MAGAZIN
# 07 & # 08 2016
Grosseltern
# 07 & # 08 2016
Ink l. D
FRAUossier SORG EN, T ab Se VOR! ite 4
www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern 6
Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Ins Hotel oder in die Jugendherberge? Wie Ferien mit den Enkeln gelingen (S.30)
Klimaseniorinnen Frauen im Grossmutteralter klagen gegen die Schweizer Klimapolitik (S. 28)
Sie erkennt ihre Enkelin am Geruch Brigitta Käser ist blind (S. 22)
Grosseltern MAGAZIN
T K N U P F F G E R R E T B N E L L BA
en ration er. (S. 36) e n e rere G milie Jäg h e m d oft eispiel Fa n i s useum gs – zum B m t h c we eili Im Fr sam unter in geme
CHF 9.50 EUR 8.50
Mehr vom Tag. Das Emulgel, das dort wirkt, wo akute Arthroseschmerzen sitzen.
Voltaren Dolo forte Emulgel wirkt gezielt und ohne Umwege. Haben Sie morgens knirschende Gelenke oder schmerzende und steife Finger aufgrund akuter Gelenk- oder Arthroseschmerzen? Starten Sie Ihren Tag mit Voltaren Dolo forte Emulgel. Der hochkonzentrierte Wirkstoff wird 2x täglich – morgens und abends – gezielt einmassiert und wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Lesen Sie die Packungsbeilage. GSK Consumer Healthcare Schweiz AG
Schonen Sie Ihre Gelenke und finden Sie praktische Alltagshilfen auf www.rheumaliga-shop.ch. Voltaren Dolo forte Emulgel unterstützt das Arthrose-Engagement der Rheumaliga Schweiz.
~ Magazin ~ EDITORIAL
3
Erlebnis Ballenberg E
in Ausflug ist mir aus meiner Kindheit besonders gut in Erinnerung geblieben. Er führte mich mit meinen Eltern, meiner Grossmutter und einer befreundeten Familie in das Freilichtmu-
Mehrere Frauen im Grossmutteralter wollen den Schweizer Staat verklagen. Dieser tue zu wenig gegen die Klimaveränderung und schade damit ihrer Gesundheit, finden die Frauen, die sich Klimaseniorinnen
Nun nochmals ein Grund zur Freude: Der Sommer ist da. Wenn Sie Ferien mit den Enkelkindern planen, hat meine Kollegin Melanie Borter ab Seite 30 einige Tipps für Sie. Übrigens: Auch wir machen eine kleine
seum Ballenberg. Höhepunkte waren der Besuch der Schmitte und der Kauf eines Bauernhemdes, das ich danach ausgiebig trug und das bis heute erhalten ist. An einem schönen Samstag Ende Mai besuchte ich den Ballenberg erneut, diesmal zusammen mit unserem Fotografen Holger Salach. Auf Facebook hatten wir Grosseltern mit Enkeln gesucht, die sich beim Ausflug auf den Ballenberg begleiten lassen würden. Da der Aufruf sehr kurzfristig erfolgte, gelang es trotz einigen Rückmeldungen nicht, einen Termin zu finden. Würden wir im Areal Grosseltern und Enkelkinder finden?, fragten wir uns. Schon nach wenigen Schritten war klar, dass wir uns keine Sorgen hätten machen müssen. Kurz nach dem Eingang trafen wir eine Familie, die gleich mit vier Generationen unterwegs war. Und auch danach kreuzten wir immer wieder den Weg mit Familien, bei denen Grosseltern, Enkelkinder und Eltern gemeinsam unterwegs waren. Bei allen war spürbar: Ein Besuch auf dem Ballenberg ist für alle ein Erlebnis – wie damals für mich als Kind. Die Reportage über unseren Ballenberg-Besuch finden Sie ab Seite 36.
nennen. Mitinitiantin Elisabeth Joris hat mir erzählt, dass sie und ihre Kolleginnen auch aus Sorge um die Zukunft ihrer Enkelkinder vor Gericht ziehen. Und sie sagte mir, weshalb die Klimaseniorinnen an den Erfolg glauben. Das Interview finden Sie auf Seite 28.
Pause, unsere nächste Ausgabe erscheint erst Ende August. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine wunderschöne Zeit. •
Rolf Käppeli hat unser Magazin von Anfang an begleitet und unterstützt: mit Rat, mit Artikeln und vor allem mit seinen Kolumnen. In unseren ersten 20 Ausgaben haben wir 20 Briefe an seine Enkelin Louisa abgedruckt. In dieser Ausgabe erscheint der letzte von ihnen, er handelt vom Abschied nehmen. Rolf Käppeli schreibt zum Schluss: «Ich verdrücke eine Träne.» Das tun wir auch. Zum Glück hört Rolf Käppeli nur als Kolumnist auf, als Mitarbeiter und Unterstützer bleibt er uns erhalten. Ebenfalls Abschied nehmen wir von François Chalet, der in den ersten zwei Jahren den Comic «Der kleine Spross» für uns gezeichnet hat, in dem er Erlebnisse von Grosseltern mit ihrem Enkel humoristisch, prägnant und mit feinem Strich schilderte. Auch bei ihm verdrücken wir eine Träne.
GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch # 07 & # 08 ~ 2016
4
INHALT © Sandra Niemann (Illustration)
# 07 & # 08/ Juli & August 2016
Adieu, kleine Louisa
Rolf Käppeli schreibt seiner Enkelin Louisa zum zwanzigsten Mal einen Brief. Es ist der letzte: Unser Kolumnist hört auf. (S.21)
Klage gegen die Schweizer Klimapolitik
Grosi sieht nichts
Brigitta Käser ist stark sehbehindert. Dennoch ist viel sie unterwegs und war bei der Geburt ihrer Enkelin dabei. (S.22)
# 07 & # 08 ~ 2016
Gletscherschmelze, Hitzewellen: Der Verein der Klimaseniorinnen geht vor Gericht. Die Schweizer Klimapolitik verstosse gegen die Verfassung und gefährde die Gesundheit alter Frauen – und die Zukunft der Enkelkinder. (S.28)
~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
r mu K i nd e
5
SIE6R DO S eite 4 S
seu m
ECKT ENTSeDite 10
Im
Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis Leserbriefe Impressum & Vorschau
6
Hintergrund 3 4 20 81
Generationengespräch Lisi Leutenegger erzählt ihren Enkelkindern Dalia und Mauro
22
Blind Die stark sehbehinderte Brigitta Käser hat einen engen Draht zu ihrer Enkelin Céline. Sie erkennt sie am Geruch.
56
Unterwegs Wir nehmen Sie mit auf einen Rundgang durch Zürich und auf eine Mehrtageswanderung in den Berner Voralpen.
28
Klimaseniorinnen Der Verein der Klimaseniorinnen
61
Rezept Das Orangentiramisu ist ein
von ihrer schwierigen Schulzeit und den Ohrfeigen des Lehrers.
8
Sammelsurium
klagt gegen die Schweizer Klimapolitik. Mitinitiantin Elisabeth Joris sagt, weshalb.
30
13
Ferien mit den Enkelkindern Daheim, im Hotel oder auf dem Campingplatz? Wo Sie am besten Ferien mit den Enkeln machen und wie Sie hinkommen.
Meine Grosseltern Clownin und Schauspielerin Gardi Hutter fürchtete sich vor der Peitsche ihres Grossvaters.
18
Anderswo: Rumänien Sabina Mailat kümmert sich um die Kinder ihrer Tochter, die im Ausland lebt und arbeitet – wie viele ihrer Landsleute.
36
Geschichten vom Ballenberg Was Familien erzählen, die das Freilichtmuseum bei Brienz besuchen, und wie man seinen Ausflug dorthin am besten plant.
Kolumnen Brief an Louisa Aus der Praxis GrossmütterRevolution Gesundheitskolumne Schlusswort
46
Wo sich Frauen zu wenig sorgen Viele Frauen vernachlässigen ihre finanzielle Vorsorge, was fatale Folgen haben kann. Auf was Frauen achten müssen, weiss Expertin Elisabeth Beeler.
21 45 55 72 82
Service
perfektes Sommerdessert, das auch Kindern schmeckt.
62
Basteln Wir basteln bunte Häuser aus Holzresten und häkeln ein Vogelportmonnaie.
Apps Spiele Lesetipps Tipps vom Kinderarzt Gesundheit Wettbewerb Marktplatz Fotoratgeber Rätsel Comic
65 66 68 70 71 74 75 76 78 80
u seu m
ER TEST S M U MUSE Seite 9 FC Z - M
# 07 & # 08 ~ 2016
© André Burri
~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH
7
&
Dalia Mauro Lisi L
isi Leutenegger aus Höngg hütet Dalia (11) und Mauro (7) einen Tag in der Woche bei ihnen zu Hause in Bassersdorf. Häufig hilft Oma Lisi ihren Enkelkindern bei den Hausaufgaben – und staunt, wie viel die Kinder heute für die Schule arbeiten müssen. Dafür bekommen die Kinder dort keine Ohrfeigen mehr, wie das Oma Lisi Ende der 50er Jahre während ihrer Schulzeit in Basel erleben musste.
Oma Lisi: Hast du schon wieder so viele Aufgaben, Dalia? Ich finde das wahnsinnig. Du bist ja oft eine Stunde pro Tag dran, in der vierten Klasse! Dalia: Hattest du weniger Ufzgi? Oma: Ja. Wir hatten doch sicher nicht eine Woche im Voraus Aufgaben! Du weisst ja jede Woche schon von Montag bis Freitag genau, was du machen musst. Dalia: Zum Beispiel muss ich auf morgen fürs Diktat üben. Und Oma, ich muss dir noch 15 Minuten vorlesen. Oma: Englisch? Dalia: Nein, Deutsch. Harry Potter. Oma: Schön. Ich mag Harry Potter. Wir waren ja sogar zusammen im Harry-Potter-Museum. Dalia: Ja, in den Frühlingsferien in London, wo nur wir beide zusammen hingereist sind. Das war super. Oma: Mir hat es auch sehr gut gefallen. Ich war ja als Au-pair zwei Jahre in England und spreche immer noch gut Englisch. Gerade heute habe ich jemandem im Tram den Weg auf Englisch erklärt. Und ich kann dir, Dalia, auch bei den Englischaufgaben helfen. Mauro, hast du eigentlich auch Aufgaben? Mauro: Ja.
Dalia: Aber nicht so viel! Oma, wie war es denn bei dir in der Schule? Oma: Es war schrecklich. Das kann man nicht mit heute vergleichen. Mauro: Wieso hast du es nicht schön gefunden in der Schule? Oma: Ach, weisst du, ich war ein ziemlich schüchternes Kind, und die anderen haben mich immer geplagt. Mauro: Wer denn? Oma: Ein Arztkind zum Beispiel. Es hat sowieso gedacht, es sei etwas Besseres, und ich kam ja aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater war Schreiner. Mir war das ja völlig egal, aber ihr nicht. Mauro: Hat es dir Streiche gespielt? Oma: Einmal hat es an einem Morgen alle WC-Rollen im Schulhaus gestohlen, und als ich nach dem Mittag in die Schule kam, hat mir der Lehrer ohne Vorwarnung eine solche Ohrfeige gegeben, dass ich fortgeflogen bin. Er hat geglaubt, dass ich die WC-Rollen gestohlen hatte. Das vergesse ich nie mehr. Ich konnte kein Wort sagen. Ich habe einfach meine Jacke genommen und bin heim. Dalia: (aufgebracht) Aber welcher Lehrer schmiert einem Kind eine Ohrfeige wegen einer WC-Rolle?! # 07 & # 08 ~ 2016
Oma: Früher war das so. Mauro: Aber wieso hat der Lehrer gedacht, dass du es warst? Oma: Das andere Mädchen hat ihm das gesagt, und der Trottel hat es geglaubt und mich nicht einmal gefragt. Mauro: Was ist dann passiert? Oma: Meine Mutter ist in die Schule und hat ihn gefragt, was ihm eigentlich einfalle. Dalia: Was hat der Lehrer gesagt? Oma: Der hat blöd getan. Meine Mutter ist dann aufs Schulamt, und der Lehrer ist entlassen worden. Dalia: Der wurde entlassen? Oma: Ja. Einmal hat er mich ja auch 16 Treppentritte hinuntergeworfen, sodass ich bewusstlos wurde. Dalia: Weshalb hat er das getan? Oma: Der hat mich einfach nicht gemocht. Ich habe mich ja nie gewehrt. Zum Glück ist das heute anders, da kommen die Lehrer nicht mehr mit Ohrfeigen und so. Wie schafft es eigentlich deine Lehrerin, Dalia, dass ihr keinen Blödsinn macht? Dalia: Bei uns gibt es eine gelbe Karte, wenn man gar nicht folgt, und wenn man zwei gelbe Karten hat, bekommt man einen Abzug in der Note. Mauro: Bei uns gibt es keine gelbe Karte. Beim Fussball gibt es gelbe Karten. Aber in der Schule nicht. ~GG Wollen Sie und Ihr Enkelkind auch einmal beim Generationengespräch mitmachen? Wir kommen gerne zu Ihnen und hören Ihnen zu. Melden Sie sich bitte bei redaktion@grosseltern-magazin.ch
8
~ Kindermund ~
«CHRUSCHTECHRANZCHÜSSI» Kürzlich musste ich abends meine drei Enkelkinder hüten. Da ich ab und zu etwas Rückenprobleme habe, hatte ich wie gewohnt mein Rückenkissen (siehe Bild) mitgebracht. Meine knapp siebenjährige Enkelin meinte dazu: «Aha, hesch wieder dis Chrustechranzchüssi mitgnoh!» BERNADETTE HATTAN, WINTERTHUR
Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosselternmagazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!
~ Ausstellung ~
BILDERSCHATZ AUS DEM BLENIOTAL Der Tessiner Roberto Donetta (1865 bis 1932) fotografierte das archaische Leben seiner Landsleute im damals noch abgeschotteten Bleniotal. Er porträtierte Kinder, Familien, Hochzeitspaare und Berufsleute: immer eindringlich, oft humorvoll, oft auch ernst. Erst über 50 Jahre nach seinem Tod wurden seine Fotografien und damit auch der Künstler Donetta wiederentdeckt. Die Fotostiftung Schweiz in Winterthur widmet ihm nun eine grosse Ausstellung mit rund 120 Werken, von denen viele zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden. Sie geben Einblick in vergangene Zeiten und in das Leben eines eigensinnigen Künstlers voller Widersprüche. ~GG Roberto Donetta: Fotograf und Samenhändler aus dem Bleniotal, bis 4. September, Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, Winterthur. Di bis So 11 bis 18, Mi 11 bis 20 Uhr. www.fotostiftung.ch
# 07 & # 08 ~ 2016
© Fondazione Archivio Fotografico Roberto Donetta, Corzoneso
s u seu m
t e s t er
M USEU M Z h FC Züric M
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
9
Nagelpilz? *
«Weniger Arbeit, mehr Tschutten!»
FCZ-Museum, Werdstrasse 21 (beim Stauffacher), 8004 Zürich Mo bis Fr 10 bis 18.30, Sa 10 bis 17 Uhr
Eli Wilhelm, 56, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Museumstester-Blog. www.museumstester.ch
} hilft bei verfärbten und verdickten Nägeln* } nur 1x pro Woche behandeln } günstiger Preis * Nagelpilz am vorderen und seitlichen Nagelrand, wenn nicht mehr als zwei Nägel befallen sind.
1716
or einem Monat berichtete ich vom neuen FIFA-Museum. Nun gibt es Fussball in Zürich zum Zweiten – und endlich stellt sich bei der Grossmutter Begeisterung ein! Beim winzigen FCZ-Museum nämlich, das den Eingang mit dem FCZ-Fanshop teilt. Der wird nach dem Abstieg des Clubs wahrscheinlich weniger besucht, das Museum bleibt aber bestehen. Es stellt die Geschichte des FCZ seit 1896 aus, und ich bin überrascht, wie eng verbunden sie ist mit der Geschichte der Stadt. Aus gut erinnerbaren Zeiten: Die Kämpfer um die Rote Fabrik als Jugendkulturraum waren offensichtlich fussballbegeistert und sprayten im Letzigrund 1977 die bedenkenswerte Forderung an die Wand: «Weniger Arbeit, mehr Tschutten, Spass, Rock’n’Roll, Zärtlichkeit!» Die Sonderausstellung zum 5-Jahre-Jubiläum des Museums zeigt Fussball-Sammlungen. Darunter so Skurril-Grossartiges wie eine Fussball-Schallplattensammlung. Gerd Müller singt «Dann macht es bumm», Antonello Venditti «Roma (non si discute, si ama)» – die Bandbreite der Songs in der Jukebox ist riesig. Also unbedingt Einfränkler mitnehmen, mittanzen und dann altmodische Fussballgames spielen! Der Eintritt ist gratis. Saro Pepe, der Museumsleiter, macht gerne auch für kleinere Gruppen eine Einführung. Er erzählt zum Beispiel, wie aus dem FCZ-Mitbegründer Hans Gamper ein Joan wurde und weshalb der FC Barcelona jedes Jahr ein Turnier um die Joan-Gamper-Trophäe austrägt. Anfrage an museum@fcz.ch. •
®
once a week Anzeige
V
Sanail-Mepha
Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Mepha Pharma AG Die mit dem Regenbogen
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
10 ~ Wie uns unsere Enkelkinder nennen ~
«BEPPO UND MEME»
Im K in
Vor fünfeinhalb Jahren wurden wir zum ersten Mal Grosseltern. Grosi und Opi – damit konnten wir uns nicht anfreunden. Ich erinnerte mich dann an den Grossvater eines Sportkollegen meines Sohnes, den die Buben immer liebevoll «Beppo» nannten; das passte voll und ganz zum werdenden Grossvater. Auch deshalb, weil unser Beppo die Angewohnheit hat, dass er die Wohnung oder die Werkstatt besenrein wischt, wenn ihn etwas beschäftigt respektive etwas nicht im Lot ist. Und damit erinnert er stark an Beppo, den Strassenkehrer aus Michael Endes Momo. Und die werdende Grossmutter, wie sollte/wollte sie genannt werden? Der Name flog mir einfach zu, federleicht, und liess sich in meinem Herzen nieder; seither bin ich für meine Enkel die Meme. Beppo wurde übrigens inzwischen von unserem jüngsten Enkel in «Beppi» umgetauft … BRIGITTE LINDER, WEGGIS Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Und gibt es eine Gesichte zu Ihrem Namen? Schicken Sie sie uns doch bitte zu an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!
von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
der m
ENTDE useum Sonnen CK T dächli
Begehrte Sonnendächli
S
o ein Dächli mussten wir unbedingt haben. Damit sah man einfach toll aus. Also bettelten wir bei der nächsten Gelegenheit um ein Agisdächli … Viele Grosseltern werden sich an das beliebte Werbegeschenk erinnern, das man an Velorennen oder anderen Veranstaltungen bekam. Besonders freigiebig scheint der Getränkehersteller Agis gewesen zu sein, denn die Kartonschildchen sind als Agisdächli ein fester Begriff geworden. BETONT EINFACH Verglichen mit heutigen Give-aways waren die Sonnendächli bescheiden und kurzlebig. Oft riss das Loch aus, in welchem das Gummiband befestigt war; auch einen Platzregen überstanden sie nicht schadlos. Dafür liessen sie sich auf lustvolle Art zweckentfremden: RECYCLING ANNO DAZUMAL
~ Elternsprüche ~
«WER SIMMER DENN?» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.
Am besten, man hatte gleich zwei Dächli. Dann konnte man das eine über die Oberlippe, das andere – umgekehrt – unter die Unterlippe spannen. So entstand ein Globi- oder Entenschnabel, der sich beim Sprechen öffnete und schloss. Das sah wirklich sehr komisch aus. • In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
11
~ Zeitlos ~
NUR DAS BESTE FÜR DEN START Die Kinderwagenmanufaktur Silver Cross rühmt sich, seit über hundert Jahren Hoflieferant der englischen Königsfamilie zu sein. Das verpflichtet natürlich zu einer gewissen Zeitlosigkeit ihrer Produkte. Die traditionell gefertigten Kinderwagen würden Generationen überdauern, verspricht das Unternehmen. Dass das gar nicht nötig ist, dafür sorgt Silver Cross gleich selbst: Ihr Retro-Modell Balmoral sieht nämlich nur aus, als stamme es aus Grossmutters Zeiten. Tatsächlich ist der Kinderwagen aber nigelnagelneu, aus edelsten Materialien und teilweise handgefertigt. Genau das Richtige also für Eltern mit sehr viel Stil (und noch mehr Geld). Denn getreu nach dem Motto «Nur das Beste für den Start ins Leben» sind die Kinderwagen von Silver Cross im, sagen wir mal, oberen Preissegment anzutreffen: Der Balmoral kostet 3290 Franken. Vorgetäuschte Tradition hat eben auch ihren Preis. Trotzdem dürften in der Schweiz nun bald mehr solch kultige Kinderkutschen zu sehen sein, denn seit diesem Monat betreibt die britische Traditions-Kinderwagenmanufaktur einen deutschen Onlineshop. Sie will damit den deutschsprachigen Markt erobern. ~MB www.silver-cross.de
Anzeige
Kids Welcome In unserer Region können K inder bis 1 2 Jahre das ganze Jahr gratis übe rnachten!
Details und Konditione n unter w w w.ascon a-locarno.c om/kidswe lcome
~ Trennungen ~
MESSE RATTEN TAT Wortspiele von Beat Gloor
www.uns-ich-er.ch
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
12
~ Enkels Liebling ~
~ Im Netz ~
MANDALAS Sie erfreuen sich bei Kindern immer grösserer Beliebtheit: die Mandalas. Dabei handelt es sich um meist quadratische oder kreisrunde Ausmalbilder oder Schablonen, die auf den Mittelpunkt ausgerichtet sind. Je nach Interesse der Kinder gibt es Mandalas mit Tieren, Fahrzeugen, Pflanzen, Formen, Zahlen, zu Jahreszeiten und vielem mehr. Neben Mandala-Ausmalblöcken, die es in vielen Buchhandlungen teuer zu kaufen gibt, sind vor allem noch teurere Schablonen im Trend. Es gibt sogar solche für draussen, die sich für Strassenkreide eignen. Am einfachsten scheint uns, sich im Internet, beispielsweise unter www.mandala.de, eine der vielen Vorlagen auszusuchen, auszudrucken und bei einem köstlichen Getränk auszumalen. Am besten zusammen. Denn Mandalas sind auch bei den Grossen beliebt. Und zwar derart, dass sie es in die Bestenlisten schaffen: Ausmalbücher für Erwachsene belegen dort im Moment die Spitzenplätze. Übrigens: Im Hinduismus und Buddhidmus dienen Mandalas als Hilfsmittel, um durch die Darstellung von Göttern, Landschaften oder Zeichen komplexe religiöse Zusammenhänge verinnerlichen zu können. ~MT
DER RENNER DES MONATS Dieses von uns auf Facebook weiterverbreitete Bild sorgte im letzten Monat für so viel Aufsehen wie noch kein anderer Beitrag auf unserer Facebook-Seite: Über 10 000 Menschen haben das Bild gesehen, fast 500 von ihnen haben den «Gefällt-mir»-Knopf gedrückt, viele haben es kommentiert. Ehrlich gesagt: Uns hat es auch sehr gut gefallen. facebook.com/grosselternmagazin
Anzeige
366 Tage im Jahr geöffneT! # 07 & # 08 ~ 2016
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
Zwei Welten im selben Dorf
M
eine beiden Grossväter waren Bauern und lebten mit ihren Familien in Kriessern im St. Galler Rheintal. Die Eltern meiner Mutter, Matthias und Katharina Dietsche, wohnten im reicheren Oberdorf, Vaters Eltern, Gottlieb und Emma Hutter, im ärmeren Unterdorf. Mein Vater erzählte oft, dass dort a Em m un d r e b früher mancher hungrig zu Bett ging. r e i h l i Tag Got t m a er Drei von Gottliebs Brüdern sind nach Hu t t e i t z c o H h Amerika ausgewandert. Heute würde man sie Wirtschaftsflüchtlinge nennen. Zwei Brüder kamen wieder zurück, der GARDI HUTTER eine heiratete eine viel jüngere Frau und Die Clownin, Schauspielerin und Autorin Gardi Hutter tritt seit wurde hundert Jahre alt. Dieser Anton Jahrzehnten mit ihren Bühnenprogrammen im In- und Ausland auf Hutter liebte es, in der Dortwirtschaft und hat zahlreiche nationale und internationale Preise erhalten. Die neusten Tournée-Daten unter www.gardihutter.com den ganzen Saal zu unterhalten – eine Besonderheit in einer Familie, die alles andere als gesprächig war. Prompt hiess es, ich hätte mein Talent von Grossonkel den Grosseltern mütterlicherseits, weil jahrelang in einer Pflegefamilie. Vielleicht Anton geerbt. es dort eine ganze Reihe von Cousinen umgab sie deshalb eine leicht melanchoGrossmutter Emma hat vierzehn Kinder gab, mit denen ich spielen konnte. Die lische Stimmung. Abends schaute ich still geboren, eines starb bei der Geburt, eines Atmosphäre bei den Dietsches war lauter zu, wie sie ihr langgewelltes graues Haar an Diphtherie, da der gerufene Notfallund strenger. Das lag vor allem an Grosslöste und kämmte – ein irgendwie märarzt wegen eines platten Autoreifens zu vater Matthias, vor dem wir Kinder uns chenhafter Moment. spät kam. Emma war ein Wesen von fast fürchteten. Hinter seinem Sitzplatz hing So unterschiedlich die beiden Grosszen-artiger Friedlichkeit. Obwohl sie imeine Peitsche an der Wand, mit der er elternpaare waren, in ihrer extremen mer arbeitete, schien sie in sich zu ruhen über den Tisch zielte, wenn eines nicht Frömmigkeit waren sie sich gleich. Beiund strahlte Heiterkeit aus. Mit 93 Jahren parierte. Katharina führte den Dorflade Grossmütter gingen jeden Morgen in fühlte sie sich müde, legte sich hin und den, wo Getreide und Bohnen in grossen die Kirche, und auch ich musste dreimal starb. Grossvater Gottlieb züchtete Bienen Säcken herumstanden. Ich liebte es, in in der Woche hin. Das Wort des Pfarrers und schenkte uns Kindern zu Weihnachdiesem richtigen «Verchäuferliladen» zu war unumstösslich, nur schon daran zu ten immer ein Glas Honig. Meine Mutter helfen, Gerste oder Hafer abzuwägen und zweifeln, galt als Sünde. Sofort hiess es: liess es jeweils sofort verschwinden, da es in Papiersäcke abzufüllen. Grossmutter «Pass uf, susch chunsch i d’Höll!» Damals sonst nicht lange überlebt hätte. Katharina hatte früh ihre Mutter verloren galt das als normal, heute würde es als Die Ferien verbrachte ich jedes Jahr bei und war, bis ihr Vater wieder heiratete, fundamentalistisch bezeichnet. ~LS # 07 & # 08 ~ 2016
13
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
14
~ Kindermund ~
DER VEGETARISCHE GÖTTI Jeremy feiert seinen 5. Geburtstag. Über den Tag verteilt bekommt er Besuch, auch von seinem Götti, der direkt von der Arbeit bei ihm vorbeischaut. Auf die Bemerkung von Jeremys Mami, dass der Göttl etwas verschwitzt gewesen sei, meint er ganz ernsthaft: «Gäu Mami, dr Götti schmöckt chli vegetarisch.» ANNELISE STEINER, LAUPEN
Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!
~ Was wir unseren Enkelkindern gemacht haben ~
EINE HÜBSCHE RUMPELKISTE ~ Zitat ~
«WENN ICH IN KAMERUN BIN, UNTERNEHMEN WIR VIEL MIT UNSEREM GROSSVATER. ER IST DER EINZIGE, DER NOCH LEBT AUS DER ÄLTEREN GENERATION. ER IST UNSER KÖNIG.» Breel Embolo, Stürmer der Schweizer Nationalmannschaft, in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung».
Aus einem ausrangierten Wohnwagen, der kurz vor dem Verschrotten stand, haben wir für unsere Grosskinder in vielen Arbeitsstunden ein Schmuckstück gebastelt. Die Rumpelkiste haben wir für unsere drei Grosskinder Nino, Vanessa und Florian eingerichtet. Jeden Frühling wird er in Anwesenheit von allen dreien abgedeckt und aus dem Winterschlaf geholt. Das ist immer wieder ein tolles und freudiges Erlebnis für alle. Anschliessend wird der Wohnwagen für die Sommersaison zum Spielen, Schlafen und Verweilen in Beschlag genommen. WILLY UND ROSMARIE HONEGGER, LANGENTHAL Haben auch Sie etwas für Ihre Enkelkinder gebastelt, gebacken oder gemacht? Oder haben Ihre Enkelkinder Sie mit etwas Tollem überrascht? Schicken Sie uns bitte einen kurzem Text mit Fotos an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
15
~ Im Bau ~
GENERATIONENSPIELPLATZ IM ZÜRCHER SEEFELD Die Arbeiten am ersten Generationenspielplatz in Zürich schreiten wacker voran: Im Frühling wurde die erste Bauetappe rund um das Gemeinschaftszentrum (GZ) Riesbach in Angriff genommen. Auf dem Platz zwischen GZ, Freies Gymnasium Zürich und Kirchgemeindehaus Neumünster entsteht das «Herzstück» des quartierübergreifenden Spiel- und Bewegungsprojekts, ein neuer Ort mit Wippgeräten, Sitzgelegenheiten, Dehnungs- und Bewegungsgeräten, duftender, blühender und bienenfreundlicher Bepflanzung und einem Barfusspfad. Der erste von insgesamt fünf Orten im Quartier, wo Jüngere und Ältere sich bewegen und begegnen können, wird am Samstag, 20. August, um 14 Uhr im Rahmen des Riesbachfests 2016 von Stadtrat Filippo Leutenegger offiziell eröffnet. Für einmal ist Zürich nicht Trendsetter: In vielen anderen Schweizer Städten gibt es bereits Generationenspielplätze, so in Frauenfeld (Bild), Basel, Baden, Thun und vielen mehr. ~GG www.gz-zh.ch/gz-riesbach
Anzeige
Buchen Sie in diesem Sommer und Herbst eines der attraktiven Inklusive-Pakete des Pradas Resorts in Brigels!
Pradas Resort in Brigels: Coole Sommerferien in den Bündner Bergen Im familienfreundlichen Dreisterne Superior Resort in Brigels warten insgesamt 83 voll ausgestattete Ferienwohnungen, ein beheizter Naturbadesee, ein 500m2 grosser Bade- und Saunabereich (Indoor) und ein 150m2 grosser Kidsclub auf kleine und grosse Sommergäste. Cordial beinvegni – Herzlich Willkommen.
Im Sommer/Herbst 2016 neu inklusive: Bergbahnen Brigels und Obersaxen Mundaun, Minigolf-Anlage Brigels, Badeseen Brigels/Obersaxen/Val Lumnezia, Freibad Ilanz und diverse Museen.
Infos und Buchungen: pradasresort.ch Telefon 081 920 14 00 | info@pradasresort.ch
Kulinarik & Wellness
22.08. – 06.11.2016
3 Übernachtungen in einer 2½ Zimmerwohnung (mind. 45m2) 3x Frühstück in einem Partnerhaus in Brigels 3x Abendessen in ausgewählten Restaurants in Brigels 1x Ganzkörpermassage (50 Min.) oder 2x Rücken-/Nacken bzw. Bein- oder Fussreflexzonenmassage (je 25 Min.) Nur CHF 432.– pro Person, Schlussreinigung inklusive.
Sommerspecials
13.05. – 06.11.2016
2 ½ Zimmer Premium-Wohnung: 7 für 6 ab CHF 777.–, 10 für 14 ab CHF 1288.– 3 ½ Zimmer Premium-Wohnung: 7 für 6 ab CHF 1078.–, 10 für 14 ab CHF 1806.– 4 ½ Zimmer Premium-Wohnung: 7 für 6 ab CHF 1253.–, 10 für 14 ab CHF 2806.– Preis pro Wohnung, zzgl. Schlussreinigung.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
16
~ Unanständiger Vers ~
LEBE GLÜCKLICH, LEBE FROH, WIE EIN FURZ IM HABERSTROH. Gesammelt von Susanne-Stöcklin Meier.
~ Experiment ~
WAS MACHEN REGENWÜRMER? Möchte man zusammen mit den Enkelkindern Regenwürmer erforschen, gibt man sie am besten mit etwas Gartenerde in ein grosses Glas. Zwiebelreste, Kaffeesatz und zerkleinerte Blätter, oben auf die Erde gelegt, dienen als Nahrung. Sobald die Regenwürmer Hunger bekommen, schlängeln sie sich an die Oberfläche und futtern zufrieden. Dabei graben sie gut sichtbare Gänge in die Erde. Beeindruckenderweise haben sie schon nach kurzer Zeit alles gefressen, in feine Erde verdaut und die Erde im Glas gut aufgelockert. Das ist wohl auch der Grund, warum Gartenliebhaber die Regenwürmer so gern haben. Diese verdanken ihren Namen ihrer Gewohnheit, bei Regen aus der Erde zu kommen. Dies kann man ebenfalls gut beobachten, indem man etwas Wasser ins Glas giesst. Sogleich graben sich die Würmer fix an die Oberfläche. Sie können übrigens tolle Kunststücke mit ihren Körpern vollbringen, denn sie sind mit Längs-und Ringmuskeln ausgestattet, ähnlich wie ein dehnbarer Schlauch. Wenn der Regenwurm seine Längsmuskeln zusammenzieht, wird er dick und kurz. Zieht er hingegen seine Ringmuskeln zusammen wird er dünn und lang. Haben die Enkel all dies erforscht, freuen sich die Würmer ungemein, wenn sie wieder in ihr echtes Zuhause dürfen. ~MT
~ Buch ~
WENN MÄNNER ZWISCHEN 60 UND 70 ERZÄHLEN Im Buch «Männer 60/70» reden 18 Deutschschweizer Männer von 60 bis 70 Jahren über sich: Wie sie zu dem wurden, was sie heute sind und wie sie sich jetzt erleben. Wie sie die letzten Jahre ihres Berufslebens, ihr Älterwerden und die Veränderungen im Körper, im Beruf und im Privatleben erfahren. Wie sie sich ihre alten Jahre wünschen und wie sie sich darauf vorbereiten. «Männer 60/70», das in diesen Tagen erscheint, ist ein spannendes Text-Bildbuch und ein Vater-Sohn-Projekt: Fotografiert hat die Männer Remo Zehnder (41), sein vor Kurzem im Alter von 71 Jahren verstorbener Vater Urban Zehnder hat die Texte verfasst. ~GG Männer 60/70, Urban und Remo Zehnder, Swiboo-Verlag, 264 Seiten, 48 Franken im Buchhandel. Leserinnen und Leser des Grosseltern-Magazins können das Buch zum Vorzugspreis von 40 Franken inklusive Versand bestellen bei Remo Zehnder, Gurzelenstrasse 5, 2502 Biel, Tel. 032 341 68 68. www.10-der.ch/6070 # 07 & # 08 ~ 2016
Gemeinsam gl체cklich Gl체cklich sind Familien mit der CONCORDIA. Weil sie verstanden werden. Weil sie eine vertrauensvolle Partnerin sch채tzen. Weil der Service stimmt. Ihre Gesundheit, bei der CONCORDIA in besten H채nden. www.concordia.ch
~ Magazin ~ ANDERSWO
18
Mama wohnt und arbeitet im Ausland
HI SIG
RA SOA
Sabina Mailat, die im Städtchen Sighisoara in Rumänien lebt, ist schon mit 40 Jahren Grossmutter geworden. Zuerst wurde Raffael, zwei Jahre später Adrian geboren. Da ihre Tochter zum Arbeiten nach Deutschland gezogen ist, betreut die Rumänin heute ihre beiden Enkelbuben.
V
on frühmorgens bis spätabends läuft bei Sabina Mailat in Rumä-
gen. Noch in der Schule ist die Tochter schwanger geworden. Raffael, heute acht-
Eltern eine eigene Wohnung gefunden hatten. Das tat sie auch und betreute die
nien und ihrer Tochter in Deutschland das Skype-Programm, das kostenloses Telefonieren via Internet ermöglicht. Das eröffnet den Familienmitgliedern, die weit über 1000 Kilometer voneinander entfernt leben, sich tagsüber mehrmals zu sehen und zu kommunizieren. Die Anrufe mildern den Trennungsschmerz, können ihn aber nicht vertreiben.
jährig, kam zur Welt. Die Grossmutter übernahm den Kleinen, damit die Tochter die Schule beenden konnte. Zwei Jahre später folgte Adrian. Nochmals sprang die Oma ein. Doch nun entschied die Tochter, mit ihrem Partner und Vater der Kinder nach Deutschland zu fahren, um dort den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Sie als Putzfrau und er als Fabrikarbeiter verdienten dort rund fünfmal mehr als in Rumänien. Geplant war, dass die Grossmutter mit den Enkelkindern nachfolgte, sobald die
Kinder eine Zeitlang fern der Heimat. Doch Sabina Mailat ist nierenkrank, sie braucht dreimal in der Woche die Dialyse, wofür ein Krankenhausaufenthalt nötig ist. Die dafür nötigen Mittel konnte die Krankenrentnerin in Deutschland aber nicht aufbringen. Darum kehrte sie nach Sighisoara zurück – zusammen mit den Enkelkindern, welche die berufstätige Mutter nicht betreuen konnte.
OMA SPRINGT EIN Vieles lief anders als geplant, erzählt Sabina Mailat, ohne Emotionen zu zei-
HILFLOSE GROSSMÜTTER «Die beiden Enkelkinder sind meine Seele», sagt Sabina Mailat, und doch sei vieles schwierig: Wenn sie sich der Dialyse unterziehe, müssten wiederum die Urgrosseltern die Kinder betreuen. Wenn die Tochter im spärlichen Urlaub nach Hause komme, würde sie die Kinder mit Spielzeug und Süssigkeiten verwöhnen. Wenn sie dann wieder weggehe, sei dies jedes Mal für alle unerträglich. Es gelinge ihr nicht, das Heimweh von Kindern und Mutter zu lindern. Sabina Mailat weiss, dass viele rumänische Kinder diese Situation ertragen müssen. In der Schule der beiden Buben gibt es sogar ein «Trostbuch» für betroffene Kinder, die ihren Schmerz darin aufschreiben. Lehrperso-
Sabina Mailat mit Adrian und Raffael. # 07 & # 08 ~ 2016
Marokko Rundreise Erleben Sie die Königstädte und Märkte mit allen Sinnen
nen erzählen zudem von Schwierigkeiten mit betroffenen Kindern und von überforderten Grosseltern: Es ist nicht einfach, im manchmal bereits fortgeschrittenen Alter den sozial verwaisten Nachwuchs von Arbeitsemigranten aufzuziehen.
Sabina Mailat weiss, was sie sich wünscht: Zuerst einmal «anständige» Löhne für Arbeitnehmerinnen und -nehmer in Rumänien, damit Eltern nicht mehr um des Verdienstes willen ins Ausland fahren müssen. Sie erhofft sich auch «ein gutes Leben für die Buben». Sie sollen studieren und einen gut bezahlten Beruf erlernen können, «vielleicht Arzt, Architekt oder Ingenieur». Mittlerweile hat sich auch im Leben der Tochter einiges verändert. Die Partnerschaft mit dem Vater der Kinder ist in Brüche gegangen. Die Tochter hat wieder geheiratet, wiederum einen Landsmann. Ein drittes Kind wurde geboren. Die Grossmutter erzählt: «Die Familie will in die Heimat zurückkommen. Sie spart Geld dafür.» In fünf oder sechs Jahren sei es vielleicht soweit, hofft die Grossmutter. In der Zwischenzeit wird die Familie noch viel skypen müssen, um in Kontakt zu bleiben. •
von VIVIANE SCHWIZER (Text und Foto)
ge 12 Reiseta
RUMÄNIEN Einwohner: 19,87 Millionen
a b F r.
Hauptstadt: Bukarest Fläche: 238.391 km²
1. Tag: 2. Tag: 3. Tag: 4. Tag: 5. Tag: 6. Tag: 7. Tag: 8. Tag: 9. Tag: 10. Tag: 11. Tag: 12. Tag:
Religionen: 86,7 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zur rumänisch-orthodoxen Kirche, 6,7 Prozent sind Protestanten, 5,6 Prozent sind Katholiken, viele gehören diversen Freikirchen an. Besonderes: Rund 2 Millionen Rumänen arbeiten im Ausland, weil sie dort mehr verdienen als in ihrer Heimat. Im Land beträgt der monatliche Durchschnittslohn rund 550 Euro (Minimallohn rund 270 Euro). Männer fahren nach Spanien zur Ernte, Frauen lassen sich im Ausland als sogenannte Care-Migrantinnen anstellen, wo sie betagte Menschen oder Kinder betreuen. Die Sorge für die Sprösslinge zu Hause übernehmen häufig die Grossmütter. Pikant: Rund drei Viertel der arbeitstätigen Rumänen würden gemäss einer Umfrage eine Arbeit im Ausland aufnehmen, falls sie die Möglichkeit dazu hätten. Die Probleme zu Hause werden als zu gross erachtet.
1495.–
Majestätische Paläste, alte Traditionen, paradiesische Oasen und beeindruckende Dünen – treten Sie in die Fussstapfen von Alibaba, Aladdin und Sindbad und lassen Sie sich von der Herrlichkeit Marokkos und der orientalischen Kultur verzaubern.
Ethnien: 88,9 Prozent sind Rumänen, 6,5 Prozent (ca. 1,2 Mio Menschen) sind Ungarn, früher lebten viele Deutsche (vor allem Siebenbürger Sachsen und Donauschwaben) in Rumänien
Anzeige
HOFFNUNG AUF SPÄTER
Zürich – Marrakesch Marrakesch Marrakesch – Essaouira – Casablanca Casablanca – Rabat – Meknes Meknes – Volubilis – Moulay Idriss – Fès Fès Fès – Midelt – Erfoud Erfoud – Tinghir – Boumalne Boumalne – Skoura – Boumalne Boumalne – Ouarzazate – Marrakesch Marrakesch Marrakesch – Zürich
Das ist alles inbegriffen Direktflüge mit Edelweiss Air inklusive FlugnebenPP kosten in Economy-Klasse
Rundreise im klimatisierten Reisebus PP 11 Nächte in guten Mittelklasshotels PP Täglich Halbpension PP Eintritte und Besichtigungen gemäss Programm PP Beste Betreuung durch Deutsch sprechende PP Reiseleitung vor Ort
Reiseunterlagen inklusive Reiseführer PP
UNSERE TOP-PREISE Pro Person im Doppelzimmer in Fr. Sofort-Preis gültig für mindestens 50% der verfügbaren Plätze, danach Katalog-Preis. Ihre Reisedaten
KatalogPreis
SofortPreis
27.09.16-07.10.16* 11.10.16-21.10.16* 18.10.16-28.10.16* 25.10.16-04.11.16* 31.10.16-11.11.16 27.02.17-10.03.17 06.03.17-17.03.17 13.03.17-24.03.17
1625.– 1795.– 1795.– 1725.– 1545.– 1595.– 1595.– 1595.–
1575.– 1725.– 1725.– 1675.– 1495.– 1545.– 1545.– 1545.–
*Die Reisetermine vom 27.09.16 - 25.10.16 beinhalten 11 anstatt 12 Reisetage (11. Tag Marrakesch fällt weg).
Nicht inbegriffen 360.– bis 410.– • Einzelzimmerzuschlag auf Anfrage • Versicherungen • Kleingruppenzuschlag unter 15 Personen möglich
Internet-Buchungscode: Internet-Buchungscode: vrmaro02 vrapul01 100% REKA-Zahlung möglich
Jetzt buchen: 0800 835 800 oder www.voegele-reisen.ch # 07 & # 08 ~ 2016 Vögele Reisen, Badenerstrasse 549, CH-8048 Zürich, info@voegele-reisen.ch
Gros
i 201 6
GA ZIN
selte rn
/ Jun
Gro sse lter
MA
# 06
~ Magazin ~ LESERBRIEFE
20
# 06
ww
Bob undby-Car Auf was Skat , Sc Kin der am eboaoote lieb ste rd r n her um rollen
Gros selte rn MA GAZ
Wieder ein tolles und interessantes Heft! Chapeau.
Seit vier Wochen bin ich Grossmutter und habe zu diesem Anlass ein Abo Ihres Magazins geschenkt bekommen. Mit Genuss habe ich nun bereits drei Ausgaben gelesen. Speziell grosse Freude habe ich an Ihrem Juni-Heft. Ich bin auch ein «Versli-Fan» und habe Susanne Stöcklins Buch schon oft zu Geburten verschenkt. Ab jetzt kann ich das Versli-Buch für die Neu-Eltern zusammen mit dem Juni-Heft für die Neu-Grosseltern schenken - das ist ideal, denn in meinem Freundinnenkreis stehen einige Enkelgeburten an! Und wenn ich weiter so zufrieden bin, werde ich wahrscheinlich hin und wieder auch «Grosseltern»-Abos verschenken. K. Rossetti, Zürich
«VIELE ANREGUNGEN» Zur Ausgabe 06/16
Es isch so herrlich, Grosi z'sii! Es tolls Heft mit viele Aregige. Monica Studer, via Facebook
/ Ju ni 20 16 n-m
selter
aga zin.ch
Mag
_Tit
el_0
616
er 22)
UNSER GRÖSST ER FAN
Giusepp e ein Fuss Napoli verpasst ballspiel kaum seiner Enke lkinder. (S. 36)
.ind
d 1
selbst als auch ihre Enkel auf ihre Rechnung kommen. Auf dass möglichst viele von ihnen diesen Tipp nutzen und wir auch künftig bei diesen ganz besonderen Gästen Interesse, Freude und Begeisterung an den einheimischen Vögeln zu wecken vermögen! Ihr attraktiver Bericht ist dabei eine wichtige Unterstützung, für die ich Ihnen sehr dankbar bin. 11.0
5.16
17:3
0
Susanne Keller Specker, via Facebook
«EINE WICHTIGE UNTERSTÜTZUNG» Zur Reportage «Aus der Vogelperspektive», Ausgabe 05/16
Der Bericht über das Vogelwarte-Besuchszentrum im Grosseltern-Magazin war eine schöne und positive Überraschung! Am 2. Mai 2015, also vor etwas mehr als einem Jahr, konnten wir unser Besuchszentrum in Sempach eröffnen. Eine unserer Erfahrungen im ersten Jahr ist, dass viele Grosseltern mit ihren Enkeln einen Ausflug in die Welt der Vögel unternehmen und dass ihnen der Aufenthalt in der Vogelwarte grosse Freude bereitet (was natürlich auch uns freut!). So gesehen erreicht Ihr Bericht sicher das richtige Zielpublikum und dürfte für manche Grosseltern ein willkommener Tipp sein für eine Unternehmung, bei der sowohl sie
Felix Tobler, Vogelwarte Sempach
«SCHADE!» Zum Artikel «Schreibst du schon oder schnörkelst du noch?», Ausgabe 05/16
Schade! Ich liebe die Schnürlischrift. So hat jeder seinen eigenen Stil entwickelt. Eliane Fatzer, via Facebook
«JEDER, WIE ER WILL» Zum Artikel «Schreibst du schon oder schnörkelst du noch?», Ausgabe 05/16
Es soll doch jeder schreiben, wie er will. Hauptsache, man kann es lesen! Marion Wittwer, via Facebook
Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.
Anzeige
KK NN II EE SS KK II NN DD EE RR ZZ OO OO
RR AA PP PP EE RR SS W W II LL
WWW W.. K N I E S K I N D E R Z O O WWW W.. K N I E S K I N D E R Z O O WWW W.. H I M M A PPAA N . C H WWW W.. H I M M A PPAA N . C H
n
Die weiSexolo ss R gin h die Lei at
ma n sic
CHF EUR 9.50 8.50
Zur Ausgabe 06/16
WE BR RTE Inkl. D ÜC VE oss K R ier ab EN MIT Se ite BA TE 44 UE LN N ,
s Le ben m
it En Susa kelk nn inde Die Bests e St rn öckl Ver elle sli, Sprüc rautor in he un in weiss -M d Kn alle eier s üb ier
IN
_GE
Zum Artikel «Die Versli-Tante», Ausgabe 06/16
er da
ros
Wie
001
«CHAPEAU»
28)
Mag azin üb
w.g
eiter (S.
Die Meinung der Leserinnen und Leser «SPEZIELL GROSSE FREUDE AM JUNI-HEFT»
(S.
Das
den sch aft
erh ält
(S.
34 )
~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA
ADIEU, KLEINSTE LOUISA A
bschied nehmen war nie deine Stärke, Louisa, das Adieu-Sagen
Als Opa eine Dankeskarte mit Bildern von seinem Geburtstagsfest verschickt, siehst
fällt dir schwer. Wenn am Enkelinnen-Tag der familiäre Schichtwechsel kam, war dir das Ablösungsritual stets ein Gräuel. In den ersten Jahren heultest du, verstecktest dich, littest. Abschied nehmen ist unangenehm, manchmal schmerzhaft. Das sehe ich auch so, Louisa. Was werkelte ich Jahre lang daran herum, mich von einem liebgewonnen Menschen zu trennen, welche Mühe kostet es, mich von Gewohnheiten zu lösen, die mir teuer geworden sind! Immerhin hast du das Loslassen schon früh trainiert, Louisa. Der Abschiedsstress maltraitierte und stärkte dein Inneres seit Geburt. Schon bald verschwand die Mutterbrust aus deinem Gesichtsfeld. Ihr folgte das Lutscher-Drama: Eine herbeigezauberte Nuggy-Fee mischte sich in dein Leben und entwand dir den Schnuller, peu à peu. Liebenswürdig, hartnäckig, meist gegen lautstarken Protest. Lang hielt der Schoppen auf deiner Bestdrinking-Liste Platz Nummer eins – seine Tage waren längst gezählt. Was Opa auffällt: Deine Abschiede waren Errungenschaften, dir abgeforderte Anstrengungen. Loslassen als kleinkindliche Kulturleistung! Du verwandeltest den Abschied in persönlichen Fortschritt. Aus dem Verlustschmerz wurde eine Triumphgeste: Ich kann’s! Dein Selbstbewusstsein wuchs markant.
du darauf deine Schwester Masha abgebildet und findest schnell den treffenden Kommentar: «Die Karte ist schön, sie hat nur einen Fehler: Ich fehle darauf!» Seit du in den Kindergarten gehst, sind unsere gemeinsamen Tage seltener geworden. Neu stellt nun Masha unsere Wohnung wöchentlich einmal auf den Kopf. Sie sprang in die Lücke, die du hinterlassen hast. Das hat uns, Oma und Opa, den Abschied von dir erleichtert. Die Tür steht dir natürlich weiterhin offen, liebe Louisa, wenn du etwas Distanz von deiner Regierung benötigst. Das braucht jeder Mensch von Zeit zu Zeit! Einmal, es wurde wieder Frühling, hast du uns allen, deinen Eltern und Grosseltern, eine überraschend neue Abschiedsvariante vorgelebt. Du kommst nachdenklich
21
die Enge getrieben, in Verstrickungen, die ein waches Kind bald einmal skeptisch stimmt. Wir Erwachsenen, musst du wissen, fürchten manchmal den Augenblick der Wahrheit. Wer mag Kinder schon gern desillusionieren! Du hast die Wahrheit erfahren, die ganze. Hast Abschied genommen vom Osterhasen, vom Samichlaus und vom Gschänkli-Christkind. Weil du die Wahrheit liebst, Louisa. Als dir alles klar war, umarmtest du deine Mutter, drücktest sie so heftig, wie du es mit deinen kleinen Armen tun konntest, und sagtest: «Ich hab euch alle so lieb, dich, Mama, Papa, die Grosseltern und alle alle, die mir die Gschänkli gegeben haben! Ihr seid die Liebsten auf der Welt!» Als du beim nächsten Mal die Osterhasen-Schummelei wacker mitspielst, deiner kleinen Schwester zuliebe, gibst du die Rolle der Ahnungslosen perfekt. Ab und an ein vielsagender Blick in die Runde, der uns mahnt und erinnert: «Ich kenne euer Geheimnis, ihr Erwachsenen, ich, Louisa, bin eingeweiht – Masha darf nichts merken!» Beim Abschied flüsterst du Opa leise ins Ohr: «Vielen Dank für die Gschänkli, Opa!» Ich verdrücke eine Träne. •
«Ich verdrücke eine Träne.» vom Kindergarten nach Hause. In einem ruhigen Moment stellst du deiner Mutter die Frage aller Fragen. «Stimmt es, Mama, dass es den Osterhasen gar nicht gibt?» «Nun, willst du es wirklich wissen, liebe Louisa?» Du wolltest. «Ich will die Wahrheit!» Mit der Zeit hast du uns immer mehr in # 07 & # 08 ~ 2016
Vor fünf Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» hat in jeder der bisher erschienen 20 Ausgaben einen Brief veröffentlicht. Mit diesem endet die Reihe. Vielen Dank!
22
~ Hintergrund ~ BRIGITTA KÄSER
~ Hintergrund ~ BRIGITTA KÄSER
«Ich erkenne meine Enkelin am Geruch» Brigitta Käser lässt sich durch ihre Sehbehinderung nicht behindern. Sie ist viel unterwegs und immer beschäftigt. Zu ihrer Enkelin Céline hat sie eine besonders innige Beziehung.
# 07 & # 08 ~ 2016
23
~ Hintergrund ~ BRIGITTA KÄSER
24 Von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Fotos)
Klecks. Meine Häkel- oder Strickarbeiten ertaste ich mit den Fingern.» Dasselbe gilt für die gestanzten Ledergürtel und anderen handwerklichen Arbeiten, die sie im Bildungs- und Begegnungszentrum Dietikon anfertigt. In dieser Einrichtung des SBV, des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, steht das nötige Werkzeug zur Verfügung, und immer auch eine Fachperson, die Unterstützung bieten kann. Die Bilder, die Brigitta Käser malt, entstehen hingegen in ihrem Zimmer. Sie zeigt das fertige Gemälde einer Landschaft, fährt mit den Fingern über die raue Farbpaste und benennt die Blumenwiese, den Fluss, die Brücke. Auf einer kleinen Staffelei steht eine angefangene Bleistiftskizze. Mehrere Häuser sind zu erkennen, im Vordergrund ein
und trug ‹Flaschenböden› – gab man mir eine Chance. Das fand ich gut. Ich war vielleicht nicht die beste Lehrtochter, aber ich habe es geschafft.» Damit liess sie es aber nicht bewenden, sondern machte eine ganze Reihe von Weiterbildungen, unter anderem ein Buchhaltungsdiplom und eine Ausbildung zur Bürofachfrau. Später gründete sie ein eigenes Reinigungsunternehmen. Erst im Jahre 2010 musste sie es aufgeben, nachdem sich bei ihr eine Makuladegeneration eingestellt hatte. Das ist eine altersbedingte Zerstörung derjenigen Stelle auf der Netzhaut, welche das scharfe Sehen ermöglicht. Brigitta Käser ist stolz auf das, was sie gemacht hat. Als einmal eine IV-Angestellte bemerkte, sie habe aber an vielen Orten und in vielen Berufen gearbeitet,
Fels. «Ich zeichne so, wie ich die Dinge in Erinnerung habe aus der Zeit, als ich noch besser sehen konnte.»
gab sie keck zur Antwort: «Seien Sie doch froh, dass Sie mich nicht schon viel länger unterstützen mussten!» Vor einiger Zeit hat sie angefangen, die Braille-Schrift zu erlernen. Inzwischen beherrscht sie die Vollschrift, die Kurzschrift wird sie sich noch beibringen. Mit der sogenannten Braillezeile, einem elektronischen Gerät, das in die Handtasche passt, kann sie überall mitschreiben und das Geschriebene sofort Zeile für Zeile ertasten. Dank modernster Hilfsmittel stehen sehbehinderten Menschen viele Möglichkeiten offen. Dokumente lassen sich einscannen und werden vom Computer vorgelesen, genauso wie die E-Mails oder eine SMS auf dem i-Phone. Eine spezielle App kann sogar Farben erkennen; Brigitta Käser macht sich einen Spass daraus herauszufinden, wie denn ihre Besucherin angezogen ist. Das i-Phone ist zudem eine wichtige Orientierungshilfe auf den ausgedehnten Spaziergängen, die sie mit ihrer Hündin Moana unternimmt. Vor allem aber ruft es umgehend ihre Tochter und ihre Enkelin an, sobald sie ihm den Sprachbefehl dazu erteilt. «Als meine Tochter Sibylle schwanger war, wollte sie unbedingt, dass ich bei der Geburt dabei bin», erzählt die stolze Grossmutter. «Das war am 1. Februar 2009. Sehen konnte ich es nicht mehr genau, aber ich war diejenige, welche
LEBENSLANGES LERNEN
B
rigitta Käser empfängt die Besucherin beim Eingang des Wohnheims Mühlehalde in Zürich, führt sie zum Lift und durch die Gänge – alles ohne Stock und ohne sich irgendwo festzuhalten. In ihrem Zimmer fällt der Blick sofort auf eine angefangene Handarbeit, ein Körbchen, gehäkelt aus schwarzweisser Recyclingschnur. «Der Boden ist eine umhäkelte CD», erklärt Brigitta Käser, «das gibt dem Ganzen die nötige Standfestigkeit.» Kann sie ihre Arbeit denn sehen? Ist sie gar nicht so stark sehbehindert? «An manchen Tagen, wenn es mir sehr gut geht, kann ich noch die orangefarbenen Haltestangen in den Gängen erkennen. Ansonsten sehe ich so gut wie nichts mehr; sie sind für mich einfach ein grosser schwarzer
Brigitta Käser wurde 1952 geboren und war schon als Kind stark sehbehindert. Als sie in die Schule kam, konnte sie auch aus der ersten Reihe das Geschriebene an der Wandtafel nicht mehr entziffern. Also versuchte sie, bei ihrer Banknachbarin abzuschreiben, so gut es eben ging. Aufgefallen ist das kaum. Denn Brigittas Vater pflegte etwa jedes Dreivierteljahr den Wohnort und meistens auch den Kanton zu wechseln. Noch bevor eine Lehrperson auf die Sehschwäche des Kindes richtig aufmerksam werden konnte, war die Schülerin wieder weg. Auch die Eltern machten von dem Problem kein Aufhebens. Schliesslich sahen alle ihre vier Kinder schlecht und trugen Brillen, so wie sie selber auch. Und einen Beruf brauchte ein Mädchen ohnehin nicht zu erlernen, schliesslich würde es heiraten und Kinder kriegen. Brigitta sah das anders. Sie wollte auf eigenen Füssen stehen und bewarb sich um eine Lehrstelle als Verkäuferin in der Migros. «Da war ich schon zwanzig Jahre alt und zum ersten Mal verheiratet», erzählt sie. «Obwohl ich sehr schlecht sah – ich hatte 15 oder 16 Minus-Dioptrien # 07 & # 08 ~ 2016
25 Hündin Moana ist die treue Begleiterin von Brigitta Käser.
das Neugeborene als erste in den Armen hielt und badete. Später hat die Kleine oft bei mir übernachtet, wenn meine Tochter Nachtschicht hatte; damals wohnte ich noch in einer eigenen Wohnung. So konnte ich eine Superbeziehung zu meiner Enkelin aufbauen. Ich erkenne sie am Geruch und an der Art, wie sie mich umarmt. Céline hat früh gelernt, dass sie sich bei mir anders verhalten muss. So ist sie mir zum Beispiel nie davongerannt, bei anderen Erwachsenen natürlich schon; sie weiss, dass ich sie nicht suchen kann. Wenn wir zu dritt einkaufen gingen, hat sie mich geführt und sich mit erhobenem Finger vor die anderen Leute hingestellt und gesagt: «Achtung! Grosi sieht nichts!» Céline fühlt sich für ihre Grossmutter verantwortlich und nimmt Menschen mit Handicap anders wahr als Kinder, die noch nie mit Behinderten in Kontakt gekommen sind. Besonders stolz war sie schon von klein auf, wenn sie mit Grosi und der Führhündin Moana unterwegs sein durfte und dabei mit einer eigenen Leine mit dem Hund verbunden war – zum Erstaunen der Leute. Jetzt wohnt Tochter Sibylle mit ihrer Familie nicht mehr in der Nähe, aber der Kontakt ist rege, und man besucht sich mindestens einmal im Monat. Dank ihrer Hündin ist Brigitta Käser unabhängig und kann reisen, wohin sie will. LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK
«Ich habe mein Augenlicht verloren, nicht meinen Verstand»
# 07 & # 08 ~ 2016
Während des ganzen Gesprächs hat Moana in ihrem Korb gedöst und hin und wieder leise geseufzt. Sie kann ausspannen, sie ist jetzt nicht im Dienst. «Sobald ich ihr das Führgeschirr anziehe, sagt Brigitta Käser, «ist es, als ob man einen Schalter umlegt. Sie gehorcht aufs Wort und führt alle Kommandos sofort aus. Nehme ich es ihr ab und lasse sie laufen, probiert sie schon mal aus, wie weit sie gehen kann, und reagiert erst auf das ~
~ Hintergrund ~ BRIGITTA KÄSER
26 ~ zweite Rufen – wie ein Kind eben.» Auch jetzt, wo sie im Blindenheim wohnt, kümmert sich Brigitta selbstständig um ihren Hund, kauft sein Essen, füttert und bürstet ihn. Und nimmt auf der Strasse auch seine Exkremente auf; das hat sie im Einführungskurs gelernt. «Ich bin mit Schäferhunden gross geworden und habe mir immer gesagt: Wenn ich einmal pensioniert bin, will ich wieder einen Hund. Damals konnte ich nicht ahnen, dass es einmal ein speziell ausgebildetes Tier sein würde. Als man mich von der Schule für Blindenführhunde anrief und mir mitteilte, es seien gleich zwei Hunde da, die für mich geeignet wären, da war ich mir sicher, dass ich den hellen Hund wählen würde. Aber dann sah ich Moana, und der Fall war klar.» Frau Käser gebraucht oft das Wort «sehen», obwohl sie so gut wie nichts sieht. «Das ist eine Redensart und hat nichts mit der Sehkraft zu tun», erklärt sie. Es ist also kein Faux-pas, wenn man zu einer blinden Person «Auf Wiedersehen» sagt. Andererseits werden Sehbehinderte immer mal wieder mit der Gedankenlosigkeit der Sehenden konfrontiert. Brigitta Käser erinnert sich, wie eine Verkäuferin in einem Kleiderladen nur mit ihrer Freundin sprach, die sie begleitete, und nicht mit ihr selbst. Als ob sie nicht in der Lage wäre, ihre Wünsche zu formulieren. In solchen Situationen pflegt sie dann kühl zu bemerken: «Wissen Sie, ich habe mein Augenlicht verloren, nicht meinen Verstand.» Schwierig wird es manchmal auch, wenn Leute auf der Strasse oder im Tram den Hund anfassen oder ihn rufen. Dann muss Brigitta Käser deutlich machen, dass der Führhund am Arbeiten ist und nicht abgelenkt werden darf. Dies sollte man auch Kindern klar machen. Vor kurzem wurde Brigitta zusammen mit Moana eingeladen, in Célines Schulklasse über die Zusammenarbeit von Mensch und Hund zu berichten. «Meine Enkelin war natürlich stolz, dass ihr Grosi sie in der Schule besuchte. Sie erzählte mir hinterher, sie habe sich sehr zusammennehmen müssen, um nicht die Fragen ihrer Klassenkameraden gleich selber zu beantworten. Sie habe
Wenn Hündin Moana kein Führgeschirr trägt, fühlt sie sich nur halbwegs im Dienst und geht auch ein wenig ihren eigenen Interessen nach.
nämlich alles gewusst.» Aufklärung tut not, denn noch immer sind viele Leute schlecht informiert über Sehbehinderte und ihre Hilfsmittel. Es gibt sogar welche, die meinen, die Orientierungsstreifen am Boden seien für den Rollkoffer. GEGENSEITIGE HILFE «Meine Hündin spürt, wenn es mir nicht so gut geht», erzählt Brigitta Käser. «Bin ich einmal niedergeschlagen, dann kommt sie, legt ihren Kopf in meinen Schoss und will gestreichelt werden. Zudem merkt sie, wenn ich kurz vor einem epileptischen Anfall stehe; ich bin nämlich Epileptikerin. Dann kommt sie und stupst mich, sodass ich
Mit der Braillezeile lassen sich am Computer Texte erfassen und durch Ertasten Zeile für Zeile lesen. # 07 & # 08 ~ 2016
mich hinlegen und den Anfall verhindern kann. Das ist einfach toll. Wahrscheinlich merkt sie es an einer Veränderung meines Körpergeruchs.» Dass sie auch Hilfe von anderen Menschen annehmen sollte, müsse sie noch lernen, sagt Brigitta Käser. «Es fällt mir immer noch schwer, zu klingeln, wenn ich zum Beispiel ein Glas umgestossen habe und nicht weiss, wo ich überall putzen muss.» Dass sich ihre Sehbehinderung über so viele Jahre hin entwickelt hat, empfindet Brigitta als grossen Vorteil. Im Gegensatz zu den Menschen, die erst im Alter erblinden und damit nur schwer zurechtkommen. Ihre Erfahrungen kann sie im Heimrat der Mühlehalde einbringen, wo sie sich gerne engagiert. Den Übertritt von der eigenen Wohnung ins Wohnheim für blinde und sehbehinderte Menschen hat Brigitta Käser noch keine Sekunde bereut. Wie sehr sie sich hier wohlfühlt, wird in der Cafeteria deutlich, wo bald eine gemischte Runde zusammensitzt und plaudert. Mit einer der Bewohnerinnen trifft sich Brigitta Käser regelmässig zum Jass. Die Jasskarten sind grösser und speziell gekennzeichnet, die Regeln sind dieselben. •
Gros Wett ser bew erb
Bis zu 83% Rabatt!
Jetzt Probe lesen, sparen und gewinnen!
5x je ein iP ad A Retin ir 2, a-Dis play, Wi-F 64 G i, sp B, aceg rau
9.7"-
Profitieren Sie beim grossen Verlags-Spezial gleich doppelt: Sie lesen Ihren Wunschtitel zum Vorzugspreis und gewinnen vielleicht schon bald eines von insgesamt fünf iPad Air 2. Wir wünschen Ihnen viel Glück!
sparen
Talentierte Fotoreporter im Dienste aussergewöhnlicher Bilder. 2 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 32.–*
sparen
Geniessen mit Annemarie Wildeisen's KOCHEN. 4 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 30.–*
sparen
Wissen, was wichtig ist. 10 Ausgaben für nur Fr. 25.– statt Fr. 48.–*
sparen
Das Magazin für ganzheitliches Leben. 4 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 35.60*
sparen
Das führende Magazin für Bio- und Naturgarten. 3 Ausgaben für nur Fr. 15.– statt Fr. 25.50*
sparen
Das Schweizer Magazin rund um PC, Smartphone und Tablets. 6 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 38.–*
sparen
«daheim» – Freude an der ursprünglichen Landschaft. 7 Ausgaben für nur Fr. 19.90 statt Fr. 34.90 *
sparen
Schweizer Magazin für Wohnen, Architektur und Design. 5 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 47.50*
sparen
Das Magazin für Fitness und Ausdauersport. 3 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 29.40*
sparen
Lesen, was mich bewegt. 6 Ausgaben für nur Fr. 19.90 statt Fr. 40.20*
24.ch
www.abo
sparen
sparen
sparen
Unterhaltsam, spannend und nützlich. 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– statt Fr. 46.80*
sparen
Der intelligente Freizeit-Spass mit sensationellen Preisen. 8 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 28.–*
sparen
Das beliebte Kochmagazin der Schweiz. 6 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 29.40*
Das Schweizer Maga Magazin über das Leben mit Enkelkindern. 3 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 28.50*
sparen
Outdoor- und Freizeit Freizeittipps für die ganze Familie. 3 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 44.40*
Die grösste Familienund People-Zeitschrift der Schweiz. 10 Ausgaben plus 2 x Style für nur Fr. 25.– statt Fr. 60.80*
Ihr Profitier- und Gewinncoupon £ Ja, ich möchte folgende/n Titel zur Probe lesen und dabei bis zu 83% sparen. Zusätzlich nehme ich automatisch am Gewinnspiel um ein iPad Air 2 teil! Bitte gewünschte/r Titel ankreuzen:
sparen
Das Magazin über das gute Leben auf dem Land. 3 Ausgaben für nur Fr. 15.– statt Fr. 22.50*
sparen
Das grösste Fashion& Celebrity-Magazin der Schweiz. 6 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 35.40*
sparen
Relevante News und intelligente Unterhaltung. 10 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 45.–*
sparen
Die grösste abonnierte Tageszeitung der Schweiz. 30 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 117.50*
¢ Animan ¢ Beobachter ¢ Bioterra ¢ Daheim (Reader's Digest) ¢ FIT for LIFE ¢ GlücksPost ¢ GlücksPost Super-Rätsel ¢ Grosseltern
¢ KOCHEN ¢ natürlich ¢ PCtipp ¢ RAUM UND WOHNEN ¢ Reader's Digest Schweiz ¢ Saisonküche ¢ SCHWEIZ Das Wandermagazin ¢ Schweizer Illustrierte
¢ Schweizer LandLiebe ¢ Style ¢ SonntagsZeitung ¢ Tages-Anzeiger ¢ Tierwelt ¢ Weltwoche ¢ wir eltern ¢ Zeitlupe
Ich wähle 2 Probeabos und erhalte somit einen 10-Franken-Gutschein von Migros. Vorname Name Strasse, Nr. sparen
Mehr Lesespass für die ganze Familie. 12 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 60.–*
sparen
Voller Einsatz für die Schweiz. 5 Ausgaben für nur Fr. 25.– statt Fr. 42.50*
sparen
Das Magazin für Mütter und Väter in der Schweiz. 4 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 32.80*
sparen
Das Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung. 5 Ausgaben für nur Fr. 20.– statt Fr. 30.–*
*Im Vergleich zum Einzelkauf. Gilt nur für Neuabonnenten in der Schweiz. (Preis inkl. MwSt. und Versandkosten.)
PLZ/Ort Telefon E-Mail
Oder schneller gehts unter:
24.ch
www.abo
Coupon einsenden an: abo24, Leserservice, Postfach, 8099 Zürich
¢ Ja, ich bin damit einverstanden, dass mich künftig abo24.ch oder die beteiligten Verlage via E-Mail über weitere interessante Angebote informieren. Teilnahmebedingungen: Jeder Coupon nimmt an der Verlosung teil. Die Teilnahme ist unabhängig von einer Bestellung. Nur Wettbewerbsteilnahme kostenlos unter www.abo24.ch. Teilnahmeschluss ist der 31.12.2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Preise werden nicht bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. 08
~ Hintergrund ~ KLMASENIORINNEN
28
«In den Alpen ist der Klimawandel augenfällig»: Im Bild der Aletschgletscher.
Von GEORG GINDELY (Interview)
«Ich klage, damit meine Enkelinnen ein gutes Leben haben werden» Die Historikerin Elisabeth Joris gründet zusammen mit befreundeten Frauen im Grossmutteralter den Verein der Klimaseniorinnen. Mit ihm will sie Klage gegen die Schweizer Klimapolitik erheben – und glaubt an den Erfolg. Frau Joris, Sie und die anderen Klimaseniorinnen wollen gegen die Schweizer Klimapolitik klagen. Weshalb? Wir sind Frauen im Grossmutteralter, die Verantwortung für die kommenden Generationen übernehmen wollen. Wir klagen, weil wir finden, dass die Schweiz zu wenig gegen den Klimawandel unternimmt und damit unsere verfassungsmässigen Rechte verletzt. © Pro Natura Zentrum Aletsch
Ist das ein Jux, um Aufmerksamkeit zu erregen, oder hat die beabsichtigte Klage reelle Chancen? Das ist kein Jux, sondern unser voller Ernst. Ich bin eine engagierte Grossmutter und setze mich auch für die Zukunft meiner Enkelinnen ein – und zwar mit ganzer Kraft. Wir haben übrigens Vorbilder für unser Vorhaben: In Holland reichten über 900 Menschen zusammen Klage gegen die # 07 & # 08 ~ 2016
staatliche Klimapolitik ein, und ein Gericht gab ihnen Recht. Es hielt letztes Jahr fest, dass die holländische Regierung zu wenig gegen die Erderwärmung unternimmt und damit die Verfassung verletzt. Uns liegt ein Gutachten einer Schweizer Anwaltskanzlei vor, das besagt, dass auch die aktuelle Klimapolitik der Schweiz gegen die Verfassung und das Völkerrecht verstösst.
29
Elisabeth Joris, 70, lebt in Zürich, ist Historikerin, verheiratet und hat zwei Enkelkinder.
Weshalb sind es gerade Seniorinnen, die Klage einreichen wollen? Ältere Frauen wie wir leiden besonders stark unter den öfter vorkommenden und intensiver werdenden Hitzewellen. Wir sind also vom Klimawandel stärker
Wer kann bei den Klimaseniorinnen mitmachen? Alle Frauen im AHV-Alter, ob sie Grossmütter sind oder nicht. Viele, die bis jetzt mitmachen, engagieren sich auch bei der GrossmütterRevolution, aber wir sind offen für alle. Gerade unter den Freisinnigen Frauen, die denken wie wir. Ebenso kenne ich persönlich SVP-nahe Bäuerinnen, die sehr besorgt sind über die Klimaentwicklung. Können Männer nicht mitmachen? Leider nicht. Das hat vor allem mit der Klageberechtigung zu tun. Um in der Schweiz gegen ein Übel klagen zu können, muss man stärker betroffen sein als die Allgemeinheit, und das sind wir Frauen im Grossmutteralter wegen der
betroffen als die Allgemeinheit, weshalb wir klageberechtigt sind. In unserer Verfassung steht, dass jeder Mensch das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit hat. Mit der aktuellen Klimapolitik verstösst die Schweiz unter anderem gegen dieses Recht.
Hitzewellen. Aber wir sind sehr froh um die Unterstützung der Männer.
Gibt es weitere Klagegründe? Die Schweiz verstösst auch gegen Artikel 74 der Verfassung, der sich mit dem Umweltschutz befasst. Dort heisst es explizit, dass der Bund dafür sorgen muss, dass schädliche oder lästige Einwirkungen auf den Menschen und die Umwelt vermieden werden. Das tut er unserer Ansicht nach nicht oder viel zu wenig.
Werden Sie und Ihre Mitstreiterinnen von Greenpeace instrumentalisiert? Nein, es ist eher umgekehrt: Wir instrumentalisieren Greenpeace. Die Organisation hilft uns, unser Anliegen öffentlich bekannt zu machen und den Gang vor Gericht zu wagen. Letztlich ist es eine Win-Win-Situation.
Leiden Sie persönlich unter dem Klimawandel? Mir selber machen die Hitzewellen gesundheitlich wenig zu schaffen. Doch ich sehe, wie augenfällig der Klimawandel in den Alpen ist. Ich stamme aus dem Wallis und bin dort oft auf der Alp, mein Bruder arbeitet als Geologe. Wir erleben hautnah mit, wie der Permafrost schmilzt und wie sich die Gletscher zurückziehen. Das sind dramatische Veränderungen mit fatalen Folgen - denken Sie an die Unwetterkatastrophen von Gondo und Brig!
Wie finanzieren die Klimaseniorinnen die Klage? Wir werden von Greenpeace unterstützt.
Wann werden die Klimaseniorinnen die Klage einreichen? Wenn wir und unsere Anwaltskanzlei so weit sind. Das kann im besten Fall noch dieses Jahr sein. Werden Sie wie in Holland 900 Mitklägerinnen finden? Nein, da bin ich realistisch. Aber ich bin auch zuversichtlich: Wir beginnen ja gerade erst, und in den nächsten Monaten werden sich noch viele Frauen bei uns melden. Die Vereinsgründung ist im August geplant. Wer will, kann sich uns auch nachher noch anschliessen. # 07 & # 08 ~ 2016
Weshalb reichen Sie nicht als Privatperson Klage ein? Ein derartiger Rechtsstreit kann sehr lange dauern. Ich habe das beim Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung miterlebt. Zehn Krankenschwestern in der Stadt Zürich hatten für gleichen Lohn wie männliche Angestellte geklagt. In einem wegweisenden Urteil erhielten sie schliesslich Recht. Aber es dauerte zehn Jahre, bis das Urteil vorlag. Es braucht Zeit und Schnauf, um einen solchen Prozess durchzustehen, und zusammen ist man stärker als allein. Was erhoffen Sie sich als Grossmutter von der Klage? Als Grossmutter ist es mir wichtig, dass ich mein Leben mit einer Prise Optimismus abschliessen kann. Ich will, dass meine Enkelkinder ein gutes Leben haben werden. Voraussetzung dafür ist, dass sich das Klima stabilisiert. Denn sonst drohen nicht nur Umweltkatastrophen, sondern auch viel mehr Konflikte und Kriege um Ressourcen als heute. Und das wünsche ich meinen Enkelinnen auf keinen Fall. •
KONTAKT ZU DEN KLIMASENIORINNEN:
Vereinssekretär Oliver Heimgartner, info@klimaseniorinnen.ch, Tel. 044 447 48 44. Weitere Informationen zu den Klimaseniorinnen: www.klimaseniorinnen.ch Die Vereinsgründung soll Mitte August in Bern stattfinden. Genaue Angaben zu Zeit und Ort werden auf www.klimaseniorinnen.ch bekanntgegeben. ~
~ Hintergrund ~ FERIEN MIT ENKELKINDERN
30
Zu dir oder zu mir?
Von MELANIE BORTER (Text)
Ferien mit den Enkeln sind etwas Besonderes und kรถnnen Sie auch besonders fordern. Wichtig ist deshalb, wo man mit den Kindern wohnt. Eine Orientierungshilfe.
In die Jugi oder ins Hotel? # 07 & # 08 ~ 2016
31
BEI IHNEN ZUHAUSE
IM HOTEL
IN DER JUGENDHERBERGE
Für die Enkelkinder ist meist die gemeinsame Zeit mit Ihnen (ohne die Eltern) schon
Wenn Sie es gewohnt sind, Ferien in einem Hotel zu verbringen, ist es sinnvoll,
Sehr familienfreundlich, aber ohne aufdringliche Animationen sind Jugend-
aufregend genug und das Übernachten bei Grosi und/oder Opi etwas Besonderes. Sie müssen mit den Kindern also nicht unbedingt verreisen, wenn Sie gemeinsame Ferien planen. Als goldene Regel gilt: Entspannte Grosseltern zuhause sind für die Kinder angenehmer als gestresste Grosseltern auf Reisen. Tagesausflüge können Sie ja immer noch unternehmen, wenn Ihnen und den Kindern danach ist.
ein kinderfreundliches Hotel zu suchen. Kinderfreundlich heisst: • Genug Platz im Hotelzimmer. Gewöhnliche Doppelzimmer mit einem oder zwei Beistellbetten sind oft sehr beengend. Besser ist ein Drei- oder Vierbettzimmer, ein sehr grosses Doppelzimmer mit Beistellbetten oder zwei Zimmer mit Verbindungstür. • Es hat ein Spielzimmer im Hotel oder einen Spielplatz vor dem Hotel. • Es gibt Menüs, die die Kinder mögen. Und es gibt eine Kleinkindausrüstung (Gitterbett, Hochstuhl, Babyfunk). Am besten rufen Sie im Hotel Ihrer Wahl an und erkundigen sich nach den oben genannten Punkten. Hotels mit speziellen Kinderarrangements sind natürlich eher auf Kinder eingestellt. Noch kinderfreundlicher sind Familienhotels. Aber Vorsicht: Diese sind nicht in erster Linie auf Grosseltern ausgerichtet. Oftmals liegt deren Konzept in einer umfassenden Kinderbetreuung, die Sie vielleicht gar nicht in Anspruch nehmen möchten? Heute ist es aber oft so, dass Familienhotels verschiedene Programme haben, die sich an alle Generationen oder dann an jede Generation einzeln richten – an vielen Orten wird auch an die Grosseltern gedacht.
herbergen. Keine Angst, diese Häuser bestehen längst nicht mehr nur aus Massenlagern. Viele Jugendherbergen haben Familienzimmer mit oder ohne eigenes Badezimmer. Diese Familienzimmer erinnern sehr an Hotelzimmer (auch preislich), haben allerdings keinen Fernseher und keine Minibar. Dafür hat es in Jugendherbergen oft ein Spielzimmer für die Kleinen und Aufenthaltsräume für die etwas Grösseren inklusive Tischtennistisch (Schläger und Bälle können an der Rezeption ausgeliehen werden). Diverse Aktionen machen den Aufenthalt in Jugendherbergen preislich attraktiv: So ist zum Beispiel diesen Sommer in 16 Schweizer Jugendherbergen für Kinder bis 12 Jahre das Abendessen gratis. Auch im Ausland gibt es Jugendherbergen mit Familienspezials.
BEI DEN ENKELN ZUHAUSE Wollen Sie aber doch etwas Ferienfeeling erleben und zumindest für sich die Koffer packen, ist vielleicht die Variante «Ferien bei den Enkelkindern» sinnvoll. Sie ziehen bei den Enkelkindern ein – am besten dann, wenn die Eltern verreist sind oder übermässig viel arbeiten. Der Vorteil: Die Enkelkinder fühlen sich bestimmt zuhause. Und: Für sie ist es spannend, einmal den aktiven Part zu übernehmen. Denn die Kinder können Oma und Opa helfen, sich in ihrem Zuhause zurecht zu finden. Wundern Sie sich nicht, wenn bereits der Zweijährige wie selbstverständlich auf die richtige Schublade zeigt, wenn Sie das Kinderbesteck suchen.
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Hintergrund ~ FERIEN MIT ENKELKINDERN
32
MAL WAS ANDERES Vielleicht sind Sie ja schon die Ferienprofis, hatten Ihre Enkelkinder schon öfters zum Übernachten und sind mit ihnen auch sonst schon verreist. Für Sie haben wir hier ein paar ganz besondere Vorschläge für Ferien einmal anders und ganz speziell:
BAUERNHOF
IN DER FERIENWOHNUNG
AUF DEM ZELTPLATZ
Eine Ferienwohnung – gemietet oder Ihre eigene – bietet gewisse Freiheiten: Die Kinder müssen nicht auf andere Hotelgäste Rücksicht nehmen, Sie und die Enkelkinder können sich so richtig ausbreiten und die gemeinsame Zeit ohne fremde
Das Campen ist vor allem für ältere Kinder ab etwa sieben Jahren zu empfehlen. Denn müssen die Enkel noch gewickelt werden, muss für sie Brei und Schoppen zubereitet werden, können Campingferien schnell mühsam werden. Überhaupt
Familien geniessen. Andererseits bedeutet es aber auch mehr Arbeit für Sie. Da Ferienwohnungen manchmal nicht sehr kindergerecht eingerichtet sind, ist es ratsam, einige Kinderutensilien mitzunehmen – vor allem, wenn die Kinder noch sehr klein sind. Ein Reisebett, an das sich das Kleinkind schon gewohnt ist, ein Tischsitz oder ein Steckdosenschutz können den Alltag erleichtern. Wenn Sie die Wohnung umstellen, damit sie kindersicherer wird, lohnt es sich, zuvor ein Foto zu machen. Dann können Sie spicken, wenn Sie am Ferienende die Wohnung wieder so verlassen wollen, wie Sie sie angetroffen haben.
kann das Kochen zur Herausforderung werden. Vielleicht üben Sie das Campen im Garten oder auf einem nahe gelegenen Campingplatz, bevor Sie eine Reise antreten? Für jene, denen das Schlafen in einem Zelt doch zu mühsam ist, empfehlen wir die Alternativen Wohnwagen, Caravan oder sogar Bungalow – diese können auf einigen Campingplätzen gemietet werden. Solche Behausungen bieten mehr Komfort: Die Kinder können in Betten übernachten, der Schlafraum lässt sich verdunkeln, es gibt Kochgelegenheiten, vielleicht sogar ein WC. So oder so ist die Wahl des Campingplatzes wichtig. Hier gibt es grosse Unterschiede. Suchen Sie sich einen Platz aus, der Ihren Erwartungen entspricht. Achten Sie dabei nicht nur auf den Standard, sondern informieren Sie sich auch, ob es einen Kinderspielplatz oder ein Schwimm- oder Strandbad hat und ob es einen Laden oder ein kinderfreundliches Restaurant in der Nähe hat. Vor allem grössere Campingplätze im Ausland haben oftmals ein ausgebautes Animationsprogramm (nicht nur für die Kleinen). Da empfiehlt es sich, auf den Standort innerhalb des Campings zu achten. Vielleicht wollen Sie nicht direkt neben der Disco schlafen oder neben der Rezeption, wo allmorgendlich das Horoskop über Lautsprecher vorgelesen wird? # 07 & # 08 ~ 2016
Ferien auf dem Bauernhof sind vor allem für kleinere Kinder und solche, die in der Stadt wohnen, ein grosses Erlebnis. Schlafen im Stroh ist auch für etwas ältere und für Kinder aus eher ländlichen Gegenden immer noch etwas Besonders. Unter folgendem Link finden Sie ein grosses Angebot an Ferien-Bauernhöfen: www.agrotourismus.ch
BERGHÜTTEN Für wanderfeudige Kids und aktive Grosseltern. Es gibt einige SAC-Hütten in der Schweiz, die kinderfreundlich sind. Diese sind sehr übersichtlich in einer Broschüre der CSS versammelt, die unter folgendem Link abrufbar ist: www.grosseltern-magazin.ch/sac
FREIZEITPARKS Freizeitparks sind für die Kinder ein Riesenerlebnis. Und wenn man sogar im Park oder in der Nähe des Parkes übernachtet, dann ist es ein ganz besonderes Highlight. Zum Beispiel in und um diese Freizeitparks: Europapark, Rust www.europapark.de Legoland, Günzburg www.legolandholidays.de Spieleland, Ravensburg www.ravensburger.com/feriendorf Conny-Land, Lipperswil www.connyland.ch
HAUSBOOT Für einmal nicht nur auf dem Wasser fahren, sondern gleich da wohnen. Auf dem Hausboot kann man auf diversen Kanälen die Landschaft erkunden und Piraten spielen. Hausboote gibt es im In- und Ausland zu mieten, zum Beispiel über folgende Plattformen: www.hausboot.ch www.hausbootferien.ch
PFERDEWOHNWAGEN Nicht nur für Pferdeliebhaber, sondern auch für solche, die es gerne idyllisch haben, sind Ferien mit dem Planwagen toll. Mit dem Wagen ziehen Sie gemütlich von einem Bauernhof zum nächsten und erleben unterwegs Natur pur. www.zigeunerwagenferien.ch
33
«Wänn sind mer do?» Unterschiedliche Verkehrsmittel, ähnliche Probleme
K
aum sitzen die Kinder im Auto oder im Zugabteil, kommt die obligate Frage «Wänn sind mer do?». Das war schon vor dreissig Jahren so und wird wohl in dreissig Jahren immer noch so sein. Deshalb sollte eine Reise mit Kindern gut geplant sein. Das heisst nicht, dass Sie ein lückenloses Programm zusammenstellen müssen. Im Gegenteil. Wichtig ist, dass Sie für alles genügend Zeit einräumen. Genug Zeit, sich von den Eltern zu verabschieden. Viel Zeit zum Umsteigen oder genügend Fahrpausen, wenn Sie mit dem Auto reisen, Zeit zum Essen, Zeit zum Schlafen und Ausruhen, Zeit zum Toben und Spielen. © SBB CFF FFS
Das Reisen gehört zu den Ferien und ist nicht bloss ein notwendiges Übel. Und es muss ja nicht gleich eine Fernreise sein: Für die Enkelkinder ist jeder neue Ort besonders, egal wie weit weg er ist. Für Sie hingegen könnte es von Vorteil sein, wenn die Reise nicht zu lange dauert und Sie sich vielleicht sogar auskennen am Ferienziel. Ob da ein Meer oder ein Pool ist oder nur ein Bächlein fliesst, ist zweitrangig. Hauptsache Sie sind mit Ihren Enkelkindern zusammen und können die Zeit (auch die Reisezeit) geniessen. Wählen Sie also ein Ferienziel aus, das Sie gut mit dem Verkehrsmittel Ihrer Wahl und in nützlicher Zeit erreichen können. # 07 & # 08 ~ 2016
DIE REISE MIT DEM AUTO Daran müssen Sie denken: Kinder bis 12 Jahre oder 150 Zentimeter Körpergrösse (was zuerst eintrifft) müssen im Auto mit einer geeigneten Kinderrückhaltevorrichtung gesichert werden (Babyschale, Kindersitz oder Sitzerhöher mit oder ohne Rückenlehne). Dies gilt auf Vorder- wie auch auf Rücksitzen. Vorgeschrieben sind Kindersitze mit der Prüfnummer ECE R44.03 oder R44.04. Seit 2014 sind auch die neuen ECE R129, die sogenannten «i-sitze» zugelassen. Bei diesen Kindersitzen orientiert sich die Einteilung nicht mehr am Gewicht, sondern an der Körpergrösse des Kindes. ~
~ Hintergrund ~ FERIEN MIT ENKELKINDERN
34
~ • Wichtig ist, dass die Gurtführung das Kind auch in der Schlafposition nicht gefährdet. Keine Gurten am Hals oder unter der Schulter. • Die Gurten sollten ohne Spielraum am Körper anliegen. Dicke Jacken öffnen oder ausziehen.
Begleitung überall hin gratis mit. Grosselternpaare erhalten die gekaufte Enkel-Karte übrigens in zweifacher Ausführung, das heisst, Sie und Ihr Partner bezahlen zusammen 30 Franken pro Enkelkind. Soviel zum Preis. Viel wichtiger ist jedoch die Zugreise selbst. Vermeiden Sie es, in
• Achten Sie beim Montieren der Kindersitze auf den korrekten Gurtpfad und darauf, dass der Kindersitz fest mit dem Fahrzeugsitz verbunden ist. • Wenn immer möglich Kindersitze auf dem Rücksitz platzieren. Der Ein- und Ausstieg geht am sichersten auf der dem Strassenrand zugewandten Seite. Bei aktiviertem Frontairbag (Normalzustand) darf die Babyschale nur auf dem Rücksitz verwendet werden. Der TCS hat soeben einen neuen Ratgeber für Kindersitze herausgebracht und 22 Modelle getestet. Vor dem Kauf eines neuen Sitzes empfehlen wir, diesen Ratgeber zu lesen. Sie finden ihn im Internet:
Stosszeiten zu reisen (morgens zwischen 7 und 9 Uhr und abends zwischen 17 und 19 Uhr). Dann sind viele Züge voll mit Pendlern, die oft wenig Geduld zeigen für lärmende Kinder. Wenn Sie Ihren Enkelkindern eine besondere Freude machen wollen, peilen Sie einen Zug an, der mit einem Ticki-Park-Familienwagen ausgestattet ist (siehe Erlebnisbericht auf der rechten Seite). Das sind InterCity-Doppelstockzüge, die jeweils im Oberdeck des ersten oder letzten Wagens der 2. Klasse mit einem Spielplatz ausgerüstet sind. Züge mit Familienwagen sind im Fahrplan mit FA bezeichnet. Sie verkehren auf den Strecken: St. Gallen–Zürich–Bern–Genf, Romanshorn–Zürich–Bern–Brig, Basel– Bern–Brig, Basel–Bern–Interlaken und Basel–Zürich–Chur. •
www.tcs.ch/kindersitztest
DER KLUGE REIST IM ZUGE Kinder unter 6 Jahren reisen in der SBB in Begleitung einer erwachsenen Person gratis. Für Kinder zwischen 6 und 16 Jahren lösen Sie ein Billet zum halben Preis. Reisen Sie an einem Tag besonders weit, lösen Sie mit Vorteil eine Kinder-Tageskarte. Sie kostet 16 Franken (32 Franken für die 1. Klasse). Es können höchstens vier Kinder mit Kinder-Tageskarte pro Erwach-
DIESE SPIELE KÖNNEN DIE REISEZEIT VERKÜRZEN ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST, UND DAS IST … ... zum Beispiel «grau» – die Haare von Opa sind gemeint. Wer es zuerst rausfindet, ist als nächster dran.
WER SIEHT ZUERST EIN … ... zum Beispiel «rotes Haus»? Wer es zuerst entdeckt, ist als nächster dran.
GESCHICHTEN ÜBER MITFAHRENDE ERFINDEN Wohin reisen sie, weshalb? Dieses Spiel ist besonders lustig im Stau oder im Zug (dann mit Vorteil im Flüsterton).
ICH PACKE IN MEINEN KOFFER Ein Spieler beginnt mit einem Gegenstand, der nächste fügt einen hinzu und so weiter. Bis eine lange Reihe von Gegenständen entsteht, wobei alle immer wieder aufgezählt werden müssen. Wer einen Gegenstand vergisst, scheidet aus.
GEMEINSAM SINGEN Kramen Sie doch mal ihre alten Singbücher hervor, die alten Lieder erfreuen die Kinder nämlich immer noch: «Es wott es Fraueli zMärit go», «sRamseyers wei go grase» oder «Ein Männlein steht im Walde».
BRETT UND KARTENSPIELE Erfinden Sie das Rad nicht neu, altbewärte Spiele sind oft besser als jede Spiele-App. Zum Beispiel Tschau Sepp, Tic Tac Toe oder Schiffe versenken.
senen mit gültigem Fahrausweis reisen. Wenn Sie häufiger mit Ihren Enkelkindern Zug fahren, lohnt sich der Kauf einer Enkel-Karte. Diese kostet jährlich 30 Franken pro Enkelkind. So reist das Kind in Ihrer # 07 & # 08 ~ 2016
35
Wilhelm Tell macht Party
Von THOMAS BORNHAUSER (Text)
ist, hier gilt »dr Schnäller isch dr Gschwinder», selbst wenn man die Direttisima wählen muss, obwohl gerade ein anderes Kind hinunterrutscht. Gewisse Szenen erinnern an Wilhelm Tell. Nicht, dass Kinder einander plötzlich Äpfel vom Kopf schiessen oder einen Hut
Wie ein Grossvater die Fahrt im SBB-Kinderspielwagen erlebt hat
M
it meinem 3-jährigen Enkel von Bern aus in den Thurgau im Auto? Chasch dänke. Wofür hat denn der liebe Gott (oder war es Benedikt Weibel?) die Kinderspielwagen der SBB erfunden? In nicht einmal zwei Stunden erreicht man von der Bundesstadt Weinfelden, ohne umzusteigen. Und das erst noch ganz relaxed, entspannt. Oder etwa doch nicht? An jenem Samstag ist der IC, der Bern um 9.02 verlässt, plätschvoll, auch die Sitzplätze im Kinderspielwagen, Eltern sitzen zum Teil auf den Treppen, lesen ihrer Jungbrut aus einem Büechli vor. Und so fragt man sich, weshalb zwei Soldaten stur Sitze belegen und diese fragenden Müttern mit ihren Kindern vorenthalten? Guy Parmelin hätte da wohl keine grosse Freude. Unser Enkel ist ein ganz braver (aber wessen Enkel nicht, aus Sicht des Grossvaters?), er hat nur die Eigenart, sich vor allem für das zu interessieren, was anderen Kindern gehört. Mit Spielsachen mag das ja noch angehen, da kann man zusammen spielen, wenn es sich aber um
Essbares handelt, hört der Spass auf, und mag er noch so treuherzig sein Gegenüber anschauen, dann ist ein ultimatives grossväterliches »Nei, nid! Das ghört am Meitli, chum dahäre!» angesagt, meistens mit Erfolg. Meistens. Relativ rasch lernt man dank der Mütter oder Grossmütter die Namen aus der aktuellen Namenshitparade kennen. »Noah, nid!» – »Luca, pass uf!» – »Sara, chum zum Grosi!» – »David, nid dert ufe!» – «Mia, nid a de Haare rysse (derweil Julian zu schreien beginnt)!» Weil von der Romandie her kommend, gibt es in diesem Zug auch einen Alain (»fais attention!»), wobei ich immer »malin» verstanden habe. Item. Hier, in diesem Mikrokosmos, da funktioniert die Integration, hier spielen Kinder von Einheimischen friedlich mit jenen von Ausländern. Zur Nachahmung auch für Erwachsene empfohlen. Spassig wird es, als die Zugbegleiterin ihre Runde im oberen Stock des Wagens dreht. Ständig wird sie (unbeabsichtigterweise) angerempelt, zudem muss sie höllisch aufpassen, nicht über Kinder, Schuhe oder Spielsachen zu stolpern. Ob sie dafür Gefahrenzulage bekommt? Unbestrittener Liebling ist die Rutschbahn. Nun ist es aber so, dass Kinderüberlegungen ihre eigenen Gesetzmässigkeiten haben. Da wird nicht wie in England artig Schlange gestanden, bis man an der Reihe # 07 & # 08 ~ 2016
© SBB CFF FFS
grüssen müssen, sondern aufgrund des Instinkts der Mütter, wenn ein Meitli oder ein Bueb zu weinen beginnt: Sofort erkennen sie an der Stimmlage die eigene Tochter oder den eigenen Buben, eilen schnellen Schrittes zur Quelle des Geplärres. Eben, wie aus Friedrich Schillers Stück: »Die braune Liesel kenn ich am Geläut.» Köstlich auch, wie es zu und her geht, Minuten vor einer Ankunft: Plötzlich gilt die Generalmobilmachung, vor allem wenn es darum geht, die Schuhe zu suchen. Läck, ist das ein Happening! Zuerst müssen überhaupt einmal zwei passende Schuhe zueinander finden: Minnie zu Minnie, Blinkender zu Blinkendem, Geox zu Geox. Meistens passiert das bei einem Dutzend Kinder synchron, wobei sich keines ruhig halten mag und noch ein letztes Mal auf die Rutschbahn abhuschen will. Und Leon weigert sich standhaft, wieder Schuhe anzuziehen, derweil seine Eltern schier hyperventilieren. Party!! Eines ist sicher: Die beiden zu Beginn erwähnten »Dätle» werden heute Abend bestimmt gut schlafen. Stellt sich bloss die Frage, ob der Militärdienst sie müde gemacht hat oder das Tohuwabohu der lieben Kleinen. Ich tippe auf Möglichkeit 2, weil die beiden Herren während der ganzen Reise zwischen Bern und Zürich kein Auge zugemacht haben. Sälber tschuld. •
~ Hintergrund ~ FREILICHTMUSEUM BALLENBERG
36
N E F F E G R R T E N B E I N L E I L L M A A F B M E D F U A
Von HOLGER SALACH (Fotos)
# 07 & # 08 ~ 2016
37
z sind n e i r iB rg be er sogar e b n Balle it drei od ar m u e s tmu amilien m – und zw t. h c i l i l s e Im Fr end viele F unterweg s aller We u ll n auf fa neratione ilen und a e te vier G en Landes ll aus a und GEORG GINDELY (Text)
38
~ Hintergrund ~ FREILICHTMUSEUM BALLENBERG
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Hintergrund ~ FREILICHTMUSEUM BALLENBERG
39 BÄCKEREI: FAMILIE FREI
Zwei Häuser weiter schaut Familie Frei aus Biel dem Bäcker beim Brotbacken zu. «Die meisten Menschen gehen drei Mal auf den Ballenberg», sagt der Bäckermeister. «Einmal als Kind, einmal als Eltern mit ihren Kindern und einmal als Grosseltern mit den Enkelkindern.» Grossvater Ueli Frei war schon viel häufiger da: Er hat den Museumspass und ist regelmässiger Gast im Freilichtmuseum. Diesen Samstag hat er seine Tochter Sibylle und seine Enkelkinder Océane und Amélie mitgenommen. Die beiden Kinder beobachten interessiert, wie der Bäcker aus dem Teig die Brote für den Holzofen formt. Wichtig sei, sich nicht zu viel vorzunehmen, sagt Ueli Frei. Der Ballenberg ist gross, und mit Kindern kommt man nicht besonders schnell vorwärts, weil es so viel zu entdecken gibt. «Bis ins Wallis schaffen wir es heute kaum», weiss Ueli Frei. Der Teil des Museums, wo Häuser aus dem Wallis stehen, liegt ganz am anderen Ende des Ballenbergs beim Eingang Ost.
ALTER BÄREN: FAMILIE WENGER-HOFMANN Die erste Grossfamilie treffen wir unweit des Eingangs Ballenberg West vor dem Wirtshaus Alter Bären. Dort sind gleich vier Generationen versammelt. Sie feiern den 80. Geburtstag von Margrit Wenger. Sie und ihr Mann Fritz leben in Trimstein BE, ihre Tochter Ursula und deren Mann Peter Hofmann wohnen im Berner Jura, genau wie ihre Söhne Stefan und Simon. Mit von der Partie ist auch Robin, der zweijährige Sohn von Stefan und seiner Partnerin Marie und das Urgrosskind der Jubilarin Margrit. Weshalb trifft sich die Familie auf dem Ballenberg? «Es ist ein schöner Ort, der allen etwas bietet», sagt Ursula Hofmann, die ihren Enkel Robin an der Hand hält. Sie selbst ist schon lange nicht mehr hier gewesen, ihre Mutter Margrit hingegen ist regelmässiger Gast im Freilichtmuseum. Urgrossvater Fritz hat Hüftprobleme, und die Familie hat beschlossen, beim Museum einen Rollstuhl zu reservieren, damit er sich auf dem grossen Areal nicht übernimmt. Er war zu Beginn nicht gerade begeistert von der Idee, hat sich dann aber doch überreden lassen. Immerhin ist das Gelände des Museums 66 Hektaren gross, und die meisten Wege sind rollstuhl- und kinderwagengängig. Auf dem Plan, der den Besucherinnen und Besuchern am Eingang abgegeben wird, sind zudem alle Steigungen eingezeichnet, damit man einen möglichst bequemen Weg suchen kann. Doch zuerst geht es ans Picknick: Die Familie packt Brote, Käse und Würste aus und isst etwas.
Margrit Wenger (oben links) feiert ihren 80. Geburtstag mit ihrem Mann Fritz und der Familie ihrer Tochter Ursula (rechts). Auch Urenkel Robin ist mit dabei.
# 07 & # 08 ~ 2016
Ueli Frei ist regelmässiger Gast auf dem Ballenberg. Diesen Samstag hat er seine Tochter Sibylle und seine Enkelkinder Océane und Amélie mitgenommen, die dem Bäcker zuschauen.
40
~ Hintergrund ~ FREILICHTMUSEUM BALLENBERG
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Hintergrund ~ FREILICHTMUSEUM BALLENBERG
41
APPENZELLER HAUS: KATHRIN KÖCHLI Kathrin Köchli ist gerade daran, Wäsche aufzuhängen. Die 73-Jährige lebt in Meiringen, ist mehrfache Grossmutter und arbeitet in den Sommermonaten im Museum. Sie schaut im Appenzeller Bauernhaus zum Rechten und gibt Interessierten gerne Auskunft: Über die Hühner, die im Haus ihren Stall haben und tagsüber frei herumlaufen, auch im Wald. Über die Appenzeller Trachten und Glocken, die an den Hauswänden hängen. Über das schöne Schaukelpferd im Kinderzimmer. Oder über die Tauben, die im Dachstock leben. An einen Moment erinnert sich Kathrin Köchli besonders gern: Ein Kind hatte im Hühnerstall ein Ei entdeckt, und Kathrin Köchli nahm es und gab es dem Kind in die Hand. Dieses schrie vor Freude auf: «Das ist ja noch warm!», rief es begeistert. «In diesem Ei steckte der ganze Ballenberg», sagt Kathrin Köchli lächelnd: «Das Entdecken, das Staunen, das Ursprüngliche und das Einfache.»
TROTTE: FAMILIE RUBI-VILLEGAS Familie Rubi-Villegas aus Mexiko besichtigt gerade die Trotte und das benachbarte Weinbauernhaus. Grossvater Alex Villegas und Grossmutter Lucina Iturbe sind besonders interessiert. Die beiden haben in Mexiko selbst einen Bauernhof und wollen wissen, wie Landwirte in der Schweiz arbeiten respektive gearbeitet haben. «Es ist sehr spannend für uns», sagt Grossvater Alex auf spanisch. Seine achtjährige Enkelin Paulina übersetzt in perfektes Schweizerdeutsch. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater Jonathan und ihrer Mutter Yessica seit fünf Jahren im Kanton Zug. Die Familie war bereits einmal auf dem Ballenberg, um mehr von der Geschichte der Schweiz zu erfahren. Nun, da die Grosseltern Paulinas zu Besuch sind, mussten sie nicht lange überlegen, was sie ihnen zeigen wollten. «Der Ballenberg gefällt uns allen sehr gut», sagt Vater Jonathan. Seine Tochter Paulina nickt und fügt an: «Vor allem das Streichelgehege.»
Vater Jonathan, Tochter Paulina, Mutter Yessica und die Grosseltern Alex und Lucina (v.l.) aus Mexiko vor dem Weinbauernhaus aus dem Kanton Zürich.
Kathrin Köchli aus Meiringen begrüsst die Gäste im Appenzeller Bauernhaus, hängt Wäsche auf und kennt viele Geschichten. Zum Beispiel die vom typischen Ballenberg-Moment.
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Hintergrund ~ FREILICHTMUSEUM BALLENBERG
42
SCHMITTE: FAMILIE BURKI
Elisabeth und Ernst Jäger, umringt von ihren Töchtern, Schwiegersöhnen und fünf Enkelkindern. Oben vor dem Schweinestall, unten beim Karussellfahren.
KARUSSELL: FAMILIE JÄGER Ernst Jäger schaut seiner Frau, seinen Töchtern und seinen fünf Enkelkindern beim Karussellfahren zu. «Wir fühlen uns total wohl hier», sagt er. Ernst Jäger stammt aus Bayern und lebt mit seiner Frau Elisabeth seit fünf Jahren in Kaufdorf in der Nähe von Thun, genauso wie seine Tochter Barbara und deren Familie. Heute ist auch die jüngere Tochter Sabine aus Deutschland zu Besuch, und die Familie hat beschlossen, den Ballenberg zu besuchen. Nicht zum ersten Mal: Tochter Barbara war mit ihrer Familie schon ein Dutzend Mal im Freilichtmuseum zu Gast. «Es ist ein toller Ort, der allen etwas bietet», sagt sie. Grossvater Ernst Jäger gefällt vor allem, dass die Angebote im Museum nichts Aufdringliches haben: «Man kann sich vieles anschauen und mitmachen, aber man muss nicht.» Zudem verteilten sich die Besucher auf dem grossen Gelände gut. «Als ich den vollen Parkplatz sah, dachte ich, es könnte eng werden. Aber es hat mehr als genug Platz für alle.»
Jubilar Dolf Burki (unten, 2.v.r.), seine Frau Priska (vor ihm), seine Kinder mit Partnern und seine siebeneinhalb Enkelkinder.
Nach einer weiteren Runde auf dem Karussell zieht es die Grossfamilie weiter zum Streichelzoo und dann zu den Schweinen, wo es 13 Jungtiere hat. Die Kinder sind begeistert von ihnen. «Auch wenn es ein bisschen stinkt», wie Enkelin Emma sagt. # 07 & # 08 ~ 2016
Dolf Burki feiert seinen 72. Geburtstag auf dem Ballenberg. Seine Frau hat ihm ein Überraschungswochenende geschenkt, und Dolf Burkis Kinder und Enkelkinder sind aus dem ganzen Land ins Freilichtmuseum bei Brienz gereist: Sie leben in Genf, im Kanton Luzern und im Kanton Thurgau. Dolf und Priska Burki sind aus Schaffhausen, wo sie eine Tierarztpraxis führen. Nun stehen alle zusammen vor der Schmitte und schauen zu, wie Nägel und Hufeisen geschmiedet werden. Die Kinder sind fasziniert, und auch den Erwachsenen macht der Ausflug sichtlich Spass. «Der Ballenberg ist etwas fürs Herz», sagt Dolf Burki. Sieben Enkelkinder im Alter zwischen 3 Monaten und 12 Jahren sind mit von der Partie. «Siebeneinhalb Enkelkinder», präzisiert die jüngste Tochter von Dolf Burki. Sie ist schwanger. Nach der Schmitte geht die Familie weiter Richtung Schnitzwerkstatt, wo eine professionelle Schnitzerin ihr Handwerk vorführt und zeigt, wie ein kleines Holzmännlein entsteht. Nach dem Aufenthalt in der Schnitzerei wollen alle zusammen die Kutsche nehmen, um zum Ausgang zu gelangen. Wie es danach weitergeht, weiss Dolf Burki noch nicht: Das Wochenende ist schliesslich eine Überraschung. Eine sehr gelungene, wie er findet. •
43
Info
FREILICHTMUSEUM DER SCHWEIZ Im Freilichtmuseum Ballenberg bei Brienz stehen 110 historische Gebäude aus der ganzen Schweiz, die an ihrem Herkunftsort abgebaut und im Museum wieder aufgebaut wurden. Weiter findet man 250 Bauernhoftiere, und täglich finden diverse Handwerksvorführungen statt – vom Töpfern übers Schmieden bis zum Brot Backen. An der Kasse erhält man eine Übersicht mit allen Darbietungen des Tages. Wer vorher schon wissen will, was läuft, findet den Plan auch auf der Webseite des Museums. www.ballenberg.ch
ÖFFNUNGSZEITEN
ANREISE
SONDERAUSSTELLUNG
Jeweils von Mitte April bis 31. Oktober täglich geöffnet von 10 bis 17 Uhr. Im Winter geschlossen.
MIT SBB/BUS: Von Luzern oder Interlaken aus mit der Zentralbahn nach Brienz oder auf den Brünig. Von dort aus fährt das Postauto direkt zu den beiden Eingängen Ballenberg Ost und Ballenberg West.
Diesen Sommer ist die Ausstellung «Enfances volées – Verdingkinder reden» zu sehen, in der Betroffene über ihren Alltag als Kinder und den Umgang mit den schwierigen Erfahrungen berichten. Das Jahresthema des Museums heisst «Siedlungsraum im Wandel». Filme zeigen, wie heute einige Orte aussehen, an denen einst Ballenberg-Häuser standen.
PREISE Familienticket: 54 Franken (Eintagespass) oder 78 Franken (Zweitagespass). Wichtig für Grosseltern: Das Familienticket können nicht nur Eltern mit ihren Kindern bis 16 Jahre lösen, sondern auch Grosseltern mit ihren Enkelkindern. Einzeleintritte: Erwachsene 24 Franken (Eintagespass) respektive 39 Franken (Zweitagespass), Kinder 12 Franken (20 Franken). AHV-Preis: 22 Franken.
MIT DEM AUTO: Via Bern-Interlaken-Brienz, via Zürich-Luzern-Brünigpass oder via Chiasso-Göschenen-Brienz. Parkplätze bei beiden Eingängen. Tagespauschale 5 Franken.
TIPP VERPFLEGUNG Drei Gasthäuser. An mehreren Picknickplätzen und Grillstellen kann man sich selber verpflegen.
EINGÄNGE Das Freilichtmuseum hat zwei Eingänge, Ballenberg West und Ballenberg Ost. Die Infrastruktur ist an beiden Orten gleich gut. Der Westteil des Freilichtmuseums weist aber weniger Steigungen auf und hat zugänglichere Häuser.
www.ballenberg.ch # 07 & # 08 ~ 2016
Es ist praktisch unmöglich, an einem Tag alles zu sehen. Wer kann, nimmt sich am besten zwei Tage Zeit und übernachtet in der Umgebung des Museums. Anbieter findet man unter anderem auf der Webseite des Museums.
Genuss im Abo.
Ihr Geschenk:* «Frühlingsküche» 47 Rezepte zum Thema Frühling
*beim Abschluss eines Jahresabos
Ja, ich bestelle:
Vorname
ein Schnupperabo KOCHEN
Name
4 Ausgaben für nur Fr. 20.–* (statt Fr. 30.– im Einzelverkauf).
ein Jahresabo KOCHEN 10 Ausgaben für nur Fr. 68.–* (statt Fr. 75.– im Einzelverkauf). Dazu gibt es die Sammeledition Nr. 2 «Frühlingsküche». (im Wert von Fr. 9.95).
Strasse / Nr. PLZ / Ort Telefon Datum / Unterschrift
Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, KOCHEN Abo-Service, Neumattstrasse 1, Postfach, 5001 Aarau Oder bestellen Sie direkt unter 058 200 55 60 oder unter www.wildeisen.ch/grosseltern * Dieses Angebot gilt nur für Neuabonnenten in der Schweiz im ersten Abojahr und ist bis 31.12. 2016 gültig. Alle Preise inkl. MwSt. Preisänderungen sind vorbehalten.
✁
Gewürzt mit feinen Ideen, garniert mit guten Tipps und einer Fülle von genialen Rezepten bringt KOCHEN neue Freude und Kreativität in Ihre Alltagsküche.
1602A01
KOCHEN mit Annemarie Wildeisen ist viel mehr als eine Kochzeitschrift:
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
45
Der junge Grossvater
Wer ist der Liebste im ganzen Land?
EIN FRISCHGEBACKENER GROSSVATER: Ich, 53, bin eben Grossvater geworden, als einer der ersten überhaupt in meinem Freundeskreis. Ich freue mich sehr über meinen Enkel, aber gleichzeitig habe ich wahnsinnig Mühe damit, jetzt plötzlich Grossvater zu sein. Ich fühle mich jung, voller Energie, mitten im Berufsleben. Ich habe das Gefühl, dass mich das Grossvater-Sein alt macht. Es ist ein Schritt mitten ins Alter hinein. Ich bin nun also Grossvater, aber ich fühle mich nicht so.
EINE GROSSMUTTER: Ich bin stolze Grossmutter (60) von fünf Enkelkindern, die ich alle sehr liebe. Zu meinem ersten Enkel (5) habe ich eine ganz besondere Beziehung. Kürzlich hat mir meine Tochter vorgeworfen, dass ich ihre Kinder weniger gern hätte als jenen Enkel. Dabei versuche ich alle fünf gleich zu behandeln. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihn tatsächlich etwas lieber habe als die anderen vier. Das zerreisst mich fast. Ich möchte doch allen fünf eine gute Grossmutter sein und niemanden enttäuschen.
D
er junge, dynamische Grossvater, das ist doch eine
D
er erste Enkel ist etwas Besonderes, eben der erste,
der Sie zur Grossmutter gemacht hat. Er ist auch jener, tolle Sache. Da kann sich Ihr Enkel freuen an Ihrer den Sie am besten kennen, nämlich seit fünf Jahren. Energie – und hoffen, dass er davon profitieren wird. Da ist es doch ganz klar, dass Sie zu ihm eine besondere Zugegeben, Sie sind ein junger Grossvater. Grossvater sein Beziehung haben. Hinzu kommt, dass Sie mit ihm reden macht jedoch nur dann ‹alt›, wenn das Rollenbild veraltet können, seit Jahren. Die anderen Enkelkinder sind offenbar und überholt ist – wie der alte Grossvater mit Gebresten, jünger. Eine Beziehung braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Schwerhörigkeit, Stock und Pfeife, der seine Suppe schlürft Könnte es denn nicht sein, dass das der Grund ist, dass der und nicht mehr gut sieht. Aber diese alten Grossväter entälteste Enkel etwas besonders Liebes, Nahes ist für Sie? sprechen seit einiger Zeit nicht mehr der Realität. Streuen Sie nicht Asche auf Ihr Haupt: Der älteste Enkel ist Heutige Grossväter sind oft noch berufstätig, sie sind gesund, etwas Besonderes für Sie. Das heisst noch lange nicht, dass dynamisch, unternehmungslustig. Sie leben ihr eigenes Sie ihn lieber haben als die anderen. Leben. Was für ein Reichtum an Leben! Sie haben fünf Enkelkinder, jedes ist ein Selbstverständlich gilt das alles auch für einzigartiges Individuum, und Sie werden die Grossmütter, doch hier geht es jetzt um zu jedem der fünf eine ‹besondere›, nämSie. Es sieht so aus, dass Sie Ihr Rollenbild lich je einzigartige Beziehung haben. Sie vom Grossvater zu aktualisieren haben: möchten eine gute und gerechte GrossGrossväter wie Sie dürfen jung und dynamutter sein, mit allen Enkeln gleich gut misch sein. Heutzutage ist ja hinsichtlich umgehen. Einverstanden. Also weg mit Alter einiges in Bewegung geraten: Vierdiesen selbstbestrafenden Ausdrücken zehnjährige Mädchen sehen aus wie junge von Schande, von zerrissen sein. Frauen Mitte zwanzig, Grossmütter und KATHARINA LEY (69) ist PsychoanalyUnd wen wollen Sie nicht enttäuschen? Grossväter sind noch jung. Väter können tikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigeSie sich selbst nicht, das wäre ein guter so alt sein wie Sie – man weiss dann nicht ner Praxis in Bern und Grossmutter von mehr so genau, ob der Mann, der den zwei Enkelkindern (3 Jahre und 11 Monate). Anfang. Die Enkel auch nicht; das ist eine Schicken Sie Ihre Fragen an: lobenswerte Haltung. Wahrscheinlich auch Kinderwagen stösst, der Vater oder der Katharina Ley, Ihre Tochter nicht. Verstecken sich hinter Grossvater ist. Alles ist relativ geworden, Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder beratung@grosseltern-magazin.ch den Vorwürfen Ihrer Tochter allenfalls ‹alte nicht wahr? Geschichten›? Im Klartext: Vielleicht hat Grossvater sein bedeutet nach Ihren Worsich Ihre Tochter immer schon etwas zurückgesetzt gefühlt ten ‹einen Schritt mitten ins Alter hinein›. Vielleicht hilft neben ihrem Bruder. Möglicherweise wiederholen sich da es, ‹Alter› offener und positiver wahrzunehmen. Mit dem in der nächsten und übernächsten Generationen eben ‹alte Enkel ist eine neue Generation da. Das verkörpert ein Stück Geschichten›. Versichern Sie Ihrer Tochter und deren KinZukunft. Und ja, auch Sie werden älter, wie wir alle – ist das dern Ihre Liebe. Alte Geschichten können in der Gegenwart so schlimm? Sie sind doch ein Glückspilz: jung, voller Eneraufgelöst werden, wenn wir sie erkennen. • gie, berufstätig und erst noch Grossvater! • # 07 & # 08 ~ 2016
46
~ Dossier ~ FRAUEN, SORGT VOR!
~ # 07 & # 08 ~ 2016
~ Dossier ~ FRAUEN, SORGT VOR!
WO FRAUEN Von GEORG GINDELY (Text) und CORNELIA GANN (Illustrationen)
SICH ZU
DOSSIE R
WENIG SORGEN # 07 & # 08 ~ 2016
Viele Frauen vernachlässigen ihre finanzielle Vorsorge, was fatale Auswirkungen haben kann. Expertin Elisabeth Beeler-Nünlist sagt, auf was Frauen achten müssen, und wir erklären die wichtigsten Begriffe des Schweizer Vorsorgesystems.
G
erade für Frauen ist es äusserst wichtig, dass sie sich um die eigene finanzielle Vorsorge kümmern. Denn oft haben sie bei der AHV oder der beruflichen Vorsorge Beitragslücken, weshalb sie nach der Pensionierung tiefere Renten beziehen. Viele Frauen im Grossmutteralter sind davon betroffen. Elisabeth Beeler-Nünlist, Vorsorgeexpertin bei der AXA Winterthur, wünscht sich, dass immer mehr Frauen ihre Berührungsängste ablegen und sich mit dem Thema auseinandersetzen. Grossmütter können dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie von ihren eigenen Erfahrungen berichten und ihre Töchter und Enkelinnen dazu ermutigen, sich selbst um ihre finanzielle Vorsorge zu kümmern. Berührungsängste nehmen soll auch der Beitrag «A bis Z der Schweizer Vorsorge» in diesem Dossier. Darin sind einige der wichtigsten Begriffe erklärt. ~
47
48
~ Dossier ~ FRAUEN, SORGT VOR!
«Heiraten ist die zuverlässigste Art, für sich selbst und die Kinder vorzusorgen» Vorsorgeexpertin Elisabeth Beeler-Nünlist rät Frauen, sich ihr ganzes Leben immer wieder persönlich darum zu kümmern, dass sie gut abgesichert sind.
Frau Beeler, Sie haben Anfang Juni in Winterthur ein Referat zum Thema «Wo Frauen sich zu wenig sorgen» gehalten. Wo sorgen sich Frauen zu wenig? Dort, wo es um die finanzielle Vorsorge geht. Wie stehe ich finanziell nach der Pensionierung da? Wie nach dem Todesfall des Partners, bei Invalidität, bei einer Trennung? Bei all diesen Fragen haben Frauen Berührungsängste. Weshalb? Das hat mit persönlichen Interessen und Vorlieben zu tun, aber sicher auch mit Prägungen und mangelnden Vorbildern. Wer hatte denn eine Mutter, die sich um die finanzielle Vorsorge kümmerte? In fast allen Familien machte das der Mann – und das ist heute noch meist so. Ich hoffe, dass sich das ändert. Die heutigen Grossmütter können ihre Töchter und Enkelinnen ermuntern, sich selbst um ihre finanzielle Vorsorge zu kümmern. # 07 & # 08 ~ 2016
Wie können sie das tun? Indem sie von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Viele Frauen haben sich um die Kinder gekümmert und waren daneben entweder gar nicht oder nur Teilzeit erwerbstätig. Das hatte bei vielen von ihnen Lücken in der Vorsorge zur Folge, die sich besonders nach einer Scheidung oder einem Todesfall bemerkbar machten. Wie sieht das heute bei der jüngeren Generation aus? Auch heute stehen Frauen, was die Vorsorge angeht, meist schlechter da als Männer, besonders in Familien mit Kindern. Noch immer arbeiten die meisten Männer 100 Prozent, und die Beiträge an die AHV und die Pensionskasse leistet der Arbeitgeber, ohne dass sich die Männer darum kümmern müssten. Frauen, die wegen der Kinder gar nicht oder nur Teilzeit arbeiten, müssen selbst darauf achten, dass keine Lücken entstehen. Wie? Indem sie zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch fordern, dass der Arbeitgeber Pensionskassenbeiträge leistet, auch wenn sie wegen einer Teilzeittätigkeit eigentlich nicht genug verdienen würden. Ein Arbeitgeber muss erst ab einem Lohn von 21 150 Franken Beiträge an die PK leisten, kann es aber auch tun, wenn der Lohn darunter liegt. Haben Frauen Angst, solche Forderungen zu stellen?
49
Was müssen Frauen unbedingt machen? Erstens: Jedes Jahr die AHV-Beiträge einzahlen. Lücken führen zu einer reduzierten Rente, und bei der AHV kann man nur Lücken der vergangenen fünf Jahre schliessen. Weiter zurück ist es nicht möglich. Zweitens: Regelmässig Beiträge in die zweite Säule leisten. Das ist aber nur möglich, wenn man berufstätig ist. Am besten ist es deshalb, die Stelle zu behalten und BVG-versichert zu bleiben – oder dann bei Wiedereinstieg ins Berufsleben die entstandenen Lücken zu füllen. Bei der zweiten Säule gibt es keine Regelung wie bei der AHV, man kann also auch zeitlich weit zurückliegende Lücken schliessen. Das ist auch steuerlich sehr attraktiv,
Ja. Es ist ja auch ein Risiko. Sie haben das Gefühl, dass sie dann die Stelle nicht erhalten, und sie sind es sich nicht gewohnt, solche Ansprüche zu stellen. Nur: Wenn Männer an Vorstellungsgespräche gehen, gehören Diskussionen über die Vorsorgeleistungen des Arbeitgebers meist dazu. Frauen müssen sich trauen, das Thema ebenfalls anzusprechen. Wann müssen Frauen beginnen, sich um die Vorsorge zu sorgen? Am besten fangen sie bereits nach der Lehre damit an. Vor jeder neuen Lebensphase ist es hilfreich, eine Standortbestimmung vorzunehmen. Zum Beispiel, wenn eine Frau beginnt, der Familie wegen nur noch Teilzeit zu arbeiten, wenn sie den Schritt in die Selbstständigkeit wählt, wenn die Familie ein Haus kauft oder es zu einer Scheidung kommt. Und natürlich vor der Pensionierung. Was muss man dabei beachten? Am besten lässt man sich professionell von einem Vorsorgespezialisten beraten. Viele Frauen scheuen sich auch davor. Weshalb? Das kann ich nur vermuten: Vielleicht haben sie Angst, sich mit ihrem Unwissen zu blamieren, oder sie befürchten, übers Ohr gehauen zu werden.
weil man die Beiträge für die berufliche Vorsorge vollumfänglich von den Steuern abziehen kann. Drittens: Heiraten – vor allem, wenn man Kinder hat. Das ist die zuverlässigste Art, für sich selbst und die Kinder vorzusorgen.
«Auch heute stehen Frauen, was die Vorsorge angeht, meist schlechter da als Männer.»
Weshalb? In der Ehe ist eine Frau von Gesetzes wegen finanziell besser abgesichert als im Konkubinat. Beispiel Todesfall: Eine Rente für die hinterbliebene Partnerin gibt es von Gesetzes wegen nur für verheiratete Frauen. Beispiel Trennung: Unterhaltszahlungen für die Partnerin, welche die Kinder betreut, gibt es nur nach einer Scheidung. Und nur im Rahmen einer Scheidung ist ein Ausgleich von Vorsorgegeldern möglich. Konkubinatspartner müssen dies alles selbst regeln und selbst vorsorgen.
Ist diese Angst berechtigt? Nein. Ein Profi kann es sich nicht leisten, jemanden falsch zu beraten und dem Gegenüber Produkte anzudrehen, die er nicht braucht.
Was raten Sie bei der dritten Säule? Wenn es finanziell möglich ist, sollten Frauen auch eine private Vorsorge aufbauen. Ob das ein Vorsorgekonto, eine Lebensversicherung oder eine Risikoversicherung ist, muss jeder selber entscheiden.
Sie arbeiten bei einem grossen Versicherungskonzern, da müssen Sie das ja sagen. Nein, das ist meine ganz persönliche Meinung. Ein Profi hilft einem, an alle Bereiche der Vorsorge zu denken. Das ist alleine nicht einfach. Der Gewinn, den man aus einer professionellen Beratung zieht, ist ungleich viel höher als das Risiko, dass einem ein Berater ein schlechtes Produkt verkauft. Einen guten Vorsorgeberater erkennt man daran, dass er die individuelle Situation einer Familie oder einer Kundin sorgfältig analysiert, deren Bedürfnisse genau erfasst und mögliche Lösungen aufzeigt.
Soll man sich die zweite Säule als Kapital oder als Rente auszahlen lassen? Das muss man individuell betrachten. Wichtig ist, dass die Rente nach der Pensionierung die Fixkosten plus ein Sackgeld deckt. Wenn es dazu die zweite Säule braucht, dann würde ich raten, ~ # 07 & # 08 ~ 2016
~ Dossier ~ FRAUEN, SORGT VOR!
50
~ sie als Rente zu beziehen. Ansonsten kann es schnell vorkommen, dass das Kapital aufgebraucht ist und das Geld nicht mehr reicht. Und wenn man trotzdem den Kapitalbezug wählt? Auch hier ist eine gute Beratung empfehlenswert. Was tun mit dem Kapital? Bei einer teil- oder schrittweisen Pensionierung ist es zudem möglich, nicht den ganzen Betrag auf einmal zu beziehen, sondern ihn sich gestaffelt auszahlen zu lassen. Dasselbe gilt bei der dritten Säule. Das lohnt sich, weil sich durch einen gestaffelten Bezug meist viele tausend Franken Steuern sparen lassen. Dieses Vorgehen sollte man jedoch von der Steuerbehörde im Voraus absegnen lassen. Wie findet man vor der Pensionierung heraus, mit welcher Rente man rechnen kann? Bei der AHV-Stelle kann jeder gratis den persönlichen Kontoauszug anfordern. Auf ihm sieht man auf einen Blick, ob es Lücken gibt. Gleichzeitig kann man bei der AHV-Stelle auch eine provisorische Rentenvorausberechnung machen lassen. Wieviel Rente man in der zweiten Säule erhalten
wird, sieht man auf dem Ausweis der Pensionskasse, den man jedes Jahr zugestellt bekommt.
Elisabeth BeelerNünlist , 44, hat zuerst als Hauswirtschaftslehrerin gearbeitet und anschliessend Betriebsökonomie studiert. Sie arbeitet bei der AXA Winter thur im Bereich der beruflichen Vorsorge. Beeler-Nünlist ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie und ihr Mann arbeiten beide Teilzeit.
# 07 & # 08 ~ 2016
Was ist, wenn man kurz vor oder nach der Pensionierung merkt, dass das Geld und die Rente nicht reichen? Dann ist es sehr kritisch. Kurz vorher kann man noch versuchen, einige Lücken zu schliessen. Allenfalls ist es möglich, die Pensionierung aufzuschieben und länger zu arbeiten. Danach kann man Ergänzungsleistungen beantragen, aber die decken nur das Existenzminimum. Wie können das gerade Frauen vermeiden? Frauen sollten sich ihr ganzes Leben immer wieder persönlich darum kümmern, dass sie für das Alter, bei Invalidität und Tod gut abgesichert sind. Sie müssen bereit sein, dafür finanziell etwas aufzuwenden und den Mut haben, sich beraten zu lassen. Aber es ist natürlich gerade bei schlecht verdienenden Frauen ein Teufelskreis: Je weniger Geld sie haben, desto weniger können sie für ihre Vorsorge tun. Umso wichtiger ist es, sich gut über das Thema Vorsorge zu informieren und schon sehr früh damit zu beginnen. •
51
Das A bis Z der Schweizer Vorsorge AHV
BERUFLICHE VORSORGE
Das Schweizer Vorsorgesystem ist auf drei Säulen aufgebaut. Die erste Säule ist die AHV. Beitragspflichtig sind alle Menschen ab dem 18. Lebensjahr (Nichterwerbstätige ab 21) bis zum gesetzlichen AHV-Rentenalter (Frauen 64, Männer 65 Jahre). Die Höhe der Rente hängt vom durchschnittlichen Jahreseinkommen ab. Die Minimalrente für Einzelpersonen beträgt 1175, die Maximalrente 2350 Franken (für Ehepaare 3525 Franken). Die Maximalrente erhält man bei einem Durchschnittseinkommen von 84 600 Franken. Um
Die 2. Säule ist im Bundesgesetz über die berufliche Vorsorge (BVG) geregelt. Sie soll nach der Pensionierung zusammen mit der AHV den bisherigen Lebensstandard sichern. Die Wahl der Pensionskasse ist Sache des Arbeitgebers. Versichert sind alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sofern sie einen Mindestlohn von 21 150 Franken beziehen. Das kann dann zu Problemen führen, wenn jemand Teilzeit arbeitet. Auch für Selbstständigerwerbende gibt es spezielle Regeln. Das angesparte
die volle Rente zu erhalten, muss man mindestens 44 Jahre lang Beiträge gezahlt haben. Lücken führen zu Rentenkürzungen.
Kapital wird nach der Pensionierung mit dem Umwandlungssatz in eine Rente umgewandelt. Wie hoch die Rente voraussichtlich sein wird, ist auf
dem Pensionskassenausweis ersichtlich, den alle Versicherten erhalten. Wer pensioniert wird, kann wählen, ob er sich die Rente oder das Kapital auszahlen lässt. Die 2. Säule versichert auch die Risiken Invalidität und Tod.
BUDGET
Erfahrungswerte zeigen, dass man 70 bis 80 Prozent des bisherigen Einkommens benötigt, um nach der Pensionierung den bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Es lohnt sich, spätestens ab 50 alle paar Jahre ein Budget für die Zeit nach der Pensionierung zu machen. Dann merkt man frühzeitig, wenn die Rente von AHV und Pensionskasse nicht reichen würde, und kann noch reagieren.
Anzeige
Fast jede Woche stirbt ein Kind an Krebs
Krebs beim Kind verläuft anders. Kindliche Tumoren verhalten sich oft aggressiver. Spezielle, für sie entwickelte Medikamente oder Therapien sind jedoch in der Regel sehr wirksam.
Wir brauchen Spenden und Legate. Ärzte und Forscher sind dringend auf Unterstützung angewiesen. Mehr als 25% der Finanzierung muss von privaten Spendern kommen. Überall fehlen Mittel, um die Heilungschancen dieser Kinder zu verbessern.
Wie hilft die Forschung? Klinische Forschung hilft dabei, Diagnosen noch genauer stellen zu können und kindgerechte Medikamente und Therapien zu entwickeln. Oft können Erkenntnisse schnell in die Behandlung einfliessen. Jean-Pierre Bourquin, Onkologe u. Forscher, Univ. -Kinderspital, Zürich
Online Spenden und Information: kinderkrebsforschung.ch
~ Dossier ~ FRAUEN, SORGT VOR!
52
DRITTE SÄULE Sinn und Zweck der 3. Säule ist es, die sogenannte Vorsorgelücke zu schliessen. Je früher man dies angeht, desto besser sind die Aussichten auf Erfolg. Die steuerprivilegierte Säule 3a nennt sich auch gebundene Vorsorge, weil die darauf eingezahlten Gelder bis fünf Jahre vor Erreichen des AHV-Alters blockiert sind. Diese Art des Sparens steht aber nur Erwerbstätigen offen. Sie dürfen maximal 6768 Franken pro Jahr einzahlen, der Betrag kann von den Steuern abgezogen werden. Selbstständigerwerbende dürfen bis zu 20 Prozent ihres Nettoeinkommens einzahlen. Fast alle Banken bieten heute Vorsorgekonten der Säule 3a an. Sie bieten darauf einen Vorzugszins, viele empfehlen aber auch Wertschriftensparen. Dort sind höhere Renditen möglich. Dafür sind auch Verluste nicht ausgeschlossen.
ERGÄNZUNGSLEISTUNGEN Wenn die Renten nicht ausreichen, um die minimalen Lebenskosten zu decken, helfen die Ergänzungsleistungen. Den Antrag sollte man nicht hinauszögern, denn der Anspruch besteht erst ab dem Zeitpunkt, an dem man das Gesuch stellt. Man tut dies via amtliches Formular. Ob man Anspruch auf Ergänzungsleistungen hat, zeigt einem ein einfaches Selbstberechnungsblatt, das man unter anderem unter www.pro-senectute.ch/eld findet. Wichtig: Auf Ergänzungsleistungen hat man einen rechtlichen Anspruch. Sie sind weder Almosen noch Sozialhilfe.
ERZIEHUNGSGUTSCHRIFTEN Eltern, die wegen der Kinderbetreuung nur Teilzeit oder gar nicht mehr erwerbstätig sind, erhalten Erziehungsgutschriften. Dem AHV-Konto wird ein fiktives Einkommen gutgeschrieben, durch das sich das für die Rentenberechnung herangezogene durchschnittliche Einkommen erhöht. Erziehungsgutschriften erhält, wer die elterliche Sorge über eines oder mehrere Kinder unter 16 Jahren ausübt. Es reicht, wenn man die Anzahl der Kinder spätestens bei der Anmeldung zum Rentenbezug angibt. Betreuungsgutschriften erhält, wer zu Hause pflegebedürftige Verwandte betreut. Achtung: Die Betreuungsgutschrift muss man jedes Jahr bei der AHV-Ausgleichskasse geltend machen.
FRÜHPENSIONIERUNG
Die Vorbereitung einer Frühpensionierung ist aufwendig, denn eine Frühpensionierung kann sehr teuer werden. Wer die AHV früher beziehen will, kann dies tun. Die Konsequenz ist aber eine lebenslange Rentenkürzung: Bei Bezug ein Jahr vor ordentlichem Rentenalter beträgt die Kürzung 6,8 Prozent, bei Bezug zwei Jahre vor Rentenbeginn 13,6 Prozent. Bei der 2. Säule wird bei einer Frühpensionierung der Umwandlungssatz gekürzt, ausserdem fehlen die Beiträge der nicht mehr geleisteten Arbeitsjahre.
HYPOTHEK
Aus finanzieller Sicht sollte man sich unbedingt bereits einige Jahre vor der Pensionierung damit befassen, wie man im Alter wohnen will. Sonst drohen böse Überraschungen. Banken verlangen, dass die Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel des jährlichen Bruttoeinkommens ausmachen. Wenn das nicht erfüllt ist, können sie die Hypothek kündigen. Nach der Pensionierung ist es auch schwieriger, einen notwendigen Umbau zu finanzieren. # 07 & # 08 ~ 2016
LÜCKEN Achtung: Bei der AHV können Beitragslücken nur bis zu fünf Jahre nach ihrer Entstehung geschlossen werden. Wenn Beitragsjahre fehlen, wird die Rente um rund 2,3 Prozent pro Jahr gekürzt. Bei der zweiten Säule kann man Lücken auch später schliessen, Voraussetzung ist aber, dass man erwerbstätig ist.
REFORM 2020
Im Moment ist eine umfassende Reform der AHV und der beruflichen Vorsorge im Gang, die Reform 2020. Hier einige der wichtigsten Punkte: Das Referenzalter für den Rentenbezug soll neu bei Frauen und Männern bei 65 Jahren liegen, wird bei Frauen also um ein Jahr angehoben. Bei Personen, welche die AHV vor dem Referenzalter 65 beziehen, werden die Renten in Zukunft weniger stark gekürzt, wenn sie tiefe Einkommen hatten und lange erwerbstätig waren. Die Eintrittsschwelle der obligatorischen beruflichen Vorsorge wird um ein Drittel auf rund 14 000 Franken gesenkt. Damit werden Personen mit kleinen Löhnen oder mehreren kleineren Arbeitspensen besser geschützt. Davon profitieren vor allem Frauen.
SCHEIDUNG
Nach einer Scheidung werden alle während der Ehe eingezahlten AHV-Beiträge gesplittet. Bei der 2. Säule wird das während der Ehe Ersparte hälftig aufgeteilt. Hälftig geteilt werden auch die Guthaben der Säule 3a respektive 3b, ausser das Ehepaar hat Gütertrennung gewählt.
SPLITTING
Bei Verheirateten werden bei der Berechnung der AHV-Rente die Einkommen beider Partner zusammengezählt und dann geteilt. Die Halbierung bezieht sich aber nur auf die während der Ehe erzielten Einkommen.
53
STEUERN
TEILZEIT
Bei der Vorsorge kann man Steuern sparen. Insbesondere die Beiträge an die Säule 3a kann man von den Steuern abziehen. Das ist zum Teil auch bei der 2. Säule möglich: Man kann zusätzliche Einkäufe in die Pensionskasse zur Deckung von Vorsorgelücken vom steuerbaren Einkommen abziehen. Bei der Entscheidung, ob man das in der 2. Säule Gesparte als Rente oder Kapital beziehen soll, sollte man auch die Steuersituation mit in Betracht ziehen. Meist ist der Rentenbezug steuergünstiger. Wer das Kapital wählt, spart Steuern, wenn er es sich gestaffelt auszahlen lässt.
Wer Teilzeit arbeitet, ist nur obligatorisch BVG-versichert, wenn er 21 150 Franken im Jahr verdient – aber auch nur dann, wenn er nur einen Arbeitgeber hat. Wer für zwei Arbeitgeber arbeitet und mit beiden Löhnen zusammen die Grenze überschreitet, kann sich selbst einer Auffangeinrichtung anschliessen.
WEITERARBEITEN NACH PENSIONIERUNG Wer nach dem ordentlichen Rentenalter weiterarbeiten will, muss weiterhin AHV-Beiträge bezahlen, hat aber einen monatlichen Freibetrag von 1400 Franken. Nur was an Lohn darüber liegt, untersteht der Beitragspflicht.
ZINSEN
Es lohnt sich, seinen Nachlass gut und frühzeitig zu planen. Mit einem Testament oder einem Erbvertrag, aber auch mit einem Ehevertrag respektive einem Konkubinatsvetrag kann man darauf Einfluss nehmen, wer im Falle des
Es lohnt sich, sein Geld auch nach der Pensionierung anzulegen und von Zinsen respektive Erträgen zu profitieren. Denn auch wer pensioniert ist, kann sparen. Laut einer Untersuchung geben Menschen ab 65 weniger Geld aus, weil der Haushalt meist kleiner wird, die Beiträge für AHV/IV und Arbeitslo-
eigenen Todes wie viel Geld erbt.
senversicherung entfallen etc.
TESTAMENT
Quelle: «Vorsorgen, aber sicher! So planen Sie Ihre Finanzen fürs Alter.» Thomas Richle/Marcel Weigele. Beobachter Edition, 45 Franken. Die Zahlen der Mindestbeiträge und -renten sowie Maximalrenten sind aktuell, können aber nächstes Jahr wieder ändern.
Anzeige
Wenn Ihnen die Natur am Herzen liegt Sie möchten etwas hinterlassen. Nicht nur Ihren Nachkommen, sondern der Welt als Ganzem. Mit einer testamentarischen Spende an Pro Natura können Sie sich über Ihr Leben hinaus für die Natur stark machen. Bestellen Sie unseren Ratgeber «Heute schon an morgen denken» oder verlangen Sie für ein vertrauliches Gespräch Frau Agnes Kaelin. Der Ratgeber kann auch auf www.pronatura.ch/legate als PDF heruntergeladen werden.
Bringen Sie die Karte noch Pro Natura Dornacherstrasse 192 heute auf die Post… oder 4053 Basel bestellen Sie Ihr Exemplar per Tel. 061 317 91 91 E-Mail: mailbox@pronatura.ch oder unter Tel. 061 317 91 91.
~ 07 & 08 / 2016 ~ KURSANGEBOT
Android-TabletEinführungskurs In diesem Kurs zeigen wir Ihnen, wie Sie ein Android-Tablet Schritt für Schritt von A – Z bedienen können.
~ Einführungskurs ~
INHALT LERNZIELE • Gerät in Betrieb nehmen und kennenlernen • Die Grundfunktionen des Tablets und der Programme (Apps) kennenlernen • Apps herunterladen, auf dem Gerät installieren (SBB, 20min, Blick, Meteo usw.) und anwenden • E-Mail-Konto einrichten und Mailfunktionen kennenlernen
DAUER 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr inklusive kurzer Mittagspause mit kleiner Verpflegung.
ANBIETER Acer Computer (Switzerland) AG Moosmattstrasse 30 8953 Dietikon
KOSTEN CHF 169.CHF 149.- (für Abonnenten des
Tel. 044 745 58 49 www.acer.ch service.ch@acer.com
Magazins Grosseltern) Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung und eine detaillierte Wegbeschreibung.
VORAUSSETZUNGEN Keine Für die Dauer des Kurses werden wir Ihnen kostenlos ein Tablet zur Verfügung stellen. Im Anschluss an den Kurs haben Sie die Möglichkeit, das für Sie personalisierte Tablet für CHF 179.00 inkl. MwSt. zu erwerben.
Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus, und senden Sie uns Ihre Anmeldung. DIETIKON ❏ Dienstag, 30.08.2016 ❏ Donnerstag, 29.09.2016 ❏ Freitag, 28.10.2016 ❏ Freitag, 25.11.2016 ❏ Donnerstag, 15.12.2016
BERN
LUZERN
CHUR
❏ Montag, 29.08.2016 ❏ Mittwoch, 28.09.2016 ❏ Dienstag, 25.10.2016 ❏ Dienstag, 22.11.2016 ❏ Mittwoch, 14.12.2016
❏ Mittwoch, 31.08.2016 ❏ Dienstag, 27.09.2016 ❏ Mittwoch, 26.10.2016 ❏ Mittwoch, 23.11.2016 ❏ Dienstag, 13.12.2016
❏ Donnerstag, 01.09.2016 ❏ Freitag, 30.09.2016 ❏ Donnerstag, 27.10.2016 ❏ Donnerstag, 24.11.2016 ❏ Freitag, 16.12.2016
Name
Vorname
Adresse
PLZ / Ort
Telefon
Geb. Datum
Ort / Datum
Unterschrift Anmeldung an: Acer Computer (Switzerland) AG, z. Hd. Luana Gabrieli, Moosmattstrasse 30, 8953 Dietikon (Irrtum und Änderungen vorbehalten)
~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
55
Mein Bubenthek
L
etzthin war im Nachbardorf «Thektag». Das heisst, dass in der Turnhalle Unmengen von Schultheks für Mädchen und Buben ausgestellt wurden. Kinder, die im nächsten Sommer in die Schule kommen, besuchten mit Eltern, Paten oder Grosseltern die Turnhalle und konnten sich aus Hunderten von Modellen einen Thek aussuchen. Unser Enkel suchte einen Thek aus mit Autos drauf, ergonomisch zum Verstellen, mit Etui und Turnsack. Wir schenkten ihm den Thek zum Geburtstag, ein grosses Geschenk! In mir tauchten die Erinnerungen an meinen ersten Thek auf. Mädchen trugen da-
mals erhielt man für die Oberstufe oft eine Mappe, die man wenig ergonomisch an der Hand trug. Und tatsächlich brachte einer der Kollegen meinem Vater einen Thek mit, den sein Sohn nicht mehr brauchte. Natürlich war es ein Bubenthek – einer mit sehr abgewetztem Fell. Ich freute mich sehr über meinen Thek und packte die Federschachtel hinein, die verheissungsvoll an meinem Rücken klapperte. Am ersten Schultag marschierte ich damit an der Hand meiner Mutter zur Schule. Plötzlich rief ein Kind hinter mir: «Schau mal, die hat ja einen Bubenthek!» Meine Mutter umschloss meine Hand fes-
mals Ledertheks, bei den Buben war die Rückseite mit Originalkuhfell überzogen, damals schon etwas recht Kostspieliges. Als ich in den 50er Jahren in die Schule kam, hätte ich zu Weihnachten von meinem Götti einen Thek erhalten sollen. Der Götti schenkte mir – wohl aus Geldmangel – eine hölzerne Federschachtel mit eingekerbtem Edelweiss drauf. Ich war ein Arbeiterkind, und damals hatten meine Eltern einfach das Geld nicht, um mir einen Thek zu kaufen. Mein Vater fragte seine Arbeitskollegen, ob vielleicht jemand einen Schulthek übrig hätte. Da-
ter und schritt schneller aus. Und erst jetzt merkte ich, dass mit meinem Thek etwas nicht stimmte. Ich hätte jetzt ein Trauma haben oder mir die Schule verleiden lassen können, aber ich dachte: «Jetzt werde ich einfach so gut in der Schule, dass ich keine Aufgaben habe und den Thek immer in der Schule lassen kann!» Ich konnte schon lesen und schreiben, weil meine älteren Schwestern mit mir «Schülerlis» gespielt hatten. Weil das damals in einer Klasse mit 48 Kindern eine Seltenheit war, durfte ich oft «Lehrerin» sein und mit den andern Kindern im Korridor Leseblättchen üben.
Wohl auch deshalb wurde ich wegen meines Theks nie gehänselt. In der dritten Klasse erhielt ich dann den Thek meiner Schwester zum Austragen. Sie kam in die Sek und zu einer Schulmappe. Als ich die Geschichte unserem Enkel erzählte, meinte er: «Warum habt ihr nicht bei Ricardo einen gebrauchten Thek gesucht?» •
HANNA HINNEN lebt in Regensberg und war Lehrerin, Pädagogin, Lehrmittelautorin, Prozessbegleiterin, Mediatorin und Schulpräsidentin. Sie hat einen Sohn und eine Tochter und zwei Enkel. Seit Beginn (2010) macht sie bei der GrossmütterRevolution aktiv mit. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch
~ GrossmütterRevolution ~
EINSATZ DER MANIFESTGRUPPE AM 14. JUNI IN BERN «Das hohe Alter ist uns teuer» – unter diesem Titel veröffentlichte die Manifestgruppe der GrossmütterRevolution im April ihr neues Manifest zur Lebensqualität und Langzeitpflege. Doch dabei wollten es die politisch engagierten Frauen nicht belassen. «Wir müssen das Manifest unter die Leute bringen, mit Menschen verschiedener Generationen ins Gespräch kommen, die Politik erreichen.» Am 14. Juni, um 7 Uhr morgens, war Besammlung in der Nähe des Bundeshauses, Manifeste wurden verteilt, unter anderem auch auch an viele ParlamentarierInnen auf dem Weg ins Bundeshaus. Um 15 Uhr waren zwei Grossmütter von der SP-Fraktion eingeladen, ihre verschiedenen Anliegen vorzustellen.
Vor 25 Jahren haben am 14. Juni Tausende von Frauen am ersten nationalen Frauenstreiktag teilgenommen. Heute sind sie die alte Generation, die sich zu Hunderten in der GrossmütterRevolution engagieren und sich vor allem mit den Fragen der intergenerationellen Solidarität und den Herausforderungen der Alterssicherung und Lebensqualität auch im hohen Alter auseinandersetzen. Heute geschieht Politik wieder vermehrt in der Zivilgesellschaft und ihren Bewegungen. Wir werden 2017 wieder da sein – und zwar zu Tausenden. Der Marsch der Alten (Frauen) ist in Planung. Das Manifest und weitere Informationen finden Sie auf www.grossmuetter.ch
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ UNTERWEGS
56
Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
ZÃœRICH 10
8
7 6 1
2 5
HOF BAHN
9
4
3
57
Zürich verblüfft mit Gegensätzen. Mitten in der Stadt wartet ein Riesenfaultier auf streichelnde Hände, eine bedeutende Kunstausstellung lädt zum Bade ein, und im Industriequartier darf geschaukelt, geklettert und getobt werden. WAS WIE WO 1
ZOO Hoch über der Stadt erhebt sich die grosse Masoala-Regenwaldhalle, in der man Chamäleons und Flughunde beobachten kann. Ein kleines Stück weiter trompeten die Elefanten. Raffiniert schlängeln sich die Wege zum Affenhaus, den Pinguinen, dem Reptilienhaus – und an Spielplätzen, Restaurants und Picknickplätzen vorbei. Erwachsene 26 Franken, Kinder 6 bis 15 Jahre 13 Franken, unter 6 gratis. Zürichbergstrasse 221. www.zoo.ch
2
JOSEFWIESE Mitten im Industriequartier lockt die grosse Wiese Fussballer, Ping-Pong- und Pétanque-Spieler, Beachvolleyballer, Sonnenanbeter und Kinder magisch an. Am Kiosk (bei gutem Wetter von 9 bis 22 Uhr geöffnet) kann man sich mit Salaten oder Spezialitäten vom Grill versorgen. Josefstrasse 197. www.josefwiese.ch
3
BADI MYTHENQUAI Die Seebadi mit 250 Meter langem Sandstrand gibt einem das Gefühl, auf einer
fernen Urlaubsinsel zu sein. Sprungturm, überdachtes Planschbecken, Liegewiese und Hiltl-Restaurant. Erwachsene 7, Kinder 3 Franken. Mythenquai 95. www.badi-info.ch
4
UETLIBERG Der Zürcher Hausberg bietet eine spektakuläre Sicht, viele Wanderwege, einen S-Bahn-Anschluss, ein Teehaus auf halber Höhe und auf dem Gipfel ein kinderfreundliches Restaurant mit Aussichtsturm und Kinderspielplatz. Wer mag, spaziert von dort den etwa zweistündigen Grat- und Planetenweg bis zur Felsenegg. Zurück fährt die Seil- und S-Bahn.
6
GZ WIPKINGEN MIT STADTBAUERNHOF Ein Besuch des an der Limmat gelegenen Abenteuerspielplatzes mit Kletteranlage, Düsenspringbrunnen und Kinderbauernhof ist ein Muss. Verpflegen kann man sich im Kafi Tintenfisch, das etliche Spiele für drinnen und draussen bereithält. Breitensteinstrasse 19a. www.gz-zh.ch
7
ZIEGELHÜTTE Die Land- und Gartenbeiz liegt idyllisch am Waldrand in Schwamendingen. Geboten werden Schweizer Landküche von hoher Qualität zu fairen Preisen sowie ein grosser Spielplatz nebst Kegelbahn. Der Sonntagsbrunch ist eine Sünde wert. Hüttenkopfstrasse 70.
9
MANIFESTA Ein eigens für die Manifesta errichtetes Holzfloss beim Bellevue ist tagsüber Badeanstalt und verwandelt sich abends in eine schwimmende Bühne. Die Manifesta gehört zu den bedeutendsten Kunst-Veranstaltungen der Welt und gastiert dieses Jahr noch bis 18. September in Zürich. An 34 Orten warten Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen – auch speziell für Familien. Floss: Eintritt 6 Franken für Erwachsene, Kinder gratis. Tagespass für alle Ausstellungsorte Erwachsene 30 Franken, Kinder gratis. www.11.manifesta.org
10
ZOOLOGISCHES MUSEUM Nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt bringt einen die Polybahn fast vor die Türe des Museums. Drinnen wollen sogleich das riesengrosse, zottelige Faultier gestreichelt und über 300 ausgestopfte Tiere besichtigt werden. Di bis Fr 9 bis 17 Uhr, Sa/So 10 bis 17 Uhr. Eintritt frei. Karl-Schmid-Strasse 4.
GLATTPARK MIT SEE Direkt am Stadtrand wurde 2006 mitten in einem Neubaugebiet eine 12,6 Hektar grosse Parkfläche mit einem 3 Meter tiefen künstlichen See eröffnet. Dort kann man spazieren, baden, spielen, skaten, biken und und und. Die Parklotsen verleihen Spielgeräte.
FLUGHAFENRUNDFAHRT Mittwochs, samstags und sonntags bietet der Flughafen 75-minütige Rundfahrten an. Wer am Pistenkreuz aussteigt, erlebt die Flugzeuge aus atemberaubender Nähe. Weiter geht es zur Flughafenfeuerwehr, was nicht nur Jungs sprachlos macht. Bitte Plätze im Vorfeld reservieren. Kinder bis 5 Jahre gratis, Kinder 6 bis 16 Jahre 5, Erwachsene 10 Franken plus Kosten für die Besucherterrasse.
www.zm-uzh.ch
www.glattpark.ch/opfikerpark
www.flughafen-zuerich.ch
www.zuerich.com
5
www.wirtschaft-ziegelhuette.ch
8
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ UNTERWEGS
58
Vom grünen Saanenland an den blauen Thunersee Von JOCHEN IHLE (Text und Foto) zum Rasten; wir sammeln bunte Kieselsteine und bauen eine Sandburg. In Wimmis thronen Burg, Schloss und Kirche auf dem Felssporn der Burgfluh, und in Spiez liegen Kirche und Schloss fotogen am Thunersee. Wir bummeln hinunter in die Spiezer Bucht – und lassen dann unsere Mehrtagestour ganz entspannt im wunderschönen Seebad ausklingen. • START Gstaad.
ZIEL Spiez.
CHARAKTERISTIK Einfache Voralpenwanderung; für Familien geeignet. Dauer etwa 4 Tage; die lange Etappe am zweiten Tag kann auch halbiert werden.
Auf dem Berner Voralpenweg bleiben die Hochalpen auf Distanz. Diese Mehrtagestour ist auch für Familien geeignet.
E
ine Mehrtageswanderung geht auch mit Familie. Vor allem wenn die Route so abwechslungsreich ist wie der Berner Voralpenweg. Da kann man im Bergsee baden, mit dem Trottinett ins Tal fahren, auf Sand- und Kiesbänken spielen, einen Erlebnisweg entdecken und Burgen und Schlösser bestaunen. Doch der Reihe nach. Schon die Anreise ist schön. Mit dem Zug fahren wir durch das Simmental. Eine Bilderbuchlandschaft. In Gstaad wandern wir los, zuerst auf den Hornberg, dann auf die Hornflue und weiter auf dem Höhenweg bis zum Gandlouenegrat. Hier beginnt wohl eines der schönsten Teilstücke: die etwa zwei Kilometer lange Gratwanderung bis zum Rinderberg (Foto). Weit unten erkennen wir Zweisimmen, den Hauptort des Obersimmentals. Wir steigen in die Seilbahn und fahren bis zur Mittelstation. Dann belohnen wir uns für diesen ersten Wandertag: Mit dem Trottinett rollen wir hinab nach Zweisimmen.
Die zweite Etappe hinüber ins Diemtigtal ist recht lang. Man kann sie jedoch teilen, indem man im Restaurant Stierenseeberg auf der Alp Stierenberg übernachtet. In unmittelbarer Nähe verlockt der Seebergsee zum Baden und Planschen. Auf der Grimmialp möchten wir dann am liebsten länger bleiben. Denn dort gibt es ja diesen unterhaltsamen Erlebnisweg. Auf ihm können Kinder und Familien die Abenteuer des Grimmimutz, eines Waldmandlis, erleben. Viele Spielposten, vom Sennenkegeln über die Kletterwand bis hin zum Hexenflug, sorgen für Kurzweil. Dann wandern wir am Wasser entlang talauswärts. Im Jahr 2005 gab es im Diemtigtal ein verheerendes Hochwasser. Mehrere Wegstücke des Talweges mussten neu erstellt werden; zwischen Horboden und Oey entstand eine offene Landschaft mit schönen Rastplätzen am Wasser. Beim Dorf Oey erreichen wir die Simme. Auch hier verlocken Sand- und Kiesbänke # 07 & # 08 ~ 2016
AN-/RÜCKREISE Mit den SBB bis Spiez; weiter mit BLS nach Zweisimmen, weiter mit Montreux-Oberland-Bahn nach Gstaad. Zurück mit den SBB ab Spiez.
ROUTE 1. Tag: Gstaad – Rinderberg – Seilbahn nach Zweisimmen (T2, Aufstieg 1000 Hm, etwa 4 ½ Stunden). 2. Tag: Zweisimmen – Grimmialp (T2, Aufstieg 1200 Hm, Abstieg 1000 Hm, etwa 7 Stunden). 3. Tag: Grimmialp – Oey (T1, Aufstieg 200 Hm, Abstieg 700 Hm, etwa 4 Stunden). 4. Tag: Oey – Spiez (T1, Auf- und Abstieg jeweils 200 Hm, etwa 3 Stunden).
AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung, Kleidung für vier Tage.
EINKEHREN Restaurants, Hotels, Pensionen in den Etappenorten.
WANDERKARTE LK 1:50000, 263T Wildstrubel, 253T Gantrisch.
INFOS Gstaad Saanenland Tourismus, 033 748 81 81, www.gstaad.ch. Diemtigtal Tourismus, 033 681 26 06, www.diemtigtal.ch.
Weitere Tipps für Mehrtagestouren finden Sie in der Juli-Ausgabe des Wandermagazins SCHWEIZ. Abo und Einzelhefte: 032 626 40 30 oder www.wandermagazin.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
59
~ Agenda ~
DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN
~ Sonderausstellung ~
LUFT IST NICHT NICHTS Die Luft lässt sich in Form von vielen und sehr verschiedenen Phänomenen erfahren. «Diese Besonderheiten lassen sich am besten spielerisch erkunden», sind sich die Macher der Sonderausstellung im Technorama Winterthur sicher und laden dazu ein, Bälle in einem Luftstrom zu balancieren, in Modellsegelbooten auf Rädern gegen den Wind zu segeln, Gegenstände im Vakuum fallen zu lassen oder mit dem Druckluftpolster auf einem fliegenden Teppich zu reiten (Foto). So eindrücklich kann Wissenschaft, so faszinierend können physikalische Gesetze sein. ~MB Technorama Wintherthur, Technoramastr. 1. Täglich geöffnet: 10 bis 17 Uhr. Eintritt: Erwachsene 28 Franken, Kinder ab 6 Jahren 17 Franken. www.technorama.ch
~ Wiedereröffnung ~
GLETSCHERSCHLUCHT Pünktlich zum Sommerbeginn wurde die Gletscherschlucht Grindelwald komplett neu gestaltet. Aufgeteilt in die sechs Themenwelten Einstimmung, Schlucht-Entstehung, Geologie, Wasser, Gletscher und Mystik entstand eine besondere Abenteuerund Erlebniswelt. Für besonderen Nervenkitzel sorgt ein 170 m2 grosses Netzgebilde, in dem über der tosenden Lütschine balanciert und gekraxelt werden kann. Die Gletscherschlucht ist unabhängig vom Wetter zugänglich. Der Besuch ist für Fussgänger jeder Altersgruppe geeignet. ~MB Eröffnung: 25.06.2016, offen bis 30.10.2016. Öffnungszeiten: täglich 10 -18 Uhr. Eintritt: Erwachsene 19 Franken, Kinder 10 Franken. Kinder unter 7 Jahren sind gratis. www.grindelwaldsports.ch
25. und 26.06.16 – Bern
31.07. 16 – Rheinfall
GROSSES SPIELFEST
RHEINFALL-FEUERWERK
Gumpischloss, Slackline, Wasserrutschbahn, Planschbecken, Riesenmikado, Büchsenschiessen, Steine schleifen, schminken – am grossen Spielefest hat es alles, was das Kinderherz begehrt und noch einiges mehr. Samstag 11-18 Uhr und Sonntag 11-17 Uhr. Grosse Schanze Bern.
25. und 26.06.16 – Grüningen
Feuerwerk-Bouquets und Lichteffekte verzaubern auch dieses Jahr den grössten Wasserfall Europas. Zum ersten Mal werden kurz vor dem Feuerwerk, so gegen 20.30 Uhr, wagemutige Sportler den Wasserfall auf einer Slackline überqueren. Aufgrund des grossen Andrangs wird dringend empfohlen, zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen.
SONNE, MOND UND STERNE
www.schaffhauserland.ch
www.faeger.ch
Das Familien-Happening für drei Generationen mit Konzerten der grossen Superstars der Kinderzimmer, mit lustigen und schrägen Shows, mit spannenden Lesungen sowie erholsamen Familien-Yoga- und Meditations-Sessions. Samstag 11.30 -24 Uhr, Sonntag 8-16 Uhr. Festivalpass 79 Franken, Tageskarte 25 Franken, Halbtageskarte 20 Franken pro Person. Rabatte für Familien von 2-5 Personen.
www.sonnemondsterne.ch 02. und 03.07.16 – Langenberg
KLAPPERLAPAPP
07. und 14.08.16 – Basel
FLUSSPIRATEN «Die Suche nach dem roten Diamanten» ist eine Schifffahrt, ein interaktives Theaterstück, eine Schatzsuche und eine Kissenschlacht. Für Kinder ab 3 Jahren. Jeweils 14-16 Uhr und 16-18 Uhr. Fahrten ab Schifflände auf MS Baslerdybli. Eintritt: 30 Franken, Kinder 15 Franken, Kinder unter 5 Jahre gratis. Inklusive Zvieri. Vorverkauf: 061 639 95 00, info@bpg.ch
www.flusspiraten.ch
Das Märchen- und Geschichtenfestival Klapperlapapp vereint die besten Erzähler der Schweiz auf vier verwunschenen Bühnen. Im Wildnispark Zürich Langenberg. Samstag 13-19 Uhr, Sonntag 9.30-19 Uhr. Familienpässe für 3, 4 oder 5 Personen kosten 50, 65 und 78 Franken. Einzeleintritt: 18 Franken. Weitere Klapperlapapp: 09./10.07. Zugerberg, 20./21.08. Waldegg Teufen.
19. bis 21.08.16 – Brunnen
www.klapperlapapp.ch
www.spettacolo-brunnen.ch
03. 07.16 – Luzern
20. bis 21.08.16 – Urnäsch
KINDERLAND OPENAIR
FAMILIEN-FESTIVAL
Auf der Bühne am Luzerner Churchill-Quai spielen Christian Schenker (15 Uhr) und Andrew Bond (17 Uhr). Ab 13.30 Uhr und zwischen den Konzerten ist für Unterhaltung gesorgt. Tagespass: 15-18 Franken pro Person, Kinder unter 2 Jahre gratis. Weitere Openairs im Juli und August: 22.-24.07. Locarno, 31.07. Arosa, 07.08. Möhlin, 21.08. Burgdorf, 28.08. Neftenbach.
Dieses Jahr sind mit dabei: Marius & die Jagdkapelle, Lyrixx, Christian Schenker & Grüüveli Tüüfelis, Silberbüx und Andrew Bond. Zwischen den Konzerten gibts Ponyreiten, Streichelzoo, Tummelwiese und vieles mehr. Tageseintritte kosten 20 Franken, Kinder 15 Franken. Auf dem Campingplatz kann übernachtet werden mit oder ohne eigenem Zelt.
www.kinder-land.ch
www.familienfestival.ch
# 07 & # 08 ~ 2016
SPETTACOLO Internationales Strassenkünstlerfestival. Über 50 Artisten, Komödianten, Schauspieler und Musiker aus der ganzen Welt verwandeln die Brunner Seepromenade in einen lebhaften Schauplatz der Strassenkunst. Freitag 18-23.30 Uhr, Samstag 12-23.30 Uhr und Sonntag 12-18 Uhr. Kollekte.
~ Service ~ OUTDOOR-TIPP
60
um ausgiebig mit den selbstgemachten Figuren zu spielen. SCHATZTRUHE
Waldschätze und Wiesenfunde Kinder entdecken unterwegs ständig faszinierende Dinge: eine Feder, einen farbigen Stein, eine lustig gekrümmte Wurzel oder ein Schneckenhäuschen. Fördern Sie diese Entdeckerlust mit Suchspielen im Wald, oder basteln Sie zusammen eine Schatztruhe. Für Fabelwesen aus Naturmaterialien können Sie alles verwenden, was Sie finden. GRASPANDA UND LEHMMONSTER Im Wald und auf der Wiese finden sich viele Dinge, aus denen Ihre Enkelinder und Sie lustige Figuren machen können. Ein artenreicher Mischwald eignet sich besonders für gestalterisches Experimentieren. So gehts: Suchen Sie auf kleinen Kieswegen im Wald nach feuchtem Lehm. Er eignet sich gut, um Figuren zu formen. Tannennadeln, Nüsschen, Steinchen und Rinde werden zu Augen, Nase, Ohren und Mund.
Eine Schuhschachtel oder ein Holzkistchen wird zur Schatztruhe: Kinder bemalen die Schachtel und bekleben sie mit kleinen Perlen, Steinchen oder Muscheln. Kleiden Sie die Schatztruhe innen mit filzfarbenem Papier aus. Oder lassen Sie Ihre Enkelkinder eine Streichholzschachtel bemalen und ver-
zieren. In diesem Schatzkästchen finden die allerkleinsten Schätze Platz; Eichelhütchen, glänzende Kieselsteine oder winzige Federn. Das Praktische daran: Diese Schatztruhe kann man auf jeden Ausflug mitnehmen. ERKUNDEN UND ENTDECKEN
Falls Sie keinen Lehm finden, lassen sich auch aus Gras Figuren machen. Binden Sie mit Garn ein Büschel Gras zusammen. Das ist der Körper. Binden Sie Teile des Grasbüschels ab: Das sind Beine, Arme und Kopf. Die Kinder können für ihre Wald- und Wiesenfiguren eine Wohnung suchen: eine kleine Höhle oder ein Loch in einem Baumstamm. Die Wohnung lässt sich mit Moos und Blättern gemütlich einrichten. Danach bleibt bestimmt noch Zeit,
Machen Sie aus dem Waldausflug oder der Bergwanderung ein Suchspiel. Vereinbaren Sie Gegenstände, die es zu finden gilt: drei verschiedenfarbene Steine, etwas Kaltes, etwas Nasses, etwas Weisses, ein Schneckenhäuschen, einen Gegenstand mit Spuren eines Tiers… Oder erweitern Sie das Suchspiel zu einem Wettbewerb: Wer findet als Erster einen Stein mit einem Streifen? KIM-SPIEL Ein Spielleiter wird bestimmt, der alle Fundstücke auf dem Boden auslegt. Die anderen Mitspieler prägen sich die Gegenstände während einigen Sekunden ein. Dann schliessen alle die Augen, und der Spielleiter entfernt einen Gegenstand. Wer findet heraus, welcher Gegenstand nun nicht mehr da ist? •
Nur wer die Natur kennt und liebt, ist auch bereit, sie zu schützen. Fördern Sie als Grosseltern deshalb Naturerfahrungen und Umweltwissen Ihrer Enkelkinder, gehen Sie zusammen raus in die Natur! Zusammen mit dem WWF bieten wir Ihnen an dieser Stelle Ideen. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.wwf.ch/grosseltern © bildwild.ch / WWF Schweiz;Lena Deflorin / WWF Schweiz
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ REZEPT
61 Von MARKUS FUETER (Text und Foto)
ZUBEREITUNG Mascarpone, Eier, abgeriebene Schale der Orange und Zucker gut vermengen. Den Rahm gut aufschlagen und unter die Masse ziehen. Ausgepresste Orange zum Orangensaft in eine flache Schüssel geben. Je nach Lust den Orangenlikör dazu geben. Die Hälfte des Löffelbiskuits im Saft tränken und in einer grossen flachen Schale den Boden satt belegen. Die Hälfte der Mascarpone-Creme darüber verteilen. Die zweite Hälfte des Biskuits tränken und auf der Creme verteilen. Mit der restlichen Mascarpone-Creme bedecken und im Kühlschrank mindestens zwei Stunden kühl stellen. Vor dem Anrichten das Tiramisù mit dem Schokoladenpulver bestäuben. WICHTIG
HEISS GELIEBT UND KALT GENOSSEN: ORANGEN-TIRAMISU
D
em Tiramisù zu widerstehen fällt mir immer schwer. Einzig den klassischen Kaffeegeschmack hatte ich als Kind nicht so gerne. Als meine Mutter uns ein Tiramisù mit Orangenaroma auftischte, war die Liebe zum Tiramisù entfacht. Ich liebte diesen cremigen, leicht fruchtigen italienischen Dessert mit den getränkten Biskuits. Alleine der Name zergeht schon fast auf der Zunge – Tiramisù. Er stammt aus dem Italienischen, «tirami sù» bedeutet soviel wie «Zieh mich hoch!» oder «Mach mich stark». Einer Legende zufolge haben wir das Tiramisù den eifrigen Bäckermeistern aus Siena zu verdanken. Sie alle wollten im 17. Jahrhundert einen als Feinschmecker bekannten Grafen und seine schöne Gemahlin beeindrucken. Dafür kombinierten
sie die edelsten Zutaten wie Mascarpone und exquisiten Espresso. Dieses etwas veränderte Dolce lässt sich hervorragend mit den Kindern zubereiten. Bei meinen Kindern muss ich besonders darauf achtgeben, dass sie nicht vor dem Anrichten, hinter meinem Rücken, bereits alle Zutaten wegnaschen.
Es handelt sich um eine Süssspeise mit rohen Eiern, daher muss der Dessert immer bei ca. 5 °C gekühlt und frisch verzehrt werden. Keine Resten aufbewahren. Für den vollendeten Genuss des Orangentiramisùs braucht es nur noch einen schönen, sommerlichen Grillabend mit Freunden und vielen Kindern. Wir wünschen «En Guete»!
•
ZUTATEN (FÜR 10 PERSONEN) 1
Packet Löffelbiskuits
1 kg Mascarpone 6
Eier
200 g Zucker 3,5 dl Vollrahm 1
Bio-Orange (abgeriebene Schale)
1l
Orangensaft
2 cl Orangenlikör (kann bei Kindern auch weggelassen werden) etwas Schokoladen- oder Kakaopulver zum Bestäuben
# 07 & # 08 ~ 2016
Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.
62
UNSERE KLEINE STADT Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und MADELAINE AMMANN (Foto)
Die bunten Häuser sind aus Holzresten. Wenn man mit Kreide noch Strassen auf den Boden zeichnet, entsteht eine richtige Stadt. # 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ BASTELN
SO GEHT'S
Anzeige
Die natürliche Nahrungsergänzung
LITÄT A IT V & IE ENERG
a Stark r t x E A M U CURC
n n, Vitamine e in e t o r P n Reich a lien und Minera Unsere Empfehlung für:
• Entzündungen • Unterstützung des Magen-Darmtrakts • geistige Aktivitäten bis ins hohe Alter
NEU im Angebot: CHF 32.90 inkl. MwSt.
DAS BRAUCHT'S
(Dose reicht 1 Monat)
Weitere Produkte für:
• Herz-Kreislauf • Gelenke • Säure-Basen-Haushalt
vitabonum GmbH
# 07 & # 08 ~ 2016
Postplatz 1 • 6300 Zug • Schweiz info@vitabonum.com • www.vitabonum.com Beratung und Bestellung: +41 848 144 255
~ Service ~ HÄKELN
64
PARADIESVOGEL
ARBEITSABLAUF KÖRPER
Dieser farbenfrohe Paradiesvogel freut sich auf die Fütterung mit Sackgeld. Der bunte Geldbeutel entsteht aus einem gehäkelten Kreis. Von NICOLE SUTER (Text & Foto)
ALLGEMEIN • Nach jeder Runde 1 Steige-Lftm häkeln und diese markieren. • Am Ende jeder Runde in diese Steige-Lftm eine Kettmasche (= Km) häkeln und den Kreis schliessen. • Bei einem Farbwechsel am Ende der Runde bei der Km bereits den neuen Faden holen.
MATERIAL, WERKZEUG • Schulgarn in div. Farben • Evtl. Stoffrest • Wenig Stopfwatte • 2 kleine schwarze Perlen, ø 4 mm • Reissverschluss, ca.12 cm lang • Häkelnadel, Nr. 2,5 • Evtl. Maschenmarkierer • Nähutensilien, spitze Wollnadel • Bügelbrett, Bügeleisen
SCHWIERIGKEIT
1. 1. Runde: Einen Ring legen, 1 Steige-Lftm häkeln, locker 6 feste Maschen (= fM) in die Schlinge häkeln. Tipp: Jeden Rundenanfang mit dem Maschenmarkierer oder einem andersfarbigen Faden bezeichnen. 2. 2. Rd: 2 fM in jede fM der Vorrunde = 12 M. 3. 3. und 4. Rd: *2 fM, 1 fM*, von *zu* wiederholen = total 27 M. 4. 5. und 6. Rd: *2 fM 2 x 1 fM*, von *zu* wdh = total 48 M. 5. 7. Rd: *2 fM, 3 x 1 fM*, von *zu* wdh = 60 M. 6. 8. Rd: alles fM. 7. 9. Rd: *2 fM 4 x 1 fM*, von *zu* wdh = 72 M. 8. 10. Rd: alles fM. 9. 11. Rd: *2 fM, 5 x 1 fM*, von *zu* wdh = 84 M. 10. 12. Rd: alles fM. 11. 13. Rd: *2 fM, 6 x 1 fM*, von *zu* wdh = 96 M. 12. 14. Rd: alles fM. 13. 15. Rd: *2 fM, 7 x 1 fM*, von *zu* wdh = 108 M.
ARBEITSABLAUF KRONE 14. 16. Rd: alles fM. 15. 17. Rd: *2 fM, 8 x 1 fM*, von *zu* wdh = 120 M. 16. 18. und 19. Rd: alles fM. 17. Faden abschneiden und durchziehen. 18. Häkelkreis bügeln, so zur Hälfte legen, dass die Farbwechsel auf die Kante zu liegen kommen. Alle Fäden vernähen und nochmals bügeln. Tipp: Es kann wahlweise die rechte oder linke Seite nach aussen liegen, dabei beachten, dass die Fäden auf der Rückseite vernäht werden. 19. Evtl. den Beutel mit einem passenden Stoffrest füttern. 20. Kopf: Wenig Stopfwatte hineingeben und abnähen. Die Perlen als Augen aufnähen. 21. Den Reissverschluss einnähen. 22. Schwanz: Einige Fäden einknüpfen.
1. 1. Reihe: An der Kante beim Kopf 11 fM aufnehmen, 2 Steige-Lftm, Arbeit wenden. 2. 2. R: In der übernächsten M 2 Stb zusammen abmaschen, *4 Lftm häkeln, nochmals durch die 3 M der Stb stechen* (von *zu* = 1 Picot), 1 Lftm. In der übernächsten M 2 Stb zusammen abmaschen, 1 Picot, 2 Lftm. In dieselbe M 2 Doppelstb zusammen abmaschen, 1 Picot, 2 Lftm. In dieselbe M 2 Stb zusammen abmaschen, 1 Picot,1 Lftm. In der übernächsten M 2 Stb zusammen abmaschen, 1 Picot, 1 Lftm, 1 Kettmasche. Faden abschneiden, durchziehen und vernähen.
ARBEITSABLAUF SCHNABEL 1. 1. Reihe: 2-3 M unterhalb der Kante einstechen und 5 fM häkeln, 1 Wende-Lftm. Arbeit wenden. 2. 2. R: 4 fM, 1 W-Lftm. 3. 3. R: 3 fM, 1 W-Lftm. 4. 4. R: 2 fM, 1 W-Lftm. 5. 5. R: In die Mitte noch eine letzte fM häkeln, abschneiden, durchziehen und vernähen.
Mittel
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift «manuell». Das Magazin für Textilarbeit und Werken erscheint zehnmal jährlich. Abos und Einzelhefte: Tel. 058 344 95 25 oder www.manuell.ch # 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ APPS
65
~ Wo ist mein Wasser? ~
PHYSIKALISCHES PUZZLE Die App «Wo ist mein Wasser?» ist ein herausforderndes physikalisches Puzzle mit über 400 Schwierigkeitsstufen und angenehm ruhigen Graphiken. Um erfolgreich zu sein, braucht es Cleverness, Geduld und Lernfähigkeit. Inhalt der App: Der kleine Drache Swampy sitzt in seiner Wanne und möchte baden. Doch es kommt kein Wasser. Die Spieler sollen dieses wieder fliessen lassen und müssen einen guten Weg finden. In der zweiten Ausgabe wartet Swampy in einer Kanalisation, einer Seifenfabrik und an einem Strand auf sein Badewasser. ~MT «Wo ist mein Wasser?», Disney, für Android und iOs, gratis, zusätzliche Levels je 4 Franken.
~ 7 Mind ~
MEDITIEREN MIT DEM HANDY Das Smartphone, bisher vor allem assoziiert mit Ablenkung, Informationsflut und ständiger Erreichbarkeit, wird nun zum Helfer gegen Stress. Die App 7Mind bietet sieben kostenlose siebenminütige Meditationen, die es einem einfach machen, mehr Achtsamkeit in seinen Alltag zu integrieren. Die Meditationen können jederzeit und überall durchgeführt werden, vorausgesetzt, man hat etwas Ruhe und/oder einen Kopfhörer. Der Einführungskurs zum Erlernen der Grundlagen ist bereits wohltuend entspannend und für viele vollkommen ausreichend. 7Mind empfiehlt, jede Meditation siebenmal zu wiederholen. Möchte man an persönlichen Themen wie beispielsweise seiner Angst oder Kreativität arbeiten, stehen einem diverse siebenteilige Themenkurse für einmalig zehn Franken zur Verfügung. Für Fortgeschrittene gibt es individuell einstellbare Gong-Meditationen. ~MT «7 Mind», für Android und iOs, gratis, für weitere Levels je 10 Franken.
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Funny Yummy~
TIERE FÜTTERN In der einfach gehaltenen Bilderbuch-App Funny Yummy füttern die Spieler liebevoll Tiere und können sich zusätzlich über kleine Animationen freuen. In sechs interak tiven Szenen begegnen die Kinder einer verschlafenen Katze, einem drolligen Igel, einer belesenen Maus, einem neugierigen Fisch und zwei witzigen Vögeln mit ordentlichem Kohldampf. Und auch wenn das Fut ter in greifbarer Nähe zu sein scheint, bedarf es doch der Hilfe der Spielerinnen und Spieler, dass die Tiere endlich an ihr Fut ter kommen. Schöne Grafik, angenehm ruhig, herzige Tiere und eine Prise Humor machen die App bereits für kleine Kinder empfehlenswert. Auch weil sie werbefrei ist. ~MT «Funny Yummy», ab 3 Jahren, für iOs, 3 Franken.
~ Service ~ SPIELEN
66
~ Spiel für draussen ~
BÄUMCHEN WECHSEL DICH ~ Klassiker ~
RUMMIKUB Rummikub ist mit über 60 Millionen Verkäufen wohl einer der Spieleklassiker überhaupt. Das 1930 erfundene Spiel gleicht dem Kartenspiel Rommé, nur dass es mit Zahlenplättchen gespielt wird. Ziel des Spiels ist es, der erste Spieler zu sein, der alle seine Spielsteine in Zahlengruppen oder Zahlenreihen ablegen kann. Rummikub ist ein Zeitvertreib auf hohem Niveau. Es schult die Logik und mathematischen Fähigkeiten. Nicht selten wird es nochmals aus dem Schrank geholt, wenn die Kleinen bereits friedlich träumen. Das Spiel gibt es in diversen Grössen und Materialien sowie seit Herbst 2015 als Variante Rummikub Twist. Die neugeformten Steine haben runde Ecken, besser erkennbare Farben und ein schönes Design. Neu sind auch drei weitere Joker, mit denen man die Farbe oder Richtung wechseln darf und fieserweise gleich zwei Steine ersetzen kann. Sehr spassig! ~MT
Jedes Kind stellt sich an einen anderen Baum. Ein Kind ist der Fänger, dieser stellt sich in die Mitte. Der Fänger ruft: «Bäumchen wechsel dich!» Nun müssen alle Mitspieler von ihrem Baum weglaufen und sich einen anderen freien Baum suchen. Der Fänger versucht, jemanden zu fangen, bevor dieser den nächsten Baum erreicht. Gelingt ihm das, ist derjenige nun der Fänger. Sind keine Bäume in der Nähe, kann man Zeichen auf den Boden malen, zum Beispiel mit Kreide, oder Gegenstände hinlegen. ~MT
Rummikub, Carlit Verlag, für 2 bis 4 Spieler, empfohlen für Kinder ab 6 Jahren und für Grosseltern unter sich. Ab 18.95 Franken. Spieldauer 20 Minuten.
~ Wortspiel ~
EINE ENTE – ZWEI BEINE Ein Wortspiel, das hauptsächlich für Kinder gedacht ist, aber auch für so manchen Erwachsenen herausfordernd und lustig sein kann. Und so funktioniert es: Der erste Spieler beginnt mit: «Eine Ente.» Darauf muss sein Nachbar sagen «zwei Beine», der dritte Spieler fügt hinzu «steigen ins Wasser» und der vierte in der Runde sagt schliesslich «plumps». Der nächstfolgende Spieler fängt mit «zwei Enten» an, dann folgen «vier Beine», «steigen ins Wasser» und schliesslich «plumps» und noch einmal «plumps» (zwei Enten machen ja zwei Mal «plumps»). Die beiden «Plumpse» übernehmen zwei Spieler, so dass mit grösser werdender Anzahl Enten immer mehr Spieler mit «plumps» beschäftigt sind. Hat sich jemand versprochen oder verzählt, beginnt dessen Nachbar wieder von vorne mit einer Ente. ~MT # 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ SPIELEN
67
~ Aus alter Zeit ~
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
Reifetröle
D
~ Reaktionsspiel ~
DOBBLE
as Reifenschlagen, Ringfahre oder Reifetröle ist schon seit der Antike bekannt. Früher wurden oft alte Fassreifen verwendet, aber ein Gymnastikreifen aus Holz, wie man ihn heute in Sportgeschäften kaufen kann, eignet sich auch gut. Man kann das Reifentrölen einfach um die Wette spielen, und es gewinnt derjenige Spieler, der den Reifen auf der festgelegten Strecke als Erster durchs Ziel bringt. Die Mitspieler, deren Reifen vor dem Ziel umfallen, scheiden aus oder müssen von vorne beginnen.
Eine sehr lustige Variante mit grossen Reifen geht so: Das Spielfeld wird in Länge und Breite festgelegt, und die Mitspieler stellen sich in einem genügend grossen Abstand zueinander an der Startlinie auf. Nun geht es nicht nur darum, den Reifen möglichst schnell ins Ziel zu bringen, sondern zusätzlich durch den rollenden Holzreif zu springen, ohne ihn zu berühren. Gewonnen hat derjenige Spieler, dem dies am häufigsten gelingt. Erst bei Gleichstand entscheidet die Reihenfolge der ins Ziel kommenden Spieler. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken. # 07 & # 08 ~ 2016
Ähnlich wie beim Memory gilt es bei Dobble, zwei identische Symbole auf zwei Karten zu entdecken. Nur ist hier Schnelligkeit gefragt, und das bringt die grauen Zellen ziemlich in Schwung. Das Spiel ohne viel Schnickschnack ist leicht, durch verschiedene Spielvarianten abwechslungsreich und toll zum Mitnehmen. Allerdings kann es für so manchen Erwachsenen eine echte Herausforderung sein, gegen Kinder anzutreten. Man sollte verlieren können. ~MT Dobble Kids, Asmodee Verlag, für 2 bis 8 Spieler, ab 6 Jahren, 19.90 Franken. Spieldauer 15 Minuten. Variante für kleinere Kinder: Dobble Kids, für 2 bis 5 Spieler, ab 4 Jahren, Spieldauer 10 Minuten.
~ Service ~ BUCHTIPPS
68
Ein Mädchen unter Räubern Von HANS ABPLANALP (Text)
Gudrun Pausewang erzählt in ihrem Buch «Die Räuberschule», wie ein Mädchen einer Räuberbande Lesen und Schreiben beibringt und einem langweiligen Ort neues Leben einhaucht. Ein Vergnügen für Enkelkinder wie Grosseltern.
R
äuber stehlen Sachen», sagt unser fünf Jahre alter Enkel, als ich ihn auf das Wort anspreche. «Stiehlst du auch Sachen, Grossvati?» «Nein, ich bin kein Räuber.» «Hast du schon einmal einen Räuber gesehen?» «Ich weiss nicht.» «Wie sehen die aus?» «Wie wir. Es sind auch Menschen.» Gudrun Pausewang, preisgekrönte Schriftstellerin aus Deutschland, hat ein wunderbares Kinderbuch geschrieben: Die Räuberschule. Beim Lesen wurden mir die Räuber immer sympathischer, sie wuchsen mir buchstäblich ans Herz, trotz ihren anfänglichen Raubzügen in verschiedene Dörfer. Dazu tragen auch die Illustrationen von Dorota Wünsch bei, der es gelungen ist, wild-witzige Figuren zu zeichnen. EIN AUFFÄLLIGES MÄDCHEN Müffelhausen – der Name sagt es – ist ein trister Ort, langweilig; Frauen, Männer, Kinder sehen alle gleich aus, das Dorf stirbt langsam aus, die Geschäfte ver-
schwinden. Jule, ein rothaariges Mädchen mit Sommersprossengesicht, fällt da auf, ganz besonders bei den andern Kindern, weil das Mädchen zudem gerne zur Schule geht und Bücher verschlingt. Diese darf es sich beim Lehrer, seinem »Verbündeten», ausleihen. Zum Glück hat Jule, die bei ihrer Grossmutter aufwächst, auch eine Ziege, mit welcher sie sich mangels fehlender Gesprächspartner unterhalten kann. Und als sich die neugierige und mutige Jule eines Tages in den verbotenen Schrattwald wagt, begegnet sie dem rothaarigen Räuberhauptmann Rackzack, ihrem Vater, wie sich später herausstellt. Sie hat keine Angst vor ihm und nimmt sogar sein Angebot wahr, die Räuberkinder im Wald zu unterrichten.
ziehen, um dem Ort neuen Aufschwung zu geben, ist köstlich geschildert. Ich erzähle das 2007 erschienene Kinderbuch jetzt unserem bald sechsjährigen Enkel und lese es unserer gut sieben Jahre alten Enkelin vor: ein Spass, ein Vergnügen. Natürlich ist Räuber oder Räuberin kein erstrebenswertes Ziel, aber pädagogische Hemmungen oder Zweifel, ein solches Buch zu erzählen, habe ich als ehemaliger Lehrer überhaupt keine. Mich graust eher, was auf dem DVD-, Spiel- oder Internetmarkt für dieses Alter angeboten wird. Und nach Erscheinen des Buches habe ich – mit Bewilligung des Verlags – «Die Räuberschule» als Singspiel gestaltet und mit Schülerinnen und Schülern erfolgreich aufgeführt. •
KÖSTLICHE LEKTÜRE Jule erlebt einiges mit den wilden Schülerinnen und Schülern im Wald, später auch mit den Erwachsenen, welche ebenfalls schreiben und lesen lernen wollen. Wie sie zusammen mit ihrem Vater erreicht, dass sich die Räuber langsam «zivilisieren» und in das aussterbende Müffelhausen # 07 & # 08 ~ 2016
«Die Räuberschule» von Gudrun Pausewang, Ravensburger Taschenbücher, 224 Seiten, ab 6 Jahren, 15.90 Franken.
~ Service ~ BUCHTIPPS
69 ~ Sacha Batthyany ~
UND WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN?
~ Konrad Beck ~
DURCH DEN GOTTHARD Eben ist der Gotthard-Basistunnel eröffnet worden: ein grosser Moment für alle Eisenbahnbegeisterten, zu denen erfahrungsgemäss auch die meisten Kinder zählen. Wer seinen Enkelkindern auf einfache und verständliche Art erklären möchte, wie der Tunnel entstand, dem sei das wissenschaftliche Bilderbuch "Durch den Gotthard" empfohlen. Die Wimmelbilder des Luzerner Illustrators Konrad Beck zeigen die Bauarbeiter, die riesigen Maschinen, den Hauptdurchstich, das Eröffnungsfest und vieles mehr. Das von den SBB in Auftrag gegebene Werk wurde von den Ingenieuren auf seine Korrektheit geprüft und schafft es, die komplexen Arbeiten sachlich, kurz und gut verständlich zu vermitteln. Daneben macht «Durch den Gotthard» auch einfach Spass als Wimmelbuch, auf dem Jung und Alt immer wieder Neues und oft auch einmal Witziges entdecken können. ~GG
Die Grosstante des Journalisten Sacha Batthyany war in ein Massaker verwickelt: Als sie 1945 auf ihrem Schloss im österreichischen Rechnitz ein Fest gab, gingen im Lauf des Abends mehrere Gäste hinaus, um 180 jüdische Zwangsarbeiter zu erschiessen. Als eine Redaktionskollegin Batthyany einen Artikel zum Massaker auf den Tisch legte, begann dieser, auf Spurensuche zu gehen. Im Buch «Und was hat das mit mir zu tun?» schildert er nun nicht nur die Geschichte seiner Grosstante, sondern vor allem diejenige seiner Grosseltern. In ihrem Tagebuch schreibt seine Grossmutter noch von einem anderen antisemitischen Verbrechen auf dem Schloss. Batthyany macht eine der Überlebenden ausfindig. Daneben reflektiert er auf der Couch eines Psychoanalytikers, was er erlebt und erfährt. Ein spannendes, bewegendes und persönliches Buch. ~GG Kiepenheuer & Witsch, 256 Seiten, 27.90 Franken.
Atlantis, 32 Seiten, ab 7 Jahren, 24.90 Franken.
Anzeige
Sportfest Sportfest 2016 2016 Sportfest Sportfest 2016 2016
Sportfest Sportfest2016 2016 Sportfest Sportfest2016 2016
Kennenlernen Kennenlernen und und ausprobieren ausprobieren - Wir - Wir geben geben Ihnen Ihnen diedie Gelegenheit! Gelegenheit! Kennenlernen Kennenlernen und und ausprobieren ausprobieren - Wir - Wir geben geben Ihnen Ihnen diedie Gelegenheit! Gelegenheit! Sportfest Senectute Aargau können nach Lust und Laune AmAm Sportfest derder ProPro Senectute Aargau können SieSie nach Lust und Laune AmAm Sportfest Sportfest derder ProAngebote Pro Senectute Senectute Aargau Aargau können können SieSie nach nach Lust Lust und und Laune Laune die verschiedensten Angebote wie Bogenschiessen, Kubb, smovey®, die verschiedensten wie Bogenschiessen, Kubb, smovey®, diedie verschiedensten verschiedensten Angebote Angebote wiewie Bogenschiessen, Bogenschiessen, Kubb, Kubb, smovey®, smovey®, Minitrampolin, Selbstverteidigung und viele weitere mehr kennenlernen Minitrampolin, Selbstverteidigung und viele weitere mehr kennenlernen Minitrampolin, Minitrampolin, Selbstverteidigung Selbstverteidigung und und viele viele weitere weitere mehr mehr kennenlernen kennenlernen und Gleichgesinnten einen tollen Tag verbringen. und mitmit Gleichgesinnten einen tollen Tag verbringen.
Datum: Datum: Donnerstag, Donnerstag, 11.11. August August 2016 2016 Datum: Datum: Donnerstag, Donnerstag, 11. 11. August August 2016 2016 (Verschiebedatum: (Verschiebedatum: 18. 18. August August 2016) 2016) (Verschiebedatum: (Verschiebedatum: 18.bis 18. August August 2016) 2016) Zeit: Zeit: vonvon 10.00 10.00 bis 15.30 15.30 Uhr Uhr Zeit: Zeit: von 10.00 10.00 bisbis 15.30 15.30 UhrUhr Ort: Ort: von Freibad Freibad Aarebrücke, Aarebrücke, Ort: Ort: Freibad Freibad Aarebrücke, Aarebrücke, Schinznach Schinznach Bad Bad Schinznach Schinznach Bad Bad Preis: Preis: CHF CHF 5.-5.(inkl. (inkl. Shuttle, Shuttle, Eintritt Eintritt Preis: Preis: CHF 5.-Angebote 5.(inkl. (inkl. Shuttle, Shuttle, Freibad, Freibad, alleCHF alle Angebote sowie sowie 1Eintritt Wurst 1Eintritt Wurst Freibad, alle alle Angebote Angebote sowie sowie 1 Wurst 1 Wurst mitFreibad, mit Brot Brot und und 3dl 3dl Getränk) Getränk) mitmit Brot Brot und und 3dl3dl Getränk) Getränk) Weitere Weitere Auskünfte Auskünfte zum zum Anlass Anlass sowie sowie Weitere Auskünfte Auskünfte zum zum Anlass Anlass sowie dasWeitere das detailierte detailierte Tagesprogramm Tagesprogramm mitsowie mit das das detailierte detailierte Tagesprogramm Tagesprogramm mit mit allen allen Angeboten Angeboten erhalten erhalten SieSie unter: unter: allen allen Angeboten Angeboten erhalten erhalten SieSie unter: unter: ProPro Senectute Senectute Aargau Aargau Pro Pro Senectute Senectute Aargau Aargau Telefon Telefon 062 062 837 837 5050 7070 Telefon Telefon 062 062 837 837 5050 7070 Mail Mail info@ag.pro-senectute.ch info@ag.pro-senectute.ch Mail Mail info@ag.pro-senectute.ch info@ag.pro-senectute.ch www.ag.pro-senectute.ch www.ag.pro-senectute.ch www.ag.pro-senectute.ch www.ag.pro-senectute.ch
~ Service ~ TIPPS VOM KINDERARZT
70
Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)
Weh am Popo B
ei der Windeldermatitis handelt es sich um eine lokale Hautirritation in der Windelregion. Typische Kennzeichen sind Rötung, Nässen oder Schuppung der Haut in diesem Bereich. Die wichtigste Ursache von Windeldermatitis ist die Bildung einer sogenannten «feuchten Kammer» durch eine zu selten gewechselte Windel. Dies führt zum Aufquellen der Hautoberfläche. Der Pilz Candida albicans kann sich ansiedeln. PO GERÖTET, BABY GEREIZT Das Krankheitsbild sieht folgendermassen aus: Die Haut im Windelbereich ist bei betroffenen Kindern gerötet und empfindlich, häufig nässen die betroffenen Hautareale oder sind schuppigtrocken. Das schmerzt: Das Baby kann gereizt sein und schlecht schlafen. Bei lang bestehender Hautreizung kann sich die Haut in grösseren Blasen ablösen. Es entstehen offene, rissige und leicht blutende Wunden. Beim zusätzlichen Pilzbefall (auch Windelsoor genannt) ist die Haut stark gerötet, und es bildet sich am Rand eine scharfe, leicht schuppende Grenze zur gesunden Haut, dort ist die Rötung am stärksten. Oft ist auch der Mund von Soor besiedelt: die Wangenschleimhaut hat dann weissliche Beläge.
Windeldermatitis ist die häufigste Hauterkrankung im Säuglingsalter. Denn die Kinderhaut ist eigentlich zu empfindlich, um im eigenen Urin oder Kot zu liegen.
VIEL LUFT UND ETWAS SALBE Was können Sie tun bei einer Windeldermatitis? Wechseln Sie die Windeln so oft als möglich, oder lassen Sie die Windeln phasenweise ganz weg. Waschen Sie die Haut mit reinem Wasser und trocknen Sie sie mit dem Föhn oder an der Luft. Benutzen Sie keine parfümierten Reinigungstücher. Für die Nacht schützen Sie den Po mit einer Zinkpaste. Ist die Haut so stark gerötet, dass es offene Stellen gibt, sind Bäder, zum Beispiel eine antientzündliche Behandlung mit Weizenkleie, Kaliumpermanganat oder synthetischem Gerbstoff angesagt. Sobald die Hautstellen geschlossen sind, kann auf eine Behandlung mit Creme umgestellt werden. Nur bei einem zusätzlichen Pilzbefall werden antimykotische (Antipilz-)Salben eingesetzt. Schwere Fälle können kurzfristig mit einer leichten Kortisonsalbe behandelt werden. Bei bakterieller Besiedelung müssen Antibiotika diskutiert werden. Bei hartnäckigen oder # 07 & # 08 ~ 2016
immer wiederkehrenden Verläufen sollte das Kind zu einem Kinderarzt. VORBEUGEN HILFT • Wechseln Sie die Windeln häufig, vor allem möglichst bald nach dem Urinoder Stuhlabgang. • Das Baby mit lauwarmem Wasser waschen und nur ausnahmsweise mit einer milden, pH-neutralen Seife. Haut an der Luft trocknen lassen. Bei trockener Haut eine ölhaltige Waschlotion verwenden und mit klarem Wasser gut abspülen. • Ist kein Kot in der Windel, waschen Sie die Haut nicht. Denn Urin allein ist wenig schädlich, durch das Reinigen entfernen Sie aber Schutzstoffe der Haut. • Wischen Sie Kot mit hautfreundlichen Öltüchern ab. • Vermeiden Sie Kunststoffwindeln, lieber Einmalwindeln benutzen. • Cremen Sie die Windelregion, nicht den Scheidenbereich, mit einer Zinksalbe ein. •
Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.
~ Service ~ GESUNDHEIT
Verstehen Sie noch ... oder raten Sie schon?
A
ktuelle Studien belegen, dass in der Schweiz eine Million Menschen mit einer Hörminderung leben. Obwohl der Austausch mit unseren Mit-
Bewährt hat sich die regelmässige Kontrolle des Gehörs als Teil einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung ab 55 Jahren. Machen Sie jetzt eine Höranalyse! Eine
menschen in Beruf, Freizeit und Familie ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ist, nimmt nur jeder Fünfte mit Hörbeeinträchtigung Hilfe in Anspruch. Eine Schädigung des Gehörs ist nicht mehr rückgängig zu machen. Moderne Hörsysteme gleichen die Hörminderung bestmöglich aus und trainieren das Gehirn. Dadurch wird Lebensqualität zurückgewonnen und eine Hörminderung gebremst. Einmal verlorene Hörleistung kann nicht wiederhergestellt werden. Deshalb ist es wichtig, bei einem Verdacht auf Hörverlust frühzeitig zu reagieren. Betroffenen fällt der schleichende Verlust des Gehörs anfangs kaum auf. Es braucht einen Impuls von aussen, um zu erkennen, dass etwas fehlt. Hier sind Angehörige und Freunde eine grosse Hilfe und Motivation. Die eigene Hörminderung zu erkennen und anzuerkennen, ist am Anfang der schwierigste Teil im ganzen Prozess. Es ist aber auch der erste Schritt, um wieder aktiv im Leben zu stehen. Im Zweifelsfall gibt Ihnen eine Höranalyse Sicherheit.
Analyse dauert nur maximal 15 Minuten. Ihr Ergebnis bekommen Sie direkt mitgeteilt. Vereinbaren Sie einfach Ihren kostenlosen und unverbindlichen Termin, gerne mit einem Angehörigen oder Freund, bei einem Akustiker in Ihrer Nähe unter 031 528 13 07. •
SIGNALE FÜR ANGEHÖRIGE BEI VERDACHT AUF EINE HÖRMINDERUNG: • Der Fernseher und das Radio sind dauerhaft sehr laut eingestellt. • Der Betroffene erschrickt oft, wenn er spontan angesprochen wird. • In Gesprächsrunden stimmt der Betroffene auffällig häufig zu. Widerspruch ist selten. • Der Betroffene dreht Ihnen im Gespräch oft das Ohr zu (Lauschstellung). • Die Türklingel oder das Telefon werden häufig überhört.
71
~ Gesundheits-App ~
MAL WAS BRAUCHBARES Es gibt tausende Gesundheits-Apps, die meisten davon versprechen viel und halten wenig oder sind – wenn sie behaupten, den Gang zum Arzt gänzlich zu ersetzen – sogar gefährlich. Die App «Gesund ohne Diabetes» ist hier eine löbliche Ausnahme. Sie hilft nicht nur mögliche Anzeichen von Diabetes Typ 2 frühzeitig zu erkennen, sondern gibt zudem praktische Bewegungs- und Ernährungstipps, die erfrischend einfach umzusetzen sind: «Verwenden Sie einen kleinen Teller. Ein grosser Teller verführt dazu, mehr auf den Teller zu laden und auch mehr zu essen.» Die App versorgt einen täglich mit solchen Tipps – wenn man das will. Die App enthält zudem News und Videos sowie viele verschiedene Kochrezepte – mit entsprechender Nährwertberechnung, versteht sich. Und natürlich kann man den persönlichen Risikofaktor für eine Diabeteserkrankung berechnen. Konzipiert und betrieben wird die App übrigens von der Deutschen Diabetes-Stiftung. ~MB Gesund ohne Diabetes, gratis, für iOS und Android.
In Zusammenarbeit mit:
www.hmzag.ch
www.beltone-hoerberatung.com
www.audilab.ch
www.otoacusticapaganini.ch
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ GESUNDHEITSKOLUMNE
72
SCHULD UND SÜHNE V
orsorge als Heilsversprechung? In allen Religionen ist die Frage nach Schuld und Sühne seit eh und je eine der wichtigsten! Immer ist jemand schuld. Wenn es aber früher der böse Landvogt, der Teufel oder die bösen Götter waren, hat
Röhre erst nach den Festtagen durchführen lassen. Jetzt hat er nochmals einen unermesslichen Aufschub, und er wird es sich überle-
der heutige Patient seine Last alleine zu tragen. Wir haben es fertiggebracht, den heutigen Menschen die Verantwortung für ihre Gesundheit auf die eigenen Schultern zu laden. Man könnte fast glauben, dass man bei der Befolgung aller guten Ideen der Vorsorge ewig leben würde.
gen. Beim Arzt aber läuft die bekannte innere Szene ab. Ist dieser Mensch jetzt schuld an seinem Zustand, und wie viel soll er ihm aufbürden von der Schuld? Kein Zweifel, besteht hier ein Zusammenhang, die epidemiologischen Daten sind erdrückend. Andererseits gibt es uralte Raucher mit praktisch gesunder Lunge. Ist es also doch die Genetik?
UNGESUND UND ZUFRIEDEN Gestern Abend kam Herr X. als Letzter in die Sprechstunde. Er war nie der Sportstyp, wenn man von seinen «Sitzungen» vor dem TV und im Stadion des FCB absieht. Dazu passionierter, tief inhalierender Raucher! Hat keine Chance gegen seine Sportsfrau, der er – obwohl leichtgewichtig – den Hang hinauf hintendreinkeucht. Aber er ist sonst ganz zufrieden mit seinem Leben und zudem ein friedliches, stilles Wasser, dem man gerne vis-à-vis sitzt. Wir atmeten beide auf. Das Resultat des Computertomogrammes der Lunge ist gut, kein Tumor, den wir beide befürchteten, weil sich im Herbst nach einer Pneumonie ein Schatten nicht auflöste. Aber da ist doch ein Haar in der Suppe: Oberlappenemphysem (Überblähung der Lunge). Wir googeln zusammen die Alveolen (Lungenbläschen), sehen auf dem Bildschirm, wie sie kaputt gehen, und bestaunen dann ein Lungen-CT mit markierten Emphysemblasen. «Verstehst du», sage ich, «das machst du kaputt mit deinen Zigis, und es könnte, muss nicht, aber es könnte sein, dass du mit 70 Jahren mit einem Sauerstoffrucksack durch die Gegend schleichst. Willst du das?» Er ist ein bisschen geknickt, aber nur ein bisschen, denn er hat eigentlich sein Todesurteil erwartet und die Untersuchung in der
DIE MENSCHEN SIND ORIGINALE Meine Lektion habe ich bei einem Gefässforscher gelernt. Auf meine Frage, warum es denn gesunde Betagte gebe mit hohen Cholesterinwerten, erklärte er mir, da seien eben noch ein Haufen unbekannte Schutzfaktoren im Spiel (was mich fast an Schutzheilige mahnte). Seitdem schaue ich mit einer Art Binokular auf die Menschen: Genetik und Umgebung, Verhalten und Schicksal? Die Menschen kommen auf die Welt mit einem kompletten Gensatz und setzen sich dann freiwillig oder unfreiwillig diversen Noxen (Schäden) aus. Einige baden die Krankheiten aus und bezahlen bitter dafür, andere kommen entgegen allen Regeln ungestraft davon. Zu letzteren gehört Billy Buser, bekannt als «B.B. King of Grill», ein Gorilla von Mensch, der in den Sommermonaten im Schrebergarten täglich im Wechsel Schweinshals und Würste grilliert, Chips knabbert, dazu literweise Bier konsumiert und der letzte Stumpenraucher Helvetiens ist. Er ist ein Sünder und lebt trotzdem prächtig mit seinen 77 Jahren. Er ist medizinisch nicht gesund, hat Diabetes, Hypertonie etc., aber er ist subjektiv bei bester Gesundheit. Hüft-Totalprothese rechts, # 07 & # 08 ~ 2016
Edy Riesen, 67, ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.
73
Von EDY RIESEN (Text) und SOPHIE STIEGER (Foto)
Katarakt operiert, kaputter Rücken, alles halb so wichtig. Sein Motto: Gut geflickt ist besser als gesund gestorben. Er hat definitiv die Gemütslage eines satten Säuglings. Ja Donnerwetter, was soll ich als Arzt dazu sagen? Mit den Jahren bin ich nachdenklich geworden. Die Menschen sind nicht Partikel einer Statistik, sondern Originale, und viele passen nicht in die Vorstellung der hochgelehrten Epidemiologen und Biostatistiker. Ausserhalb des Mainstreams schwimmen die besonderen Exemplare im grossen Strom des Lebens. Darum habe ich es schon lange aufgegeben, mich zu wundern, wenn topgesunde Sportler im besten Alter plötzlich tot umfallen und – umgekehrt – multimorbide Patienten jenseits der achtzig weiterleben, leben und einfach nicht aufhören zu leben. Wenn aus einer gesunden Popu-
auch mit schlechterem Risiko immer noch 9800 Menschen überleben! Das ist die Erklärung, dass viele Sünder unter uns leben dürfen. Viele von uns Ärzten begreifen eben immer noch nicht, wie man den Menschen ihr Risiko mitteilt. Wir sind nicht Polizisten und Richter, sondern Helfer, Aufklärer, Berater, Partner, manchmal durchaus auch faire Boxer, wenn Meinung hart gegen Meinung prallt. Nun werden Herr X. und ich also weiter zusammen kutschieren. Ich höre nicht auf, ihn mit allem Respekt vor seiner Autonomie zu informieren, Suggestionen zu setzen, zu verführen, zu überzeugen und vor allem geduldig zu warten auf den entscheidenden Moment, wo er die letzte Packung Zigaretten wegwirft. Und wenn er es nicht schafft, bleibt er für mich trotzdem mein geschätzter Nachbar und Mitmensch. Er ist mir lieber als manche
lation z.B. in den nächsten 10 Jahren 70 von 10 000 sterben und aus einer vergleichbaren Gruppe mit einem Risikofaktor 200 von 10 000, spricht man vom verdreifachten Risiko und unterschlägt dabei, dass
Gesundbeter, die mir mit ihrem Getue zum Hals heraushängen und damit egomane, vorwurfsvolle Figuren abgeben, denen man es sowieso nie recht machen kann. •
Anzeige
Mit den Grosseltern im Auto unterwegs... bis 20% Vorteil beim Autositzkauf Beim Kauf eines Kinderautositzes, erhalten Sie den Sommerbezug im Wert von CHF 60.– kostenlos dazu. Unterstützt durch
www.baby-rose.ch
BON
Bon für kostenlosen Bezug (solange Vorrat) 1 Autositz-Sommerbezug im Wert von CHF 60.–
~ 07 & 08 / 2016 ~ WETTBEWERB
Gewinnen Sie drei Übernachtungen für zwei Erwachsene und zwei Kinder in einer Familiensuite im Wert von 1500 CHF in einem der führenden Kinderhotels in Österreich oder Deutschland
Drei Spezialisten für den Urlaub mit Kindern und Babys Die drei Kinderhotels der Tiroler Hotelier-Familie Mayer machen den perfekten Familienurlaub möglich: das Kinderhotel Oberjoch**** in Bad Hindelang-Oberjoch (Deutschland) sowie die beiden Leading Family Hotels & Resorts Alpenrose****S in Lermoos und Dachsteinkönig****S in Gosau (Österreich). Höchste Qualität in allen Bereichen und abwechslungsreiche Freizeitangebote stehen bei den Familienhotels, die ausschliesslich Familien mit Kindern beherbergen, an erster Stelle. Leading Family Hotel & Resort
Kinderhotel Oberjoch****
NEU! Eröffnung im Dezember 2016:
Alpenrose****S
D-87541 Bad Hindelang-Oberjoch
Leading Family Hotel & Resort
A-6631 Lermoos
www.kinderhoteloberjoch.de
Dachsteinkönig****S
www.hotelalpenrose.at
A-4824 Gosau www.dachsteinkoenig.at
~ Verlosung ~
SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 25. Juli ein Mail oder eine Postkarte mit Namen Ihres Wunsch-Kinderhotels an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. mh
~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER
~ Swisscom ~
NEUE MASSSTÄBE IM NOTRUFBEREICH Die Lösungen von Swisscom SmartLife Care erlauben es den erfahrenen Kunden, wieder unabhängiger und mobiler zu sein, ohne dabei auf ihre Sicherheit verzichten zu müssen. Durch einfaches Drücken auf einen Knopf wird der Kunde in einer Notlage mit einem persönlichen Kontakt oder der Swisscom Notrufzentrale verbunden. Um die Flexibilität noch weiter zu erhöhen, hat Swisscom das Angebot erweitert. Ab sofort ist das neue Notrufgerät «Flex» auf dem Markt in vier verschiedenen Farben erhältlich. Einzigartig sind die neuen Handsender, welche ansprechendes Design und zuverlässige Sicherheit vereinen. Mit den drei individuellen Abonnements Basic, Comfort und Professional kann der Kunde selber entscheiden, was er benötigt. Die Swisscom SmartLife Care-Produkte sind mit Einschränkungen in allen Swisscom Shops und online erhältlich. Sie können auch über 0800 84 37 27 bestellt werden.
~ Kneipp-Jubiläum ~
125 JAHR NATURWISSEN
Die Babykleider von Pamboo werden aus bio-organischer Baumwolle hergestellt und sind weder gebleicht noch gefärbt. Deshalb eignen sie sich perfekt für die sanfte Haut von Kleinkindern. Für den Sommer besonders empfehlenswert ist zum Beispiel der Kurzarm-Body, neu im Sortiment hat Pamboo auch selbst entworfene Babyschuhe. Das Schweizer Unternehmen designt und produziert ausschliesslich in Kleinserie, darunter neben Babykleidern auch Schlafsäcke, Geschenksets für Neugeborene und Wickeltücher.
Kneipp hat allen Grund zum Feiern! 125 Jahre ist es her, dass Sebastian Kneipp das Vermächtnis seiner lebenslangen Studien zur Heilkraft von Wasser und Pflanzen in die Hände seines Freundes, des Apothekers Leonhard Oberhäusser, legte. Er übertrug diesem das Recht, pharmazeutische und kosmetische Produkte «mit dem Namen und dem Bilde des Herrn Pfarrer Sebastian Kneipp» herzustellen und zu vertreiben. Bis zum heutigen Zeitpunkt basieren die Kneipp-Produkte auf den Erkenntnissen von Sebastian Kneipp. Die Kneipp-Experten – ein Team aus erfahrenen Wissenschaftlern – sorgen dafür, dass die 125-jährige Naturkompetenz in der Gegenwart ankommt. Heute präsentiert sich das Unternehmen als moderne Marke mit traditionellen Werten und Wurzeln. Zum Jubiläum hat Kneipp eine neue Pflege-Linie für Frauen ab 60 entwickelt. Auch die Natur wird im Jubiläumsjahr bedacht. Kneipp unterstützt ein WWF-Projekt zum Erhalt der Küstenregenwälder in Tansania. Und für alle Natur-Retro-Fans gibt es eine Jubiläumskollektion mit den Düften von Wiesenblumen, Lavendel oder Eukalyptus.
www.pamboo.ch
www.kneipp.ch
www.swisscom.ch/smartlifecare
~ Pamboo ~
BABYKLEIDER, NATÜRLICH UND BEQUEM
Die auf dieser Seite publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern.
75
~ Service ~ FOTO-RATGEBER
76
Suchbilder selbst gemacht – mit Fotos Wer kennt sie nicht aus seinen Kindheitstagen? Suchbilder! In dieser Foto-Variante haben Sie sie aber bestimmt noch nie gesehen. Dabei lassen sich diese Kinderrätsel ganz leicht selbst erstellen. Ideal als persönliches Rätselbuch für Ihre Enkelkinder. Finde die Unterschiede!
U
m selbst solche spannenden, bunten Suchbilder zu erstellen, benötigen Sie weder besondere Foto- oder Bearbeitungskenntnisse noch kompliziertes technisches Equipment oder viel Zeit. DIE GRUNDIDEE IST SIMPEL Sie machen jeweils ein erstes Foto einer Szenerie, verändern einige kleine Details und machen eine zweite Aufnahme. Danach brauchen Sie die Bilder nur noch in ein hübsches Digitaldruck-Fotobuch zu packen und dieses zu bestellen – fertig ist der Kinderrätselspass! DAS BENÖTIGEN SIE • Fotokamera (eine kleine Digitalkamera reicht hierfür vollkommen aus) • Stativ (oder einen anderen stabilen Untergrund, um die Kamera darauf zu platzieren) • Einige geeignete Aufnahmeorte (Kinderzimmer, Dachboden, Garten, …) SO GEHEN SIE VOR ORT FINDEN Bei der Wahl der Aufnahmeorte sollten Sie darauf achten, dass diese genügend spannende kleine Details bieten, damit die Unterschiede nicht sofort ins Auge fallen. Auch sollte sich die Szenerie ohne Ihr Zutun, zum Beispiel durch Wind oder Regen, nicht merklich verändern können. Der Blick in den Garten kommt also nur an relativ windstillen Tagen in Frage.
Die Lösung dieses Bilderrätsels finden Sie auf www.facebook.com/grosselternmagazin/suchbilder # 07 & # 08 ~ 2016
77
Das eigene Zimmer Ihres Enkelkindes bietet sich hier mit all den bunten Spielsachen auf dem Boden bestens an. Der vertraute Anblick gestaltet das Entdecken gerade für jüngere Kinder leichter und vor allem lustiger: «Mein Plüsch-Dino schaut hier auf die andere Seite, und das Licht von meinem Feuerwehrauto ist nicht an!» FOTOS AUFNEHMEN Sie brauchen wirklich kein Profifotograf zu sein, um diese Bilder zu erzeugen, und benötigen auch keine teure Ausrüstung. Nur ein paar kleine Punkte gilt es zu beachten: • In der Wahl des Bildausschnitts sind Sie vollkommen frei, doch bietet es sich eventuell an, aus dem Blickwinkel des Kindes zu fotografieren. • Vergewissern Sie sich, dass die Kamera stabil steht und sich während sowie zwischen den Aufnahmen nicht bewegen kann. Haben Sie kein Stativ und keinen Fernauslöser zur Hand, können Sie Ihre Kamera auch auf eine Kommode oder auf einen Stuhl stellen und die Zeitauslöse-Funktion verwenden. • Schalten Sie den Aufnahmemodus Ihrer Fotokamera auf «AV» und wählen Sie eine möglichst kleine Blendenöffnung (grosse Zahl). So verlängert sich die Belichtungszeit und Sie erreichen eine grössere Schärfentiefe, wodurch mehr Details erkennbar werden. Bei einfachen Digitalkameras, welche diese Funktion nicht besitzen, sollten Sie darauf achten, dass der Aufnahmeort genügend hell ausgeleuchtet ist.
«Wo ist Fridolin?»: Bei dieser Suchbildvariante verstecken Sie das Lieblingsplüschtier Ihres Enkels, zum Beispiel auf einem Spielplatz.
UNTERSCHIEDE ERZEUGEN Das können ganz kleine Sachen sein, wie beispielsweise, dass eine Puppe ihre Arme anders hält, Legosteine farblich anders angeordnet sind oder plötzlich ein Gegenstand fehlt. Die Bildunterschiede sollten auch als solche erkennbar sein: eine Verschiebung um nur 1cm ist auf einem Foto nicht auszumachen. Besonders amüsant werden die Bilder, wenn Sie eingeweihte Personen integrieren. Diese könnten dann zum Beispiel etwas an ihrer Kleidung verändern und für die zweite Aufnahme wieder die exakt gleiche Position wie bei der ersten einnehmen. Sie können auch den Faktor Zeit einbeziehen: Zum Beispiel ist auf dem zweiten Bild dann das Flugzeug am Fenster weitergeflogen, der Spielzeugzug weitergefahren und der Futternapf der Katze inzwischen leer gefuttert.
DREI IDEEN, DIE MIT WENIG AUFWAND ZU REALISIEREN SIND • Kinderzimmer: Spielsachen verändern, entfernen, hinzufügen • Wohnzimmer mit Familie: Sofakissen, Tischgedeck, Kleidung, Körperhaltung, Gesichtsausdrücke, … leicht verändern • Gartenarbeit (wenn sowieso geplant): Deko-Gegenstände hinzufügen, Pflanzen zurückschneiden, neue Blümchen setzen, …
Mit einem Stativ kann sich die Kamera nicht bewegen. # 07 & # 08 ~ 2016
VARIANTE SUCHBILDER: «WO IST FRIDOLIN?» Jedes Kind hat sein Lieblingsplüschtier. Gehen Sie damit egal wohin (in den Park, die Fussgängerzone, auf den Spielplatz, …) und platzieren Sie es so, dass es nur schwer zu entdecken ist. Vielleicht schauen ja nur der Schwanz oder die Ohren hervor, oder vielleicht sitzt es vor einem gleichfarbenen Hintergrund. Dann machen Sie Ihre Aufnahme, und schon haben Sie ein ganz persönliches Kinderrätsel für Ihre Liebsten. MACHEN SIE MIT! Besuchen Sie www.facebook.com/grosselternmagazin/suchbilder und posten Sie Ihre eigenen, selbst erstellten Suchbilder! Natürlich immer zwei Bilder zum Vergleichen und mit der Angabe, wie viele Unterschiede sich darin verbergen. •
Bestellen Sie jetzt Ihr Rätsel-Fotobuch und profitieren Sie! Ihr Gutscheincode
GROFB2016 Gültig bis 30.09.2016
Weitere Infos zur Einlösung Ihres Codes finden Sie auf www.fuji.ch/coupons
AUF A FOTOB LLE ÜCHE R
20% R A B AT
T
~ Service ~ RÄTSEL
78
Sudoku
Binoxxo
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: leicht
8 5
4 3 6 2
7 1 5 6 8 3 7 3
Anleitung Binoxxo:
4 5 9 2
3 9 5 7
Conceptis Puzzles
Conceptis Puzzles
4
1
9 3 7 1
2
2 9
2 5
4 8
7
Conceptis Puzzles
31010000665
06010031759
8 8
www.binoxxo.ch
9 4
Schwierigkeit: schwer
6
Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig.
9
Bimaru Schwierigkeit: leicht Conceptis Puzzles
08010000618
6
3
0 6
2 1 4
1 2
9
1 2
8
06010031210
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.
2 4
2
2
1
1 Frachter 3 Kutter
5
1
3
2
2 Yachten 4 Jollen
Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 07 & # 08 ~ 2016
So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er Zeilen und 0er Spalten als Wasser markieren • Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen
~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO
79
Aufbewahrungsort fürs Zielpublikum? 1
3
4
5
6
10
7
11
13
14
15
19
22
23
30
34
26
9
12
18
25
8
2
16
17
20
21
24
27
28
31
32
35
29
33
36
37
38
Gewin
nen S ie
im T h eater
4 Tick
IO SE ets für das Mu sical 11 im NZ A T E
W www ert von je .iosen zate.c 119 Franke h n 3 Lauschiger Ort gab einem einstigen Erfolgsblatt seinen Namen. 10 Lieber an der Frucht als an den Hüften. 13 Gemixter Lichtkörper hat meist
waagrecht
deren drei. 15 Schmuckstein besteht mehrheitlich aus Grossvater. 17 Macht die Ollen zum Durchgang. 18 Wird auch als Morbus Hansen bezeichnet. 19 Das Ende der Karawane. 20 Längenmasse und Vorname eines grossen Jazz-Musikers. 22 Akronym für italienischen Stromversorger. 23 Mit u wäre die Plage keine mehr. 24 Die von Fürstenberg oder Terrorgruppe. 25 Lässt an Berg- oder Schreibarbeit denken. 27 Der Beginn, wenn man etwas los werden will. 28 Wenn es der Bär tut, wehrt sich der Tierschützer. 30 Comic , lässt an Tropenfrucht denken. 32 Wenn beim Naturereignis die Konsonanten verloren gehen. 33 Wie Gott in Frankreich, wenn der kurze Nachbar dazu kommt. 34 Sagt, wer sich nicht - und doch - auf Französisch verabschiedet. 35 Tun 12 senkrecht. 37 Dentalhygienikerin geht ihm an den Kragen. 38 Was Polnareffs Poupée macht.
senkrecht 1 Geht manchmal vor Quantität, oder auch nicht. 2 Slammer oder Anverwandter. 3 Tor. 4 Franziskus möchte eine Kirche für die. 5 Wird auch ohne Axt gespalten. 6 Lautes Anfang und Ende. 7 Keine gemütliche Erhellung. 8 Bossis kurze Politheimat. 9 Wo der ÖV nicht auf Schienen rollt. 11 Brüchig wie Glück. 12 Meist nachtaktiver, wühlender Nager. 14 Was der Jäger etwas gehoben mit dem Wild macht. 16 Was wir uns auf der Welt in einer Weltsprache wünschen. 21 Planet, nach dem römischen Gott der Aussaat benannt. 22 Frauenmagazin, wäre gedreht Nährmutter. 26 Internationale Arbeitsgemeinschaft der Archiv-, Bibliotheks- und Graphikrestauratoren. 27 … aus den Schulden. 29 Bischof und Heiliger in Verona. 31 Was es braucht, um List Ungläubiger werden zu lassen. 36 Das vor der Plattform: Rauchen verboten!
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 2.8.2016. Die Lösung des Juni-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET
80
DER KLEINE SPROSS
s Familiehotel HOTEL
HOTEL
# 07 & # 08 ~ 2016
~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
Impressum Ausgabe 7&8/2016
Vorschau #9 / 2016
Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch
Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
81
Erscheint am 26.8.2016
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Thomas Baumann, Thomas Bornhauser, Christa Camponovo, Markus Fueter, Beat Gloor, Hanna Hinnen, Reto Hunziker (Produktion), Jochen Ihle, Rolf Käppeli, Katharina Ley, Paul W. Meier, Fabian Müller, Edy Riesen, Viviane Schwizer, Susanne Stöcklin-Meier, Marie-Anne Spross, Nicole Suter, Liz Sutter (LS), Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Madelaine Ammann, Thomas Burla, André Burri, Holger Salach Illustrationen Cornelia Gann, François Chalet, Descience, Marie-Anne Spross, Paula Troxler
KLASSIKER FÜR KINDER Ende August erscheint der zweite Band des Rössli Hü in einer Neuauflage. Welches die wichtigsten Kinderbuchklassiker sind und welche Geschichte sie haben, weiss Experte Hans ten Doornkaat. NACHHALTIG LEBEN Was man im Alltag für die Umwelt tun kann und wie man seine Enkelkinder am besten für das Thema sensiblisiert.
DER PLÖTZLICHE TOD Eltern und Grosseltern fürchten sich vor dem plötzlichen Kindstod. Ein betroffenes Grosseltern-Paar schildert, wie es die Tragödie erlebt hat.
Korrektorat Martin Hug Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch
11
GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
~ #06 / 2016 ~
DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht
3 Klapperstorch 13 Adrenalinkick 15 aria 16 Toronto 17 CD 18 Pleti 19 Wissen 22 toi 23 rete 24 Zierde 25 USN 26 scan 27 Anor 28 Bi 29 eia 30 Einmann 33 ETN 34 Lote 36 Gemahl 37 Clariden 38 Seil
senkrecht
1 Alarm 2 Mont 4 Adipositas 5 Pralinen 6 Petersilie 7 Enoteca 8 Raritaeten 9 Slowenien 10 Tinizong 11 Cicero 12 HCD 14 Kosename 20 Siamese 21 NDR 22 Tubel 31 naiv 32 NHL 35 od
Lösungswort Psalmoel
Gewinnerin
Thérèse Rindlisbacher aus Ipsach
# 07 & # 08 ~ 2016
~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT
82
1.-AUGUST-ANSPRACHE
L
iebe Frauen und Mannen, der 1. August soll uns daran erinnern, dass 1291 einige reiche Männer aus Uri, Schwyz und Unterwalden einen Bund erneuerten. Sie schworen: Wir helfen uns gegenseitig, und wir wollen keine fremden Richter. Jawohl, wir wollen keine fremden Richter, die in Strassburg, in New York, in Den Haag oder in Brüssel wohnen. Wir gehen höchstens bis nach Lausanne. Wobei wir uns überlegen müssten, ob es noch richtig ist, unser Bundesgericht in Lausanne zu lassen. Die Welschen stimmen ja sowieso
Weil sonst, wenn da immer noch mehr Ausländer zu uns kommen, weil wir so berühmt sind, weil sonst könnte es nämlich passieren, dass sich bei uns in der Schweiz bald alle auf die Füsse treten, dass alle kaum noch Luft zum Atmen haben, dass alle Züge immer überfüllter sind, nicht nur am Morgen und am Abend, dass alle Strassen den ganzen Tag verstopft sind. Ja, und dann haben wir richtigen Schweizer plötzlich keinen Platz mehr in unserem Land, und wir müssen auswandern. Auswandern, dorthin, wo es noch Platz
meistens europafreundlich.
hat. Da würden dann alle Eingewanderten schön blöd aus der Wäsche schauen, wenn wir richtigen Schweizer weg wären. Die wüssten ja gar nicht, was sie mit unserem Land, mit unserer Demokratie, mit unseren Abstimmungen und all dem anfangen sollten. Das gäbe dann ein schönes Chaos.
Dass wir uns gegenseitig helfen, wie dies 1291 beschworen wurde, ist schon richtig. Eigentlich. Aber zuerst einmal sollte jeder selber sein Leben verdienen, selber chrampfen, selber für sich schauen, sozusagen. Und wenn das dann nicht reicht, ja, dann helfen wir einander. Denn so ein Minimum sollte schon jeder haben. So, dass es reicht. Das hat die Handvoll Männer damals auf dem Rütli auch so gemeint. Aber heute, heute wo alle Männer mitreden dürfen, nicht nur die reichen, und wo seit 1971 sogar auch alle Frauen abstimmen dürfen, heute ist es also schon schwieriger geworden. Weil die Frauen sind weicher als wir Männer. Vielleicht haben die irgendwo einen anderen Hirnlappen. Also: Die Frauen sind einfach weicher, sozialer – modern gesagt. Und weil es in unserem Lande mehr Frauen als Männer hat, deshalb ist unser Staat jetzt sozialer, und so haben wir jetzt einen Sozialstaat. Aber dieser Sozialstaat, der wird langsam ein Selbstbedienungsladen. Also wenn ich in einen Selbstbedienungsladen gehe, dann muss ich am Schluss an der Kasse bezahlen. Da gibt’s nichts gratis, höchstens ein paar Märggeli zum Einkleben. Kapiert?
Und weil wir in unserem Land wegen diesem Sozialstaat so gut zueinander schauen und einander helfen – ja, darum sind wir in Europa so berühmt, besonders in Südosteuropa. Und jetzt geht unsere Berühmtheit dank Fernsehen und Internet sogar noch viel weiter, zum Beispiel in den Nahen Osten oder nach Afrika. Das spricht sich eben herum, wie sozial wir sind, und das ist nicht mehr auszuhalten, Entschuldigung, aufzuhalten. Und darum wollen viele Leute aus dem Ausland zu uns kommen. Und weil nun so viele Leute in unser Land wollen, deshalb haben wir im Februar 2014 über diese Einwanderungsinitiative demokratisch abgestimmt – und zugestimmt, also die Mehrheit. Also knapp, also ganz knapp, aber immerhin. Alles über 50,1 reicht. Auch wenn das jetzt denen von der EU in Brüssel gar nicht passt und sie deshalb täupelen. Was zu viel ist, ist zu viel, haben sich viele Schweizerinnen und Schweizer damals am 9. Februar gesagt – zu viele halt. # 07#&06 #~ 082016 ~ 2016
Aber vielleicht sollten wir das doch einmal probieren: Wir Schweizer wandern alle aus. Dann würden alle Eingewanderten unser Land gar nicht mehr attraktiv finden und enttäuscht abzotteln. Und wenn alle Ausländer abgezottelt wären, dann würden wir uns wieder treffen – heimlich – auf dem Rütli, und ganz neu anfangen. Wie 1291. •
Hans Abplanalp, 68, war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.
Da s G e h e i m n iesr spürbar schön h A U T.
Kennen Sie schon die Pflege aus einer Kombination von fünf pflanzlichen Ölen mit den neusten Erkenntnissen der Hautalterungs-Forschung? Probieren Sie es aus. Kneipp ReVital Produkte sind erhältlich in der Migros, im Müller Drogeriemarkt und im Kneipp Onlineshop. www.kneipp-schweiz.ch
Damit einzigartige Begegnungen möglich sind: Wir unterstützen den Zoo Zürich.
Mehr unter www.zkb.ch/zoo
Vielseitig engagiert. Als Kunde profitieren Sie von einem 20% günstigeren Eintritt exklusiv über unsere Website.