scuol Gemeindesaal, 17 Uhr
GROKI-CHOR ZÜRICH 13. März: Zürich Volkshaus, «Weisser Saal», 17 Uhr 20. März: Luzern MaiHof, Kirchensaal, 17 Uhr
Das Programm, das der GroKi-Chor singt, heisst passend «Gschenkti Ziit». Vierzehn Lieder haben Bardill und Chorleiterin Corina Barandun zusammen mit den 45 Sängerinnen und Sängern eingeübt. Darunter sind Klassiker wie das Beresinalied oder «Die Gedanken sind frei», die den Grosseltern seit ihrer Kinderzeit vertraut sind und die sie nun an ihre Enkelinnen und Enkel weitergeben. Gleichzeitig singt der Chor moderne Kinderlieder, welche die Enkel ihren Grosseltern beibringen.
und ist mittlerweile auch Mitglied des Zwei Stücke hat Linard Bardill eigens 26. Juni: Grüningen Seniorenchors Canziano. Die 75-Jährige für den GroKi-Chor geschrieben. Eines Sonne, Mond und Sterne-Festival, 11 Uhr ist ohnehin eine Frau mit vielen Hobbys: ist der Titelsong «Gschenkti Ziit». Vera Sie klöppelt, tanzt Linedance, ist viel Rüegg gefällt dieses Stück am besten. draussen unterwegs und unternimmt «Es drückt genau das aus, was wir hier auch sonst viel. Das Wichtigste ist ihr erleben.» Auch Jana und Lara mögen das aber das Singen. «Ich möchte es nie aufgeben müsStück sehr, aber das andere neue Lied von Bardill ist sen», sagt sie. «Ich kann einen noch so schlechten Tag noch etwas lustiger. Es heisst «Das isch wohr!» und haben: Wenn ich singe, werde ich fröhlich.» handelt von Enkeln, die ihre Grosseltern fragen, wie denn die Eltern als Kinder waren – und lustige und NASSE SOCKEN NACH DER PROBEPAUSE ehrliche Antworten bekommen wie «Wo sie so alt Das gilt auch für ihre Enkeltochter und deren Freunwie du bisch gsii / Was het die Mama gmacht / Alls din Lara. Als Vera Rüegg hörte, dass sie zwei Kinder wo isch verbote gsii / Mischt bis spot in d’Nacht / Bir anmelden durfte, fragte sie Jana, ob sie Lara mitnehFrau Arn en Hundekack / Häregleit im Plastigsack men wolle. Jana überlegte nicht lange. Die beiden / D’Auto sind denn drüber gfahre / Du d’Frau Arn Mädchen kennen sich seit dem Kindergarten und hettsch sölle ghöre!» Die beiden Mädchen lachen, sind ein eingespieltes Team. Sie erzählen laut laals sie die Strophen vortragen. chend, wie sie während der Pause der Chorprobe die SIE HOFFEN, DASS ES WEITERGEHT Duschen in der Garderobe der Klubschule angestellt und nasse Socken bekommen haben. Vera Rüegg Nach der Premiere in Chur sind Auftritte in St. Galamüsiert sich prächtig. len und Scuol geplant. Ein zweiter GroKi-Chor, der Das ist ganz im Sinne Linard Bardills. Er will mit im Moment in Zürich sein Programm einübt, wird seinem Projekt die beiden Generationen verbinden ab Mitte März ebenfalls drei Mal auftreten. Wie es und ihnen ein gemeinsames Erlebnis bieten. «Im danach weitergeht, weiss selbst Linard Bardill noch GroKi-Chor geht es nicht ums Hüten, sondern um nicht. Er hofft, dass seine Idee sich weiter verbreitet. Zeit, die man intensiv zusammen verbringt.» Dabei In Bern und Luzern sucht er im Moment Grosseltern ist nicht nur das Singen wichtig. Bardill beobachtet und ihre Enkelkinder, um weitere GroKi-Chöre grünbei vielen der Grosseltern und Enkel, die im Chor den zu können, und er kann sich gut vorstellen, dass mitmachen, dass sie vor oder nach der Probe noch der Churer und der Zürcher Chor bestehen bleiben, etwas zusammen essen oder trinken, und viele von wenn sich deren Mitglieder das wünschen. ihnen reisen gemeinsam an. Am liebsten im Zug, wie «Ich hoffe sehr, dass unser Chor eine Zukunft hat», er erfahren hat, weil man sich da gegenüber sitzen sagt Vera Rüegg. Jana und Lara nicken. Auch sie und sich so besser unterhalten kann. würden gerne weiter im GroKi-Chor singen. • # 02 ~ 2016
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~ Hintergrund ~ KINDERMUSEUM
# 02 ~ 2016
~ Hintergrund ~ KINDERMUSEUM
Von GEORG GINDELY (Text) und SOPHIE STIEGER (Fotos)
Wo Spielzeug Geschichte macht Das Schweizer Kindermuseum in Baden nennt sich auch «Das Haus der Generationen». Das passt in doppelter Hinsicht: Es wird nicht nur von mehreren Generationen besucht, sondern auch geleitet.
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~ Hintergrund ~ KINDERMUSEUM
Sonja und Roger Kaysel, die Gr端nder des Schweizer Kindermuseums, im beliebten Eisenbahnzimmer.
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Sonja Kaysel und ihr jüngster Enkel Jakob vor einer Meccano-Rutschbahn für Pinguine.
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er das Schweizer Kindermuseum besucht, braucht vor allem eines: viel Zeit. Die Kin der wollen nicht mehr heim, weil sie in der Villa in Baden so viel erkunden, anfassen und ausprobieren können. Die Eltern und Grosseltern möchten nicht mehr weg, weil sie mitspielen und so vieles wiederent decken, was sie aus ihrer eigenen Kindheit kennen. An diesem verregneten Samstag nachmittag zeigt sich das auf jedem der fünf Stockwerke des Museums. Die vier kleinen Theater im obersten Ge schoss sind alle belegt: Väter, Kinder und Grossmütter führen dort eben erfundene Stücke auf. Im Erdgeschoss informieren sich die Besucherinnen und Besucher über die Entwicklung von Kindern und die Geschichte der Kindheit. Am meisten los ist im Spielzimmer im ersten Unterge schoss. Eine Grossmutter spielt mit ihrer zehnjährigen Enkelin ein altes Tischfuss ballspiel aus Holz, ihr sechsjähriger Enkel staunt über die grosse Kugelbahn. Die drei sind oft im Kindermuseum zu Gast. «Hier kommen wir alle auf unsere Kosten», sagt die Grossmutter. Viele der Spielsachen, Kleider und Bücher kennt sie aus ihrer eigenen Kindheit oder aus der Zeit, als ihre Kinder klein waren. Oft beginnen sie und ihre Enkel sich gegenseitig zu erzählen, wie es früher war und wie es heute ist.
Dass die Generationen während des Be suchs miteinander ins Gespräch kommen, ist ein wichtiges Ziel der Museumsgründer Roger und Sonja Kaysel. Das Kindermu seum nennt sich deshalb auch «Das Haus der Generationen». Das passt gleich in dop pelter Hinsicht. Denn das Museum richtet sich nicht nur an mehrere Generationen, es wird auch von mehreren Generationen geführt. Geleitet wird es heute von Marcel und Daniel Kaysel, den beiden Söhnen des Gründerpaars. Ida, Sara und Jakob Kaysel, die drei Enkelkinder von Roger und Sonja Kaysel, helfen regelmässig im Museum mit und sind quasi darin aufgewachsen.
DIE ERSTE GENERATION: SONJA UND ROGER KAYSEL, 73 UND 77 JAHRE Sonja und Roger Kaysel haben in einem der drei alten SBB-Zugabteile im beliebten Eisenbahnzimmer des Museums Platz genommen und schauen der Modelleisen bahn in der Mitte des Raums zu. Sie ist eines von mehreren tausend Objekten, die das Paar in über 50 Jahren gesammelt hat. Was die Leidenschaft der beiden auslöste, können sie nicht mehr genau sagen. Roger Kaysel arbeitete nach seiner Ausbil dung als Fotograf und machte Trickfilme für die Sendung mit der Maus. Seine Frau Sonja ist in Dänemark aufgewachsen, wo Kinder in den 60er-Jahren bereits ei nen anderen Stellenwert hatten als in der Schweiz. Sie erinnert sich noch gut, wie sie als junge Mutter mit ihren Söhnen in einem Badener Café etwas trinken gehen wollte und gleich wieder aus dem Lokal gewiesen wurde. Das war nicht nur ~ # 02 ~ 2016
«Die Generationen sollen während des Besuchs des Museums miteinander ins Gespräch kommen. Das war von Anfang an ein wichtiges Ziel von uns.»
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Die Brüder und heutigen Museumsleiter Marcel (links) und Daniel Kaysel erinnern sich im Schulzimmer an ihre Kindheit.
Ein Blick in den Raum, der sich Puppen und Puppenhäusern widmet.
~ in Cafés so, sondern auch in Museen: Kinder galten damals oft als Störfaktor. Die Kaysels hingegen interessierten sich brennend für Kinder, ihre Entwicklung und ihre Kulturgeschichte. Sie begannen Spiele und Spielsachen zu sammeln, er steigerten altes Schulmaterial und fanden Kinderbücher in Antiquariaten. Nicht die Schönheit der Dinge war ihnen wichtig. «Das Wichtigste war uns, dass die Sachen, die wir erstanden, in Gebrauch gewesen waren», sagt Roger Kaysel. Nach 20 Jahren Sammeltätigkeit konnten er und seine Frau im November 1985 das Museum eröffnen, in dem sie mit Hilfe der gesammelten Objekte Kindheitsgeschichte erzählen. Damit trafen sie einen Nerv. Zu Beginn war das Museum in zwei Zimmern einquartiert, bald nahm es 18 in Beschlag. Doch aus finanzieller Sicht war das Projekt lange ein Balanceakt. Mitte der 90er-Jah re machten die aus Baden stammende Monica Chappuis und ihr Mann Pierre Bekanntschaft mit den Kaysels und dem Museum. Die beiden waren begeistert. Da sie von der Aufgabe der Institution über zeugt waren, gründeten sie eine Stiftung, die zum Überleben des Museums beitrug. «Das war ein unvergesslicher Moment», sagt Sonja Kaysel. Ende der 90er-Jahre konnte mit Hilfe der selben Donatoren die Villa Funk erworben werden, in dem das Haus der Generationen
seit 2002 daheim ist. Im letzten November feierte das Kindermuseum sein 30-jäh riges Bestehen. Roger und Sonja Kaysel haben ihre Studiensammlung zu Beginn des Jubiläumsjahrs an ihre beiden Söhne übergeben.
DIE ZWEITE GENERATION: MARCEL UND DANIEL KAYSEL, 53 UND 51 JAHRE Daniel und Marcel Kaysel sitzen im Schul zimmer des Museums und erinnern sich an ihre Kindheit. Die Sammlung ihrer Eltern interessierte sie damals nicht besonders. Die Buben waren lieber auf ihren Trotti netts unterwegs oder spielten mit Lego. Daniel Kaysel, der bis heute nicht ganz so stark vom Sammelvirus befallen ist wie der Rest der Familie, war als Architekt für den Umbau der Villa verantwortlich, in der das Museum heute beheimatet ist. Dadurch fand er Gefallen am Betrieb und ist heute Museumsleiter. «Was Daniel an Sammelleidenschaft zu wenig hat, habe ich zu viel», sagt sein Bruder Marcel, der als Kurator im Museum tätig ist. Er besucht regelmässig Flohmärk te und Brockenhäuser, um neue Objekte zu finden. Die Sammlung ist inzwischen so gross, dass nur ein Bruchteil davon in der Villa ausgestellt ist. Der Rest wird in einem Lager aufbewahrt und kommt ~
«Die heutigen Kinder interessieren sich nach wie vor sehr für die Geschichte und die Geschichten ihrer Eltern und ihrer Grosseltern.» # 02 ~ 2016
~ Hintergrund ~ KINDERMUSEUM
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~ Hintergrund ~ KINDERMUSEUM
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Ida, Jakob und Sara Kaysel (v.l.n.r.) sind oft im Museum und helfen ihrem Vater und ihren Grosseltern. # 02 ~ 2016
~ Hintergrund ~ KINDERMUSEUM
37 Die drei Enkelkinder der Museumsgründer machen im Ankleideraum eine Zeitreise.
Kinderkleider aus verschiedenen Epochen schlüpfen und so eine Zeitreise machen. Die drei Geschwister haben bereits viele Nachmittage und Wochenenden ihres Lebens im Museum verbracht. Sie halfen beim Aufstellen der Ausstellungen mit, nahmen an den Bastelkursen teil oder standen für die Plakate Modell. Einzig die
«Es kommt immer wieder vor, dass wir in einer Vitrine im Museum Spielsachen entdecken, mit denen wir selbst einmal gespielt haben»
~ bei Sonderausstellungen zum Einsatz. «Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, was sich immer auch im Spielzeug widerspiegelt», sagt Marcel Kaysel. Das Kindermuseum macht diese Entwicklungen sichtbar. Das macht es so spannend für alle Generationen – auch für die jüngste. «Die heutigen Kinder interessieren sich nach wie vor für die Geschichte und für die Geschichten ihrer Eltern und Grosseltern», sagt Daniel Kaysel. Er weiss es aus eigener Erfahrung.
DIE JÜNGSTE GENERATION: IDA, SARA UND JAKOB KAYSEL, 17, 15 UND 8 JAHRE ALT Die Kinder von Daniel Kaysel verbringen ihre Zeit am liebsten im Ankleidezimmer im Untergeschoss des Museums, wo sie in # 02 ~ 2016
Vernissagen, zu denen sie jeweils auch hingehen mussten, langweilten sie oft. Auch heute noch sind Ida, Sara und Jakob regelmässig im Museum anzutreffen. «Früher mussten wir helfen, jetzt dürfen wir», sagt Ida. Sie leitet heute viele der Bastelkurse, die sie früher besucht hat. Ihr Vater fragt sie und ihre Geschwister zudem oft um ihre Meinung, wenn er Neuerungen plant. Schliesslich sind sie Experten für Kinderfragen. Am besten gefällt ihnen immer noch, das Museum zu erkunden. Noch heute entdecken sie dabei Neues. Manchmal stossen sie auf Spielsachen, die früher ihnen gehört haben – und jetzt plötzlich in Vitrinen ausgestellt sind. •
KINDERMUSEUM Ländliweg 7, 5400 Baden. Telefon: 056 222 14 44. Öffnungszeiten: Di bis Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr, Mo geschlossen. Preise: Kinder 4 Fr., Erwachsene 12 Fr., Studierende/Lernende 9 Fr. Führungen für Gruppen sind jederzeit auf Anmeldung möglich. Im Moment laufen die beiden Sonderausstellungen «Kleider machen Leute» und «Vorhang auf für das Figurentheater». www.kindermuseum.ch
~ Hintergrund ~ DER LANDARZT
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Tipps vom Landarzt Edy Riesen führt zusammen mit seinem Schwiegersohn eine Hausarztpraxis in Ziefen im Baselbiet. Seit er Enkelkinder hat, ist er häufiger erkältet als früher. Er hofft, dass er deswegen länger lebt.
Edy Riesen in seinem Sprechzimmer. Der 67-Jährige ist Hausarzt, Vater von vier Kindern und Grossvater von zehn Enkelkindern.
Von GEORG GINDELY (Text) und SOPHIE STIEGER (Fotos) # 02 ~ 2016
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as Wartezimmer in der Arztpraxis in Ziefen ist voll an diesem Freitagmorgen. Die meisten der Anwesenden plagt die Grippe oder eine heftige Erkältung, und Edy Riesen nimmt sich Zeit für seine Patientinnen und Patienten. Viele von ihnen kennt er schon ihr ganzes Leben lang. Seit bald 30 Jahren ist Edy Riesen der Arzt von Ziefen, einem Dorf im Baselbiet mit 1500 Einwohnern. Lange hatte er seine Praxis im Doktorhaus, wo die Ziefener Ärzte über 160 Jahre hinweg tätig waren. Das Haus war altehrwürdig, aber eben auch alt: Die Türen waren dünn, der Röntgenapparat stand im Keller, und im Winter war es kühl. Vor zwei Jahren zog Riesen deshalb einige Meter entfernt in eine neue Praxis, die er zusammen mit seinem Schwiegersohn Mathis Grehn führt. Dass seine Praxis in Familienhand bleibt, freut Edy Riesen. Er arbeitet noch in einem 50-Prozent-Pensum, geplant ist, dass er in eineinhalb Jahren aufhört. «Ich weiss aber noch nicht recht, wie das gehen soll», gibt er zu. Der 67-Jährige ist mit Leib und Seele Arzt. NACH PERU AUSGEWANDERT Aufgewachsen ist Edy Riesen in Liestal. Nach seinem Medizinstudium in Basel lernt er während des Praktikums in Luzern die junge Holländerin Hilda kennen und verliebte sich in sie. Die beiden heirateten und wollten die Welt entdecken. Nach der Geburt ihrer Tochter zogen sie für vier Jahre nach Peru. Als sie zurückkamen, hatten sie drei Kinder. Später kam noch ein Sohn dazu.
Auf der Suche nach einer Hausarztpraxis landeten sie per Zufall in Ziefen. Heute sind sie tief verwurzelt im Dorf. Sieben ihrer zehn Enkelkinder leben hier. Und die drei, die in Holland wohnen, verbringen jedes Jahr viele Wochen Ferien im Baselbiet. DER SCHWIERIGE SPRUNG IN DIE NEUE ROLLE
HERR RIESEN, WIE KOMMT MAN GESUND DURCH DEN WINTER?
Mittelpunkt der Familie ist Hilda Riesen. «Sie ist eine Attraktion, vor allem auch als Grossmutter», sagt ihr Mann Edy. «Ihr Lebenshunger und ihre Vitalität sind ansteckend, und das tut nicht nur den Enkelkindern, sondern auch mir gut.» Er selbst hatte mehr Mühe, in die neue Rolle hineinzuwachsen, als seine ersten Enkelkinder auf die Welt kamen. Edy Riesen war
Herr Riesen, sind Sie häufiger krank, seit Sie Enkelkinder haben? Aber sicher. Kinder sind Virenschleudern par excellence.
damals 58 und hatte das Gefühl, er müsse nun ein gemütlicher Grossätti werden, der den ganzen Tag auf dem Spielplatz steht. «Das liegt mir aber überhaupt nicht.» Edy Riesen spielt in seiner Freizeit in einer Band, für die er Lieder mit Mundarttexten schreibt. Er ist auch gerne einmal ein Sprücheklopfer, ein Entertainer, ein «Zampano», wie er sich selbst nennt.
und weder Enkelkinder noch sonst jemanden trifft. Aber so will man ja nicht leben. Gegen eine Ansteckung schützen kann man sich meiner Ansicht nach nicht. Es gibt aber einige Massnahmen, die es Viren und Bakterien etwas schwerer machen.
AUF DER SUCHE NACH VERSTEINERUNGEN Mittlerweile hat er gelernt, dass er sich selber bleiben kann, auch als Grossvater. Der darf ruhig etwas knorrig, laut und eigen sein. Die Kinder lieben ihn trotzdem oder gerade deswegen. Oft geht Edy Riesen mit ihnen in den Wald und sammelt Versteinerungen. Er nimmt die Kinder mit in seine Werkstatt oder auf eine Velotour. «Ich habe unterschätzt, wie wichtig die Rolle von uns Grosseltern ist. Nicht, weil wir so wahnsinnig toll sind – sondern einfach, weil wir da sind.» Er habe gelesen, niemand habe in Familien einen höheren sozialen Status als Grosseltern. «Mittlerweile glaube ich das auch.» Für unser Magazin wird er ab dieser Ausgabe monatlich eine Gesundheitskolumne schreiben. Den ersten Text finden Sie auf Seite 70. Im folgenden Interview verrät Edy Riesen, wie man in der kalten Jahreszeit fit und gesund bleibt. # 02 ~ 2016
Kann man sich gegen Ansteckungen schützen? Einen umfassenden Schutz hat nur, wer ganz auf soziale Kontakte verzichtet
Welche zum Beispiel? Wer viel trinkt, nicht raucht, sich vitaminreich ernährt und sich regelmässig an der frischen Luft bewegt, hat bessere Chancen, eine Infektion zu vermeiden. Interessant für Menschen, die regelmässig krank werden und zum Beispiel immer wieder Husten haben, sind sogenannte Immunstimulanzien, also Mittel wie zum Beispiel Broncho-Vaxom. Diese sorgen dafür, dass der Körper Antikörper gegen potentielle Erreger bildet. Es ist also eine Art Impfung, die erwiesenermassen zu etwas weniger Infektionen führt. Auch Echinaforce und andere pflanzliche Mittel stimulieren die Abwehrkräfte. ~
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~ Und sonst? Viele Menschen haben ihre eigenen Rituale, mit denen sie sich vor einer Ansteckung oder einem Ausbruch der Krankheit schützen. Ich habe einen Freund, der sich ganz warm anzieht und joggen geht, wenn er erste Anzeichen einer Krankheit spürt. Er will die Erreger herausschwitzen. Nützt das? Wissenschaftlich belegt ist das nicht. Aber es ist ein Ritual, und die Kraft von Ritualen wird meiner Ansicht nach von der Schulmedizin unterschätzt. Darüber schreibe ich auch in meiner ersten Kolumne für Ihr Magazin. Rituale haben für viele Menschen eine grosse Bedeutung und wirken deshalb auch.
TIPPS ZUM GESUNDBLEIBEN Viel Bewegung: Im Minimum 3-mal 30 Minuten pro Woche, egal was. ≤ Man soll das machen, worauf man Lust hat, das aber diszipliniert. ≤ Puls: 180 minus Alter = Arbeitspuls, also zum Beispiel beim tüchtigen Bergaufgehen. ≤ Man kann auch mehr machen, sollte aber nicht übertreiben. Achtung vor Gelenkschäden. ≤ Viel an der frischen Luft sein: Kälte, Hitze, äussere Einflüsse sind gut für den Kreislauf und für die Psyche. ≤ Viel trinken. ≤ Nicht rauchen. ≤
Weshalb? Oft ist es eine Verbindung von verschiedenen Dingen. Denken Sie an den Kartoffelwickel. Die Kartoffel, die normalerweise als Nahrungsmittel dient, wird da zum Heilen verwendet, die Kartoffeln sind warm, und es braucht jemanden, der den Wickel auflegt. Das hat so viel Emotionales und Symbolisches in sich! Gegen das kommt eine synthetische Pille meiner Meinung nach nicht an. Helfen Pillen überhaupt gegen Grippe und Erkältung? Verhindern können sie sie auch nicht. Aber sie lindern die Beschwerden. In den letzten Wochen war ich gleich mehrmals krank und vor einigen Tagen hatte ich in der Praxis einen kleinen Einbruch. Ich nahm ein Neocitran und das wirkte Wunder. Ich fühlte mich anschliessend regelrecht aufgedreht, die Nase war frei und ich schlief gut. Schadet einem eine Erkältung, die man sich beim Enkelkind holt?
Regelmässig stosslüften. ≤ Ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.
Sie nützt einem sogar: Das Immunsystem wird stimuliert und man wird durch die Infektion resistenter. Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb wir Menschen immer älter werden. Ich kenne viele Menschen, die diesen Winter sehr lange und hartnäckige Erkältungen haben. Ist das ein besonderes Problem? Mir selbst ging es so, und viele meiner Patientinnen und Patienten sagen dasselbe. Aber ich glaube nicht, dass man deshalb gleich generalisieren kann. Meine Theorie ist eine andere: Man wird lange nicht krank, weil das Immunsystem stark genug ist. Aber etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre kann sich # 02 ~ 2016
das Immunsystem nicht mehr wehren. Man holt sich eine Erkältung und andere Erreger haben leichteren Zugang, weil das Immunsystem geschwächt ist. So kommen gleich mehrere Ereignisse zusammen, und das sorgt für eine lange Dauer der Beschwerden. Wir werden vor allem im Winter krank. Wegen der Kälte? Nein. Das Wort Erkältung ist eine der grössten Wortverdrehungen überhaupt. Eine Erkältung hat nichts mit der Kälte zu tun, auch wenn das viele Schweizerinnen und Schweizer meinen. In Holland, der Heimat meiner Frau, ist das ganz anders. Da kommen die Kinder pflotschnass ins Schulzimmer, wenn es regnet, und es wird niemand krank deswegen, die Kleider trocknen ja. In Holland finden es die Menschen toll, wenn es so richtig stürmt und luftet, ein holländisches Wort für «Durchzug» gibt es nicht. In der Schweiz hingegen holt man sich deswegen gleich die Halskehre oder einen Schnupfen. Ich habe grosses Glück, dass meine Frau die holländische Gelassenheit in mein Leben gebracht hat. Ich bin eigentlich eher ein bisschen verzärtelt. Das hat sie mir ausgetrieben. Aber weshalb sind wir denn im Winter häufig krank? Wir sind oft in geschlossenen Räumen mit anderen Menschen zusammen, was die Übertragung von Viren und Bakterien begünstigt. Zudem sorgt die trockene Luft in beheizten Räumen für eine Reizung der Schleimhäute, was eine Infektion begünstigt. Man sollte deshalb regelmässig lüften, also die Kälte hereinlassen. Was soll man tun, wenn man erkältet ist oder eine Grippe hat? Wichtig ist, viel zu trinken und den Energiehaushalt herunterzufahren. Verschiedene Mittel können die Beschwerden lindern. Pflanzliche Therapien wirken sehr gut, zum Beispiel Mittel wie
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Was nützen Antibiotika? Sie führen bei richtiger Indikation und Auswahl zu einer schlagartigen Besserung und einer schnelleren Heilung. Was spricht dagegen? Antibiotika vernichten auch nützliche Bakterien im Körper, gerade im Darm. Das grösste Problem ist aber, dass viele Erreger resistent gegen Antibiotika geworden sind. Je häufiger Antibiotika eingesetzt werden, desto mehr Resistenzen gibt es. Es ist unheimlich, wie schnell das in den letzten Jahren gegangen ist. Leider gibt es heute nicht mehr viele Reserveantibiotika, und wer sich einen resistenten Keim einfängt, der kann grosse Schwierigkeiten bekommen.
Edy Riesen arbeitet in einem 50-Prozent-Pensum in der Praxis im Dorfzentrum, die er zusammen mit seinem Schwiegersohn führt.
Sinupret bei Schnupfen. Aber auch Mittel, die Paracetamol beinhalten, helfen, wie eben Neocitran, Pretuval oder ganz einfach Aspirin. Wann muss man zum Arzt? Warnzeichen sind starke Schüttelfröste. Wenn das ganze Bett wackelt, kann das ein Hinweis auf eine schwere Infektion sein. Auch wer nach drei bis fünf Tagen mit Husten und Fieber zunehmend erschöpft ist und nicht mehr essen mag, sollte besser zum Arzt. Ein solcher Patient kann eine Lungenentzündung haben. Wann kommen Antibiotika zum Einsatz?
Acht von zehn Infektionen sind viral. Es bringt nichts, diese Infekte mit Antibiotika zu bekämpfen, wie das heute leider immer noch oft getan wird. Antibiotika wirken nur gegen bakterielle Infekte, und selbst dort müssen sie nicht in jedem Fall zum Einsatz kommen. Wissenschaftler sagen heute zum Beispiel, dass man eine Angina, die von Streptokokken ausgelöst wird, nicht immer mit Antibiotika behandeln muss. Früher konnte die Angina zu rheumatischem Fieber führen, aber das ist heute sehr selten geworden. Man kann den Patienten bei einer Angina heute die Wahl überlassen, ob sie Antibiotika nehmen wollen oder nicht. # 02 ~ 2016
Was halten Sie von der Grippeimpfung? Ich lasse mich jedes Jahr impfen. Es ist aber wichtig, dass man weiss, dass man trotz Impfung an Grippe erkranken kann. Im letzten Winter zum Beispiel lief es etwas unglücklich. Nachdem das Bundesamt für Gesundheit den Impfstoff festgelegt hatte, machten die Grippeviren eine Kehrtwendung und sind am Schutz vorbeigeschlüpft. Das kann frustrierend sein, aber oft passiert es nicht. Wem empfehlen Sie die Grippeimpfung? Ich bin verpflichtet, sie Menschen über 65 zu empfehlen. Das macht meiner Meinung nach auch Sinn. Es ist erwiesen, dass die Sterblichkeit bei Infek tionen ab 60 stark zunimmt. Jüngeren Menschen empfehle ich die Impfung nicht, da sie auch eine schwere Grippe problemlos überleben. Eine Ausnahme mache ich bei Menschen, die bereits an einer anderen Krankheit wie zum Beispiel Krebs leiden. Eine Grippe kann für sie ernste Folgen haben. •
KinderkrebsForschung hilft überleben.
Krebs beim Kind verläuft anders. Kindliche Tumoren zeigen fast immer ein sehr viel aggressiveres Verhalten. Ohne wirksame Behandlung leben die Kinder nur wenige Monate. Die Behandlung mit speziellen, für Kinder entwickelten Medikamenten oder Bestrahlung ist jedoch oft sehr wirksam.
Warum private Spenden und Legate? Ärzte und Forscher sind dringend auf Unterstützung von staatlichen und privaten Organisationen angewiesen. Mehr als 25% der Finanzierung muss von privaten Spendern kommen. Überall fehlen Mittel, um die Heilungschancen krebskranker Kinder weiter zu verbessern.
ehemals KIND UND KREBS
Wie hilft die Forschung? Laborforschung – nahe am Patienten – hilft dabei, Diagnosen noch genauer stellen zu können und kindgerechte Medikamente und Therapien zu entwickeln. Oft können Erkenntnisse schnell in die Behandlung einfliessen. Jean-Pierre Bourquin Arzt und Forscher am Kinderspital Zürich und Vater von drei Kindern.
Online Spenden und Information: kinderkrebsforschung.ch
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
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Es wird immer bunter
Diät hier, Diät da
EINE 69-JÄHRIGE GROSSMUTTER BERICHTET: Ich hüte seit Jahren zuerst den ersten Enkel (jetzt fünf), dann den zweiten dazu (jetzt drei) und seit einigen Wochen noch den jungen Hund. Ich hüte allein, mein Mann ist verstorben. Ich finde es sehr bunt und sehr lustig mit diesen dreien (ein Tag pro Woche). Nur, ich bin auch ziemlich überfordert. Ich wage mich schon gar nicht mehr, mit den dreien ins Freie zu gehen. Es ist einfach zu viel. Meine Tochter will meine Überforderung bis jetzt nicht verstehen.
Unsere beiden Enkelinnen (4 und 6) sind beide auf Diät. Die Jüngere darf keine Früchte essen. Die Ältere hat eine Weizen- und Lactose-Unverträglichkeit – sagen uns die Eltern. Die Enkelinnen wissen es und reden davon – klaglos. Das bewundern wir. Wir reden viel darüber unter uns. Uns irritiert dieses Diäthalten in so jungem Alter. Wir hören rundum, dass das jetzt gang und gäbe ist bei Kindern. Bei Erwachsenen sowieso. Soll man das einfach den Betroffenen überlassen?
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EIN 66- UND 65-JÄHRIGES GROSSELTERNPAAR MEINT:
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ür Ihre Tochter ist es natürlich bequem, wenn Sie alle ahrscheinlich ist es das Klügste, Diäten den Bedrei hüten. Aber für Sie ist es nicht bequem. Da braucht troffenen zu überlassen. Kürzlich habe ich ein es eine neue Lösung. Paar zum Essen eingeladen. Am Telefon erhielt Da Ihnen Ihre Tochter bisher das Ohr verweigert, ist es an ich dann komplizierte Informationen darüber, was er und Ihnen, Vorschläge auszuhecken. Nehmen Sie es sportlich. was sie nicht isst bzw. nicht essen darf. Ich schlug den beiVielleicht gibt es in Ihrem Kreis gleichaltriger Freundinnen den vor, nach dem Essen zu einem Glas Wein zu kommen und Bekannter eine Frau, die gerne mit Ihnen diesen Hütetag oder was sie eben trinken dürfen. Sie und ich waren etwas verbringt. Es ist nämlich eine grosse Bereicherung, mit drei verstimmt, aber mir fiel keine bessere Lösung ein. Kleinen den Tag zu verbringen. Das wäre doch eine gute Bei den Enkelinnen ist es natürlich anders. Als Grosseltern Lösung. Wenn das nicht möglich ist, kommen Sie um ein halten wir uns strikt an die Vorschriften der Eltern. Sie sind ernsthaftes Gespräch mit Ihrer Tochter die Erziehenden, nicht wir. Wir können nicht herum. Machen Sie mutige Vorschläauch nicht beurteilen, wie gravierend die ge, die für Sie stimmig sind. Vermutlich ist Situation ist, um Diäten verschreiben zu der junge Hund zwar lustig, aber einfach müssen. Wir versichern unserem Nachzuviel neben den beiden kleinen Kindern. wuchs also unsere Solidarität und unsere Sie leisten freiwillige Hütedienste. So dürZuverlässigkeit. Das soll uns nicht hindern, fen Sie auch teilkündigen. unsere Meinung frei zu äussern. Die Überforderung der Grosseltern war Es ist ja wirklich paradox heutzutage. Wie schon oft Thema auf dieser Beratungsseite. nie zuvor bietet der Essmarkt alles, was wir Das Älterwerden ist ja schon an und für uns wünschen können. Nie zuvor war die KATHARINA LEY (68) ist Psychoanalysich kein Schleck. Es ist auch kein Schleck Freiheit beim Essen so gross. Und nun vertikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigezu merken, dass die körperlichen und gällen wir uns unsere Freuden zugunsten ner Praxis in Bern und Grossmutter eines Enkels (2). Schicken Sie Ihre Fragen an: nervlichen Kräfte nachlassen – bei aller der Sicherheit, keine Magenverstimmung Katharina Ley, Liebe zu Enkeln und Hund. zu haben, keine Allergie zu entwickeln Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder Es ist auch ein Dilemma für Grosseltern, und gesund zu sein. Das ist jetzt etwas beratung@grosseltern-magazin.ch. ihre Überforderung zuzugeben. Eben weil salopp gesagt. Natürlich gibt es ernsthafte sie ihre Enkel lieben. Und auch darum, Gründe, eine Diät einzuhalten. Die sollen weil es nicht immer einfach ist, älter zu werden. Aber es geht auch respektiert werden. Deshalb plädiere ich dafür, Diäten nicht anders, wenn wir kein möglicherweise schlimmes Ende den Betroffenen zu überlassen. Und: Kinder haben Vorrang. riskieren wollen. Das Alter hat ein besonderes Format. Dazu Eltern haben Vorrang. Mit anderen Erwachsenen auf Diät sollen wir couragiert stehen und das auch unseren Kindern – wie das erwähnte Paar – haben wir unseren eigenen, vermitteln dürfen. • erwachsenen, guten Weg zu finden. •
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~ Dossier ~ FAMILIE UND BERUF
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FAMILIE UND BERUF Die grosse Herausforderung Von PIUS ACHERMANN (Text) und NICOLE LANG (Illustrationen)
Es ist das Parade-Problem der heutigen Eltern: Wie vereine ich Kinder und Karriere? «Es geht, aber es ist die Hölle», bilanzieren zwei deutsche Journalisten. Einfacher ist es in Schweden oder Dänemark. Und in der Schweiz? Auch hier herrscht Nachholbedarf.
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~ Dossier ~ FAMILIE UND BERUF
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ür meine Eltern war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kein Problem. Nach der von Nannys betreuten Kinderzeit verbrachten wir drei Buben in den ausgehenden 50ern und frühen 60ern des vergangenen Jahrhunderts die Jugendzeit bis zur Matura im Kollegium. Die Preise für diesen «frühakademischen Hort» mit Kost, Logis und Ausbildung waren noch einigermassen erschwinglich, da ja die als Professoren amtenden Patres für Gotteslohn arbeiteten. Die beiden
Manchmal hakt es ein bisschen, manchmal sind alle ein bisschen erschöpft – Vater, Mutter, Kinder. Aber im Grossen und Ganzen? Gibt es kein Problem. Wir sind ja prima organisiert, im Job und zu Hause, wir sind diszipliniert, wir wollen, dass alles klappt. Also klappt es auch, irgendwie. Die Wahrheit aber ist: Es ist die Hölle.»
Schwestern verbrachten einige Zeit ihrer Ausbildung ebenfalls im Internat, sodass unsere Mutter mit konzentriertem Einsatz Vaters Zahnarztpraxis managen konnte. Zwanzig Jahre später wurden unsere eigenen Kinder von meiner Frau betreut und erzogen, obschon sie eine Ausbildung als Lehrerin erfolgreich abgeschlossen hatte. Der Weg zurück in den Beruf erfolgte wieder schrittweise und erst ganz, als die Söhne die höheren Schulen besuchten. Sie waren immer bereit, unsere Nachzüglerin stundenweise zu hüten. Heute ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wenn beide Elternteile ihren einmal eingeschlagenen Berufsweg wegen der Betreuung ihrer Kinder nicht verlassen wollen oder können, zu einer grossen Herausforderung geworden. Diese Problematik zeigten mir vor zwei Jahren erstmals in aller Deutlichkeit zwei Journalisten in der Wochenzeitung «Die Zeit» auf, die in ihrem aufrichtigen, damals viel beachteten Beitrag die Unvereinbarkeit von Kinder und Karriere eingestehen mussten. «Sind wir gerne Väter?», fragten sie sich einleitend. «Ja, absolut, von ganzem Herzen.» «Sind wir gerne Journalisten?» «Ja, leidenschaftlich gerne.» «Und, geht beides zusammen?» «Die übliche Antwort lautet: Ja, klar.
und Familie unter einen Hut zu bringen, mit ständigen Gefühlen der Zeitnot, der Erschöpfung und des Scheiterns konfrontiert sind und sich damit «fast permanent am Rand des Wahnsinns» befinden. Die Zeiten hätten sich grundlegend geändert, was die Erwartungshaltung betrifft: «Auch früher gab es Erwartungen, aber sie waren klarer und eindeutiger, weil es auch klare und eindeutige Rollen gab. Heute dagegen gibt es unendlich viele Erwartungen, weil es unendlich viele Möglichkeiten gibt, eine gute Mutter, ein guter Vater zu sein, und deswegen scheint es das Beste zu sein, einfach alle Erwartungen zu erfüllen.» Das Bedrückende daran sei nicht nur der gewaltige Stress, den all das verursacht. «Viel bedrückender ist, dass man vor lauter Erschöpfung die Sprache verliert: dass man nicht einmal mit der Partnerin oder dem Partner über all das reden kann, obwohl man natürlich ahnt, eigentlich sogar weiss, dass es dem andern genauso geht. Aber es gibt sie einfach kaum mehr, die Momente der Zweisamkeit und, vor allem, der Gelassenheit.» Es gebe auch niemanden, den man um Rat fragen könne. «Unsere Eltern nicht, weil sie diese Situation nie erlebt haben, es war anders bei ihnen, alles begann gerade erst, sich zu verändern, und es war noch nicht so durcheinandergeschüttelt wie heute.
ZEITNOT UND ERSCHÖPFUNG «Es ist die Hölle.» Marc Brost und Heinrich Wefing beschreiben damit das Lebensgefühl vieler Eltern, die beim Versuch, Beruf
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Wir sind Pioniere, die erste Generation, die tatsächlich versucht, Gleichberechtigung zu leben. ‹Was gehen mich die Kinder an, ich mache Karriere!› – das ist für uns keine denkbare Haltung mehr.» Aber in Wahrheit sei es doch so, dass die Grenzen zwischen Arbeitszeit und privater Zeit längst durchlässig geworden sind, weil man immer erreichbar sein müsse und, ja, auch immer erreichbar sein wolle. «Die moderne Arbeitswelt hat sich enorm beschleunigt und gleichzeitig verdichtet, alle erleben das. Die Familienpolitiker aber lassen einen glauben, dass es gar nichts ausmachen würde, wenn dann noch ein Kind dazu kommt.» Die Konsequenzen würden schon längst gezogen, schreiben die Autoren. «Frauen, gerade hoch qualifiziert, entscheiden sich gegen Kinder. Mitunter nicht bewusst, häufig (noch) nicht endgültig, aber seit Jahren mit grosser Konstanz, all den Beihilfen und Kita-Ausbauplänen zum Trotz. Je besser ausgebildet eine junge Frau ist, je realer ihre Chancen auf eine anspruchsvolle Karriere, desto weniger Kinder bringt sie auf die Welt.» ALLES VEREINBAR Die Online-Kommentare auf diesen «Zeit»-Artikel waren meist zustimmend, so zum Beispiel: «Schon lange nicht mehr habe ich eine so ehrliche Darstellung des Mainstream-Familienmodells gelesen. Vielen Dank!» Einen Monat später folgte in der «Zeit» eine Ergänzung von Marike Frick, einer Mutter und freien Journalistin unter dem Titel «Alles vereinbar». Kinder und Karriere passen nicht zusammen? Das stimme – in Deutschland. Nicht aber in Skandinavien. Dann schreibt sie von ihren Freunden in Dänemark und Schweden. Diese würden ihr erzählen, dass sie ganz selbstverständlich um 16 Uhr die Bürotür hinter sich zumachen würden. Sie würden von Tagen
berichten, an denen der Papa zuhause bleibt. Und von Vorgesetzten, die erwarten, dass ihre Mitarbeiter ihre Kinder pünktlich von der Kita abholen. Familie und Karriere seien eben doch vereinbar, schreibt Frick. Dafür brauche es allerdings nichts weniger als ein Umdenken in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In Dänemark würden Firmengründer aus
Deutschland erst mal fassungslos auf Mitarbeiter reagieren, die um halb vier in Richtung Kita verschwinden, egal wie viel noch zu tun sei. Bis diese Vorgesetzten lernen würden, die Aufgaben so zu strukturieren, dass sie bis halb vier machbar sind. «Umdenken schlägt aufregen», meint Frick. Denn die Dänen sähen es geradezu als Menschenrecht an, den späten Nach# 02 ~ 2016
mittag und Abend mit ihrer Familie zu verbringen. In Dänemark sorge es nicht einmal für Aufregung, wenn die Chefin der IT-Abteilung einer grossen Bank jeden Tag um 14.30 Uhr verschwindet, weil sie vier Kinder hat. Dass auch die Wirtschaft etwas tun könne, mache Schweden vor. Dort wohne seit Kurzem wieder Marike Fricks schwedischer ~
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~ Freund Thomas, der einen hervorragend bezahlten Job in der Schweiz gekündigt habe, weil dort die Bedingungen für Familien ähnlich miserabel seien wie in Deutschland. «Familienfreundlichkeit ist unter meinen Freunden das wichtigste Kriterium, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Das ist der entscheidende Faktor, gerade bei Gutausgebildeten in Führungspositionen.» Um fünf nach Hause zu gehen, das sei auch für Manager nicht nur möglich, sondern es werde geradezu erwartet. In Schweden gebe es einen Wettbewerb darum, wer das familienfreundlichste Umfeld bieten kann. Babysitter-Dienste in der Firma und die Vermittlung von vergünstigten Putzhilfen sind nur zwei Beispiele dafür. Viele Arbeitgeber stocken das Elterngeld auf 100 Prozent auf, selbstverständlich auch für Väter, «weil die Leute dann voller Dankbarkeit und voll neuer Energie zurückkehren», sagt Thomas. Alle Freunde arbeiten 100 Prozent, alle hätten Kinder. Und alle seien recht zufrieden mit der Balance zwischen Arbeit und Familie. Das liegt auch an Kindergärten, die von sechs Uhr morgens bis abends um achtzehn Uhr geöffnet sind. «Hier in Schweden verbringe ich sehr viel Zeit mit meinem Sohn. Allein das war den Umzug wert.» Wenn wir ähnlichen Komfort für das Verhältnis von Familie und Beruf anstreben wollten, wie er in Skandinavien bereits realisieret ist, so würde uns das Milliarden kosten. AUFHOLBEDARF IN DER SCHWEIZ Virulent ist das Problem der hier diskutierten Unvereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem aufgrund der Doppelbelastung, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten. In der Schweiz wären davon gemäss Bundesamt für Statistik im Jahre 2012 von den rund 814 700 Paarhaushalten mit mindestens einem Kind unter ~
Tipps fürs Hüten der Enkelkinder Grosseltern investieren jährlich Millionen von Stunden in die Betreuung ihrer Enkelkinder und unterstützen so die jungen Eltern dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren. Bei aller Nächstenliebe ist es aber ratsam, sich bereits im Voraus einige Gedanken zum Hüten zu machen. Denn nur wenn es Ihnen wohl ist, sind auch alle Beteiligten glücklich.
Von MELANIE BORTER (Text)
Hüten: Was gilt es zu beachten? KINDER, KINDER
NOTFALL
FREMDELN
Seien Sie gefasst, dass ihr Enkel nicht alleine bleibt. Vielleicht kommt bald ein Geschwisterchen nach oder ihre anderen Kinder bekommen Nachwuchs. Überlegen Sie sich diese Szenarien, bevor Sie als fixe Betreuungsperson zusagen. Können und wollen Sie auch mehrere Enkelkinder hüten? Können Sie den einen Enkel hüten, bei den anderen dann absagen, weil Ihnen zwei zu viel sind? Am besten besprechen Sie
Halten Sie alle nötigen Nummern für den Notfall bereit. Mutter, Vater, Kinderarzt, Notruf, Giftnotzentrale.
Kinder ab etwa sieben Monaten fremdeln, manche mehr, manche weniger. Nehmen Sie es auf keinen Fall persönlich, wenn das Kind bei Ihrem Anblick plötzlich zu schreien beginnt. Meist ist das nur eine kurze Phase, die es zu überstehen gilt. Fremdelt Ihr Enkel, versuchen Sie sich sehr sanft zu nähern, die Übergabe braucht dann deutlich mehr Zeit als gewohnt! Hüten Sie den Enkel mit Vorteil in der gewohnten Umgebung. Hilft
das mit der ganzen Familie, auch mit jenen Kindern, die Ihnen noch keine Enkel beschert haben.
terlage, die Sie bei Bedarf einfach hervorzaubern können, ein paar Windeln, eine Trinkflasche und etwas später ein Kinderbesteck und das eine oder andere Spielzeug gehören zur Grundausstattung. Hüten Sie bei sich zu Hause, soll das Kind eigene Sachen dabei haben, denn Vertrautes schafft Vertrauen.
KEINE SPONTANEN FERIEN Denken Sie daran, dass Sie nicht mehr nur für sich planen können, sondern dass ihre Abwesenheit auch auf die junge Familie planerische Auswirkungen hat. Im Gegenzug dürfen Sie natürlich auch verlangen, dass Sie die Ferienpläne der Jungfamilie frühzeitig erfahren.
KRANK Melden Sie der jungen Familie frühzeitig, wenn sie merken, dass Sie nicht fit oder krank sind. Die junge Familie sollte in diesem Fall eine Notfalllösung parat haben, nicht dass es an Ihnen liegt, sich in einem solchen Fall Hilfe oder gar einen Ersatz zu suchen. Sie sollten auch besprechen, wie Sie damit umgehen, wenn das Enkelkind krank ist. Oft sind die Kinder dann einfach am liebsten bei der Mutter oder dem Vater. Vielleicht ist es ratsam, dann den Hütetag zu verkürzen.
EINRICHTUNG Sie müssen und sollen ihre Wohnung nicht nach einem Kleinkind einrichten, wenn Sie das nicht wollen. Ein paar Anschaffungen sind aber schon hilfreich, auch wenn Sie die Enkelkinder nicht bei sich zu Hause hüten: Eine Wickelun-
REGELN Es gibt Regeln, die vielleicht nur bei Ihnen gelten, das ist gut so. Kinder können schon früh unterscheiden, welche Regeln bei den Grosseltern oder bei anderen Bezugspersonen gelten. Mancherorts braucht es aber klare Absprachen (Essen, Medienkonsum, Schlafverhalten, Medikamente). Besprechen Sie mit den Eltern, in welchen Bereichen Sie eine Absprache wünschen und wo Sie freie Hand haben. Je häufiger Sie Ihre Enkel hüten, desto mehr Bereiche müssen wohl abgesprochen werden.
RITUALE Fragen Sie bei den Eltern nach, welche Rituale und Gewohnheiten die Enkel mögen (zum Beispiel Einschlaf- oder Abschiedsrituale).
alles nichts, so überbrücken Sie kürzere Hütedienste mit ausgedehnten Spaziergängen mit dem Kinderwagen (Gesicht des Kindes nach vorne gerichtet).
ZURÜCKHALTUNG Nehmen Sie sich fest vor, sich erzieherisch nicht einzumischen und Ratschläge nur zu erteilen, wenn Sie danach gefragt werden. Das kann zuweilen sehr schwierig sein, ist aber für eine gute Beziehung zu den Eltern der Enkel unerlässlich. Und auf diese sind Sie angewiesen!
GRUNDSÄTZLICH Treffen Sie sich immer mal wieder mit ihren Kindern ohne ihre Enkel. Denn wenn Sie regelmässig hüten, kann es vorkommen, dass Sie Ihre (Schwieger-)Tochter oder Ihren (Schwieger-) Sohn zwar jede Woche sehen, Sie aber nie richtig miteinander reden. Nur im entspannten Gespräch zwischen Erwachsenen können potenzielle Konfliktherde früh erkannt und angesprochen werden. Vergessen Sie nie: Das Hüten soll in erster Linie ein Vergnügen sein für Sie und Ihre Enkel.
~ Dossier ~ FAMILIE UND BERUF
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ERWERBSSITUATION VON MÜTTERN MIT PARTNERN 2013
�� �� �� Nach Alter des jüngsten Kindes
13.0%
28,0%
0-6 Jahre
27,7%
31,3%
15,9%
17,9%
7-14 Jahre
32,0%
34,2%
16,9%
19,5%
15-24 Jahre
25,4%
38,2%
Nicht erwerbstätig
Teilzeit 50-89%
Teilzeit bis 50%
Vollzeit 90-100%
Quelle: BFS – SAKE © BFS, Neuchâtel 2014
~ 25 Jahren 92 876 Elternpaare betroffen gewesen, das sind 11,4 Prozent. Diese Eltern werden wohl mit denselben Problemen zu kämpfen haben, wie sie die beiden «Zeit»-Journalisten geschildert haben. In den andern Paarhaushalten wird die Erwerbsarbeit und in der Folge die Haus- und Familienarbeit ungleich aufgeteilt. Meist reduziert die Frau ihr Erwerbspensum oder verzichtet (vorübergehend) ganz auf eine Erwerbstätigkeit, wenn Kinder im Haushalt leben. Am häufigsten wird ein Modell mit Vollzeit erwerbstätigem Vater und Teilzeit erwerbstätiger Mutter gewählt: Knapp 60 Prozent aller Paarhaushalte mit jüngstem Kind unter sieben Jahren und 56 Prozent mit jüngstem Kind zwischen sieben und vierzehn Jahren wählten im Jahr 2013 dieses Modell. Der Anteil Familienhaushalte mit Vollzeit erwerbstätigem Vater und nicht erwerbstätiger Mutter lag bei 28 Prozent, wenn das jüngste Kind unter sieben Jahre alt war. Paare mit Kindern, in denen beide Partner Teilzeit erwerbstätig sind, machen auch heute noch eine Minderheit aus, obwohl sich ihr Anteil mehr als verdoppelt hat (von 1,7 auf 4,9 Prozent). Nicht zu vergessen sind schliesslich auch die rund 198 000 Einelternhaushalte. Das waren 2012 168 000 alleinerziehende Mütter und rund 30 000 alleinerziehende Väter. Soweit die aktuellen Zahlen zur Aufteilung der Erwerbstätigkeit zwischen Mann und Frau. Diese werden sich künftig dahin gehend verändern, dass der Anteil der Mütter, die möglichst rasch wieder in ihren Beruf zurückkehren wollen, schnell anwachsen wird: Die Frauen sind heute so gut ausgebildet wie noch nie. Statistisch gesehen sogar besser als die Männer! Damit wird eine qualitativ hochstehende, externe Kinderbetreuung immer wichtiger. Zurzeit sind etwa 40 Prozent der unter zwölfjährigen Kinder auf keine ausser# 02 ~ 2016
BETREUUNGSSITUATION BEI 0- BIS 12- JÄHRIGEN
�� 30%
0-12 Jahre
40%
14%
16%
ohne externe Betreuung
institutionelle Betreuung
nicht institutionelle Betreuung
institutionelle und nicht institutionelle Betreuung
häusliche Kinderbetreuung angewiesen. 60 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe werden extern betreut: 16 Prozent ausschliesslich durch «institutionelle» Einrichtungen (Krippen, Tagesstrukturen, Tagesfamilien oder –mütter); 30 Prozent durch «nicht-institutionelle» Kinderbetreuung (Nanny, Au-pair, Babysitter, Verwandte, Bekannte, Nachbarn) und 14 Prozent benötigen beides, institutionelle und nicht institutionelle Kinderbetreuung. In die letzen beiden Kategorien gehören wohl auch die rund 100 Millionen Stunden, welche Grosseltern jährlich in die Betreuung ihrer Enkelkinder investieren. Aber genau diese Zahlen werden vom Bundesamt für Statistik nicht gesondert ausgewiesen. Würde man nämlich für eine Betreuungsstunde nur bescheidene 25 Franken rechnen, käme man auf die
~
stolze Zahl von 2,5 Milliarden Franken jährlich. Mit dem 2003 begonnenen und ursprünglich bis 2015 befristeten «Impulsprogramm» des Bundes wurde die Schaffung von 47 760 neuen Betreuungsplätzen für die externe Tagesbetreuung von Kindern gesamtschweizerisch gefördert. Ende 2014 hat das Parlament dieses Programm mit einem Kredit von 120 Millionen Franken um vier weitere Jahre bis 2019 verlängert. Andere Vorstösse zu einer familiengerechteren Politik wurden in der jüngsten Vergangenheit verhindert oder abgeschmettert. So hat etwa die Ständeratskommission Ende letzten Jahres aus «Kostengründen» die Einführung eines 14-tägigen Vaterschaftsurlabes abgelehnt, obschon gemäss einer repräsentativen Umfrage von Travail Suisse im letzten
August über 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung einen Vaterschaftsurlaub befürwortet haben. Frischgebackenen Vätern werden auch weiterhin nur ein oder zwei Freitage gewährt, ausser sie arbeiten in Firmen wie zum Beispiel der SBB oder der Raiffeisenbank, die bereits einen Vaterschaftsurlaub gewähren. Und mit grossem Mehr wurde im März 2015 die Volksinitiative für steuerbefreite Kinder- und Ausbildungszulagen bachab geschickt. Der in diesem Monat zur Abstimmung kommenden Volksinitiative gegen die Heiratsstrafe wird es wohl nicht besser gehen. Nebst genügender Elternzeit, kostengünstigen, qualitativ guten Krippen und Ganztagesschulen, angemessenen Ausbildungszulagen und Steuerabzügen benötige die Schweiz vor allem auch eine # 02 ~ 2016
Wirtschaft, die Verständnis für die Familie zeigt wie dies offenbar in Skandinavien der Fall ist, sagen Experten. Denn die Wirtschaft brauche ja auch Substanz von den Familien. Der bekannte Kinderarzt Remo Largo hat das in einem Interview so ausgedrückt: «Die Wirtschaft braucht die Frauen als Arbeitskräfte. Die nächsten Jahre werden dafür entscheidend sein. Nun müssen die Frauen ihre Forderungen für eine kind- und familiengerechte Gesellschaft stellen. Leider halten sie sich immer noch vornehm zurück.» • Quellen: www.zeit.de/2014/06/vereinbarkeit-vaeter-kinder-karriere-luege www.zeit.de/2014/08/vereinbarkeit-familie-beruf-deutschland-skandinavien
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
Ein neues Geschwisterchen
U
nser Enkel war fast fünf Jahre alt, und wir meinten schon, er würde der einzige bleiben. Wir konnten uns voll auf ihn konzentrieren, Zeit, Liebe und Abenteuerlust mit ihm teilen und ihn verwöhnen. Da kam er eines Tages und sagte: «Nana, weisst du eigentlich, dass wir noch ein Kind bekommen?» «Ja», sagte ich, «deine Mama hat es uns gesagt. Was möchtest du denn lieber, ein Schwesterchen oder ein
Brüderchen. Er liebte es sehr und durfte es auch halten, verschmusen oder mit dem Wagen herumstossen. Ärgerlich war er höchstens auf seine Mutter, die einfach weniger Zeit hatte, um mit ihm zu spielen oder zu basteln. Der Vater gab sich in dieser Zeit viel mit ihm ab und lehrte ihn sogar, zu fischen. Drei selbstgefangene Fische zeigten ihm, dass er gross und stark war im Vergleich zum Brüderchen. Und wir Grosseltern unternahmen viel mit
Brüderchen?» Es studierte eine Weile und meinte dann: «Also am liebsten hätte ich ein Kätzchen! Kleine Kinder sind immer so laut!» Das war wohl seine Erfahrung aus der Krippe, wo in jeder Gruppe auch zwei bis drei Säuglinge zu hüten sind. Dann kam das Kind zur Welt und es war ein Bub. Wir freuten uns sehr, aber in den ersten Monaten gab es nur wenig Kontakt mit dem neuen Enkel. Er wurde gestillt und war deshalb voll im Fokus der Mutter. Unser erster Enkel kam gerade in den Kindergarten, vielleicht schien er deshalb gar nicht eifersüchtig auf das
dem ersten Enkel, damit sich die Mutter dem Kleineren widmen konnte. Na ja, im Kindergarten und im Hort liess er seine Aggressionen schon manchmal los. Als wir ihn einmal abholten, um mit ihm einen Ausflug zu machen, hielt die Kindergärtnerin gerade Klassenrat. Da durften die Kinder sagen, was ihnen in der vergangenen Woche gefallen hatte und was nicht. Und drei Kinder beklagten sich über unseren Enkel: «Er hat mich geschubst!» «Er hat meinen Bau kaputt gemacht!» «Er hat mir ganz laut ins Ohr gerülpst!». «Ja, aber nur in der Garderobe!»,
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war seine Erklärung für die letzte Missetat. Er musste sich entschuldigen und versprechen, das nicht mehr zu tun. Im Zoo freute er sich über unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und rülpste niemandem ins Ohr, nicht einmal den Geisslein, die man dort streicheln kann. Nun wird der kleine Bruder bald ein Jahr alt. Der Grosse findet ihn immer interessanter. Als ich ihn letzthin fragte, ob er denn noch ein Geschwisterchen haben möchte, meinte er: «Ganz sicher nicht, eines ist genug! Jetzt wünsche ich mir höchstens noch einen Hund!» •
HANNA HINNEN lebt in Regensberg und war Lehrerin, Pädagogin, Lehrmittelautorin, Prozessbegleiterin, Mediatorin und Schulpräsidentin. Sie hat einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkel. Seit Beginn (2010) macht sie bei der GrossmütterRevolution aktiv mit. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch
~ Das Thema der GrossmütterRevolution 2016 ~
«AUTONOMIE IM ALTER» Gesund sein, autonom bleiben und sterben können, ohne je abhängig zu werden. Das ist der Wunsch, den Menschen an hoch dotierten Fachtagungen genau so formulieren wie am Stammtisch. Das Leben ist jedoch anders. Wir alle sind vom ersten bis zum letzten Tag abhängig von Beziehungen zu anderen Menschen: ohne Bezie-
hungen können wir nicht überleben. Wir befinden uns in einem Spannungsbogen zwischen Autonomie und Abhängigkeit – je nach Alter, Lebensgestaltung und individueller Prägung wird dieser Spannungsbogen anders erlebt. Das Alter als Phase der persönlichen Reifung wie auch der zunehmenden körperlichen Abhängigkeit stellt uns vor spezifische,
gesellschaftliche wie auch individuelle Fragen: Was bedeuten für mich Würde, Autonomie, Selbstbestimmung, wenn ich krank oder sogar pflegebedürftig werde? Wie begegnen wir gesellschaftlichen Zumutungen wie der Meinung, alte Menschen seien finanziell für die Jungen eine Zumutung? Die GrossmütterRevolution will sich im 2016 diesen Fragen stellen.
# 02 ~ 2016
SAVE THE DATES: Frühlingstagung: 14.–15. April 2016, Bildungszentrum Matt, Schwarzenberg/LU GrossmütterForum: 3. November 2016, M-Hochhaus, Limmatplatz, Zürich
Weitere Informationen: www.grossmuetterrevolution.ch Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent www.migros-kulturprozent.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
AROSA
1a
5 1b
3
Bahnh
7
of
6a
HOF BAHN
8 4
9 6c 2
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Arosa trägt zu Recht den Titel «Family Destination», denn Grosseltern und Enkel können gemeinsam skifahren (lernen), sich von Eichhörnchen aus der Hand fressen lassen, wandern, schlitteln oder Kutsche fahren. WAS WIE WO 1
3
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SKIFAHREN Geübte Skifahrer geniessen das neue Gebiet Arosa-Lenzerheide oder können auch im überschaubaren Gebiet von Arosa bleiben. Kleinkindern reicht zumeist ein Skipass für den Prätschlilift
EICHHÖRNLIWEG Arosa hat ein grosses Winterwanderwegnetz. Bei Kindern besonders beliebt ist der 1,5 Kilometer lange Eichhörnliweg, der wenige Meter oberhalb des Dorfes beginnt. Zehn grosse Tafeln
MÄRCHENGONDEL Am 2., 9., 16. und 23. Februar geht es märchenhaft zu und her. Während die Weisshorngondel bis zur Mittelstation und wieder zurück schwebt, dürfen Kinder ab 3 Jahren zusammen mit ihrer Begleit-
KUTSCHENFAHRT Direkt am Bahnhof von Arosa warten täglich Pferdekutschen auf Besucher. Auf Kufen oder Rädern traben sie genüsslich durch das Dorf. Pro Stunde kostet das zwischen 100 und 150
(1a) oder das Tschuggengebiet (1b) mit blauen Pisten, einem kleinen Fun-Park und Schlittelpisten. Die Skischule erreicht man unter der Nummer 081 378 75 00.
entlang der Strecke erzählen die Geschichte von Emilie und Erich. Zudem gibt es Rätsel und unzählige Eichhörnchen, die einem Nüsse aus der Hand fressen. Kurz nach dem Natur-Spielplatz erreicht man Maran, mit Restaurants und unkompliziertem kostenlosen Busservice zurück ins Dorf.
person einer Märchenfee lauschen. Treffpunkt ist jeweils um 17.30 Uhr an der Talstation der Weisshornbahn. 5 Fr. pro Kind und Begleitperson, Anmeldung nicht erforderlich.
Franken. Eine Fahrt von der Bushaltestelle Brüggli zum Restaurant Alpenblick kostet 25 Franken. Anmeldung erforderlich (079 223 61 64).
www.arosa.ch
EISBAHN Aufs Eis kann man in Arosa auch – und zwar mit Panorama auf der wohl schönsten offenen Kunsteisbahn der Schweiz oder in der legendären Eishalle Arosa. Die Ausrüstung kann vor Ort im Sport- und Kongresszentrum geliehen werden.
www.sssa.ch
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KINDERLAND SCHNUPPERKURS Wer nicht sicher ist, ob die Enkel gern Skifahren, kann in Arosa einen eineinhalbstündigen Schnupperkurs buchen (35 Fr.). Ein Erwachsener bleibt dabei und hilft mit. Sonntags bis Freitags von 12.15 bis 13.45 Uhr im Kinderland Innerarosa und Maran. Anmeldung bis 11 Uhr, Tel. 081 378 75 00. www.sssa.
www.arosa.ch/winterwandern
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INDOOR-SPIELPLATZ BÄRENHÖHLE Spielt das Wetter einmal nicht mit, wartet ein neuer und grosser Indoor-Spielplatz mit Bällebad, Hüpfburg und grosser Kletteranlage auf Gross und Klein. Er ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet, ausser bei strahlendem Sonnenschein. Auskunft gibt die Facebookseite. 1 Kind 12 Fr., 2 Kinder 20 Fr., ab 3 Kinder 25 Fr. www.facebook.com/baerenhoehlearosa
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SCHLITTELSPASS Ein Highlight ist die 1 Kilometer lange Schlittelbahn vom Prätschli ins Dorf (6a), die jeden Abend beleuchtet ist. Der kostenlose Arosa Bus bringt einen bequem an den Ausgangspunkt. Auch die 900 Meter lange Schlittelbahn von der Berg- bis zur Talstation der Gondelbahn Kulm (6b) ist sehr reizvoll. Donnerstags von 18 bis 21 Uhr inklusive Fondue-Schmaus möglich. Die längste Schlittelbahn führt von Arosa (Untersee) nach Litzirüti (6c, 2,8 km). Zurück fährt die Rhätische Bahn. www.arosa.ch
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AROSA FINDER In einer Art Orientierungslauf geht es darum, mittels Karten auf dem Handy Posten zu erlaufen. Unentgeltliche Karten gibt es bei Arosa Tourismus, dem Golf-& Sporthotel Hof Maran oder dem Tschuggen Grand Hotel. Family-Distanz: 1,2 bis 1,8 km, 4 oder 5 Posten. Sportdistanz: 4.9 bis 5.4 km, 9 oder 10 Posten.
~ Service ~ UNTERWEGS
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zu Fuss
Klöntalersee im Kanton Glarus
~ Fasnacht ~
DIE SECHS GRÖSSTEN UND SCHÖNSTEN FASNACHTSUMZÜGE BASEL Guggenumzug, 16.2.16, 18.30 Uhr Route: Mustermesse via Clarastrasse, Mittlere Rheinbrücke bis Markt- bzw. Barfüsserplatz. www.fasnachts-comite.ch
LÖTSCHENTAL Tschäggättu-Umzug, 04.02.16, 20 Uhr Route: von Blatten nach Ferden. Grosser Fasnachtsumzug in Wiler, 06.02.16, 15 Uhr Route: Start bei der Luftseilbahn. www.loetschental.ch
LUZERN Schmu-Do-Umzug, 04.02.16, 13.45 Uhr Route: Luzernerhof – Schweizerhofquai – Schwanenplatz – Kapellplatz – Bahnhofplatz – Pilatusstrasse – Hirschmattstrasse – Waldstätterstrasse. Güdis-Mo-Umzug, 08.02.16, 13.45 Uhr Route: Luzernerhof – Schweizerhofquai – Schwanenplatz – Seebrücke – Bahnhofplatz – Pilatusstrasse – Hirschmattstrasse – Waldstätterstrasse. www.lfk.ch
NÄFELS Nachtumzug, 30.01.16, 19 Uhr Route: Rösslistrasse, Herrenweg. Grosser Fasnachtsumzug, 07.02.16, 14 Uhr Route: Oberdorf Ferrari. www.fasnacht-naefels.ch
WÜRENLINGEN Fasnachtsumzug, 07.02.16, 14 Uhr www.fages.ch
ZÜRICH Grosse ZüriCarneval Valentinstag Parade, 14.02.16, 14.31 Uhr Route: Zürcher Innenstadt. www.zuerichcarneval.ch ~MB
D
as Glarnerland hat im Winter neben Ski- und Schlittelpisten ein weiteres grossartiges Erlebnis zu bieten: Oberhalb der Nebelgrenze kann man auf dem Klöntalersee in freier Natur eislaufen. Der abgelegene See schlängelt sich schmal den hohen Felsen entlang und wirkt gerade im Winter besonders geheimnisvoll. Obwohl der Klöntalersee jeden Winter zufriert, wird die Eisfläche nicht jedes Jahr freigegeben. Manchmal ist das Eis zu dünn oder es schneit während des Gefrierens so heftig, dass die Oberfläche fürs Schlittschuhlaufen zu uneben wird. Es gibt Winter, in welchen das Vergnügen nur wenige Tage währt und dann gibt es glückliche Saisons, in denen im Klöntal mehrere Wochen lang ein volksfestähnlicher Ausnahmezustand herrscht. Das Restaurant Rhodannenberg vermietet dann Schlittschuhe, verkauft Würste und Glühwein draussen an Ständen und stellt auch schon mal eine Hüpfburg ans Ufer. Auf dem See wird spaziert, so gut es geht, auf Tellerschlitten und Bobs hintereinander hergejagt, Schlitten werden übers Eis gezogen und geschoben. Im Vergleich zu den glatten Eisflächen von Schlittschuh# 02 ~ 2016
bahnen bedeutet die mehrheitlich naturbelassene Eisfläche eine grössere Herausforderung, was den Spassfaktor allerdings nicht schmälert. Je weiter man sich hinauswagt, desto mehr lösen sich die Unebenheiten auf und man wird mit Ruhe und Einsamkeit belohnt. Der Klöntalersee ist auch bei geschlossenem Eisfeld einen Ausflug wert. Vom Restaurant Rhodannenberg kann man Richtung Campingplatz oder noch weiter direkt dem Seeufer entlang, unterhalb des offiziellen Wanderweges, spazieren. Eistaucher können beobachtet werden, die jedes Jahr, auch bei «Betreten Verboten», unter die Eisdecke tauchen. Und aufs Schlittschuhlaufen muss man nicht verzichten: Das Restaurant Rhodannenberg pflegt den ganzen Winter über ein Natureisfeld. Neben Schlittschuhen können auch Rutschtiere zum Festhalten gemietet werden. Den Glühwein und die Würste gibt’s drinnen an der Wärme. ~KD AUSKUNFT ÜBER DIE AKTUELLE EIS-SITUATION: Restaurant Rhodannenberg, Klöntal: 055 650 16 00 www.rhodannenberg.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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~ Veranstaltungsreihe ~
~ Agenda ~
THEATERBLITZE
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 30.01.16 bis 07.05.16 – Bern
01.02.16 – Zürich
DAS KLEINE GESPENST
DER JOSA MIT DER ZAUBERFIDEL
Ein Theaterstück nach dem Buch von Otfried Preussler. 14.30 bis 16.30 immer Mittwoch, Samstag und Sonntag. Rosenweg 26. Vorverkauf 031 849 26 36
30. und 31.01.16 und 03.,06., 21., 27., und 28.02.16 – Basel
Eine fantastische Reise nach der Originalgeschichte von Janosch. Auf Schweizerdeutsch und Hochdeutsch, mit Live-Musik von Simon Ho. Ein wunderbares Theatererlebnis für die ganze Familie. 10 Uhr. Schauspielhaus Schiffbau.
RÄUBER HOTZENPLOTZ
www.schauspielhaus.ch
www.theaterszene.ch
Das Theater Bilitz präsentiert in der Veranstaltungsreihe «theaterblitze» sechs erstklassige Theater stücke für Kinder und Jugendliche. Die Stücke werden im Theaterhaus Thurgau in Weinfelden (THT) und im Theater an der Grenze in Kreuzlingen (TadG) zwischen Februar und April aufgeführt. Im Februar spielt das Figurentheater Roos und Humbel die Geschichte vom Kätzchen «Pitschi», das immer etwas anderes wollte. Eine traurige Geschichte, die aber gut aufhört, geeignet ab vier Jahren. Und auch die Produktion der Gubcombany kommt im Febr uar zur Aufführung. «Livia, 13» ist ein Multimediales Erzähltheater über Sexualität, Gewalt, Ausgrenzung, Freundschaft und über die Macht der digitalen Bildwelten, für Kinder ab 13 Jahren. ~MB «Pitschi» Sonntag, 14.02., 15.15 Uhr (THT), Weinfelden. Mittwoch, 17.02., 15.15 Uhr (TadG), Kreuzlingen. «Livia, 13» Donnerstag, 25.02., 20.15 (THT), Weinfelden www.theaterblitze.ch
Das Ensemble der Fauteuil-Märchenbühne zeigt die lustige und spannende Räubergeschichte von Ottfried Preussler in einer Dialektfassung. Die Inszenierung dauert inklusive kurzer Pause gut 90 Minuten und richtet sich an Kinder ab 4 Jahren. Jeweils 14 Uhr, Theater Fauteuil. Kasse: 061 261 26 10
www.fauteuil.ch 30.01. und 08.,10.,11., 20., 28.02.16 – Zürich
DAS DOPPELTE LOTTCHEN Ein Familienstück über zwei Schwestern nach dem Roman von Erich Kästner, der in dieser Geschichte geschwisterlichen Zusammenhalt, Familie und Scheidung auf unterhaltsame, witzige und kluge Art und Weise thematisiert. Jeweils 10 Uhr (Sa 17 Uhr, So 15 Uhr), Schauspielhaus Pfauen.
JUGENDLITERATURTAG Der Badener Literaturtag für Jugendliche beginnt mit der wortstarken Zaubershow von Ben Profane aus München. Danach folgen Lesungen der Jugendthriller-Autorin Usula Poznanski (ab 12 Jahren) und des Autors Martin Heckmanns (ab 10 Jahren). Ab 13.30 Uhr sind die Jugendlichen eingeladen, an zwei Textwerkstätten teilzunehmen. «Text und Luft: Schreibwerkstatt für Minimalisten» mit Schriftsteller Andreas Neeser und «Reime, Laute, Ähnlichkeiten: Wortspiele» mit Matin Heckmanns. Zum Schluss, ab 15 Uhr, liest und erzählt Franz Hohler für Jung und Alt. ~MB 27.02.2016, 10–16 Uhr, Baden, Aktionshalle Stanzerei. Eintritt 10 Fanken www.jugendliteraturtag-baden.net
ERÖFFNUNGSFEST OFFENES KUNSTLABOR Das Eröffnungsfest des offenen Kunstlabors im Kunstmuseum St. Gallen bietet bunte Überraschungen. Ab März heisst es dann immer am ersten Sonntag im Monat von 10–14 Uhr: Malen, Zeichnen, Gestalten, Experimentieren und der Kunst auf neue Art begegnen. Für alle (Kinder bis 6 Jahre in Begleitung Erwachsener). www.kunstmuseumsg.ch
15.02.16 – Basel
MORGENSTREICH
31.01.16 – Liestal
Der Auftakt der Basler Fasnacht ist seit je her der Morgenstreich. Dieser beginnt am Montag in der Früh – punkt vier Uhr – mit dem Marsch «Morgestraich». Durch die verdunkelte Innenstadt von Basel marschieren Trommler und Piccolo-Spieler. Auf ihre Larven haben sie kleine Kopflaternen montiert.
FÄDERLIICHT
www.fasnachts-comite.ch
www.schauspielhaus.ch
~ Literatur ~
14.02.16 – St.Gallen
Das Figurentheater Fäderliicht spielt «Em Kaiser sini neue Chleider» und «dr Prinzessin ihre Säulihirt». Die beiden Märchen von H.C. Andersen verknüpft in einer Geschichte zum Lachen und Nachdenken. 11 Uhr in der Kantonsbibliothek Baselland.
www.kbl.ch Bis 31.01.16 – Steffisburg
21.02.16 – Zug
MIT PILUM UND GLADIUS Römische Legionäre sind zu Gast in der Sonderausstellung «Geschichte(n) am Kanal» und präsentieren ihre Ausrüstung. Von 12–17 Uhr im Museum für Urgeschichte(n).
www.museenzug.ch
SPINNEN & INSEKTEN
24.02.16 – Zug
Bei der Insectophobie Riesen-Spinnen & Insekten Ausstellung hat es einen Streichelzoo mit Spinnen und Insekten. 10-18 Uhr im Ristorante cinquecento. Danach reist die Ausstellung nach Seuzach, Münsing und Worb.
KINDERNACHMITTAG
www.insectophobie.de
www.museenzug.ch
# 02 ~ 2016
Was ziehe ich heute bloss an? Tunika, Toga, Legionärssandalen, Flipflops, Fibel, Kapuzenmantel … Gemeinsames Wühlen durch eine römische Kleidertruhe. 14–16 Uhr im Museum für Urgeschichte(n)
~ Service ~ UNTERWEGS
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~ Ausflugsziel ~
UMWELT-ARENA
Outdoor-Abenteuer mit den Enkelkindern Das mehrtägige «GenerationenKittCamp» bietet Grosseltern und ihren Enkelkindern diesen Sommer ein besonderes Erlebnis in der Natur.
Z
usammen mit dem Enkelkind vier Tage draussen verbringen: Das können Grossväter und Grossmütter in den nächsten Sommerferien tun. Die Erlebnispädagogen Conrad Stoll, Daniel Busslinger und Alex Klein organisieren im Juli zum ersten Mal ein «GenerationenKittCamp». Gekocht wird am Feuer, übernachtet unter freiem Himmel. Das Angebot richtet sich an Grosseltern und ihre Enkelkinder im Alter von 5 bis 12 Jahren. Die Eltern bleiben daheim. ENTDECKUNGSREISE WAGEN Geburtshelfer der Idee sind Grosseltern. «Sie sind heute oft fit und unternehmungslustig, nehmen sich Zeit für ihre Enkelkinder und geniessen gemeinsame Aktivitäten», sagt Camp-Mitorganisator Conrad Stoll. Das Outdoor-Abenteuer soll die Generationen verbinden und unvergessliche Momente schaffen. «Zurück bleibt hoffentlich eine prall gefüllte Schatzkammer mit wertvollen Erinnerungen, intensiven Bildern und einzigartigen Geschichten», sagt Stoll. Der Dialog zwischen den Generationen ist ein viel diskutiertes Thema. Bund
und Kantone investieren in eine grosse Anzahl von Projekten. Dass die Eltern bei pädagogischen Projekten in der freien Natur nicht mit dabei sind, sondern von den Grosseltern vertreten werden, bringt laut den Camp-Organisatoren eine neue Dimension in die Beziehung der Generationen. NACHHALTIGE VERBINDUNG «Mit dem Camp finden Grosseltern und Enkelkinder einen einzigartigen Kitt», ist Stoll überzeugt. «Ein solches Erlebnis verbindet die Generationen nachhaltig und beide profitieren voneinander.» ~GG Durchführung: Samstag, 9. Juli, bis Dienstag, 12. Juli, und/oder Donnerstag, 14. Juli, bis Sonntag, 17. Juli Kosten: 250 Franken pro Kind, 450 Franken für Grosseltern Kostenloser Informationsnachmittag: Sonntag, 24. April, um 14 Uhr bei der Linde in Linn AG Mehr Informationen und Anmeldung: www.generationenkittcamp.jimdo.com # 02 ~ 2016
Wie viel Holz wächst jede Minute in der Schweiz? Wo übernachten die Fledermäuse und wie wohnen die Wildbienen? Woher kommt ein T-Shirt, das ohne Chemie hergestellt wird? Diese und viele andere Fragen werden in der Umwelt Arena in Spreitenbach beantwortet. 45 interaktive Dauerausstellungen behandeln Themen wie Nachhaltigkeit, Natur und erneuerbare Energie. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder kommen auf ihre Kosten: Unter anderem können sie auf einer Energierutschbahn bei jeder Rutschfahrt erleben, wie Strom produziert wird. Sie dürfen sogar Fussball spielen: Der Rasen bleibt immer grün und frisch und kann erst noch recycelt werden. Der Eintritt ist für Kinder bis 6 Jahre gratis, für 6-16-Jährige sowie AHV-Bezüger kostet er 9 Franken, der Preis für Erwachsene beträgt 15 Franken. ~GG Umwelt Arena, Türliackerstrasse 4, 8957 Spreitenbach. Do/Fr 10 bis 18 Uhr, Sa/So 10 bis 17 Uhr.
~ Service ~ REZEPT
Von MARKUS FUETER (Text und Foto)
Futter für die Vögel
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zähflüssig ist und fest zu werden beginnt, ist sie genügend abgekühlt. Jetzt mit einer Kelle in die bemalten Töpfe giessen und ganz auskühlen lassen. Nicht vergessen: Bevor die Masse eingefüllt wird, sollte man noch eine Schnur zum Aufhängen der Blumentöpfe befestigen. Am besten geht dies mit einer Schnur an einem Stück Holz, die man durch das Loch des noch leeren Topfs einfädelt. Als Sitzgelegenheit für die Futteraufnahme der Vögel dient ein Zweig, der mit in das Gefäss eingegossen wird. Der Zweig darf gut 10 Zentimeter aus dem Topf herausragen. Wenn Sie am Ende noch etwas von der Masse übrig haben, können Sie den Rest direkt in ein Astloch oder zwischen eine Astgabel streichen. Wie im Lied «Alle Vögel sind schon da» werden es Ihnen die Tiere danken: «Amsel, Drossel, Fink und Star / und die ganze Vogelschar / wünschen dir ein frohes Jahr / lauter Heil und Segen.» In diesem Sinne wünsche ich für einmal nicht Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, «En Guete», sondern unseren bunten Wildvögeln.
H
eute kochen wir für einmal für unsere gefiederten Freunde. Besonders in der kalten Jahreszeit, sagte meine Mutter jeweils, sollten wir auch an die Tiere in der Wildnis denken. Denn wenn Schnee und Eis die Futtersuche erschweren, ist es auch an uns zu helfen. Dadurch können wir den Tieren das Überwintern vereinfachen. Und schon stehen wir alle in der Küche und bereiten für die Vögel schöne Futterstationen vor. Kleine Blumentöpfe malen wir bunt an, um sie anschliessend mit der selbst zubereiteten Fett- Kernenmischung zu füllen. Die kleinen Kunstwerke hängen wir an den Baum vor unserer Küche und beobachten, wie die einheimischen Vögel mit ihrem bunten Gefieder unsere Futterstellen besuchen und sich an den Köstlichkeiten laben.
ZUTATEN Als Zutaten brauchen wir Rindertalg oder Schweineschmalz, weiter Kürbis-, Sonnenblumen- und andere Kerne, weiter Haferflocken, Rosinen, Beeren und Weizenkleie sowie verschiedene Samen (Disteln, Hirse, Hanf). Wichtig: Unsere heimischen Vögel mögen keine Getreidekörner. Mischungen mit Ambrosia-Samen gilt es zu vermeiden.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter www.vogelwarte.ch oder im Buch «Vögel füttern im Winter» von Holger Haag im Kosmos-Verlag.
ZUBEREITUNG Den Rindertalg oder das Schweineschmalz in einem Topf erwärmen, bis es flüssig ist. Damit es bei Frost nicht zu stark aushärtet, werden auf 500g Fett 2 bis 3 EL Speiseöl beigemischt. Danach ungefähr die doppelte Menge Kerne, Samen, Baum- oder Haselnüsse, Beeren (aus dem Tiefkühler) darunter rühren. Erst wenn die Mischung # 02 ~ 2016
Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.
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~ Service ~ BASTELN Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMAN (Foto)
Bereit für die Fasnacht: So verwandeln sich die Enkelkinder in eine Pfauendame und in Captain America.
KOSTÜMIERT
# 02 # 02 ~~ 2016 2016
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# 02 ~ 2016
~ Service ~ BASTELN
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Von SONJA GUNTERN-FRISCHKNECHT (Text & Fotos)
HÄKELMÜTZE FÜR DIE KALTEN TAGE Das Häkeln dieser Mützen macht süchtig! Sie sehen witzig aus, sind schnell gemacht und ziehen bewundernde Blicke auf sich.
ARBEITSABLAUF Bei dieser Mütze wird in Runden gestrickt, an der Unterkante begonnen und der Farbwechsel erfolgt nach Wunsch. Hier wird die Farbe nach jeder oder jeder 2. Runde (Rd) gewechselt. Tipp: Der Farbwechsel wird schöner, wenn der letzte Durchzug der Schlussmasche bereits mit der neuen Farbe durchgeführt wird. 1. Rd Luftmaschenkette häkeln in der entsprechenden Grösse und mit einer Kettmasche (Km) schliessen. Achtung: Maschen locker häkeln, Kette darf nicht verdreht zur Runde geschlossen werden. 2. Rd In jede Luftmasche( Lfm) eine feste Masche (fM) häkeln. 3. Rd *2 Maschen (M) auslassen, in die 3. M 5 Stäbchen (Stb), dann 2 M auslassen und in die 6. M eine Km häkeln*, von * zu * wiederholen. 4. Rd 3 Lftm häkeln, in die Km der Vorrunde 2 Stb häkeln, *in die mittlere M der 5 Stb der Vorreihe 1 Km, in die Km der Vorrunde 5 Stb*, von * zu * wiederholen. Zum Schluss der Rd den halben Fächer vom Anfang mit 3 Stb vervollständigen, mit einer Km schliessen. 5. Rd *In die Km der Vorrunde 5 Stb, in die mittlere M der 5 Stb 1 Km häklen*, von * zu * wiederholen. Die Runden 4 und 5 wiederholen bis die gewünschte Höhe erreicht ist (siehe unter Allgemein).
MATERIAL, WERKZEUG
ALLGEMEIN
• Wolle in drei bis fünf Farben, z. B. hatnut XL 55 oder eine andere Wolle mit ca. 50 g/55 m (für eine Mütze braucht es je nach Grösse knapp 100 g Wolle) • Passende Häkelnadel, Nr. 7–9 • ev. Bommel/Pompon aus Fell oder Wolle • Nähutensilien, dicke, stumpfe Wollnadel
• Eine Häkelprobe machen, um die Dicke der Häkelnadel festzulegen.
it rbe e n a z in m m ga Ma us a in Z ». Das eint d ch an u e ll e: tst er s n ef t g en t «ma erken nzelh l.ch a r i t f l B e i t s c h r i un d W un d E a nu e i ser m s it Die der Ze ilarbe . Abo www. h mit r Tex t ährlic 5 oder 2 fü lj a 5 49 nm ze h 5 8 3 4 .0 Tel
Ungefähre Angaben für den A nschlag: • Mütze für kleine Kinder: 7 x 6 = 42 Maschen, 8 Reihen Fächer (= A) • Mütze für Kinder: 8 x 6 = 48 Maschen, 9 Reihen Fächer (= B) • Mütze für Damen: 9 x 6 = 54 Maschen, 9 bis 10 Reihen Fächer (= C) • Mütze für Herren: 10 x 6 = 60 Masche, 10 Reihen Fächer (= D)
Abnehmen in der 1. Rd: Anstelle der 5 Stb pro Fächer jeweils nur 3 Stb arbeiten. 2. Rd: Anstelle der 5 Stb pro Fächer jeweils nur 2 Stb arbeiten. 3. und 4. Rd: In jedes Maschenglied arbeiten, dabei eine Rd Stb häkeln, dabei immer 2 Stb zusammenhäkeln = halbe Maschenzahl. 5. Rd: Evtl. alles fM häkeln, dabei immer 2 fM zusammenhäkeln. Die restlichen Maschen zusammenziehen und die Öffnung zusammennähen. Alle Fäden vernähen. Ev. einen fertigen oder selber hergestellten Bommel/Pompon annähen.
# 02 ~ 2016
~ Service ~ APPS
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~ Tipp von Swisscom Academy ~
EMOJIS, EINFACH ERKLÄRT ~ App ~
MEMORY MIT FAHRZEUGEN Die App «Auto Memo» ist ein mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Memory rund um das Thema Fahrzeuge. Wird ein richtiges Pärchen entdeckt, ertönt das zum Fahrzeug passende Geräusch mit anschliessendem Applaus. Dies fesselt ganz kleine und grosse Kinder gleichermassen und motiviert zum Lernen und Lachen. Es darf aus verschiedenen Schwierigkeitsstufen gewählt werden. ~MT Auto Memo Spiel für Kinder, heyduda, ab 2 Jahren. Wir empfehlen die kostenpflichtige Version für 2 Franken.
~ App ~
ZU GAST IN DER SESAMSTRASSE Elmo, Ernie und Bert und ihre Freunde von der Sesamstrasse treiben ihr Unwesen neuerdings auch auf Smartphones und Tablets. Liebevoll, frech und vergnüglich lädt Elmo die Kinder in sein Spielehaus ein und erklärt ihnen alles. Lesen muss man also nicht können. Die Kinder werden binnen Sekunden zu Eisverkäufern, helfen beim Sockensortieren, spielen Guetsli-Domino und trainieren ganz nebenbei ihr Reaktionsvermögen und ihr Gedächtnis. Je länger man spielt, desto schwieriger wird es. Die werbefreie und kostenlose App bietet auch viele Filme und ganze Folgen der Sesamstrasse. Es ist ratsam, in einem WLAN zu sein, weil die Kinder sonst bald das ganze Datenguthaben aufbrauchen. ~MT Sesamstrasse-App, NDR, Altersempfehlung: etwa 4 bis 7 Jahre. Gratis.
# 02 ~ 2016
Sind Emojis nur Fremdwörter für Sie? Swisscom Academy erklärt Ihnen, was die Symbole bedeuten und wie Sie sie verwenden. Emojis (Jap. für Bildschriftzeichen) wurden Ende der 90er-Jahre in Japan erfunden und werden zur alternativen Darstellung von Wörtern verwendet. Die ersten Emojis in Schwarz-Weiss und limitierter Grösse schlugen ein wie eine Bombe, so dass es heute über 800 Symbole gibt in verschiedenen Kategorien wie z. B. Smileys & Personen, Essen & Trinken, Tiere & Pflanzen. Besonders in SMS, WhatsApp, sozialen Netzwerken wie Facebook und zunehmend auch in Mails sind die Zeichen nicht mehr wegzudenken. Denn durch das Einfügen eines Emojis lässt sich nicht nur Zeit beim Eintippen von langen Wörtern sparen. Mit Emojis können auch Emotionen in den Text gebracht und Gefühle ausgedrückt werden – egal ob glücklich, traurig, ängstlich oder wütend. Aber Achtung: Durch die falsche Verwendung von Emojis können genauso Missverständnisse entstehen. Wollen Sie Ihr Smartphone und Tablet noch besser kennenlernen und die Funktionen Schritt für Schritt entdecken? Besuchen Sie die Grundkurse Digital von Swisscom Academy. Anmeldung und weitere Infos unter www.swisscom.ch/grundkurse oder Tel. 0800 33 55 77. Ein in l eit ike A r t enarb m m a Zu s mi t
~ Service ~ SPIELEN
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~ Quips ~
EIN KLASSIKER, DER IMMER NOCH ÜBERZEUGT Das Spielprinzip ist ganz einfach: Jeder Mitspieler erhält eine Spielmotivkarte, die mit Löchern versehen ist. Diese müssen mit den passenden und schön verarbeiteten Holzspielsteinen gefüllt werden. Hierzu würfeln die Spieler abwechselnd mit einem Sechsfarb- und einem Zahlenwürfel (mit den Zahlen 1 bis 3). Jedes Kind muss darauf achten, dass die farbigen Holzsteine auf dem richtigen Feld landen. Farben werden verglichen und zugeordnet, fehlende Steine abgezählt. Wer den Plan zuerst voll hat, gewinnt. Klingt einfach und langweilig? Ist es aber nicht. Was wohl daran liegt, dass alle die gleichen Gewinnchancen haben. Dies freut besonders die Kleinen. Die drei Schwierigkeitsstufen animieren etwas ältere Kinder zumeist, sich etliche weitere Regeln auszudenken, wie man Quips sonst noch spielen könnte – alleine, nur mit Kindern oder mit allen Karten gleichzeitig? Die erste Ausgabe von Quips erschien 1972. 2006 wurde das Spiel nach neusten pädagogischen Gesichtspunkten geprüft und als immer noch aktuell eingestuft. Fazit: Ein schönes Kinderspiel für kleine Kinder, das nicht umsonst von Generation zu Generation weitergegeben wird. ~MT Quips, Ravensburger, ab 3 Jahren, 27.90 Franken
~ Boogie Board ~
KRITZELN, ZEICHNEN, SCHREIBEN Das Boogie Board ist eine elektronische Schreibtafel, die wie ein Tablet aussieht. Kinder lieben diese Tafeln, weil sie auf ihnen so herrlich kritzeln, malen und schreiben können. Dies funktioniert mit einem spitzigen Gegenstand wie dem beiliegenden elektronischen Stift, aber auch einfach mit den Fingern. Und das Beste: Mit einem Klick ist alles weg und man darf gleich neu beginnen. Der Papierbedarf geht deutlich zurück. Und sollte der Enkel einmal nicht damit spielen wollen, eignet sich das Board auch hervorragend als Einkaufszettel. Aber Achtung: Klick – was fehlte noch gleich? ~MT Wir empfehlen die Zaubertafel für Kinder ab 4 Jahren. Kosten tut sie ca. 40 Franken
~ Spiele am Weg ~
FIGUREN AUS KIESELSTEINEN Sollten auf dem Weg, den Sie mit Ihrem Enkelkind zusammen gehen, einmal kleine Steine liegen, sammeln Sie diese doch zusammen ein und lassen Sie auf einer Mauer einfache Dinge entstehen: eine Sonne, einen Wurm, den Namen des Kindes oder vielleicht einmal einen Turm. Dies fördert die Phantasie, übt die Feinmotorik und wird von vielen Kindern geliebt und schnell zum Ritual auf dem Spaziergang. Eltern fehlt leider oft die Zeit, die vielen Schätze am Wegrand zu bewundern und zu entdecken. Für Kinder – insbesondere kleinere Kinder – ist es jedoch ein Geschenk, wenn sie diese wertvollen und wichtigen Erfahrungen machen dürfen, und zwar in ihrer Geschwindigkeit. ~MT # 02 ~ 2016
~ Service ~ SPIELEN
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~ Aus alter Zeit ~
TUMME
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
~ Finger-Stempel ~
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MIT FINGERN FIGUREN STEMPELN
ie Luzerner Kinder spielten das Spiel Tumme oder Chlükere, und in einer Chronik von 1840 heisst es, dass die Schulbehörde das Spiel verbieten musste, weil die Kinder zu spät oder schmutzig zur Schule kamen. Jeder der Mitspieler hat eine kleine Kugel, Chlukere genannt, und grössere Kugeln, die Bötsch heissen. Das können unterschiedlich grosse Murmeln sein, aber auch Nüsse und Kastanien. Die Chlukere werden auf einer Linie und in gleichem
Abstand aufgereiht. Dann wird in einiger Entfernung mit einem Stock eine weitere Linie gezogen. Nun geht es darum, von der gezogenen Linie aus mit dem Bötsch eine der gegnerischen Chlukere zu treffen. Wem das gelingt, der darf die Kugel behalten. Trifft danach aber ein anderer Spieler mit seinem Bötsch die Chlukere des vorherigen Gewinners, so fällt dem Werfer diese Kugel und eine beliebige weitere zu. Wessen Bötsch getroffen wird, der scheidet aus. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 02 ~ 2016
Ein Blatt Papier, bunte Stempelkissen, einen Stift und die eigenen Finger: Mehr braucht es nicht, um Tiere und Figuren entstehen zu lassen. Aus simplen Fingerabdrücken wird im Nu eine schlaue Eule, ein lustiges Schweinchen oder eine edle Prinzessin, ein Ritter und ein wilder Drache. Im Buch wird Schritt für Schritt gezeigt, wie es geht. Und damit die kleinen Künstler gleich loslegen können, sind dem Anleitungsbuch acht getestete, schadstofffreie Stempelfarben beigelegt. ~MT Finger-Stempeln für kleine Künstler, Bassermann-Verlag, ca. 15 Franken
~ Service ~ BUCHTIPPS
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Nicht nur für Berner Liederbuch mit Mani Matters Chansons
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WELC ettbewerb H RICH TIGE ES WAR D MAN VORNAMEER I MAT TER? VON S e nden we t t b Si e
we r b e di e A nt w G r o s s @g r o s s e l or t terne l t e r n5400 m ag a an M a ga B ade zin.ch zin, K n. ve r lo o der r onen s e n w Au s al le n an ga s r ir zwe i c h t ig en Ein se 4, i Man i-Mat send un g e ter-L n ie d e r büch er.
Von HANS ABPLANALP (Text)
kindern zu singen – ich freue mich darauf. Natürlich kenne ich nicht alle seine Lieder
D
er Berner Mundartsänger und Schriftsteller Mani Matter, von Beruf bekanntlich Jurist, ist eine nationale Legende, welche in diesem Jahr 80-jährig geworden wäre. Verschiedenste seiner Lieder werden in der Volksschule gesungen, und zwar von der Unter- bis zur Oberstufe. «Dr Sidi Abdel Assar vo el Hama», «Der Eskimo», «Bym Coiffeur bin i gsässe», «Ds Zündhölzli», «E Löu, e blöde Siech, e Glünggi un e Sürmu», um nur einige Titel zu nennen, gehören zum allgemeinen Liedgut, nicht nur im Kanton Bern. Verschiedene Sänger und Gruppen haben Chansons von ihm in eigenen musikalischen Umsetzungen herausgebracht. Ich habe Mani Matter in den Sechziger-
jahren in einem Berner Kellertheater noch persönlich erlebt, an den jährlichen Konzerten zusammen mit den andern Liedermachern der «Berner Troubadours». Das war jedes Jahr ein eindrückliches Vergnügen, gespannt war ich auf die stets neuen Chansons. Mani Matter trat immer als Letzter auf, in seinen abgetretenen, schwarzen Schuhen, sein ernsthaftes Gesicht mit dem schwarzen Schnauz, einfach, bescheiden. Er war der Tiefgründige, der Abgründige, der Absurde, der ungewollte Humorist, welcher 1972 leider viel zu früh bei einem Autounfall ums Leben kam. Unsere drei erwachsenen Kinder kennen viele Lieder von Mani Matter, jetzt kann ich bald beginnen, sie mit unseren Gross# 02 ~ 2016
auswendig, das ist auch nicht notwendig. Denn dazu kann ich das neue Liederbuch zu Hilfe nehmen, welches soeben herausgekommen ist. Es enthält alle Mundartchansons von Mani Matter, von welchen Originalaufnahmen existieren. Auf der linken Seite finden sich Text und Noten im Original, darunter eine gut singbare Fassung – eine grosse Hilfe für musikalische Laiengrosseltern. Auf der rechten Seite ist jeweils der Text abgedruckt, ergänzt durch Informationen oder Zitate, etwas für eingefleischte Matter-Fans. Dazu kommen originelle Illustrationen von Silvan Zurbriggen. Der Musikpädagoge Ben Vatter hat eine Riesenarbeit geleistet und dieses imposante Buch zusammengestellt, welches Mani Matters Liederschaffen auf eine sympathische Weise gerecht wird. Viel Spass beim Singen! •
Mani Matter Liederbuch, Ben Vatter (Hrsg.), Zytglogge Verlag, 152 Seiten, 38 Franken
~ Service ~ BUCHTIPPS
~ Joachim Meyerhoff ~
ACH, DIESE LÜCKE, DIESE ENTSETZLICHE LÜCKE Der aus Norddeutschland stammende Joachim wird zu seinem eigenen Erstaunen an der Schauspielschule in München angenommen und zieht zu seinen Grosseltern, die dort in einer Villa leben. Während er auf der Schauspielschule eine Niederlage nach der anderen erleidet, findet er bei seinen Grosseltern Ruhe und Zuflucht. Ihr Alltag ist von ausgefallenen Ritualen geprägt. So gibt es bereits zum Frühstück Champagner, und auch im restlichen Lauf des Tages wird reichlich Alkohol getrunken – nach festem Ablauf. Joachim Meyerhoffs autobiografischer Roman ist eine Liebeserklärung an seine Grosseltern und die Schilderung seines schwierigen Starts als Schauspieler. Das ist sehr lustig und auch oft sehr traurig. Ein nahezu perfektes Buch. ~GG Kiepenheuer und Witsch, 352 Seiten, 29.50 Franken
~ Barbara Yelin ~
IRMINA
Mitte der 1930er-Jahre reist die junge Deutsche Irmina nach England. Sie träumt davon, auf eigenen Füssen zu stehen, und beginnt in London eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin. Auf einer Party lernt sie den Oxford-Studenten Howard kennen, der aus der Karibik stammt. Beide erleiden Anfeindungen – er als Farbiger, sie als Deutsche. Nicht nur das schweisst die beiden ehrgeizigen jungen Menschen zusammen. Sie werden ein Paar. Doch die Beziehung der beiden endet jäh, als Irmina nach Berlin zurückkehren muss. Irmina und Howard verlieren den Kontakt, und sie heiratet einen Architekten, der ein treuer Parteigänger der Nationalsozialisten ist. Irmina entschliesst sich, die Nazi-Ideologie nicht infrage zu stellen. Barbara Yelin erzählt in «Irmina» die Geschichte ihrer Grossmutter. Sie tut das in Bildern: «Irmina» ist eine so genannte Graphic-Novel, ein Comic-Roman. Das herausragend gezeichnete und erzählte Buch zieht einen in Bann mit der Geschichte einer Frau, der die Welt für kurze Zeit so weit offen stand – und die sich dann entschied, Mitläuferin des Nazi-Regimes zu werden. Dass ein anderes Leben möglich gewesen wäre, wird ihr Jahrzehnte später bewusst, als Howard sie nach langer Suche ausfindig macht und eine Überraschung für sie bereithält. ~GG Reprodukt, 288 Seiten, 48.50 Franken
# 02 ~ 2016
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~ Sam Usher ~
MEIN SCHNEETAG Es schneit, und ein Junge kann es nicht erwarten, nach draussen zu gehen. Er will der Erste sein! Doch Opa lässt sich Zeit. Und so passiert es, dass andere die ersten Spuren in den Schnee legen. Als der Opa endlich bereit ist, sind schon alle Freunde des Jungen im Park – und der halbe Zoo. Es gibt eine wilde Schneeballschlacht mit Elefanten, Pinguinen und Opa. Der sagt am Schluss: «Manchmal lohnt sich ein wenig Geduld.» «Mein erster Schneetag» ist ein originelles und sehr schön gestaltetes Bilderbuch: Perfekt, um es nach einem Tag im Schnee den Enkeln vorzulesen. ~GG Atlantis, 40 Seiten, 24.90 Franken
~ Service ~ BUCHTIPPS
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Grosspapa schreibt Kindergeschichten
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r hat einen ungewöhnlichen Werdegang. Hans Schenk, vor 79 Jahren in Basel geboren, ist gelernter Chemiker. Er führte eine Firma mit 70 Angestellten. Vor einigen Jahren verkaufte er das Unternehmen, zog nach Meggen und verbrachte zusammen mit seiner Frau viel Zeit mit den beiden Enkelkindern. Vor zwei Jahren ist die dritte Enkelin geboren. Von seinem Talent, spontan zu erzählen, profitierten schon seine drei Kinder. Spazierte er mit ihnen im Freien, löste ein flatternder Schmetterling oder eine auffällige Katze eine fantastische Geschichte aus. Sophie und Cheyenne, die beiden Enkelkinder, drängten ihren Grossvater zur gleichen Tradition. Freunde ermunterten
Von ROLF KÄPPELI (Text)
Hans Schenk ist ein literarischer Spätzünder. Seinen Weg zum Jugendschriftsteller begann er als Grossvater, angeregt durch die Enkelinnen und Freunde. Seine Bücher illustriert er selbst.
ihn noch einen Schritt weiter zu gehen. «Opas fantastische Geschichten» finden sich nun als zwei Bände zwischen Buchdeckeln. Eine eigene Homepage informiert über die Bücher und den Autor (www.schenk-kinderbuch.ch). Der Krienser Rex Verlag half ihm mit Lektorat und technischer Unterstützung. «Da habe ich viel gelernt», sagt Schenk. Schliesslich sei die Sprache in seinem Beruf nicht sein wichtigstes Werkzeug gewesen. Eine interessante Erkenntnis musste Schenk mit einer andern Begabung machen. Zwei Bücher illustrierte er selber. Als erstes den schmalen Band «Eine heisse Zoogeschichte». Darin merkt man den Naturwissenschafter; die überzeugendsten # 02 ~ 2016
Bilder zeigen den brüllenden Löwen, den kreischenden Schimpansen, Flamingo, Esel und Elefant. Andere sind weniger gelungen, doch immer mit Schalk gezeichnet. Im dritten und bisher letzten Buch «Einen Drachen für den König» findet man keine Illustrationen mehr. Die Enkelinnen, inzwischen älter geworden, hatten den Grossvater darauf aufmerksam gemacht, dass sie grundsätzlich keine Bücher mit Bildern mehr lesen. Schenk erzählt die Zoogeschichte spannend und mit Witz. Ein Eisbär ist aus dem Zürcher Zoo ausgebüxt. Bis er wieder eingefangen wird, steht halb Zürich Kopf. Schenk liebt es, in den Geschichten beiläufig auf Ereignisse und Personen anzuspielen, die in den Medien Schlagzeilen machten. Einmal bekommt Christoph Blochers SVP etwas ab, ein andermal dient der verstorbene legendäre Luzerner Tourismusdirektor, Kurt H. Illy, als Vorbild für eine Figur, die Nessie in den Vierwaldstättersee lockt. Die Texte, die sich teils an bekannte Märchen anlehnen, sind für meinen Geschmack etwas lang und ein wenig umständlich geworden. Doch meinen beiden Enkelinnen hat die turbulente Zoogeschichte, von mir mundartlich erzählt, bestens gefallen. •
Eine heisse Zoogeschichte, Opas fantastische Geschichten, Einen Drachen für den König, Rex Verlag, je 19.80 Franken
~ Service ~ FILMTIPPS
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~ Auf DVD ~
LIEBE UND ZUFALL Elise und Paul sind seit 50 Jahren verheiratet und leben sorglos in ihrem Haus am Zürichberg. Um alle anfallenden Hausarbeiten kümmert sich Angela, die Haushälterin. Bis sie für ein Theaterstück engagiert wird. Diese Wendung führt zu einigen zufälligen Bekanntschaften – und verändert das Leben des Ehepaars grundlegend. Da sind Enrique, der Leiter des Theaterstücks, dessen Mutter und Sohn Jakob, die für allerlei Aufruhr sorgen. Paul fährt Enrique mit seinem 68-er Maserati an, Elise küsst Jakob leidenschaftlich, da er ihrer Jugendliebe zum Verwechseln ähnlich sieht. In Fredi Murers Alterswerk übt der im Titel genannte Zufall den gesamten Film hindurch seine Macht aus und sorgt für unerwartete Szenen, die manchmal etwas konstruiert wirken. Trotz der Aufregungen ein leiser Film, in dem die Hauptfiguren Herausforderungen auf ihre ganz eigene Art meistern. «Liebe und Zufälle», DVD, Zürich: Praesens Film, 2014. DVD-Tipp der Pro Senectute Bibliothek www.pro-senectutebibliothek.ch
~ Im Kino ~
MOLLY MONSTER BEKOMMT EIN GESCHWISTERCHEN Die meisten Enkelkinder haben wohl schon mit Molly gelacht und gelitten, zum Beispiel, wenn das kleine Monstermädchen zum Zahnarzt musste. Ted Siegers TV-Serie für kleine Kinder lief in zahlreichen Ländern und wurde in fünfzehn Sprachen übersetzt. Jetzt kommt der erste Molly-Film des Berner Animationsfilmers und Zeichners ins Kino. Mit einem Thema, das Monster- und Menschenkinder gleichsam bewegt: Als Einzelkind genoss Molly bisher die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern und Verwandten. Jetzt aber hat Mama ein Ei gelegt, und das kann nur auf der Eierinsel ausgebrütet werden. Molly, in der Obhut ihrer Onkel zurückgelassen, hält es dort nicht lange aus. Es beginnt eine turbulente und hindernisreiche Reise, an deren Ende Molly als erste das frisch geschlüpfte Monstergeschwisterchen erblickt. Und selber in eine neue Rolle schlüpft. ~LS Ted Siegers Molly Monster, Zeichentrick-Spielfilm, 70 Min, ab vier Jahren. Kinostart ist am 18. Februar 2016.
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FITNESSCHECK – ANMELDUNG Datum: Samstag, 12. März 2016 Zeit: zwischen 9 und ca. 17 Uhr Ort: Neue Kantonsschule Aarau
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Wenn Sie am Fitnesscheck teilnehmen oder mehr Informationen dazu möchten, melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail unter: Pro Senectute Aargau Telefon 062 837 50 70 Mail info@ag.pro-senectute.ch Anmeldeschluss: 14. Februar 2016 Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
~ Service ~ GESUNDHEIT
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Von EDY RIESEN (Text) und SOPHIE STIEGER (Foto)
Von der Magie und von Ritualen
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n den Ländern Südamerikas spielt magisches Denken in der Volksmedizin eine grosse Rolle. Das ist jedem klar, der ein paar Jahre unter den Latinos gelebt hat. Im Volk ist das Geheimnisvolle stark präsent, aber auch Generäle, Präsidenten, Unternehmer und viele mehr werden in den ersten Lebensjahren mit Wärme und Inbrunst aufgezogen durch die Muchachas, die Mädchen vom Lande, die oft ausgebeutet werden, aber die Kinder trotz allem abgöttisch lieben. Dabei übertragen sie mit Gesang und Wort, Haltung und Handlungen, Gebeten und Ritualen eine ganze Welt voll Magie und Mystik auf die Säuglinge und Kleinkinder, die das wie Muttermilch aufsaugen. Einflüsse, die ein Individuum später höchstens verdrängen, aber nie mehr vergessen kann. BEI KRANKHEIT WERDEN SONST NÜCHTERNE MENSCHEN ZU GEBRAUCHSMYSTIKERN Und bei uns? Haben in unserer europäischen nüchternen, aufgeklärten und stark
säkularisierten Gesellschaft die Magie und die Rituale ausgedient? Nein. Undercover ist noch eine Menge davon vorhanden. Dabei spreche ich nicht von den Esoterikern und Gesundheitsaposteln, sondern von im Alltagsleben ganz rational denkenden und funktionierenden Menschen. Sobald die Krankheit wie ein ungebetener Gast ins Leben eines Menschen eintritt, verändern sich viele sonst nüchterne Patienten und werden zu kleinen Magiern oder mutieren gar zu Gebrauchsmystikern. Fast immer spielen Rituale eine wichtige Rolle. Als Hausarzt bekommt man einiges davon mit. GROG, MURMELTIERFETT UND SCHWITZKUREN Da ist der gute Bekannte P. aus dem Nachbardorf, der, sobald er einen Ansatz einer Erkältung bemerkt, einen Grog und ein Aspirin einnimmt, sich warm einhüllt und sich in seinen Kokon zurückzieht. Damit habe er schon manche Katastrophe abgewendet, er könne das beschwören. Der hünenhafte M., ehemaliger Leistungssportler, geht genau den umgekehrten # 02 ~ 2016
Edy Riesen, 67, ist Arzt in Ziefen BL. Ab dieser Ausgabe schreibt er regelmässig Kolumnen für «Grosseltern» (s. Seite 38).
Weg und nimmt in der gleichen Situation die Laufschuhe hervor. Er läuft sozusagen der Grippe davon, schwitzt sie aus, kommt bachnass nach Hause, geht sofort unter die Dusche und siehe da, auch er obsiegt. Murmeltierfett und «die Grüne» (Veterinärsalbe) sind gang und gäbe, Schwedentropfen und Bätziwasser Volksgut. Das Ehepaar N. kennt eine andere Strategie und kann im Winter nicht auf die wöchentliche Sauna verzichten, da es sonst dauernd erkältet sei. Die Menschen schwören auf ihren Tee, ihre Bachblüten-Hausapotheke, ihre
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Kügelchen, ihre Wickel. Eine wunderliche Welt von Befürchtungen und Ängsten, aber auch ein virtueller Raum voller Hoffnung und Wünsche, voller Ideen und Rezepte, voller Eigen- und Unarten.
Soll man sich nun lustig machen über all diese Rituale? Keinesfalls. Es ist doch genau das, was fehlt in unserem abgemessenen, zertifizierten und rational
Fuchs könnte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viele Beispiele nennen, wo in der hehren Schulmedizin früher hochgerühmte Diagnostik und Behandlungen, Medikamente und Operationen im Verlauf der Jahre als unnütz oder sogar schädlich entlarvt wurden. Waren da nicht auch irrationale Momente dabei? Mindestens waren es Irrwege in einer Welt, wo nur die hochkarätigen Studien die Wahrheit für sich beanspruchen dürfen. Wenn ich meine Kolleginnen und Kol-
deren Wirkung keineswegs immer bewiesen ist. Meinen die lieben Ärzte wirklich, wir hätten das Magische und Mystische ganz hinter uns gelassen? Und sind wir so überzeugt, dass es nicht wirkt? Notabene: Fragen Sie ruhig einmal Ihre Hausärztin, ob sie nicht selbst Vitamine schluckt, ihrer Erkältung davon walkt und sich in die Thai-Massage begibt. Liebe Leserinnen und Leser, wickeln, tröpfeln, salben und schmieren sie ruhig weiter. Wichtig ist, dass es nicht schadet
durchdachten Leben. Als Hausarzt muss ich doch dankbar sein für den phantasievollen Umgang mit der Abwehr von den Dämonen der Krankheit. Als alter
legen gelegentlich lästern höre über die folkloristische Medizin, muss ich nur schmunzeln. Denn auch die Schulmedizin von heute kennt Rituale und Therapien,
und dass Sie keinem Scharlatan auf den Leim kriechen. Dabei darf es durchaus auch lustvoll zugehen. Kasteien können Sie sich noch genug im Leben. •
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~ Service ~ GESUNDHEIT
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IMMER KRANK K
inder, insbesondere Kleinkinder, sind viel öfter krank als Erwachsene. Das ist ganz normal, wenn man unser Immunsystem betrachtet. Dieses funktioniert vereinfacht erklärt wie folgt: Tagtäglich kommen wir mit Dutzenden von Krankheitserregern in Kontakt. Diese befinden sich überall, zum Beispiel im Boden, auf Computertastaturen, Schlüsseln, unserer Haut und selbst in der Luft, die wir einatmen. Unser Leben ist sozusagen ein ständiger Kampf gegen all diese Erreger, und diesen Kampf erledigt unser Immunsystem meist ohne dass wir davon etwas bemerken. Wenn es einem Erreger jedoch gelingt, unsere Abwehr zu überwinden, kann es gefährlich werden: Wir werden krank. Unser Immunsystem arbeitet dabei auf Hochtouren, lernt den Erreger zu identifizieren und beginnt, gezielt Antikörper gegen ihn zu bilden, damit er abgetötet werden kann. Das Geniale ist, dass sich unser Immunsystem für immer an diesen Erreger erinnert. Wir sind gegen ihn und oft auch gegen ähnliche Erreger «immun» geworden. Unser Immunsystem ist ab Geburt praktisch voll funktionsfähig. Da es aber noch keinerlei Erfahrung hat, muss es zuerst trainieren und mit Erregern in Kontakt kommen. Deshalb werden kleine Kinder oft krank. EIN KIND KANN JEDEN MONAT KRANK SEIN Aus Untersuchungen weiss man, dass Kleinkinder durchschnittlich fünf Infekte pro Jahr erleiden. Die Häufigkeit schwankt zwischen zwei und zwölf pro Jahr, letzteres betrifft besonders Krippenkinder. Ein Kind kann also jeden Monat krank sein und ist
VITAMINMANGEL IST SELTEN URSACHE
Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)
Viele Kleinkinder sind sehr häufig krank, und Eltern und Grosseltern machen sich Sorgen. In der Regel fehlt den meisten dieser Kinder nichts Gravierendes. Immundefekte sind äusserst selten.
trotzdem normal. Typischerweise zeigen diese Kinder gewöhnliche Virusinfekte mit Symptomen wie Schnupfen, Husten, Fieber, Erbrechen oder Durchfall. Meist handelt es sich also um eine Häufung von normalen Infektionen, und es besteht kein Grund zur Sorge. Eine erhöhte Infektanfälligkeit können hingegen Kinder mit einer chronischen Grundkrankheit zeigen. So erleiden beispielsweise Kinder mit einem schlecht kontrollierten Asthma vermehrt Lungenentzündungen. Nierenmissbildungen verursachen gehäufte Harnwegsinfektionen, und vergrösserte Rachenmandeln können zu wiederholten Mittelohrentzündungen (mehr als vier Mal pro Jahr) führen. # 02 ~ 2016
Primäre Defekte des Immunsystems sind hingegen extrem selten. Typisch bei diesen Kindern sind nicht nur häufige, sondern besonders schwere und langwierige Infektionen. Sehr häufig werden von den Eltern oder den Grosseltern ein Vitaminmangel oder andere Ernährungsursachen für die ständigen Krankheiten der Kinder vermutet. In der Regel ist dies in unserer «überernährten» Gesellschaft nicht der Fall. Ein relevanter Vitaminmangel tritt zum Beispiel nur bei einer chronischen Fehlernährung (z. B. nur Milch) oder einem vermehrten Verbrauch wegen schwerer Krankheit (z. B. Leukämie) auf. ALARMZEICHEN Eine Abklärung durch den Kinderarzt betreffend Immundefekt ist nur dann sinnvoll und gerechtfertigt, wenn gewisse Alarmzeichen auftreten: • Mehr als acht fiebrige Infektionen pro Jahr • Wiederholt schwere Infektionen (z. B. Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen, Knocheninfektionen) • Chronische Verläufe • Ungewöhnliche Erreger (z. B. Pilze) • Zusätzlich Gedeihstörung und/oder chronische Durchfälle •
Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.
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Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigekunden und Partnern. Sie stehen ausserhalb der redaktionellen Verantwortung. # 02 ~ 2016
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LEBENSHALTUNGSKOSTEN IM ALTER Ich bin 62, meine Frau 57. Wir haben ein Vermögen von rund 1,1 Millionen Franken, das breit diversifiziert angelegt ist. Unser Einfamilienhaus ist abbezahlt. Nebst der AHV leben wir künftig von schwankenden Einkünften aus einer Firmenbeteiligung ( 30 000 bis 70 000 Franken jährlich). Wir brauchen aktuell 120 000 Franken jährlich. Werden unsere Einkünfte auch in 20 Jahren noch reichen?
I
hre fixen Einkünfte schwanken künftig zwischen rund 50 000 und 90 000 Franken jährlich. Hinzu kommt der Ertrag aus rund 1,1 Millionen Franken liquidem Vermögen. Selbst bei – langfristig – eher bescheidenen 2,5 Prozent Durchschnittsrendite ist Ihr Bedarf von 120 000 Franken jährlich somit bereits zu etwa 75 bis 95 Prozent gedeckt. Die verbleibende Differenz müssten Sie notfalls aus einem bescheidenen Vermögensverzehr decken. Sie befinden sich also auch unter der Annahme, dass Sie hoffentlich sehr lange leben, in einer recht komfortablen Situation. Ich würde Ihnen anraten, bei zwei oder drei Banken beziehungsweise Vermögensberatern einen Anlagevorschlag einzuholen, dabei auch auf grösstmögliche Sicherheit für die kommenden fünf Jahre pochen. Auf 10 bis 40 Jahre hinaus dürfen das Risiko und damit die Etragschancen auch etwas höher sein. Das Renditeziel müsste auf einen mittleren Horizont von sieben bis zehn Jahren bei 2,5 bis 3,5 Prozent liegen, sodass Ihre Lebenshaltungskosten auch ohne Vermögensverbrauch in der Regel gedeckt wären. Eine künftige nicht auszuschliessende Teuerung scheint mir in Ihrem Fall auch kein wirklich gravierendes Problem zu
sein. Denn die AHV wird – im Gegensatz zur Pensionskassenrente – von Gesetzes wegen der Teuerung und der allgemeinen Lohnentwicklung angepasst. Und auch Ihre Firmenbeteiligung beziehungsweise die Erträge daraus dürften mit zunehmender Inflation zumindest nominell an Wert gewinnen, was die Teuerung tendenziell wohl ausgleichen würde. Ihre Befürchtung, dass Sie künftig einmal zum Verkauf Ihres Hauses gezwungen sein könnten, scheint mir also unbegründet. Wenn es denn sein müsste, könnten Sie immer noch eine Hypothek aufnehmen. Bis zur Hälfte des Verkehrswerts ist dies auch im fortgeschrittenen Alter normalerweise kaum ein Problem, zumal die Tragbarkeit in Ihrem Fall weiterhin gegeben ist. •
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~ Recht ~
WISSENSWERTES ZU DARLEHEN Ein Darlehensvertrag ist mündlich oder schriftlich gültig. Aus Beweisgründen wird dringend empfohlen, einen schriftlichen Darlehensvertrag zu unterzeichnen und das Geld auf ein Bankkonto mit dem Vermerk «Darlehen» als Zahlungsgrund zu überweisen. Von einer Bargeldübergabe wird abgeraten, und wenn, dann nur gegen eine unterzeichnete Quittung mit dem Hinweis «Darlehen». Ohne vertragliche Vereinbarung gilt von Gesetzes wegen, dass für ein Privatdarlehen kein Zins geschuldet ist; im kaufmännischen Verkehr hingegen sind für Darlehen Zinsen geschuldet. Nach Art. 318 OR gilt für ein Darlehen eine Kündigungsfrist von sechs Wochen von der ersten Aufforderung an, sofern nichts anderes vereinbart ist.
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NILS AGGETT Leiter UBS Pension Services. # 02 ~ 2016
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Android-TabletEinführungskurs In diesem Kurs zeigen wir Ihnen, wie Sie ein Android-Tablet Schritt für Schritt von A – Z bedienen können.
~ Einführungskurs ~
INHALT LERNZIELE • Gerät in Betrieb nehmen und kennenlernen • Die Grundfunktionen des Tablets und der Programme (Apps) kennenlernen • Apps herunterladen, auf dem Gerät installieren (SBB, 20min, Blick, Meteo usw.) und anwenden • E-Mail-Konto einrichten und Mailfunktionen kennenlernen VORAUSSETZUNGEN Keine Für die Dauer des Kurses werden wir Ihnen kostenlos ein Tablet zur Verfügung stellen. Im Anschluss an den Kurs haben Sie die Möglichkeit, das für Sie personalisierte Tablet für CHF 179.00 inkl. MwSt. zu erwerben.
DATUM & ZEIT Donnerstag, 25. Februar 2016 09.00 –14.00 Uhr Donnerstag, 31. März 2016 09.00 – 14.00 Uhr
KURSADRESSE Acer Computer (Switzerland) AG Moosmattstrasse 30 8953 Dietikon Tel. 044 745 58 49 www.acer.ch service.ch@acer.com
Donnerstag, 22. April 2016 09.00 – 14.00 Uhr DAUER 5 Stunden inklusive kurzer Mittagspause mit kleiner Verpflegung.
Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung und eine detaillierte Wegbeschreibung.
KOSTEN CHF 149.CHF 129.- (für Abonnenten des Magazins Grosseltern)
...ANSCHAUEN, LERNEN UND GLEICH MITNEHMEN... Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus, und senden Sie uns Ihre Anmeldung.
❏ Donnerstag, 25. Februar 2016
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❏ Donnerstag, 31. März 2016
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Unterschrift
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❏ Donnerstag, 22. April 2016
Anmeldung an: Acer Computer (Switzerland) AG, z. Hd. Luana Gabrieli, Moosmattstrasse 30, 8953 Dietikon (Irrtum und Änderungen vorbehalten)
~ Service ~ FOTO-RATGEBER
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Fotografieren im Schnee Der Winter ist eine besonders reizvolle Zeit für Fotografen. Überall warten spannende Motive und Situationen darauf, eingefangen zu werden. Wagen Sie sich also raus in die Kälte. Wir geben Ihnen die wichtigsten Tipps mit auf den Weg, damit Ihr Winter noch schöner in Erinnerung bleibt.
K
amera einschalten, aufs Motiv halten und abdrücken. Nur mit sehr viel Glück wird das geschossene Bild Ihren Erwartungen entsprechen. Dies ist nicht Ihre Schuld, denn die Kamera ist mit den gängigen Lichtsituationen im Schnee schlicht überfordert. Der grosse Weissanteil des Bildes verfälscht die automatische Belichtungsmessung und es entsteht ein zu dunkles Bild. Der Schnee wirkt grau und fad, Licht und Sonne kommen nicht zur Geltung. Der Bildkontrast wirkt ebenfalls nicht besonders spannend. DIE RICHTIGEN KAMERAEINSTELLUNGEN UND PROGRAMME
Fast alle Digitalkameras verfügen über ein Motivprogramm für Winterlandschaften und Schnee. Intelligente Modelle erkennen die Situation sogar selbst und aktivieren das richtige Programm. Dabei erhöhen sie die Belichtung um ein bis zwei Stufen,
passen den Weissabgleich und je nach Lichtsituation gar den Dynamikumfang an. Aber nicht immer ist auf die künstliche Intelligenz der Kamera Verlass – zum Beispiel bei starkem Gegenlicht oder Reflektionen im Schnee. Mit dem Wissen, was die Kamera im Hintergrund automatisch macht, können wir diese Einstellungen auch manuell vornehmen. Achten Sie darauf, dass Ihre Bilder nicht zu hell geraten. Überbelichtete Fotos lassen sich nachträglich schlechter optimieren als zu dunkel belichtete Motive. Jetzt, wo Sie die Technik im Griff haben, geht es auf die Suche nach spannenden Motiven. SCHNEE IST WEISS – ODER DOCH NICHT? Ausser ruhigem Wasser reflektiert nichts in der Natur das Umgebungslicht und die Stimmung so spannend wie eine Schneefläche. Nutzen Sie dieses Phänomen und machen Sie sich auf die Jagd nach dem richtigen Licht – am besten frühmorgens oder in der Abenddämmerung, denn zu dieser Zeit zeichnen sich die Sonnenstrahlen am schönsten im Schnee ab und die Objekte werfen dabei lange Schatten.
Dynamikumfang reicht selten aus, um den hellen Hintergrund oder Himmel und den Menschen im Mittelpunkt gleichzeitig perfekt abzulichten. Hier entscheidet man sich oft für die bessere Belichtung des Portraits und nimmt in Kauf, dass der Hintergrund weniger kontrastreich oder gar überbelichtet ausfällt. Abhilfe schaffen kann hier der gezielte Einsatz des Blitzes. SCHÜTZEN SIE IHRE KAMERA Bei Kälte nimmt die Akku-Leistung rapide ab. Vergessen Sie also nicht, Reserve-Akkus mitzunehmen und Ihre Kamera bei Nichtgebrauch warm einzupacken. •
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~ Service ~ RÄTSEL
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Sudoku
Binoxxo
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo
6 3 9 2 7 4 2 5 8 2 5 1 9 3 6 9 1 6 8 2 5 8 4 6 3 1 4 9
Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch
06010031753
Bimaru
Schwierigkeit: schwer
8 6 7 2 5 3
3 9 7 4 5 7 9
5 3 6 9 4 1
Schwierigkeit: leicht Conceptis Puzzles
08010000612
5 1 4
6 8 3 1 6 4
0 5 0 2
06010031204
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.
3 3
3
1
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1 Frachter 3 Kutter
Finde die 8 Unterschiede
# 02 ~ 2016
2
1
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2 Yachten 4 Jollen
1
So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal, noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen
~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO
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Ideen des Allerwertesten? - G
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einen SMA «Schu tzeng von s RTLIFE el» wissc om.ch CARE M /sm IN Wert von 3 ar tlifecar I 4 e im 9 CHF 6 7 .
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waagrecht (j und y=i) 2 Giovanna schlägt seine Augen in die Pfanne. 6 Macht in der Schweiz manches klein. 8 Anstössiger Anlass zum Jahresbeginn. 13 Hokus Pokus in der weissen Pracht? 15 Solche Wirtschaft ist bodennah. 16 Nach sine: Es geht endlos weiter. 17 Wo sich ledige Bauern tummeln. 18 Allen …rechtgetan sei eine schwierige Kunst. 19 Wo sich Fische und Surfer verfangen. 21 Steht für Nashville-Staat. 22 Wo Ho Chi Minh im Mausoleum ruht. 25 Im Kinderreim vor Löffelstiel. 27 Es gibt kleine, grosse und süsse. 29 Was Schällen-Ursli auf der Alphütte macht. 31 ...me de la …me. 33 Die Körperschaft wäre mit H eine Frau. 34 In diesem vokallosen Alter sind die meisten Grosseltern. 35 Tätigkeitswunsch nach anstrengendem Grosselterntag. 37 Leicht verrutschtes Möbelhaus. 38 Wenn die Überraschung so ist, sind wir zufrieden. 40 Wo ein Uhuru regiert. 41 Landes…., Friedens… 42 Nicht wirklich Enkelkinders Malfläche.
senkrecht (j und y=i) 1 Hört sich an wie arbeitender Jurist, ist aber eine Gesamtheit der Gattung. 2 Diese Petzes-Leistung schätzen wir nicht. 3 Manche hängen an 42 waagrecht oder am Kirchturm. 4 Potenzierte Widersacher. 5 Manchmal halten die Enkel die Grosseltern bei dieser- oder umgekehrt. 6 Dieses Gut werfen wir fort. 7 Teil der Lösungsfindung. 9 So ein Brötler isst sein Weggli allein. 10 Oft 20 senkr. von Pensionierten. 11 Hulot-Erschaffer von unten nach oben. 12 Das und sauf: heil in Nyon. 14 Zu viel Spiritus intus. 20 Ausnahme…, Aggregat… 23 Nicht des Fisches Freund. 24 Besser im Salat als am Hut. 25 Was vom geköpften Gebirge bleibt. 26 40 waagr. liegt dort. 28 Was wir samt Stoffwechsel-Abbauprodukten von uns geben. 30 Encontro naciaonal de estudiantes de informàtica. 32 Werden nicht nur an Weihnachten geschätzt. 36 Macht, dass eilte die Freude verdoppelt. 39 So viel ich weiss.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 17.2.2016. Die Lösung des Oktober-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 02 ~ 2016
~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET
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DER KLEINE SPROSS
Wuschhhhhh!
# 02 ~ 2016
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Impressum Ausgabe 2/2016
Vorschau #3 / 2016
Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch
Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Erscheint am 26.2.2016
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Nils Aggett, Christa Camponovo, Katleen De Beukeleer, Karin Dehmer-Joss (KD), Markus Fueter, Beat Gloor, Hanna Hinnen, Myriam Jäger, Rolf Käppeli, Katharina Ley, Edy Riesen, Marie-Anne Spross, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm, Monika Zech Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, Nicola Pitaro, Sophie Stieger Illustrationen François Chalet, Descience, Nicole Lang, Marie-Anne Spross
SAMMLER DER DOLENDECKEL Lukas Müller hat ein ausgefallenes Hobby: Er ist Dolologe. Oft macht er sich zusammen mit seinen Enkelkindern auf die Suche nach interessanten Dolendeckeln. RICHTIG UMBAUEN Regina Walthert weiss, wie man seine Wohnung enkel- und alterstauglich macht: Sie ist Architektin, Gerontologin und Grossmutter.
ERSTE HILFE FÜR DIE KLEINEN Was tun, wenn das Enkelkind verunfallt? Im nächsten Dossier dreht sich alles um das Thema «Erste Hilfe».
Korrektorat Martina Fierz www.formulierz.ch Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch
11
GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch
~ #12 / 2015 & #01 / 2016 ~
DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht
6 Glockengeläute 14 Schnürsenkel 16 Ohr 17 ob 18 Roi 19 gäbig 20 Rose 22 CAA 24 Stollen 25 Pech 26 UBS 27 Schlaf 29 linkes 31 Fee 32 Traum 35 ama 37 Null 38 re 39 efti 40 Psalm 41 cut 42 zimten 43 Puma 44 Sean 45 Brot 46 Milan 47 ESR 48 Retour 49 NN
senkrecht
1 also 2 Schreck 3 Neubau 4 Besitzer 5 Kanal 7 Osenmaul 8 Knochenmann 9 ner 11 Legostein 12 ekelhaft 13 übel 15 Lina 21 Opi 23 Abfluss 28 Crème 30 suchen 33 Uterus 34 Minor 35 Aspik 36 Alma 42 Zar 45 Bo
FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch
Lösungswort
Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
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Gewinnerin
Doris Küpfer, Birmensdorf
# 02 ~ 2016
~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT
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JÖÖÖ
DAS GRÖSSTE SCHWEIZER TALENT
N
ein, nein, ich war nicht neidisch.
Ich mochte dem elfjährigen Flavio Rizzello den Titel als grösstes Schweizer Talent 2015 von Herzen gönnen, den er mit 0,1 Prozent Vorsprung gewonnen hatte. Als 67 Jahre alter Grossvater und Grufti hätte ich ja gegen diesen süssen Knuddel-Fünftklässler, jööö, wie herzig, und – oh Wunder – noch ohne Zahnspange, also gegen diesen Flavio hätte ich im Rennen um den Titel sowieso null Chancen gehabt. Nun dürfen wir bald die neue Staffel mit neuen Talenten bewundern und mitfiebern, wer wohl ausscheidet oder weiterkommt. Wetten, dass in dieser Ausgabe 2016 sicher wieder Kinder auf der Bühne stehen, ganz sicher. Jööö bringt Quote, zusätzliche Zuschauerinnen und Zuschauer im Kindesalter, welche ihresgleichen bewundern und mit ihrem Handy bis zum Gehtnichtmehr für sie voten dürfen. Das ist legitim, Samstagabendunterhaltung gehört ja nicht nur den Erwachsenen, nicht nur den Grosis und Opas. Aber ... natürlich muss jetzt ein Aber folgen, aber wie gesagt, ein Aber ohne Neidfaktor, aber eines mit einer grundsätzlichen Frage an den Veranstalter, das Schweizer Fernsehen: Weshalb lässt es Schulkinder überhaupt in einer solchen Abendsendung auftreten?
«Meine Grossmutter hat ganz gut gesungen. Wahrscheinlich habe ich von ihr dieses Talent.» Jööö. «Ich widme dieses Lied meinem verstorbenen Meerschweinchen Strubeli.» Jööö. «Vom Siegesgeld würde ich mir einen zweiten Hund kaufen.» Jööö. «Ich habe schon einmal an einer Hochzeit vor 100 Leuten gesungen. Die waren alle begeistert.» Jööö. Und Jurorin Christa Rigozzi – in der neuen Jury glücklicherweise nicht mehr dabei – erlittt ja schon alleine beim Anblick eines Kindes auf der Bühne einen euphorischen Ohnmachtsanfall: «Jööö, bist du herzig!» Deshalb meine Forderung: Bitte nur noch Volljährige an einer solchen Sendung teilnehmen lassen, die durchaus zum Unterhaltungsangebot unseres Staatsfernsehens gehört. Sie bestimmen selber, ob sie mitmachen wollen oder nicht, und tragen auch die Verantwortung dafür. Zudem ist die Preissumme von 100 000 Franken für ein Kind doch ziemlich grenzwertig, um nicht zu sagen jenseits ... Und Hand aufs Herz: Welche Chance hätte eine wunderbar singende Grossmutter # 02 # 02 ~~ 2016 2016
mit Runzeln im Gesicht, ein toll singender Grossvater mit schütterem Haar und Bierbauch, ein Grossmami mit Rollator? Null Chance. Kein jööö, höchstens Mitleid. Damit will ich nicht etwa sagen, dass unsere Generation figurenmässig nur bedauernswerte Mitglieder zählt. Im Gegenteil. Jurymitglied Gilbert Gress, selber Grossvater, ist ein Beweis dafür, obschon ich nicht weiss, weshalb er als Einziger nicht ausgewechselt wurde. Vielleicht auch ein wenig «Jööö-Effekt» für unsere Generation. Für die Ausschreibung der nächsten Staffel 2017 «Das grösste Schweizer Talent» schlage ich deshalb folgende Zusatzkategorien vor: Säuglinge: Wer kräht am besten? Wer füllt seine Windel am schönsten? Ausstrahlung jeweils morgens um 7 Uhr. Kleinkinder: Wer isst am schönsten mit den Fingern? Wer schläft am schnellsten ein? Ausstrahlung jeweils mittags um 13 Uhr. Grosseltern: Wer erzählt die schönste Kindergeschichte oder singt am eindrücklichsten ein Kinderlied? Wer hält das Geschrei quengelnder Grosskinder am längsten aus? Ausstrahlung nachmittags um 16 Uhr. Weitere Vorschläge bitte direkt ans Schweizer Fernsehen schicken. •
Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.
Der nächste Frühling kommt bestimmt! Die schönsten Seiten des Gartens kennenlernen! «Schweizer Garten» – durchdacht, kompetent und attraktiv. Das mit Freude zu geniessende Magazin für garteninteressierte Leserinnen und Leser zeigt die Schönheiten der Natur und informiert, unterhält und überrascht: Tipps für einen schönen Garten und gesunde Pflanzen Pflanzenwelt in all ihrer Pracht Gärten attraktiv ins Bild gesetzt Trends in der Gartenszene
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