MAGAZIN
Grosseltern
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Dossie r
www.grosseltern-magazin.ch
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Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Christine Egerszegi
Unter Wasser
Die Politikerin und Grossmutter über sorglose Tage bei ihrem Grossvater. (S. 1 2)
Mit den Enkelinnen im grössten Süsswasser-Aquarium Europas. (S. 36)
Kindergarten Das erwartet Ihre Enkelkinder heute im Kindergarten. (S. 22)
Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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MELANIE BORTER ist Chefredaktorin dieses Magazins. Sie mag Menschen, deren Geschichten und tiefe Gespräche. Tiere mag sie auch, aber nicht in ihrem Haus. melanie.borter@grosseltern-magazin.ch
e b e i l r e Ti I
ch wollte, wie jedes Kind, einen Hund haben. Immer und immer wieder fragte ich danach. Meine Eltern sagten nein. Die Landschildkröte, die uns zugelaufen war, empfand ich nicht als würdigen Ersatz. Die Zwerghamster, die mir meine Eltern nach langem Bitten erlaubten, hatten zwar Fell, aber streicheln und kuscheln konnte man mit denen nicht. Sie waren zu wendig, zu beissfreudig und die Zähne zu scharf. Als beide Tierchen innert einem Jahr mit hässlichen Tumoren an den Ohren starben, wurde ich das Gefühl nicht los, irgendwie Schuld an deren Tod zu sein. Vielleicht hatte ich sie doch zu wenig beachtet? Das wäre bei einem Hund ganz anders. Dann die Wende: Plötzlich nahm meine Mutter den Hunde-Wunsch tatsächlich ernst, ich war etwa 13 Jahre alt. Sie machte
natürlich Auflagen: täglich füttern, spazieren gehen und was sonst noch alles so dazu gehört zu der vollen Verantwortung, die ich dann zu tragen hätte. Zur Probe musste ich ein paar Wochen lang diese Ämter beim Nachbarshund ausführen. Ich bestand diese Prüfung. Über Freunde, die einen Züchter kannten, der einen anderen Züchter kannte, kam ich zu meinem Hund. Schnell stellte ich fest, auch diese Hündin war kein Kuscheltier, sondern ein Lebewesen mit einem eigenen Kopf. Die viel zu grosse Verantwortung, die ich mir da aufgeladen hatte, wurde mir ein paar Jahre später bewusst, als sich meine Interessen definitiv weg vom Tier hin zu Sport und zu Freunden verlagerten. Zum Glück war da meine Schwester, deren Tierliebe viel echter und anhaltender war als die meine. Heute noch. Sie übernahm den Hund. Heute fragen meine Kinder auch ab und zu nach Haustieren, ich kann mir jedoch
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nicht vorstellen, wieder ein Tier zu halten. Gemeinsam mit ihnen werde ich aber das Dossier meiner Kollegin Martina Fierz (Seite 46) lesen. Weil wir da erfahren, was es bedeutet, ein Tier zu halten. Nur zur Klarstellung, ich mag Tiere. Aber ich beobachte sie lieber, als dass ich die Verantwortung für sie trage. Zum Beispiel in unserem Garten, in einem Zoo oder im «Aquatis». Unsere Kreuzworträtsel-Erfinderin und Grossmutter Christa Camponovo hat das neue Süsswasser-AquariumVivarium in Lausanne mit ihren Enkelinnen besucht. Ihr Bericht ab Seite 32 und die eindrücklichen Bilder von Matthias Luggen machen Lust auf mehr. Ich wünsche Ihnen viel Vergüngen beim Lesen. •
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INHALT # 07 & # 08 / Juli & August 2018
Mehrmals Mehrlinge
Irene Notter erfuhr erst unmittelbar vor der Geburt, dass sie Drillinge erwartet. Heute ist sie neunfache Grossmutter, unter anderem von zwei Zwillingspaaren. (S. 32)
«Ich liebe meinen Beruf»
Grossmutter und Kindergartenlehrperson Judith Schenkel über den Kindergarten gestern und heute. (S. 22)
Tierisch
Haustiere können auch ein gemeinsames Projekt von Grosseltern und Enkeln sein. (S. 46)
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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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Seite 46
Entdeckt
LÖTZE NAEF BAUK 11 Seite
Magazin
Hintergrund 3 4
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Sammelsurium
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Die Frage Sinn und Unsinn des täglichen Zähneputzens.
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Editorial Inhaltsverzeichnis
Start in den Kindergarten Wie man den Kindern den Eintritt erleichtert.
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Service 54
Aus der Praxis Was tun, wenn die Enkelkinder nie Danke sagen?
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Unterwegs In Sempach gibt es neben der Vogelwarte noch viel mehr zu entdecken.
62 Anlegen für die Enkelkinder Ein Fondskonto ist der erfolgversprechendste Weg. Die schönsten Maisfeldlaby rinthe des Schweizer Sommers.
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Meine Grosseltern Christine Egerszegi hatte ein inniges Verhältnis zu ihrem Grossvater. Anderswo: Malaysia Kinderbetreung durch die Grosseltern im Ferienparadies. Leserbriefe
Die Drillinge Sie waren eine kleine Sensation 1976. Die Mutter Irene Notter erinnert sich.
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Aquatis in Lausanne Auch Lebewesen im Süsswasser sind bunt und vielfältig.
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Meine Enkel – meine Kinder
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GrossmütterRevolution Ein Willkommensfest für das erste Enkelkind. Dossier: Haustiere Welche Tiere eignen sich für Kinder und worauf man bei deren Anschaffung achten muss.
Basteln Tischlichter für die Sommer-Party.
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Stricken Leichtes Sommer-Shirt für heisse Tage.
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Spiel Sandkugelbahn
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Lieblingsrezept Hüttenkäse-Taler
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Bildgeschichte Welche Tiere leben im Urwald von Renoirs «Das Boot»? Wettbewerb Kurs: Gestaltung eines Bilderbuchs Büchertipp Rätsel Impressum & Vorschau Schlusswort
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ste ste r L ÄRCH ATÉNIUM OLOG Seite IEPARK 17
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68 69 72 78 81 82
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MUSS ICH
WIRKLICH
JEDEN TAG
ZÄHNE
PUTZEN?
Jeden Tag das Gleiche: morgens Zähne putzen, abends Zähne putzen, am besten mittags auch noch Zähne putzen. Und das Schlimmste: Es hört nie auf. Wir müssen die Zähne jeden Tag wieder von neuem putzen, immer und immer wieder, unser Leben lang. Muss das wirklich sein? Scheinbar ja, denn die Drohszenarien für Zahnputz-Verweigerer sind bekannt: Zahnschmerzen, die mir das Leben zur Hölle machen, ein gemeiner Zahnarzt, der spitze Instrumente in mein zartes Zahnfleisch bohrt, und ein unappetitliches Lächeln, das mich aus dem Spiegel angrinst. Das Problem ist aber, dass meine Zähne im Moment noch so weiss sind wie in der Zahnpasta-Werbung. Und ich weiss: Das wird sich auch nicht von heute auf morgen ändern. Was also kann es schaden, wenn ich einmal nicht die Zähne putze? Nichts. Aber wenn ich mir das jeden Morgen sage, und jeden Mittag, und jeden Abend, dann wache ich vielleicht doch eines Tages auf und sehe mein Gebiss im Wasserglas auf dem Nachttisch schwimmen. Woher also die Motivation nehmen, täglich zur Bürste zu greifen? Der Genfer Philosoph und Aufklärer Jean-Jacques Rousseau weist den Weg: «Zur konsequenten Befolgung der kleinsten Pflichten ist nicht weniger Kraft erforderlich, als zu Heldentaten.» Ein Ritter des Alltags schwingt also die Zahnbürste und nicht das Schwert. Wem das etwas zu wenig heroisch ist, der hält sich an Karate-Kid und sieht Zähneputzen als Kampfsport-Übung. Einfach beim Schrubben auf ein Bein stehen und das andere anwinkeln. Wer das drei Minuten schafft, hat bereits die erste Stufe zum Kranich-Kick gemeistert. Urs Siegfried, Initiator und Leiter des Zürcher Philosophie Festivals, hat erst Geschichte und Betriebswirtschaft studiert, bevor er die Philosophie für sich entdeckte. Fürs Grosseltern-Magazin beantwortet er jeden Monat eine Kinderfrage.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Comet Photo
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~ Bildarchiv ~
«HEISSES PFLASTER» Anfang der Siebzigerjahre konnte man mitten auf einer der meistbefahrenen Kreuzungen der Stadt Zürich noch Dreirad fahren und mit dem Springseil hüpfen. Die vorbeifahrenden Boliden am Schaffhauserplatz waren im Vergleich zu heute aber auch mit deutlich weniger PS ausgestattet. ~KD
~ Kindermund ~
«GESUNDE POMMES» Auf dem Weg in den Europapark sagt mein Enkel: «Gäll, dort essen wir dann viel Süsses.» Ich: «Aber Gian, etwas Gesundes werden wir auch noch essen müssen.» Mein Enkel: «Ja. Pommes frites!» ASTRID GROGG, PER E-MAIL
Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? redaktion@grosseltern-magazin.ch
~ Wie uns unsere Enkel nennen ~
Grand-Pipu und Grand-Mimu «In den Osterferien hat uns unsere Enkelin Estelle (7) in Grand-Pipu und Grand-Mimu umbenannt. Sie fragte uns dann, ob wir nichts dagegen hätten. Ich habe es dankend abgelehnt, umbenannt zu werden, aber mein Mann hat lachend aufgegeben, sich zu wehren. Von den anderen Enkelkindern werden wir immer noch Grand-Papa und Grand-Maman genannt.» FAMILIE ROSCHY, FRIBOURG
Wie werden Sie von Ihren Enkeln genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch
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~ Auf Spurensuche ~
NEUER «KRIMISPASS» IN TRUBSCHACHEN Bei «KrimiSpass» steht das Erlebnis unter freiem Himmel und natürlich der Spass am Rätseln im Mittelpunkt. «Ich freue mich, wenn viele begeisterte Hobby-Detektive einen spannenden Nachmittag erleben», sagt David Baumgartner, Autor und Initiator des Projekts. Bereits sieben interaktive Krimi-Erlebnisse gibt es – in Bivio, Savognin, Laupen, Münsingen, Utzenstorf, Spiez und seit letztem Monat neu auch in Trubschachen. Die Teilnahme am Spiel ist kostenlos. So geht’s: Einfach auf der Webseite krimispass.ch eine der oben genannten Ortschaft anwählen und sich anmelden. Via E-Mail bekommt man sofort eine ausführliche Anleitung und die Koordinaten der Hinweise. Für den kriminalistischen Rundgang selbst benötigt man ein Smartphone, eine Internetverbindung und – wie es sich für einen Detektiv gehört – Block und Stift. Von der Komplexität her sind die Fälle eher auf Erwachsene ausgelegt. In Begleitung machen die
~ Trennungen ~
KONSTANT IN OPEL Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch
Ermittlungen aber auch Kindern Spass. Man muss ihnen ja nicht alle grusligen Details des Mordfalls vorlesen. ~MB krimispass.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Kurz und gut ~
IRRGARTEN IN GRÜN Verschlungene Wege durch übermannshohe Pflanzen sind faszinierend für Kinder fast jeden Alters. Deshalb ist ein Besuch in einem Maislabyrinth auch besonders geeignet für einen Sommerausflug mit der ganzen Familie und der ganzen Enkelschar. Nur kinderwagentauglich sind die Feldwege natürlich nicht, dafür sind die Maislabyrinthe oft mit Feuerstellen und zusätzlichen Spielgeräten ausgerüstet. Mitte Juli eröffnen die ersten grünen Irrgärten. Im September oder Oktober weden die Maisfelder dann zu Futter verarbeitet. ~MB
1. Wettingen (AG) maislabyrinth-wettingen.ch
Ab dem 9. Juli 2018
3. Langrickenbach (TG) maila-maislabyrinth.ch
2. Bottmingen (BL)
13. Juli bis 16. September 2018
mathis-hof.ch/maislabyrinth
Ab Ende Juli 2018
4. Winikon (LU) weiernheim-live.ch/maisdschungel
8. Juli bis 7. Oktober 2018
5. Lützelflüh (BE) 6. Delémont (JU)
irrgarten.ch/maislabyrinth.html
swisslabyrinthe.ch
20. Juli bis 22. Oktober 2018
14. Juli bis 16. September 2018
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ORIGINAL HP TINTE BEQUEM NACH HAUSE GELIEFERT
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D
ie schönsten Momente verbringen wir mit der Familie. Bilder helfen uns, diese Momente festzuhalten. Zu Hause drucken kann eine Herausforderung werden, wenn genau dann die Tintenpatrone leer ist. Mit dem innovativen Tintenlieferservice von HP gehört das der Vergangenheit an. Sobald der Tintenstand niedrig ist, bestellt der Drucker selbstständig neue Patronen, die Ihnen gratis nach Hause geliefert werden. Wählen Sie den passenden Tarif, den Sie übrigens jederzeit anpassen können: GRATIS-TARIF
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so wird Drucken zum Kinderspiel
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
11 ERKLbeÄGRelTd Das lie
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~ Aline (15) erklärt ~
WER DEN RAPPEN NICHT EHRT ... Es kann zu Unverständnis führen, wenn die Grosseltern
Bauklötze staunen Von KARIN DEHMER (Text) und MUSEUM FÜR GESTALTUNG (Foto)
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er Schreiner Kurt Naef entwarf für seinen Spielzeugladen 1956 einen neua rtigen Bauklotz mit schräg herausgeschnittenen Ecken. Dieser lässt sich nicht nur reihen oder stapeln, sondern auch mit anderen Klötzen verzahnen, so dass die Türme in die Breite wachsen können. Die nach ihrem Erfinder benannten Naef-Steine werden von der Firma Naef in Zofingen bis heute als Klassiker produziert, allerdings mit weniger scharfen Spitzen. ~KD In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus Schweizer Museen vor. Diesen Gegenstand finden Sie im «Museum für Gestaltung» in Zürich. www.museum-gestaltung.ch
sehen, wie viel die Jungen heute ausgeben. Aline (15) versucht ihre Generation zu erklären. Mit einem Augenzwinkern. Kürzlich wollte ich mit Freunden nach Zürich, war aber pleite – wie so oft. So fragte ich ganz lieb meine Mutter, ob sie mir etwas Geld leihen könne. Dieses Gespräch hörte meine Grossmutter mit und war sehr erstaunt, als meine Mutter mir schliesslich 30 Franken gab. «Waas, so viil? Das langt ja für drümal.» Ich erklärte, dass allein die Zugfahrt 15 Franken koste und dass ich auch etwas essen müsse. Das wären dann nochmals 15 Franken. So schnell ist das Geld aufgebraucht. Meine Grossmutter gab zu, dass alles viel teurer geworden sei und man ja «nienets meh hii chunnt demit». Tatsächlich, früher war alles viel billiger – mir war gar nicht bewusst, wie viel billiger: Vor 50 Jahren konnte man, laut meiner Grossmutter, am Kiosk ein Coci-Fröschli für fünf Rappen kaufen. Heutzutage sieht das schon anders aus. Ein Coci-Fröschli erhält man sicher nicht für weniger als 80 Rappen. Dafür gibt es diese Schleckerei heute mit grosser Wahrscheinlichkeit auch noch in der Vegan-bio-Variante, die dann wohl nicht unter 2.50 Franken das Stück zu haben ist. Das meine ich natürlich nicht ernst, aber trotzdem: Ich frage mich, beeinflusst das Steigen der Preise auch unseren Umgang mit Geld? Fünfzig Rappen sind heute in den Augen vieler fast nichts mehr wert. – Tatsächlich kann man sich dafür nicht mal mehr ein Coci-Fröschli kaufen. Aber es stimmt, wir Jungen gehen teilweise nicht gerade vorbildlich mit unserem Geld um. «Das sind ja nur 30 Franken», höre ich nicht selten. Zu unserer Verteidigung: 30 Franken reichen nur gerade für zwölf Coci-Fröschli, es müssen nämlich unbedingt die bio-hipster-veganen sein, versteht sich. •
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Glücklich verwildern beim Grossvater Für das Stadtkind Christine Egerszegi waren die Aufenthalte beim geduldigen Grossvater auf dem Land Tage im Paradies. Von KARIN DEHMER (Aufzeichnung) Meine Grosseltern väterlicherseits betrieben ein grosses Landgut. Dieser Grossvater war ein strenger Patriarch: Wenn er Besuch hatte, musste die Grossmutter mit den Bediensteten in der Küche essen. Es ist also kein Wunder, hat es mich mehr zu den zugänglicheren Grosseltern mütterlicherseits gezogen, die nach der Pensionierung meines Grossvaters ein kleines Heimetli in Riniken (AG) gebaut hatten. Sie hielten Geissen, Schweine, Hühner, Katzen und Hunde und mein Bruder und ich wurden nach Strich und Faden verwöhnt. So schichtete Grossvater stundenlang für
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Von KARIN DEHMER (Aufzeichnung)
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landesmuseum.ch
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
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CHRISTINE EGERSZEGI (70) ist Grossmutter von fünf Enkelkindern und engagierte Politikerin (FDP). Sie war Grossrätin für den Kanton Aargau, National- und Ständerätin. 2017 trat sie von der politischen Bühne zurück.
Grossvater Jakob Rohr mit meinem Burder Franz, mir und meiner Cousine Loni (v. l.).
uns gemähtes Gras zu grossen Heugarben auf, in die wir Kinder uns danach hineinpurzeln lassen durften. Fast alle Schulferien verbrachten wir Stadtkinder bei den Grosseltern auf dem Land und wenn wir nach Ferienende nach Baden zurückkehrten, sagte Mutter jeweils, wir wären komplett verwildert. Grossvater hatte eine Werkbank und zusammen mit meinem Bruder drechselten die beiden Möbel für mein Puppenhaus. INNIGES VERHÄLTNIS ZUM GROSSVATER Bei schlechtem Wetter verkrochen wir uns auf den Estrich, wo Grossvaters Sammlung alter Zeitschriften lagerte. Viele Regentage blätterten wir in alten Heftli und Zeitschriften, teilweise noch aus der Zeit des 2. Weltkrieges. An Sonntagen fand jeweils das herrliche Baderitual statt: Einer um den anderen stieg in die Füsschenbadewanne und konnte liegen bleiben, solange er wollte. Helfen mussten wir kaum etwas. Ja, das Haus meines Grossvaters war ein Paradies! Kleiner Wermutstropfen während der fröhlichen Rinikertage war Grossmutters Geissenmilch, lauwarm frisch von der Geiss. Die wurde auch mit Ovomaltine nicht besser. Grossmutter starb dann relativ früh und ich besuchte Grossvater weiterhin wöchentlich, auch dann noch, als ich bereits in Zürich studierte. Ich half ihm bei den Zahlungen, begleitete ihn zur Post. Mehrmals bot ich ihm an, den Gang zur Post für ihn zu übernehmen, aber er bestand immer darauf, selber mitzukommen, und zwängte sich in meinen Austin Mini. Das innige Verhältnis zu meinem Grossvater hat das Bild, das ich von mir selbst als Grossmutter haben möchte, sehr geprägt. Ich habe erlebt, welche Wichtigkeit Grosseltern im Leben ihrer Enkel einnehmen können und es ist mir ein Bedürfnis, die Bereitschaft zu einer solchen engen Beziehung auch meinen eigenen Enkeln anzubieten. •
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Oben: Grossvater Jakob Rohr an seinem 80. Geburtstag. Unten: der Riniker Grossvater mit Christine Egerszegi und ihrem Bruder Franz.
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~ Im Wald ~
KÖNNEN WALDERDBEEREN BEDENKENLOS GEGESSEN WERDEN, WENN MAN SIE NICHT WÄSCHT? Die Gefahr, vom Fuchsbandwurm befallen zu werden, besteht tatsächlich, ist aber sehr gering (10 Fälle pro Jahr in der Schweiz). Die Wahrscheinlichkeit, durch die Berührung des Fells eines toten Fuchses infiziert zu werden, ist viel grösser, als wenn man Beeren isst. Wenn man die Einnahme von mit Bandwurmeiern infizierten Esswaren vermeiden will, müssen diese gewaschen oder (noch sicherer) gekocht werden. VOM KLEINNAGER ZUM FUCHS
~ Umnutzung ~
NEUER ANSCHLUSS UNTER DIESER NUMMER
Die Eier des Bandwurms, welcher als Parasit im Darm von Füchsen lebt (gelegentlich auch von Katzen und Hunden, wenn diese Mäuse jagen), werden mit dem Kot ausgesondert und haften an Gräsern, Beeren, aber auch an Fallobst oder an Gartengemüse. Wenn kleine Nagetiere (oder Menschen) diese Eier aufnehmen, entwickelt sich die Wurmlarve in deren Organismus, hauptsächlich in der Leber. Die Larve löst die alveoläre Echinokokkose aus, eine gefährliche, meist tödliche Krankheit.
Seit 2018 gehört der Betrieb von öffentlichen Telefonkabinen nicht mehr zur Grundversorgung der Swisscom. Die Anzahl Telefongespräche in öffentlichen Telefonkabinen hat in den letzten zwölf Jahren um 95 Prozent abgenommen. In den nächsten Jahren werden deshalb die meisten der noch vorhandenen 2200 Telefonkabinen zurückgebaut. Gemeinden, die ihre Telefonkabinen umnutzen möchten, überlässt die Swisscom diese kostenfrei. Aus der Kabine im St. Galler Linsenbühlquartier entstand so eine Bücher-Tauschbörse und im Berner Mattequartier richtete sich eine Mini-Galerie ein. In der Gemeinde Flaach wird eine leerstehende Telefonkabine als Schaukasten einer Kirche benutzt, während die Nachbargemeinde Volken einen öf fentlich zugänglichen Defilibrator darin montierte. In Lausanne entstanden gleich mehrere Kleinstbibliotheken aus stillgelegten Kabinen und Olten benutzt eine als Teil des Schweizer Schrifstellerweges: Sie ist jetzt eine interaktive Rätselkabine. An solchen Projekten interessierten Personen empfiehlt die Swisscom, sich direkt an die jeweilige Gemeinde zu wenden. ~KD
Endwirt
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Aus: Philippe Dumont, Nikola Zaric, Wie viele Blätter (oder Nadeln) hat es «Waldführer für Neugierige. 300 Fragen und an einem Baum? Antworten über Wälder, Bäume und Tiere», Man muss eine Überschlagsrechnung machen. Werd & Weber Verlag, 240 Seiten, 35 Franken.
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Nehmen wir an, ein Zweig trage ungefähr 50 www.werdverlag.ch Blätter und ein Ast rund 15 Zweige, und es gebe 15 dicke Äste in der Baumkrone mit je rund 12 kleineren Ästen. Dies könnte etwa 135 000 Blätter ergeben, was der Einwohnerzahl einer mittleren Stadt entspricht (➔ 253).
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Zitat ~
«Als Näni einen leichten Schlaganfall hatte, bin ich unglaublich erschrocken, und mir wurde schmerzhaft bewusst, dass Grosseltern nun mal nicht ewig leben.» Die Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli betonte gegenüber der «Glückspost», wie wichtig für sie die Familie ist: «Ich liebe meine Familie über alles – meine Eltern, meine Brüder, meine Grosseltern, meine Neffen. Besonders mein Grosi.»
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
16 ~ Brief an die Grossmutter ~
LIEBE BABCIA
~ Gelesen ~
Ich freue mich schon wieder darauf, bei dir zu übernachten. Dann können wir endlich dieses Puzzle fertig machen, das wir das letzte Mal zusammen angefangen haben. Immer wenn wir uns in letzter Zeit gesehen haben, hast du mir erzählt, dass du die letzten paar Teile nicht zusammensetzen kannst und dir das einfach keine Ruhe lässt. Die Zeit bei dir geniesse ich wirklich sehr. Du könntest mir ruhig noch mehr davon erzählen, wie es war, als du in meinem Alter warst. Und wie du den Krieg miterlebt hast. Das muss bestimmt schlimm gewesen sein. Ich bewundere dich und deine Fähigkeit, meine Laune immer wieder aufzuhellen. Später will ich auch so eine tolle Grossmutter sein wie du. Liebe Grüsse, deine Enkelin Lisa Lisa Zehnder (13) aus Baden
«Wir mögen unseren Grossvater. Er wird noch rot, er ist nicht aus unserer Zeit. Aber er erzählt noch, er ist ein Erzähler.» Aus: «Liebesgeschichten», Adolf Muschg, Suhrkamp. «Grossvaters kleine Freude» ist eine der sieben Erzählungen, die von alltäglichen, juristisch nicht einklagbaren Delikten handelt. Der Grossvater erzählt darin den Enkelkindern auf deren Bitten hin von seinem Besuch im Bordell.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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MUSEUL aténium MS Hauter TESTER ive
Sommer!
rossmutter und Enkelinnen haben ein ideales Sommermuseum gefunden: das Archäologiemuseum «Laténium» bei Neuenburg. Es liegt direkt am See, zu bestimmten
ken, damit sie erhalten bleiben. Kein Wunder übrigens, dass die Schiffe manchmal gesunken sind: Sie hatten zur Zeit der Römer zum Beispiel oft Steinquader aus dem Jura geladen, die
Zeiten verbindet ein Raddampfer das Museum mit der Stadt, und es ist umgeben von einem weiten, offenen Gelände zum Picknicken, Spielen und Entdecken von archäologischen Funden und Nachbauten. Drinnen, in der eleganten, modernen Museumslandschaft, führt die Reise in die Urgeschichte der Menschen, welche die Ufer des Neuenburgersees schon immer als sehr angenehmen Wohnort empfunden haben. Lioba (6) staunt über die Methoden der Archäologen, die jahrhundertealte Boote vom Seeboden bergen, sie nachbauen oder abgiessen, um dann die Originale gesichert wieder zu versen-
bestimmt waren für die Bauten von Aventicum/Avenches. Felia (5) hört ALLE Geschichten vom Bären in der Sonderausstellung und Juno (2) zieht sich sorgfältig aus. Sie will ins Wasser steigen, zu den antiken Bodenfliesen. Nur ist da gar kein Wasser, sondern eine grosse Glasplatte über der blau leuchtenden Vertiefung. Die Querung dieses «trockenen Wassers» findet sie dann wie• derholungswürdig und sehr lustig! Laténium – Archäologiepark und -museum 2068 Hauterive. www.latenium.ch Di–So, 10–17 Uhr
ELI WILHELM (57) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch
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LANDSCHAFTSPARK BINNTAL
1. bis 5. Oktober 2018
FERIEN MIT DEN GROSSELTERN Ein toller Abenteuerspielplatz im Wald und eine Steinklopfstelle, wo man Katzengold findet, sind nur zwei der vielen Highlights für Kinder im Landschaftspark Binntal. Verbringen Sie mit Ihren Enkelkindern eine spannende Ferienwoche mit einem schönen Wochenprogramm im Naturpark. Für Kinder von 5 bis 11 Jahren. Pauschale inkl. Übernachtung und Programm ab CHF 590.–. Die Kinder bezahlen nichts. Infos und Anmeldung: Tourismusbüro Ernen Tel. 027 971 50 55, tourismus@landschaftspark-binntal.ch
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>Veranstaltungen >Pauschalen
~ Magazin ~ ANDERSWO
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Aufwachsen im Paradies Auf einer Insel zu leben, hört sich an wie ein Traum. Doch auf Pulau Pangkor in Malaysia ist es nicht einfach, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Gut, wenn die Grosseltern einspringen können. Von LEA FREI (Text und Fotos)
S
alinah Binti Mat Jahid fährt mit
ihrem Scooter von der Ost- zur Westküste der Insel Pulau Pangkor, ihr Kopftuch flattert im Fahrtwind. Mit ihr unterwegs ist der zweijährige Enkel Aisy, um den sie sich sechs Tage die Woche kümmert. Ihre Tochter arbeitet auf dem Festland und ihr Schwiegersohn ist auf Arbeitssuche.
Für Salinah Binti Mat Jahid bildet die Familie den Kern ihres sozialen Lebens. Es ist für sie selbstverständlich, dass sie sich ohne viel Aufhebens um ihre Enkel kümmert.
EIN GEMÜTLICHES HEIM Pulau Pangkor liegt in der Meeresstrasse von Malakka, an der Westküste von Malaysia. Mit einer charmanten Mischung aus Fischereisiedlungen und Ferienorten präsentiert sich die Insel als eine faszinierende Urlaubsdestination. Früher lebten viele der 20 000 Einheimischen von der Fischerei, heute zählen sie eher auf den Tourismus. Doch nur wenige können davon leben. Salinah und ihr Mann Nazri leben in Kampung Pangkor, dem Hauptort der Insel, wo sich Bank, Postamt und ein Anlegeplatz für die Fähre zum Festland befinden. Der 57-jährige Nazri erhält eine Pension. Diese reicht aber nicht aus. Das Paar besitzt ein grosses Haus, das reichlich Platz für die ganze Familie bietet. Hier versammelt sich die grosse Verwandtschaft häufig für Feste und Feierlichkeiten, die meist verbunden sind mit dem muslimischen Glauben und der damit verknüpften Traditionen. Drei der fünf Kinder wohnen noch zu Hause, erst
nach ihrer Heirat werden sie ausziehen. Für Grossmutter Salinah steht die Familie an erster Stelle. Sie kümmert sich um den Haushalt und das Wohl der ganzen Familie. DAS LEBEN IST SIMPEL Nach 15 Minuten Fahrt mit dem Roller erreichen Grossmutter und Enkel das Touristenörtchen Teluk Nipah. Hier wohnt der älteste Sohn Zikril mit seiner Frau Wanis und der zweijährigen Tochter Jannah. Zikril kümmert sich um das Familienunternehmen: eine Lodge mit roten, gemauerten Bungalows unter Palmen. Das Gästehaus # 07 & # 08 ~ 2018
bringt genug Ertrag, damit der Sohn auch den Eltern etwas abgeben kann. Diese haben den Betrieb vor einigen Jahren aufgebaut. Die Arbeitssituation auf der Insel sei keine einfache, betont Zikril. Jobs gäbe es nur wenige, die Einkommen seien gering. Die schwierigen Lebensumstände würden nicht selten Familien auseinanderreissen, berichtet er. Nicht alle haben das Glück, dass die Grosseltern einspringen können. Grossmutter Salinah ist beinahe täglich in der Lodge ihres Sohnes anzutreffen. Aber nicht etwa, um nach dem Rechten zu schauen, betont sie. «Ich komme her, um meine Enkelin zu sehen!» Ihre Augen
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PULAU PANGKOR
MALAYSIA Einwohner: 31 164 000 Hauptstadt: Kuala Lumpur Fläche: 330 290 km² Regierung: Mahathir Mohamad ist seit dem 10. Mai 2018 Premierminister von Malaysia. Er ist 92 Jahre alt und damit der älteste Regierungschef der Welt.
strahlen und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Ihre Familie bildet für die fünffache Mutter und zweifache Grossmutter den Kern ihres sozialen Lebens. Sie drückt den kleinen Aisy an ihre Brust. Draussen herrscht brütende Hitze. Salinah geht vorbei an der Rezeption, wo Zikril in einer Hängematte auf Gäste wartet, und weiter zum kleinen Zimmerchen neben der Gemeinschaftsküche, das als Wohnung für die dreiköpfige Familie ihres Sohnes dient. Die Tür steht offen. Die Schwiegertochter sitzt mit Tochter Jannah auf dem Boden. Das Zimmer ist bescheiden eingerichtet. In einer Ecke steht ein Kinderbettchen, mitten im Raum eine pinke Hello-Kitty-Kiste, in die alle Spielsachen passen. An einer Wand lehnt eine Matratze, die nachts zum Schlafen auf den Boden gelegt wird. Salinah und ihre Schwiegertochter plaudern, derweil die beiden Kinder mit einem Spielzeuglaster über die weissen Fliesen kurven. Spezielle Aktivitäten für ihre Enkelkinder plant Salinah keine, sie
ist einfach da. Sie wüsste nicht, was es mehr brauchen würde. Sie lächelt: «Ich freue mich, wenn meine Kinder und Enkelkinder in meiner Nähe sind und es ihnen gut geht. Das ist alles.» • Die Autorin LEA FREI arbeitet als freie Journalistin und ist für Ageing Nepal tätig, eine Organisation, die sich für die Anliegen älterer Menschen in Nepal einsetzt.
Religion: Der Islam, zu welchem sich 60 Prozent der Bevölkerung bekennen, ist Staatsreligion. Etwa 20 Prozent sind Buddhisten, zu christlichen ethnischen Gruppen gehören 9 Prozent und Hindus zählen 6,5 Prozent. Entwicklung: Malaysia ist reich an Bodenschätzen und Rohstoffen und gilt als eines der politisch und ökonomisch stabilen Länder Südostasiens. Seit Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte eine rasante industrielle Entwicklung, wodurch Malaysia in die Reihe der aufstrebenden Schwellenländer aufrücken konnte. Demografie: Das Wachstum der Bevölkerung ist mit etwa 1,6 Prozent jährlich relativ hoch. Ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 74,7 Jahren (Männer: 72,6 Jahre, Frauen: 77,1 Jahre). Kultur: Der Hibiskus ist die Nationalblume von Malaysia.
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~ Magazin ~ LESERBRIEFE
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Die Meinung der Leserinnen und Leser
René Saurenmann, per Facebook
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AUSZEICHNUNG FÜR GROSSELTERN-THEATER
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Generell schätze ich Ihre aussagestarke Zeitschrift sehr. Sie bringt Monat für Monat viel Wissen, Freude und Inspiration ins Haus. Brigitte Fuchs, per E-Mail
Das Grosseltern-Magazin befragte und fotografierte anlässlich des Grosselterntags 2017 Schülerinnen und Schüler der Tagesschule Baden zum Thema Grosseltern und war damit Auslöser für ein Theaterprojekt an dieser Schule. Die Schülerinnen und
Inkl. Dossier
DAS ERSTE JAHR
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Susi Heimann, per E-Mail
der Tagesschule Baden herzlich.
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lernen, nicht «reinzulafern» .
Das Grosseltern-Magazin gratuliert
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Eveline Schär sagt im Interview: «Es ist Unsinn, dass schon Babys tauchen lernen sollen, wie BabyschwimmAnbieter uns gerne weismachen wollen.» Ich kann da nur ergänzen: Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass alle Schwimmbecken mit extrem viel Chemie (Chlor, Javel, Salz- oder Schwefelsäure oder dem genauso
Grosselte
Ich geniesse das Heftli und amüsiere mich. Ich liebe das querdenkende Kreuzworträtsel. Das Lösungswort von «Regelmässige Tätigkeit auf der Toilette»: Rollentausch, ist sehr lustig. In der Kolumne Meine Enkel-Meine Kinder sah ich mich wieder, mir geht es genauso! Mein Mann macht auch alles mit den Grosskindern und ich muss
2017
Zum Artikel «Kinderphysio»
März
EXTREM VIEL CHEMIE
Zum Grosseltern-Magazin
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SEHR LUSTIG
Schüler der dritten und vierten Klasse begaben sich während eines halben Jahres auf Spurensuche nach Grosseltern-Geschichten, entwickelten eine Inszenierung mit eigenen Liedversionen, produzierten Animationsfilme und gestalteten ein Bühnenbild. Dieses Theaterprojekt erhielt nun die Funkenflug-Auszeichnung vom Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau. «Die herausragende, kindgerechte Auseinandersetzung mit dem Generationenthema ist emotional absolut glaubwürdig und überzeugend», schreibt die Jury in ihrer Laudatio.
ZIN
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Dossier
AHNENFORSCHUNG
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und sein Grossvater gestorben sind und er zusammen mit seiner Familie auf den Friedhof fahren muss, wenn er sie besuchen
der Badener Tagesschule Ländli. Seit Januar beschäftigen sich vier der sechs Klassen im
will. Das Thema Grosseltern weckt bei allen starke Gefühle, auch bei den Lehrpersonen.
Primarschulhaus in einem Semesterprojekt mit dem Thema Grosseltern. Die 1.- und 2.-Klässlerinnen schreiben Aufsätze oder Briefe. So beginnt der Brief von Laila: «Liebe Oma, ich habe dich lieb. Ich bin gerne bei dir wegen so vielen Sachen. Zum Beispiel wegen
Das ist nicht erstaunlich, findet Ursula Germann: «Grosseltern sind nach den Eltern meist die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder.» Die Psychologin aus Sargans befasst sich seit Jahren mit Generationenthemen. Ihren Vortrag «Grosseltern, ihre Bedeutung für die Enkelkinder und die Familiendynamik»
dem feinen Essen und wegen dem Spielen.» Tim schreibt: «Bei meinen Grosseltern darf ich immer geimen. Mein Opa nascht sehr oft Süssigkeiten. Das finde ich lustig. Manchmal gehen wir Kirschen pflücken. Ich finde es kul, weil wir immer Kirschstein-
beginnt sie mit der Zusammenfassung des Kinderbuchs «Das Tal im Nebel» des Spaniers Arcadio Lobato: Darin kommt ein Grossvater vor, der behauptet, es gebe neben dem Tal im Nebel, das seinen Bewohnern als die ganze Welt erscheint, noch eine ~
wettspucken machen.» L WIE LUSTIG: DAS GROSSELTERN-ABC Die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse beginnen die Stunde mit dem Grosseltern-ABC: Sie wählen einen Buchstaben, zu dem ihnen etwas zu ihrer Grossmutter oder ihrem Grossvater in den Sinn kommt. Zum Beispiel L wie lustig: «Weil ich zusammen mit meinem Grossvater so viel lache.» Oder B wie backen: «Weil ich immer mit meiner Grossmutter Guetzli backe.» K wie Künstler: «Mein Grossvater baut uns tolle Sachen wie eine Holzplattform mit einem Zelt darauf.» Oder Z wie Zmorge essen: «Ich esse fünf Mal in der Woche bei meinen Grosseltern Zmorge. Wir reden, machen Witze und – wenn die Zeit noch reicht – ein Spiel. Ich bin sehr gerne bei ihnen.» Die Klassenkolleginnen und Klassenkollegen hören einander Laila, Zweitklässlerin im Schulhaus Ländli Baden, zeigt den Brief an ihre Grossmutter: «Liebe Oma. ich habe dich lieb. Ich bin gerne bei dir wegen so vielen Sachen, zum Beispiel wegen dem feinen Essen und dem Spielen.»
gespannt zu, lachen oder sind traurig, wenn ihr Klassenkamerad den Buchstaben G wie Grabstein wählt, weil seine Grossmutter
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~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER
Abgeben und Aushalten
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n Auffahrt verreisen mein Mann und ich immer
zusammen mit Freunden. Das «Reisli» war ein Fixpunkt unserer Jahresplanung, bereits bevor wir Kinder hatten, und ist es bis heute geblieben. Dank den Grosseltern. Sie hüten jeweils unsere Kinder vier Tage lang. Diese Vereinsreise ohne Kinder ist für uns Erholung: Viele und lange Gespräche, viel lachen, trinken, spielen, singen, tanzen, gemeinsames Kochen, gutes Essen, das tut gut. Punkt. Aber, das muss mal gesagt sein, die Kinder für so lange Zeit abzugeben, ist nicht einfach: Das Vermissen der Kinder ist die eine Seite. Vor allem, wenn sie klein sind, ist das nicht ohne. Hinzu kommt das Loslassenkönnen. Täglich fälle ich als Mutter Entscheidungen, die meine Kinder betreffen: Jetzt kein Süsses, nun wird geschlafen, nein, für heute hast du genug Bildschirmzeit, sitz beim Essen gerade. Meist sind diese Regeln und die daraus resultierenden Zurechtweisungen wohlüberlegt, oft mit meinem Mann abgesprochen (schliesslich ziehen wir am selben Strick). Und nun sind sie vier Tage bei Omamie und Opapie und werden verwöhnt, mit Süssem, schier unendlichem Fernsehund Handykonsum, spätem Ins-Bett-Gehen und vielem mehr. Das muss man aushalten können. Das Schwierigste ist aber das latent schlechte Gewissen, die Grosseltern zu überfordern mit unseren drei lebhaften Kindern. •
DIE TOCHTER Melanie Borter (39) arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum für dieses Magazin. Sie hat drei Kinder, der erste Sohn ist bereits ein Teenager, der zweite ist zehnjährig, die Tochter ist zwei Jahre alt.
A
n Auffahrt freuen wir uns jedes Jahr auf die
Kinder. Ganze vier Mal dürfen sie bei uns übernachten. Und wir haben genug Zeit füreinander. Klar, die kleine Prinzessin fordert uns schon, kaum ist sie wach, ist pausenlos Aktion angesagt. Sie ist halt ein Powerbündel. Aber die Jungs sind ja auch noch da. Grosse Brüder, die ihre kleine Schwester beschützen, bespassen und vor allem sehr verwöhnen. Zum Glück schlafen Dreijährige noch relativ viel. Dann heisst es für uns vier Grossen einen Film anschauen, jassen, reden, halt einfach zusammen sein. Wir geniessen diese Zeit in vollen Zügen, die leider immer viel zu schnell vorbei geht. Während dieser Tage ist natürlich auch das Zeitlimit fürs Gamen ziemlich ausgedehnt. Mit drei Bildschirmen und zwei PCs sind wir bestens zum gemeinsamen Spielen ausgerüstet, und gleichzeitig können die Kinder erst noch Musikvideos laufen lassen. Wir lieben es, ihnen das bieten zu können, und freuen uns, dass sie diese Ausnahmesituation bei uns geniessen. Das Schwierige ist nur unser latent schlechtes Gewissen, weil wir ja genau wissen, was ihre Eltern davon halten, wenn sie so viel vor den Bildschirmen sitzen. Wenn sie es denn wüssten ... psst ... •
DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (65) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als WebPublisher. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.
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«Spielen » n e n r e l ist Judith Schenkel (55) findet, über die Jahre seien die Ansprüche an ihren Beruf gestiegen, das Ansehen aber eher gesunken. Seit 18 Jahren arbeitet sie als Kindergärtnerin in Uster. Von KARIN DEHMER (Interview) und BEAT HABERMACHER (Fotos)
Frau Schenkel, was sind die grössten Veränderungen, die Sie in ihrem Beruf über die Jahre erfahren haben? Ganz klar die Zunahme der administrativen Arbeit. Früher lief die Zusammenarbeit im Team und mit den Eltern unbürokratischer ab, ich konnte mich während der Arbeitszeit voll und ganz auf die Kinder konzentrieren. Heute braucht es für viele Arbeiten einen schriftlichen Bericht. Elterngespräche müssen umfassend vorbereitet und dokumentiert werden. Dazu kommen viele Sitzungen mit Deutschlehrpersonen, Heilpädagogen, Schulleitung und anderen. Manchmal hätte ich gern eine Sekretärin. Haben diese neuen Strukturen nicht auch Vorteile? Die Zusammenarbeit mit involvierten Personen kann entlastend sein und koordinierter. Aber wie gesagt, dafür ist der Aufwand für uns Lehrpersonen wegen der zusätzlichen Absprachen deutlich grösser. Die Ausbildung zur Kindergartenlehrperson ist ebenfalls aufwändiger
geworden. Man spricht von einer Aufwertung des Berufs. Die Aufwertung ist gut gemeint. Im Alltag ist sie leider nicht spürbar. Ja, die Kindergartenlehrpersonen durchlaufen heute dieselbe Ausbildung wie Unterstufen-Primarlehrpersonen. Sie haben auch den gleichen Lohnansatz, wurden aber leider herabgestuft auf 88 Prozent, somit sind wir nun alle nur noch Teilzeitangestellte. Kein Wunder, können die offenen Stellen nicht besetzt werden. Die Ausbildung wurde anspruchsvoller, die Anforderungen höher – ich selbst könnte heute nicht mehr Kindergärtnerin werden, meine Leistungen in Mathe hätten nicht genügt. Ich bin der Meinung, viele fähige Personen für diesen Beruf werden durch die zu hohen Anforderungen abgeschreckt Sind Sie der Meinung, Ihr Beruf geniesse in der Öffentlichkeit ein zu geringes Ansehen? Ja. Früher störte mich das, heute nehme ich es gelassener. Ich liebe meinen Beruf. Ich weiss, was ich zu geben habe. Es ist immer noch so, dass viele Eltern die Schule für wichtiger halten und dem # 07 & # 08 ~ 2018
Spiel im Kindergarten zu wenig Bedeutung beimessen. Sehen Sie den Grundzweck des Kindergartens, die Kinder spielerisch an die kommenden Schuljahre heranzuführen, in Gefahr? Wird der Kindergarten zu sehr verschult? Nein, der Grundzweck, wie Sie ihn beschreiben, ist zum Glück geblieben. Es ist und bleibt unsere Hauptaufgabe, die Kinder gesamtheitlich und auf spielerische Art zu fördern. Kinder müssen nicht lesen und rechnen können, wenn sie in die Schule kommen. Spielen ist Lernen! Haben sich auch die Kindergartenkinder verändert über die Jahre? Ganz klar. Die Kinder sind allgemein verwöhnter und weniger selbstständig als zu Beginn meiner Karriere. Es schwankt zwischen Überbehütung und Verwahrlosung. Unsere Lobkultur hat nicht nur gute Seiten. Natürlich ist es wichtig, die Kinder zu loben, ihnen Aufmerksamkeit und Beachtung zu schenken, aber es gibt Kinder, bei denen führt das zu einer tiefen Frustrationsgrenze, sie geben ~
~ Hintergrund ~ KINDERGARTEN
Judith Schenkel in ihrem Unterrichtszimmer im Kinder
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schnell auf, wenn etwas nicht klappt. Wir haben schon ein paar Prinzessinnen und Prinzen mehr im Unterricht. Dafür nutzen heute sicher viel mehr Kinder vorschulische Frühförderungsangebote. Machen sich diese für Sie bemerkbar? Meine Erfahrung ist, dass die Vorteile, die Kinder aus solchen Kursen mitnehmen, in wenigen Monaten abgebaut werden und sie von den anderen Kindern eingeholt werden. Gemeinsam Zeit mit Spielen, Basteln, Kochen zu verbringen oder in die Natur zu gehen, halte ich immer noch für die beste Förderung. Ausser natürlich bei Kindern aus anderen Kulturen und Sprachkreisen. Dort finde ich die Angebote zur Förderung von Sprache und Integration äusserst wichtig. Wie wurden Kinder aus anderen Kulturen früher integriert? Das war ganz anders. Es waren auch deutlich weniger Kinder aus dem Ausland in den Klassen. Heute gibt
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es an fast jeder Schule festangestellte Lehrpersonen für Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Eine solche DaZ-Lehrerin ist einen ganzen Vormittag pro Woche bei mir im Unterricht, das ist auch notwendig für eine erfolgreiche Integration der betreffenden Kinder. Früher habe ich den Deutschunterricht mit ausländischen Kindern nach dem offiziellen Unterricht selbst gemacht. Einen zweiten Vormittag verbringt eine Heilpädagogin in meiner Klasse, für die verhaltensauffälligen Kinder und jene, die Unterstützung in ihrem Lernverhalten benötigen. Das brauchte es früher fast nicht. Weshalb nicht? Die Kinder waren älter und selbstständiger. Sie sassen weniger vor dem Fernseher im Kleinkindalter und haben dadurch mehr mit verschiedenen Materialien gespielt. Das heisst, sie waren mit vielseitigeren Dingen vertraut, als sie es heute sind. Und es gab deutlich weniger verhaltensauffällige Kinder. # 07 & # 08 ~ 2018
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Wie erklären Sie diese gehäuften Verhaltensauffälligkeiten? Es geht wieder um die Überbehütung oder Vernachlässigung. Den Kindern werden zu wenig Grenzen gesetzt oder sie sind sich selbst überlassen. Beides schadet den Kindern. Arbeiten Sie heute mit anderen Materialien als früher? Da die Kinder immer jünger werden beim Kindergarteneintritt, müssen Spielsachen robuster und grösser sein als früher. Teilweise sind die Kinder erst vier Jahre alt. Früher waren die Jüngsten mindestens fünf. Das macht einen grossen Unterschied in diesem Alter. Die Vielfalt des Angebots für Spiel- und Lernmaterial heute ist wunderbar. Ich liebe es, für den Kindergarten einkaufen zu gehen. Haben Kinder, die vorher eine Kita besuchten, Vorteile? Kitakinder sind es gewohnt, sich in einer Gruppe zurechtzufinden. Sie haben klar einen Vorteil am Anfang. ~
~ Hintergrund ~ KINDERGARTEN
25 ES HEISST NICHT KINDERGÄRTNERIN Der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz legt Wert darauf, vom Begriff Kindergärtnerin wegzukommen. Es heisst Lehrerin oder Lehrer Kindergarten.
GLEICHER AUSBILDUNGSWEG Im Kindergarten arbeiten gleichwertig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer wie in der Primarschule, mit abgeschlossener Maturität und einem Bachelor an einer Pädagogischen Hochschule. Judith Schenkels Enkelin
Alisha (2).
UNGLEICHER LOHN Es bestehen grosse kantonale Unterschiede, was die Lohngerechtigkeit von Lehrerinnen und Lehrern auf Kindergarten- im Vergleich zu jenen auf Primarstufe angeht. Es gibt Kantone, in denen die Lehrpersonen auf der Bildungsstufe Kindergarten in der gleichen Lohnkategorie eingereiht sind wie die Lehrerinnen und Lehrer der Primarstufe. Die Lehrpersonen im Kindergarten können jedoch nicht 100 Prozent arbeiten. In den beschriebenen Kantonen kommen sie auf ein 88 bis 90-Prozent-Pensum. In einigen Kantonen werden sie in einer niedrigeren Lohnkategorie eingestuft und erhalten nicht die Entschädigung der Funktion Klassenlehrerin, obwohl sie eine Klasse führen. In mehreren Kantonen wird die Pause nicht bezahlt. Im Kindergarten ist dies nicht gerechtfertigt, da die Kinder während dem Znüni und im Spiel draussen genauso Betreuung brauchen.
Jedes Kind hat über seinem Gard erobehaken einen gezeichneten Schmet terling (älte re Kinder) oder ein Räupli (jüngere Kinder).
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Aber wie bei der Frühförderung hält der nur wenige Wochen an und gleicht sich schnell aus. Was können Eltern tun, um ihren Kindern den Eintritt in den Kindergarten zu erleichtern? Diese Vorarbeit muss über Jahre stattfinden, das geht nicht von heute auf morgen: Kinder müssen bindungsfähig sein, zu einer gewissen Selbstständigkeit erzogen werden. Sie sollten Kontakt mit anderen Kindern gewohnt sein, das geht auch ausserhalb der Kita, und vor allem sollten sie einfach nicht zu früh in den Kindergarten geschickt werden. Im Zweifelsfall besser ein Jahr warten. Wie gehen Sie vor, wenn ein Kind trotzdem Trennungsschwierigkeiten hat? Das kommt zum Glück nicht oft vor. Dann erlaube ich den Eltern, in der Klasse zu bleiben. Zuerst den ganzen Morgen, am nächsten Tag zwei Stunden, am dritten noch eine. Bis dann ist es meist ausgestanden. In ganz seltenen Fällen
dauert so ein Prozess maximal zwei Wochen. Ein verzweifeltes Kind einen Morgen lang in der Klasse zu haben und daneben noch andere Kinder zu betreuen, gehört zu den grösseren Herausforderungen. Sie sind seit zwei Jahren Grossmutter. Haben Sie neben Ihrem Job Energie, Ihre beiden Enkelinnen zu hüten? Ich liebe es, Grossmutter zu sein! Meine Enkelinnen sind zwei Jahre und fünf Wochen alt. Ganz klar, sie zu hüten unter der Woche oder gar während der Nacht, wenn ich am nächsten Tag arbeite, ist ein No-Go. Ich besuche die beiden meist am Freitagnachmittag und hüte gerne in den Ferien. Sie haben erwähnt, Kinder würden heute wie Prinzen und Prinzessinnen behandelt. Fällt es Ihnen als Grossmutter nicht schwer, dies nicht zu tun? Nein. Natürlich sind die beiden meine Schätze, ich pflege einen liebevollen Umgang mit ihnen, zeige aber auch # 07 & # 08 ~ 2018
Grenzen auf und versuche, konsequent zu bleiben. Was für eine Kindergartenlehrperson wünschen Sie Ihren Enkelinnen? Eine mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Das ist immer noch die beste Voraussetzung für gutes Lernen, wichtiger noch als die Qualität der Lektionen. Die Beziehung muss stimmen. •
~ Hintergrund ~ KINDERGARTEN
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AUFGABEN DES KINDERGARTENS Die Kinder werden ihrem Entwicklungsstand entsprechend abgeholt und in folgenden Bereichen gefördert und bestärkt: Emotionaler, sozialer Bereich – Sprachlicher Bereich – Bereich Kognition – Bereich Wahrnehmung und Motorik. Im Kindergarten werden
len Thema. immer Sujets zum aktuel Am Nielenkranz hängen um Erdbeeren. und re Tie um s, ums Schlos Gerade dreht sich alles ern ein Elt s werden die Kinder den Zum Ende des Schuljahre führen. Erdbeerfest- Musical auf
Grundkompetenzen gefördert, auf denen das systematische Lernen der weiteren Schuljahre aufbaut. Ausserschulische Anlässe, Schulreisen und Sporttage gehören wie in der Primarschule zum Jahresprogramm im Kindergarten. Im Kindergarten nimmt die Elternarbeit einen grossen Teil der Jahresarbeitszeit ein.
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Die Bücherecke. # 07 & # 08 ~ 2018
SO SPAREN SIE FÜR DIE ENKEL Es ist keine schlechte Idee, wenn Grosseltern ihre Enkel auch finanziell unterstützen. Bloss, welche Sparformen rentieren noch? Von STEPHAN LEHMANN-MALDONADO (Text) und TIL FOLKE (13) (Illustration)
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eihrauch, Myrre und Gold bekam schon Jesus zur Geburt geschenkt. Seither hat sich die Tradition gehalten, dass Götti, Gotten und Grosseltern etwas für die kleinen Erdenbürger zur Seite legen, sobald diese das Licht der Welt erblicken. Während Gold seine Kaufkraft bewahrt hat, sind Weihrauch und Myrre ausser Mode geraten. Ökonomisch gesehen kann es sinnvoll sein, wenn Grosseltern etwas für ihre Lieblinge auf die hohe Kante legen. Denn die mit Abstand vermögendste Altersgruppe in der Schweiz sind Senioren zwischen 65 und 74 Jahren, gefolgt von Menschen zwischen 55 und 64 Jahren. Demgegenüber haben jüngere Erwachsene bis 44 Jahre durchschnittlich relativ wenig Geld angehäuft, während in dieser Lebensphase die grössten Ausgaben anstehen. Kurz: Die Grosseltern können in der Regel lockerer ein paar Batzen entbehren und die Enkel damit beglücken. Dabei ist es sinnvoll, das Angesparte erst zu übergeben, wenn die Kinder volljährig sind. Ihre finanziellen Ansprüche wachsen nämlich mit.
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SPARKONTO
~ Hintergrund ~ SPAREN
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VERBREITET, ABER KOSTSPIELIG Ein naheliegender Gedanke ist, ein Kinder- oder Jugendsparkonto zu eröffnen. Umso mehr, als Banken besonders um die Gunst von Kindern buhlen. Doch trotz aller Vorzugskonditionen werfen Bankkonten kaum Zinsen ab. Das Zinsniveau ist so tief wie nie zuvor in der Geschichte. Viele Grosseltern wissen das, geben sich aber damit zufrieden. Immerhin ist das Geld sicher aufgehoben, reden sie sich ein. Aber schleichend reduziert die Inflation – die Teuerung – den Wert der Ersparnisse. Eine Inflationsrate von 3,5 Prozent genügt, um eine Summe in 20 Jahren zu halbieren. Offiziell ist die Inflation in der Schweiz derzeit gering, historisch liegt sie bei 2,2 Prozent. Doch angesichts der Geldmengen, welche die Notenbanken seit der Finanzkrise gedruckt haben, wäre es töricht, das Inflationsgespenst für gebannt zu erklären.
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~ Hintergrund ~ SPAREN
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Viele brave Sparer halten Aktien für reine Spekulationsvehikel. Nur jeder fünfte Schweizer besitzt direkt Aktien, in Anlagefonds investiert lediglich ein Viertel. Während die meisten Grosseltern das Risiko der Inflation unterschätzen, überschätzen sie jenes der Aktien. Tatsächlich unterliegen diese starken Wertschwankungen. Aber sie bieten die attraktivsten Renditechancen. Der Konflikt zwischen Risiko und Rendite entschärft sich über die Jahre hinweg. Investiert jemand nur ein Jahr in ein diversifiziertes Portfolio von Schweizer Aktien, landet er zu 34 Prozent im Minus. Hat jemand 20 Jahre lang Zeit, erwirtschaftet er zu über 97 Prozent eine positive Rendite! Aber aufgepasst: Wir sprechen nicht von einzelnen Titeln, sondern von einem breit diversifizierten Aktienportfolio. Aktien stellen letztlich einen Realwert dar: Sie machen ihre Besitzer zu Eigentümern an Unternehmen. Solange Menschen erfolgreich wirtschaftlich tätig sind, dürften Aktien deshalb langfristig etwas Gewinn generieren. Und 18 Jahre sind ein perfekter Anlagehorizont für Aktien.
KAUM ZU SCHLAGEN Bloss, wie soll man in Aktien investieren? Studien belegen: Den «richtigen» Zeitpunkt erwischt man fast nie. Clever ist darum ein schrittweises Vorgehen. Bequem möglich ist das mit einem Fondssparplan, oft Fondskonto genannt. Es ist beinahe so flexibel wie ein normales Konto, investiert aber in Fonds, die diversifiziert in Aktien investieren. Bequem ist es nun, regelmässig per Dauerauftrag einzuzahlen – zum Beispiel 200 Franken pro Monat. Notieren die Aktien hoch, reicht diese Summe für weniger Wertpapiere. Fallen die Kurse, erwirbt man damit automatisch mehr Aktien. Dieser Trick führt zu durchschnittlich günstigeren Einstandspreisen. Nehmen wir an, Frau Müsterli eröffnet bei der Geburt ihrer Enkelin einen Fondssparplan mit 1000 Franken. Danach investiert sie monatlich bis zum 18. Geburtstag 200 Franken. Bei einer Rendite von 3 Prozent erwirtschaftet sie so fast 59 000 Franken für ihre Enkelin – wovon fast 15 000 Franken aufs Konto des Zinseszinseffekts gehen. Die Annahmen sind realistisch: Weltweit erzielten Aktien in den letzten 50 Jahren eine Jahresrendite von 5,3 Prozent. Für Grosseltern, die für ihre Nachkommen effizient sparen wollen, ist das Fondskonto der erfolgversprechendste Weg.
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GOLD & SILBER
AKTIEN BESSER ALS IHR RUF
FONDSKONTO
~ Hintergrund ~ SPAREN
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ZEITLOS SCHÖN Aber Geld ist nicht alles, was zählt. Es gibt auch andere Werte: Gold, Silber, Diamanten – und vieles mehr. Bei solchen Vermögensteilen kommt es einerseits darauf an, womit sich die Grosseltern auskennen, und andererseits, was die Enkel schätzen. Gold eignet sich zwar nicht, um Renditen zu erwirtschaften (dafür wären Goldminenaktien zielführender). Doch stets war das Edelmetall hoch angesehen. Eine schöne Geste an die Enkel könnten Goldmünzen sein, deren Wert eng an jenen des Edelmetalls gekoppelt ist. Im Vergleich zu Goldbarren ist die Münzherstellung aufwändiger, weswegen man dafür einen Preisaufschlag bezahlen muss. Relativ geringe Aufpreise weisen die südafrikanischen Krugerrands, die kanadischen Maple Leafs und die australischen Nuggets auf. Beim Schweizer Goldvreneli liegt der Aufschlag gegenüber dem Goldpreis bei rund 10 Prozent. Dafür wirkt das Vreneli bis heute schick. Wer Gold nur aus Sicherheitsgründen kaufen will, nimmt jedoch besser gleich Silber. In Krisenzeiten kam es immer wieder vor, dass Regierungen den Goldbesitz beschlagnahmten. Bei Silber ist das unwahrscheinlich: Zu gefragt ist der Rohstoff in der Industrie.
Sollte es dereinst regelrecht apokalyptisch werden, wären Ihre Enkel auch mit Diamanten gut bedient. Damit lässt sich ein hoher Wert auf kleinstem Raum aufbewahren. Und ein allfälliger Wertzuwachs wäre steuerfrei. Drei Viertel der geförderten Diamanten gehen in die Industrie. Der Rest braucht erst einen Schliff, damit er zum Brillieren kommt. Die Grundregel für den Diamantenkauf ist simpel: Je seltener das Exemplar, desto höher ist sein Sachwert. Gerade bei wertvollen Diamanten ab einem halben Karat empfiehlt es sich, ein Zertifikat zu verlangen. Die vielleicht schönste Rendite, die der Diamant abwirft, ist aber sein Leuchten. Daran können sich viele Prinzen und Prinzessinnen über Generationen hinweg freuen – Ihre Enkel und danach deren Kinder.
NUR EMOTIONALE DIVIDENDE Seit das Gemälde «Salvator Mundi» von Leonardo da Vinci letztes Jahr für 450 Millionen Dollar die Hand gewechselt hat, liebäugeln viele Begüterte mit Kunstanlagen. Tatsächlich haben manche Sammler mit Kunst mehr verdient als mit Aktien. Darum ist es nicht erstaunlich, dass es Kunst-Anlagefonds und Kunstindizes gibt. Glaubt man dem Kunstindex der US-Professoren Jianping Mei und Michael Moses, bewegen sich die Börsen und die Kunstmärkte völlig verschieden. Das würde für die Kunst sprechen – ein Kunstwerk könnte den Wert ausgleichen, den man an der Börse verloren hat. Doch drei Viertel der Kunstwerke gehen unter der Hand weg. Kunst wirft weder Dividenden noch Zinsen ab – höchstens eine emotionale Dividende: wenn Ihre Enkel Kunstliebhaber sind.
KRYPTO & BABY
DIE DEKORATIVSTE ANLAGE
KUNST
DIAMANTEN
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KRYPTOWÄHRUNGEN – ZU KURZATMIG Auch Bitcoins glänzen – mit Schlagzeilen, Kursgewinnen und ihrem Logo: einer goldenen Münze. Bitcoins sind die bekannteste Kryptowährung, aber nicht die einzige. Die Website coinmarketcap. com reflektiert die Preise von 1640 rein
virtuellen Währungen. Kryptowährungen entziehen sich dem Zugriff der Notenbanken, dafür kommen sie nicht ohne Strom aus. Wenn es um die Zukunft der Enkel geht, ist von einem Investment abzuraten. Zu unwahrscheinlich scheint es, dass viele der 1640 Währungen bis zum 18. Geburtstag Ihres Enkels überleben. BABYMÜNZEN – FÜR JEDES BUDGET Sicherer und schöner als Bitcoins sind fassbare Sondermünzen. Diese offeriert die Eidgenössische Münzprägestätte Swissmint für jedes Budget. Sie gibt seit 2002 jedes Jahr einen Baby-Münzsatz heraus. Diese Münzen sind für Sammler interessant, da ihre Auflagen relativ gering sind. Wichtig ist einfach: Münzen nicht «antöpeln»! •
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~ Hintergrund ~ MEHRLINGE
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«Das Mehrlings-Gen ist bei uns sehr ausgeprägt» Über die Geburt der «Wettinger Drillinge» konnte man im Sommer 1976 in mehreren Zeitungen lesen. Wir haben ihre Mutter Irene Notter besucht, die mittlerweile Grossmutter zweier Zwillingspaare und von fünf weiteren Enkeln ist. Von KARIN DEHMER (Aufzeichnung) und TIBOR NAD (Fotos)
I
ch erwartete ein Kind. Eines. Mein Arzt hatte kein Ultraschallgerät. Obwohl mein Bauch viel grösser als üblich war und ich während der Schwangerschaft zunehmend unter Beschwerden litt, fand er beides nicht besorgniserregend, also hinterfragten wir es ebenfalls nicht.Siebeneinhalb Wochen vor dem errechneten Geburtstermin entschied der Arzt dann doch, ein Röntgenbild zu machen. Nun vermutete auch er, es könnten zwei Kinder in meinem Bauch sein. Zu erfahren, dass ich drei Mädchen erwartete, war ein Schock. Ich fragte mich, wie ich das schaffen sollte. Wir hatten ja bereits eine Tochter. Nadine war damals zweieinhalb. Als wollten die Mädchen verhindern, dass ich mir zu viele Sorgen im Voraus mache, entschieden sie, einen Tag nach dem Röntgen auf die Welt zu kommen. Im Zweiminutentakt kam zuerst Susanne, dann Daniela und zum Schluss Esther. Und zuhause war das Kinderzimmer noch nicht mal für ein Baby fertig eingerichtet.Für die ersten drei Wochen zuhause organisierte ich mir tagsüber eine Haushaltshilfe. Diese mussten
wir selber bezahlen. Es gab noch keine Hebammenbesuche, die von der Krankenkasse übernommen wurden. Sporadisch schaute die Säuglingsschwester der Gemeinde vorbei. Die Nächte machte ich allein. Mein Mann musste ja zur Arbeit am nächsten Tag. In ganz schlimmen Nächten half er mir aber schon. Ich bereitete jeweils viele Schoppenflaschen vor, bevor ich ins Bett ging. Zum Glück kamen 1976 die ersten Wegwerfwindeln auf. Während ich Nadine noch mit Stoffwindeln gewickelt habe, benutzte ich für die Drillinge nun Pampers. Die bestellte ich in grossen Kisten direkt beim Importeur. In der ersten Zeit konnte ich mit den Mädchen nicht spazieren gehen. Wir hatten keinen Drillingsbabywagen. An den Wochenenden, wenn wir zu zweit waren, gingen mein Mann und ich dann mit dem neuen Zwillingswagen und dem Kinderwagen, den wir von Nadine hatten, nach draussen. Als die Drillinge aufrecht sitzen konnten, schafften wir uns einen Drillingswagen an. Der wurde extra für uns in einer Manufaktur in Lörrach hergestellt. Es gab mehrere junge Frauen in der Nachbarschaft, die regelmässig mit den Mädchen spazieren gingen oder mit ihnen spielten, was mir etwas Zeit für Nadine gab. Ja, für Nadine war es sicher nicht einfach gewesen, diese ersten Jahre, in denen sich die ganze Aufmerksamkeit der Eltern auf ihre kleinen Schwestern konzentrierte. Sie erinnert sich heute noch daran. Einen Groll auf ihre Schwestern hatte sie allerdings nie. Die vier waren stets wie Freundinnen und sind es heute noch. Teilweise haben sie später zusammen gewohnt, waren gemeinsam auf Reisen und stehen heute fast täglich in Kontakt. Es ist schön zu sehen, wie sich die vier in der Betreuung ihrer Kinder unterstützen. Susanne und Daniela, die beide Zwillinge haben, fragen mich oft, wie ~
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Noel (9)
Laura (6)
Alina (6)
Sheryl (3)
Lorin (1)
Susanne (41)
CĂŠline (2)
Esther (41) Irene Nadine (44)
Janis (4)
Fabrice (7)
Morris (1)
Daniela (41)
~ Hintergrund ~ MEHRLINGE
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~ Hintergrund ~ MEHRLINGE
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ich das geschafft habe allein mit Drillingen. Sie wüssten nicht, wie sie ihren Alltag bewältigen würden, ohne das Netz ihrer Familie. Ich hatte damals niemanden in meinem Umfeld, der mir unter die Arme greifen konnte. Die Eltern und Schwiegereltern waren zu weit weg und Freundschaften zu pflegen, war schwierig – ich war einfach zu beschäftigt. Was ich in den ersten Jahren für mich selbst getan habe? Ich weiss es nicht. Nichts. Geschlafen vielleicht. Ich ging regelmässig zum Coiffeur, daran erinnere ich mich. Aber wie ich mir das eingerichtet habe, weiss ich auch nicht mehr. Vermutlich war es jeweils samstags, wenn mein Mann ein paar Stunden zu den Kindern schauen konnte. Das war früher auch anders als heute: Meine Schwiegersöhne gehen einkaufen, sie kochen und übernehmen die Kinder ganze Wochenenden, damit meine Töchter auch mal weg können. Das gab es zu meiner Zeit nicht. Natürlich war ich oft fixfertig, fiel abends kaputt ins Bett. War
drei bis vier Kindern. Sie gingen von Wohnung zu Wohnung, man traf sich im Garten, feierte gemeinsam Feste und unterstützte sich gegenseitig. Wir Mütter waren immer alle anwesend. Was die Schulzeit und die Pubertät der Mädchen betrifft, hatte ich Glück. Alles verlief problemlos.
«Jeder Aufwand mal drei? Nein, man wird effizient.» Die Rechenaufgaben habe ich jeweils so korrigiert, indem ich die Hefte nebeneinander legte und die Resultate miteinander verglich. Waren alle gleich, nahm ich an, dass es stimmen
ein Drilling krank, waren es in Kürze die anderen beiden auch. Aber eigentlich sind diese Erinnerungen total verblasst. In einem Zeitungsartikel der ersten Wochen steht, dass ich mich ohne die Haushaltshilfe krank arbeiten würde. Wenn ich das heute lese, muss ich lachen. Ich erinnere mich einfach nicht mehr daran, dass es so schlimm gewesen ist. Ich habe funktioniert. Ich hatte keine grossen Erwartungen an mein Leben, deren Erfüllung ausserhalb der Familie gelegen haben. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, etwas zu verpassen.
«Freundschaften zu pflegen, war schwierig – ich war zu beschäftigt.» Natürlich haben die Menschen schon geschaut, wenn wir mit unserem Wagen und den drei blonden Meitli darin unterwegs gewesen sind. Aber eigentlich blieben wir oft zuhause im Garten. Wenn wir irgendwo hinfuhren, dann zu meinen Eltern oder Schwiegereltern. Als die Drillinge zweieinhalb waren, fuhren wir zum ersten Mal in die Ferien. Skifahren in der Lenzerheide. Wir nahmen beide Grossmütter mit und ich war sogar einen Tag auf den Ski. Einige Jahre fuhren wir dann im Herbst in die Toskana. Die vier Kinder hinten auf der Rückbank, nicht angegurtet. Das machten früher ja alle so. Und als sie in Savognin oben den ersten
Badener Tagblat t vom 10. August 1976.
Der Drillingswagen - Eine Spezialanfertigung.
Dreiersessellift in Betrieb nahmen, das war 1984, luden sie alle Familien mit Drillingen in der Schweiz ein. Das war ein tolles Erlebnis. Daran erinnern wir uns heute noch gern. In unserem Mehrfamilienhaus lebten früher viele Familien mit # 07 & # 08 ~ 2018
Die Drillinge an
ihrem ersten Sc
hultag.
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Man wird effizient.
«Die Zeiten, in denen ich immer zuhause war, sind vorbei.» Natürlich war es eine freudige Überraschung, als Daniela mit Zwillingen schwanger wurde, und dann nochmals eine, als auch Susanne fünf Jahre später Zwillinge erwartete. Das Mehrlings-Gen ist in meiner Familienlinie sehr ausgeprägt: Ich habe Brüder, die Zwillinge sind. Mein Mann ist vor einem Jahr gestorben. Er hat seine jüngsten Enkel, die Zwillinge von Susanne, gerade noch kennengelernt. Er ist ein toller Grossvater gewesen. Wenn wir als Familie zusammenkamen, ist er mit den Kindern rumgerannt, lehrte sie Tennis spielen, spielte Verstecken und wir Frauen konnten in Ruhe zusammensitzen und schwatzen. Seine Grosskinder haben ihn nochmals zu einem Buben werden lassen. Ich hüte Susannes ältere Tochter einen Tag in der Woche und die anderen acht Enkel nach Bedarf. Wenn ich in meiner Funktion als Grossmutter gebraucht werde, nehme ich mir Zeit. Ansonsten geniesse ich es, tun und lassen zu können, was ich will. Viele Jahre hatte ich keine Zeit für ein Hobby, für Freundschaften, für mich selbst. Jetzt spiele ich Bridge, gehe Jassen und bin oft unterwegs. Sollten Sie also noch weitere Fragen haben, können Sie sich schon melden, aber ob ich hier sein werde, kann ich nicht garantieren. Die Zeiten, in denen ich immer hier war, sind vorbei. •
747 726 709 714 716 765 800 806 859 962
14 17 17 11 10 13 18 25 22 20
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musste. Gingen sie auseinander, rechnete ich nach.
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2) Ab 2010: Neue Definition der ständigen Wohnbevölkerung, die zusätzlich Personen im Asylprozess mit einer Gesamtaufenthaltsdauer von mindestens 12 Monaten umfasst.
983 898 914 769 789 755 754 706 694 710 675
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Drillingsgeburten
1) Seit 2001 werden nur noch jene Ereignisse gezählt, bei denen die Bezugsperson einen ständigen Wohnsitz in der Schweiz hat.
1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979
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Zwillingsgeburten
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~ Hintergrund ~ AQUATIS
r e s s Wa
Ein Ausflug nach Lausanne ins Aquatis, dem grössten Süsswasser-Aquarium-Vivarium in Europa. Wo es neben unzähligen Fischen auch Reptilien und Amphibien zu bestaunen gibt. Von CHRISTA CAMPONOVO (Text) und MATTHIAS LUGGEN (Fotos)
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welten
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~ Hintergrund ~ AQUATIS
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U
nsere Enkelinnen Moa (12) und Alma (9) hatten am Freitag nach Fronleichnam schulfrei. Also plante ich mit ihnen einen Ausflug ins Aquatis nach Lausanne. Im Zug nach Bern fragten wir uns, was uns im Aquatis erwarten könnte. Da ich schlecht vorbereitet war, hatte ich wenig Ahnung, auch nicht, ob wir die geliebten Delfine sehen würden oder nicht. «Du kannst ja googeln, Nonna.» DER RUNDGANG BEGINNT Die Metrostation Venne befindet sich praktisch im Eingang des Aquatis. Das heisst, wir bekamen die spezielle Fassade des Gebäudes mit den 100 000 Plättchen gar nicht zu Gesicht. Wir hatten mit dem Fotografen Matthias Luggen im Restaurant Le Piranha abgemacht. Die Mädchen stürmten sogleich zu einem Aquarium und erklärten der in Sachen Zoologie nicht sehr bewanderten Nonna, was Piranhas sind, und dass diese für Menschen gefährlich seien. Den Fotografen fanden sie sofort nett, so stand dem Rundgang nach einem brav geteilten Glas Granita (pink- und türkisfarben) nichts mehr im Weg. Moa und Alma gingen von Station zu Station und bewunderten die vielen Lebewesen in den Aquarien und Vivarien und die eindrücklichen Szenografien zu verschiedenen Gewässern und Landschaften. Sie wissen mehr über die Tiere als ich. Moa erkannte den Löffelstör und Alma erklärte, dass die kleinen blauen Frösche giftig seien. Den Komodowaran fand sie cool wegen seines Namens. Ein paar Mal hielten sie sich bei Stationen auf, an denen etwas erklärt wurde. Ich selber tat es ihnen gleich. Aus nostalgischen Gründen interessierte ich mich für den Fluss
Sense; schön fand ich die gespiegelten Szenarien unter den Füssen und eher beunruhigend die Visualisierung des Rückzugs der Gletscher. So ganz hat sich mir das propagierte pädagogische und wissenschaftliche Konzept betreffend Umweltthemen und Nachhaltigkeit allerdings nicht erschlossen. Vielleicht wären eine Führung oder ein Workshop doch sehr aufschlussreich gewesen. Hie und da waren die Übersetzungen mangelhaft und deshalb für die Enkelinnen unverständlich. Mir kam dieser Makel nur recht, endlich konnte ich auch einmal mein Wissen anbringen und so die Mädchen beeindrucken. FISCH, REPTIL UND SCHLANGE Das Süsswasser-Aquarium ist wirklich riesig. Das Besondere daran ist, dass man es auf drei Ebenen und von allen Seiten her besichtigen kann. Die Schwimmer von unten zu sehen, fanden wir speziell spannend. Besonders wenn sie uns auf Augenhöhe mit aufgerissenen Mäulern oder flirrenden Flossen entgegenschwammen. Wir lachten über Fische mit mürrischen oder clownesken Gesichtszügen, bewunderten die schön gezeichneten Exemplare und staunten über die «Super-Eltern», wie die maulbrütenden Fische bezeichnet werden, deren Junge sich bei Gefahr in den Mund der Eltern flüchten. Beim Krokodil-Gehege blieben wir länger stehen. Ein grosses Exemplar lag unbeweglich mit weit aufgerissenem Maul am Rande eines Wassers. Künstlich oder echt, das war hier die Frage. Plötzlich bewegte sich das Reptil doch noch, schloss die Augen und machte das Maul zu, um dann wenig später wieder in völliger Unbeweglichkeit weiter zu verharren. ~
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~ Hintergrund ~ AQUATIS
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Christa Camponovo mit ihren beiden Enkelinnen Alma (9) und Moa (12). # 07 & # 08 ~ 2018
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~ Hintergrund ~ AQUATIS
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~ Hintergrund ~ AQUATIS
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Infos ANREISE Auch Schlangen gab es zu bewundern, übrigens gar nicht meine Lieblingstiere. Im Aquatis liegt «die giftigste Schlange der Welt» am Boden eines nachgestellten verlassenen Schulzimmers im australischen Niemandsland. Hoffentlich träumt mir nicht davon. Die Mädchen fanden es cool. Am Schluss des Rundgangs – wir haben dafür zwei Stunden gebraucht – kommt man in eine feuchtwarme Halle mit allerlei Getier und echten und künstlichen Pflanzen. Mir wurde es bald zu heiss. Moa und Alma aber wollten nichts auslassen und sahen sich alles an. Einige kuriose Exemplare verschiedener Flachfische, die wie Lappen über und untereinander schwammen, zogen uns vor dem Ausgang nochmals in den Bann. Aber was heisst da Ausgang? Ich wusste natürlich, dass wir vorher noch den unvermeidlichen Shop passieren mussten. Moa und Alma schauten, was es alles zu kaufen gab. Zu meinem Erstaunen waren aber weder Plüschtiere noch sonstige Mitbringsel Objekte ihrer Begierde. Als mir Alma dann doch noch einen klitzekleinen Salamander zeigte, gab ich meine vorgenommene Standhaftigkeit auf und zückte grosszügig ein Zweifrankenstück. DIE HEIMREISE In der Metro nahmen wir vorne im führerlosen Führerstand Platz und hatten so eine tolle Aussicht auf die Tunnelstrecke. Das restliche Lausanne würden wir uns für ein anders Mal aufsparen. Wir wollten den nächsten Schnellzug nach Bern besteigen. In Baden angekommen wurden die Eltern über die Ankunft ihrer Töchter informiert. Ich schickte die Schwestern los, man würde sich auf halbem Weg nachhause treffen. Zuhause angekommen, fiel mir ein, dass wir ja gar keine Delfine gesehen hatten. Delfine gehören auch nicht in ein Aquarium, sondern ins Meer, dachte ich. Moa und Alma würden das bestimmt gut verstehen. Mein Handy zeigte später ein SMS der Tochter an: «Die Kinder sind ganz beseelt. Danke.» •
Mit dem Auto: Autobahn A9 – Ausfahrt Lausanne-Vennes. Mit dem öffentlichen Verkehr: Ab Bahnhof Lausanne die Metro M2 in Richtung Croisettes nehmen bis zur Haltestelle Vennes. ÖFFNUNGSZEITEN Täglich 9–19 Uhr (im Winter 10–18 Uhr). Verlängerte Abendzeiten bis 21 Uhr jeweils am 1. und 3. Donnerstag im Monat. PREISE Erwachsene 29 Franken. Kinder (5–15 Jahre) 19 Franken. Montags kostet der Eintritt für alle 19 Franken. Familie (2 Erwachsene, ein Kind) 69 Franken, jedes weitere Kind plus 15 Franken. RESTAURANT Im «Le Piranha» kann man nicht nur essen, sondern auch die Piranhas bewundern. Besonders praktisch: Es gibt auch Gerichte zum Mitnehmen. SHOP Eine grosse Auswahl an Souvenirs: Schlüsselanhänger, T-Shirts, Bücher, Schreibwaren und allerlei Tiere. PÄDAGOGISCHE WORKSHOPS Für 6- bis 8-Jährige: «Was genau ist ein Fisch?» Für 8- bis 12-Jährige: «Wie sind die Fische entstanden?» Für 12- bis 15-Jährige: «Wie sieht die Zukunft der Fische aus?» Dauer: jeweils 1,5 bis 2 Stunden. Kosten: 20 Franken pro Kind, zwei Begleitpersonen sind gratis, jeder zusätzliche Erwachsene bezahlt 24 Franken.
Aquatis Aquarium-Vivarium, Route de Berne 144, 1010 Lausanne, 021 654 23 23 info@aquatis.ch, www.aquatis.ch
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Fra ge Sti Unse n zu f tu re m
pe
Ihr letzter Wille ist ein erster Schritt.
Ihr Vermächtnis kann anderen neue Hoffnung schenken. Mit einem Legat zugunsten der Stiftung SOS Beobachter helfen Sie Menschen in Not. Seit mehr als 30 Jahren unterstützt unsere Stiftung notleidende Menschen in der Schweiz. Persönlich, rasch und unbürokratisch. Wir helfen, wo sonst niemand hilft. Und um helfen zu können, sind wir nebst Spenden auch auf Legate angewiesen. Möchten Sie SOS Beobachter unterstützen, können Sie dies in Ihrem Testament festhalten. Bei Fragen beraten Sie die Erbschaftsexperten der Stiftung gerne persönlich: Tel. 058 269 21 21, www.sosbeobachter.ch/vermaechtnis-legat
E r s ö ng b x p e Le r te ga n l i e ra t n ch t : 0 e n S de r ? ie 58 2 6 ge r 9 2 ne 12 1
~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Willkommen
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ach drei Wochen war es vorbei mit der vornehmen Zurückhaltung. «Wann bekommen wir die neue Erdenbürgerin endlich zu sehen?», stand unmissverständlich in der E-Mail einer Tante. Meine Tochter rief mich an. «Du, Mami, ich glaube, wir müssen uns etwas einfallen lassen. Die Familie will deine Enkeltochter sehen.» Dazu muss man wissen, «die Familie» auf meines Manns Seite bedeutet sieben Geschwister mit Kindern und Kindeskindern.
te auch zwei grosse Pfannen Spaghettisauce. Tisch und Bänke wurden in die grosse Stube getragen, die kleine Hauptperson noch einmal gefüttert. Dann gings los. Alle wollten das kleine Mädchen in den Armen halten. Es wurde hin und her gegeben – und die Kleine genoss es. Sie lag friedlich in den vielen fremden Armen und zeigte sich von der süssesten Seite. Die Tanten, Onkel, Cousinen und Cou-Cousinen sassen zufrieden um den Tisch, plauderten, lachten, erzählten. Natürlich waren frühere Geburten ein
Meine Tochter und ihr Mann leben in Hauptthema. der Schweiz, aber halt etwas entfernt. Mittendrin das neue Erdenkind. ZwiUnd heute ist es nicht mehr wie früher, s chendu r ch wol lt e e s von M a m a dass den frischgebackenen Eltern die gef üt t er t wer den, d a s Her u mt r aBERNADETTE KURMANN CONDRAU Türen eingeschlagen werden. Man wargen übernahmen andere. Die einen wohnt im luzernischen tet gesittet, bis eine Einladung ins Haus gingen, die anderen kamen gegen Abend. Ebikon, ist Krankenschwester, flattert. Aber wie soll diese zeitgerecht Man ass und trank. Wir hatten es bis Mitglied der Schulpflege, eintreffen bei so vielen Mitgliedern und Präsidentin der Kommission für in die Nacht hinein gut miteinander. das Alter Luzern und seit dem Umstand, dass die Eltern zuerst noch Meine Tochter und der Schwiegersohn 2017 aktiv bei der Grossmütlernen müssen, sich mit der Situation zu freuten sich über die grosse AnteilnahterRevolution. Sie hat drei dritt zurechtzufinden? me: über die vielen Besuche, über ihre Töchter und eine Enkelin. Wir entschieden uns für einen Tag Freude und die vielen Geschenke. Sie der offenen Türe: am Nachmittag Kuchen, am Abend fühlten sich getragen, und ihre kleine Tochter wurde – für die Berufstätigen – Spaghetti. Über zwanfreudig in die grosse Familie aufgenommen. Es war ein • zig Personen hatten sich angemeldet. Grossmutwunderschönes Willkommensfest! ter und Mutter backten Kuchen, Grossmutter koch-
WAS IST DIE GROSSMÜTTERREVOLUTION? Seit bald zehn Jahren gibt es die GrossmütterRevolution. Was ist das eigentlich? Die GrossmütterRevolution ist kein Verein, sondern eine Bewegung. Man kann mitmachen, aber es gibt keine Mitglieder. Wer interessiert ist, kann sich für den Newsletter anmelden, der vier- bis sechsmal jährlich verschickt wird. www.grossmuetter.ch/newsletter Zweimal jährlich gibt es eine Tagung, es gibt Arbeitsgruppen. Die GrossmütterRe-
volution wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt. Können nur Grossmütter mitmachen? Die GrossmütterRevolution ist für alle Frauen über 60 offen, mit oder ohne Enkelkinder. Wo bleiben die Grossväter? Frauen haben gelernt, sich selber zu organisieren und den Männern ein Beispiel zu geben. Was die Grossmütter von heute tun, könnten die Grossväter auf ihre Weise umsetzen.
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Weshalb dieser revolutionäre Name? Kann man den nicht ändern? Das fragen Teilnehmende an jeder Tagung. Wir sind aber die Frauen der 68er-Generation, die damals die «göttliche Ordnung» hinterfragten. Wir finden, der Name passt genau zu uns. Seit 2018 sind wir Mitglied der «alliance f» und damit Teil von 150 Mitgliederverbänden oder 400 000 Frauen in der Schweiz. Mehr Informationen: www.grossmuetterrevolution.ch
~ Dossier ~ HAUSTIERE
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Ratte, Meerschwein oder … ein Skorpion? Was ein Haustier für seinen Menschen sein kann, worauf es vor der Anschaffung zu achten gilt und wie Sie das Tier finden, das zu Ihnen passt. Von MARTINA FIERZ (Text) und MELANIE GANDYRA (Illustrationen)
DOSSIE R
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ast alle Kinder lieben Tiere, und viele wünschen sich sehnlich ein Kaninchen, ein Pferd oder auch einen Skorpion als Haustier – wie der Enkel von Ruth Krüsi. Oft bleibt der Wunsch unerfüllt, oft aus praktischen Gründen. Vielleicht ist aber auch bei den Grosseltern nach der Pensionierung schon die Frage aufgetaucht: Könnte eine Katze, ein Hund oder sonst ein Lebewesen gute Gesellschaft und eine Aufgabe für mich, für uns sein? So kann ein Haustier unter Umständen ein gemeinsames Projekt werden für Grosseltern und Enkelkinder. DIE RICHTIGE WAHL Natürlich muss dabei immer klar sein, dass die Verantwortung für das Tier bei den Erwachsenen liegt. Und die ist nicht klein. Ein Haustier bedeutet Arbeit, und es bedeutet, Zeit zu investieren und diverse Kosten zu tragen. Dafür gewinnt man – je nach Tierwahl – einen treuen Freund, Abwechslung im Alltag oder neue Herausforderungen. Im Mindesten aber eröffnen sich neue Perspektiven auf die Dinge, die einen umgeben: Verkabelung im Wohnzimmer? Das Meerschweinchen identifiziert sie sofort als Ziel für Nageaktivitäten. Unter dem Esstisch liegt ein halbes Hörnli? Schon im Hund verschwunden. An solchen Begebenheiten freuen sich Kinder naturgemäss. Wichtig ist, dass man sich Gedanken darüber macht, welches Tier wirklich zu einem passt. Vom Wesen her, und von den
Möglichkeiten in den eigenen vier Wänden. Angela Berchtold, leitende Tierärztin der Kleintierpraxis Schönegg in Dietikon, hält seit ihrer Kindheit drei Landschildkröten. Sie liebte es als Jugendliche, die Schildkröten zu beobachten, baute stundenlang das Gehege um und schaute zu, wenn die Reptilien die neue Einrichtung erkundeten. «Man muss sich überlegen, ob man ein Tier draussen halten kann oder eines wählt, das auch in der Wohnung artgerechte Bedingungen vorfindet, und wie viel Zeit man für das Tier aufbringen möchte. Schliesslich sollte man sich eine genaue Übersicht darüber verschaffen, was die Haltung eines Haustiers kostet», erklärt die Tierärztin. Dabei sind neben der Grundausstattung, dem Futter und anderem Verbrauchsmaterial auch anfallende Tierarztkosten zu berücksichtigen, für Vorhersehbares wie Impfungen, Kontrollen, Entwurmen, aber auch für allfällige Notfälle. Mit diesem Dossier geben wir Ihnen anhand von Steckbriefen einen kleinen Einblick in Haltung und Wesen verschiedener Haustiere – vielleicht passt eines davon zu Ihnen? NICHT AUS DER ZOOHANDLUNG Bevor ein Haustier einzieht, sollten sich künftige Tierhalterinnen und Tierhalter allerdings noch fragen: «Was ist mit dem Tier, wenn ich einmal nicht mehr hier bin?» Angela Berchtold erzählt, dass schon mehrmals Angehörige von Verstorbenen deren ~ # 07 & # 08 ~ 2018
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Katzen zum Einschläfern in die Praxis brachten, weil sie das Tier nicht behalten konnten oder wollten. Die Lebenserwartung eines Tiers ist also zu bedenken – und die könnte variabler kaum sein: von zwei Jahren bei Hamstern oder Ratten bis zu 70 Jahren bei Schildkröten ist alles drin. Einen guten Weg sieht Angela Berchtold darin, ein Tier aus dem Tierheim oder von einer Auffangstation in Betracht zu ziehen (siehe Infospalte rechts). «Gerade für ältere Menschen ist vielleicht eine nicht mehr ganz junge Katze oder ein älterer Hund die bessere Gesellschaft als ein junger, wilder Welpe.» Zoohandlungen empfiehlt sie hingegen gar nicht als Bezugsquelle für Haustiere: «Das Personal weiss oft schlecht Bescheid, man hat keine Ahnung, woher diese Tiere kommen und unter welchen Umständen sie gezüchtet wurden.» Zudem taugen die Haltungsbedingungen im Laden nicht als gutes Beispiel; es herrschen viel zu enge Platzverhältnisse für eine längerfristige Unterbringung. KINDER UND TIERE – IMMER IM AUGE Welche Haustiere sind denn konkret für Grosseltern und Enkelkinder geeignet? Da kommen gemäss An-
gela Berchtold alle Tiere in Frage, die als Haustier gehalten werden dürfen und nicht giftig sind. Nur Vögel findet sie ungeeignet: «Sie können kaum artgerecht gehalten werden und sind mit ihren spitzen Schnäbeln und scharfen Krallen nicht ungefährlich.» Sucht man eine starke persönliche Bindung zu seinem Haustier, sind Hund und Katze naheliegend. Beim Hund kommen die typischen Familienrassen wie Retriever in Frage, geduldige, ausgeglichene und verhältnismässig leicht erziehbare Hunde. Katzen können sehr verschmust und menschenbezogen sein, es gibt aber auch eher distanzierte Katzentypen. «Das kann – besonders für ein Kind – frustrierend sein und bei Missachten auch mal zu gefährlichen Situationen führen», gibt die Tierärztin zu bedenken. Der Umgang mit Tieren ist eine wertvolle Erfahrung für Kinder. Davon auszugehen, ein Tier und ein Kind passten einfach zusammen, wäre aber falsch. Die Beteiligten müssen sich aneinander gewöhnen, sich gegenseitig kennen lernen, und das braucht Zeit – betreute Zeit. Gerade junge Hunde oder Katzen bergen mit ihrem ungestümen Spielverhalten Gefahren für kleine Kinder – zumal diese auch ~ # 07 & # 08 ~ 2018
~ Dossier ~ HAUSTIERE
die Körpersprache des Tiers nicht deuten können und es leicht durch Distanzlosigkeit reizen. KLEINTIERE ZUM BEOBACHTEN Anders als Hunde und manche Katzen sind Kaninchen und Meerschweinchen keine Kuscheltiere. Wenn man ein Meerschweinchen hochhebt, hält es ganz still – aber nicht, weil es sich wohlfühlt. Vielmehr verfällt es in Schockstarre; es fühlt sich so, als ob es von einem Raubvogel gepackt würde. Aber Meerschweinchen – wie auch Zwergkaninchen – eignen sich sehr gut zum Beobachten. Enkelkinder können ihr Gehege immer wieder neu gestalten und zum Beispiel einen Hindernisparcours aus WC-Rollen und leeren Kartons bauen, um danach zu gucken, wie die Tiere darauf reagieren. Anders als andere Nagetiere können Ratten sehr handzahm und zutraulich werden. «Sie sind auch neugierig und lernen schnell. Mit ihnen können Kinder viel anfangen», weiss Angela Berchtold aus eigener Erfahrung, gehörte doch auch eine Ratte zu den Haustieren, die ihre Kindheit bereicherten. Bei allen Tierarten, betont sie, ist zentral, sich vor der Anschaffung genau darüber zu informieren, wie das Tier artgerecht gehalten wird. Das kann man zum Beispiel sehr gut auf der Webseite www.meinheimtier.ch des Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) tun, wo Haltungs- und weiterführende Informationen über viele Haustierarten einzusehen sind. •
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WO FINDE ICH MEIN HAUSTIER? Angela Berchtold rät: «Wenn Sie ein Jungtier anschaffen wollen, hören Sie sich nach einem guten Züchter in Ihrer Region um oder suchen Sie einen im Internet. Wichtig ist, dass Sie sich bei mehreren Besuchen vor Ort vergewissern, dass die Tiere artgerecht gehalten werden. Fragen Sie nach dem Muttertier und schauen Sie es an: Ist es wohlgenährt, sieht es gesund aus? Mit Hunden wird oft illegaler Welpenhandel getrieben. Katzen dürfen auch von einem Bauernhof stammen. Da die Tiere aber oft noch nicht geimpft und entwurmt sind, kommt der erste Tierarztbesuch die neue Halterin unter Umständen teuer zu stehen.» Im Internet sind Interessensgemeinschaften für alle gängigen Haustierarten vertreten. Diese wiederum sind mit Züchterseiten verlinkt. Für Hunde bietet das Portal www.hunde-wiese.ch Hand, für Katzen Zuchtverbände verschiedener Rassen. Möchten Sie ein Tier aus einem Tierheim oder einer ähnlichen Institution aufnehmen? – Kontaktieren Sie ein Tierheim an Ihrem Wohnort oder schauen Sie nach unter: www.adopt-a-pet.ch, www.tieronline.ch
oder www.petfinder.ch
ANGELA BERCHTOLD (32) ist leitende Tierärztin der Kleintierpraxis Schönegg in Dietikon. Die Praxis gehört der Vettrust AG, die 13 weiter Tierarztpraxen in der Deutschschweiz betreibt. www.vettrust.ch
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«Weisst du, Skorpione vertragen keinen Stress!» von RUTH KRÜSI
Wenn Sie für sich die folgenden Fragen beantworten, sind die wichtigsten Kriterien für Ihre Haustierwahl geklärt. Vielleicht findet sich eine passende Tierart bei den Steckbriefen? Darf ich in meiner Wohnung überhaupt Haustiere halten? Habe ich einen Garten, in dem das Tier gehalten werden kann oder darf? Oder muss mein Tier für eine reine Wohnungshaltung
«Geht’s dir noch?», rief ich entsetzt, als mir Enkel Dan vor Weihnachten mitteilte, dass er sich einen Skorpion wünsche. «Ein Skorpion ist doch kein Haustier, wünsch dir ein Meerschweinchen oder so!», zeterte ich. Aber er fand, ein Skorpion sei cooler und für ihn das Beste. Er habe sich genau erkundigt. Das Futter, Grillen, könne er in der Tierhandlung kaufen. Das entsetzte mich noch mehr. Im Fernsehen wurde eine Zeit lang immer die kleine Grille Max vorgestellt. Diese Art sei vom Aussterben bedroht und man solle Sorge zu ihr tragen. Dan aber sagte, dass diese Insekten extra als Futter gezüchtet würden. Und: «Skorpione sehen ganz herzig aus. Du kennst diese Tiere doch und das wird dir sicher ein wenig das Heimweh nach Afrika nehmen, weil du nicht mehr dorthin zurückkehren kannst.» Dan weiss, dass wir während sieben Jahren im nigerianischen Busch vorsichtig sein mussten, um nicht auf diese kleinen Tierchen zu treten; ihr Gift verursacht extreme Schmerzen. Als Grosseltern nehmen wir uns immer vor, den Kindern zuzuhören und möglichst keine Gegenargumente ins Feld zu führen. Dans Grossvater fand die Idee lustig und interessant. Also versuchte ich, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich in einem zivilisierten Haus bald so ein gefürchtetes Viech vorfinden würde. Und so zog, unter grosser Bewunderung seitens der Nachbarskinder, der Skorpion ins Terrarium ein. Dan kümmert sich sehr um das Spinnentier und sorgt dafür, dass die Atmosphäre in seinem Zimmer ruhig bleibt. «Weisst du, Skorpione vertragen keinen Stress», belehrt er mich mit allem Ernst. Zu seinem Geburtstag kreierte ihm der Grossvater eine Gratulationskarte mit einem Skorpion drauf. Beim Betrachten des Bildes fragte ich ganz erstaunt, ob der Skorpion von Dan auch so gut aussehe. «Natürlich!», war seine Antwort. Seither habe ich meine Abscheu vor diesen Kreaturen verloren. Jetzt bin ich sogar ein bisschen stolz, dass wir ein so besonderes Haustier in der Familie haben. •
CHECKLISTE VOR DER ANSCHAFFUNG EINES HAUSTIERS
RUTH KRÜSI (80) ist Journalistin und lebt mit ihrem Mann in Rikon im Tösstal. Sie hat drei Kinder und sechs Enkelkinder, eines davon mit Skorpion.
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geeignet sein? Wie gross und schwer darf das Tier sein? Sollte es möglichst wenig Platz brauchen oder darf es raumgreifend sein? Sollte es ein weiches Fell haben / sich zum Streicheln eignen – oder gar nicht (Allergiker)? Wie viel Zeit kann und will ich für die Pflege und Beschäftigung des Tiers aufwenden? Wie viel darf der Unterhalt des Tiers (inkl. allfällige Ferienbetreuung, Arztkosten, Futter etc.) kosten? Sollte es ein Tier sein, das eine eher kurze Lebenserwartung hat, oder kann ich dafür sorgen, dass es eine gute Lösung für es gibt, wenn ich mich einmal nicht mehr darum kümmern kann? Könnte ich mir vorstellen, ein älteres Tier zu mir zu nehmen, zum Beispiel aus dem Tierheim?
~ Dossier ~ HAUSTIERE
Unsere kleine Sammlung von sechs Steckbriefen ist als Einblick in die Welt der Haustiere gedacht. Sie ersetzt keine Beratung durch Fachpersonen; insbesondere die Kostenangaben sind mit Vorbehalt zu lesen. Je nachdem, wo Sie das Haustier erstehen, wird es von einem kleinen Unkostenbeitrag bei Privatpersonen bis hin zu über tausend Franken beim Rassezüchter kosten. Bei den Arztkosten gilt für alle Tierarten, dass Krankheit oder Unfall schnell sehr hohe Kosten verursachen können.
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Meerschweinchen Grösse: 20–30 cm Gewicht: 600–1200 g Lebenserwartung: 6–8 Jahre Futter: Heu, Gemüse, Grünfutter Kosten (in Franken): Anschaffung Tiere und Grundausstattung ab 300. Futter/Verbrauch monatlich ca. 20 pro Tier, Arztkosten: keine regelmässigen. Ev. Kastration männlicher Tiere ca. 130. Was brauchen Meerschweinchen an Pflege? Täglich mehrmaliges Füttern, wöchentliches Ausmisten. Regelmässig das Gehege umstellen, sie lieben das Erkunden. Diese intelligenten Tiere sollten gefordert werden, z. B. durch Futterverstecken. Was ist besonders zu beachten? Es sind Herdentiere: Mindestens zwei, besser vier Tiere sollten gemeinsam gehalten werden, am besten im Aussengehege, da sie viel Platz, Orte zum Graben und einen natürlichen Untergrund brauchen. Sie müssen sich jederzeit vor ihren Menschen verstecken können. Was macht Meerschweinchen reizvoll für die Enkelkinder? Sie sind spannend zu beobachten, aber keine Kuscheltiere. Gehegegestaltung fordert kreative Werkerinnen und Bastler. Was macht die Haltung von Meerschweinchen eventuell schwierig? Der Platz- und Bewegungsbedarf. Meerschweinchen nagen zudem gerne vieles an und hinterlassen ihre Geschäfte überall. Bei ihnen ist immer Betrieb, das kann oft laut sein – auch abends. www.meerschweinchen.ch; www.nagerforum.ch
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Ratte Grösse: 16–24 cm, dazu 17–25 cm Schwanz. Gewicht: 200–400 g Lebenserwartung: 2–3 Jahre Futter: Körner, Nüsse, Obst, Gemüse, Salat Kosten (in Franken): Gehege plus Einrichtung: 300 bis 800, Haltung pro Tier im Monat: 20 bis 30. Arztkosten: keine regelmässigen. Ev. Kastration männlicher Tiere ca. 130.
Katze
Hund
Grösse: 40–50 cm Gewicht: 2–8 kg Lebenserwartung: bis 20 Jahre Futter: Spezielle Katzennahrung Kosten (in Franken): Grundausstattung ab 180, Haltung pro Tier im Monat ab 150, Arztkosten: Kastration 125 (Kater) / 240 (Kätzin), Impfung ca. 90, Entwurmung 50 bis 100 pro Jahr, Chippen und Registrieren (einmalig) 100. Es gibt die Möglichkeit
Grösse & Gewicht: Je nach Rasse sehr unterschiedlich Lebenserwartung: 12–16 Jahre – je nach Rasse Futter: Spezielle Hundenahrung Kosten (in Franken): Anschaffung Hund 200–2000, Grundausstattung ab 200, Haltung im Monat ab 100, Hundesteuer ca 100 pro Jahr (je Kanton verschieden), Ausbildung: z. B. Junghundekurs ab 350, Arzt-
Was brauchen Ratten an Pflege? Täglich Beschäftigung und betreuten Auslauf, wöchentliches Ausmisten. Was ist besonders zu beachten? Ratten sind dämmerungsaktiv; tagsüber ruhen sie oft. Sie werden mindestens zu zweit gehalten und brauchen ein grosses Gehege – z. B. aus einem Kleiderschrank aus dem Brockenhaus und einem Vogelkäfig o.ä. gebaut – mit mehreren Etagen, Unterschlüpfen und Klettermöglichkeiten. Was macht Ratten reizvoll für die Enkelkinder? Sie können sehr zutraulich sein, sind wissbegierig und lernfähig. Ihre Erkundungstouren zu beobachten, ist spannend und lustig. Was spricht sonst noch für Ratten? Anders als andere Nager sind sie meist zutraulich und lassen sich gerne streicheln. Was macht die Haltung von Ratten eventuell schwierig? Sie knabbern gerne alles an. Männliche Tiere riechen stark.
der Krankenversicherung, ähnlich wie beim Menschen. Mit dem Alter oft Zahnprobleme: Dentalhygiene beim Tierarzt, inkl. Narkose, ab 550.
kosten: Kastrieren, je nach Grösse, Hündin 750 bis 950, Rüde 450 bis 600, restliche Gesundheitskosten wie bei Katze.
Was brauchen Katzen an Pflege? Regelmässige Fellpflege, Zahnpflege und Katzenklo-Reinigung. Was ist besonders zu beachten? Katzen ordnen sich dem Menschen nicht unter. Sie sollten bevorzugt ins Freie können. In der Wohnung sollten sie nicht einzeln gehalten werden und brauchen täglich ausgiebige Beschäftigung. Was macht die Katze reizvoll für die Enkelkinder? Wenn sie gerne gestreichelt wird und spielt, gefällt das den meisten Kindern. In jedem Fall lehrt sie Kinder, respektvoll mit Tieren umzugehen. Katzen sind auch sehr empathisch. Was macht die Haltung einer Katze eventuell schwierig? Sie lässt sich nicht erziehen wie z. B. ein Hund, kann aber trotzdem nicht über längere Zeit sich selber überlassen werden.
www.ratte.ch; www.rattenclub.ch
www.katze.net
Was braucht der Hund an Pflege? Täglich mehrere Spaziergänge – bei jedem Wetter – sowie intellektuelle Herausforderung wie z. B. Fährtensuche. Regelmässige Fell- und Zahnpflege. Was ist besonders zu beachten? Ein Hund braucht viele soziale Kontakte – zu Menschen und Artgenossen. Er darf nie länger als einen halben Tag alleine bleiben. Als Rudeltier braucht er klare Führung durch seinen Menschen. Er muss systematisch erzogen werden, am besten mithilfe von Kursen ab Welpenalter. Was macht Hunde reizvoll für die Enkelkinder? Sie werden echte Freunde. Bei unsicheren Kindern können sie das Selbstvertrauen fördern. Was spricht sonst noch für einen Hund? Er ist ein treuer Begleiter, sehr menschbezogen. Was macht die Haltung eines Hundes eventuell schwierig? Sie ist sehr zeitaufwändig. Der Hund kann bei falschem Handling oder ungenügender Erziehung gefährlich werden. www.skg.ch
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~ Dossier ~ HAUSTIERE
Hamster Grösse: 5–30 cm Gewicht: 100–600 g Lebenserwartung: 2 Jahre Futter: Trockenfutter aus der Tierhandlung, Karotten, Löwenzahn, Gräser, Äpfel, etwas tierisches Eiweiss (Hüttenkäse oder Mehlwürmer). Kosten (in Franken): Hamster und Grundausstattung ab 200, Haltung pro Tier und Monat 30–40, Arztkosten: keine regelmässigen. Was brauchen Hamster an Pflege? Regelmässiges Füttern und Ausmisten und Abwechslung im Gehege. Was ist besonders zu beachten? Hamster hält man am besten einzeln, da sie einander sonst bekämpfen. Es sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die viele Möglichkeiten zur Beschäftigung brauchen – Spielzeug wie Toilettenpapierrollen, leere Kartons, Röhren und ein Hamsterrad. Sie brauchen auch etwas zum Nagen und Graben. Was macht den Hamster reizvoll für die Enkelkinder? Es macht Spass, ihm beim Graben und Rennen zuzusehen. Zum Streicheln und Knuddeln ist er aber nicht der Richtige. Was spricht sonst noch für den Hamster? Er braucht keinen Freilauf, da ihn solche Ausflüge eher stressen als freuen. Was macht die Haltung eines Hamsters eventuell schwierig? Werden seine Bedürfnisse ungenügend respektiert, kann der Hamster bissig werden. www.hamsterinfo.ch
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Griechische Landschildkröte Grösse: 20–35 cm Gewicht: je nach Alter 50–1500 g Lebenserwartung: bis 70 Jahre Futter: Pflanzenfresser; Wildkräuter und Gräser aus dem Freigehege, Heu, gelegentlich Salat. Kosten (in Franken): Anschaffung Tiere aus Zucht ab 150 (Jungtiere) bis über 1500 (ausgewachsenes Weibchen), Ausstattung ca. 2000, Arztkosten: Jährliche Kontrolle vor dem Winterschlaf 50. Was brauchen Schildkröten an Pflege? Neben Fütterung und Sauberhaltung ist keine weitere Pflege nötig. Was ist besonders zu beachten? Schildkröten werden zu mehreren in einem sehr grossen Aussengehege gehalten, mit Sonne und Schatten, Wasserstelle, Rückzugsmöglichkeiten und Schutzhütte. Da sie wechselwarm sind, brauchen sie einen per Lampe gewärmten Platz für kühle Tage. Sie halten Winterschlaf in einem speziell ausgerüsteten Erdloch. Was macht Schildkröten reizvoll für die Enkelkinder? Sie sind nicht so langsam wie man glaubt und faszinierend zu beobachten, vor allem für etwas ältere Enkelkinder. Was spricht für sonst noch für Schildkröten? Kaum Pflegeaufwand; sie können auch einige Tage allein gelassen werden. Was macht die Haltung von Schildkröten eventuell schwierig? Das Erstellen und Instandhalten der Anlage ist sehr aufwändig. www.sigs.ch
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Mehr Informationen über die hier vorgestellten (und weitere) Haustierarten erhalten Sie aus den Merkblättern des BLV unter www.meinheimtier.ch und jenen des Schweizer Tierschutzes STS unter www.tierschutz.com/publikationen.
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Wo drückt der Schuh? Von IRMA AREGGER (Aufzeichnung)
Kinder spüren oft nicht, ob Schuhe zu eng oder zu gross sind. Den passenden Schuh für sie zu finden, ist nicht immer einfach.
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ch werde of t gefragt, ob K inder gebrauchte Schuhe tragen sollen oder ob sich das negativ auf die gesunde Entwicklung ihrer Füsse auswirke. Wie beim Kauf von neuen Kinderschuhen sollte auch bei gebrauchten einiges beachtet werden und die Anprobe ist eine gute Gelegenheit, die Schuhgrösse zu überprüfen. Das sollte nämlich regelmässig passieren. Durchschnittlich wachsen die Füsse von Ein- bis Dreijährigen 1.5 Millimeter pro Monat, bei drei- bis sechsjährigen Kindern 1 Millimeter pro Monat. Untersuchungen belegen, dass Kinder sehr häufig zu kleine Schuhe tragen, und ist das Wachstum noch nicht abgeschlossen, kann sich ein Fuss durch äussere Einwirkungen wie zu engen Schuhen verformen, ohne dass dies Schmerzen verursacht. Eigenartigerweise sind die Schuhgrössen in Europa nicht
normiert. Und so sind die Schuhe dann oft kürzer, als die Grösse verspricht. Liegt eine Einlagesohle im Schuh, ist es einfach, diese herauszunehmen und das Kind daraufzustellen. Die Sohle sollte mindestens 12 mm und maximal 17 mm länger sein als der Fuss. Einige Schuhgeschäfte verfügen über Innenschuhmessgeräte. Stehen diese nicht zur Verfügung, empfiehlt es sich, eine eigene Schablone anzufertigen: Das Kind steht barfuss oder mit Socken auf einen Karton und der Fuss wird nachgezeichnet. Nicht vergessen, beim längsten Punkt 12 mm dazuzugeben. Lässt sich diese Schablone leicht in die neuen Schuhe hineinlegen, passen die Schuhe optimal – zumindest was die Länge betrifft. Zusätzlich empfiehlt es sich, die neuen Schuhe nach dem Mittagsschlaf anzuprobieren. Der Fuss ist am Nachmittag bis zu vier Prozent grösser als am Vormittag. K inder sollten so of t wie möglich barfuss gehen. Beim Stehen, Hüpfen, Springen und Laufen ohne Schuhe wird die Muskulatur abwechslungsreich geschult und gekräftigt. Mini-Erwachsenenschuhe wie starre Lackballerinas oder steife Lederschühchen sind höchs# 07 & # 08 ~ 2018
tens für das Auge gut. Spezielle Stützfunktion und gepolsterte Fussbette sind aber auch nicht empfehlenswert. Generell gilt: Je unspektakulärer die Einlagesohle, desto besser für die Füsse der Kinder. Die meisten Menschen kommen mit gesunden Füssen zur Welt. L eider erkranken bis ins Erwachsenenalter 60 Prozent davon an einem Fussleiden. Mit dem Kauf von richtigem Schuhwerk erhalten Kinder die besten Voraussetzungen für gesunde Füsse ein Leben lang.•
JUDITH HÜRBI (51), Mütter- und Väterberatung Graubünden. Sie hat zwei erwachsene Kinder.
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
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Toleranz, Professionalität und Würde – drei Wünsche für das Sterben Hausarzt Edy Riesen schreibt einen Brief an einen fiktiven Bruder, mit dem er sich nicht einigen kann, wem das Sterben gehört.
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ein lieber Bruder Wir zwei leben am gleichen Fluss, aber jeder an seinem Ufer. Du bist ein gläubiger Christ, ich ein als Christ erzogener Mensch, überzeugt, dass die christliche Ethik ein gutes Regelwerk bildet. Nur ist mir Gott abhandengekommen. Man tröstet mich, ich sei eben auf der Suche nach ihm, und ich kann dir versichern, dass ich gar nichts dagegen habe, wenn ich ihn eines Tages wieder antreffe. Nun hat dieser Unterschied zwischen uns ganz wesentlichen Einfluss auf unsere Vorstellung davon, wem das Sterben gehört. Du gibst dich in Gottes Hand, ich würde mich gerne meinen Lieben und meinem Hausarzt anvertrauen und mir den Notausgang via aktive Sterbehilfe offen lassen. Darum plädiere ich für Toleranz. Ich muss dir von meiner Seite die grosse Sorge abnehmen, dass man Druck ausüben könnte auf die Alten und Kranken Richtung aktive Sterbehilfe. Ich meine wie du: Das Wort vom unwerten Leben darf nie mehr Eingang finden in unsere Sprache. Dir kann ich versichern, dass sich der kranke Mensch alleine für die aktive Sterbehilfe entscheiden darf. Dies nur nach langer Überlegung und wenn alles medizinisch Sinnvolle getan ist. Zudem im intensiven Gespräch mit Fachleuten und Angehörigen. Wenn Theologen manchmal aus ihrer Sicht darlegen, dass die aktive Sterbehilfe abzulehnen sei, mag das für sie persön# 07 & # 08 ~ 2018
lich und die Gläubigen ihrer Kirche richtig sein. Es ist aber eine Zumutung, wenn sie sich anmassen, über mich und eine grosse Zahl Gleichdenkender den Stab zu brechen. Darum ist es für mich ein grosses Anliegen, dass wir zwei miteinander verständnisvoll und fürsorglich umgehen angesichts dieses grossen Themas. Es ist eine echte Prüfung für unsere gegenseitige Toleranz. Der zweite Wunsch besteht in der Hoffnung auf weitere Fortschritte und einen Ausbau der Dienste in der palliativen Medizin. In unserem Kanton existiert neben einem ausgezeichnet geführten Hospiz seit vielen Jahren die spitalexterne Onkologiepflege (SEOP), mit der ich als Hausarzt oft und gerne zusammenarbeitete. Die Fachfrauen der SEOP waren immer wieder eine grossartige Hilfe für Patient, Angehörige, Hausarzt. Im Hospiz, dessen Leitende Ärztin beispielhaft mit uns Praktizierenden zusammenarbeitet, ist das Angebot noch professioneller und über 24 Stunden gewährleistet. Auch die spezialisierten Kollegen aus dem Spital gehören zu einem gut funktionierenden palliativen Netzwerk. Als Beispiel sei die Schmerzbestrahlung bei Knochenmetastasen genannt. Je besser die palliative Medizin ausgebaut ist, desto weniger ist die aktive Sterbehilfe nötig. Dass die passive Sterbehilfe (also das Unterlassen von ~ sinnlosen Massnahmen zur Verlängerung des Lebens)
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EGK-Ratgeber Nr. 3
Blitzblanker Balanceakt Eigentlich liesse sich Bewegung ohne Aufwand in den Alltag integrieren. Einige einfache Tipps helfen dabei.
in unserem Land unterdessen eine Selbstverständlichkeit geworden ist, will ich doch auch noch erwähnen. Der dritte Wunsch ist die Erhaltung der Würde. Damit meine ich, dass das Sterben nicht nur ein medizinischer Prozess ist, sondern ein sozialer Vorgang. Dieser soll, wenn immer möglich, so stattfinden, dass menschliche Nähe und Wärme, Gerüche, Blumen, Sitzgelegenheiten, Kuchen und Kaffee wichtiger sind als das Medizinische. Ein sterbender Mensch soll wahrgenommen werden mit seiner grösstmöglichen Autonomie und seinen Wünschen. Die Nähe zum Leben ist wichtig und nicht die feindliche Distanz und Leere rund um den Tod. Es
Fernseher, Handys und andere Bildschirme beeinflussen unsere Freizeitgestaltung enorm. Diese Entwicklung macht vor keiner Generation mehr Halt. Wir verbringen mehr und mehr Zeit mit diesen Geräten und die Bewegung kommt dabei oft zu kurz. Dabei könnte man den Alltag mit ganz einfachen Mitteln bewegungsaktiver gestalten – und die ganze Familie mit einbeziehen, von den Grosseltern bis zu den Allerjüngsten. Zähneputzen zum Beispiel kann das Smartphone noch niemandem abnehmen. Wieso diese dreimal drei Minuten nicht für herausfordernde Gleichgewichtsübungen nutzen? Stellen Sie sich beim Bürsten mal auf die Zehenspitzen und versuchen Sie, in Balance zu bleiben. Wer schafft es länger, Sie oder Ihre Enkelkinder? Und wenn das irgendwann zu leicht wird, können Sie es einbeinig versuchen oder die Augen schliessen.
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Prof. Dr. Lukas Zahner Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel
stimmt, dass es auch ein schwieriges Sterben gibt. Aber ich selbst durfte oft den guten Tod miterleben. Gerade die Unterlassung unsinniger medizinischer Massnahmen erlaubt die Konzentration auf das Sterben. Mit diesen drei Voraussetzungen wird es uns besser gelingen, das Sterben in die Mitte von uns Lebenden zurückzuholen. Weg von den Intensivstationen und der Technik (was nur in einzelnen Fällen nötig ist). Die aktive Sterbehilfe ist für die Menschen reserviert, deren unheilbares Leiden unerträglich geworden ist. Beim Schreiben dieser Zeilen warst du mir immer nahe und standest mir bei als stummer Beobachter am Fluss des Lebens, das wir beide so sehr lieben, auch wenn wir es jeder auf seine Art sehen. Ich danke Dir von Herzen und umarme dich. Dein Bruder •
Sie wünschen sich mehr Bewegungsideen für den Alltag? Fündig werden Sie im Ratgeber «Bewegung, Spiel und Spass in der ganzen Familie» der EGK-Gesundheitskasse: www.egk.ch/spiel-und-spass EDY RIESEN (70) ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
Wenn Dankbarkeit auf der Strecke bleibt GROSSELTERN (BEIDE 75) WUNDERN SICH: Wir haben drei Enkel (9, 11, 12 Jahre), die wir früher mit Freude gehütet haben und seit eh und je zu Geburtstagen und Weihnachten beschenken. Was uns zunehmend Mühe macht, ist die Tatsache, dass sie kaum je darauf reagieren. Auch für die Eltern scheint vieles, was von uns kommt, selbstverständlich zu sein: hüten, schenken, einladen. Nun ist das Fass unserer Grosszügigkeit am Überlaufen und wir würden gern etwas sagen oder ändern an der Situation, wissen aber nicht, wie wir es am besten ansprechen.
KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin mit Praxis in Biel, Soziologin, Buchautorin und Grossmutter von zwei Enkeln. Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley, Rosenweg 17, 2555 Brügg bei Biel beratung@grosseltern-magazin.ch
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öse Absicht von Enkeln und deren Eltern? Kaum. Schusseligkeit? Wer weiss. Nachlässigkeit, Überlastung generell? Ist
Danke sagen heute ausser Mode geraten? Was Sie in Ihrem Brief ausdrücken, bekomme ich sehr oft zu hören. Sie sind also nicht allein. Die heutigen Kommunikationsformen sind anders als früher. Sehr vieles hat sich bezüglich Umgangsformen geändert, und das ist vorerst einmal positiv. Und doch gibt es für uns ältere Semester einiges, das befremdlich wirkt: Die Alten haben keinen Vortritt mehr beim Einsteigen ins Tram. Sie haben auch kein Anrecht mehr auf einen Sitzplatz im vollen Zug. Wer da etwas will, muss es einfordern. Und wenn je ein Junger Vortritt gewährt, ist es meistens ein Mann aus einer fremden Kultur, in der den Alten Respekt entgegengebracht wird. Was die nicht verdankten Geschenke betrifft, ist es ja ein Problem in unserer Gesellschaft, dass bereits die Kinder – wenngleich nicht alle – im Überfluss leben. Da stellt sich die Frage, was man diesem noch hinzufügen will. Weshalb schenkt man eigentlich? Will man den anderen eine Freude bereiten – oder, sorry, vielleicht mehr sich selbst? Ich plädiere für einen dialogischen Geschenkmodus. Das heisst konkret, die Kinder nach einem spezifischen Wunsch zu fragen, und wenn sie keinen haben, ihnen Zeit zu schenken, in der man etwas mit ihnen unternimmt. Immer häufiger wünschen sich Kinder und Jugendliche auch Geld. Es ist das sichere Zeichen dafür, dass sie sich selbst das kaufen möchten, was ihnen gefällt. Das ist für Grosseltern nicht immer einfach hinzunehmen, Doch die Zeiten haben sich geändert und es gilt, Schritt zu halten. Sich von den Grosseltern Geld zu wünschen, bedeutet für die Enkel auch Unabhängigkeit. Und sie müssen sich nicht, wie wir anno dazumal, einen Dankesbrief abringen für ein Geschenk, das ihnen gar nicht gefällt. Offenheit und Grosszügigkeit tut allen gut: Das Problem ansprechen und grosszügig sein gegenüber dem Verhalten anderer. •
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~ Service ~ UNTERWEGS Von KARIN DEHMER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
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~ Service ~ UNTERWEGS
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Vögel, Füchse, Teddybären und eine mittelalterliche Schlacht: Viele der Attraktionen im kleinen Städtchen Sempach befinden sich in unmittelbarer Nähe des Seeufers.
WAS WIE WO
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STRANDBAD Sempachs Strandbad lässt keine Wünsche offen: Grosse Liegewiese mit Grillstellen, Tischen und Bänken, Selbstbedienungsrestaurant, Beachvolleyfeld, Tischtennis, Spielplatz, Vermietung von SUPs, Kajaks und Pedalos, Sprungturm, Badefloss, Kinderplanschbecken. Ein Sommertag ist gerettet! www.korporation-sempach.ch 2
FUCHSPFAD WANDERUNG Den Füchsen und Banditen auf der Spur. Spannender Weg durch den Mussiwald entlang des Rotbachs. Badestellen und ein Grillplatz laden zum Verweilen ein. Gutes Schuhwerk erforderlich. Am Ende des Fuchspfades im Wydenmoos führt ein Wanderweg weiter bis zur Schlachtkapelle. Start beim Hexenturm, Dauer 1 Std. www.sempachersee-tourismus.ch
3 MIT DEM VELO UM DEN SEE Distanz: 20 km, höchster Punkt 580 m.ü.M., tiefster Punkt 510 m.ü.M. Guter Startpunkt z. B. beim Campingplatz. www.sempacherseetourismus.ch
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TEDDYBÄRMUSEUM Auf drei Etagen in zwölf Räumen präsentiert sich die Sammlung neuer und älterer, antiker und aussergewöhnlicher Teddybären. Do und Fr: 14–17 Uhr, Sa und
MINIGOLF Idyllisch gelegene 18-BahnAnlage unterhalb des Städtchens am See mit Kiosk und Bistro. Täglich 10–22 Uhr, Erwachsene: 8 Franken, Kinder: 4.50 Franken.
am Weg, Feuerstelle beim Sendeturm. Start beim Busbahnhof Beromünster.
So: 13–17 Uhr. Erwachsene: 8 Franken, Kinder: 6 Franken. Stadtstrasse 29.
Eicherstrasse.
Naherholungsgebiet mit Grillplatz. Ruhige Oase unweit des Dorfkerns. Zu Fuss ca. 45 Min ab Bahnhof Sempach.
www.seetal-plus.ch/Tourismus/ Teddybaeren
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VOGELWARTE Die Vogelwarte Sempach überwacht die einheimische Vogelwelt, erforscht die Lebensweise der wild lebenden Vögel und geht den Ursachen deren Bedrohung auf den Grund. Die Vogelwarte betreibt eine Pflegestation für kranke, verletzte und verwaiste Vögel. Als nationales Kompetenzzentrum für Vogelkunde und Vogelschutz ist sie auch Auskunfts- und Beratungsstelle für Öffentlichkeit, Medien und Behörden. Di–So: 10–17 Uhr, Erwachsene 15 Franken, Kinder gratis. Luzernerstrasse 6. www.vogelwarte.ch
www.minigolfsempach.ch
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ÜBERNACHTEN Jedes Zimmer im Hotel Birdland ist nach einer Vogelart benannt. Moderne Architektur mit grossem Schlafkomfort. Indoor-Golfsimulator. www.birdland-hotel.ch
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SPIELPLATZ SEEVOGTEY Neu gestalteter grosser Abenteuer-Spielplatz hinter dem Postgebäude, Seevogtey. Ein weiterer grösserer Spielplatz befindet sich am Seeufer, von der Seestrasse führt ein Fussweg hin. 9
RADIOWEG BEROMÜNSTER Open-Air-Radioweg mit sieben Hörstationen. Beromünster ist die Wiege des Radios in der Deutschschweiz. Von hier aus eroberte das Medium ab den 1930er-Jahren die Schweizer Stuben. Mit originalen Tondokumenten. Besenbeiz
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www.beromuenster-radioweg.ch
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11 ZUR SCHLACHT
Auf dem Gelände der sagenumwobenen Schlacht von 1386 befindet sich das Restaurant «Zur Schlacht» sowie die Schlachtkapelle. Vermutlich wohnte im ursprünglichen Gebäude des heutigen Restaurants der vom Rat Luzern ernannte Schlachtbruder, der das Schlachtgut zu verwalten hatte. Wirtschaft «Zur Schlacht» Schlacht 6204 Sempach Mi–Sa: 9–00:30 Uhr So: 9–23 Uhr. www.schlacht.ch
~ Service ~ UNTERWEGS
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~ m-way-Ratgeber ~
DAS VERNETZTE E-BIKE Heute dreht sich alles um Digitalisierung. Gemäss neusten Studien gibt es 4-Jährige, die bereits ein eigenes Handy haben, und auch Verkehrsmittel sind weitgehend digitalisiert. Es gibt kaum ein Auto, in dem man nicht sein Smartphone andocken und im Internet surfen kann. Beim E-Bike steht die Digitalisierung erst am Anfang, die ersten Schritte sind aber schon gemacht. Es gibt elektronische Diebstahlsicherungen, die dem Besitzer erlauben, ein gestohlenes E-Bike dank eingebautem GPS-Chip auf den Meter genau wieder aufzuspüren. Der Chip kann auch einen Alarm auslösen, wenn jemand versucht, das Bike aufzubrechen. Auch können E-Bikes mit einem Smartphone programmiert werden, wodurch die übliche Kommandozentrale am Lenker wegfällt. Einige E-Bike-Hersteller sprechen bereits vom so genannten «Connected Bike»: Automatische Meldung bei einem Sturz, Service-Meldungen bei abgefahrenen Bremsen oder Aufzeichnungen der gefahrenen Strecke in Verbindung mit Puls und Blutdruck. Hinzu kommen digitale Schlösser, die sich via App und Bluetooth oder NFC (Nahfeldkommunikation) öffnen lassen. Diese benötigen keinen Schlosszylinder und können dadurch nur schwer geknackt werden. ~EW m-way steht mit seiner Fachkompetenz für qualitativ hochwertige E-Bikes und Zubehör. In einer der 28 Filialen oder per E-Mail an «fragen@m-way.ch» werden Sie kompetent beraten. www.m-way.ch Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
Gürbetal
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erfekter Wanderspass nahe der Stadt Bern bietet der insgesamt 27 Kilometer lange Gürbetaler Höhenweg zwischen Kehrsatz und Wattenwil, aus dem man jederzeit aussteigen kann. Wer die Fernsicht auf die Berner Alpen geniessen will und sich für Bauernhauskultur interessiert, kommt auf seine Rechnung. Startort der Wanderung ist Kehrsatz-Kühlewil. Nach einem kurzen Aufstieg an der Flanke des Längenbergs führt der Gürbetaler Höhenweg im leichten Auf und Ab auf Naturwegen durch eine traumhafte, intakte Landschaft und lichte Wälder. Alte, blumengeschmückte Bauernhäuser säumen den Weg. Attraktion unterwegs ist der Weiler Falebach mit seinen geschmückten Bauernhäusern und dem Ofenhaus. Am Weg hat es viele Feuerstellen mit prächtiger Aussicht, Ruhebänke und Gasthöfe. ~KD
START/ZIEL
EINKEHREN
Kehrsatz, Bushaltestelle Kühlewil, Heim
In den Gasthöfen der Gemeinden unterhalb des Weges.
AN-/RÜCKREISE Über Bern mit dem Zug nach Kehrsatz und von da mit dem Postauto nach Kühlewil. Rückreise per Zug oder Bus zurück nach Bern.
ROUTE Die ganze Wanderung bis Wattenwil dauert 7,5 Stunden. Mögliche Etappen: bis Toffen 2 Stunden, bis Riggisberg 2,5 Stunden, bis Mühlethurnen 4 Stunden.
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MEHR INFOS www.gantrisch.ch/sport/wandern
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DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 2.7.–29.7.2018 – Brienz
SEIDENRAUPENZUCHT
~ Kunstmuseum Luzern ~
INSTRUMENTEN-PARCOURS Die Blockflöte ist und bleibt in Sachen Musik die «Einstiegsdroge» Nummer 1. Aber es gibt natürlich noch viele andere Instrumente. Junge Musikerinnen und Musiker aus den Reihen der «Lucerne Festival Alumini» stellen ihre Instrumente vor, und zwar mit viel Musik: In zehnminütigen Präsentationen zeigen sie, was Pauke, Posaune und Co. so alles können, wie sie klingen, wie sie gespielt werden und welche verrückten Sounds und Geräusche sich sonst noch auf ihnen produzieren lassen. ~KD 13–16 Uhr www.lucernefestival.ch www.kunstmuseumluzern.ch
Geführter Rundgang durch die Seidenraupenzucht. Die Raupen spinnen sich in die kostbaren Fäden ein, die sich dann in sorgfältiger Arbeit zu Seidengarn zwirnen lassen. Freilichtmuseum Ballenberg, täglich zwei Führungen, 11 und 13 Uhr, im Museumseintritt inbegriffen.
www.ballenberg.ch 7.7.2018 – Rorschach
KROKODILSGEBURTSTAG Autorenlesung und Familien-Workshop. Ein störrisches Krokodil geht an seinem Geburtstag auf die Suche nach anderen Krokodilen und erlebt eine Überraschung, als es diese tatsächlich findet. Anschliessend werden gemeinsam kleine und grosse Krokodile gestaltet. 3–7 Jahre, Forum Würth, 14–16 Uhr, Eintritt 5 Franken.
www.wuerth-haus-rorschach.com 10. und 11.7.2018 – Aarau
KREATIVE SPURENSUCHE
~klapperlapapp~
GESCHICHTENFESTIVAL In einzigartigen Landschaften, unter urchigen Bäumen und mitten im Vogelgezwitscher eintauchen in fremde Welten. Teil sein von Abenteuern und Heldentaten, die von den besten Erzählerinnen und Erzählern der Schweiz wie Linard Bardill und Jolanda Steiner vorgetragen werden. Den ganzen Sommer über in mehreren Bergregionen der Schweiz. ~KD 14. und 15.7. Lenzerheide 21. und 22.7. Lenk im Simmental 24. und 25.7. Saas-Fee 4. und 5.8. Arosa www.klapperlapapp.ch
Auf Entdeckungsreise im Rathausgarten beobachten wir genau, danach dienen unsere Eindrücke als Inspirationsquelle für eigenes Gestalten. Zeichnerisch, malerisch, mit Spraydosen und Frottagen. Aargauer Kunsthaus, 10.07.2018 für 5- bis 8-Jährige 11.07.2018 für 9- bis 13-Jährige jeweils 10–15 Uhr, 15 Franken.
www.aargauerkunsthaus.ch 15.7.2018 – Frutigen
SCHILDKRÖTEN WASCHEN An diesem Tag dreht sich alles um Erdbewohner mit harter Schale und weichem Kern. Interessierte schauen dem Schildkröten-Betreuer bei seiner Arbeit über die Schulter und erfahren dabei Spannendes über das Panzertier. Tropenhaus, 14–15 Uhr.
www.tropenhaus-frutigen.ch
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6.–9.8.2018 – Augst
PUBLIKUMSGRABUNG Einmal auf einer richtigen archäologischen Ausgrabung arbeiten: Unter kundiger Anleitung wird gemeinsam ausgegraben, vermessen und dokumentiert. Funde werden enträtselt und interpretiert. Ab 10 Jahren. Augusta Raurica, der Kurs dauert von Montag bis Donnerstag, 9–14 Uhr, Erwachsene 400 Franken, Kinder 180 Franken.
www.augustaraurica.ch 17.8.2018 – Bern
ALTER & GESELLSCHAFT Die westeuropäische Gesellschaft wird in den nächsten Jahrzehnten stark altern. Ein Phänomen, das den demografischen Wandel darstellt und uns in Zukunft beschäftigen wird. Aus diesem Grund widmet das Berner Literaturfest diesem Thema einen Schwerpunkt. Ein Themenabend u. a. mit Franz Hohler und der Psychologin Elisabeth Schlumpf. Berner Generationenhaus, Bahnhofsplatz, 20 Uhr, Eintritt 20 Franken.
www.berner-literaturfest.ch 13.8.–27.9.2018 – Gümligen
KOCHKURS FÜR KINDER Gemeinsam ein asiatisches 3-Gang-Menü kochen und dann mit Geschwistern, Eltern, Grosseltern essen. Ab 8 Jahren. Schulhaus Seidenberg, 10–13:30 Uhr, 50 Franken.
www.cookingclasses.ch 18.8.2018 – Frauenfeld
AUF INS MITTELALTER Schwerter klirren, ein feiner Brotduft liegt in der Luft, aus der Ferne erklingt die Laute und edle Gewänder erfreuen das Auge! Historisches Museum Thurgau, bei jeder Witterung. 11–17 Uhr, Eintritt gratis.
www.historisches-museum.tg.ch
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# 07 & # 08 ~ 2018
~ Service ~ BASTELN
T A RY P Time Die stimmige Beleuchtung für eine Sommerparty muss nicht ins Geld gehen. Es reichen Opas Bohrmaschine, Sprühlack und ein paar Tage Essen aus der Dose. Von KARIN DEHMER (Idee) und NICOLAS PETIT (Foto)
DAS BRAUCHT’S • leere Konservendosen, verschiedene Grössen sind schön • Bohrmaschine mit dünnem Bohrer oder Ahle, dicker Nagel und Hammer • Acryl-Farbspray in Sommerfarbtönen • Kerzen
SO GEHT’S 1 2
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Gewünschtes Muster mit wasserfestem Filzstift aufzeichnen. Jetzt braucht’s Opas Bohrmaschine (und seine helfenden Hände): Mit einem dünnen Bohrer Löcher bohren, während Opa die Büchse festhält. Alternativ geht es auch mit einer Ahle (braucht viel Kraft und ebenfalls ein zweites Paar Hände). Mit Acryl-Farbspray besprühen.
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r e m m o S p To AH ILON Von
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~ Service ~ STRICKEN
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Leichtes Sommertop Grösse 74/80 , Masse: Oberweite 52 cm, ganze Länge 35 cm
MATERIAL
RÜCKENTEIL
Baumwollgarn mit einer Lauflänge von ca. 200 m/50 g, z. B. Weda-École (erhältlich bei Coop) oder Baby Cotton von Lang (180 m/50 g) Das Modell wurde mit Weda-École, Farbe 750 pink, gestrickt 1 Paar Nd 3, 1 Häkelnd 3
Anschlag 73 M, 1 Rückr re str. Anschliessend im Strickmuster gemäss Strickschrift arb. Armausschnitt: bei 22 cm ab Anschl beids jede 2. R 1 x 3 und 2 x 2 M abn, dann 5 x jede 2. R betonte Abn str = 49 M Halsausschnitt: bei 8 cm ab Armausschnitt die mittl 13 M abk und beids davon in jeder 2. R 1 x 3, 1 x 2 und 3 x 1 M abk. Bei 13 cm ab Armausschnitt die restl je 10 M abk.
STRICKMUSTER Gemäss Strickschrift, auf der Rücks die M str wie sie erscheinen
VORDERTEIL
Am rechten Rd: Rdm, 2 M re, 2 M re zus str Am linken Rd: 5 M vor Ende 1 überz Abn, 2 M re, Rdm
Wie das Rückenteil str, jedoch für den Halsausschnitt bei 6 cm ab Armausschnitt die mittl 9 M abk und beidseits davon in jeder 2. R 3 x 2 und 4 x 1 M abk. Für die Schulter die restl je 10 M auf gleicher Höhe wie beim Vordert abk.
MASCHENPROBE:
FERTIGSTELLUNG
27 M und 40 R = 10 x 10 cm
Achsel- und Seitennähte schliessen. Mit der Häkelnd um den Hals- und Armausschnitt je 1 Rd fM häkeln, dann noch 1 Rd Picot wie folgt häkeln: 1 fM, *1 Picot = 3 Luftm, 1 fM in die 1. Luftm, in die 2. Folg M 1 fM*, von * bis *stets wdh.
BETONTE ABN:
+
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Rapport 8 M
+
Rdm
2 M re zus str
1 M re
1 überz Abn (1 M wie zum re str abheben, 1 M re str, die abgeh M darüberziehen)
1U
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~ Service ~ SPIELEN
Sandkugelbahn Wir bauen statt der klassischen Sandburg eine Sandkugelbahn. Von MELANIE BORTER (Text und Foto)
Ein Sandkasten oder ein Sandstrand, eine Kugel, mehr braucht es nicht für die Sandkugelbahn. Besonders geeignet sind übrigens Fussbälle eines Töggelikastens (erhältlich in grösseren Spielwarenläden), es gehen aber auch Ping-Pong-Bälle oder die etwas grösseren farbigen Boccia-Kugeln. Von der einfachen kurzen Ballrutsche den Sandhaufen hinunter bis hin zur Sandkugelbahn mit Hindernissen ist alles möglich, solange es nur runtergeht. Aber Vorsicht, wie eng darf die Kurve sein, damit der Ball nicht aus der Bahn springt? Wie steil muss die Bahn sein, damit es der Ball bis ins Ziel schafft? Keine leichte Aufgabe. Die älteren Enkelkinder (auch die Grosseltern) können sich beim Bauen verweilen. Die Kleineren lieben es, den Ball immer und immer wieder auf den Startpunkt zu setzen und hinunterkullern zu lassen. •
Wie sieht ihre Sandkugelbahn aus? Schicken Sie uns ein Foto. Haben auch Sie eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
# 07 & # 08 ~ 2018
Alles
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Anzeige
für einen verspielten Sommer.
~ Gedicht für das Kind ~
KEIN GUTER TAUSCH Der Haubentaucher guckte ziemlich dumm, als ich ihm tauschte zwei Buchstaben um. Ich schob das H zu dem T und das T zum H und na ja, damit war ein anderer Vogel da:
Von Juliane Blech.
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G
was aber weder ihn noch die Tauben entzückte, weshalb ich ihm die Buchstaben wieder richtig rückte.
RA Holen in Sie ein TI sic ül tig er S h ab Fil W je 16 tz ial tI N ode . Ju e a ur r ni hr Ih s s g b o en re s di ült l is es ig an 3 r es g ge 1. W er G ege Vo Au ut n rr g ah b sc A at us la a he bg . t2 in ab b! l 01 s. e l 8
ein Taubenhaucher der nicht mehr tauchte, sondern nur noch sämtliche Tauben anhauchte,
~ 07 & 08 / 2018 ~ WETTBEWERB
Gewinnen Sie 2 Übernachtungen für zwei Erwachsene und ein Kind bis 11 Jahre im DZ Comfort, inkl. 5-Gang-Gourmetpension im Gesamtwert von mehr als 1000 Franken.
Ein Platz für Generationen seit mehr als 50 Jahren! Genussvoll wandern, genussvoll schlemmen, genussvoll entspannen: Für die Urlaubszeit suchen wir einen Ort, der uns herzlich empfängt, von einer imposanten Naturlandschaft umgeben ist und vielfältige Möglichkeiten für Aktivitäten mit der ganzen Familie bietet. Eine solche Adresse ist das familiengeführte 5-Sterne Parkhotel Frank in Oberstdorf am Allgäuer Alpenrand – einfach, weil hier jeder sein persönliches Stück vom Urlaubsglück findet! Getreu dem Credo «Genuss hoch drei» lässt sich bei Outdoor, Kulinarik und Wellness ein wunderbarer Alpin-Urlaub erleben, der in Erinnerung bleibt.
Gastgeber: Familie Frank D 87561 Oberstdorf/Allgäu Tel. +49 (0) 8322 – 706 0 Info@parkhotel-frank.de www.parkhotel-frank.de
HolidayCheck Award 2018
~ Verlosung ~
SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis zum 30. August 2018 eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Parkhotel Frank» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
~ 07 & 08 / 2018 ~ KURSANGEBOT
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Das eigene kleine Bilderbuch Skizzieren und Reinzeichnen für jedermann KURSINHALT
BESONDERES
Wollten Sie schon immer mal Ihr eigenes Bilderbuch gestalten? Wir befassen uns auch dieses Jahr an vier Abenden mit Skizzieren, Charakterentwicklung, visueller Umsetzung, Reinzeichnung, Farbgebung
Sämtliches Material steht zur Verfügung, es müssen keine Zeichenutensilien mitgebracht werden.
und Covergestaltung. Ausgehend von einem Text realisiert jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer so sein eigenes Mini-Bilderbuch. Am Kursende können Sie ein fertiges Bilderbuch in Broschürenform mitnehmen – bereit für vergnügliche (Vor-)Lesestunden. Für den Kurs sind keinerlei Vorkenntnisse oder zeichnerische Fähigkeiten nötig. Natürlich dürfen sich auch bereits geübte Zeichnerinnen und Zeichner anmelden, die gerne etwas zum Thema Bilderbuch lernen möchten. DATUM & ZEIT
1. Teil: Mittwoch, 26. September 2018 2. Teil: Mittwoch, 3. Oktober 2018 3. Teil: Mittwoch, 17. Oktober 2018 4. Teil: Mittwoch, 24. Oktober 2018 Jeweils 19 bis 21 Uhr KOSTEN
280 Franken pro Person inklusive Material
KURSORT
Grosseltern-Magazin Kronengasse 4, 5400 Baden grosseltern-magazin.ch info@grosseltern-magazin.ch KURSLEITUNG
Deborah Lätsch hat 2014 ihren Bachelor in Illustration Fiction an der Hochschule für Design & Kunst in Luzern abgeschlossen. Seither hat sie zwei Bilderbücher veröffentlicht und arbeitet als freischaffende Illustratorin und Dozentin für Illustration. Ihre detailreichen Zeichnungen sind auch immer wieder im Grosseltern-Magazin zu sehen.
DEBORAH LÄTSCH, Illustratorin
www.deborahlaetsch.ch In Zusammenarbeit mit Faber-Castell.
www.faber-castell.ch
ANMELDUNG FÜR DEN KURS Bilderbuch gestalten (26. September, 3., 17. und 24. Oktober 2018), in Baden
Name
Vorname
Adresse
PLZ / Ort
Telefon
Anmeldung bis 30. August 2018 an: Grosseltern Magazin, Bilderbuch, Kronengasse 4, 5400 Baden, oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung und eine detaillierte Wegbeschreibung.
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10 AUSGABEN TESTEN FÜR NUR
CHF 25.– abo.schweizerfamilie.ch
Der Anlageberater
der Schweizer Familie Von lohnenden Haushaltstipps über packende Reportagen bis zu spektakulären Naturaufnahmen – mit ihrer Themenvielfalt ist die «Schweizer Familie» jede Woche hoch im Kurs. Überzeugen Sie sich selbst: schweizerfamilie.ch
~ Service ~ LIEBLINGSREZEPT
HÜTTENKÄSETALER Von MOANA WERSCHLER alias «Miss Broccoli» (Text und Rezept)
Immer auf der Suche nach neuen Inspira tionen für meine Kinderrezepte bin ich auf eine Idee gestossen, die ich allen Grosseltern empfehlen kann. Ich liebe Tätschli und Taler, denn sie sind ein perfekter Fingerfood für kleine Kinder. Die Idee mit Hüttenkäse war für mich neu, also probierte ich sie aus. Und wirklich: Die Taler sind sehr einfach in der Zubereitung und schmecken gut – wenn man Käse liebt, natürlich. Bei diesem Rezept kann man übrigens verschiedenes Gemüse verstecken – und somit die Gemüseverwei gerer überlisten! Ich habe für meine Variante Broccoli ganz klein geschnitten, es eignen sich aber auch Tomaten, Peperoni, Zucchetti oder Tiefkühl erbsen. Zutaten für 4 Personen: 160 g Ruchmehl 250 g Hüttenkäse 2 Eier 1 Prise Salz, Pfeffer 1 dl Milch 40 g geriebener Käse, z. B. Sprinz oder Gruyère Schnittlauch oder andere Gewürze 6 Röschen Broccoli oder anderes saisonales Gemüse Rapsöl zum Braten
3. In einer Bratpfanne Öl heiss werden las sen. Mit einem grossen Löffel je eine Portion Teig in die Pfanne geben und den Taler flach drücken. Kurz auf jeder Seite golden braten (ca. 2–3 Minuten). 4. Etwas abkühlen lassen, damit sich die Kinder nicht verbrennen, und servieren. Dazu passt ein Dip aus Crème fraîche und Kartoffelstock, Nudeln oder Reis.
HABEN SIE DAS GEWUSST? Da mein Sohn sehr auf Traktoren steht, habe ich ihm Traktoren-Taler gemacht: den Teig einfach in eine entsprechend Guezli- oder SilikonForm geben und braten. Beim Wenden die Form vorsichtig entfernen.
Für einmal stammt das Rezept nicht von einer Grossmutter, sondern von der Mama- & Foodbloggerin «Miss Broccoli», die hier eines ihrer zahlreichen kleinkindergerechten Familienrezepte empfiehlt. www.missbroccoli.com Haben Ihre Enkelkinder ein Lieblingsessen? redaktion@grosseltern-magazin.ch
Zubereitung: 1. Die Broccoliröschen klein schneiden und ca. 5 Minuten mit wenig Bouillon andünsten. 2. Inzwischen alle übrigen Zutaten für die Taler in eine Schüssel geben und zu einem Teig vermischen, würzen. Den Broccoli dazugeben. Falls der Teig zu trocken ist, etwas Milch dazugeben.
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Magie der Sprache Hans Abplanalp mag die Bücher von Brigitte Fuchs. Er stellt der Autorin und Grossmutter fünf Fragen.
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ch bin auf zwei Werke der Aargauer Schriftstellerin Brigitte Fuchs gestossen: «Salto Wortale» (sprachliche Kapriolen) und «Tiermal4» (Lustiges und Listiges für kleine und grosse Tierfreunde). Beide Bücher sind eine Fundgrube für Menschen, die sich von einem Gedicht, von einem Wort, einem Satz, einem Gedanken verzaubern oder inspirieren lassen wollen. Treffend und gekonnt bebildert hat beide Ausgaben der bekannte Grafiker und Illustrator Beat Hofer. Besonders geeignet für Grosseltern und Enkelkinder ist «Tiermal4»: In den 66 vierzeiligen Gedichten werden die Tiere so gezeigt, wie sie sind: eigenwillig, brav, vorwitzig, klug, verspielt, verärgert, verliebt, enttäuscht, besonnen. Kurz: gar nicht viel anders als wir es sind. Ich stellte der fünffachen Grossmutter und Autorin fünf Fragen. Frau Fuchs, wie sind Sie zur Schriftstellerei gekommen? Sprache war für mich schon von Kind auf faszinierend und inspirierend. Allerdings fing ich erst spät – als Mutter dreier Kinder – damit an, die Liebe und den Familienalltag in poetische Zeilen zu fassen. Diese Gedichte liessen mich die Aufgabe, Ehefrau, Mutter und Haus-
Brigitte Fuchs, Beat Hofer: «Tiermal4», 64 Seiten, 20 Franken, zu beziehen bei www.tiermal4.ch Brigitte Fuchs, Beat Hofer: «Salto Wortale», edition 8, 176 Seiten, 32 Franken.
frau zu sein, bewusst wahrnehmen und schufen zugleich einen wunderbaren Freiraum und eine willkommene Distanz zu den Dingen. Mein erster Gedichtband erschien 1986. Später kamen fast wie von selbst noch andere Kleinformen wie Sprachspiele, Kurzprosa und Aphorismen dazu. Was war der Grund, sich mit Sprachspielereien zu beschäftigen? Den massgeblichen Anstoss gaben wohl geniale Vorbilder wie Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Wilhelm Busch oder Ernst Jandl. Woher nehmen Sie Ihre Ideen? Die Ideen liegen sozusagen auf der Strasse, überraschen uns hinter jeder Hecke oder segeln sommerleicht am Himmel. Jede Kleinigkeit kann Besonderes beinhalten und ist es wert, in der Schatz truhe gehortet zu werden. Man braucht nur wache Sinne dafür. Ringelnatz würde sagen: «Pflück dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiss!» Was treibt Sie an, zu schreiben? Wer einmal von der Faszination und Magie der Sprache und ihren schier unbeschränkten Ausdrucksformen # 07 & # 08 ~ 2018
berührt wurde, wird diesen Zauberstab nicht leichtfertig aus der Hand geben. Was spüren Ihre fünf Enkelkinder davon? Unsere Enkelkinder, alles Jungs, zweimal Zwillinge im Alter von drei und einem Jahr sowie ein Halbjähriger, sind natürlich noch zu klein, um in die Lyrik- oder Sprachspielwelt der Grossmutter einzutauchen. Was sie allerdings schon mit grosser Freude erfüllt, sind interaktive Formen wie Fingerspiele, Kniereiter und wohlklingende Sprüch.•
HANS ABPLANALP (70) war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist sechsfacher Grossvater.
~ Service ~ BUCHTIPP
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Empfehlenswert
Für grosse Leser und solche, die es noch werden 1 Erwachsenenbuch: Janet Lewis «Die Frau, die liebte», dtv, 28 Franken. Ist es wirklich Bertrandes Mann, der da nach vielen Jahren Abwesenheit plötzlich wieder vor ihrer Türe steht? Oder ist er ein Betrüger? Einer der berühmtesten Rechtsfälle Frankreichs als grossartiger Roman. 2 Erwachsenenbuch: Ijoma Mangold «Das deutsche Krokodil», Rowohlt, 30 Franken. Es ist nicht die dunkle Hautfarbe, die Ijoma Mangold zum Aussenseiter an seiner Schule in Heidelberg macht, vielmehr ist es sein Interesse an Thomas Mann und Richard Wagner und seine unkonventionelle Mutter. Klug und reflektiert. 3 Erwachsenenbuch: Lotte Schwarz «Die Brille des Nissim Nachtgeist», Limmat, 34 Franken. Die junge Hamburgerin Lisette kommt 1934 aus politischen Gründen nach Zürich. Sie berichtet aus der Emigranten-Pension Comi, wo sie Unterkunft und Arbeit gefunden hat. Eindrückliches und berührendes Zeitdokument. 4 Kinderbuch ab 9 Jahren: Melba Escobar de Nogaleso «Das Glück ist ein Fisch», Baobab Books, 24 Franken. Als Pedro erfährt, warum sein Vater nicht mit in die Ferien fährt, ist er untröstlich. Er läuft seiner Mutter davon und sucht Unterschlupf bei einem alten Seemann, der ihm hilft, wieder Tritt zu fassen. 5 Jugendbuch ab 10 Jahren: Kirsten Boie «Ein Sommer in Sommerby», Oetinger, 22 Franken. Martha und ihre Brüder Mats und Mikkel müssen zu ihrer Grossmutter, die sie noch gar nicht kennen. Ein bisschen seltsam ist sie. Doch weil sie den Kindern viel Freiheit lässt und ihnen auch Verantwortung überträgt, werden die Sommerferien wunderbar. Warmherzig, vielschichtig und sprachlich überzeugend. Ein typischer Boie-Roman. Erlesen und beschrieben von der Redaktion sowie Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch
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Ein Wald voll Affen ist eine inno vative, spielerische Begegnung mit Bildern aus der Sammlung des Museums Langmatt für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. 12 Geschichten zu 12 bedeutenden Werken des französischen Impres sionismus öffnen mit Humor, Phantasie und inspiriertem Eigen sinn neue Zugänge zur Kunst. Dabei steht das persönliche Ent decken und Erkunden im Zentrum. Im Buch finden Kinder reichlich Platz, um ihre eigenen Geschichten zu schreiben und zu zeichnen.
Von MARKUS STEGMANN (Text)
Es war einmal ein Wald voll Affen. Gut getarnt hockten sie im dichten Blattwerk der Bäume und schrien durcheinander. Jeder hatte was zu sagen, keiner wollte zuhören. Daher mussten alle gegen die Stimmen der anderen ankämpfen. Also schrie einer lauter als der andere. Es war ein fürchterliches Gebrüll. Kein Affe konnte den anderen verstehen. Eine vornehme Frau mit einem schönen, weissen Kleid erstarrte vor Schreck und hielt sich mit beiden Händen am Boot fest. Wohin war sie da geraten? Und wo war ihr Begleiter? Plötzlich verschwunden. Nicht mehr zu sehen. Immer, wenn sie ihn brauchte, war er fort. Dabei wollte sie nur ein wenig in die Natur hinaus. Nicht weit, nur eine kleine Runde mit dem Boot. Und jetzt das. Sie hätte nie gedacht, dass in diesem Wald wilde Tiere leben würden, geschweige denn Affen. Und auch noch so viele. Sie hatte Angst, dass plötzlich ein ganzes Affenrudel ins Boot springen könnte. Wie schrecklich! Was sollte sie nur tun? Wer könnte sie retten? Doch es kam anders als befürchtet. Plötzlich donnerte ISBN 9783033060968
www.langmatt.ch
Ein Wald voll Affen
Es war einmal ein Wald voll Affen.
eine gewaltige Affenstimme durch den Wald, dass alle Bäume und das Boot erzitterten. Der grösste aller Affen schrie: «So geht das nicht weiter, ihr dummen Affen, haltet endlich mal die Klappe!» Auf einmal war es mucksmäuschenstill. Die Frau atmete erleichtert auf. Die Affen getrauten sich nicht, auch nur noch ein einziges Wort zu sagen. Da merkten sie, wie schön es war, als plötzlich Ruhe herrschte im Wald. Auf einmal hörten sie das Summen der Insekten, das Rascheln der Blätter im sanften Wind und sogar das leise Züngeln von Schlangen. Vor allem aber stellten sie fest, dass es im Wald noch andere Tiere gab als Affen. •
Welche Tiere leben im Dschungel?
Ein Wald voll Affen
Markus Stegmann
Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Meisterwerken.
Museum Langmatt, Baden Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden
PierreAuguste Renoir Das Boot um 1878 Öl auf Leinwand 54,5 × 65,5 cm
Aus: «Ein Wald voll Affen – Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Bildern», Markus Stegmann, Museum Langmatt, 136 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 28 Franken. Beim Vorweisen des Magazins gibt’s einen schönen Rabatt auf den Buchpreis. www.langmatt.ch
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~ Service ~ BILDGESCHICHTE
Pierre-Auguste Renoir, «Das Boot», um 1878, Öl auf Leinwand 54,5 × 65,5 cm, Museum Langmatt, Baden.
Wie tönt es im Urwald?
Wie sehen deine Lieblingsaffen aus? # 07 & # 08 ~ 2018
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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER
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~ Gigaset ~
DAS ERSTE SMARTPHONE AUS DEUTSCHLAND Gigaset holt als erster ITK-Hersteller die Produktion von Smartphones nach Deutschland. Was bislang als unvorstellbar galt, erweist sich im Kontext von Industrie -4.0-Produktionsverfahren im Werk in Bocholt, Deutschland, als Wettbewerbsvorteil für das Telekommunikations-Traditionsunternehmen. Auch mit Blick auf Kunden, Handelspartner und Umwelt ergeben sich neue Perspektiven. Das GS185 wird ab Juli 2018 im ausgewählten Fachhandel sowie im Gigaset Onlineshop zum Preis von 179 Franken erhältlich sein. www.gigaset.ch
~ Sommerfest ~
WILLKOMMEN IM KINDERDORF PESTALOZZI Am Sonntag, 12. August 2018, verwandelt sich das Kinderdorf Pestalozzi in einen grossen Festplatz. Die Gelegenheit, gemeinsam mit Ihren Grosskindern einen Ausflug ins schöne Appenzellerland zu unternehmen. Live-Musik mit «Billy und Benno», kulinarische Köstlichkeiten aus verschiedenen Kulturen und vielerlei Kinderattraktionen machen das Sommerfest zu einem unvergesslichen Erlebnis. Sie möchten erfahren, was heute im Kinderdorf läuft? Mitarbeitende der Stiftung geben Ihnen einen Einblick in ihre Arbeit im Ausland und in der Schweiz. Herzlich willkommen in unseren Austauschprojekten und der Entwicklungszusammenarbeit in zwölf Ländern weltweit. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen: www.pestalozzi.ch/sommerfest
~ Ravensburger Spieleland ~
ABENTEUER, SPIEL UND ACTION MIT KÄPT’N BLAUBÄR, MAUS & CO. Im Freizeitpark am Bodensee erleben Grosseltern zusammen mit ihren Enkeln unvergessliche gemeinsame Momente. Die eigene Lieblings-Schokolade herstellen, mit Käpt’n Blaubär auf Abenteuerfahrt gehen oder im neuen BRIO-Wellenreiter auf eine Fahrt durch den Hafen gehen. Ausgezeichnet zu Deutschlands familienfreundlichstem Themenpark, lädt das Spieleland mit über 70 Attraktionen in acht Themenwelten mitten im Grünen zum Entdecken ein. Mit einer Übernachtung im Ravensburger Spieleland Feriendorf wird der Aufenthalt sogar zum aussergewöhnlichen Kurzurlaub. Weitere Infos auf www.spieleland.de und www.spieleland-feriendorf.de
Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 07 & # 08 ~ 2018
~ Service ~ VORSORGE/RECHT
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Nachkommen schon heute beizustehen. Unterstützen Sie Ihre Kinder bei den Einzahlungen in die 3. Säule. Je nach Situation empfehlen wir, dabei die Flexibilität eines 3a-Kontos mit der Sicherheit einer 3a-Police zu kombinieren. Gleichzeitig schützen Sie so Ihre Liebsten, falls notwendig mit einer Absicherung gegen Todesfall und Erwerbsunfähigkeit. TEILEN SIE IHR WISSEN Auch Ihre Enkelkinder können Sie gegen Invalidität absichern. Hierfür gibt es spezielle Kinderversicherungen. Eine Kombination von langfristigem Sparen und finanzieller Absicherung bietet Kindern bei
Schenken Sie Ihren Kindern Sicherheit Sind Sie schon pensioniert oder liebäugeln Sie mit dem Gedanken an eine Frühpension? Gut, dass Sie vorgesorgt haben und entspannt in die Zukunft blicken können. Doch sind Sie auch so entspannt, wenn Sie an die Situation Ihrer Kinder denken?
N
ach der Pensionierung ist Erntezeit, nun zahlt sich Ihre Spardisziplin aus. Sie können mit gutem Gewissen das Leben geniessen, Ihren Hobbys nachgehen oder auf Reisen die Welt erkunden. Und wie sieht es bei Ihren Kindern aus? TEILEN SIE IHR WISSEN Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten für einen sonnigen Lebensabend vorgesorgt. Während dieser Zeit haben Sie Ihre eigenen Erfahrungen gemacht und heute wissen Sie, wie wichtig eine gute Vorsorge ist. Zögern Sie also nicht, bei Ihren Kindern dieses wichtige Thema anzusprechen – und vielleicht auch den
Krankheit oder Unfall den besten Schutz und gleichzeitig die Möglichkeit, bis zum Erwachsenwerden einen schönen Betrag anzusparen – für die Ausbildung, einen Auslandsaufenthalt oder einen anderen • grossen Traum.
Nehmen Sie mit unserem Spezialisten unter experte@zurich.ch Kontakt auf – wir werden Sie gerne für einen persönlichen Termin kontaktieren.
Kindern oder Enkelkindern finanziell unter die Arme zu greifen. Denn in der Familienphase sind die finanziellen Ressourcen oft knapp und es bleibt wenig Geld für die Vorsorge übrig. Dabei gilt: Wer eine Familie hat, trägt eine grosse Verantwortung – die Absicherung der Familie wird wesentlich. ERSPAREN SIE IHREN KINDERN FINANZIELLE SORGEN Experten beobachten immer häufiger, dass viele Menschen erst von ihren Eltern erben, wenn es – salopp gesagt – bereits zu spät ist. Unser Tipp: Warten Sie nicht. Wenn Sie die Mittel dazu haben, dann nutzen Sie die Chance, Ihren
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CARLO STRUPLER Finanz- und Pensionsplanungsspezialist bei Zurich. experte@zurich.ch
~ Service ~ RÄTSEL
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Sudoku
Kinderrätsel
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: schwer
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.
Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Plüschtiere, die sich irgendwo in dieser Ausgabe versteckt haben. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.7.2018. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.
Punkt zu Punkt
Binoxxo
Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder.
Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch
Die Lösungen der Rätsel finden Sie auf www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 07 & # 08 ~ 2018
~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL
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Worauf z. B. Marx und Beethoven stehen?
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DAB+ RA n Grundig ein D im Wert v IO WS 7000 on 129 Franken.
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waagrecht 5 Liegen zinslos unter der Matratze. 12 Die zweite der Altersstützen. 15 …urteil, …name, …schuss. 16 Wenn nach Schub wird sie gestossen. 17 Plumbum. 18 Wenn die Bernerin sich selber meint. 19 Je ne regrette ... 20 Nicht wirklich. 21 Sancta Romana Ecclesia. 22 Spielte einst bei den Heuschrecken und sang «scho root» (Vorname). 23 …Panther, …Cross. 24 Beim Indianerlen unentbehrlicher Pfahl. 27 Swiss Develope Cooperation. 28 Nicht sehr schmeichelhafte Bezeichnung für weibliche Wesen. 32 Englische Weise. 33 Augenbinde und Holzbein sind Hinweise. 34 Hölzerner Vierbeiner. 35 Das tägliche Brot in Asien. 36 Von einem notorischen Twitterer regiert. 37 Mit D Waffe, mit S Zuspruch. 38 Dort befinden sich die Kolonnaden des Luxor Tempels. 40 Kurzer Serviceclub. 41 Tobak kann so sein. 42 Hunkeler-Autor ist ihr Kind. 43 Michels Schwester auf Lönneberga. 44 Trägt den Spiegel hinten. 45 Stärker als nicht lieben. 46 …den Unterschied.
senkrecht 1 Wenn Kreditinstitute zahlungsunfähig sind. 2 Würde man den Innerschweizern ein R wegnehmen, bliebe ein Behälter. 3 Oft Abschluss eines Kirchenraums. 4 Gersau ist eine und Gottlieben auch. 5 Freizeitvergnügen aus Prost. 6 In gleichen Abständen wiederkehrend. 7 Süss und klebrig. 8 Befellte Trage auf Urgrossvaters Rücken. 9 Wo Samarkand liegt. 10 Wenn der Skandal ein Knall ist. 11 Vorname, wenn Manuel der Augenblick genommen wird. 13 Ist bei Personenschaden gefragt. 14 Begleitet die Anfahrt von 13 senkr. 25 Der Fremde in London. 26 Liegt mit thal im Tösstal. 27 Die für den Film ist selten geworden. 29 Campingbrennmittel ohne 1 und 4. 30 Befehl, unterzugehen. 31 Steht manchmal auf Wolfs Menükarte. 39 Mein…, Standes…
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.7.2018. Die Lösung des Juni-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 07 & # 08 ~ 2018
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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
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Impressum
Vorschau #9/2018
Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch
Ausgabe 07/08/2018 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 16 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Erscheint am 31.8.2018
Verleger DOMINIK ACHERMANN –DA Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch MARTINA FIERZ –MF Redaktorin martina.fierz@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Irma Aregger, Juliane Blech, Christa Camponovo, Lea Frei, Marlis Friedrich Baumgartner, Ilona Herzog, François Höpflinger, Andrea Kalt, Bernadette Kurmann Condrau, Ruth Krüsi, Stephan Lehmann-Maldonaldo, Katharina Ley, Barbara Maurer, Edy Riesen, Urs Siegfried, Markus Stegmann, Aline Steiger, Ernst Werder (EW), Moana Werschler, Eli Wilhelm. Layout BÜRO HAEBERLI www.buerohaeberli.ch Fotografie Beat Habermacher, Matthias Luggen, Tibor Nad, Nicolas Petit Illustrationen Marie-Anne Spross, Til Folke, Melanie Gandyra
KOCHEN MIT EINER HAND Es gibt Babys, die wollen auch dann herumgetragen werden, wenn es Zeit zum Kochen ist.
ACHTUNG BAUSTELLE Grosseltern können während der Pubertät ihrer Enkel eine wichtige Stütze sein.
GROSSELTERN IN PALÄSTINA Ein Porträt über Grossvater Mahfooz und seine Enkelin Sama.
Korrektorat Martina Fierz, Michael Achermann Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
~ #06/2018 ~
DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht 3 Hansi 7 Schrebergarten 14 Ehrenabzeichen 16 Reite 17 Egre 18 Oele 19 Linse 20 Rae 21 Mohren 24 Essen 25 AT 25 Batam 27 Nr 28 Tten 29 Bali 31 NT 32 Rahab 33 Observer 35 Io 36 Klee 37 Passus 38 Gene 39 Biu 40 Fuesse 42 Venen 43 Alm 44 Lattich
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senkrecht Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.
# 07 & # 08 ~ 2018
1 Ohrensessel 2 Erzgebirge 3 Haie 4 Arco 5 Seelenheil 6 Innenräume 7 Seile 8 Christbaum 9 Reisen 10 Entenbrust 11 Baer 12 Germanien 13 Thermalbad 15 Beatles 22 Ottone 23 Harken 28 Topf 30 AVS 34 Essa 41 Et 42 Vi
Lösungswort Rollentausch
~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT
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Jetzt mal ehrlich statt korrekt
N
ach Vorträgen zu Altersfragen werde ich hie und da von Zuhörern und Zuhörerinnen gefragt, ob mir mein Wissen über das Alter in meinem persönlichen Umgang mit dem Älterwerden
tionenbeziehungen – ist Fachwissen überraschend wenig bedeutsam. Es gehört zudem zu den Paradoxien der Wissenschaft, dass innerhalb der Wissenschaft jede Theorie und jedes empirische Ergebnis durch
helfe. Ein- oder zweimal wurde ich auch danach erneute Forschung jederzeit widerlegt werden kann. gefragt, ob mich meine Forschung über das GrossAusserhalb der Wissenschaft – in den Medien oder bei elterndasein zu einem besseren Grossvater gemacht politischen Entscheiden – wird neues Wissen häufig habe. Auf solche Fragen gibt es zwei Antwortmöglichals endgültige, letzte Antwort präsentiert, die für alle keiten: eine fachlich-korrekte oder Zeit gültig ist. Die Gefahr besteht eine ehrliche. Fachlich-korrekt dann, dass aus der Umsetzung wäre zu sagen (oder zu behaupvon vorläufigem Fachwissen keine ten), dass, wer mehr über das Alter Problemlösung entsteht, sondern wisse, besser altere, und wer sich ein zusätzliches Problem. Vor in Grosselternschaft auskenne, allem, wo es um zentrale und es im Umgang mit Enkelkindern emotional geprägte Lebensdimenleichter habe. «Je mehr man weiss, sionen geht, klaffen wissenschaftdesto besser», ist eine Schlussfolliche Theorie, fachliches Wissen gerung, die heute weit verbreitet und persönliches Tun häufig ist (zumindest ausserhalb von Faauseinander. Anders wäre nicht zu ke-News-Gemeinschaften). Die aus erklären, weshalb es rauchende meiner eigenen Erfahrung ehrliche Ärzte, depressive Psychologen, Antwort auf beide Fragen wäre FRANÇOIS HÖPFLINGER (70) hilflose Helfende und konkursbeist in selbstständiger Forschung allerdings: «Nicht unbedingt.» drohte Finanzberater gibt. «Wisund Beratung zu Alters- und Mein wissenschaftliches Wissen sen ist Macht», dieser Spruch gilt Generationenfragen tätig. Nebst über das Altern ist nur bedingt auf seinen wissenschaftlichen Arbeiten noch immer. Nur bedeutet er heute schrieb der Soziologieprofessor meine eigene persönliche Situation primär, Macht über andere zu auch diverse Kurzgeschichten, anwendbar. Wer über das Alter haben und nicht so sehr über sein Satiren und Fabeln. Er ist mehr weiss, altert nicht automaeigenes Verhalten und Schicksal. verheiratet, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder. tisch erfolgreicher. Ebenso hilft Viel über ein Thema zu wissen, theoretisches Wissen über Grossmacht klug, aber nicht immer elternschaft höchstens am Rande, die Qualität der weise, vor allem nicht, wenn Fachwissen unüberlegt Beziehung zu den Enkelkindern zu erhöhen. Dort, wo auf alltägliche Lebenssituationen angewendet wird. emotionale Aspekte wichtig sind – und dies gilt sowohl • für persönliches Älterwerden als auch für Genera-
# 07 & # 08 ~ 2018
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