MAGAZIN
Grosseltern
# 05 / Mai 2017
# 05 / Mai 2017
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www.grosseltern-magazin.ch
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Grosseltern a b Se ite 46
Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Kochen für die Enkel
Sagenhaftes Erlebnis
E-Bikes für jeden Typ
Was tun, wenn jedes Kind kulinarische Spezialwünsche hat? (S.32)
Mit den Enkelkindern auf dem Freiämter Sagenweg (S. 22)
Vom Alltagsmodell bis zum Cargo-Bike: Welches E-Bike passt zu mir? (S. 38)
Grosseltern MAGAZIN
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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Die schmerzhafte Wanderung
W
andern ist ein tolles Erlebnis für Gross und Klein, kann
um mir Einhalt zu gebieten. Dafür waren die Striemen auf ihren Waden noch Tage
aber auch seine Tücken haben. Die Mitglieder meiner Familie können ein Lied davon singen. Meine Oma zum Beispiel betrachtete mich eine Zeit lang als Vorzeigeenkel – bis zu jener berühmt-berüchtigten Wanderung am Bodensee, von der sie noch meinen Kindern erzählen sollte. Ich war etwa sechs Jahre alt und beschloss, ein Hirtenbub zu sein, der sein Vieh hüten musste. Oma freute sich über meine kindliche Fantasie, doch die Freude wich bald dem Schmerz: Der Hirtenjunge hatte eine Haselrute in die Hand genommen, mit der er seine Kuh unbarmherzig auf die Waden peitschte, um sie voranzutreiben. Oma war zu nett,
später zu sehen. Auch meine Kinder und meine Frau haben nicht nur Freude an meinen Wanderideen, die uns erstaunlich oft in unwegsames Gelände oder Dickicht führen, was in Schimpftiraden, Tränen oder beides gleichzeitig mündet. Dennoch machen wir uns immer wieder auf, denn unsere Wanderungen sind nicht nur anstrengend, sondern vor allem unvergessliche Erlebnisse. Ich bin auch schon viel vernünftiger geworden und plane mittlerweile so, dass alle Freude daran haben, nicht nur ich. Was ich unter anderem gelernt habe: Für Wanderungen mit Kindern eignen sich Erlebnis- und Themenwege besonders gut. Sie sind abwechslungsreich, machen allen Spass und sind meist nicht allzu lang. Ihnen widmen wir in dieser Ausgabe einen Schwerpunkt. Meine Kollegin Melanie Borter hat eine Grossmutter und ihre beiden Enkelkinder auf dem Freiämter Sagenweg begleitet und dabei einen fröhlichen Nachmittag mit Teufel, Hexen und Tieren erlebt. Unsere Kollegen vom «Wandermagazin SCHWEIZ» haben für uns zudem die schönsten Themen- und Erlebniswege erwandert. Die Reportage und die Übersicht finden Sie ab Seite 22. Wir würden uns freuen, wenn eine schmerzund tränenfreie Wanderung für Sie und Ihre Enkelkinder dabei ist. •
GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
# 05 ~ 2017
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INHALT # 05 / Mai 2017
Wandern mit Spass
Erna Häfliger besucht mit ihren Enkelkindern Juri und Neva den Freiämter Sagenweg. Wir begleiten sie und zeigen zwanzig weitere schöne Themenwege in der ganzen Schweiz. (S.22)
Drahtesel mit Pfupf
Es gibt sie in allen Farben, Grössen und Formen. Aber welches E-Bike ist für Sie am besten? Eine Übersicht. (S.38)
Essen mit Enkeln
Grosi Ruth Frei bestimmt ab sofort wieder selbst, was auf den Tisch kommt. Sie merkt schnell: Das ist gar nicht so leicht. Zum Glück geht es anderen genau so. (S.32)
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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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KINDE tdeckt im RMU Seite 1 SEUM 0
Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis
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Seite 46
Hintergrund 3 4
Generationengespräch Grossvater Paul Lienhard (69) teilt seine Leidenschaft für Stokys mit seinen Enkelkindern. Sammelsurium Meine Grosseltern Autorin Klara Obermüller erinnert sich an die Herzenswärme ihrer Grosseltern.
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Sagenhaft unterwegs Auf dem Sagenweg im Freiamt entdecken die Kinder so einiges.
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Die schönsten Themenwege Themenwege motivieren auch Wandermuffel. Wir stellen die attraktivsten von ihnen vor.
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45 Anderswo: Mongolei Oma Navchaa nimmt ihre Enkelkinder gerne mit auf Reisen.
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Velofahren mit Strom Welches E-Bike ist das richtige? Wir stellen 15 verschiedene E-Bike-Modelle vor. GrossmütterRevolution Wenn der Enkelsohn in die Abklärungsmaschinerie gerät.
Meine Enkel – meine Kinder Das wird nie in der MutterTochter-Kolumne stehen.
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Service 54
Rituale sind wichtig Susanne Stöcklin-Meier sagt, weshalb Rituale so wichtig sind und gibt alltagstaugliche Tipps.
Aus der Praxis Katharina Ley berät ein Grosi, deren Enkel langsam gross wird, Hausarzt Edy Riesen schreibt übers Trampolinspringen.
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Kochen mit Lust und Frust Kochen ohne Rücksicht auf kindliche Sonderwünsche: ein Versuch mit Kompromissen.
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Leserbriefe
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Unterwegs Ausflüge nach Solothurn und zum Zauberwasser in Grächen
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Basteln Nagelbrettspiel
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Baby Ein Tweed-Jäckli und eine neue Babyinternetseite für Bern
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Rezept Teuflisch gute Knöpfli
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Spiele Ein altes Zürcher Kreisspiel und das gute alte Schnurtelefon
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Vorlesegeschichte
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Wettbewerb Gewinnen Sie einen Gutschein (1000 Fr.) für Ferien im Südtirol. Apps Buchtipps Rätsel Cartoon Impressum & Vorschau Schlusswort
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Foto: Tom Oswald
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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH
Jonathan Paul
&
Giada Dylan
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Giada (13), Jonathan (12) und Dylan (7) bauen bei ihrem Grossvater Paul Lienhard (69) in Rüti ZH Autos, Baukräne und andere Maschinen mit Stokys. Nonno Paul unterstützt seine Enkel, wenn sie etwas brauchen oder nicht weiterkommen.
drei Jahre lange geben wird. Man hat sich zum Glück getäuscht, aber es hat sich schon viel geändert. Früher hatte Stokys einmal 30 Mitarbeiter, heute sind es noch drei.
Dylan: Nonno Paul, ich kann die Schraube nicht anziehen! Nonno Paul: Versuch es nochmals. Genau so, gut! Jetzt geht es. Manchmal braucht es einfach etwas Geduld.
Paul: Ich habe ein gutes Gefühl. Eben hat eine Crowdfunding-Aktion weit mehr als 100 000 Franken zusammengebracht, damit Stokys eine digitale Plattform aufbauen kann, und ich sehe, dass sehr viele Berufsschullehrer heute in der Klasse wieder mit Stokys arbeiten.
Giada: Das stimmt. Mir gefällt es, etwas zusammenzubauen, es ist gar nicht so schwierig. Nur mit den ganz kleinen Teilen habe ich etwas Mühe. Paul: Das geht auch mir manchmal so. Ich habe schon ab und zu eine halbe Stunde lang versucht, eine kleine Mutter an einem Ort anzuschrauben, den man fast nicht erreichen kann. Jonathan: Nonno, hast du als Kind auch schon mit Stokys gespielt? Paul: Mit Meccano, was fast dasselbe ist. Ich habe als Bub sieben Jahre in Indien gelebt, wo mein Vater als Gewerbeschullehrer arbeitete. Ich hatte fast keine Spielsachen, aber der Nachbarsbub hatte Meccano, und damit waren wir jeden Tag stundenlang beschäftigt. Giada: Was ist der Unterschied zwischen Meccano und Stokys? Paul: Meccano stammt aus England und ist über 100 Jahre alt, Stokys ist eine Schweizer Erfindung. Während des Zweiten Weltkriegs durfte Metall nicht
für die Spielzeugherstellung verwendet werden. Giada: Weshalb nicht? Paul: Die Regierungen hatten beschlossen, dass man alles Metall zum Waffenbauen brauchen musste. Meccano und Märklin, das deutsche Pendant, konnten nicht mehr produzieren. Die Schweizer haben auf diese Lücke reagiert und Bausätze aus Aluminium produziert, mit grossem Erfolg. Dylan: Wie lange hattest du eigentlich an deinem Eiffelturm? Paul: Das war eine rechte Fleissarbeit. Er ist 2,20 Meter hoch und besteht aus 10 000 Teilen. Ich habe über vier Monate daran gearbeitet. Giada: Du baust so viel! Dein ganzer Keller ist voll Sachen. Paul: Das stimmt. Zuletzt habe ich für die Stokys-Ausstellung, die im Technorama stattfand, eine Tinguely-Maschine und eine Reklametafel gebaut. Es kamen sehr viele Leute, um sich alles anzuschauen. Das hat mich gefreut: Stokys ist wieder beliebt. Jonathan: War das einmal anders? Paul: 2001 gab es eine Studie, die sagte, dass es die Firma höchstens noch # 05 ~ 2017
Jonathan: Glaubst du, Stokys wird es noch lange geben?
Giada: Weshalb? Paul: Metallbausätze sind mehr als bloss ein Spielzeug. Man lernt sehr viel über Technik und Mechanik. Heute werden mit den Bauteilen auch Roboter gebaut. Dylan: So cool! Ich will auch einen Roboter bauen. Paul: Das glaube ich. Du hast ja gerade kürzlich etwas Praktisches gebaut: eine fahrbare Handy-Aufladestation. ~GG
Mehr Infos über Stokys: www.stokys.ch
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~ Die Frage ~
MAX LÄSSER, WIE WAR DAS EIGENTLICH AM ROLLING-STONES-KONZERT VOR 50 JAHREN? Am 14. April 1967 traten die Rolling Stones im Zürcher Hallenstadion auf. Um das Konzert ranken sich viele Legenden: So hätten die Besucher die Klappstühle kaputt geschlagen. Der bekannte Gitarrist Max Lässer war damals dabei. «Ich erinnere mich nicht besonders gut an das Stones-Konzert, um ehrlich zu sein. Dafür ist es einfach zu lange her, und das Konzert war zu wenig gut. Ich war damals 17 Jahre alt und hängte meistens zusammen mit meinen Freunden an der Riviera rum, wie wir das Limmatufer zwischen Quaibrücke und Höhe Hechtplatz nannten. Es war eine bunte Szene, ein Vorbote der Hippie-Bewegung. Die Riviera war das Einzige, was wir Jungen damals hatten. Es gab sonst einfach nichts in der Stadt. In diese Zeit hinein kam das Rolling-Stones-Konzert. So etwas Grosses hatte es in der Schweiz noch nie gegeben, man sprach von einem Monsterkonzert. Als die Stones die Bühne betraten, hörte man sie kaum. Die Zuschauer kreischten, und die Anlage war sehr bescheiden. Jeder kleine Musikclub ist heute tausendmal besser ausgerüstet. So in etwa erkannte man die Lieder, aber die Musik hörte man nicht. Auch deshalb machte das Konzert keinen bleibenden Eindruck auf mich. Es stimmt auch nicht, dass wir die Stühle zusammengeschlagen haben. Die Organisatoren hatten Klappstühle in das Hallenstadion gestellt, aber wer will bei einem Rockkonzert schon sitzen? Wir klappten die
Stühle einfach zusammen und warfen sie auf einen Haufen, um Platz zu haben. Vielleicht gingen dabei einige kaputt, aber viel mehr passierte nicht. Trotzdem war das Konzert wichtig. 10 000 Menschen waren da, und die Stones waren nicht die Beatles, an denen fast alle Freude hatten, sondern eine Band, an der sich das Establishment so richtig störte. Dass so viele Leute kamen, war ein starkes Zeichen. Ich fühlte mich damals sehr wohl in meinem Umfeld. Wir konnten Erfahrungen machen, ohne immer strampeln zu müssen wie die heutigen Jungen. Wer einen Job suchte, fand am nächsten Tag einen, so gut ging es der Wirtschaft. Und: Es war uns langweilig. Es lief nichts – ausser du hast etwas organisiert. Das gab uns Kraft. Denn was wir gemacht haben, haben wir auch wirklich machen wollen. Heute kann man einfach jeden Abend aus unzähligen Möglichkeiten etwas auswählen, ohne sich viel Gedanken zu machen, was einem wirklich am Herzen liegt. Mir und meinen Kollegen war Musik wichtig, nicht Politik. Irgendwann habe ich gemerkt, dass Musik Machen mein Weg sein könnte, und dann bin ich ihn gegangen. Ob das viel Mut gebraucht hat? Eigentlich nicht. Ich war nie ein besonders mutiger Mensch. Aber in diesem Umfeld was es für mich wie natürlich, diesen Weg zu gehen. Nicht wegen dem Stones-Konzert, sondern wegen der Aufbruchsstimmung, die damals herrschte.»
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Kindermund ~
«DER TANZ-APFE» Mein Enkel Edwin betrachtet nachdenklich einen Tannzapfen. Dann fragt er: «Wenn tuet er de tanze, dr Tanz-Apfe?» CHRISTINE REUTIMANN, ITTIGEN
~ Kindervers ~
RÖSSLI, RÖSSLI, RÖSSLI BSCHLA, WI MENGS NEGELI MUESS I HA? 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, JETZ ISCHS GMACHT. (Beim Anziehen der Schuhe)
Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank.
Gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier.
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Lässt Herzen höher schlagen.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Im K in von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
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~ Zitat ~
«ALS STOLZE GROSSMUTTER MÖCHTE ICH EINE INTENSIVE BEZIEHUNG ZU MEINEN ENKELKINDERN PFLEGEN.» Lynette Federer, die Mutter von Roger Federer, erklärt im Interview mit der «Aargauer Zeitung», weshalb sie ihrem Sohn immer noch regelmässig hinterherreist. Aus anderen Gründen als früher, wie sie sagt. Heute stehen die Enkel im Vordergrund: Eine intensive Beziehung zu ihnen kann Lynette Federer nur pflegen, wenn sie die Kinder auf der Tour besucht.
~ Trennungen ~
KIND ERST REICHE Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch
Symbol einer neuen Epoche
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ls Berta Benz 1888 zur ersten Automobilfahrt der Geschichte aufbrach, musste sie das Benzin noch in der Apotheke kaufen. Das blieb so bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Erst in den Fünfzigerjahren entstanden überall Tankstellen und hielten, wie man sieht, auch Einzug ins Kinderzimmer. ERSTE ELEKTROTANKSTELLE Auch wenn Shell draufsteht, so wurde diese Spielzeugtankstelle natürlich nicht mit Benzin, sondern mit einer elektrischen Batterie betrieben, mit welcher der elegante Studebaker aufgetankt wurde. Damals hätte wohl niemand geglaubt, dass auch einmal Elektroautos durch unsere Strassen kurven würden. NEUER BERUF: TANKWART Wer in den Füngzigerjahren ein Auto besass, führte es voller Stolz spazieren und wurde an der Tankstelle von einem Mann im Overall und mit Schirmmütze bedient. Der Tankwart hatte während seiner dreijährigen Ausbildung gelernt, Wagen und Lenker voller Hingabe zu umsorgen. Ein Ritual, das mit der Einführung des Selbsttankens verschwunden ist. In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~
~ Im Netz ~
«MIMA»
Als mir meine Tochter sagte, dass sie unser erstes Enkelkind erwartet, freute ich mich sehr. Zugleich dachte ich mir: Ich will kein Grosi, keine Grosmutter oder Oma werden! So sagte ich ihr, dass ich mir meinen Namen selber aussuchen will. Ihre Antwort war: «Das habe ich mir schon gedacht.» Längere Zeit suchte ich über Google, bis ich meinen Namen fand. Ich behielt ihn noch eine Weile geheim, um mir sicher zu sein, dass er wirklich passt. So heisse ich heute Mima. Wenn mich meine inzwischen zwei Enkel so ansprechen, klingt das wie Musik in meinen Ohren. SUSANNE ANLIKER
Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Wir freuen uns über Einsendungen an redaktion@grosseltern- magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
BLÄTTERN FÜR DEN APPETIT Jeweils pünktlich am Erscheinungsdatum des neusten Grosseltern-Magazins blättern wir durch die druckfrische Ausgabe, filmen das Ganze und stellen es auf unsere Facebookseite und auf Youtube. Bereits 28 Kurzfilme sind entstanden. Wir möchten so allen einen Einblick in unser Magazin gewähren und hoffen, dass vielleicht der eine oder die andere Lust auf mehr bekommt. Denn richtig lesen kann man das Grosseltern-Magazin nur, wenn man selbst darin blättert. Übrigens werden die Filme fleissig angeschaut, die letzte Ausgabe erreichte auf Facebook fast 3000 Personen. ~MB facebook.com/grosselternmagazin
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
12 ~ Jugendsprache ~
KD, LY Die Jungen kommunizieren heute viel über WhatsApp, Facebook oder andere Plattformen. Doch wer ihre Nachrichten liest, versteht fast nichts, denn sie sind gespickt mit Abkürzungen. Wenn Sie selbst mit Ihren Enkelkindern chatten, können Sie sie mit folgenden geläufigen Abkürzungen beeindrucken, die uns Aline Steiger, 13, verraten hat. kd ~ keis Ding
dh ~ das heisst?
kp ~ keis Problem
pls ~ please, bitte
np ~ no problem
thx ~ thanks, danke
ka ~ kei Ahnig
lol ~ laughing out loud
idc ~ I don’t care
ly ~ love you, liebe dich
idk ~ I don’t know
lyt ~ love you too
k ~ okay
sry ~ sorry
pb ~ Profilbild
~ Aufgefallen ~
TATTOO FÜR DIE ENKELINNEN «Rinderknecht hat das coolste Grosi der Schweiz» titelte der «Blick am Abend» kürzlich. Der Grund: Leni Rinderknecht, die 83-jährige Grossmutter von Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht, liess sich ein Tattoo am linken Mittelfinger stechen, was die berühmte Enkelin voller Stolz filmte und auch gleich online postete. Jetzt trägt ihr Grosi dasselbe Tattoo wie all ihre Enkelinnen. ~MB
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# 05 ~ 2017
«Sie wachten über mich wie Raubtiere über ihr Junges»
Foto : Viviane Schwizer
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
Die Autorin Klara Obermüller erinnert sich gerne an die Herzenswärme ihres Grossvaters und ihrer Grossmutter. Die beiden boten ihr einen Hort der Sicherheit und Zuflucht. KLARA OBERMÜLLER Klara Obermüller, 77, arbeitete unter anderem im Feuilleton der NZZ, der «Weltwoche» und der FAZ sowie bei der Zeitschrift «du». Sie war Mitglied des Literarischen Quartetts und Moderatorin der Sendung Sternstunde Philosophie. Heute ist sie als freie Publizistin, Moderatorin und Referentin tätig.
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ie waren der unangefochtene Mittelpunkt unseres Haushalts: mein Grossvater und meine Grossmutter, die Eltern meiner Mutter. Er herrschte über den Garten, sie über die Küche, und beide wachten sie über mich wie ein Raubtierpaar über sein Junges. In ihrem gesetzten Auftreten – er meist mit Weste und goldener Taschenuhr, sie stets dunkel gekleidet, das Haar zum Dutt hochgesteckt – wirkten sie wie Überlebende aus einer anderen Zeit. Für mich als Kind waren sie ein Hort, der Sicherheit und Zuflucht bot. Meine Grossmutter blieb es, nachdem mein Grossvater früh gestorben war, bis zu meinem 20. Altersjahr. Sie war da, wenn ich Ärger in der Schule hatte. Sie war da, wenn ich mich mit meiner Mutter zankte. Wenn ich erkältet war, gab sie mir Tee mit Zitrone zu trinken. Wenn mich etwas belastete, wusste sie es, bevor ich darüber reden konnte. Sie habe den sechsten Sinn, hiess es in der Familie. Ob es stimmte, weiss ich nicht. Ich erinnere mich nur, dass ich mich durchschaut fühlte, wenn sie mich aus ihren dunklen Augen musterte.
Meine Grosseltern hatten nach der Pensionierung meines Grossvaters ihren Haushalt in Bern aufgegeben und waren noch vor meiner Geburt zu meinen Eltern nach Zürich gezogen. Sie bewohnten ihr eigenes Zimmer und brachten so interessante
Aus dem Familienalbum: Klara Obermüller und ihre Grosseltern mütterlicherseits.
Dinge mit wie «Meyers Konversationslexikon» in zwölf Bänden oder in Leder gebundene Jahrgänge der «Gartenlaube», anhand derer ich mir mein frühestes Wissen über die menschliche Anatomie und die Geheimnisse der Liebe aneignete. Was die Dauerpräsenz von Vater und Mutter für meine jungen Eltern bedeutete, # 05 ~ 2017
vermag ich nicht zu sagen. Mir brachte ihre Anwesenheit ein Mehr an Fürsorge und Aufmerksamkeit ein, das ich sehr genoss. Erst als mein Grossvater in den letzten Jahren seines Lebens dement geworden war, wurden die Rollen getauscht, und ich hatte fortan aufzupassen, dass er sich auf seinen Spaziergängen nicht verirrte. Ich habe von meinen Grosseltern viel mitbekommen, weil ich ihnen schon als kleines Kind überall zur Hand gehen durfte. Meinem Grossvater half ich im Garten beim Jäten und lernte so spielend zwischen Unkraut und Nutzpflanzen unterscheiden. Meiner Grossmutter assistierte ich in Küche und Haushalt. Sie liess mich auf meinem mit Metatabletten betriebenen Spielzeugherd ihre Gerichte nachkochen. Sie zeigte mir auf ihrer handbetriebenen Nähmaschine, wie man Puppenkleider näht. Und noch bevor ich in die erste Klasse kam, brachte sie mir auf einer alten Schiefertafel das Alphabet bei. Als sie 14 Jahre nach ihrem Mann nach langer Krankheit starb, ging auch meine Kindheit schlagartig zu Ende. •
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Planen statt besuchen
~ Was wir mit den Enkeln machen ~
GROSI-KAMPFJET
Unser 4-jähriger Enkel Lucio war ein paar Tage bei uns zu Besuch. Er ist ein äusserst neugieriger, aufgeweckter und fantasievoller Bub. Wir wohnen ganz in der Nähe des Flugplatzes Buochs/Ennetbürgen NW. Da starten und landen immer wieder Flugzeuge der Pilatus-Flugzeugwerke, aber auch Privatjets und Militärflugzeuge. Lucio bestaunt die Ab- und Anflüge jedes Mal und muss alles genau wissen. Morgens nach dem Aufstehen spielen wir jeweils zuerst eine Runde. Einmal sind wir Bären in der Höhle, dann fliegen wir mit der Raumfähre zum Planeten Bonbon, wo es nur Süsses gibt, und nun musste Grosi als Flugzeug herhalten. Wenigstens durfte ich auf zwei Kissen liegen, das war mein Fahrgestell, unter die Arme wurden zwei Nackenrollen montiert, das waren die Düsenantriebe! Gepäck kam hinten drauf, und der Pilot startete. Sein Kommentar: «Grosi, du bist jetzt ein Kampfjet und vertreibst jedes fremde Flugzeug!» Vor Lachen musste ich eine Notlandung hinlegen. Mit 70 bin ich noch ein Kampfjet! Diese kindliche Fantasie ist einfach herrlich. Wie sicher alle Grosseltern freuen wir uns an unserem Enkel. MARLIS IMHOF, ENNETBÜRGEN Haben auch Sie etwas mit Ihren oder für Ihre Enkelkinder(n) gemacht? Oder haben Ihre Enkelkinder Sie mit etwas Tollem überrascht? Schicken Sie uns bitte Text mit Fotos an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an GrosselternMagazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!
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ch hatte einen Velounfall und humple seither. Meine Enkelkinder und ich können deshalb nur planen, in welches Museum wir als Nächstes gehen wollen. Die familienfreundliche «Museumslupe» bietet einen guten Überblick. Wir konsultieren als Erstes die Landkarte auf dieser Website. Die Enkelinnen Lioba und Felia sind sich sofort einig, dass sie zum von uns aus am weitesten entfernten Ort wollen. Das ist Genf. Die Museen, die dort vorgestellt werden, überzeugen uns aber nicht. Der andere weit entfernte Ort ist Bergün mit dem Albula-Bahnmuseum. Au ja, das ist ganz toll, jubeln Lioba und ich (weil ich weiss, dass es dort ein schönes Hotel gibt…). Da fängt Felia zu weinen an – sie will zum gelben Punkt, den wir zuerst angeschaut haben! Also gut, in Genf wird es schon noch andere Museen geben. Planen wir halt zwei Mal «Museum-mit-Übernachten». Und weil wir schon am Planen sind, suchen wir ein paar «ein-Nachmittag-reicht-Museen». Wir finden das KKLB (Kunst- und Kultur im Landessender Beromünster), das Sauriermuseum in Aathal (da kommt auch der Nachbarsjunge mit), das Naturmuseum Winterthur (wir wollen in den Fuchsbau!) und das Historische Museum Luzern (Kinder-Theatertouren von echten Schauspielern durch die Sammlung). Wir sind sehr gespannt auf die nächsten Monate! •
www.museumslupe.ch; www.bahnmuseum-albula.ch; www.kklb.ch (nur an Sonntagen um 14 Uhr mit öffentlicher Führung zugänglich); www.sauriermuseum.ch; www.stadt.winterthur.ch/naturmuseum; www.historischesmuseum.lu.ch Eli Wilhelm, 56, testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
~ Elternsprüche ~
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~ Kindermund ~
«WENN DU NICHT SCHWIMMEN KANNST, DANN LIEGT ES NATÜRLICH AN DER BADEHOSE.»
«DE ANDER TEIL VOM MOND» Auf der Heimreise im Zug wird es schon langsam dunkel. Der Halbmond begleitet uns. Unser zweieinhalbjähriger Enkel Maurice ist ganz fasziniert und fragt: «Wo esch de ander Teil vom Mond?» EDITH BUCHER, UETIKON AM SEE
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Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.
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gegen Masern und Keuchhusten
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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GLAUBE NICHT ALLES ~ Studie ~
GROSSZÜGIGE GROSSELTERN IM NACHBARLAND Pro Jahr unterstützen österreichische Grosseltern ihre Kinder und Enkelkinder mit 3,18 Milliarden Euro. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie. 70 Prozent der Grosseltern sagen, dass sie ihren Nachkommen finanziell unter die Arme greifen. Pro Enkel beträgt der Beitrag durchschnittlich 1200 Euro im Jahr. Auch bei der Betreuung der Kinder sind die österreichischen Grosseltern sehr engagiert: Drei Viertel von ihnen hüten ihre Enkel regelmässig. Die Studie zeigt auch, dass das Verhältnis zwischen Jung und Alt in Österreich sehr gut ist. Tausend Österreicher ab 16 Jahren sprachen der jeweils anderen Generation in persönlich geführten Interviews ihre Wertschätzung aus: Die Jungen nennen die ältere Generation «besonnen und erfahren» und sprechen ihr eine hohe Vorbildfunktion zu. Die ältere Generation wiederum hält die Jungen für innovativ, aber auch für hektisch und freizeitorientiert. Diese Kategorien decken sich auch ganz gut mit der Selbsteinschätzung der jeweiligen Gruppe. Sowohl die Jungen als auch die Älteren finden, dass es zwischen den Generationen in Österreich gerecht zugeht. Beide Gruppen wünschen sich sogar mehr Kontakt. Für die Schweiz sollen ebenfalls bald neue Zahlen zu den Leistungen der Grosseltern vorliegen. Der Bund ist im Moment daran, die entsprechenden Daten zu erheben. Die Ergebnisse sollen im Herbst veröffentlicht werden. ~GG
Liebes Anneli Nun bist du gross geworden und misst schon 118 cm. Du wirst noch viel grösser werden, ist doch dein Mami 167 cm und dein Papi 171 cm gross. In der Mitte wirst du landen, und mit 169 cm kannst du dann die Guetzlidose im oberen Gestell selber herunterholen. Iss nicht zu viel davon, denn sonst wirst du dick und fett, und es reicht, wenn das dein Grosspapi schon ist. Ich hörte, dass du Blumenfrau werden willst. Ein schöner Beruf, aber denke dran, die Dornen stechen, und die alten Blumen stinken. Das ist mit den Menschen oftmals nicht anders. Pass vor allem auf die Menschen auf, die «Dornen» haben. Diese Menschen sehen aus wie Rosen, aber wenn man ihnen zu nahe kommt, stechen sie zu. Das tut weh. Menschen sind allgemein unberechenbar, und du machst es gut, wenn du das Gute von den Menschen behältst und das Schlechte nicht beachtest. Ich hörte, du hättest auch einen Schulschatz, den Köbeli. Der Köbeli scheint mir ein anständiger Bub zu sein, aber auch er ist letztlich nur ein Mann! Was das heisst? Männer tragen Frauen auf den Händen, bis sie sie fallen lassen. Du musst schauen, dass ein Mann dich nicht fallen lässt, sondern dass du vorher abspringst. Anneli, deine Mutter sagte mir, dass du gerne eine Prinzessin wärst. Auch das ist gut so, und wenn du dann gross bist, merkst du, dass fast alle Frauen gerne Prinzessinnen wären, aber die meisten geben das nicht zu, und einige laufen herum wie Vogelscheuchen, das heisst, sie tragen die Haare so, als ob man am Morgen einen Haarfön in die Haare geworfen hätte. – Du bist anders! Schönes Haar ist eine Zierde, und die Männer lieben schönes Haar. Glaube nicht alles, was du hörst, denn einige Leute leben nach dem Spruch: Wenn sie den Mund aufmachen, lügen sie, und wenn sie den Mund zumachen, haben sie gelogen. Danke dem lieben Gott jeden Tag, dass es uns sehr gut geht, und es wird dir weiterhin gut gehen. In Liebe, Dein nicht immer ernst zu nehmender Grosspapa
Dieser Brief stammt aus dem Buch «LebensWert – Grosseltern schreiben ihren Enkeln Briefe». Es enthält 34 Briefe von Grossmüttern und Grossvätern, in denen diese ihren Enkelkindern schreiben, was ihnen im Leben wertvoll wurde. Das Buch entstand aus einer Idee der Frauengemeinschaft der Pfarrei St. Johannes in Weinfelden. Es kann zum Selbstkostenpreis von 15 Franken (inkl. Porto) bezogen werden bei der Katholischen Kirchgemeinde Weinfelden, Freiestr. 13, 8570 Weinfelden.
# 05 ~ 2017
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ULAN BATOR
Navchaa Myagmarjav (2.v.r.) bei einem Ausflug mit ihrer Tochter Tsolmon und ihren Enkelinnen Enkhnaran und Enkh-Uchral.
Mongolische Familienrituale Navchaa Myagmarjav führt ein Reisebüro in Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Wann immer es die Zeit zulässt, verbringt die 59-Jährige Zeit mit ihren beiden Enkelinnen. Einmal im Jahr nimmt sie sie mit auf Reisen. von GEORG GINDELY (Text)
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ndlich!, dachte Navchaa Myagmarjav, als ihre Tochter ihr sagte, dass sie Grossmutter werden würde. Die damals 52 Jahre alte Navchaa hatte sich schon viel früher ein Enkelkind gewünscht. Grossmutter zu sein, das ist in der Mongolei eine Ehre. Navchaa konnte die Geburt kaum erwarten. Zusammen mit ihrem damals bereits schwer kranken Mann bereitete sie alles Wichtige vor. Unter anderem kauften sie ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn eine Wohnung. Dann hatte das Warten ein
Ende, und Navchaas Enkeltochter Enkhnaran kam auf die Welt. Die grösste Freude für Navchaa war, dass ihr Mann sein Enkelkind noch sehen und auf den Schoss nehmen konnte. Einen Monat nach der Geburt der Enkeltochter starb er. Heute ist Navchaa 59 Jahre alt. Enkhnaran (ewige Sonne) ist sieben und geht zur Schule. Ihre kleine Schwester Enkh-Uchral (ewiges Treffen) ist vier und im Kindergarten. Beide Kinder nennen ihre Grossmutter Oma, was typisch ist für die Mongolei. Grossväter werden meist Opa genannt. # 05 ~ 2017
Oma Navchaa kann ihre Enkelkinder nicht regelmässig hüten, wie das viele andere Grosseltern in der Mongolei tun: Sie steckt noch mitten im Arbeitsleben und führt das Reiseunternehmen weiter, das sie zusammen mit ihrem Mann gegründet hat. Ihre beiden Enkelkinder hütet sie an zwei bis drei Wochenenden im Monat und manchmal am Abend. Dann unterhält sie sich mit ihnen, fragt sie, was sie in der Schule und im Kindergarten gelernt haben, versucht ihnen etwas beizubringen und kocht ihnen ihre Lieblingsgerichte. «Wenn ich mit meinen Enkelinnen zusammen bin, kann ich von allem abschalten, insbesondere von der Arbeit», sagt Navchaa. «Die beiden machen mir nur Freude, selbst dann, wenn sie streiten oder schreien.» EIN BESONDERER HAARSCHNITT Besonders im Gedächtnis geblieben sind Navchaa die traditionellen Ritualfeiern für die Kinder. Drei bis sieben Tage nach der Geburt findet das Waschritual statt, während dem das Kind auch seinen Namen bekommt. Gefeiert wird im engsten Familienkreis. Die Frau, die das Kind entbunden hat, wird als Ehrengast eingeladen. Sie schenkt dem Kind eine Windel mit drei Schnüren und wäscht das Kind zuerst mit Stutenmilch, dann mit Joghurtwasser und zum Schluss mit Wacholderwasser. Anschliessend wird das Kind gewickelt und bekommt seinen Namen. Das Haarschnittritual ist ebenfalls sehr wichtig. Es findet bei Mädchen im ersten oder dritten Lebensjahr statt, bei Jungen im zweiten oder im vierten Jahr. Der älteste männliche Verwandte hat die Ehre,
~ Magazin ~ ANDERSWO
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mit dem Haareschneiden zu beginnen. Mit einer Schere, an die ein Khadag, ein blaues Seidentuch, gebunden ist, schneidet er eine Strähne vom Kopf des Kindes. Dazu wünscht er dem Kind alles Gute und überreicht ihm ein Geschenk. Danach geht das Kind in Richtung der Sonne zu den anderen Gästen, die ihm ebenfalls eine Locke abschneiden, gute Wünsche mitgeben und ein Geschenk überreichen. Die geschnittenen Haare werden im blauen Seidenschal aufbewahrt.
Mongolei – auf den Spuren des Dschingis Khans
DIE BESTE MASSAGE DER WELT
Fläche: 1 564 116 km² Einwohner: 3 Millionen Bevölkerungsdichte: 1,9 Einwohner pro km². Die Mongolei ist der am dünnsten bevölkerte Staat der Welt. Das Land ist aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit und seines Klimas kaum für Ackerbau geeignet, weshalb hauptsächlich nomadische Viehwirtschaft betrieben wird. Die Nomaden leben meist in Jurten. Währung: Tögrög Sport: Drei Sportarten sind in der Mongolei besonders beliebt: Ringen, Reiten und Bogenschiessen. Nationalgetränk: Airag. Das ist vergorene Stutenmilch. Grosseltern: Grosseltern haben in der Mongolei eine wichtige Stellung. Traditionellerweise leben sie mit ihrem jüngsten Kind und dessen Familie zusammen. Die grösseren Kinder ziehen aus, wenn sie Familien gründen, wohnen aber meist in der Nähe. Laut einer ungeschriebenen Regel hüten Grosseltern ihre Enkelkinder und unterstützen ihre Kinder finanziell.
ihren Schmerz nicht verbergen. Die Kleine fühlte sich schuldig und kam nach einer Weile zu ihrer Grossmutter, um ihr eine Fussmassage anzubieten. Nachdem Navchaa ihrer Enkelin gesagt hatte, dass ihre Massage die Schmerzen vertrieben habe, fragte Enkhnee, ob Oma noch an einem anderen Ort Schmerzen habe, sie würde sie gerne weiter massieren. «Das hat mich so gefreut!», sagt Navchaa. MIT DEN ENKELINNEN AUF REISEN Sie will alles Denkbare tun, um ihren Enkelinnen eine gute Zukunft zu ermöglichen. Navchaa bezahlt ihnen den privaten Kindergarten und die Privatschule, weil diese laut der Grossmutter besser sind als die staatlichen Einrichtungen und die Eltern sich die Kosten noch nicht leisten können. Navchaas grösster Wunsch ist, dass ihre Enkelinnen einmal ihr Unternehmen weiterführen werden. Bereits heute nimmt sie beide einmal im Jahr mit auf eine Reise ins Ausland. Das hat auch mit einem mongolischen Sprichwort zu tun, dem Navchaa nachlebt. Es heisst: «Es ist besser, sich einmal zu sehen als sich hundert Mal zu hören.» •
Privatreise: Buddhismus und mongolische Steppe Mit der Transsibirischen Eisenbahn in die Mongolei. Buddhistische Klöster, klare Seen und Übernachtungen in Jurten in atemberaubender Landschaft. Anzeige
MONGOLEI Hauptstadt: Ulan Bator
Etwas ist Oma Navchaa neben den Ritualen ebenfalls in bester Erinnerung. Nachdem sie ihren Fuss hatte operieren lassen müssen, trat ihre Enkelin Enkhnee aus Versehen darauf, und die Oma konnte
Die Freiheit der Nomaden entdecken....
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Globotrain, Neuengasse 30, 3001 Bern Tel. 031 313 00 03 info@globotrain.ch www.globotrain.ch/dschingiskhan
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Inkl. Dossi er
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ERZIEHU NG HEU TE ab
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MAGAZIN
Seite 50
Grosseltern
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Das Magazin
Abenteuer Schlafen als im Silo: bis zum Zimmer Vom Fasshotel (S.40) Übernachtungsorte 12 besondere
über das Leben
mit Enkelkindern
SVP-Ehepaar
es Fehr über gemeinsam Hans und Ursula (S. 34) en und Politik Hüten, Kinderkripp
Fotos und Küsse
r den und Enkelkinde Wie Grosseltern (S. 22) gefeiert haben Grosselterntag
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Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50
Die Meinung der Leserinnen und Leser
«GENAU INS HERZ GETROFFEN » Zum Dossier «Das erste Jahr», Ausgabe 3/17
Vielen Dank für Ihre interessante Zeitschrift. So oft trifft sie genau ins Herz wie mit dem Artikel «Der kleine Prinz, was der erste Enkel alles auslöst». Ich habe ihn einer Freundin gezeigt, die gerade kürzlich ihr erstes Enkelkind begrüssen konnte. Sie hat die Zeitschrift sogleich auch gekauft. Für uns war es bei jedem Enkelkind wieder neu ein grosses Wunder und tiefes Glücksgefühl. Enkel sind Wirklichkeit gewordenes Prinzip Hoffnung. Christine Reutimann, Ittigen
«ICH FÜHLE MICH UNTERSTÜTZT UND VERSTANDEN» Ich lese das Grosseltern-Magazin jedes Mal mit grosser Begeisterung.
Ich schmunzle, ich lerne, ich bastle, profitiere von den Wander- und Ausflugsvorschlägen und fühle mich als Mémé unterstützt und verstanden: eine Superzeitschrift! Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und freue mich auf viel weiteres Lesevergnügen. Irma Djalti, Fribourg
«ALLERLIEBSTER FRÜHLINGSROCK» Zur Strickanleitung «So rockt der Frühling», Ausgabe 4/17
Der Frühlingsrock im neuen «Grosseltern» ist allerliebst! Leider fehlt die Altersangabe. Für welches Alter ist er denn gedacht? Für Einjährige? Zweijährige? Ich stricke einfach nicht gerne ins Blaue hinaus. Edith Schweizer, Schwellbrunn
«WUNDERVOLL» Es ist wundervoll, eine Grossmutter sein zu dürfen. Enkelkinder bedeuten für uns Grosseltern die Zukunft. Wir lieben sie bedingungslos, ohne sie gleichzeitig erziehen zu müssen. Sie halten uns jung und machen uns wieder neugierig auf die Welt, indem sie uns lehren, die Welt auch mal mit ihren Augen zu sehen. Im fortgeschrittenen Alter nochmals ein Kind aufwachsen zu sehen und in seinem Leben eine wichtige Rolle innehaben zu dürfen, ist ein Segen, für den ich sehr dankbar bin. Elke Hahn, via Facebook
KORRIGENDUM Zum Rezept «Cupcakes», Ausgabe 3/17
Im Rezept zu den Cupcakes ist uns bei der Mengenangabe leider ein Tippfehler unterlaufen. Statt wie von uns angegeben 7,5 dl Milch sollte man lediglich 0,75 dl Milch verwenden. Wir bedauern das Versehen. Das korrigierte Rezept finden Sie unter www.grosseltern-magazin.ch/rezept
Der Frühlingsrock ist für Kinder von 1½ bis zwei Jahren gedacht. Die Redaktion
Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.
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~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER
Wahrheit und Lüge
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ine Leserin hat mich kürzlich auf den Wahrheitsgehalt unserer Kolumne angesprochen. Mit gutem Gewissen darf ich behaupten, die Begebenheiten, die wir beschreiben, sind aus unserem Alltag. Aber von einer kleinen Ausnahme will ich heute erzählen. Als ich neulich eine Situation beschreiben wollte, haben meine Enkel entsetzt opponiert: «Das kannst du nicht schreiben, das stimmt ja so gar nicht!» Auch mein Einwand, es könnte eventuell so passiert sein, und in so einem Fall könne man doch etwas übertreiben, liessen sie nicht gelten, weil das ja gelogen sei! Gelogen? Das ist ja nun wirklich übertrieben, höchstens ein bisschen geflunkert, ein wenig zurechtgeschminkt – leicht dramatisiert – aber gelogen, nein. Sie blieben aber hartnäckig: «Du darfst das nicht schreiben, denn es ist so nicht passiert. Du sagst doch auch immer, dass lügen nicht gut ist». Ja, wenn ich das so gesagt habe. Könnte ich nochmals Kinder erziehen, würde ich versuchen, ihnen vermehrt aufzuzeigen, dass alles zwei Seiten hat: Gut und Böse, laut und leise, Lüge und Wahrheit. Aber zurück zur Flunkerkolumne, die ich also nicht schreiben darf. Das akzeptiere ich und gebe zu, so offensichtlich Wasser predigen und Wein trinken, geht eben nicht! Also werden Sie, liebe Leserinenen und Leser, nie erfahren, was ich zum Besten geben wollte. •
DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (65) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als Web-Publisher. Ihre älteste Enkelin ist bereits ein Teenager, das achte Enkelkind noch ein Säugling. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.
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eulich fragte mich eine Freundin: «Habt ihr wirklich so viele Probleme?» Ich muss sie wohl ziemlich verständnislos angeschaut haben, denn schnell fügte sie an: «Deine Mutter und du, meine ich. Wegen der Kolumne im Grosseltern-Magazin.» Probleme? Das sind doch keine Probleme, die wir hier öffentlich austragen. Das sind doch nur verschiedene Sichtweisen ein und derselben Begebenheit: Wenn meine Mutter mir aus Wohlwollen die Wohnung aufräumt, ich das aber als Angriff empfinde. Wenn meine Mutter – die gestandene Grossmutter! – sich vor dem ersten Hüten fürchtet und ich das nicht nachvollziehen kann. Wenn wir beide ein ungutes Gefühl haben, weil wir uns nur über die Kinder unterhalten und darob vergessen zu fragen, wie es dem anderen geht. Ein kurzes Gespräch – oder meinetwegen eine Kolumne – reichen doch aus, um zu erkennen: Alles hat zwei Seiten. Unterstützung und Bevormundung, Respekt und Angst, Anteilnahme und Abgrenzung. (Das hat mir meine Mutter schon von kleinauf beigebracht.) Aber klar, ich gebe es gerne und offen zu: Auch wir haben unsere Probleme. Die werden wir aber nicht hier in aller Öffentlichkeit austragen. Also werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, nie erfahren, welche Probleme wir haben. •
DIE TOCHTER Melanie Borter (37) hat drei Kinder, zwei Buben im Primarschulalter und eine Tochter im Kleinkindalter. Sie arbeitet in einem 50-Prozent-Pensum als Journalistin. Ihr Mann ist einen Tag zuhause, einen Tag werden die Kinder institutionell betreut und einen Tag von der Grossmutter gehütet.
Foto: Tibor Nad
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E Ein paar Früchte hat Erna Häfliger für den nachmittäglichen Ausflug mit ihren beiden Enkelkindern Neva (6) und Juri (4) eingepackt. Die drei wollen zum Freiämter Sagenweg. «Und etwas zum Trinken?», will Neva wissen. «Ja, auch etwas zum Trinken habe ich dabei», beruhigt Grosi Erna die Enkeltochter, die am liebsten schon jetzt mit dem Picknick beginnen möchte. Auch Juri ist ungeduldig: «Ist es weit?», will er bei der Bushaltestelle Hessel
Bereits ein paar Tage war es sonnig und warm, aber im Wald ist der Frühling noch nicht angekommen. Man kann nur erahnen, welches üppige Grün einen hier in ein paar Tagen erwarten wird. So aber können die Kinder die eigentlich etwas versteckten zwölf Skulpturen zu je einer Freiämter Sage wie mit Röntgenblick schon vom breiten Waldweg aus entdecken. Zum Beispiel den mehr als vier Meter langen Hexenbesen mit
in Waltenschwil noch vor Abmarsch wissen. Es war wohl die richtige Entscheidung, den Sagenweg von dieser Bushaltestelle aus in Angriff zu nehmen. Denn wären die drei bei der Bahnhaltestelle «Erdmannlistein» losgegangen, hätten sie bis zum Teilstück Sagenweg gute 20 Minuten auf dem Freiämterweg durch den Wald wandern müssen. So aber sehen die Kinder bereits nach zehn Minuten die erste Attraktion: «Ein Reh!» Eigentlich sind es aus Asien eingeführte Sika- und Damhirsche, die im privaten Tierpark der Erbengemeinschaft Isler hinter Gittern weiden. Das ist den Kindern aber egal, viel wichtiger ist es herauszufinden, welche Gräser die Tiere besonders gerne fressen. «Versucht es mal mit Chrottepösche» (Löwenzahn), rät Grosi Erna. Tatsächlich, immer mehr Tiere kommen an den Zaun. Es wird hektisch, zumal Neva versucht, die einzelnen Gräser gerecht unter den Tieren aufzuteilen. «Nein, du hast schon gehabt!», ruft sie empört und etwas wütend dem gierigsten Sikahirsch zu. Das ist die Gelegenheit, die Kinder vom Zaun weg und in den Wald zu führen. Denn jetzt beginnt der Sagenweg.
seinen aufgehängten Schaukelsitzen, den Neva sofort ausprobieren möchte. Derweil versucht Juri in den übergrossen Hexentopf aus Holz zu klettern. Die Tafel mit der Sage der Waltenschwiler Hexe beachten die Kinder gar nicht. Das macht aber auch nichts. Grosi Erna hat nämlich die App zum Freiämter Sagenweg bereits beim Waldeingang auf ihr Smartphone geladen. Darauf werden alle zwölf Sagen in Freiämter Mundart und in Englisch erzählt. Neva und Juri können sich also austoben und die Sage dann hören, wenn sie eine Pause einlegen möchten. Doch von Pause kann jetzt noch nicht die Rede sein. Die Kinder eilen von Attraktion zu Attraktion. Mal sind es Steinstelen, aus denen man Klänge locken kann, mal übergrosse Kegel, die einen Trampelpfad säumen. Oder dann zwei riesengrosse Stiefel aus Eichenholz, die über einem freistehenden Tor hängen und die man von unten betrachten kann. Der Zwerg von Muri hat es den dreien besonders angetan, denn der steht vor einem grossen gebogenen Spiegel, der ein verzerrtes Abbild der Betrachter abgibt. «Schau mal, wie ich aussehe», sagt Juri lachend. ~
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Neva und Juri hรถren die Sage vom Teufel auf der Iseburg. Was wohl im Hexenkessel der Waltenschwiler Hexe ist? (Bild links) # 05 ~ 2017
~ Hintergrund ~ WANDERN
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«Ich habe Hunger», sagt Neva schliesslich. Ja, es ist Zeit für ein Picknick, findet auch Grosi Erna. Sie vermutet beim nahegelegenen kleinen See Cholmoos ein schönes Plätzchen. Der kleine Abstecher lohnt sich: märchenhaft mutet der See an, vier Wildgänse, die schwimmend und schnatternd um etwas streiten, machen das Bild perfekt. Nach einer kleinen Stärkung – auch die Wildgänse bekommen etwas ab – gehen die drei den Weg zurück zum Sagenweg. Neva findet einen Stock, der sie an
nochmals hören. Am liebsten würden sie jetzt alle zwölf Sagen hören. «Ja, das wäre bestimmt auch sehr interessant», sagt Erna, gibt aber zu bedenken, dass das zu lange dauern würde. Das Versprechen, lieber noch etwas Zeit mit den Sika- und Damhirschen am Ende des Sagenweges zu verbringen, vielleicht sogar aus dem dortigen Automaten noch Futter für die Tiere zu kaufen, überzeugt und motiviert die Kinder für den Rückmarsch. Auf der Heimfahrt dürfen die beiden dann noch die eine oder andere
eine Geige erinnert, auch Juri will sofort eine Geige mit Geigenstock haben. So ziehen die Kinder fiedelnd und singend durch den Wald. Bis sie eine nur kindgrosse purpurrote Frau erblicken, die sich an einer dünnen Wand aus Mägenwiler Muschelsandstein zu schaffen macht. Neugierig rennen sie hin.
Sage hören. Auf die Frage, was ihnen denn am besten gefallen habe auf dem Sagenweg, antworten sie aber: «Die Rehe, die waren am besten.» •
DER TEUFEL AN DER WAND
INFO
Auf der anderen Seite dieser Wand sitzt der Teufel, ganz in Schwarz. «Das sieht ja furchterregend aus», findet Erna und liest auf der Tafel, was es auf sich hat mit diesem Teufel. Die Kinder möchten die Sage vom Teufel auf der Iseburg lieber auf dem Smartphone hören. Und so setzten sie sich zur Skulptur hin und hören gespannt der Erzählstimme zu. Der Teufel holte jeden Karfreitag seinen Schatz hervor und liess ihn an der Sonne funkeln und glitzern. Bis eines Tages zwei Männer dieses Schauspiel beobachteten und sich vornahmen, den Schatz zu rauben. Als sie sich aber am Ostermontag der Iseburg näherten, sprang ihnen eine Kröte in den Weg und «spoizt ne en chläbirge Saft is Gfräs». Der eine der Männer wurde blind und fand nie mehr nach Hause, der andere wurde Taub und irr. «Ihr könnt nachsehen, der Schatz ist immer noch versteckt auf der Iseburg», endet die Geschichte. Keine harmlose Kindergeschichte, findet Erna, vielleicht eher etwas für ältere Kinder. Aber Neva und Juri möchten sie gleich # 05 ~ 2017
Anreise Mit der Bahn bis nach Dietikon oder Wohlen und weiter mit der S17 der BDWM zur Haltestelle Erdmannlistein (Halt auf Verlangen). Ab dort auf dem ausgeschilderten Freiämterweg in rund 20 Minuten zum Sagenweg. Oder mit dem Postauto von Wohlen nach Waltenschwil, zur Haltestelle Hessel. Ab dort auf dem ausgeschilderten Weg in rund 10 Minuten zum Sagenweg. Mit dem Auto nach Waltenschwil. Parkplätze gibt es bei der Bushaltestelle Hessel oder an der Grintenstrasse. Die App «Freiämter Sagenweg» , für iOS und Android, gratis. Auskunft Erlebnis Freiamt c/o Muri Info Marktstrasse 4, 5630 Muri Telefon 056 664 70 11 info@freiamt.ch www.freiämtersagenweg.ch
~ Hintergrund ~ WANDERN
Erna, Neva und Juri gesellen sich zum Zwerg von Muri und seinem Spiegel.
Die Tiere des privaten Tierparks der Erbengemeinschaft Isler fressen aus der Hand. Der vier Meter hohe brennende Mann aus Berner Sandstein fasziniert Neva. ( Bild links) # 05 ~ 2017
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Von JOCHEN IHLE und TONI KAISER, WANDERMAGAZIN SCHWEIZ (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustrationen)
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LEGIONÄRSPFAD
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PRÉHISTO-PARC
ATEMWEG 21
FREIÄMER SAGENWEG
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RIGGLI-WEG
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RÖMERWEG 4
MURMELI- UND LUCHSTTRAIL
3 MUGGESTUTZ ZWERGENWEGE
GRIMMIMUTZERLEBNISWEG
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ZAUBERWASSER-WEG RAVENSBURGERWEG 18
LUCKY-LUKE-TRAIL
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SPIELESPAZIERGANG
~ Hintergrund ~ WANDERN
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TAR DA DA-WEG 1
Schleitheim SH Darf der das? Ja, der darf das! Das ist das Motto des 5½ km langen Randentaler Erlebniswegs mit 13 Stationen wie Klangrohr, Chaospendel und Riesenxylophon. Nicht kinderwagentauglich. Info: Tourismus Randental, 079 744 89 20
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www.randental.ch
KLANGWEG
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RIESENWALDWEG
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HEIDI-ERLEBNISWEG
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GWUNDERWALD 11
WETTERWICHTE-PFAD
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SCHELLENURSLIWEG
LEGIONÄRSPFAD
Windisch AG Über 6000 Soldaten lebten zur Römerzeit im Legionärslager Vindonissa. Heute lädt der rund drei Stunden dauernde Rundgang zur Reise zu den Römern ein. Infos: Legionärspfad, Museum Aargau, 0848 871 200 www.legionaerspfad.ch
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MUGGESTUTZ ZWERGENWEGE
Meiringen BE Die Haslizwerge sind in den alten Erzählungen des Haslitals und in vier Büchern verewigt. Auf den 3,9 km langen Zwergenwegen kann man ihnen begegnen. Die Wanderung ist nicht kinderwagentauglich. Info: Bergbahnen Hasliberg, 033 550 50 50 www.meiringen-hasliberg.ch # 05 ~ 2017
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GRIMMIMUTZERLEBNISWEG
Diemtigtal BE Der Grimmimutz ist ein gutmütiges, kauziges Waldmandli. Der 7 km lange Grimmimutz-Erlebnisweg mit vielen Spielposten eignet sich für Kinder ab 3 Jahren. Ein Teilstück ist kinderwagentauglich. Infos: Tourismus Diemtigtal, 033 681 26 06 www.diemtigtal.ch
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Elm GL Der Riesenwaldweg thematisiert fünf Geschichten, die sich um die Sage des Martinslochs drehen. Vorlage für den Erlebnisweg (2½ km, 1½ Stunden) ist das Kinderbuch «Die Riesen Riesengeschichte» von Dani Wiener. Infos: Sportbahnen Elm, 055 642 61 61 www.riesenwald.ch
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MURMELI- UND LUCHSTTRAIL
Lenk BE Der Murmelitrail (1½ Stunden) führt von der Bergstation Leiterli zur Mittelstation Stoss, mit begehbarer Murmeltierhöhle und Murmeli-Labyrinth. Auf dem Luchstrail (2 Stunden) vom Berghaus Leiterli zum Berghaus Wallegg sind Luchsattrappen versteckt. Infos: Lenk-Simmental Tourismus, 033 736 35 35 www.lenk-simmental.ch
RIESENWALDWEG
GWUNDERWALD HEIDBODEN
Davos GR Der Gwunderwald Heidboden mit über 30 Aktiv- und Spielposten zum Thema Natur besteht aus acht Teilstücken, die beliebig kombiniert werden können. Zusammen haben sie eine Länge von 13 Kilometern, für eine komplette Begehung sollte man zwei Tage einplanen. Wege für Kinderwagen sind signalisiert. Infos: Verein Gwunderwald, 079 287 75 05 www.gwunderwald.ch
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Maienfeld GR Auf den Spuren von Johanna Spyris Klassiker «Heidi» führt der Erlebnispfad mit zwölf Spielstationen hinauf zur Heidialp. Wanderzeit hin und zurück etwa 3 Stunden. Infos: Heidiland Tourismus, 081 720 08 20 www.heidiland.ch
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RIGGLI-WEG
Schwarzsee FR Der Zwerg Riggli begleitet Familien auf einer Reise in die Welt der erneuerbaren Energien. Ausgangspunkt des 2 km langen Lehrpfades ist die Riggisalp ob Schwarzsee. Infos: Schwarzsee Tourismus, 026 412 13 13 www.schwarzsee.ch
SCHELLEN-URSLI-WEG
Guarda GR «Hoch in den Bergen, weit von hier; da wohnt ein Büblein so wie ihr». So beginnt das Kinderbuch «Schellen-Ursli» von Selina Chönz und Alois Carigiet. Der Erlebnisweg in Guarda (3 Stunden, nicht kinderwagengängig) lässt die Geschichte aufleben. Infos: Tourismus Engadin Scuol, 081 861 88 00 www.engadin.com # 05 ~ 2017
WETTERWICHTE-PFAD
Lenzerheide GR Auf dem etwa 2½ km langen Erlebnispfad können Kinder an neun Stationen ein Tier entdecken, welches hilft, eine Botschaft auf der speziellen Wetterwichte-Karte zu entschlüsseln. Infos: Lenzerheide Tourismus, 081 385 57 00 www.lenzerheide.com
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HEIDI-ERLEBNISWEG
PRÉHISTO-PARC
Réclère JU Auf einem knapp 2 km langen und kinderwagengängigen Rundweg begegnet man Dinosauriern. Die Höhlen von Réclère kann man auf geführten Rundgängen besichtigen (1 Stunde). Infos: Préhisto-Parc, 032 476 61 55 www.prehisto.ch
~ Hintergrund ~ WANDERN
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ZWERGENWEG
Sonnenberg LU Das Erlebnis beginnt bereits an der Talstation der Standseilbahn, die seit über 100 Jahren von Kriens auf den Sonnenberg fährt. Der markierte Rundweg (1 Stunde, nicht durchgehend kinderwagentauglich) führt mit verschiedenen Stationen durch die Geschichte des Kinderbuchs «Der Sonnenzwerg und s blaue Bähnli». Infos: 079 630 63 66 www.sonnenzwerg.ch
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SPIELESPAZIERGANG
Cardada TI Auf Cardada oberhalb von Locarno gibt es den wahrscheinlich längsten Spielplatz der Schweiz. Auf dem 1,2 km langen Spielespaziergang reihen sich Stationen wie Rufsäulen, Parabolspiegel und Trampolin aneinander, und im Indianerdorf kann man nach Herzenslust Winnetou und Old Shatterhand spielen. Infos: Cardada Impianti Turistici, 091 735 30 30 www.cardada.ch
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Grächen VS Ob «Memory», «Schweizer Reise» oder «Fang den Hut» – diese Spiele-Klassiker verkürzen jede Wanderung. Auf dem Ravensburger Spieleweg (mehrere Routen) sind Spielhäuser mit Bänken, Tischen und Brettspielen ausgestattet. Infos: Grächen Tourismus, 027 955 60 60 www.graechen.ch
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KLANGWEG
Toggenburg SG Der Klangweg führt von der Alp Sellamatt oberhalb Alt St. Johann bis ins Oberdorf in Wildhaus. Er umfasst 26 Klanginstallationen, die ausprobiert werden können (2½ Stunden, für alle Altersgruppen). Bis Iltios ist der Weg kinderwagentauglich. Infos: KlangWelt Toggenburg, 071 998 50 00 www.klangwelt.ch
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Avenches VD Aventicum war die Hauptsiedlung der Römer in Helvetien. Ein interessanter Rundgang führt zu allen wichtigen Fundstätten wie dem Amphitheater. Info: 026 557 33 15 www.aventicum.ch
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ATEMWEG
Safenwil AG Der Atemweg verfolgt das Ziel, den Atem als spielerische Art als Kraft- und Energiequelle zu erfahren. Zwei unterschiedlich lange Routen (6,8 und 4,2 Kilometer) mit zehn Stationen. Infos: Verein Atemweg, 062 751 07 45 www.atemweg.ch
RÖMERWEG
RAVENSBURGER SPIELEWEG
ZAUBERWASSER-WEG
Grächen VS Die Wanderung führt an zwei alten Wasserleitungen entlang. An ihnen locken verschiedene Stationen und Elemente dazu, mehr über die Suonen und das Wasser zu erfahren. Es empfiehlt sich, Ersatzkleider mitzunehmen. Ausführlicher Bericht auf Seite 60. Info: Grächen Tourismus, 027 955 60 60 www.graechen.ch
LUCKY-LUKE-TRAIL
Ovronnaz VS Lucky Luke, der schneller zieht als sein Schatten, ist ein Klassiker der Comic-Literatur. In Ovronnaz sind zwei Postenläufe zu Ehren des Cowboys angelegt. Der eine führt durchs Dorf (2½ Stunden), der andere in die Bergwelt rund um die Station Jorasse (3 Stunden). Infos: Office du Tourisme d’Ovronnaz, 027 306 42 93 www.ovronnaz.ch
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FREIÄMTER SAGENWEG
Waltenschwil AG Auf den Spuren der Freiämter Sagen, siehe Reportage und Infos auf Seite 22. Wer vertiefte Informationen zu den schönsten Themenwegen der Schweiz sucht, findet sie in der März-Ausgabe des Wandermagazins SCHWEIZ. Ein Exemplar bestellen können Sie unter 032 626 40 30 oder wandermagazin@rothus.ch. www.wandermagazin.ch
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~ Hintergrund ~ ERNÄHRUNG
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, E S S E ICH L L I W H C I S A W oll und lust voll Gesund, geschmackv h keine zu kochen ist eigentlic rschiedlichen Hexerei, mit den unte Enkelkinder Essenwünschen der hon. Muss umzugehen, jedoch sc cht machen? ich es wirklich allen re Von RUTH FREI (Text)
und SAMANTHA SOPH
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ch koche gerne. Es macht mir Freude, Neues und Fantasievolles auf den Tisch zu bringen. Beim Bekochen meiner Enkelkinder bin ich aber in letzter Zeit zur grauen Maus mutiert. Klar habe ich ein paar kulinarische Highlights, welche die meisten meiner Enkelkinder heiss lieben: meinen Apfelkuchen zum Beispiel und meine selbstgemachten Knöpfli. Meine Kochkünste am Grosselternmittagstisch beschränken sich in der Regel aber auf ein paar einigermassen tolerierte Menükombinationen. Und diese gehen meist in Richtung Pasta mit ein bisschen Gemüse. LANGWEILIGE SPEZIALKOCHEREI «Was gibt’s?», fragt der sechsjährige Jaro, als er kurz vor zwölf nach Hause kommt. Der Blick Richtung Küche lässt ihn deprimiert in eine Sofaecke fliehen. Im Backofen brutzelt das Lieblingsgericht seines älteren Bruders: Kartoffelgratin. Die Vorstellung, in Sauce schwimmende Kartoffeln essen zu müssen, die sich womöglich noch mit den anderen Sachen auf dem Teller mischen, raubt dem Jungen den Appetit. Alles kein Problem. Zum einen habe ich für den Kindergärtler ein paar Kartoffeln separat
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gekocht. Zum anderen wird sich diese «Trennkostgeschichte», bei der kein Saucentropf, kein Rüebli und auch kein Würstli oder Tofustückli die Kartoffeln berühren darf, eines Tages von selbst erledigen. Solche Launen vergehen, so denke ich als Mutter von vier erwachsenen Kindern, die früher auch nicht alles mochten, was auf den Teller kam. KULINARISCHE EIGENHEITEN Trotzdem: Ich wünsche mir nichts mehr, als dass am Grosselterntag die Enkelkinder genussvoll den Löffel in die dampfende Lieblingssuppe tauchen und schwuppdiwupp den Teller leer essen. Oder nach dem Verzehr meines indischen GemüseKokos-Curry zum Schluss einen Zuschlag beim Reis wünschen, um damit auch noch den letzten Rest Sauce zusammenzuwischen. Doch dem ist leider selten so. Der Gerechtigkeit halber muss ich jedoch präzisieren: Unter meinen Grosskindern gibt auch solche, die fast alles essen. Feinschmecker Melvin mag wie seine jüngere Cousine Mira bloss keine Tomaten. Bei ihr steht im Weiteren fast nur Käse ~
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auf der «Kann ich nicht essen»-Liste. Mit solchen Kleinigkeiten umzugehen, ist wirklich kein Problem. Die Krux liegt anderswo: Die kulinarischen Vorlieben der einzelnen Kinder innerhalb der Familie oder im Grosseltern-Enkelkinder-Setting (bei dem manchmal auch Kinder aus verschiedenen Familien gehütet werden) stimmen selten überein. Deshalb ähnelt das Kochen in den Familien meiner Enkelkinder manchmal einem Balanceakt auf dem Hochseil. Ich weiss nie so genau, ob ich oben bleibe oder mit meiner Menüwahl tief unten auf der
ermuntere, mitzuessen. Doch ich habe ein weiches Herz. Zur Sicherheit und damit niemand verhungert, habe ich trotzdem meist ein paar Teigwaren oder zumindest ein bisschen Reis in petto. Konsequenz wäre gefragt, hat mein Mann gesagt. Doch diese liegt mir in Sachen Kochen für Enkelkinder nicht. Und so frage ich mich, wie das andere machen. Pius (69) kocht ab und zu für seine zwei Enkelinnen. Auch er passt sich deren Wünschen «so gut es geht» ein bisschen an. Während seine zehnjährige Enkelin in der Regel ziemlich experimentierfreu-
Beliebtheitsskala einzelner Enkelkinder lande. Oder eben, ich koche für alle das, was sie mögen und lasse bei den einen nach Wunsch den Reibkäse und bei den anderen die Champignons, den Gemüsemix oder andere «schreckliche Dinge» weg. Manchmal frage ich mich dann aber schon, ob das nicht ein bisschen übertrieben ist.
dig kostet, was er auf den Tisch bringt, ist das bei der Siebenjährigen ganz anderes. Eigentlich würde sie – wie offensichtlich viele andere Kinder – am liebsten jeden Tag Pasta essen. Und so kommt es, dass der Grossvater Cannelloni für sich und die ältere der beiden Mädchen mit Lauchfüllung kocht und für die jüngere Enkelin einfach ohne. «Ist ja nicht so kompliziert», befindet er. Fettnäpfchen, in die man in Sachen Kinderküche treten könne, gäbe es aber schon, findet er. So kochte er vor kurzem extra das ultimative Lieblingsgemüse seiner jüngeren Enkelin: Spinat. Das Grüne in der Pfanne sei komisch, befand das Mädchen. Leider bestand das vermeintliche Hitgemüse aus Blattspinat und war nicht püriert und mit Rahm verfeinert, wie es die Mama kochte. «Da war ich», so berichtet Pius, schon «ziemlich gefrustet».
«DA WAR ICH ZIEMLICH GEFRUSTET.»
DAS PROBLEM MIT DER KONSEQUENZ Als ich kürzlich die rote Sauce der «Penne alle cinque Pi» unter dem Heisswasserhahn weggespült hatte, damit meine Enkelkinder weisse Penne essen konnten, hat mich das zum Denken angeregt. Meine Tomaten verschmähende fünfeinhalbjährige Enkelin Mira hatte nämlich erklärt, sie könne das nicht essen (wusste ich ja eigentlich), und der bald dreijährige Knirps Juri hatte sie aus Solidarität lautstark unterstützt. Und so sassen die beiden mit steinernen Mienen am Tisch. Immerhin konnten wir nach meiner Teigwarenwascherei gemütlich zu Mittag essen. Pädagogisch wertvoll war die Aktion hingegen wohl nicht. Klar wurde mir aber: Ich mag künftig nicht mehr bloss «blutte» Teigwaren, Reis oder Kartoffeln und dazu einer tolerierten Gemüsebeilage sowie allenfalls mal ein Pouleflügeli, Chäsplätzli oder Fischstäbli kochen. Rückendeckung bekam ich beim Präsentieren dieses Plans von Fastallesesser Melvin, der sich auf fantasievolle Nani-Gerichte freute. Der Achteinhalbjährige kann nämlich die Lieblingsspeise seines Bruders schon fast nicht mehr sehen und isst Teigwaren bestenfalls noch in Form von Spaghetti Carbonara. «Tu es doch», unterstützte er mich deshalb mit Vorfreude auf Fisch-Gemüse-Gratin und ähnliche gemischte Gerichte. Mit dem Ergebnis, dass ich «einfallsreiche Mischgerichte» seither tatsächlich (wieder) koche und Nasenrümpfende dazu
GROSSZÜGIGE HALTUNG Ziemlich pragmatisch geht die zweifache Grossmutter Rosalina (59) mit den unterschiedlichen Gelüsten ihrer Enkelkinder um. Die sechseinhalbjährige Rosanna ist recht unkompliziert und isst fast alles, was am Grosselterntag auf den Teller kommt. Der vierjährige Dimitri schaut jedoch oftmals ziemlich kritisch, wenn die Grossmutter ihm das Essen schöpft. So bekommen die Grosseltern öfters mal zu hören: «Das habe ich gar nicht gern.» Rosalina reagiert auf solches Gebaren in der Regel mit einem lakonischen «Ja, dann schau doch einfach mal.» Derweil sie zusammen mit ihrem Mann und dem älteren Enkelkind anfängt zu essen, gucke der Kleine dann meist mit ziemlich missmutigem Gesicht in den Teller und später auf die Essenden, erzählt sie. Geduld sei gefragt. Irgendwann beginne der Bub meist mit Essen, und das Problem löse sich in Luft auf. Rosalina versucht aber, kritische
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~ Hintergrund ~ ERNÄHRUNG
Situationen möglichst gar nicht erst heraufzubeschwören. Wenn immer möglich kocht sie das, was die Enkelkinder mögen. Denn: «Es macht doch einfach Freude, wenn die Kinder mit Lust und Freude essen.» Ganz zuoberst auf der Wunschliste stehen bei den Enkelkindern Rosanna und Dimitri die Klassiker aus der Kinderzeit der Grossmutter: zum Beispiel Eierschnittli mit Zimt und Zucker und dazu Apfelmus. Dicht gefolgt von Omeletten, welche die Kleinen am liebsten jedes Mal verspeisen würden, wenn die Grosseltern da sind. Bei diesem
Angespornt von solchen Ideen bin ich nun daran, mit meinen Enkelkindern eine Wunschliste zusammenzustellen mit Gerichten, die sie besonders mögen. Im Moment stehen auf der Liste meiner vier essenden Enkelkinder (die Jüngste trinkt noch Schoppen): Pommes Frites oder Pommes Duchesse mit Chicken Nuggets oder Fischstäbli, Spaghetti (bei den einen mit und bei den anderen ohne Sauce oder Käse), Chäsplätzli, Buchstaben- oder Steinpilzsuppe, Reis mit Currysauce und roten Kirschen, Knöpfli, Omeletten, Broccoli, Blu-
Gericht hat Rosalina mit der Tochter einen Kompromiss ausgehandelt. Bevor es zur heiss geliebten süssen Variante geht, gibt’s die Eierspeise mit demjenigen Grüngemüse, das die Jungen auch sehr lieben. Und so kommt zuerst eine Füllung aus Spinat mit Feta in die Rolle.
menkohl, Lasagne, Apfelkuchen, Oliven, Brot mit Lyoner oder Parfait, Kartoffelgratin, Couscous, Konfibrot, Äpfel als Schnitzli gekocht oder roh, Gurken, Rüebli, Peperoni und Erbsen. Ach ja – und für die einen auch noch grünen Salat. Keine Ahnung, wie sich das künftig unter einen Hut bringen lässt, damit es allen passt. Das Problem scheint mir – zumindest bis auf Weiteres - nicht wirklich lösbar. Und so mache ich mit den Kindern einen Deal. Teigwaren und Reis als Supplement gibt es weiterhin, die Kinder dürfen dazu ihre Lieblingsgerichte im Wechsel aus der Liste wählen. Ich ergänze diese aber mit süsssauren Linsen und Getreidetätschli. Mal schauen, ob ich solches auch mal kochen darf. •
SPIELERISCH ESSEN
«AUF DER WUNSCHLISTE DER ENKEL STEHEN POMMES FRITES, CHICKEN NUGGETS UND FISCHSTÄBLI.»
Auch die sechsfache Grossmutter Bernadette (60) ist beim Kochen in den Familien ihrer Enkelkinder konfrontiert mit unterschiedlichen Geschmäckern. Und auch mal mit Gemecker, weil eines der Kinder partout nicht das essen will, was in den Töpfen parat ist. Manchmal spielt sie deshalb mit den Kindern «Restaurant». Das funktioniere immer, erklärt sie. Sie ist dann Köchin und Servierfrau in einem, sagt den Kindern, was es in der «Restaurantküche» hat, und schreibt die Bestellungen auf. Wird was gewünscht, was sie nicht herrichten kann, «ist es in der Küche grad ausgegangen». Dieses Spiel machen die Kinder mit und essen letztlich ihr Wahlmenü ohne mit der Wimper zu zucken. Während die Grossmutter am Vorbereiten ist, bietet sie den Kindern zudem einen Apero mit Rüebli- und Gurkenstängeli, bereits gegartem Broccoli oder kleinen Tomaten an. «Die Vitamine sind so auch schon mal gegessen», erklärt Bernadette lachend. So spielt es ihrer Ansicht nach auch keine allzu grosse Rolle, wenn «der Hauptgang» für einmal bloss aus Reis, Spagetti, geschwellten Kartoffeln oder Würstli besteht.
SERIE: ERZIEHUNG (4) Das Grosseltern-Magazin setzt sich im ersten Halbjahr 2017 vertieft mit dem Thema Erziehung auseinander. Folgende Beiträge sind bereits erschienen: - Frühförderwahn und Überbehütung – Interview mit Margrit Stamm, erster Teil, Ausgabe 02/17 - Grosseltern und Erziehung – Interview mit Margrit Stamm, zweiter Teil, Ausgabe 03/17 - Dossier «Erziehung heute», Ausgabe 04/17 - Ernährungserziehung, diese Ausgabe, siehe auch Interview auf der folgenden Seite.
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~ Hintergrund ~ ERNÄHRUNG
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«Wie bringe ich Kinder dazu, das zu essen, was auf den Teller kommt?» Nachgefragt bei Ernährungsberaterin Stefanie Bürge
Frau Bürge, wo liegt das Problem, wenn Kinder das Essen von bestimmten Speisen verweigern? Süss ist die einzige Präferenz, die Babys von Geburt an mitbringen. Ein breites Geschmacksempfinden entwickelt sich erst im Laufe der Zeit. An Salziges, Bitteres, Saures muss sich das Kind erst gewöhnen. Deshalb macht es Sinn, Kinder immer wieder dazu anzuhalten, von neuen Speisen und vor allem vom Gemüse ein bis zwei Gabeln zu kosten. Nach etwa fünfzehn Mal hat sich das Kind an das Neue gewöhnt oder aber es ist klar, dass es ein bestimmtes Lebensmittel wirklich nicht essen kann. Wie kann ein einseitiger Speiseplan vermieden werden? Wichtig ist, dass Eltern oder Grosseltern nicht separate Menü für einzelne Kinder kochen. Wenn aber ein Kind Fleisch nicht essen kann, ist es sinnvoll, das Menü mit anderen eiweisshaltigen Le-
bensmitteln wie zum Beispiel mit einem Ei, mit Käse oder mit Quark oder Jogurt zu ergänzen. «Gemüseverweigerer» können meist ein bisschen überlistet werden, indem zum Beispiel eine Sauce oder ein Auflauf mit feingeschnittenem oder püriertem Gemüse angereichert werden. Wie bringe ich Kinder dazu, dass sie das essen, was auf den Teller kommt? Das Wichtigste ist: Kinder lernen durch Beobachten. Eltern und Grosseltern haben beim Essen eine Vorbildfunktion. Und sie bestimmen, welche Lebensmittel auf den Tisch kommen. Es spricht jedoch nichts dagegen, sich auch nach den Vorlieben der Kinder zu richten. Eher süssliches Gemüse wie Rüebli, Kürbis oder Randen oder spannende Formen, wie die der Erbsen oder Bohnen, kommen bei Kindern meist gut an. Beliebt sind auch rohe Gemüse wie zum Beispiel Gurken, Peperoni # 05 ~ 2017
oder Früchte als Zwischenmahlzeit. Lust zum Essen macht es weiter, wenn diese zu einem lustigen Tier, zu einem Auto oder einer Blume geschnitzt werden. Grundsätzlich gilt aber: nicht aufgeben und Kinder immer wieder dazu anregen, von neuen Speisen zu probieren. Animierend wirkt zudem, wenn Kinder in der Küche mithelfen und danach ihre eigenen Kreationen kosten können. •
STEFANIE BÜRGE ist Ernährungsberaterin BSc BFH in der Klinik St. Katharinental (Diessenhofen) der Spital Thurgau AG. Sie berät Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Sachen Ernährung und engagiert sich beim Jungunternehmen Yamo, welches mit einem neuen technischen Verfahren wohlschmeckenden biologischen Babybrei schonend herstellt und vertreibt: www.yamo.ch
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~ Hintergrund ~ E-BIKES
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Elektrisiert unterwegs E-Bikes sind im Trend: Mitterweile gibt es Modelle für fast jeden Einsatzzweck. Wir stellen zusammen mit der Fahrradzeitschrift «Velojournal» fünf interessante Typen vor und sagen, worauf beim Kauf zu achten ist. Von MARIUS GRABER und GEORG GINDELY (Text)
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DAS ALLTAGS-E-BIKE Das «normale» E-Bike hat einen Motor, der Fahrerinnen und Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde unterstützt. Das nimmt dem Berg den Schrecken: Man fährt Hügel hoch mit der Kraft, die es sonst für das Geradeausfahren braucht. Dieser Typ ist ideal für die täglichen Besorgungen, Einkäufe, die Fahrt ins Kino oder zu den Enkelkindern. Eignet sich auch bestens zum Ziehen von Kinderanhängern oder in Kombination mit Kindersitzen. Dann sollte man aber erst recht auf gute Bremsen achten. Scheibenbremsen haben sich als ideal erwiesen. Sie bremsen nicht nur besser, sondern brauchen auch weniger Bedienungskraft und benötigen etwas weniger Wartung. Wer das Velo sehr viel und bei jedem Wetter braucht, kann auch ein Modell mit einem Zahnriemen anstelle der Kette wählen. Der Zahnriemen muss nicht mehr geölt werden, macht keine dreckigen Hosen und hält sehr lange.
genügend lang, dass sie auch gut schützen? Hat das Velo einen guten Ständer, mit dem es sicher steht? Ist der Gepäckträger bedienungsfreundlich und stabil? Kann allenfalls ein Anhänger, Kindersitz oder ein Trailerbike gut montiert werden? Genau bei diesen Punkten wird viel gepfuscht.
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DER FLITZER Die schnellen Elektrovelos ermöglichen flotte Fahrt und eignen sich daher auch für längere und flachere Pendlerstrecken. Hier unterstützt der Motor auch bei Geschwindigkeiten von über 25 km/h bis maximal 45 km/h – wobei man, um diese Geschwindigkeit zu erreichen, doch ganz zünftig treten muss. Die höhere Geschwindigkeit schäzten vor allem rüstige, sportliche Fahrer in der Ebene. So werden auch Distanzen von 10 bis 15 Kilometern zu typischen E-Bike-Strecken. Am Berg haben diese E-Bikes keinen wesentlichen Vorteil, da sie zwar schneller, aber nicht unbedingt stärker sind als andere Modelle. Auch bei den schnellen E-Bikes sind Kinderanhänger und Kindersitz erlaubt. Sie benötigen ein Nummernschild, einen Rückspiegel und es gilt das (Velo-)Helmobligatorium. Darauf soll man beim Kauf achten: ~ Gute Bremsen (und das Wissen um richtiges Bremsen) sind Pflicht.
Tipps zum Kauf: ~ Akkugrösse kann praktisch vernachlässigt werden, die heute üblichen Akkus reichen in den allermeisten Fällen für einen bequemen, täglichen Einsatz ~ Bei den Schaltungen gibt es Kettenschaltungen und Nabenschaltungen. Nabenschaltungen brauchen etwas weniger Wartung und können auch im Stand geschaltet werden, was im Stop-and-go-Verkehr ganz angenehm ist. Kettenschaltungen sind dagegen am Berg und unter Last etwas einfacher zu bedienen. ~ Es lohnt sich vor allem auch, die «Alltagskomponenten» genau anzuschauen: Hat das Velo ein helles Licht? Sind die Schutzbleche
~ Darauf achten, dass die Schaltung genügend grosse/schnelle Gänge zur Verfügung stellt.
Flyer «C-Serie» Der Klassiker vom Elektrovelo-Pionier: Robust, zuverlässig, bewährt und zeitlos. Ab 2999 Franken
Cube Elly-Ride Schickes E-Bike mit stabilem Rahmen und frohen Farben. Ab 2499 Franken # 05 ~ 2017
~ Auf sehr gute Lichtanlage achten. Wenn man schnell fährt, braucht man auch eine bessere Ausleuchtung der Strasse.
~ Hintergrund ~ E-BIKES
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DAS TOUREN-E-BIKE
Kalkhoff «Integrale i11 Speed» Kräftig, schnell und wartungsarm mit dem Gates-Zahnreimenantrieb. 4999 Franken
Canyon «Sprint» Einfaches, aber solides schnelles E-Bike: Die gefederte Sattelstütze und Federgabel machen die Fahrt komfortabel ab 3699 Franken
Wer das E-Bike auch für Touren und Reisen nutzen will, findet eine immer grössere Auswahl an geeigneten Modellen. Ideal ist ein Modell mit einem grossen Akku, genügend Gängen, um auch einmal mit geringerer Motorunterstützung einen Hügel hochzuradeln, einem stabilen Gepäckträger und guten Bremsen. Wer oft auf Wald- und Forstwegen unterwegs ist, fährt auf breiten Reifen besser. Eine Federgabel, eine gefederte Sattelstütze oder gar eine Hinterradfederung verbessern den Fahrkomfort merklich und schonen Rücken und Gelenke. Gerade Tourenfahrer profitieren von den immer leistungsfähigeren Akkus. Einige Anbieter haben bereits solche mit einer Kapazität von über 500 Wattstunden im Angebot. Der Antriebshersteller Bosch bietet mit seinem Dual-Battery-Konzept die Möglichkeit, an einem Velo zwei Akkus gleichzeitig zu betreiben, womit eine Kapazität von 1000 Wattstunden möglich ist, was für eine ganztägige Tour in den meisten Fällen gut ausreichen sollte. Für ganz lange Touren bietet der Schweizer Kleinhersteller Speedped E-Bikes mit einer Akkugrösse von sogar 2000 Wattstunden. Damit sind dann sogar Mehrpässefahrten möglich, wenn das Füdli das nur auch mitmacht.
Riese und Müller «Charger GX» Robust dank Breitreifentechnologie, auf Wunsch mit Doppelakku und 1000Wh. Ab 4239 Franken
Flyer «TX» Die Vollfederung sorgt für viel Komfort, ideal für lange Touren. Ab 4699 Franken
Darauf muss man beim Kauf achten: Tour de Suisse «Broadway» (Damen-Modell) Zuverlässiges schnelles E-Bike in Wunschfarbe und mit Automatikschaltung. Ab 4099 Franken
~ Genügend grosse Übersetzungsbandbreite und gute Gänge, damit zum einen auf der Ebene zügig gefahren werden kann, zum andern am Berg trotzdem genügend kleine Gänge zur Verfügung stehen.
Speedped Der Reichweitenkönig mit bis zu 2000Wh-Akkukapazität, starker Motor. Ab 5750 Franken
~ Langstreckenfahrer: Akkugrösse / Akkukapazität gut klären, allenfalls für wirklich lange Strecken einen zusätzlichen Akku ins Auge fassen. ~ # 05 ~ 2017
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DAS E-MOUNTAINBIKE Das Elektro-Mountainbike erlaubt entspannte Fahrten in die Berge, über Forst und Waldwege bis hin zu anspruchsvolleren Mountainbike-Touren. Wer schon immer Lust hatte, mit dem Velo in die Berge zu fahren, dies aber als zu anstrengend empfand, hat nun eine Hilfe, die vergleichbar ist mit dem Skilift beim Alpin-Skifahren. Das E-MTB ist auch eine gute Sache, wenn sehr unterschiedlich trainierte Personen zusammen Mountainbiken gehen wollen. Die Bikes sind mit 20 Kilo aber deutlich schwerer als ein
Price E-Fully Vollgefederte E-Mountainbike mit neuem Shimano-Motor und in Wunschfarbe. Ab 4695 Franken
normales Mountainbike, was auf Touren mit langen Schiebe- oder Tragpassagen wortwörtlich ins Gewicht fällt. Ansonsten ist das Fahrverhalten auf den Trails aber vergleichbar mit einem normalen Mountainbike – ausser dass es einem eben viel leichter fällt, bergauf zu fahren. Tipps zum Kauf: ~ Auf genügend klein übersetzte Gänge für steile Anstiege achten.
Das Cargobike bietet Platz für Gepäck, Transporte und Kinder. Es eignet sich für Gewerbebetriebe, für Menschen, die gerne viel mit dem Velo transportieren (Gartengeräte, Grosseinkäufe) und für die Ausfahrt mit den Enkelkindern. Die Kinder sitzen im Cargobike vor dem Fahrer, wodurch man sie – im Gegensatz zum Kinderanhänger – gut im Blick hat und während der Fahrt besser mit ihnen reden kann. Zu praktisch allen Familien-Cargobikes gibt es gute Regenverdecke, damit die Kinder auch bei Hudelwetter trocken und warm ans Ziel kommen. Dank den starken Elektromotoren ist es unterdessen jedermann möglich, auch grössere Lasten mit dem Bike zu transportieren. Darauf soll man beim Kauf achten:
Wheeler Kräftiger Motor, gute Bremsen, geländetaugliche Ausstattung: Sorgt für viel Fahrfreude in den Bergen. Ab 3590 Franken
~ Insbesondere eine gute Federgabel und kräftige Bremsen sorgen im Gelände für mehr Fahrfreude und Sicherheit. ~ Aufgrund der zusätzlichen Kraft des Motors ergeben hier breitere Reifen (sogenannte «Plus»-Reifen, die bis 80 mm breit sind) besonders viel Sinn. Der Pneu hält besser am Boden und sorgt bergauf für besseren Antrieb und bergab für Fahrkomfort, Sicherheit und kürzere Bremswege.
DAS CARGOBIKE
Haibike «Sduro AllMtb 7.0» Die breiteren Reifen und der starke Yamaha-Motor machen das Haibike zum zuverlässigen Bergkameraden. Ab 4999 Franken
~ Bei den Cargobikes kann man grundsätzlich zwischen zwei- und dreirädrigen Fahrzeugen unterscheiden. Die Zweirädrigen sind schmaler, wendiger im Verkehr und brauchen zum Parkieren etwas weniger Platz. Zudem sind sie vor allem in Kurven etwas sportlicher zu fahren. Die Dreirädrigen haben meist mehr Transportkapazität durch den breiteren Laderaum, sind einfacher zu beladen, fahren aber etwas weniger rassig und brauchen mehr Platz beim Parkieren. ~ Unbedingt gut testen: Nicht jeder kann sich mit dem Fahrverhalten von jedem Cargobike anfreunden. ~ Ein guter Ständer hilft zum einfachen Be- und Entladen.
~ Wer gerne auch technische Passagen fährt, wird eine Vollfederung zu schätzen wissen.
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~ Hintergrund ~ E-BIKES
Urban-Arrow «Family» Transportiert den grossen Einkauf und die frohe Kinderschar: der Klassiker aus Holland mit Bosch-Motor. Ab 4950 Franken
Riese-Müller «Packster» Universelles Transportvelo für Gewerbe oder Familien mit dem starken Bosch CX-Motor. Ab 4499 Franken
Butchers&Bicycles «MK-1E» Schickes, rassiges Dreirad aus Kopenhagen mit Neigetechnik. Ab 5650 Franken
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Marius Graber, der Autor dieses Beitrags, ist Redaktor bei der Fachzeitschrift «Velojournal». Wer weitere Informationen über E-Bikes sucht, findet in der Elektrovelo-Spezialausgabe des «Velojournals» eine grosse Modellübersicht, Hintergrundinformationen und Tests. Das «Velojournal-E-Bike-Spezial 2017» ist soeben erschienen und am Kiosk erhältlich (9 Franken). www.velojournal.ch
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Sonderschauen GEFÜHLVOLLE MOMENTE Ob Muttertag, Hochzeit, Geburtstag oder vielleicht Familienzuwachs – Es gibt immer wieder diese unbeschreibbaren, emotionalen Momente, die man mit seinen Liebsten teilen möchte. Wie man seine eigenen individuellen Karten zu diesen Momenten gestaltet und wie man diese mit der neusten Technik veredeln kann, zeigt Ihnen das Team vom Atelier Rägeboge in ihren Workshops und Demonstrationen vor Ort. www.stempelseite.ch
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GRAFIK ART TRIFFT CREATIVA Diese Sonderschau widmet sich dem Trendthema digitale Kreativität, einem inspirierenden Highlight der «do it yourself»-Szene. Sie können die durch ein Computerprogramm simulierten Werkzeuge wunderbar mit klassischen Techniken der Malerei kombinieren und auch für neue Bereiche nutzen, wie zum Beispiel im Textildruck. Eine Illustratorin demonstriert vor Ort die digitale Malerei und lädt zum Mitmachen ein. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um völlig Neues zu erschaffen. i-a-grafix.ch
12. –13. MAI: WEBEN LEBT AUF – LET’S GO WEAVING Trendsetter haben es schon bemerkt: Weaving ist im Aufwind. Im Gegenzug zum hektischen Alltag, bedingt das Weben, fokussiert und ohne Ablenkung, im Moment zu leben. Die Tätigkeit
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am Webstuhl erfordert viel Konzentration und bringt einem durch die Regelmässigkeit in eine Art Flow-Zustand. An der Creativa Basel treffen sich die Mitglieder der IGW (Interessen Gemeinschaft Weben) und ermöglichen den Besuchern, mit einem spannenden Programm und mit Workshops, einen Blick auf das neue «alte» Handwerk. www.textilforum.ch
14. UND 15. MAI: KREATIV FÜR BEDÜRFTIGE KINDER Die weltweit christliche Geschenkaktion «Weihnachten im Schuhkarton» lädt zum kreativen Mitmachen ein: Ob Stricken, Nähen oder Basteln: Sie finden hier passend zu Ihrem Hobby Ideen, wie Sie Ihre Fähigkeiten für bedürftige Kinder einsetzen können. Kommen Sie an der Creativa Basel mit anderen begeisterten Mitmachern ins Gespräch. Packen Sie ein Päckchen für die kommende Saison. www.weihnachten-im-schuhkarton.ch
WORKSHOPS Das aktive Mitmachen steht auch in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt. Denn an der Creativa Basel laden die Ausstellerinnen und Aussteller an ihren Ständen zum Mitmachen ein und bieten attraktive Workshops an. Planen Sie also genügend Zeit ein, um selbst kreativ zu werden und schöne Erinnerungsstücke mit nach Hause zu nehmen. Weitere Sonderschauen und das vollständige Workshop-Angebot finden Sie ab Ende April auf www.creativa-schweiz.ch sowie auf der Creativa-Facebook-Seite. Parallelmesse
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Enge Regeln
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nser grosser Enkel kam im letzten Sommer in die erste Klasse. Er freute sich sehr auf die Schule, trug seinen neuen Thek mit Stolz und war gespannt aufs Lernen. Jetzt ist über ein halbes Jahr vorbei, und als ich ihn letzthin fragte, was er denn in der Schule am liebsten habe, meinte er: «Die Pausen!» Das erste Elterngespräch war auch nicht so, wie es sich seine Eltern vorgestellt hatten. Mit den Leistungen war die Lehrerin zwar zufrieden, aber mit dem Betragen nicht. Unser Enkel sei verhaltensauffällig,
Trotti unterwegs. Genau wie sein Vater damals – unser Sohn. Der war so wild, dass er im Kindesalter siebenmal etwas gebrochen hat, zum Beispiel den rechten Arm beim Lianenschwingen im Wald und den Finger beim Abseilen im Steinbruch. In der Schule sass er auch nicht gerne still und hatte die Pausen und die Ferien am liebsten. Die Lehrerin akzeptierte ihn so, wie er war und liess ihn nicht abklären. Wenn er herumzappelte, durfte er einmal ums Schulhaus rennen. Sie hatte einen grossen Rahmen, in den alle Kinder hineinpassten.
meinte sie, und müsse abgeklärt werden. Mag sein, dass ich als Grossmutter nicht ganz objektiv bin. Mein Enkel ist ein lebhaftes Kind und sitzt nicht gerne still – es sei denn, ich erzähle ihm eine Geschichte oder wir spielen Lego. Auch das Ausmalen von Bildchen oder das Schreiben von Zahlen genau in die Häuschen liegt ihm nicht. Er kennt aber alle Bäume im Wald und alle Fische im Zürichsee. Er kann einen Nagel gerade einschlagen und mit einem Beil Holz spalten. Am liebsten ist er draussen mit dem Velo oder mit dem
So war auch die Kindergärtnerin unseres Enkels. Sie meinte: «Ganz pflegeleicht ist er nicht. Aber es muss ja auch Kinder geben, die etwas Leben in die Bude bringen.» Ich war lange Jahre Schulpräsidentin und weiss, wie viele Kinder heute abgeklärt werden und dann den Vorschlag für eine Therapie erhalten. Ich vermute, wenn man 100 gesunde Kinder zur Abklärung schickt, erhalten mindestens 99 einen Therapievorschlag. Unser Enkel ist nun auch in diese Abklärungs- und Therapiemaschinerie geraten.
Schade, dass die heutigen Rahmen so eng geworden sind! Ich werde ihm jedenfalls zeigen, dass er für mich genau richtig ist, so wie er ist, und ihm viel Verständnis und Liebe geben. Und einen grossen Rahmen nur mit den Regeln, die wirklich wichtig sind. •
HANNA HINNEN lebt in Regensberg und war Lehrerin, Pädagogin, Lehrmittelautorin, Prozessbegleiterin, Mediatorin und Schulpräsidentin. Sie hat einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkel. Seit Beginn (2010) macht sie bei der GrossmütterRevolution aktiv mit. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch
~ GrossmütterRevolution ~
INTEGRITÄT WAHREN UND SCHÜTZEN Letztes Jahr beschäftigte sich die GrossmütterRevolution intensiv mit dem Thema der Autonomie. Gemäss der Philosophin Lisa Schmuckli ist die in unserer Gesellschaft so sehr angestrebte Autonomie eine Falle, sind wir Menschen doch im privaten wie im beruflichen Leben zeitlebens voneinander abhängig. Sie verschob deshalb den Schwerpunkt von der Autonomie hin zum Begriff der «Integrität in Abhängigkeitsverhältnissen». Einige Frauen der GrossmütterRevolution setzen sich seither in einer Arbeitsgruppe vertieft mit dem Thema auseinander. Integrität gehört für sie grundlegend zum Menschsein. Es ist für sie eine Verhaltensweise, im Spannungsfeld zwischen Ab-
hängigkeit und Autonomie einen neuen Weg für sich zu finden, zu wahren und anderen gegenüber aufrecht zu erhalten. Dies ist zum einen eine persönliche Aufgabe. Zum anderen ist sie in einer solidarischen und mitmenschlichen Gesellschaft mit ethischen Forderungen verbunden. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich deshalb mit den folgenden Fragen: - Wie gelingt es mir mithilfe von anderen in den komplexen Situationen von Abhängigkeit integer zu bleiben? - Wie können wir diese Erfahrung in gesellschaftspolitische Forderungen ummünzen und auch für die nächste Generation nutzbar machen? Mehr Informationen: www.grossmuetter.ch
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~ Dossier ~ RITUALE
DOSSIE R
ituale: Warum Kinder sie brauchen Regelmässig wiederkehrende Rituale strukturieren den Alltag, die Woche und den Jahreslauf. Kinder schätzen und lieben diese Fixpunkte. Gerade auch, wenn sie die Rituale zusammen mit ihren Grosseltern erleben. Von SUSANNE STÖCKLIN-MEIER (Text) und BÜRO HAEBERLI, ANTON STUDER (Illustrationen)
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as sind Rituale überhaupt? Zählen nur das Ostereiersuchen und der Samichlausbesuch oder auch die allabendliche Gute-Nacht-Geschichte oder sogar das immergleiche Schuhebinden dazu? Im Grunde lässt sich aus allem ein Ritual machen. Rituale sind sozial gestaltete Aktionen zu alltäglichen Anlässen und regeln das Miteinander. Sie bestimmen etwa den Tagesbeginn, das Zubettgehen, das Essen, die Körperpflege, das Aufräumen, das Begrüssen, das Abschiednehmen, das Gewinnen und Verlieren, das Streiten und das sich Versöhnen. Bei grösseren Kindern erleichtern Rituale das Hausaufgabenmachen, das Pflegen von Haustieren und Pflanzen und vieles mehr. Kleine, immer wiederkehrende Rituale erleichtern den Tagesablauf nicht nur zu Hause, sondern auch in der Spielgruppe, im Kindergarten oder im Unterricht der Schule. ~ # 05 ~ 2017
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~ Dossier ~ RITUALE
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Im Jahreslauf regeln Rituale besondere Feste wie etwa: Geburtstage, Fasnacht, Ostern, Sommerfest, 1. August, Erntedankfeste, St. Nikolaus oder Weihnachten. WICHTIGE ORIENTIERUNGSHILFEN Aber weshalb sind Rituale so wichtig? Kinder lieben Wiederholungen und brauchen sie. Damit eine bleibende «Rille» im Gehirn entsteht, braucht es bei Kindern etwa 40 bis 50 Repetitionen. Ihre Welt ist das Spiel, und beim Spiel sind Wiederholungen und Spielregeln etwas ganz Natürliches. Deshalb wollen Kinder, dass wir ein Märchen, das sie kennen, immer wieder im gleichen Wortlaut erzählen. Sonst heisst es schnell: «Sag‘s recht!» oder «Das ist falsch!». Kinder bauen Türme und zerstören sie, um sie gleich wieder aufzubauen. Sie können nicht einschlafen, wenn das Gutenachtritual fehlt, und gehen nicht aus dem Haus ohne die geliebte Puppe. Sie wollen einen aktuellen Fingervers immer und immer wieder hören und spielen. Sie singen ein Lied zum x-ten Mal, falten ganze Berge von Schiffchen und hüpften stundenlang Gummitwist. Keine Angst, Kinder bleiben deswegen in ihrer Entwicklung nicht stehen. Wenn sie etwas genug gespielt haben, entdecken sie Neues. WERTE VERMITTELN Rituale transportieren Werte wie: Familiensinn, Zusammengehörigkeitsgefühl, Vertrauen, Wahrheit, Liebe, Frieden, Gewaltlosigkeit. Sie geben Kindern Schutz und Sicherheit. Was man «kann» und «wiedererkennt», was sich wiederholen lässt, stärkt das Selbstwertgefühl, macht stark, sicher und gross. Rituale entsprechen mit ihrem immer wiederkehrenden Erkennungsmerkmal dem natürlichen Ordnungsbedürfnis der Kinder. Sie fördern ihre Selbstständigkeit. Darum macht Wiederholung stark und selbstsicher. Rituale geben den Kindern Verlässlichkeit und
Halt, sie beruhigen, lassen die Welt überschaubar werden und sind ein wunderbares Gegengewicht zur heutigen schnelllebigen Zeit. Selbstverständlich passen wir Rituale dem Alter und dem jeweiligen Entwicklungsstand der Kinder an. Ein Geburtstagsfest für Zweijährige muss anders verlaufen als für Schulanfänger. EIN VORBILD SEIN Kinder lernen durch Nachahmen und Wiederholen. Das Vorbild Erwachsener hat einen grösseren Einfluss auf Kinder, als uns allgemein bewusst ist. Die Schriftstellerin Pearl S. Buck meinte: «Wenn Sie Ihren Kindern unbedingt etwas geben wollen, dann geben Sie ihnen ein gutes Beispiel.» Der Ratschlag klingt banal, aber genau hier liegt die Krux. Wir können Kindern nur Werte und Rituale vermitteln, wenn wir bereit sind, uns selber damit auseinanderzusetzen, sie selbstverständlich vorzuleben und genau hinzuschauen. In Österreich sagt man: «Was nützt die beste Erziehung? Kinder machen uns doch alles nach!» Kinder haben ein feines Gespür für Echtheit und registrieren, ob wir etwas aufrichtig meinen oder ihnen etwas vormachen. Sie merken, ob wir authentisch sind. Darum ist es so wichtig, dass Erziehende sich auf wenige Werte, Regeln und Rituale einigen und diese dann gemeinsam mit Liebe, Ruhe und Bestimmtheit selber einhalten und bei den Kindern einfordern. DIE GOLDENE REGEL Erziehende sollten sich Fragen stellen wie: Was ist mir wichtig? Was sind meine Werte? Welche Werte erwarte ich bei anderen? Was haben sie mit meinem Verhalten zu tun? Welche Werte und Rituale sind überholt und welche notwendig für ein friedliches Zusammenleben? Als Richtschnur gilt die goldene Regel: «Was du willst, das man dir tut, das tue auch den anderen.» Dies sollte die unverrückbare Norm sein für alle Lebensbereiche. Schon
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kleine Kinder können dieses Prinzip begreifen. Sie verstehen, dass man andere Kinder nicht beissen soll, ihre Spielsachen, Brillen, Schulhefte nicht kaputt machen darf oder dass Verspotten verboten ist, denn das mögen sie für sich selber auch nicht. Doch sie geniessen es, zu kuscheln, zu singen, zu spielen, Geschichten zu hören oder Rätsel zu raten, sie mögen gute Tischgespräche, gemeinsam gestaltete Freizeit, Basteln oder Kuchenbacken. Und das alles mögen andere Kinder auch. MEHR VERTRAUEN, MEHR KONFLIKTFÄHIGKEIT Kinder brauchen im normalen Alltag immer wieder Rituale, in denen Werte und Regeln ganz selbstverständlich praktiziert werden. Mit Regeln können sie sich täglich spielerisch auseinandersetzen, ihre Kräfte messen und sich an vorgegebenen Grenzen ihre Hörner abstossen. Spielregeln sind für Kinder etwas Natürliches, das sie lieben und brauchen. Kinder, die in einem sozialen Umfeld mit überschaubaren Grenzen aufwachsen, haben erwiesenermassen weniger Angst. Sie entwickeln mehr Vertrauen in sich und ihre Umwelt und werden durch die täglichen Auseinandersetzungen auf eine gute Weise konfliktfähig. Das funktioniert aber nur, wenn Eltern und Erziehende sich dieser
Herausforderung gemeinsam stellen. Zeigen wir den Kindern, dass wir sie achten und lieben. Und vergessen wir nicht: Humor im Erziehungsalltag kann Wunder bewirken. MÜSSEN RITUALE ÜBERALL GENAU GLEICH ABLAUFEN? Sollten sich die Grosseltern genau an die Vorlage der Eltern halten, zum Beispiel beim ins Bett bringen, oder können Sie auch andere, eigene Rituale einführen? Kinder sind nicht dumm, sie können problemlos von einer Spielinsel zur andern wechseln. Genauso halten sie es mit Ritualen. Da Eltern die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder haben und beruflich stärker unter Stress stehen, sind sie in der Regel strenger und weniger flexibel. Grosseltern hingegen haben das Vorrecht, ihre Enkelkinder einfach nur zu geniessen. Daraus entsteht oft eine Eigendynamik, aus der sich dann andere Rituale entwickeln. Rituale, die sich im Alltag gut bewährt haben, müssen Grosseltern nicht extra ändern. Aber wenn sich spontan etwas Neues ergibt, ist das für alle nur eine Bereicherung. Die Kinder wissen dann, Mama oder Papa machen es so und Grosi oder Grossdäti eben anders. Hauptsache, die Rituale wirken, und Klein und Gross können sie geniessen. •
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Ein paar Ideen für Rituale im Alltag, die sich besonders gut auch für Grosseltern eignen BILDERBÜCHER, GESCHICHTEN UND MÄRCHEN ERZÄHLEN FINGERVERSE UND SPRACHSPIELE Kinder lieben Sprachspiele mit Bewegung. Grosseltern steigen in der Beliebtheit, wenn sie «Kniereiter» spielen und Fingerverse aufsagen. Dabei sammeln Kinder Wörter und entwickeln ein gutes Sprachempfinden.
GEMEINSAM SINGEN Es gibt heute wunderbare Sing–Bilderbücher. Ein traditionelles Beispiel ist «Chömed Chinde – Mir wänd singe». Dazu gibt es eine CD. Wenn sie das bei jedem Besuch gemeinsam anschauen, singen und spielen, wird das zu ihrem gemeinsamen Besuchsritual. Kleine Kinder lieben es, sich rhythmisch und klanglich «einzustimmen». Keine Angst vor altmodischen Liedern: Für uns Altbekanntes ist für jedes Kind beim ersten Mal neu! Grosseltern, die lieber heutige Ohrwürmer mit den Kindern teilen möchten, finden auch da ein reiches Angebot.
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Es ist wünschenswert, dass Grosseltern bei jedem Besuch anbieten, Bilderbücher mit ihren Enkelkindern anzuschauen, ihnen Geschichten vorzulesen oder Märchen zu erzählen. Sie geben Kindern damit die Möglichkeit, konzentriert zuzuhören, innere Bilder und Symbolverständnis zu entwickeln. Geschichten und Märchen können zu philosophischen Gesprächen anregen. Dieses gemeinsame Eintauchen in die Märchenwelt begünstigt die Brücke vom Ich zum Du und dann zum Wir. Dies fördert auch das Wertebewusstsein.
EINEN MOMENT ZUR RUHE KOMMEN UND INNEHALTEN Kinder, die Erfahrungen mit Stille-Übungen haben, sind ruhiger, konzentrierter, haben mehr Ausdauer und können besser zuhören. Bauen wir darum als Grosseltern kleine Momente der Stille ein. Schon ein bis drei Minuten stille Zeit haben einen positiven Einfluss. Warum nicht zum Beispiel innehalten und den eigenen Herzschlag spüren, am Arm, am Hals oder am Herzen? Das finden Kinder spannend und werden dabei immer ganz ruhig. Geben wir Kindern Zeit zum Entspannen: mit Fantasiereisen, ruhigem Atmen, ein Kerzenlicht anschauen, Naturbetrachtungen, Mandala malen, Musik hören und mehr. Gut bewährt in der Praxis hat sich auch eine kleine Ruhepause auf dem Bett nach dem Mittagessen.
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AB 4 BIS 8 JAHREN IST DAS GOLDENE MÄRCHENZEITALTER FÜR DIE KINDER Märchen sind für Kinder eine Art Lebenshilfe. Sie geben Mut und Hoffnung, weil meist der Kleine, Unterdrückte und Schwache am Schluss siegt. Sie vermitteln ein kindgerechtes Wertebild. Gut und Böse sind klar definiert. Der Held oder die Heldin müssen gefährliche Situationen meistern. Im Märchen finden sie am Schluss immer die Kraft, grosse Herausforderungen und Probleme zu lösen. MÄRCHEN SIND ZUM TEIL RECHT BRUTAL. KANN MAN DAS DEM KIND ZUMUTEN? Vier- bis achtjährige Kinder sehen die Welt noch scherenschnittartig «schwarz und weiss» – «Gut und Böse». Für sie ist die Welt nur in Ordnung, wenn das Gute siegt und das Böse bestraft wird. Das Gute an der Gewalt im Märchen ist, dass die Feinde einfach tot umfallen. Die Gewalt wird im Volksmärchen nicht ausgeschmückt, sondern nur knapp geschildert. Auf Kinder wirkt es befreiend, wenn die Gefahr des Bösen gebannt ist. Dann singen und tanzen sie: «Der Wolf ist tot!» und die Welt ist wieder in Ordnung.
AN DIR GEFÄLLT MIR Anerkennung und Zuwendung bewirken mehr als Schimpfen und Strafen. Leider vergessen wir das oft. Warum nicht ein kleines Ritual daraus machen? Beim «Andir-gefällt-mir-Spiel» können wir staunend beobachten, wie Kinder durch Anerkennung und Zuwendung aufblühen. So wird es gespielt: Wir machen drei Runden mit den Sätzen: «An dir gefällt mir, dass du gut mit den Tieren umgehst.» «An dir gefällt mir, dass du Märchen liebst.» «An dir mag ich, dass du Lust am Purzelbäume schlagen hast.» «An dir mag ich, dass du manchmal deine Spielsachen aufräumst.» «An dir liebe ich ...» Dann kehren wir den Spiess um, und die Kinder erzählen, was sie an Oma und Opa mögen oder auch nicht. RICHTIG ODER FALSCH?
WIE VERSCHAFFT MAN SICH LUFT BEI ÄRGER? Ein paar bewährte praktische Tipps für Rituale, die Erwachsene und Kinder sofort in die Tat umsetzen können: ~ Dreimal tief durchatmen und beim Ausatmen die Wut wegblasen. ~ Innerlich auf drei zählen, bevor man eine Antwort gibt. ~ Ein Glas Wasser trinken. ~ Für einen Moment aus dem Zimmer gehen, räumliche Distanz schaffen. ~ Sich ein paar Minuten auf den Boden legen und entspannen. ~ Die Wut auf ein Blatt zeichnen, zerreissen und wegwerfen. ~ Einen Hefeteig kneten und daraus einen Zopf flechten. ~ Nägel in ein Brett einschlagen. ~ Musik hören, tanzen, laut trommeln.
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Kinder lieben dieses Ratespiel. Der Witz besteht im möglichst raschen Antworten auf Fragen wie: Richtig oder falsch? Mit dreckigen Schuhen auf dem Bett hüpfen. Richtig oder falsch? Vor dem Essen die Hände waschen. Richtig oder falsch? Bei Rot über die Strasse rennen. Richtig oder falsch? Die Katze füttern. Richtig oder falsch? Zur Versöhnung die Hand drücken. Richtig oder falsch? Dem Papa sein Bier austrinken. Richtig oder falsch? Vor dem ins Bettgehen die Zähne putzen. Richtig oder falsch? Den Kehrichtsack in die Stube kippen.
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Rituale im Jahreslauf Feste im Jahresablauf bieten Grosseltern eine gute Gelegenheit, eigene Bräuche und Rituale aus der Kindheit an die Enkel weiterzugeben. Dazu gehören unter anderem passende Geschichten, Verse, Lieder, Rezepte, Dekorationen und Aktivitäten in der Natur.
GEBURTSTAG Das Geburtstagsfest ist für Kinder wichtig, weil sie an diesem Tag die Hauptperson sind. Das Glücksgefühl des Geburtstagskindes hängt davon ab, wie gut die Familie das Fest gestaltet. Kein Supergeschenk und kein Geburtstagskuchen allein lassen den Ehrentag gelingen; es sind kleine Überraschungen, die liebwevollen Gesten, die den Tag zu etwas Besonderem machen. Sie vermitteln: «Wir haben dich lieb, wir schätzen dich, du bist willkommen in unserer Familie.»
FRÜHLING
SOMMER
Der Frühling kündigt sich mit Bräuchen zum Vertreiben des Winters an, mit Lachen über Aprilscherze und dem Osterfest. Ostern ist ein fröhliches Fest! Die Kinder lieben den Osterhasen, das Eierfärben und das Nestersuchen. Der Hase war das Sinnbild der Fruchtbarkeit. Die Figur des Osterhasen tritt sympathischer Weise ohne Moral auf. Er bringt im Gegensatz zu St. Nikolaus nicht nur den «lieben», sondern allen Kindern Gaben.
Im Sommer lässt sich’s herrlich draussen spielen. Wärme, Licht, Wasser und Sand locken. Kinder tanken Sonnenlicht und spielen bei jeder Gelegenheit lustvoll mit allen Elementen. Sommer ist Ferienzeit, da gehören auch Sommerfeste, Wanderungen und Picknick dazu. Gemeinsam erlebte Sommertage prägen sich ein, noch Jahren später erzählen die Kinder davon … WINTER
HERBST Der Herbst ist für die Kinder eine faszinierende Zeit. In der Natur gibt es viel zu beobachten: Obst und Gemüse leuchten in vielen Farben. Die Zugvögel beginnen sich zu sammeln. Die Tage sind noch mild, doch sie werden spürbar kürzer. St. Martin und die Rebenlichterumzüge kündigen sich an. Eine gute Gelegenheit mit den Kindern Herbstblätter zu sammeln und Rebenlichter zu schnitzen.
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Im Winter können Kinder Kälte und Dunkelheit erfahren. Spielen im Schnee oder drinnen gemütliches Beisammensein, Geschichten erzählen, Lieder singen, Verse aufsagen, Geschenke basteln, Plätzchen backen und das Feiern von Lichtbräuchen aller Art. Durch diese erlebten Bräuche entstehen Familientraditionen. Sie geben den Kindern Glücksgefühle und Sicherheit.
SUSANNE STÖCKLIN-MEIER ist Kinder- und Spielbuchautorin. Mehr zum Thema Rituale ist in ihrem Buch zu finden: «Spielen, Bewegen, Selbermachen – und zusammen lachen», Atlantis Verlag, Zürich. www.stoecklin-meier.ch
FOKUS MOBILITÄT UND ENERGIE Einsteigen und ausprobieren: Erleben Sie die Themen Mobilität und Energie an der muba 2017 aus nächster Nähe! Tesla, Uber, Verkehrshaus Schweiz, Swiss Flugsimulator, Energy Challenge und Co. präsentieren Innovationen, die bewegen, und faszinierende Technologien für die Zukunft. Mehr Infos gibt’s auf muba.ch
Basel, 12. bis 21. Mai 2017
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
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Von Abschieden und der Wahl falscher Worte Was tun, wenn der Enkel, zu dem man einen engen Draht hat, älter wird und sich nicht mehr so stark für seine Grossmutter interessiert? Und weshalb wird viel über Konflikte zwischen den Generationen gesprochen und nicht über Harmonie? Psychologin Katharina Ley weiss Rat.
EINE GROSSMUTTER, 66, FRAGT: Mein Enkel und ich hatten immer ein sehr enges Verhältnis. Er war als kleines Kind sehr oft bei mir, und wir haben viel miteinander unternommen. Jetzt ist er elf Jahre alt, und ich sehe ihn nicht mehr so häufig. Er geht in die Pfadi und spielt Basketball. All das gefällt ihm sehr. Das kann ich verstehen, und doch macht es mich auch traurig, dass unser ganz spezieller Draht zu verschwinden scheint. Was kann ich tun?
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hre Traurigkeit ist verständlich und nachvollziehbar. Ihre Frage zeigt, dass sowohl Sie als auch Ihr Enkel in einer anderen Lebensphase sind als früher, im Kleinkindalter Ihres Enkels. Bei den Jungen geht's obsi, und bei uns so langsam aber sicher nidsi. Die Jungen suchen die Gleichaltrigengruppen, Sport und Unterhaltung. Das ist auch wichtig für ihre Anregung und Entwicklung und ihren sozialen Sinn. Mir ist das Gedicht «Stufen» von Hermann Hesse in den Sinn gekommen: Wie jede Lebensstufe zu ihrer Zeit blüht und nicht ewig dauern soll. «Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde.» Nicht Abschied von Ihrem Enkel, sicher nicht, aber Abschied von der Nostalgie, wie es doch so schön war, als er klein war. Nun ist eine andere Zeit da. Das Herz soll gesunden: Da gilt es, neue Möglichkeiten auszuloten, wie Sie eine Beziehung mit Ihrem Enkel gestalten können.
Sicher ist wohl, dass der Wunsch dazu mehr von Ihnen kommt als von ihm. Sind Sie denn schon je an einem Basketballturnier gewesen, um ihn spielen zu sehen? Das von Ihnen erwähnte «sehr enge Verhältnis» gehört zum Gestern. Das müssen nicht nur Grosseltern lernen, sondern auch Eltern. Nicht umsomst spricht man vom «empty nest», vom leeren Nest – zuerst ziemlich leer wegen den vielen auswärtigen Beschäftigungen der Jungen und eines Tages eben wirklich leer, weil sie ausziehen. Wie wäre es mal mit einem Gespräch mit Ihrem Enkel, wie es ihm mit seiner Grossmutter geht, was er sich wünscht von Ihnen. «Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde. Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung (und Traurigkeit) sich entraffen.»
~ GROSSELTERN, 67/68, BERICHTEN: Wir hüten seit Jahren zwei Enkel mit Freude und Befriedigung – und in Harmonie mit unseren Kindern. Wir hatten Mühe mit dem zweiten Interview mit Margrit Stamm in der Ausgabe 03/17 des Grosseltern-Magazins. Das Wort «Gegensteuer» hat uns nicht gefallen. Sollen Grosseltern wirklich Gegensteuer geben zur Erziehung der Eltern? Als ob alle Eltern ihre Kinder verwöhnen und verzärteln
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KATHARINA LEY (69) ist Buchautorin, Soziologin und Psychoanalytikerin mit eigener Praxis in Bern und Grossmutter von zwei Enkelkindern (3 und 1). Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder beratung@grosseltern-magazin.ch
würden und dem Kind zu wenig zutrauen. «Gegensteuer» ist für uns eine Kampfansage. Kein Wunder, dass im Interview ständig von Konflikten die Rede ist und davon, dass Grosseltern mit ihren Kindern und deren Erziehung nicht einverstanden sind. «Me muess doch rede mitenand» anstatt ständig Konflikte zu beschwören. In unserer Familie klappt das recht gut, nicht zuletzt, weil wir uns alle ganz bewusst um Harmonie bemühen.
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ie mögen es gerne harmonisch und erleben das offensichtlich auch. Ich bin da ganz einverstanden mit Ihnen. Es geht mir auch so. Es ist so eine Sache mit der Sprache, die wir sprechen. Anstatt Gegensteuer würde ich meines Erachtens von einem Versuch der Verständigung sprechen. Anstatt von Konflikten von unterschiedlichen Meinungen und Verhaltensweisen, wo es Lösungen zu erarbeiten gibt. Ich vertrete diesen Ansatz der gegenseitigen Anerkennung und Würdigung und der Suche nach dem Gespräch seit Langem auf dieser Seite. Letztlich erziehen die Eltern, und die Grosseltern begleiten und unterstützen sie dabei. Es darf ruhig ein paar Abweichungen geben bei den Grosseltern, denn sie sind eine andere Generation und vertreten andere Werte (hinsichtlich Grüezi und Adieu sagen, essen, elektronische Gadgets usw.). Es ist gut für die Kinder, wenn sie das erleben. Und optimal ist es, wenn sich das mit dem Erziehungsstil der Eltern verträgt. Das wünschen wir uns doch alle und bemühen
uns darum. Und eben, die Wortwahl ist wichtig: ressourcen- und lösungsorientiert und nicht konfliktorientiert. Es ist im Interesse aller drei Generationen. Wir alle sollen doch ein Gefühl für die Unterschiede zwischen den drei (oder vier) Generationen entwickeln – und geniessen. Das ist eine Bereicherung. Wie charakterisierte doch kürzlich ein Zehnjähriger seine Grossmutter: Sie ist alt, kocht leckere Sachen und ist sehr lieb. Sie ist die einzige erwachsene Person, die immer Zeit hat. Ich lerne gerne mit ihr und gehe viel mit ihr spazieren. Zum Grossvater: Er schläft viel. Er ist auch witzig und interessiert sich für mein Hobby. Er hat einen grauen Bart. •
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~ Service ~ AUS DER PRAXIS
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Für und Wider in der Medizin Soll man das Trampolinspringen verbieten, weil sich so viele Kinder dabei die Knochen brechen? Lohnt sich die Vorsorgeuntersuchung der Prostata, auch wenn man sehr viele Screenings machen muss, um ein Menschenleben zu retten? Nicht immer sind die Antworten eindeutig, sagt Hausarzt Edy Riesen.
E
s gibt in der Medizin viele eindeutige Situationen, in denen man Entscheide rational fällen kann. Das heisst für uns Ärzte konkret, dass Erfahrungen und Daten aus kontrollierten Studien vorliegen. Beispiel: Bei einer Sofort-Allergie auf Insektenstiche gibt es klare Richtlinien, umso mehr als man bei einem solchen Notfall keine Zeit für lange Diskussionen hat. Je nach Schweregrad werden Tabletten oder Injektionen eingesetzt, eine Infusion angelegt und sogar Adrenalinspritzen oder Sprays für die Lunge bereit gestellt. WANN NÜTZT ANTIBIOTIKA? Aber die Medizin kennt in vielen Situationen keine eindeutigen Antworten. Beispiel: Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen weiss man aus Studien, dass man nicht schon nach zwei, drei Tagen Schnupfen ein Antibiotikum geben soll, weil solche Entzündungen fast immer als Virusinfektionen beginnen. Nach sieben bis zehn Tagen nimmt die Chance zu, mit einem Antibiotikum einen Treffer zu landen, weil dann in einigen Fällen Bakterien auf die Schleimhäute sitzen. Aber da es keine schlüssigen und sicheren Kriterien bei der Untersuchung, im Labor und für Röntgenaufnahmen gibt, bleibt der Entscheid für eine antibiotische Therapie letztlich doch dem Arzt und seinem Patienten überlassen. Ob die Therapie
nützt, ist nicht 100 Prozent sicher, vielleicht löst sie sogar einen Durchfall, einen Scheidenpilz oder einen Hautauschlag aus. Es heisst also das Für und Wider abzuwägen! ZWEI FRAGEN Kürzlich wurden mir zwei Fragen aus zwei ganz unterschiedlichen Gebieten gestellt: 1. Ist Trampolinspringen für die Kinder gefährlich? (Sie kennen alle diese Trampolinmonster, die die halbe Rasenfläche eines kleinen Gartens verunstalten) 2. Was rät der Hausarzt seinen männlichen Weggefährten betreffend Vorsorgeuntersuchung der Prostata? Beide Themen passen ganz ausgezeichnet zum Titel dieses Beitrages. Natürlich fördern die (optisch schrecklichen) Trampolins die Geschicklichkeit unserer Kinder und Grosskinder, verbrauchen Kalorien und stillen den Bewegungsdrang. Aber ebenso klar ist es, dass es dabei zu Unfällen kommt. Unterdessen gibt es sogar die Beschreibung einer eigentlichen «Trampolinfraktur» am oberen Schienbein. Eines unserer zehn Grosskinder, in seiner Familie die Nummer vier, ein typisches Buebemeitli, hat trotz Netz auf dem Trampolin das Schlüsselbeinchen gebrochen. # 05 ~ 2017
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EDY RIESEN, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.
Ein solch schmerzverzerrtes Gesichtchen fährt auch dem alten Landarzt immer wieder in die Knochen. Aber die Schlüsselbeine heilen ohne Therapie rasend schnell, und gestern sah ich unsere kleine Piratin wild hüpfend, Sie dürfen dreimal raten, wo! Wir kommen in unserem Eifer, jeden Schaden zu verhindern, immer mehr in den Bereich des sogenannten Grenznutzens. Mit noch mehr Verboten und Einschränkungen verhindern wir zwar einige Unfälle, aber vielleicht futtern wir noch viel mehr Kindern mit einer Aufmerksamkeitsstörung Ritalin, sehen noch mehr übergewichtige und träge Menschlein, die lieber «gamen als jumpen» und vieles mehr. Ich glaube fest, dass unsere Kinder so viel Freiheit, Bewegung, Dreck und Nässe wie möglich erleben sollten. Aber alles hat eben seinen Preis! SORGEN DER PATIENTEN ERNST NEHMEN Zur zweiten Frage. Soll der Hausarzt eine Vorsorgeuntersuchung für Prostatakrebs empfehlen? Es gibt kaum ein Beispiel, an dem sich Für und Wider in der Medizin so deutlich zeigen. Der Epidemiologe rechnet uns mit biostatistischen Methoden vor, dass sich die Vorsorge «nicht lohnt», denn man muss offenbar 1500 Männer «screenen» (untersuchen) und 50 aufgespürte Karzinome behandeln (Operation oder Bestrahlung), um ein Männerleben zu retten. Also sollte man es streng wissenschaftlich gesehen nicht machen. Der Patient in der Sprechstunde ist aber ein 50-jähriger Mann, der vor Kummer und Angst nicht mehr schläft, weil sein 62 Jahre alter Bruder mit einem metastasierenden Prostatakrebs im Sterben liegt. # 05 ~ 2017
Dieser Patient will alles tun, was möglich ist, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden. Menschen sind keine Statistik. Der Hausarzt wird also das Prostataspezifische Antigen (PSA) im Serum bestimmen lassen und die Drüse abtasten. Wenn Labor- oder Tastbefund unverdächtig sind, wird der Patient alle ein bis zwei Jahre zu einer Kontrolle aufgeboten. Wenn sie verdächtig sind, wird er an den Urologen überwiesen, der den Befund biopsieren wird, sofern dies wirklich nötig ist. Manchmal ist der Befund dann eindeutig gut, manchmal finden sich Tumorzellen. Nicht immer wird dann operiert oder bestrahlt, denn heute wird je nach Aggressivität des bösartigen Gewebes auch einmal eine sogenannte aktive Überwachung über Jahre empfohlen. Für unseren Patienten könnte das jahrelange Ungewissheit bedeuten. All dies zeigt, dass neben der Technik eine individuelle und empathische Begleitung ganz wichtig ist. Der Arzt muss sich in diesen Fällen darauf einlassen, die Unsicherheit mit dem Patienten zu teilen und zu ertragen. Meine Antwort heisst also Prostatavorsorge ja, wenn der Betreffende gewillt ist und die möglichen Konsequenzen kennt. Falsch ist es, Druck für ein Screening aufzusetzen, denn wissenschaftlich hat ja der Mann recht, der die Vorsorge nicht will. •
~ Service ~ UNTERWEGS
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
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OF BAHNH
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Solothurn bietet viel: Museen, Spielplätze und das Freibad ziehen Gross und Klein an. Spaziergänger und Wanderer kommen auf dem Weissenstein und in der Verenaschlucht auf ihre Kosten, und Tierliebhaber können Störche und Falken beobachten. WAS WIE WO 1
NATURMUSEUM Das Naturmuseum Solothurn stellt Tiere, Pflanzen, Steine und Versteinerungen der Umgebung vor, darunter versteinerte Schildkröten und Dinosaurierspuren. Alle Tiere und Objekte, die frei ausgestellt sind, dürfen angefasst werden. Das Museum hat am Montag Ruhetag, Eintritt frei, Kollekte. Klosterplatz 2 www.naturmuseum-so.ch
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MUSEUM BLUMENSTEIN Eine Ausstellung im Pächterhaus gibt Einblick in den Alltag Solothurns in der Steinzeit, der Römerzeit und im Mittelalter. Im Schloss lässt sich der Alltag der reichen Solothurner und ihrer Angestellten im 18. Jahrhundert erleben. Immer wieder Märchenmatinées, Kindernachmittage und Kindernächte, an welchen die Kleinen im Schloss übernachten dürfen. Blumensteinweg 12 www.museumblumenstein.ch
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INDOORSPIELPLATZ NILFI Im riesigen Kinderspielplatz können Kinder von 2 bis 13 Jahren bis zur Erschöpfung klettern, in
einem begehbaren Puppenhaus spielen, hüpfen und toben. Mit Bistro. Zuchwilerstrasse 33, um die 15 Franken pro Kind, Erwachsene kostenlos, täglich geöffnet. www.nilpfi.ch
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ST. -URSEN-KATHEDRALE Wer will, kann die 249 Stufen auf den 66 Meter hohen Turm hochsteigen. Sollten gerade alle elf Glocken läuten, schaukelt es leicht. Hinter der Kathedrale lohnt sich ein Besuch des Volierenspielplatzes.
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SPIELPLÄTZE GÜGGI UND CHANTIERWIESE Mit einer langen Kinderseilbahn, Rutschbahn, Schaukel, mit Kletterelementen und einer grossen Wiesenfläche bietet der Spielplatz Chanterwiese hohen Freizeitwert (Bushaltestelle Baseltor/Parkhaus Baseltor). Der Spielplatz Güggi beim Schiffsanleger ist schön gemacht und wird mittwochs von 14 bis 17 Uhr sowie freitags von 16 bis 19 Uhr von Erwachsenen betreut, mit Basteln, Zvieri und mehr. Dreibeinkreuzzstrasse 23
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VERENASCHLUCHT Die romantische Schlucht am Stadtrand mit Kapellen, Magdalenengrotte und Einsiedelei ist ein beliebtes Ausflugsziel. Mit einem Malbuch (15 Franken) erfahren Kinder mehr über die Kapellen und
BIM MÜGGLI Im bekannten Spielzeugladen gibt es vor allem ausgesuchte, pädagogisch hochwertige Spielsachen für Kleine und Grosse. Und das Beste: Hier ist Spielen ausdrücklich erwünscht.
die Einsiedelei. Einkehren kann man im kinderfreundlichen Restaurant Kreuzen mit Spielplatz und lauschiger Terrasse.
St. Urbangasse 55
www.kreuzen.ch
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WEISSENSTEIN Der Solothurner Hausberg ist ein beliebtes Ausflugsziel mit unzähligen Wandermöglichkeiten, unter anderem einem Planetenweg. Die Seilbahn startet beim Bahnhof Oberdorf. www.seilbahn-weissenstein.ch
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SIKY RANCH Die Falknerei mit Wildpark gleich hinter dem Solothurner Hausberg Weissenstein bietet täglich stattfindende Falknerei-Shows (nur im Sommer), Ponyreiten, Fütterungen sowie eine Fahrt mit dem kleinen Zug. Mutige können eine Nacht zwischen Wölfen und Hirschen verbringen. La Laimène 242, 2746 Crémines www.zoo-sikyranch.ch
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www.bim-mueggli.ch
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FREIBAD Das Bad lockt unter anderem mit einem Planschbecken, einer 70-Meter-Riesenrutschbahn und einem Sandkasten mit Wasserpumpe. Wer will, kann auch in der Aare schwimmen. Römerstrasse 49 www.freibad-solothurn.ch
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STORCHENKOLONIE Westlich von Solothurn findet man bei Altreu in den Aareschlaufen die grösste Storchen-Siedlung der Schweiz. Rund 30 Storchenpaare brüten dort jedes Jahr. Ein Besuch ist für Gross und Klein ein unvergessliches Erlebnis. www.infowiti.ch
Mehr Informationen: www.solothurn-city.ch
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Walliser Zauberwasser In Grächen wird das «Suonenerlebnis Zauberwasser» inszeniert. Die Wanderung entlang zweier Wasserleitungen bietet Spiel- und Wasserspass für Gross und Klein. Von JOCHEN IHLE (Text und Foto) START/ZIEL Grächen.
CHARAKTERISTIK Einfache Wanderung auf gefahrlosen Wegen entlang zweier Wasserkanäle. Die Suonen Eggeri und Chilcheri lassen sich als Rundwanderung oder in einzelnen Abschnitten begehen. Die Rundwanderung ist 8,2 Kilometer lang; je 120 Höhenmeter hinauf und hinunter.
AN-/RÜCKREISE Mit den SBB bis Visp; von dort entweder Postautodirektkurs nach Grächen oder mit Matterhorn-Gotthard-Bahn bis St. Niklaus und von dort mit Postauto bis Grächen.
ROUTE Vom Dorfplatz in Grächen dem Fussweg via Waldspielplatz bis zur Kreuzung mit der Gondelbahn folgen. Nur wenige Meter oberhalb befinden sich eine Feuerstelle und das Eingangsportal zur Eggeri-Suone.
AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung, Ersatzkleider, etwas zum Bräteln.
INFOS Grächen Tourismus, 027 955 60 60 www.graechen.ch
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enn in Grächen der Frühling Einzug hält, dann plätschert auch wieder das Wasser in den historischen Bewässerungskanälen, den sogenannten Suonen. Wo Trockenheit herrscht, müssen Wiesen und Weiden künstlich bewässert werden. Und wo das Wasser nicht verfügbar ist, muss es hergeleitet werden. Schon vor Jahrhunderten taten sich daher die Grächner Bauern zusammen, schlugen Gräben durch die Wälder und bedienten sich beim Riedbach, der vom nahen Riedgletscher gespeist wird. Vier Suonen, sie heissen Eggeri, Chilcheri, Drieri und Bineri, durchziehen das Wald- und Flurgebiet auf einer Gesamtlänge von fast zwanzig Kilometern. Die Pfade entlang der Wasserleitungen sind mittlerweile beliebte Wanderwege. Doch eine Suonenwanderung ist nicht nur etwas für Kulturinteressierte, sondern auch für
Kinder; und so haben die Grächner rund um ihre Suonen eine Erlebniswelt geschaffen – das im letzten Sommer eröffnete «Suonenerlebnis Zauberwasser». Schon vor einigen Jahren haben es sich die «Freunde der Suonen von Grächen» zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe der Suonen zu erhalten. Mit Unterstützung von Bund, Kanton, Gemeinden und Gönnern wurden umfangreiche Arbeiten geleistet. So fliesst das Wasser offen durch ausgehöhlte Baumstämme, sogenannte Kännel, anstatt wie vielerorts durch lieblose Plastikrohre. Das kommt nun dem «Zauberwasser» zugute. Bei dieser Inszenierung handelt sich um Wege entlang der Suonen Eggeri und Chilcheri, die mit verschiedenen Stationen und Elementen eine spannende Reise aus Wissen, Spiel und Genuss versprechen. Da gibt es zum Beispiel eine Zauberwasserbank, einen # 05 ~ 2017
Fussbadeteich, Klangschalen und eine Felsliege. Überall auf der erfrischenden Runde können Kinder toben, spritzen und planschen. Und sind dann alle zurück in Grächen, lässt man den Tag passenderweise am Grächnersee, bei den Kneippanlagen oder auf dem Waldspielplatz ausklingen. • Siehe auch «Die schönsten Themen- und Erlebniswege der Schweiz» auf Seite 28.
Weitere Wandertipps finden Sie im Wandermagazin SCHWEIZ. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar mit dem Stichwort «Grosseltern», Tel. 032 626 40 30, E-Mail: wandermagazin@rothus.ch oder www.wandermagazin.ch
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~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN
~ Ausstellung ~
FOSSILES HOLZ Die neue Spezialaustellung des Sauriermuseums Aathal zeigt eindrücklich die über 400 Millionen Jahre alte Geschichte der Pflanzen. Zu sehen sind unter anderen zu Achat gewordene fossile Hölzer aus Arizona (Bild) sowie ein mit funkelndem Edelopal umhülltes Aststück aus Nevada. Natürlich erfährt man im Sauriermuseum Aathal auch alles über die längst ausgestorbenen Riesentiere. ~MB Öffnungszeiten: Di bis Sa 10 bis 17 Uhr, So, 1. Mai (Tag der Arbeit) und 25. Mai (Auffahrt) 10 bis 18 Uhr. Preise: 21 Fr., Kinder 11 Fr., Familien 58 Fr. Sauriermuseum Aathal, Zürichstrasse 69, Aathal Tel. 044 932 14 18 www.sauriermuseum.ch
30.4.17 – Zug
6.5. und 7.5.17 – Diessenhofen
SCHUHE IM MITTELALTER
TAG DER OFFENEN TÜR
Spitze Schnabelschuhe, hölzerne Trippen und Kuhmaulschuhe an diesem Sonntag dreht sich alles rund um mittelalterliche Schuhmode, Schuhmacherei und Flickschuster. Ein Aktionstag mit Mitmachangeboten für die ganze Familie. Freier Eintritt, 14 bis 17 Uhr, Museum für Urgeschichte(n) Zug.
Das Schaudepot St. Katharinental ist das Vorzeigemuseum für ländliche Alltagskultur in der Ostschweiz. Zur Feier des 20-jährigen Bestehens öffnet das Haus an zwei Tagen seine Tore und lädt zu einem bunten Fest mit prallem Programm ein. Jeweils 11 bis 17 Uhr. Freier Eintritt. Schaudepot St. Katharinental
www.museenzug.ch
www.historisches-museum.tg.ch
30.4.17 – Rorschach
7.5. und 8.5.17 – Baden
DIE DUMME AUGUSTINE – EINE GESCHICHTE
DAS KLEINE GESPENST
Die dumme Augustine, Gattin des Zirkusclowns dummer August, träumt davon, auch einmal im Zirkus auftreten zu können. Ihr Vorschlag, sich Job und die Arbeit im Haushalt und mit den Kindern zu teilen, stösst beim Ehemann aber auf blankes Unverständnis. Die Bilder dieses Kassikers werden auf Leinwand projieziert, die Geschichte dazu erzählt. Ab 3 Jahren. Freier Eintritt, 10 bis 10:35 Café Bar Treppenhaus.
www.treppenhaus.ch 3.5.17 – Zürich
YAKARI Mit viel Humor, farbenprächtigen Kostümen und Bühnenbildern, ergreifenden Songs und energiegeladenen Tänzen bringt das Familienmusical Yakari die Augen von Gross und Klein zum Leuchten. Preise je nach Kategorie zwischen 40 bis 70 Fr. 14 Uhr und 17:30 Uhr. Volkshaus Zürich.
~ Messe ~
STAUNEN, FORSCHEN UND ENTDECKEN An der Sonderschau tunBern.ch an der BEA in Bern darf geforscht und experimentiert werden. Auf einer Fläche von über 600 Quadratmeter zeigen namhafte Institutionen spannende und herausfordernde Experimente zum Staunen, Forschen und Entdecken. ~MB 28. April bis 7. Mai, jeweils 9 bis 18 Uhr. Eintritt BEA: 17 Fr., Kinder ab 7 Jahre 8 Fr., Familienkarte 39 Fr. BernExpo, Halle 2., Bern. www.tunbern.ch
www.actnews.ch 5.5. bis 7.5.17 – Bern
HANDBUCH ALBTRAUM Der Jugendtheaterclub U14 der Jungen Bühne Bern präsentiert sein Stück «Handbuch Albtraum». Bin ich in deinem oder bist du in meinem Albtraum? Welche Tür nehme ich? Welcher Pilz sagt die Wahrheit? Welche Welt ist die echte? Und wie komme ich da wieder raus? Handbuch Albtraum weiss Rat, wenn Kneifen nichts hilft. Preis: 20 Fr., Kinder 15 Fr. Jeweils 20 Uhr, Sonntag 17 Uhr, Brückenpfeiler Bern.
www.junge-buehne-bern.ch
# 05 ~ 2017
Auf Burg Eulenstein haust seit uralten Zeiten das überaus freundliche kleine Gespenst. Immer pünktlich zur Geisterstunde steigt es aus seiner Truhe und begibt sich auf seinen nächtlichen Rundgang. Kindertheater nach Otfried Preussler. Ab 4 Jahren (Schweizerdeutsch). Preis: 30 Fr., Kinder 10 Fr. Sonntag 15 Uhr, Montag 10 Uhr, Kurtheater Baden.
www.kurtheater.ch 7.5.17 – Uster
MILLA UND TROLLA Die Kindergeschichte «Gschicht usem Baum» erzählt vom Mut, den es braucht, sich selbst zu sein und zeigt: Zusammen macht es mehr Spass. Ein Kindertheater voller Herz, Zauber und Musik. Ab 5 jahren. Preis: 20 Fr., Kinder 12 Fr. Türöffnung 14:30 Uhr. Beginn 15 Uhr.
www.centraluster.ch 14.5.17 – Bubendorf BL
WILDENSTEIN-FEST Auf Schloss Wildenstein ist Tag der offenen Pforte, inklusive Wohnturmführungen. Eintritt frei. 11 bis17 Uhr. Schloss Wildenstein.
www.schloss-wildensteinbubendorf.ch 21.5.17 – Schwyz
FAMILIENFÜHRUNG Tischlein deck Dich! – Ein Rundgang durch die Ausstellung «Was isst die Schweiz?». Für Kinder ab 5 Jahren und ihre Begleitpersonen. Preise: 10 Fr., Kinder bis 16 Jahre gratis. 14–5:30 Uhr. Forum Schweizer Geschichte Schwyz.
www.nationalmuseum.ch
AUF NÄGELN Mit diesem selbst gebastelten Nagelbrett und verschiedenen Gümmeli können Kinder stundenlang spielen. Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMANN (Foto) # 05 ~ 2017
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~ Service ~ BASTELN
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# 05 ~ 2017
Unvergessliche Bastelerlebnisse
64 MATERIAL • Rowan Fine Tweed, 100% Wolle, 90 m/25 g, 150 g = 6 Kn. oder Lang Donegal, 100% Merino, 190 m/50 g, 150 g = 3 Kn • Strick-N Nr. 3 und 3½, • Rundstricknadel 4, 80 cm, • 5 Knöpfe
MUSTER 1 Nd Nr. 3: 1 M re, 1 M li
MUSTER 2 Nd Nr. 3½: Falsches Patentmuster: 1. R Vorderseite: Rdm 2 M re, 2 M li, fortlaufend wdh, enden mit 1 M re, Rdm. 2. R Rückseite: Rdm, 2 M re, 2 M li, fortlaufend wdh, enden mit 1 M re, Rdm
MASCHENPROBE 26 M und 32 R = 10 x 10 cm im Muster 2
RÜCKENTEIL Anschlag 83 M mit Nd Nr. 3, im Muster 1 str. Nach 11 R mit Nd Nr. 3½ im Muster 2 weiterstr. Armausschnitt: Bei 19 cm ab Anschl beids jede 2. R 1 x 3, 1 x 2, 3 x 1 M abk = 67 M. Schulter: Bei 12 cm Armausschnitthöhe beids jede 2. R 2 x 6 und 1 x 7 M abk. Halsausschnitt: Gleichzeitig die mittleren 23 M abk und beids nach 2 R noch 1 x 3 M abk.
VORDERTEIL
TWEED-JÄCKLI Die Vorzüge eines gestrickten Jäcklis liegen auf der Hand oder eben am Körper: Es wärmt und ist doch luftig. Von ILONA HERZOG (Gestricktes), MELANIE BORTER (Text) und TIBOR NAD (Foto)
D
as gestrickte Tweed-Jäckli ist nicht nur sehr kleidsam, sondern auch sehr praktisch: Denn einerseits wärmt es, andererseits ist es aber doch luftig genug, sodass es nicht gleich beim ersten Sonnenstrahl ausgezogen werden muss. Denn gerade Kinder im Alter zwischen ein und ein-
einhalb Jahren (das Strickmuster ist für Kleidergösse 80/86) können es gar nicht leiden und zuweilen lautstark rebellieren, wenn man sie aus dem Spiel reisst, nur um sie – «du hast doch viel zu warm» – von einem Kleidungsstück zu befreien. Oder noch schlimmer, eines anzuziehen. •
# 05 ~ 2017
Linkes Vorderteil: Anschlag 43 M mit Nd Nr. 3, im Muster 1 str. Nach 11 R mit Nd Nr. 3½ im Muster 2 weiterstr. Den Armausschnitt an der re Kante wie beim Rückenteil arb. Halsausschnitt: Bei 26 cm ab Anschl an der li Kante jede 2. R 1 x 6, 1 x 4, 1 x 3, 1 x 2, 1 x 1 M abk. Die Schulter an der re Kante wie beim Rückent arb. Rechtes Vorderteil: gegengleich arb.
ÄRMEL Anschlag 43 M mit Nd Nr. 3, im Muster 1 str. Nach 11 R mit Nd Nr. 3½ im Muster 2 weiterstr, dabei für die Schrägung 8 x jede 8. R beids 1 M aufn = 59 M, die aufgenommenen M ins Muster integrieren. Armkugel: Bei 21 cm ab Anschlag beids in jeder 2. R 5 x 2, 5 x 1, 1 x 2 und 2 x 3 M abk, die restl 13 M abk.
AUSARBEITEN Nähte schliessen. Für die Halsborte mit Nd-Nr. 3 ca. 77 M auffassen (Vorderteile je 22 M, Rückenteil 33 M) und 3 cm im Muster 1 str. Die M locker abk. Bei den Vorderteilkanten mit Nd Nr. 3 je ca. 76 M auffassen (inkl. Schmalkante Halsborte) und 3 cm im Muster 1 str, dabei beim li Vorderteil in der 4. R 5 Knopflöcher arb: Rdm, 6 M str, 2 M ohne Faden abk und gleich wieder anschlagen, 13 M str. 2. Knopfloch arb, noch 3 x wdh, 6 M str. Rdm.
~ Service ~ BABY
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~ Neue Webseite ~
ALLES WISSENSWERTE RUND UMS BABY IN BERN Wer ein Baby hat oder regelmässig eines hütet und in Bern wohnt, hat Glück, denn seit Kurzem gibt es die Webseite www.babybaern.ch von Camilla Landbø alias Miss Lú. Da findet man alles, was man wissen muss, wenn man mit einem Baby in Bern unterwegs ist. Zum Beispiel sind da fast 30 babytaugliche Cafés und Restaurants aufgeführt, und es wird beschrieben, wo man gut wickeln kann. Babyschwimm-, Babymassage- oder Grosselternkurse findet man auf der Seite ebenso wie Kinderkleiderläden oder ganz allgemeine erlesene Tipps und Tricks rund ums Baby.
menstellung einer engagierten und, wie sie selbst sagt, «hauptzuständigen» Berner Mutter. «Ich erlebte vor allem im ersten Lebensjahr meines Kindes immer wieder, dass ich plötzlich (oft zufälligerweise) auf eine Information stiess und völlig erstaunt war, dass es sowas gibt und mir niemand vorher davon erzählt hatte», sagt Camilla Landbø und erklärt ihre Motivation, die Seite zu betreiben, so: «Vor allem Eltern, die nun schon ältere Kinder haben, sagten fast immer: ‹Wenn ich damals nur von diesem Hütedienst, Mittagstisch, Treff etc. gewusst hätte!› Und so entstand
usw. auf einer Seite zusammenzufassen und so für alle zugänglich zu machen.» Ihr Sohn ist mittlerweile schon kein Baby mehr. Denkt die engagierte Mutter bereits über eine entsprechende Seite für Kleinkinder nach? «Nachgedacht habe ich, ja. Im Moment ist es aber dennoch kein Thema, weil ich noch zahlreiche Infos auf Baby Bärn nachtragen möchte. Man staunt, wie viel es in Bern gibt, für Betreuungspersonen mit Kind im ersten Lebensjahr. Seit die Seite online gegangen ist, bin ich noch auf vieles mehr gestossen.» ~MB
Kurzum: Die Webseite ist eine sehr schöne, umfassende und liebevolle Zusam-
die Idee, alle diese Informationen, Anlässe, Kurse, Tipps und Tricks, Hütedienste
www.babybaern.ch
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Wandern mit dem Grossvater Komfortabel unterwegs mit der Deuter Rückentrage Wandern, Spazieren oder einfach unterwegs sein ist mit der Deuter Rückentrage ein besonders bequemes Vergnügen. Die hohe und weich gepolsterte Rückenlehne und das integrierte, verstaubare Sonnendach gehören zu der fixen Grundausstattung und machen jeden Ausflug für Grossvater und Grosskind zu einem komfortablen Erlebnis. Die Vari-Fit-Rückenlängen-Anpassung ist individuell verstellbar und sorgt für den perfekten Sitz der Rückentrage. Die Rückentrage Kid Comfort 3 erhalten Sie gegen Abgabe dieses Inserates zum Sonderpreis von CHF 329.– statt CHF 349.–. Den Regenschutz im Wert von CHF 29.– erhalten Sie zusätzlich kostenlos. Jetzt in allen Baby-Rose Fachgeschäften solange Vorrat.
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~ Service ~ REZEPT
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DAS BRAUCHT'S FÜR 4 PERSONEN 300 g Mehl 1 TL Salz 1 EL Griess 3
Eier
1½ dl Wasser 1 EL Öl 3l
Wasser
1 EL Salz
VORBEREITUNG Mehl, Salz und Griess mischen und eine Mulde formen. Die Eier mit dem Wasser und dem Öl verquirlen. Zum Mehlgemisch in die Mulde giessen. Den Teig klopfen, bis er Blasen wirft und glänzt. Eine gute halbe Stunde zugedeckt ruhen lassen. ZUBEREITUNG Das Wasser mit Salz aufkochen. Den Teig portionenweise auf das Knöpflisieb geben und mit dem Teigschaber durch die Löcher streichen. Die Knöpfli im leicht kochenden Wasser ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche sichtbar sind. Mit der Schaumkelle herausnehmen, gut abtropfen lassen und in einer vorgewärmten Platte anrichten. Im Ofen bei 100° C warmhalten.
KNÖPFLI Von MARKUS FUETER (Text und Foto)
M
an erzählt sich, dass der Teufel jährlich eine Nacht nach Baden in den Wald kam. Dort wärmte er sich neben der Feuerstelle auf einem Stein sitzend auf. Einmal benetzte ein frecher Badener Jüngling den Stein mit Weihwasser. Der Teufel verbrannte sich fürchterlich daran. Voller Zorn warf er einen Felsbrocken so fest auf den Waldboden, dass ein tiefer Krater entstand und die ganze Stadt Baden wie bei einem Erdbeben erzitterte. Wenn man heute lange genug an dieser Stelle verweilt, kann man bei günstiger Witterung den Schwefelgeruch der Hölle riechen. Seither nennen die Badener das beschriebene Waldstück «Teufelskeller». Selbstverständlich kam der Jüngling nicht ungeschoren davon. Er musste dem Teufel zur Strafe jedes Jahr ein ausgezeichnetes Abendbrot zubereiten. Und wehe ihm, wenn er sich dabei keine Mühe gab und es ihm nicht gelang, den Teufel mit seinem Mahl zu entzücken.
Der junge Mann konnte nicht wirklich gut kochen. Das einzige Gericht, das er von seiner Mutter überliefert bekam, war KnöpfliPfanne. Auf dieser Grundlage kocht der Jüngling dem Teufel unter enormem Druck Jahr für Jahr neue Knöpfli-Kreationen. Da die Badener nie mehr etwas Unangenehmes aus dem Wald wahrnahmen, geht man davon aus, dass der Jüngling seine Arbeit gut macht. Und wenn er nicht gestorben ist, dann kocht er noch heute dem Teufel einmal im Jahr ein ausgezeichnetes Gericht mit Knöpfli. Diese Geschichte erzählte ich gerade eben meinen Kindern beim Zubereiten des Knöpfli-Teigs. Ob diese Geschichte sich so zugetragen habe, wollten meine Kinder von mir wissen. Ich weiss es nicht. Die Geschichte wurde mir schon von meiner Grossmutter, die ganz in der Nähe des Teufelskellers wohnte, überliefert. Sie erzählte sie mir immer dann, wenn wir in der Küche Knöpfli zubereiteten. # 05 ~ 2017
TIPP Die fertigen Knöpfli kann man auch noch leicht anbraten, dem Grundteig 200 g gehackten Spinat beigeben oder die Knöpfli-Pfanne mit Käse überbacken. En Guete! •
Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben zumeist seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.
~ Service ~ APPS
~ Snapseed ~
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BILDER BEARBEITEN LEICHT GEMACHT
Tipps von ~ Swisscom Academy ~
Snapseed ist eine einfach zu bedienende und zugleich umfangreiche Bildbearbeitungsapp. Sie bietet so ziemlich alles, was man sich wünschen kann: von Filtern über Bilderrahmen bis zur selektiven Nachbearbeitung des Fotos. Das Gute ist, dass die App einen dabei nicht erschlägt mit einer Unmenge kryptischer Optionen und Möglichkeiten, die kaum jemand braucht. Ist ein Bild zu dunkel oder läuft im Hintergrund des ansonsten so schönen Schnappschusses ärgerlicherweise ein Unbekannter mit schrecklicher Frisur durch, ist dies kein Problem mehr. Man bearbeitet das Bild mit seinem Finger punktuell oder flächig,
KUNDENKARTEN GRIFFBEREIT MIT STOCARD
schärft nach, kontrastiert oder macht es heller. Die App bietet gar von sich aus ein verbessertes und aufgepepptes Foto an. Zum Teilen der Bilder mit Freunden und Bekannten kann man sie via Snapseed direkt auf Facebook oder Flickr posten oder verschickt sie per E-Mail. Übrigens: Gute Erklärungen der App sind auf Youtube zu finden. ~MT «Snapseed», für iOS und Android, gratis.
~ König der Mathematik junior ~
SPIELERISCH RECHNEN LERNEN Diese Lern-App führt Kinder ab 6 Jahren auf spielerische und inspirierende Weise an die Mathematik heran. Das pädagogisch wertvolle Spiel weckt die natürliche Neugier der Kleinen und stellt die Mathematik in einen unterhaltsamen Kontext. Die Spieler lösen Probleme aus unterschiedlichsten Bereichen und werden dabei ermutigt, eigenständig zu denken und mathematische Konzepte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Jede gelöste Matheaufgabe und jeder absolvierte Abschnitt generiert Erfahrungspunkte, Sterne und Medaillen, die motivieren. ~MT «König der Mathematik junior», für iOS und Android, gratis, Vollversion: 3 Franken.
# 05 ~ 2017
Sie stehen an der Kasse im Möbelhaus und suchen verzweifelt nach Ihrer Kundenkarte? Denn im Portemonnaie sammeln sich weit mehr Plastikkärtchen als die Supercard und Cumulus-Karte. Zücken Sie zukünftig doch einfach das Smartphone, welches Sie immer dabeihaben. In der App Stocard speichern Sie alle Ihre Kundenkarten digital. Das Prinzip ist denkbar einfach: Mehr als 300 Kundenkarten von bekannten Unternehmen sind bereits registriert. Sie öffnen die App und wählen die gewünschte Karte aus. Mit der Kamera Ihres Smartphones scannen Sie einmalig den Barcode auf Ihrer Kundenkarte. Schon ist die Karte in der App erfasst! Sollten Sie eine seltene Kundenkarte besitzen, kann diese in wenigen Schritten manuell erfasst werden. Beim nächsten Einkauf müssen Sie nur die Stocard-App öffnen, die entsprechende Karte auf der Übersicht auswählen und den Barcode scannen lassen. Die kostenlose App ist für iPhone und Android-Geräte erhältlich und kann ohne Registrierung genutzt werden. Wollen Sie Ihr Smartphone noch besser kennenlernen und die Funktionen Schritt für Schritt entdecken? Besuchen Sie die Smartphone-Kurse von Swisscom Academy. Anmeldung und weitere Infos unter www.swisscom.ch/kursangebot oder 0800 33 55 77.
Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
~ Service ~ SPIELEN
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~ Aus alter Zeit ~
Chind verchaufe ~ Spiel für drinnen ~
VERSTECKEN UND MERKEN
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
Sammeln Sie (zusammen mit den Enkeln) ein paar Gegenstände und legen sie diese auf dem Fussboden aus. Legen Sie nun ein Tuch darüber. Sie sitzen auf der einen Seite, und die Kinder
Ü
berliefert ist das Spiel «Chind verchaufe» oder «Fraue, wänder euer Chind verchaufe» unter anderem aus den Kantonen Baselland und Zürich. Es ist eines der wenigen Spiele, das früher von Mädchen und Knaben gemeinsam gespielt wurde. Paarweise setzen sich die Mädchen und Knaben in einem gewissen Abstand zueinander auf den Boden und bilden einen Kreis. Ein überzähliger Junge geht um den
Kreis herum und sucht sich das Mädchen aus, das er kaufen möchte. Er bleibt vor dem Paar stehen und sagt: «Chind verchaufe oder drüümal um de Ring umelaufe». Ist das letzte Wort gesagt, laufen der Käufer und der Freund des Mädchens in entgegengesetzten Richtungen so schnell sie können um den Kreis. Ist der Käufer schneller, darf er sich bei dem Mädchen niederlassen, und der Verlierer läuft um das Mädchen eines anderen Paares. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken.
# 05 ~ 2017
nehmen am anderen Ende der Decke Platz. Jedes Kind darf reihum einen Gegenstand unter dem Tuch hervorholen, sagt, was es ist, und legt ihn vor sich ab. Wenn alle Sachen gesichtet wurden, werden sie wieder zurück unter das Tuch gelegt. Nun fahren Sie mit Ihrer Hand unter das Tuch und nehmen eine Sache samt Tuch hinter Ihren Rücken. Vielleicht verbinden Sie es mit einem Zauberspruch. Nun müssen die Kinder erraten, was fehlt. Je älter die Kinder sind, umso mehr oder umso ähnlichere Gegenstände können sie wählen. Falls die Kinder keine Idee haben, was fehlt, könnten Sie die Kinder den Gegenstand noch im Tuch eingewickelt erfühlen lassen. ~MT
~ Service ~ SPIELEN
~ Aus dem Alltag ~
Dosentelefon Telefonieren ohne Tasten und Touchscreen: Am Dosentelefon haben Kinder immer wieder Freude. von MELANIE BORTER (Text) und TIBOR NAD (Foto)
E
s ist immer wieder erstaunlich, dass das Dosen- oder Schnurtelefon funktioniert. Erste Versuche, die Stimme mittels eines Drahtes über eine gewisse Distanz zu übertragen, wurden übrigens schon im 17. Jahrhundert gemacht. Und seit Mitte des 19. Jahrhunderts, also lange, bevor das Telefon erfunden wurde, fanden Schnurtelefone Verwendung. Heute noch fasziniert das simple Prinzip: Zwei einseitig geöffnete Konservendosen, Papp- oder Kunststoffbecher sind über eine Nylonschnur, buntes Geschenkband oder noch besser über einen dün-
nen Kupferdraht durch ein Loch in der Mitte des Dosenbodens verbunden. Die beiden Schnur-Enden werden mit einem Knoten befestigt. Die Schnur muss beim Reden gespannt sein. Natürlich ist die Übertragungsqualität nicht gerade berauschend. Aber es ist tatsächlich eine Verständigung möglich – auch über mehrere Meter hinweg. Heute dürften Kinder vor allem darüber staunen, dass das Telefon ohne Knöpfe und Touchscreen funktioniert. •
Haben Sie auch eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
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~ Service ~ BUCHTIPPS
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Fasten, um zum Sterben Martina Rutschmann erzählt in ihrem Roman «Durstig» von einem 94-Jährigen, der sich Tode fasten will. Trotz des schweren Themas kommt das Buch ungewöhnlich leichtfüssig daher. Von HANS ABPLANALP (Text)
I
ch gebe zu, vor der Lektüre des Buches «Durstig» von Martina Rutschmann noch nie etwas vom Begriff Sterbenfasten gehört oder gelesen zu haben. Nur von Sterbehilfe, die ich übrigens für mich ablehne. Ich gebe zu, dass ich in meiner eigenen
Geschichte immer wieder weg von den Gedanken rund ums Sterben ins volle Leben, ohne dass der Roman dadurch oberflächlich wirken würde. Die Autorin hat das Sterbenfasten mit ihrem Grossvater erlebt und ist dadurch auf dieses Thema gestossen. Er wollte
Patientenverfügung im Jahre 2015 beim Abschnitt «Künstliche Ernährung» unter den besonderen Anordnungen hingeschrieben habe: «Sollte ich ganz dement sein, soll man mich langsam sterben lassen (Nahrung, Flüssigkeit reduzieren, absetzen).» Ich gebe zu, dass mein Hausarzt diesen Satz als grenzwertig und es als diskutabel bezeichnet hat, mich einfach verhungern und verdursten zu lassen. Auch als ich ihm als Grund dafür erklärte, dass mein Vater und dessen Mutter dement geworden seien. Vor allem der letzte Besuch bei meiner Grossmutter – damals sprach man ja noch von «wieder an Kindesstatt sein» – hat bei mir bis heute Schreckliches, ja Traumatisches hinterlassen. Und nun habe ich diesen Roman gelesen, der das Thema «Sterbenfasten» aufgreift und beispielhaft schildert. Der erfolgreiche Forscher Carl, 94-jährig, entscheidet sich zu diesem Schritt, denn er möchte nach einem erfüllten Leben auch an dessen Ende selbstbestimmt gehen können. Die zweite Hauptperson ist die 35 Jahre junge Krankenschwester Alexi, die nach jahrelanger Arbeit auf einer Krebsstation kündigt, da sie genug davon hat, Menschen beim Sterben zuzusehen. Über eine Facebook-App beginnt sie gleichzeitig eine Beziehung mit Fabian. Dieser macht sie mit Carl bekannt, da er für ihn arbeitet.
verhindern, ein Pflegefall zu werden. In einem Interview hat sie dazu erklärt: «Er hat drei Jahre mit uns, mit der Familie, über dieses Vorhaben gesprochen. Er stiess auf Widerstand, weil es brutal klingt: verdursten. Er hat dann aber am Ende alle für sein Anliegen auf seine Seite bringen können. Ich habe da realisiert: Das ist ein Thema, das aufgrund der Überalterung der Bevölkerung immer mehr Leute betreffen wird. Aber erst an seinem Sterbebett ist mir bewusst geworden, welche Brisanz das hat. Und welchen Mut, welche Konsequenz es von diesen Menschen braucht, dieses Vorhaben durchzuziehen.» Und ich? Ich habe in meiner Patientenverfügung dieses Sterbenfasten ja nur für den Fall vollständiger Demenz gewünscht, um meinen Angehörigen vielleicht Unangenehmes zu ersparen. Ob ich dies auch bei vollem Bewusstsein für mich entscheiden würde, weiss ich (noch) nicht. Wohl eher nicht – ausser, ich wäre dann schon sehr, sehr alt. Das lesenswerte Buch wird für Diskussionen sorgen. •
Alexi merkt, dass sie Rosa, Carls grosse Jugendliebe, die erst nach Umwegen zu ihm kam, in der Klinik bis zu deren Tod begleitet hat. Soweit das gelungene Gerüst an Zufällen, die diesem Roman zugrunde liegen. Carl ist am Erblinden und auf Hilfe angewiesen. Was liegt da näher, als Alexi anzustellen. Dass er sie auserwählt hat, ihn auch während seinem baldigen Sterbenfasten zu begleiten, weiss nur Fabian, der ihr dies schonend mitteilen soll, sich damit aber äusserst schwer tut ... Das Buch kommt trotz einer schweren Grundthematik in einer ungewöhnlichen Leichtfüssigkeit daher, mit einer temporeichen, gekonnten Sprache. Die ganze Geschichte ist aufgeteilt in kurze Kapitel, wechselt immer wieder von der Gegenwart in die nähere oder entferntere Vergangenheit, bleibt aber stets übersichtlich. Zudem führen viele Nebenschauplätze der verschiedenen Figuren während der # 05 ~ 2017
«Durstig», Martina Rutschmann, Zytglogge Verlag, 2017, 270 Seiten, 32 Franken.
~ Service ~ BUCHTIPPS
71 ~ Kinderbuch ~
DER ALTE MANN UND DAS MEERSCHWEINCHEN
~ Roman ~
DINGE, DIE VOM HIMMEL FALLEN Die achtjährige Saraa verliert ihre Mutter durch ein Unglück, das es eigentlich gar nicht geben kann: Mitten im Sommer fällt ein Eisklumpen vom Himmel und erschlägt sie. Der Vater, unfähig mit seiner Trauer umzugehen, zieht mit der Tochter vorübergehend zur Schwester. Diese hat sich nach einem Lottohauptgewinn ein riesiges altes Anwesen gekauft. Doch als sie ein zweites Mal den Hauptpreis gewinnt, fällt sie vor Schock in einen wochenlangen Tiefschlaf. Warum werden dieselben Menschen gerade von mehreren so seltenen Schicksalsschlägen getroffen? Saraa flüchtet sich vor der Sprachlosigkeit der Erwachsenen in kindliche Tagträume und Märchen. So kann sie das Trauma überwinden und sich im Leben wieder zurechtfinden. Der Finnin Selja Ahava gelingt es, die Geschichte von zufälligen Schicksalen schmerzhaft und traurig, aber doch mit Leichtigkeit zu erzählen. ~AK
Ferien: Angelina wird mit ihren Eltern zum ersten Mal ans Meer reisen. Und auch ihr Meerschweinchen Ottilie darf mit. Doch dann entdeckt Mama im Mietvertrag für die Ferienwohnung die Klausel «Haustiere alle Art sind strengstens verboten». Was nun? Zum Glück erklärt sich der Nachbar aus dem Erdgeschoss, der alte Herr Möhring bereit, während des Urlaubs für Ottilie zu sorgen. Etwas unsicher, ob sich Herr Möhring mit Tieren auskennt, ist Angelina schon, deshalb übergibt sie ihm auch ihren Ratgeber «Du und dein Meerschweinchen». Darin sollte der Nachbar alles Wissenswerte finden. Immer wieder schlägt Herr Möhring in dem Buch nach, denn er will wirklich nur das Beste für Ottilie. Unterstützt wird er von Frau Wallner, mit der er ab und an Kaffee trinkt und die ihm schon lange gefällt. Frau Waller verspürt nun plötzlich auch Lust auf eine Reise ans Meer. Diese humorvolle Geschichte für Kinder zwischen sieben und neun ist brilliant erzählt und wird durch witzige Illustrationen ergänzt, in denen Ottilie ihren Kommentar ind frechen gereimten Sprüchen abgibt. Ein schönes Geschenk für Enkelkinder oder – noch schöner – ein grosses gemeinsames Vorlesevergnügen. ~BM «Der alte Mann und das Meerschweinchen», Jens Sparschuh und Julia Dürr (Illustrationen), Gerstenberg Verlag, 2017, 160 Seiten, ab 8 Jahren, 16.90 Franken.
«Dinge, die vom Himmel fallen», Selja Ahava, Mare Verlag, 2017, 208 Seiten, 26.90 Franken. Die Tipps auf dieser Seite sind erlesen und beschrieben von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch Anzeige
Sa. 20. Mai 2017
Move & Meet 2017 Ein Bewegungs- und Begegnungstag mit Bewährtem und Neuem zum Schnuppern und Geniessen. Stellen Sie sich aus den abwechslungsreichen und attraktiven Sport- und Bewegungsangeboten Ihr ganz persönliches Tagesprogramm zusammen. Das Begegnungscafé bietet nebst Verpflegung auch Raum für spannende Kontakte.
Zeit
10.00 – 17.00 Uhr
Ort
Turnhallen Chapf und Dohlenzelg 5200 Windisch
Eintritt: CHF 15.00 Beinhaltet den Besuch von max. 5 Lektionen Ihrer Wahl. Anmeldeschluss: 5. Mai 2017 Anmeldung und Informationen: Pro Senectute Aargau, 062 837 50 70 oder info@ag.prosenectute.ch
Der Flusskrebs und die Meerkatze Von MELANIE BORTER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
E
s war einmal ein Flusskrebs, der seinen Bach verliess, um den Indopazifik zu suchen. Denn da gibt es allerlei wunderschöne Fische und Pflanzen. Hermann, so hiess unser Flusskrebs, hatte die Reise nicht von langer Schere geplant, es war mehr ein spontaner Entschluss. Eines Nachts trottete er einfach los. Bachabwärts dem Ufer entlang Richtung Meer. Zwar wusste Hermann sehr wohl, dass er trotz seiner vier Paar Schreitbeine zu Fuss wesentlich langsamer sein würde, als wenn er geschwommen wäre. Aber
er wollte unbedingt sehen, wohin er ging. Und das konnte er nur krabbelnd. Denn, das müsst ihr wissen, Flusskrebse können nur rückwärts schwimmen. Sie sehen im Wasser also nur, woher sie kommen, aber nie wohin sie gehen. (Eine einigermassen merkwürdige Erfindung der Natur, wenn ihr mich fragt.) Also krabbelte Hermann lieber vorwärts, denn wer weiss, vielleicht kommt er ja schon bald ans Meer? Das Meer kam nicht, aber der Morgen brach an. Hermann verkroch sich in ein Erdloch und kam erst wieder hervor, als # 05 ~ 2017
die Sonne bereits wieder untergegangen war. Denn wie alle Flusskrebse war auch Hermann nachtaktiv. Er krabbelte wirklich nur sehr langsam vorwärts. «Hätte ich doch diese grossen Scheren zu Hause gelassen», dachte er. Hätte Hermann gewusst, dass das Meer noch weit weg ist, wäre er wohl sofort ins Wasser gesprungen und wäre geschwommen. So aber krabbelte er unwissend weiter. Diese Nacht und auch die nächste. In der vierten Nacht aber änderte sich alles. Hermann wachte auf und hatte entsetzlichen Hunger. Klar,
~ Service ~ VORLESEGESCHICHTE
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er hatte ja seit drei Nächten nichts mehr gegessen. Also ging er ins Wasser, um schwimmend nach Würmern, Molchen oder Muscheln zu jagen. «Jesses», entfuhr es ihm, als er in den Bach stieg und sich umschaute. Er war ja immer noch zu Hause! Jetzt war er drei Nächte durchmarschiert und nicht weiter gekommen als an den Rand seines Jagdreviers? War das eine Enttäuschung. Hermann hätte geweint, wenn Flusskrebse weinen könnten. «So geht das nicht, vorwärts erreiche ich das Meer nie.» Also bewegte sich Hermann von nun an nur noch im Wasser fort. Er schlug seinen Schwanzfächer mit kräftigen, ruckartigen Bewegungen gegen seinen Bauch,
te, mit ihren viel zu dünnen Ärmchen und Beinchen zu schwimmen, oder sich das Wasser aus dem Gesicht zu wedeln – so genau konnte man das nicht erkennen. Er schwamm ganz nah an das rechte Ohr der Meerkatze und flüsterte hinter vorgehaltenen Scheren: «Du gehörst doch auf einen Baum hinauf.» Die langen Fühler von Hermann kitzelten die Meerkatze im Ohr, sie musste kichern und kratze sich heftig. Dabei stiess sie den Flusskrebs mit ziemlicher Wucht auf den Meeresboden. Hermann rappelte sich auf und wollte sich soeben bei der Meerkatze über ihr unhöfliches Verhalten beschweren, sah dann aber ihren langen Schwanz am Bo-
salzfreie Bäche.» Aber die Meerkatze hörte ihren Anhang immer noch nicht. Dafür begegnete sie jetzt einer freundlichen Meeresschildkröte, die wusste, wo Bäume stehen. «Da musst du schon an Land gehen», sagte sie. «Sag ich doch!», schrie Hermann von hinten. «Am Meeresende beginnt das Land, da wachsen Bäume» erklärte die Meeresschildkröte weiter und fragte: «Soll ich dich hinbringen?» – «Ja, sag um himmelsgottswillen ja!» schrie Hermann ganz aufgeregt. Vor Aufregung hätte er beinahe den Schwanz losgelassen. «Das ist sehr freundlich von dir, sehr gerne», sagte die Meerkatze und kroch auf den Panzer der Meeresschild-
schwamm so blitzschnell rückwärts und kam viel schneller vorwärts. Bald gelangte er in einen Teich, danach in einen Fluss und nach ein paar Nächten in einen See. Dann wieder in einen Fluss und plötzlich – er hatte es nicht kommen sehen – plötzlich war er im Meer.
den liegen und kniff mit beiden Scheren kräftig hinein. Weil er aber nur ein paar Schwanzhaare erwischte, merkte die Meerkatze gar nicht, dass Hermann an ihr hing. Auch als sie losmarschierte, um diesen Baum zu suchen, von dem dieser Flusskrebs erzählt hatte, merkte sie nichts von ihrem Anhang.
kröte. Hermann konnte sein Glück nicht fassen: Jetzt würde er endlich aus dieser Salzsuppe raus kommen. Mit aller Kraft klemmte er sich an den Schwanz der Meerkatze. Jetzt bloss nicht loslassen! Erst als die Meerkatze aus dem Meer war, liess er los. Überglücklich entdeckte er ganz in der Nähe einen Bach. Schnell krabbelte er hinein und verkroch sich in einem Loch – es war schon helllichter Tag, höchste Zeit für ihn zum Schlafen. Von nun an lebte Hermann in diesem Bach. Glücklich und zufrieden. Immer wenn er des Nachts aus seinem Loch kroch, sah er hinauf zu den Bäumen, und manchmal entdeckte er die Meerkatze, die hoch oben sass und schlief, den langen Schwanz als Stütze um den Ast gewickelt. •
ENDLICH IM MEER Endlich. Hermann hatte sein Ziel erreicht. Glücklich schwamm er im Meer umher. Er fand zwar, dass es hier etwas merkwürdig roch, auch war das Wasser irgendwie dicker als sonst und schmeckte ganz widerlich. «Das wird bestimmt besser, wenn ich etwas weiter ins Meer hineinschwimme», dachte Hermann und schlug kräftig mit seinem Schwanzfächer. Aber es wurde nicht besser. Das Meer blieb salzig. Überall war dieses eklige Salz. «Würg. Wer hat denn hier so viel Salz reingeschüttet?», ärgerte sich der Flusskrebs. «Hier kann ich nicht bleiben, schöne Fische hin oder her.» So machte Hermann kurzentschlossen rechtsumkehrt. Er wollte zurück. Sofort. Doch wo war denn jetzt zurück? War er von da gekommen, oder von da? «Jesses, dieses Meer ist nicht nur sehr eklig, es ist auch sehr gross», sagte Hermann. DIE BEGEGNUNG Da erblickte er mitten auf dem Meeresgrund eine Meerkatze, die gerade versuch-
DER SCHNELLE WEG ZURÜCK Herman hingegen war beindruckt, wie schnell die Meerkatze auf dem Meeresgrund vorwärtskam. Schliesslich hatte sie nur vier Beine, wobei die beiden vorderen Beine wohl eher sowas wie Scheren waren, einfach ohne Scheren. «Und wozu wohl dieser lange Schwanz gut sein soll?», dachte Hermann und kniff noch etwas fester zu, um herauszufinden, ob die Meerkatze tatsächlich nichts fühlte. Nichts. Die Meerkatze beachtete ihren Schwanz mit Flusskrebs nicht, sondern fragte jedes Tier, das ihr begegnete, nach dem Weg zum Baum. Sie bekam aber keine Antwort: Der Seestern war zu beschäftigt, die Kammmuschel zu geöffnet, der ganze Schwarm Heringe beachtete die Meerkatze erst gar nicht, und das langschnäuzige Seepferdchen war wohl zu hochnäsig. «Da musst du an Land gehen», sagte Hermann und fügte versöhnlich an: «Wenn es dich nicht stört, würde ich gerne mitkommen, denn da gibt es bestimmt auch saubere # 05 ~ 2017
19. – 21. Mai 2017
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FERIEN FÜR KLEINE ENTDECKER UND GROSSE GENIESSER Der kommende Sommer 2017 bei den Familienhotels Südtirol wird mehr als spannend. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Hotelgruppe bieten die teilnehmenden Hotels ihr Premium-Naturprogramm erstmals inklusive an und locken Kinder, Eltern und Grosseltern so richtig aus der Reserve: Bei der neuen Staffel des beliebten «Naturdetektiv-Camps» geht es ums «wilde Überleben»! Die Südtiroler Wildnatur wird zum Areal für kleine und grosse Naturdetektive, die sich in Tarnung, Orientierung und cleveren Überlebensstrategien in freier Wildbahn üben wollen. Da muss nur noch viel Neugier in den Koffer. Der Rest steht schon bereit! Ob Ferien mit einem Einzelkind, als Patchworkfamilie oder mit Oma und Opa, Ferienzeit ist immer eine besonders wertvolle Zeit, in der alles perfekt sein soll. Die 25 geprüften Familienhotels Südtirol sind herausragende Spezialisten darin, die Bedürfnisse verschiedenster Familienmitglieder aufzufangen und in Wohlfühlen zu verwandeln. Sie legen Wert auf viel Raum, auf Natürlichkeit in der Ausstattung und auf kreative, nachhaltige Angebote.
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~ Imbach ~
WANDERN HINTER DER LANDESGRENZE «In der Schweiz kann man problemlos alleine loswandern – hier gibt es ein hervorragendes ÖV-Netz, gut markierte Wanderwege und unzählige Bergbeizli», meint Hans Wiesner, Geschäftsführer von Imbach Reisen. Bereits in Italien aber sucht man vergeblich nach markierten Wanderwegen, verlässliche Landkarten gibt es kaum und schon gar keinen Online-Fahrplan der Buslinien! Weder von der Hotelrezeption noch vom Barbesitzer kann man Wandertipps erwarten. Bei einer Imbach-Wanderreise führt ein Reiseleiter seine Gäste auf kaum begangenen Küstenwegen zu einsamen Badebuchten und Tavernen, auf die man als Individualtourist nur ganz selten stösst. An der Algarve und auf Kreta werden die Imbach-Pfade sogar jeden Frühling mit einer Heckenschere von Dornenranken befreit. Der Luzerner Veranstalter Imbach Reisen organisiert Wanderreisen in 30 verschiedene Länder. www.imbach.ch
~ Herzroute ~
EIN HIGHLIGHT FÜR GENUSSRADLER MIT E-BIKE Die Herzroute ist mit ihren 13 Tagesetappen und 720 Kilometer Länge die längste nationale Velowanderroute der Schweiz, obwohl sie offiziell mit der Nummer 99 als regionale Route klassifiziert ist. Ihr Streckenprofil ist mit ca. 1000 Höhenmetern pro Tagesetappe auf den Genussradler mit E-Bike ausgelegt. Aber auch der sportliche «Unmotorisierte» fühlt sich hier wohl. An den 14 Etappenpunkten können FLYER-E-Bikes gemietet und an jedem anderen Etappenpunkt abgegeben werden. In der Regel befinden sich diese Vermietpunkte an den Bahnhöfen, was eine An- und Rückreise mit der Bahn nahelegt. Es ist eine normale Kondition nötig und Fahrpraxis empfohlen. Der Routenführer zur Herzroute lässt sich kostenlos via www. herzroute.ch bestellen. www.herzroute.ch # 05 ~ 2016
~ Bricklive ~
DIE WELTWEIT GRÖSSTE SHOW FÜR LEGO-FANS NEU IN BASEL Vom 12. bis 21. Mai 2017 findet in der Messe Basel die weltweit grösste Show für LEGO-Fans statt. Auf über 15 000 m² können die Fans an der BRICKLIVE ihrer Leidenschaft frönen. 2 Millionen Steine und ein grosses Potpourri an interaktiven Bau- und Spielmöglichkeiten stehen dafür zur Verfügung. Da zeitgleich in der Messe die muba stattfindet, bietet die BRICKLIVE Familien auch sonst ein aufregendes Programm. Auf der Festivalbühne der muba in der Halle 2 finden neben vielen Comedy- und Music-Live-Acts auch Konzerte von Papagallo und Gollo, Schtärneföifi und Zwirbelwind statt. Spannend zum Entdecken auch das Schwerpunktthema Mobilität und Energie. Mit dabei sind unter anderem das Verkehrshaus Schweiz sowie Tesla. Im BRICKLIVE-Ticket ist der Eintritt an die muba inbegriffen. Weitere Infos unter www.bricklive.ch und www.muba.ch.
~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER
~ Kambly ~ ~ Veloplus ~
FINDEN SIE DAS E-BIKE, DAS PERFEKT ZU IHNEN PASST Wenn Sattel und Lenker falsch eingestellt sind oder gar die Rahmenhöhe nicht passt, dann macht auch ein neues E-Bike keinen Spass. Mit der laserbasierten Vermessungstechnik Leonardo erfasst Veloplus beim Velokauf alle für die Ergonomie relevanten Körperdaten und so kann neben der richtigen Rahmengrösse auch die optimale Sitzposition bestimmt werden. Zusätzlich beraten Sie die kompetenten Laden-Teams zu den schnellen und langsameren E-Bike-Typen und Sie erhalten wichtige Ergonomie-Tipps. Weitere Informationen zum Velokauf bei Veloplus finden Sie auf unserer Website oder im neuen Velohandbuch 2017/18.
111 JAHRE KAMBLY-BRETZELI: EINE SCHWEIZER IKONE FEIERT GEBURTSTAG Vor 111 Jahren wurden in Trubschachen erstmals Kambly-Bretzeli gebacken. Anlässlich des Jubiläums des bekanntesten Schweizer Markenbiscuits organisiert Kambly am 20. und 21. Mai 2017 das Bretzeli-Fest, an dem grosse und kleine Besucher das Geburtstagskind in all seinen Facetten erleben können. Ein spannendes Programm erwartet Besucherinnen und Besucher jeweils zwischen 10 bis 17 Uhr rund um das Kambly Erlebnis und lässt Erinnerungen an eigene, unvergessliche Bretzeli-Momente aufkommen. Das Fest ist kostenlos und wird bei jedem Wetter durchgeführt. Bretzeli-Fest, 20. und 21. Mai 2017, je 10 bis 17 Uhr. Kambly Erlebnis, Mühlestrasse 8, 3555 Trubschachen. www.kambly.ch/bretzelifest
www.veloplus.ch
~ Kontiki ~
DER WEG IST DAS ZIEL Die zerklüftete norwegische Küste mit ihren tiefen Fjorden und den steilen Bergen, die sich direkt ins ruhige Meer stürzen, lässt sich am schönsten an Bord der Hurtigruten erkunden. Das norwegische Postschiff wartet mit fünf frisch renovierten Schiffen im skandinavischen Stil auf. Mit der neu erschaffenen Erlebniswelt bieten die Hurtigruten Ausflüge an, die keine Wünsche offen lassen. Von der Führung zum Nidarosdom in Trondheim, über einen Besuch des Nordkaps bis hin zum reichhaltigen Angebot für Wandervögel wird aus der traditionellen Route eine Reise ganz nach Ihrem eigenen Geschmack.
«Der Weg ist das Ziel», 17-tägige Rundreise mit Hurtigruten und Mietwagen, ab 4670 Franken pro Person, in Aussenkabine, Reisetermin (15.06.–15.08.2017). Infos: www.kontiki.ch / 056 203 66 66
Die auf dieser Doppelseite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern.
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~ Service ~ RÄTSEL
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Viel Spass beim Rätseln Sudoku
Binoxxo
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch
Bimaru
Schwierigkeit: schwer
Schwierigkeit: leicht
5 1 0 5 1 3 1 4 1
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.
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raetsel.ch 27318
1 Frachter 3 Kutter
2 Yachten 4 Jollen
Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 05 ~ 2017
So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen
~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO
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Gewinnen
Sie eines FABER-C v ASTELL C on drei O METALLE LOUR GRIP T UIS im We rt von je
Urzeitwährung?
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waagrecht 2 Zwischen Fr und So. 6 …Haus, …Projekt, …Konflikt. 13 Diese Gelben tragen kein Milchprodukt in sich. 14 Je nachdem, Hades oder stilles Örtchen. 15 Soll Zappelphilipp beruhigen. 18 …garien, …gur. 19 Die Positiven im Atom. 21 Macht Purpur zur Rockband. 23 Altgriechische Stadt hört sich wie Bullen an. 24 Macht das A und O zum Fahrzeug. 26 Kann wie ein gutes Gewissen wirken. 28 Grössen oder Anrede für die Dame. 29 Dem Verderben zustrebend. 31 Macht die Zahlung direkt. 32 Er hat es nicht immer lustig auf der Alp. 33 Kein Thema an der Erfindungsmesse.
senkrecht 1 Verwandschaftsart der Grimmigen. 2 Dient bei der Softwareinstallation oder beim Golfen. 3 Künste aus einem Star. 4 Biomorphe Autos und eingebuchtete Flaschen sind sein Ding. 5 Klassischer Zwilling. 6 Nicht die feine Art. 7 Diese Bedrohung macht Angst. 8 So dynamisch gibt wenig Widerstand. 9 Wurde auch das Teufelsintervall genannt. 10 Macht Ber zum Holzfäller. 11 Wimpernschlagmasseinheit. 12 Wie Mengia und Gieri den Grossvater nennen. 16 Der Herr des Herrn der Ringe. 17 Format für z. B. Deutschstunden at scool. 20 Schriftzeichen um 16 senkr. 21 Niedrige Liege oder orientalische Sammlung. 22 Wladimir Wladimirowitsch. 23 Hilft im Haushalt oder hängt am Hals. 25 Sorgt für Haftung und ist beinahe eine Automarke. 27 Passiert die Schweiz, Deutschland und Österreich. 30 Der Pleitier, der das Gut zur DNA macht.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 25.5.2017. Die Lösung des März-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 05 ~ 2017
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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF
Die E-Grossmutter
# 05 ~ 2017
~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
Impressum Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Vorschau #6 / 2017
Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch
Erscheint am 26.5.2017
Verleger DOMINIK ACHERMANN
Foto : Katja Stuppia
Ausgabe 05/2017
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Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Christa Camponovo, Marlis Friedrich Baumgartner, Ruth Frei, Markus Fueter, Beat Gloor, Marius Graber, Ilona Herzog, Jochen Ihle, Toni Kaiser, Andrea Kalt (AK), Katharina Ley, Barbara Maurer (BM), Klara Obermüller, Edy Riesen, Viviane Schwizer, Marie-Anne Spross, Aline Steiger, Susanne Stöcklin-Meier, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm Layout BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER www.buerohaeberli.ch Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, Tibor Nad, Thomas Oswald, Holger Salach Illustrationen Renate Alf, Andrea Mendler, Marie-Anne Spross, Anton Studer, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug, Dieter Gloor
FAMILIE KNIE Der Circus Knie ist ein Mehrgenerationenunternehmen: Chanel und Ivan, die Enkelkinder von Fredy Knie junior, stehen bereits mit ihm in der Manege. WOHNEN UND GARTEN Wohngemeinschaft, Mehrgenerationenhaus und gemeinsames Gärtnern: Weshalb das Zusammenleben und das Zusammenarbeiten im Trend liegt.
SCHLAFEN IM STROH Eine Übernachtung im Stroh auf dem Bauernhof ist ein ganz besonderes Erlebnis für Gross und Klein – auch wenn es manchmal ein bisschen piekst.
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Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch
~ #04/2017 ~
Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
waagrecht
DES RÄTSELS LÖSUNG 2 Ala 5 Am 7 Fruehlingsluft 14 Agglomeration 15 Thea 16 Amo 17 Barista 19 nln 20 Nod 21 Stachel 23 ESD 24 Pfoten 26 Hanro 27 Paravent 28 Tia 29 Iordan 31 Miau 32 Aus33 Becher 34 Suehnen 35 Noch
senkrecht 1 Orgelspiel 2 Almodovar 3 Liebsten 4 Anraten 5 Alisha 6 Muot 7 Fahne 8 Uganda 9 Elan 10 Homo 11 Garantie12 Stichwahl 13 FN 18 Alraune 22 Enia 23 PRR 24 Faden 27 Tun 29 OC 30 Muh 33 SC
Lösungswort Osterhasenbesuche
# 05 ~ 2017
~~Kolumne Kolumne~~ SCHLUSSWORT (DIESMAL SCHLUSSWORT MIT PRODUKTEPLATZIERUNGEN)
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% Wer kauft, bekommt
I
ch lese grundsätzlich keine Werbeinserate in Zeitungen und Zeitschriften. Aber die ganzseitigen Inserate der beiden grössten Schweizer Detailhändler Migros und Coop sind nicht zu übersehen. Sie versuchen sich wöchentlich zu überbieten, will sagen natürlich zu unterbieten: Zahnpasta: Pouletfleisch: Zwetschgen: Mineralwasser:
26% billiger 31% billiger 43% billiger 52% billiger
In meiner zugegebenermassen manchmal etwas irren Fantasie stelle ich mir vor, wie lange es wohl noch dauert, bis ich eines Tages vielleicht folgende Inserate finde:
Ja, ich warte darauf, bis ich für irgendwelche ausgefallenen Produkte an der Kasse Geld bekomme, wenn ich diese kaufe. Das wäre der Hammer. Die ultimative Kundenbindung. Unter den weltweit 250 grössten Marken belegen die beiden Detailhandel-Dinosaurier der Schweiz übrigens die Ränge 40 (Migros) und 43 (Coop). Mit meinen neuen Verbilligungsangeboten ist ihr Weg in die Top Ten nicht mehr zu verhindern. Und dann bringen wir alles Geld der Migros und dem Coop und nicht mehr auf die Bank. Die haben nämlich keine Negativzinsen, sondern Positivrabatte. •
Rüebli, Naturaplan, 2. Lese, Seeland: 78% billiger Freilauf-Mastbetrieb-Salami aus der Po-Ebene: 85% billiger Chinesische Briefumschläge, Format B-20, gedörrt: 93% billiger Gesalzener Melonensirup in Büchsen: 108% billiger
Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.
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