MAGAZIN
Grosseltern
# 04 / April 2017
# 04 / April 2017
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www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern ite 50
Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Schlafen als Abenteuer
Familie Fehr
Schöne Erinnerung
Vom Fasshotel bis zum Zimmer im Silo: 12 besondere Übernachtungsorte (S.40)
Hans und Ursula Fehr über gemeinsames Hüten, Kinderkrippen und die SVP (S. 34)
Wie Grosseltern und Enkelkinder den Grosselterntag gefeiert haben (S. 22)
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booten oder optional Delta intensiv.° Ausflug+ Schwarzes Meer, Stadtrundgang Constanta. 8. Tag Rousse Stadtrundfahrt/-gang.* 9. Tag Eisernes Tor Passage 10. Tag Belgrad–Novi Sad Rundfahrt-/gang.* 11. Tag Mohács Ausflug* Pécs. 12. Tag Budapest Stadrundfahrt/-gang.* 13. Tag Bratislava Rundfahrt/-gang.* 14. Tag Weissen kirchen Ausflug Kloster Melk* und Burgruine Aggstein.• 15. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Ausschiffung, Busfahrt nach St.Margrethen/Zürich und ind. Heimreise. * Im Ausflugspaket enthalten (Fr. 340.–), vorab buchbar + Fak. Ausflug (Fr. 55.–) vorab und an Bord buchbar • Alternativer Ausflug an Bord wählbar ° Gegen Aufpreis (Fr. 40.–) zum Ausflugspaket vorab buchbar Programmänderungen vorbehalten
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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EINE COOLE NACHT
GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
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or kurzem habe ich mit meinen Kindern ein Abenteuer gewagt: Wir übernachteten im selbst gebauten Iglu. Vor der Abfahrt hatte ich zugegebenermassen ein etwas mulmiges Gefühl: Wie würden wir die Nacht überstehen? Besser als erwartet, kann ich im Nachhinein sagen. Natürlich wachten wir oft auf, aber so richtig gefroren haben wir nicht. Und wenn wir nicht alle drei um 4 Uhr morgens aufs WC hätten gehen müssen, wäre es fast schon gemütlich gewesen. Der schlechte Schlaf ist ohnehin schnell vergessen. Das Erlebnis im Iglu hingegen wird uns allen lange in Erinnerung bleiben. Das haben solche Abenteuer so an sich. Vielleicht haben Sie ja Lust, mit ihren Enkeln etwas Ähnliches zu erleben. Wir haben uns deshalb auf die Suche nach
besonderen Übernachtungsmöglichkeiten in der Schweiz gemacht und Überraschendes gefunden: Baumhäuser, Weinfässer, Getreidesilos oder ein Berghotel mit Kerzenlicht. Unsere Vorschläge, die sie auf Seite 40 finden, sind übrigens um einiges bequemer als das Iglu. Meine Kinder und ich haben uns bereits inspirieren lassen und planen den nächsten Ausflug. Dann nehmen wir auch meine Frau mit, die sich vor der coolen Nacht im Iglu gedrückt hatte. Als ich vor 17 Jahren meine allerersten Schritte im Journalismus machte, musste ich SVP-Politiker Hans Fehr anrufen. Ich hatte das Heu politisch zugegebenermas-
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sen nicht auf der gleichen Bühne wie er, war aber überrascht, wie schnell er zurückrief und wie offen, zuvorkommend und unkompliziert er war. Vor einem Jahr nahm seine Frau Ursula, ebenfalls in der SVP und Gemeindepräsidentin von Eglisau, an einer Podiumsdiskussion teil, die ich moderierte. Sie überraschte mich mit pointierten Meinungen, die nicht gerade auf SVP-Linie lagen. Daneben betonte sie, wie gern sie mit ihrem Mann zusammen Enkel hütet. Ich wollte mehr von den beiden erfahren und traf sie zum Interview, in dem sie mir wiederum erfrischend offen, zuvorkommend und unkompliziert Red und Antwort standen. Das Gespräch lesen Sie auf Seite 34. •
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INHALT # 04 / April 2017
Ursula und Hans Fehr
Hans und Ursula Fehr sind beide in der SVP, haben aber zum Teil ganz unterschiedliche Meinungen. Einig sind sie sich aber, was ihre Enkel angeht: «Sie haben uns eine neue Welt aufgetan.» (S.34)
Ein Kuss vom Enkel
Ein besonderer Schlafplatz
Schlafen im Baumhaus, im Silo oder im Schloss – wo Übernachten ein Erlebnis ist. (S.40)
Am 12. März feierte die Schweiz zum zweiten Mal den Grosselterntag. Viele Grossmütter, Grossväter und Enkelkinder haben ihn zusammen verbracht. (S.22)
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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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KINDE tdeckt im RMU Seite 1 SEUM 0
Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis
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DOSSIE R Seite 50
Hintergrund 3 4
Generationengespräch Aline (13) spricht mit Grossvater Max (74) über Vor- und Nachteile von Smartphones. Sammelsurium
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Rückblick Grosselterntag Langsam, aber sicher etabliert sich der Grosselterntag.
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Ausflug ins Tropenhaus Marianne und Hans Abplanalp besuchten mit ihren drei Enkeln das Tropenhaus Frutigen.
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Service 58
Aus der Praxis Katharina Ley berät eine körperlich eingeschränkte Oma, und Hausarzt Edy Riesen schreibt über depressive Menschen.
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Unterwegs Ausflüge zu den Dinosauriern im Fricktal und im Jura
Das Interview mit den Fehrs Hans und Ursula Fehr reden über ihr Familienleben früher und übers Enkelhüten heute.
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Basteln Kletternde Tiere
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Meine Grosseltern Elisabeth Kopp war der Liebling ihres Grossvaters.
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Anderswo: Bolivien Grossmutter María findet es gut, dass ihrer Enkelin Geovanna studieren möchte.
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Leserbriefe
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Meine Enkel – meine Kinder Überfordern die brutalen alten Märchen unsere Kinder?
Nonam Mus
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Schlafen mal anders Zwölf ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten in der Schweiz.
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GrossmütterRevolution Die Generationen sollten sich nicht gegeneinander ausspielen,
Baby Ein einfach gestrickter Frühlingsrock
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Rezept Dörrbohnen
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Spiele Ein altes Walliser Fangspiel
sondern sich mehr austauschen.
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Erziehungsstile Autoritär, autoritativ, nach Kess oder Triple-P? Erziehungsstile und Ratgeber gibt es viele. Doch was bringen sie?
und Korbball für daheim
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Vorlesegeschichte
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Wettbewerb Gewinnen Sie einen Gutschein für Ferien auf dem Bauernhof. Apps Buchtipps Rätsel Cartoon Impressum & Vorschau Schlusswort
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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH
Aline
&
Max
Max Steiger (74) und seine Enkelin Aline (13) diskutieren über Handy, Computer und Fernseher. Aline kann sich ein Telefon mit Schnur gar nicht mehr vorstellen. Max hingegen findet es erstaunlich, was man mit dem Smartphone alles machen kann. Aline: Brauchst du dein Handy oft?
Kontakte zu pflegen anstatt nur auf
Max: Nein, aber als Architekt muss ich viele Mails beantworten, und das mache häufig auf dem Handy. Dann haben wir ja auch den Familienchat auf WhatsApp. Manchmal schalte ich das Handy aber komplett aus, sodass ich nicht erreichbar bin.
Youtube rumzusurfen. Dort verliere ich mich manchmal. Aber ich stosse auch auf coole Kochvideos. Max: Stimmt, du kochst viel mit Rezepten aus dem Internet. Die sind immer sehr fein.
Aline: Wie verständigst du dich dann? Max: Wie früher mit dem normalen Telefon – oder ich schreibe einen Brief. Aline: Was hattest du als Kind für ein Telefon? Max: Es war im Flur und hatte eine lange Schnur. Aline: Mit Schnur, das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Und heute hast du ein neueres Handy als ich! Max: Ja, und ich finde es erstaunlich, was man mit einem Smartphone alles machen kann! Was nutzt du am meisten? Aline: WhatsApp und Snapchat. Weisst du noch, was Snapchat ist? Damit kann man sich Hundenasen und Hundeohren ins Gesicht kleben. Max: Ja! Snapchat macht Spass, aber mit der Zeit wird das doch langweilig? Aline: Ein bisschen. Aber sicher ist es besser, im Internet die sozialen
Aline: Siehst du, das Internet hat ganz viele Vorteile! Max: Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich kann zum Beispiel am Computer Pläne zeichnen, und alle Berechnungen geschehen automatisch. Das erleichtert natürlich vieles. Es ist aber schade, dass man deswegen viel weniger von Hand zeichnet. Man schreibt heute auch fast keine Briefe mehr und kann Landkarten fast nicht mehr lesen. Aline: Deshalb habe ich auch noch andere Hobbys. In der Pfadi bin ich nie am Handy, und im Sommerlager haben wir oft zwei Wochen kein WLAN. Max: Ich denke, du musst unbedingt beides beibehalten, also mit Handy wie auch ohne Handy auskommen. Aline: Ich bin ganz lange ohne Fernseher ausgekommen, erst seit zwei Wochen haben wir einen. Und ihr habt schon ewig einen Fernseher. Max: Das stimmt. Als ich ungefähr so alt war wie du, haben wir uns diesen # 04 ~ 2017
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Luxus gegönnt. Wir waren mit die Ersten in der Schweiz, die einen Fernseher hatten. Als Fussball-WM war, war unsere Stube gefüllt mit den Leuten aus dem Quartier! Aline: War der Fernseher ein Statussymbol? Max: Ja, das war er. Heute hat ja fast jeder einen. Ist das Handy ein Statussymbol? Aline: Ja, ich denke schon. Wer das neuere oder neuste Smartphone hat, der hat ein Statussymbol. Das würde bedeuten, dass du jetzt cooler bist als ich, weil du das neuere Handy hast. Max: (Lacht) Ist das denn nicht so? Aline: Es ist doch irgendwie traurig, dass man nur cool ist, wenn man das neuste Handy oder den neusten Computer hat. Max: Das war auch bei mir schon so, nur ging es damals um den neusten Plattenspieler oder den neusten Fernseher. Du musst aber auch ohne Handy oder Plattenspieler jemand sein. Aline: Da stimme ich dir voll zu: Ich bin auch jemand ohne Handy und du bist auch jemand ohne Plattenspieler! Max: Genau. ~AS
Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? redaktion@grosseltern-magazin.ch
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~ Blick zurück ~
HEIDELBEERPFLÜCKERINNEN UND KOHLEABBAUER Der Gondiswiler Landwirt Johann Schär (1855–1938), genannt «Dängi Hannes», begann um 1900 zu fotografieren. Seine Bilder zeigen stattliche Höfe, prächtige Kühe, stolze Käser, kecke Jungspunde, fröhliche Heidelbeerpflückerinnen und schmutzige Kohlearbeiter im Berner Aargau. Das Werk von Johann Schär – es umfasst über 5000 Glasnegativplatten und einige hundert Abzüge – ist in seiner Qualität und Dichte für den Zeitraum Anfang des 20. Jahrhunderts in der Schweiz einzigartig. Die Fotografien dokumentieren die eher wohlhabende bäuerliche Welt sowie den Kohle-Tagebau in Gondiswil und Umgebung. Ein eben erschienener Band versammelt die besten Fotografien Schärs. Für Kurzentschlossene: Seine Werke sind noch bis am 2. April im Kunstmuseum Langenthal ausgestellt. ~GG «Chäs u Chole»: Der Gondiswiler Fotograf Johann Schär (1855–1938), Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13, 4900 Langenthal. Mittwoch bis Freitag 14 –17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 –17 Uhr. Nur noch bis 2. April. www.kunsthauslangenthal.ch «Johann Schär: Dorffotograf, Gondiswil 1855–1938», von Martin Schürpf, Limmat Verlag, 120 Seiten, 140 Abbildungen, 44 Franken.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Kindermund ~
«DIE MUSKELN ZWISCHEN DEN AUGEN» Mein Mann und ich sitzen mit Zoé (4), unserer Enkelin, beim Frühstück. Irgendetwas scheint das Mädchen zu beschäftigen. Nachdem sie mich aufmerksam gemustert hat, fragt sie: «Nicht wahr, Grossmami, du bist pensioniert?» Man sieht, sie ist stolz, dass sie dieses Wort richtig aussprechen kann. Ich bejahe. Jetzt wird der Grossvater ins Visier genommen und kurz darauf folgt die nächste Frage: «Und Grosspapi ist auch pensioniert?» Mein Mann bejaht ebenfalls. Noch etwas später folgt zögernd Frage Nummer drei: «Und Grosstante Isa?» Die Antwort gibt sich meine Enkelin gleich selber: «Grosstante Isa ist auch pensioniert.» Einen Moment später folgt dann gleich die Logik: «Nicht wahr, Grossmami, wenn man so äh …. (sucht vergebens das Wort Falten) Muskeln hat zwischen den Augen, dann ist man pensioniert!» Was haben wir gelacht, mein Mann und ich – aber vielleicht sollten wir uns einmal ernsthaft mit Botox befassen.
~ Trennungen ~
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Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
Der 26-jährige britische Sänger und Gitarrist Ed Sheeran ist im Moment einer der erfolgreichsten Musiker der Welt. Auf seinem eben erschienenen neuen Album «Divide» sind gleich zwei Lieder über seine Grosseltern zu finden. In «Nancy Mulligan» erzählt er die Liebesgeschichte seiner irischen Grosseltern (der Grossvater war Protestant, die Grossmutter Katholikin), in «Supermarket Flowers» verarbeitet er den Tod seiner anderen Grossmutter, die während der Arbeiten am Album starb.
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Lehrstück zum Thema Zeit
~ Zitat ~
«MEINE GROSSMUTTER WAR EINE TOLLE FRAU. WIR HABEN UNS JEDES WOCHENENDE GETROFFEN.»
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uch wenn die Kinder heute schon früh eine Uhr oder ein Handy haben, das Ablesen der Zeit müssen sie genauso erlernen wie ihre Eltern und Grosseltern. Allerdings kommt das moderne Unterrichtsmaterial nicht mehr so edel daher wie dieses Exemplar aus einem alten Schulzimmer. EWIG HALTBAR Diese Zeitlernuhr wurde zwischen 1920 und 1930 hergestellt, einer Epoche, in der Gegenstände noch langlebig sein durften. Das Zifferblatt ist aus emailliertem Metall, wie man es von antiken Taschen- oder Standuhren her kennt. Es hat nur einen Zeiger; das reicht, um zu wissen, wie spät es ist. REIFE LEISTUNG Manche Eltern werden ungeduldig, wenn ihr Kind noch immer nicht begreift, wann es halb vier ist oder Zeit, um ins Bett zu gehen. Dabei ist das Kennen der Uhr und ihrer Bedeutung für den Tagesablauf eine schwierige Aufgabe für das menschliche Gehirn. Nicht von ungefähr gilt das korrekte Zeichnen einer Uhr als Test, um Anzeichen von Demenz zu erkennen. In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Dicker Nachwuchs ~
CEYLA-HIMALI WURDE GROSSMUTTER Welt. Die 12-jährige Elefantenmutter Farah war bei der Geburt nicht allein. Grossmutter Ceyla-Himali stand ihrer Tochter als sechsfache Mutter mit viel Erfahrung zur Seite. Das ist im Tierreich etwas Aussergewöhnliches, nicht aber bei den Elefanten: Auch in freier Wildbahn haben Elefantengrossmütter eine wichtige Rolle, wie eine Langzeitbeobachtung von mehr als 800 weiblichen Tieren im Amboseli-Nationalpark in Kenia zeigte. Der Name des Elefantenbabys Ruwani kommt übrigens aus Sri Lanka, der Heimat von Grossmutter Ceyla-Himali, und bedeutet «wie ein Edelstein, sehr wertvoll». Wie nahe sich Ruwani und ihre Grossmutter sind, zeigt das Bild oben. ~MB
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Am 25. Februar kam im Zoo Zürich das Elefantenbaby Ruwani zur
~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~
«MAJA»
Für meine zwölf Grosskinder bin ich die Maja. Wie es dazu kam? Bei meinem ersten Enkel wollte ich einfach einmal abwarten, wie er mich denn nennen würde. Als er mich eines Tages erblickte – er war etwa ein Jahr alt –, zeigte er auf mich und krähte: «Maja!» Und dabei ist es dann geblieben. Der Name gefällt mir, ich finde ihn originell. Wenn mich andere irritiert fragen, wieso diese Bezeichnung, ich würde ja gar nicht Maja heissen, gebe ich zur Antwort: Das sei die logische Abkürzung für Grossmama.
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Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Wir freuen uns über Einsendungen an redaktion@grosselternmagazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Aufruf ~
GESUCHT: «MEIN OBJEKT ZU 1968»
Liebe Leserinnen und Leser Haben Sie die Zeit um 1968 erlebt? Das Bernische Historische Museum widmet der Umbruchszeit um 1968 ab kommendem November eine grosse Sonderausstellung und richtet dabei den Fokus auf die damaligen Ereignisse in der Schweiz. Die Ausstellung wird mit einem bunten Strauss aus Bildern, Filmen und Objekten, insbesondere aber auch aus Stimmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie von Expertinnen und Experten, auf 1968 zurückblicken. Das Bernische Historische Museum sucht noch Objekte, welche an die Zeit erinnern. Besitzen Sie Gegenstände oder Fotos aus
jener Zeit, welche für Sie untrennbar mit 1968 verbunden sind und die Sie für die Ausstellung zur Verfügung stellen würden? Vielleicht ein Flugblatt oder politische Literatur, spezielle Kleidungsstücke, Accessoires, Schallplatten, Musikinstrumente, Geräte? Gibt es den Tisch aus Ihrer damaligen WG noch, ein Demonstrations-Transparent auf dem Estrich? Vielleicht sogar ein Motorrad oder einen VW-Bus? Das Bernische Historische Museum freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme: renate.schaer@bhm.ch / Tel. 031 350 77 59
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# 04 ~ 2017
«Ich bewunderte Grossvater tief»
Foto : Viviane Schwizer
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
Alt-Bundesrätin Elisabeth Kopp (80) war der Liebling ihres Grossvaters Georges Heberlein aus Wattwil. Er war ein beliebter Patron, ein guter Turner und ein gestrenger Lehrmeister.
ELISABETH KOPP Elisabeth Kopp (FDP) war Gemeindepräsidentin von Zumikon, Bildungsrätin, Nationalrätin und erste Schweizer Bundesrätin (1984-1989). Sie ist Grossmutter von drei Enkeltöchtern.
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enn ich drei Personen nennen darf, die für mich sehr wichtig sind, dann ist mein Großvater mütterlicherseits dabei. Ich war zwar erst acht Jahre alt, als er starb, aber er bleibt mir in lebhafter Erinnerung. Er war ein guter Turner. In der Familie kursierte die Geschichte, dass er auf einem Ausflug mit seinen Turnkollegen auf dem Geländer des Turms zu Mailand den Handstand gemacht hat. Ob das stimmt oder nicht, weiss ich zwar nicht, aber es machte mir mächtig Eindruck. Er fuhr auch Schlittschuh. Es gab bei uns ein prominentes Foto davon, das ich aber leider nicht mehr habe. Als spätere Eiskunstläuferin an den Schweizer Juniorenmeisterschaften entdeckte ich auf
mer bei den Grosseltern in Wattwil. Mein Grossvater, Georges Heberlein (1874-1944), war ein im Ort geschätzter Unternehmer. Er hatte an der ETH Chemie studiert und sich später an der Universität einen Doktortitel erworben. In Wattwil übernahm er als kaufmännischer Direktor in dritter Generation die abgebrannte Garnfärberei seines Vaters und baute sie zu einer Textilfabrik mit über tausend Mitarbeitenden aus.
dem Bild aber sofort seine fachkundige Körperhaltung. Ich bin mir sicher, dass ich Grossvaters Talent geerbt habe. Dass ich sein Liebling war, hat bestimmt auch damit zu tun, dass ich schon als kleines Mädchen sportlich aktiv war.
wenn ich mit ihm durch seine Textilfabrik ging oder durch das Dorf spazierte. Erst später erfuhr ich, dass er für seine Leute Einfamilienhäuser und einen Kinderhort und eine Kinderkrippe erstellen liess. Seine Mitarbeiter kamen auch mit ihren Sorgen zu ihm. Zudem engagierte er sich politisch: Er war freisinniger Gemeinderat in Wattwil und St. Galler Grossrat. Einen Namen machte er sich zusätzlich als Förderer der Thurkorrektion. Grenzenlos war mein Staunen, als ich in Grossvaters Fabrik kurz vor Ostern
FERIEN IM TOGGENBURG Meine Grosseltern mütterlicherseits lebten im Toggenburg, unsere Familie war hingegen in Muri/BE zuhause. Da in meinen jungen Jahren Krieg war, verlebten wir die Ferien nicht im Ausland, sondern im-
KINDERKRIPPE FÜR DIE MITARBEITER Er war ein Patron, nicht einfach ein CEO wie viele Firmenchefs heute. Ich bewunderte ihn tief. Schon als kleines Mädchen spürte ich den Respekt seiner Mitarbeiter,
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sah, wie farbige Stoffe die Druckwalze verließen. So wollte ich auch ein Sujet beisteuern und malte farbige Osterhasen. Freudig zeigte ich sie Grossvater. Der nahm mich auf den Schoss und lehrte mich, dass die Hasen viel zu verschwommen daherkämen und daher nicht brauchbar seien. Mit spitzem Bleistift umrandete ich darauf die Hasen und hoffte auf mehr Erfolg. Mein Grossvater bemängelte aber den «Trauerrand» rund um die Ostervorboten. So umrandete ich die Ostereier mit farbigem Stift und fand endlich Anerkennung für mein Tun. Mehr noch: Grossvater kramte in seiner Hosentasche und gab mir einen Fünfliber für meinen gelungenen Entwurf. Mein erstes selber verdientes Geld! ALS EIER BEGEISTERUNG AUSLÖSTEN Auch an Grossmutter erinnere ich mich: Clara Heberlein-Staehelin war die Hausherrin und wachte unter anderem über die Bibliothek. Im grossen Garten war auch ein Hühnerhof. Besonders während des Krieges löste das regelmässig eintreffende Kistli mit frischen Eiern Begeisterung aus. Einen Teil davon schenkte meine Mutter jeweils den Nachbarn. Wie viel Freude konnte man doch damals mit ein paar Eiern bereiten! ~VS
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Nonam Mus
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~ Studie ~
DER SCHEIN TRÜGT
Eltern sind heute vor allem mit ihrem Job und dem Handy beschäftigt und verbringen viel weniger Zeit mit ihren Kindern als die Eltern früher: Das stimmt nicht. Eltern verbringen doppelt so viel Zeit mit ihren Kindern wie vor 50 Jahren, berichtete unlängst die Zeitschrift «Psychologie Heute» mit Verweis auf eine Studie der Universität Kalifornien in Irvine. Die Forscherinnen Giulia Maria Dotti Sani und Judith Treas werteten entsprechende Tagebuchaufzeichnungen von rund 122 300 Müttern und Vätern aus elf westlichen Ländern mit mindestens einem Kind unter 13 Jahren von 1965 und 2012 aus. Die Ergebnisse: Die Zeit, die Mütter pro Tag mit ihren Kindern verbringen, ist von 54 auf 104 Minuten gestiegen. Sie hat sich also beinahe verdoppelt. Väter vervierfachten ihre Kinder-Zeit sogar fast: Waren es 1965 durchschnittlich noch magere 16 Minuten pro Tag, sind es heute 59 Minuten. ~MB
~ Elternsprüche ~
«MACH MAL DIE AUGEN ZU. GUT? SO: ALLES, WAS DU JETZT SIEHST, GEHÖRT DIR.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.
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Auf den Spuren der Bisonjäger
uf meinem Fensterbrett trocknet ein Pueblo aus Ton. Die 5-jährige Lioba hat es nach unserem letzten Museumsbesuch geformt und sich genau überlegt, dass die Indianerkinder sicher nicht vor die Haustüre gehen und die Leitern wieder hochsteigen, wenn sie einander besuchen wollen. Sie brauchen also eine Dachluke, um zum Nachbardach zu gelangen. Ihre genaue Vorstellung der Pueblo-Architektur hat sie aus dem «Nordamerika Native Museum», kurz Nonam Museum in Zürich. Wir erfuhren dort, dass es «die Indianer» nicht gibt. Je nach Klima und Umwelt leben sie ganz unterschiedlich: in Tipis (wie wir es doch für alle Indianer annehmen) oder in Häusern aus Lehm oder Holz. Und wie schön alle Gebrauchsgegenstände gefertigt sind! In der Sonderausstellung über die Bisons lernten wir – mit einem Scanner von der Supermarktkasse – die schwierigen Methoden kennen, sie zu jagen. Die vielen Akteure, die die Bisons ausrotteten, kamen für Kinder verständlich zu Wort. Unaufdringlich didaktisch, ästhetisch, das Kinderpublikum ernst nehmend sogar bei der Auswahl der Snacks im Café – wir kommen wieder, Indianerehrenwort! • Nonam Museum, Seefeldstrasse 317, 8008 Zürich (gut ausgeschildert vom Bahnhof Tiefenbrunnen) Dienstag bis Freitag 13 – 17 Uhr, Samstag/Sonntag 10 – 17 Uhr. Sonderausstellung «Bison, Büffel, Buffalo» bis 3. September 2017 Eli Wilhelm, 56, testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch
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~ Indien ~
EINE SCHULE FÜR GROSSMÜTTER Zum Lernen ist man nie zu alt: Das beweisen 27 Grossmütter im Alter von 60 bis 90 Jahren im Bezirk Thane im indischen Bundesstaat Maharashtra. Die Frauen gehen trotz ihres hohen Alters zur Schule und tragen ihre eigene Schuluniform – pinke Saris – mit Stolz. Die von einer Stiftung gegründete «Aajibaichi Shala» ist die erste Schule für Grossmütter in Indien, wie die Zeitung «Hindustan Times» berichtet. Der Bundesstaat Maharashtra ist durch seine traditionelle Landwirtschaft geprägt und Armut weit verbreitet. Mädchen und Frauen haben kein hohes soziales Ansehen. Die Analphabetenquote unter Frauen liegt bei über 75 Prozent und ist damit die höchste in ganz Indien. Was vielen Mädchen verwehrt bleibt, schaffen nun diese Grossmütter. Der Unterricht soll ihre Selbstständigkeit und ihr Selbstbewusstsein stärken. Sitabai Deshmukh ist mit 90 Jahren die älteste Schülerin. «Nie in meinem langen Leben hätte ich gedacht, dass ich eine Chance bekommen würde, in eine Schule zu gehen», sagt Sitabai. Ihre Enkelkinder helfen ihr bei den Hausaufgaben. «Wir haben viel Spass, wenn wir zusammen lernen», sagt ihre jüngste Enkelin, die achtjährige Anushka. ~GG
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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EINEN ZAHN ZULEGEN Liebe Déesirée
~ Was wir mit den Enkeln machen ~
WEIHNACHTEN IM FRÜHLING
Manchmal darf es ja auch etwas schräg sein. Was Sie zu diesem Spass benötigen, ist nichts weiter als einen Kalender mit verschiebbaren Ziffern (notfalls reicht auch einer vom Vorjahr). Stellen Sie die Ziffern auf den 24. Dezember und lassen Sie Ihre Grosskinder allerlei Gegenstände weihnachtlich verpacken. Dann braucht’s nur noch eine Zimmerpflanze, die Sie mit allerlei Tüchern behängen – und schon ertönen frohe Weihnachtslieder. Sie werden sich köstlich über das Erstaunen Ihrer Enkel und Enkelinnen amüsieren, wenn diese die soeben eingepackten Gegenstände unter grösstem Hallo wieder auspacken. Und nach ein paar Biscuits ist alles in kurzer Zeit wieder verräumt.
Kürzlich habe ich ein Geigenkonzert besucht, an dem Du mitgewirkt hast. Da ich zu allen Schülerkonzerten kam, konnte ich die Fortschritte, die Du gemacht hast, genau mitverfolgen. Die ersten Aufführungen waren ziemlich aufregend – sowohl für Euch als auch für die Zuhörenden. Zum Schluss atmeten alle auf und wir klatschten erleichtert. Nun, nach einigen Jahren, hat sich der Genuss beim Zuhören wesentlich gesteigert. Ich weiss von Deiner Mutter, dass tägliches Üben nicht unbedingt zu Deinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Als sie mir etwas beunruhigt erzählte, dass Du sogar ein Solo zu spielen hast, war ich gespannt darauf. Ich zweifelte keinen Moment, dass Du das kannst – auch ohne fleissige Vorbereitung. Und dann standst Du da mit Deiner Geige, selbstbewusst und furchtlos, und legtest ein Solo hin, das sich gewaschen hat. Deine Mutter staunte nicht schlecht, und ich schmunzelte still vor mich hin: Ich habe es ja gewusst. Ich möchte Dir eine kleine Geschichte erzählen, die ich als junges Mädchen erlebt hatte. Ich war damals mit viel Begeisterung in einer Theatergruppe. Um mit den Rollen einigermassen klar zu kommen, musste viel geübt werden, was mir nicht besonders gefiel. Ich schrieb in mein Tagebuch: «Wie interessant, ein Mensch, der so wenig übt wie ich und dennoch einigermassen passable Ergebnisse erzielt, muss begabt sein.» Du siehst, ich war davon überzeugt, dass es auch ohne grossen Einsatz geht. Das ist zwar richtig, aber es ist gleichzeitig auch falsch. Wenn wir uns nicht mit Leidenschaft einer Sache hingeben, wird es durchaus gelingen, im Mittelmass mitzuschwimmen. Und wenn uns das genügt, ist nichts daran auszusetzen. Aber wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, müssen wir das mit viel Engagement unter Beweis stellen, und zwar Tag für Tag, sonst wird daraus nichts. Zurück zu Deinem Geigenspiel. Du bist zweifellos begabt, jetzt geht es darum, die Begabung zu nutzen. Ich finde, es könnte sich lohnen, noch einen Zahn zuzulegen. Wie auch immer – ich komme auf jeden Fall zum nächsten Schülerkonzert. Deine Omi
MARIE-LOUISE FAESI-HÄRING, ST. GALLEN Haben auch Sie etwas mit Ihren oder für Ihre Enkelkinder gemacht? Oder haben Ihre Enkelkinder Sie mit etwas Tollem überrascht? Schicken Sie uns bitte Text mit Fotos an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!
Dieser Brief stammt aus dem Buch «LebensWert – Grosseltern schreiben ihren Enkeln Briefe». Es enthält 34 Briefe von Grossmüttern und Grossvätern, in denen diese ihren Enkelkindern schreiben, was ihnen im Leben wertvoll wurde. Das Buch entstand aus einer Idee der Frauengemeinschaft der Pfarrei St. Johannes in Weinfelden. Es kann zum Selbstkostenpreis von 15 Franken (inkl. Porto) bezogen werden bei der Katholischen Kirchgemeinde Weinfelden, Freiestr. 13, 8570 Weinfelden.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Fingervers ~
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~ Die Frage ~
OSTERHASE, HAST DU SEIT JEHER DIE OSTEREIER GEBRACHT? Jeder kennt ihn, kaum jemand hat ihn je gesehen, den Osterhasen. Kürzlich aber hoppelte das flüchtige Tier einfach an unserem Büro vorbei. Schnell stellten wir ihm diese eine Frage – das haben Journalisten so an sich, sie sind ziemlich schnell im Fragenstellen. Zugegeben, es gäbe vermutlich bessere Fragen, die man dem Tier hätte stellen können, aber wie gesagt, es musste schnell gehen.
~ Im Netz ~
VIEL LOS Letzen Monat war aussergewöhnlich viel los auf unserer Facebook-Seite. Das lag natürlich am Grosselterntag. Wir haben via Facebook nochmals auf alle besonderen Grosselterntag-Veranstaltungen hingewiesen. Und mit Freude teilten wir Artikel, die in anderen Medien zum Thema Grosselterntag erschienen. Besonders freute uns, dass die Musikwelle von Radio SRF eine ganze Stunde lang Musik zum Thema Grosseltern abspielte. Die Sendung können Sie selbstverständlich immer noch nachhören, genauso wie das Interview des Magazins «UND – Das Generationentandem». Auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch haben wir unter dem Stichwort Presse alle Medienberichte zum Grosselterntag aufgeschaltet. ~MB facebook.com/grosselternmagazin
«Nein, bis zum 16. Jahrhundert brachte in der Schweiz der Kuckuck die Eier, im Deutschen Thüringen ein Storch, in Hessen der Fuchs, in Sachsen und Holstein ein Hahn und in Fulda der Palmesel. Heute bin ich aber überall der konkurrenzlose Osterstar.»
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Im Walter Zoo in Gossau SG wartet an jeder Ecke eine Überraschung. Unvergessliche Einblicke in die Tierwelt für Jung und Alt sind garantiert. # 04 ~ 2017
18 ACHOCALLA
María macht ihrer Enkelin Mut Geovanna Mamani Quispe aus der Kleinstadt Achocalla in Bolivien will nach der ihrer Sekretärinnenausbildung studieren. Die Eltern haben wenig Verständnis. Doch Grossmutter María steht hinter ihr. von WENDY RIVERA und HANSPETER BUNDI (Text) und JULES TUSSEAU (Foto)
María Paz, 68, und Enkelin Noemí Geovanna Mamani Quispe, 20, leben in der Kleinstadt Achocalla unweit von La Paz.
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rüher war es nicht besser. Die Sehnsucht nach früheren Zeiten, die in der Schweiz immer wieder aufscheint, ist bei der 68-jährigen María Paz nicht zu finden. Wenn sie von ihrer Kindheit erzählt, geht es vor allem um Mangel und Einschränkungen. «Wir lebten in einem Haus aus Lehmziegeln und Stroh.» – «Wir assen Mais, Quinoa, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Wenn es hin und wieder Milch gab, war das nur für die Kinder.» – «Strom hatten wir keinen.» – «Für das Wasser mussten wir eine Stunde lang gehen.» – «Transport-
möglichkeiten in die Stadt gab es nicht.» Die 68-Jährige beklagt sich nicht, und sie klagt niemanden an. Sie erzählt, stellt fest, und nur, wenn sie davon erzählt, dass sie keine anständige Schulbildung erhielt, schwingt so etwas wie ein Vorwurf mit. Die kleine María ging nur gerade drei Jahre lang zur Schule. Heute kann sie ein wenig lesen, ein wenig schreiben und ein wenig rechnen. «Die Eltern wollten nicht, dass wir Mädchen in die Schule gehen. Sie wollten, dass wir kochen lernen.» Und so lernte María kochen. Sie packte bei der Feldarbeit mit an, hütete das Vieh der # 04 ~ 2017
Familie, heiratete früh und brachte acht Kinder zur Welt. Heute freut sie sich, dass ihre Enkelin es leichter hat als sie. «Wir haben zusehen können, wie sie vorankam und die Mittelschule abschloss. Und jetzt will sie studieren.» WARNUNGEN DER SCHWESTERN Nach der Primar- und der Sekundarschule absolvierte die 20-jährige Noemí Geovanna Mamani Quispe eine Ausbildung zur Sekretärin. Sie will mehr: «Ich will in einer wichtigen Institution oder einem grossen Unternehmen arbeiten. Dafür
~ Magazin ~ ANDERSWO
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brauche ich ein Studium.» An der Universität belegt sie den Vorkurs für ein Wirtschaftsstudium. Sie lebt im kleinen Haus ihrer Eltern, bewohnt mit ihrem jüngsten Bruder ein Zimmer. Der Vater arbeitet als Automechaniker, die Mutter kümmert sich um den kleinen Bauernhof. Die älteren Brüder sind nach Argentinien ausgewandert, oder sie sind in der Armee. Die Schwestern leben in unglücklichen Ehen und warnen Geovanna davor, sich allzu schnell zu binden. Geovanna nimmt die Warnungen ernst. «Sicher, auch ich will einmal Kinder haben. Zwei, ein Mädchen und einen Jungen. Aber zuerst will ich fertig studieren. Meinen Ehemann werde ich selber und sorgfältig auswählen.»
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BOLIVIEN Staatsoberhaupt: Evo Morales ist der erste Präsident Boliviens mit indigenen Wurzeln. Sein Markenzeichen ist der Auftritt im Chompa, einem typischen Pullover aus den Anden. Hauptstadt: Sucre Regierungssitz: La Paz Fläche: 1.098.581 km² Einwohner: 11 Millionen Bevölkerung: Rund 50 Prozent der Bevölkerung gehört den indigenen Völkern an, die aus 40 ethnischen Gruppen bestehen. 20 Prozent sind Weisse, gut 30 Prozent Mestizen. Amtssprachen: 37. Neben Spanisch sind 36 indigene Sprachen als Amtssprachen anerkannt. Geografie: Bolivien ist ein Binnenland mit vielfältiger Geografie: Regenwald, Salzseen, Savanne, Anden und mehr. Der höchste Berg, der Sajama, ist 6542 Meter hoch.
sie. «Aber nicht alle nutzen diese Möglichkeiten. Sie wählen den leichteren Weg. Sie geben sich dem Trinken hin, und die Mädchen werden früh schwanger.» Von Geovanna allerdings hat sie eine hohe Meinung. «Sie weiss, dass das Leben auch heute schwierig ist, aber sie strengt sich an. Ausserdem hilft sie ihren Eltern, und sie respektiert mich.» • Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin «Partnerschaft» der Entwicklungsorganisation Helvetas. Darin befinden sich auch weitere Artikel über Grosseltern. www.helvetas.ch/grosseltern
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Wenn Geovanna ihrer Grossmutter zuhört, dann fallen ihr zwei Sachen auf. «Das Leben zu ihrer Zeit war weniger kompliziert, die Luft war besser, und in den Strassen war weniger Gewalt. Aber heute haben wir mehr Möglichkeiten, in der Schule und in der Arbeit.» Ihr Lebensgefühl fasst sie in einem einzigen Satz zusammen: «Ich glaube, das Leben ist sehr anstrengend. Aber wenn man sich wirklich anstrengt, kann man das erreichen, was man will.» Allerdings muss sie dafür kämpfen. Die Eltern wollen nicht recht einsehen, dass sie noch studieren will. «Der Rückhalt fehlt mir», sagt sie mit Tränen in den Augen. Die Grossmutter hingegen steht dem Studium positiv gegenüber. «Die Jungen haben zwar mehr Möglichkeiten, zu studieren und einen Beruf zu erlernen», sagt
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Grosseltern
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viele Grosselter Weshalb sich (S.38) ihrer Enkel machen um die Erziehung
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Ihre Was Sie und können (S. 28) März, erleben
Grosseltern MAGAZIN
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das erste passiert, wenn Was mit einem (S. 44) die Welt kommt Enkelkind auf
Sonntag, 12.
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«WAHLGROSSELTERN GESUCHT» Zur Beratungsseite, Ausgabe 2/17
«INTERESSANTES INTERVIEW» Vielen Dank für das interessante Interview mit Margrit Stamm, das mich als vierfache Grossmutter in einigen Dingen zum Nachdenken angeregt hat, andererseits fühle ich mich in vielen Dingen in meinen Gefühlen und Ansichten bestätigt. «Die Eltern werden von den Fachleuten zu einer Art Hilfserzieher
Mit viel Interesse lese ich jeweils das Grosseltern-Magazin und empfehle es unserer Kundschaft weiter. In der vorletzten Ausgabe wandte sich ein Herr an Ihre Beraterin Katharina Ley, der es bedauert, keine Enkel zu haben. Gerne mache ich noch konkret auf unser Projekt «Wahlgrosseltern» aufmerksam (www.srrb.ch/publikationen/flyer_wahlgrosseltern.pdf ). Dieses Projekt gibt es in Baden und
degradiert», sagt Frau Stamm. Es braucht heutzutage viel Selbstbewusstsein, sich als Eltern kompetent zu fühlen und auf sein Bauchgefühl zu hören. Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Früher fragte man zuerst die Grosseltern oder Tanten oder Bekannte; heute fragt man das Internet.
auch an anderen Orten in der Schweiz. Die Wahlgrosseltern und Wahlenkel werden sorgfältig «gematched» und begleitet. Leider sind Wahlgrossväter und -grossmütter Mangelware; die Nachfrage ist bedeutend grösser als das Angebot. Wir würden uns freuen, wenn sich das ändert!
Brigitte Linder
Kathie Wiederkehr, Betriebsleiterin Familienzentrum Karussell, Baden
Zum Interview mit Margrit Stamm, Ausgabe 2 und 3/17
«DOPPELTE BEREICHERUNG» Gerne möchte ich mich bei Ihnen für Ihre gute Zeitschrift bedanken. Ihre Artikel bereichern nicht nur meinen Alltag als Grossvater, sondern auch meine Arbeit als Berater von Familien. Daniel Sidler, Stans
«EIN GESCHENK» Omi zu sein ist ein Geschenk. Manchmal bin ich sehr traurig, dass der Opa seine Enkel nicht erleben darf. Wir hätten so viel Spass zusammen, und wenn die Enkel wieder nach Hause gehen, keine so grosse Leere im Haus. Aber schön zu wissen: In diesen Kindern lebt auch etwas von Opa weiter. Rosmarie Stampfli, via Facebook
«WIE FRISCH VERLIEBT»
Grossmutter zu werden ist, wie sich frisch zu verlieben. Silvia Grolimund, via Facebook
Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.
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~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER
Schlecht einschlafen
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nd warum soll die alte Hexe nicht verbrannt werden, wenn sie Hänsel fressen will? Schon etwas hart, meint meine Tochter. Da bin ich anderer Meinung, es ist ja schliesslich nur ein Märchen. Ausserdem finde ich es wichtig, dass die Kinder früh unterscheiden können, ob etwas erfunden oder wahr ist. Meine 15-jährige Enkelin, die von klein auf die gruseligsten Filme (zum Beispiel «Fluch der Karibik», «Jurassic Park») anschaut, ohne mit den Wimpern zu zucken, hat es auf den Punkt gebracht: «Weisst du Omamie, für mich sind das Märchen, Fantasien, erfundene Stories – dabei kann ich chillen. Nur bei wahren Geschichten wird mir mulmig und ich träum’ davon». Na, wer sagt’s denn? Wer eine ganze Grossmutter mit Enkelin verschlingt, hat doch den Tod durch Ertrinken verdient! Ich jedenfalls erzähle die Märchen, wie sie seit eh und je erzählt wurden und lasse den Knüppel weiterhin auf dem Wirt und die böse Stiefmutter auf glühenden Kohlen tanzen!
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ch liebte es, wenn meine Mutter mir Geschichten vorlas. Die Märchen der Gebrüder Grimm erzählte sie frei und reich ausgeschmückt, mit tiefer Böser-Wolf-Stimme, einem täuschend echten Geissenmeckern und einem erschreckten Rotkäppchen-Gesicht. Am liebsten hörte ich aber die Geschichte von Max und Moritz. Jeweils mit Buch: Zwar konnte sie die Reime längst auswendig, aber wir Kinder wollten natürlich die Bilder von Wilhelm Busch sehen. Als meine Kinder endlich übers Wimmelbuch-Alter hinaus waren, kramte ich freudig das Busch-Buch hervor. Aber mit jedem Streich der Lausebengel wurde mir unbehaglicher. Das ist ja unglaublich brutal, was da geschieht. Ich brach vorzeitig ab und ersparte meinen Kindern – und für einmal auch Max und Moritz – den «Rickeracke! Rickeracke! Geht die Mühle mit Geknacke» kläglichen Tod. Heute weiss ich, es sind nicht die Märchen und Geschichten, die meinen Kindern den Schlaf rauben. Erst kürzlich konnte mein Mittlerer nicht einschlafen und nach einfühlsamem
Aber so gebannt, wie die Kinder meiner Tochter jetzt zuhören, wird mir doch etwas unbehaglich zumute. Hoffentlich stören heute Nacht nicht Albträume ihren Schlaf. Das wäre dann wohl meine Schuld. Ob ich doch etwas übertrieben habe? Was nun? Soll man den bösen Wolf doch lieber therapieren statt ersäufen? Um ehrlich zu sein – ich habe keine Ahnung! Ich weiss nur, schlafen werde ich heute Nacht nicht gut. •
Nachfragen, was ihn den bedrücke – ich muss zugeben, auch die ausgeschmückten Märchenerzählungen meiner Mutter hatte ich in Verdacht – stellte sich heraus: Er sorgte sich um die in Belgrad gestrandeten Flüchtlinge. Durch Zeitungsbilder, Bildschirmkurznachrichten im Bus oder Diskussionen der Erwachsenen erfahren Kinder heute so viel Übles, da erscheinen die ge- und überzeichneten Wilhelm-Busch-Geschichten in einem ganz anderen Licht. •
DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (64) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als Web-Publisher. Ihre älteste Enkelin ist bereits ein Teenager, das achte Enkelkind noch ein Säugling. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.
DIE TOCHTER Melanie Borter (37) hat drei Kinder, zwei Buben im Primarschulalter und eine Tochter im Kleinkindalter. Sie arbeitet in einem 50-Prozent-Pensum als Journalistin. Ihr Mann ist einen Tag zuhause, einen Tag werden die Kinder institutionell betreut und einen Tag von der Grossmutter gehütet.
Fotos: Tibor Nad
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Bitte lächeln! Am zweiten Schweizer Grosselterntag haben zahlreiche Grosseltern und Enkelkinder von besonderen Aktionen profitiert, zum Beispiel vom Fotoautomaten im Kindermuseum.
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s war etwas los: Am Sonntag, 12. März, boten
über 40 Ausflugsziele besondere Aktionen für Grosseltern und Enkelkinder an. Während die Zoos vom guten Wetter profitierten, hatten die Museen mit dem ersten schönen Frühlingswochenende etwas zu kämpfen. Im Schweizer Kindermuseum in Baden, das zusammen mit dem Grosseltern-Magazin ein spezielles Programm organisierte, fanden sich dennoch viele Grosseltern und ihre Enkelkinder ein. Sie liessen sich fotografieren und konnten das Erinnerungsfoto gleich nach Hause nehmen. Dazu gab es Kaffee, Sirup und Kuchen, und es herrschte beste Stimmung. Das Medienecho war auch dieses Jahr gross: «SonntagsZeitung», Radio SRF, «St. Galler Tagblatt», «Züritipp» und viele mehr berichteten über den Tag. Auf besonderes Interesse stiess der Film zum Grosselterntag: Über 60 000 Menschen haben ihn sich schon angesehen. Der Grosselterntag findet übrigens immer am zweiten Sonntag im März statt. Für die Agenda: Nächstes Jahr fällt er auf den 11. März. www.grosselterntag.ch
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~ Hintergrund ~ GROSSELTERNTAG
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~ Hintergrund ~ TROPENHAUS FRUTIGEN
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Als wir das Tropenhaus in Frutigen betreten, sagt der fünfjährige Enkel Yarin: «Hie inne isch es ja warm wie im Summer!» Unsere Winterjacken hängen schon bald an der Garderobe, die wir über einen Weg zwischen exotischen Pflanzen, prächtigen Orchideen und grossblättrigen Bäumen erreicht haben. Lou (7-jährig) und Florence (4-jährig), die meine Frau und mich auf diesem Ausflug ebenfalls begleiten, sind froh um die Wärme. Die drei Kinder entdecken sofort träge Schildkröten und gleich daneben hochaktive, ständig gackernde Hühner und frei umherhüpfende «Kugelbauchvögel», die sich aber nicht einfangen lassen. Den Bananenweg lassen die Kinder links liegen, er eignet sich für ältere, die lesen und schreiben können und dort einen Wettbewerb lösen dürfen. «Zimetstärn han i gärn», singen die Drei, als sie Gewürze riechen und zu erraten versuchen. Denn Zimt erkennen sie sofort, die Weihnachtszeit liegt ja noch nicht so weit zurück. Curry-, Pfeffer- und Zitronenduft ermöglichen auch noch Erfolgserlebnisse. Bei exotischeren Gewürzen bedarf es der feinen Nase der Grossmutter, um herauszufinden, was sich in der jeweiligen Holzbox versteckt.
Tropische Früchte wie Bananen und Ananas sind immer wieder anzutreffen.
Wette, was sich als beschwerliche Arbeit erweist. Der Geschmack der verschiedenen Sorten beeindruckt sie weniger, auch mich nicht, da ich in meinem bisherigen Leben noch nie eine Tasse Kaffee getrunken habe. Dafür kann meine Frau kompetent Auskunft geben, als Florence ihre Nase an die verschiedenen Löcher eines Kaffee-Riechapparates drückt. Mit Hilfe einer Spiel-Kugelbahn erfahren unsere Enkelkinder, welchen weiten Reiseweg eine Kaffeebohne zurücklegen muss, um zum Beispiel im Restaurant des Tropenhauses von Frutigen zu landen. Dorthin geht auch unsere Reise – in die Mittagspause. MAN WÄHNT SICH IM DSCHUNGEL Unter Papayabäumen und Bananenstauden geniessen wir unsere Mahlzeit, einzig das Rufen von Papageien oder Affen fehlt noch, um sich ganz im Dschungel ~
MUSIK MACHEN IN DER DSCHUNGELHÜTTE Florence rennt zu einer Dschungelhütte, in der sie eine Flöte entdeckt. Mit Hilfe der Grossmutter entlockt sie dieser einige betörende Töne, während sich Lou und Yarin in tropische Arbeitskleidung stürzen. Sie probieren die verschiedenen einfachen Arbeitsgeräte und Musikinstrumente aus, wobei sie merken, dass sich mit der nötigen Sorgfalt eigentlich alles zum Musikmachen eignet. «Den Sonnenhut und die Jacke würde ich am liebsten nicht mehr ausziehen und mitnehmen», meint Lou lachend, die von Natur aus eine Jägerin und Sammlerin ist. Das Häuschen gefällt den Kindern viel besser als die nahe Baumhütte. Auf diese können sie zwar hinaufklettern, aber die Aussicht in der Halle ist naturgemäss bescheiden. Immerhin erspähen sie dort oben mit Feldstechern den Ausstellungsteil zum Thema Kaffee mit verschiedene Mühlen für den Handbetrieb. Sie mahlen mit Hilfe dieser altertümlichen Geräte (Grossmutter lässt grüssen!) Kaffeebohnen um die
In der Dschungelhütte können sich die Kinder neu einkleiden, was Lou gerne tut (links). Beim Kaffee-Riechapparat können geübte Nasen verschiedene Kaffeesorten unterscheiden (rechts).
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~ Hintergrund ~ TROPENHAUS FRUTIGEN
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~ Hintergrund ~ TROPENHAUS FRUTIGEN
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zu wähnen. Übrigens wird zu jedem Kindermenu eine kleine Portion Gemüse serviert, exotisch natürlich. Wunderbar für die einen, gewöhnungsbedürftig für die andern. Aber der Grossvater isst alles, wenn‘s sein muss. Nebenbei gesagt: Die Auswahl an verschiedenen Menus ist gross. So landen auf dem Teller unter anderem Fischgerichte aus der Tropenhaus-Zucht oder – je nach Saison – Früchte der Tropenbäume. Nun besuchen wir noch die neue Ausstellung, die hauptsächlich dem Stör gewidmet ist, diesem Kaviar produzierenden Fisch. Ein künstliches Skelett dieses bis zu 2 Meter langen und 200 Kilogramm schweren Meeresbewohners hängt beim Eingang – eindrücklich. Es zeigt, wie kompliziert und vielfältig die «Carosserie» der Störe ist. WARMES WASSER AUS DEM TUNNEL Ein Murmeltier führt die Kleinen in dieser hoch interessanten Ausstellung von einer Station zur andern, wo sie jeweils Rätsel lösen können. Ältere Kinder haben die Möglichkeit, mit Hilfe eines Audiosystems die verschiedenen Räume eigenständig zu besuchen. So erfahren sie, dass das 18°C warme Wasser aus ~ Es gibt überall etwas zu entdecken, ob im Wasser (oben) oder in Kisten (rechts).
Entdecken mit allen Sinnen: Die Orchidee ist nicht nur eindrücklich in ihrer Gestalt, sie riecht auch ganz besonders, stellt Yarin fest (oben). Da ist echte Handarbeit gefragt: Lou und Yarin mahlen Kaffee mit altertümlichen Mühlen (links). # 04 ~ 2017
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dem neuen Lötschbergtunnel genutzt wird, um im Tropenhaus Frutigen den Stör und verschiedene exotische Früchte zu züchten. Danach geht‘s ins Freie zu den Wasserbecken, in welchen die Fische leben. Als Schlusspunkt bewundern und beobachten wir durch grosse Glasfenster die Störe, die vor uns schwimmen. In verschiedensten Farben, in allerlei Grössen, aber alle mit dem unverkennbaren Stör-Zeichen, nämlich einem Maul mit einem Schnabel. Das ist nicht nur für unsere Enkelkinder etwas Ungewöhnliches. «Ich habe noch nie einen Fisch mit einem Schnabel gesehen», wundert sich Lou. Wir Grosseltern stimmen zu: «Wir auch nicht.» Florence und Yarin hätten diesen Stören noch lange zuschauen mögen, aber wir wollen den nächsten Zug
Blick auf das Tropenhaus im winterlichen Frutigen (oben). Wie gross Störe werden können, beeindruckt die Kinder und die Erwachsenen (rechts). Druch ein grosses Glasfenster kann man die Fische beobachten (rechte Seite).
am nahen Bahnhof in Frutigen rechtzeitig erreichen. ABWECHLSUNGSREICHER HALBTAG Das Tropenhaus in Frutigen eignet sich bestens für einen Ausflug mit Enkelkindern ab dem 4. Altersjahr, für die ein halber Tag ausreicht. Jüngere kommen kaum auf ihre Rechnung. Schulkinder und natürlich auch Erwachsene, die das Lesen (und Schreiben) beherrschen, profitieren während eines Besuchs wesentlich mehr vom Informationsgehalt der abwechslungsreichen Anlage. Zum Beispiel über die Kaviarproduktion, welche unsere drei Kleinen natürlich nicht interessierte. Der Erlebnischarakter des Tropenhauses ist für sie entscheidend.
Was Lou, Yarin und Florence am besten gefallen hat? Die Dschungelhütte, die Gewürz-Rate-Holzboxen und natürlich die Störe. Wir Grosseltern schliessen uns diesem Urteil an. •
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Info ÖFFNUNGSZEITEN
ANREISE
Dienstag bis Sonntag von 9 bis 23 Uhr. Montag geschlossen, ausgenommen Feiertage. 24. und 25. Dezember 2017 geschlossen.
MIT ZUG: Beim Bahnhof Frutigen Ausgang zum Industriegebiet benutzen und entlang der Bahn und dem Fluss Richtung Spiez gehen (ca. 7 Minuten).
PREISE
MIT DEM AUTO: Autobahn A6 Bern – Interlaken, Hauptstrasse Richtung Kandersteg (Ausfahrt Frutigen). Für Elektrofahrzeuge gibt es 2 Ladestationen vor dem Tropenhaus.
www.tropenhaus-wolhusen.ch
KONTAKT
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Erwachsene: 18 Fr. AHV/Studenten: 13.50 Fr. Kinder und Schüler (6 bis 16 Jahre): 9 Fr. Kinder unter 6 Jahren: gratis. Familienkombis: 1 Erwachsener mit allen Kindern: 27 Fr. oder 2 Erwachsene mit allen Kindern: 45 Fr.
VERPFLEGUNG Restaurant Tropengarten Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9 Uhr bis 23 Uhr. Montag geschlossen, ausgenommen Feiertage. Reservation: tischreservation@tropenhaus-frutigen.ch oder 033 672 11 43.
WEITERE TROPISCHE ORTE IN DER SCHWEIZ Tropenhaus Wolhusen 6110 Wolhusen 041 925 77 99 info@tropenhaus-wolhusen.ch
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~ Hintergrund ~ FAMILIE FEHR
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«Die Enkel haben uns eine neue Welt aufgetan» Sie setzt sich für Kinderkrippen ein, er gilt als Hardliner: Ursula und Hans Fehr politisieren beide für die SVP. Heute widmen sie sich am liebsten ihren Enkelkindern. Von GEORG GINDELY (Interview) und SOPHIE STIEGER (Fotos)
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ir treffen Ursula Fehr (65) und Hans Fehr (70) an einem sonnigen, aber windigen Tag am Ufer des Zürichsees. Die Gemeindepräsidentin von Eglisau und der Alt-Nationalrat, beide Mitglieder der SVP, hüten jeden Dienstag ihre Enkelkinder Valentin (2) und Lionel (8 Monate) und reisen dafür von Eglisau nach Küsnacht, wo ihre Tochter Nina mit ihrem Mann lebt. Nina Fehr ist ebenfalls politisch aktiv und sitzt für die SVP im Zürcher Kantonsrat. Claudio, der Sohn von Ursula und Hans Fehr, litt als Kind an psychischen Problemen. Seine Mutter schrieb darüber das Buch «Schneckenfühler – mein eigenwilliges Kind». Ursula Fehr ist ausgebildete Primarlehrerin und Heilpädagogin und arbeitete lange als Journalistin, unter anderem für «Wir Eltern» und «Blick für die Frau». Bis zu ihrer Pensionierung vor zwei Jahren war sie als Richterin tätig. Hans Fehr, Oberstleutnant im Militär, war jahrelang Parteisekretär der Zürcher SVP. Während 20 Jahren, von 1995 bis 2015, hat er die SVP auch im Nationalrat massgeblich geprägt.
Grosseltern: Frau Fehr, sind Sie noch in der SVP? Ursula Fehr: Ja. Weshalb? Sie haben sich vor kurzem für eine Initiative der Alternativen Liste stark gemacht, die von Unternehmen eine «Krippensteuer» forderte, also eine Abgabe zugunsten von Kinderkrippen. Das ist nicht gerade ein typisches
SVP-Thema. Weshalb haben Sie das getan? Ursula Fehr: Aus Überzeugung. Ich musste früher hart dafür kämpfen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Die heutige Eltern-Generation soll es diesbezüglich leichter haben. Herr Fehr, was hielten Sie vom Einsatz Ihrer Frau? # 04 ~ 2017
Hans Fehr: Ich habe relativ leidenschaftslos gesagt: Vertritt du deine Meinung. Es ist erlaubt, auch einmal von der Parteilinie abzuweichen. Ihre Enkel gehen nicht in die Krippe. Würde es Sie stören, wenn Valentin und Lionel in die Krippe gingen? Hans Fehr: Nicht unbedingt. Im Grundsatz finde ich aber, dass es in ~
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der Verantwortung der Eltern liegt, die Kinder zu betreuen. Es gibt natürlich Fälle, wo das gar nicht möglich ist, zum Beispiel bei Alleinerziehenden. Das staatliche Engagement sollte man aber nicht überdehnen. Wie sollen sich Eltern organisieren? Hans Fehr: Wir hatten seinerzeit eine gute Zusammenarbeit mit anderen Eltern im Quartier. Oder man zieht die Grosseltern bei – wie uns. Mischen Sie sich in die Erziehung der Enkelkinder ein? Hans Fehr: Meine Tochter und ihr Mann machen es sehr gut. Manchmal denke ich vielleicht: Braucht Valentin das jetzt auch noch? Er hat unglaublich viele Spielsachen und Kleider. Aber einmischen tun wir uns nicht. Ursula Fehr: Wir sagen einfach offen, was wir denken. Mich nerven die Spielzeuge, die sprechen und Lärm machen – vor allem, wenn ich den Abstellknopf nicht finde. Das habe ich meiner Tochter gesagt, und sie fand, ich hätte eigentlich recht. Aber sonst: Ich staune, wie toll sie und mein Schwiegersohn das machen. Beiden war ja die Karriere sehr wichtig, und jetzt gehen sie richtig
kompensiere ich das heute ein Stück weit mit den Enkeln.
Wie viel haben Sie gearbeitet? Ursula Fehr: 50 Prozent.
Frau Fehr, Ihr Mann machte damals gegen Ihren Willen weiter Karriere im Militär. Wie war das für Sie? Ursula Fehr: Wir hatten selten Streit. Wenn, dann ging es um dieses Thema. Hans Fehr: Ich bin damals nicht einfach ins Militär abgerauscht. Wir haben meine Frau entlastet: durch eine Nachbarin, die regelmässig hütete, und
Bei Ihrem Sohn traten früh Schwierigkeiten auf, und es wurde eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Wie gingen Sie damit um? Ursula Fehr: Ich hätte die ganze Problematik wohl nicht verkraftet, hätte ich nicht noch ein Thema gehabt, das mich immer wieder daraus herausholte. Ich pausierte einmal ein halbes Jahr und
durch ein Au-pair-Mädchen. Ursula Fehr: Dass Hans seinen Willen durchsetzte und ins Militär ging, gab mir paradoxerweise die Freiheit, mich beruflich zu entfalten. Unser Au-pair-Mädchen war um acht Uhr abends immer todmüde und ging mit den Kindern ins Bett. Ich war damals Heilpädagogin und gab ein paar Stunden Logopädie pro Woche. Da wurde ich angefragt, ob ich für die Lokalzeitung an Anlässe gehen und Artikel darüber schreiben würde. Das war wegen des Aupair-Mädchens möglich, und ich hatte so Freude daran, dass ich den Journalismus zum Beruf machte. Hans Fehr: Das passt jetzt vielleicht nicht zum Bild des konservativen Hardliners, das man von mir hat: Ich habe es immer
schrieb in dieser Zeit nur einen einzigen Artikel für «Wir Eltern». An diesen klammerte ich mich wie an einen Rettungsanker. Ich brauchte etwas, woran ich vor dem Einschlafen herumstudieren konnte, sonst hätte ich nur an meinen Sohn gedacht. Fachleute attestierten mir nachher, dass ich das richtig gemacht hätte. Unser Sohn ist heute 37 Jahre alt und braucht uns immer noch, und ich habe immer noch Energie für ihn – und auch für die Grosskinder. Hans Fehr: Man sieht oft, dass Familien auseinanderfallen, wenn es Probleme gibt, wie wir sie mit unserem Sohn hatten. Davon sind wir verschont geblieben. Wahrscheinlich auch, weil meine Frau teilzeitlich arbeitete.
auf in der Elternrolle. Herr Fehr, ich habe in einem Porträt gelesen, dass Sie manchmal finden, Sie seien als Vater eher zu wenig streng gewesen. Ist das so? Sie gelten politisch ja als Hardliner. Hans Fehr: Ich war sicher nicht der strengste Vater. Als die Kinder klein waren, kam alles zusammen: Beruf, Militär, Politik, Familie, das war ein Riesenprogramm. Die Erziehung war mehrheitlich in den Händen meiner Frau, und ich war oft weg. Vielleicht
«Weil Hans ins Militär ging, konnte ich mich beruflich entfalten.» begrüsst, dass meine Frau Teilzeit arbeitete. Ihr Beruf machte ihr eine Riesenfreude, und ich denke, das war für die Familie besser, als wenn sie sich gezwungen gefühlt hätte, immer daheim zu bleiben. Ursula Fehr: Ich hätte es mir auch nicht verbieten lassen. # 04 ~ 2017
Herr Fehr, haben Sie manchmal das Gefühl, etwas verpasst zu haben? Hans Fehr: Sicher habe ich gewisse Dinge verpasst, aber ich habe auch wahnsinnig viel erlebt, daheim, in der Politik, im Militär. Man muss im Leben Kompromisse eingehen. Ich bin
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dankbar, dass die Kinder trotzdem oder gerade deswegen gut herausgekommen sind. Da bin ich wirklich dankbar, vor allem meiner Frau. Hatten Sie als Vater Schwierigkeiten damit, Ihren Sohn so zu akzeptieren, wie er ist? Hans Fehr: Mir wurde rasch klar, dass Claudio nicht ins Militär gehen und keine ordentliche Berufslehre machen kann. Am Anfang hat man natürlich seine Hoffnungen, aber dann fand ich schnell: Es ist kein Problem. Er muss das machen, was ihm gerecht wird. Ursula Fehr: Ein Mann, der mehr daheim gewesen wäre, hätte vielleicht viel mehr Schwierigkeiten gehabt, weil er ständig mit der Situation konfrontiert gewesen wäre. Für mich war Hans der Fels in der Brandung. Wir konnten uns daran freuen, wenn er Erfolg hatte, und auch Claudio hat sich aufgewertet gefühlt, wenn er mit Hans an eine Veranstaltung ging und Ueli Maurer und Christoph Blocher die Hand schütteln konnte. Hans Fehr: Wir haben auch oft Männerwochenenden gemacht, auf dem Töff oder auf dem Weissenstein. Ursula Fehr: Das war deine Idee, und das war auch gut für Nina und mich. Wir Frauen fuhren ans Meer und reisten auch sonst viel. Da hatte Nina auch einmal die volle Aufmerksamkeit. Sie drohte sonst oft etwas unterzugehen. Sie lebten und leben in Eglisau, einem kleinen Ort. Gab es da auch Kritik? Ursula Fehr: Eigentlich nicht. Man hat akzeptiert, dass ich so bin, wie ich bin. Hans Fehr: Gestolpert sind wir einzig über die lächerliche «Putzfrauen-Affäre». Ursula Fehr: Das habe ich vermasselt. Wir hatten es wirklich gut gemeint, das sieht man auch daran, dass die Frau
heute noch für uns putzt. Wir waren uns damals nicht bewusst, dass wir sie hätten melden sollen.
und der Europäischen Union zu arbeiten. Das beschäftigte mich mehrere Monate lang. Heute schreibe ich Gastbei-
Die Affäre dürfte zu Ihrer Abwahl aus dem Nationalrat geführt haben, Herr Fehr. Wie schmerzhaft war das? Hans Fehr: Das war hart, aber ich habe keine Woche gebraucht, um es wegzustecken. Es fehlte genau ein Prozent der Stimmen.
träge für die Basler Zeitung, mache die Abschlussredaktion für ein politisches Magazin, habe eigene Reben und einen eigenen Wald. Ich fahre Töff, wandere, mache gerne etwas mit meiner Frau. Am meisten Freude machen mir die Enkelkinder. Ich möchte diesen wöchentlichen Enkeltag nicht missen.
Wie war es, sich mit 68 neu orientieren zu müssen? Hans Fehr: Ich hatte Glück, weil ich angefragt wurde, an einem Buch über das Verhältnis zwischen der Schweiz
Hüten Sie Ihre Enkel auch alleine? Hans Fehr: Das habe ich auch schon getan, aber man muss mir dann vorher schon ganz genau sagen, wann und wie ich den Schoppen geben muss. ~
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Wickeln können Sie auch? Hans Fehr: Genügend gut, ich würde mir eine 4 geben. Ich bin aber froh, wenn meine Frau dabei ist. Dann können wir uns ergänzen. Ursula Fehr: Bei unseren Kindern hast du auch schon alles gemacht. Als sie klein waren, hast du ja noch als Lehrer gearbeitet. Du bist erst auf die Piste, als die Kinder schon 5 und 6 waren. Herr Fehr, weshalb wollten Sie damals die Stelle als Parteisekretär der SVP Zürich übernehmen, bei der Sie viel mehr arbeiten mussten? Hans Fehr: Die Politik hat mich einfach gepackt … Ursula Fehr: …total gepackt … Hans Fehr: … ja, total gepackt. Ich war 40 Jahre alt und hatte 13 Jahre lang gerne Schule gegeben. Ich überlegte mir, ob ich das bis zur Pensionierung machen wollte. Ursulas Schwester wusste, dass mich die Politik interessiert, und sagte mir eines Tages, sie habe in der NZZ ein Inserat gesehen, in dem die SVP einen Parteisekretär sucht. Die Partei war damals an einem ziemlich tiefen Punkt, wir hatten im Kanton Zürich nur noch vier Nationalräte. Es war eine faszinierende Aufgabe, die SVP von Zürich
muss man sehr viel wissen – dann aber verkürzen und etwas plakativ sagen
kann man auch dieses Geschäft in ein paar Sätzen erklären. Das haben
… und Messerstecherinseraten … Hans Fehr: Ja, auch mit Messerstecherinseraten. Ursula Fehr: Die haben mich aufgeregt.
können. Im Kern muss es aber stimmen. Ueli Maurer und ich haben das jeden Morgen im Büro geübt. Wir sagten: «Komm, sag mir das Wesentliche in zwei Sätzen» – und zwar bei Themen, bei denen die anderen sagten, sie seien hochkomplex. Da haben wir uns eine gewisse Fertigkeit erarbeitet.
die Befürworter nicht fertiggebracht. Ich sage immer: Wenn ihr es nicht so erklären könnt, dass es ein normaler Sechstklässler versteht, dann könnt ihr gleich aufhören.
Sie haben Marketing gemacht, indem Sie Dinge aufgebauscht oder nicht die Wahrheit erzählt haben. Hans Fehr: Das sehe ich etwas anders. Wenn man verstanden werden will,
Aber viele politische Geschäfte sind ja hochkomplex, zum Beispiel die Unternehmenssteuerreform III. Hans Fehr: Das ist wahr. Aber wenn man will und die Fähigkeit hat, dann
aus neu aufzubauen, mit Grossveranstaltungen, Schulungen …
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Was haben Sie mit den Messerstecher-Inseraten herübergebracht? Hans Fehr: Damals wollten gewisse Politiker den Strafvollzug erleichtern und die Täter quasi zu Opfern machen. Gleichzeitig veranstaltete das linke politische Lager Solidaritätskundgebungen für den Ausbrecherkönig Walter Stürm,
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der ein ganz dickes Dossier an kriminellen Taten hatte. Da haben wir gesagt: Wir müssen denjenigen, die solche Taten verniedlichen, die Verantwortung für diese Zustände zuweisen. Das war neu. Und das hat etwas gebracht. Was mir auffällt, ist, dass in der SVP viele Widersprüche hingenommen werden. Es ist zum Beispiel völlig egal, dass Christoph Blocher viel Geld hat und zur Elite gehört, und doch
immer noch. Sie sagen, dass wir mit gewissen Widersprüchen leben, das mag sein. Aber andere Parteien bestehen in meinen Augen nur aus Widersprüchen. Was wollen Sie Ihren Enkelkindern weitergeben? Ursula Fehr: Zuerst einmal ist das Erstaunen da, dass die Kinder mir so viel geben. Dank ihnen tauche ich in
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etwas Positives leisten muss. Auch eine gewisse Toleranz ist mir wichtig. Was, wenn Valentin später AL-Mitglied wird und sich für Kinderkrippen stark macht? Hans Fehr: Dann werde ich mit ihm sprechen und ihn fragen: Hast du dir das gut überlegt? Und wenn er sagt: Ja!, dann sage ich: Dann mach es halt.
«Wenn man verstanden werden will, muss man verkürzen und etwas plakativ sagen können»
schimpft die SVP über die böse Elite. Hans Fehr: Die echte Elite, das sind eben jene, die Überdurchschnittliches leisten und für das Unternehmen Gewinne machen. Im Übrigen sind wir in der SVP in den grundsätzlichen Fragen geschlossen wie kaum eine Partei. Zum Beispiel bei der Europafrage, der Zuwanderungsfrage, der Neutralität, der Sicherheit, dem Grenzschutz. Da verträgt es in nebensächlichen Fragen verschiedene Haltungen. Ich kann gut leben damit. Ursula Fehr: Ich finde es zunehmend lächerlich, dass man die Elite anschwärzt und sagt, man mache alles für das Volk – dabei haben wir in der SVP immer mehr Elite-Leute. Das war früher anders. Da musste man die Ochsentour
eine Welt ein, die ich fast vergessen habe. So vieles, an dem ich fast blind vorbeilaufe, ist für Valentin unglaublich faszinierend: Steine, Äste, ein Schneemann. Das bereichert mich. Weitergeben will ich den Buben das Vertrauen in die Welt. Ich will, dass sie spüren, dass man sie gern hat und sie nicht im Stich lässt. Ich will ihnen Halt geben und viel Schönes zeigen. Hans Fehr: Ich kann das unterschreiben. Ich sehe, wie Valentin über alles
Ursula Fehr: Nina hast du auch nicht reingeredet. Hans Fehr: Nein, sie hat sich als Teenager für den Schutz von Delfinen stark gemacht. Das fand ich gut. Wenn die Kinder überzeugt sind von einem Weg, und wenn der niemandem schadet, dann sollen sie ihn gehen. Ursula Fehr: Weisst du noch, als Nina ihre Konfirmation feierte? Sie war damals in ihrer vegetarischen Phase und wollte ein vegetarisches Konfirmations-
machen, jetzt sind immer mehr elitäre Quereinsteiger wie Matter, Köppel oder Lehmann dazugekommen. Dass das Volk das schluckt, wundert mich. Hans Fehr: Ich sehe das anders. Wir brauchen Unternehmer in der Partei. Ein gutes Beispiel für mich ist immer noch Christoph Blocher, der nicht nur redet, sondern auch tausende Arbeitsplätze geschaffen hat. Wir haben heute aber auch ein paar künstliche Pseudo-Intellektuelle in der SVP, und das sage ich denen auch auf den «Grind» zu. Die grossen Linien stimmen dennoch
staunt: Wenn es regnet und das Wasser in die Dole läuft, wenn sich ein Blatt im Wind bewegt, wenn er eine Katze sieht. Es ist unglaublich, wie intensiv er das wahrnimmt. Das führt dazu, dass ich selber die Welt viel intensiver wahrnehme – wie neu. Was ich meinen Enkeln weitergeben will? Neben allem Ernsthaften will ich mit ihnen weiterhin auch Schabernack treiben können … Ursula Fehr: Das tust du auch. Hans Fehr: Ja. Ich will sie dazu hinführen, Freude am Leben zu haben, und ich will, dass sie lernen, dass man
essen. Deine bäuerlichen Verwandten haben sehr gelitten! Hans Fehr: Ich habe mir nachher Vorwürfe gemacht. Ich hatte Nina gesagt: Das ist dein Tag, du darfst bestimmen. Also gab es kein Fleisch. Meine Verwandten bekamen Sprossensalat und Tofu aufgetischt, und ich sah ihnen an, dass sie damit zu kämpfen hatten. Ich habe Toni Bortoluzzi nachher gefragt: Hättest du das auch so gemacht? «Spinnst du?», antwortete er. «Ich hätte gesagt: Du kannst alles machen, aber es wird Fleisch gegessen.» •
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SCHLAFEN IM SILO Es ist ein besonderes Erlebnis, an einem aussergewöhnlichen Ort zu übernachten, und zwar nicht nur für Kinder. Wir zeigen zwölf ausgefallene Schlafplätze. Von MELANIE BORTER und GEORG GINDELY (Text)
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etzten Sommer berichteten wir von vier Grossmüttern, die zusammen mit ihren Enkelkindern etwas ganz besonderes erlebten: Sie verbrachten im GenerationenKittCamp vier Tage bei Wind und Wetter – und leider auch bei Dauerregen – in der Natur. Die beiden Erlebnispädagogen und Campleiter Conrad Stoll und Daniel Busslinger waren begeistert von den Grossmüttern. «Die Generationen-Tandems hatten so viel Power, dass auch nasse Kleider und Schuhe sie nicht gross aus der Ruhe brachten», berichtete Conrad Stoll. Und auch die Grossmütter schwärmten: «Es hat sich gelohnt. Wir haben nette Menschen kennengelernt, uns in einer neuen Umgebung bewegt und uns auf viel Unbekanntes eingelassen. Ich würde es jederzeit wiederholen.» Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, sich zusammen mit den Enkelkindern in ein so grosses Abenteuer zu stürzen. Das ist auch nicht nötig. Es gibt in der Schweiz zum Glück auch ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten für solche, die es lieber etwas gemütlicher haben. Für alle, die ein Bett und sanitäre Anlagen als ein Muss betrachten, haben wir hier zwölf ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten aufgelistet. Wie wäre es denn mit einer Übernachtung im Baumhaus, in einem Weinfass oder in einem ausrangierten Bergwerksilo? Sollten Sie doch eher auf Abenteuer pur stehen, dann empfehlen wir Ihnen, die Informationsveranstaltung des diesjährigen GenerationenKittCamps am Sonntag, 21. Mai, um 14 Uhr unter der Linde von Linn zu besuchen. Das diesjährige GenerationenKittCamp wird dann vom 2. bis 5. oder vom 7. bis 10. August stattfinden. www.generationenkittcamp.jimdo.com
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IM BERGWERKSILO
IM BAUMHAUS Schwindelfreie vor! Die Baumhäuser «Les Nids» sind vier kleine Häuser, die auf fünf bis acht Meter Höhe in den Eschen hängen. Jedes Häuschen ist ein Studio mit Küche, Dusche, WC und Holzofen. Die Häuser sind in der Nähe der Stadt Le Locle, und von da in 30 Minuten zu Fuss erreichbar oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto. In unmittelbarer Nähe sind das Schwimmbad, der Wald und viele Wanderwege. Preis: Eine Übernachtung für zwei Personen kostet 160 Fr. bzw. 280 Fr. an Wochenenden und in der Ferienzeit. Kinder bis 18 Jahre sind gratis, Sie müssen aber einen Schlafsack und Kopfkissenbezüge sowie Handtücher mitnehmen. Die Kinder bekommen auch ein Frühstück.
Eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit findet man im aargauischen Herznach. Der 17,5 m hohe Eisenerzsilo des ehemaligen Bergwerks wurde 2002 stilvoll umgebaut. Neben der Umgebung mit Naturschwimmteich, Damhirschgehegen und Rebberg gelten die Bergwerkstube, die Wendeltreppe und die Dachkonstruktion als Hauptattraktionen. Mit dem Auto gut erreichbar, mit dem öffentlichen Verkehr bis Herznach (Post), von da ist der Eisenerzsilo in einer Viertelstunde zu Fuss erreichbar. Preise inkl. reichhaltigem Frühstücksbuffet: bei Vierbett-Belegung 50 Fr. pro Person, Kinder bis 10 Jahre 35 Fr.. Es gibt auch ein Bergwerkmuseum. Mehr dazu finden Sie auf Seite 62 in diesem Heft. Bergwerksilo Herznach, Bergwerkstrasse 36, 5027 Herznach. Tel. 062 534 02 44, info@bergwerksilo.ch www.bergwerksilo.ch
Les nids, Montpugin 8, 2400 Le Locle. Tel. 032 931 32 59 (Mo – Fr 10–12 Uhr) info@lesnids.ch
IM STROH Schlafen im Stroh ist ein besonderes Erlebnis für Gross und Klein. Der Ferienund Bauernhof Deck liegt an erhöhter Lage über dem Talkessel Schwyz und dem Lauerzersee. Wasserbüffel und Hunde bewohnen den Bio-Hof. Neben dem Schlafen im Stroh kann auch das Stöckli gemietet werden. Preise Schlafen im Stroh, inkl. Frühstück: 25 bis 30 Fr., Kinder 12 bis 15 Fr. Preise Stöckli: pro Tag 70 Fr. (Juli/ August 80 Fr.) zusätzlich Endreinigung, pauschal 50 Fr. Wer mehr Angebote für Übernachtungen im Stroh sucht, wird bei Agrotourismus Schweiz fündig: www.agrotourismus.ch Ferien- und Bauernhof Deck, Dottenried 2, 6423 Seewen. Tel. 041 811 61 23 und 078 877 16 70
www.lesnids.ch
www.bauernhof-deck.ch # 04 ~ 2017
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IN DER JURTE
IM WEINFASS Das schaffhausische Trasadingen ist die Hauptstadt der Weinfassübernachtungen. Auf dem Weingut der Familie Waldmeier sind vier riesige Eichenfässer zu heimeligen Schlafplätzen umgebaut. Jeweils sechs Schlafstellen sind in den vier bis fünf Meter hohen Fässern kajütenförmig aufgebaut. Übernachtung 30 Fr., Frühstück 10 Fr., Kinder (3–10 Jahre): Übernachtung 30 Fr., Frühstück 5 Fr. Die Saison im Fasshotel beginnt Anfang Mai. Noch mehr Fässer findet man auf dem Hof von Monika und Andreas Rüedi. Dort kann man sowohl in vier alten Weinfässern als auch im neuen Holzfasshotel mit elf Fasszimmern übernachten. In ihnen kostet die Übernachtung zwischen 25 und 125 Fr. pro Person. Die Saison beginnt schon im April.
In den drei Jurten auf dem Campingplatz des Pro-Natura-Zentrums Lucomagno in Acquacalda TI unweit des Lukmanierpasses können auch Camping-Skeptiker eine Übernachtung wagen. Die mongolischen Zelte sind mit einem Holzboden, Matratzen, nordischen Decken und sogar einem Elektro-Öfeli für kalte Nächte ausgestattet. Durch eine mit Plexiglas abgedeckte Öffnung in der Spitze der Jurte kann man den Sternenhimmel sehen. Restaurant, Dusche und WC sind im nur wenige Schritte entfernten Hotel zu finden. Pro Jurte zwischen 110 und 240 Fr. pro Nacht (je nach Belegung). Wunderschöne Umgebung mit Spaziergängen und Wanderungen für alle Altersgruppen. Mai bis Oktober geöffnet. Centro Pro Natura Lucomagno, Strada del Lucomagno, 6718 Blenio (Acquacalda). Tel. 091 872 26 10 lucomagno@pronatura.ch www.pronatura-lucomagno.ch
Familie Waldmeier, Gässli 7 8219 Trasadingen. Tel. 052 681 36 56 waldmeier@fasshotel.ch
IM ZIRKUSWAGEN Gleich zwei empfehlenswerte Angebote für Zirkusfans: Auf dem «Puurehof im Rüedi» in Freienstein ZH kann man nicht nur im Stroh, sondern auch in drei beheizbaren Zirkuswagen übernachten. Einer von ihnen eignet sich für vier Personen (220 Fr. inkl. Frühstück), die anderen zwei für zwei (140 Fr. inklusive Frühstück). Wenn Kinder mitkommen, wird nach einer Lösung gesucht, alle unterzubringen. Auch im Campingplatz in Wagenhausen TG am Rhein warten drei Zirkuswagen für je vier Personen (145 bis 185 Fr.) auf grosse und kleine Gäste. Puurehof im Rüedi, Familie Pfister, Im Rüedi 10, 8427 Freienstein. Tel. 079 471 30 08 oder 079 437 91 66. info@imrueedi.ch www.imrueedi.ch
www.fasshotel.ch
Camping und Landgasthof Wagenhausen, Hauptstrasse 82, 8259 Wagenhausen. Tel. 052 741 42 71, info@campingwagenhausen.ch
Monika und Andreas Rüedi, Zinggen 1 8219 Trasadingen. Tel 052 681 43 77 info@rueedi-ferien.ch
www.campingwagenhausen.ch
www.rueedi-ferien.ch
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~ Hintergrund ~ BESONDERS ÜBERNACHTEN
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IM BELLE-EPOQUEHOTEL IM SCHLOSS In einem Schloss wohnen: Da werden Kinderträume wahr. Besonders, wenn es an einem so spektakulären Ort liegt wie das Schloss Laufen in Dachsen, das über dem Rheinfall thront. Heute ist das Schloss eine Jugendherberge mit 92 Betten. Übrigens: Menschen, die Massenschläge scheuen, können sich in den zwei Viererzimmern der separaten Familienherberge im ehemaligen Waschhäuschen einquartieren. Familienzimmer 148 Fr., sonst 30 Fr. pro Person im Mehrbettzimmer. Jugendherberge Dachsen am Rheinfall, Schloss Laufen, 8447 Dachsen. Tel. 052 659 61 52, dachsen@youthhostel.ch www.youthhostel.ch/dachsen
Dieses Hotel ist ein 100 Jahre altes Schmuckstück, und die Übernachtung ist dennoch erschwinglich. Das liegt daran, dass das Hotel Regina in Mürren vor drei Jahren von Gästen des Hauses erworben wurde, die es sanft renoviert haben und als einfaches Hotel, Treffpunkt und Kulturort weiterführen. Vor allem aber ist es ein sehr kinderfreundliches Haus, das Alt und Jung herzlich empfängt. Das Hotel Regina Mürren gehört zu den Swiss Historic Hotels. Wintersaison noch bis 18. April, Sommersaison 9. Juni bis 16. Oktober. Zimmerpreise zwischen 125 und 195 Fr. (Doppelzimmer) sowie 165 und 245 Fr. (Drei- und Vierbettzimmer). Hotel Regina Mürren, 3825 Mürren. Tel. 033 855 42 42. info@reginamuerren.ch www.reginamuerren.ch
BEI KERZENLICHT Wer Lust hat, einmal wie in alten Zeiten zu schlafen, dem sei eine Übernachtung im Berghotel Obersteinberg ob Stechelberg im Berner Oberland empfohlen. Die Lebensmittel werden wie zu alten Zeiten mit dem Maultier hochtransportiert, und zur Beleuchtung brennen Kerzen und Petrollampen. Die Herausforderung: Ab Stechelberg muss man zu Fuss 800 Höhenmeter überwinden, das dauert mindestens zweieinhalb Stunden. Erwachsene 90 Fr. (Massenlager 69 Fr.), Kinder von 6 bis 12 Jahren 66 respektive 45 Fr., inklusive Halbpension. Geöffnet von 1. Juni bis 30. September. Berghotel Obersteinberg, Geschwister von Allmen, 3824 Stechelberg. Tel. 033 855 20 33 www.stechelberg.ch/schlafen-und-essen/ berghotel
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~ Hintergrund ~ BESONDERS ÜBERNACHTEN
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IM STERNGUCKERNEST Eine besonders romantische Übernachtungsmöglichkeit findet man im Bolderhof in Hemishofen SH am Rhein. Auf dem Biobauernhof sind alte Silos zu Sternguckernesten umgebaut worden. Man
BEI DEN STEINBÖCKEN Im Hotel Capricorns in Wergenstein GR können Kinder und Erwachsene – wie es der Name sagt – den Steinböcken auf die Spur kommen: Mit einer Steinbockpirsch, bei der man Fragen zu den Tieren beantworten muss, oder im Steinbockmuseum, das sich im Haus befindet. Ebenfalls im Haus ist das Besucherzentrum des Naturparks Beverin, in dem man wirkliche Steinböcke sehen kann. Das Haus ist kinderfreundlich (es hat ein Kinderspielzimmer) und hat eine besondere Geschichte: Gebaut wurde es in den 1930er-Jahren als Ferienheim des Uhren- und Metallarbeiterverbands SMUV. 2011 wurde es behutsam saniert, heute steht es im Führer «Die schönsten Hotels der Schweiz» des Heimatschutzes. Preise inklusive Frühstück: 138 bis 168 Fr. (Doppelzimmer), 215 Fr. (Dreibettzimmer), 250 Fr. (Vierbettzimmer). Wintersaison noch bis 18. April, Sommersaison 19. Mai bis 22. Oktober. Hotel Restaurant Capricorns, Dorfstrasse 15, 7433 Wergenstein. Tel. 081 630 71 72, hotel@capricorns.ch www.capricorns.ch
IM BAUDENKMAL In den Fischerhäusern in Romanshorn nächtigt man in geschichtsträchtiger Atmosphäre. Gebaut im 17. Jahrhundert, sind sie die letzten Beispiele von Wohnbauten der Fischer und Handwerker aus jener Zeit. Vor einigen Jahren wurden sie sorgfältig renoviert, und heute vermietet die Stiftung Ferien im Baudenkmal drei Wohnungen für 4, 6 und 10 Personen (1084 bis 1136 Fr./Woche) in den Häusern. Diese liegen nur wenige Schritte von Bahnhof und Bodensee entfernt und eigenen sich sehr gut für einen Aufenthalt mit Kindern. Übrigens: Die Stiftung Ferien im Baudenkmal, gegründet 2005 durch den Heimatschutz, hat das Ziel, gefährdete Baudenkmäler zu übernehmen, zu renovieren und als Ferienhäuser und -wohnungen zu vermieten. Rund 30 Objekte sind im Moment im Angebot, und es kommen laufend neue dazu.
nächtigt unter der grossen Luke im Dach und blickt direkt in die Sterne. Platz hat es höchstens für drei Personen (140 Fr. für zwei Personen, Kind 40 Fr.). Aber der Hof bietet auch viele andere Übernachtungsmöglichkeiten (Stroh, Massenlager, Wohnung) und eine ganz besondere Attraktion: Kuh-Trekking. Bolderhof, Heinz & Doris Morgenegg, 8261 Hemishofen. Tel. 052 742 40 48, info@bolderhof.ch www.bolderhof.ch
WO MAN WEITERE IDEEN FINDET Für Naturliebhaber: Agrotourismus Schweiz vereint über 400 Anbieter mit den verschiedensten Schlafmöglichkeiten. www.agrotourismus.ch
Für Ästheten: Sehr empfehlenswert ist der Führer «Die schönsten Hotels der Schweiz», herausgegeben vom Schweizer Heimatschutz. www.heimatschutz.ch
Stiftung Ferien im Baudenkmal, Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich. Tel. 044 252 28 72, info@magnificasa.ch
Für Entdecker: Schweiz Tourismus listet in der Rubrik «Ungewöhliches Schlafen» 40 Orte auf.
www.magnificasa.ch
www.myswitzerland.com
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Wandern mit IMBACH in England und Irland
Südengland wie im Bilderbuch
Wanderungen
Irlands Südwesten – Natur pur
Wanderungen
Auf dieser Reise entdecken Sie England wie im Bilderbuch: Schmucke Dörfer, weite Schlossparks und Wanderungen auf schönen Küstenpfaden zu eindrücklichen Kreideklippen.
Die benutzten Wege sind gut und durchwegs gefahrlos begehbar. Einzelne kurze, aber steile Auf- und Abstiege sind zu bewältigen. Wanderzeit 2 bis 3 Stunden.
Die Wege sind gut begehbar und nirgends ausgesetzt; einzelne Wanderungen führen streckenweise durch sumpfiges Gebiet. Trittsicherheit erforderlich. Wanderzeit 2 bis 4 Stunden.
1. Tag: Hinflug Zürich–London Flug mit SWISS, Besuch der Kathedrale von Winchester und Zimmerbezug im Hotel an der englischen Südküste.
Wir logieren im Hotel Norfolk (off. Kategorie 4 Sterne) in Bournemouth, an ruhiger, zentraler Lage mit schönem Garten und Hallenbad. Alle Zimmer verfügen über Bad oder Dusche/WC, TV, Föhn sowie Kaffee- und Teekocher.
Die Halbinsel Dingle ist bekannt für ihre grünen Hügel, hübschen kleinen Orte und eine wilde Küste, welche steil ins türkisblaue Meer hinabfällt. Auf der Halbinsel findet man auch archäologische Sehenswürdigkeiten und manch Einheimischer spricht heute noch gälisch.
2. Tag: Corfe Castle Küstenwanderung zu den Old Harry’s Rocks und Corfe Castle, der wohl fotogensten Schlossruine Englands. 3. Tag: Poundbury und Tal des Cerne Über Hügelzüge wandern wir nach Poundbury, wo Prinz Charles mit seiner Architektur die Fachleute überraschte. 4. Tag: New Forest und Bucklers Hard Heute sind wir unterwegs in einem Eichenwald mit frei lebenden, halbwilden Pferden. 5. Tag: Grafschaft Wiltshire Auf dem heutigen Ausflug besuchen wir die Kathedrale von Salisbury und Wilton-House, das Renaissance-Schloss des Earl von Pembroke. 6. Tag: Lulworth und Wareham Senkrecht fallen die weissen Kreideklippen bei Durdle Door ins Meer. Ziel ist die kreisrunde Bucht von Lulworth. 7. Tag: Abbotsbury und Clouds Hill Interessante Küstenlandschaft um Abbotsbury, wo in der Swannery jährlich Tausende von Schwänen brüten.
Unterkunft
Inbegriffen ■ ■ ■ ■ ■
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Flug inkl. Taxen und Gebühren Begleitbus für Ausflüge und Transfers Unterkunft im Hotel Norfolk Halbpension Alle aufgeführten Wanderungen, Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen Trinkgelder IMBACH-Reiseleitung und Wanderführung
Reisedaten und Preise 17.06. – 24.06.17 Sa–Sa
2050.–
Internet-Buchungscode:
waengl
Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung ■ AnnullierungskostenVersicherung ■
180.–
8. Tag: Rückflug London–Zürich Weitere Wanderreisen mit freien Plätzen: 13.05. – 20.05. Irische Gärten 10.06. – 17.06. Bergwandern in Irland 10.06. – 20.06. Helsinki & Lappland 17.06. – 24.06. Irlands Westen – Connemara 24.06. – 01.07. Irlands Nordwesten – Donegal 15.07. – 22.07. Wandern in Wales
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1850.– 1790.– 2790.– 2090.– 2150.– 1950.–
EZ + 225.– EZ + 225.– EZ + 450.– EZ + 190.– EZ + 280.– EZ + 320.–
70.–
1. Tag: Hinflug Zürich–Shannon Flug mit HELVETIC AIRWAYS von Zürich nach Shannon. 2. Tag: Mount Eagle Der Adlerberg liegt an der westlichsten Spitze der Dingle-Halbinsel. Der Blick vom 517 m hohen Berg schweift über die sanften Abhänge und weit hinaus auf das Meer mit den vorgelagerten Blasket Inseln. 3. Tag: Seen von Killarney In Killarney erkunden wir mit Booten Lough Leane und Muckross Lake. Am Nachmittag wandern wir durch einen verwunschenen Eichenwald zur Gartenanlage von Muckross House. 4. Tag: Inch-Strand Wir wandern nach Inch an der Dingle Bay und weiter durch die Dünenlandschaft zum offenen Meer. 5. Tag: Auf dem Pilgerpfad Wir besuchen die irisch-romanische Kirche Kilmalkedar. Auf einem alten Pilgerpfad starten wir unsere heutige Wanderung. Danach folgt eine kleine Strandwanderung an der Smerwick-Bay. 6. Tag: Great Blasket Island Von Dingle aus fahren wir mit dem Schiff zur Great Blasket Insel. Nach einer kurzen Wanderung machen wir eine 4-stündige Bootsrundfahrt zu den äusseren Inseln, die Papageientauchern, Basstölpeln und Seehunden als Heimat dienen. 7. Tag: Am Mount Brandon Am Nordhang des heiligen Berges begegnen wir einem einsamen Ogham-Stein aus vorkeltischer Zeit. Abstieg durch die sanfte Torflandschaft zur Brandon Bay.
Unterkunft Wir wohnen im Hotel Dingle Skellig**** in Dingle mit seinen Pubs und bekannten Fischrestaurants. Alle Zimmer bieten Bad oder Dusche/WC, Föhn und Kaffee- und Teezubereitungsmöglichkeit. Zudem steht uns ein umfassendes Wellnessangebot mit Outdoor Hot Tub zur Verfügung.
Inbegriffen ■ ■
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Flug inkl. Taxen und Gebühren Begleitbus für Wanderungen und Ausflüge Unterkunft im Hotel Dingle Skellig Frühstück, zusätzlich 6 Mahlzeiten Alle aufgeführten Wanderungen, Ausflüge und Eintritte IMBACH-Reiseleitung und Wanderführung
Reisedaten und Preise 10.06. – 17.06.17 Sa–Sa 22.07. – 29.07.17 Sa–Sa
2190.– 2290.–
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8. Tag: Rückflug Shannon–Zürich
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wandern weltweit 15.03.17 11:43
~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Aushandeln statt ausspielen
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ie Alten leben heute auf Kosten der Jungen.» Solche immer häufiger zu lesende Aussagen ärgern mich. Es mag sein, dass mich solche Äusserungen treffen, weil ich selber Seniorin bin. Mehr noch jedoch, weil sie als Schlagworte ganz einfach zu kurz greifen, ja falsch sind. Sie fokussieren einseitig auf das Rentensystem, wo unbestritten neue Lösungen gefunden werden müssen. Vor allem jedoch gefährden sie durch das gegenseitige Ausspielen die Solidarität zwischen den
andere als selbstverständlich und oft mit grossen Anstrengungen, ja mit Konflikten verbunden. Darüber diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Grosseltern- und der Töchter-Söhne-Generation am letzten Herbstforum der GrossmütterRevolution. Eindrücklich zeigte sich dabei, wie sehr die Generationen voneinander abhängig sind. In diesem Zusammenhang war die Rede von den gegenseitigen Erwartungen. Die Grosseltern wünschen sich mehr Akzep-
Die Tagung zeigte eindrücklich: Mit dem gegenseitigen Ausspielen verhärten sich die Fronten. Nur wenn die Menschen verschiedener Generationen offen miteinander reden, erfahren sie voneinander die jeweiligen Wünsche und Probleme. Doch darf sich der Dialog zwischen den Generationen nicht auf die Familie und auf einzelne Anlässe beschränken. Vielmehr muss er in der Öffentlichkeit und Politik weitergeführt werden, können doch die Probleme der Zukunft nur gemeinsam
Generationen. Zudem werden bei solchen Aussagen die Leistungen der alten gegenüber der jüngeren Generation unterschlagen. Denn diese sind erheblich. Im Generationenbericht von 2008 sind die freiwilligen Leistungen der Grosseltern beim Hüten der Enkelkinder mit 10 Milliarden Franken, jene der pflegenden Angehörigen mit 10 bis 12 Milliarden Franken ausgewiesen. Gemäss den Verfassern des Berichts sind diese Zahlen heute bestimmt noch höher. Da diese familialen Leistungen im Bruttosozialprodukt des Landes nicht erscheinen, werden sie häufig gar nicht wahrgenommen. Und doch sind sie alles
tanz und Anerkennung für die Grosselternarbeit und erwarten, dass sich auch die Jungen in der Politik für ein gutes Leben im Alter einsetzen. Auch die junge Generation erwartet Wertschätzung für die Leistungen, die sie in der Familie erbringen. «Wir müssen miteinander reden, reden, reden und wollen die Erwartungen der anderen nicht nur erahnen, sondern hören!» So lautete eine der Forderungen, eine andere: «Erwartungen sollen klar kommuniziert und offen diskutiert und wenn möglich Vereinbarungen miteinander ausgehandelt werden.» Nur so könne im gegenseitigen Respekt Verständnis füreinander geschaffen werden.
gelöst werden.
MONIKA FISCHER aus Luzern ist Journalistin, neunfache Grossmutter und macht seit 2012 bei der GrossmütterRevolution mit. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch
~ GrossmütterRevolution ~
IM APRIL FINDET BEREITS DIE ACHTE FRÜHLINGSTAGUNG STATT Seit 2010 findet jedes Jahr im Frühling eine Tagung der Grossmütterrevolution statt und zwar dieses Jahr am Donnerstag, 6., und Freitag, 7. April in Schwarzenberg LU. Das diesjährige Thema lautet «Das Alter ist uns teuer». Diese Tagungen mit rund 60 Teilnehmerinnen sind unglaublich energiegeladen und fröhlich, auch bei anspruchsvollen Themen. Kommen Sie doch auch, es sind noch ein paar wenige Plätze frei! Kosten: 190 bis 220 Franken für Kost und Logis. Alle anderen Kosten werden vom Migros-Kulturprozent übernommen. Detailprogramm und Anmeldung: www.grossmuetter.ch # 04 ~ 2017
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DOSSIE
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IM DICKICHT DES ERZIEHUNGSDSCHUNGELS In den Gestellen der Buchhandlungen stapeln sich die Erziehungsratgeber, und Eltern besuchen Kurse mit Namen wie Step, Kess erziehen oder Triple-P-Programm. Neuerdings gibt es auch Kurse für Grosseltern. Darin lernt man, wie das Miteinander von Grosseltern, Eltern und Enkelkindern gelingen kann. Von GEORG GINDELY und MAREN TROMM (Text) und DEBORAH LÄTSCH (Illustrationen)
Serie: Erziehung (3) Unser Magazin befasst sich im ersten Halbjahr vertieft mit dem Thema Erziehung. Bis jetzt erschienen ist ein zweiteiliges Interview mit Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm.
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lternbildung ist im Trend: An fast allen grösseren Orten in der Schweiz können Mütter und Väter Erziehungskurse, Vorträge oder Elterntrainings besuchen. Seit kurzem gibt es auch Kurse für Grosseltern. Doch brauchen Grosseltern heutzutage einen Erziehungskurs? Nein und Ja, findet Erwachsenenbildnerin Irma Bachmann, die mehrere Kurse des Programms «Starke Grosseltern – Starke Kinder» geleitet hat, die von der Stiftung Kinderschutz Schweiz angeboten werden. «Grossmütter und Grossväter haben eigene Kinder grossgezogen und wissen, wie das geht», sagt sie. Dennoch ist sie überzeugt, dass vielen Grosseltern der Kursbesuch nützt: Er kann ihnen helfen, ihre neue Rolle zu finden, sie können sich
mit anderen Grosseltern austauschen und erfahren, was sich in punkto Erziehung in den letzten Jahrzehnten verändert hat. WISSEN VERSUS INTUITION Viele Eltern lesen heute Bücher und Ratgeber, besuchen Erziehungskurse, tauschen sich aus und informieren sich im Internet. «Das war früher nicht so», sagt Irma Bachmann, die für die Fachstelle Kompass im Kanton Solothurn die Elternbildung und Beratung koordiniert. Ihre Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer bestätigen das: «Wir haben einfach gemacht, und wir haben vieles richtig gemacht. Es ist doch gut rausgekommen», ~ sagen viele von ihnen.
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Aber es gibt auch Grosseltern, die sagen: «Ach, hätte ich das doch damals schon gewusst!» Die Wissenschaft hat einen riesigen Sprung gemacht. Heute ist viel mehr über die Entwicklung der Kinder bekannt als vor 20, 30 Jahren: Man weiss, wie sie schlafen, warum sie trötzeln, wie wichtig eine starke Bindung für sie ist. In Buchhandlungen gibt es ganze Abteilungen zum Thema Erziehung, in denen sich Ratgeber an Ratgeber reiht. Für jeden Elterntyp findet sich ein passendes Buch, das Orientierung verheisst. Es gibt Wissenschaftler, die einen demokratisch-partizipativen
alle gäbe. Aber jeder und jede muss einen eigenen Weg finden», ist Irma Bachmann überzeugt. Denn jedes Kind ist einzigartig – jede Mutter, jeder Vater, jeder Grosselternteil übrigens auch. Nicht nur die Verwirrung der Eltern hat zugenommen, sondern auch der Druck, der auf ihnen lastet. Sie sehen sich neuen Anforderungen der Gesellschaft ausgesetzt. Von frühester Kindheit an sollen die Kinder richtig gefördert, gefordert und vor Gefahren geschützt werden, und die Eltern haben Angst, etwas zu verpassen oder falsch zu machen. Die grosse Herausforderung ist es, Wissen und Intuition zu ver-
Ansatz vertreten wie der dänische Familientherapeut Jesper Juul: Eltern müssten ihren Kindern mit Respekt und auf gleicher Augenhöhe begegnen, sagt er. Der schwedische Psychiater David Eberhard hingegen fordert mehr Respekt von den Kindern und empfiehlt den seiner Ansicht nach verweichlichten und ängstlichen Eltern, die Kinder viel autoritärer zu erziehen. Die Schweizer Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm sagt, die autoritative Erziehung – klare Grenzen setzen, aber mit grosser Zuwendung zum Kind – nütze den Kindern am meisten. Daneben gibt es viele andere Strömungen und Ideen. Das heisst auch: Es existiert heute kein gesellschaftlicher Konsens mehr, wie man Kinder erzieht. Das kann bei Eltern für Verwirrung sorgen. Welches Modell passt denn nun zu uns? «Es wäre schön, wenn es ein Rezept für
binden: «Eltern sind heute zwar sehr gut informiert und wollen alles richtig machen», sagt Irma Bachmann. Doch Müttern und Vätern, die sich ständig überlegten, ob sie jetzt richtig handelten, fehle das Vertrauen in ihre Intuition. Sie handeln zudem nicht authentisch, was Kinder spüren. «Man muss das Bauchgefühl der Grosseltern und das Wissen der Eltern verbinden – das ist die grosse Herausforderung», sagt Bachmann. WAS SICH VERÄNDERT HAT Wichtig ist, dass man als Grossvater und Grossmutter realisiert, dass sich die Werte in der Erziehung verändert haben. Trotz der vielen verschiedenen Ratgeber gibt es eine Grundtendenz: Heute steht nicht das Erziehen im Vordergrund, sondern die Beziehung zum Kind. Eltern versuchen, eine gute Familienatmosphäre
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~ Dossier ~ ERZIEHUNG
zu schaffen. Sie befehlen nicht, sondern leiten an, vor allem durch das eigene Vorbild. «Das ist ganz anders und oft auch um einiges anspruchsvoller, als wenn man einfach befiehlt», sagt Irma Bachmann. Das sehen auch andere Expertinnen und Experten so. «Erziehung ist ein anspruchsvolleres Geschäft geworden», sagte Sabina Walper vom Deutschen Jugendinstitut vor kurzem zum Wochenmagazin «Die Zeit». «Wäre es da nicht verwunderlich, wenn Eltern nie unsicher wären?» Kommt dazu, dass Eltern laut der Expertin wenig Vorbilder für die Art der Erziehung haben, die sie wählen. Sie selbst wurden meist noch anders erzogen. Dadurch fehlt ihnen das Erfahrungswissen, was ebenfalls verunsichern kann. Die These: Es ist also nicht ganz richtig, dass Eltern heute die Intuition der Grosseltern fehlt. Sie scheinen eher etwas Neues zu wagen. Das hat keine negativen Folgen, wie eine deutsche Studie zeigt, für die über 5500 Jugendliche befragt wurden. Jugendliche werden durch die neue Art der Erziehung sozial kompetenter, legen mehr Wert auf Familie, helfen mehr im Haushalt und können besser mit ihren Gefühlen umgehen. Und: 90 Prozent von ihnen würden ihre eigenen Kinder genauso erziehen, wie Jutta Ecarius, Professorin für Erziehungswissenschaften an der Universität Köln, anhand der Antworten herausfand. «Ich hatte am Anfang auch dieses Vorurteil: Da erodiert etwas», sagte sie gegenüber der «Zeit». Das neue Erziehungskonzept ist schliesslich anfällig für Übertreibungen: zu viel fördern, zu viel beschützen, zu viel entscheiden lassen. Dann habe sie die Zahlen angesehen und konnte nicht feststellen, dass sich ein Niedergang abzeichnet. Stattdessen fand sie: «Die neuen Eltern machen ihre Sache im Grunde genommen ziemlich gut.» DIE NEUE ROLLE FINDEN Übrigens: Nicht nur junge Eltern müssen ihre Rolle nach der Geburt des Kindes erst finden – dasselbe gilt auch für Grosseltern. Viele von ihnen können sich nicht am Vorbild der eigenen Grosseltern orientieren, da diese früher in Familie und Gesellschaft eine ganz andere Rolle spielten. Heute stehen viele Grossmütter und Grossväter noch mitten im Berufsleben, wenn der erste Enkel auf die Welt kommt, und haben eine Vielzahl von Beschäftigungen und Aufgaben.
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Da müssen Grosseltern zuerst einmal klären, was sie eigentlich wollen. Welche Beziehung möchten sie zu ihren Enkelkindern aufbauen? Wie oft möchten sie die Kinder sehen? Wollen sie regelmässig hüten? Und was wünschen sich die Eltern? Wie
«Man muss das Wissen der Eltern und das Bauchgefühl der Grosseltern verbinden – das ist die Herausforderung.» geht man mit der Erwartungshaltung der eigenen Kinder um? Wie machen es andere? Der Austausch mit anderen Grosseltern im Kurs kann helfen, sich in der neuen Rolle zurechtzufinden, sagt Irma Bachmann. Sie habe oft erlebt, wie jemand nach Gesprächen gesagt habe: «Jetzt weiss ich, wie ich es machen will!» WIE MAN MITEINANDER SPRICHT Wie soll man als Grossmutter oder Grossvater damit umgehen, wenn man mit der Erziehung der Enkelkinder Mühe hat oder nicht einverstanden ist? «Wichtig ist, dass einem bewusst ist, wie heikel das Thema Erziehung ist», sagt Irma Bachmann. Das hat mehrere Gründe: Die Eltern identifizieren sich stark mit der Erziehungsart, die sie gewählt haben. Zudem reagieren sie grundsätzlich empfindlich auf Kritik ihrer Eltern. Das hat laut Bachmann damit zu tun, dass sich Menschen ihr ganzes Leben lang nach elterlicher Anerkennung sehnen. Sie wünschen sich, dass ihre eigenen Eltern sehen und würdigen, was sie gut machen und was ihnen wichtig ist. «Als Grossmutter und Grossvater sollte man sich deshalb nicht in die Erziehung der Enkel einmischen», sagt Irma Bachmann. Das heisse aber nicht, dass man nichts sagen dürfe. Am besten sei es, Fragen zu stellen: Weshalb macht du das so? Was sind eure Ziele? Was ist euch wichtig bei der Erziehung? «Das kann für alle Seiten sehr entlastend sein», weiss Bachmann. Gerade bei Grosseltern, die regelmässig hüten, ist es wichtig, sich mit den Eltern auszutauschen, weil sonst Missverständnisse ~
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und Verletzungen vorprogrammiert sind. Es empfiehlt sich, klar abzumachen, was erlaubt ist und was nicht und sich daran zu halten. In der Regel kommt es dann zu Konflikten, wenn keine klaren Abmachungen getroffen werden. GROSSELTERN GLEICHEN AUS Trotz klaren Abmachungen: Grosseltern können und dürfen einen anderen Erziehungsstil als die Eltern haben. Das ist übrigens oft der Fall: Forscher haben herausgefunden, dass die meisten Grosseltern dazu neigen, Einseitigkeiten in der Erziehung der Eltern auszugleichen. Wenn Eltern sehr streng und rigoros sind, dann erziehen die Grosseltern eher verständnisvoll, milde und emotional beruhigend. Umgekehrt sind Grosseltern eher streng, Sicherheit gebend und fordernd, wenn Eltern alles zulassen. Das schadet den Kindern nicht: Sie können gut damit umgehen, dass an verschiedenen Orten respektive bei verschiedenen Menschen andere Regeln gelten. Es ist vielmehr ein grosser Gewinn für sie, unterschiedliche Werte und Lebensweisen zu erleben. Das erweitert ihren Horizont und fördert ihre Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Menschen und Situationen einstellen zu können. Zudem gibt es ihnen die Möglichkeit zu erfahren, dass es mehr als einen Weg gibt, das Leben zu meistern. GUTE BEZIEHUNGEN Auch wenn alles geregelt ist: Im Familienleben kommt es immer wieder zu Gefühlsschwankungen, beruflichen oder gesundheitlichen Veränderungen, Entwicklungsphasen und Unvorhergesehenem. All dies birgt neues Potential für Konflikte und ist nicht zu vermeiden. Es ist aber schon einiges gewonnen, wenn Konflikte im Drei-Generationen-Familienleben als etwas Normales betrachtet werden. Wichtig ist, dass sie auf der Grundlage von Vertrauen und Respekt ausgetragen werden können. Gute Beziehungen sind nicht ohne aktives Bemühen zu haben. Je mehr alle Beteiligten darin investieren, desto mehr Vertrauen wächst, sowohl zwischen Grosseltern und Eltern als auch zwischen Grosseltern und Enkelkindern. Wichtig ist, dass Grosseltern ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen und dafür eintreten. Viele denken, es sei tabu, sich über die Enkelkinder zu nerven: Kaum eine Beziehung ist so sehr mit der Erwartung von ungetrübtem Glück verbunden, wie
die zwischen Grosseltern und Enkelkindern. Das ist eigentlich erstaunlich, denn ältere Menschen und Kinder haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Dennoch wollen es sich manche Grosseltern auf keinen Fall mit den Enkelkindern verderben und sagen deshalb nicht, wenn sie etwas stört. Dabei wäre es für die Enkel aufschlussreich, wenn sie erfahren würden, was sie mit ihrem Verhalten bewirken. Zum Beispiel, dass der Grossvater grantig ist, weil er keinen
«Erziehung ist ein anspruchsvolleres Geschäft geworden» Mittagsschlaf machen konnte, weil die Kinder dann gerade Fangis spielten. Oder dass es der Grossmutter peinlich ist, wenn die Enkel an der Migros-Kasse quengeln. Die meisten Kinder schätzen es sehr, wenn sie wissen, woran sie sind, und wenn sie an der Lösung von Konflikten beteiligt werden. Manchmal finden sie sogar ganz verblüffende Lösungen. Offenheit und Vertrauen können auch dazu führen, dass sich zwischen Grosseltern und ihren erwachsenen Kindern neue Chancen für Gespräche eröffnen. Dadurch können unter anderem alte Missverständnisse aufgeklärt werden. Oft kommt es dadurch zu Versöhnungen. Nicht zuletzt: Auch für ein Paar ändert sich die Beziehung, wenn ein Enkelkind auf die Welt kommt. «Ein Enkel belebt die Partnerschaft», sagt Irma Bachmann. Oft entdeckt man den Partner, die Partnerin von einer ganz neuen Seite. Zudem sieht man: Die Familie wird weitergeführt. «Das ist ein gutes Gefühl», sagt Bachmann. WIE WICHTIG ANERKENNUNG IST Eines, so erzählt Irma Bachmann noch, ist eindrücklich. Am Ende des Kurses bleibt oft das Wort Anerkennung im Raum stehen. Es ist eines der Herzstücke, damit gutes Miteinander gelingen kann. Aber wer alles braucht Anerkennung?
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~ Dossier ~ ERZIEHUNG
Zum einen sicher die Enkel, mit all ihren Fortschritten und Fähigkeiten. Wie oben bereits erwähnt, wünschen sich überraschenderweise aber auch die Eltern noch immer die Anerkennung ihrer Eltern. Sie möchten gelobt und bewundert werden für all das, was sie leisten und unter anderem in der Erziehung gut und vielleicht anders machen. Und nicht zu vergessen: Auch Grosseltern wünschen sich oft mehr Anerkennung für ihre Zeit und Hingabe, für ihre Geduld und Toleranz. «Vertrauen und Anerkennung machen Familien stark», sagt Irma Bachmann. Deshalb soll man auf die positiven Seiten aller Familienmitglieder achten und sie auch immer wieder ansprechen. •
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Starke Grosseltern, starke Kinder Die Kurse «Starke Grosseltern, starke Kinder» dauern vier bis fünf Abende. In ihnen werden, wie im Artikel nebenan beschrieben, Themen besprochen wie: Grosseltern im Wandel der Zeit, Werte und Generationen, Vertrauen und Anerkennung, Kommunikation in der Familie, Umgang mit unterschiedlichen Ansichten/Konflikten. Der nächste Kurs findet am Sitz der Fachstelle Kompass an der Poststrasse 10 in Solothurn statt. Daten: Dienstag, 30.5./6.6./20.6. und 27.6.2017 4 Kursabende à 2½ Stunden, jeweils von 18.15 – 20.45 Uhr. Kosten: 160 Franken pro Grosselternteil, 240 Franken pro Grosselternpaar. Ein weiterer Kurs wird im August und September in Olten durchgeführt. Daten: 17.8./24.8./7.9./28.9.2017, ebenfalls 4 Kursabende à 2½ Stunden, jeweils von 18.15 – 20.45 Uhr. Anmeldungen für beide Kurse: Telefon 032 624 49 39, mail@kompass-so.ch Weitere Infos: www.kompass-so.ch www.kinderschutz.ch
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~ Dossier ~ ERZIEHUNG
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Ein Überblick über aktuelle Erziehungskurse für Eltern Von Step bis Triple-P: Was in den einzelnen Kursen geboten wird, ist unterschiedlich. In manchen bekommt man sofort umsetzbare Anleitungen, andere wiederum setzen auf Selbsterkenntnis oder Gesprächstechnik. In der Schweiz werden vor allem Kurse der folgenden fünf Programme respektive Schulen angeboten: STARKE ELTERN – STARKE KINDER Mit fünf zentralen Fragen will der vom deutschen Kinderschutzbund entwickelte Kurs, der in der Schweiz von der Stiftung Kinderschutz angeboten wird, Eltern helfen, das Familienleben harmonischer zu gestalten: Welche Wertvorstellungen habe ich und was ist mir wichtig in der Erziehung? Wie kann ich das Selbstwertgefühl meines Kindes stärken und kenne ich mich selbst als Mutter/Vater? Wie helfe ich meinem Kind? Wie setze ich Grenzen und wie treffen wir Vereinbarungen? Wie lösen wir Probleme in der Familie? Der im Kurs vermittelte anleitende Erziehungsstil geht davon aus, dass Anleitung und Führung, aber auch eine tragende Beziehung für Kinder und Jugendliche von grosser, haltgebender Bedeutung sind. Die Eltern haben Gelegenheit, sich über konkrete Situationen aus ihrem Erziehungsalltag auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu finden. Der Kurs für Grosseltern baut auf diesem Programm auf. www.kinderschutz.ch
STEP Das Elterntraining STEP (Systematisches Training für Eltern und Pädagogen) stellt die Gleichwertigkeit von Eltern und Kindern in den Mittelpunkt. Durch demokratische, partizipative Erziehung verfolgen alle
an der Erziehung der Kinder Beteiligten das gemeinsame Ziel: in einer zunehmend komplexer werdenden Welt Kinder zu erziehen, die respektvoll, selbstbewusst, verantwortungsbewusst, kooperationsbereit und glücklich sind. Das STEP Elterntraining leitet an, wie die Individualität der Kinder, ihr Temperament und ihre Bedürfnisse in den Entwicklungsphasen beachtet werden können. Darüber hinaus werden die Themen Problemlösung, Kommunikation, Disziplin, Perspektivenwechsel und Ermutigung bearbeitet. Das Training ist systematisch aufgebaut, leicht erlernbar, sofort anwendbar und nachhaltig hilfreich – echte Praxis für normale Eltern. www.instep-online.ch
TRIPLE-P Etwas anders ausgerichtet ist das Triple-P-Programm «Das positive Erziehungsprogramm». Auch Triple-P (Positive-Parenting-Programm) soll helfen, Stress in der Familie zu mindern. Die Eltern sollen ein positives Verhältnis zu ihrem Kind aufbauen, zum Beispiel indem sie intensiv Zeit mit ihm verbringen, aber auch mit Problemverhalten umgehen lernen, etwa durch die sogenannte Auszeit, bei der das Kind allein in ein anderes Zimmer muss. Dieser Punkt sorgt auch für Kritik am Programm, weil es damit Strafen propagiere. Die Befürworter hingegen sagen, die Wirksamkeit des Programms sei wissenschaftlich erwiesen. Es gehe nicht # 04 ~ 2017
ums Strafen, sondern um Konsequenz, verbunden mit Zuneigung. www.triplep.ch
KESS ERZIEHEN Das Erziehungskonzept Kess ist im Rahmen eines Projektes der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Familienbildung unter dem Motto «weniger Stress – mehr Freude» entstanden. Kess bedeutet: kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert. Kess erziehen setzt auf einen kooperativen und auf soziale Kompetenzen ausgerichteten Erziehungsstil, der Kinder ermutigen und Konflikt entschärfen will. Wichtig ist den Anbietern auch, dass die Eltern sich besser kennen lernen und sehen: Anderen geht es wie mir. www.kess-erziehen.de
GORDON FAMILIENTRAINING Das Training gibt es seit über 25 Jahren. Es unterstützt Eltern, Grosseltern oder auch Fachkräfte, die mit Kindern arbeiten, bei Konfliktlösungen, Kommunikation und Erziehungsfragen. Entwickelt wurde das Programm vor 35 Jahren vom amerikanischen Psychologen Thomas Gordon, der auch das Buch «Die Familienkonferenz» schrieb. Es betont die gefährlichen Auswirkungen von Strafen und Konsequenzen, um Kindern eine Lektion zu erteilen. Vielmehr werden Alternativen aufgezeigt, die auf einem kooperativen Erziehungsstil basieren. www.gordon-training.ch
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Ein böser Verdacht und eine lässige Grossmutter Was tun, wenn die Enkel in eine Wohnung ziehen, die für die Grossmutter unerreichbar ist? Und was, wenn die Mutter viel strenger ist als Grossmama? Psychologin Katharina Ley gibt Rat. EINE GROSSMUTTER (73) FRAGT: Ich bin Witwe und habe eine einzige Tochter mit Mann und zwei Kindern, 5 und 6. Ich liebe die Enkelkinder sehr und habe oft Sehnsucht nach ihnen. Unser Kontakt ist eher selten. Alle in der Familie sind sehr beschäftigt, und ich bin gesundheitlich nicht in der Lage, Enkel zu hüten, weil ich täglich 24 Stunden lang am Sauerstoffgerät sein muss. Nun zieht die Familie in eine Wohnung im 4. Stock ohne Lift um. Das ist ein Zuhause, das ich nie sehen werde. Es macht mich traurig und skeptisch: Wollen sie mich loshaben?
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s scheint, als ob Ihre Tochter und Sie ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben. Ihre Tochter möchte weniger und Sie mehr Kontakt. Ihre Tochter steht im geschäftigen Leben und Sie sind vermutlich viel allein und ans Haus gebunden. Es ist verständlich, dass Sie mehr Begegnungen wünschen, vor allem mit Ihren Enkeln. Ihre Tochter scheint zu dosieren, was Sie mit ‹eher seltenem Kontakt› bezeichnen. Da sie dosieren kann, vermute ich nicht, dass sie vor Ihnen mit ihrer Familie in einen für Sie unerreichbaren 4. Stock flüchten muss. Offenbar war das Kriterium ‹für die Grossmutter erreichbar› zu wenig relevant bei der Wahl der Wohnung. Das schmerzt Sie. Es wäre schön, wenn Sie das nicht als Ablehnung interpretieren müssten. Doch ist es eine Tatsache, dass Sie diese Wohnung vermutlich nicht kennenlernen werden, so wie es eine Tatsache ist, dass Sie von Sauerstoff abhängig und leider nicht in sehr gutem gesundheitlichen Zustand sind. Absicht oder Zufall? Oder einfach: So ist es. Was mache ich daraus? Gibt es denn Möglichkeiten, mit Ihren Enkeln in Kontakt zu
treten? Zum Beispiel über das Telefon, über Malereien, die Sie für die Enkel malen (das machen Sie ja regelmässig, wie Sie mir kürzlich erzählt haben). Einfach eine Präsenz zu markieren mit den Mitteln, die Ihnen als Grossmutter zur Verfügung stehen. Es gibt immer Möglichkeiten, die entdeckt werden wollen.
~ ZWEI ENKELINNEN, 13 UND 14, BERICHTEN: Wir sind zwei Schwestern, 13 und 14. Wir lieben unsere Grossmutter, 66, weil sie so ein offenes Haus hat und uns in unserem Freiheitsdrang versteht. Wir haben seit Jahren immer wieder bei ihr die Wochenenden verbracht. Nun, da wir in den Ausgang möchten und die Grossmutter uns das erlauben würde, bremst unsere Mutter und will uns nicht mehr zu Mamu, wie wir unsere Grossmutter nennen, gehen lassen. Sie traut uns allen dreien nicht und will, dass wir die Wochenenden zu Hause verbringen. Das passt uns überhaupt nicht. Wir wohnen alle in derselben Stadt.
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a gilt es, Vertrauen zu bilden. Das Vertrauen eurer Mutter in euch Töchter, und das Vertrauen der Tochter, eurer Mutter, in ihre Mutter. Das Vertrauen eurer Mamu zu euch besteht ja offenbar, das ist schön. Aber es muss rundum und in allen Richtungen funktionieren. Eure Mutter hat eine Notbremse gezogen – die euch missfällt. Sucht das Gespräch mit eurer Mutter, fragt sie, was sie dagegen hat, dass ihr die Wochenenden bei eurer Grossmutter verbringt.
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~ Avadis-Geldtipp Nr. 3 ~
AUF DIE KOSTEN ACHTEN Viele Anleger wählen einen Fonds, weil er sich in der Vergangenheit gut entwickelt hat. In weniger guten Börsenzeiten schauen sie sich dann die Konditionen ihres Fonds genauer an und stellen mit Schrecken fest, dass ihnen hohe Gebühren belastet werden. Zu den eigentlichen Fondskosten kommen vielleicht
Sucht allenfalls das Gespräch zu viert, eben auch mit der Grossmutter. Es dürfte zwischen eurer Mutter und ihrer Mutter (eurer Grossmutter) Erfahrungen geben, die die aktuelle Situation beeinflussen und eure Mutter
noch Depot- und Transaktionsgebühren hinzu. So können sich die Gesamtkosten für einen aktiven Fonds rasch auf über 2% summieren. Kosten, die zuerst an den Märkten «verdient» werden müssen.
skeptisch stimmen und Nein sagen lassen. Ihr habt zurzeit die strenge Mutter und die lässige Grossmutter. Beide haben ihre Gründe, streng beziehungsweise lässig zu sein. Eure Mutter trägt die direkte Verantwortung für euch noch junge Frauen. Eure Grossmutter kann sich die Lässigkeit in ihrem Alter leisten und hat offenbar auch das notwendige Selbstvertrauen dazu. Und da setzt das Misstrauen eurer Mutter ein. Das bedarf einer Klärung, um verstanden zu werden. Vertrauen bilden: eine grosse und wichtige Sache. Es gibt nie eine hundertprozentige Sicherheit. Vertrauen kann missbraucht werden. Vertrauen in eurem Fall bedeutet einen gemeinsamen Handschlag: Ich traue dir zu, dass du Sorge zu dir trägst, dass du weisst, was du machst, und dass du mit mir verbunden bleibst. Ich bin offen und ehrlich. Ich vertraue mir, dir, uns. •
«TER» ENTHÄLT NICHT ALLE KOSTEN Beim langfristigen Anlegen wirken sich schon kleine Kostenunterschiede sehr stark aus. Für den Anlageerfolg ist deshalb mitentscheidend, auf günstige Produkte zu setzen. Die Kosten eines Fonds werden in der Regel als «Total Expense Ratio» (TER) angegeben. «Total Expense» heisst jedoch nicht zwingend, dass sämtliche Kosten abgedeckt sind. So verrechnen manche Anbieter zusätzlich bis zu 2 Prozent des Anlagebetrags als Ausgabekommission. Entsprechend wichtig ist es, bei einem Kostenvergleich alle Gebühren zu berücksichtigen. Das Angebot von Avadis umfasst sieben Anlagefonds, die alle eine TER von unter 0,60% aufweisen. Avadis verlangt keine Depotgebühren und keine Ausgabe- und Rücknahmekommissionen. Weitere Informationen finden Sie unter www.avadis.ch/anlegen.
KATHARINA LEY (69) ist Buchautorin, Soziologin und Psychoanalytikerin mit eigener Praxis in Bern und Grossmutter von zwei Enkelkindern (3 und 1). Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder beratung@grosseltern-magazin.ch
Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
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~ Service ~ AUS DER PRAXIS
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Im Griff der Depression Die Begleitung von depressiven Menschen ist eine der schwierigsten Aufgaben für einen Hausarzt, schreibt Edy Riesen. Doch eine Depression ist behandelbar. In schwereren Fällen werden heute konsequent Medikamente eingesetzt.
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n jenem Wintermorgen im Januar 2016 glitzerte eine dünne Schneedecke in der Sonne vor dem Waldrand, sodass das gewöhnliche Grasland wie verzaubert dalag. Als Halbpensionierter konnte ich mir den Luxus leisten, an einem Donnerstag einen leichten Lauf über diesen Wunderteppich zu absolvieren. Innert Minuten war ich in einer Hochstimmung. Meine Botenstoffe heizten offensichtlich die Synapsen (die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen) richtiggehend auf. Ob es nun Endorphine waren oder ein Botenstoff wie Serotonin, Adrenalin, Dopamin oder alles zusammen, war unwichtig. Es war diese Leichtigkeit des Seins, für die schon manch ein König sein Reich verschenkt hätte. Man muss wissen, dass ich ein guter Geher, aber kein grossartiger Läufer bin, dass aber dieser Lauf – zusammen mit der gleissenden Winterlandschaft, der kalten frischen
zu erkennen, ob sich der Hausarzt die Behandlung zutraut oder ob er sie lieber an den Psychiater delegiert. Der wichtigste Satz dieses Artikels heisst aber: Eine Depression ist behandelbar! Und der Nachsatz heisst: Der Arzt soll einen Depressiven nie aufgeben. Die Begleitung und Behandlung von Depressiven gehört zu den schwierigen Aufgaben der Hausarztpraxis. Sie ist aber auch unendlich dankbar.
Luft und dem Gefühl, frei zu sein – ein Glücksgefühl erzeugte. Das ist nun über ein Jahr her und doch immer noch wie eingebrannt in meiner Erinnerung. Das ist es, was man depressiven Menschen wünscht: Momente des Glückes, des Wohlbefindens und der Zufriedenheit mit sich selber.
medikamentös behandeln, natürlich begleitet von Gesprächen. Die Angelsachsen sprechen von einer «Minor Depression». In Studien zeigen Gespräche gleich gute Resultate wie Psychopharmaka, was umgekehrt heisst, dass bei diesen leichteren Verstimmungen die Medikamente nur nach reiflicher Überlegung eingesetzt werden sollen. Ganz anders sind die schweren Depressionen («Major Depressions» oder früher «endogene Depressionen»), denen wahrscheinlich fast immer eine Veranlagung zu Grunde liegt, vielleicht sogar ein biologischer Mangel an Botenstoffen. Die Betroffenen haben – manchmal auch grundlos – immer wieder Episoden von schwerer Bedrückung, Antriebslosigkeit, Schlaf- und
DEPRESSIONEN SIND BEHANDELBAR Aus Sicht des Hausarztes gibt es verschiedene Gruppen von depressiven Patienten. Ich habe nicht den Anspruch, die (übrigens auch von prominenten Psychiatern umstrittene) amerikanische Klassifikation der Depressionen zu beherrschen. Ich überlasse das lieber den Fachspezialisten. In der Praxis ist es wichtig
ZWEI VERSCHIEDENE ARTEN Viele Menschen reagieren mit einer Depression völlig verständlich auf Krankheit, den Verlust von Arbeit, den Tod von Angehörigen, Schwierigkeiten in der Beziehung und anderes mehr. Wir sprechen von einer adäquaten Reaktion. Trauer darf sein, eine Schlafstörung wegen Problemen am Arbeitsplatz versteht jeder gut, und eine solche darf man auch kurzfristig
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EDY RIESEN, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.
Appetitstörungen, oft verbunden mit dem Gefühl der Auswegs- und Endlosigkeit. Sicher spielt der Hausarzt auch hier eine wichtige Rolle, indem er Körper und Stoffwechsel untersucht (zum Beispiel auf Schilddrüsenstörung, Blutarmut, Darmerkrankungen etc.). MEDIKAMENTE WIRKEN OFT WUNDER
Auch chronische Angstpatienten und Schizophrene (Psychosen) können in eine schwere Depression geraten. Bei all diesen Formen pfropft sich die Depression sekundär auf das Grundleiden auf. HÖLLISCHE TAUCHER, HIMMLISCHE HÖHEN
Die spezielle Therapie übernimmt aber in einer kollegialen Zusammenarbeit oft der Psychiater. Obwohl es bei den Psychiatern verschiedene Lager gibt (eher biologisch orientierte oder eher psychodynamisch ausgerichtete), besteht doch ein Konsens, dass diese schweren Krankheiten konsequent und zum Teil hochdosiert medikamentös behandelt werden sollten. Ich sage das nicht zu laut, aber in einigen Fällen habe ich fast an Wunderheilungen grenzende Erfahrungen miterleben dürfen.
Eine besondere Art von Menschen sind die Manisch-Depressiven, darunter auch hochbegabte Wissenschaftler, Ärzte, Künstler. Diese Menschen erleben neben ihren höllischen Tauchern auch himmlische Höhen, wo sie wie unter Drogen fast pausenlos arbeiten und Dinge erschaffen, von denen die «Gewöhnlichen» nur träumen können. Es gibt eine Reihe faszinierender Bücher und Filme über solche Menschen. Verständlicherweise ist der Umgang mit den Manisch-Depressiven schwierig. Wenn man ihre mo-
Ganz immer klappt es aber nicht mit den Medikamenten, und manche dieser chronisch Depressiven bleiben viele Jahre lang in Behandlung. Die endgültige Kapitulation angesichts der Hölle auf Erden ist der Suizid, etwas, das uns alle immer wieder enorm belastet und das wir als Ärzte im gewissen Sinne auch als Niederlage erfahren. Über dieses schwierige Kapitel sollte ich vielleicht besser in einem anderen Beitrag berichten. Man könnte nun den Eindruck haben, es sei alles so einfach und klar mit den Depressionen. Aber dem ist nicht so. Leute können in eine Depression geraten wegen einer Sucht (Alkohol, Cannabis, Spielsucht) oder weil sie an einer Persönlichkeitsstörung leiden.
natelangen Tiefs endlich erfolgreich behandelt, fehlt ihnen dafür das Hochgefühl. Man nimmt ihnen etwas weg, das sie wie einen grossen Reichtum erleben.Diese Individuen weisen uns auf etwas Wichtiges hin: Unsere Psyche ist der grosse Antrieb zu leben, zu lieben, zu arbeiten und zu gestalten. Ein Antrieb, der eine ungeheure Kraft entwickeln kann, die von höchster künstlerischer oder wissenschaftlicher Leistung bis zur Selbstzerstörung gehen reicht. Und immer noch begreifen wir vieles davon nicht. Die Genetik, das Aufwachsen, die Lebensumstände, die Erziehung und Ausbildung spielen alle mit in dem grossen Kartenspiel, das einen Menschen ausmacht. •
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
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Wenn die Kirschbäume blühen, ist das Fricktal am schönsten. Doch auch sonst bietet die Region im nordwestlichen Aargau viel: Dinosaurierskelette, markante Türme und einen Vogelpark. WAS WIE WO 1
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SAURIERMUSEUM UND DINOSAURIERLEHRPFAD Vor mehr als 200 Millionen Jahren lebten Saurier im heutigen Fricktal. Im Sauriermuseum ist unter anderem das weltweit einzige vollständige Skelett des
CHEISACHER TURM Im Grenzgebiet der Gemeinden Gansingen, Laufenburg und Mönthal thront auf dem höchsten Punkt des Cheisachers (698 m.ü.M.) seit 2010 ein filigraner, schön schwan-
VOGELPARK AMBIGUA Auf rund 3000m² hüpfen und singen rund 300 exotische Vögel von bis zu 40 Arten. Papageien und Sittiche fressen einem quasi aus der Hand. Sonntags lohnt sich der feine Grillplausch mit
SINNESPFAD Wie orientieren sich Zugvögel über Tausende von Kilometern? Auf dem Weg lehren acht Stationen Beeindruckendes über die Sinne einheimischer Tiere. Start- und Endpunkt
Plateosauriers zu sehen. Ein Dino-Lehrpfad führt vom Museum an neun Infosäulen vorbei zum Klopfplatz in der Tongrube Gruhalde, wo Fossilien geklopft werden können. Öffnungszeiten Museum: jeden Sonntag von 14-17 Uhr. Eintritt: Erwachsene 6 Franken; Schulkinder 3 Franken. Schulstrasse.
kender Holzturm. Oben angekommen fasziniert ein Rundumblick bis in die Alpen, den Schwarzwald und die Vogesen. Zum Turm führen viele Wanderwege. Mit Kindern empfiehlt sich der Perimukweg von der Ampherhöhe aus. Dauer circa 1,5 Stunden.
frischen Salaten. Geöffnet: Mittwochs und Samstag von 13 bis 18 Uhr sowie Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Eintritt: Erwachsene 10 Franken, Kinder 4-16 Jahre 6 Franken, Familienpass 25 Franken Chängelmatt 1, 5079 Zeihen
des rund einstündigen Rundwegs ist das ehemalige Schützenhaus von Gipf-Oberfrick. Auf dem Weg gibt es Rast- und Grillplätze, einen Wasserspielplatz sowie ein Feuchtbiotop, bei dem man mit etwas Geduld Molche oder Kaulquappen erspähen kann. Zum Sinnespfad gehört auch der Erlebnisbauernhof Erlenhof in Wittnau.
www.sauriermuseum-frick.ch
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CHRIESIWÄG Der 5,5 Kilometer lange und familienfreundliche Chriesirundwäg führt durch eine wunderschöne, kirschbaumreiche Landschaft.
BIBERTRAIL Beim Bibertrail handelt es sich um eine Art moderne Schnitzeljagd in und um Sisseln. Der Rundweg ist 3,7 Kilometer lang und dauert circa eineinhalb bis zwei
Elf Tafeln informieren auf dem circa zweistündigen Weg über den Kirschanbau. Während der Saison darf direkt von den markierten Bäumen genascht werden. Auf halber Strecke liegt ein schöner Grillplatz. Start in Gipf-Oberfrick.
Stunden. Gestartet wird mit einer Karte und 19 Bildern, die es zu suchen und in der Karte einzuzeichnen gilt. Wer das ausgefüllte Blatt auf der Gemeindekanzlei abgibt, erhält eine feine Überraschung. Der Einstieg ist überall möglich.
www.chriesiwaeg.ch
www.inkusi.org/bibertrail
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BERGWERK HERZNACH Eine Ausstellung bringt Gross und Klein die Geschichte des ehemals grössten Eisenbergwerk der Schweiz näher, und der Eingangsbereich kann besichtigt werden. Bei schönem Wetter fährt die Stollenbahn. Viele Fossilien. Von April bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat von 13-17 Uhr geöffnet. Übrigens: Im markanten Bergwerksilo kann man übernachten. Mehr dazu auf Seite 43 in diesem Heft.
www.vogelpark-ambigua.ch
www.cheisacher-turm.ch
www.naturena.ch
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KRONE WITTNAU Der Landgasthof mit grossem Kinderspielplatz ist ein beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Wander- und Velotouren. Die zum Restaurant gehörenden Freiland-Säuli lassen sich gern beim Suhlen beobachten. Wer Neues wagen möchte: Es gibt vor Ort einen Tandemverleih! Montag Ruhetag. Hauptstrasse 86, 5064 Wittnau www.krone-wittnau.ch
www.bergwerkherznach.ch www.bergwerksilo.ch # 04 ~ 2017
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Bei den Dinosauriern im Jura Der Préhisto-Parc und die Grotten von Réclère sind ein schönes Familienziel. Die Dinosaurier sieht man auf einem kinderwagengängigen Rundweg. Von JOCHEN IHLE (Text und Foto) START/ZIEL Réclère JU.
CHARAKTERISTIK Durch den Préhisto-Parc führt ein kinderwagengängiger Rundwanderweg (2 Kilometer). Die Höhlen können nur auf geführten Rundgängen (zweisprachig, dt./franz., etwa 1 h) besichtigt werden.
AN-/RÜCKREISE Mit dem Zug bis Porrentruy; weiter mit Bus über Chevenez bis Réclère, Les Grottes.
AUSRÜSTUNG Turnschuh-Ausflug. In die Höhlen warme Kleidung mitnehmen, die Temperatur beträgt dort etwa 7 Grad.
INFOS Offen vom 1. April bis Mitte November. Höhlenführungen täglich 11.30 und 14.30 Uhr (plus 16 Uhr am Sonntag und im Juli und August). Préhisto-Parc offen von 10 bis 12 und von 13 bis 17.30 Uhr. Juli/August 9.30 bis 18 Uhr. Kombiticket 15 Franken (Erwachsene) und 10 Franken (4 bis 15 Jahre). Tel. 032 476 61 55 www.prehisto.ch
E
s ist ein fantastisches Reich, das wir in der Haute-Ajoie, nahe der Grenze zu Frankreich, bestaunen. Beim Rundgang durch die Grotten von Réclère fühlen wir uns wie in Jules Vernes Roman
durch dunkle Gänge und Schluchten – wir erreichen bereits nach einer Stunde das Tageslicht und schliessen nahtlos die Runde im Préhisto-Parc an. Modelle zeigen die Entwicklung der Tierwelt von den
fen zwei Fischsaurier. Und dann sind sie plötzlich da, die schaurig-schönen Bestien, die uns so faszinieren: ein Oviraptor, ein Deinonychus und ein fürchterlich aussehender Tarbosaurus. Glücklicherweise
«Reise zum Mittelpunkt der Erde». Staunend spazieren wir durch die 1886 entdeckte Wunderwelt. Die Höhlenführerin erklärt, dass Stalagmiten und Stalaktiten Steingebilde von Kalkablagerungen sind und von Wasser ernährt werden; dass die spektakulärsten Gebilde Namen haben und vielleicht nach den ersten Eindrücken der Entdecker oder Höhlenforscher benannt wurden. An der tiefsten Stelle befindet sich ein See, der von einem grossen Stalagmiten überragt wird. Im Wasser leben winzige Süsswasserkrebse. Jules Vernes Helden irrten wochenlang
ersten Amphibien über die Dinosaurier bis zu den Säugetieren. Die Kinder machen sich auf die Suche nach ihren Lieblingen aus dem Zeichentrickfilm «In einem Land vor unserer Zeit»: Wo steckt Littlefood, der kleine Brontosaurier? Und wo sind seine Freunde? Cera, der Triceratops; Ducky, der Anatosaurus; Petrie, der Pterodactylus und Spike, der Stegosaurus? Im Wald verstecken sich aber nicht Littlefood und seine Dino-Kumpels, sondern Raptoren in Lebensgrösse. Am Weg steht ein Plateosaurus, in den Bäumen hängt ein Pteranodon und in einem See kämp-
sind wir nur im Préhisto-Parc und nicht im Jurassic Park. •
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Weitere Wandertipps finden Sie im Wandermagazin SCHWEIZ. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar mit dem Stichwort «Grosseltern», Tel. 032 626 40 30, E-Mail: wandermagazin@rothus.ch oder www.wandermagazin.ch
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~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 1. und 2.4.17 – Basel
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DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN
SILBERBÜX
Das Ensemble der Fauteuil-Märchenbühne spielt das wunderschöne Dialektmärchen der Gebrüder Grimm. 1.4. um 14 Uhr, 2.4. um 11 Uhr, Märchenbühne.
www.fauteuil.ch 2.4.17 – Zürich
~ In den Süden ~
PASQUA IN CITTÀ «Ostern in der Stadt» so nennt sich der viertägige Event mitten in der Stadt Lugano. Es werden verschiedene Veranstaltungen und Animationen für Kinder und Erwachsene geboten. Täglich von 11 bis 18 Uhr verwandelt sich so das Stadtzentrum in eine fröhliche Bühne. Mit Unterhaltungsprogramm, Degustationen von traditionellen einheimischen Produkten und dem Verkauf von Osterartikeln. ~MB 14. bis 17. April, jeweils 11 bis 18 Uhr. Palazzo Civico - Riva Albertolli, Lugano. www.luganoturismo.ch
PORTOFINO BALLADE Ein Stück über die Schwierigkeit, einen eigenen Lebensweg zu finden, Vertrauen zu haben und das Loslassen zu trainieren. Ab 7 Jahren. Preis 20 Fr., Kinder 10 Fr. 14 Uhr. Im Anschluss Kindertheater-Workshop bis 16 Uhr. Fabriktheater Rote Fabrik Zürich
www.rotefabrik.ch 5.4.17 – Speicher
PETTERSON UND FINDUS Eines Tages kommt ein Fuchs auf den Hof von Pettersson. Er hat es auf die Hühner abgesehen und bringt das Leben vom alten Pettersson und seinem Kater Findus gehörig durcheinander. Ein Theaterabenteuer mit anschliessendem Outdoorspielen und Bastelspass. Für Kinder ab 3 Jahren. 15-16.30 Uhr. Kollekte. Schulhaus Buchen, Speicher.
www.kulturmobil.ch 9.4.17 – Zug
~ Klassik für Kinder ~
DER PUPPENSPIELER TITIRITERO Wenn der Puppenspieler Titiritero an den Fäden zieht, beginnen die Marionetten zu tanzen. Sie schlagen Räder und Salti, balancieren über Abgründe, entdecken die Welt aus der Vogelperspektive und treiben allerlei Schabernack. Titiritero führt ins Reich der Fantasie mit zauberhafter klassischer Musik (Zürcher Kammerorchester) und atemberaubender Artistik (Kinderzirkus Robinson). Für Kinder von 5–12 Jahren. ~MB Samstag, 1. April, 15 Uhr, und Sonntag, 2. April, 11 und 15 Uhr. Einheitspreis: 34 Fr., Kinder bis 12 Jahre 15 Fr. ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305, Zürich, Tel. 044 388 36 11 www.zko.ch
OFFENES ATELIER Science Fiction im Kunsthaus Zug: Pavel Pepperstein trifft auf Pablo Picasso - und das im Jahr 3111. Mit Friederike Balke, Kunstvermittlerin. Eigenes Gestalten für Kinder und Erwachsene mit Impulsen zu den Werken der Ausstellung um 13, 14.30 und 16 Uhr. Preis: 12 Fr., Kinder 10 Fr. Kunsthaus Zug.
www.kunsthauszug.ch 9.4.17 – Luzern
Knall uf Fall stecken Silberbüx mitten in einem wilden Abenteuer. Die mehrfach ausgezeichnete Kinderliederband hat mit 80 Schülerinnen und Schülern neue Lieder und Geschichten erfunden und ein Konzert voller Spannung, Witz und Poesie auf die Beine gestellt. Da bleibt kein Kinderfüdli auf dem Sessel kleben. Ein Familienkonzert für alle ab 5 Jahren. Preis: 20 Fr., Kinder 10 Fr. 11 Uhr, Kleintheater Luzern.
www.silberbüx.ch 15.4.17 – Baden
OSTEREIERJAGD Der Osterhase versteckt viele bunte Ostereier im Park der Villa Langmatt. Alle Kinder sind herzlich eingeladen, diese mit ihren eigenen Osterkörben zu suchen. Der Anlass findet bei jeder Witterung statt, wetterfeste Kleidung ist also angesagt. Für Kinder bis 8 Jahre. Preis 10 Fr. pro Kind. 15 Uhr im Garten des Museums Langmatt.
www.langmatt.ch 22.4.17 – Zürich
WOLFABEND FÜR FAMILIEN Beim Eindunkeln das Wolfsrudel beobachten und viel Interessantes über Wölfe erfahren. Mitbringen: Gutes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung, Verpflegung und Getränke. Geeignet für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Preis: 35 Fr., Kinder 15 Fr. Treffpunkt: Wildnispark Zürich Langenberg, vor dem Restaurant. Eine Anmeldung ist erforderlich, online bis 16.4.2017.
www.wwf-zh.ch 23.4.17 – Frutigen
SCHILDKRÖTEN WASCHUND WIEGETAG
Eine musikalische Welt- und Zeitreise mit historischen Fotos und den Klängen alter Schellackplatten, die von den jungen Musikern der Lucerne Festival Alumni virtuos in unsere Gegenwart übersetzt werden. Preis: 20 Fr., Kinder 10 Fr. 11 und 15 Uhr, Neubad.
An diesem Tag dreht sich im Tropenhaus Frutigen alles um die Bewohner mit der harten Schale und dem weichem Kern. Schauen Sie dem Schildkröten-Betreuer bei seiner Arbeit über die Schulter und erfahren Sie dabei Spannendes über das sympathische Panzertier. Gratis für Kinder. 14-15 Uhr, Tropenhaus Frutigen.
www.lucernefestival.ch
www.tropenhaus-frutigen.ch
LUCERNE FESTIVAL
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KLETTERTIERE Wenn man abwechlungsweise an den beiden Schnüren zieht, klettern die selbst gebastelten Tiere in die Höhe. Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMANN (Foto)
# 04 ~ 2017
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# 04 ~ 2017
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MUSTER 1 NdNr. 4: 2 M re, 2 M li.
MUSTER 2 Nd Nr. 4 ½: Perlmuster in Runden: 1. Rd 1 M re, 1 M li, 2. Rd versetzt.
MASCHENPROBE 18 M und 24 R = 10 x 10 cm.
BUND Anschlag 96 M mit Nd Nr. 4, im Muster 1 str. Nach 8 Rd 1 Lochreihe str: 1 M, 1 U,*8 M, 1 U, 4 M, 1 U*, von *zu* 6 x wdh, 8 M, 1 U, 3 M. In der 10. Rd die U mit der vorherigen M zus str. Noch 2 Rd im Bündchenmuster stricken.
ROCKTEIL Mit Nd Nr. 4 ½ 4 Rd 10 M li, 2 M re str. Zunahmen: In jeder 4. Rd in der Mitte der rechten Bahnen 1 M verschränkt aufnehmen bis 10 rechte M erreicht sind. Die li Bahnen bleiben gerade. Ab der 11. Rd diese Aufn in jeder Rd weiterführen bis 27 M re erreicht sind. Für den Saum im Perlmuster weiterstr, dabei in der 1. Rd in den rechten Bahnen jeweils vor und nach der mittleren M 1 M verschränkt aufn. Noch 2 Rd str, alle M abketten.
FERTIGSTELLUNG Das Bändchen einziehen.
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B
SO ROCKT DER FRÜHLING Ein bisschen links, ein bisschen rechts, etwas aufnehmen und schon ist er fertig, der allerliebste Frühlingsrock. Von ILONA HERZOG (Gestricktes), MELANIE BORTER (Text) und TIBOR NAD (Foto)
A
pril, April, der macht, was er will. Macht nichts: Mit diesem Frühlingsrock ist Ihre Enkelin für jeden Wetterumbruch gewappnet. Mit Strumpfhose hält er schön warm, dank der hochwertigen Wolle ist er aber auch auf nackten Beinen angenehm zu tragen.
Das Bändchen, das den Rock zusammenhält, kann auch durch ein hübsches Gummiband ersetzt werden, damit das An- und Ausziehen noch leichter geht. Obwohl, einer der grossen Vorteile von Röcken ist ja, dass sie beim Wickeln nicht ausgezogen, sondern einfach hochgeschoben werden können. Dass # 04 ~ 2017
dieser Frühlingsrock einfach zu stricken ist, beweist die kurze Strickanleitung. Ein weiterer Vorteil ist – wie so oft bei gestrickten Kleidungsstücken –, der Rock wächst eine gewisse Zeit lang mit. Zum Glück, denn es könnte durchaus sein, dass er schnell zum Lieblingskleidungsstück Ihrer Enkelin wird. •
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~ Service ~ BABY
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~ Schlafen ~
LERCHENKINDER SCHLAFEN GUT EIN Der menschliche Schlaf besteht aus einem regelmässigen Wechsel zwischen oberflächlichem und tiefem Schlaf. Das ist bei Erwachsenen, bei Kleinkindern und eben auch bei Säuglingen so. Bei Babys dauert dieser Zyklus zudem etwas weniger lang als bei Erwachsenen (50 gegenüber 90 bis 120 Minuten). Und weil der Zyklus bei den Kleinsten so kurz ist, wachen sie etwa jede Stunde kurz auf und nach etwa 3 bis 4 Zyklen bleiben sie für eine längere Zeit wach. Nach dem dritten Lebensmonat gleichen sich die Zyklen immer mehr denjenigen der Kinder und Erwachsenen an. Ein Alter, bei dem diese Schlaf-
Körper funktioniert grundsätzlich in einem bestimmten Schlaf-Wach-Rhythmus. Grob lassen sich die Menschen in drei Typen einteilen:
Eulenmenschen: Die meisten Menschen gehören zu dieser Gruppe. Ihr täglicher Schlaf-Wach-Rhythmus ist län-
zyklen quasi ausgereift sind, lässt sich jedoch nicht bestimmen. Nicht nur beim Schlafen selbst sind wir bestimmten Zyklen unterworfen. Unser
ger als 24 Stunden. Dies hat zur Folge, dass diese Menschen sich abends noch nicht müde fühlen, sie morgens aber gerne noch länger schlafen würden.
Ausgeglichene Menschen: Nur wenige Menschen gehören zu dieser Gruppe. Ihr täglicher Schlaf-Wach-Rhythmus ist genau auf 24 Stunden verteilt. Diese Menschen sind abends immer etwa zur gleichen Zeit müde und stehen morgens immer etwa zur gleichen Zeit auf.
Lerchenmenschen: Auch in diese Gruppe gehören nur wenige Menschen. Ihr täglicher Schlaf-Wach-Rhythmus ist auf weniger als 24 Stunden verteilt. Diese Menschen werden abends vorzeitig müde, stehen am Morgen aber mit Leichtigkeit auf. Aus Sicht der Eltern ist natürlich ein Kind der ersten Gruppe sehr angenehm. Und Lerchenkinder erst! Die wollen abends sogar freiwillig ins Bett. Die meisten Kinder sind aber Eulenkinder. Wichtig zu wissen: Zu welchem dieser drei Typen ein Mensch gehört, ist angeboren. Es liegt also nicht in der Macht der Eltern oder Grosseltern, aus einem Eulenkind ein Lerchenkind zu machen. ~MB
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~ Service ~ REZEPT
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VORBEREITUNG Die Dörrbohnen ein bis zwei Stunden in lauwarmem Wasser einweichen. Das Einweichwasser danach abgiessen und mit kaltem Wasser die Bohnen abspülen. ZUBEREITUNG Das Olivenöl erhitzen, die Zwiebeln und den Knoblauch beigeben und dünsten. Die Bohnen dazugeben und kurz mitdünsten. Danach mit dem Weisswein oder etwas Wasser und dem Zitronensaft ablöschen. Flüssigkeit etwas reduzieren und anschliessend mit der Bouillon zugedeckt eine knappe Stunde bei leichter Hitze schmoren. Kurz vor dem Servieren die Cherry-Tomatenviertel dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. TIPP
DÖRRBOHNEN Von MARKUS FUETER (Text und Foto)
K
ürzlich hörte ich im Radio das Lied «Babysitter-Boogie» von Ralf Bendix. Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt. Meine Grosseltern hatten noch ein richtig altes, klobiges Radio. Es hatte ein grosses Rädchen links für den korrekten Empfang der Mittelwelle und eines rechts für die Lautstärke. Die weissen Knöpfe für die Senderprogrammierung waren riesig im Vergleich zu
Als ich das Lied kürzlich hörte, bekam ich grosse Lust auf Dörrbohnen nach Grossmutters Art. Verständlicherweise konnte ich meine Kinder nur widerwillig zur Mithilfe in der Küche anspornen. Als ich ihnen das Lied abspielte und ihnen die Geschichte von damals erzählte, halfen sie mir wenigstens bei den Rüstarbeiten. Ich bin mir bewusst, dass es Gerichte gibt, an die man sich langsam herantasten
aktuellen Modellen. Heute lecken sich Sammler für ein solch schönes Exemplar die Finger. Zurück zu meinen Grosseltern. Pünktlich um 12 Uhr traf man sich am Esstisch und hörte vor dem Mittagessen die Nachrichten. Manchmal lief das Radio auch bereits etwas früher. Wenn dann Beromünster den Babysitter-Boogie ausstrahlte, drehte Grossmami die Musik auf und wir sangen und quietschten lautstark dazu. Das war jedes Mal ein riesiges Gaudi und die Küche verwandelte sich für einen kleinen Augenblick in eine Partyzone für Jung und Alt.
muss. Auch ich mochte als Kind Dörrbohnen nicht. Doch der feine Geruch des Schmorgerichtes, die unbeschwerte Mithilfe in der Küche sowie das Probieren des Saftes oder einer Bohne liessen mich meine Liebe zu diesem Gericht entwickeln.
Meine Grossmutter gab beim Schmoren der Bohnen jeweils eine Speckschwarte bei. Diese wird vor dem Servieren dem Bohnentopf entnommen. Nach Belieben kann man auch Speckwürfeli mit den Zwiebeln und dem Knoblauch andünsten. Hervorragend schmecken Dampfkartoffeln dazu. Wir geniessen die Dörrbohnen beim Abendessen mit einem knusprigen • Dinkelbrot.En Guete!
DAS BRAUCHT'S FÜR 4 PERSONEN 100 g Dörrbohnen 4 EL Bio-Olivenöl 1
Zwiebel, gehackt
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Knoblauchzehen, gehackt
1 dl Weisswein oder Saft von ¼ Zitrone 2 dl Gemüsebouillon 8
Cherrytomaten
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Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben zumeist seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.
~ Service ~ APPS
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Tipps von ~ Swisscom Academy ~
DATEN IN DER CLOUD SPEICHERN Alle sprechen von der «Cloud» – aber was ist das eigentlich? Die Cloud ist ein grosser Speicherplatz im Internet. Sie kann Ihnen einiges bieten:
~ PostCard Creator ~
KOSTENLOS SELBST GEMACHTE POSTKARTEN VERSCHICKEN Mit der App «PostCard Creator» der Post kann man alle 24 Stunden kostenlos eine Postkarte verschicken. Dazu lädt der Nutzer ein Bild, das er auf dem Tefelon gespeichert hat, hoch, schreibt einen Text auf die Rückseite und wählt die Adresse aus seinem Adressbuch aus. Die Post übernimmt Druck und Versand per A-Post in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Nach dem Versand der Gratis-Postkarte gilt eine Sperrfrist von 24 Stunden, bis die nächste Gratis-Postkarte verschickt werden kann. Da die App und der Versand der Postkarten kostenlos sind, wird ein kurzer Werbetext der Post mit aufgedruckt. Übrigens: Wer mehr als eine Postkarte in 24 Stunden verschicken will, bezahlt für jede weitere Karte im Format A6 2 Franken. ~MT «PostCard Creator», für iOS und Android, gratis.
SICHER SPEICHERN Wichtige Erinnerungen schützen Sie durch Speichern in der Cloud vor einem Verlust. Wenn man davon spricht, etwas in die Cloud zu laden, dann meint man in der Regel, Daten auf einem entfernten Server zu speichern. ZUGRIFF VON ÜBERALL Nach der Sicherung in der Cloud kann von verschiedenen Geräten und Orten auf die Dateien zugegriffen werden. Somit können Sie Ihre SmartphoneFotos bequem zu Hause am Computer bearbeiten oder auf dem Laptop der Tochter präsentieren. Ausserdem sparen Sie Speicherplatz auf vielen Geräten, da die Dateien nur an einem Ort gespeichert sind. FOTOS MIT FREUNDEN TEILEN Fotos mit Freunden teilen gelingt über die Cloud ganz leicht. Versenden Sie ihnen per E-Mail, WhatsApp oder SMS
~ Schweizer Pärke ~
TOUREN FÜR NATURFREUNDE Wandern ist der Schweizer Volkssport. Mit dieser App lassen sich unkompliziert Wanderungen und Mehrtagestouren in den Schweizer Naturpärken zusammenstellen, Biketouren ebenfalls. Nützlich ist die Rubrik Essen/Schlafen oder die Sektion Rezepte mit lokalen kulinarischen Köstlichkeiten. Wer per GPS Punkte sammelt, kann sogar Preise gewinnen. ~MT
den Link zum Foto oder zum ganzen Album und schon geniessen Ihre Freunde die Fotos vom gemeinsamen Ausflug auf dem eigenen Gerät. Möchten Sie noch mehr über die Cloud erfahren und die Swisscom myCloud Schritt für Schritt entdecken? Besuchen Sie den neuen Kurs von Swisscom Academy. Anmeldung und weitere Infos unter www.swisscom.ch/kursangebot oder 0800 33 55 77.
«Schweizer Pärke», für iOS und Android, gratis. Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
# 04 ~ 2017
~ Service ~ SPIELEN
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~ Aus alter Zeit ~
Mächata, Schaf läuffu
~ Spiel für daheim ~
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
KORBBALL IM GANG
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as Spiel «Mächata, Schaf läuffu»
pfahl, der von zwei Einfängern bewacht
stammt aus dem Oberwallis. Im Frühling trafen sich die Kinder eines Dorfes auf einer Wiese, um es gegeneinander zu spielen. Zuerst wird ein Baum oder Stock als Gefangenenpfahl bestimmt. Danach wird festgelegt, wer Einfänger und wer Schaf ist. Auf sechs Schafe kommt ein Einfänger. Nun laufen alle wild durcheinander. Jeder, der mit dem Ruf «D'Schaf i» mit der Hand abgeschlagen wird, muss zum Gefangenen-
wird. Die Gefangenen fassen sich bei den Händen und warten darauf, dass es einem oder mehreren ihrer Mitspieler gelingt, die Wächter abzulenken. Schafft es einer der Spieler, ohne abgeschlagen zu werden zu den Gefangenen zu gelangen und den vordersten von ihnen mit den Ruf «D'Schaf us» mit der Hand zu berühren, sind alle Gefangenen wieder frei. Das Spiel endet, wenn alle Schafe eingefangen sind. Das kann sehr lange dauern. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken.
# 04 ~ 2017
Eine Menge Spass haben Kinder, wenn sie Bälle auf zwei oder drei Kessel, Eimer oder Wäschekörbe werfen. Natürlich braucht es, damit es auch fair zugeht, eine Abwurfmarkierung. Diese wird mit Klebeband auf den Boden geklebt. Auch ein Seil am Boden eignet sich hervorragend. Wer möchte, hängt Punkte an die Körbe. Zum Beispiel eine Eins für einen nahen Korb und eine Drei für ein weiter entferntes Gefäss. Falls ältere Kinder mitspielen und bereits schreiben und rechnen können, übt das Spiel neben Geschicklichkeit auch Rechnen und schulisches Wissen. ~MT Haben Sie auch eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@ grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
~ Service ~ BUCHTIPPS
73 ~ Roman ~
~ Kinderbuch ~
«REGEN»: EIN FANTASTISCHES ABENTEUER MIT OPA
«EIN WENIG LEBEN»: EIN BUCH ÜBER FREUNDSCHAFT
Ein kleiner Junge erwacht an einem regnerischen Morgen und freut sich, draussen zu spielen. Aber sein Grossvater möchte lieber im Haus bleiben. Da erklärt ihm der Junge, warum es ihm im Regen so gefällt: Man kann Regentropfen mit der Zunge auffangen, in Pfützen springen oder sich darin spiegeln. Aber Opa möchte warten, bis der Regen aufhört. Sie warten und warten und der Junge bringt immer neue Argumente, warum er dringend nach draussen muss. Weshalb der Grossvater dann doch endlich bereit ist für einen Spaziergang, erfahren wir nicht im Text, dieser Teil der Geschichte wird nebenher durch die wunderbaren Bilder von Sam Usher erzählt. Als sie endlich das Haus verlassen, beginnt ein fantastisches Abenteuer. Das liebevoll illustrierte Buch «Regen» von Sam Usher eig-
Willem, Malcom, JB und Jude lernen sich auf einem College in New England kennen. Bald verbindet sie eine tiefe Freundschaft, die auch hält, als sie nach New York umziehen und Karrieren als Schauspieler, Architekt und Künstler machen. Willem und Jude, die eigentliche Hauptperson, teilen sich eine kleine Wohnung. Jude wird ein brillianter, erfolgreicher Jurist. Doch er ist sowohl seelisch als auch körperlich versehrt. Selbst seinen Freunden kann er nicht erzählen, was ihm angetan worden und woran er zerbrochen ist. Und trotz ihrer Liebe gelingt es ihm nicht, sich als denjenigen zu sehen, der er ist. Die Geister der Vergangenheit halten ihn gefangen und machen ihm das Leben zur Hölle. Trotz einiger Redundanzen macht dertolle Roman «Ein wenig Leben» von Hanya Yaagihara süchtig. ~BM
net sich für Kinder ab 4 Jahren. Mit denselben Protagonisten ist 2015 der Band «Mein Schneetag» erschienen. ~AK
«Ein wenig Leben», Hanya Yanagihara, Hanser Berlin, 960 Seiten, 39.50 Franken
«Regen», Sam Usher, Verlag Annette Betz 2017, ab 4 Jahren, 40 Seiten, 22 Franken.
Die Tipps auf dieser Seite sind erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch Anzeige
Di. 02. Mai 2017
«Testament und Erbschaft» Der Informationsanlass zeigt auf, warum es wichtig ist, den Nachlass frühzeitig zu regeln und wie ein Testament verfasst wird. Die kompexen Themen Nachlass, Testament und Legate werden einfach und verständlich vermittelt. Am anschliessenden Apéro besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Zeit
18.00 – 19.30 Uhr
Ort
Bremgarten AG St. Josefstiftung Restaurant Joho Badstrasse 4
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Ihre Anmeldung wird nach Eingang berücksichtigt und schriftlich bestätigt. Der Anlass ist für Sie kostenlos. Anmeldung und Informationen: Pro Senectute Aargau, 062 837 50 70 oder info@ag.prosenectute.ch
Warum der Flusskrebs ins Meer möchte Von MELANIE BORTER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
E
s war einmal ein Flusskrebs, der lebte in einem Zoo. Nein, nicht in einem Käfig, einem Terrarium oder so. Er lebte in einem kleinen Bächlein, das mitten durch einen Zoo floss. Der Flusskrebs war für die Zoobesucher nicht sichtbar. Denn, das müsst ihr wissen, Flusskrebse schwimmen, krabbeln, jagen und essen in der Nacht, am Tag aber verkriechen sie sich in ihr Erdloch und schlafen. Genau so machte es auch unser Flusskrebs. Er hiess übrigens Hermann. Hermann lebte gerne im Zoo, weil es da so viele Tiere
gab, die eingesperrt waren. So konnte Hermann sie besuchen, kurz mit ihnen reden und wenn er keine Lust mehr hatte sich zu unterhalten, konnte er einfach davontrotten. Das machte er auch. Denn manchmal überkam ihn mitten in einem Gespräch das starke Gefühl, dass er jetzt lieber allein sein wollte. Dann krabbelte er einfach weiter und liess das Gnu oder den Pavian, die Meerkatze, die Vogelspinne, den Pinguin oder den Laubfrosch einfach stehen. Die Tiere waren jedes Mal leicht verärgert über dieses unhöfliche Verhal# 04 ~ 2017
ten, aber erstaunt waren sie nicht, denn sie wussten: So ist er halt, der Jesses. Ja, Herman wurde von allen nur Jesses genannt. Das lag daran, dass der Flusskrebs sich so furchtbar schnell aufregte. Bei der kleinsten Kleinigkeit, die ihm nicht ganz normal erschien, streckte er seine schweren Scheren gegen oben und stiess ein «Jesses» hervor. Grad so, als wäre soeben ein wirklich grosses Unglück passiert. Eines Nachts machte Jesses einen besonders ausgedehnten Spaziergang. So gelangte er bis zu jenem Haus, das mit
~ Service ~ VORLESEGESCHICHTE
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«Aquarium» angeschrieben war. Er mochte Häuser eigentlich überhaupt nicht. Die Böden waren so glatt und es roch fürchterlich fremd. Weil er aber unbedingt wissen wollte, welche Tiere im Aquarium-Haus lebten, ging er doch hinein. Wenn er ge-
dicke schwarze Streifen überzogen seinen sonst weiss glänzenden Körper, und die Schwanz- und Rückenflossen waren leuchtend gelb, wobei der vordere Teil der Rückenflosse wiederum weiss und sehr lang war, und an eine Fahne oder eben
Voller Reisedrang und Vorfreude auf das Meer packte Hermann noch in derselben Nacht seine Sachen – das waren im Wesentlichen nur ein paar welke Blätter zur Tarnung und natürlich seine beiden grossen Scheren. So machte er sich auf
wusst hätte, welch grosse Folgen dieser Besuch für ihn haben würde, vielleicht hätte Hermann dann das Haus nie betreten. Aber so ging er nichts ahnend und voller Neugierde hinein. «Jesses!», stiess er hervor und streckte seine schweren Scheren nach oben. Hermann konnte es nicht glauben: Da waren lauter Wassertiere eingesperrt. Er hatte bis anhin geglaubt, Tiere, die im Wasser lebten, könne man nicht einsperren, weil man das Wasser ja auch nicht einsperren könne. «Jesses», sagte er noch einmal. «Jesses». – Er war wirklich sehr erstaunt. Die Tiere in den vielen Aquarien hatten von Jesses schon gehört, und sie fanden den Auftritt des Flusskrebses sehr passend und ausgesprochen lustig. Zum Glück konnte man das Lachen der Wassertiere nicht
einen Wimpel erinnerte. «So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen», sagte Hermann. Andächtig stand er vor dem Aquarium und augenblicklich war ihm klar: «Da will ich hin.» Denn Hermann wusste sehr wohl, dass all die Tiere, die hier im Zoo lebten, eigentlich von weither kamen. Bis jetzt hatte er aber nie richtig hingehört, wenn eines der Tiere ihm von jenem Ort erzählt hatte, von dem es ursprünglich kam. Wenn der Sumatra-Orang-Utan schwärmte: «Da gibt es ganz grosse Bäume», oder die Wüsten-Hornviper sagte: «Überall ist Sand, soweit du sehen kannst, Sand, Sand, Sand.» «Jesses», sagte dann der Flusskrebs jeweils ziemlich unmotiviert. Nicht, weil er sonderlich beeindruckt war, sondern weil er einfach nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen.
zum Indopazifik.
hören hinter den dicken Aquariengläsern, es wäre ein lautes, sehr lautes Gelächter gewesen. So aber merkte Hermann nichts davon. Er drehte sich um und wollte das Haus so schnell wie möglich verlassen. Da fiel ihm in einem Aquarium gleich neben dem Eingang ein wunderschöner Fisch auf. «Gemeiner Wimpelfisch», stand auf dem Schild darunter. Der Fisch sah aber überhaupt nicht gemein aus, fand Hermann. Im Gegenteil: Er hatte einen niedlichen hervorstehenden Mund, der an eine Stupsnase erinnerte und grosse, freundliche, weit offene Augen. Zwei
Beim Anblick des schönen Wimpelfisches aber packte Hermann zum ersten Mal in seinem Leben das Fernweh. «Indopazifik», las der Flusskrebs auf dem gemeinen Schild neben dem Aquarium. Dieses Meer musste wohl irgendwo in Indonien oder Pazifiken liegen, überlegte er. Mit Sicherheit aber war der Indopazifik sehr gross – wie alle Meere. Also konnte es nicht schwierig sein, ihn zu finden. Welche Richtung er einschlagen musste, wusste Hermann auch schon: bachabwärts. Denn jedes Gewässer fliesst irgendwann ins Meer. # 04 ~ 2017
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Lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben des Grosseltern-Magazins, ob Hermann tatsächlich den Indopazifik erreicht. In der Zwischenzeit können Sie der Fantasie Ihrer Enkelkinder freien Lauf lassen. Falls Sie Lust dazu haben, schreiben Sie doch die erfundenen Geschichten der Kinder auf und schicken Sie sie uns zu. Gerne nehmen wir die eine oder andere Idee auf. redaktion@grosseltern-magazin.ch
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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER
v.l.n.r.: Pia Kaufmann, Peter Kaufmann, Simone Kaufmann, Ernestine Kaufmann, Hans Kaufmann, «Thurgauer Apfelkönigin» Angela Stocker, Kapitän Dingemann van Ijzerlooij.
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FAMILIENURLAUB AUF HÖCHSTEM NIVEAU «Herzlich willkommen», sagt Hausmaskottchen Fridolin Fuchs. Und augenblicklich beginnt eine Reise in ein grenzenloses Spiel- und Spassparadies, das Kinder verzaubert. Das Vier-Sterne-Superior-Hotel wartet mit Luxus für den Nachwuchs auf: Im Hotel sind mehr als 2000 m² dem Vergnügen der Kinder gewidmet, etwa für ein Kino & Theater, eine riesige Softplayanlage, eine Gokartbahn und eine Riesenrutsche über fünf Etagen. Im Piratenland mit echtem Sandstrand und in der Wasser-Wunder-Welt mit Reifen-Wasserrutsche (90m), Indoor-, Outdoor- und Solepool vergessen selbst Mini-Meuterer das Meutern. 24 ausgebildete Kindergartenpädagog(inn)en gewährleisten den kleinen Gästen (0-16 Jahre) an 7 Tagen pro Woche eine sorgfältige Aufsicht. Eltern geniessen «Zeit zu Zweit» im SPA oder in der Saunalandschaft. Das Ultra-All-Inclusive mit vielen Gratisleistungen rundet das Verwöhnprogramm ab. Leading Family Hotel & Resort Alpenrose****S Ernst & Andrea Mayer Hotelbetriebs GmbH Danielstr. 3, A-6631 Lermoos, Tel. 0043 5673 2424 info@hotelalpenrose.at, www.hotelalpenrose.at
~ Thurgau Travel AG ~
SCHIFFSTAUFE UND AUSBAU DER FLOTTE Basel, 5, März 2017. Im Beisein der Besitzerfamilie Kaufmann von Thurgau Travel AG taufte die «Thurgauer Apfelkönigin» Angela Stocker das neu im Programm des Flussfahrten-Spezialisten aufgenommene Schiff auf den Namen MS Thurgau Silence. Ihr Name ist auch Programm. Als TwinCruiser mit getrennter Antriebs- und Passagiereinheit garantiert die MS Thurgau Silence beinahe lautloses, vibrationsfreies Fahren und bietet somit mehr Komfort und Ruhe als konventionelle Flussschiffe. Neben Stille bietet das 4-Sterne-Schiff ihren 194 Gästen viel Komfort in den stilvollen, fast ausschliesslich mit französischen Balkonen ausgestatteten Kabinen. Die MS Thurgau Silence befährt die klassischen Strecken des Rheins bis zur Nordsee und Belgien sowie die schöne blaue Donau bis ins Naturparadies des Donaudeltas am Schwarzen Meer. Am «Tag der offenen Schiffe» vom 4. März kamen über 2500 Besucher nach Basel, um die frisch getaufte MS Thurgau Silence und drei weitere luxuriöse Schiffe zu inspizieren. Details unter www.thurgautravel.ch
Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern.
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~ Service ~ RÄTSEL
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Viel Spass beim Rätseln Sudoku
Binoxxo
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch
Bimaru
Schwierigkeit: schwer
Schwierigkeit: leicht
3 0 3 3 3 2 3 3 5
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.
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raetsel.ch 27311
1 Frachter 3 Kutter
2 Yachten 4 Jollen
Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 04 ~ 2017
So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen
~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO
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Fake News am 16. April? Gewinnen Sie ein W eb
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dio COSMOPOLIT 8 VO N GRUNDIG im Wert von 379 Fr
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waagrecht j und y = i
2 Braucht uccello zum Fliegen. 5 So beginnt die Liebe in Italien. 7 Wehende Lenzbotin. 14 Weder Stadt noch Land. 15 Der Beginn des Spektakels ist auch ein Frauenname. 16 Die verdrehte Grossmutter ist anderswo Liebesbekenntnis. 17 Weiss mit der Cimbali umzugehen. 19 Vokallos im Netz. 20 Kains Asylland nach seinem Brudermord. 21 Tod, wo ist dein …? 23 Fehlt der Demona zu Othellos Gattin. 24 Das Ende der Katzenextremitäten. 26 Ehemaliges Liestaler Unternehmen, zog auch Marilyn Monroe und Nicole Kidman an. 27 Soll wohl mehr die Blicke als den Wind abhalten. 28 Mutters Schwester in Madrid. 29 Mündet ins Tote Meer oder präsentiert die SNB. 31 Haustierverlautbarung. 32 … die Maus. 33 Gift, Sieg oder Sirup lassen darauf schliessen. 34 Diese Art Busse tun ist etwas abgehoben. 35 Wenn Barbies Begleiter diesen Partikel integriert, wird er ein Bein.
senkrecht 1Begleitet das Gotteslob. 2 Brachte Frauen an den Rand des Nervenzusammenbruchs. 3 Wir haben sie gerne um uns. 4 Was Ärzte und Erziehungsberechtigte gerne tun. 5 Dancepop-Sängerin im Wunderland USA. 6 Alte deutsche Beherztheit. 7 Kann auch vor dem Mund wehen. 8 Wo in Ostafrika ein ganz Schlimmer wütete. 9 Kreuzworträtsel-Energie. 10 Habilis, erectus oder sapiens. 11 Pech wenn sie vor dem Schaden abgelaufen. 12 Elektion eines SP-Bundesrates oder die letzte Ausmarchung. 13 Wird im Sensebezirk gelesen, ohne Marie Le Pen nahe zu stehen. 18 Mandragora. 22 Gold-Stimme aus Donegal. 24 Pattern-Recognition Receptor. 25 Besser, ihn nicht zu verlieren. 28 Manchmal beim Lassen zu finden. 30 Macht Larno zur Leopardenstadt. 31 Gibt die Milchlieferantin von sich. 34 Kurzer Kufenverein.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 28.4.2017. Die Lösung des März-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 04 ~ 2017
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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF
# 04 ~ 2017
~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
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Impressum Ausgabe 04/2017 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 17 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Vorschau #5 / 2017
Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch
Erscheint am 28.4.2017
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Hanspeter Bundi, Christa Camponovo, Marlis Friedrich Baumgartner, Monika Fischer, Markus Fueter, Beat Gloor, Ilona Herzog, Jochen Ihle, Andrea Kalt (AK), Katharina Ley, Barbara Maurer (BM), Edy Riesen, Viviane Schwizer (VS), Marie-Anne Spross, Aline Steiger (AS), Susanne Stöcklin-Meier, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm Layout BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER www.buerohaeberli.ch Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, Susanne Keller, Tibor Nad, Sophie Stieger Illustrationen Renate Alf, Deborah Lätsch, Andrea Mendler, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martina Fierz, formulierz
DIESE SUPPE ESSE ICH NICHT! «Ich habe keine Lust mehr, jedes Mal Pasta zu kochen, wenn die Enkelkinder zum Essen kommen», verkündet Ruth Frei und bestimmt ab sofort wieder selbst, was auf den Tisch kommt (und gegessen wird). Wie diese Erziehungsmassname ankommt, schildert die Grossmutter gleich selbst. WANDERN UND E-BIKE Themenwanderwege können selbst Wandermuffel-Kinder begeistern. Und eine Velotour kann so schön und einfach sein – mit elektrischer Unterstützung.
WER ÜBERNIMMT? Die Nachfolgeregelung in Familienbetrieben ist oft keine einfache Angelegenheit. Wann sollen die Jungen übernehmen? Und wollen sie das überhaupt? Beispiele, Tipps und Stolpersteine.
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FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
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DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht
3 Schneeglocke 12Tafelfreuden 14 Ora 15 Mai 16 Avanti 18 Pale 19 Brueghel 21 Nelson 24 Blausee 26 Izmir 27 Quadrat 29Basil 30 Google 32 Western 35 Lula 36 Ach 37 Rad 38 Agoge 39 Cheese 40 Ioga 41 Henna 42 Nauen
senkrecht
1Kefir 2 Beni 3 Stop 4 Cara 5 Nemesis 6 Elaborieren 7 Graubuenden 8 Level 9 Ouagadougou 10 CD 11 Ket 13 Fallmasche 17 Neurologe 20 LSA 21 Ni 22 EZ 23 NQL 25 Etl 28 Aglaia 29 Beach 31 Gaga 33 Then 34 Rasa
Lösungswort Steuerabgabe
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~~Kolumne Kolumne~~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT
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Über alt – älter – überalt
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u siehst für dein Alter noch jung aus.» «Du bist noch jung für dein Alter.» Hat man Ihnen dies auch schon gesagt? Verwenden Sie diese Sätze auch? Haben Sie – als Grossmutter oder Grossvater – schon einmal nachgedacht, was diese so leichtfertig geäusserten Sätze wirklich bedeuten oder sagen wollen? «Du siehst für dein Alter schon alt aus.» «Du bist schon alt für dein Alter.» Auch die Umkehrung passt – genau so wenig, ist aber vielleicht ehrlicher.
ne Antwort gefunden. Es gibt wohl auch keine – zum Glück. Überalterung, Überbevölkerung, Überfremdung, Überdüngung, Übervater, Übermensch. Ich schweife ab. Haben Sie übrigens gewusst, dass die Wörter «Übermensch» (Philosoph Friedrich Nietzsche; später leider auch Adolf Hitler) oder «Übermodel» vor 100 Jahren im englischen Sprachraum verwendet wurden! Bevor sie dann die Begriffe «Superman» und «Supermodel» ablösten.
Ich bin fast 70 Jahre alt, nicht jung, nein, alt. Daran gibt es nichts zu rütteln und zu schummeln. Glücklicherweise. Der Verwitterungsprozess – Abbauprozess
Aber zurück zur Überalterung. Sie ist ja eigentlich ein Beweis dafür, dass es unserem Land (zu) gut geht. Und dass wir Alten
wäre wohl das anständigere Wort –, er ist im Gang, sichtbar, spürbar. Keine Angst, deswegen falle ich nicht in eine Depression, auch nicht in einen Zustand latenter Unzufriedenheit oder ständigen Neids mit Blick auf unsere erwachsenen Kinder oder unsere sechs Grosskinder.
oder Uralten ein immer wichtigerer Faktor werden, gesellschaftlich, wirtschaftlich, sozial, kulturell und politisch. Wir dürfen uns einbringen, einmischen, ja, wir müssen. Wie sagte es doch der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt treffend: «Was alle angeht, kann nur von allen gelöst werden.»
«Alt» – das mag ja noch gehen. Aber «überalt»! Mit meinem fortgeschrittenen Alter trage ich ja auch zur Überalterung unserer Gesellschaft bei. Über-Alterung – was für ein Wort. Ab wann ist man alt? Und ab wann überalt? Ich habe bisher noch kei-
Das Schicksal hat es bisher gut gemeint mit mir: Ich fühle mich nämlich immer noch saumässig jung – in jeder Beziehung, auch wenn ich schon überalt bin. Auch wenn mich kürzlich ein Enkel gefragt hat: «Wann stirbst du eigentlich?». • ##04 02~~2017 2017
Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.
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