Grosseltern 04 2016

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MAGAZIN

# 04 / April 2016

Grosseltern

# 04 / April 2016 Ink l.

www.grosseltern-magazin.ch

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Grosseltern 48

Das Magazin 체ber das Leben mit Enkelkindern

Nach dem ersten Grosselterntag Reaktionen und Ausblick (S. 24)

Regenbogenfamilie Wenn die lesbische Tochter und ihre Partnerin Kinder bekommen (S. 28)

Die gr체ne Apotheke im Rheintal Im Kr채utergarten von Lisa Peyer (S. 42)

Grosseltern MAGAZIN

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Faust durch die Strassen von Bratislava und spüren Sie den Charme dieser zauberhaften Stadt. Abends Weiterfahrt Richtung Melk. Tag 6 Melk. Besichtigen Sie in Melk das auf einem steilen Bergrücken hoch über der Donau liegende Benediktinerstift*. Die Stiftskirche gilt als die schönste Barockkirche nördlich der Alpen. Tag 7 Passau–Schweiz. Nach dem Frühstück Busrückreise zu Ihrem Abreiseort. * Ausflugspaket Das Ausflugspaket kann nur im Voraus gebucht werden. Sie sparen mindestens 20%. Buchung einzelner Ausflüge an Bord möglich.

Tag 4 Budapest. Die Hauptstadt Ungarns wird auch «Königin der Donau» genannt. Das malerische Budapest, eine Stadt voller Lebensfreude erleben Sie auf einer Rundfahrt*. Nachmittags Ausflug in die nahe gelegene Apajpuszta auf eine typische ungarische Czarda (Fr. 50).

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Tag 5 Bratislava. Mittags Ankunft in Bratislava, der Hauptstadt der noch relativ jungen Republik Slowakei. Entdecken Sie die Altstadt auf einer Führung*. Schlendern Sie anschliessend gemütlich auf eigene Die Flamenco***(*) verspricht dank Twincruiser ruhige Nächte an Bord. Die Kabinen auf Mittel- und Oberdeck verfügen über französische Balkone, Kabinen auf dem Hauptdeck mit nicht zu öffnenden Fenstern. In allen Kabinen sind WC/Dusche, Klimaanlage, Föhn, Safe und Stromanschluss 220 V vorhanden. Der Fitness- und Wellnessbereich mit Sauna bietet viel Entspannung an Bord. Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und ausgewählte mehrgängige Abendmenüs geniessen Sie im erstklassigen Restaurant. Lassen Sie den Abend anschliessend in der Lounge/Bar ausklingen. Willkommen an Bord!

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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Eine Rolle ohne Skript E

ine Rolle ohne Skript: So nennt der deutsche Lesben- und Schwulenverband die Situation von Grosseltern in Regenbogenfamilien, wie Familien von homosexuellen Paaren mit Kindern bezeichnet werden. Gemäss Schätzungen gibt es in der Schweiz rund 6000 von ihnen. Während die Eltern und die Kinder dieser Familien immer stärker wahrgenommen werden, sind die Grosseltern weniger sichtbar. Sie sind nach dem Coming-out ihres Kindes nochmals mit einer neuen Situation konfrontiert. Oft stammen die Enkelkinder aus künstlicher Befruchtung, was dazu führen kann, dass sie genetisch gar nicht mit den Grosseltern verwandt sind. Auch die Reaktion Aussenstehender kann anders sein, als wenn die Enkelkinder aus einer heterosexuellen Beziehung stammen. Während dort den Grosseltern meist fleissig und freudig gratuliert wird, heisst es bei Enkeln aus homosexueller Partnerschaft oft: «Müssen die jetzt auch noch Kinder haben?» oder: «Ganz ehrlich, wie ist das für dich?»

Katrin und Jürg Hugelshofer haben solche Bemerkungen erlebt. Doch sie haben sich davon weder verletzen noch erschrecken lassen. Sie sind immer hinter ihrer Tochter Sarah und deren Partnerin Valérie gestanden. Vor allem sind sie stolze Grosseltern von Melissa und Elin und lieben sie genauso wie ihre anderen Enkelkinder. Katrin und Jürg Hugelshofer schreiben ihr Skript selbst. Es ist eine Geschichte mit Happy End. Sie lesen sie auf Seite 28. Eigentlich gibt es heute ja ohnehin kein einheitliches Skript mehr für die Grosselternrolle: Es gibt Grossmütter und Gross-

GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch

# 04 ~ 2016

väter, die mit ihren Enkelkindern auf Berge klettern und solche, die am liebsten Zeit in der guten Stube verbringen. Es gibt Grosseltern, die wahnsinnig fit sind, und solche, die aus gesundheitlichen Gründen nicht viel mit ihren Enkelkindern unternehmen können. Es gibt Grosseltern mit 20 Enkeln und solche mit einem. Es gibt Grosseltern, die ihre Enkel oft hüten und solche, die lieber anderes tun. Es gibt aber auch Grosseltern, die ihre Enkel gerne mehr oder überhaupt sehen würden, dies aber nicht tun können – zum Beispiel, weil sich deren Eltern getrennt haben. Was es zu beachten gibt, wenn die Enkelkinder zu Scheidungskindern werden, erfahren Sie im Dossier ab Seite 48. Mit dem Grosselterntag, der am ersten Sonntag im März erstmals gefeiert wurde, wollten wir unter anderem auch die angesprochene Vielfalt betonen, die heute bezüglich der Grosselternrolle besteht. Ob uns das gelungen ist und was der Grosselterntag alles ausgelöst hat, lesen Sie auf Seite 24. •


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INHALT # 04 / April 2016

Gelungener Start

Viele persönliche und liebevolle Einträge auf der Webseite Grosselterntag.ch und zahlreiche Berichte in den Medien: Das ist die erfreuliche Bilanz des Grosselterntages. (S.24)

Es grünt so grün in Lisas Kräutergarten Der Heilkräutergarten von Lisa Peyer ist eine riesige grüne Apotheke, ein Schulungsraum und die gemeinsame Leidenschaft von ihr und ihrer Enkelin. (S.42)

Wenn die lesbische Tochter Kinder bekommt

Katrin und Jürg Hugelshofers erste Enkelin Melissa ist

genetisch nicht verwandt mit ihnen. Sie lieben sie genauso wie all ihre anderen Enkelkinder. (S.28)

# 04 ~ 2016


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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis Leserbriefe Impressum & Vorschau

Hintergrund 3 4 20 81

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Grosselterntag Die Reaktionen auf den ersten Schweizer Grosselterntag und wie es weiter gehen soll.

58

Unterwegs Ein Besuch in Aarau, eine Wanderung an den Egelsee und ein Brauch namens Eierleset

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Regenbogenfamilie Zuerst das Coming-Out, dann die Kinder: Tochter Sarah

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Rezept So einfach zubereitet und so fein: Schinkengipfeli

überraschte ihre Eltern gleich doppelt. Generationengespräch Gian und seine Nonna Pushpa unterhalten sich über ihre bevorstehenden Geburtstage.

8 13

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Mein erster Schulthek Ein grosser Moment: Elisabeth Schmid kauft mit Enkel Nils seinen ersten Schulthek.

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Kräutergarten als Passion Lisa Peyer ist die Enkelin einer Appenzeller Kräuterfrau und hat heute selbst einen Heilkräutergarten.

48

Dossier: Scheidung Wenn sich die Eltern der Enkelkinder trennen, gibt es für die Grosseltern einiges zu beachten.

Anderswo Die polnischen Grosseltern Helena und Tadeusz verwöhnen ihre Enkelkinder gerne. Kolumnen Brief an Louisa Aus der Praxis GrossmütterRevolution Gesundheitskolumne Schlusswort

21 47 57 74 82

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Sammelsurium Meine Grosseltern Sein Grossvater Tat war für Renzo Blumenthal ein ganz besonderer Mensch.

Service

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# 04 ~ 2016

Basteln Aus Stoff und Filz entsteht hübscher Kinderschmuck. Häkeltipp Digital Spiele Buchtipps Filmtipps Tipps vom Kinderarzt Wettbewerb Fotoratgeber Rätsel Comic

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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH

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Gian Pushpa G

ian und seine Nonna Pushpa Zemp aus Luzern feiern in den nächsten Wochen Geburtstag: Der Enkel wird 8, die Nonna 60 Jahre alt. Gian darf acht Kinder an seine Geburtstagsfeier einladen, bei seiner Nonna werden es viel mehr Gäste sein: Sie macht ein grosses Fest. Das ist ungewohnt für sie. Als sie ein Kind war, wurde ihr Geburtstag nicht gefeiert.

Nonna Pushpa: Gian, hast du gerne Geburtstag? Enkel Gian: Ja, sehr. Ich bekomme viele Geschenke und einen grossen Geburtstagskuchen. Wie viele Kerzen wirst du an deinem nächsten Geburtstag im Mai auf dem Kuchen haben? Acht. Wünschst du dir etwas, wenn du sie ausbläst? Ich weiss es noch nicht. Weisst du schon, was du dir zum Geburtstag wünschst? (Überlegt lange) Nein. Gell, es ist noch schwierig mit dem Wünschen. Manchmal weiss man gar nicht so genau, was man eigentlich will. Du hast ja auch noch Zeit. Du hast recht. Wie hast du eigentlich Geburtstag gefeiert, als du ein Kind warst? So richtig gefeiert haben wir nicht. Am Morgen stand ein Sträusschen Schneeglöggli auf dem Tisch - und fertig. Ich habe keine Geschenke bekommen. Später in der Schule haben meine Freundinnen dann jeweils Geburtstagsfestchen gemacht. Bei mir daheim gab es das nicht.

Was habt ihr an den Festen der Freundinnen gemacht? Wir haben Kuchen gegessen und Spiele gespielt. Lange haben die Feste jeweils nicht gedauert – eine Stunde oder zwei, dann sind wir wieder heim. Dabei waren jeweils etwa vier oder fünf Kinder, mehr nicht. Wie viele kommen an dein Geburtstagsfest? Es kommt immer aufs Alter an. Wenn ich acht werde, darf ich acht Kinder einladen. Was macht ihr am Fest? Eine Schatzsuche. Versteckst du den Schatz für die anderen? Nein, ich suche mit. Mein Papa und meine Mama bereiten die Suche vor und machen die Schatzkarte. Was ist bis heute das Tollste, was du zum Geburtstag bekommen hast? Mein erstes richtiges Velo. Als ich vier wurde, waren wir in den Ferien in Hamburg, und dort hat mir Papi ein Velo geschenkt. Vorher hatte ich ein Likeabike, und das wollten wir nicht auf die Reise mitnehmen. Weshalb fandest du das Geschenk so toll? # 04 ~ 2016

Weil es so schön war – und weil ich aufgesessen und gleich losgefahren bin. Ich konnte einfach so Velo fahren, ohne langes Üben. Du, Nonna, habt ihr wirklich nie so richtig Geburtstag gefeiert? Abgesehen vom Sträusschen auf dem Tisch: Nein. Später haben wir dann begonnen, die runden Geburtstage meiner Mutter zu feiern. Da kamen die Onkel und Tanten zu uns nach Menznau, und es hat etwas Feines zu essen gegeben. Ich feiere jetzt ja dann auch gleich einen runden Geburtstag. Wie alt wirst du? Ich werde 60 und mache ein grosses Fest. Es ist das erste Fest in meinem Leben, das ich selber mache. Ich habe die Menschen eingeladen, die mir am liebsten sind. Wir treffen uns auf einem Biohof, es gibt ein feines Essen am Feuer, vielleicht etwas Musik, ein gemütliches Zusammensein. Du bist natürlich auch eingeladen. Kommst du? Ja, sicher! Was wünschst du Dir? Das schönste Geschenk ist, wenn alle, die ich eingeladen habe, ans Fest kommen und mit mir zusammen feiern. ~GG

Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? Wir kommen gerne zu Ihnen und hören Ihnen zu. Melden Sie sich bitte bei redaktion@grosseltern-magazin.ch


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Das Erlebnis ~

IN BEWEGUNG LERNT ES SICH GUT Neulich ging ich mit meiner vierjährigen Enkelin «wandern». Ausgeschildert war der Rundweg mit 60 Minuten. Die erste Hälfte lief wunderbar. Dann allerdings verlor Luna die Lust. Nachdem sie mich gefühlte 100 Mal gefragt hat: «Nonna, wie weit ist es noch?», begann die Stimmung gefährlich zu kippen. Ich muss etwas ändern, dachte ich, nur was? Da

~ Die Ausstellung ~

ALLES ÜBER DEN SPIELPLATZ Für einmal ist das Museum ein Spielplatz: In der Kunsthalle Zürich stehen im Moment ein Sandkasten, eine Baumhütte, ein Klettergerüst, ein Seilpark und der Lozziwurm, ein 1972 vom Schweizer Bildhauer Yvan Pestalozzi erfundener farbiger Wurm, durch den man krabbeln kann. Kinder können diese und andere Spielgeräte ausprobieren, während Erwachsene viel Interessantes über die über hundertjährige Geschichte des Spielplatzes erfahren. Er ist ein Nebenprodukt der industrialisierten Stadt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts holten Sozialreformer das Kind von der Strasse auf den Spielplatz. 1930 kam die Idee auf, dass die Kinder weniger auf Spielgeräten als mit natürlichen Materialien spielen sollten. In den 1960er-Jahren bauten Eltern, Kinder und Nachbarschaftsgruppen die Plätze selbst. In den 1980er-Jahren begann mit dem Ende der gesellschaftlichen Utopien und dem Anfang der Regulierung eine Krise der Spielplatzgestaltung. Ein spannendes Thema, toll aufbereitet. ~GG The Playground Project, Kunsthalle Zürich, Limmatstrasse 270, 8005 Zürich. Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 11 bis 18 Uhr, Do: 11 bis 20 Uhr, Sa, So: 10 bis 17 Uhr.

kunsthallezurich.de

© Annick Wetter

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ich nicht besonders kreativ bin, fiel mir auf die Schnelle nichts Besseres ein, als laut zu zählen. Jeden meiner Schritte. Wir starteten bei eins. Sie zählte bis dreizehn mit, dann hörte sie mir zu. Ich zählte bis einhundert, und bei jedem Zehner zählte ich mit meinen Händen einen Finger aufwärts. Luna lief übrigens sicher mindestens zweihundert Schritte in der Zeit. Währenddessen ging mir der Gedanke durch den Kopf: «Das Spiel ist noch gar nichts für sie. Dafür ist sie noch viel zu klein.» Doch sie lief und lauschte. Das Ganze wiederholten wir ein paar Mal, wohl auch, weil mir nichts Besseres einfiel. Sie zählte stets die ersten Zahlen mit. Einige Tage nach der Wanderung brachte ich meine Enkelin zu Bett. Wir lasen ein Buch und schalteten das Licht aus. Ich blieb noch eine Weile bei ihr am Bett sitzen, weil wir beide diese geborgene Stille lieben. Nachdem sie all ihre Tiere geordnet und sich eingekuschelt hatte, fing sie ganz leise an zu zählen: «1, 2, 3, ... 56, 57, 58, 59, 60.» Weg war sie. Ich war überrascht und gerührt. Sie konnte tatsächlich bis 60 zählen. NONNA CARLA


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Der Klassiker ~

DER SCHOGGITALER FEIERT JUBILÄUM

~ Zitat ~

1946 hätte der Silsersee im Oberengadin zur Stromproduktion gestaut und die einzigartige Seenlandschaft zerstört werden sollen. Das wollten der Schweizer Heimatschutz und Pro Natura verhindern. Um die Gemeinden für die entgangenen Wasserzinseinnahmen zu entschädigen, erfanden sie den Schoggitaler. Im Februar 1946 wurden 823 420 Taler verkauft. Damit war der Silsersee gerettet, und die Erfolgsgeschichte des goldenen Talers begann. 44 Millionen Taler wurden in den letzten 70 Jahren verkauft. Was damit ermöglicht wurde, zeigt die Jubiläumspublikation. In ihr werden exemplarisch zwölf Erfolgsgeschichten erzählt, darunter der Kauf der Brissago-Inseln oder die Wiederansiedlung des Bibers. Der diesjährige Talerverkauf steht unter dem Thema Gärten und Parks. Mit dem Erlös werden Gärten und Parks erhalten und es wird mitgeholfen, dass neue Grünflächen entstehen. Rund 470 000 Taler werden dieses Jahr von Aeschbach Chocolatier in Root LU produziert, das sind 13 000 Kilogramm Schokolade. ~GG www.schoggitaler.ch

«ICH VERBRINGE VIEL ZEIT MIT MEINER FAMILIE. VOR KURZEM BIN ICH ZUM ERSTEN MAL GROSSVATER GEWORDEN. DAS IST EIN TOLLES GEFÜHL.» Lucien Favre Der Schweizer Fussballtrainer nutzt die Zeit nach seinem Rücktritt beim Bundesligaverein Borussia Mönchengladbach auch für sein erstes Enkelkind, wie der 58-Jährige der Zeitung «Sportbild» in einem Interview verriet.

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366 Tage im Jahr geöffneT! # 04 ~ 2016


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

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~ Das Experiment ~

DIE SACHE MIT DER AMEISENSTRASSE Für dieses Experiment braucht man einen Apfel, einen Stift und ein Blatt Papier. Nachdem man den Apfel in die Nähe eines Ameisenhaufens gelegt hat, bilden die Ameisen in der Regel recht schnell eine Strasse zum Apfel. Legt man dann ein Blatt auf diese Strasse, stellt sich die Frage, ob die Ameisen darüber laufen. Sie tun es. Markiert man dann das Papier mit einem Pfeil in Laufrichtung der Ameisen und dreht das Papier um, sodass die Strasse genau in die andere Richtung verläuft, stellt sich die Frage: Laufen die Ameisen genau gleich weiter? Auflösung: Nein, das tun sie nicht. Ameisen folgen immer der gleichen Strasse zwischen ihrem Haufen und der Nahrung. Diese Einbahnstrassen sind mit Duftstoffen markiert, die genau die Richtung anzeigen. Dreht man das Papier also um, sind die Ameisen verwirrt. Denn die Strasse hat einen falschen Wegweiser. ~MT

Solides aus dem Handarbeitsunterricht

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o eine Tasche habe ich in der Primarschule in Basel auch nähen müssen. Darin bewahrten wir die angefangenen Arbeiten und die Nähutensilien auf. Beim Sticken des Namens war ich im Nachteil – ich brachte es vor meiner Heirat nämlich auf 21 Buchstaben! Aufpassen musste man beim Umhäkeln des Randes. Die Schlingen sollten am richtigen Ort sein und gross genug für die Knöpfe. Auch das blaue Scherentäschchen mussten wir nähen und besticken …» Solche Geschichten könnte eine Grossmutter ihrer Enkelin erzählen, wenn sie sich beim Anblick der Handarbeiten an ihre Schulzeit erinnert. ALLES NACH SCHEMA Die karierte Tasche aus Leinen gehörte zum Pflichtprogramm, genau wie die Singbuchhülle, die Schürze, die Kniesocken oder das Babyjäckchen. Alles war genau vorgegeben. Einzig beim Sticken durften sich die Schülerinnen eigene Muster ausdenken. Ansonsten war Kreativität noch ein Fremdwort, wichtig waren sauberes und exaktes Arbeiten. Erst etwa ab den Siebzigerjahren wurde es in der «Handsgi» freier und fröhlicher •

In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch

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Taten statt Worte Nr. 111

~ Die Idee ~

GROSSMUTTER MARGRIT ALS INSPIRATION FÜR DAS STARTUP-UNTERNEHMEN up-Unternehmen Margrit vermittelt Mittagessen bei Privaten. Wer gerne kocht, bietet auf der Webseite www.margr.it ein Mittagessen an. Und wer Hunger hat, reserviert online einen Platz am Tisch seiner Wahl – für sich alleine oder auch für seine Freunde. Am Mittag trifft man sich bei den Köchinnen und Köchen zuhause und isst zu einem günstigen Preis mit ihnen, ihren Familien oder anderen Gästen. Auf die Idee kamen die beiden Firmengründer und Brüder Stefan und Tobias Ganz durch ihre Grossmutter: «Als Kinder assen wir immer bei ihr, wenn unsere Eltern über Mittag arbeiteten. Jedes Mal bekochte sie uns mit einem feinen Menü. Das gefiel allen: Wir freuten uns über das Essen – und sie freute sich, dass wir Leben in ihre Küche brachten. Solche Momente möchten wir für alle schaffen.» Deshalb trägt die Firma nun den Namen ihrer Grossmutter: Margrit. ~GG

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Adieu Kantine, adieu Restaurant: Das Start-

Für die grösste Bio-Marke der Schweiz treten wir in die Pedale. 1993 haben wir mit Naturaplan die erste Bio-Marke im Schweizer Detailhandel lanciert. Mittlerweile wird jedes zweite Bio-Produkt in der Schweiz bei uns gekauft. Mit über 1700 Produkten ist die Auswahl auch besonders gross: Von Fleisch und Fisch, über Obst und Gemüse, bis hin zu Schokolade und Biskuits – Naturaplan bietet alles, was das Bio-Herz begehrt. Damit wir bei Bio auch in Zukunft die Nase vorn haben, fördern wir mit unseren Partnern den Bio-Landbau.

taten-statt-worte.ch ~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~

FRISBEEGROSI Meine Grosskinder nennen mich Frisbeegrosi. Zu diesem Namen bin ich über meinen Hund gekommen, der Frisbee heisst. Seit kurzem habe ich einen Partner, der Ueli heisst. Mein Enkel Elio nennt ihn nun Frisbeegrosiueli. Ist ja eigentlich logisch! VRENI PYTHON, JEGENSTORF


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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Tanzfestival ~

TANZENDE GROSSMÜTTER Für ihr Tanzstück «Dancing Grandmothers» reiste die südkoreanische Choreographin Eun-Me Ahn durch die koreanischen Provinzen und animierte ältere Bäuerinnen zum Tanzen. Von den Gesten, die sich in die erfahrenen Körper eingegraben hatten, liess sich Eun-Me Ahn inspirieren. Einige der tanzenden Grossmütter werden nun im Stück in filmischen Szenen präsentiert, Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie kontrastieren ihre Körpersprache. «Dancing Grandmothers» ist eine der Tanzproduktionen, die im Rahmen von Steps, dem internationalen Festival für zeitgenössischen Tanz, in die Schweiz kommen. Bei Steps sind Tanzcompagnien aus der ganzen Welt vom 7. April bis 1. Mai auf Tournee durch die Schweiz. Der künstlerische Leitfaden lautet dieses Mal: Zukunft. Mit dem Generationenstück «Dancing Grandmothers» zeigt Eun-Me Ahn eine ermutigende Perspektive auf das Alter. ~MB «Dancing Grandmothers», 8. und 9.4.: 20 Uhr, Zürich, Gessnerallee. 12.4.: 20.30 Uhr, Pully, L’Octogone Théâtre de Pully. 14.4.: 20 Uhr, Basel, Kaserne Basel. 17.4.: 20.30 Uhr, Genf, L’ADC au BFM. Preise je nach Aufführungsort verschieden. Tickets: Tel. 0900 325 325 (1.19 Franken/Min.) oder www.steps.ch Anzeige

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

«Tat war mein grösster Held» Renzo Blumenthal hatte einen ganz besonderen Draht zu seinem Grossvater Heinrich. Dessen Tod war ein einschneidendes Erlebnis.

RENZO BLUMENTHAL (39) war 2005 Mister Schweiz. Er führt einen Bauernhof in Vella GR, ist verheiratet und hat drei Kinder.

I

ch erinnere mich genau an den Tag, an dem mein Grossvater starb. Es war der 4. August 1991. Meine Brüder und ich waren schwimmen, und als wir heimkamen, sagten uns die Eltern, der Grossvater sei tot. Er wurde 71 Jahre alt. Ich nannte meinen Grossvater Tat, er war mein grösster Held. Sein Tod war für mich

der Weltuntergang. Ich habe drei Tage ununterbrochen geweint. Tat und ich hatten von Anfang an einen ganz besonderen Draht zueinander. Ich hatte schon als kleines Kind Freude an der Landwirtschaft und an den Tieren. Bei meinen drei Brüdern war das weniger der Fall. Mein Grossvater sah in mir deshalb # 04 ~ 2016

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Tat H un d e in r i c Tin Tat ta h a G r o , di e s v o n s e lt e r B l u R e n zo n me n th al .

schon bald seinen Nachfolger. Er hatte grosse Freude an mir und zeigte mir, wie man die Kühe melkt, wie man mistet, wie man heuet. Ich half ihm so oft wie möglich und wollte ihn beeindrucken, wo ich nur konnte. Einmal, als ich vom Holzen heimkam, ging ich extra beim Brunnen vorbei und machte mich nass. Ich wollte, dass mein Tat denkt, ich hätte geschwitzt wie verrückt vor Anstrengung. Meine Grosseltern wohnten im gleichen Haus wie wir, sie im Erdgeschoss, wir im Stock über ihnen. Nach der Schule ging ich immer zuerst in der unteren Wohnung vorbei und schaute, was Tatta Tina in der Pfanne hatte. Oft ass ich gleich dort. Meine Mutter schimpfte, wenn ich ohne Hunger nach oben kam. Meine Grossmutter war eine typische Bauernfrau. Sie arbeitete sehr viel und war sehr herzlich. Sie steckte mir immer ein Guetsli oder ein bisschen Geld zu. Mein Grossvater war ein ruhiger und geselliger Mensch. Es war ihm wichtig, dass es die Leute um ihn herum gut hatten. Ich bin ihm auch in diesem Punkt sehr ähnlich. Nicht geerbt habe ich seine Liebe zum Tabak: Tat schnupfte immer und rauchte Stumpen. Der Rauch hing überall: in der Küche, im Wohnzimmer, im Stall. Es stank fürchterlich. Tat hatte etwa zwölf Stück Vieh. Er melkte von Hand, ging mit der Sense heuen und erledigte auch fast alle anderen Arbeiten von Hand. Heute muss ich oft gar nicht mehr vom Traktor steigen beim Heuen, und gemolken wird mit der Melkmaschine. Ich habe hundert Stück Vieh. Mein Vater und mein Grossvater führten den Hof eine Weile lange gemeinsam. Nach der Pensionierung des Grossvaters übernahm mein Vater den Betrieb. Seit 2010 führe ich den Hof in Vella. So, wie es sich Tat erhofft hatte. ~GG


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Elternsprüche ~

«WER NICHT BRAV IST, KOMMT IN DIE SUPPE.» Gesammelt von Beat Gloor

~ Kindermund ~

S'URGROSI Wir haben unserer Tochter von einem Mittagessen mit ihrer Grossmutter dieses Bild via WhatsApp gesandt. Sie zeigte das Foto dem dreijährigen Urenkel mit der Frage: «Wer isch das?» Seine Antwort: «s' Vermicelle!» FAMILIE WEBER, EGLISAU

Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!

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Auf zu Pipilotti!

ipilotti rief die Kinder – und sie kamen. So viele springende, tanzende, Erwachsene in ein dunkles Eck zerrende, intensiv beobachtende Kinder auf einem Haufen habe ich noch nie in einem Museum gesehen. Noch nie auch so viele stillende Mütter und derart freundliche Aufsichten wie im Moment an der Pipilotti-Rist-Retrospektive im Zürcher Kunsthaus. Wir sind im grossen Familienverbund durch den leuchtenden «Pixelwald» gestreift, sind umhüllt worden von Musik und verzaubert von riesigen Videos voller Blumen, Körper, Meer, haben in geheimnisvolle Handtaschen gespienzelt, sind auf dem Sternenbett herumgehüpft – schwindlig vor Bezauberung traten wir wieder ins Tageslicht. «Augapfelmassage» nennt das Pipilotti. Und ich meine: ALLE Kinder MÜSSEN Pipilotti Rists Kunst kennenlernen – plötzlich ist «Kunst» ganz einfach spürbar! Aber Achtung: Heute sei es ja geradezu leer, sagte eine Bekannte, aber an den Wochenenden... Und wir fanden am Freitag gerade noch ein Kissen auf der «Liegewiese»! Übrigens: Auf dem Bild sieht man meine Enkelin Lioba, die ausgelassen auf dem Sternenbett herumhüpft. Einfach toll. Pipilotti Rist, Kunsthaus Zürich, noch bis 8. Mai. Eli Wilhelm, 56, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Museumstester-Blog. www.museumstester.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Im Netz ~

TROUVAILLE

~ Scherz- und Neckvers ~

ES ISCH EMAL EN MA GSI, DE HÄT EN HOLE ZAH GAH. I DEM HOHLE ZAH ISCH ES TRUCKLI GSI, I DEM TRUCKLI ISCH ES BRIEFLI GSI, I DEM BRIEFLI ISCH GSTANDE: ES ISCH EMAL EN MA GSI, usw.

Aus: «Heile heile Säge – Alte Schweizer Kinderreime», Adolf Guggenbühl, Schweizer Spiegel Verlag 1947

«Wenn d'Grosschend chömid, denn zieht's mer s'Muul so i d'Breiti. Denn han i so Lachfalte, und das hört ned uf bes am Aabe.» Dieses Zitat stammt aus der Sendung «Sinerzyt», für die sich SRF-Redaktorin Bea Schenk anlässlich des Grosselterntags im Archiv auf die Suche nach Sendungen über Grosseltern gemacht hat. Gefunden hat sie eine Perle aus dem Jahr 1980, aufgeschaltet haben wir den Beitrag auf unserer Facebookseite und auf www.grosseltern-magazin.ch/ facebook. Dort finden Sie auch den Link zu einem Video eines lachenden Babys, das letzten Monat auf unserer Facebookseite am meisten Likes bekam. facebook.com/grosselternmagazin

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Trennungen ~

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~ Enkels Liebling ~

TRIPP TRAPP 1972 suchte der norwegische Designer Peter Opsvik eine Sitzlösung für seinen Sohn, die das Zusammensein am Familientisch ermöglichen sollte. Er erfand den Tripp Trapp – und der von der Firma Stokke hergestellte Hochstuhl, der mit dem Kind mitwächst, trat seinen Siegeszug um die Welt an. Neun Millionen Familien haben heute einen daheim. Mittlerweile gibt es den Tripp Trapp in zwölf Farben. Auch eine breite Palette an Accessoires ist erhältlich. Praktisch ist das Baby-Newborn-Set für Kinder bis etwa einem Jahr. Einfach in den Stuhl geklickt, liegt das Baby in ihm auf idealer Höhe mit am Tisch. Es kann zuschauen, trinken und gefüttert werden. Da es zudem angeschnallt ist, steht einem entspannten Gang zur Besteckschublade nichts mehr im Weg. Sitzt der Enkel, kann das Tripp Trapp Baby Set erworben werden. Dabei handelt es sich um eine Art Sitzverkleinerung – leider mittlerweile aus Vollplastik. Bis vor einigen Jahren gab es einen Holzbügel mit Durchrutschriemen aus Leder. Sei‘s drum: Die Plastikvariante leistet, was sie muss, ist leicht zu säubern und fällt nicht auf, da es sie ebenfalls in zwölf Farbvarianten gibt. Für besonders lebhafte Kinder gibt es zudem einen Anschnall-Sicherheitsgurt. Last but not least kann man das Stokke Table Top erstehen, eine Art grosses Tischset mit Saugnäpfen. Hier streiten sich die Geister. Auf vielen Oberflächen allerdings kleben die Saugnäpfe nicht fest genug, so dass der Sprössling das Tablett samt Inhalt gern und oft vom Tisch schiebt. Hält es hingegen, kann auch dies eine lohnenswerte, stressmindernde Anschaffung sein. ~MT Tripp Trapp in allen Farben ab 219 Franken. Newborn Set ab 109, Newborn Textilset ab 39, Baby Set ab 59, Table Top ab 57 Franken.

~ Wettbewerb ~

GENERATIONEN VERBINDEN Die Jugendinfo Winterthur hat im vergangenen Jahr eine App lanciert, mit der Jugendliche einfach kleine Jobs bei Senioren finden. Pro Senectute Schaffhausen führt Workshops durch, in denen Jugendliche älteren Menschen das Bedienen von Smartphones und Tablets erklären (im Bild). Und in verschiedenen Quartiertreffs, zum Beispiel in Rorschach und in St.Gallen, treffen sich regelmässig Jung und Alt. Diese Projekte wurden letztes Jahr im Rahmen des Wettbewerbs für Ostschweizer Generationenprojekte ausgezeichnet. Nun führt das Migros-Kulturprozent den Wettbewerb zum dritten Mal durch und vergibt dabei Förderpreise im Gesamtwert von 20 000 Franken. Initiantinnen und Initianten von Generationenprojekten im Wirtschaftsgebiet der Migros Ostschweiz (Kantone Graubünden, St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden, Thurgau, Schaffhausen, Region Winterthur und Zürcher Oberland sowie Fürstentum Liechtenstein) können ihr Projektdossier bis am 8. Mai einreichen. ~GG Mehr Infos: Natalie Brägger, Projektleiterin, 071 493 24 46, natalie.braegger@gmos.ch

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~ Magazin ~ ANDERSWO

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Babcia und Dziadek haben immer Zeit Mit 62 lernte Helena Lewicka Ski fahren – wegen den Enkeln. Ihr Mann Tadeusz Lewicki läuft mit Sebastian (8) und Adam (5) auf Rollschuhen durch den Park. Das Paar aus Warschau ist sich einig: Grosseltern sollen ihre Enkelkinder verwöhnen. waren Helena und Tadeusz mindestens zweimal pro Jahr

Tadeusz Lewicki und Helena Lewicka geniessen das Zusammensein mit Enkel Sebastian.

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n diesem Wochenende ist der achtjährige Sebastian zum ersten Mal ohne seinen jüngeren Bruder Adam zu Besuch bei seinen Grosseltern Helena (69) und Tadeusz (72) in Warschau. Sebastian hat Windpocken. Klar springen die Grosseltern ein, wenn Tochter Katarzyna aus Danzig anruft und fragt, ob sie den Jungen für ein paar Tage bei sich aufnehmen. «Das Wichtigste ist, dass die Grosseltern den Kontakt zu den Enkelkindern pflegen», sagt Helena und streicht Sebastian liebevoll übers Haar. Die Kinder nennen die Grosseltern Babcia und

Dziadek. «Wir haben eine ganz enge Bindung», sagt Helena. «Am liebsten», erklärt Tadeusz, «würde meine Frau die ganze Zeit mit den Enkelkindern zusammenleben.» Der ehemalige Beamte im Bereich Umweltschutz freut sich, dass er etwa alle zwei Wochen mit den beiden Jungen einige Tage verbringen kann. GRUNDLAGEN FÜRS LEBEN 450 Kilometer Fahrt mit Zug, Bus oder Auto sind es von Warschau nach Danzig, wo Sebastian und Adam zusammen mit ihren Eltern seit zwei Jahren leben. Früher # 04 ~ 2016

24 Stunden unterwegs, um die Enkelkinder zu besuchen. Die beiden Jungen sind in Thailand auf die Welt gekommen. Helena weilte nach der Geburt von Sebastian mehrere Monate im fremden Land und unterstützte die junge Familie. Eine Selbstverständlichkeit war das für die pensionierte, jedoch immer noch freiberuflich für einen Verlag tätige Schreiberin von Mathematikbüchern. «Keine einheimische Frau hätte mit den Kleinen besser umgehen können als ich», sagt sie selbstsicher. Und da zum Vorneherein klar war, dass die Familie wieder nach Polen zurückkommt, «war es für uns wichtig, die Kinder so zu erziehen, wie man es in Polen macht». Als Sebastian ein halbes Jahr alt war, las sie dem Kleinen aus Büchern vor. Wichtig ist, dass man sich mit den Kindern beschäftigt, sagt Helena und betrachtet Sebastian mit stolzem Blick: «Polnisch und Englisch spricht er fliessend. Er geht auf eine internationale Schule, im letzten September hat er angefangen, Spanisch zu lernen.» Sebastian gibt ein paar spanische Begrüssungsfloskeln zum Besten. Am meisten lieben die Grosseltern den Sommer. Dann weilen sie mehrere Wochen mit den Kindern im Ferienhaus im polnischen Liza. Das umgebaute Bauernhaus gehörte früher den Urgrosseltern. «Ein Paradies ist das für Kinder, sie kön-


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Erleben Sie Spaniens faszinierenden Süden!

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nen draussen herumtollen und spielen», sagt Tadeusz. Wenn die Enkelkinder es wollen, sind die Grosseltern mit dabei und machen mit. Zu Fuss oder mit dem Fahrrad erkunden die vier gemeinsam die Gegend. Haben die Kinder Lust dazu, geht’s ab ins Schwimmbad. «Wir versuchen Zeit zu haben für die Enkelkinder und machen

a b F r.

Auserlesene Tapas, noble Pferde, pittoreske Dörfer und eine vielseitige Geschichte erwarten Sie auf dieser Reise. 1. Tag: Zürich – Malaga – Torremolinos 2. Tag: Torremolinos – Ronda – Cadiz 3. Tag: Cadiz – Jerez de la Frontera – Sevilla 4. Tag: Sevilla 5. Tag: Sevilla – Cordoba – Granada 6. Tag: Granada 7. Tag: Granada – Alfarnatejo – Malaga 8. Tag: Malaga – Zürich

POLEN Einwohner: 38 434 824 Hauptstadt: Warschau Fläche: 312 679 km² Religionen: 87% römisch-katholisch, 1,3% orthodoxe Kirche, 0,3% Zeugen Jehovas, 0,2% griechisch-katholisch, 0,2% evangelisch-lutherisch. Besonderes: Kaum eine Familie kann es sich leisten, nur von einem Gehalt zu leben. Frauen und Männer sind in der Regel beide berufstätig. Kinder bis vier Jahre werden in Kinderkrippen betreut, von vier bis sechs Jahren sind sie im Kindergarten. Die meisten polnischen Grosseltern engagieren sich stark bei der Betreuung und Erziehung ihrer Enkel. Wer sich aus persönlichen Gründen nicht mitbeteiligt, gilt als egoistisch.

Was aber meinen die Tochter und der Schwiegersohn dazu, wenn die Grosseltern ihren Enkelkindern jeden Wunsch von den Augen ablesen? Helena sagt lachend: «Grosseltern sind dafür da, um die Kinder zu verwöhnen. Aufgabe der Eltern ist, sie zu erziehen – und ihre Regeln müssen wir akzeptieren.» Wird es aber mal anspruchsvoll im Umgang mit den Kindern, hat Helena ein Rezept. Sie hat ein Buch gelesen, das ihr geholfen hat. Sie spricht mit den Kindern über die eigenen Gefühle. «Macht ein Kind etwas falsch, dann sollte man es nicht kritisieren und anschreien, sondern ihm sagen, dass man das so nicht mag.» Schwierig sei es aber mit den Jungen selten, findet Grossvater Tadeusz. «Sie sind sehr gehorsam.» Für Helena ist das Zusammensein mit den Enkeln die Passion schlechthin. Es gibt nichts anderes, was sie dermassen erfüllt – und glücklich macht. Sie seien «eine ganz durchschnittliche polnische Familie», findet Grossvater Tadeusz. Vor kurzem hat er angefangen, mit Enkel Sebastian Schach zu spielen. •

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mit ihnen das, was ihnen gefällt», sagt Helena. Wegen den Enkeln lernte sie vor sieben Jahren Ski fahren, ihr Mann läuft mit den Buben auf Rollschuhen durch die Gegend. DIE ENKEL SIND IHRE PASSION

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~ Magazin ~ LESERBRIEFE

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Die Meinung der Leserinnen und Leser #0 3/M w.gr ärz osse 201 ltern 6 -mag

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Zur Seite Unterwegs, Ausgabe 03/16

In Ihrer letzten Ausgabe wiesen Sie in der Rubrik «Daten und Termine zum Merken» auf einen Ringkuhkampf im Schnee in Leukerbad hin. Sie sollten sich fragen, ob es sinnvoll und zumutbar ist, Kindern vorzuführen, wie Tiere aufeinander losgehen und sich gegenseitig verletzen.

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«EIN SCHÖNER BRAUCH»

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Zum Grosselterntag, Ausgabe 03/16

Ich persönlich finde, dass der Grosselterntag ein schöner Brauch ist, den ich selber aus meiner Kindheit kenne. Ich bin gebürtige Polin, und dieser Feiertag existiert in Polen bereits seit 1965! Dort findet er jeweils am 21. Januar statt. Als Kind fand ich es toll, für meine Grosseltern etwas zu basteln und ihnen zu gratulieren und zu danken. Ich vermisste meine Grosseltern sehr, als ich als Elfjährige mit meinen Eltern und meiner Schwester aus Polen wegzog. Mittlerweile bin ich 38, meine Grosseltern sind 80 und 83, und ich freue mich riesig, dass ich sie noch habe. Sie waren ein wichtiger Bestandteil meiner Kindheit und haben mich geprägt. Heute schicke ich keine gebastelten Karten mehr an sie. Dafür telefoniere ich regelmässig mit meiner Oma und meinem Opa. Und an meiner Hochzeit vor sieben Jahren nutzte ich die Gelegenheit, um meinen Grosseltern für alles, was sie für mich gemacht haben, zu danken. Daher finde ich, dass man gewisse Traditionen weiterführen und diese auch den eigenen Kindern beibringen sollte. Und es muss nicht gleich wieder alles mit Geld in Verbindung gebracht werden.

14:52

«IST EIN KUHKAMPF KINDERN ZUMUTBAR?»

«DAS BRAUCHT ES NICHT» Zum Grosselterntag, Ausgabe 03/16

Als neunfache Grossmama finde ich, einen Grosselterntag braucht es wirklich nicht. Der Kontakt mit meinen Enkeln jeglichen Alters bringt mir so viel und erhält mich jung. Dafür möchte ich nicht geehrt werden. Ursula Ballauf, via Facebook

«TOLLE IDEE» Zum Grosselterntag, Ausgabe 03/16

Das ist eine tolle Idee. Für jeden Quatsch gibt es heute einen Tag. Da darf es für uns Grosseltern erst recht einen geben. Beatrice Bürgi, via Facebook

«UNGLÜCKLICHES DATUM» Zum Grosselterntag, Ausgabe 03/16

Herzliche Gratulation zur Idee eines Tages der Grosseltern. Leider scheint mir das Datum etwas unglücklich: der erste Sonntag im März ist seit vielen Jahren bei uns der Tag der Kranken, jeweils verbunden mit verschiedenen Aktionen und einer offiziellen Stellungnahme des Bundesrates.

Verena Müller, Zürich

«WAHLGROSSELTERN SIND IN DER MINDERHEIT» Zum Hinweis auf die Auftritte des Zürcher GroKi-Chors, Ausgabe 03/16

Ich bin Abonnentin des Grosseltern-Magazins und auch Teilnehmerin (mit meiner Enkelin Mayra) im Groki-Chor Zürich. Ihre kleine Vorschau auf unsere Auftritte in der März-Ausgabe möchte ich dahingehend korrigieren, dass in Zürich nicht «vorwiegend Wahlgrosseltern mitmachen», wie Sie das formuliert haben. Genau das Gegenteil ist der Fall – die Wahlgrosseltern sind in der Minderzahl. Dori Lüscher, Zürich

«KOMPLIMENT!» Zum Rätsel von Christa Camponovo, Ausgabe 03/16

«Eine, die immer alles frisch zubereitet?» ist eine Konservenlose. Nicht nur diese, auch die anderen Fragestellungen in Ihrem Rätsel sind lustig. Kompliment! Kurt Schönenberger, Andwil

Silvia Müller, Münsterlingen

Magdalena Tanczos, Uetikon am See

Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch. # 04 ~ 2016


~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA

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ANGST UM LINO E

nkelin, Oma und Opa fahren nach Zürich. Du, Louisa, hältst Lino in

Hand, Opa verschanzt sich hinter dem Materialtransporter, dem Kinderwagen.

In Windeseile tasten Opas Augen alle Winkel ab, als suchten sie eine versteck-

den Armen, dein zweites Baby. In der betriebsamen SBB-Welt stärkt das Bürschlein dein Selbstgefühl. So recht erwärmen für Lino kann Opa sich nicht. Ich halte den Knaben für charakterlich labiler als seinen Konkurrenten. Während die Stoffpuppe Karli eine örtlich feste Existenz fristet, fühlt sich der glitschige Lino überall heimisch, im Uetiker Grosseltern-Reservat genau so wie in der Wollishofer Kinderstube. Obschon zwischen den Beinen mit einem Zipfelchen ausgerüstet, trägt er leicht feminine Züge. Gut, Karli mit seinem Hang zum Schwerenöter macht den Umgang mit ihm auch nicht einfach. Lino mit seiner luftigen Seele steht dir dennoch näher. Im Hauptbahnhof organisieren die Grosseltern das familiäre Geleit. Operation Enkelin-durch-das-Bahnhofsgewühl-bringen beginnt. Grossmama nimmt dich an der

Der Ausstieg ist geschafft, das Rolltreppenmanöver klappt bestens. Wir fliessen mit im Menschenstrom. Ein Osterkuchen, fällt Opa ein, wird die Enkelin-Übergabe in Wollishofen versüssen. Louisas Abschiedstränen gelten gewöhnlich der Grossmama, unsereins bleibt in der Zuschauerrolle – da kann kulinarischer Support von grossväterlicher Seite nicht schaden. Zurück vom Abstecher in die Bäckerei finde ich dich, Louisa, in Panik, kreidebleich, die Augen aufgesperrt: Lino ist weg. Verschwunden! Du schaust mich böse an. Was verlässt Grossvater uns Frauen mitten in Zürichs Bahnhofsgewimmel zur Feierabend-Zeit! Das Wetterleuchten in deinen Augen verkündet ein Desaster. Mir schwant Entsetzliches. Dein Mark durchdringender Schrei wird das Treiben um uns herum zum Stillstand bringen. Tausend Augenpaare starren uns an, und Opa wird in den Untergrund versinken. Bevor du die Alarmsirene losdrückst, gewährst du uns zwei, drei Sekunden für ein Rettungsmanöver – nein, im Kinderwagen sass Lino nicht, nein, er blieb nicht im Zug zurück, nein, Lino hat nicht das Weite gesucht. Das Fragekarussell hält die Explosionsgefahr im Schwebezustand. Die Gewitterwolken über der Enkelin haben sich noch nicht entladen.

te Bombe. Wo um Himmels Willen ist in dem Wald trippelnder Füsse und Beine Louisas Baby? «Wir müssen zum Fundbüro!», rät Oma. «Ja, Fundbüro!». Dein Echo ist uns Befehl. Du bist noch ein Schatten deiner selbst, Louisa, doch im festen Glauben, dass du deine verlorene Identität im Fundbüro wiederfindest. Wir werden das Büro aufsuchen, ein Formular mit einer Verlustmeldung ausfüllen, die Hoffnung auf Linos Auferstehung deponieren. In Wahrheit seine Todesanzeige. Dann ein Schrei. Lino schaut aus einer offenen Telefonzelle zu uns herüber, allein und unbeachtet, von unbekannter Hand auf einen Sims gelegt. Er sieht aus, als träume er von dir, Louisa. •

«Ich finde dich, Louisa, in Panik, kreidebleich, die Augen aufgesperrt: Lino ist weg. Verschwunden!»

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Vor fünf Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.


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Die sonnenverwöhnte Halbinsel

ISTRIEN – NEU ENTDECKT! WANDERREISE

Malerisch: Küstenstädtchen Rovinj.

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Abwechslungsreiche Landschaften auf engstem Raum. Bootsausflug zum blau-schimmernden Limskifjord.

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Die versteckte Idylle am Mittelmeer

Hum – die kleinste Stadt der Welt.

Programm 1. Tag Zürich – Milano – Venezia Mestre –

Motovun Bahnfahrt (ca. 7 Stunden) 1. Klasse ab Zürich mit umsteigen in Mailand nach Venedig Mestre. Bustransfer (ca. 3 Stunden) zu unserem Ferienort Motovun, wo wir während den nächsten vier Tagen wohnen.

2. Tag

Künstlerdorf Groznjan > WZ: ca. 3 – 3½ Stunden ↑ 250 ↓ 250 Unter mächtigen Kastanienbäumen startet unsere erste Wanderung durch Wiesen und Wälder zum Künstlerdorf Groznjan. Unterwegs haben wir immer wieder herrliche Ausblicke auf die burgähnlichen Dörfer der Region. Während den Sommermonaten lebt das Künstlerdorf Groznjan sehr intensiv. Es werden Workshops für Musik, Theater und Kunst organisiert, welche weltweit bekannt sind.

3. Tag Mirna- und Dragatal > WZ: ca. 3½ – 4 Stunden ↑ 280 ↓ 380 Ausserhalb der Trüffelstadt Buzet wandern wir

mit dem fruchtbaren Hinterland, den verkarsteten Hochebenen, uralten Wäldern, aussichtsreichen Gipfeln und herrlichen Buchten gilt als absoluter Geheimtipp für Naturliebhaber. Zwischen Weinbergen thronen kleine Dörfer auf sanften Hügeln. An der Küste reihen sich malerische Küstenstädte wie Perlen aneinander. Lassen Sie sich von der Gastfreundlichkeit der Istrier überraschen! Majestätisch gelegen: Motovun.


los – durch die vielfältige Natur und Landschaft der malerischen Flüsse Draga und Mirna. Unsere Mittagspause geniessen wir im idyllischen Weiler Kotli, wo eine renovierte Wassermühle steht. Auf der Rückfahrt besuchen wir in Ipsi die istrischen Olivenbauern und probieren vom grünen Gold.

4. Tag Naturpark Ucka – Hum > WZ: ca. 3½ Stunden ↑ 500 ↓ 550 Wir besteigen heute im Naturpark Ucka den istrischen «Olymp». Belohnt werden wir mit prächtigen Weitblicken auf die Kvarner Bucht. Der Auf- und Abstieg verläuft meist durch schattigen Buchenwald, aber auch durch die typische Macchia. Auf dem Weg zurück besichtigen wir die mittelalterliche Stadt Hum, die bekannt ist als kleinste Stadt der Welt. Der Grundriss dieser Stadt wurde bereits im 11. Jahrhundert gelegt. Heute leben nur noch 19 Personen dort. 5. Tag

Motovun – Vrsar > WZ: ca. 3½ Stunden ↑ 65 ↓ 165 Heute machen wir uns auf den Weg ans Meer. Wir starten direkt vom Hotel und wandern zuerst auf einem Teilstück des Parenzana-Weges. Auf der abwechslungsreichen Fahrt von Vizinada nach Vrsar besuchen wir ein Weingut und lassen uns den istrischen Wein und Grappa schmecken. Am Abend bummeln wir durch die malerische Altstadt von Vrsar und geniessen ein gemeinsames Abendessen in einem lokalen Restaurant.

vielen, kleinen Gassen. Ein istrisches Juwel! Es bleibt Zeit für eigene Entdeckungen.

7. Tag

Küstenwanderung bei Porec > WZ: ca. 3½ Stunden ↑ 80 ↓ 80 Zum Abschluss dieser Entdeckungswoche fährt uns der Bus nördlich von Porec. Unsere letzte Wanderung führt uns auf schmalen Pfaden der Küste entlang. Von Bucht zu Bucht haben wir immer wieder herrliche Ausblicke aufs Meer. In Porec machen wir einen Rundgang durch die pulsierende Hafenstadt. Am Nachmittag haben Sie in Vrsar genügend Zeit Abschied zu nehmen – sei es am Meer, in der Altstadt oder im Hotelgarten.

8. Tag Vrsar – Venezia Mestre – Milano – Zürich Bustransfer nach Venedig und Rückreise per Bahn via Mailand nach Zürich oder individuelle Verlängerung. Programmänderungen vorbehalten! Die Wanderzeiten können je nach Wetter und Gruppe variieren.

Vielfältig: Künstlerdorf Groznjan.

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6. Tag Limskifjord – Rovinj > WZ: ca. 3 Stunden ↑ 200 ↓ 200 > Besichtigung: ca. 1½ Stunden Wir wandern gemütlich dem glasklaren, blaugrün-schimmernden Limskifjord entlang und durchqueren das Naturwaldreservat Kontija. Nachdem wir etwas über die dortige Austernzucht erfahren haben, geht es mit dem Boot bis nach Rovinj. Die bekannte Küstenstadt bezaubert durch ihre pittoreske Altstadt mit den

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~ Hintergrund ~ GROSSELTERNTAG

Mehr als Danke sagen

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ski schreibt seiner Granny: «Danke, dass du uns immer so schöne Geschichten erzählst.» Lillienne sagt ihrem Grossmami: «Ich freue mich immer auf unseren Freitagmorgen!» Ben findet: «Danke, Grossätti, dass du mir das Jassen beibringst.» Und Lynn meint: «Danke, dass ehr immer so tolli Sache mached mit mir.» Die Sätze stammen von der Webseite zum Grosselterntag ( grosselterntag.ch), auf der Enkelkinder und Eltern den Grossmüttern und Grossvätern mit Bild und Text Danke sagen konnten. Dabei ist ein sympathisches Potpourri mit vielen verschiedenen Einträgen zusammengekommen. Der erste Schweizer Grosselterntag wurde am ersten Sonntag im März gefeiert. Eingeführt hat den Tag unser Magazin «Grosseltern». Bei Politikerinnen und Politikern aus fast allen Lagern stiess die Idee auf Unterstützung (siehe Ausgabe 03/16). Auch sehr viele Medien nahmen die Idee auf. Grosse Beiträge über den Grosselterntag erschienen im «Blick», in der «Schweiz am Sonntag», der Schweizer Ausgabe der Wochenzeitung «Die Zeit»

sowie auf Radio SRF und Radio Energy Zürich. Die «Schweizer Illustrierte» verlieh «Grosseltern»-Verleger Dominik Achermann eine Rose für die Idee, die «SonntagsZeitung» platzierte den Grosselterntag in ihrem Barometer ganz oben und titelte «Wie charmant!» Auf der Meinungsseite des «Tages-Anzeigers» erschien ein grosses Pro und Contra zu unserem Vorhaben. DAS THEMA BEWEGT Die vielen Reaktionen zeigen, dass das Thema Grosseltern bewegt. Die meisten Beiträge in den Medien befassten sich denn auch – weit über den Tag hinaus – mit der Rolle der Grosseltern in der heutigen Zeit. Es ging um neue Rollenbilder, um Abgrenzung gegenüber den Ansprüchen der mittleren Generation, aber auch um die grossen Chancen, die das enge Verhältnis von Grosseltern und Enkelkindern auf die ganze Gesellschaft hat. Genau das wollten wir erreichen. Ob es einen Grosselterntag braucht, darüber gingen die Meinungen in der Öffentlichkeit auseinander. In einer Umfrage auf «Blick online» lehnte die Mehrheit # 04 ~ 2016

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Der erste Schweizer Grosselterntag löste grosses Medienecho aus und sorgte für Diskussionen. Nun soll sich der Tag etablieren. Doch noch sind einige Fragen offen.

Von GEORG GINDELY (Text)

dessen Einführung ab: Auf die Frage, ob Grosseltern heute genügend Wertschätzung bekommen, wählten 52,5 Prozent der Teilnehmenden die Antwort: «Ja, das Lachen der Enkel ist mehr wert als ein Grosselterntag.» Beachtliche 35,1 Prozent fanden «Nein, es ist höchste Zeit für einen Tag zu ihren Ehren.» Der Rest drückte auf die Nonsense-Antwort «Wo ist mein Nuggi?». Auch in den Kommentarspalten der Online-Ausgaben der Zeitungen sowie auf unserer Facebook-Seite waren die Meinungen geteilt. Von «Endlich!» bis zu «Absolut unnötig!» war dort alles zu finden. Kritik kam von Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Sie fanden das Datum unglücklich gewählt: Am ersten Sonntag im März wird in der Schweiz der Tag der Kranken begangen. Wir hatten uns bei unserer Wahl am Nachbarland Frankreich orientiert, wo am gleichen Datum der Grossmuttertag gefeiert wird. Viele andere Länder – von den USA über Singapur bis Australien – begehen den Grosselterntag ebenfalls, aber jedes an einem anderen Datum. Uns war es wichtig, einen gemeinsamen Termin mit einem benachbarten Land zu wählen. ~


~ Hintergrund ~ GROSSELTERNTAG

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WIE GEHT ES WEITER?

1.

2.

3.

DER GROSSELTERNTAG ETABLIERT SICH

THEMEN IN DEN VORDERGRUND STELLEN

DISKUSSION ÜBER DAS DATUM

Die positiven Rückmeldungen aus der Politik, aber auch das grosse Interesse der Medien am Thema haben uns in unserem Vorhaben bestärkt. Themen wie Grossel-

Der Grosselterntag richtet sich nicht nur an die fitten, aktiven und tüchtigen Grosseltern. Es geht uns auch nicht darum, ihre Leistung und ihre Liebe zu ökonomisie-

Mit dem Grosselterntag wollen wir auf keinen Fall den Tag der Kranken konkurrenzieren. Wenn wir während der vertieften Analyse herausfinden, dass wir

ternschaft und Generationenbeziehungen haben offensichtlich eine grosse Relevanz. Deshalb wollen wir, dass sich der Grosselterntag etabliert. Um das zu erreichen, suchen wir die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Politikerinnen und Politikern, aber auch Privaten.

ren. Der Grosselterntag soll gerade dazu dienen, alle Facetten des Grosselternseins zu beleuchten. Uns schwebt vor, dass wir jedes Jahr ein bestimmtes Thema in den Vordergrund stellen, zu dem Veranstaltungen wie Vortrags- oder Diskussionsrunden organisiert werden. Mögliche Themen sind der Zusammenhalt unter den Generationen, die neue Rolle der Grosseltern, das Einstehen für eigene Wünsche, die Erwartungshaltung an Grossmütter und Grossväter oder der Wissenstransfer zwischen den Generationen. Das Danke sagen darf am Grosselterntag auch in Zukunft Platz haben. Wichtig ist uns aber, dass die Bedeutung des Tages weit darüber hinausgeht.

das tun, werden wir nochmals über das Datum diskutieren. In eine andere Jahreszeit legen wollen wir den Grosselterntag aber nicht. Wenn, dann geht es um eine Verschiebung um eine oder zwei Wochen. Wichtig ist uns, dass der Tag jeweils an einem Sonntag stattfindet, denn dieser ist auch heute noch ein Familientag, an dem man Zeit miteinander verbringt.

ÜBRIGENS Wer an den Artikeln interessiert ist, die über und rund um den Grosselterntag erschienen sind, findet eine Zusammenstellung auf unserer Webseite oder auf unserer Facebookseite. Auf letzterer kann man auch weiterhin über das Thema diskutieren – oder uns direkt per Mail oder Brief kontaktieren. redaktion@grosseltern-magazin.ch www.grosseltern-magazin.ch/presse www.facebook.com/grosselternmagazin # 04 ~ 2016


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~ Hintergrund ~ REGENBOGENFAMILIE

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~ Hintergrund ~ REGENBOGENFAMILIE

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Katrin und Jürg Hugelshofer treffen Tochter Sarah (rechts), Schwiegertochter Valérie (links) sowie die Enkelinnen Elin und Melissa (oben) auf einem Spielplatz in Bern. Das liegt in der Mitte zwischen den beiden Wohnorten Eglisau und Lausanne. # 04 ~ 2016

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«J’ai deux mamans et deux chats.» So erklärt die 5-jährige Melissa ihre Familienkonstellation. Ihre Mütter sind lesbisch und haben Melissa via Samenspende bekommen, genauso wie später ihre andere Tochter Elin. Für die Grosseltern war das zwar verblüffend – aber nie ein Problem.

ls Katrin Hugelshofer Grossmama wird, häufen sich die Nachfragen: «…mal ganz ehrlich, wie ist das für dich?» «Wunderbar», sagt Katrin, die im «ganz ehrlich» verpackte Skepsis überhörend. Auch ihr Mann Jürg freut sich über die Ernennung zum Papou. Es stört ihn nicht, dass sein allererstes Enkelkind von Tochter Sarah aus dem Bauch ihrer Lebenspartnerin Valérie kommt. Und erst recht nicht, dass es drei Jahre später noch bunter wird: ~


~ Hintergrund ~ REGENBOGENFAMILIE

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~ Sarah bringt das zweite Kind der Regenbogenfamilie zur Welt. Melissa und Elin sind von demselben Samenspender. Es ist das Ergebnis einer ganz normalen Regenbogengeschichte. Jürg und Katrin Hugelshofers Kinder Sarah, Matthias und Michael wachsen in ländlicher Umgebung auf, die Mutter ist

ihren Entscheidungen. Doch das an sie herangetragene Thema weckt ihr Interesse. «Nicht etwa, weil wir uns für die sexuelle Prägung Sarahs verantwortlich fühlten, sondern weil wir mehr darüber wissen wollten», betonen sie. Der Vater erkundet die physiologisch-medizinischen Grundlagen homosexueller Identität –

wählen, schockiert die Grossmama zuerst ein wenig. Doch dann denkt sie: «Ich habe mir den Vater von Sarah, Matthias und Michael ja auch ausgesucht. Was soll daran unmoralisch sein?» Das Frauenpaar präzisiert: «Wir haben ganz bewusst nichts ausgewählt, da der Samenspender für uns kein ‹Vater› ist. Gesund soll er sein – und

Physiotherapeutin, der Vater Tierarzt. Ihre Älteste hat viele Freunde. Im Gymnasium verliert sie ihr Herz ans Basketballspiel und einen Basketballer, die Beziehung dauert fünf Jahre. Die zweite grosse Liebe, der Basketballsport, lockt sie nach Amerika und als bezahlte Spielerin der Nationalmannschaft zurück in die Schweiz. In Lausanne beendet sie sportbegleitend ihre Ausbildung zur Ärztin und bleibt dort hängen.

ein für ihn beruflich naheliegender Ansatzpunkt. Die Mutter interessiert sich mehr für die seelischen Aspekte und das lesbische Empfinden, liest Porträts über Frauen, die Frauen lieben. Gemeinsam sehen sie ein Theaterstück und Filme über homosexuelle Lebensaspekte.

darauf wird er ohnehin getestet.» Zudem möchten sie weitere Spenden von ihm empfangen können, und die werdenden Kinder sollen das Recht haben, ihn mit 16 kennenzulernen. Dass die Gesellschaft gleichgeschlechtliche Liebe als heikle Angelegenheit bewertet, erfahren die Hugelshofers bei der Ankündigung ihres ersten Enkelkindes. Aus einer Tante Sarahs bricht der Seufzer hervor: «… aber Kinder müssten die doch jetzt nicht auch noch haben!». Nachdem das Baby da ist, glätten sich die Wogen. Der stolze Grossvater führt das auf den unprätentiösen Umgang zwischen Tochter und Partnerin zurück. Demonstrativ zelebrierte Homosexualität, gesteht er, nerve selbst ihn.

EIN BEDAUERN IST DA Die Familie sieht Sarah selten. Basketball und Beruf füllen ihr Leben. Bei einem Kurzbesuch daheim trifft die Tochter auf die wegen eines Todesfalls bedrückte Mutter. Sagt: «Auch wenn es dir schlecht geht, möchte ich dir etwas mitteilen: Ich liebe eine Frau.» Katrin ist überrascht. Nie hatte sie diese Möglichkeit in Betracht gezogen. Die frisch verliebte Tochter ist aber sichtlich glücklich. Was soll ihre Mutter daran Trauriges finden? Erst später fühlt Katrin ein Bedauern: Ausgerechnet ihr Kind mit dem familienbetontesten Naturell wird nie Familie haben. Ohne es auszusprechen, tut ihr das unendlich weh für Sarah. Dem Vater erscheint die sexuelle Ausrichtung für das Glück seiner Tochter unerheblich. Sie hatte immer alles erreicht, was sie wollte, und allfällige Probleme stets allein gelöst. Also vertrauen die Eltern

DAMIT HATTEN SIE NICHT GERECHNET Freundinnen der Tochter sind bei den Hugelshofers genauso willkommen wie die der Söhne. Mit 30 lernt Sarah Valérie kennen. Die Verkündung ihrer Schwangerschaft verblüfft Katrin und Jürg. Damit hatten sie noch viel weniger gerechnet als mit Sarahs Coming-out. Durch die Eintragung von Sarahs Partnerschaft bekommen sie eine Schwiegertochter, kurz darauf das erste – allerdings genetisch unverwandte – Enkelkind: Melissa. Um ihre Familienvision zu verwirklichen, sind die Frauen nach Dänemark gereist. Die Eintragung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften ist dort seit 1989 möglich, damals eine Weltpremiere, komplettiert durch ein Adoptionsrecht für biologische Kinder der Partner. 2006 erhalten dann auch lesbische Paare Zugang zu Samenbanken. Insemination ist in diesem Land für heterosexuelle Singlefrauen und Lesben legal, normal, alltäglich. Die Vorstellung, wie zwei Mütter nach ihren Wünschen den Erzeuger des Kindes # 04 ~ 2016

UNVERÄNDERT GROSSE LIEBE Kurz nach der Geburt Melissas wird Katrin und Jürgs jüngster Sohn Vater von Levi. Für die Grosseltern macht das, wie sie sagen, keinen Unterschied im Verhältnis zu Melissa. Auch als Sarah in Erwartung kommt und bald darauf Melissas Halbschwester Elin zur Familie stösst, gefolgt von Noe, dem Bruder Levis, bleibt die Liebe zum Kuckucks-Enkelkind unverändert gross. Mit der einzigen Ausnahme, dass Grossmama Katrin sich während Schwangerschaft und Geburt ihrer Tochter näher am Geschehen, irgendwie betroffener fühlt. ~


~ Hintergrund ~ REGENBOGENFAMILIE

Fakten, Chancen und Klischees Grosseltern kommt in Regenbogenfamilien eine sehr wichtige Rolle zu – gerade, wenn es darum geht, gegen Vorurteile anzugehen.

Meist geschieht das durch mitgebrachte Kinder aus einer heterosexuellen Beziehung vor dem Coming-out. Für lesbische Paare besteht eine Möglichkeit zur Elternschaft in der künstliche Befruchtung. Diese kann anonym, also per Samenbank, oder von einem bekannten Mann erfolgen. Hierzu gehört auch das Modell einer Queerfamily. In

Geht es nach Schweizer Gesetz, sollten Schwulen- und Lesbenpaare keine Kinder haben. Dennoch wachsen hierzulande nach einer Schätzung der Organisation Regenbogen.ch rund 6000 Mädchen und Buben bei gleichgeschlechtlichen Elternpaaren auf. Sie wurden mehrheitlich in früheren heterosexuellen Beziehungen gezeugt, sind aber auch allen Vorschriften zum Trotz Wunschkinder von Männer- und Frauenpaaren – und haben biologische und soziale Grosseltern. Diese Grosseltern haben eine «Rolle ohne Skript», wie der deutsche Schwulen- und Lesbenverband in einem Ratgeber schreibt. Sie begegnen oft Vorurteilen in Form von Fragen, Kommentaren, Blicken, irritiertem oder betretenem Schweigen anstelle von Glückwünschen zum Enkelkind. Doch da das Coming-out der Tochter respektive des Sohnes hinter ihnen liegt, haben sie ihre eigenen Vorbehalte idealerweise schon reflektiert und gelernt, sich mit den Positionen anderer auseinanderzusetzen. Vielleicht mussten sie selbst umdenken, da die meisten Eltern wie selbstverständlich davon ausgehen, ihr Kind sei heterosexuell. Eine Befürchtung auf das Outing des Kindes ist: «Dann werde ich ja nie Grossmutter beziehungsweise Grossvater.» Daraus spricht die weit verbreitete Meinung, Homosexualität und Elternschaft sei unvereinbar. Es bestätigt jedoch nicht das Klischee, ältere Generationen hätten mehr Probleme mit Homosexuellen. Ihnen sind oft einfach die Wege nicht geläufig, auf denen Lesben und Schwule heute Kinder haben können.

ihr zeugen ein befreundetes Lesben- und Schwulenpaar gemeinsam Kinder und teilen sich dann auch die Elternpflichten. In jedem Fall bedeutet dies, dass nur einer der beiden Partner in einem Lesben- oder Männerpaar biologisches Elternteil des Kindes ist. In der Schweiz liegt eine Schwierigkeit darin, dass bisher kein Adoptionsrecht des nicht leiblichen Teils eines gleichgeschlechtlichen Paares für biologische Kinder von Partner und Partnerin existiert. Das soll sich ändern: Der Ständerat hat am 8. März einer entsprechenden Gesetzesrevision zugestimmt. Gegner haben aber bereits ein Referendum angekündigt. ES IST IN ORDNUNG SO, WIE ES IST Grosseltern in solcher Konstellation kommt eine gesellschaftlich wichtige Rolle zu: Als in der Regel heterosexuelle Mitglieder in einer Regenbogenfamilie sind sie gefordert, zum Wohle der eigenen Kinder, der Enkelkinder und für sich selbst aktiv gegen Vorurteile anzugehen. Das hat gleich mehrere Effekte: Die selbstbewusste Positionierung als Eltern eines Schwulen oder einer Lesbe (und deren Partner/in) ist weniger angreifbar, als wenn Unsicherheit erspürt wird. Ein offener Umgang mit der Regenbogenfamilie regt vorurteilsbeladene Köpfe mehr zum Nachdenken an als abstrakte Argumente. Und nicht zuletzt wird das Enkelkind so von Anfang an darin bestätigt, dass seine Familie in Ordnung ist, wie sie ist. Studien zu Regenbogenfamilien belegen nämlich, dass darin aufwachsende Kinder sich ebenso gut entwickeln wie Kinder aus heterosexuellen Familien. ~BWR

Den Artikel «Eine Rolle ohne Skript» findet man unter folgendem Link: www.lsvd-blog.de/?p=9124

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~ Hintergrund ~ REGENBOGENFAMILIE

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Katrin sinniert derweil, ob ihre Enkelinnen irgendwann Mühe bekunden, zwei Mütter zu haben. Melissa sei sich der Besonderheit jetzt schon bewusst. «Vielleicht wird es ihr Pubertätsthema – anstelle eines anderen», sagt die Grossmama. Über Warnungen, ihre Enkelinnen wüchsen vielleicht zu Männerhasserinnen heran, kann Katrin nur den Kopf schütteln: «Die beiden haben alltägliche Kontakte zum anderen Geschlecht wie Kinder alleinerziehender Mütter auch.» DIE LÄCHELNDE URGROSSMUTTER

Eine ganz normale Regenbogenfamilie: Elin, Valérie, Sarah und Melissa (v.l.).

~ Die folgenden Beziehungsentwicklungen hängen nicht mit den Genen zusammen, sondern mit Kilometern. Rund 225 trennt die Maman-Maman-Filles-Famille von den Grosseltern, während die Mami-Papi-Buben-Familie Tür an Tür zu ihnen lebt. Das bedeutet: fast täglicher Kontakt gegenüber einem Besuch pro Monat. Grossmama und Papou pflegen das Enkelinnenverhältnis darum bewusst, hüten die Mädchen zum Beispiel fünf Tage am Stück in London, während die stillende Tochter dort einen Kardiologenkongress absolviert. Kommenden Juni zügelt die Lausanner Familie für zwölf Monate ins Haus gegenüber von Grossmama, Papou, Bruder und Schwägerin. Darauf freuen sich alle.

Die Chance ergab sich, weil die Internistin Sarah in Zürich noch den Facharzttitel für Kardiologie erwirbt, bevor sie in die Westschweiz zurückkehrt. Die Arbeitsteilung schlüsselt sich wie in so mancher Heteroehe nach wirtschaftlichen Kriterien auf: Sarah arbeitet 100 Prozent, die zahnärztliche Praxisassistentin Valérie Teilzeit. Die Mädchen gehen in die Krippe. Der offensive Umgang von Katrin und Jürg mit der gleichgeschlechtlichen Orientierung ihrer Tochter führt in nächster Nähe zum Outing diverser anderer Familien. Jürg und ein Kollege, dessen Sohn schwul ist, bestreiten einen Infoabend im ortsansässigen Männerforum. Das kommt gut an. Führt zu viel Solidarität. # 04 ~ 2016

Mit der Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Liebe steht es nicht so gut, wie man im Jahre 2016 annehmen könnte. «Die gesellschaftliche Integration homosexueller Partnerschaften ist nicht gesichert», so die Grosseltern. «Nationalistische Strömungen und fundamentalistische Ansichten wachsen weltweit und bedrohen sie.» In der Schweiz fehle der Anspruch auf das Sorgerecht, falls dem leiblichen Elternteil etwas zustosse. Abhilfe könnte die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit Eheleuten schaffen. Das ist aber nicht in Sicht. «Wenigstens für die Adoption ist einiges im Gang», sagen die Grosseltern. Sie freuen sich am Verhalten der 91-jährigen Mama von Katrin. Gut bürgerlich, konservativ, stets darauf bedacht, nicht anzuecken, steckt sie das Coming-out ihrer ältesten Enkelin kommentarlos weg. Zeigt in ihren Frauenrunden gerne die Fotos der Eintragungsfeier und Bilder der Urenkelinnen herum. Will dann jemand Ähnlichkeiten Melissas mit ihr oder ihrem verstorbenem Mann entdeckt haben, nimmt sie das spitzbübisch lächelnd entgegen. Unwidersprochen. •


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enn es auf optimale Bedienbarkeit ankommt, ist das Gigaset E550 die erste Wahl. Dank seinem einzigartigen Design und der Verwendung hochwertiger Materialien liegt es optimal in der Hand. Seine durchdachten Bedienoberflächen und Menüs ermöglichen eine intuitive Bedienung. So können die vier am häufigsten verwendeten Rufnummern mit einem einzigen Tastendruck gewählt werden. Seine exzellente Akustik sorgt für gutes Hören und Gehörtwerden. Treffsichere, beleuchtete Tasten und eine sehr gute Lesbarkeit des Displays machen das Gigaset E550 zu einem Grosstastentelefon der Extraklasse. Grosstastentelefone sind längst nicht mehr nur bei Senioren beliebt. Ihre zahlreichen Vorzüge, machen optisch ansprechende Modelle, auch im Alltag junger Menschen oder in Haushalten mit Kindern zu nützlichen Begleitern. Selbst gewisse Geschäftsbereiche sehen Grosstastentelefone als sinnvolle Lösung an.

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~ Hintergrund ~ SCHULTHEK

Traktor, oder

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~ Hintergrund ~ SCHULTHEK

Von HOLGER SALACH (Fotos) und GEORG GINDELY (Text)

Rennauto Dinosaurier?

Die Wahl des ersten Schultheks ist eine komplexe Angelegenheit. Wir haben eine Grossmutter und ihren Enkel beim Kauf begleitet. # 04 ~ 2016

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~ Hintergrund ~ SCHULTHEK

Was es nicht alles gibt! Nils und seine Grossmutter Elisabeth Schmid staunen 端ber die grosse Auswahl in der Papeterie Calmart AG im aargauischen Fislisbach.

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~ Hintergrund ~ SCHULTHEK

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Wow Der sechsjährige Nils steht vor einer Wand voller Schultheke und strahlt. Seine Grossmutter Elisabeth schaut etwas skeptischer. Vor ihr und ihrem Enkel türmen sich Modelle in den verschiedensten Farben, Formen und mit den unterschiedlichsten Sujets. In der Papeterie Calmart AG im aargauischen Fislisbach finden gerade Thekwochen statt. Im Schaufenster, in den Verkaufsräumen, im Lager: Überall stehen Schulranzen. Die Auswahl ist riesig. Es gibt rosarote Theke, über die Pferde galoppieren, orange mit riesigen Monstertrucks, grüne mit Dinosauriern, hellblaue mit Delfinen oder rot-weisse mit Kolibris. Der Fantasie der Thek-Designer sind ganz offensichtlich keine Grenzen gesetzt. Zur Freude der Kinder, die leuchtende Farben, kitschige Figuren und das gestalterische Durcheinander lieben. Erwachsene haben meist einen ganz anderen Geschmack. Doch Elisabeth Schmid lässt sich nicht aus der Ruhe bringen – noch nicht. Sie ist aus Oberrieden am Zürichsee in den Aargau gereist, um mit ihrem Enkel seinen Schulthek auszuwählen. Es ist ein grosser Tag für beide. PNEU AUF DEM THEK «Wow», sagt Nils nochmals. Er und seine Mutter haben sich daheim im Internet schon ein bisschen vorinformiert. Nun hat er die zwei Theke entdeckt, die ihm online am besten gefallen haben. In natura gefallen sie ihm noch besser. Der eine hat ein schwarz-rotes Schottenmuster und ist mit mehreren Stickern verziert, auf denen Maschinen abgebildet sind. Auf dem anderen Thek prangt ein Rennauto auf grau-rotem Hintergrund. Nils wählt zwei weitere Modelle aus: einen

Der könnte es sein: Nils ist begeistert vom Modell mit dem Tyrannosaurus Rex, seine Grossmutter blickt etwas skeptischer.

neongrünen Thek mit einem Traktor und einen grün-schwarzen mit einem furchterregenden Tyrannosaurus Rex. «Willst du den vielleicht auch noch mitnehmen?», fragt die Detailhandelsfachfrau Yvonne Stocker und zeigt auf ein weiteres Modell mit Auto. Es ist auf der Oberseite mit Plastik beschichtet, der wie ein Autopneu aussieht und sich auch so anfühlt. «Nein», sagt Nils. Seine Grossmutter ist sichtlich erleichtert. Yvonne Stocker nimmt die vier Modelle mit an einen Tisch und beginnt mit der Beratung. Sie ist Spezialistin in Sachen # 04 ~ 2016

Thek, hat Messen besucht und interne Schulungen in der Calmart AG absolviert. Wie wichtig das ist, zeigt sich später am Nachmittag. Schulranzen haben heute ein unheimlich ausgeklügeltes und interessantes Innenleben. So interessant, dass es ein Kind nachhaltig bei seiner Wahl beeinflussen kann. Yvonne Stocker lässt Nils die verschiedenen Theke deshalb zuerst anprobieren. Denn das Wichtigste ist, dass der Schulranzen richtig sitzt und bequem ist. Die heutigen Tornister lassen sich genau an die Grösse des Kindes anpassen und ~


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~ Hintergrund ~ SCHULTHEK

Da wird genau geschaut und zugehört: Yvonne Stocker erklärt, wie sich der Thek verstellen lässt und was alles in ihm steckt. Sehr viel, finden Nils und sein Grosi.

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39 ~ später immer wieder nachjustieren, so dass sie mit den Kindern mitwachsen. Yvonne Stocker stellt die Modelle für Nils ein. Der schnallt sie an den Rücken und macht seine Runden durch die Papeterie. Er strahlt. Ein bisschen, das spürt man, fühlt er sich schon wie ein Erstklässler. Schnell scheiden zwei Modelle aus. Im Rennen verbleiben der Thek mit dem Schottenmuster und der mit dem Tyrannosaurus Rex. Beide sind «mega bequem», findet Nils. Nun geht Yvonne Stocker in die Details.

So passt der Schulthek

Der Fantasie der Designer sind keine Grenze gesetzt: Ein Thek mit Pferden.

AUS PET-FLASCHEN HERGESTELLT Der T-Rex-Thek der Marke Step by Step zum Beispiel hat Verstärkungen auf den Seiten, die man herausnehmen kann. Nils beeindruckt vor allem, dass man sie auch als Mal-Schablonen verwenden kann. Der Thek mit dem Schottenmuster wird vollumfänglich aus rezyklierten Pet-Flaschen hergestellt, wie alle Modelle der Marke Ergobag. «Wow», sagt für einmal Grossmutter Elisabeth. Sie und Nils staunen im Lauf der nächsten halben Stunde immer wieder. Was es nicht alles gibt! Einen Brustgurt (höhenverstellbar), eine Hüftflosse (herausnehmbar), ein vorgeformtes Rückenpolster (für optimale Luftzirkulation), reflektierende Streifen (für die Sichtbarkeit im Verkehr), ein Fach für den Znüni (plastifiziert, falls einmal etwas ausläuft) und ein Abteil für die Trinkflasche inklusive Schnur (zur Fixierung der Flasche). Zu beiden Modellen gehören je zwei Etuis und ein Turnsack. Das Modell der Marke Ergobag ist mit sogenannten Kletties verziert, einer Art Abziehbilder mit Klett. Wenn einem die Sujets nicht mehr gefallen, kann man sie auswechseln und statt Maschinen Dinos oder Pferde an den Thek heften. Ein zusätzliches Set kostet 24.90 Franken. Auf den Pausenplätzen werden die Kletties auch rege getauscht. Die Ergobags sind diese Saison die Bestseller. Fast nicht mehr gefragt sind in der Papeterie Calmart AG in Fislisbach die Felltheke, die von Elisabeth Schmids Kindern getragen wurden. Ein bis zwei Bestellungen ~

Sehr populär: Der Puma auf dem Thek gefällt Mädchen und Buben.

Ein klares Bubenmodell: Rennauto auf schwarzrotem Hintergrund.

Dieses Theksujet spricht die Fussballfans unter den Kindern an.

Der Schulthek stellt eine Gewichtsbelastung für den Rücken von Kindern dar. Diese muss aber gesundheitlich nicht nachteilig sein. Bei richtiger Auswahl und richtigem Bepacken und Tragen kann der Schulthek sogar einen Trainingseffekt für sich entwickelnde Muskeln und Knochen darstellen. DIE RICHTIGE AUSWAHL • Das Kind sollte beim Thek-Kauf dabei sein und zur Probe mit dem gewählten Thek im Geschäft herumrennen und hüpfen. • Das Eigengewicht des Theks sollte so leicht wie möglich sein. • Die Schultergurte sollten verstellbar,

gepolstert und mindestens 4 Zentimeter breit sein. • Ein ergonomisches und anliegendes Rückenpolster sowie seitliche Polster gewährleisten die optimale Platzierung am Rücken. • Reflektoren helfen, die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit im Strassenverkehr zu erhöhen. DAS RICHTIGE TRAGEN • Der Schulthek sollte auf dem Rücken getragen werden, mit den Trägern über beiden Schultern. • Er sollte an beiden Schulterblättern anliegen. Die Oberkante verläuft waagrecht und befindet sich auf Höhe der Schultern. • Schwere Schulmaterialien nahe am Rücken tragen. Das heisst: grosse, dicke Bücher hinten nahe am Rückenpolster und kleinere, leichtere Dinge wie das Mäppli vorne an der Verschlussseite einpacken. • Aussen keine zusätzlichen Taschen (Turnsack) befestigen. • Nicht benötigtes Schulmaterial in der Schule oder zu Hause lassen. Quelle: Schulärztlicher Dienst der Stadt Zürich

Ein Klassiker ist der Pirat auf dem Schulthek.

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~ Hintergrund ~ SCHULTHEK

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~ pro Jahr würden noch eingehen, sagt Yvonne Stocker. In grossen Städten wie Zürich sieht das etwas anders aus: Dort erlebt der Thek aus Kuhfell gerade ein kleines Revival. Yvonne Stocker hat ihre Vorführung abgeschlossen, die Entscheidung naht. Was den Preis angeht, ist der Unterschied gering. Beide sind nicht gerade günstig: Das Modell von Step by Step kostet 269, das andere 279 Franken. Es ist offensichtlich, dass Elisabeth Schmid der rot-schwarz-karierte Ergobag besser gefällt als der T-Rex-Thek. «Und was meinst du, Nils?» Nils zögert keinen Moment und zeigt auf den Tyrannosaurus Rex. Nun wird Elisabeth Schmid erstmals leicht nervös. Beim anderen Thek weiss sie, dass der Das Wichtigste ist, dass der Thek richtig sitzt und bequem ist. Grossen Gefallen findet Nils an den Etuis, die im Tornister zu finden sind. Ein bisschen, das spürt man, fühlt sich der Sechsjährige bereits wie ein Schulbub.

Beim Verlassen der Papeterie trägt Nils den Thek bereits am Rücken. Danach schaut er ihn zusammen mit seiner Grossmutter nochmals ganz genau an. Am Abend wird er den Dinosaurier-Thek ins Bett nehmen.

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hat, tut eigentlich nichts zur Sache. Das sieht auch Yvonne Stocker so. «Das Kind muss glücklich sein mit der Wahl», sagt sie. Wenn es am ersten Schultag keine Freude an seinem Thek habe, dann habe es meist auch keine Freude an der Schule. Elisabeth Schmid bezahlt. Der Thek ist aber ein gemeinsames Geschenk: Er wird von den anderen Grosseltern, den Eltern sowie von Götti und Gotte mitfinanziert. Nils hat den Thek bereits am Rücken, als er und seine Grossmutter sich verabschieden.

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auch ihrer Tochter gefallen würde. Beim Dino-Modell ist sie sich nicht so sicher. «Du könntest ja auch Dino-Kletties statt Maschinen-Kletties an den Thek kleben», sagt die Grossmutter zum Enkel. «Nein.» «Es gibt auch einen schönen grünen Ergobag mit Dinosauriern-Kletties», sagt Yvonne Stocker. «Soll ich ihn dir zeigen?» «Nein.» «Ich hole ihn schnell», sagt Elisabeth Schmid. Nils schaut sich den Thek an. Aber seine Entscheidung ist gefallen. Er will den mit dem Tyrannosaurus Rex. «Klar», sagt seine Grossmutter und lächelt ihren Enkel an. Es sind ja beide Modelle gut, findet sie. Und dass ihr der andere besser gefällt als der, den Nils gewählt

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Auf dem Weg nach Hause erklärt Nils seinem Grosi, weshalb er sich für den Dino-Thek entschieden hat. Der mit dem Schottenmuster habe ausgesehen wie ein Rucksack. Der andere sei anders. «Ein richtiger Schulthek», sagt Nils und strahlt seine Grossmutter glücklich an. Die strahlt zurück. Das war ein aufregender Nachmittag, finden beide. Elisabeth Schmids Angst ist übrigens unbegründet, wie sich später zeigt. Die Eltern von Nils sind sehr zufrieden mit der Wahl ihres Sohnes. Er selbst hat so grosse Freude an seinem Thek, dass er ihn gleich mit ins Bett nimmt. «Wenn morgen nur schon die Schule anfangen würde!», seufzt er, als sein Grosi das Licht löscht. •

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Eine Kr채uterliebe 체ber Generationen

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~ Hintergrund ~ KRÄUTERGARTEN

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In Lisa Peyers Heilkräutergarten gilt «leben und leben lassen». Die Enkelin einer Appenzeller Kräuterfrau zählt auf den Mondkalender, stellt ihr eigenes Shampoo her und gibt ihr Wissen weiter. Auch an ihre Enkeltochter. Von CARMEN HOCKER (Text) und BENEDIKT DITTLI (Fotos)

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ch habe gar nicht gewusst, dass das Käslikraut eine Herzpflanze ist!», ruft ein Kursteilnehmer überrascht aus. «Das ist es auch nicht, aber es fühlt

Vor vielen Jahren, während einer Exkursion ins Wallis, hatte Lisa Peyer auf einer Blumenwiese einen Gedankenblitz: «Ich muss heimgehen und einen Heilkräutergarten

zu Papier bringen. Schliesslich fanden sie einen Landwirt, der auf freiem Feld 600 Quadratmeter Land absteckte, auf dem Lisa ihren ersten Kräutergarten an-

sich im Beet der Herzpflanzen wohl anlegen.» Damals absolvierte die vierfache legte – noch ohne Ziel, einfach zur eigenen und darf deshalb dort bleiben», erklärt Lisa Mutter und studierte Sozialpädagogin geraFreude und zur Beobachtung. Peyer. Eigentlich ist der Heilkräutergarten de eine Weiterbildung zur Bachblüten-TheVOM MOND UND ANDEREN der Bachblüten- und Phytotherapeutin rapeutin. Da der Umschwung ums Haus EINFLÜSSEN in Frümsen SG nach Krankheitsgebieten als Selbstversorger-Garten genutzt wurde, geordnet. Bei Führungen erleichtert es musste für den Kräutergarten ein anderer Als Familie Peyer vor zehn Jahren ihr heudiese Einteilung, den Überblick über die Platz gefunden werden. Während sich Lisa tiges Bauernhaus samt 1500 Quadratmerund 250 verschiedetern Umschwung benen Heilkräuter zu beziehen konnte, zügelte halten. So die Theorie. Lisa ihren KräutergarIn der Praxis wandern ten vom Feld auf die manche Pflanzen dortdrei sonnigen Terrashin, wo es ihnen am sen am Haus. Um den besten gefällt. «Das ist Pflanzen einen guten dann auch der richtiStart zu geben, wählte ge Standort», ist Lisa sie dafür im Mondkaüber zeug t. Fü r sie lender die Jungfrautage muss ein Kräutergarten aus. Stolz erzählt sie, wild sein, und Pflandass alle Pflanzen am zen dürfen sich ihren neuen Ort Wurzeln Lieblingsplatz selbst geschlagen haben. Sie suchen. Benötigt eine glaubt fest daran, dass mehr Schatten, wächst der Stand des Mondes sie im nächsten Jahr auf die Natur grossen vielleicht hinter einer Einfluss nimmt. Gleichgrossen Staude. Viezeitig ist ihr bewusst, Von den Terrassen des Kräutergartens in Frümsen überblickt man les reguliere sich von dass der Alltag auch das St. Galler Rheintal. selbst, wenn man es im Garten Flexibilität nur zulasse. Das heisst natürlich nicht, noch sorgte, wie sie ihr Hirngespinst ihrem erfordert. Im Zweifel sei Liebe und Dankdass sie nicht hier und da behutsam einMann plausibel machen sollte, reagierte barkeit gegenüber den Pflanzen mehr Wert greift. Als der Alant sich aufmachte, ihren dieser wenig überrascht: «Das passt zu als jeder Mondkalender. Zum Trocknen Garten in einen Dschungel zu verwandeln, dir, das machen wir», sagte er nur, nahm von Duftpflanzen wählt sie aber, wenn gebot sie ihm beherzt Einhalt. einen Block und liess seine Frau ihre Ideen immer möglich, Blütentage. Sie hat die ~ # 04 ~ 2016


~ Hintergrund ~ KRÄUTERGARTEN

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Am Wolligen Ziest oder Hasenohr reiben sich Kinder gerne ihre Nase.

Bauchgefühl zu verlassen. Diese Einstellung vermittelt sie auch in ihren privaten Kursen und an der Kräuterakademie. Letztere hat sie 2007 zusammen mit einer Bauersfrau und anderen Heilkräuter-Enthusiasten gegründet. In einem modularen System können sich Interessierte in ganz unterschiedlichen Bereichen weiterbilden. Dazu zählen Anbau und Vermehrung, Küche,

Als Milch-Aufguss wird das Gänsefingerkraut bei Krämpfen eingesetzt.

Farben, Mythologie und Wildfrüchte. Lisas ~ Erfahrung gemacht, dass die Pflanzen den Duft dann länger halten.

weitertragen. Dort sei das Wissen wirklich authentisch, da es ohne Unterbrüche weitergegeben wird. Das spüre man auch bei Büchern. Bücher haben für sie eine Seele, wenn die Autoren gelebtes Wissen vermitteln, wenn sie wirklich wüssten, wovon sie schrieben. In Lisas Familie war es die Grossmutter, die ein riesiges Kräuterwissen hatte. Sie versorgte das halbe Dorf mit Tinkturen, Salben und Teemischungen. Als Mutter von nur einer Tochter – Lisas Mutter – blieb ihr genügend Zeit, sich neben der

FREUDE AM GELEBTEN WISSEN Lisa Peyer merkte schnell, dass sie ihr Wissen weitergeben möchte. Und zwar möglichst einfach. Von komplizierten Anweisungen für Gartenbau und Verwendung hält sie nichts. Sie möchte sich nicht von bestimmten Vorstellungen beirren und einschränken lassen. Sie habe gelernt, ihren Pflanzen etwas zuzumuten und sich auf ihr

Die Echte Kamille hilft bei Magen- und Darmbeschwerden und bei Entzündungen.

Der Beinwell kam schon im Mittelalter bei Verletzungen zum Einsatz.

Spezialität ist die Herstellung von Tinkturen, Heilsalben und Naturkosmetik. Von der Zahnpasta über Shampoo bis hin zum Deo stellt sie alles selbst her. Bei den Rezepturen legt sie auf eine einfache Zubereitung Wert, ohne eine Vielzahl verderblicher Zutaten. So blieben die Kursteilnehmer mit Begeisterung bei der Sache. Lisa Peyer reist oft ins benachbarte Allgäu, wo Kräuterfrauen und -männer ihr Wissen von Generation zu Generation # 04 ~ 2016

Eine blaue Jungfer im Grünen zwischen den weissen Dolden der Schafgarbe.


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Gärtnern im Einklang mit dem Mond: Zum Trocknen von Duftpflanzen wählt Lisa Peyer nach Möglichkeit Blütentage.

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www.lisas-kraeuterwelt.ch www.kraeuterakademie.ch

Interessanterweise hat die Kräuterlust anschliessend erneut eine Generation übersprungen. Wiederum ist es eine Enkelin, die mit ihren zehn Jahren schon viel über Heilpflanzen weiss und theatralisch angekündigt hat, die Tradition fortzuführen: «Grosi, wenn du einmal nicht mehr lebst, übernehme ich deinen Kräutergarten!» Momentan geniesst es Lisa, mit ihrer Enkelin zusammen durch den Garten zu streifen und sie beim Ernten der Heilkräuter in das eine oder andere Gartengeheimnis einzuweihen. Ob und was aus dieser gemeinsamen Leidenschaft noch entstehen mag, überlässt sie vertrauensvoll dem Schicksal. •

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EINE GENERATION ÜBERSPRUNGEN Arbeit am Hof um ihren Heilkräutergarten zu kümmern. Anders war dies eine Generation später. Lisas Mutter hatte fünf Kinder und einen grossen Hof. So kam es, dass erst wieder die Enkelin Lisa sich in die Welt der Heilkräuter vertiefte. Prägend dabei war der fürsorgliche Umgang, den die Grossmutter mit den Pflanzen pflegte und deren Achtung vor der Natur. Kalifornischer Goldmohn und Stinkender Storchschnabel im Stelldichein.

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Inhalt: 0,25 g (ca. 30 Pflanzen oder 15 m2) Contenu: 0,25 g (env. 30 plantes ou 15 m2) Contenuto: 0,25 g (ca. 30 piante o 15 m2)

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Alte Sorten neu im Trend Aussaat: Mitte März bis Mitte April in Saatschalen

Semis: mi-mars à mi-avril en terrines Semina: da metà marzo a metà aprile in vasi da semina

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Keimdauer: ca. 10 Tage bei 20–28 °C

Germination: env. 10 jours à 20–28 °C Germinazione: ca. 10 giorni con 20–28 °C

Pikieren: sobald Keimblätter entfaltet sind

Repiquer: repiquer dès que les cotylédons sont déployés Ripicchettare: diradare non appena spuntano le foglioline

Auspflanzen: ab Mitte Mai an sonnige Lagen in nahrhaften Boden, Abst. 80 x 50 cm

Plantation: dès la mi-mai dans un endroit ensoleillé et un sol fertile, dist. 80 x 50 cm Piantare: da metà maggio in terreno fertile in posizione soleggiata, dist. 80 x 50 cm

Pflege: nach dem Anwachsen etwas Gemüsedünger einhacken; Haupttrieb aufziehen und alle Seitentriebe ausbrechen

Soins: dès que les plantes ont repris, incorporer un engrais pour légumes; conduire la tige principale sur tuteur et éliminer les pousses latérales Cura: interrare un po'di concime durante la crescita; coltivare soltanto il gambo principale ed eliminare tutti i polloni laterali

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Ernte: August – Oktober

Récolte: août – octobre

Raccolta: agosto – ottobre

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ASEL B E S S ME U L O $ Ă‹

VOM 15. – 18. APRIL 2015 FINDET DIE CREATIVA BASEL PARALLEL ZUM 100-JĂ„HRIGEN JUBILĂ„UM DER MUBA STATT. Während vier Tagen dreht sich im Foyer Nord der Messe Basel alles rund um die kĂźnstlerische Freizeitbeschäftigung. Kunterbunte Stände laden zum Flanieren und Bestaunen ein und präsentieren die neuen Kreativtrends fĂźr den FrĂźhling. Mehr als 45 Aussteller zeigen an der Creativa Basel ihre Produkte und Neuheiten. An ihren Ständen regen sie zum Basteln, Malen und Gestalten an. Jeden Tag kĂśnnen an zahlreichen Workshops verschiedene Materialien und Techniken ausprobiert und WerkstĂźcke individuell gestaltet werden. Es gibt vielseitige Anregungen und tolle Inspiration fĂźr alle, die sich fĂźr kreative Ideen interessieren.

Sonderschauen Verleihen Sie Ihrem Zuhause gekonnt neuen Charme, indem Sie Häkelkreationen verhärten und dadurch Eyecatcher im Innendekorationsbereich schaffen. Zudem lernen Sie an der Creativa Basel, wie Sie Ihrem selbstgemachten Sprudelbadekonfekt den persÜnlichen Touch verleihen oder wie Sie zu Hause Schmuck aus der Mikrowelle gestalten kÜnnen.

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und rund sein. Wieso kann eine Badekugel nicht mal wie ein Cupcake oder eine Maus aussehen? Das Material, aus denen die individualisierbaren Badezusätze gemacht werden, lässt sich wunderbar formen, färben und beduften. Seifenfritz zeigt, wie das geht. An diversen Workshops mit natĂźrlichen Materialien, die zu 100 % frei von synthetischen Zusatzstoffen sind, kĂśnnen Kinder und Erwachsene ihrer Fantasie freien Lauf lassen. SCHMUCK AUS DEM HOTPOT-OFEN IN DER MIKROWELLE – DER SCHNELLE START IN DIE WELT DES GLAS-FUSINGS Mit dem HotPot kann man ganz einfach Glas in der Mikrowelle schmelzen, um Schmuck und andere kreative Vorhaben aus Glas selbst anzufertigen. Diese Technik ist auch bekannt als Glas-Fusing. HotPot macht es mĂśglich, dass diese Technik nun fĂźr jedermann zugänglich wird, da Sie keinen besonderen oder teuren Brennofen kaufen mĂźssen. Jede herkĂśmmliche Mikrowelle reicht. Der HotPot ist aus biolĂśslicher Faser hergestellt, die superleicht und nicht gesundheitsgefährdend ist. An der Creativa Basel kĂśnnen Sie selbst wundervollen Glasschmuck herstellen. Zudem erhalten Sie auch einen Einblick in die Vielfalt des bunten Tiffany-Glases, mit welchem Louis Comfort Tiffany im 19. Jahrhundert weltweit berĂźhmt wurde.

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Das vollständige Workshop-Angebot an der Creativa Basel ďŹ nden Sie ab Ende März 2016 auf www.creativa-schweiz.ch sowie auf der Creativa-Facebook-Seite.

Partner


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

Gute Miene zum bösen Spiel?

Das macht mich wütend!

EINE 62-JÄHRIGE GROSSMUTTER: Ich bin bereits Grossmutter von vier süssen Enkelkindern. Nun eröffnete mir mein jüngster Sohn, 28, dass auch er Vater wird. Ich kann mich nicht auf dieses Enkelkind freuen, weil ich befürchte, dass seine Beziehung nicht lange halten wird. Die beiden kennen sich erst seit sechs Monaten. Sie ist ein Stück älter als er, 34 Jahre. Heiraten wollen sie auch nicht. Soll ich ihm meine Bedenken mitteilen oder einfach gute Miene zum bösen Spiel machen?

EINE 60-JÄHRIGE GESCHIEDENE GROSSMUTTER: Ich bin seit fünfzehn Jahren von meinem Mann geschieden. Beide leben wir in neuen Beziehungen. Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander, und ich kann es auch gut mit seiner Frau. Wenn es um die Enkel geht, ist es schwierig. Ich sehe meine Enkelkinder selten, weil sie weit weg wohnen. Mein Ex und seine Frau sehen sie regelmässig. An den Enkel-Geburtstagen demonstrieren die beiden extra, wie vertraut sie mit den Enkeln sind und wie gut sie es mit ihnen haben. Das macht mich seit Jahren wütend. Am liebsten ginge ich nicht mehr an diese Geburtstage.

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er spricht denn da von bösem Spiel? Das junge s steht Ihnen natürlich frei, nicht mehr an diese EnPaar besteht aus zwei erwachsenen Menschen, die kel-Geburtstage zu gehen. Die Frage ist, ob das für Sie offenbar relativ rasant von der ersten Verliebtheit eine befriedigende Lösung sein wird. Sie haben sich in die künftige Elternrolle hineingesprungen sind. Das Fait in die Idee hineingesteigert, dass Ihr Ex und seine Partnerin accompli besteht bereits. Wollen Sie den beiden Angst maIhnen ‹extra› die Vertrautheit mit den Enkeln vordemonschen mit Ihren Befürchtungen? Noch scheint alles offen. Das trieren, um Sie zu ärgern. Es ist Ihr Erleben, und das soll Kind wird die Partnerschaft verändern. Ihnen niemand ausreden. Doch sind Sie Niemand weiss, auf welche Art. Sowohl der nicht glücklich damit und möchten etwas Altersunterschied als auch das Nicht-Heiverändern. raten-Wollen sind Sache des Paares. Als Ich habe meine Zweifel, ob Ihr Ex und Mutter des zukünftigen Kindsvaters würde seine Frau das ‹extra› machen. Es ist ja ich mich da eigentlich nicht einmischen naheliegend, dass sie sich nicht nur geowollen. Noch ist sehr vieles möglich. graphisch, sondern auch emotional nahe So würde ich auch nicht von bösem Spiel bei den Enkeln fühlen, wenn sie sie regelreden wollen, sondern einfach hoffen, dass mässig sehen. Und vielleicht sind sie ein die beiden das gut machen. Und das wohl bisschen stolz darauf. Und Sie sind ein KATHARINA LEY (69) ist Psychoanalyauch süsse Kindchen kann schon ganz und bisschen traurig, dass Sie die Enkel selten tikerin, Soziologin, Buchautorin mit gar nichts für diese Situation. Allenfalls gilt sehen, und dass es dadurch schwieriger eigener Praxis in Bern und Grossmutter von zwei Enkelkindern. Schicken Sie Ihre es, im stillen Kämmerchen zu überlegen, ist, die emotionale Vertrautheit herzustelFragen bitte an: Katharina Ley, wie viel Sie an Grossmutter-Angeboten und len. Überlegen Sie sich, was Sie wirklich Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder -Pflichten zu übernehmen bereit wären, möchten – ohne dem anderen Paar den beratung@grosseltern-magazin.ch. wenn überhaupt. Und zwar generell und Sündenbock zuzuschieben. Vielleicht gibt speziell, falls sich Ihre Befürchtungen doch es ja Möglichkeiten, Ihre Enkel häufiger bewahrheiten. Es wird sich lohnen für Ihr Wohl und das der zu sehen, sie einmal ein Wochenende einzuladen und die künftigen Eltern, allen eine Chance zu geben, um mit guten Enkel-Geburtstage anders zu feiern, weil Sie dann auch Gefühlen in diese Situation hineinzugehen. Und generell gilt, mehr von den Enkeln haben. Es ist ja überall im Leben so, dass man erwachsenen Kindern keine Ratschläge geben soll, dass Vergleiche mit anderen Menschen unglücklich machen. wenn sie nicht erfragt werden. Nicht von ungefähr sagt der Vielleicht lohnt sich ein Nachdenken darüber, was Sie für Volksmund, dass Ratschläge Schläge sind. • eine ganz besondere, andere Grossmutter sind! • # 04 ~ 2016

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DOSSIE R Von PIUS ACHERMANN (Text) und ERNST MATIELLO (Illustrationen)

Wenn sich Eltern trennen, leiden nicht nur ihre Kinder. Auch die Grosseltern werden oft zutiefst getroffen. Wir sagen, worauf zu achten ist und was Psychologen raten.

D

ie durchschnittliche Scheidungsziffer für die Schweiz ist in den letzten Jahren trotz steigender Bevölkerungszahl zurückgegangen. 2010 betrug sie noch knapp 55 Prozent, 2014 ist sie jedoch auf 40,9 Prozent gesunken. Als meine Frau und ich 1969 heirateten, lag sie übrigens noch bei rund 15 Prozent. In konkreten Zahlen: 2014 wurden 16 700 Ehen geschieden, wobei in etwa ebenso viele Kinder davon betroffen waren. Wie viele Grosseltern sich jährlich damit abfinden müssen, dass die Ehe ihres Kindes auseinander gebrochen ist, zeigt die Statistik nicht auf. Was aber aus einer Studie hervorgeht, ist die Tatsache, dass rund zwei Drittel der betroffenen Kinder sich bei einer Scheidung ihrer Eltern an die Verwandten wenden, um mit ihnen über ihre Probleme zu reden. Dabei werden die Grosseltern am häufigsten zu Rate gezogen. Grosseltern nehmen im Allgemeinen keinen Einfluss auf das Familienleben ihrer Kinder – solange alles rund läuft. Tut es das nicht mehr, droht Trennung oder Scheidung, werden aber auch die Grosseltern gefordert. Sie können den Ehepartnern bei den vorangehenden Sturmböen als beruhigende Gesprächspartner dienen und nachher bei der Scherbenbeseitigung helfen. ~ # 04 ~ 2016

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ENKELKINDER

SCHEIDUNGS-

~ Dossier ~ SCHEIDUNG


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WIE VERHALTE ICH MICH GEGENÜBER MEINEN ERWACHSENEN KINDERN? Wenn Grosseltern die drohende Trennung oder Scheidung ihrer Tochter oder ihres Sohnes zur Kenntnis nehmen müssen, bricht in der Regel eine Welt zusammen – vor allem, wenn auch Enkelkinder davon betroffen sind. Kinder und Enkel sind für Grosseltern häufig der zentrale Lebensinhalt, sagt der Psycho-

loge Axel Kreutzmann. Entsprechend gross ist die Belastung bei einer Scheidung. Dazu kommt der ständige Balance-Akt: Hilfe anbieten, aber sich nicht aufdrängen, unterstützen, aber nicht Partei ergreifen – und vor allem trösten, wenn man selber traurig ist. Grosseltern wissen, dass sie dem Paar zumeist nicht mehr helfen können, wenn dieses einmal zur Trennung entschlossen ist. Auch wenn Ratschläge gut

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~ Dossier ~ SCHEIDUNG

gemeint sind, sie können in angespannten, emotional geladenen Lebenssituationen als unerwünschte Einmischung oder auch als Kritik verstanden werden. Statt Hilfe entsteht dann für alle Seiten belastender Streit. Grosseltern sollten sich deshalb besser nicht ungefragt einmischen, sonder eher behutsam das Gespräch suchen. «Lassen Sie ihr Kind erzählen, fragen Sie vorsichtig nach. Ganz wichtig:», sagt der Psychologe, «lesen Sie die Signale Ihres Kindes. Wenn es nicht reden will oder signalisiert, dass bestimmte Themen tabu sind, müssen Sie das akzeptieren.» Und last but not least: Nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen! Auch wenn es Eltern manchmal so vorkommt, als

überzeugt, dass sie diesen genügen können, wäre das Angebot, die Kosten für eine professionelle Paarberatung zu übernehmen, eine Alternative, rät Elisabeth Schlumpf. Grosseltern müssen die Entscheidung ihres Kindes zwar nicht verstehen, aber es ist für die Beziehung von enormer Bedeutung, dieser Entscheidung mit Respekt zu begegnen: «Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Rückhalt und Unterstützung schenken – das sind die grössten und wichtigsten Grosseltern-Aufgaben im Scheidungsfall.» Darüber sind sich die Psychologen einig und raten gleichzeitig, unter allen Umständen Feststellungen zu unterlassen, wer in diesem Trennungskonflikt Recht oder Unrecht hat. Ob finanzielle Unterstützung, Hilfe im

ob die Entscheidung viel zu schnell gefällt wird, sollten sie die persönliche Entscheidung ihres Kindes respektieren. Grosseltern handeln richtig, wenn sie den Kindern keine Vorwürfe machen – auch wenn der Wunsch danach gross ist. Zeigen Sie lieber Mitgefühl, raten die Fachleute. Grosseltern, die trotz allem versuchen wollen, «nochmals» zu kitten, sollten dafür eine Reihe von Voraussetzungen mitbringen, schreibt die Psychologin Elisabeth Schlumpf in ihrem Buch «Grosseltern heute»:

Haushalt oder bei der Betreuung der Enkelkinder: In einer schwierigen Lebensphase ist konkrete Hilfe sehr entlastend. Zudem zeige diese Hilfe, dass trotz Trennung weiterhin Familienzusammenhalt bestehe, halten die Psychologen fest. Anderseits kann die Parteinahme der Grosseltern mit einem Elternteil, zumeist dem eigenen Kind, gegen den andern Elternteil zur Verhärtung der innerfamiliären Fronten beitragen. Die jeweiligen Bündnispartner bestärken sich in ihren Antipathien häufig gegenseitig. Die Enkelkinder werden so, wie wir noch sehen werden, bewusst oder unbewusst an einer guten Beziehung zum abgelehnten Elternteil gehindert. Was ist, wenn man sich als Grosseltern mit dem eigenen Partner über die Trennung der Kinder uneinig ist? «Das kann vorkommen und ist auch ganz normal: Vater und Mutter haben nicht immer die gleichen Gedanken und Gefühle», sagt Axel Kreutzmann. Dementsprechend unterschiedlich können sie auch reagieren. Wichtig ist aber, dass man die Unterschiede nicht vor Sohn oder Tochter austrägt. Sonst könnten sich beim Kind Schuldgefühle wie «Durch meine Scheidung bekommen meine Eltern jetzt Streit» einstellen. ~

• Beide Elternteile schätzen die Grosseltern als vertrauensvolle und unparteiliche Ansprechpartner. • Beide Elternteile erklären sich mit dem Angebot der Grosseltern zur Vermittlung ausdrücklich einverstanden. • Die Grosseltern bringen eigene (beispielsweise berufliche) Erfahrung in der Vermittlung von Konflikten mit. • Die Vermittlung erfolgt in einem geeigneten Rahmen (in Abwesenheit der Enkelkinder). • Bei dem zu vermittelnden Konflikt können die Grosseltern eigene Interessen hintanstellen. • Die Grosseltern lassen sich nicht auf Einzelgespräche oder -absprachen ein, die den Eindruck von Parteilichkeit erwecken können. • Die Grosseltern sind in der Lage, die Grenzen der eigenen Vermittlungstätigkeiten zu erkennen und rechtzeitig an geeignete Fachleute zu verweisen. Diese Liste zeigt, welch hohe Anforderungen die Vermittlung an die Grosseltern stellt. Sind sie nicht

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WIE VERHALTE ICH MICH GEGENÜBER MEINEN ENKELKINDERN? Geschiedene Eltern zu haben, ist heute kein Stigma mehr. Dafür ist die Scheidungsrate nach wie vor zu hoch. Für die betroffenen Kinder ist das – paradoxerweise – eine positive Nachricht: Da die Trennung ihrer Eltern kaum mehr einem gesellschaftlichen Makel unterliegt, fallen sie kaum noch auf und werden deswegen nicht mehr stigmatisiert. Für viele Kinder, und nicht nur für die Betroffenen selbst, ist die Tatsache, getrennte Eltern zu haben, zum «Normalfall» geworden. Die wenig beachtete Kehrseite dieser Medaille – meint Psychologe Claus Koch – ist allerdings, dass Kinder heute mehr als früher Angst davor haben, dass ihre Eltern sich trennen könnten.

Sie kennen ja so viele, bei denen das passiert ist. Für diese Angst gibt es, so Koch, einen triftigen Grund: Kinder wollen einfach nicht, dass die Eltern sich trennen. Sie wollen, dass ihre Eltern zusammenbleiben, möglichst lange, und aus kindlicher Perspektive am besten: ein Leben lang. Natürlich sind die Kinder unglücklich, wenn Eltern sich trennen oder scheiden lassen. «Um es aber gleich vorwegzunehmen», so Koch, «das bedeutet nicht, dass sie ihr Leben lang unglücklich bleiben müssen. Die grosse Mehrheit von ihnen wird im späteren Leben Kindern aus ‹normalen› Familien nicht nachstehen, etwa was ihre Beziehungsfähigkeit angeht oder den Erfolg in Schule und Beruf.» Das hätten zwei grosse Scheidungsstudien in den USA

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~ Dossier ~ SCHEIDUNG

zeigen können, die Scheidungskinder über Jahrzehnte beobachtet haben. Das Alter, in denen die Kinder die Scheidung der Eltern miterleben, spielt eine wichtige Rolle. In der Familienliteratur wird berichtet, dass 0 – 3-Jährige die Scheidungen am besten verarbeiten, weil die Bindung an die Mutter sehr stark ist. Meist werden ja auch die Kinder der Mutter zugesprochen. Aber die 4 – 12-Jährigen haben es schwer, weil sie besonders in diesem Alter beide Elternteile brauchen, um psychosoziales Verhalten zu lernen. Leichter wird es dann in der Pubertät – sie finden ihre eigenen Massstäbe, können ihren eigenen Standpunkt behaupten und dadurch die Scheidung besser verarbeiten. Für die Enkelkinder können die Grosseltern nach der Trennung ihrer Eltern eine grosse Hilfe sein. Denn wenn Mama und Papa sich trennen, ist es für

E-Mails, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke – dies alles jedoch in Absprache mit dem Elternteil, bei dem die Kinder leben. • Kein «Und was ist mit unsern Gefühlen?» Grosseltern sind nicht nur traurig, wenn die erwachsenen Kinder sich scheiden lassen, häufig entsteht regelrechte Wut. Es ist natürlich, dass Grosseltern leiden, wenn die Kinder sich trennen. Doch Angst, Sorge oder Wut darüber sollten nicht mit den betroffenen Kindern besprochen werden. Besprechen Sie Ihre Emotionen besser mit Ihrem Partner, guten Freunden und Bekannten. • Ist der Kontakt zu den Enkelkindern abgerissen, versuchen Sie, ihn wieder aufzubauen. Das ist nicht immer einfach, aber meistens möglich. • Wenn der betreuende Elternteil den Kontakt abblockt, wird es schwierig. Erfahrungsgemäss

die Kinder eine wichtige Gewissheit, dass Oma und Opa bleiben. In dieser kritischen Zeit haben Kinder zwei ganz spezifische Bedürfnisse: Sie verlangen verstärkt nach emotionaler Unterstützung, während sie sich auf die so gänzlich anderen Lebensumstände anzupassen suchen. Und sie sind auf eine einigermassen verlässliche tägliche Routine angewiesen. Leider haben die Eltern selbst gerade in dieser Zeit zu viele Probleme und Ängste, um ihren Kindern richtig zu helfen. Ein Kind kann es nur ganz schwer verstehen oder gar akzeptieren, wenn sein Vater oder seine Mutter eines Tages aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und es verlässt – so zumindest erlebt es das Kind. Für die Grosseltern kann sich nach der Scheidung ihrer Tochter oder ihres Sohnes auch die Betreuungsintensität ändern. Die Mutter der Enkelkinder muss möglicherweise ihr externes Arbeitspensum erhöhen, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Oder die bis anhin praktizierte Doppelbetreuung durch beide Grosselternpaare fällt weg. In beiden Fällen werden zusätzliche Aufgaben auf die allein betreuenden Grosseltern zukommen. In dieser Phase haben die Grosseltern eine Reihe zusätzlicher Auflagen zu beachten. Fachleute raten zu folgenden Regeln:

wird ein gutes Verhältnis zwischen Grosseltern und Eltern aber auch eine Trennung überstehen. • Suchen Sie sich gegebenenfalls einen neutralen Vermittler – Personen aus dem Familiensystem sind für diese Rolle allerdings ungeeignet. • Ist die Beziehung jedoch getrübt und unter Umständen auch das Verhältnis zwischen den Grosseltern und ihrem eigenen Kind instabil, haben diese kaum eine Chance, den Kontakt zu ihren Enkeln gegen den Willen der Eltern aufrechtzuerhalten.

• Signalisieren Sie ganz klar, dass Sie weiterhin für Ihre Enkel da sein wollen. • Tun Sie nichts gegen den ausdrücklichen Wunsch der Eltern. Sie würden damit Ihre Kompetenz überschreiten. • Wenn die Enkelkinder weit entfernt wohnen, halten Sie den Kontakt über Briefe, Telefonate,

Wahrscheinlicher ist jedoch eine «Instabilität» beim Verhältnis zwischen Grosseltern und der Schwiegertochter. Soziologen und Familienforscher bestätigen, dass es immer wieder Spannungen zwischen geschiedenen Müttern und ihren Schwiegereltern gibt. Nur knapp 50 Prozent der Eltern eines getrennten Vaters sind zufrieden mit dem Kontakt, den sie zu ihren Enkeln haben; unter den Eltern getrennter Mütter sind es dagegen fast 90 Prozent. Mit der Strafe «Kontaktabbruch» müssen hauptsächlich Grosseltern väterlicherseits leben. Der deutsche Diplompsychologe Hans Dusolt umschreibt den Spagat, den die Grosseltern nach einer Scheidung ihrer Kinder beherrschen sollten, so: «Bei einer Trennung der Eltern bewegen sich die Grosseltern einerseits in einem hochsensiblen Spannungsfeld zwischen Nicht-Einmischung und starker Identifizierung mit einer der beiden Seiten, anderseits zwischen Erwartung eines intensiveren Kontakts mit den Enkelkindern und der Angst, sie zu verlieren.» ~

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WAS TUN, WENN ALLE STRICKE REISSEN? Gibt es ein Besuchsrecht für Grosseltern, wenn ihnen der Kontakt zu den Enkelkindern vom betreuenden Elternteil verboten wird? Im Gegensatz zu unsern Nachbarländern Frankreich und Deutschland existiert ein solches in der Schweiz nicht. Gabriele Herfort vom «Beobachter» erklärt in ihrem Beitrag «Trennung – Ein Besuchsrecht für Grossel-

tern?» die Rechtslage der Grosseltern sehr schön: Die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) kann den Grosseltern nur bei «ausserordentlichen Umständen» ein alleiniges Besuchsrecht einräumen. Dabei steht das Interesse des Kindes an erster Stelle. Dies könne gegeben sein, wenn die Grosseltern durch häufige Betreuung eine besonders enge und gefestigte Beziehung zu den Enkeln haben. «Will das

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~ Dossier ~ SCHEIDUNG

Enkelkind den Kontakt auch weiterhin und ist nicht anzunehmen, dass das Besuchsrecht dem Kind schadet, etwa wegen Streitereien unter den Erwachsenen vor dem Kind, stehen die Chancen nicht schlecht», hält Herfort fest. Was heisst nun aber «nur bei ausserordentlichen Umständen»? Dies sei kaum auf den Punkt zu bringen, schreibt Herfort. Voraussetzung sei sicher, dass sich zwischen Grosseltern und Enkeln eine besondere Beziehung entwickelt hat. Doch die Frage, ob zum Wohl des Kindes zwingend ein persönlicher Verkehr mit den Grosseltern erforderlich ist, könne kaum plausibel geklärt werden. Wenn nachteilige Auswirkungen auf das Kind oder unzumutbare Belastungen für die Verantwortlichen der Obhut zu befürchten sind, kämen «ausserordentliche Umstände» in der Regel nicht zum Zuge. Am besten suche man gemeinsam eine Lösung. Eine Familienberatungsstelle oder eine Familienmediation biete einen gangbaren Weg, schreibt Herfort. Vielleicht gelinge es Aussenstehenden – trotz fehlenden rechtlichen Grundlagen – an die Vernunft des verantwortlichen Elternteils zu appellieren und eine Besuchsregelung festzulegen. KONFLIKTE AUSSERGERICHTLICH LÖSEN Zur Frage, ob ein Besuchsrecht für Grosseltern per Gesetz geregelt werden sollte, schreibt Gabriele Herfort: «So wünschenswert ein gesetzlich verankertes Besuchsrecht aus Sicht der Grosseltern ist, die Umsetzung könnte problematisch sein. Ein erzwungenes Besuchsrecht könnte die Beziehung der Grosseltern zur Mutter beziehungsweise zum Vater der Enkelkinder negativ beeinflussen und wahrscheinlich zusätzliche Konflikte heraufbeschwören. Die Leidtragenden wären dann wiederum die Enkelkinder.» Dem pflichtet auch der Experte für Kindes- und Erwachsenenschutz Christoph Häfeli bei. Er ist der Meinung, ein Besuchsrecht für Grosseltern würde nicht viel ändern, und gibt zu bedenken: «Wie viele von ihnen würden das Recht denn einklagen? Ein Gerichtsverfahren führt in den meisten Fällen dazu, dass sich die Fronten zusätzlich verhärten, und viele Grosseltern wollen dem eigenen Sohn, der eigenen Tochter nicht schaden. Diese wollen ihre Kinder nach einer Scheidung ja auch sehen und besuchen.»

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Auch er findet deshalb, dass es sinnvoll ist, solche Konflikte aussergerichtlich zu klären. Auch der Bundesrat begründete 2010 seine ablehnende Haltung gegenüber einer Motion des damaligen SVP-Nationalrats und heutigen Walliser Staatsrats Oskar Freysinger, der ein gesetzliches und einklagbares Recht auf persönlichen Verkehr zwischen Grosseltern und ihren Enkeln forderte, so: «Familiäre Konflikte bedeuten für das Kind stets eine Stresssituation.» In diesem Sinn könne eine juristische Auseinandersetzung über den Besuchsrechtsanspruch für Grosseltern in der Regel nicht dem Wohle des Kindes dienen. Der Nationalrat folgte der Empfehlung des Bundesrats und lehnte die Motion ab. WIE ES DIE NACHBARLÄNDER REGELN Wie sieht die rechtliche Lage denn in unseren Nachbarländern aus? In Frankreich wird die Bedeutung der Grosseltern für ihre Enkel höher bewertet. Es gilt: Verweigert ein Elternteil Oma und Opa den Umgang mit dem Enkelkind, muss dieser die Gründe vor Gericht darlegen. Im deutschen Familienrecht haben Grosseltern zwar einen klaren Anspruch darauf, ihre Enkelkinder regelmässig zu sehen. Dieses Recht muss aber von den Grosseltern eingefordert werden. Leider zeigt auch hier die aktuelle Situation Mängel auf. Solange das Kind kein Recht auf Kontakt mit den Grosseltern hat, müssen die Grosseltern dem Gericht beweisen, dass ihr Umgang dem Kindswohl dient. Das erinnert doch irgendwie an die eingangs erwähnten «ausserordentlichen Umstände», die in der Schweiz gegeben sein müssen, damit die KESB den Grosseltern ein Besuchsrecht einräumt. Vielleicht hat aber Christoph Häfeli, übrigens selbst Grossvater, recht, wenn er sagt: «Ich finde, man darf nicht plötzlich das Recht zum grossen Thema machen, sondern muss festhalten, wie viele Grosseltern sich täglich für ihre Enkelkinder einsetzen und wie gut und fast immer problemlos das funktioniert.» •

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Die Illustrationen stammen aus dem Leitfaden «Elternschaft nach der Trennung». Mit freundlicher Genehmigung des Ressorts Familie der Erziehungsberatung des Kantons Bern. www.erz.be.ch


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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Offene Herzen statt Angst und Abschottung

T

äglich sehen wir die Bilder von Menschen auf der Flucht. Menschen in überfüllten Booten. Männer und Frauen, die Absperrgitter niederzureissen versuchen. Überfüllte Flüchtlingslager. Familien, die mitten in Städten «campieren». Und immer wieder Kinder: an der Hand der Eltern, spielend, unter einer Decke auf einem Gehsteig schlafend, weinend. Diese Bilder beschäftigen mich im Alltag

Schweiz sind. Die komplexe und scheinbar ausweglose Situation rund um die weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen kann aber auch Resignation, Ohnmacht und Angst auslösen. Ich denke dabei an die Zukunft meiner Enkelkinder. Wie wird sich ihr Leben angesichts der Veränderungen auf verschiedensten Gebieten gestalten? Welche Lebensmöglichkeiten werden sie haben, wenn die Welt dermassen aus

Menschen nicht lähmen zu lassen, können wir doch in unserem beschränkten Rahmen einiges tun. Indem wir mit unserem Stimm- und Wahlzettel zu einer Gesellschaft und Politik beitragen, die nicht nur unseren, sondern auch den Enkelkindern fremder Grossmütter eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen, indem wir den bei uns lebenden geflüchteten Menschen mit offenem Herzen begegnen und etwas

bei speziellen Ereignissen besonders stark. Beim bangen Warten auf die Geburt des jüngsten Enkelkindes oder am Spitalbett der kranken Enkelin. Ich denke an die Eltern und Grosseltern der Kinder auf der Flucht: Bangen diese nicht ebenso um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Kinder und Enkel und wünschen sich das Beste für deren Leben? Was geht in jenen Grosseltern in Kriegsgebieten vor, wenn sie keine Nachrichten von ihren Kindern und Enkelkindern haben? Wenn sie von einem gesunkenen Flüchtlingsboot hören? Oder von der immer grösser werdenden Mauer um die Festung Europa? Die Bilder der Flüchtlingsströme machen mir bewusst, wie privilegiert wir in der

den Fugen zu geraten scheint? Wenn das Primat von Geld und Macht sich ausbreitet und mitmenschliche Werte mehr und mehr verdrängt? Kann es eine Lösung sein, einfach wegzuschauen, sich von allem Elend abzuschotten und nur noch um das Wohlergehen und eine gute Zukunft der eigenen Familie besorgt zu sein? Ich bin überzeugt: Eine solche Haltung ist für unsere Enkelkinder nicht zukunftsweisend, ist doch eines sicher: Angesichts der weltweit verknüpften politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge wird die Schweiz längerfristig keine Insel bleiben. So versuche ich immer wieder, mich von den Bildern der Ströme von flüchtenden

von dem geben, was wir meist im Überfluss haben. •

MONIKA FISCHER, Reiden LU, ist Journalistin, jetzt achtfache Grossmutter und macht seit 2012 bei der GrossmütterRevolution mit. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch

~ Frühlingstagung der GrossmütterRevolution ~

ES HAT NOCH WENIGE FREIE PLÄTZE Die diesjährige Frühlingstagung der GrossmütterRevolution steht vor der Tür: Sie findet am Donnerstag, 14., und Freitag, 15. April im Bildungszentrum Matt in Schwarzenberg LU statt. Sie widmet sich dem Thema Autonomie im Alter.

Eine Teilnahme kostet 185 bis 205 Franken (Kost und Logis). Alle anderen Kosten werden vom Migros-Kulturprozent übernommen. Es hat noch wenige Plätze frei. Die Tagung beginnt am Donnerstag um 13.45 Uhr. In Workshops, Referaten und

Gruppendiskussionen wird das Thema Autonomie behandelt. Was, wenn ich krank oder sogar pflegebedürftig werde? Wie begegnen wir gesellschaftlichen Zumutungen wie der Meinung, alte Menschen seien finanziell für die Jungen eine Zumu-

# 04 ~ 2016

tung? Diese und viele andere Fragen werden diskutiert. Das Anmeldeformular findet man auf der Webseite der GrossmütterRevolution. www.grossmuetter.ch Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent www.migros-kulturprozent.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

AARAU 9 5

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HOF BAHN

2 3

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1


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In Aarau können Grosseltern und Enkel Tiere füttern, das Universum abschreiten, erste Skateversuche oder Kanutouren wagen, sich künstlerisch entfalten und ein feines Zvieri geniessen.

WAS WIE WO 1

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8

WILDPARK ROGGENHAUSEN Kurz nach dem kostenlosen Parkplatz kann man sich für 2 Franken an Tierfutterautomaten ausrüsten. Auf dem Rundweg erwarten einen Wildtiere, seltene Haustier-

AARGAUER KUNSTHAUS Das Aargauer Kunsthaus stellt eine umfassende Sammlung von Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart aus. Das allein interessiert Kinder meist wenig. Die Kunst-

ROLLING ROCK SKATE- & SPORTCENTER Inlineskaten, Skateboard fahren, Klettern, Breakdance tanzen, Trampolinspringen, Tischtennis und Hockey spielen: Dies alles und noch vieles mehr kann man im

PLANETENWEG Der Planetenweg beginnt am südwestlichen Stadtrand von Aarau beim Aussichtspunkt Echolinde mit einem Spiel- und Brätelplatz. Wer nicht gleich dort hängen bleibt, kann auf den rund

arten, ein Naturlehrpfad, ein Obstbaumgarten sowie ein Restaurant mit grossem Spielplatz. Wer lieber grillieren möchte, darf dies oberhalb des Restaurants tun. Ganzjährig geöffnet, Eintritt frei. Schönenwerderstrasse.

pirsch, in der Kinder Kunst beobachten, besprechen und selbst skizzieren und malen dürfen, interessiert sie hingegen sehr. An Sonntagen gibt es fast immer spezielle Anlässe für Kinder. Bis 16 Jahre Eintritt frei, ca. 10 Franken pro Workshop/ Führung. Aargauerplatz.

Rolling Rock Center. Ein breites Kursprogramm zieht Kinder und Erwachsene an. Industriestrasse 44.

6 Kilometern bis Kölliken so manches über Grössen und Abstände unseres Sonnensystems begreifen. Beim Jupitermodell besteht die Möglichkeit, in den Wildpark Roggenhausen abzubiegen. Schilder ab Bahnhof Aarau, Unterführung Südseite.

www.roggenhausen.org

www.aargauerkunsthaus.ch

2

CAFÉ CCINO Das Ccino ist eine wirkliche Genuss-Oase; denn dort kann man viele ausgefallene Kinderartikel finden, aus Tausenden von Stoffen und Bändern auswählen und mitten im Zentrum von Aarau drinnen oder draussen auf einer schön eingerichteten und ruhigen Sonnenterrasse Kaffee-Spezialitäten und andere Leckereien geniessen. Rain 14. www.ccino.ch

4

NATURAMA Die beiden Figuren Gümpi und Schnegg laden zu einer Zeitreise durch die einheimische Natur ein. Auf den drei Stockwerken warten ein Bergwerkstollen, ein Auenwald sowie viele Tiere aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zwischendurch überraschen riesige Wandpuzzles oder andere Besonderheiten. Bis 6 Jahre gratis, 6 bis 16 Jahre 3 Franken, Erwachsene 11 Franken. Feerstrasse 17 (am Bahnhofplatz). www.naturama.ch

www.rollingrock.ch

6

KANU FAHREN Kanu World Aarau bietet Touren, Naturerlebnisse sowie Kajak- und Kanadierkurse. Besonders beliebt sind der Hallwilersee, die Aare und die Reuss. Ob man mit einer Gruppe oder nur zu zweit unterwegs sein möchte, spielt dabei keine Rolle – einzig das Wetter muss mitspielen, und schwimmen sollte man können. Tel. 079 432 72 52 www.kanu-aarau.ch

7

IBA-INSELI Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sie ist bekannt für ihre Vogelvolière, ihr Aquarium und den originellen Wasserspeier. Beim östlichen Spitz kann im Sommer ein Springbrunnen bewundert werden.

# 04 ~ 2016

www.aargautourismus.ch

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GEOPFAD Auf vier kurzen Wanderungen informieren Schilder mit QR Codes über Steine und deren Eigenschaften, den Aarauer Siedlungsraum, die ehemalige Aarauer Wasserversorgung oder die Auenlandschaft. Als Audioguide dienen das eigene Smartphone, der Walkman oder der mpx-Player. Für kleinere Kinder ist der 4,5 Kilometer lange Auenweg besonders empfehlenswert. www.geopfad.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

60

zu Fuss

Zum grössten See des Kantons Aargau

~ Brauchtum ~

EIERLESET IN EFFINGEN Der alte Frühlingsbrauch «Eierleset» ist ein als Wettlauf gestalteter Streit zwischen dem Winter zu Pferd und dem behenden Frühling als Läufer. Das Besondere in Effingen AG sind die aufwendig gestalteten Figuren, die das Geschehen begleiten: Die Grünen wie zum Beispiel der «Tannästler» oder der «Jasschärtler» stehen für den Frühling, und die Dürren wie der «Straumuni», der «Hobelspänler» oder der «Schnäggehüsler» versinnbildlichen den Winter. Immer gewinnt der Frühling den Wettkampf, und der Winter muss seine Niederlage anerkennen. Versöhnt reichten sich die Gegner dann die Hand. Anschliessend verkündet der Pfarrer in der Eierpredigt, was sich in den letzten zwei Jahren alles im Dorf und Umgebung ereignet hat. Dabei werden natürlich besonders alle Missetaten gerügt, aber auch Wohltaten gelobt. ~MB Eierleset in Effingen. Sonntag, 03.04.2016, ab 13 Uhr. www.eierleset.ch

D

er Egelsee ist gleich aus mehreren Gründen ein lohnendes Ausflugsziel. Erstens liegt er wunderschön mitten im Wald und in einem Naturschutzgebiet. Zweitens ist er leicht erreichbar, gerade auch mit Kinderwagen. Drittens kann man nach seinem Besuch angeben. Schliesslich hat man den grössten natürlichen See gesehen, der ganz im Kanton Aargau liegt. Nähern kann man sich dem Egelsee von verschiedenen Seiten. Wir wählen den Anmarsch von Kindhausen her, das von Dietikon aus mit dem Bus erreichbar ist und zur Gemeinde Bergdietikon gehört. Wer den Proviant vergessen hat, kann sich im kleinen Dorfladen mit Schokolade, Brot und vor allem Cervelats ausrüsten. Neun Grillstellen warten rund um den See auf Besucher. An schönen Sommertagen empfiehlt es sich, früh da zu sein. Der gut ausgeschilderte Weg ist breit, im Wald beginnt er aber stark anzusteigen. Das bringt diejenigen ins Schwitzen, die den Kinderwagen hochschieben. Wenn es flach wird, geht es einige hundert Meter geradeaus, bis man das Ziel erreicht. Wer denkt, der grösste See des Kantons Aargau sei gross, der täuscht sich. Der # 04 ~ 2016

Egelsee ist nicht viel grösser als ein Weiher. Einst soll dort der böse Ritter Riko gewohnt haben. Sein Schloss hiess Bauernweh, weil er die Bauern so plagte. Eines Tages zündete er einer Witwe, die den Zins nicht zahlen konnte, das Haus an und warf ihr Kind ins Feuer. In derselben Nacht tobte ein Unwetter, und Ritter Riko und seine Burg versanken in einem Abgrund. Am folgenden Morgen lag ein tiefer, schwarzer See an der Stelle, wo die Burg versunken war – der Egelsee. Noch heute verströmt der mitten im Wald liegende See eine besondere Faszination und etwas Zauberhaftes. Bedrohlich wirkt er aber nicht, im Gegenteil: Im Sommer kann man in ihm baden und von einem Sprungturm ins Wasser springen. Wer Glück hat, kann Tiere beobachten. Besonders interessant sind die Krebse in Ufernähe. Blutegel haben wir bei unseren Besuchen übrigens noch nie gesichtet. Zum Glück! ~GG

© Tibor Nad

ANREISE Bus 305 von Dietikon bis Kindhausen (Endstation). Von dort 45 Minuten zu Fuss. In Kindhausen hat es auch einen Parkplatz. www.bergdietikon.ch/egelsee


~ Service ~ UNTERWEGS

~ Agenda ~

~ Podiumsdiskussion ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN

DIE NEUEN GROSSELTERN Was bedeutet das Engagement der Grosseltern für die Gesellschaft? Müssen sie sich um ihre Enkelkinder kümmern, oder ist es legitim, wenn sie andere Prioritäten setzen? Am Montag, 11. April, diskutieren der Generationenforscher François Höpflinger, die Mitbegründerin der GrossmütterRevolution Monika Stocker sowie Ursula Fehr, SVP-Gemeindepräsidentin von Eglisau, in Winterthur zum Thema. ~GG Diskussion «Die neuen Grosseltern», Stiftung Generationen-Dialog, Obertor 8, 8400 Winterthur. 11.04.2016 ab 19 Uhr. Eintritt 20 Franken, Anmeldung erwünscht. www.generationen-dialog.ch

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27.03.16 – Zürich

09. und 10.04.16 – Baden

FAMILIENFÜHRUNG

FAMILIENKONZERT PRINZESSIN LALE NASAFARIN

«Überraschungen aus dem Ei» Mit Kristiana Eppenberger, Fachreferentin. Landesmuseum Zürich, 15.15 Uhr. Eintritt 10 Franken, Kinder gratis. Anmeldung: 058 466 66 00

www.nationalmuseum.ch 01. bis 03.04.16 – Wettingen, Aarau und Brugg

AM SÜDPOOL, DENKT MAN, IST ES HEISS ... Beim Stella Maris Orchester spielen für einmal Kinder unabhängig von ihren spieltechnischen, sozialen oder kulturellen Hintergründen im Orchester mit. Sie erzählen die Pinguin-Geschichte von Elke Heidenreichs erfolgreichem Kinderbuch. 01.04., 19.30 Uhr (Aula Margeläcker Wettingen), 02.04., 17 Uhr (KuK Aarau), 03.04., 17 Uhr (Ref. Stadtkirche Brugg).

www.stellamarisorchestra.ch 03.04.16 – Basel

HANS IM GLÜCK

~ Der Familienevent ~

KIDS ON ICE Die Show «Kids on Ice – Das Traumspektakel auf Eis» hält, was sie verspricht: Über 200 Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer des Winterthurer Schlittschuh-Clubs zaubern gemeinsam mit Andrew Bond und seiner Band in einer farbenprächtigen Show eine wundervolle Abenteuerwelt aufs Eis. Mit von der Partie ist auch die Europameisterin und mehrfache Schweizermeisterin Sarah Meier. Zudem wird der Turnstar Ariella Kaeslin zusammen mit 90 Jugendlichen der Geräteturnriege Flaachtal das Publikum ins Staunen versetzen. Ein einmaliger Familienevent. ~MB «Kids on Ice – Das Traumspektakel auf Eis» Sonntag, 03.04.2016, 15.30 Uhr, Hallenstadion Zürich. Preise: 26 bis 58 Franken. Tel. 0900 800 800 (1.19 Franken/Min.) oder www.ticketcorner.ch www.kidsonice.ch © Michael Hottinger

Linard Bardill singt und erzählt die bekannte Geschichte der Gebrüder Grimm, mit Bruno Brandenberger am Kontrabass. Theater Fauteuil, 15 Uhr. Kasse: 061 261 26 10

www.fauteuil.ch 03.04.16 – Interlaken

DIE GOLDENE GANS Ein Kinderkonzert. Das Märchen von den Brüdern Grimm, von Ute Kleeberg neu geschrieben, wird von Peter Wenger auf Mundart erzählt. Mit berührenden Musikstücken von Theodor Kirchner. Lindner Grand Hotel Beau Rivage, 17 Uhr.

www.fauteuil.ch 05. und 06.04.16 – Chur

IM HAUS DER BIENEN Eine Liebesgeschichte von Bienen, süssen Honigbrötchen, duftenden Blumen, Frau Weissklee und Herrn Löwenzahn. Ein Familienstück über Bienen, Brot und Blumen von Kathrin Irion, ab 5 Jahren. Theater Chur, jeweils 10 und 14 Uhr.

www.theaterchur.ch

# 04 ~ 2016

Das Capriccio Barock Orchester sucht zusammen mit der Prinzessin den Klang des passenden Prinzen und bezieht die Kinder aktiv ins musikalische und tänzerische Geschehen mit ein. Ein fantasievolles Märchen für die ganze Familie. Paare mit allen Kindern bis 12 Jahre bezahlen 50 Franken. Am 09.04. um 14 und 17 Uhr, am 10.04. um 11 Uhr. Nordportal Eventhalle.

www.argoviaphil.ch 10.04.16 – Liestal

RAVI UND OLI IM GRÜNLAND Im Kinderbuch von Lea Guidon und Andreas Neeser erleben zwei ausgebüxte Ravioli spannende Abenteuer im Garten von Frau Grün. Lea Guidon erzählt kindgerecht und ohne den berühmten Zeigefinger eine Geschichte rund um das Trendthema Ernährung und leitet die Kinder zum Basteln und Nachspielen an. Ab 6 Jahren. Kantonsbibliothek Baselland, 11 Uhr.

www.kbl.ch 17.04.16 – Schwyz

RITTERLEBEN RITTER SPIELEN Familienworkshop in der Dauerausstellung «Entstehung Schweiz» für Buben und Mädchen ab 5 Jahren. Forum Schweizer Geschichte, 14 Uhr. 10 Franken für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre kostenlos.

www.nationalmuseum.ch 17.und 18.04.16 – Schaan

DIE GESCHICHTE VOM KLEINEN ONKEL Das Musiktheater von Thomas von Brömssen erzählt mit wenig Worten, poetischen Bildern und viel Musik von der Sehnsucht, einen Freund zu haben, und von der Erkenntnis, dass Teilen nicht Verlieren bedeutet. Nach dem Kinderbuch von Babro Lindgren. TAK Theater Liechtenstein, am 17.04. um 16 Uhr, am 18.04. um 10 Uhr. Ab 4 Jahren

www.tak.li


~ Publireportage ~ FAMIGROS

CAMPING STATT HOTELFERIEN

SPASSFAKTOR HOCH 10 BEI FAMILIENFERIEN IM FREIEN

F

erien hat man nicht alle Tage. Umso wichtiger, dass sie der ganzen Familie Spass machen. «En Chratte» voller Spassfaktoren bieten Campingferien. «Man hält sich in der Natur auf, darf entdecken, erleben, spüren. Für alle Familienmitglieder dürfte Neues und Unerwartetes dabei sein. Anders als in einer Hotelanlage, in welcher eine fixe Struktur, ein «geschützter» Rahmen besteht. Und man teilt sich ein Zelt, aneinander gekuschelt», sagt Vanessa Glässel-Basso, Projektleiterin Club-Management bei Famigros. Beim Camping gilt jedoch im Vorfeld zu klären, wie verhalte ich mich, wenn es regnet, oder was ist zu tun, wenn die Enge im Zelt an den Nerven zerrt? Auch hier weiss Famigros Rat. Spannende Ausflüge

können auch bei Regenwetter unternommen werden und für etwas mehr Platz könnte ein zweites Zelt für die Kinder sorgen. Bei Campingferien liegt der Fokus ganz besonders auf Erlebnissen als Familie in der Natur. Auf kleinstem Raum wird miteinander die Nacht verbracht, gegessen, gespielt. «Für alle Familienmitglieder wunderbare Momente, weg von allen Indoor-Aktivitäten zu Hause. Kein Fernseher, kein Zimmer voller Spielsachen. Man lebt in und mit der Natur», sagt Glässel. Doch nicht alle haben die gleichen Vorstellungen von tollen Ferien. Um die Bedürfnisse der Eltern und Kinder abzudecken, könnte man täglich einen Ferienkönig bestimmen, dessen Vorlieben zum Zug kommen. Damit alle den Camping-Urlaub

geniessen und vollgetankt mit Energie und Freude wieder in den Alltag zurückkehren können. Familienfreundliche Campingplätze werden demnächst auf www.famigros.ch/ campingplatz aufgeschaltet. Weitere Ideen und Tipps finden Sie auf: www.famigros.ch/erlebnisferien


~ Service ~ REZEPT

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Von MARKUS FUETER (Text und Foto)

SCHINKENGIPFELI Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.

ZUBEREITUNG

H

eute backen wir aus einfachsten Zutaten wie Schinken und Ei ein leckeres Gericht. Schinkengipfeli sind vielseitig einsetzbar und bei Jung und Alt beliebt. Sie schmecken beispielsweise beim Kindergeburtstag, als Mahlzeit mit Salat oder als spontane Überraschung bei einer Einladung. Mich erinnert das Schinkengipfeli an meine Kindheit. Es gab sie immer am Samstag, wenn mein Vater über den Mittag von seiner Arbeit nicht nach Hause kam. Für meine Mutter war es die Gelegenheit, etwas Einfaches zu kochen und uns gleichzeitig kulinarisch zu verwöhnen.

Von diesen leckeren Schinkengipfeli konnten wir nie genug bekommen. Überzeugen Sie sich selbst und probieren Sie dieses einfache Rezept einmal aus. ZUTATEN 2 rund ausgewallte Blätterteige (32cm Ø) ergeben ca. 16 Stück) 2 TL Butter 2 Eier 1 kleiner Bund italienische Petersilie 1 Prise Pfeffer & Salz 3 EL Sauerrahm 200 g Schinken 1 TL Senf 1 Zwiebel

1. Für die Schinkengipfeli die Zwiebel und Peterli fein hacken und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anschwitzen. 2. 2 TL Butter in eine beschichtete Pfanne geben und erhitzen. Ein verquirltes, leicht gesalzenes Ei zugeben und bei kleiner Hitze stocken lassen. Dabei zwischendurch mit einem Pfannenwender vorsichtig am Pfannenboden entlang rühren, bis das flüssige Ei cremig ist. Aufgepasst: Das Rührei soll nicht braun werden, da es sonst trocken wird! 3. Schinken fein schneiden und in eine Schüssel geben. Die Zwiebel-Peterli-Mischung und das Rührei beigeben. Mit Salz, Pfeffer, Senf und Sauerrahm gut vermengen und abschmecken. 4. Teige achteln, sodass Dreiecke entstehen. Jeweils auf die breite Seite etwas Füllung geben und zu Gipfeli formen, von der breiten Seite zur Spitze drehen. Ca. 30 Min. zugedeckt kühl stellen. Gipfeli mit genügend Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit einem verklopften Ei bestreichen. 5. In der Mitte des auf 220° vorgeheizten Backofens 15-18 Minuten backen. Danach etwas abkühlen lassen und noch lauwarm servieren. «En Guete» wünschen wir.

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Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMANN (Foto)

SCHMUCK FÜR HAAR UND HAND Aus Stoff, Filz, Haarspangen und Haargummis entstehen bunte Ringe, Armbänder, Broschen und Haarschmuck.

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~ Service ~ BASTELN

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# 04 ~ 2016


~ Service ~ HÄKELN

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KLEINE OSTERHÜHNER

Hier kommt die bunte Parade der Häkelhühner! Grundkenntnisse im Häkeln genügen, um diese kleinen, putzigen Osterhühner nachzuarbeiten.

Von SILVIA BRYNER (Text) & CLAUDIA HANSELMANN (Foto)

MATERIAL, WERKZEUG • Wolle für den Körper, z.B. Merino 50 von Lang • Rote Wolle • Kleine schwarze Perlen • Häkelnadel, Nr. 6,5 oder 7 • Näh-Utensilien • Evtl. weisser Lackmalstift, z.B. von Edding

SCHWIERIGKEIT

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ARBEITSABLAUF 1. Körper: 15 lockere Luftmaschen (= Lftm) häkeln und mit einer Kettmasche (= Km) zur Runde schliessen. 7 Runden feste Maschen (fM) häkeln, den Körper flach hinlegen und die obere Kante mit 7 Km zusammenhäkeln. Alle Fäden auf der Rückseite vernähen. 2. Kamm: Auf Kammhöhe mit der Häkelnadel einstechen, in dasselbe Loch 1 fM und danach 3-4 Stäbchen häkeln, mit einer Km abrunden. Anfangs- und Schlussfaden innen unsichtbar vernähen. 3. Schwanz: An vier Stellen um die Schwanzspitze je 2 fM arbeiten, Fäden vernähen. 4. Augen: Schwarze Perlen annähen und evtl. mit Lackmalstift Augenpunkt anzeichnen.

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~ Service ~ DIGITAL

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~ Tipp von Swisscom Academy ~

PUSH-MITTEILUNGEN EINFACH ERKLÄRT

~ App: Petterssons Erfindungen ~

KNIFFLIGE PUZZLES MIT PETTERSSON UND FINDUS Die beliebten Kinderbuchfiguren Pettersson und Findus treiben ihr Unwesen jetzt auch in einer App. Dort laden die beiden dazu ein, mit ihnen praktische Erfindungen zu konstruieren. Bei der eigenwilligen Puzzle-App mit ungewöhnlichen Puzzle-Teilen gilt: Ausprobieren und logisches Denken ist das A und O. Ob die Erfindung funktioniert oder nicht, können die Kinder jederzeit überprüfen. Die App macht vor allem Kindern Spass, die Mechanik, Physik und Pettersson und Findus lieben. Teil 1 und Teil 2 der App sind recht ähnlich – den Kindern machts trotzdem Spass. ~MT Petterssons Erfindungen, von Filimundus, ab 6 Jahren. 3 Franken.

~ App: Kreuzworträtsel Free ~

DENKSPORT AUF DEM SMARTPHONE Apps können nicht nur nützlich sein, sondern auch Spass machen. Das beweist die App «Kreuzworträtsel Free», mit der man dem Rätselspass auf dem Smartphone frönen kann. Die Rätsel im bekannten Schwedenstil gibt es in drei Schwierigkeitsstufen. Tippt man eine Antwort ein, die nicht richtig ist, wird dies sofort angezeigt. Und kommt man einmal nicht weiter, darf man ein anderes Rätsel beginnen, ohne das andere aufzugeben. Für den Notfall darf auch die Hilfetaste gedrückt werden, und die Lösung wird angezeigt. Wer ohnehin ein grosser Kreuzworträtselfan ist, für den ist diese App auf jeden Fall ein Volltreffer. Achtung: Leider nicht ganz werbefrei!. ~MT Kreuzworträtsel Free, von Benjamin Lochmann. Gratis. # 04 ~ 2016

Push-Mitteilungen sind Infos von Apps, die direkt auf Ihrem Smartphone-Bildschirm erscheinen. Dabei fragen Sie die Infos nicht selbst ab, sondern der App-Anbieter schickt Ihnen eine Nachricht. Push-Mitteilungen informieren zum Beispiel über brandaktuelle Ereignisse bei Nachrichten-Apps, warnen Sie vor einem Sturm bei Wetter-Apps oder zeigen Ihnen neu eingegangene WhatsApp-Nachrichten und E-Mails an. Die Vorteile dieser Mitteilungen liegen auf der Hand. Sie müssen keine Abfrage der Infos in der App starten, sind stets informiert und können die Mitteilung lesen, ohne die App zu öffnen. Nachteile sind hingegen der Akku- und Datenverbrauch, besonders bei SmartphoneNutzern mit Prepaid oder limitiertem Datenvolumen. Push-Mitteilungen können in den Einstellungen jedes Smartphones aktiviert und deaktiviert werden. Beim iPhone finden Sie die Einstellung unter «Einstellungen – Mitteilungen». Bei einem Android-Phone gelangen Sie ebenfalls über «Einstellungen – Optionen – Anwendungsmanager» zu den Apps, wo für jede einzelne die Einstellung vorgenommen werden kann. Wollen Sie Ihr Smartphone und Tablet noch besser kennenlernen und die Funktionen Schritt für Schritt entdecken? Besuchen Sie die Grundkurse Digital von Swisscom Academy. Anmeldung und weitere Infos unter www.swisscom.ch/grundkurse oder Tel. 0800 33 55 77.

Z

n el i it r t ik e i t m A Ein e n a r b mm us a


~ Service ~ SPIELEN

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~ Aus alter Zeit ~

~ Erste Spiele ~

NACHTS IM STALL Zwölf Tierkinder sollen zu Bett gebracht werden, denn der Bauer muss fort. Allein das löst schon ein Schmunzeln auf Kindergesichtern aus. Die beidseitig bedruckten Tierkärtchen wohnen in kleinen Ställen. Nun gilt es zu würfeln. Erscheint der Mond, darf ein Tier umgedreht und schlafen gelegt werden. Aber Achtung: Erscheint der tollpatschige Hahn auf dem Würfel, kräht er (und meistens auch alle anderen Spieler) laut und oft Kikerikii, und die Tierkinder sind wieder wach. Ziel des Spiels ist, alle Tiere ins Bett zu bringen, bevor der Bauer zurückkehrt. Ein einfaches, schönes und kooperatives Spiel. ~MT «Nachts im Stall», Haba, für 1 bis 4 Spieler ab 2 Jahren, ab 15 Franken.

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

De Lunzi chunt

D

e Lunzi chunt» war auch unter anderem Namen – «Fazanettli legga», «Plumsack» oder «Fätzli gläd» – und mit leicht voneinander variierenden Spielregeln in vielen Regionen der Schweiz bekannt. Mindestens sechs Spieler sind für das Spiel nötig. Ausserdem braucht man einen kleinen, aus Stofffetzen gefertigten Ball, an dem eine Schnur angebracht ist. Bis auf einen Spieler bilden alle einen Kreis und halten die Hände mit den geöffneten Handflächen auf den Rücken, um den Ball von der Person zu empfangen, die mit grossen Schritten und den Worten

«De Lunzi chunt, de Lunzi chunt mit sine lange Füesse – Isch sibe Johr im Himmel gsii – hät wider abe müesse» im Kreis herumläuft. Dann legt er den Ball heimlich in die Hand eines Mitspielers und nimmt dessen Platz ein. Der wendet sich an einen seiner Nachbarn, schlägt diesem mit dem Ball auf den Rücken und verfolgt ihn, während er mit dem Stoffball auf ihn einschlägt, einmal um den Kreis. Danach schreitet er langsam und den Spruch aufsagend den Kreis ab und lässt dabei den Ball in die Hände eines anderen Mitspielers gleiten. •

Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken. # 04 ~ 2016


~ Service ~ SPIELEN

~ Lehrreich ~

WOWIEWAS?! Ein Kind hält eine Karte in der Hand und beschreibt, was es sieht: einen Kreis und ein Dreieck. Die anderen Mitspieler malen nach, was sie hören. Das klingt ganz einfach, und man denkt, wo liegt die Herausforderung? Doch sobald man anfängt zu spielen, merkt man: Nicht alles ist so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ein Kind hat das Dreieck rechts neben den Kreis gemalt, ein anderes links daneben. Ein Drittes hat die beiden Formen zwar untereinander gemalt, aber sein Dreieck zeigt mit der Spitze nach oben. Fazit: Kein einziges Kind hat ein korrektes Abbild der Vorlage gemalt. Aber das war ja auch die erste Karte. Beim zweiten Mal wird schon genauer beschrieben. Das Spiel schult die Wahrnehmung und das genaue Beschreiben. Und es ist einfach unglaublich, wie viel Beschreibungspotential alleine ein Kreis und ein Dreieck auf einer Karte haben: Was liegt wo? In welchem Verhältnis liegen die Formen zueinander? Ist eines größer als das andere? Stossen die Formen aneinander? Das Spiel ist genial einfach und gleichzeitig genial lehrreich. Neben der Wahrnehmung und der sprachlichen Förderung erfahren die Kinder hier aktiv, was ein Sender-Empfänger-Problem ist. Nicht alles, was ich weiss und wiedergebe, führt automatisch zu einem gleichen Kenntnisstand bei meinem Zuhörer. Die laminierten Karten passen optimal in die Box mit Klappdeckel und sind eindeutig für Kinderhände gemacht. ~MT «WoWieWas?! Das Spiel für räumliches und vergleichendes Denken», Ökotopia-Verlag, für 2 bis 8 Spieler ab 5 Jahren, ab 19 Franken.

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~ Service ~ BUCHTIPPS

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Talwasser Der Roman Talwasser von Beat Hüppin schildert den Bau einer Staumauer im Kanton Schwyz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Darin verwoben ist die fiktive Geschichte der Grossfamilie Dobler, die umgesiedelt wird. Von HANS ABPLANALP (Text)

Schwyz, an dessen Eingang eine 66 Meter hohe Staumauer errichtet wurde. Dadurch

der Landwirtschaft während der ganzen ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von

entstand der heutige Wägitalersee.

der mühsamen Handarbeit oder dem anstrengenden sommerlichen Alpbetrieb bis zum Einsatz des Traktors auf den flachen Feldern. Oder wie sich die familiären Verhältnisse und Bedingungen innerhalb zweier Generationen verändert haben – etwas, das wir älteren Semester teilweise noch selber erlebt haben.

ZWANGSWEISE RETTUNG

O

hne Strom geht bei uns heute fast gar nichts mehr. Wir verbrauchen viel Strom, sehr viel Strom sogar. Woher beziehen wir ihn? Was ist sauberer Strom, was nicht? Schaffen wir die angestrebte Energiewende? In welchem Zeitraum? Vor rund 100 Jahren wurden in Schweizer Gebirgen Stauseen geplant und gebaut, um den zunehmenden Strombedarf im Lande decken zu können. Flusskraftwerke reichten nicht mehr aus. Ein Projekt betraf das abgelegene Innerthal im Kanton

Der 40-jährige Autor Beat Hüppin entwickelt in seinem ersten Roman die fiktive Geschichte der Bauernfamilie Dobler, deren Hof auf dem Talboden des Innerthals liegt und durch den geplanten Stausee überflutet werden soll, so wie andere Bauernbetriebe auch. Basierend auf geschichtlichen Quellen und Zeugnissen gelingt es Beat Hüppin, den ganzen Prozess von den ersten Gerüchten über die Bauphase und den endgültigen Wegzug bis zum neuen Bauernbetrieb in flachem Land am oberen Zürichsee in eine leicht lesbare Geschichte zu verpacken. Er zeigt in einfachen Bildern, wie verschieden die einzelnen Mitglieder dieser Grossfamilie auf den unausweichlichen Wegzug aus der angestammten Innerthaler Heimat und den Neubeginn in der Gemeinde Tuggen reagieren. Vater Dobler muss zuletzt zwangsweise vor den steigenden Wassermassen gerettet werden, während seine Söhne und Töchter im Flachland einer Arbeit nachgehen oder den neuen Bauernbetrieb führen, ganz im Bewusstsein, dass ihnen nichts anderes übrig geblieben ist, als die Umsiedlung zu akzeptieren. Der Roman zeigt im Rahmen dieser Familiengeschichte auch die Entwicklung # 04 ~ 2016

ZU GESCHLIFFENE DIALOGE Hüppins Sprache ist verständlich, mit einem reichhaltigen Wortschatz, nie übertrieben, die Sätze lassen den Leser in diese damalige Zeit eintauchen. Einzige Kritik: Bauern reden – etwas überspitzt formuliert – nicht so wie ein Gymnasiallehrer (Autor). Ihre Sätze kommen zu geschliffen daher. Schade auch, dass es der Autor oder der Verlag verpasst hat, eine Karte beizufügen, welche die Orte und Berge dieser Region zeigt. Das würde die Lektüre – zum Beispiel einem Berner wie mir – doch erleichtern. Dafür werden die eingestreuten Mundartausdrücke in einem Glossar verständlich erklärt. Jedenfalls weckt der Roman auch das Interesse auf eine Reise in diese vielfach unbekannte Gegend. •

Beat Hüppin, Talwasser; Zytglogge Verlag 2016; 26 Franken


~ Service ~ BUCHTIPPS

~ Daniela Kulot ~

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~ Käthi La Roche/Hannes Binder ~

NASEBOHREN IST SCHÖN

BUCHSTABE FÜR BUCHSTABE

«Nasebohren ist schön», sagt Elefant. Und Maus findet das auch. Nur Frosch, der darf das nicht. Warum? Das wollen die drei Freunde jetzt wissen und machen sich deshalb auf, um ihre Eltern zu fragen. Was sie von denen für Geschichten zu hören bekommen, lässt sie erschauern. Nie wieder wollen sie nasenbohren – bis sie ihren Grosseltern begegnen. Das Thema Nasenbohren allein ist schon ein Garant dafür, dass die Geschichte von

Buchstabe für Buchstabe gehen neue Welten auf, wenn Kinder lesen lernen. Eltern und Grosseltern können die Kinder auf diesen Entdeckungsreisen begleiten; das Buch richtet sich explizit an alle drei Generationen. Buchstabe für Buchstabe erzählt Käthi La Roche, frühere Pfarrerin am Zürcher Grossmünster, eine biblische Geschich-

Kindern gern gehört wird. Dann sind da noch die Illustrationen der Autorin Daniela Kulot, die zwar einfach anmuten, aber doch mit schönen Details versehen sind und in der eben erschienenen Neuauflage sogar noch frischer daherkommen. Auch in dieser Hinsicht kommen die Kleinen also voll auf ihre Kosten. Da der Text einfach formuliert und kurz ist, kann er beim Vorlesen spielend leicht in die Mundart übersetzt werden. Ein perfektes Kinderbuch, könnte man also meinen. Aber Vorsicht: Der so schön verpackte Inhalt richtet sich genauso an die Erziehenden. Eine Geschichte über elterliche Erziehungslügen, furchtbar kluge Kinder und Grosseltern, die alles wieder richtigstellen. ~MB

te nach und erklärt einen Grundbegriff aus der christlichen Tradition. Zu jeder Geschichte, zu jedem Buchstaben hat Illustrator Hannes Binder ein Bild gestaltet. Beim gemeinsamen Betrachten, Lesen und Erzählen tauchen Gross und Klein in die Welt des Glaubens ein. Das Buch macht Mut, miteinander über Fragen, Worte und Glaubensinhalte zu sprechen, und es macht Freude, mit den Kindern Buchstabe für Buchstabe das Alphabet zu lernen – das Alphabet des Glaubens. ~GG

Thienemann Verlag, 26 Seiten, 12 Franken

Theologischer Verlag Zürich, 208 Seiten, 34.80 Franken

~ Georg Kohler/Felix Ghezzi (Hg.) ~

«DIE SCHWEIZERMACHER» – UND WAS DIE SCHWEIZ AUSMACHT Regisseur Rolf Lyssy ist eben 80 Jahre alt geworden. Anlässlich seines Geburtstags ist ein Buch erschienen, in dem sich alles um sein bekanntestes Werk «Die Schweizermacher» dreht. Es beleuchtet die Entstehungs- und die Erfolgsgeschichte des erfolgreichsten Schweizer Kinofilms anhand verschiedener Beiträge. Lyssy selbst kommt in einem langen Interview zu Wort, Freunde wie Lyssys Hauptdarsteller Emil Steinberger, Regiekollege Xavier Koller oder Schriftsteller Charles Lewinsky schreiben ihm persönliche Briefe. Das Buch bietet aber nicht nur eine spannende Rückschau, sondern zielt auch auf die Gegenwart. Die Frage, wie die Schweiz mit jenen Bewohnern des Landes, die keinen roten Pass besitzen, umgeht, ist heute immer noch genauso aktuell wie Ende der 1970er-Jahre, als der Film «Die Schweizermacher» ins Kino kam. ~GG Rueffer und Rub, 336 Seiten, 29.80 Franken # 04 ~ 2016


~ Service ~ FILMTIPPS

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~ Im Kino ~

DEM HIMMEL ZU NAH

~ Auf DVD ~

NEBRASKA Der Rentner Woody Grant leidet an beginnender Demenz, was ihn aber nicht daran hindert, weiterhin reichlich Alkohol zu trinken. Seine Frau treibt er mit seinen Eigenheiten regelmässig zur Weissglut, zu seinen beiden Söhnen hat er kein allzu enges Verhältnis. Als er in den Besitz eines vermeintlichen Gewinnloses von über einer Million Dollar kommt, will er sich zu Fuss auf den Weg nach Nebraska machen, um den Gewinn einzuziehen. Sein Sohn David willigt schliesslich ein, ihn zu begleiten. Der in Schwarzweiss gehaltene Film lässt die Landschaft, durch welche die beiden reisen, so ereignislos erscheinen wie die Lebensläufe seiner Figuren. Einen Kontrast dazu bilden die zahlreichen Szenen mit schwarzem Humor, die vor allem der sehr authentischen Darstellung von Bruce Dern zu verdanken sind und dem Film trotz der innewohnenden Tragik eine gewisse Leichtigkeit verleihen. «Nebraska», Ein Film von Alexander Payne. Zürich: Ascot Elite, 2015. Gesehen und beschrieben von Rebecca Preiss, Pro Senectute Bibliothek www.pro-senectutebiblio.ch

Während Annina Furrer mit ihrer Familie am See die Möwen füttert, nimmt sich ihr geliebter Adoptivbruder Marius das Leben. Der tiefe Schock und die traumatischen Erinnerungen an damals, als sich Jahre zuvor schon ihre jüngere Schwester das Leben genommen hatte, bringen sie an ihre Grenzen. Der Film «Dem Himmel zu nah» erzählt die Geschichte einer lebensbejahenden Frau und Mutter dreier Kinder, welche ihrer Ohnmacht in diesem tragischen Familienschicksal einen Film entgegenstellt. Mit der Kamera begibt sich Annina Furrer auf Spurensuche durch ihre bewegte Familiengeschichte. Was hat ihren Bruder und Jahre zuvor ihre Schwester dazu getrieben, sich das Leben zu nehmen? Auf den ersten Blick waren beide gut eingebettet in eine glückliche Familie mit fürsorglichen Eltern, es fehlte weder an Geld noch an Verständnis oder Liebe. Doch ab wann rieselte der Sand ins scheinbar intakte Familiengetriebe? Inwiefern waren ihre Geschwister anders als sie selber? Warum konnte sie ihre Geschwister nicht «retten»? Die Autorin findet keine einfachen Antworten, viel mehr Vermutungen, Erinnerungen und eine Palette von Möglichkeiten. Ruhig und sensibel wirft der Film existenzielle Fragen auf – und stellt dem Tod das Leben und die Liebe entgegen. ~GG Dem Himmel zu nah, Dokumentarfilm, 93 Minuten. Kinostart ist am 24. März 2016.

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TANZFEST 2016 Datum: Donnerstag, 28. April 2016 Zeit: von 14 bis 17 Uhr Ort: Casino Bremgarten Kosten: CHF 6.– Es wird kein(e) Tanzpartner(in) benötigt. Wenn Sie mehr Informationen zum Anlass oder zu unseren Angeboten im Allgemeinen wünschen, melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail unter:

Tanzfest 2016 Eine bunte Auswahl an Internationalen Volkstänzen aus aller Welt! Wir laden Sie zu einem Tanzerlebnis der besonderen Art ein: Tanzen Sie zusammen mit rund 150 anderen Seniorinnen und Senioren unter fachkundiger Leitung zu Musik aus aller Welt und vergessen Sie für ein paar Stunden den Alltag.

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~ Service ~ TIPPS VOM KINDERARZT

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Hirnerschütterung Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)

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leine Kinder sind von Kopfverletzungen besonders häufig betroffen, da sie einerseits oft stürzen und andererseits einen relativ grossen und schweren Kopf haben. Kopfverletzungen werden generell als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet und in drei Schweregrade eingeteilt: Die Hirnerschütterung (Grad I) äussert sich durch leichte Störungen wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen. Die Gehirnprellung (Grad II) hat schwerere Störungen zur Folge wie längere Bewusstlosigkeit mit retrograder Amnesie (man kann sich nicht mehr an den Unfall erinnern), stärkerem Kopfschmerz, Erbrechen. Die Gehirnquetschung (Grad III) hat noch schwerere Folgen: dauernde Bewusstlosigkeit, starke Beeinträchtigungen der Gehirnfunktionen mit Atem-, Kreislauf- und Temperaturregulationsstörungen. Prinzipiell sollte man nach jeder Bewusstlosigkeit, besonders aber bei Auftreten von Alarmzeichen (siehe rechte Spalte) einen Arzt aufsuchen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass nach einer Kopfverletzung eine Überwachung während 24 Stunden nötig ist. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma von Grad II oder Grad III ist immer eine Überwachung im Spital notwendig. Bei einer Hirnerschütterung ist nicht immer eine Hospitalisation notwendig. Die Überwachung kann auch zuhause erfolgen. RATSCHLÄGE Unser Ratschläge für die Zeit nach einer Hirnerschütterung sind folgende:

Eine Hirnerschütterung ist eine leichte Hirnverletzung, meist ausgelöst durch einen Sturz auf den Kopf. Wichtig ist die Abgrenzung gegenüber schwereren Hirnverletzungen.

• Falls das Kind Kopfschmerzen hat, geben Sie ihm als Schmerzmittel Paracetamol (Dafalgan, Tylenol, Benu-Ron, Acetalgin, Panadol etc.). Geben Sie kein Brufen, Ponstan, Aspirin oder Aspegic. • Das Kind soll 24 bis 48 Stunden ruhen. Lesen, zeichnen, Gesellschaftsspiele, fernsehen sind erlaubt. • Falls es an die Sonne muss, soll es Sonnenbrille und Mütze tragen. • Von heftigen Bewegungen ist während zwei Wochen abzuraten. • Geben Sie dem Kind während 24 Stunden leichte Kost: Getränke, Bouillon, Milch, Jogurt, Müesli. • Es ist möglich, dass das Kind erbrechen muss; wir tolerieren höchstens dreimaliges Erbrechen. • Zögern Sie nicht, während der zwei Wochen, die dem Unfall folgen, den Kinderarzt anzurufen, falls Sie weitere Informationen brauchen und Empfehlungen. # 04 ~ 2016

ALARMSIGNALE Rufen Sie die Notfallstation an, falls das Kind reizbar ist, vermehrt weint und nicht beruhigt werden kann oder eines der folgenden Symptome aufweist: Andauernde, zunehmende Kopfschmerzen, die trotz Paracetamol nicht nachlassen; ungewöhnliche Schläfrigkeit; Schwindel; Erbrechen mehr als sechs Stunden nach dem Schädeltrauma; mehr als dreimaliges Erbrechen. Bringen Sie das Kind unverzüglich zur Notfallstation, falls es eines der folgenden Symptome aufweist: Krämpfe, Seh- oder Wortfindungsstörungen; Schwäche in einem Bein oder Arm; ungewöhnliches Verhalten; verwechselt Namen oder Orte; kann nicht geweckt werden, antwortet nicht auf Anruf; zögernder Gang, Gleichgewichtsstörungen; Blutung oder klarer Ausfluss aus Nase oder Ohr. SPÄTFOLGEN Eine Hirnerschütterung bleibt meistens folgenlos. In manchen Fällen kann es jedoch einige Monate dauern, bis die letzten Folgen verschwinden. Dazu gehören zum Beispiel: Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Müdigkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Konzentrationsschwierigkeiten. • Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.


~ Service ~ GESUNDHEITSKOLUMNE

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Wenn die Gelenke schmerzen

Von EDY RIESEN (Text) und SOPHIE STIEGER (Foto)

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as Prinzip bei der Arthrose ist einfach: Der Knorpelüberzug der Gelenksflächen wird mit den Jahren dünner oder brüchiger und aufgerauter. Dadurch kommt es zu mehr Reibung, was wiederum Entzündungen und Schmerzen bedeuten kann. Aber Achtung: Die Arthrose unterscheidet sich von der viel aggressiver verlaufenden Arthritis. Manche Patienten machen sich wegen dieser Verwechslung Sorgen, denn eine aktive Polyarthritis (die auch nur an einem Gelenk stattfinden kann) zerstört den Knorpel förmlich, während es bei der Arthrose eher zu einem langsamen «mechanischen Abschleifen» kommt. ENTSCHEIDEND IST DER LEIDENSDRUCK Diese einfache Abnützung des Knorpels soll aber nicht verharmlost werden. Auf einer Skala von leichter Arthrose (die jeder Mensch hat, wenn er nur genug alt wird) bis zu einem kompletten Verlust des Knorpels (sodass Knochen auf Knochen reibt) gibt es viele Schweregrade. Der Arzt soll den Patienten nie mit dem Röntgenbild erschrecken, denn es gibt Patienten, die zwar eine deutliche radiologische Arthrose haben, aber erstaunlich wenig Beschwerden. Umgekehrt kann die Arthrose noch kaum sichtbar sein, der Schmerz aber schon beträchtlich. Entscheidend ist der Leidensdruck. # 04 ~ 2016

Das tönt alles so einfach. Aber, liebe Leserinnen und Leser, Sie wissen es selbst: Jeder und jede kennt eine Story zur Arthrose und hat spezielle Tricks, Tipps und vieles mehr. Es gibt wenig Gebiete in der Medizin, wo die Patienten so viel mit- und dreinreden, zitieren, rühmen, schimpfen und warnen. Und mittendrin hinken die arme Frau X und der bedauernswerte Herr Y durch die Landschaft, und der Kopf schwirrt ihnen ob all dieser gut gemeinten Ratschläge. IMMER WIEDER SPÜRBARE ERFOLGE Darf ich an dieser Stelle einen Vorschlag machen, wie ein Vorgehen aussehen könnte? Gehen Sie zu Ihrem Hausarzt und loten Sie mit ihm aus, was die Schulmedizin zu bieten hat. Nehmen wir als Beispiel Frau X (67-jährig, Kniearthrose, X-Beine, etwas übergewichtig, aber sonst gesund). Die Patientin hat schon seit Jahren vor allem beim Abwärtslaufen Kniebeschwerden, in der letzten Zeit aber auch ein geschwollenes Gelenk, vor allem nach langem Gehen und Stehen. Als Hausarzt lasse ich ein Röntgenbild machen, auf dem man eine leichte Verschmälerung des Gelenksspaltes sieht und eine kleine Ausziehung am Knochen, also Zeichen für eine Arthrose. Wir beide besprechen die Behandlungsmöglichkeiten. Von ihnen gibt es zwar eine Vielzahl, für die meisten von ihnen existiert aber kein streng wissenschaftlicher Nachweis. Trotzdem erlebt man immer wieder spürbare Erfolge, wenn die Therapie individuell angepasst wird. Um mit den nicht medikamentösen Massnahmen zu beginnen, kann die Physiotherapie im einen oder anderen Fall helfen, heute oft kombiniert mit Taping um das Gelenk und die Kniescheibe. In gewissen Fällen können Einlagen verschrieben werden, welche die Belastung des Gelenkes verändern. Sport ist grundsätzlich immer gut, aber Jogging auf Teer ist für das Kniegelenk nicht ideal. Besser ist Velofahren, Schwimmen ist vielleicht die schonendste Disziplin. Ob Akupunktur hilft, ist wissenschaftlich nicht bewiesen, aber es gibt immer wieder Menschen, die von Erfolgen berichten. Manchen Patienten scheinen Salben und Pflaster zu helfen, und in der Tat kann das Eindringen von Stoffen über die Haut heute nachgewiesen werden. Viele Patienten nehmen gerne Knorpelschutzpräparate, die bekanntesten werden aus Fischknorpel oder Grünlippenmuscheln hergestellt. Nicht alle werden von der Kasse bezahlt. Schliesslich kann im Bedarfsfall – aber eben nicht als Dauertherapie – einer der bekannten Entzündungs-


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hemmer verordnet werden, zum Beispiel Ibuprofen (Brufen) oder Diclofenac (Voltaren). Sie wirken zwar gut, können aber abhängig von der eingenommenen Dosis und der Therapiedauer zu Nebenwirkungen oder sogar Komplikationen führen. Ein einfaches Schmerzmittel (Paracetamol) schafft in manchen Fällen Erleichterung im Alltag. Bei heftigen Beschwerden oder sogar «Wasser» im Knie sind Cortisonspritzen ins Gelenk wahre Wundermittel. Sie dürfen aber nicht mehr als dreimal im Jahr appliziert werden. In ausgewählten Fällen kann eine Art Gelenkschmiere Erleichterung schaffen. Aber auch sie muss ins Gelenk injiziert werden.

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Edy Riesen, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

DAS KNIE NICHT ZU STARK SCHONEN Nach dieser Tour d’Horizon ist Frau X verständlicherweise etwas verwirrt und will nun meine persönliche Meinung kennen. Was rate ich Frau X? Ich empfehle ihr über viele Monate ein Knorpelschutzpräparat und als gelegentliche Reserve für Schmerzen bei oder nach grösseren Anstrengungen eine Tablette Ibuprofen. In einem halben Jahr würde man sich wieder sehen. Sie solle sich nicht grämen, ihr Knie könne noch lange gute Dienste leisten. Ich würde gar nicht zu viel schonen, sage ich ihr. Denn ich habe bei der Arthrose immer wieder spontane Besserungen beobachten dürfen. •

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~ Service ~ FOTO-RATGEBER

Profi-Fotos mit dem Smartphone?

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lich sehen lassen. In folgenden Punkten unterscheidet es sich noch von einer «richtigen» Kamera: Mit dem digitalen Zoom von Smartphone-Kameras wird das Bild verpixelter, je näher man zoomt. Die fixe Blende lässt kein Verstellen oder Kontrollieren der Schärfentiefe zu, und bei sich schnell bewegenden Motiven versagt der Autofokus meist. Bei schlechten Lichtverhältnissen sind der winzige Sensor und die kleine Linse nicht in der Lage, genügend Licht einzufangen, wodurch die Bilder oft zu dunkel werden. TRÜMPFE DER HANDY-FOTOGRAFIE Für Smartphones sind viele tolle Apps vom einfachen Retro-Filter bis hin zum ausgereiften Foto-Editor erhältlich. Speziell für

Die Technologie wird immer besser, und mittlerweile ist das Smartphone eine bequeme Alternative zur grossen Kamera. Trotzdem gelten auch für das spontane Handy-Foto ein paar einfache Grundsätze.

Smartphones entwickelte Aufsteck-Objektive können auch die Nachteile der kleinen Kamera etwas reduzieren. Zudem erreicht ein spontaner Schnappschuss über WhatsApp, Facebook, Instagram und Co. Ihre Freunde in nur wenigen Sekunden. ANSPRUCHSVOLLE RESULTATE?

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ür spontane Schnappschüsse sind die immer griff bereiten Smartphones besonders praktisch, und beachtet man einige Punkte, kann man auch mit dem Smartphone fast wie ein Profi fotografieren. BILDAUFTEILUNG Jedes Foto ist nur ein zweidimensionales Abbild. Platzieren Sie Ihr Hauptmotiv deshalb stets auf einem der Schnittpunkte eines Drittelrasters, also im «Goldenen Schnitt». So wird aus Ihrer Aufnahme ein gelungenes Bild mit Tiefe und Dynamik.

DAS LICHT BEACHTEN Mit dem richtigen Licht sieht jedes Foto einfach besser aus. Am einfachsten fotografieren Sie bei Tag mit der Sonne im Rücken, so ist das Motiv gleichmässig ausgeleuchtet. Mit seitlichem Lichteinfall oder Gegenlicht können interessante, kontrastreiche Bilder entstehen. Generell muss aber genügend Licht vorhanden sein, denn in dunklen Situationen verwackeln Aufnahmen mit dem Smartphone schnell. DATEN SICHERN Alles auf Ihrem Handy braucht Platz und kann im schlimmsten Fall verloren gehen – auch Fotos und Videos. Deswegen sollten Sie Ihre Dateien regelmässig in einer Cloud oder auf einem Datenträger sichern.

Mit einem scharfen Foto z.B. ab einem iPhone 4s mit 8 Megapixel lassen sich schon verblüffend gute Resultate bis zu einer Grösse von A3 (29.7 × 42 cm) erreichen. Im Zweifelsfall meldet die Gestaltungs-Software oder die Bestellseite auf FUJI.CH, wenn die Qualität kritisch ist.•

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GRENZEN DER HANDY-FOTOGRAFIE Für viele gilt das Handy heute bereits als Fotokamera-Ersatz. Auflösung, Farben und Kontraste können sich ja auch wirk# 04 ~ 2016

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~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Binoxxo

Schwierigkeit: mittel

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Anleitung Binoxxo

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www.binoxxo.ch

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Bimaru

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Conceptis Puzzles

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Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig.

Schwierigkeit: leicht Conceptis Puzzles

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So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

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2 Yachten 4 Jollen

Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 04 ~ 2016

So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen


~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO

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Wäre als TV-Serie kaum jugendfrei

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Gewin

waagrecht (j und y=i, è =e)

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NUTR en Sie einen IB VON TLENDER im W ert vo RISA n CHF 1 99.–

1 Schrieb ein Tagebuch der grünen Insel. 6 Die 13. Fee war ihm nicht gut gesinnt. 13 Gekrönter Lurch. 14 Kein Normalo. 15 Zippermarke. 16 Macht agi zu einem kulinarischen Erbe der Schweiz. 17 Vor knallt: produziert Schmetterlinge. 18 Serviert den Deutschen wöchentlich das Fernsehprogramm. 19 Wenn Pierre von hinten nach vorne liest. 20 Halber Erziehungsberechtigter aus Enkelmund. 21 …ligée, …ation. 23 Regelt, wo gewohnt, gearbeitet oder gebauert werden darf. 25 Lässt sich auch im Trio jassen. 27 Befehl im Handarbeitsunterricht. 29 Was wir mit Rechnungen oder Geständnissen machen. 30 Birkengewächs mit gedrehtem Herz. 31 Fehlt dem Tiber zum Wildaufscheucher. 32 Innere Filteranlage. 34 Die bewegte Gigi ist auch eine Band. 35 Sehlöcher. 38 Nel …del padre. 39 Umspannt neun Stufen. 40 Er sei das Gebilde von Menschenhand. 41 Real geschüttelt: Adelstitel.

senkrecht (j und y=i, è =e) 1 Verlautbarung bei Eiseskälte. 2 Für Autos leichter zu haben als für Menschen. 3 Anziehende, mit oder ohne Federkleid. 4 Ich will dich Mores... 5 Westernlaut. 7 Wenn Verborgenes eröffnet wird. 8 Meckerers Lieblingsbeschäftigung. 9 Macht den Hahnenkamm und das Lauberhorn berühmt. 10 Vorname von Suter (Ski) und Sutter (Karikaturen). 11 Verweist auf ganz oder gesund. 12 Auch die deutsche Godmother of Punk genannt (Vorn.) 20 Die griechische Fülle ist am Ende eine Grossmutter. 22 Taxus. 24 Wird dank Anbauschlachten in Tropenwäldern gewonnen. 26 Englisch nachgelesen. 28 Kurz: wenn Frau mit Mann und umgekehrt. 33 Wenn in London etwas hinzukommt. 36 Macht Astel zum Jesus-Jünger. 37 Angesagt.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 17.4.2016. Die Lösung des März-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 04 ~ 2016


~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET

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DER KLEINE SPROSS

De passendi Thek

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Impressum Ausgabe 4/2016

Vorschau #5 / 2016

Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch

Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 29.4.2016

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Thomas Baumann, Christa Camponovo, Ruth Frei, Markus Fueter, Beat Gloor, Carmen Hocker, Reto Hunziker (Produktion), Rolf Käppeli, Katharina Ley, Paul W. Meier, Fabian Müller, Edy Riesen, Marie-Anne Spross, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Barbara Weber-Ruppli (BWR), Eli Wilhelm Zweitverwertung: Der Artikel über den Kräutergarten von Lisa Peyer ist zuerst im Magazin «Bioterra» erschienen. Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, Béatrice Devènes, Benedikt Dittli, Matthias Jurt, Holger Salach Illustrationen François Chalet, Descience, Ernst Matiello, Marie-Anne Spross, Paula Troxler

DRAUSSEN UNTERWEGS Wie begeistert man die Enkel fürs Wandern? Und welche Neuheiten gibt es auf dem E-Bike-Markt?

ABSCHIED VON DER SCHNÜRLISCHRIFT Im Sommer ersetzen viele Schulen die Schnürlischrift durch die Basisschrift. Macht das Sinn?

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Korrektorat Martin Hug

DES RÄTSELS LÖSUNG

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch

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DEN VÖGELN AUF DER SPUR Das neu gestaltete Besucherzentrum der Vogelwarte Sempach bietet spannende Einsichten in die Welt der Vögel. Wir haben Grosseltern und Enkelkinder auf dem Rundgang begleitet.

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

waagrecht

2 Kaleidoskop 11 Bananenpalme 13 Roman 14 Solaire 15 Tresen 17 Soma 19 Omnibus 21 Norc 22 Father 23 Uition 25 Flotte 27 Motel 28 Gebrauch 33 Velo 34 Lenin 35 Bain 36 LSD 37 Ennio38 Kakao

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1 Biene 2 Kartoffeln 3 Anormal 4 Lamento 5 DNS 6 Opossum 7 Salon 8 Klamotten 9 Omi 10 Pericoloso 12 Nasi 16 Nure 18 Ariella 20 Betunie 24 Iovial26 Tain 29 Bees 30 Rnn 31 CB 32 HAK

Lösungswort Konservenlose

Gewinnerinnen und Gewinner

Heidi und Martin Brühwiler aus Basadingen, Margrit Ruffet aus Seon, Ruth Tobler aus Schönenberg, Hanni Kuhn aus Baden und Markus Lüthi aus Bern

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

© Lukas Linder

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~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT

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KANNST DU NOCH SCHNELL ...?

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annst du schnell zu mir kommen?» «Können Sie noch schnell den Chef anrufen?» «Könnt ihr schnell zuhören?» «Kannst du mir schnell den Salat rühren?» «Ich gehe noch schnell ins Internet.» Sicher kennen Sie solche Sätze auch – die Beispiele liessen sich beliebig zu einer endlosen Liste erweitern. Sie prägen unsere heutige Alltagssprache im Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Hektik hat sich in unserem überzivilisierten Leben längst etabliert, gehört in gewissen Kreisen bereits zum guten Ton. Stress-Stress-Stress. Damit kommt man gut an, das tönt so nach Verantwortung, nach gemeisterter Überforderung, übrigens bei Männern wie Frauen. Nicht verwunderlich, hat sich dies in der Sprache niedergeschlagen: «schnell ...» – «nur schnell ...» – «noch schnell ...». Heute wird dieses Wort völlig unbewusst verwendet, ohne seinen eigentlichen Sinn zu hinterfragen.

Ich erlebe dies ja auch an den eigenen erwachsenen Kindern mit ihren Familien. Da muss täglich einiges noch schnell erledigt werden. Der Zeitgeist, ihr heutiger stinknormaler Lebensrhythmus, die täglichen Programme, auch mit ihren Kindern, verlangen dies, weil es sonst nicht reicht. (Glücklicherweise darf ich sagen, dass sie alle nicht gestresst wirken.) Vor etlichen Jahren fragte ich – noch als Schulleiter tätig – einen vor der Pension stehenden Kollegen, was er nach seinem Berufsende als erstes ändern wolle. Er antwortete: «Ich werde alles langsamer erledigen.» Einige unter Ihnen werden wohl spöttisch denken, bei Bernern, und erst noch bei Berner Lehrern, sei dies kaum möglich! Wie dem auch sei, bei mir löste der Satz des Kollegen ein «Klick» aus. Fragten mich jetzt Schüler, ob ich ihnen noch schnell die Bibliothek öffnen könne, so antwortete ich: «Nein, nicht schnell, langsam.» Das führte dazu, dass sie mich mit der Zeit fragten: «Herr Abplanalp, würden Sie uns langsam die Bibliothek öffnen.» Es hatte sich im Schulhaus herumgesprochen.

# #04 02 ~~ 2016 2016

Diese wieder propagierte «Langsamkeit des Seins» versuche ich seit meiner eigenen Pensionierung vermehrt zu pflegen. Im Zusammenleben mit meiner Frau, beim Hüten der Enkelkinder, bei meinen verschiedenen Projekten und Tätigkeiten, die mein privilegiertes Rentnerdasein ausfüllen, gilt: eines nach dem andern, aktiv ja, aber nicht hektisch und schon gar nicht gestresst. Die Enkelkinder wissen dies besonders zu schätzen. Und Langeweile – lange Weile! – darf auch Platz haben. Bevor ich aufhöre, noch schnell der beste je gehörte Satz: «Wart schnell!» Kapiert? •

Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.


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