MAGAZIN
Grosseltern
# 04 / Dezember 2014 & # 01 / Januar 2015
# 04 / Dezember 2014 & # 01 / Januar 2015 Ink l. D
www.grosseltern-magazin.ch
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Grosseltern Seite
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Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
s'Postfächli 737
Religion
Peter Härtling
WESHALB EIN AUTOR UND EIN ZEICHNER GROSSMAMI-GESCHICHTEN ERFINDEN
WIE GROSSELTERN IHREN ENKELKINDERN GLAUBEN UND WERTE VERMITTELN
DER SCHRIFTSTELLER FINDET INSPIRATION BEI SEINEN GROSSKINDERN
Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50.– EUR 8.50.–
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ISSN 2297-0010
F I E R N E N H BÜ
Milch. Werde gross, bleibe stark. Wir wĂźnschen allen eine schĂśne Wintersaison. www.swissmilk.ch
~ Magazin ~ EDITORIAL
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Der bescheidene Enkel
E GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
© Tibor Nad
s war eine der Lieblingsanekdoten meiner Oma. Sie und Opa hatten mir versprochen, ich dürfe mir im
will nur das», soll ich geantwortet haben. Heute ist mir diese Zurückhaltung suspekt, doch im Nachhinein gesehen
Franz Carl Weber an der Zürcher Bahnhofstrasse auslesen, was ich möchte. Da sie in Deutschland lebten und nur selten bei uns zu Besuch waren, wussten Oma und Opa nicht, wie gross der Franz Carl Weber ist und was es dort alles zu kaufen gibt. Sie waren ziemlich überrascht, als wir auf menschengrosse Plüschtiere und riesige Modelleisenbahnanlagen stiessen. Noch mehr überraschten sie die Preise. Da muss ich durch, sagte sich Oma. Ich habe es ihm versprochen. Sie war mir und ihren anderen Enkelkindern gegenüber unglaublich grosszügig. Immer, wenn wir bei ihr waren, steckte sie uns Geschenke und Geld zu. Das war nicht selbstverständlich. Oma und Opa mussten ihre Heimat nach dem Krieg verlassen und neu anfangen. Das hat sie geprägt, aber nicht knausrig gemacht. Ihre Enkelkinder sollten es gut haben, fanden sie. Meine Eltern hat das nicht immer nur gefreut. Doch sie liessen Oma und Opa gewähren. Auch damals, als sie mich mit in den Franz Carl Weber nahmen. Ich steuerte zielsicher durch den Laden. Bis ich die Buchabteilung erreicht hatte, einen Globi-Band aus dem Gestell nahm und ihn meinen Grosseltern in die Hand drückte. «Den will ich», sagte ich. Oma und Opa waren perplex. «Willst du nicht mehr?», fragten sie. «Nein, ich
war sie schlau: Ich stieg in der Gunst meiner Grosseltern in unendliche Höhen. Bescheiden und belesen, das war eine Kombination, die ihnen gefiel. Meine Oma war Lehrerin, mein Opa Lehrer. Weshalb ich Ihnen das erzähle? Weil Weihnachten und damit die Zeit des Schenkens vor der Tür steht. Nicht immer sind alle so zufrieden, wie es meine Grosseltern und ich nach unserem Besuch im Franz Carl Weber waren. Manchmal nerven sich nach der Bescherung die Enkelkinder, manchmal die Eltern, manchmal die Grosseltern. Tipps und Gedanken zum Thema Schenken finden Sie ab Seite 50, Geschenktipps ab Seite 74. Dieses Heft ist eine Doppelnummer, die nächste Ausgabe von «Grosseltern» erscheint Ende Januar. Bis dann werden wir versuchen, Ihre Anregungen und Ihre Kritik aufzunehmen und unter anderem die Lesbarkeit zu verbessern. Wir wünschen Ihnen eine frohe Adventszeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr und bedanken uns herzlich für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. •
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4 ZUM Edition Unik MITM ACHE Seite N 7
INHALT # 04 / Dezember 2014 & # 01 / Januar 2015
Mimi, Frau Meier und das Postfächli 737
DER ZEICHNER NICOLAS D'AUJOURD'HUI UND DER AUTOR SIMON LIBSIG VERÖFFENTLICHEN EIN BUCH ÜBER DAS MÄDCHEN MIMI, DAS BEIM STEHLEN AM KIOSK EINE GROSSMUTTER FINDET. (S.30)
Vorhang auf
DANA, FRANZ UND IANA PROBEN IN LUZERN FÜR IHREN AUFTRITT IM MEHRGENERATIONENSTÜCK «A CHRISTMAS CAROL». (S.40)
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Der schreibende O'Bär
SCHRIFTSTELLER PETER HÄRTLING ÜBER SEINE BÜCHER, SEINE ENKELKINDER UND SEINE ERINNERUNGEN. (S.36)
© Jürgen Bauer
~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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Magazin 6
Hintergrund
Editorial Inhaltsverzeichnis
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Sammelsurium Baustelle des Monats Ortskunde Jugendsprache der 80er
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Religion Wenn Eltern und Grosseltern den Kindern unterschiedliche Werte vermitteln.
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Unterwegs Tipps für Chur, eine Wanderung zu den Engadiner Vögeln und eine Zugfahrt ins Lichterland
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Basteln Farbiger Baumschmuck
66 Unter allen Umständen Marianne M. wurde als junge Frau im Appenzellerland zweimal ungewollt schwanger.
Anderswo Am liebsten hätte Putu Budi Astini (62) aus Bali ihre Enkelkinder immer um sich.
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Service
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Meine Grosseltern Joachim Rittmeyer erinnert sich an seinen Grossvater, der einen speziellen Tick hatte. An die Redaktion Leserbriefe
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Brief an Louisa Kolumne
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Aus der Praxis Beratung
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GrossmütterRevolution Kolumne Impressum & Vorschau
Von Grossmüttern erzählen Simon Libsig und Nicolas d'Aujourd'Hui erfinden Grossmami-Geschichten.
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Zwischen den Generationen Ein Interview mit Schriftsteller Peter Härtling
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Fotoreportage Das Mehrgenerationenstück «A Christmas Carol» feierte diese Woche in Luzern Premiere.
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Dossier Wieviele und welche Geschenke sind sinnvoll? e elte G r os s
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Essen & Trinken Ein Rezept für Zuckermandeln und ein Schneckenschmaus im Restaurant Markthalle, Zürich 68 69 70 71 72 74 76 77 78 80 81
Wettbewerb Schönheit Gesundheit Vorsorge/Recht Lesen Geschenktipps Spiele Tipps Multimedia Rätsel Comic
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Trennungen ~
KIND ER WAGEN Wortspiele von Beat Gloor
www.uns-ich-er.ch
~ Blick zurück ~ ~ Alte Tricks für neue Grosseltern ~
STIMMUNGSVOLLE WEIHNACHTEN ANNO 1939 Das Büchlein «Alte und neue Tricks für die Hausfrau» aus dem Jahr 1939 ist aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen hervorgegangen. In loser Folge druckt «Grosseltern» die besten und lustigsten Tipps ab. ~MB «Weihnachtspapier zum Einpacken der Geschenke stellt man auf folgende Weise selbst her: Auf weisses, festes Papier legt man Tannenzweiglein, ausgeschnittene Herzen und Sterne und spritzt mit einer alten Zahnbürste Wasserfarbe über und um die aufgelegten Figuren. Dann werden die Figuren sorgfältig abgehoben und das Papier trocknen gelassen.» oder «Stimmungsvollen Tischschmuck bilden Weihnachtskerzen, welche man statt in Kerzenhalter in schöne rote Äpfel steckt und anzündet.»
SCHNEE, SONNE UND STARS Der Wintertourismus in der Schweiz ist 150 Jahre alt. 1864/65 logierten in St. Moritz und Davos die ersten Wintergäste. Auslöser sei eine Wette gewesen: Die Legende sagt, dass Tourismus-Pionier Johannes Badrutt im September 1864 auf der Terrasse seines Hotels Kulm in St. Moritz mit englischen Gästen zusammensass, denen es davor graute, in den Nebel von London zurückzukehren. Als Badrutt ihnen vom milden und sonnigen Winter im Engadin vorschwärmte, glaubten sie ihm kein Wort. Er bot ihnen eine Wette an: Die Engländer sollen im Winter wiederkommen. Er würde ihnen die Reisekosten erstatten, wenn sie nicht mindestens an einem Tag ohne Jacke und Hut draussen sein könnten. Die Engländer sollen sich schon bei der Fahrt über den Julier einen Sonnenbrand geholt haben, Badrutt empfing sie im Hemd. Der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte ist umstritten. Aber der Siegeszug des Wintertourismus begann wirklich vor 150 Jahren. Immer mehr Menschen zog es zum Skifahren in die Berge, zuerst vor allem reiche Leute, oft auch Stars. Das lesenswerte Buch «Schnee, Sonne und Stars» zeichnet die bewegte Geschichte des Wintertourismus in der Schweiz nach. Illustriert ist es mit vielen Fotos von den Anfängen über die Skimode von Willy Bogner (im Bild) bis heute. ~GG Michael Lütscher: Schnee, Sonne und Stars. NZZ-Libro, 2014. 272 S., Fr. 88.-.
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© Bogner
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
7 ZUM MITM ACHE N!
~ Edition Unik ~
SCHREIBEN SIE IHR BUCH
~ Kaputt ~
WIE LANG IST CHASPERLI EIGENTLICH? «Meine Enkelin Sophie (5) erklärte, sie wollte nur wissen, wie lang das braune Band der Chasperli-Kassette denn ist.» D. RAMSEIER AUS ZÜRICH
Was haben Ihre Enkel angestellt? Schicken Sie uns ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert.
~ Zitat ~
«ERST BEI DEN ENKELN IST MAN DANN SO WEIT, DASS MAN DIE KINDER UNGEFÄHR VERSTEHEN KANN.»
Erich Kästner (1899 – 1974), deutscher Schriftsteller, Publizist und Drehbuchautor. Er schrieb unter anderem «Emil und die Detektive», «Das doppelte Lottchen» und «Das fliegende Klassenzimmer».
Sie schreiben gern? Und Sie haben Erinnerungen, die darauf warten, zu Papier gebracht zu werden? Dann melden Sie sich für das Pilotprojekt der Edition Unik an, das im Januar in Zürich startet. Am Schluss entsteht ein Buch mit Ihren Geschichten, und ein Teil der Texte wird in «Grosseltern» veröffentlicht. Die Edition Unik unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts mit Workshops, Sprechstunden bei Experten oder Online-Foren bei ihrer Schreibarbeit. Mithilfe einer eigens entwickelten Software können die Schreibenden ihre Geschichten mit ihrer Leserschaft teilen und am Schluss ein hochwertiges Buch mit ihren Lebenserinnerungen gestalten – für sich selbst und zum Verschenken. Die Edition Unik sucht Menschen ab 50 Jahren, die im Grossraum Zürich leben und daran interessiert sind, ihre Erinnerungen festzuhalten. Anmelden kann man sich ab sofort, der Anmeldeschluss ist am Sonntag, 18. Januar 2015. Die rund 50 Teilnehmenden durchlaufen den gesamten Schreibprozess vom leeren ersten Blatt bis zum fertigen Buch. Sie müssen keine Schreiberfahrung mitbringen, aber genügend Zeit, Energie sowie Grundkenntnisse im Umgang mit dem Computer. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Franken. Damit kann das ganze Begleitangebot besucht werden. Auch das Buch mit eigenen Geschichten, das man am Ende in die Hand nehmen kann, ist im Preis inbegriffen. Die Edition Unik ist ein Projekt der Heller Enterprises von Martin Heller, der unter anderem künstlerischer Direktor der Expo 02 war. Migros-Kulturprozent sowie Seniorweb richten für die Edition Unik spezifische Formate zur Unterstützung der Schreibenden ein. Dank der Zusammenarbeit von Feinheit, einer Online-Agentur in Zürich, und der Buchdruckerei Burkhardt können die Schreibenden ihre Geschichten teilen, gestalten und drucken. Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich ausgewertet. «Grosseltern» begleitet das Pilotprojekt journalistisch. So wird unser Magazin unter anderem die berührendsten Texte aus der Edition Unik abdrucken - vielleicht auch einen von Ihnen. ~GG Anmeldung und mehr Information: www.edition-unik.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Tändeleien ~
I WEISS E WITZ VOM UNGLE FRITZ DÄ HET EN FLOH DÄ BISST E SOOO! Auf «sooo!» kneift der Sprechende das Kind irgendwo leicht in die Haut. Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier.
~ Klassiker ~
KERZENZIEHEN Beim traditionellen Kerzenziehen in der Adventszeit duftet es an vielen Orten des Landes nach Bienenwachs und Glühwein. Der Brauch ist überraschend jung: Das erste öffentliche Kerzenziehen in der Schweiz fand 1969 auf dem Bürkliplatz in Zürich statt. Ins Leben gerufen hatte es Michael Brons, der damals die Freizeitanlage in Wollishofen leitete. Dort hatte Brons mit einer Gruppe schwieriger und ausgegrenzter Jugendlicher zu tun, denen er mithilfe des Kerzenziehens Erlebnisse verschaffen und Integrationshilfen vermitteln wollte. Seine Idee fand derart grossen Anklang bei den Jugendlichen, dass Brons mit ihnen zusammen bald die erste öffentliche Kerzenzieh-Aktion organisierte. Das Kerzenziehen entwickelte sich in der Folge zu einer traditionellen vorweihnachtlichen Veranstaltung in Zürich und wurde im ganzen Land wiederentdeckt. Das nötige Wissen erwarben viele interessierte Menschen an Einführungskursen von Michael Brons. ~GG
~ Grossvater des Monats ~
CLINTON ALS VORBILD «Ich wollte es noch erleben, Grossvater zu werden», sagte der ehemalige amerikanische Präsident Bill Clinton kürzlich gegenüber einer Seniorenvereinigung und verwies auf seinen Speiseplan. Seine Mahlzeiten bestehen häufig aus geröstetem Blumenkohl mit Cherrytomaten, klein gehackten Randen, Hummus, Zuckererbsensalat, gerösteten Nüssen, Melonen und Erdbeeren. Allerdings war wohl nicht nur die Vorfreude auf das Enkelkind ausschlaggebend für den neuen Menüplan. 1999, im letzten Amtsjahr, hatte sein Arzt festgestellt, dass Clinton dank schlechter Ernährung 9 Kilogramm zugenommen hatte. 2004 bekam er einen vierfachen Bypass, zwei Jahre später wurden ihm zwei koronare Stents eingesetzt. An einer Sponsorenveranstaltung zugunsten des demokratischen Gouverneurskandidaten in Maryland vertrat er, schlank und rank und voller Elan, als Hauptredner seine Frau Hillary, weil die frischgebackene Grossmutter etwas mehr Zeit mit ihrer ersten Enkelin verbringen wollte. Chelsea, die Tochter der Clintons, brachte Ende September ihr erstes Kind Charlotte auf die Welt. ~PA # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
US Department of Labor
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Baustelle des Monats ~
DAS HÖCHSTE HAUS DER SCHWEIZ Der Prime Tower ist von gestern. Heute steht das höchste Gebäude der Schweiz in Basel. Im Juni hat der Roche Tower die 126 Meter Höhe seines Zürcher Konkurrenten übertroffen und ist seither weiter gewachsen. Mittlerweile hat er die maximale Höhe von 178 Metern erreicht, im Lauf des Dezembers soll der Rohbau abgeschlossen sein. Doch natürlich lohnt sich ein Ausflug zur Baustelle auch jetzt noch. Bereits die Anfahrt ist spannend: Im Zug können Enkelkinder und Grosseltern wetten, wer den markanten Turm mit seinen 41 Etagen zuerst sieht. Aus der Nähe wird dann nach oben gespäht, wo Arbeiter die Aussenhülle verkleiden. Der Bezug des Roche Towers ist in der zweiten Hälfte 2015 geplant, 1900 Menschen sollen im von Herzog & De Meuron entworfenen Gebäude arbeiten. Gleich nebenan will Roche noch höher hinauf. Bis 2021 entsteht auf der anderen Seite der Grenzacherstrasse ein zweiter Turm mit rund 50 Stockwerken. Er soll 205 Meter hoch werden. ~GG
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~ Magazin ~ ANDERSWO
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von EVA WIRTH (Text & Foto)
Enkel fürs Glück L
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angsam geht Putu Budi Astini (62) am Strand der nordbalinesischen Ortschaft Lovina entlang. Auf dem Kopf balanciert sie ein grosses Bündel. Bunte Kleider und Tücher für Touristen. Putu lächelt. Sie hat heute ihre dreijährige Enkelin Rika mit dabei. Und die hat bei der Arbeit noch jedes Mal «Good Luck» gebracht. Putu Budi Astini hat sechs Enkelkinder, der achtjährige Putu Danda ist das älteste. «Natürlich ist es wichtig, Enkelkinder zu haben», sagt Putu. «Wer sonst kocht für mich, wenn ich mal sehr alt bin?» Am liebsten hätte Putu ihre Enkelkinder immer um sich. So wie es andere Grossmütter auf Bali auch haben. Tradition ist, dass ein frisch vermähltes Paar ins Zuhause der Eltern des Mannes zieht. Fortan leben alle gemeinsam auf einem Anwesen mit Gebäuden zum Schlafen, Kochen, Zusammensein und mit einem Haustempel. Die Grosseltern übernehmen die Kinderbetreuung, während die Eltern beide 100 Prozent arbeiten, was üblich ist auf Bali. Das Zuhause von Putu Budi Astini aber ist kein Anwesen. Sie bewohnt mit ihrem
Putu Budi Astini nimmt ihre Enkelin Rika oft mit zur Arbeit an den Strand. Das Mädchen bringt nämlich Glück.
19-jährigen Sohn, dem jüngsten ihrer fünf Kinder, ein Haus mit drei Zimmern. Viel zu klein für ein Leben mit der ganzen Sippschaft. Etwas Grösseres kann sich Putu nicht leisten. Vor neun Jahren ist ihr Mann gestorben, seither lebt sie noch sparsamer. «Komm in die Schweiz, da schaut man zu dir», sagt ihr ältester Sohn immer wieder. Er ist ausgewandert und wohnt in Aarau. Im Frühling 2011 hat ihn Putu mal besucht – nach 22 Jahren Kleiderverkaufen am Strand. Sie spielte mit den beiden Enkeln, kochte Gado Gado (einen Salat aus gedämpftem Gemüse) und schaute sich Bern, Basel und Luzern an. Es habe ihr gut gefallen, selbst das Wetter. Aber in der Schweiz leben, das will Putu Budi Astini nicht. «Ich würde meine anderen Enkelkinder viel zu sehr vermissen.» • # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
INDONESIEN
Einwohner: 238 Millionen Hauptstadt: Jakarta Fläche: 1 904 569 km² Einwohner pro km2: 126 So nennt man Grosseltern auf Bali: Nini oder Dadong für Grossmutter, Kaki oder Pekak für Grossvater Besonderes: Über die Namenswahl ihres Nachwuchses diskutieren balinesische Eltern kaum. Denn sie hat Tradition: Das erste Kind heisst Wayan, Putu oder Gede, das zweite Made, Kadek oder Nengah, das dritte Nyoman oder Komang und das vierte Ketut. Hat ein Paar mehr als vier Kinder, fängt das Namenskarussell wieder vorne an, also bei Wayan, Putu oder Gede. Ob Mädchen oder Junge spielt übrigens keine Rolle.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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A
m Anfang ist alles so nüchtern in dem Raum, und dann ist da nur ein einziges Bild. Ich habe befürchtet, dass das langweilig wird», gesteht meine 16-jährige Begleiterin Flurina nach dem Besuch des Thuner Panoramas, gemalt 1809 von Marquard Wocher. «Aber so, wie wir das jetzt gemacht haben, war es lustig!» Das verdanken wir dem Wocher-Koffer, einem schrankgrossen Zylinder mit reichem Innenleben. Die darin verstauten Spiele – zum Beispiel Puzzle, Tastspiel, Geschichten zum Suchen – helfen, das riesige Panorama in seinen vielen Details wahrzunehmen. Wir finden im Bild den Maler und seinen Freund und rätseln, ob Wocher der grosse oder der kleine x-beinige Herr ist. Wir erkennen beim Tastspiel die ertasteten Würfel nicht als Zucker und diskutieren, ob es ihn damals in Würfelform gegeben hat. Und wir sinnieren über die Zeit. 200 Jahre, das hört sich nach nicht lange vorbei an, doch in manchem scheint 1809 sehr weit weg: «Dass einer Käse auf einem Holzgestell am Rücken trägt, das, dachte ich, wäre im Mittelalter gewesen!», sagt Flurina. Das Panorama von Thun zeigt das Alltagsleben in der damaligen Kleinstadt. Es ist 39 Meter lang, 7,5 Meter hoch und das weltweit älteste erhaltene Panoramabild. Besichtigen kann man es von Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr, im Schadaupark, die Saison dauert noch bis 21. Dezember. Flurina empfiehlt allen Familien den Besuch. «Aber sie müssen unbedingt die Spiele benutzen!»
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www.kunstmuseumthun.ch/panorama Eli Wilhelm ist 54 Jahre alt, Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Blog museumstester.ch.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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LERNEN, ÜBEN, KONTROLLIEREN Viele kennen ihn noch von den eigene Kindern her, den kleinen roten LÜK-Kasten mit den gelbweissen Plättchen und den dazugehörigen Aufgabenheften. Die Plättchen sind auf der einen Seite mit Teilen eines Musters bedruckt und werden gemäss den Ergebnissen in den Kasten gelegt. Am Schluss wird der Kasten geschlossen, umgedreht und wieder geöffnet, und aufgrund des entstandenen Musters auf den Rückseiten der Plättchen kann der Spieler kontrollieren, ob sein Ergebnis stimmt. Nun gibt es LÜK – die Abkürzung steht übrigens für lernen, üben, kontrollieren – auch als App für Smartphones und Tablets. Die App bietet Aufgaben aus den Bereichen Mathematik, Wortschatz, logisches Denken und Englisch an und eignet sich für Kindergarten- und Primarschulkinder. Die App an sich ist gratis und liebevoll gestaltet. Aber leider müssen die Themenfelder mit je zwölf Aufgaben jeweils für zwei Franken im App Store zugekauft werden. Das läppert sich zusammen. ~MT
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BRIEFE ANS CHRISTKIND Seit über 60 Jahren sammelt die Post alle Kinderbriefe ans Christkind, den Père Noël und den Babbo Natale. Über 17 000 waren es im letzten Jahr, die schönsten davon werden im Berner Museum für Kommunikation archiviert. Das eben im Zürcher Applaus-Verlag erschienene Buch «Briefe ans Christkind» zeigt einige der originellsten Exemplare. ~GG
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Briefe ans Christkind, Applaus Verlag, 2014. 124 S., Fr. 16.-. # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
~ Ortskunde ~
«IN LADE GOH UND EIFACH ÖPPIS CHAUFE, DAS CHA JEDE.»
BEI DEN NENZEN IN OMA
Kurze Sätze, die unser Leben begleiten, gesammelt von Beat Gloor.
Das Dorf Oma liegt im Auto nomen Kreis der Nenzen in Russland und hat rund 1000 Einwohner. Der Name leitet sich nicht von einer deutschen Grossmutter, sondern vom gleichnamigen Fluss ab, an dem der Ort liegt. Die Mehr heit der Bewohner sind Rus sen, die grösste Minderheit sind die Nenzen, ein noma disches Volk, das traditionell aus Rentierhirten, Jägern und Sammlern besteht. Während der Sowjetzeit wurden die meisten von ihnen zwangs weise sesshaft gemacht. Dennoch haben die Nenzen ihre Sprache und die Traditi onen bewahren können. Der Kreis der Nenzen ist äusserst dünn besiedelt. Er liegt im äußersten Nordosten der osteuropäischen Ebene an der Barentssee und wird im Osten vom Ural begrenzt. ~GG
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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
E
r war mein Grossvater – eigentlich. Aber da er uralt wurde und zu seinem Gestenrepertoire das Herausklauben einer Sackuhr gehörte – zu der an seinem hundertsten Geburtstag unnötigerweise eine goldene, stadträtlich spendierte, dazukam – war er für mich gefühlsmässig der Uhrgrossvater. Er war ziemlich skurril – mindestens in meiner Wahrnehmung als Kind. Sein Geiz war sprichwörtlich und verlangte ihm manchmal Höchstleistungen ab. Zum Beispiel schnitt er noch bis ins hohe Alter Brotscheiben in Pauspapierdicke ab. Das dauerte seine Zeit. Überhaupt hatten seine Bewegungen etwas Unterwasserhaftes. Die letzten Jahre lebte er mit einer Haushälterin, Frau Ruetz, einem vorjährigen
JOACHIM RITTMEYER Kabarettist, Autor und Spielentwickler, ist zurzeit mit seinem 19. Solostück «Zwischensaft» unterwegs. Im November erhielt er den Kulturpreis der Stadt St. Gallen.
«Wenn er gut aufgelegt war, durfte ich mit Grosspapa das Rotkäppchen dramatisieren»
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Boskopapfel auf zwei Beinen und mit Nasenwarze. Jeden Mittwoch durfte ich mich an den Mittagstisch setzen, von dem mir nur noch die Literflasche mit dem grossen Aufdruck «Obi» und dem kleinen «Mezzo-Mezzo» in Erinnerung blieb. Nach dem Mittagessen durfte ich holographische Karten betrachten oder, wenn er gut aufgelegt war, mit Grosspapa das Rotkäppchen dramatisieren. Er hielt selten bis ganz zum Schluss durch. Meistens schlief er – als Wolf – auf der Couch ein, unfähig, meine finale Frage bezüglich seines grossen Mauls zu beantworten. Das Skurrilste an Grosspapa aber war ein Tick, der offensichtlich mit seiner Berufsbranche zu tun hatte – er war Abkömmling einer maroden Textilfabrik: Er sammelte heimlich Nastücher. Stoffnastücher natürlich. Wenn er einen Fetzen auf der Strasse erspähte, verlangsamte er sein Tempo, tat so, als ob er sich etwas ausruhen müsste, und vollführte dann ein wahres kleines Kunststück. Mit dem Gehstock klemmte er das Tuch an den Fuss, hob diesen blitzschnell hoch, und schon steckte das Ding in seiner Kitteltasche. Natürlich taten wir immer so, wie wenn wir nichts gesehen hätten. Erst nach seinem Tod offenbarte sich, dass er alle Funde gewaschen, gebügelt und in einem Schrank aufgestapelt hatte. •
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
~ Enkels Liebling ~
TELEFONKABEL ALS HAARGUMMI Farbige Zopfbänder, die an alte Telefonkabel erinnern, sind auf dem Weg, der neuste Trend bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu werden. Die Vorteile des Telefonkabel-Haargummis: Er soll Kopfschmerzen vermeiden, bietet starken Halt, zieht nicht und vermeidet Haarbruch wie auch ausgerissene Haare, was vor allem kleinere Kinder freut. Zudem hinterlässt er keine Abdrücke nach dem Tragen. Werden die bunten Teefonkabel gerade nicht im Haar gebraucht, sehen sie auch als Armreif schick aus. Tipp: Ist das Telefon-Haarband einmal aus der Form, kann man es einfach in warmes Wasser legen, und schon zieht es sich wieder zusammen. Die Originale heissen Papanga oder Invisibobbles. Letztere kosten im Dreierset 4.90 Franken. Erhältlich sind sie zum Beispiel bei Manor. Bei Papanga kann man online aus 30 verschiedenen Farben und zwei Grössen auswählen. Wie bei allen Trends gibt es aber bereits weitere, günstigere Anbieter. Bislang gibt es keine Hinweise zu Risiken oder Nebenwirkungen. Trend oder Flop? In ein paar Wochen wissen wir es. ~MT Anzeige
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
16 ~ Jugendsprache ~
Lehrreiches vom Estrich
TSCHEGGSCH DE PÖGG? In den 1980er Jahren war die Sprache auf Schweizer Pausenplätzen erst mit wenigen Anglizismen durchsetzt. «Foode», «check» und «Puck» waren drei davon. Ansonsten verwendete die damalige Jugend vor allem leicht zweckverfremdete schweizerdeutsche Ausdrücke, wie folgende Liste zeigt. ~GG
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Pest
SCHMÖCKSCH DE TÖFF? Hast du es begriffen?
von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Fotos)
TSCHEGGSCH DE PÖGG? Ebenfalls: Hast du es begriffen? FÄGETS JETZT I DIM RÜEBLI? Gleich nochmals: Hast du es begriffen? HESCH HÄMORRHOIDE? Bist du blöd? MUESCH ES PFÜÜSI SCHLETZE? Musst du schlafen gehen? HESCH D‘TÖGGEL GFIILET? Hast du die Zähne geputzt? WAS GITT’S Z’FOODE? Was gibt es zu essen? ICH GLAUB, MICH STREIFT ES TRAM. Ich bin fassunglos. DE PETER HANGED RASSIG IM DRIFT. Peter sieht rassig aus.
I
n welchem Kasten liegen die für uns wertvollsten Dinge?» lautet eine Rätselfrage im Pestalozzikalender von 1948. Die Titelgeschichte feiert hundert Jahre Bundesverfassung, daneben werden so unterschiedliche Themen behandelt wie Kasperli, Bananenproduktion oder Atomenergie. Kalender und Schatzkästlein sind dicht bepackt mit Lesestoff, schliesslich sollen sie ein Jahr lang Unterhaltung bieten. BELIEBTES WEIHNACHTSGESCHENK Meist bekam man den Pestalozzikalender vom Götti oder von den Grosseltern zu Weihnachten geschenkt. Bei dem Fundstück aus der Nachkriegszeit handelt es sich um die Bubenversion, diejenige für Mädchen enthielt damals Näh- und Strickanleitungen anstelle von technischen Beiträgen. LESER-IDEE Die erste Ausgabe von 1908 hiess schlicht Schülerkalender und wurde von ihrem Erfinder Bruno Kaiser kostenlos auf Schulhöfen verteilt. Des Titelbildes wegen nannten ihn die Kinder Pestalozzikalender - Kaiser übernahm die gute Idee sofort. Und die Auflösung des Rätsels? Der Brustkasten natürlich.
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Grossmama Therese Borter wohnt nur wenige Schritte von Enkelin Eva entfernt Grossel tern
«Eigentlich» deshalb, weil mir das Lesen teilweise ziemlich schwer fällt und ich meine Augen enorm anstrengen muss. Die Schrift ist zwar nicht zu klein, aber irgendwie zu fein für mich. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir wünschen, dass ich beim Lesen entspannt zurücklehnen könnte. Titel_0
ISSN
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CHF 9.50.– EUR 8.50.–
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wird von der jüngeren Generation. Ich kenne (vor allem) viele Frauen, die mit der Betreuungsaufgabe wirklich überfordert sind, sich zum Teil ihrer neu gewonnenen Freiheit nach der Pensionierung beraubt fühlen, vor allem wenn sie sich in zwei oder drei junge Familien teilen sollten. Es besteht die Gefahr, eigene Perspektiven, Wünsche, Freiheiten hintenanzustellen. Zudem fühle ich selbst einen gesellschaftlichen Druck, meine Aufgabe gern, freudig und flexibel wahrzunehmen. Schliesslich möchte ich ja eine liebe Mutter und eine noch liebere Grossmutter sein! Ich höre immer wieder den Satz «sie sind ja so schnell gross». Da denke ich manchmal: und wir so schnell alt!
ZIN
Ich bin zwar eine leidenschaftliche Nanna für meine zwei Enkel, aber ich bin doch nicht Ihre Zielgruppe! Auf dem Titelbild der dritten Ausgabe ist eine Oma abgebildet, die eher zur Generation meiner Mutter passt. Im Moment ist es so, dass wir, meine Mutter (79) und ich (51), uns abwechseln beim Urgrosskinder beziehungsweise Grosskinder Hüten. Ich habe mich gefragt, ob Ihr Magazin den Zeitgeist von Apple und Google aufnimmt und man erst nach 70, wenn überhaupt noch, Grosseltern wird. Ich finde diesen Zeitgeist eher bedenklich und geniesse es, so jung Nanna geworden zu sein. Vielleicht ist das doch auch mal ein Thema in Ihrem Magazin - die jungen Grosseltern!
MAGA
«UND DIE JUNGEN GROSSELTERN?»
16.10.
14 20:55
Susanna Hebeisen, Winterthur
D. H. aus F.
Auf die nächste Ausgabe hin werden wir die Schrift anpassen, um die Lesbarkeit zu verbessern. Die Redaktion
«SPITZE, EIGENTLICH . . .»
KORRIGENDUM
Vielen Dank für dieses wirklich gelungene Magazin. Ich glaube, damit füllen Sie eine ganz grosse Lücke. Spitze. Interessant, vielseitig, informativ, lustig, unterhaltend, dies sind nur einige der Begriffe, die mir in den Sinn kommen. Das Magazin gefällt mir gut, eigentlich . . .
MEHL NICHT VERGESSEN!
Gabriela Kasper-Dudli, St. Gallen
«ZU STARK IN DER PFLICHT» Ich finde die Hefte enorm vielseitig, informativ und kreativ. Für mich wäre es wichtig, auch die Schattenseiten des Grosselterndaseins nicht zu verschweigen. Oft denke ich, dass unsere Generation zu stark in die Pflicht genommen
Beim Rezept für die Cupcakes-Bananamuffins in der letzten Ausgabe ging das Mehl vergessen: Es braucht 300 Gramm davon. Wir bitten um Entschuldigung. Die Redaktion
Wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Kritik. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch. Anzeige
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~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA
Zipfelreiche Adventszeit
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ährend der Adventszeit willst du alle Krippen in der grosselterlichen Umgebung sehen, Louisa. Du machst deine Vergleichsstudien. Wenn du im Elternhaus davon berichtest, hältst du dich an Esel und Ochse, an
du, Louisa, vor der Krippe stehend, von Grosspapa wissen willst, ob das Jesuskind ein Zipfelchen hat oder nicht. Hat es. Höre in diesem Fall nicht auf Grossmama, die dir – sie kann es nicht lassen – eine
Schafe und Ziegen. Die Hirten Ruben und Samuel haben dich beeindruckt – und das Christkind. Deine religiöse Erziehung gehört nicht in die Kompetenz der Grosseltern. Offen gestanden, Louisa, bin ich nicht unglücklich darüber. Deine unverblümten Fragen zum Sein und Nicht-Sein aller Dinge bringen mich auch mal in Verlegenheit. Andererseits unterhalte ich mich gerne mit dir darüber, was die Welt, deine Lieblingspuppe Karli und dich im Innersten zusammenhält. Dass du, Louisa, einmal im Bauch deiner Mutter warst, ist dir sonnenklar. Das erklärst du mir. Auch der akrobatische Vorgang, der dieser Tatsache vorausging, scheint dir nicht ganz fremd zu sein. Ein bisschen neugierig bin ich schon, wie du das erfahren hast. Ich nehme nicht an, dass deine Eltern dir Anschauungsunterricht erteilten. Von der sexuellen Aufklärung ist es nur ein Seitenhüpfer zur religiösen Erziehung. Wie deine Mama und dein Papa wohl damit umgehen? Opa macht sich da so seine unchristlichen Gedanken. Weit zurück liegen die Zeiten, als dein Vater noch im Gewand des Ministranten die Altarbühne bevölkerte – im gleichen Gotteshaus, wo
Weihnachtsgeschichte mit einem Christkind ohne Zipfeli erzählt. Von einem Christkind mit einer Mumu. Das sind literarische Mogeleien, Louisa. Du mit deinem naturwissenschaftlichen Flair, deinem Interesse für anatomische und biologische Wahrheiten, du wirst solche Flunkereien durchschauen. Wen anders als einen kräftigen, hoffnungsvollen Knaben hat Maria geboren? Ein Bürschchen namens Jesus. Einen Zipfelbub. Daran gibts nichts zu rütteln. An der historisch-biologischen Tatsache kommen wir beide nicht vorbei. Dein Kokettieren damit, dass du selber zweimal wöchentlich in der Krippe weilst, hilft uns nicht weiter. Krippe ist nicht Krippe. Nichts gegen Mädchen, Louisa, schon gar nichts gegen dich. Wir leben, wie du nicht weisst, im Zeitalter der erfüllten Frauenrechte. Nicht aller, zugegeben, doch es sind in unsern Breitengraden weit mehr als damals, als ich so alt war wie du. So gesehen ist Grossmutters Zwischenruf verzeihlich. Die Weihnachtsgeschichte, liebe Louisa, sehe ich durch die Zipfelbrille. Dass Josef an der Herkunft des Christkindes nicht beteiligt gewesen sein soll, damit habe ich
«Von der sexuellen Aufklärung ist es nur ein Seitenhüpfer zur religiösen Erziehung.»
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mich nicht abgefunden. Dass an seiner Stelle der heilige Geist... – ja, was denn? Wie soll ich dir das erklären, Louisa? In Weihnachtspredigten wollen Pfarrer, die es mit uns Vätern und Grossvätern gut meinen, Josef aus seiner Statistenrolle befreien und ihn in ein vorteilhaftes Licht rücken. Er stärke Maria den Rücken, sagen sie, er beschütze seine Frau vor Ungemach, er schaffe als Zimmermann die wirtschaftliche Grundlage der kleinen Gemeinschaft. Josef sei der wahre Held der heiligen Familie. Schön und gut. Nur, um das biologische Fragezeichen in der Weihnachtsgeschichte macht unser Pfarrer einen Bogen. Er legt es in die Schublade der christlichen Geheimnisse. Ausgerechnet in jene Schublade, die dich am meisten interessiert, Louisa! Josef läuft zwar nicht Gefahr, auf die Rolle des Samenspenders reduziert zu werden. Sein Spermien-Beitrag wird eh bestritten – soweit dies Maria betrifft. Über allfällige Seitensprünge schweigt die Bibel. Auch das Sexualleben von Jesus bleibt im Dunkeln. Nur, ich sollte mich in Sachen Religion nicht so weit aus dem Fenster lehnen, liebe Louisa. Erstens weisst du viel besser als ich, wo die Engel wohnen, und zweitens sollte ich derlei Fragen und Antworten besser dem lieben Gott und dir selber überlassen. •
Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.
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~ Hintergrund ~ RELIGIONEN
ANISSA UND IHRE MUSLIMISCHEN GROSSELTERN Ali und Alime Kรถseciogullari zeigen ihrer Enkeltochter Anissa eine Gebetskette und einen Gebetsteppich.
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~ Hintergrund ~ RELIGION
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ANISSA UND IHRE KATHOLISCHEN GROSSELTERN Beni und Elsbeth Howald z端nden mit ihrer Enkelin Anissa die Kerzen auf dem Adventskranz an.
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von MELANIE BÄR (Text) und SANDRA ARDIZZONE (Fotos)
Zwischen den Religionen Wenn Grosseltern den Enkelkindern ihren Glauben vorleben, ist das für diese eine Bereicherung. Auch dann, wenn die Ansichten nicht mit denen der Eltern oder der anderen Grosseltern übereinstimmen.
D
ie eineinhalbjährige Anissa erlebt bei ihren beiden Grosselternpaaren Beni und Elsbeth Howald sowie Ali und Alime Köseciogullari gleich zwei Religionen: bei Howalds das Katholische und bei Köseciogullaris den Islam. «Insgeheim hoffen wir, dass unsere Enkeltochter einmal den islamischen Glauben wählen wird. Doch sie soll frei entscheiden können. Wir sind nicht streng gläubig. Für mich ist die Hauptsache, dass Anissa glücklich bleibt und ein guter Mensch ist», sagt die türkische Grossmutter Alime Köseciogullari. Für Elsbeth Howald, die zehn Jahre in der Kirchenpflege Lenzburg aktiv war, ist es weniger wichtig, welchen Glauben Anissa annimmt: «Hauptsache, sie entscheidet sich für das eine oder andere und wird nicht konfessionslos.» Sie bedauert, dass ihre eigenen drei mittlerweile erwachsenen Kinder das nicht taten und heute keiner Kirche angehören. «Es macht mich traurig, dass sie heute nicht mehr viel mit der Kirche am Hut haben und den Enkeln den Glauben nicht weitergeben», sagt die 61-Jährige. Gerne möchte sie Anissa und den beiden Kindern ihrer anderen Tochter deshalb den katholischen Glauben näher bringen. «Wenn sie etwas älter sind, würde ich sie gerne einmal in einen Kindergottesdienst mitnehmen.» «Es ist ein Grundbedürfnis, das weiterzugeben, was einem besonders wichtig ist», sagt der Psychologe Dominik Schöbi. Die
religiöse Erziehung liegt für den Professor am Institut für Familienforschung und -beratung der Uni Fribourg aber in der Verantwortung der Eltern. Es sei wichtig, dies den Grosseltern bewusst zu machen. «Diese dürfen ein Angebot machen, aber keine Forderung stellen.» GLEICHE TIPPS WIE BEI ERZIEHUNGSFRAGEN Schöbi wird jedoch selten mit Konflikten wegen der religiösen Erziehung zwischen Grosseltern, Eltern und Enkelkindern konfrontiert. Wenn doch, gibt er Ratsuchenden den gleichen Tipp wie bei unterschiedlichen Ansichten in Erziehungsfragen: «Man soll miteinander reden, um herauszufinden, weshalb dem anderen etwas wichtig ist.» Durch das Verständnis gelinge oftmals eine Einigung. «Im Gespräch merken Mutter und Vater beispielsweise, wie zentral den Grosseltern die religiösen Werte sind und dass sie ihnen mit ihrem Angebot nicht in die Erziehung reinreden wollen, sondern den Enkeln lediglich mit guter Absicht die für sie zentralen Werte weitergeben wollen.» «Für mich ist die Beziehung zu Jesus Christus sehr wichtig», sagt Regula Humpierre. Sie und ihr Mann sind Mitglieder der Basler Kirche Spalen, der vormals evangelischen Täufergemeinde, und leben ihren Glauben aktiv im Alltag. Die Baslerin tut das auch vor ihrer Tochter, die sich selber nicht mit Glaubensthemen be-
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schäftigt und sie als Kind auch nicht mitbekommen hat. Regula Humpierre: «Ich war damals nicht gläubig. Zudem wuchs meine Tochter bei meinem Ex-Mann auf, bei dem die Devise galt, Religion sei etwas für Dumme.» Umso glücklicher ist die Grossmutter, ihren Glauben heute ihrem achtjährigen Enkel vorleben zu dürfen. Die Lehrerin verbringt ihre Sommerferien seit Jahren bei Tochter, Schwiegersohn und Enkel in den USA, wo diese leben. «Wenn ich im Sommer meh-
festhalten. In ihrer Generation wurde vieles nicht hinterfragt, religiöse Normen waren in Schule und Erziehung verankert. Trotz dieser Säkularisierung ist Religion auch heute für sehr viele Familien ein wichtiger, zentraler Bestandteil des Alltags. Allerdings vermischt sich Religion heute mit Traditionen und Ritualen.»
rere Wochen bei meinem Grosskind in den Staaten verbringe, besuchen wir zusammen das Kindercamp in einer lutheranischen Kirche. Wir singen und beten, und er stellt viele Fragen.» Sie ist ihrer Tochter und dem Schwiegersohn dankbar, als Bezugsperson in Sachen Religion für ihren Enkel da sein zu dürfen. «Es kam schon vor, dass mich meine Tochter aus Amerika anrief, weil Raphael wissen wollte, ob der liebe Gott Flügel habe», sagt die Pädagogin lachend. Sie schätze die Freiheit, ihrem Enkel vorleben zu dürfen, was ihr am Herzen liege.
weis in diese Richtung findet man in der Studie des Soziologen François Höpflinger aus dem Jahr 1999, in der er Generationenbeziehungen untersuchte. Darin schreibt er, dass eine grosse Mehrheit der Eltern angab, die bereits in der Herkunftsfamilie als Kind praktizierten Rituale – beispielsweise am Abend oder an Weihnachten – auch mit den eigenen Kindern in ähnlicher Form auszuüben. Doch was ist, wenn sich diese Rituale, ja sogar die Religion des Vaters, grundlegend von derjenigen der Mutter unterscheiden? «Da ist Toleranz gefragt. Es ist nötig, einander die unterschiedlichen Ansichten zu erklären und so Verständnis füreinander zu bekommen», rät Schöbi. Karin Howald und ihr Mann Anil Köseciogullari setzen das im Alltag um. «Ich respektiere beispielsweise den Wunsch meines Mannes, dass unsere Tochter kein Schweinefleisch isst, und koche dementsprechend», sagt Karin Howald, die Tochter von Beni und Elsbeth Howald. Unmut aufgrund der verschiedenen Religionen gebe es bei ihnen kaum. «Wohl auch deshalb nicht, weil wir beide nicht streng religiös sind und es uns keine Rolle spielt, ob man Muslim oder Christ ist und wie man Gott nennt», sagt die 32-Jährige.
WER SICH NICHT EINMISCHT, BEWIRKT MEHR Solange die Grosseltern nicht dogmatisieren, sei es für die Kinder eine Bereicherung, wenn ihnen zusätzliche Werte und Traditionen vorgelebt werden, sagt Fachmann Schöbi. Selbst dann, wenn die Grosseltern eine andere Meinung vertreten als die engste Bezugsperson. «Solange beide Parteien ihre Meinung nicht als absoluten Wert hinstellen und die andere Meinung stehen lassen können.“ Das war schon früher so, wie die klassische Studie der Wissenschaftlerin Joan F. Robertson aus dem Jahr 1977 deutlich macht: «Der Einfluss von Grosseltern auf junge Erwachsene ist am grössten, wenn die Grosseltern einerseits Werte vermitteln, sie sich aber andererseits um eine persönlich gestaltete Beziehung zu ihren Enkeln bemühen, in der sie ihnen eine Auffassung nicht überstülpen, sondern unaufdringlich ins Gespräch einbringen.» Das Fazit der Amerikanerin lautete schon vor bald vierzig Jahren: Grosseltern, die Einmischung vermeiden, beeinflussen die Wertorientierung der Enkel am nachhaltigsten. Die These, es seien heute vielfach Grosseltern für die religiöse Erziehung zuständig und die heutige Generation Eltern messe dem Glauben weniger Wichtigkeit bei als die vorherige Generation, unterstützt der Psychologe Dominik Schöbi nicht. «Grosseltern mögen an der religiösen Werterhaltung möglicherweise stärker
RELIGIÖSE RITUALE SIND WICHTIG Wissenschaftlich ist das Thema wenig untersucht. Einen Hin-
ANISSA FEIERT WEIHNACHTEN UND ISLAMISCHE FESTE Ihr Lebensstil untermauert Schöbis Aussage, dass sich heute in vielen Familien Religion mit Traditionen und Ritualen vermische. Wie bei Anissa, die zwar konfessionslos aufwächst, die traditionellen Feste des Christentums und des Islams jedoch mitfeiert, Weihnachten zum Beispiel mit einem gemeinsamen Essen mit Eltern, Grosseltern und Paten. «Dazu gehört auch Traditionelles wie das Singen von Weihnachtsliedern oder die Bescherung», so Karin Howald. Wenn die Tochter etwas älter ist, wollen sie auch einen Weihnachtsbaum aufstellen. Und so wie Karin Howald ihren Mann bei den islamischen Festen begleitet, so tut es Anil Köseciogullari auch bei den Ver- ~
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ANISSA UND DIE FAMILIE Elsbeth und Beni Howald, Mutter Karin Howald Köseciogullari, Anissa, Vater Anil Köseciogullari, Ali und Alime Köseciogullari.
~ wandtenbesuchen seiner Frau an Weihnachten. Auch Alime Köseciogullari gibt sich tolerant und macht ihrer Schwiegertochter zu Weihnachten sogar ein Geschenk. «Anissa hingegen bekommt von uns bei Ramadan-Ende Geschenke.» RELIGIONSLANDSCHAFT HAT SICH STARK VERÄNDERT Noch vor 50 Jahren hätte eine solche kulturelle Vermischung zu viel stärkeren Konflikten geführt, mutmasst Psychologe Dominik Schöbi. Der Blick in die Statistik zeigt, dass sich die Religionslandschaft der Schweiz in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat. Im Jahr 1960 wurde der Ehebund vorwiegend zwischen Personen mit gleicher Konfession geschlossen: 40 Prozent der Heiraten fanden zwischen Katholiken und 37 Prozent zwischen Protestanten statt, 21 Prozent zwischen Protestanten und Katholiken. Nur gerade 2 Prozent wurden von Personen mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit geschlossen. Die Studie des Bundesamtes für Statistik zeigt erst ab 1980 einen Anstieg der Vermischung. Im Jahr 2011 sieht das Bild ganz anders aus: Ein Fünftel der Ehen wurden zwischen Katholiken geschlossen, 12 Prozent zwischen Protestanten, 14 Prozent zwischen Protestanten und Katholiken. Der ganze Rest, also über die Hälfte der geschlossenen Ehen, entfällt auf Personen mit verschiedenem religiösem Hintergrund.
Kinder, die wie Anissa mit verschiedenen Religionen aufwachsen, sind in der Schweiz heute keine Ausnahme mehr. Sofern nicht dogmatisiert wird, sieht der Psychologe keinen Nachteil für das Kind, auch nicht, wenn die Grosseltern einen anderen Glauben leben als die Eltern. «Entstehen aufgrund verschiedener Ansichten hingegen Konflikte zwischen Grosseltern und Eltern oder zwischen den Eltern selber, kann das Kind dies schlecht einordnen und fühlt sich schnell schuldig.» Schaffe man es hingegen, dem Kind durch eine persönliche Beziehung, durch Rituale oder Traditionen einen Wert weiterzugeben, sei das eine gute Voraussetzung, dem Kind einen Zugang zum Glauben zu ermöglichen, den es sonst nicht hätte. «Denn was man nicht kennt, kann man nicht auswählen», sagt der Psychologe. Für Kinder ist es schwierig, aktiv nach Werten, Moralvorstellungen oder Gott zu suchen. Auch verschiedene Religionen sind kein Hindernis, die eigenen religiösen Wertvorstellungen weiterzugeben, wie die Familien Howald und Köseciogullari beweisen. Ebenso zeigt Regula Humpierre, wie man dies durch Vorleben und Beziehung tun kann, selbst wenn Kontinente dazwischenliegen. «Auch künftig werde ich meinem Enkel Raphael Red und Antwort stehen, meist ohne ihn zu sehen», sagt sie. «Ich habe ihm am Telefon geantwortet, Gott könne auch ohne Flügel überall sein.» •
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Fotos aus dem Familienalbum: Grossmutter Marianne auf einem Ausflug mit ihren Enkelkindern. «Die zeitlichen Abstände zwischen den Geburten der Grosskinder könnten nicht besser sein», sagt die Grossmutter. Die älteste Enkelin ist 18 Jahre alt, der jüngste Enkel zwei.
~ Hintergrund ~ DIE GESCHICHTE VON MARIANNE M.
Unter allen Umständen
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Aufgezeichnet von KARIN DEHMER-JOSS
Marianne M. wurde in den frühen Sechzigerjahren im katholischen Appenzellerland zweimal Mutter. Unverheiratet und unverhofft.
V
or einundfünfzig Jahren gebar ich Bruno allein in meinem Dachzimmer des Restaurants in Herisau, wo ich als Serviertochter arbeitete. Ich war 19 Jahre alt. Als Viertälteste von elf Kindern waren mir die Vorgänge einer Geburt bekannt. Wie man allerdings schwanger wurde, wusste ich nicht. Ich war nie aufgeklärt worden. Zu viel körperliche Arbeit war der einzige mir bekannte Grund gewesen für das Ausbleiben der Periode.
Ich hatte mich in den Koch verliebt. Er war zehn Jahre älter. Zum Zeitpunkt, als ich mir sicher war, von ihm schwanger zu sein, lebte er bereits wieder im Kanton Luzern. Es war mir gelungen, die Schwangerschaft unter weiten Kleidern und Schürzen zu verstecken. Mit einer Schere durchtrennte ich die Nabelschnur, wickelte meinen Bub in ein sauberes Leintuch und ging hinunter in die Küche zum neuen Koch. Ich hatte einen Heisshunger. # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
Man hatte mir angesehen, dass etwas nicht stimmte, und kurz darauf kam der Arzt mit dem Krankenwagen – und ich mit Bruno ins Spital. Meine Eltern waren nicht erfreut, machten mir aber keine Vorwürfe. Bruno und ich zogen zurück auf den Hof, wo wir beide uns mit meinen Schwestern ein Zimmer teilten. Zu meinem zwanzigsten Geburtstag erhielt ich Babysachen und einen Kinderwagen. Nach sechs Wochen war ich zurück auf der Arbeit. ~
~ Hintergrund ~ DIE GESCHICHTE VON MARIANNE M.
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~ Bruno war neun Jahre jünger als meine jüngste Schwester. Er fügte sich selbstverständlich in die Familie ein. Über ihren Tod hinaus verbindet ihn noch heute eine tiefe Zuneigung zu seinen Grosseltern. Ich liebte es, auf den Tanz zu gehen und unter Menschen zu sein. Damit war für eine Weile Schluss. Ich habe nie erfahren, ob die Leute schlecht über mich geredet hatten. Ich arbeitete und half zu Hause oder kümmerte mich um meinen Sohn. «HEUTE FRAGE ICH MICH SCHON, WIE ICH SO NAIV SEIN KONNTE» Wie ich ein zweites Mal ungewollt schwanger werden konnte, wo ich mich doch davor so sehr gefürchtet hatte, ist mir ein Rätsel, und ich rede nicht besonders gern darüber. Heute frage ich mich schon, wie ich so naiv sein konnte. Ich glaube, ich wusste nicht einmal etwas von der Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs. Wahrscheinlich hätte ich es sonst getan. Erneut trug ich weite Arbeitsschürzen, um die Schwangerschaft zu verbergen. Nein, ich glaube nicht, dass meine Eltern bewusst wegschauten. Sie waren beschäftigt. Wie bereits bei Brunos Schwangerschaft war ich kein einziges Mal beim Arzt und arbeitete meine normalen Schichten. Vierzehn Tage vor der Geburt besuchte ich eine Hebamme, die unverheiratete schwangere Mädchen für Geburten bei sich aufnahm. Sie fragte mich, ob ich das Kind zur Adoption freigeben wolle. Das musste ich mir keine Sekunde überlegen. Drei Tage vor der Geburt ging ich zur Beichte. Der Pfarrer meinte, das sei in der Tat keine schöne Geschichte. Dann tröstete er mich mit den Worten, dass bereits morgen ein anderer Hase über die Strasse rennen werde.
Meine Eltern nahmen auch Daniela wie ihr eigenes Nachzüglerkind in die Familie auf. Ob ich mich schämte? Nein. Eigentlich nicht. Aber ich befürchtete, meine Eltern enttäuscht zu haben. Wenn es so war, haben sie mich das nie spüren lassen. Als Daniela vier Jahre alt war, lernte ich meinen Mann kennen. Er wollte mich unbedingt haben, allerdings lieber ohne die Kinder. Es hatte nichts damit zu tun, dass sie nicht von ihm waren. Er traute sich die Vaterrolle für die in seinen Augen
unserer Grosskinder könnten nicht besser sein. Danielas Kinder sind nun bereits siebzehn und achtzehn Jahre alt. Erwachsen. Als sie zur Welt kamen, war ich Anfang fünfzig und noch berufstätig. Auch mein Mann arbeitete noch und ertrug den Kinderlärm nicht so gut. Wann immer die beiden bei uns waren, unternahm ich mit ihnen tagelange Ausflüge. Damals hatte ich vielleicht für meine Grossk inder noch mehr Energie, dafür weniger Zeit. Heute ist es nun umgekehrt.
bereits grossen Kinder nicht zu. Auch meine Eltern rieten mir, die Kinder doch bei ihnen zu lassen. Ich blieb standhaft. «Ohne Kinder kriegst du mich nicht!» Wir heirateten dann und bekamen nochmals zwei Töchter. Bernadette und Andrea. Ich liebte und verwöhnte alle vier Kinder. Ich erfüllte ihnen jeden Wunsch. Oft gegen den Willen meines Mannes, der sehr sparsam ist. Ich ging putzen, um genügend eigenes Geld zu verdienen, das ich dann hauptsächlich für die Kinder ausgab. Für ihre Hobbys, für Markenkleider, später für Auslandaufenthalte. Ich baute ihnen Hütten und Zelte im Garten und widmete ihnen jede freie Minute. Ja, ich würde sagen, dass ich mich für die damalige Zeit aktiver mit meinen Kindern beschäftigte als andere Mütter. Heute ist es ja normal, dass Eltern stundenlang mit den Kindern auf dem Boden hocken. Manchmal sage ich zu meiner Tochter, sie solle ihren Kleinen doch auch mal alleine spielen lassen. Der lernt das sonst ja nie! Dabei war ich früher genau gleich.
Vor zehn Jahren kamen Brunos Zwillinge auf die Welt. Von allen Grosskindern wohnen die zwei Mädchen am nächsten bei uns, und ich habe sie bis vor kurzem häufig gehütet. Jetzt braucht es mich dort bereits nicht mehr so oft. Darüber bin ich nicht traurig. So ist der Lauf der Dinge. Umso schöner ist es, dass unsere beiden jüngeren Töchter vor drei beziehungsweise zwei Jahren je einen Buben bekommen haben. Wenn die Kleinen bei uns sind, kommt es vor, dass ich vor lauter Hingabe vergesse zu essen und zu trinken. Die Grosskinder halten uns fit im Kopf. Was sollen wir denn sonst tun mit unserer Zeit? Rumsitzen?
«DIE GROSSKINDER HALTEN UNS FIT IM KOPF» Es war mir sehr wichtig, dass die Kinder meiner Kinder in beständige Beziehungen hineingeboren wurden. Die zeitlichen Abstände zwischen den Geburten # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
«AN DIE VIELEN REGELN MEINER KINDER HALTE ICH MICH NICHT» Bei den Enkeln so beliebt zu sein, macht mich schon auch stolz. Ob ich mich an die unzähligen Regeln halte, die mir meine Kinder für ihre Kinder vorschreiben? Sicher nicht! Wenn sie Schokolade wollen, kriegen sie welche. Und wenn einer die Zähne nicht putzen will, dann soll er es bleiben lassen! Die Kinder wissen selbst, dass zu Hause andere Regeln gelten als beim Grosi. Und schliesslich haben meine eigenen Kinder meine Gutmütigkeit auch nie ausgenutzt. Sie sind wunderbar geraten. Das macht mich glücklich. •
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~ Hintergrund ~ S`POSTFÄCHLI 737
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Grossmami-Geschichten Der Autor und Poet Simon Libsig und der Live-Zeichner, Comic- und Kinderbuchautor Nicolas d’Aujourd’hui erzählen gerne Geschichten von Grossmüttern und Enkelinnen: der eine mit bildhaften Worten, der andere mit erzählerischen Zeichenstrichen. Von MELANIE BORTER (Text) und NICOLAS D`AUJOURD`HUI (Illustrationen)
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esonders Geschichten von und mit Grosseltern und ihren Enkeln haben es dem Wortkünstler Simon Libsig angetan. «Ich schreibe gerne von Kindern, weil diese etwas ausprobieren, Abenteuer erleben und unglaublich direkt sein dürfen», sagt Libsig. Die Perspektive der Grossmutter oder des Grossvaters hingegen erlaube ihm, mit einigem Abstand von bereits Erlebtem zu erzählen. «Wenn ich an Grosseltern denke, fällt es mir viel leichter, etwas über das Leben zu sagen.» Zusammen mit Zeichner Nicolas d’Aujourd’hui hat er für den Blog der Helvetia-Versicherung die Kolumne «s’Grossmami und d’Helvetia» erfunden. D’Aujourd’hui zeichnet die gereimten Geschichten, die Libsig spricht. So entstehen zweieinhalbminütige Filme. «Es sind Alltagssituationen», erklärt Libsig, «etwas passiert, die Oma gibt einen Ratschlag, Helvetia re-
S’erschte Mol het d’Mimi das Postfächli 737 fascht nöd ufbrocht. Sie het richtig müesse zächele.
agiert darauf in ihrer ganz eigenen Art, was zu einem skurrilen und oft besseren Ende führt.» Zwölf sehenswerte, unterhaltsame Kolumnen sind so bereits entstanden, und weitere folgen. KÜNSTLERLIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK Kennengelernt haben sich die beiden Künstler vor vier Jahren an einem Anlass, an dem sie beide einen Aufritt hatten. «Es war, glaube ich, an einer Buchmesse», sagt Libsig. «Ich denke, es war an der Olma», erinnert sich d’Aujourd’hui. Einig sind sie sich darüber, dass der jeweilige Auftritt des anderen sie sehr beeindruckt hat. Libsig, der als Bühnen-Poet sehr gefragt ist, diverse Poetry Slams und den Swiss Comedy Award Publikumspreis 2009 gewann, trat unmittelbar nach d’Aujourd’hui auf, der als ~
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NICOLAS D’AUJOURD’HUI
Der 49-Jährige besuchte die Fachklasse für Bildende Kunst und unterrichtete als Zeichenlehrer an einem Basler Gymnasium. Heute zeichnet und erfindet er Bilderbücher, Spiele, Cartoons und Comics, und als spontaner und schneller Zeichner zeichnet er live. Im Austausch mit dem Publikum entstehen aus dem Stegreif Figuren und Geschichten. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Basel. www.nix-productions.ch
~ spontaner und schneller Zeichner im Austausch mit dem Publikum live Figuren und Geschichten entstehen lässt. «Es war Bühnenliebe auf den ersten Blick», sagt d’Aujourd’hui. Die beiden kamen ins Gespräch, und schon bald traten sie gemeinsam auf der Bühne auf: Alltagsmonster nennen sie das Programm, bei dem sie Wort und Bild verbinden und so zu einer neuen Form des Geschichtenerzählens finden. «Wir sind eigentlich zwei Einzelgänger», sagt d’Aujourd’hui und sieht das sehr positiv: «Das ist befruchtend, jeder hat eine absolute Selbstständigkeit und ist dadurch auch nicht abhängig vom anderen.» Nun erscheint ihr erstes gemeinsames Kinderbuch. «s’Postfächli 737» ist in Mundart verfasst und handelt von einem Mädchen namens Mimi. Mimi hat keine Grosseltern, wünscht sich aber so sehr
«Grossmami-Frisur!», händ die andere gstichlet.
eine Grossmutter, dass sie kurzerhand eine erfindet. In der Schule prahlt sie, wie viele Süssigkeiten sie immer von ihr bekomme. «Ich chan das nöd alles sälber ässe», sagt sie und teilt die geklauten Süssigkeiten mit den Kindern auf dem Schulhausplatz. Was Mimi nicht weiss: Frau Meier, die Kioskfrau, hat Mimis Langfinger schon beim ersten Mal entdeckt, und beim dritten Versuch, Süssigkeiten zu stehlen, stellt sie Mimi zur Rede. Es ist der Beginn einer wundersamen Geschichte über zwei, die sich treffen mussten, um nicht mehr allein zu sein. Das Postfach 737 und ein ominöser Brief spielen dabei eine zentrale Rolle. «s’Postfächli 737» ist quasi die Umkehrung der Helvetia-Geschichten: Das Mädchen Mimi hat keine Grossmutter, die ihr jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Libsig selbst hat sehr schöne Er-
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SIMON LIBSIG
Der 37-Jährige zählt zu den gefragtesten Bühnen-Poeten der Schweiz. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft in Zürich und Paris arbeitete er als Journalist bei Schweizer Radio DRS, ehe er sich entschied, vom Schreiben zu leben. Eben erschien sein erster Roman «Leichtes Kribbeln» im Knapp-Verlag. Er lebt mit seiner Frau in Baden. www.simon-libsig.ch
innerungen an seine Grosseltern. «Ich habe bei meinen Aufritten auch immer einen Glücksbringer von meiner Oma dabei», verrät er. «Das Mädchen tut mir leid, weil es keine Grossmutter hat», sagt der Künstler Nicolas d’Aujourd’hui und erklärt so den übergeordneten Einfluss, den seine Grosseltern wohl immer noch auf ihn ausüben. Denn seine Grosseltern seien für ihn sehr wichtig gewesen, sagt der Zeichner. Er wuchs in einem Mehrgenerationenhaus auf, die Grosseltern im Parterre, seine Familie im ersten Stock. «Für uns Kinder war das ein Paradies», schwärmt er. «Für meine Eltern war es wohl nicht immer einfach, wenn wir nach der Schule zuerst bei den Grosseltern vorbeigingen, uns mit Süssigkeiten verköstigten und erst danach an Mutters Mittagstisch kamen», weiss der zweifache Vater d’Aujourd’hui heute.
...und denn het sie e Hampfle gnoh und isch devo zäpft.
DIALEKT IST MEINE SPRACHE Ein Blick ins Kinderbuchregal genügt, um festzustellen: Kinderbücher in Dialekt sind eine Rarität. Viele Grosseltern und Eltern übersetzen deshalb den Kindern beim Vorlesen die Bücher in ihre Mundart. «Beim Übersetzen fallen aber die Reime und sehr oft der Sprachwitz einfach weg», ist Libsig überzeugt. Deshalb erscheint «s’Postfächli 737» auf Mundart, eine Online-Version in hochdeutscher Sprache wird später erhältlich sein. Er selbst habe in den letzen paar Jahren immer mehr Freude an der Schweizer Mundart bekommen, sagt der Autor und fügt an: «Dialekt, das ist meine Sprache. Ich habe im »Postfächli 737» sehr mit den Worten gespielt, auch mit ihrem Klang. Ich habe zum Teil neue Wörter erfunden oder auch alte ausgegraben, die ich im alltäglichen ~
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~ Sprechen nicht mehr aktiv brauche, Grossmami-Wörter» sagt er. Der Text wird durch diese «Grossmami-Wörter» sehr klangvoll. Auch die Reime und Wortschöpfungen in Libsigs Erzählungen machen nicht nur das Zuhören für Kinder, sondern auch das Erzählen für Grosseltern und Eltern zum Vergnügen. Und: «Der Text kommt mir gestalterisch sehr entgegen», sagt Zeichner d’Aujourd’hui und nennt als Beispiel die Wortspiele, die sehr befruchtend seien. Der Texter schwärmt: «Ich erzähle möglichst bildhaft, Nicolas macht dann noch mehr daraus, sodass die Bilder eine Erweiterung der Geschichte sind.» «Wir gehen aufeinander zu mit zwei verschiedenen Sprachen», beschreibt der Zeichner die Zusammenarbeit. «s’Postfächli 737» ist für beide Künstler ein Liebhaberprojekt. Sowohl Libsig als auch d’Aujourd’hui haben schon mehrere Bücher und Kinderbücher in verschiedenen Verlagen publiziert. Dieses Kinderbuch wollten sie aber komplett in Eigenregie kreieren. «Unser oberstes Ziel war es, dass uns niemand reinre-
I de grosse Pause isch sie denn mit em Rollbrätt chrüz und quär über de Schuelhusplatz gfätzt und het Pöschtler gspelt.
«Am liebschte hetti sie es Sackmässer gnoh und die Hoor abgsäblet, oder sie fräch zrächt gschnäflet.»
det», erklärt Libsig, «sonst wäre es vielleicht auch nicht möglich gewesen, das Buch in Mundart herauszugeben.» Und noch etwas verrät der Autor: «Wir haben bereits eine Trilogie im Kopf.» Die Geschichten von Grosseltern und ihren Enkelkindern begleiten die beiden Künstler also auch weiterhin. •
«s’Postfächli 737», 52 Seiten, 28 Franken, erhältlich ab 12.12.2014 bei www.simon-libsig.ch und in der Buchhandlung Librium www.librium.ch. Die Helvetia-Kolumnen sind auf www.simon-libsig.ch/kolumnen gesammelt.
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~ Hintergrund ~ PETER HÄRTLING
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«Manchmal spüre ich in mir das Kind, das noch rappelt» Der Schriftsteller Peter Härtling (81) hat wie kein anderer seine Erfahrungen zwischen den Generationen beschrieben. Sein jüngstes Jugendbuch «Hallo Opa, liebe Mirjam» endet mit einer Provokation.
von ROLF KÄPPELI (Interview) und STEPHAN MORGENSTERN (Foto)
Grosseltern: Sie sind eine Art literarischer Ur-Opa. Kaum ein anderer deutschsprachiger Schriftsteller hat das Opa- und Oma-Sein so intensiv und persönlich literarisiert und dokumentiert wie Sie. Warum? Peter Härtling: Ich bin mit und bei meiner Oma aufgewachsen, habe also beträchtliche Oma-Erfahrungen. Es hat mich immer beschäftigt, dass meine Kinder wegen des frühen Todes meiner Eltern ohne Grosseltern aufgewachsen sind. Als die Enkelkinder kamen, wuchs ich in die Rolle hinein. Die Beziehung zwischen den Generationen begann mich zu beschäftigen. Was faszinierte Sie an dem Thema? Zwei Grossmütter, meine richtige Oma und Ba bitschka, die Schwiegermutter meiner Tante, eine Tschechin. Diese Frau war vermögend und grosszügig aufgewachsen, anders als wir. Ihre Ansichten, ihre Sprache waren mir fremd. Das zog mich an. Das Interesse für das Fremde begleitete mich durchs Leben. Babitschka war in Ihren Kinderaugen die «souveräne Hüterin von Geheimnissen», schreiben Sie in Ihrem Buch «Leben lernen». Was meinen Sie damit? # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
EIN TREFFEN MIT DEM LITERARISCHEN O’BÄR Wer dem Schriftsteller Peter Härtling in seinem Werk näher kommt, macht eine spannende Reise in die Vergangenheit. Vor den Augen der Leserinnen nehmen bedeutende Personen anschaulich Gestalt an, Mozart als Kind, Schubert, Mendelssohn, Hölderlin als Romanfiguren. Dabei interessierte den inzwischen 81-jährigen Schriftsteller immer auch die unmittelbare Gegenwart. Bücher, die er für Kinder und Jugendliche schrieb, sind auch in der Schweiz bekannt geworden. Für «Oma» erhielt er 1976 den deutschen Jugendbuchpreis. Der Zürcher Kinderbuchpreis «La vache qui lit» ging 1980 an Härtling für die Bücher «Ben liebt Anna» und «Sofie macht Geschichten». Peter Härtling hat acht Enkelkinder: Brigitte und Marie sind bald 19, Hanna 16, Frederic und Paul 13, Samuel 12, Fanny 6 und Ida 3. In den letzten Jahren rückte Härtling seine Grosskinder ins literarische Licht. «O’Bär an Enkel Samuel» (2008) ist eine Erzählung, die er mit fünf Briefen an den Enkel anreicherte. Im Herbst 2013 erschien «Hallo Opa – Liebe Mirjam», ein Briefwechsel per E-Mails. Härtling thematisiert darin die Freundschaft zwischen der Enkelin und dem Grossvater, die mit dem Tod nicht aufhört. Das Buch ist für den Prix Chronos nominiert (siehe S. 73). Vieles in Peter Härtlings umfangreichem Werk ist autobiografisch grundiert. 1933 in Chemnitz geboren, 1941 nach Ölmitz in Mähren umgezogen, erlebte er, wie sich seine Familie mehrmals dem direkten Zugriff der Nazis entzog. 1945 flohen die Härtlings nach Zwettl in Niederösterreich. Unweit davon starb sein Vater in russischer Gefangenschaft. Kurz nachdem die Familie davon erfahren hatte – ein Jahr später! - brachte sich Härtlings Mutter um. Mit Oma und Tante floh der Junge nach Nürtingen, wo später seine beeindruckende Karriere als Journalist, Lektor und Schriftsteller begann. Peter Härtling lebt heute in Walldorf bei Frankfurt.
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Wir besuchten sie manchmal in Brünn. Ihre Wohnung hatte viele Zimmer und eine Küche mit mehreren Räumen: Es gab bei ihr eine Marmeladenküche, eine Knödelküche, eine Küche mit einem zentralen Herd. Das alles war für mich als Kind undurchschaubar und geheimnisvoll. Einmal kam Babitschka aus der einen Türe, dann aus einer andern. Vieles darin war verschlossen und machte mich neugierig, ohne dass ich dahinter kam. Das Rätselhafte an Babitschka mochte ich sehr. Sie brachte mich dazu, das Buch «Babitschka» zu lesen, ein Ur-Buch der tschechischen Literatur. Es war schwierig, aber es öffnete mir Fantasieräume. Die ältere Frau in Ihrem Jugendroman «Oma» ist eine sehr starke, sehr eigenwillige und originelle Frau. Sie setzt sich grenzenlos für ihr Pflegekind Kalle ein. Eine Hommage an Babitschka? Es ist eine Hommage an meine eigene Grossmutter. Sie war eine fabelhafte alte Dame, war mir nah, nicht fremd. Im Viehwagen auf den Flüchtlingstransporten, wenn wir etwas zu essen hatten, machte sie Platz, breitete Tischtuch und Servietten aus. Ihre aufrechte Haltung, ihr Stolz waren für mich prägend, sie war Teil meines Lebens. Vieles im Buch «Oma» entsprang der Wirklichkeit, zum Beispiel die mühsamen Verhandlungen mit dem Jugendamt. Der Kontakt mit dem Enkel Samuel gab die Initialzündung für Ihre Rolle als schreibender Grossvater. Sie führte vor sechs Jahren zu Ihrem ersten Opa-Buch «O’Bär an Enkel Samuel». Sie hatten aber vorher schon vier Enkelkinder. Was war passiert? Wahrscheinlich lag es an Samuels Sprache. Die andern Enkel waren für mich einfach Kinder, sie zogen mich nicht auf ihre Seite. Samuel sprach sehr früh, war begabt, spielte schon bald Schach. Ich selber steckte in einer Schreibkrise und entwickelte eine kindliche Zuneigung zu Samuel. Mit ihm erst entdeckte ich auch die andern Enkelkinder. Und die Beziehung zu Samuel hat Ihnen zu neuem Schreiben verholfen? Das kann man so sehen. Samuel trägt in dem Buch den Titel «Mein kleiner Herr». Steckt in der Bezeichnung mehr als die äussere Ähnlichkeit mit einem englischen Lord?
Ein Ferienfoto, auf dem Samuel knautschige Hosen trägt, einen quergestreiften Pulli und eine Schirmmütze, gab den Ausschlag. Es war aber auch die ausgesuchte Höflichkeit in seinem Gebaren, seine Altersklugheit. Er war für mich eine kleine Offenbarung. Zudem war Samuel ein bisschen rothaarig. Der Erzähler vergleicht den dreijährigen Enkel mit dem dreijährigen Kind Peter Weber 1936 in Chemnitz. Ich nehme an, die Romanfigur ist hier weitgehend identisch mit Peter Härtling. Gleichzeitig wird betont, dass man einen solchen Vergleich nicht machen könne. Erklären Sie uns den Widerspruch. Es ist die Spannung zwischen Realität und Fiktion. Wenn einer sich selber erfindet, kann er sich trotzdem nicht lösen von sich selbst. Dieser Widerspruch bleibt. Kinderangst und Greisenangst seien gleich, schreiben Sie. Inwiefern? Das Merkwürdige an den beiden Ängsten ist, dass Greis und Kind nicht wissen, wohin sie führen. Bei beiden sind sie nicht abschätzbar. Ein Kind hat Angst vor dem bösen Geist im Keller oder vor dem Gang in den Wald. Diese Angst korrespondiert mit den Ängsten vor Krankheiten, vor Unfällen: sie sind nicht fassbar – unfassbar. In Ihrem Buch «O’Bär» kommt auch die Oma Grete vor. Sie trägt Züge Ihrer Frau Mechthilde, vermute ich. Spannungen zwischen den beiden Grosseltern werden dargestellt. Wie erleben Sie diese, wenn es um die Enkelkinder geht? Ganz anders als bei den eigenen Kindern. Damals ging es ums Vorbild, man war als Vater sozusagen eine didaktische Person. Es gab Auseinandersetzungen, Streite, die wir als Eltern untereinander führten. Man hatte unterschiedliche Meinungen. Diese Diskussionen gibt es nicht mehr, wenn es um die Enkelkinder geht. Wir sind zurückgelehnt, verhalten uns sozusagen «verantwortungsloser» – das ist ein Privileg des Grosselternseins. Auch wenn es ums Schenken geht? An einer Stelle, wo es ums Beschenken der Enkelkinder geht, nennt Webers Frau ihren Mann ein «alt gewordenes Flüchtlingskind». Was meint sie damit? ~ # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
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~ Hintergrund ~ PETER HÄRTLING
~ Das ist ein heikler Punkt. Meine Frau meint damit, dass in mir noch das hungrige Kind steckt, das spart. Was das Kind hat, will es bewahren. Ich schenke gern und beschenkte meine Kinder sehr gern. Bei den Enkelkindern ist es etwas anders. Sie sind oft masslos, da bremse ich eher. Sie wachsen in einer andern Umgebung auf als das Flüchtlingskind, in einer vom Konsum geprägten Gesellschaft. Ihr Werk ist – neben den Künstlerromanen und der Jugendliteratur - durch autobiografische Bücher geprägt. In «Nachgetragene Liebe» gingen Sie dem Verschwinden Ihres Vaters nach. Haben Sie das Schreiben auch als Therapie erlebt? Nein. Ich erzählte und erzähle von mir, weil ich mit einigen Dingen nicht zurecht kam. Ein Anliegen war, dass ich, mich erinnernd, auch klar mache, wie Erinnerung funktioniert. Ich wechsle die Erzählweisen, rede den Vater direkt an, wechsle vom Subjekt ins Objekt und umgekehrt. Erinnern ist ein komplizierter Vorgang, ich möchte ihn schreibend transparent machen. Autobiografisch grundiert ist auch Ihr Jugendbuch «Hallo Opa – Liebe Mirjam», eine Geschichte in E-Mails zwischen der Enkelin und dem Opa. Am Schluss bleiben Grossvaters Antworten aus, die E-Mails münden in die Nachricht von Opas Tod. Wie reagierte Ihre Familie auf das Buch? Sehr beteiligt und zustimmend – bis auf den Schluss. Diesen fanden sie provokant. Ich versuchte zu erklären, man solle den Tod für Kinder nicht tabuisieren. Trauer war für mich wichtig in dem Buch. Das akzeptierten sie schliesslich, auch Hanna, die ich mit der Figur Mirjam im Kopf hatte. Samuel und Hanna sind zu einer Art Katalysatoren Ihres Schreibens geworden. Wie begegnen Sie der Gefahr, die Enkelkinder für literarische Zwecke zu instrumentalisieren? Das fragt mich meine Frau auch. Es ist sicher nicht ganz einfach. Doch es ist meines Erachtens keine wirkliche Gefahr. Die Enkelkinder fühlen sich nicht instrumentalisiert. Als Hanna hörte, dass ein Radio-Redaktor das Buch lesen lassen wollte, mit unsern beiden Stimmen, sagte sie spontan zu. Sie ging souverän damit um. Übrigens nennt mich kein # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
Enkelkind mehr Opa, nur noch O’Bär – seit dem Erscheinen des Buches über Samuel. Fühlen Sie sich mit den Enkelkindern nie überfordert? Das kann schon vorkommen. Hin und wieder ziehe ich mich zurück. Die Widerstandskraft ist schon ganz beträchtlich aufgebraucht. Aber Neugier und Zuneigung machen das wett. Meistens lasse ich die Tür offen. Ich kann mich nicht abschliessen. Einmal schreiben Sie vom «Kind, das in mir noch rappelt». Erklären Sie mir den Ausdruck? Es gibt Momente, vor allem wenn die Kinder da sind und ich mich zurückziehe, dann spüre ich im Grunde in mir das Kind, das ich gerne gewesen bin, ganz stark: in seiner Unsicherheit und Unruhe. Sie sind ein Erinnerungskünstler, Herr Härtling. Haben Sie ein Elefanten-Gedächtnis? Nein. Es ist wie bei einer Kettenreaktion: Erinnernd erinnere ich mich, schreibend kommt das Gedächtnis in Bewegung. Zudem schaffen Geruch und Geräusche Erinnerungsbrücken. Babitschka roch nach Lavendel, weil sie ihre Blusen und Röcke mit Lavendelsäckchen aufbewahrte. Grosspapa, der Vater meines Vaters, stank nach Zigarre und Schweiss. Das konnte ich schlecht ertragen. Dennoch genossen Sie als Kind das «Grosspapa-Gefühl». Sie waren «sogar ein wenig süchtig danach». Was meinten Sie damit? Der Vater meines Vaters war ein grosser, schwerer, dicker Mensch. Er war Fabrikdirektor und Färber und pflegte ein besonderes Hobby im Alter: eine Kakteenzucht unter dem Dach in einem Gewächshaus. Ihm guckte ich gerne zu. Wenn er sich dann zurückzog in einen Erker und etwas erhöht auf einem Thron sass, in sich ruhend, dann war das für mich das Grosspapa-Gefühl. Er erzählte Ihnen als Kind «Geschichten, die ich ihm nicht glaubte, die aber auch nicht unbedingt geschwindelt sein mussten». Erzählen Sie Ihren Enkelkindern ähnliche Geschichten? Das waren Geschichten, die viel Wirklichkeit enthielten, ich konnte sie überprüfen – aber sie waren schräg. Das mache ich auch, die Wirklichkeit aushebeln oder etwas verfremden. •
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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
R E D R E N T E A N E O H I T T A R E N E G ielern ofis p s u a Pr ch aiens mmen mit L 5 1 ei von zern zusa ringen. r d d in b Lu Iana s en, die in die Bühne d n u z f hr , Fran und 82 Ja Carol» au a n a D s 1 hen 1 Christma c s i w A z tück « S s a d
Von MATTHIAS JURT (Fotos) und GEORG GINDELY (Text)
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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
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ranz, Iana und Dana beginnen zu tanzen. Sie üben ihre Choreografie, immer und immer wieder. Nach der Probe werden die beiden Mädchen ausser Atem sein, Franz nur ein kleines bisschen. Iana und Dana sind elf Jahre alt, Franz ist 82. Die drei sind Laienschauspieler und wirken in einem Mehrgenerationentheater mit, das diese Woche in Luzern Premiere feierte. Das vom Iren Enda Walsh geschriebene Stück heisst «A Christmas Carol» und wurde 1994 in einem Gefängnis der irischen Stadt Cork uraufgeführt. Vieles am Stück ist surreal, traumartig,
Mann Karl, 58, auf der Bühne. Toll sei es, finden beide, bereichernd, eine Herausforderung und sehr anstrengend.
gespenstisch. Grundlage ist die berühmte Weihnachtsgeschichte «A Christmals Carol» von Charles Dickens, in der der geizige Geschäftsmann Ebenezer Scrooge von Geistern heimgesucht wird. In der Adaption von Walsh will eine Gruppe Menschen das Stück aufführen und erzählt die Geschichte immer wieder auf völlig unterschiedliche Weise.
spieler ein Querschnitt durch die Gesellschaft sind und viel mehr Verschiedenes mitbringen, als wenn nur Profis aufeinandertreffen. Dafür ist die Gefahr des Scheiterns gross. Doch das Scheitern gehört im Theater dazu. Und so richtig scheitern könne «A Christmas Carol» gar nicht mehr, sagt Katharina. «Ich war noch nie so im Reinen mit einer Produktion wie mit dieser.» Weil während der Arbeit am Stück so viel mit den Menschen passiert, die mitmachen. «Es ist unglaublich, was sich in ihnen alles verändert», sagt die Regisseurin. Manchmal ist es das ganze Leben. Sie erinnert sich an sich selbst, als sie im Schülertheater ihre Leidenschaft für die Bühne entdeckte. «Damals bin ich dem Theater verfallen.» Nun beobachtet sie, wie es anderen gleich geht. Mit jeder Probe ein bisschen mehr.
50 PROBEN BIS ZUR AUFFÜHRUNG Die Hauptrolle von Ebenezer Scrooge spielt Alexander Seibt, der einzige professionelle Schauspieler in der 16-köpfigen Truppe. Seibt gehörte zum Ensemble des Zürcher Neumarkttheaters. Nun probt und spielt er in Luzern, mit lauter Laien. Spannend sei das, schön, so direkt und unmittelbar wie selten, sagt Seibt. Die 15 Laien zwischen 11 und 82 bringen etwas Frisches, Unbeschwertes, Eigenes in die Theaterwelt. Iana und Dana, die beiden Jüngsten, zeigen, wenn sie etwas freut, aber auch, wenn es ihnen stinkt. Manchmal wird es ihnen schlicht zu viel, neben der Schule so oft und lange auf der Bühne zu stehen. 50 Proben hat die Truppe bis zur Premiere absolviert, oft ganze Sonntage, in den Herbstferien eine ganze Woche. Agnes Köpfli, 52, hat alle Ferien in diesem Jahr für «A Christmas Carol» eingesetzt. Sie steht zusammen mit ihrem
JE EIGENSINNIGER, DESTO BESSER Die Spieler erarbeiten ihre Figuren mit Körperübungen. Sie bewegen sich viel, sie tanzen, singen, öffnen und zeigen sich. Aus dem, was und wie sie sind, entstehen die Figuren. Je eigensinniger und spezieller jemand ist, desto besser, sagt Regisseurin Katharina Cromme. Sie ist 28 und hat schon einmal bei einem Mehrgenerationentheater Regie geführt. Sie mag die bunt gemischten Ensembles, weil die Schauspielerinnen und Schau-
DER ÄLTESTE IST DER FITTESTE Der älteste Laienschauspieler Franz Stocker muss nicht mehr mit dem Theatervirus infiziert werden. Jahrelang war er Mitglied in den beiden Theatergruppen seines Wohnorts Ruswil, der Theatergesellschaft Ruswil sowie dem Theaterverein Tropfstein, und ist heute noch sehr bekannt in der Innerschweizer Amateurtheaterszene. Seine jetzigen Mitspieler finden nur lobende Worte für # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
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den 82-Jährigen. «Es ist unglaublich, wie fit und beweglich er ist», sagen Iana und Dana. Franz tut auch etwas dafür. Seit 1977 geht er in Luzern ins Fitness-Center, drei bis vier Mal die Woche, seit einiger Zeit macht er dort beim Zumba mit. Er wandert auf dem Jakobsweg und kümmert sich mit seiner Frau um seine beiden Enkelkinder. Von 1952 bis zu seiner Pensionierung 1997 war er Primarlehrer in Ruswil, 45 Jahre lang. FRANZ IM FRAUENKOSTÜM Franz begegnet seinen Mitspielerinnen und Mitspielern mit grosser Offenheit, hat Geduld mit ihnen, wagt etwas. Im Stück spielt er eine Frau und einen Transvestiten, für den Fotografen zieht er sein Kostüm an, «die Lippen schminke ich jetzt nicht rot», sagt er. Iana und Dana lachen. Dann geht es zurück auf die Bühne. Noch fünf Stunden proben die Schauspielerinnen und Schauspieler an diesem Tag. Sie stehen aufeinander, liegen aneinander, singen, tanzen und öffnen sich. Den Geistern, die sie riefen. •
«A Christmas Carol» von Edna Walsh, ein MehrgenerationenProjekt des Luzerner Theaters in Koproduktion mit dem VorAlpentheater, Theater Pavillon, Spelteriniweg 6, Luzern. Vorstellungen am Fr, 28.11., Di, 2.12., Do 4.12., Fr. 5.12, Sa 6.12., Di 9.12., Mi 10.12., So 14.12., Mi 17.12. jeweils 20 Uhr. Vorverkauf und mehr Informationen: www.luzernertheater.ch/a-christmas-carol
15. – 18. Januar 2015 BERNEXPO-Gelände www.ferienmesse.ch
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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
Wie heute Kinder mit Eltern reden FRAGE EINER 71-JÄHRIGEN GROSSMUTTER Ich habe vor kurzem meine Tochter, ihren Mann und die 12-jährige Enkelin zum Nachtessen eingeladen. Es entstand eine Diskussion über den beruflichen Weg des Mädchens. Der Vater meinte, es wäre gut, wenn sie ins Gymnasium gehen würde. Sie hielt an ihrer Meinung fest, sie wolle Zahnarztgehilfin werden. Eine Weile ging das hin und her, dann sagte die Kleine patzig: «Da bin ich einfach anderer Meinung als du.» Der Vater nahm ihre Antwort mit Humor, aber ich frage mich, ob Kinder ihren Eltern so antworten dürfen, wo es doch um eine wichtige
Wieviel Alkohol die Jungen trinken FRAGE EINES 75-JÄHRIGEN GROSSVATERS Unser Enkel, 18 Jahre alt und somit volljährig, hat uns immer viel Freude gemacht. Die einzige Sorge, die wir jetzt haben: Er geht an den Wochenenden immer an Partys, bei denen auch getrunken wird, und er ist auch schon beschwipst nach Hause gekommen. Wir hörten das von ihm selber, weil er sonntags bei uns war und keinen Wein trinken wollte, weil er am Vorabend über die Stränge geschlagen habe, wie er augenzwinkernd gestand. Bahnt sich da nicht eine ungute Entwicklung an?
Frage geht, die ihre Zukunft betrifft.
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ie sind bestimmt nicht die einzige in der Grosselhre Sorge ist verständlich und nicht von der Hand zu weiterngeneration, die oft staunt über die heutigen Umsen. Die Peers, also die gleichaltrigen Kameraden und gangsformen zwischen Eltern und Kindern. Auch ihre Gewohnheiten haben in diesem Alter einen grossen ich denke manchmal: «Das hättest du nie zu deinen Eltern Einfluss, oft mehr als das Elternhaus. sagen dürfen», wenn ich Dialoge zwischen den jüngeren GeEin gutes Zeichen ist die Offenheit Ihres Enkels und seine nerationen mitbekomme. klare Absicht, den Alkoholkonsum zu reAnderseits: Ist es nicht auch ein Zeichen gulieren, indem er am andern Tag darauf von Vertrauen, wenn Kinder es wagen, verzichtet. ihre Meinung offen zu sagen, selbst wenn Wenn er an Ihnen und seinem Vater, den diese von der Meinung der Eltern abMännern in der Familie, ein gutes Modell weicht? Der Vater Ihrer Enkelin toleriert hat im Umgang mit Alkohol, ist zu hoffen, offensichtlich die Freiheit der Tochter in dass diese Phase des Ausprobierens und ihrer Meinungsäusserung und geht hues den Kameraden Gleichtun-Wollens vomorvoll damit um. rübergeht und Ihr Enkel lernt, sich selber Ihre Enkelin steht zudem am Anfang der Grenzen zu setzen im Trinken. Pubertät, einer Phase, in der ganz allgeWenn Sie ein Vertrauensverhältnis zu ELISABETH SCHLUMPF ist Diplommein der Protest gegen elterliche Meinunihm haben, können Sie ruhig auch einmal Psychologin und Psychotherapeutin gen aktuell ist, weil man sich ein eigenes mit ihm reden und seine Einstellung zum in eigener Praxis. Die Autorin verschiedener Lebenshilfe-Bücher ist Profil geben muss. Dagegensein ist zwar Alkohol hinterfragen. Was gibt es ihm, Grossmutter eines 18-jährigen Enkels. noch keine Eigenständigkeit, aber man zu trinken? Ist es der Genuss, der Rausch www.elisabethschlumpf.ch kann sich wenigstens damit von der obeoder das Mitziehen mit den andern? ren Generation unterscheiden. Sie können ihm dann Ihre Einstellung, Ihre Enkelin scheint eine Persönlichkeit mit starkem eigenem vielleicht auch Ihre Erfahrungen mit Alkohol darstellen, Willen zu sein, die bei ihrer Berufswahl mitbestimmen will. ohne ihm gross Vorwürfe zu machen. Die laden nur zu Trotz Die Berufswünsche können sich aber mit der Zeit noch änoder Verteidigung ein! • dern. Geben Sie ihr etwas «lange Leine» und vertrauen Sie auf die Verständigung zwischen den Eltern und der Enkelin, die zusammen eine befriedigende Lösung finden werden. •
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~ Dossier ~ GROSSELTERN-GESCHENKE
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«Für meine Enkelkinder Geschenke einkaufen – das lasse ich mir nicht nehmen! Was es heute alles gibt – unglaublich. Es macht mir einen Heidenspass. Zum Beispiel die CarreraBahn mit meinem Enkel aufzubauen und mit ihm zu spielen.» Grosseltern-Tipp
NIKOLAI, 60
Die Geschenke D der Grosseltern IER DOSS
Von PIUS ACHERMANN (Text) und SIMONE BISSIG (Illustrationen)
Weihnachten naht. Die Liebe zu den Enkelkindern dokumentieren Grosseltern gerne mit besonderen Geschenken. Aber finden diese Geschenke auch immer das Wohlgefallen der Eltern? # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
ie Liebe zu den Enkelkindern dokumentieren Grosseltern gerne mit Geschenken zu besonderen Anlässen oder auch zwischendurch. Aber finden diese Geschenke auch immer das Wohlgefallen der Eltern? Beginnen wir mit einem authentischen Fallbeispiel aus dem Internet, in dem sich Mütter über Geschenke der Grosseltern an ihre Kinder unterhalten. Die Sprache ist offen, direkter, als wenn sich etwa Experten zum selben Thema unterhalten. «Andrea» stellte auf netdoktor.com die folgende Frage ins Netz: «Kennt ihr das Problem, wenn die Grosseltern meinen, all das kaufen zu müssen, wofür sie selbst früher kein Geld gehabt haben oder es uns als Kinder nicht kaufen konnten?» ~
~ Dossier ~ GROSSELTERN-GESCHENKE
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«Meine Enkelkinder sollen alle möglichst gleich beschenkt werden. Ich schreibe mir auf, was ich wem geschenkt habe. So gibt es keine Ungerechtigkeiten.» Grosseltern-Tipp
CHRISTOPH, 50
~ Sie erzählt, dass ihr dreijähriger Sohn sich seit kurzem ein Fahrrad wünscht. Er hätte zwar schon Roller, Rutschauto und Dreirad. Sie habe ihm aufzuzeigen versucht, dass man für so grosse Wünsche vorerst eine Weile sparen müsse. Sie hätten vereinbart, dass er dieses Jahr noch die andern drei Gefährte benützen soll und dass er sich dann zum vierten Geburtstag nächstes Jahr «ein Fahrrad und einen coolen Helm aussuchen dürfe». «Jetzt waren wir gestern bei meinem Vater eingeladen», schreibt Andrea weiter, «und da schenkt ihm meine Stiefmutter einfach so ein Laufrad. Davor kein Wort zu mir, ob mir das recht ist. Sie hat es wohl irgendwo günstig bekommen und wollte ihm damit eine Freude machen. Ich war dann ziemlich grantig gestern, weil mich die Grosseltern immer vor vollendete Tatsachen stellen, was bei ihnen aber auf totales Unverständnis stiess. Sie
meinten, dass sie ihn gerne verwöhnen würden, weil sie ihn eh so selten sehen, was aber nicht an mir liegt, sondern daran, dass sie fast jedes Wochenende meine Nichte da haben und auch sonst viel unterwegs sind, weil sie ja nochmals ‚jung‘ sein wollen, sodass sie für meinen Sohn wenig Zeit haben. So wollen sie sich ihre Stellung als Lieblingsgrosseltern erkaufen.» Und dann stellt Andrea die zentrale Frage: «Habt ihr betreffend Geschenke da irgendwelche Regelungen getroffen (maximaler Betrag zu welchem Anlass, vorherige Absprache mit euch), und wie funktioniert das?» Das Echo kommt einem Vulkanausbruch gleich: Es folgen 54 Wortmeldungen. «Maria» fasst die Mehrheit der Meinungen kurz zusammen und hängt einen letzten Gedanken an, der den einen oder andern Grosseltern zu denken geben könnte: «Ich kann den meisten andern # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
Schreiberinnen nur zustimmen: Mich würde das auch stören! Erstens möchte ich nicht, dass mein Kind überhäuft wird mit Geschenken, noch dazu mit Dingen, die es nicht braucht und sich nicht wünscht. Zweitens gibt es einfach Dinge, wo ich finde, es ist Aufgabe der Eltern, diese zu schenken, sich vorher zu informieren, diese mit dem Kind auszusuchen, zu probieren, etc. Drittens halte ich es für respektlos, Geschenke wie ein Laufrad, Dreirad oder Fahrrad zu schenken, ohne die Eltern vorher zu fragen. Mir persönlich wäre lieber, die Grosseltern sind mit ihrer ‚Zeit‘ grosszügig und verschwenderisch …» ERFAHRUNGEN AUS DER GROSSELTERN-PRAXIS Der vorangegangene Exkurs ins Internet – so nachdenklich einzelne Aussagen auch stimmen mögen – täuscht. Grossel-
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«Mein Enkelkind ertrinkt in Plüschtieren und anderen Spielsachen. Von mir kommt nichts mehr dazu. Ich verschenke nur noch rot eingepackte Schokoladeherzen, und meinem Enkel scheint das recht zu sein. Den Kaufrausch mache ich nicht mehr mit.»
«Mein Enkelkind entwickelt sich zu einem habgierigen Monster, das brüllt ‚haben, haben, haben!‘ Meine Lust auf Verwöhnen und Beschenken hält sich mittlerweile in Grenzen.» Grosseltern-Tipp
ASTRID, 68
Grosseltern-Tipp
MELANIE, 56
tern schenken meist richtig – so die Erkenntnis einer repräsentativen Umfrage, welche das Apothekermagazin «Baby und Familie» unlängst in Auftrag gegeben hat. Nur drei von zehn (29,3 Prozent) der befragten Mütter und Väter berichten, dass an Weihnachten Verwandte und andere Wohltäter ihren Kindern oft zu viele Spielsachen schenken oder gar solche wählen, die den Eltern gar nicht gefallen. Grosseltern und Eltern sind sich über die Art der Geschenke sogar oft einig: Nur bei jedem fünften (21,4 Prozent) befragten Elternteil kam es laut eigener Aussage mit den Eltern schon «ein paar Mal» zu Streitigkeiten wegen der Weihnachtsgeschenke für die Kleinen. Wie können die «paar Mal» noch weiter reduziert werden? Tatsache ist, dass wir Grosseltern unsere Enkelkinder nun einmal verwöhnen wollen. Wir tun es heute wohl viel mehr, als es unsere Eltern
mit unsern Kindern getan haben. Dabei können aber die Vorstellungen über den Wert und die Häufigkeit der Geschenke an die Enkelkinder zwischen den Grosseltern und den Kindern auseinanderdriften. Erstaunlicherweise seien manche Grosseltern weniger streng und konsequent beim Schenken, als sie es mit ihren eigenen Kindern waren, sagen Fachleute. So hat – wie ebenfalls aus obiger Internetdiskussion ersichtlich – manche Streitigkeit zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter ihren Ursprung im Geschenk-Thema. Was tun, um solche Konfliktpotentiale von Anfang an zu vermeiden? Fünf Tipps, zusammengefasst aus der Grosseltern-Literatur: 1. DIE ELTERN FRAGEN Die Fachleute sind sich einig: Grosseltern können nicht fehlen, wenn sie direkt auf # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
die Kinder zugehen und sie fragen, ob sie bei der Geschenkauswahl für die Enkelkinder behilflich sein könnten. Zum einen sollen Grosseltern die Erziehungsmethoden ihrer eigenen Kinder nicht untergraben; zum andern kennen Mutter und Vater ihre Kinder am besten. Sie wissen genau, auf welchem Entwicklungsstand sie sich befinden und welche Geschenke sich für jedes einzelne von ihnen am besten eignen. Nur wenn offen geredet wird, können Lösungen gefunden werden. So kann das Konfliktpotenzial von vornherein praktisch auf Null gesenkt werden. Klare Absprachen helfen allen: Die Grosseltern schenken bewusster, die Eltern wissen, was unter dem Weihnachtsbaum liegen wird, und die Enkelkinder bekommen abgesegnet von den Eltern das, was auf ihrem Wunschzettel stand. Sicherlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ~
~ Dossier ~ GROSSELTERN-GESCHENKE
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«Solange meine Enkeltochter noch nicht wahrnimmt, welches Geschenk von wem ist, überweise ich lieber eine bestimmte Summe auf ihr Sparkonto. Noch ein Kuscheltier oder das soundsovielte Bilderbuch? Noch mehr Legosteine oder Playmobile? Nein danke. Von den Paten und andern Gästen kommt mehr als genug zusammen.» Grosseltern-Tipp
ROSIE, 52
~ Grosseltern ihren Enkeln hin und wieder ein kleines Geschenk ausserhalb der Reihe machen, aber dies sollte nicht zur Regel werden. Was einmal abgemacht ist, sollte dann auch so bleiben. «Sich an diese Vorgaben halten, wie wir es tun?» fragt Christiane von Grone in ihrem Grosselternhandbuch. «Oder sie einfach ignorieren wie unsere Mit-Grosseltern, die ihrer Enkeltochter zu Ostern jeweils üppige Geschenke machen? Wir bleiben bei unserem einmal eingeschlagenen Weg, selbst wenn es manchmal schwer fällt.» 2. DEM ANLASS UND DEM ALTER ENTSPRECHEND So sehen viele Eltern es nicht gern, wenn Grosseltern ihren Enkelkindern ein Geschenk bei jedem Besuch überreichen wollen – es sei denn, er ist der einzige im laufenden Jahr. Eltern vermitteln ih-
ren Kindern bestimmte Wertvorstellungen, zum Beispiel auch, dass Geschenke nicht selbstverständlich, sondern etwas Besonderes sind; oder dass nicht jeder Wunsch gleich erfüllt wird, sondern dass dafür auf einen bestimmten Anlass hin gespart werden soll. So ist es denn äusserst kontraproduktiv, wenn die Grosseltern auf Besuch kommen und neue Inline-Skates oder einen ferngesteuerten Zimmer-Helikopter mitbringen. Besonders geschickt sind im Fall von Grosseltern und Enkelkindern die Geschenke, von denen beide Seiten etwas haben. Ein schöner Tagesausflug zum Beispiel oder auch ein Gutschein für einen Stadtbummel, bei dem man zusammen mit dem Kind etwas aussuchen kann. Und, auch wenn es trivial klingt: Vor allem Jugendliche freuen sich über eine Aufbesserung ihres Taschengeldes oft deutlich mehr als über alles andere. # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
3. DIE WÜNSCHE DER ENKELKINDER STEUERN Es ist Aufgabe der Eltern und Grosseltern, die Wünsche der Kleinen herauszufinden und zu hinterfragen. Doch werden die Jüngsten oft schon von den unterschiedlichsten Seiten beeinflusst. Da ist der Einsatz der Grosseltern gefragt: Leben sie ein angemessenes Konsumverhalten vor, geben sie ihren Enkeln ein Gefühl davon, wie viel die Dinge kosten. Geht es um Spielzeug, lohnt sich der Gang in das Fachgeschäft, mit oder ohne Enkelkind, um dort nachzufragen, was der «Hit» bei Kindern welchen Alters und was pädagogisch sinnvoll ist. Grössere Kinder können auch in die Kaufentscheidung miteinbezogen werden. Sinnvolle Geschenke haben durchaus ihren Preis, wenn die Qualität vor der Quantität steht, und das ist auch in Ordnung so. Und warum nicht: Bei grösseren ~
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Aus dem Katalog Beim Durchblättern der Spielzeug-Kataloge, um dort allfällige Weihnachtsgeschenke für unsere Grosskinder zu finden, habe ich endgültig gemerkt: «Hans, jetz bisch alt.» Einige ausgefallene Rosinen möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.
«Der süsse Drache mit vielen interaktiven Spielmöglichkeiten und unterhaltsamen Musikstücken hilft beim Erlernen der Zahlen, des Alphabets, der Formen und Farben sowie der Tiernamen in Deutsch und Englisch. Ab 9 Monaten.» Das Geschenk für die kommende Elite unter den Hochbegabten. Da ich nicht fähig war und bin, dies bei unseren Grosskindern in ihrem zarten Alter von 9 Monaten bereits beurteilen zu können, muss ich wohl auf dieses Geschenk verzichten. Obschon: Kluge (Gross-)Eltern sorgen vor.
«Entdecke mit der Figur die vielen wunderbaren Zimmer des FerienspassHotels. Rutsche in den Pool, trainiere im Fitnessraum oder besuche die Eisbar auf dem Dach. Ab 4 Jahren.» Wie wärs denn mit: «Entdecke mit der Figur das gemietete Ferienhäuschen. Rutsche auf dem Hintern ins Laub, spiele im Wald oder besuche das Plumps-Klo.»
«Mit dem schaurig schicken Gegensprech-Telefon im Monster High Look kannst du jederzeit in Kontakt mit deinen Freundinnen treten. Mit zusätzlichem Ton und Lichtern und bis 100 m Reichweite. Ab 3 Jahren.» 100 Meter Reichweite ist natürlich etwas anderes als eine 10 Meter lange Schnur mit je einer Büchse an beiden Enden. Diese sind auch nicht «schaurig schick» und haben schon gar keinen «Monster High Look», Ton und Licht fehlen ebenfalls. Dafür kann ich mit dem Grosskind die Büchsen-Gegensprechanlage, welche batterielos funktioniert, selber basteln. Aber das Design ist dann schon ein wenig primitiv.
«Dank den 8 Einzelmagazinen mit maximal 48 Darts (Pfeilen) ist deine halbautomatische Strike Hail-Fire Elite auch ohne Nachladen immer mit genügend Nachschub versorgt. Ab 8 Jahren.» Ich frage mich, ob ich diese Waffe einem Grosssohn nicht doch unter den Weihnachtsbaum («Friede sei mit euch») legen sollte; denn dank dem Gebrauch dieser «Schlag-Hagel- Feuer-Elite» würde er die Kriegsberichterstattung in der Tagesschau später besser verstehen. Aber dann muss ich schauen, dass seine Eltern sich mit den Nachbarn absprechen, damit diese ihrem Knaben auch ein solches Spielzeug schenken. Denn nur wenn zwei aufeinander schiessen können, machts Spass und entspricht natürlich auch der Wirklichkeit.
«....Dank dem Magic-Clip kann die Prinzessin ihr Kleid ganz einfach aus- und wieder anziehen. Ab 3 Jahren.» Das Kleid besteht natürlich aus einem einzigen Plastikstück. Wie praktisch dies manchmal doch wäre, wenn das Grosskind beim Wechseln der Windeln einfach nie stillhalten will. Knopfdruck: Strampelhose und Pullover weg – Knopfdruck: verschissene Windel weg – Knopfdruck: Fudi geputzt – Knopfdruck: frische Windel angezogen – Knopfdruck: Strampelhose und Pullover angezogen.
«Dieser gefährlich schnelle Dino lässt sich in ein cooles Flugzeug verwandeln und hat mehr als 50 tolle Sprüche und Geräusche auf Lager. Reagiert auf Bewegung. Ab 3 Jahren.» Jetzt weiss ich Grossvater endlich, weshalb die Dinosaurier alle ausgestorben sind. Nicht wegen dem Klimawandel, nein, wegen der Flugzeugindustrie. Und dass Flugzeuge tolle Sprüche von sich geben, da habe ich auch etwas verpasst und muss wohl mal unser ältestes Grosskind danach fragen.
Ich bin übrigens nicht der Ansicht, dass nur handgefertigte und mit Bienenwachs eingeriebene Holzspielzeuge aus biologisch angebauten Wäldern das richtige Weihnachtsgeschenk für Grosskinder sind, oder nur pädagogisch äusserst wertvolle Kinderbücher mit intellektuellem Anspruch. Aber beim Durchblättern dieser Kataloge habe ich mich ab und zu schon gefragt, was man Kindern mit diesen – in meinen 67 Jahre alten Augen – fragwürdigen Geschenken antun will. ~HANS ABPLANALP
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~ Dossier ~ GROSSELTERN-GESCHENKE
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«Da ich nicht oft Gelegenheit habe, in der Stadt einzukaufen, bin ich erleichtert, wenn meine Schwiegertochter eine Idee für ein Geschenk hat. Meistens besorgt sie es gleich, und ich schicke ihr das Geld. So weiss ich, dass mein Geschenk gut ankommt.» Grosseltern-Tipp
MONIKA, 55
~ Wünschen der Enkelkinder kann man sich auch einmal mit den Mit-Grosseltern zusammentun. 4. HERZENSANGELEGENHEITEN Wenn Verwöhnen und Beschenken dazu führt, dass Kinder mit ellenlangen Wunschzetteln und immer neuen Spontanwünschen kommen, gehen viele Grosseltern dazu über, energisch Nein zu sagen. Aber wie ist das mit den «echten» Wünschen, auf die uns unser Enkelkind immer wieder anspricht? Christiane von Grone nennt sie Herzensangelegenheiten. Solche Wünsche zu überhören, falle auf Dauer schwer, schreibt sie und schlägt auch eine Lösung vor: Mit den Eltern des Enkelkinds beraten, ob und wie wir einen solchen Wunsch erfüllen können und sollen. In vielen Wünschen kommen die Träume, Sehnsüchte und Fantasien der Kinder ans Tageslicht:
• Einen Hund wünsche ich mir, den ich immer füttern kann. • Ich hätte so gern ein Baumhaus, wo ich mich verstecken kann. • Ich wünsche mir, dass Mama und Papa sich weniger streiten. Wünsche sind Schlüssel zu Gefühlen und Gedanken, hält von Grone fest. Wenn wir genau hinhören, erfahren wir viel darüber, was in den Kindern vorgeht. Aber nicht alle Wünsche können wir erfüllen: Wer passt auf den Hund auf, wenn das Enkelkind im Kindergarten ist und seine Eltern im Büro? Vielleicht wäre ja möglicherweise eine Katze eine Alternative. Wie schaffen wir es, dass die Eltern in Zukunft weniger streiten? «Ich kann nur versuchen, mit ihnen darüber zu reden und immer für mein Enkelkind und seine Anliegen da zu sein», meint Christiane von Grone. # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
5. SCHENKEN SIE ZEIT UND IDEEN Abschliessend wohl das Wichtigste: Grosseltern haben Zeit, viel mehr Zeit als Eltern, Lehrer oder andere Erwachsene aufbringen könnten. Und Grosseltern haben grosse Erfahrung auf vielen Gebieten, von denen sie ihren Enkelkindern erzählen können. Diese beiden Faktoren sind einzigartig und nicht mit Geld zu bezahlen. Ein gut ausgewähltes Geschenk zu besonderen Anlässen ist das Eine; das grösste Geschenk für unsere Enkelkinder ist aber die Aufmerksamkeit, die wir ihnen in der übrigen Zeit schenken. •
Alle Zitate stammen aus «Das Grosseltern-Handbuch» von Christiane von Grone, Gräfe und Unzer Verlag, 2011.
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WENN KINDER AN KREBS ERKRANKEN, BLEIBT DIE ZEIT STEHEN 25 von 100 Kindern mit Krebs sterben immer noch daran
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edes Jahr erkranken etwa 200 Kinder und Jugendliche in der Schweiz an Krebs. Wird den Betroffenen und den Eltern die Diagnose mitgeteilt, so finden sich alle in einer unfassbar dramatischen Situation wieder. Von einem auf den anderen Tag müssen die Betroffenen, insbesondere auch die Eltern und Geschwister und nicht zuletzt die Grosseltern damit rechnen, dass ihr Kind, Geschwister oder Enkel nicht überlebt.
sich die Therapien. Forscher und Ärzte arbeiten in jedem einzelnen Fall eng zusammen und suchen nach besseren Diagnoseverfahren und neuen Medikamenten. Durch die konsequente Forschung konnte bereits viel erreicht werden. Aber es braucht immer noch viel Arbeit, um in der Zukunft allen helfen zu können.
UNBEHANDELT FÜHRT DIE KREBSERKRANKUNG OFT UND SCHNELL ZUM TOD
Im Kleinkindalter wurde bei ihr ein grosser Tumor am Zentralnervensystem gefunden – ein ganz besonders komplizierter und ungewöhnlicher Fall für die Ärzte. Operationen und Chemotherapie haben ebenso wie die liebevolle Fürsorge der Familie dazu beigetragen, dass die junge Frau heute als geheilt gilt und alle Perspektiven für ein langes und schönes Leben zurückerhalten hat.
Krebs ist nicht einfach Krebs - bei Kindern verläuft die Erkrankung anders. Vor allem ist das Tumorwachstum häufig schneller, und unbehandelt müssten diese kleinen Patienten sterben. Auch die Krebstumore unterscheiden sich zum Teil von denen Erwachsener. Einfach eine niedrigere Dosis eines Medikaments für Erwachsene zu wählen aufgrund des geringeren Gewichts, wäre falsch. Es braucht kindgerechte Medikamente und Behandlungen. FORSCHUNG SCHAFFT HEILUNGSCHANCEN Die kindlichen Krebszellen sprechen auf die Behandlung mit Chemotherapie und Bestrahlung oft besser an als die der Erwachsenen. Entsprechend unterscheiden
SIE HAT ES GESCHAFFT – HEUTE KANN SIE EIN NORMALES LEBEN FÜHREN
KIND UND KREBS ENGAGIERT SICH SEIT 1997 Staatliche Mittel reichen bei weitem nicht aus und die Medikamenten-Hersteller müssen wirtschaftlich kalkulieren – der kleine Markt der Medikamente für krebskranke Kinder reicht nicht aus, um aufwendige Forschung zu finanzieren. Die Stiftung KIND UND KREBS vergibt Jahr für Jahr Fördergelder für die Laborforschung, um die Entwicklung neuer
Medikamente und Therapien zur Behandlung zu unterstützen. DIE KINDER UND JUGENDLICHEN BRAUCHEN IHRE HILFE Die Fördergelder für einzelne Projekte betragen bis zu 170›000 CHF. Finanziert werden diese aus den Spenden und Nachlässen, die KIND UND KREBS sammelt oder als Legat erhält. Wir sind moralisch und ethisch dazu verpflichtet, die Kinder und Jugendlichen mit dieser unmittelbar lebensgefährlichen Erkrankung nicht allein zu lassen. Und als ältere Generation sollte man sich fragen, ob ein Teil des Nachlasses dazu beitragen kann, schwer an Krebs erkrankten Kindern eine neue Perspektive für ihr junges Leben zu geben.
KIND UND KREBS Schweizer Forschungsstiftung Sennhofstrasse 90 8125 Zollikerberg Tel. 044-350 32 95 www.kindundkrebs.ch Stiftung ist ZEWO-zertifiziert und als gemeinnützig anerkannt. Spenden Sie gleich unter www.kindundkrebs.ch/spenden
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Wer bist du?
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u erfahren, dass ich Grossmutter werde, löste bei mir grosse Freude aus. Es soll das Schönste sein, was es überhaupt gibt im Leben. So sagten es mir die bereits aktiven Grosseltern. Eigene Erinnerungen an früher kreuzten meine Gedanken. Ich hatte eine Lieblingsgrossmutter, sie las viele Geschichten vor, sass an meinem Bett und schenkte mir Geborgenheit. Auch ich möchte dann meinem Enkel vorlesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich sogar selber Geschichten erfinden und aufschreiben
oder gar Babuschka gefielen mir besonders. Aber nein, diese passten nicht zu mir. Machte ich alles zu kompliziert? Wertvorstellungen haben sich geändert, und ältere Frauen der dritten Generation entsprechen nicht mehr dem alten Klischee der Berufsschürzenträgerinnen. Ich weiss von meiner Altersgruppe, dass einige an die Uni gehen oder eine zusätzliche Ausbildung machen. Sie kleiden sich bunt, manchmal schräg und dürfen in der Regel ihre Visionen – Dinge, die sie sich
werde. Als werdende Grossmutter begann ich mich bereits ein halbes Jahr vor der Geburt mit meinem künftigen Namen zu beschäftigen. Sollte ich mich etwa Grosi oder Omama nennen? Ich hatte mich bei vielen Grosseltern erkundigt, wie ihre Enkel sie ansprechen würden. Das Resultat befriedigte mich nicht. Im Internet fand ich unter anderem heraus, dass mit den Menschen aus anderen Kulturen auch andere Grossmutternamen in die Schweiz gekommen sind. Die klangvollen Namen wie Baka, Budka
noch wünschen – leben. Also, was war zu tun? Ich könnte mich Tata nennen, sagte mir eine ehemalige Arbeitskollegin aus dem Bündnerland. Für mich war das keine gute Option, denn ich wollte nicht, dass mein Enkel mich mit «Dada» verwechselt. Mormar klingt nach Stein, Omsel nach Vogel, Abuela von einem anderen Planeten, Ama nach Amme und Momo nach einer Geschichte. Und Ema? Mein erster Buchstabe meines Vornamens beginnt ja mit einem E. Daraus ergäbe sich Ema, da ich ja die Mutter meiner Tochter bin.
Dann wusste ich es: Ich wollte künftig die Emama sein. Jetzt, wo der Kleine da ist, scheinen die alten Sorgen verflogen. Dafür steht eine andere Frage im Vordergrund: Wer bist du? •
EVELINE WALSER mag Geschichten in Textform oder auf der Improvisationsbühne. Seit Frühling 2014 ist sie bei der GrossmütterRevolution dabei und seit August in der Grossmutterrolle. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozents. www.migros-kulturprozent.ch
~ Projektgruppen der GrossmütterRevolution ~
DIE MANIFESTGRUPPE Die Manifestgruppe ist der politische Arm der GrossmütterRevolution. Der Name ist abgeleitet vom GrossmütterManifest, das 2011 mit einer bunten Demo in Zürich vorgestellt wurde: Unter den drei Titeln «Wir bieten», «Wir fordern» und «Wir haben erreicht» manifestieren die Frauen der GrossmütterGeneration darin ihre Anliegen. Die Mitglieder der Manifestgruppe sind an alters- und generationenpolitischen Fragen interessiert. Viele von ihnen waren früher aktiv in der Lokal- bis Nationalpolitik und in der Neuen
Frauenbewegung und haben sich beruflich und privat für Frauenfragen eingesetzt. Sie können es auch heute nicht lassen. Heute wird der thematische Fokus auf Fragen und Anliegen der aktuellen Lebensphase gerichtet, wie zum Beispiel die Pflege und Betreuung im hohen Alter oder die Solidarität innerhalb der eigenen und zur Enkelgeneration. Die Frauen der Manifestgruppe verstehen sich als Botschafterinnen der GrossmütterRevolution. Sie halten Referate, sitzen als Fachfrauen auf Podien und führen Workshops durch. Sie
schreiben Artikel und Leserbriefe, geben Interviews und mischen sich ein, wo sie es für nötig halten.
EINIGE AKTIVITÄTEN DER MANIFESTGRUPPE - 4. Juni 2011: 300 Frauen der GrossmütterGeneration verkünden in einer Demonstration auf dem Stauffacher in Zürich das GrossmütterManifest. - Mai 2012: die Litersturstudie «Das vierte Lebensalter ist weiblich» wird veröffentlicht. Die Studie findet bis ins Bundesamt für Sozialversicherungen grosse Beachtung.
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- Am 16. April 2014 demonstrieren 200 Grossmütter gegen den Kauf des Gripen auf dem Bundesplatz. Ein Mitglied der Manifestgruppe hatte die Aktion organisiert.
NÄCHSTE ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG Am Samstag, 13. Dezember 2014, 13.30 bis 17 Uhr im Migros-Hochhaus am Limmatplatz in Zürich führt die Manifestgruppe zusammen mit jungen Feministinnen der EnkelinnenGeneration unter dem Titel «Was bewegt uns – was trennt uns – was einigt uns?» eine öffentliche Tagung durch.
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
CHUR HOF BAHN
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TADT ALTS
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Die älteste Stadt der Schweiz kann mit einem eigens für Kinder entwickelten Stadtplan entdeckt und erobert werden. Chur bietet sehenswerte Museen, eine romantisch gelegene Kunsteisbahn und ein direkt an die Stadt angeschlossenes Wintersportgebiet.
WAS WIE WO 1
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KINDERSTADTPLAN Der besondere Stadtplan führt Kinder und Erwachsene durch die Churer Altstadt und endet in den drei kantonalen Museen. Diese haben ebenfalls einen Treffpunkt extra für Kinder mit weite-
BRAMBRÜESCH Nirgends kann man so leicht dem Alltag entschweben. Mitten aus der Stadt fährt die Brambrüeschbahn 1000 Meter in die Höhe. Oben erwartet einen eine weisse Märchenlandschaft
KINDERKAFI PLANATERRA Das Familienzentrum ist ein offener Ort für Eltern, Grosseltern und Gottis. Es bietet neben vielen Angeboten, Anregungen und Informationen auch ein Kin-
SPIELPLATZ QUADER Der grösste und beliebteste Spielplatz von Chur. Er richtet sich an alle Altersgruppen, verfügt über ein breites Spielgeräteangebot sowie eine Wiese, eine Wildhecke zum Verstecken und Ping-
ren Rätseln und Aufgaben. Bis 16 Jahre Gratiseintritt. Den Stadtplan kann man auf der Webseite von Chur Tourismus herunterladen oder im Infozentrum in der Personenunterführung am Bahnhof beziehen.
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RÄTISCHES MUSEUM Das Museum zeigt vor allem Objekte, die früher im Kanton Graubünden hergestellt oder benutzt wurden. Kinder erhalten einen Museumsschlüssel, mit dem sie Schätze aus vergangenen Zeiten und Geschichten aufschliessen dürfen. Bis Februar 2015 zeigt eine Sonderausstellung Spielsachen und Klassiker aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Nicht verpassen! Hofstrasse 1 www.raetischesmuseum.gr.ch
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KLEIN-WALDEGG Top-Aussicht, Spielplatz und Kindermenus bietet die Klein-Waldegg, das höchstgelegene Restaurant Churs. Hinter der Gaststätte beginnt gleich der Wald mit Spazier- und Wanderwegen. Montag ist Ruhetag.
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zu Fuss ~ Musical ~
JIMMY FLITZ CHINDERWIEHNACHT Die Münstermaus Jimmy Flitz wird auf der Suche nach dem Christkind von einem Spielzeugroboter und einem Patrizierkater begleitet. Die Drei jodeln sich über die Alpen, segeln übers Meer und wandern durch die Wüste ins Heilige Land. Die «Jimmy Flitz Chinderwiehnacht» von Roland Zoss ist eine moderne Weihnachtsgeschichte in 20 Mundartliedern und Erzählteilen. Sie verbindet Stadt und Land, Folk, volkstümliche Musik, Rap, Jodel, Soul, Kinderlied und Chorgesang. Mit bedeutenden Schweizer Musikern wie Knackeboul und Steff la Cheffe, Christine Lauterburg, Julian Sartorius, Res Schmid und vielen mehr. Feinste Mundart, inszeniert mit heiligem Respekt, Tiefgang und einer Prise Humor. ~MB So, 30.11. Michaelskirche Meiringen 15 Uhr So, 7.12. Stadtkirche Zofingen 14.30 und 17 Uhr Sa, 13.12. Franz. Kirche Bern 14.30 und 17 Uhr So, 21.12. Ref. Kirche Lenk 14.30 und 17 Uhr
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Vögel füttern im Engadiner Winter
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ür diese Winterwanderung können Grosseltern und Eltern die Kinder immer problemlos motivieren. Ziel sind die Vögel im Engadiner Bergwald, die den Wandersleuten auf die Hand fliegen. Ausgangspunkt ist der Bahnhof Pontresina. Von dort aus geht es kurz den Gleisen Richtung Samedan entlang, dann zweigt der Weg nach links in den Wald ab. Danach geht es stetig, aber nie steil ansteigend Richtung Stazersee. Mit einem geländetauglichen Kinderwagen ist der Weg auch im Winter befahrbar, aber man kommt ins Schwitzen. Gut ist, dass man immer wieder rasten und verschnaufen kann, weil die Kinder eine Schneeballschlacht machen oder im Wald Tannzapfen oder Stecken in unterschiedlichsten Formen und Grössen sammeln, die von den Erwachsenen mitgetragen werden müssen. Wehe, ein Ast wird liegengelassen! Das gibt Geschrei. Zum Glück haben die Erwachsenen einen überzeugenden Grund, Ruhe zu fordern. Denn Lärm vertreibt Vögel – und wegen denen ist die Wandergruppe hier. Wenn man die Anhöhe erreicht hat, weitet sich der Wald zu einer Lichtung, auf der mehrere Bänke zu einer Rast einla# 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
den. Wer kein Vogelfutter mitgenommen hat, kann sich vor Ort gegen eine kleine Spende mit einem Säcklein ausrüsten. Kinder und Erwachsene legen die Kerne auf die offene Hand. Dann braucht es Geduld, bis sich die ersten Vögel getrauen, einem das Futter wegzupicken. Nach einer Weile kommen immer mehr Meisen, und bald bricht ein Wettbewerb aus, wem mehr Vögel auf die Hand fliegen. Der Aufbruch gestaltet sich schwierig, weil die Kinder ewig sitzen bleiben wollen. Wer es dennoch weiter schafft, erreicht nach zehn Minuten den Stazersee, wo man sich in einem Restaurant (ab 5. Dezember offen) aufwärmen kann. Dann wandert man nach St. Moritz Bad oder Celerina weiter und nimmt dort den Bus oder Zug. Oder man geht denselben Weg zurück, natürlich mit längerem Zwischenhalt bei der Vogelfütterstelle. ~GG
ROUTE
Pontresina – Stazersee – Pontresina (oder nach Celerina/St.Moritz Bad) Distanz: 5 Kilometer Dauer: 2 Stunden 30 Minuten Anfahrt: Zug oder Bus nach Bahnhof Pontresina www.pontresina.ch
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~ Kinderoper ~
ROBIN HOOD IM OPERNHAUS Wenn seine Eltern nerven, startet Daniel am liebsten das Computerspiel «Robin Hood». Diesmal geht dabei aber etwas schief, und der Bogenschütze steht im Wohnzimmer der Familie Holz in Zürich. Daniels Mutter traut ihren Augen kaum und drückt so panisch auf der Computertastatur herum, dass Robin Hood wieder verschwindet. Aber plötzlich ist auch ihr Sohn Daniel weg… Nach Frank Schwemmers und Michael Frowins Oper «Die Schatzinsel» zeigt das Opernhaus Zürich nun ihre Abenteueroper «Robin Hood» für Kinder ab 6 Jahren. ~GG
~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 29.11. bis 31.12.14 – Zürich
12.12. bis 26.12.14 – Lenzerheide
Die Konferenz der Weihnachtsmänner wurde nach Zürich verlegt: Alle neun Weihnachtsmänner haben unglaubliche Talente und Fähigkeiten, aber eben auch Ecken und Kanten. Im Chapiteau auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon.
Eine eindrückliche Lichtinstallation und ein Weihnachtsmarkt mitten im verschneiten Eichhörnliwald. Täglich 17.30 bis 22 Uhr. Kinderkonzert von Hilfssherif Tom am Freitag, 26.12., 17.30 Uhr.
DIE WEIHNACHTSSHOW
20. und 28. Dezember 2014, 1., 2., 30. Januar 2015
04.12.14 bis 04.01.15 – Zürich
29.11.14 bis 04.01.15 – Zürich
Das Schauspielhaus Zürich zeigt im Pfauen die Geschichte der Brüder Löwenherz nach dem Kinderbuch von Astrid Lindgren, verschiedene Tage und Zeiten.
Top Akrobatik, träumerische Poesie, herzhafte Komik und musikalische Leckerbissen. Montag bis Samstag jeweils 14 Uhr und 19.30 Uhr, sonn- und feiertags um 14 Uhr und 17.30 Uhr.
www.circus-conelli.ch
30.11.14 bis 11.01.15. – Basel
DORNRÖSCHEN
Ein bezauberndes Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm in einer Fassung von Jonas Göttin. Ab 4 Jahren. Mittwochs, samstags und sonntags jeweils 15 Uhr (22.12.2014 bis 02.01.2015 keine Vorstellung), Basler Kinder Theater.
www.baslerkindertheater.ch
04. bis 07.12. 14 – Bremgarten
~ Singender Kondukteur ~
WINTERLICHE ZUGFAHRT INS LICHTERLAND «Alles einsteigen bitte, einsteigen!» schallt es über das Perron in Chur. Clà Ferrovia, der Kinder-Kondukteur, nimmt «Kurze» (sprich Kinder) und «Lange» (Erwachsene) mit auf fantastische Reisen mit der RhB. Die Fahrten im Dezember führen ins Lichterland. Während der Reise erzählt Clà Ferrovia den Kindern Geschichten und singt mit ihnen Adventslieder. Die Idee stammt vom Bündner Liedermacher Linard Bardill. Während die «Kurzen» gebannt den Erzählungen lauschen, geniessen die «Langen» die Fahrt im historischen «Filisurer Stübli» bei Kaffee und Kuchen. ~GG So, 7. 12., Sa, 13.12., und So, 14.12. Abfahrt beim Bahnhof Chur um 15 Uhr (Gleis 2), Rückkehr um 19.30 Uhr. Begrenzte Platzzahl, Reservation empfohlen, Tel. 081 288 65 65 oder railservice@rhb.ch. www.cla-ferrovia.ch
lenzerheide.com/zauberwald
www.himmelauferden.ch
CIRCUS CONELLI
www.opernhaus.ch
ZAUBERWALD UND MARKT
WEIHNACHTSMARKT
Über 320 Marktstände und ein reichhaltiges Kulturprogramm mitten in der Altstadt von Bremgarten (AG) sind auch dieses Jahr ein Publikumsmagnet.
www.weihnachtsmarkt.ch 04. bis 24.12.14 – Biel
WEIHNACHTSMARKT
Über 80 Häuschen und eine schöne Weihnachtsbeleuchtung locken nach Biel.
www.weihnachtsmarkt-biel.ch 12.12.14 – Chur
HÄNSEL UND GRETEL
Die Kinderoper des Komponisten Engelbert Humperdinck bringt den Kindern durch den eingängigen, volksliedhaften Ton die Musik nahe. Kammerphilharmonie Graubünden. Mit Musikern der Kleinen Oper Bad Homburg. Für Kinder ab 5 Jahren. Im Theater Chur, 14 Uhr.
www.kammerphilharmonie.ch
# 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
DIE BRÜDER LÖWENHERZ
www.schauspielhaus.ch
31.12.14 – Urnäsch und andere
SILVESTERCHLAUSEN
Eindrücklicher Brauch zum Silvester in Urnäsch, Herisau, Hundwil, Stein, Waldstatt, Schwellbrunn und Schönengrund. Findet auch am 13. Januar statt, dem «alten Silvester».
www.appenzellerland.ch 18.01.15 – Zürich
ABC-KONZERT
Musikerinnen und Musiker des Zürcher Kammerorchesters spielen, Jolanda Steiner erzählt «Das Traumfresserchen». Für Kinder von 5 bis 7 Jahren.
www.zko.ch
18.01.15 – Diverse Skiorte
WORLD SNOW DAY
Ab auf die Piste: Der World Snow Day wird vom Internationalen Ski Verband (FIS) lanciert. Diverse Skigebiete in der Schweiz machen mit und offerieren an diesem Tag ermässigte Tageskarten oder Schnupperkurse.
www.world-snow-day.com 24. und 25.01.15 – Luzern
RUND UM DIE BAUSTELLE
Die Baumaschinen-Messe BAUMAG, eigentlich für Fachpersonen gedacht, ist für alle baumaschinenbegeisterten Enkelkinder ein unvergessliches Erlebnis. Zu sehen sind Baufahrzeuge, Baumaschinen, Hebezeuge, Baugeräte, Werkzeuge und vieles mehr. Messegelände Allmend, jeweils 9 bis 17 Uhr.
www.baumaschinen-messe.ch
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~ Service ~ BASTELN
Farbiger Baumschmuck Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)
Die bunten Figuren in den mit Moos und anderem Material umwickelten Ringen bringen Farbe an den Christbaum.
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Bastel-Freude für Sie und Ihre Enkelkinder
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Mandeln in alten Zuckerdosen Dieses Geschenk sieht hübsch aus und schmeckt allen. Aber Vorsicht: Meist probieren die Kinder beim Machen so viel, dass fast keine Zuckermandeln übrig bleiben.
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SO GEHT`S 1 Wasser mit Zucker und Vanillezucker aufkochen.
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3 Auf einem Backblech auskühlen lassen.
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Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr.» Werd Verlag, 192 Seiten, 49.90 Franken. www.werdverlag.ch
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Kinderlieder zum Mitsingen, Beruhigen, Wiederentdecken, Einschlafen ...
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Dorma Bain Schlaflieder für Kinder und für Eltern zum Entspannen Rahel Sohn
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1 Gian Andrea 1 Gian Andrea 2 Carla 2 Carla 3 Ich ghöre 12 Schlafe, es Glöggli3 mein 4 Schlof, 13 Die Blümele Prinzche 12 nSchlafe, Chindli, schlof Ich ghöre es Glöggli mein in, sie schlafen 4 Schlof, 5 Nie müed 13 Die Blümele Prinzchen Chindli, schlof 14 Bajuschki baju in, sie schlafen 5 Nie müed 6 Ein Stimm’ 15 Dorma 14 Bajusch bain ki baju beginnt 6am 7 Ade zur 16 Am Himmel 15 Dorma Ein Stimm’ sachtbeginnt guten Nacht Abend bain stoht es16 am 17 Stärnem 7 Ade zur 8 Au clair Sternli Am Himmel sacht uet guten Nacht Abend de la lune stoht es Sternli 8 Au clair 9 Guten Abend, 18 Tutta 17 Stärnem de la lune nanna tgu uet gut’ Nacht 9 Guten Abend, 10 Guter Mond 19 Dormi, 18 Tutta nanna dormi, bel bambin tgu 10 Guter Mond gut’ Nacht 20 Der 11 Weisst 19 Dormi, Mond ist aufgega du, wieviel dormi, bel bambin Sternlei 11 Weisst 21 ngen 20 n stehen Wiegenlied Der Mond ist du, wieviel aufgegangen Sternlei 22 21 Wiegenl n stehen La Le Lu ied 22 La Le Lu
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und der Service ist an diesem Abend schnell, zuvorkommend und bestens gelaunt: Der Kellner lacht oft. Da die Läden in der Markthalle am frühen Abend noch offen sind, gehen die Kinder mit ihrem Taschengeld auf Erkundungstour. Zurück kommen sie mit zwei Cocifröschen und einer Kokosnuss, die den Vater am nächsten Tag beim Öffnen an den Rand der Verzweiflung bringen wird. Doch an diesem Abend ist das noch weit weg. Da geniesst er zusammen mit seiner Frau Moules, die zart sind und an einer leichten Rahmsauce serviert werden, die hervorragend abgeschmeckt ist (29.50 Franken pro Portion inklusive Pommes Allumettes). Der Tochter schmecken die Muscheln ebenfalls sehr, der Sohn ist weniger begeistert. Dafür werden nochmals Pommes Allumettes nachbestellt. Am Schluss gibt es noch je eine Kugel Glacé für die Kinder sowie Espresso für den Vater. Dann macht sich die Familie auf den Heimweg – im Schneckentempo. ~GG
Rahel Sohn
Mutter und die Kinder. Dafür schmecken sie gut, erwidert der Vater. Dann sagen die anderen drei: «Wäähh!» Kürzlich kamen sie fast nicht mehr aus dem Wäähh-Sagen heraus. Die Familie war auswärts essen im Restaurant Markthalle in Zürich, und auf der Tageskarte standen Schnecken, die der Vater sogleich bestellte. Kurze Zeit später stand die Portion mit sechs Schnecken (12 Franken) vor ihm. Zu seiner Enttäuschung wurden sie ohne Häuschen und deshalb auch ohne das spezielle Schnecken-Essbesteck serviert, dessen Handhabung er seinen Kindern gerne vordemonstriert hätte. Doch die Enttäuschung verflog bald. Die Schnecken waren zart, und die Butter mit Knoblauch und Petersilie, die um sie herumfloss, passte hervorragend. Trotz des väterlichen Lobes wollte niemand sonst am Tisch probieren. Die Kinder warteten lieber auf ihre Pommes Allumettes (7.50 Franken). Die extra dünnen Pommes Frites sind ihre erklärten Lieblinge, und nirgends werden sie besser gemacht als in der Markthalle, finden Sohn und Tochter, die lange in der Nähe gewohnt und deshalb schon ein paar Mal davon gekostet haben. Die Eltern bestätigen das Lob gerne.
dorma bain
Das Restaurant in der Markthalle unter den Viaduktbögen gefällt der Familie nicht nur der Pommes Allu mettes wegen. Die Atmosphäre ist locker, Kinder sind willkommen,
dorma bain
S
chnecken sind bei den meisten Familienmitgliedern nicht hoch im Kurs. Sie fressen Pflanzen im Garten, sind schleimig und nicht gerade hübsch, finden die
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Baden ist viel mehr als bloss sich Saubermachen. Wer ins warme Nass eintaucht, lässt die Seele baumeln. Auf die Entspannung reagiert der Körper sogleich: Die Atmung verlangsamt sich, wird regelmässiger und tiefer. Durch den Druck und den Auftrieb des Wassers stellt sich ein wohliges Gefühl der Schwerelosigkeit ein. Gleichzeitig wird die Durchblutung sanft angeregt. Die Wärme des Wassers aktiviert die Aufnahme der pflegenden, stimulierenden oder beruhigenden Bade-Essenzen. Sie sind das A und O fürs Wohlbefinden. Schaumbäder sind ihren Ruf los, die Haut auszulaugen, Baden in Milch überzeugte bereits Kleopatra, und Mineralsalze aus dem Toten Meer kann man auch in der eigenen Wanne geniessen. Bei Erkältung und verstopfter Nase bringen einige Tropfen Eukalyptus-Öl Linderung. Wer abends müde in die Federn sinken möchte, badet maximal 15 bis 20 Minuten bei 38 Grad Celsius. Übersteigt die Wassertemperatur 38 Grad, ist mit erhöhtem Puls, ja sogar Schlafstörungen zu rechnen. «Helden» duschen sich nach dem Bad eiskalt ab, es soll das Immunsystem stabilisieren. Last, but not least: So richtig gemütlich wird es im Badezimmer, wenn statt des grellen Neonlichts eine Kerze brennt. ~AF
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~ Service ~ GESUNDHEIT
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Stot
tern
S
tottern hat laut australischen Forschern nicht nur keinen Einfluss auf die Sprachentwicklung, sondern befällt vorwiegend Kinder mit einer guten Sprachfähigkeit. Bisher gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen über die Auswirkungen des Stotterns auf die Sprachentwicklung. Ein Australisches Forscherteam untersuchte nun den Einfluss des Stotterns auf die Kommunikations- und Sprachfähigkeiten der Kinder. Dafür analysierten sie Daten aus zwei Längsschnittstudien. Die
tern, als auch die Kinder der Kontrollgruppe entwicklungsgerechte Sprachfertigkeiten besitzen», hält die Co-Autorin Amy Watts fest. Dies sei beruhigend, weil Sprachkenntnisse die Entstehung und den Verlauf des Stotterns demnach nicht beeinflussen könnten. Stottern habe keine negativen Auswirkungen auf die Sprachentwicklung, so Watts. Die Forschungsarbeit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die teilnehmenden Kinder ausgewählt wurden, noch bevor sie zu
Befunde aus diesen Studien zeigen, dass die stotternden Kinder eine höhere Sprachkompetenz als die nicht stotternden Kinder erzielten. «Es ist ein faszinierendes Ergebnis, aber wir wissen nicht, ob dieser Unterschied bis zu einem Alter von sechs oder sieben Jahren anhält. Bedeutend ist, dass sowohl Kinder, die stot-
stottern begonnen hatten. ~MB Quelle: ABC Science, International Journal of Speech Language Pathology
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Ihre AHV-Rente ist nicht sicher
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b Sie sich auf Kürzungen der AHV-Rente einstellen müssen, hängt erheblich von Ihrem Alter ab. Denn in der AHV werden die jungen Generationen deutlich
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stärker belastet. Unklar ist, ob diese Jungen den Generationenvertrag langfristig einhalten können – und angesichts ihrer Schlechterstellung dazu auch bereit sind. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die AHV-Renten schon in den nächsten zehn Jahren gesenkt werden. Zwar erreichten die ersten geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge bereits 2008 das Rentenalter. Doch die meisten Babyboomer sind noch erwerbstätig und zahlen – noch – in die AHV ein. Der AHV-Ausgleichsfonds, derzeit mit etwa 43 Milliarden Franken gefüllt, wird voraussichtlich zwischen 2025 und 2030 durch die steigende Zahl der Rentnerinnen und Rentner von heute etwa 1,5 Millionen auf 2,2 Millionen leer gefegt sein. GEWINNER BEI DER AHV Personen ab 80 Jahren haben grosses AHV-Glück. Sie mussten während ihrer Erwerbstätigkeit einen deutlich geringeren Lohnanteil an die AHV abgeben als heutige Erwerbstätige. Zusätzlich wurde ihnen bei 20 vollen Beitragsjahren für Beitragslücken vor 1979 ein Beitragsjahr geschenkt, ab 34 vollen Beitragsjahren sogar 3 Beitragsjahre. Gleichzeitig erhalten sie deutlich höhere AHV-Ren-
ten als noch ihre Eltern: Die AHV-Maximalrente liegt heute real (d.h. kaufkraftbereinigt) sechs mal höher als bei Einführung der 1. Säule im Jahre 1948. Und zu guter Letzt
werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Reduktion ihrer AHV-Rente hinnehmen müssen. Die heute 65- bis 79-Jährigen müssen hingegen schon mit Einschränkungen rechnen. Heute 65-jährige Frauen, die erwarten können, noch gut 20 bis 30 Jahre zu leben, müssen davon ausgehen, dass es im sehr hohen Rentenalter zu AHV-Rentenkürzungen kommen könnte. Denn ab 2035 sind alle Babyboomer in Rente, und die Ausgaben der AHV übersteigen dann deutlich deren Einnahmen. Falls Sanierungen der AHV ab 2030 durchgeführt würden, wären sie davon bloss für wenige Jahre betroffen. Das wenig erfreuliche Fazit: Falls Sie nicht heute schon zu den älteren Rentnern gehören, ist Ihre AHV-Rente nicht sicher. •
~ Schulrecht ~
AUSKUNFTSRECHT Die Eltern haben als gesetzliche Vertreter gegenüber der Schule und dem Lehrbetrieb ihrer minderjährigen Kinder ein Auskunfts- und Einsichtsrecht. Den Grosseltern hat der schweizerische Gesetzgeber kein eigenes Informationsrecht eingeräumt. Auch nicht, wenn sie einen wesentlichen Teil der Betreuung der Enkel übernehmen. Um über die schulischen Belange informiert zu sein, lassen Sie sich die Zeugnisse und Prüfungsnoten von den Eltern oder volljährigen Enkeln zeigen. Mit einer Vollmacht des sorgeberechtigten Elternteils ist es möglich, an Besuchstagen und Elternabenden teilzunehmen und Gespräche mit den Lehrpersonen zu führen. Stehen Sie auf der Kontaktliste, werden Sie im Notfall auch angerufen.
MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Rappold & Partner. www.rapplaw.ch
NILS AGGETT ist verantwortlich für den Bereich Pension Services und leitet die Vorsorge-Initiative bei UBS. # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
~ Service ~ LESEN
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~ Helen Stephens ~ ~ Robert Seethaler ~
EIN GANZES LEBEN Nach dem Tod der Mutter, an die er sich kaum erinnern kann, kommt der vierjährige Andreas Egger auf den Hof des Grossbauern Kranzstocker. Für den entfernten Verwandten ist der schweigsame Junge nur eine billige Arbeitskraft, die widerwillig aufgenommen, schäbig behandelt und geschlagen wird. Doch Andreas wächst trotz seines Hinkens zu einem starken Mann heran und findet bei dem Bautrupp, der die ersten Seilbahnen im Tal baut, eine Stelle. Und er trifft die Kellnerin Marie, die ein bisschen nach Schweinebraten riecht. Sie wird seine grosse Liebe, und mit ihr will er getrost in die Zukunft blicken. Doch das Glück hält nicht lange. Egger findet sich auch damit ab. Nach dem Krieg und langen Jahren in Russland kehrt er ins Dorf zurück, wo er sich seinen Lebensabend verdient, indem er Touristen ins Gebirge führt. Obwohl «vieles unerreichbar geblieben oder ihm kaum erreicht wieder aus den Händen gerissen worden ist» blickt Egger versöhnt auf sein Leben zurück. «Er hatte das Gefühl, dass vieles gar nicht so schlecht gelaufen war.» Robert Seethaler, der schon mit seinem vorherigen Roman «Der Trafikant» überzeugt hat, beweist mit diesem kleinen Roman erneut sein Können. ~BM Hanser Berlin, 2014, 160 Seiten, 28 Franken, ISBN 978-3-446-24645-4
ALS PAULA DEN LÖWEN VOR OMA VERSTECKTE Eltern sind manchmal ziemlich seltsam, wenn es darum geht, einen Löwen im Haus zu haben. Das erfährt Paula im ersten Buch von Helen Stephens mit dem Titel «Wie
~ Stefanie Kremser ~
DER TAG, AN DEM ICH FLIEGEN LERNTE Die kleine Luisa wächst in der WG ihres Vaters Paul auf. Ihr
man einen Löwen versteckt», als sie versucht, den ihr zugelaufenen Löwen bei sich zuhause unterzubringen. Der Löwe kann aber der Mutter und allen Stadtbewohnern beweisen, dass er nett ist, und wohnt jetzt bei der Familie. Im neuen Buch der Engländerin steht Paula vor einem neuen Problem. Ihre Grossmutter kommt zu Besuch und hat keine Ahnung, dass ein Löwe im Haus ist. Omas werden manchmal etwas unruhig, wenn ein Löwe im Zimmer sitzt. Aber Oma sieht schlecht und merkt nichts vom Geheimnis. Sie ist damit beschäftigt, den ganzen Abend Sandwichs zu schmieren, und füttert damit den riesigen Koffer, den sie mitgebracht hat. Jetzt weiss Paula: Auch Oma versteckt etwas! Die Geschichte ist mit warmherzigen, witzigen Bildern illustriert und eignet sich zum Vorlesen für Enkelkinder ab 4 Jahren. ~AK
fehlt es an nichts, und sie fühlt sich wohl dort. Über Aza, ihre brasilianische Mutter, die kurz nach Luisas Geburt verschwunden ist, wird nicht gesprochen. Erst als Luisa älter wird, beginnt sie nach ihrer Mutter zu fragen. Paul sieht ein, dass es nun an der Zeit ist herauszufinden, weshalb Aza die beiden damals verlassen hat. Zusammen mit Luisa reist er auf Azas Spuren in ein bayrisches Dorf, von wo 1893 viele Einwohner nach Brasilien ausgewandert sind. Dort stossen sie auf eine alte Verwandte von Aza, die spannende Familiengeschichten zu erzählen weiss. Mit neuen Hinweisen machen sich Luisa und Paul auf nach Sao Paolo. Bunt und atmosphärisch erzählt dieser Roman über die Suche nach den eigenen Wurzeln und die Kraft von Familienlegenden. ~BM
Atlantis Verlag, 26 Franken, 32 Seiten, ISBN 978-3-7152-0639-4
Kiepenheuer & Witsch,2014, 304 Seiten, 30.50 Franken, ISBN 978-3-462-04705-9
Erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer, Buchhändlerinnen der Buchhandlung Librium in Baden, die eben mit dem renommierten Julius-Campe-Preis ausgezeichnet wurde. www.librium.ch # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
~ Service ~ LESEN
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~ Prix Chronos ~
Mitlesen, diskutieren und nominieren
D
er Prix Chronos ist ein nationales Leseprojekt, bei welchem Kinder und ältere Personen Bücher lesen und bewerten. Bereits zum elften Mal führt Pro Senectute in Zusammenarbeit mit Pro Juventute den Prix Chronos in der Deutschschweiz durch. Aus fünf ausgewählten Büchern können die Teilnehmenden ihren Favoriten wählen. Alle Geschichten befassen sich mit Generationenbeziehungen und leisten mit Charme und Humor einen Beitrag zum besseren Verständnis zwischen Jung und Alt. Um das Verständnis zwischen den Generationen nicht nur in Büchern, sondern auch persönlich zu erleben, werden die Geschichten in Diskussionsrunden zwischen Jung und Alt besprochen. Die Lesegruppen sind bunt gemischt:
Pfarreigruppen machen mit. Insgesamt nehmen in der französisch- und in der deutschsprachigen Schweiz jedes Jahr mehr als 3000 Jugendliche zwischen zehn und zwölf Jahren sowie rund 500 Seniorinnen und Senioren teil. Diese bestimmen das Siegerbuch, welches anlässlich eines exklusiven Konzerts mit dem Rapper Knackeboul im April 2015 ausgezeichnet wird. Wie die Teilnehmenden mitlesen, ist offen: Ob allein, daheim oder als Schulklasse, als Grossmutter mit dem Enkel oder als altersgemischter Lesezirkel, als Bibliothek oder Alterseinrichtung – mitmachen können Einzelpersonen und Gruppen. Alle Teilnehmenden wählen schliesslich ihre Buchfavoriten und schicken ihren ausgefüllten Wahlzettel an Pro Senectute
Grosseltern-Enkel-Paare, Schulklassen, Altersheime und auch
Schweiz.
ZUR WAHL STEHEN FOLGENDE BÜCHER Roddy Doyles Roman «Mary, Tansey und die Reise in die Nacht» erzählt die Geschichte von vier Generationen irischer Frauen, die sich manchmal auch erst nach dem Tod treffen.
In Peter Härtlings Buch «Hallo Opa – Liebe Mirjam» verständigen sich die Generationen viel alltäglicher, nämlich via E-Mail.
«Mein Opa und ich und ein Schwein namens Oma» von Marjolijn Hof erzählt die kuriosen Abenteuer eines ungleichen Dreiergespanns, bei dem das Schwein «Oma» vielleicht gar nicht die wildesten Tollheiten im Sinn hat.
Ebenfalls um Tiere dreht sich die Geschichte von «Herr und Frau Hase». Diese sind «Superdetektive» und übernehmen in Polly Horvaths Roman liebend gerne den Fall von Marlene. Deren Eltern wurden nämlich von Füchsen entführt.
In Hervé Jaouens Buch «Pardon Monsieur, ist dieser Hund blind?» bringt schliesslich die mit Alzheimer diagnostizierte Grossmutter ein Familienleben ganz schön durcheinander. Erst der Inhalt eines alten Reisekoffers macht das Leben der Grossmutter für ihre Enkelin verständlich.
Anmeldeformulare gibt es auf der Prix-Chronos-Website oder per E-Mail: prix.chronos@pro-senectute.ch oder Tel. 044 283 89 81. Einsendeschluss für die Wahlzettel ist Ende Februar 2015, die Preisverleihung findet Ende April 2015 statt.
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~ Service ~ GESCHENKTIPPS
~ Wheely Bug ~
~ Disney ~
~ Kugelbahn ~
DIE FLIEGENDE FEE
FÜR KLEINE UND GROSSE TÜFTLER
Der Wheely Bug-Igel auf Rädern dreht rückwärts, vorwärts, seitwärts und um sich selber. Kinder können ihn schieben, ziehen, liebkosen, drücken und auf ihm reiten. Das Fahrzeug fördert
Auf Knopfdruck beginnt Tinkerbell mit ihren Flügeln zu schlagen und saust wie ihr echtes Vorbild aus der Geschichte von Peter Pan durch die Luft. Ein magischer Moment, würde nicht der Motor surren. Die kleine Fee spürt mittels Luftdruck, wann sie einem Gegenstand oder einer Kinderhand zu nahe kommt und schwebt dann aufwärts - bis zu drei Metern. Mit etwas Übung lässt sie sich so sogar lenken.
Motorik, Koordination und Gleichgewicht. Der Igel besteht aus einem robusten, schaumverstärkten Körperkern, gepolstert mit weichem Schaumstoff, der mit festem, abwaschbarem Polyurethan überzogen ist. Geeignet für alle Böden. ~GG
Trotz ihrem filigranen Aussehen ist die Fee erstaunlich robust und hält auch den einen oder anderen Absturz aus. Es lohnt sich, die sechs AA-Batterien (müssen extra gekauft werden) bereits vor dem Schenken in die Ladestation einzusetzen und Tinkerbell aufzuladen. Nur so kann sie gleich nach dem Auspacken davonschweben. ~MB
Wheely Bug, ab 1 Jahr, erhältlich unter anderem bei Pastorini, 139.90 Franken
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IGEL AUF ROLLEN
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Die Kugelbahn von Hubelino bietet von einfachen Aufbauten bis zu komplexen Bahnen unendliche Variationen. Die Teile werden wie Legosteine ineinander gesteckt, sodass nichts verrutschen oder umkippen kann und die Kugel immer sicher ins Ziel rollt. Die kleinen Baumeister setzen sich spielerisch mit dem Thema Schwerkraft und Beschleunigung auseinander und schulen so neben ihren motorischen Fähigkeiten auch das logische Denken. ~GG Kugelbahn Hubelino, Starter-Baukasten mit 85 Teilen, für Kinder ab 3 Jahren, erhältlich unter anderem bei Pastorini, Zürich, für 89.90 Franken
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~ Service ~ SPIELE
76 ~ Aus alter Zeit ~
D'SCHUAH ABSCHLAGA
MONZA Dieses Spiel lieben Kinder. Und Erwachsene, die nicht gerne Spielanleitungen lesen. Denn man kann einfach das Spielfeld aufklappen, sich ein Auto aussuchen und losflitzen. Dazu würfelt man mit sechs Farbwürfeln gleichzeitig, was für manche Kinderhände die grösste Herausforderung ist. Das Auto fährt die Felder vor, deren Farben gewürfelt wurden. Aber welche der
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
D
~ Tipp ~
ieses Geschicklichkeitsspiel wurde von Kindern in der gesamten Alpenregion gespielt. In den Gemeinden des Averstals hiess es «D'Schuah abschlaga». In anderen Ortschaften war es unter dem Namen «Schüehli abeschloh» oder «Speck aper haua» bis ins 19. Jahrhundert hinein weit verbreitet. Früher benutzte man dafür einen stabilen Hirtenstab und legte ihn mit beiden Enden auf je einem Stuhl oder Schemel ab. Was auch immer man verwendet, wichtig ist, dass der Stab dick genug ist und nicht durchbiegt oder bricht. Auf der Sitzfläche eines der beiden Stühle wird rechts und links vom Stab je
ein Schuh aufgestellt. Der Spieler nimmt nun einen Stock zur Hand, setzt sich in Richtung der Schuhe auf den Stab, hebt die Füsse vom Boden und versucht, ohne den Boden zu berühren, sich frei schwebend auf dem Stab zu halten. Gelingt das, beginnt der wirklich akrobatische Teil des Spiels. Der Spieler muss sich nach vorne beugen und versuchen, die Schuhe nacheinander mit seinem Stock herunterzuschlagen. Achtung: Das Spiel ist sehr viel schwieriger, als es klingt. Man sollte deshalb den Boden mit Decken und Kissen auslegen, damit sich niemand weh tut. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
Farben nehme ich zuerst und welche Rennstrecke fahre ich? Hier gilt es erste taktische Überlegungen anzustellen. An zwei Stellen ist es eng. Reifen versperren den Weg. Lila und rot sind gefragt, sonst bleibt das Auto stecken. Gewonnen hat, wer als erster im Ziel ist. Manche Kinder spielen das Spiel auch alleine und träumen von ihrem Leben als Rennfahrer. Möchte man das Spiel verlangsamen oder erschweren, spielt man es einfach mit weniger Würfeln. ~MT Monza, ab 4 Jahren, für 2 bis 6 Spieler, Haba, 24.90 Franken
~ Service ~ TIPPS
~ Medien ~
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~ Club ~
WENN HITS JUNG HALTEN Begeistert teilte mir ein guter Freund mit, dass die Songauswahl des Liederbuchs «Alperose» genau seiner eigenen heimlichen «Best of»-Liste entspreche. Nur schade, dass die Pro Senectute als Herausgeber fungiere, so alt fühle er sich mit seinen 47 Jahren noch nicht. Dies war im Frühling dieses Jahres. Das Liederbuch für Jung und Alt hat sich in der Zwischenzeit Alperose - Das Liederalstill und heimlich zu einem Bestseller entwickelt bum, erhältlich im Fachund ist seit der Lancierung im Mai bereits über handel, bei Weltbild und zehntausend Mal verkauft worden. bei Pro Senectute. 19.95 Franken. Diesem Umstand trägt Universal Music Schweiz Rechnung und gibt im Dezember die CD «Alperose – das Liederalbum» heraus. Auf dieser CD singen 22 bekannte Schweizer Künstler – Polo Hofer, Bligg, Peter Reber, Stephan Eicher, Beatrice Egli, Maja Brunner und viele mehr – 22 Songs aus dem Liederbuch von Pro Senectute. Schon heute bin ich gespannt, was mein Freund zur CD meint, wenn ich ihn Ende Dezember zu seinem 48. Geburtstag damit überraschen kann.
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PETER BURRI FOLLATH, Mitarbeiter bei Pro Senectute Schweiz
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# 03 ~ 2014
Weihnachtsgeschenke? Was schenken wir unseren Grosskindern?
~ Service ~ MULTIMEDIA
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Digitale Vielfalt statt analoger Schmalkost Von KURT HAUPT (Text)
Nächstes Jahr werden auch die letzten analogen Fernsehsender vollständig verschwinden. Die Umstellung auf digitalen Kabelempfang bringt bessere Bildqualität, meist über 100 Sender und für einige auch ein neues, smarteres TV-Gerät.
A
lle paar Monate herrscht in der Schweizer-Fernsehlandschaft Aufregung, weil auf älteren TV-Geräten statt Spannung nur noch Bildrauschen zu sehen ist. Die Kabel-Fernsehversorger reduzieren schrittweise das Angebot analoger Sender, im nächsten Jahr werden sie komplett verschwinden. ZAUBERWORT DVB-C Wer nur einen wenige Jahre alten Fernseher hat, muss meist nur zur Bedienungsanleitung greifen, um von der moderneren digitalen Sendervielfalt zu profitieren. Denn aus der Antennendose an der Wand kommen schon seit Jahren gleichzeitig analoge und digitale Fernsehsignale. Einige TV-Nutzer wagten aber
bisher nicht, ihr TV-Gerät umzustellen. Einige wenige besitzen aber auch sehr alte TV-Geräte, wie beispielsweise Röhren-Modelle, die überhaupt kein Digitalfernsehen empfangen können.
DEN NEUEN TV SIMULIEREN Wer wissen will, wie der neue Fernseher zu den Möbeln passt, kann sich auch von einem App für Smartphones und Tablets helfen lassen. Mit «2013 Samsung Smart TV AR» (Android) kann man auf dem Handy-Display live die eigene Stube betrachten, in welche der neue Fernseher massstabgerecht eingeblendet wird.
# 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
Der Fachbegriff für digitalen Fernsehempfang lautet DVB-C. Beherrscht das eigene Gerät bereits DVB-C, muss man einmalig einen Sendersuchlauf durchführen. Dadurch findet der Fernseher die meist über 100 digitalen Sender. Für diesen Suchlauf muss man meist via Fernbedienung spezielle Angaben wie Netzwerk-ID und Frequenz eintippen. Diese erhält man von seinem Kabel-TV-Anbieter oder Fachhändler. Abonnenten von UPC Cablecom können sie auf der Internetseite www.upc-cablecom.ch/de/support/tools/setup-id/ abrufen. NEUER TV STATT KONVERTER Ist der vorhandene Fernseher nicht in der Lage, digitales TV zu empfangen, empfiehlt sich die Anschaffung eines neuen Gerätes. Zwar gibt es Konverterboxen, welche die neuen digitalen Signale für alte TV-Geräte «verdaubar» machen. Bezüglich Bildqualität und Bedienkomfort sind sie aber nur eine Notlösung. Neue Fernsehgeräte beherrschen durchwegs DVB-C. Meist ist auch DVB-S integriert, was auch den Empfang von TV via Satellitenschüssel möglich macht. Kaum gebraucht wird die Empfangsart DVB-T, mit der sich lediglich einige Schweizer Sender mit einer kleinen Antenne aus der Luft empfangen lassen. Wer seinen alten Röhren-Fernseher ersetzt, spart mit dem Neuen auch Platz und Strom. In jedem Fall bieten moderne TV-Geräte auch mehr Bild- und Tonqualität. Weil das Bild aus bis zu 1920x1080 Punkten (Full-HD) zusammengesetzt wird, sind mehr Details zu erkennen. Komfortabel sind auch die sogenannt «smarten» Funktionen neuer Fernsehgeräte. So gelangen Inhalte aus Internet und Heimnetzwerk einfach auf den Fernseher. Wer einen guten Smart-TV mit einer kleinen Festplatte für unter 100 Franken aufrüstet, kann ferner jederzeit eine Sendung per Tastendruck pausieren und nach dem Ausflug zum Kühlschrank fort-
~ Service ~ MULTIMEDIA
4K/UHD – BILDQUALITÄT DER ZUKUNFT Ein Fernsehbild, das von einem Blick durchs Fenster kaum mehr zu unterscheiden ist: Diese Qualität bieten modernste Fernsehgeräte mit 4K/UHD-Auflösung. 3840×2160 Bildpunkte sorgen für perfekte Schärfe und Realitäts-Feeling, das Bild ist also doppelt so fein wie bei Full-HD (1920 x 1080), Allerdings gibt es heute noch keinen Fernsehsender, der in UHD ausstrahlt. Das Schweizer Fernsehen sendet beispielsweise erst mit 720 Bildzeilen und wird noch jahrelang nicht auf 2160 Zeilen umstellen. UHD-Fernseher rechnen allerdings bereits heute das Bild auf ihre höhere Auflösung um, was meist einen besseren Bildeindruck verschafft. Wer den Videomietdienst Netflix abonniert, kann allerdings bereits einige wenige TV-Serien in 4K/ UHD-Auflösung geniessen. Das Angebot wird ausgebaut, und auch andere Anbieter werden folgen. Auch eigene Fotos lassen sich bereits in maximaler Auflösung auf UHD-Geräten anzeigen, und erste Videokameras können schon in UHD private Filme erzeugen. Wer einen 4K/UHD-Fernseher kauft, sollte sicherstellen, dass dieser für die Zukunft gerüstet ist. Mindestvoraussetzung sind dann folgende technischen Standards: HDMI 2.0, HDCP 2.2 und HEVC/H.265.
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setzen. Die Festplatte ersetzt sogar den Videorecorder. Auf ihr lassen sich hunderte Stunden Lieblingsfilme speichern. Smart-TVs lassen sich teils auch einfacher bedienen. So kann man beispielsweise auf dem Tablet das digitale Programmheft (EPG) lesen und eine Sendung antippen, damit auf diese umgeschaltet oder sie später aufgenommen wird. GRÖSSE IST NICHT ALLES Beim Kauf des neuen TV-Gerätes muss man sich primär für eine Bildschirmgrösse entscheiden. Damit der neue TV zur Stubeneinrichtung passt, sollte man sich vorgängig einen Karton mit den Gerätemassen zurechtschneiden und so prüfen, welche Bildschirmgrösse noch zur Einrichtung passt. Je grösser der Fernseher ist, desto weiter davon sollte man auch sitzen. Die Faustregel für Full-HD-Geräte lautet: Minimalabstand = Bilddiagonale x 1.5. Bei einem 46-ZollTV sollte man mindestens 1,8 Meter entfernt sitzen. Bei 4K/UHD-Modellen ist der Abstand kleiner. Im Internet kann man auf www.rtings.com/info/television-size-to-distance-relationship den optimalen Abstand berechnen lassen.
SERVICE LOHNT SICH Bei der Anschaffung des neuen Fernsehers sollte man sich letztlich nicht nur von Schnäppchenpreisen blenden lassen. Gute Fachhändler offerieren neben dem Verkauf auch umfangreiche Servicepakete, die zum Beispiel auch eine «sorglos» Garantieverlängerung bis zu 6 Jahren beinhalten. Diese reichen von der Lieferung über Installation und Ersteinrichtung für TV und Internetverbindungen bis zu einer kurzen Einführung für die Bedienung des neuen Stubenfreundes. Auch die Entsorgung des Altgerätes gehört dazu. Insbesondere wer den neuen Fernseher zeitgemäss an die Wand schrauben lässt, sollte dafür einen Fachmann beiziehen. Ihren Fachhändler finden Sie ganz einfach unter www.euronics.ch. •
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7 Magierlicht oder Angebot für das jüngste Kinopublikum. 13 …‘ ….., mit Rosen bedacht. 14 Heiliger der Städte? Nicht ländlich. 15 Der schreibende Pfarrer aus Lützelflüh. 16 In der Liebe enthaltener Nadelbaum. 17 Mit Meer treibt er Tränen in die Augen. 20 Geköpfter französischer Feind. 21 Lieber bei Wörtern als bei Paaren. 23 Diese Analyse kommt Verbrechern und Vätern auf die Spur. 24 auf…:Einsatzart von Grosseltern. 25 Heizquelle mit P am Kopf oder umgangssprachliches Schlafen in Deutschland. 28 Nach Duden: schuldbewusst, Gebrauch gehoben. 29 Wenn die Sirenen oder die Enkel heulen. 32 Englisches Schmiermittel. 33 ..inken, ..änen, ..äumen, 34 Hüllt ein und verbirgt wenig (é=e). 35 Der grüne Verkehrsclub in der Romandie. 36 Die Musikrichtung kommt von Schlagen, der Vorname vom Glückseligen. 37 Darin schwimmt das Krokodil um des Reimes willen. 38 Bestünde Elba aus mehreren Inseln, wären sie das für Napoleon.
senkrecht (j=i) 1 Sonntagabend in der Krimi-Röhre. 2 In dieser Villa haust die Pippi. 3 Naturbedingte Grosselterneigenschaft. 4 Nicht unbedingt die Erziehungsdevise von Grosseltern. 5 Liefereinheit aus Inhalt und Verpackung. 6 Steht vor der Schwarzenbach und der Pröll. 7 Bei denen gibts meist ein Kinderbillett für die Enkel. 8 Ohne sie steht manches Spielzeug still. 9 Mit H ein Fisch, mit R auch gut und sonst nicht künstlich. 10 Würde diesem Wasserspektakel ein h fehlen, wärs eine Blamage. 11 Mit s Befehl zu trinken, mit l zu laufen und mit k zu shoppen. 12 Wenn diese Vögel vor den Eltern stehen, haben es die Kinder schwer. 18 Was Schweizer anstössig trinken (ü=u). 19 Wenn dem Enzianbesinger das Ei fehlt, bleibt eine Doktorspezialität. 22 Helvetischer Beruhigungssauger. 24 Geht nach langen Amtsjahren zu Ende. 26 Die Gedanken sollens sein. 27 Schul…, Duft…, Musik. 30 Kurzer Kulturkanton. 31 Das mit dem Pinsel schreibt man ohne h.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 10.01.2015. Die Lösungen des November-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 04 ~ 2014 & # 01 ~ 2015
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DER KLEINE SPROSS
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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
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Impressum Ausgabe 04/2014 & 01/2015 Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Bahnhofstrasse 7 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Vorschau #2 / 2015
Verlag GROSSELTERN MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch
Erscheint am 30.1.2015
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Hans Abplanalp, Nils Aggett, Melanie Bär, Christa Camponovo, Karin Dehmer-Joss, Annette Frisch (AF), Beat Gloor, Peter Graf, Kurt Haupt, Myriam Jäger, Andrea Kalt (AK), Rolf Käppeli (RK), Barbara Maurer (BM), Elisabeth Schlumpf, Marie-Anne Spross, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eveline Walser, Eli Wilhelm, Eva Wirth Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Sandra Ardizzone, Thomas Burla, Matthias Jurt, Tibor Nad
DANK AN DIE GROSSELTERN Olympiasiegerin Dominique Gisin erinnert sich vor der Ski-WM an ihre ersten Versuche auf den Skis. FITNESSTIPPS VOM EXPERTEN Fritz Bebie war der erste Personal Trainer der Schweiz und übt seinen Beruf noch heute aus.
GEBURTSHELFERIN In anderen Kulturen ist es üblich, hier selten: Mütter, die ihre Töchter bei der Geburt begleiten. Wir haben zwei von ihnen getroffen.
Illustrationen Simone Bissig, François Chalet, Nicolas d’Aujourd’hui, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug
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Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch
waagrecht
MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schröder@grosseltern-magazin.ch
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GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN MAGAZIN Industriestrasse 37 CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch Beirat Pascale Bruderer, Beat Bühlmann, François Höpflinger, Olivier Michel
DES RÄTSELS LÖSUNG 3 Feuerwehrauto 12 Mammamia 14 bald 15 Baerenstube 17 BE 18 weiland 19 IG 21 Beruf 23 All 24 Gehege 25 Tiger 27 Sheet 29 Arenit 30 Elio 32 Amis 33 US 34 nues 35 fair 36 pfuse 37 st 38 Garten 39 TSTL 40 Saal 41 Eagle
senkrecht
1 Quaelgeist 2 Armenhaus 3 fabelhaft 4 Email 5 EM 6 Wanderstab 7 Emsigen 8 Hit 9 Raubtiere 10 Arbeitstag 11 Tabu 12 ole 14 Berge 16 Raetsel 18 Was 20 Genua 22 Friese 26 Elan 28 Emus 30 Or 35 feg 38 GA
Lösungswort Medistation
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