MAGAZIN
Grosseltern
# 12 / 2017 & # 01 / 2018
# 12 / 2017 & # 01 / 2018
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NACH ligenarbeit GEF IN B E R AG T a b Se R N
www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern ite 40
Das Magazin 체ber das Leben mit Enkelkindern
Lieblingsenkel Es ist nicht einfach, die grosselterliche Liebe gleichm채ssig zu verteilen. (S.30)
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Ideen f체r die Zeit mit den Enkeln. (S. 46)
Zur Welt gebracht Drei Hebammen aus drei Generationen erz채hlen. (S.22)
Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50
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~ Magazin ~ EDITORIAL
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Eindrückliche Zahlen I
ch erkannte die Frau nicht gleich – das passiert mir manchmal, wenn ich eine Person in einer vollkommen anderen Umgebung als sonst antreffe. Ich stand also mit meinen beiden Kindern, die damals etwa sieben und vier Jahre alt waren, in der Migros an der Kasse, und die Frau vor mir grüsste mich, als kennten wir uns. «Grüezi?», erwiderte ich etwas zaghaft. Aber in demselben Moment erinnerte ich mich. Nicht an den Namen, aber an das Gesicht, an die Stimme, an die Wärme. Ich stand der Hebamme gegenüber, die bei der Geburt meines zweiten Sohnes dabei gewesen war und bei der ich den anschliessenden Rückbildungskurs besucht hatte. «Entschuldige, ich habe dich nicht gleich erkannt», schob ich nach, und schon tauschten wir Freundlichkeiten aus: «Danke gut. Und wie geht es dir? Ja, an den Kindern sieht man, wie die Zeit vergeht. Noch einen schönen Tag.» Kaum war sie weg, fragte der 4-Jährige: «Wer ist das?» – «Das ist die Frau, die dich zur Welt gebracht hat», antwortete ich. «Ich dachte, du hast uns zur Welt gebracht?», entgegnete der Ältere. «Ja, das stimmt.
MELANIE BORTER Chefredaktorin melanie.borter@grosseltern-magazin.ch
Aber diese Frau hat mir dabei geholfen.» Was ich den Kindern in diesem Moment nicht erzählte: Mitten in den Presswehen, als ich es bereute, den Geburtsvorbereitungskurs nicht nochmals besucht zu haben, forderte ich die Hebamme schroff auf: «Du musst mir jetzt sagen, was ich tun soll, ich weiss es nicht mehr!» An ihre Antwort erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiss nur noch, sie gab mir in jenem Moment das Gefühl, ich kann das. Und so trug sie wesentlich zu einer problemlosen Geburt bei. Es stimmt also, wenn ich sage, sie habe meinen Sohn zur Welt gebracht. Zum Glück gibt es Hebammen. Das dachte sich wohl auch unsere freie Mitarbeiterin Melissa Dettling. Sie portraitiert eindrücklich und einfühlsam # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
drei Hebammen aus drei Generationen, zu lesen ab Seite 22. Die älteste der drei Hebammen, Vreni Oppliger (65), hat 1056 Kinder zur Welt gebracht. Eine eindrückliche Zahl. Ebenfalls sehr eindrücklich dürften die Zahlen sein, die das Bundesamt für Statistik (BfS) bald publizieren wird. Im Rahmen der Erhebung 2016 wurde nämlich zum ersten Mal genauer nachgefragt, so dass nun endlich beziffert werden kann, wieviel Grosseltern leisten. Wir sind gespannt auf diese Zahlen. Eveline Rutz hörte sich vorab schon mal im Bundeshaus und bei Fachpersonen um. Sie wollte wissen, wie wichtig die Erhebung dieser Zahlen ist. Die Antworten lesen Sie in unserem Dossier ab Seite 40. Die Zahl 24 ist zwar nicht so eindrücklich, dafür voller Bedeutung – zumindest in der Adventszeit. Sie inspirierte uns, Ihnen ebenso viele Ideen für die gemeinsame Zeit mit den Enkelkindern zu liefern, zu lesen ab Seite 46. Ich wünsche Ihnen unendlich viele schöne Momente im Neuen Jahr und viel Vergnügen beim Lesen. •
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INHALT # 12 / 2017 & # 01 / 2018
Hebammen
Nina Hecht (24), Vreni Oppliger (65) und Ursula Schßpbach (56), drei Hebammen in drei verschiedenen Lebenslagen, erzählen von ihrer Arbeit, ihrer Motivation und davon, wie es ist, Hunderte von Kindern auf die Welt zu bringen. (S.22)
Lieblingsenkel
Die grosselterliche Liebe sollte gerecht auf alle Enkel verteilt werden. Das ist nicht immer ganz einfach. (S.40)
Wunschliste
Unsere freien Mitarbeitenden verraten, was sich ihre Enkelkinder von ihnen zu Weihnachten wĂźnschen. (S.36)
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~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS
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) fragt A line (14
EL M O HNE H E N ? HR SKIFA eite 13
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MUSEUriermuseum MST Seite 9 ESTER
Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis
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DOSSIE R
S
Seite 40
Hintergrund 3 4
Generationengespräch «Nene», Gross- und Tagesmutter in einem, im Gespräch mit Enkel- und Tageskindern.
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Kinder zur Welt bringen Frisch ausgebildet – erfahren – pensioniert. Drei Hebammen erzählen.
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Aus der Praxis Katharina Ley schreibt über Wertschätzung und Edy Riesen über Osteoporose.
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Liebe – gerecht verteilt? Grosseltern bemühen sich, kein Enkelkind zu bevorzugen. Das
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Unterwegs In der Stadt Zug liegt alles nah beieinander, der Berner Haus-
ist manchmal nicht leicht.
Sammelsurium
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Weihnachtswünsche Was sich die Enkelkinder unserer freien Mitarbeitenden zu Weihnachten wünschen.
Meine Grosseltern Die Grossmutter von Sr. Ingrid Grave kam sonntags mit der Kutsche zu Besuch.
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Dossier: Unbezahlbar Das BfS beziffert die Leistung der Grosseltern in der Enkelbetreuung. Ist das wichtig?
Anderswo: China Zheng Sufang wünscht sich, ihr Enkel Hanhan wäre weniger allein.
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Leserbriefe
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Meine Enkel – meine Kinder Wer Geschenke bekommt, soll auch Geschenke machen. Wird das von allen geschätzt?
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Service
En
KINDE tdeckt im RMU Seite 1 SEUM 4
GrossmütterRevolution Ruth Fries wünscht sich beim Abstimmen manchmal einen Zauberstab.
24 Ideen für die Adventszeit Winterzeit mit den Enkelkindern vertörlen? Wir liefern 24 tolle Ideen dafür.
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berg bietet Blick in die Weite.
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Basteln Mit Kartoffeln drucken
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Stricken Kindermütze und Fäustlinge
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Spiele «Schlumigegl» Gang-Hockey
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Lieblingsrezpet Chnuschperchrömli
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Bildgeschichte Zu «Anemonen und Rosen» von Pierre-Auguste Renoir Auffrischkurs: Skifahren Apps Wettbewerb Rätsel Cartoon Impressum & Vorschau Schlusswort «Grüezitag»
68 71 75 78 80 81 82
~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH
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Foto: Sabine Wehner
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~ Magazin ~ GENERATIONENGESPRÄCH
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Ilkan Barbara Annie Dilara Barbara Sert (59) ist seit einem Jahr Tagesmutter. Neben ihren zwei Grosskindern Dilara (11) und Ilkan (9) betreut die gelernte Krankenschwester bis zu sechs Tageskinder, unter ihnen die 4-jährige Annie.
jederzeit für euch da sein und euch den Weg fürs Leben zeigen.
Barbara: Also ich habe das mit den Handys und dem Fernsehen gar nicht gern, lieber spielt ihr draussen oder bastelt mit mir zusammen.
Ilkan: Du nimmst dir immer Zeit für uns und fragst nach, ob wir etwas brauchen. Aber eigentlich weisst du schon vorher, wie es uns geht.
Dilara: Du kontrollierst den Verlauf meines iPads. Barbara: Immer wenn ich Leute mit ihrem Tablet draussen sehe, finde ich, das sieht ziemlich langweilig aus. Da können wir zusammen mehr machen. Ihr gehört in die Natur und auf den Spielplatz. Dir fällt es ja auch nicht schwer, das Handy wegzulegen. Dilara: Stimmt, wenn du rausgehst, komme ich immer mit. Du lässt uns selbst entscheiden, ob wir mitmachen, das ist cool. Eigentlich sagst du auch nie Nein. Barbara: Naja, wenn ihr euch nicht an Vereinbarungen haltet, sage ich das
aber schon. Zum Beispiel wenn du nicht aufräumen magst, dann kannst du eben auch nicht raus. Dilara: Ich mag es, wenn du mich auf etwas aufmerksam machst. Aber Aufräumen ist nicht so meine Sache.
Dilara: Das mag ich so an dir, dass wir miteinander reden und unsere Ideen zusammenbringen, bis wir eine Lösung haben.
Dilara: Du tröstest uns dann, wenn wir traurig sind. Ich bin so gern bei dir, Nene.
Ilkan: Meine schon, das fällt mir leicht. Annie: Ich weiss, wie das geht. Nach dem Essen Teller abräumen, Hände waschen und Zähne putzen. Bitte und danke vergesse ich aber manchmal. Ilkan: Nene drückt ja auch mal ein Auge zu, eigentlich hast du 100 Augen. Aber was Nene versprochen hat, hält sie immer ein. Barbara: Ja, was für euch gilt, gilt auch für mich. Es ist mir wichtig, dass wir miteinander reden und gemeinsam entscheiden. Ich möchte # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
Ilkan: Du bist einfach eine Superheldin, Nene! ~SW
Barbara Sert hütete ihre Enkel von Anfang an. Die Enkel wurden grösser und selbstständiger, und «Nene» hegte den Wunsch, auch weiterhin Kinder zu betreuen. Durch einen Tageselternverein fand sie zu ihrer neuen beruflichen Aufgabe als Tagesmutter. Kibesuisse informiert über Tagesfamilien in der Schweiz: www.kibesuisse.ch.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
~ Elternsprüche ~
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MUSEUriermuseum MST Aatha l ESTER
«BRING MIR NUR KÄS CHIND HEI.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten. Gesammelt von Beat Gloor.
~ Grossmutters Tipp ~
KERZENWACHS VON HOLZOBERFLÄCHE BESEITIGEN
Saurier oben, Saurier unten, überall Saurier
Das Wachs mit dem Haar-Fön aufweichen, mit Papiertüchern entfernen und mit Essigwasser abwaschen. Übrigens: Kerzen brennen langsamer, gleichmässiger und tropfen kaum, wenn sie vorher einige Stunden im Gefrierfach gelagert worden sind. Aus: «Chlini Hilfä -Gesammelte Versli und Haushalttipps». Herausgegeben vom Thurgauischen Gemeinnützigen Frauenverein. Bestellung: praesidium@tgf-frauenverein.ch, 15 Franken.
~ Die Zahl ~
ENKELKIND NR. 125 Die Bürgervereinigung Abuelas de Plaza de Mayo (Grossmütter der Plaza de Mayo) wurde unter der letzten argentinischen Diktatur 1977 mit dem Ziel gegründet, vom Staat die Rückgabe ihrer Enkelkinder zu verlangen. Nach Angaben der Menschenrechtsvereinigung sind während der Diktatur über 500 Kinder, deren Eltern bislang als Verschwundene galten, in versteckten Gefängnissen und Militärlazaretten geboren worden. Diese Kinder waren in der Regel an neue Elternpaare vermittelt worden. Wie das Online-Magazin Quetzal berichtet, gab Estela de Carlotto, die Präsidentin der Vereinigung, nun bekannt, dass das 125. Enkelkind gefunden wurde. Estela de Carlotto, welche erst 2014 ihren Enkelsohn wiederfand, sagte: «Das Enkelkind Nr. 125 ist nicht nur für das argentinische Volk ein Geschenk, sondern auch für die Welt.» ~MB
D
ie Saurier hatten sich der Grossmutter auf die Netzhaut gebrannt: Bei der Rückfahrt vom Sauriermuseum Aathal in der S-Bahn sah sie die Umrisse des Zürcher-Bahnnetzes als Saurierkopf, mit dem See als Gebiss. Bei den Grosskindern wirken sie immer noch nach. Felia, im ersten Kindergartenjahr, übt Schreiben: «Türano Saurus Recs». Die Devise des Museums ist sicher nicht «weniger ist mehr». Hier gilt «besser ist noch viel mehr!» Es gibt von allem viel: vollständige, riesige Skelette, Knochen, Schädel, Zähne, Klauen, Eier, Fossilien, Bernstein, versteinerte Saurierspuren und Exkremente, Filme, Nachbildungen. Bei letzteren waren die Museumstesterinnen besonders von Flugsauriern fasziniert und vom mongolischen Velociraptor mit Federn. Jawohl: Federähnliche Gebilde an Sauriern sind nachgewiesen! Saurier als flauschige Wesen – die Idee gefiel den Enkelinnen. Der 2½-jährigen Juno gefiel, dass sie so viel Platz hatte für Turnübungen auf dem Teppichboden. Wenn sie derart beschäftigt war, konnten die Grösseren in Ruhe zum Beispiel Zeichentrick-Filme mit Sauriern anschauen. •
Sauriermuseum Aathal, Zürichstrasse 69, 8607 Aathal Öffnungszeiten: Dienstag - Samstag 10-17 Uhr, Sonntag 10-18 Uhr. www.sauriermuseum.ch Übrigens: Grosseltern, die echte Saurierliebhaber als Enkel haben (= Kinder zwischen 4 und 8 Jahren), machen ihnen vielleicht eine grosse weihnächtliche Freude, wenn sie mit ihnen auch noch den Museumsshop besuchen. Er lässt keine Saurier-Wünsche offen! Eli Wilhelm, 56, testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
10 ~ Kindermund ~
«Ganz vill Rümpf» Die fünfjährige Sofie meinte kürzlich zu mir: «Nei, Oma, du dörfsch nöd abnäh, das git ganz vill Rümpf.» BRIGITTE HOFMANN, WINTERTHUR
Schlittschuhlaufen um die Jahrhundertwende (Foto: Robert Reichenbach) und heute (Foto: Ruth Annen-Burri).
Hat Ihr Enkelkind etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Kindermund-Text an redaktion@grosseltern-magazin.ch
~ Trennungen ~
PAPI ER SACK Wortspiele von Beat Gloor. www.uns-ich-er.ch
~ Zur Erinnerung ~
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«I GLOUBE, I GANGE NO MEH A LOUENESEE …» Spätestens seit die Musikgruppe Span den «Louenesee» 1981
Palliative Care Begleitung in schwierigen Lebensphasen
besang, weiss jeder: Dieser Ort im Berner Oberland muss ganz besonders sein. Nicht bloss für den Songschreiber Georges Müller, sondern auch für Ruth Annen-Burri: Sie ist da geboren, hat da geheiratet. Sie bekam vier Kinder, acht Grosskinder und bereits einen Urenkel. Für sie ist Lauenen ihr geliebtes Heimattal. Mit dem Buch «Ünsi Louene – Lauenen im Wandel der Zeit»
Wir sind für Sie da: Dr. med. Christel Nigg, Chefärztin Dr. med. Anna Georgi, Leitende Ärztin Telefon 044 268 38 38 www.susenbergklinik.ch Zentral in Zürich
Persönlich. Engagiert.
möchte sie Erinnerungen wecken, aber auch ein Zeitdokument für die nachkommende Generation schaffen. Das ist ihr gelungen: Diverse Fotos – oft aus der Familiensammlung stammend – alte Zeitungsausschnitte und Chroniken geben einen Einblick in die Vergangenheit von Lauenen. ~MB «Ünsi Louene», Ruth Annen-Burri, 200 Seiten mit 495 Abbildungen, 39 Franken.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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Wie uns unsere ~ Enkelkinder nennen ~
«Wadada» Unsere erste Enkeltochter nennt ihren Grossvater Wadada. Wir haben zuerst versucht, ihr Grosspapi vorzuschlagen, aber sie hat sich von Wadada nicht
~ Zitat ~
abbringen lassen. Die Kleine ist jetzt drei,
«WHEN YOU ARE OVER 60 YEARS OLD, SPEND TIME WITH YOUR GRANDCHILDREN.»
und alle haben Freude an dem
Der chinesische Unternehmer Jack Ma (53) ist Gründer der Alibaba Group und einer der reichsten Menschen. In seinem Heimatland gilt er längst als Kultfigur, seine Weisheiten sind ebenso Legende wie seine bizarren Auftritte.
speziellen Namen. ESTHER MÄDER, AFFOLTERN A. A Wie werden Sie von Ihren Enkelkindern genannt? Gibt es eine Geschichte zu Ihrem Namen? Wir freuen uns über Einsendungen an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
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Einschalten & Abschalten ENTSCHLEUNIGEN. DIE HEKTIK DES ALLTAGS EINEN MOMENT ZUM VERSTUMMEN BRINGEN: WAS SCHALTEN SIE EIN, UM ABZUSCHALTEN?
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RELAX
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Samichlausvers ~
~ Kindermund ~
SAMICHLAUS, DU CHONSCH NÖD DRUUS, GOSCH NO IMMER VO HUUS ZU HUUS, MIT DIM ESEL, JAHR FÜR JAHR. SÄG, HESCH DU KEIN JAGUAR?
«Ist die dick!»
Tram. Nino (laut): Grossvati, schau mal, wie
Aus: «Chlini Hilfä – Gesammelte Versli und Haushalttipps», herausgegeben vom Thurgauischen Gemeinnützigen Frauenverein. Bestellung: praesidium@tgf-frauenverein.ch, 15 Franken.
Hat Ihr Enkelkind etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie Ihren Kindermund-Text an redaktion@grosseltern-magazin.ch
Kürzlich fuhr ich mit meinem Enkel Nino dick diese Frau ist! Ich (leise): Das darfst du nicht so laut sagen, höchstens wenn wir zu Hause sind. Das nächste Mal im Tram. Nino (laut): Grossvati, ich sage dir dann zu Hause, wie dick dieser Mann ist. HANS ABPLANALP
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Landesmuseum Zürich.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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ERKL ÄR Teln
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~ Aline (14) erklärt ~
OHNE HELM?
Skifahren – damit angefangen habe ich, als ich noch ganz klein war. Unzählige Male bin ich den Hang hochgeklettert, um danach wieder hinunterzurutschen. Mit dabei waren meine Grosseltern. Bis heute gehen wir mindestens einmal im Jahr zusammen auf die Piste. Mein Bruder und ich geniessen das gemeinsame Skifahren jeweils sehr. Langsam, ach, langsam sind wir mit Sicherheit nicht unterwegs. Wenn nicht gerade mein Bruder auf dem Snowboard an mir vorbeirauscht, tut dies garantiert mein Grossvater, und kurz darauf kommt meine Grossmutter hinterher. So kommt’s, dass ich häufig darauf achten muss, überhaupt mitzukommen! Auf den alten, heute seltenen «Zweiersässelis» ziehe ich dann häufig den Skihelm ab. Meine Grosseltern müssen das nicht, sie tragen nämlich keinen Helm. «Wir sind seit eh und je ohne Helm unterwegs, da passiert uns doch jetzt hoffentlich nichts mehr», sagen sie. Oder: «Ich bin seit 70 Jahren unfallfrei auf der Piste und habe mein Fahrverhalten angepasst». Das können doch nicht die einzigen Gründe sein. Vielleicht liegt es auch an den unzähligen Helmen und Protektoren, die auf dem Markt sind, da kann man schnell den Überblick verlieren. Vielleicht liegt es auch an der stetig wechselnden Skimode – obwohl, Neonfarben gehen immer ;). Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob ich meine Grosseltern dazu bewegen kann, sich doch noch einen Helm zu kaufen. Schliesslich sind sie sich ihres Risikos voll bewusst. Für mich ist und bleibt das Skifahren ohne Helm unverständlich, nicht nur wegen der Unfallgefahr, sondern auch wegen den kalten Ohren. Die werden knallrot! Für mich ist das ja ein Vorteil: Flitzt jemand an mir vorbei, erkenne ich schneller, wer es ist: Falls etwas rot leuchtet, war das bestimmt mein Grossvater! •
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Die Welt der Jungen ist den älteren Semestern oft unverständlich. Aline (14) erklärt deshalb in dieser Kolumne ihre junge Welt. Normalerweise. Denn dieses Mal ist das Unverständnis ganz auf ihrer Seite: Weshalb tragen ihre Grosseltern beim Skifahren keinen Helm? Aline ist ratlos.
Weihnachten und Krippen 24.11.2017 – 07.01.2018
www.landesmuseum.ch # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
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Mehr als ein Zeitvertreib von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)
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as herkömmliche Brettspiel hat noch lang nicht ausgedient, trotz Handy, Computer und Co. Der Grund liegt wahrscheinlich im Begriff, unter dem Würfel-, Karten- und sonstige Spiele ab zwei Personen zusammengefasst werden: Gesellschaftsspiele. SPIELREGELN BEACHTEN Beim gemeinsamen Spiel muss sich Gross und Klein den Regeln beugen. Was nicht heisst, dass diese nicht auch übertreten werden. Mancher Grossvater hat schon gestaunt, wie geschickt seine Enkelin zu tricksen vermag. Und alle kennen wohl die Tränen des Kindes, das nicht verlieren kann. So gesehen ist ein Gesellschaftsspiel auch eine kleine Charakterschule. KORKEN AUS DER WESTSCHWEIZ Das STOP-Spiel der Editions SPES in Lausanne kam 1953 auf den Markt. Es unterscheidet sich kaum von den üblichen Würfel- und Glücksspielen, nur dass die soliden Holzstöpsel Korken genannt werden. Aber schliesslich stammt es ja aus einer Weingegend. Ob es darum heute als Familienspiel noch politisch korrekt wäre? •
In der Rubrik «Entdeckt» stellen wir jeden Monat Trouvaillen aus dem Schweizer Kindermuseum in Baden vor. www.kindermuseum.ch
~ Studie~
DIE ENKEL SIND EIN SOZIALER JUNGBRUNNEN Grosselternschaft wirkt sich positiv auf Lebenszufriedenheit und psychische Gesundheit älterer Menschen aus, dies bestätigen neueste Studien zum Einfluss von Generationenbeziehungen auf die Gesundheit. Die Einflüsse können allerdings wechselseitig sein: Gute Gesundheit führt zu aktivem Engagement, das Gesundheit und Wohlbefinden weiter stärkt wie umgekehrt depressive Stimmungen von Grosseltern die Kontaktbereitschaft von Enkelkindern reduzieren. Ein positives Erleben von Großelternschaft ist allerdings auch mit sozialpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verknüpft. So hat das Vorhandensein von Enkelkindern etwa in Spanien gegenwärtig eher einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität von Grosseltern, weil hohe Arbeitslosigkeit junger Familien oder schlechte wirtschaftliche Absicherung im Alter die intergenerationelle Solidarität belasten. In der Schweiz und in Deutschland hingegen zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Enkelkindern und der Lebensqualität älterer Menschen, weil wirtschaftlicher Wohlstand und sozialpolitische Absicherung intergenerationelle Kontakte bei Wahrung der wirtschaftlichen Selbstständigkeit jeder Generation erlauben. Idealerweise bietet der Kontakt mit Enkelkindern die Möglichkeit, sich durch Engagement zugunsten der jüngsten Generation sozial zu verjüngen und à jour zu bleiben. Aktive Grosselternschaft kann für heutige Generationen älterer Menschen durchaus ein wirksamer sozialer Jungbrunnen darstellen. Entsprechend fühlen sich ältere Menschen, die sich aktiv um Enkelkinder kümmern, subjektiv jünger als gleichaltrige Menschen ohne aktives Engagement. FRANÇOIS HÖPFLINGER, SOZIOLOGE
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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
«Grossmutter war für mich ein Vorbild» Die Grossmutter von Ingrid Grave versuchte ihre Enkelin auch während der Kriegsjahre zu verwöhnen. Und sie prägte die spätere Ordensschwester religiös.
SCHWESTER INGRID GRAVE Die Ordensschwester Ingrid Grave (80), bekannt als Moderatorin der «Sternstunde» beim Schweizer Fernsehen und später als «Wort zum Sonntag»-Sprecherin, stammt aus Norddeutschland. Sie trat bereits mit 23 Jahren in der Schweiz in die Dominikanergemeinschaft ein.
I
ch bin das älteste Enkelkind meiner Grossmutter väterlicherseits, die im gleichen Dorf wie wir in Südoldenburg lebte. Daher hatte ich einen engen Kontakt zu ihr. Ich besuchte sie schon als kleines Mädchen mit dem Fahrrad auf ihrem Bauernhof, der etwa zwei Kilometer von uns entfernt war. Oft blieb ich dann für zwei oder drei Tage dort. Da meine Grossmutter schon früh Witwe geworden war, schlief ich bei meinen Besuchen im Bett des Grossvaters. Ich erlebte, wie Grossmutter vor dem Schlafengehen jeweils den Rosenkranz zur Hand nahm und betete. Das tat sie still und leise. Ich weiss, dass sie dabei an ihre fünf Söhne dachte, die alle im Krieg waren. Dass der Gesichtsausdruck von Grossmutter daher ernst war, erstaunte mich nicht. Grossmutter fand aber Halt im Gebet und verbitterte nicht. Für mich war sie ein Vorbild. Sie hat mich religiös geprägt, aber nie zu beeinflussen versucht. DIE KRIEGSJAHRE
gab es nicht. Geschätzt wurden auch die Strümpfe aus Schafwolle, die Grossmutter für die ganze Familie strickte. In lebhafter Erinnerung habe ich die Zusammenkünfte jeweils am Sonntag nach dem Gottesdienst in meinem Elternhaus. Grossmutter kam in der Kutsche zusammen mit meinem Onkel zu uns. Das Pferd wurde in den Stall gebracht, und alle kamen in die gute Stube, um Neuigkeiten auszutauschen. Es ging vor allem um die Briefe von der Front: Von wem kam eine Nachricht? Wo waren die Männer? Gab es Verwundete? Mussten Tote beklagt werden? Bereits als kleines Mädchen erfasste ich so den Krieg intuitiv, obwohl die Erwachsenen versuchten, vor uns Kindern die Gräuel der Kämpfe fernzuhalten. Grossmutter starb mit gut siebzig Jahren, als ich 15-jährig war. Das hat mich aber nicht aus der Bahn geworfen. Ich war zwar traurig, aber der Tod von alten Menschen gehörte damals ganz selbstverständlich zum Leben. GROSSVATERS WISSBEGIERDE
Im Krieg mussten wir nie hungern, aber der Alltag war karg. Grossmutter versuchte
Auch zu meinem Grossvater mütterlicher-
mich zu verwöhnen und gab mir jeweils einen Zuckerzwieback. Das war das Einzige, was wir an Süssigkeiten hatten. Mehr
seits hatte ich eine gute Beziehung, auch wenn ich ihn weniger sah. Er wohnte etwa 60 Kilometer von uns entfernt. Von Beruf
war er Kapitän. Zu Beginn seiner Berufstätigkeit als Seemann wurde ihm geraten, sich einen Bart wachsen zu lassen. Er sähe dann etwas älter aus. Darüber haben wir oft gelacht. Grossmutter hatte ihn aus Liebe geheiratet. Gemeinsam hatten sie zehn Kinder. Grossvater hatte einen alten Lehnstuhl, neben dem ein Regal mit einem Lexikon stand. Darin blätterte er jeweils, wenn er über ein Thema genauer Bescheid wissen wollte. Das faszinierte mich. Wenn ich bei meinen Grosseltern mütterlicherseits war, kramte ich das Buch hervor und schaute, ob ich daraus etwas Neues erfahren könnte. Wissbegierde hat mich auch im ganzen Leben begleitet. ~VS
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Im Netz ~
~ Vers zum Zeichnen ~
PUNKT, PUNKT, GEDANKESTRICH, GIT DAS NID ES ANGESICHT? OHRELÄPPLI, OHRELÄPPLI, UND DERZUE ES ZIPFELCHÄPPLI, OBE CHRUT UND UNDE RÜEBLI, GIT DAS NID ES HÄRZIGS BÜEBLI? Gesammelt von Susanne Stöcklin-Meier
~ Preisgekrönt ~
«ARMSTRONG» AUF PLATZ EINS Der diesjährige Kinderhörbuchpreis BEO in der Kategorie 4 bis 6 Jahre geht an das Hörbuch «Armstrong – Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond». Die Geschichte handelt vom klugen und abenteuerlustigen Mäuserich Armstrong, der seine Freunde davon überzeugen möchte, dass der Mond kein leckerer Käse ist. Gelesen wird die Erzählung von Bastian Pastewka. Mit erstaunlicher Stimmenvielfallt versteht es der Schauspieler die verschiedenen Charaktere des Buches zu mimen. Die Fach- und Kinderjury begründet ihre Wahl so: «Wenn aus einem herausragenden Bilderbuch ein derart eigenständiges, perfektes Hörspiel wird, ist es Zeit für einen Preis für das künstlerische Ensemble: Die geglückte Mischung aus mannigfachen Stimmen, atmosphärischen Geräuschen und der passenden Musik verbindet die einzelnen Szenen plastisch zu einem die Fantasie anregenden Gesamtkunstwerk.» ~ MB «Armstrong – Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond», Inszenierte Lesung mit Musik, der Hörverlag, ab 5 Jahren, 15 Franken. Für echte «Armstrong»-Fans gibt es übrigens auch einen Adventskalender mit 24 Weihnachts-Überraschungen, NordSüd-Verlag, 15 Franken.
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WELCHES SIND IHRE GLÜCKSMOMENTE MIT DEN ENKELKINDERN? «Ich hätte mir nie vorstellen können, jemals ein Enkelkind so zu lieben», schreibt Ursula Hafen. Ursula Felten-Bommarius schreibt: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich ein Kind, welches ich nicht selbst zur Welt gebracht habe, so unendlich lieben könnte.» Die beiden Grossmütter sind aber nicht die einzigen, die unsere Frage auf Facebook beantworteten. Hier ein paar weitere herzerwärmende Kommentare, die zeigen, wie wunderbar das Leben mit Enkelkindern ist: Monika-Rachel Schenk: «Jeder Moment, jede Begegnung und jeder Augenblick ist einzigartig schön mit meinem Enkelkind. Es ist unbeschreiblich.» Nani Sonja: «Jedes der sechs Kinder ist einzigartig. Sie geben uns Lebenssinn und viel Liebe.» Germaine Noirjean: «Jeder Moment, den ich mit ihnen verbringen kann, ist für mich ein Freudentag. Sie trösten zu dürfen, mit ihnen zu lachen ist doch ein grosses Geschenk.» Barbara Künzi: «Wenn wir uns länger nicht gesehen haben und meine Enkel kommen in meine offenen Arme gesprungen – das sind unbeschreibliche Momente» Claudine Zuberbühler: «Wenn unsere drei Enkelkinder uns nach einem Hütetag nicht nach Hause gehen lassen wollen und an unseren Beinen wie Klötze hängen, dann würden wir am liebsten grad bleiben.» Uschi Wenger : «Ein wunderbarer Moment für mich ist, wenn meine Enkelin abends im Bett zu mir sagt: ‹Neni singe› dann liegt sie ganz still da, und man sieht, dass sie den Moment genauso geniesst wie ich.» ~MB facebook.com/grosselternmagazin
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
17 ~ Kinofilm ~
MOLL IM KINO Er ist charmant, tollpatschig und der wohl bekannteste Vater und Ehemann der Nation: Papa Moll. Erfunden und gezeichnet wurde die Comicfigur mit den fünf Haaren auf dem Kopf von Edith Oppenheim-Jonas bereits 1952. Die Familie Moll begleitete also schon Generationen von Kindern. Eigentlich erstaunlich, dass neben den vielen Büchern – eben ist der 30. Band «Papa Moll und der fliegende Hund» erschienen – und Hörspielen nicht schon längst ein Film auf den Markt kam. Nach einigen erfolglosen Anläufen wurde die Papa-Moll-Geschichte im Sommer 2016 dann endlich als KinoSpielfilm verfilmt, zum Teil unweit der Grosseltern-Redaktion in den Altstadtgassen von Baden. Kurz vor Weihnachten soll nun der Film in die Schweizer Kinos kommen. So viel sei vorab verraten: Der Papa Moll im Film hat ein paar Haare mehr auf dem Kopf als sein Original, an Tollpatschigkeit steht er diesem aber in nichts nach. ~ MB «Papa Moll und der fliegende Hund», Jürg Lendenmann und Rolf Meier, Orell Füssli Verlag, 76 Seiten, 23 Franken. Papa Moll-Film ab 21. Dezember in den Schweizer Kinos.
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~ Magazin ~ ANDERSWO
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«Kinder sollten unter der Sonne wachsen» Ihr Enkel Hanhan habe zu wenig Gelegenheit, draussen und in Gesellschaft zu spielen, findet Zheng Sufang. Von MARTINA FIERZ (Text)
Zheng Sufang geniesst die Zeit mit ihrem Enkel Hanhan.
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in Nachmittag in der chinesischen Hauptstadt Peking. Zheng Sufang wartet zu Hause darauf, dass sie ihren Enkel Hanhan (5) vom Kindergarten abholen kann. «Mein Sohn bringt ihn am Morgen hin, ich hole ihn um 16:45 Uhr ab, seine Eltern kommen erst um 19 Uhr von
der Arbeit zurück. Die Zeit dazwischen gehört Hanhan und mir.» Heute wollen sie in den Park gehen – das Wetter ist trocken und der Smog nicht zu stark. Solche Tage müsse man in Peking nutzen, sie kämen viel zu selten vor: «Hanhan soll Roller und Fahrrad fahren dürfen und auf # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
dem Spielplatz spielen. Die Kinder sollten unter der Sonne wachsen» – das alles komme zu kurz, findet Zheng Sufang. ZWEI ENKEL LEBEN IN DEN USA Die 69-Jährige hat einen Sohn, den Vater von Hanhan, und eine Tochter, die zwei
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ältere Kinder hat. Sie erinnert sich: «Als vor 13 Jahren mein erster Enkel Lele geboren wurde, war ich in Peking, doch meine
GESCHWISTER ERWÜNSCHT Wie Zheng Sufang nehmen viele Grosseltern in China eine wichtige Rolle ein in der Kinderbetreuung. Die Eltern bestritten lange Arbeitstage, und wer kein Kindermädchen beschäftige, sei angewiesen auf die Grosseltern. Neben der mangelnden Zeit der Eltern sieht Zheng Sufang einen weiteren Grund für die wichtige Rolle chinesischer Grosseltern in der Kinderbetreuung: «Die jungen Eltern haben nicht genug Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln; wegen der Ein-Kind-Politik haben nur wenige mehr als ein Kind. Gut, dass diese Regel nun nicht mehr gilt.» Zheng Sufang findet, Einzelkinder lernten zu spät, mit andern zu spielen und zurechtzukommen und seien oft einsam. Sie hofft nun, dass Hanhan noch ein Geschwister erhält: «Am liebsten wäre mir ein Mädchen». •
VOLKSREPUBLIK CHINA Hauptstadt: Peking Fläche: 9.571.302 km² Einwohner: 1,39 Milliarden Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner pro km² Demografie: 1949 begann ein explosionsartiges Bevölkerungswachstum. Um es einzudämmen und wirtschaftlichen Fortschritt zu begünstigen, wurde 1980 die Ein-Kind-Politik eingeführt. 2016 wurde die erlaubte Kinderzahl pro Familie auf 2 erhöht, um der Überalterung entgegenzuwirken.
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Tochter und ihr Mann lebten in den USA. Ich machte mir grosse Sorgen, aber zum Glück ging alles gut.» Die Familie kam bald zurück nach Peking, und Zheng Sufang, die sich sehr auf Lele gefreut hatte, half mit bei seiner Betreuung. Lele und seine 10-jährige Schwester Xiaomei leben unterdessen wieder im Ausland. Zheng Sufang hat sie seit einigen Jahren nicht gesehen, telefoniert aber regelmässig mit ihnen. Hanhan wohnt mit seinen Eltern dafür nur zehn Minuten zu Fuss entfernt
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Sprachen: Allgemeine Amtssprache ist Hochchinesisch. In diversen Regionen sind weitere Sprachen als Amtssprachen anerkannt, z.B. Kantonesisch, Tibetisch, Uigurisch. Auch andere Sprachen ohne offiziellen Status werden gesprochen. Gesellschaft: Über 91% der Bevölkerung sind Han-Chinesen. Minderheiten wie Tibeter, Uiguren, Kasachen und andere kämpfen daneben um ihre Rechte. Die Landschaft: China hat die längste Landgrenze aller Staaten der Erde. Zwei Drittel des Landes sind von Gebirgen bedeckt, der höchste Berg ist zugleich der höchste Gipfel der Erde: der Mount Everest.
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# 11 / Novembe
~ Magazin ~ LESERBRIEFE
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ber 2017 # 11 / Novem magazin.ch
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Federica
de Cesco für
Literatur rautorin über (S. 46) Die Bestselle und damals. Junge heute
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Leben mit
ab Seite 46
Enkelkindern
n Faszinatio us Verkehrsha . (S.28) da hinwollen
Warum Kinder
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Die Meinung der Leserinnen und Leser
Zur Hintergrund-Reportage «Wir leben im
«EIN NACHMITTAG GENÜGTE NICHT»
«SIE MACHEN FÜR MICH ALLES RICHTIG!»
Hier und Jetzt», Ausgabe 11/17
Zu Unterwegs, «Zugiblubbi Erlebnisweg»,
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STIFTUNG «PRO PALLIUM»
Grosses Kompliment an die ganze Redaktion für die journalistisch hochwertigen und interessanten Beiträge im Grosseltern-Magazin. Im November-Heft berichten Sie über seltene Krankheiten. Unterstützung und Entlastung von Eltern mit schwerkranken Kindern ist der Stiftungszweck von pro pallium - Schweizer Palliativstiftung für Kinder und junge Erwachsene. Sie bietet Familien mit lebenslimitiert erkrankten Kindern daheim kostenlos Entlastung, Begleitung und Vernetzung durch geschulte Freiwillige. Wir sind eine gemeinnützige, spendenfinanzierte Stiftung. Das Schweizerische Rote Kreuz verlieh pro pallium den Anerkennungspreis für besondere humanitäre Leistungen.
Ausgabe 11/17.
Seit dem ersten Grosseltern-Magazin
Wir haben diesen Weg letzten Freitag mit meinem 3-jährigen Grosskind gemacht, und es war sehr schön. Wenn man nach dem Spielplatz direkt zum Restaurant Hintergeissboden geht, sind 1,5 Stunden richtig. Wir haben aber die ganze Runde an allen Posten vorbei gemacht. Das braucht viel mehr Zeit!
habe ich die wertvollen, spannenden
Die Posten wären spannend und sehr schön gestaltet. Wir mussten uns beeilen, weil uns ein Nachmittag nicht genügte! Das nächste Mal machen wir einen Tagesausflug daraus, um die ganze Runde zu geniessen.
gestapelt und kann sie zu gegebener
Françoise Vogt, per E-Mail
Doris Kramer, per E-Mail
und abwechslungsreichen Beiträge mit viel Freude gelesen. Sie machen für mich alles richtig! Da meine fünf Enkel alle noch im Baby- oder Kleinkindalter sind, kommen für mich die Bastel- und Ausflugsideen noch wenig zur Anwendung. Ich habe die Hefte Zeit zu Hilfe nehmen. Aber eben: Ich hüte und helfe so viel, dass ich kaum zum Lesen komme. Deshalb werde ich das Abo vorerst nicht verlängern. Weiterhin viel Erfolg!
Susanne Wicki van Gils, per E-Mail Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch
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# 11 ~ 2017
~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER
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Schenken
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finde, die Kinder sollen nicht nur Geschenke bekommen, sondern sich auch darum bemühen, etwas Schönes, selbst Hergestelltes zu verschenken an Weihnachten. Und weil ich ihren Enthusiasmus – wenn er denn mal entfacht ist – nicht bremsen möchte, sage ich nichts. Auch wenn ich von Anfang an weiss, die Idee, jede selbst gemachte Pesto in einem selbst genähten Säcklein zu verstecken, bade ich dann aus. In der Hoffnung, das hat dann nicht bloss einen pädagogischen Wert, sondern die Beschenkten freuen sich ob «unserer» Arbeit. •
nachtsstress abnehmen. Warum bloss werden die Kinder immer wieder und ausgerechnet in der Adventszeit zum Basteln animiert? Zumal ja doch die Eltern am Schluss die Hauptarbeit leisten müssen und die Resultate… na ja. Ehrlich, wo soll ich bloss mit all den selbstgebastelten Geschenken hin? Die Enkel finden ausserhalb der Weihnachtszeit immer wieder Wege, mir zu zeigen, wie lieb sie mich haben. Einer hat mir einmal sein liebstes Legomännchen geschenkt. Ich weiss, das war hart für ihn. Für mich war das Weihnachten… mitten im Sommer. •
DIE TOCHTER Melanie Borter (38) hat drei Kinder. Sie arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum als Journalistin. Ihr Mann ist einen Tag zuhause, zwei Tage werden die Kinder institutionell betreut und einen Tag von der Grossmutter gehütet.
DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (64) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als Web-Publisher. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer beiden Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.
lle Jahre wieder sitze ich da mit den halbfertigen Weihnachtsgeschenken. Und wie jedes Jahr klebe, schreibe oder nähe ich die Sachen fertig. Dabei weiss ich doch, weder die Grosseltern der Kinder noch deren Gotti und Götti erwarten ein Geschenk zu Weihnachten. Aber ich
lle Jahre wieder. Wie oft habe ich schon beteuert, dass ich keine Geschenke erwarte. Umso mehr, weil wir schon seit Jahren den Weihnachtsrummel elegant umgehen, uns jeweils gemütlich in die Berge absetzen. Das soll doch nicht nur uns, sondern allen den unnötigen Weih-
Foto: Tibor Nad
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Am Glück der anderen beteiligt Mit grossem Einfühlungsvermögen porträtiert Melissa Dettling drei Hebammen in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Die drei Frauen geben einen persönlichen Einblick in ihr Leben, ihr Berufsverständnis und ihre Erfahrungen. Von MELISSA DETTLING (Text) und MATTHIAS LUGGEN (Fotos)
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~ Hintergrund ~ PORTRAIT
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~ Hintergrund ~ PORTRAIT
«Das Wissen muss einem zuerst in die Hände kommen»
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~ Hintergrund ~ PORTRAIT
Nina Hecht (24) ist im sechsten Semester des Bachelorstudiums Hebamme an der Berner Fachhochschule (BFH). Ab Sommer 2018 wird sie sich voraussichtlich diplomierte Hebamme nennen können.
«
Es ist sehr wichtig, von Anfang an praktische Erfahrung sammeln zu
den Armen, wollte es den Eltern übergeben, konnte es aber nicht loslassen.
können: Das Wissen muss zuerst in die Hände kommen. Man muss das Gefühl dafür bekommen, wie man einen Bauch anfasst, wie man tastet. Das kann man in der Theorie zwar lernen, in der Praxis ist es aber nochmals ganz anders. Es ist schön, spüren lernen zu können, was einem Paar in einer bestimmten Situation gut tun würde, und eigene Ideen anzuwenden. Im Praktikum arbeitet man bereits recht selbstständig. Die Arbeitsweise ist von Haus zu Haus unterschiedlich. Sich in einem Praktikum möglichst auf Knopfdruck in bestehende Strukturen einleben zu können, ist nicht immer einfach. Es ist wichtig, dass man seine eigenen Stärken und Schwächen kennt und auch mal um Hilfe fragen kann, wenn man etwas noch nicht ganz verstanden hat.
Von Geburt zu Geburt gelang es mir besser, einen klaren Kopf zu bewahren und nicht mehr so stark dieser Trance zu verfallen. Jede Geburt bewegt mich sehr, ich kann mich aber mittlerweile besser abgrenzen und zurücknehmen. Der Raum gehört der jungen Familie. Du bist als Hebamme zwar dabei, stehst aber eigentlich ausserhalb. Ich habe durch meine Ausbildung sehr viel über mich selbst und meinen Umgang mit Emotionen und Extremsituationen gelernt.
VON GEBURT ZU GEBURT Das Vertrauen in die anderen im Team hilft, dass man nach einer Schicht die Arbeit auch wieder abgeben kann. Man lernt, sich zu distanzieren und nicht alles mit nach Hause zu nehmen. Mir ist es sehr wichtig, dass das Privatleben nicht unter der Arbeit leidet. Meinen Mitstudentinnen und mir ging es allen gleich: Nach den ersten Geburten waren wir zuerst einmal überwältigt von unseren Emotionen. Ich hielt das Kind in
ES GEHT UM DAS LEBEN Ich denke, man lernt in diesem Beruf nie aus. Mit der Zeit stellt sich vielleicht ein Arbeitsalltag ein, man wird aber immer wieder mit Unvorhergesehenem konfrontiert. Dass es im Hebammenalltag kein «Schema F» gibt, ist jetzt am Anfang die grosse Herausforderung. Später wird es aber zum grossen Vorteil dieses Berufs. Auch nach jahrelanger Berufspraxis muss man sich in tragischen Momenten wahrscheinlich immer wieder neu orientieren. Bei einer Geburt kann sich die Situation von einer Minute zur nächsten ändern. Mit der Zeit lernt man, Warnzeichen des Kindes und der Mutter wahrzunehmen und früh genug und schnell zu handeln. Aber natürlich kann immer etwas passieren, man hat es halt mit dem Leben zu tun. Das Wissen darum ist bei mir immer in einem «Schublädli» im Hinterkopf. Man darf sich # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
25 aber von dieser Angst nicht lähmen lassen. Wie die meisten jungen Hebammen möchte ich zunächst eine Weile im Gebärsaal arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln und eine gewisse Routine zu bekommen. Langfristig könnte ich mir aber gut vorstellen, als freischaffende Hebamme das Gesamtpaket von Schwangerschaft über Geburt bis zum Wochenbett anzubieten. Ich finde, die Hebammen aus der freien Praxis oder im Spital sind unterschiedliche Frauen. Es ist gut, dass wir in der Ausbildung beides kennenlernen und dann entscheiden können: Passe ich mehr hierhin oder dorthin. Schwangerschaftskontrollen bei Hebammen finde ich sehr wichtig. Dadurch lernen die Frauen stärker, ihrem Körper zu vertrauen. Ärztinnen und Ärzte haben eine andere Perspektive als Hebammen. Das merke ich im Austausch mit Kolleginnen, die Medizin studieren. Sie gehen stärker vom Problem, von der Krankheit aus und nicht wie wir vom Vertrauen in die Natur. AM GLÜCK TEILHABEN Meine Mutter ist auch Hebamme. Als Kind habe ich mich zwar für die Geschichten interessiert, die sie erzählte, sah mich selbst aber nie in dieser Rolle. Erst nach dem «Gymer» erwachte mein Interesse für diesen Beruf. Bis man als Hebamme so ist, wie meine Mutter und ihre Freundinnen auf mich wirken, ist es wohl ein langer Prozess. Aber man muss ja in jedem Beruf zuerst seinen Platz finden. Ich bin froh, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe. Es ist ein sehr vielseitiger Beruf: Nicht nur rund um die Geburt, sondern auch später in der Menopause oder im Aufklärungsunterricht an Schulen können wir unser Wissen einbringen. Als Hebamme wird einem sehr viel Dankbarkeit entgegengebracht. Meistens sind es einfach nur die Blicke des Paares, manchmal ein «Merci». Manchmal verlasse ich den Arbeitsort strahlend und finde es einfach wunderschön, an diesem Glück teilhaben zu können. Manchmal hört man, die Hebammen seien ein «Völkli» für sich. Aber vielleicht ist das auch bei jedem andern Beruf so.» •
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Ursula Schüpbach (56) ist seit 1998 als freischaffende Hebamme tätig. Im Spitalzentrum Biel betreut sie auch Beleggeburten.
«
Obschon es den kleinsten Anteil meiner Arbeit ausmacht, ist
für werdende Eltern nicht leicht. Wenn einem jemand aufzeigt, was alles gefähr-
die Tätigkeit als Spitalhebamme sehr wichtig für mich. Mit nur Beleg- und Hausgeburten würde ich mich in der Welt einer Minderheit bewegen und drohte zu vergessen, was die Norm ist. Wenn Leute mich für eine Beleg- oder Hausgeburt wählen, haben sie sich bewusst für eine Hebammenbetreuung entschieden. Als Spitalhebamme bin ich in ein Team eingebunden und habe weniger Entscheidungskompetenz. Leute, die ich im Spital erlebe, wurden immer von Ärzten betreut und haben eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Da kannst du als Hebamme manchmal nicht viel ausrichten. Aber das kann ich akzeptieren.
lich sein könnte, ist es schwierig, etwas dagegenzuhalten. Als Hebamme muss man die Situation ganzheitlich wahrnehmen und abschätzen können. Ein grosser Vorteil der Hebammen ist: Du wirst mit dem Alter immer wertvoller, weil du mehr Erfahrung hast. Du kannst noch so alt sein, das kommt bei den Leuten gut an.
SICHERHEITSFALLE SPITAL Ich arbeite nicht anders, ob zu Hause oder im Spital. Bei einer Hausgeburt versuche ich aber vielleicht noch das eine oder andere mehr, während im Spital die Grenze früher erreicht ist. Die Frauen, die eine Beleg- oder Spitalgeburt und so einen gewissen Sicherheitsfaktor wählen, begeben sich damit auch in eine Sicherheitsfalle. Wenn ein Paar eine Hausgeburt plant, werden sie von allen gefragt: «Habt ihr denn keine Angst?» Eigentlich müsste man die Frage umdrehen: «Haben denn die, die ins Spital gehen, keine Angst?» Die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen selbst zu tragen, ist gerade
WISSEN, ERFAHRUNG, INTUITION Für mich ist Geburtshilfe zu einem Drittel Wissen, zu einem Drittel Erfahrung und zu einem Drittel Intuition. Man muss den Moment, das Individuum wahrnehmen. Die Mütter spüren selbst auch sehr viel. Ich kann das bezeugen, da ich selbst schwanger war. Ohne diese Erfahrung wäre ich gar nicht Hebamme geworden. Meine Mutter sah mich schon immer als Hebamme. Vielleicht, weil ich mich als Kind gerne um kranke Tiere gekümmert habe. Ich habe aber zunächst Kinderkrankenschwester gelernt. Bébés interessierten mich, Frauen damals noch gar nicht. Es waren zwei Schlüsselmomente, die mich dazu brachten, doch noch Hebamme zu werden: Zum einen machte mir bei der Geburt meines ersten Sohnes eine Hebamme grossen Eindruck, und zum anderen begegnete ich während meiner Arbeit als Krankenschwester im Spital einer Frau in den Wehen. Sie beeindruckte mich so, dass ich am liebsten mit ihr mitgegangen wäre. # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
Heute finde ich Bébés zwar sehr berührend, das Spannende ist für mich aber, mit den Frauen zu arbeiten. Schön ist auch, dass ich mich zum Beispiel in Homöopathie oder Akupunktur weiterbilden konnte und das alles in meine Arbeit einbauen kann. Ich arbeite sehr viel. Eigentlich möchte ich gerne weniger arbeiten, aber es gelingt mir nicht ganz. Manchmal ist die dauernde Präsenz schon happig. Es könnte jederzeit eine Geburt sein, ich bin immer auf Pikett. In den Ferien geniesse ich es jeweils sehr, für eine Weile mal nicht erreichbar zu sein. Die Frauen haben Vorrang, das muss auch mein Partner akzeptieren. Glücklicherweise hat er als Notfallmediziner dafür Verständnis. Als Hebamme ist es meine Aufgabe, dem Ganzen einen Boden zu geben. Die Stimmung bei einer Geburt ist sehr speziell und emotional sehr berührend. Vor allem bei einer Hausgeburt. Das ist einfach genial. Wunderschön. Eine gute Geburt macht mich wahnsinnig zufrieden. Auf der anderen Seite frustriert es mich, auch für die Frau, wenn ich all meine Kenntnisse eingebracht habe, und am Ende gibt es eine Periduralanästhesie (PDA) und einen Kaiserschnitt. Aber da muss man sich professionell abgrenzen können. Man kann emotional mitgehen, das hat aber auch Grenzen. Am Anfang meiner Hebammentätigkeit war ich nach einer Geburt total durcheinander. Eine Geburt pro Woche reichte mir völlig. Aber das lernst du mit der Zeit, da wächst man rein. DAS LEBEN IST ENORM STARK Dass bei einer Hausgeburt ein Kind starb, gab es zum Glück noch nie. Dann würde ich meine freiberufliche Tätigkeit aufgeben. Und doch, es kann geschehen, das Leben ist gefährlich. Schwierige Situationen kann ich verarbeiten, indem ich sie immer und immer wieder wälze in meinem Kopf, irgendwann geht es wieder. Bei einer Geburt ist immer alles möglich. Aber ich habe gemerkt: Das Leben ist enorm stark. Als Hebamme kannst du aus jeder Geburt eine Notfallsituation machen, wenn du willst. Du kannst das System reizen und
~ Hintergrund ~ PORTRAIT stressen oder es im Gegenteil beruhigen. In der Geburtshilfe weiss man, dass sich die Situation manchmal komplett ändert, wenn man noch eine halbe Stunde wartet. Es kann schlecht aussehen, und plötzlich normalisiert es sich wieder. Man muss der Typ dazu sein, das aushalten zu können. DIE GEBURT DES ENKELS Mein erster Sohn und seine Frau wurden sehr früh Eltern. Meine Enkel sind zehnund achtjährig und leben in Mexiko. Bei der Geburt des ersten Enkels war ich als Hebamme dabei. Mein Sohn hatte das so arrangiert. Er hatte grosses Vertrauen in mich, und die Geburt ging wirklich erst los, als ich da war. Mit meinem Enkel habe ich noch nie darüber gesprochen, langsam wäre er aber genügend alt dafür. Grossmutter zu werden, war für mich etwas total anderes, als selbst Kinder zu bekommen. Als Mutter musst du dich um alles kümmern, hast die volle Verantwortung, als Grossmutter kann ich es einfach geniessen, die jungen Eltern unterstützen und mich über die Kinder freuen. Enkelkinder zu haben, dünkt mich fast noch schöner, als Kinder zu haben.» •
«Als Hebamme darfst du ruhig alt sein, das kommt bei den Leuten gut an» # 12~ 2017 & # 01 ~ 2018
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Vreni Oppliger (65) ist seit Ende 2016 pensioniert. Als Hebamme arbeitete sie in zahlreichen Spitälern in der ganzen Schweiz und leitete einige Jahre eine Krankenstation im peruanischen Urwald.
«
Ich habe alle meine Geburten aufgeschrieben. Für den Abschluss der Hebammenschule mussten wir 50 Geburten vorweisen können. Diese
dann wieder im Wochenbett. Und die «Bébéli» hatte man auch noch. Das hat mir sehr gefallen, dieses ganze «Päckli». Im Wochenbett hätte ich gerne noch ein
Liste habe ich dann einfach weitergeführt. Ich dachte, vielleicht wird ja einmal eines der Bébés Bundesrat. Bis jetzt sind es 1065 Geburten, die eingerechnet, die am Schluss mit Kaiserschnitt zur Welt kamen. Da war ich ja auch dabei. Tausend, dachte ich, wäre schön zu erreichen. Die letzen 24 Berufsjahre war ich im Simmental, zuerst in Erlenbach, dann in Zweisimmen tätig. Ich hätte gerne noch etwas weitergearbeitet, die Geburtenabteilung in Zweisimmen wurde aber geschlossen. In grösseren Spitälern muss man für alles fragen, darauf hatte ich keine Lust mehr. In meinem Alter, wenn man so lange alleine «gschäftet» hat, muss man nicht nochmals folgen lernen. In Erlenbach und in Zweisimmen konnte ich einfach alleine arbeiten, das war wunderschön. Wir konnten den Arzt rufen, wenn wir ihn brauchten, oder am Ende zur Geburt. Es gibt Frauen, die brauchen dich als Hebamme eigentlich nicht. Aber es gibt solche, die brauchen dich von Anfang an: «Ich bin jetzt hier, jetzt schau, dass mein Kind kommt.»
wenig weitergemacht. Im neu eröffneten Geburtshaus in Zweisimmen werde ich mich auf jeden Fall auf freiwilliger Basis weiter engagieren. Zu putzen oder die Wöchnerinnen zu betreuen, kann ich mir gut vorstellen. Bereits beim Einrichten habe ich geholfen. Es liegt einem doch irgendwie am Herzen. Bei Geburten möchte ich aber nur noch als zweite Hebamme dabei sein, möchte die Verantwortung nicht mehr voll übernehmen.
DAS GANZE «PÄCKLI» Bei uns oben kannten wir die meisten Frauen. Ab der 20. Woche schickten die Ärzte sie jeweils auch zu uns Hebammen in die Sprechstunde. So betreute ich sie vorher, manchmal bei der Geburt und
ES WIRD NIE ZUR ROUTINE Nach vier Jahren als Krankenschwester, meinem ersten Beruf, merkte ich, dass ich noch etwas lernen wollte. Da kam ich schnell auf Hebamme. Am Anfang weinte ich nach jeder Geburt. Ein bisschen Distanz zur Arbeit zu finden, muss man zuerst lernen. Es ist einfach etwas sehr Spezielles, es wird nie wirklich zur Routine. Interessant war zu beobachten, wie unterschiedlich die Männer jeweils reagierten. Ich hatte mal einen, der rief bei jeder Wehe: «C’est la nature.» Das ist mir geblieben. Nicht jeder kann das gleich gut aushalten, seine Frau mit solchen Schmerzen zu sehen. Ich arbeitete sehr gerne selbstständig, was ich vor allem in den Nachtschichten und während der Zeit im Ausland lernte. An das rote «Knöpfli» im Spital, das man drücken konnte und innerhalb von ein # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
paar Minuten Hilfe hatte, konnte man sich aber schon auch gewöhnen. Eigentlich müsste man immer vom Normalen ausgehen. Mich dünkt es aber, je länger man im Beruf ist, desto vorsichtiger und ängstlicher wird man. Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, dass mich das fast ein bisschen behinderte. Die ganze Pathologie, die man erlebt, ist auf der Festplatte gespeichert. Und wir erlebten die wildesten Sachen. Ich habe nie mehr aus dem Kopf gebracht, wie mir der Oberarzt als junge Hebamme bei einer Komplikation sagte: «Einmal ist mir so ein Kind gestorben.» Ich wusste dann, dass es auch schiefgehen kann. Das Kind kann auch sterben. Am Anfang ist man unbeschwerter und merkt dann, dass nicht alles immer nur normal ist. Vielleicht schützt einen das aber auch vor Überheblichkeit. NUR EINMAL Es ist mir nur einmal ein Kind gestorben, allerdings erst nach der Geburt. Das war in Peru. Ich hatte dort immer mit den Eltern abgemacht, dass wir die Verantwortung zusammen trügen, dass nicht ich allein schuld sei, wenn etwas passiere. Wir beteten auch dafür, muss ich sagen, ich war auf einer Missionsstation. Als Hebamme darf man mitgehen und mit diesen Frauen mitfühlen. Es hat etwas sehr Mütterliches. Ab und zu sagte mir eine Frau: «Du warst für mich wie eine Mutter.» Und am Schluss hiess es eher: «Du warst für mich wie eine Grossmutter.» Da dachte ich: «Hoppla, ich werde alt.» Man muss aber auch hart sein können. Man muss auch mal sagen können: «Jetzt schau, es geht nicht vorwärts in der Badewanne. Du müsstest jetzt aus dem Wasser rauskommen.» Sie gehorchten dann jeweils schon. Ich habe es nie bereut, dass ich Hebamme lernte. Das war wie das «Tüpfli auf dem i». Ich war gerne Krankenschwester, mochte den Kontakt mit den Patienten. Aber mit den Geburten, mit diesen Frauen, gibt es nochmals einen ganz anderen Kontakt. Das ist irgendwie viel tiefer. Es ist etwas, das einen wahnsinnig verbindet in diesem Moment. Natürlich nicht bei allen, das ist klar.» •
~ Hintergrund ~ PORTRAIT
«Am Anfang weinte ich nach jeder Geburt»
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Lieblingsenkel Nicht immer fällt es leicht, sich allen Enkelkindern genau gleich zuzuwenden. Grosseltern erzählen, wie sie versuchen, den Eigenheiten der einzelnen gerecht zu werden. Von RUTH FREI (Text und Interviewfragen) und ANNIE SPRATT (Foto/unsplash)
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ch war das Lieblingskind meiner Grossmutter. Gingen wir sonntags auf Besuch, drückte sie mir beim Abschied immer mindestens zwei Willisauer-Ringli mehr als meinen Geschwistern in die Hand. Meine Schwestern und Brüder fanden das überhaupt nicht nett. Ich durfte mehr Unsinn machen, ich bekam die schöneren Socken geschenkt, und meine Grossmutter zeigte grössere Freude als bei den anderen vier Geschwistern, wenn ich sie besuchte. Ich genoss es. Später wurde mir klar, dass das, was mich freute, eine Kehrseite hatte: nämlich die Benachteiligung meiner Geschwister. Deren Unmut fiel verständlicherweise ab und zu auch auf mich zurück. Der Grund für die grossmütterliche Bevorzugung war einfach auszumachen. Meine Grossmutter hatte mich tagsüber während den ersten zwei Jahren meines Lebens gehütet, derweil meine Mutter zur Arbeit ging. Doch ist es legitim, ein Enkelkind deswegen mehr ins Herz zu schliessen? Als Grossmutter wurde mir jedenfalls schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist, die grossmütterliche Liebe immer schön gleichmässig auf alle Enkelkinder zu verteilen. Denn es gibt immer wieder Dinge, die einen mit einzelnen Kindern mehr verbinden als mit anderen. TABUTHEMA
Ich bin zum Beispiel nicht dagegen gefeit, dass ich mich dem Tun meiner sechsjährigen Enkelin oftmals besonders verbunden fühle. Sie mag wie ich Röckli in allen Variationen und berät sogar mich vor dem Kleiderschrank, welches Jäckli bei mir zum
Jupe und zu den Schuhen passt. Zu jenen Kindern, die meine Vorliebe für Bücher und das Rumsurfen am Tabletcomputer teilen, fällt mir der Zugang besonders leicht. Dass ich das putzige einjährige Enkelkind, welches bereits erste Wörter spricht und mich den ganzen Tag anlacht, am liebsten dauernd knuddeln würde, ist doch auch verständlich. Fragt sich bloss, ob es den anderen schadet, wenn ich das eine oder andere zwar nicht wirklich mehr, aber anders liebe und manchmal trotz aller guten Vorsätze – zumindest auf Zeit – ein bisschen bevorzuge.
«Lieber nicht darüber sprechen» Beim Rumfragen bei anderen Grosseltern nach Vorlieben für das eine oder andere Enkelkind merke ich schnell: Anderen geht es zum Teil ähnlich wie mir. Darüber sprechen möchte man lieber nicht und namentlich genannt werden meist auch nicht. Und das Wort Lieblingskinder für «zeitweilige Vorlieben» in den Mund nehmen, das möchte man schon gar nicht. JEDES KIND IST ANDERS Eine sechzigjährige Grossmutter berichtet, wie sie zu jedem ihrer Enkelkinder «einen anderen Draht» hat. Für sie bedeutet das aber nicht, das eine oder andere Kind weniger gern zu haben. Mit der einen Enkelin verbindet sie jedoch mehr als ~
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~ Hintergrund ~ AUS DEM LEBEN
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~ Hintergrund ~ AUS DEM LEBEN
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mit den anderen die gemeinsame Liebe zu Glimmer-Glanz und «Tussi-Täschli», und zu einem anderen Kind fällt ihr der Zugang besonders einfach, «wegen der Offenheit, mit der das Meitli auf andere Menschen zugeht». Anspruchsvoller ist es für sie hingegen, mit der eher zurückhaltenden Art ihres fünfjährigen Enkels umzugehen. «Da brauche ich oft mehrere Stunden und einige Kniffs und Tricks, um seine Seele zu knacken.» Im Gegenzug
«Sie versucht alles, damit sie nicht ein Kind bevorzugt.» dazu fliegt jenem Enkelkind, das «mit seiner traumwandlerischen Art» manchmal etwas Mühe hat, sich im Leben zu behaupten, seit jeher in Nullkommanix ihre ganze Liebe zu. Deswegen von Lieblingskindern zu sprechen, findet sie übertrieben. Die Eigenart des einzelnen Kindes habe aber einen Einfluss auf die Beziehung, sagt sie. Was für die sehr engagierte Grossmutter heisst: Sie versucht jedes Kind in seiner Eigenart zu verstehen und entsprechend mit ihm umzugehen. UNTERSCHIEDLICHE BEZIEHUNGEN Auch Rita (67) hat verschiedene Zugänge zu ihren vier Enkelkindern. Diese spielen auf ganz unterschiedliche Art, und jedes interessiert sich für andere Dinge. Logisch ist, dass deshalb auch der Umgang mit jedem anders ist, findet sie. Bei den Buben findet sie den Weg eher über deren handwerkliche Vorlieben und bei den Mädchen unter anderem über Rollenspiele. Von Lieblingskindern zu sprechen, findet sie nicht passend. Sie stellt fest, dass es je nach Alter und Lebensphase des Kindes einfacher oder schwieriger ist, den Zugang zu ihm zu finden. «Ist doch verständlich», sagt sie, «dass der Umgang mit dem einen Kind mal einfacher und herzlicher und mit dem anderen etwas anspruchsvoller und so vielleicht etwas distanzierter ist.» Eines aber ist für sie ganz klar: Sie versucht alles, damit sie nicht ein Kind bevorzugt. Erhält zum Beispiel ein Kind von ihr eine selbstgemachte Schultüte, weil es neu zur Schule geht, erhalten die anderen auch eine, weil das eine in die nächste Klasse, das
andere in den Kindergarten kommt oder halt einfach wieder ein Jahr älter geworden ist. Lieblingskinder gibt es auch für ihren Mann nicht. Unterschiedliche gemeinsame Interessen jedoch schon, die es je nach Situation leichter machen, auf ein Kind zuzugehen. Und so freut er sich, weil er mit dem einen Kind mit Hammer und Nägel schaffen und mit dem anderen Teig kneten oder beim Waldspaziergang Antworten auf die vielen Fragen rund um Bäume und die Vogelwelt geben kann. BESONDERE ZUNEIGUNG Etwas anders erlebt ein 68-jähriger fünffacher Grossvater die Situation. «Man macht es nicht absichtlich», erklärt Hans, der regelmässig seine Enkelkinder hütet. «Es gibt aber einfach Kinder, bei denen es einem einfacher fällt. Solche, die ähnliche Dinge machen oder mögen wie ich.» So betört ihn zum Beispiel einer seiner Enkel mit seinem witzigen und ein bisschen frechen Verhalten. «Da erlebe ich mich ein Stück selber.» Kein Wunder, dass dieses Kind einen besonderen Platz in seinem Herz hat. Ähnlich geht es ihm bei einem anderen Enkelkind. Der Junge ist etwas eigensinnig und ein Dickkopf und eckt damit oft an. Auch das erinnert Hans an seine eigene Kinder- und Jugendzeit und ist für ihn ein Grund, warum er sich mit diesem Jungen manchmal ein wenig mehr als mit den anderen solidarisiert. Eines aber ist für ihn wichtig: Er versucht seine Vorlieben nicht in den Vordergrund zu stellen. Im Gegenteil – er probiert immer wieder, auch bei den anderen Kindern Dinge zu finden, worüber er sie besonders gut erreichen kann. «Man muss versuchen, die Gleichwertigkeit zu finden und jedes Kind in seiner eigenen Art zu verstehen», lautet seine Devise. Was jedoch nicht immer ganz einfach ist. Den Zugang zu den Buben zu finden, falle ihm ein bisschen leichter als bei den Mädchen, gesteht er. Doch das liege vermutlich in der Natur der Sache. «Ein Highlight, wenn es trotzdem gelingt, die verbindenden Dinge zu finden», sagt Hans. Wie kürzlich, als er mit seiner sechsjährigen Enkelin ein paar Stunden auf der Suche nach Pilzen und Kleeblättern im Wald unterwegs war, derweil sie ihm so viel erzählte, wie er zuvor während Monaten nicht gehört hatte. Schön findet er es, ab und zu eine ganz spezielle Verbundenheit mit einzelnen Enkelkindern zu erleben. •
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~ Hintergrund ~ AUS DEM LEBEN
Müssen wir alle Enkelkinder gleich lieb haben?
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moralische Diktat, alle Kinder «gleich lieb» zu haben, produziert bestenfalls bei den Eltern oder den Grosseltern Schuldgefühle.
Ist es «normal», dass man einzelne Kinder oder Enkelkinder lieber hat
nennen, weshalb dies so ist: Die Situation der Schwangerschaft und Geburt ist
Was können Gründe dafür sein, wenn Grosseltern ein Enkelkind mehr mögen als das andere? Schon das Geschlecht macht einen Unterschied. In den Köpfen vieler Grosseltern fällt beispielsweise dem Stammhalter immer noch eine bedeutende Rolle zu. Dann spielen auch wieder die unterschiedlichen Charaktere eine Rolle. Gewisse Verhaltensweisen des einen Enkelkindes sind den Grosseltern näher als die eines anderen. Ferner
als andere? Das geht gar nicht anders und ist somit «normal». Um nur zwei Beispiele zu
bei jedem Kind anders. Kinder haben unterschiedliche Charaktere, die einem eher näherstehen oder fremd sind. Das
spielt die Beziehung zum eigenen Kind, also zur Mutter oder zum Vater des Enkelkindes, eine grosse Rolle. ~
Obwohl es niemand gerne zugibt: Grosseltern mögen einzelne Kinder manchmal lieber als andere. Dafür braucht man sich nicht zu schämen, findet Psychotherapeut Josef Jung. Einiges gibt es dabei trotzdem zu beachten.
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34 Wie schlimm ist es, Vorlieben für das eine oder andere Enkelkind zu haben? Wenn man sich dies eingestehen kann, so ist gar nichts schlimm daran. Wenn man sich selbst verurteilt, solche Vorlieben für ein Enkelkind bei sich selbst zu entdecken, dann bekommt man möglicherweise moralische Skrupel und versucht dann krampfhaft, sich dies nicht anmerken zu lassen. Auf der Gefühlsebene wird das beim an zweiter Stelle stehenden Enkelkind möglicherweise genau registriert. Was kann daraus resultieren? Im ungünstigsten Fall belastet es die Beziehung zum eigenen Kind, also dem Vater oder der Mutter des Enkelkindes. Alte Eifersuchtsgeschichten aus der früheren Zeit können wieder aufbrechen. Im besten Fall können sich die Grossel-
tern die Unterschiedlichkeiten eingestehen, darüber in Ruhe nachdenken und aus einer neuen Haltung heraus für Ausgleich sorgen. Was können Grosseltern tun, um Enkelkindern möglichst gleichberechtigt ihre Zuneigung und Liebe zu zeigen? Die Grosseltern können darauf achten, dass sie zu jedem Enkelkind eine gute Beziehung entwickeln. Manchmal braucht es dazu etwas Überwindung. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass sich die Beziehungen im Verlaufe der Zeit immer auch wieder ändern. Hat man zu einem Enkelkind in dessen jungen Jahren eine enge Beziehung, kann sich in der Schulzeit oder Pubertät
JOSEF JUNG (61) ist seit über 25 Jahren als Psychotherapeut in eigener Praxis in Hitzkirch tätig und Mitglied der Leitung des Instituts für Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapie in Luzern, wo er als Dozent und Supervisor tätig ist. Er ist Vater von zwei Söhnen und einer Tochter und Grossvater von zwei Enkelkindern.
beispielsweise eine Distanz einstellen.
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Ich wünsche mir … Die Enkelkinder unserer freien Mitarbeitenden verraten, was sie sich zu Weihnachten wünschen.
S
ie schreiben, zeichnen, stricken oder erdenken sich knifflige Rätselaufgaben: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grosseltern-Magazins. Aber nicht zuletzt sind sie auch Grossmutter oder Opa. Und in dieser Funktion alle Jahre wieder gefordert mit den Weihnachtswünschen ihrer Enkel. Die einen wünschen sich ein ferngesteuertes Auto oder Ballettschuhe, die anderen möchten der Grossmutter weiterhin bei der Arbeit helfen, oder sie wünschen sich einen neuen Namen. Fazit: So individuell jedes Kind ist, so vielfältig sind auch deren Wünsche. ~ MB
# 12 ~ 2017
~ Hintergrund ~ WĂœNSCHE
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~ Hintergrund ~ WÜNSCHE
38 … EINEN NEUEN NAMEN Masha ist bald siebenjährig. Seit den Ferien nennt sie sich Cosima, weil ihr ein deutsches Mädchen namens Cosima auf Lesbos grossen Eindruck gemacht hat. Ihr Wunsch – nicht wirklich ein Weihnachtswunsch, schon eher ein Befehl – ist, dass wir alle, Grosseltern, Eltern, Schwester und alle Freundinnen sie Cosima rufen. Ich habe mit ihr ausgehandelt, sie hier Masha Cosima zu nennen. Zusammen mit der echten Cosima hat Masha Cosima auf Lesbos Kunst gemacht. Einen Stein bemalt. Dafür wünscht sie sich ein passendes Schächtelchen. Und für die Zeichnung, die bald darauf entstand, sucht sie einen passenden Rahmen – als Weihnachtsgeschenk. ROLF KÄPPELI (73) ist freier Mitarbeiter des Grosseltern-Magazins und hat bis im Sommer 2016 die Kolumne «Brief an Louisa» verfasst. Die Kolumnen sind dieses Jahr als Buch erschienen.
… LEGO, PLAYMOBIL UND EINE ZIMMERAUFRÄUMMASCHINE Moas (11) Wunsch ist klar: ein Spick-Abonnement. Bei Milan (5) kann ich einen Helikopter und allenfalls Drohnen erkennen und bei Ava (8) ein SOS-Phantom-Fahrzeug. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Playmobil oder um Lego. Für Genaueres müsste ich nachfragen. Alma (8) hat eine ganze Liste mit Wünschen. Einen gemeinsamen Zirkusbesuch (würde mich auch freuen). Zu viele Lego Friends würden dem Wunsch der Zimmeraufräummaschine noch mehr Dringlichkeit geben, also eher nicht. Den Wunsch nach einem Haustier können wir ihr auch nicht erfüllen, trotz der friedlichen Katze, die alles daran zu setzen scheint, das Herz der Nonni zu erweichen. Um die Flut der Geschenke nicht überborden zu lassen, werden wir uns jedenfalls noch mit den Eltern absprechen. Die Kinder wissen aber, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen. Wir haben schon eine andere Überraschung bereit. In den Herbstferien haben wir zuhinterst im Bleniotal einem netten Vu cumprà in
der Osteria einen Schnickschnack abgekauft: zwei tragbare multifunktionale Outdoor-Campinglaternen mit Discolicht, Solarantrieb etc. Jedes Geschwisterpaar bekommt eine Laterne. Klar ist, dass sich die Enkelkinder wie jedes Jahr und immer noch auf den Adventskalender freuen. Das ist eine alte Familientradition. CHRISTA CAMPONOVO (68) tüftelt unser beliebtes Rätsel aus.
… BALLETTSCHUHE UND EINE GONDELBAHN Bei meinen zwei Enkelkindern sind weihnächtliche Zusammenspielwünsche, diesmal mit Schwerpunkt Playmobil, Trumpf. Aus der gemeinsam illustrierten, von der grösseren Erstklässlerin beschrifteten Auswahl wähle ich die Playmobil-Gondel. Das passt zur Erlebniswelt der wandererprobten Geschwister, die jede Bergbahn in ihrem Berner Oberländer Umland kennen. Der kleinere Kindergärtler hat mir geflüstert, dazu noch auf eine Red Panda-Familiy des Labels Sylvanian zu hoffen, die dann aufs Hochbett gondeln könnte. Das käme auch den Schneesportlern, der ebenfalls aufgelisteten Playmobil-Skihütte entgegen, findet die Schwester. Zum Glück wird Ayana kurz vor dem Christfest sieben, Levio unmittelbar danach fünf Jahre alt. Das schafft Spielraum für je eine Geburtstagsgabe: ihm die rote Bärenfamilie, ihr Ballettklamotten, um auch mal aus der Themengeschenkreihe zu tanzen. BARBARA WEBER-RUPPLI (62) ist freie Mitarbeiterin des Grosseltern-Magazins.
… KEIN KOLORIEREN AM COMPUTER Ich bin eine Oma, die eher nichts oder wenig schenkt. Maya, mein Enkelkind, bekommt sowieso schon so viel, von der andern Oma, den Tanten und Uromas. Aber jetzt, mit 10, hatte sie doch einen speziellen Wunsch. Es ist nämlich so: Wenn ich arbeite, muss ich allein sein. Vor allem wenn ich mir neue Cartoons ausdenke. Und wenn ich sie mit Tusche und Feder reinzeichne. Die Schwarzweisscartoons kopiere ich dann auf dickes Papier (jedes # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
Motiv 5-6-mal) und koloriere sie mit Pinsel und Aquarellfarben. Und das geht auch, wenn Maya dabei ist. Sie bekommt einfach auch eine Kopie und einen eigenen Tuschkasten, und dann malen wir und unterhalten uns fachmännisch: «Das Gelb ist jetzt zu kräftig!» – «Mist, gekleckert!» – «Vielleicht sollte ich doch lernen, am Computer zu kolorieren...?» Aber davon möchte Maya gar nichts wissen. Und ich eigentlich auch nicht. Denn dann wäre es aus mit der lustigen Zusammenarbeit. RENATE ALF (61) zeichnet die treffenden Grossmütter-Cartoons.
… EINE EINKAUFSTOUR Am liebsten gehen wir mit den Enkelkindern auf Einkaufstour und lassen sie gleich vor Ort ein Geschenk aussuchen. Offensichtlich gefällt ihnen das auch. Mauro (11) schreibt auf seinen Wunschzettel: «Liebes Grossmami, lieber Grosspapi, ich habe mich immer riesig gefreut, wenn ich mit euch ein Geschenk aussuchen durfte.» Und seine Schwester Romina (9) zählt auf: «Ballettschuhe, Tag nur mit euch, Schmink-Koffer.» Das freut uns natürlich sehr, denn wir gehen mit unseren Grosskindern auch gerne auf die Piste und verbringen so einige interessante Stunden mit ihnen. ILONA HERZOG (66) strickt mit Leidenschaft fürs Grosseltern-Magazin.
… FERNGESTEUERTES AUTO, MONOPOLY UND GEMEINSAME AKTIVITÄT Dass Nando (7) sich ausgerechnet ein ferngesteuertes Auto wünscht, hätten wir nicht unbedingt erwartet. Seine Familie benutzt für die Fortbewegung nur die eigenen Beine und den ÖV. Aber wenn seine Freunde draussen auf der Strasse mit so einem Ding herumkurven – so sei es denn. Seine Schwester Lotta (9) hat sich schon immer sehr über Gesellschaftsspiele gefreut. Und jedes Jahr wünscht sie sich anspruchsvollere. Mit dem Monopoly driftet sie nun bereits in die Welt der Immobilien- und Bankgeschäfte ab. Wir wünschen ihr umso mehr Glück und Erfolg dabei. Livio (10)
39 hatte kürzlich mitbekommen, wie die älteren Semester über die Grenzbesetzung durch die Schweizer Armee während des 2. Weltkriegs diskutierten. Dabei war ihm aufgefallen, dass der Vater seiner Nana erwähnt wurde. Dieser hatte am äussersten Zipfel des Jura während Monaten «Wache geschoben». Sein Wunsch an Babapa: mit ihm zusammen jenen Wachtposten zu suchen, an dem sein Urgrossvater als Soldat fern von der Familie seinen Dienst geleistet hatte. Diesen Wunsch erfülle ich ihm gerne. Der Wunsch seiner Schwester Aline (11) ist keine grosse Überraschung. Es ist bereits das dritte Mal, dass sie zusammen mit Nana künstlerisch tätig sein will. Die Grossmutter freut sich sehr, diesen Wunsch wieder erfüllen zu können.
… PUPPE MIT BRAUNROTEN HAAREN Bisher haben meine Ehefrau und ich unsere sechs Enkelkinder stets mit einem Weihnachtsgeschenk unserer Wahl überrascht. Dieses Jahr dürfen unsere drei Ältesten selber einen Wunsch äussern. Lou Elena, 2. Schuljahr, wünscht sich eine Puppe mit braunroten Haaren und einem schönen Kleid. Man ist geneigt zu sagen: was Mädchen dieses Alters eben freut, mit genauen Vorstellungen nicht übertrieben. Wobei wir hoffen, mit dem Kleid Lous Geschmack zu treffen, wenn wir ihr diese Puppe kaufen, was wir übrigens gerne machen. Florence, 1. Kindergartenjahr, wünscht sich die genau gleiche Puppe wie ihre ältere Schwester, damit sie zusammen spielen können. Wir werden allerdings ein anderes Kleid wählen, so können sie diese
PIUS ACHERMANN (73) ist Redaktor des
wechseln. Das habe ich noch nie gehört, dass zwei verschieden alte Schwestern den genau gleichen Wunsch haben. Aber warum nicht? Yarin, 2. Kindergartenjahr,
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wünscht sich eine Frachtlokomotive mit Motor für seine Brio-Bahn – was Knaben dieses Alters eben freut. Genaue Vorstellung, ein bescheidener Wunsch, den wir gerne erfüllen, zumal er oft – zusammen mit seinem jüngeren Bruder Nino – diese Bahnanlage auf-, ab- und umbaut. Also, für einmal keine Überraschung unsererseits, nichts Pädagogisches, nichts Ausgefallenes, nichts überaus Originelles, nichts Praktisches – aber etwas Sinnvolles zum Spielen. HANS ABPLANALP (70) ist freier Mitarbeiter und Kolumnist. Er schreibt den Schlusspunkt am Ende des GrosselternMagazins.
~ Dossier ~ NACHGEFRAGT IN BERN
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Unbezahlbar oder was Grosseltern leisten DOSSIE R
Von EVELINE RUTZ (Text)
Viele Grosseltern betreuen ihre Enkel regelmässig. Das Bundesamt für Statistik ist zurzeit erstmals daran, Zahlen über den Umfang und den Geldwert zu erarbeiten, dem diese freiwillige Arbeit entspricht. Wir fragen bei Politikern und Fachleuten nach, wie wichtig diese Zahlen sind.
I
hre Arbeit ist unbezahlbar: Grosseltern wechseln Windeln, füttern und umsorgen; sie unterhalten, trösten und verwöhnen. «Sie leisten einen unverzichtbaren Teil der Betreuungsarbeit für ihre Enkel», sagt SP-Nationalrätin Silvia Schenker (BS), die selbst gerne Zeit mit ihrem 3-jährigen Enkel verbringt. «Sie sind oft die beste Lösung.» Dieses zuverlässige und kostengünstige Engagement werde von den Familien zwar geschätzt, öffentlich werde es jedoch zu wenig anerkannt. So würden ältere Menschen in den aktuellen Diskussionen über eine AHV-Reform oft als Kostenfaktor wahrgenommen; es sei von einer Benachteiligung der Jüngeren die Rede. «Wenn man schon eine Bilanz aus Sicht
«Grosseltern leisten einen unverzichtbaren Teil der Betreuungsarbeit für die Enkel» Silvia Schenker (SP/BS)
der Generationen machen will, muss die unbezahlte Arbeit der älteren Generation mit einbezogen werden.» RUND 100 MILLIONEN STUNDEN
eltern jährlich 99,6 Millionen Stunden ihren Enkeln widmen. Dies entspricht einer Wirtschaftsleistung von 2 Milliarden Franken. «Das ist auch rein volkswirtschaftlich wahrlich kein Pappenstiel», sagt EVP-Nationalrätin Marianne Streiff-Feller (BE). Sie findet es unerträglich, wenn ältere Menschen als kostenverursachend abgestempelt werden. «Das ist menschenverachtend und unwürdig.» Eine solche Sicht ignoriere die Lebensleistung dieser Generation für die Gesellschaft. EINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT Wer Alter undifferenziert mit Kosten gleichsetze, denke und argumentiere in längst überholten Mustern, sagt René Künzli, Präsident der terzStiftung. Die Mehrheit der Pensionierten sei noch aktiv, interessiert und mobil. «Sie möchten noch Nutzen stiften.» Die Betreuung der Enkelkinder gehöre zu den vielen solidarischen Selbstverständlichkeiten, die noch dazu mit grosser Begeisterung geleistet werde. Dieses selbstverständliche Engagement sei grundsätzlich positiv, sagt Bea Heim, Co-Präsidentin der Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfeorganisationen der Schweiz (VASOS) und SP-Nationalrätin (SO). «Es wird aber leider dazu benutzt, Unzulänglichkeiten in der Arbeits- und Schulwelt nicht anzugehen.» So fehlten bezahlbare Kita-Plätze, flächendeckende Tagesschulangebote und bei vielen Firmen die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse erwerbstätiger Eltern einzugehen.
Schenker hat sich daher im Parlament dafür stark gemacht, dass der Umfang und der finanzielle Wert dieser unbezahlten Arbeit
GENERATIONENVERTRAG
erhoben wird. Demnächst will das Bundesamt für Statistik (BfS) erstmals entsprechende Zahlen veröffentlichen (siehe Kasten). Bisherige Schätzungen gehen davon aus, dass Schweizer Gross-
FDP-Ständerat Joachim Eder (ZG) betont die gegenseitige Solidarität, die unsere Gesellschaft ausmache. «Nicht umsonst spricht man in der Sozialpolitik von einem Generationenvertrag.» Die
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Vielzahl aktiver Grosseltern könne gar nicht übersehen werden. Im Verkehrshaus Luzern sei ihm kürzlich wieder einmal bewusst geworden, wie viele Grossmütter und Grossväter mit ihren Enkelkindern unterwegs seien. «Als fünffacher Nonno bin
«Wer ältere Menschen nur als Kostenfaktor sieht, macht einen grossen Fehler.» Joachim Eder (FDP/ZG)
ich diesbezüglich natürlich persönlich speziell sensibilisiert». Wer ältere Menschen nur als Kostenfaktor sehe, mache einen grossen Fehler. ENTWICKLUNGEN NICHT AUSBLENDEN CVP-Nationalrätin Ruth Humbel (AG) warnt davor, die Generationen gegen einander auszuspielen. Als junge Mutter habe sie selbst auf die Unterstützung ihrer Eltern zählen dürfen. «Durch den regelmässigen Kontakt ist zwischen den Kindern und den Grosseltern eine tiefe Bindung entstanden, die unglaublich kostbar ist». Wenn es um die Altersvorsorge oder auch ums Gesundheitswesen gehe, dürfe man sich allerdings nicht scheuen, demografische Entwicklungen und deren finanzielle Auswirkungen aufzuzeigen. Dies müsse jedoch wertneutral geschehen. Ratskollegin Verena Herzog (SVP/TG) pflichtet ihr bei. Es ~ # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
~ Dossier ~ NACHGEFRAGT IN BERN
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müsse möglich sein, über Kosten zu sprechen. «Denn man darf die Augen vor der Realität nicht verschliessen.» Auch sie konnte sich als Mutter auf die Hilfe der Grosseltern verlassen und spricht von einer «sehr wertvollen Zeit für die ganze Familie».
Geldwert betrifft, dem diese entsprechen würde. «Je nach angenommenen Verrechnungssätzen kann auch die Diskussion, dass Grosseltern ein Fähigkeitszeugnis für die Betreuung von Enkelkindern erlangen müssen, neu entfacht werden.»
«Die Zahlen sind nicht so wichtig. Letztlich geht es doch um menschliche Werte für die ganze Gesellschaft.»
SOZIALPOLITISCHE FORDERUNGEN
Verena Herzog (SVP/TG)
Die Betreuungsarbeit in Zahlen auszudrücken, findet sie jedoch nicht das Wichtigste. «Letztlich geht es doch um menschliche Werte für die ganze Gesellschaft.» EINE BASIS FÜR DEBATTEN SP-Politikerin Schenker sieht das anders. Die Diskussion über Generationengerechtigkeit werde weitergehen. Da sei verlässliches Zahlenmaterial entscheidend. Es gehe darum, die freiwillige Leistung der Grosseltern bewusst zu machen. Immerhin entlaste diese die öffentliche Hand beträchtlich. EVP-Präsidentin Streiff-Feller teilt diese Ansicht. «Wenn ich Menschen und ihrer Leistung Wertschätzung entgegenbringen will, muss ich zeigen, was und wieviel sie leisten.» Ziel sei es nicht, sie dafür zu entschädigen, sondern die unsichtbare Arbeit sichtbar zu machen. René Künzli von der terzStiftung findet die Erhebung ebenfalls positiv: «Es ist eine Wertschätzung gegenüber den vielen freiwilligen Helfenden der dritten und vierten Generation, ohne die vieles in der Schweiz nicht mehr funktionieren würde.» Die Zahlen dokumentierten zudem, welches zum Teil völlig brachliegende Potenzial ungenutzt bleibe. Für die politischen Debatten sei es zentral, den ökonomischen Wert der Betreuungsarbeit genauer beziffern zu können, sagt Vasos-Vertreterin Bea Heim. «Wir sehen dann in Zahlen ausgedrückt, was die Lebenserfahrung der meisten Menschen in unserem Land zeigt: Öffentliche Hand und Wirtschaft profitieren finanziell davon, dass Mängel des Systems auf privater Ebene ausgebügelt werden.» GLP-Nationalrat Thomas Weibel (ZH) räumt ein, dass die statistischen Angaben zum Umfang dabei helfen können, die unbezahlte Arbeit ins Bewusstsein zu rufen. Skeptisch ist er indes, was den
Es sei für Grossmütter und -väter in erster Linie eine Bereicherung, sich um ihre Enkelkinder zu kümmern, sagt Manuela Grieb. Die Soziologin ist in ihrer Masterarbeit der Frage nachgegangen, wie es erwerbstätige Grosseltern schaffen, Beruf, Freizeit, Enkelkinderbetreuung und weitere freiwillige Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen (siehe Ausgabe vom September). Die Schweiz sei in Sachen Vereinbarkeit ein Entwicklungsland, sagt sie. Darunter hätten auch Grosseltern zu leiden, manche fühlten sich zuweilen überfordert. Um dem entgegenzuwirken, brauche es mehr Teilzeitstellen, flexible Kinderbetreuungsdienste auch für schulpflichtige Kinder und einen Ausbau des ambulanten
«Ziel ist es nicht, die Grosseltern für Ihre Leistung zu entschädigen, sondern die unsichtbare Arbeit sichtbar zu machen.» Marianne Streiff (EVP/BE)
Pflegeangebots für die Urgrosselterngeneration. Die Masterabsolventin fordert zudem mehr Verständnis von Arbeitgebern, eine langfristige Generationenpolitik und dass der Bund mehr Verantwortung übernimmt. OFT KOMMT PFLEGE HINZU Gerade wenn zur Betreuung der Enkel jene der betagten Eltern hinzukomme, könne es zu Mehrfachbelastungen kommen, sagt SP-Nationalrätin Schenker. In solchen Situationen sei ein verständnisvoller Arbeitgeber sicher entscheidend. Die Pflege von Angehörigen sollte ihrer Meinung nach auch finanziell abgegolten werden. Sie denkt etwa an Pflegebeiträge. EVP-Politikerin Streiff-Feller stellt fest, dass sich die Politik bereits mit vielen Aspekten beschäftige, die im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung entstanden seien. Dazu zählten etwa betreutes Wohnen, die Unterstützung pflegender Ange-
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höriger oder Altersarmut. «Was wir jedoch je länger je mehr brauchen, ist eine Generationenpolitik, die der Tatsache gerecht wird, dass inzwischen vier Generationen ihren Platz in unserer Gesellschaft beanspruchen.» Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse unbesehen von Alter und Geschlecht verbessert werden, sagt Bea Heim. Dazu gehörten kinder- und enkeltaugliche Arbeitszeitmodelle ebenso wie ein Rentensystem, das es allen ermögliche, sich verlässlich, regelmässig und unbeschwert um ihre Enkelkinder zu kümmern. Stiftungspräsident und alt FDP-Kantonsrat Künzli kritisiert hingegen, dass der Wirtschaft schon heute viele soziale Leistungen übertragen würden, die mit ihrem eigentlichen Auftrag nichts
Neuste Erhebung des BfS beziffert, was Grosseltern leisten
mehr zu tun hätten. «Ich bin dagegen, dass durch Regulierung die Eigenverantwortung und Eigeninitiative immer stärker zurückgedrängt wird.»
Dezember die Resultate 2016 zum Zeitvolumen und zur monetären Bewertung der unbezahlten Arbeit publizieren. Mit den neuen Daten wird es in Zukunft möglich sein zu beziffern, in welchem Umfang Grosseltern Enkel betreuen und wieviel diese Arbeit kosten würde, müsste sie entschädigt werden. «Die Fragen zur Freiwilligenarbeit sind überarbeitet worden», sagt Jacqueline Schön-Bühlmann von der Sektion Arbeit und Erwerbsleben. Vor 2016 sei im Rahmen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) nur das Total der informellen Leistungen erhoben worden. Nun werde genauer abgefragt, wieviel Zeit für Pflege- und Betreuungsaufgaben eingesetzt werde und welche Beziehung zur betreuten Person bestehe. Bereits bekannt ist, dass die 65- bis 74-Jährigen umfangmässig am meisten informelle Freiwilligenarbeit leisten. Frauen wenden dafür 4, Männer 3,3 Stunden pro Woche auf. SP-Nationalrätin Silvia Schenker ist überzeugt davon, dass die Zahlen zur Enkelkinderbetreuung sehr hoch ausfallen werden. «Viele werden von der Dimension dieses Engagements überrascht sein».
FAMILIENSACHE «Wie viel sich jemand um Enkel oder pflegebedürftige Angehörige kümmert, sind private Entscheide», sagt CVP-Politikerin Ruth Humbel. Es mache daher Sinn, familienintern zu klären, was diese Arbeit wert sei. Gehe es um die Betreuung von Eltern oder Grosseltern, könne beispielsweise diskutiert werden, ob es zu Lebzeiten eine Entschädigung für die Betreuungsarbeit gebe oder ob diese im Erbfall abgegolten werde. «Eine erbliche Privilegierung von pflegenden Angehörigen darf kein Tabu sein.»
«Eine erbliche Privilegierung von pflegenden Angehörigen darf kein Tabu sein.» Ruth Humbel (CVP/AG)
Im Fall der Enkelbetreuung sind sich alle Befragten einig: Dafür braucht es keine finanzielle Entschädigung. Die gemeinsamen Erlebnisse und der Austausch untereinander sind wertvoll genug. «Das ist Lebensqualität», sagt Ständerat Joachim Eder. «Es gibt nichts Schöneres als füreinander Zeit zu haben, gerade in unserer so hektischen Welt.» •
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Das Bundesamt für Statistik (BfS) wird Mitte
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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Harry Potter und die Politik «Kannst du wirklich Ja oder Nein sagen, und die machen es dann so, wie du willst?», fragt mein Enkel Nicolas (10), und sein Blick schweift über die auf dem Esstisch ausgebreiteten Abstimmungszettel. Ich erkläre ihm, dass es doch nicht ganz so einfach abläuft und es darauf ankommt, wie die Mehrheit sich entscheidet. FÜR DAS WOHL ALLER MENSCHEN Wir unterhalten uns ausgiebig über das Wesen der Demokratie. Gespannt hört er mir zu, als ich ihm erkläre, dass ich als Frau früher nicht stimmen durfte und ich deshalb heute keine Abstimmung auslasse. Und auch wie wichtig es für mich sei, bei Wahlen die Politikerinnen und Politiker zu wählen, welche sozial denken und sich am ehesten für das Wohl aller Menschen einsetzen. «Genau wie bei Harry Potter!», ruft Nicolas plötzlich mit leuchtenden Augen. Erstaunt frage ich nach, was das denn jetzt mit Harry Potter zu tun habe. «Weisst du, Grosi», klärt er mich auf, «das
Zaubereiministerium hat in der Hogwarts-Zauberschule alle Lehrpersonen ausgetauscht, die nicht genau das machten, was ihnen vorgeschrieben wurde. Sogar das Zaubern haben sie verboten!» Seine Wangen röten sich vor Empörung. «Als sich Harry wehrte, musste er ganz lange nachsitzen und schlimme Strafaufgaben machen. Bald waren an der Zauberschule nur noch böse Lehrer, die lieben Zauberer
meinen Wünschen waren. Ja, ja, ich weiss, so funktioniert halt die Demokratie. Doch dann, ja genau dann wünsche ich mir jeweils einen Zauberstab oder zumindest einige Lektionen bei den alten Zauberern und Hexen in Hogwarts. •
und Hexen waren alle fort!» Nachdenklich betrachtet er die Stimmzettel, «und neue Lehrerinnen durften die Schüler auch keine aussuchen.» DEMOKRATIE UND MAGIE Beim Einwerfen meines Stimmkuverts denke ich nochmals über die Worte von Nicolas nach. Beeinflusse ich mit meinen Zetteln wirklich die politischen Entscheide in diesem Land? Habe ich die richtigen Namen angekreuzt? Wie oft schon musste ich nach Wahlen und Abstimmungen Entscheide akzeptieren, die nicht nach
RUTH FRIES aus Wallisellen ist diplomierte Fundraiserin und war früher in der Taubblinden-Beratung des Zentralvereins für das Blindenwesen tätig. Sie ist Mitglied des Matronats und seit Beginn der GrossmütterRevolution dabei.
~ GrossmütterRevolution ~
MACHEN SIE MIT? Die Frauen der neuen GrossmütterGeneration leisten einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Generationenbeziehungen im Wandel der Gesellschaft und damit zur Lebensqualität und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Migros-Kulturprozent fördert mit dem Projekt GrossmütterRevolution bestehende oder sich bildende Netzwerke von Frauen der GrossmütterGeneration und versteht sich als Plattform und Think Tank für deren gesellschaftliches und politisches Engagement. Die Teilnehmerinnen bauen in selbstorganisierten Gruppen Aktivitäten und Projekte auf. Sie handeln dabei zivilgesellschaftlich und selbstbestimmt.
Die Auswahl der entstandenen und bestehenden Projekte reicht von einer Clowntruppe über die Rockband «Crème brulée» bis zum GrossmütterManifest und widerspiegelt die Vielfalt der Rollenbilder und Anliegen dieser neuen Grossmütter-Generation. In der ersten Jahreshälfte findet jeweils eine zweitägige Zukunftskonferenz statt. An dieser Tagung diskutieren die Teilnehmerinnen ihre Anliegen und entwickeln gemeinsam Ideen und Handlungsansätze. Am Herbstforum werden die entstandenen Projekte und Aktivitäten präsentiert, diskutiert und weiterentwickelt. Weitere Informationen:www.grossmuetter.ch
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~ Hintergrund ~ ADVENTSZEIT
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~ Hintergrund ~ ADVENTSZEIT
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SPURENSUCHE IM SCHNEE
SINGEN SIE MIT DEN KINDERN
Hat es endlich geschneit? Katze, Hund, und Vogel, alle hinterlassen im Schnee Spuren. Wer ist wo langgegangen? Wie sehen die eigenen Spuren aus? Gehen Sie zusammen auf Spurensuche.
Gemeinsames Singen verbindet und schafft Nähe. Besonders die ganz Kleinen sind besonders fasziniert, wenn sie die Lieder inszenieren. Zum Beispiel können Sie Wattebäuschchen auf einem Tuch verteilen, das Tuch am Rand fassen und die Watte durch die Luft wirbeln lassen. Daszu singen Sie:
LESEN SIE EINE GESCHICHTE VOR
SCHREIBEN SIE EINEN BRIEF Ein handgeschriebener Brief ist immer etwas Besonderes. Sogar, wenn das Kind noch nicht mal lesen kann, die Eltern können den Brief ja vorlesen und für später aufbewahren. Was hat Sie im letzten Jahr besonders gefreut an Ihrem Enkelkind? Welche Fortschritte hat es gemacht im letzten Jahr? Schreiben Sie frisch von der Leber weg ein paar Zeilen.
Richten Sie sich eine gemütliche Leseecke ein und erzählen Sie Ihren Enkeln eine schöne Geschichte. Zum Beispiel ganz aktuell das neue Buch von Bruno Hächler, der seit vielen Jahren für Kinder und Erwachsene schreibt und singt. In «Nikolaus, wo bleibst du?» ist der Samichlaus besonders gefordert, denn just am grossen Tag ist sein Eselchen krank. Zum Buch gibt es gratis den passenden Song zum Downloaden. www.brunohaechler.ch «Nikolaus, wo bleibst du?» Bruno Hächler, Friederike Rave Verlag, ab 3 Jahren, 30 Franken.
Weniger weihnachtlich, aber genauso schön ist die Geschichte der ungleichen namenlosen Wölfe in «Grosser Wolf & kleiner Wolf». Herzerwärmend.
D’Flöckli tanzed, jupelihee D’Bäum und d’Wise, alls voll Schnee! Jupeli, jupeli, jupelihee! D’Bäum und d’Wise, alls voll Schnee! D’Flöckli tanzed, jupelihuu Schlittle wämmer ich und du! Jupeli, jupeli, jupelihuu! Schlittle wämmer ich und du! D’Flöckli tanzed, jupelihei Wämmer früüred, gömmer hei! Jupeli, jupeli, jupelihei! Wämmer früüred, gömmer hei! Viele weitere Lieder zum Teil auch zum Nachhören finden Sie auf: www.chinderliedli.ch
«Großer Wolf & kleiner Wolf: Vom Glück, zu zweit zu sein», Nadine Brun-Cosme, Olivier Tallec (Bilder), Bernadette Ott (Übersetzung aus dem Französichen). Gerstenberg Verlag, Hildesheim, 32 Seiten, ab 4 Jahren, 25 Franken.
MASSIEREN SIE SICH DIE FÜSSE Eine duftende Fusscreme, ein Handtuch, und schon verwandelt sich jedes Wohnzimmer in einen Massageraum. Gegenseitig Füsse massieren macht Spass.
SCHREIBEN SIE ERINNERUNGEN AUF Schreiben Sie auf, wie Sie die Weihnachten früher erlebten, als sie noch Kind waren. Ihre Enkelkinder werden sich früher oder später daran freuen. Denn Ihre Erinnerungen sind die Wurzeln Ihrer Enkelkinder. Und Wurzeln sind so wichtig für einen sicheren Stand.
~ Hintergrund ~ ADVENTSZEIT
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Das Zimmer ganz verdunkeln, jedem Kind eine Taschenlampe in die Hand drücken, die richtige Musik abspielen, und schon kann die Kinderdisco losgehen. Folgende Kinderbands rocken besonders: Christian Schenker & Grüüveli Tüüfeli Schtärneföifi Marius und die Jadgkapelle Silberbüx Hilfssheriff Tom
SCHICKEN SIE FOTOGRÜSSE MIT DER POSTKARTEN-APP Mit der kostenlosen PostCard Creator-App der Post kann man täglich eine Postkarte gratis verschicken. Das Beste daran: Sie können die Postkarte mit Fotos, die Sie in Ihrem Smartphone gespeichert haben, kreieren. Die Fotogrüsse landen dann per A-Post im Briefkasten der Empfänger. Bei erstmaliger Benutzung der App ist eine Registrierung erforderlich. Da es sich um ein Gratisangebot handelt, wird auf der Postkarte ein kurzer Werbetext der Post aufgedruckt. «PostCard Creator», für IOS und Android. Pro Tag eine Karte gratis, jede weitere kostet 2 Franken.
KOCHEN SIE EINEN VOGELKUCHEN Entweder kaufen Sie eine Körnermischung oder stellen diese mit Sonnenblumenkernen, Haferflocken, Erdnüssen und Weizenkleie selber her. Nun erhitzen Sie Kokosfett in einem Topf und geben die Körnermischung nach und nach hinzu, bis diese das gesamte Fett aufgesaugt und gebunden hat. Zum Abkühlen kann die Mischung dann in eine entsprechende Form, zum Beispiel in ein Jogurtbecherchen oder einen kleinen Blumentopf gedrückt werden. Sobald der Vogelkuchen abgekühlt ist, kann der Festschmaus beginnen. Weil Vögel keine salzige oder verdorbene Nahrung aufnehmen dürfen, sind Brotreste als Vogelfutter übrigens schlecht geeignet. Zutaten: Kokosfett und Körnermischung
Die Wichtel kommen ursprünglich aus dem Nordischen und sind dort unter dem Namen «Nisse» bekannt. In Finnland nannte man sie «Tonttu» und in Schweden «Tomte». Die kleinen süssen zauberhaften Wesen wohnen in Häusern, Höfen und Scheunen. Seit einiger Zeit sind diese kleinen Wesen auch in viele Kinderzimmer eingezogen und schenken den Kindern in der Nacht schöne Träume, verjagen böse Monster unter dem Bett oder helfen verlorene Gegenstände wieder zu finden. Kurz: Eine liebevoll gebastelte Wichteltüre ist der Anfang vieler magischer Geschichten. Wie man diese Türen bastelt, weiss Carine Rohrbach am besten, sie hat eben ein Buch dazu verfasst. «Märchenhafte Wichteltüren: Liebevolle Behausungen für Aufräumwichtel, Zahnfee & Co.» Carine Rohrbach, Edition Michael Fischer Verlag, 64 Seiten, 15 Franken.
SCHATTENTHEATER Machen Sie den Raum ganz dunkel, beleuchten Sie mit einer Lampe eine Wand, und schon ist die Bühne für das Schattentheater bereit. Ob mit den blossen Händen oder mit zuvor gebastelten Pappfiguren, das Spiel mit dem Schatten fasziniert.
BESUCHEN SIE EIN KINDERKONZERT Chur, 3.12.17, 11 Uhr, «Wo sind die Ster-
Fislisbach, 16.12.17, 14.30 Uhr, Fa milien-
nenlichter» ab 5 Jahren. Kammerphil-
konzert «Schneeflöckchen». Ab 5 Jahren. Aargauer Symphonie Orchester.
harmonie Graubünden.
GEHEN SIE AUF EINEN SUCHSPAZIERGANG
16 Uhr, Purzel-Konzert «Wo die wilden
Aarau, 17.12.17, 11 Uhr, Familienkonzert
Basteln Sie zuhause eine kleine Schatztruhe aus Karton, Holz oder einer alten Guetzlibüchse und gehen Sie mit Ihrem Enkelkind auf einen Suchspaziergang. Suchen Sie zusammen alle Schätze, die in die Schachtel passen. Steine, schöne
Kerle wohnen». ab 3 Jahren. Zürcher
«Schneeflöckchen». Ab 5 Jahren. Aargauer Symphonie Orchester.
Blätter, Nüsse, Schneckenhäuschen und so weiter.
Arth-Goldau, 3.12.17., 16 Uhr, das Samichlaus-Konzert im Tierpark. Luzerner Sinfonieorchester.
Zürich, 17.12.17, 14 Uhr, Nuggi-Konzert «Speziell geeignete Kompositionen für die feinen Ohren von Säuglingen.» 0-1 Jahre. Zürcher Kammerorchester.
Zürich, 10. und 16.12.17, um 11, 14 und
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MACHEN SIE IM WALD EIN FEUER BASTELN SIE KERZENLICHTER Sandwichpapier mit Fingerfarbe bemalen und trocknen lassen, so einfach und so schnell sind Kerzenlichter hergestellt. Sobald es draussen dunkel wird, die Tüten auf dem Fenstersims mit einer Rechaud-Kerze darin aufstellen (bei viel Wind evtl. mit etwas Sand beschweren), die Kerzen anzünden. Und mit einer lauwarmen Tasse Tee die flackernden Lichter bestaunen.
BAUEN SIE EINE SCHNEEKUGELBAHN Bauen Sie mit Ihrem Enkelkind eine Kugelbahn im Schnee. Gut eignen sich Holzkugeln. Wenn Sie diese zuvor mit Farbe bemalen, dann gehen sie im weissen Schnee weniger verloren.
Es muss nicht Sommer sein, um im Wald zu grillieren. Im Winter macht das nämlich doppelt Spass, weil es etwas ganz Besonderes ist. Wichtig ist einfach, dass man die Kinder gut einpackt, eine wasserfeste Sitzunterlage (zum Beispiel eine Zeitung in einem Plastiksack) und etwas trockenes Holz mitnimmt. Und schon können die Cervelats, das Schlangenbrot oder die Schoggibanane gebrätelt werden.
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Äthiopien, Mosambik und Tansania haben eines gemeinsam: Kinder aus ethnischen Minderheiten in abgelegenen Gebieten, insbesondere Mädchen, erhalten ungenügenden Zugang zu Bildung. Unseren Projekte in Ostafrika verhelfen Kindern zu guter Schulbildung und damit zu besseren Chancen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Unterstützen Sie unsere Arbeit in Ostafrika mit einer Patenschaft. Herzlichen Dank!
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SAMICHLAUS GANZ KLEIN Für einmal darf das Kind in die Rolle des Samichlauses schlüpfen. Und den Grosseltern und Eltern sagen, was sie gut und was sie schlecht gemacht haben im letzten Jahr. Eine rote Mütze, ein rotes Tuch als Umhang und natürlich der Sack mit ein paar Nüssen und Madarinen reichen meistens aus, um die kindliche Fantasie zu beflügeln.
Beschaffen Sie sich farbiges Papier und falten Sie zusammen mit den Kindern Flieger. Welcher Flieger schafft es am weitesten?
ZIMMERN SIE EIN VOGELHÄUSCHEN
KERZENZIEHEN
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Überall in der Schweiz kann man es tun: Kerzenziehen. Bienenwachskerzen duften herrlich. Eine solche herzustellen, braucht aber viel Geduld, weil nach jedem Tunken in den heissen Wachs die Kerze auskühlen muss. Die farbigen Kerzen müssen zwar ebenfalls auskühlen, die kann man aber ins kalte Wasser halten und danach vorsichtig abtrocknen. So oder so ist das Kerzenziehen eine Beschäftigung, die mindestens einen ganzen Nachmittag dauert. Für Kinder ab Kindergartenalter.
Es gibt Hunderte von Anleitungen für den Bau eines Vogelhäuschens. Selber ausprobieren macht aber noch mehr Spass. Wenn Sie folgende Punkte beachten, freuen sich auch die Vögel: Das Futter sollte vor Nässe geschützt sein und am besten in einem Reservebehälter angeboten werden – das kann ein Trichter oder ein kleiner Blumentopf sein. So kann das Futter in die offenen Krippen nachsickern. Diese sollten übrigens so schmal sein, dass die Tiere sich nicht hineinsetzen (und hineinkoten) können. Damit die Vögel bei Gefahren Zufluchtsorte haben, sollte das Häuschen in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern stehen. Die unmittelbare Umgebung – etwa im Umkreis von 2-5 m – sollte jedoch frei sein, damit Feinde wie Katzen den Vögeln nicht auflauern können.
NEHMEN SIE EINE GESCHICHTE AUF
GEHEN SIE IN DEN ZOO
Nehmen Sie mit dem Handy oder sonst einem Aufnahmegerät das nächste Mal auf, wenn Sie dem Enkelkind eine Geschichte oder ein Bilderbuch erzählen. So entsteht im Nu ein ganz eigenes und persönliches Hörspiel.
Ein Zoobesuch im Winter ist ein Erlebnis. Tiere wie Eisbären, Luchse oder Pinguine fühlen sich schliesslich im Winter besonders wohl. Und noch einen Vorteil hat der winterliche Zoobesuch: Es hat definitiv weniger Menschen als im Sommer.
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Gegenseitige Wertschätzung Regeln setzen ist nicht immer einfach. Wenn jemand anderes die Regeln bestimmt, wird es umso schwieriger, sie durchzusetzen. Es doch zu tun, ist ein Akt der Wertschätzung, sagt die Psychologin.
MUTTER, 39, ERZÄHLT: «Meine Schwiegermutter kümmert sich oft um meine Kinder, 14, 12 und 7. Sie hütet nicht an einem fixen Tag, ist aber immer da, wenn wir sie brauchen. Darüber sind wir sehr froh. Nur können die Kinder bei ihr ohne Einschränkung Filme schauen und gamen. Wir haben darüber geredet. Sie meinte, sie wolle das den Kindern nicht verbieten. Mein Mann habe in diesem Alter auch immer vor der Kiste gesessen, und das habe ihm wohl nicht geschadet. Das hat schon solch enorme Ausmasse angenommen, dass wir ihr die Kinder mittlerweile nur noch ungern geben.»
D
ie Eltern führen weitgehend Regie für ihre Kinder und darüber, wie sie von anderen, etwa den Grosseltern, gehütet werden. Wenn sie das überhaupt wollen. Nicht alle Eltern machen den Grosseltern Vorgaben – oder nur dann, wenn es an die Substanz geht. Und das ist in diesem Fall so. Hier ist ein offenes Gespräch notwendig, an dem Sie, sicher auch Ihr Mann (der Mann vor der Kiste) und Ihre Schwiegermutter, dazu eventuell die beiden älteren Kinder teilnehmen. Es gilt auszuhandeln, wieviel TV, Filme schauen und gamen für die Kinder drinliegt, wenn sie bei der Grossmutter sind. Vielleicht ein bis zwei Stunden – die dann strikte eingehalten und von der
KATHARINA LEY (71) ist Psychoanalytikerin, Soziologin, Buchautorin mit Praxis in Biel. Grossmutter von zwei Enkeln (5 und 2). Schicken Sie Ihre Fragen an: Katharina Ley, Rosenweg 17, 2555 Brügg bei Biel beratung@grosseltern-magazin.ch
Grossmutter unterstützt werden. Natürlich hat die Grossmutter mehr zu tun mit den Enkeln, wenn die nicht einfach abhängen. Sie muss ihnen Vorschläge machen, etwas tun mit ihnen – da gibt das Grosseltern-Magazin seit mehr als drei Jahren tolle Ideen. Die Kinder müssten auch ins anstehende Gespräch einbezogen, es muss an ihre Verantwortung appelliert werden. Dies eher in einer zweiten Gesprächsrunde. Für mich ist das Ganze auch eine Frage der Wertschätzung. Sie als Eltern schätzen die Verfügbarkeit der Grossmutter. Die Grossmutter schätzt Ihr Vertrauen, das sie allerdings ein bisschen sehr strapaziert. Und sie schätzt sicher den Kontakt zu den Enkeln. Diese wiederum schätzen, dass sie bei der Grossmutter machen können, was sie wollen. Jetzt gilt es, gemeinsam wertschätzend Grenzen festzusetzen, mit denen sich alle einverstanden erklären können. Vielleicht braucht es sogar mehr als die zwei Gesprächsrunden, eine unter den Erwachsenen und eine mit Einbezug der Kinder, um wirklich tragfähige Lösungen zu finden. •
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
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~Baby~
VITAMIN D Dem Baby von Anfang an Vitamintropfen geben – muss das wirklich sein? Ja. Lesen Sie, warum Die Einigkeit der Fachpersonen in dieser Frage fusst auf zwei Fakten. Erstens erfüllt Vitamin D, im Körper zu einem Hormon umgewandelt, viele wichtige Aufgaben: Es steuert die Entwicklung und Funktion des Immunsystems und beeinflusst das Herz-Kreislaufsystem sowie den Zellzyklus. Es ist wichtig für den Energiestoffwechsel, für Nerven und Gehirn, die Entgiftung und weitere körperliche Funktionen. Zweitens können Babys das Vitamin in der Regel nicht in ausreichender Menge selber bilden. Dazu müssten sie mindestens 20 Minuten pro Tag ungeschützt von der Sonne bestrahlt werden – wegen des erhöhten Risikos für Hautkrebs keine Option. MANGEL MIT FOLGEN Seit den 60er Jahren verabreicht man Babys Vitamin D als Rachitisprophylaxe. Dass ein Mangel weiteren Schaden anrichten kann, lässt die Vielfalt der Funktionen des Vitamins erahnen. So zeigt die aktuelle Forschung denn auch, dass
Vitamin-D-Mangel in der Kindheit viele weitere negative Langzeitfolgen haben könnte. Eine finnische Studie etwa hat ergeben, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung in der Kindheit das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um fast 80 Prozent senken kann. Auch das Entstehen von Autoimmunerkrankungen und manchen Krebsarten wird mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht. TÄGLICH BIS ZUM 3. GEBURTSTAG Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt daher, Säuglingen und Kindern bis zum 3. Geburtstag Vitamin D täglich in Form von Tropfen zu geben. Die Tropfen enthalten als Basis entweder Alkohol oder Pflanzenöl. Der Alkohol ist in diesem Zusammenhang, da in sehr kleiner Menge verabreicht, unproblematisch. Allenfalls spricht der bittere Geschmack gegen ihn und für die ölige Lösung. ~ MF
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# 12~ 2017 & # 01 ~ 2018
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Brüchige Knochen bei Frau O. Rückenschmerzen – da könnte Osteoporose dahinterstecken. Der Hausarzt Edy Riesen nimmt sich vor, diese Möglichkeit vermehrt zu bedenken.
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ein Schwiegersohn und ich waren uns schnell einig: Wir mussten Frau O., 67, hospitalisieren. Nach vielen schmerzhaften Scharmützeln mit dem Kreuz hatte sie seit zwei Wochen derart massive Rückenschmerzen, dass auch starke Medikamente in grossen Mengen nicht mehr nützten. Die Patientin war von der Sorte «Wiit-vom-Gschützgit-alti-Chrieger». Wenn sie kam, war immer etwas Ernsthaftes los. Charakterlich gutmütig und liebenswürdig mit den anderen, war sie im Umgang mit sich selbst knallhart, und wenn sie mit ihrer kratzigen Stimme über «die alte Scheese O.» lästerte, musste ich sie immer etwas vor sich selbst in Schutz nehmen. Ich gestehe, dass ich diese Art von Menschen bewundere, weil ich deren Eigenschaften nicht mein Eigen nennen kann. Es sind wahre «Eiger-Nordwand-Heldinnen». Allerdings bringen sie den Doktor manchmal auch ganz schön in die Bredouille. So auf die Schnelle das richtige Bett in der gewünschten Klinik zu organisieren während einer laufenden Sprechstunde – da kann man zünftig ins Schwitzen kommen. RISIKOPROFIL FAST KOMPLETT Frau O. wurde stationär abgeklärt und therapiert. Es stellte sich heraus, dass sie an einer massiven schmerzhaften Osteoporose mit Einbrüchen von Wirbelkörpern litt, etwas, woran weder sie noch ihr Hausarzt gedacht hatten. Natürlich hätte man es vermuten können. Sie war ein drahtiges Leichtgewicht, rauchte und hatte eine frühe Menopause, und zu allem Übel vermied sie seit vielen Jahren jegliche Art von Milchprodukten, weil sie in der Jugend mit Milch gemästet worden war, wie sie lachend erklärte,
EDY RIESEN (67) ist als Hausarzt in Ziefen BL tätig. Er führt seine Praxis mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.
also nahm sie zu wenig Calcium ein. Zudem litten ihre Mutter und eine Tante an einer stark nach vorne gekrümmten Brustwirbelsäule (Buckel). Das Einzige, was fehlte, war der Alkohol. Das Risikoprofil für Osteoporose war also fast komplett vorhanden. – Auch zu Osteoporose kommen kann es bei kranken, immobilen Menschen oder bei langen Therapien mit Cortison und andern Medikamenten. KNOCHENGERÜST MIT EINSTURZGEFAHR Die Osteologen (die Knochenmediziner) sitzen uns Hausärzten immer wieder im Nacken und möchten, dass wir möglichst viele Frauen mit den erwähnten Risiken mittels der DEXA-Methode untersuchen lassen, einer Art Röntgen, das die Dichte des Knochens misst. Die Knochen bestehen aus dem kompakten Teil (Röhren-, Pyramiden- oder Würfelformen) und einem Innenraum, der aus einem Gerüst von kreuz und quer laufenden Bälkchen besteht. Das Stützgerüst wird bei fast allen Menschen mit der Zeit schwächer. Wie wenn man ein Baugerüst mutwillig von unten abbauen würde, kann das Knochengerüst plötzlich bei einem Sturz, aber auch einmal bei alltäglicher Belastung in sich zusammensacken. Das war die # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS Ursache der massiven Schmerzen bei Frau O. Sie erhielt neben Physiotherapie und Schmerzmitteln ein modernes Medikament in Form einer halbjährlichen Spritze unter die Haut. Diese verhindert den weiteren Abbau des Knochens. Bis vor wenigen Jahren mussten Patientinnen mit demselben Krankheitsbild eine Tablette einnehmen, die den Knochen härten sollte. Auch hormonartige Substanzen werden bei bestimmten Konstellationen verordnet. Daneben wird als Ergänzung zur Nahrung Calcium und Vitamin D empfohlen. Die Therapien werden im Mittel fünf Jahre lang durchgeführt und ihr Erfolg wiederum mit der DEXA-Messung kontrolliert. Wie lautet meine hausärztliche Erfahrung und Empfehlung?
57 Schubs Richtung Untersuchung zu geben (oft tut dies übrigens der Frauenarzt). Ich setze aber prinzipiell keinen Druck auf. Ich will die Patientinnen immer mitreden lassen. Weiter veranlasse ich bei wiederholten Frakturen eine Untersuchung, und ich muss bei Rückenschmerzen ab einem gewissen Alter immer auch an die Möglichkeit einer Osteoporose denken. Frau O., loyal und aufrichtig, macht mir keine Vorwürfe, denn schliesslich hätte ich immer auf sie gehört und ihrem Wunsch gemäss möglichst wenige Untersuchungen gemacht, bevor sie «mit dem Kopf unter dem Arm» gekommen sei. Dennoch: Jeder Fall lehrt mich etwas Neues. Und ich werde wieder vermehrt an die Osteoporose als Ursache von Rückenschmerzen denken. •
PATIENTIN ENTSCHEIDET Zunächst einmal bin ich nie gegen eine Untersuchung, wenn eine Frau jenseits von 55 Jahren sie wünscht. Auch ein gutes Resultat hat ja schliesslich seinen Wert. Bei einem klaren Risikoprofil sehe ich es als meine Aufgabe, den Damen einen kleinen
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MUSEUM FÜR URGESCHICHTE(N) Das Museum befindet sich in einer alten Fabrikhalle, ist kindgerecht eingerichtet und gleichzeitig attraktiv und witzig für Erwachsene. Für
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die kleinen Gäste gibt es eine Kindergalerie mit Spielen, Büchern und einem altsteinzeitlichen Zelt. Kaffee und kalte Getränke im Museumsshop, Verweildauer ca. 2 Stunden, Erwachsene 5 Franken, an Sonn- und Feiertagen gratis. Hofstrasse 15
Posten gibt es Hinweise auf die nächste Station, zudem Interessantes zum jeweiligen Standort zu erfahren und bei einigen Posten einen Tipp zum Verweilen. Wer nicht weiter weiss, wählt die Nummer 041 728 58 60.
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TIERPARK ARTH GOLDAU Hier können Bären, Wölfe, Luchse, verschiedene Hirscharten und Greifvögel aus nächster Nähe beobachtet werden. Weitläufige Freilaufzonen, Rastplätze, Führungen, attraktive Ausstellungen und vieles mehr laden zur aktiven Begegnung zwischen Mensch und Tier ein. Parkstrasse 40, 6410 Goldau www.tierpark.ch
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Der Gurten
ern bietet besuchenden Grosseltern und Enkelkindern neben Bundeshaus, Museen und Bärenpark auch einen kurzweiligen Abstecher ins Grüne: hinauf auf den Gurten – auch im Winter eine gute Wahl. In kurzer Zeit gelangen Ausflügler vom Bahnhof Bern per S-Bahn oder Tram und Standseilbahn hinauf in den «Park im Grünen». Dort beginnt der einstündige «Grosse Rundweg» um den Gurten. Er bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt Bern, bei guter Sicht präsentieren sich auch die Alpen. Falls die Enkelkinder nicht gerne wandern, finden Grosseltern auf dem Gurten reichlich Lockmittel: eine Riesenkugelbahn, einen grossen Spielplatz, eine Fahrt mit den KidsCars, einen Aussichtsturm zum Besteigen, Holz-Klangspiele – oder einen Zvierihalt mit Marshmallows an einer der Feuerstellen. ~MF
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«LUFT SEIL BAHN GLÜCK. OLDTIMER UND NEWCOMER» Seit Mitte Oktober zeigt das Schweizer Heimatschutz zentrum gemeinsam mit dem Gelben Haus Flims und dem Nidwaldner Museum in Stans eine Ausstellung über Luftseilbahnen in der Schweiz. Geschichte, Weiterent wicklung und Zukunft des Transportmittels sind Thema, und die Ausstellung liefert – interaktiv und unterhalt sam – Antworten auf vielerlei Fragen: Wie wirken sich «Bähnli» aus auf Landschaft und Gesellschaft? Was zählt bei der Gestaltung der Kabinen und Bahnstationen oder bei der Linienführung? Jede Ausstellung ist in sich abgeschlossen und zugleich Teil des gemeinsamen Parcours. Das Heimatschutzzent rum bietet zudem Veranstaltungen zum Thema an ~MF Luft Seil Bahn Glück – Oldtimer und Newcomer, 17.11.2017 bis 28.10.2018. Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa 14–17, Do und So: 12–17 Uhr. Eintritt: 10 / Kinder 5 Franken. www.luftseilbahnglueck.ch Fotomontage von Emil Goetz. Die Luftseilbahn zum Schindelboden in anderer Landschaft, Aufnahme nach 1929. Copyright: Staatsarchiv Nidwalden.
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HÜPFTAGE 2017
Im Monat Dezember, besonders an den Adventswo chenenden, will die «Märlistadt Stein am Rhein» seinen Besucherinnen und Besuchern das Märchen «Dornrös chen» in Erinnerung rufen. Neben einem Märliweg ist ein weihnachtlicher Waren sowie ein Mittelaltermarkt zu erkunden, und es lockt ein reiches Rahmenpro gramm für kleine und grosse Leute. ~MF
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NOUVEAU CIRQUE «Wings», eine Weihnachtsshow
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6. bis 31.12. in der Altstadt von Stein am Rhein. Eröffnung: 6.12.17 mit Samichlaus ab 10 Uhr, 17.30 Uhr Treichlergruppe und Startanlass. www.maerlistadt.ch
Jurassic Park im Baselbiet; Ausstellung lebensgrosser, originalgetreu rekonstruierter Dinosaurier-Figuren; Selfie mit T-Rex gefällig? Bis 10. Dezember, Do-So von 10-16.30 Uhr. Eintritt: Erwachsene 12 (reduziert 10), Kinder 8 Franken
einer Geschichte zu diesem Turm lauschen. Dazu Zimtsterne und Live-Begleitmusik von jungen Musikern. Ab 5 Jahren um 11, 11.45 und 12.30 Uhr, Kinder 10, Erwachsene 15, Familienkarte 30 Franken. Treffpunkt: Elisabethenkirche.
Eine Sporthalle mit verschiedenen Hüpfburgen zum Lostoben für Kinder jeden Alters. Auf dem Vorplatz verkaufen Foodtrucks Essen und Getränke. Primarschule Gotthelf, Sustenstrasse 2, 9-19 Uhr, Preise: Familien-Paket 44 Franken. www.facebook.com/Kinderhuepftage
10.12.17 – Basel
«ZIMTSTERNE IM TURM» Familienkonzert von «gare des enfants». Im Turmzimmer der Elisabethenkirche warm eingepackt
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WEIHNACHTSKONZERT Mit berührenden Jodelliedern und modernen Mundartsongs stimmt das Trio «ChriMaFrä» auf die Weihnachtstage ein. Zudem musizieren der einheimische Kinderchor KlingKlang sowie der Toggenburger Hackbrettspieler Urs Grob. 19 Uhr, Evang.-ref. Kirche Alt St. Johann.
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ORIENTALISCHES MÄRCHEN «Die Äpfel der Fruchtbarkeit», ein musikalisches Märchen mit Gesang, Tanz und Livemusik, ab 7 Jahren. Orientalisches Buffet ab 18 Uhr, 33 Franken, Märchen um 20.30 Uhr, 20 Franken. Seminarhotel Lihn, Panoramastrasse 28, 8757 Filzbach. Telefon 055 614 64 64
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MUGGESTUTZ Der Haslizwerg sucht ein Geschenk für seine Frau und erlebt dabei allerlei Abenteuer. Figurentheater ab 5 Jahren. Weitere Spieldaten: 9., 10. und 13.12., 15 Uhr. Tickets: Erwachsene 15, Kinder 10 Franken. Figurentheater, Industriestrasse 9, 6005 Luzern
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Von MARIE-ANNE SPROSS (Idee, Zeichungen) und TIBOR NAD (Foto)
Pร CKLI-PAPIER So macht das Einpacken doppelt Spass, wenn das Geschenkpapier selbst bedruckt ist. Mit Kartoffelstempeln kรถnnen auch die Kleinsten mithelfen.
# 12~ 2017 & # 01 ~ 2018
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Unvergessliche Bastelerlebnisse
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Kappe & Fäustlinge
Dank dem feinen Material sieht diese Kappe nicht nur besonders hübsch aus, sondern ist auch sehr angenehm zu tragen. Von ILONA HERZOG (Gestricktes) und NICOLAS PETIT (Foto)
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
~ Service ~ STRICKEN
Strickanleitung Kappe
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Strickanleitung Fäustlinge
für 1,5 - 2-Jährige
für 1,5 - 2-Jährige
MATERIAL
MUSTER II
Merino 150 von Langyarns (100% Merino fine Superwash, 150 m/50 g), je 50 g Farbe 34 jeansblau und 01 weiss, Stricknadeln Nr. 3.5 (Material reicht für die Kappe und die Fäustlinge)
1. und 2. Nd in weiss: glatt li (Vorders li, Rücks re). 3. Nd in jeansblau: Rdm, *7 M li, 1 M li abh (Faden hinter der Arbeit)*, ab * stets wdh, Rdm. 4. Nd in jeansblau: Rdm, *1 M li abh (Faden vor der Arbeit), 7 M re*, ab * stets wdh, Rdm. 5. Nd in weiss: Rdm, *7 M li, 1 M re*, ab * stets wdh, Rdm. 6. Nd in weiss: Rdm, *7 M re, 1 M li*, ab * stets wdh, Rdm. Die 3. – 6. Nd stets wdh
1 M re, 1 M li im Wechsel, Rückseite die M str wie sie erscheinen, jeweils 2 R weiss und blau
AUSFÜHRUNG
MUSTER II
Anschlag 133 M in weiss und 1 Rückreihe re str. Im Muster I weiterstr, dabei mit Farbe jeansblau beginnen. Bei ca. 5 cm, nach einer 2. R jeansblau im Muster II und mit Farbe weiss weiterstr dabei in der 1. R nach der Rdm und nach der 4. M je 1 M li verschr aufn.
glatt re (Vorders re, Rücks li), jeweils 2 R weiss und blau
MUSTER I 1. Nd (Vorders) in blau: Rdm, 1 M re, *1 M li abh (Faden hinter der Arbeit), 3 M rechts*, ab * stets wdh, enden mit 1 M li abh, 1 M re, Rdm. 2. Nd (Rücks) in blau: Rdm, 1 M re, *1 M li abh (Faden vor der Arbeit), 3 M re*, ab * stets wdh, enden mit 1 M li abh, 1 M re, Rdm. 3. Nd in weiss: Rdm, *3 M re, 1 M li abh (Faden hinter der Arbeit)*, ab * stets wdh, enden mit 3 M re, Rdm. 4. Nd in weiss: *3 M re, 1 M li abh (Faden vor der Arbeit)*, ab * stets wdh, enden mit 3 M re, Rdm. Diese 4 Nd stets wdh
SCHLUSSABNAHMEN Bei ca. 6 cm ab Bord zwischen den hochgezogenen M 14 x jeweils 2 M li zus str Diese Abn in der 5., 9., 13., 15. und 19. Nd wdh = 29 M. In der 21. und 23. Nd fortl 2 M li zus str, durch die restlichen M den Faden ziehen. Seitennaht schliessen. Nach Belieben mit einem Bommel verzieren.
MATERIAL Restwolle der Kappe
MUSTER I
AUSFÜHRUNG (2 X) Anschlag 44 M in weiss, im Muster I ca. 5 cm str, dann im Muster II weiterstr, dabei in der 1. Nd 1 Lochrd arb = Rdm, *2 M re, 2 M re zus str, 1 U*, ab * stets wdh, enden mit 2 M re, Rdm. In der folgenden Rückr die U li str. Nach ca. 6 cm ab Borde die Spitze wie folgt arb: Rdm, *4 M re, 2 M re zus str*, ab * fortl wdh, enden mit Rdm. Diese Abn 2 x in jeder 4. Nd und 2 x in jeder 2. Nd wdh. Durch die restl M den Faden ziehen, Seitennaht schliessen. Durch die Lochreihe eine Kordel oder ein Schleifenband ziehen.
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~ Service ~ SPIELEN
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
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~ Das Rotkäppchen-Duell ~
EIN VERDREHTES MÄRCHEN
~ Aus alten Zeiten ~
Stigeligumpe
S
tigeligumpe oder Stögelispringe, wie das Spiel in Kirchberg bei Bern hiess, ist eine sehr einfache Form des Hindernislaufs. Und so gab es sehr viele und sehr unterschiedliche Regeln, und die hier beschriebenen Spielanleitungen sind lediglich von den überlieferten Aufzeichnungen inspiriert. Denn auch ganz andere Formen des Spiels waren bekannt, die mehr an den heutigen Hochsprung erinnern. Als Parcours kann eine Wiese oder ein Feldweg dienen, und die Hindernisse lassen sich am besten aus Holz fertigen. Man steckt zwei etwa gleich hohe Gabelhölzer in die Erde und legt einen längeren Stock darüber. Und schon ist das erste Hindernis fertig. So kann man eine grössere Anzahl gleicher Hürden bauen, oder man fertigt unterschiedlich hohe Hindernisse an, die überwunden werden müssen. Ähnlich wie beim Springreiten können die Zeit und die Zahl der Abwürfe zusammengezählt werden, um den Sieger zu ermitteln. Es ist aber auch möglich, nur die Zeit zu messen, und jeder Teilnehmer, der ein Hindernis auslässt oder nicht überspringt, scheidet aus. • Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit», Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken.
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
«Komm Rotkäppchen... bring das der Grossmutter!» Das Märchen der Gebrüder Grimm liefert immer wieder Stoff für Neues. Jetzt aber gibt es ein Kinderspiel aus dem Verlag Game Factory: Das Rotkäppchen-Duell. Gefragt sind Beobachtungsgabe und Merkfähigkeit. Vor lauter Wald sehen die kleinen Spieler den Förster, das Rotkäppchen oder auch den Wolf nicht. Im dichten Wald, dessen Bäume zum Spielbeginn nacheinander aufgestellt werden, versuchen zwei Spieler Picknickkörbe zu sammeln – doch jeder kennt nur seinen eigenen Wald. Und hinter welchen Bäumen verstecken sich die drei Körbe? Beim Sammeln helfen Jäger auf der Suche nach dem richtigen Weg, und Wegweiser zeigen, dass man hier schon vorbeigekommen ist. Taucht aber der böse Wolf auf, muss man einen Picknickkorb aus dem Wald abgeben. Am Ende des Spiels verteilt die Grossmutter Taler an den Sieger. Für 2 Kinder ab 5 Jahren
Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
~ Service ~ SPIELEN
Sch
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l g e g lumi
Ein schn e Zerbrec lles Spiel für dr hliches i bitte we nnen – g räumen Von MARTINA FIERZ (Text und Foto) !
I
m Winterthur der späten 80er Jahre: Ein ansonsten toleranter Lehrer verbietet seiner Primarschulklasse, Massstäbe aus dem Klassenzimmer zu entfernen. Der Grund dafür? Dieses Spiel.
unter dem zweckentfremdenden Gebrauch. So kam bald jede säuberlich mit dem Massstab gezogene Linie verholpert daher – und der Lehrer zog seine Konsequenzen ...
GEZACKTE LINIEN
IN KLEIN FÜR DAHEIM
Die Schülerinnen und Schüler hatten «Schlumigegl» gerade eben erfunden (oder zumindest für sich entdeckt) und spielten es begeistert in jeder kleinen Pause zwischen den Lektionen. Kaum hatte die Pausenglocke geschrillt, schnappten sich die Kinder ihre Massstäbe und Radiergummis und stürmten hinaus in den Gang. In Zweierteams knieten sie auf den Steinfliesen, jeweils zwei Teams einander gegenüber, je vor einer schwarzen Linie. Und los ging das Geschletze – der Massstab als Schläger, der Gummi als Puck. Ziel war, den Gummi hinter die gegnerische Linie zu bringen, die vom anderen Team natürlich rigoros verteidigt wurde. Verletzte gab es fast nie, aber das Material litt selbstredend
Daheim eignet sich ein Gang in der Wohnung oder im Keller für «Schlumigegl». Linien lassen sich mit Malerkrepp oder Washi Tape auf den Boden kleben. Aufgrund der kleineren Dimensionen spielt man vielleicht eher Einzel statt Doppel. Die Massstäbe leiden vor allem auf Steinböden. Wer will, kann seinen mit farbigem Isolierband umwickeln und ihm so Superkräfte einhauchen ... Sollte den Grosseltern das Knien unbequem werden, empfiehlt sich ein Kissen unter die Knie – oder sie zählen aus sicherer Distanz die Punkte, die von den Enkelkindern erzielt werden, und amten als Schiedsrichter. •
am liebsten mit Foto, ? Schreiben Sie uns, dee ieli Sp e ein h in, auc Haben Sie r Grosseltern-Magaz tern-magazin.ch ode an redaktion@grossel Baden. Kronengasse 4, 5400
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
~ 12/2017 & 01/2018 ~ KURSANGEBOT
~
Skifahr-Auffrischkurs
KURSINHALT
ZIELGRUPPE
KOSTEN
In den vergangenen Jahren hat sich im Wintersport so einiges getan: Die Skier haben sich enorm weiterentwickelt und Pisten werden heutzutage anders - vor allem härter - präpariert. Hinzu kommen immer mehr Ski- und Snowboardfahrer, die immer schneller unterwegs sind. Da ist es höchste Zeit für einen Skifahr-Auffrischkurs! Zusammen mit der Skischule Arosa bieten wir einen solchen 1-tägigen Kurs für drei verschiedene Niveaus an. Die individuelle Anreise ist am Donnerstag, 18. Januar 2018. Für alle Teilnehmenden sind Zimmer im Hotel Cristallo reserviert. Beim gemeinsamen Nachtessen lernt man sich kennen und das Programm des folgenden Tages wird besprochen. Am Freitag werden Sie von drei Skilehrern in verschiedenen Stärkeklassen während vier Stunden unterrichtet.
Der Kurs richtet sich an alle Grosseltern, die ihre Skifahrtechnik von professionellen Skilehrerinnen und Skilehrern auffrischen lassen und sich so für gemeinsame Skitage mit den Enkelkindern rüsten wollen.
Pro Person 420 Franken (390 Franken für Abonnenten des Grosseltern-Magazins). Im Preis inbegriffen sind: Übernachtung im Hotel Cristallo, Abendessen ohne Getränke am Donnerstag, Frühstück am Freitag, Mittagessen im Skigebiet, Skiunterricht, Skibillett.
DATUM
Gemeinsames Nachtessen am Donnerstag, 18.01.2018, Skischule (inkl. Mittagessen) am Freitag, 19.01.2018
KURSORT
Skigebiet Arosa Lenzerheide www.arosa.ch
ANMELDUNG FÜR DEN SKIFAHR-AUFFRISCHKURS Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus, und senden Sie uns Ihre Anmeldung.
❏ Donnerstag, 18. Januar 2018 und Freitag, 19. Januar 2018 in Arosa ❏ Doppelzimmer mit
oder ❏ Einzelzimmer (Zuschlag von 30 CHF)
Name
Vorname
Adresse
PLZ / Ort
Telefon
Anmeldung bis 18. Dezember an: Grosseltern-Magazin, Skifahrkurs, Kronengasse 4, 5400 Baden oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Kursbestätigung und das detaillierte Programm.
~ Service ~ REZEPT
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ELSIS CHRÖMLI
CHNUSCHPER-
Zum Glück sind das keine typischen Weihnachtsguetzlis, denn so kann man sie das ganze Jahr über zubereiten. Das macht Edith Schweizer mit ihren Enkelkindern auch. Von EDITH SCHWEIZER (Rezept und Foto)
Z
u diesem Rezept bin ich über unsere Frauengruppe gekommen. Eine der Frauen verwöhnte uns mit diesen knusprigen Guetzlis. Natürlich fragten wir nach dem Rezept. Sie erzählte, dass sie dieses vor langer Zeit ihrer betagten Nachbarin, die inzwischen bereits im Altersheim wohnt, abgebettelt habe. Diese Nachbarin Elsi, eine gschaffige Bäuerin und mehrfache Grossmutter, tischte ihren Gästen trotz aller Arbeit auf dem Hof niemals gekaufte Chrömli auf. Aus hofeigenen Zutaten wie Eiern, Rahm und Nüssen sowie dem, was sie gerade zu Hause hatte, zauberte sie immer etwas Leckeres wie diese Chnuschperchrömli. Bald darauf habe ich dieses Rezept mit zwei meiner Enkelkinder ausprobiert. Ich finde es wichtig, dass die Kinder auch mithelfen können und nicht nur zuschauen müssen. Die Zutaten rührten die beiden abwechslungsweise um. Lorena (4) formte gekonnt die Häufchen, ich musste sie nur noch etwas zurechtrücken. Sandro (3) streute Mandelblättchen darüber. Zugegeben, das steht nicht im Rezept, aber so hatte auch er eine Aufgabe und war glücklich. Geschmeckt hat’s auch super. Seither habe ich diese Guetzli zigmal mit den Grosskindern gemacht. Weil es kein typisches Weihnachtsguetzli ist, kann man es nämlich das ganze Jahr über zubereiten und geniessen. Es verleidet nie.
HABEN SIE GEWUSST? 50 g Mehl 100 g gem. Baumnüsse 100 g Haferflöckli (klein) 100 - 120 g Zucker 100 - 120 g Butter 1 Prise Salz 1 Ei verquirlt
So wird’s gemacht: Die oberen Zutaten mischen. Zuletzt Ei und Salz darunterrühren. Auf dem mit Backpapier ausgelegten Blech mit dem Löffel kleine Häufchen formen. Kurz kühlstellen. Backen: bei 200 Grad ca. 10 Minuten Variationen: Zur Abwechslung kann man gemahlene Haselnüsse oder Mandeln verwenden und das Guetzli vor dem Backen mit Mandelscheibchen oder -splittern bestreuen. Exotische Variante: Die Baumnüsse durch Kokosflocken und den Zucker durch Rohzucker ersetzen und die fertigen Häufchen mit Kokosraspeln bestreuen.
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
Backware kann sich durch das Backen stark verändern. Damit jedes Kind seine Guetzli nach dem Backen wiedererkennt, empfiehlt es sich, das Blechreinpapier mit den ungebackenen Guetzlis mit Bleistift zu beschriften. Das kann mit dem Namen oder einem selbst erfundenen Zeichen sein. ~CR
Haben auch Ihre Enkelkinder ein Lieblingsessen? Schicken Sie uns das Rezept zusammen mit Fotos der Enkelkinder an: redaktion@ grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.
~ Service ~ BUCHTIPP
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Geld, Glück und Tod Hans Abplanalp erinnert sich an seine ersten Lohndiskussionen in den Siebziger Jahren. Und ist beeindruckt vom Roman des jungen Wirtschaftsstudenten Silvan Aeschlimann. Von HANS ABPLANALP (Text)
I
ch erinnere mich ungern an meine mühsamen Zeiten in der Schweizer
Armee der Siebziger und Achtziger Jahre. Das Beste an diesen dem Staat verpflichteten Wochen war die temporäre Kameradschaft unter gleichaltrigen Männern aller Gesellschaftsschichten. 1920 FRANKEN LOHN Dabei erinnere ich mich bestens an die jeweiligen Lohndiskussionen beim abendlichen Bier. Als Lehrer kam ich immer wieder an die Kasse: wenig arbeiten, lange Ferien, grosser Lohn. Ich weiss noch genau, wie ich 1971 in die Offensive ging und meinen ersten Verdienst als bernischer
tersten (zu Recht). Zwischendrin jedoch herrscht meistens Schweigen. FESSELNDER ROMAN
Sekundarlehrer nannte: 1920 Franken. Danach folgte das grosse Schweigen der Biertischrunden-Kollegen. Das wiederholte sich in jedem Wiederholungskurs. Nie, gar nie, gab ein Kollege seinen Lohn preis. Das verführte mich in meiner geldverdorbenen
Und jetzt schreibt da der 24-jährige Volkswirtschaftsstudent Silvan Aeschlimann aus Langenthal einen fesselnden Roman über das liebe Geld. Noah, die Hauptperson, möchte die Welt verändern, «sie zu einem lebenswerten Ort für alle machen». Um diesem Ziel näherzukommen, studiert er an der Universität St. Gallen Wirtschaft, da Geld bekanntlich in alle Lebensbereiche hineingreift. Kommt hinzu, dass er mit 22 Jahren seinen bis dahin unbekannten Vater kennenlernt, einen steinreichen Mann aus der Finanzwelt, der Noah mit einem Millionen-Startkapital als Nachfolger aufbauen will. Der Sohn spekuliert, jongliert,
Fantasie zur Schlussfolgerung: «Ihr verdient in dem Fall alle mehr als ich». Was mich übrigens in keiner Weise störte oder gestört hätte, also lohnmässig. Dass ich mein Leben lang einen Beruf ausübte, in dem Frauen und Männer gleich viel verdienen, in dem der Lohn öffentlich und transparent ist, wurde für mich zur Selbstverständlichkeit – auch als mein Lohn später massiv stieg. Heutige Lohndiskussionen werden medial geführt und ausgeschlachtet, vor allem jene aus den obersten Einkommensetagen (unappetitlich), aber auch die aus den un-
brilliert, kassiert sehr viel Geld – bis ihn seine Freundin verlässt und ihn eine Mitstudentin wieder auf den ethisch-moralischen Boden stellt. Da trifft Noah eine radikale Entscheidung: Er verteilt zuerst kleine, dann immer grössere Summen seines Vermögens bis zum ultimativen letzten Geldverschenkunsgsakt, der einige Opfer fordert. Als Absolvent eines Wirtschaftsgymnasiums schnupperte ich auch an dieser Shareholdervaluerenditefinanzwelt, allerdings nur theoretisch – zum Glück. Denn • wer weiss ...
«Glück ist teuer», Silvan Aeschlimann, Zytglogge Verlag 2017, 300 Seiten, 33 Franken.
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Tipp von ~ Swisscom Academy ~
DER PERFEKTE TAG IM SCHNEE – DANK APPS Fast jeder Wintersportler besitzt ein Smartphone. Viele wissen aber nicht,
~ Roman ~
Dann schlaf auch du
dass sie damit den Skitag noch perfekter machen können. Welche Pisten sind offen? Wie viel hat es geschneit? Was
Schon auf der ersten Seite erfährt man: «Das Baby ist tot.» Und auch die Schwester stirbt kurz darauf, ermordet von der Kinderfrau der beiden. Wie es zu dieser Tragödie kommen konnte, erzählt die algerischstämmige französische Autorin Leila Slimani in diesem kurzen, beeindruckenden Roman meisterlich und höchst spannend. Nach der Geburt des ersten Kindes ist für die Rechtsanwältin Myriam klar, dass sie zu Hause bleibt. Ihr Mann ist Musikproduzent und oft im Studio. Sie geniesst die Zeit. Doch nach dem zweiten Kind leidet sie darunter, von nichts anderem mehr
macht das Wetter? Wir haben Ihnen
zu erzählen als von den Albernheiten ihrer Kinder. Welch Glück, als ihr ein ehemaliger Kommilitone eine Stelle anbietet. Das Paar sucht eine «Nounou», eine Kinderfrau. Die puppenhafte Louise sorgt perfekt für die Kleinen. Ungefragt übernimmt sie immer mehr Aufgaben im Haushalt, macht sich unentbehrlich. Doch schleichend verändert sich die Idylle. Die gegenseitige Abhängigkeit und Verstrickung verschärft sich, bis schliesslich die Katastrophe über die Familie hereinbricht. Trotz des bedrückenden Themas ein unbedingt lesenswertes Buch. ~BM
Skiausflug aufgerufen werden. Die App
zwei App-Tipps. APP 1: SWISS SNOW Mit der kostenlosen App von Schweiz Tourismus können Schnee- und Wetterberichte, Webcams und Pistenkarten für den informiert über die Anzahl offener Anlagen, das Wetter und die Angebote von 250 Schweizer Wintersportstationen. APP 2: SLOPE TRACK Auf der Piste angekommen, gilt es unfallfrei durch den Tag zu kommen. Mit der kostenlosen
«Dann schlaf auch du», Leïla Slimani, Luchterhand Literaturverlag 2017, 224 Seiten, 29 Franken.
App der Suva finden Sie spielerische Videos für das Warm-Up vor der ersten Abfahrt und Tipps zur Unfallprävention. Falls es zu einem Unfall kommt, bietet die App zudem die nötige Anlei-
~ Roman ~
tung. Und was uns besonders gefällt:
DIE UNERHÖRTE GESCHICHTE MEINER FAMILIE
Am Ende des Tages zeigt die App eine Auswertung der zurückgelegten Abfahrten, der Höhendifferenzen und der persönlichen Geschwindigkeit.
Wer sich an dieses über tausendseitige Werk wagt, wird reich belohnt: Die Familiengeschichte des bosnisch-kroatischen Autors ist gleichzeitig ein Stück Weltgeschichte. Sie beginnt mit Urgrossvater Karlo Stubler, einem Donauschwaben aus dem damals ungarischen Bosowitsch. Als Eisenbahner Ende des 19. Jahrhunderts treibt es ihn westwärts über diverse Stationen nach Bosnien und nach Dubrovnik. Die Familie vergrössert sich, eine Tochter heiratet einen Slowenen, eine Vorfahrin ist Italienerin. In den verschiedenen Kriegen des letzten Jahrhunderts werden die Stublers und ihre Nachkommen immer wieder vor schwierige Entscheidungen gestellt. Mit spitzbübischem Blick berichtet Jergović über die familiären und politischen Wirren in Ex-Jugoslawien bis in die heutige Zeit. ~AK «Die unerhörte Geschichte meiner Familie», Miljenko Jergović, Schöffling Verlag 2017, 1144 Seiten, ca. 47 Franken.
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
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Ein Artikel in Zusammenarbeit mit
Draussen schlief der Sommer in den Wiesen.
unsichtbaren Fäden aufgehängt. Interessanter als Bienen. Die kennen wir ja, aber Kolibris wären mal was anderes. Aber dummerweise kommen in Frank reich, wo das Bild gemalt wurde, keine Kolibris vor. Bei uns auch nicht. So ein Pech. Es kamen mir Läuse in den Sinn. Ich dachte, Läuse seien praktisch, weil sie so klein sind, dass man sie kaum sieht, jedenfalls nicht auf diesem Blumenbild. Ich könnte etwas schummeln und die Läuse die Vase hochklettern und in die Blumen hineinkrabbeln lassen. Aber vielleicht sässen dort längst andere Insekten. Die Blumen bereits gefüllt, das Boot schon voll. Vielleicht ergäbe das wenigstens eine wilde Verfolgungsjagd durch den Blumenstrauss. Doch wie ich es auch drehte und wendete, die Geschichte führte nirgendwohin. Schliesslich stellte ich mir einen kleinen Jungen vor. Ludwig könnte er zum Beispiel heissen. Ludwig pflückte den Blumenstrauss für seine kranke Mutter. Sie freute sich sehr, denn Ludwig hatte Blumen im Allgemeinen gar nicht gern. Da seine Mutter aber ernsthaft krank war und schon ganz blass aussah, dachte Ludwig, er müsse etwas tun, was der Mutter Freude macht. Der Strauss stand zwei Tage am Bett der Mutter, dann starb sie. Ludwig weinte, der Strauss fiel um, die Vase zerbrach, die Mutter tot im Bett. Mir tat Ludwig leid und die Mutter natürlich auch. Schliesslich hatte ich genug von diesem blöden Strauss. Er nervte mich. Am liebsten hätte ich ihn zum Fenster rausgeworfen. Aber das geht ja nicht. Er ist viel zu wertvoll. •
Draussen schlief der Sommer in den Wiesen. Drinnen herrschte Stille in der Stube. Man hätte eine Nadel fallen hören. Blütenduft lag süsslich in der Luft. Ein Blumenstrauss stand seit zwei Tagen auf dem Tisch. Ein paar Blütenblätter fielen ab. Die ersten Blumen welkten. Bis hierhin. Bis hierhin und nicht weiter. Nicht wei ter? Nein, nicht weiter, weiter geht es leider nicht. Ich habe alles versucht, aber zu diesem Bild fiel mir nichts Gescheites ein. Naja, stimmt nicht ganz. Es fiel mir schon etwas ein, aber es ist leider nicht zu gebrauchen: Zuerst dachte ich an Bienen. Sie würden um die Blüten summen, in die schwarzen Höhlen der Rosen kriechen und sich dort ver stecken. Aber da fragte ich mich, warum eigentlich? Warum verstecken sich Bienen in den Höhlen von Rosen? Vor allem aber: Haben Rosen überhaupt Höhlen? Ich glaube nicht. Es sieht nur so aus auf dem Bild. Dann fielen mir Kolibris ein. Vor den Blüten würden sie schwir rend in der Luft stehen, als wären sie an Ein Wald voll Affen ist eine inno vative, spielerische Begegnung mit Bildern aus der Sammlung des Museums Langmatt für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. 12 Geschichten zu 12 bedeutenden Werken des französischen Impres sionismus öffnen mit Humor, Phantasie und inspiriertem Eigen sinn neue Zugänge zur Kunst. Dabei steht das persönliche Ent decken und Erkunden im Zentrum. Im Buch finden Kinder reichlich Platz, um ihre eigenen Geschichten zu schreiben und zu zeichnen.
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Ein Wald voll Affen
Markus Stegmann
Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Meisterwerken.
Museum Langmatt, Baden Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden
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Aus «Ein Wald voll Affen – Impressionismus für Kinder. 12 Geschichten zu 12 Bildern», Markus Stegmann, Museum Langmatt, 136 Seiten, 28 Franken. Gegen Vorlage des Grosseltern-Magazins erhalten Sie im Museum Langmatt das Buch für 20 statt 28 Franken. www.langmatt.ch
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Wer wohnt in den Blüten?
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Welche Blumen würdest du deiner Mutter schenken?
Pierre-Auguste Renoir «Anemonen und Rosen» um 1910, Öl auf Leinwand, 57 × 48,5 cm, Museum Langmatt, Baden.
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~ Kambly ~
WEIHNACHTSMARKT An den beiden ersten Adventswochenenden vom 1. bis 3. und 8. bis 10. Dezember 2017 sorgt das Emmentaler Dorf Trubschachen für strahlende Momente: Die idyllische Hügellandschaft bietet die stimmige Kulisse für den fünften Kambly Weihnachtsmarkt auf dem Areal des bekanntesten und beliebtesten Schweizer Biscuitherstellers. 26 lichtvoll geschmückte Chalets beherbergen regionale Anbieter von selbstgefertigter Handwerkskunst oder regionalen kulinarischen Köstlichkeiten. Der für jedermann begehbare Laternenweg sowie das vielseitige Rahmenprogramm für Familien sorgen für besinnliche und frohe Weihnachtsstimmung. Am bequemsten reisen Besucherinnen und Besucher mit der BLS an den Kambly Weihnachtsmarkt. Stündlich gibt es direkte Zugsverbindungen ab Bern und Luzern. www.kambly.ch/weihnachtsmarkt
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# 10 ~ 2016
77 DAS PERFEKTE GESCHENK: DESIGN UND SPIELSPASS AUS 100% SCHWEIZER HOLZ.
Schenken mit Herz und Verstand
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enken Sie auch manchmal darüber nach, dass Sie Ihren Kindern oder Enkelkindern gerne etwas schenken möchten? Doch Sie wissen nicht so recht, wie Sie das anpacken sollen? Einfach so Geld schenken, geht das? Selbstverständlich können Sie Ihren Nachkommen ganz frei eine beliebig grosse Geldsumme schenken. Diese werden sich garantiert darüber freuen. Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten. Möchten Sie lieber im richtigen Moment helfen? Dann bietet sich die zweckgebundene Schenkung an, zum Beispiel als Startkapital für die Selbstständigkeit des Sohnes. Auch die Enkelin hat grosse Freude, wenn sie dank der Grosseltern ein Semester in den USA studieren kann. Eine weitere Möglichkeit sind regelmässige kleine Schenkungen, beispielsweise für die Altersvorsorge der aktuell nicht berufstätigen Schwiegertochter. Auch ein Enkelkind freut sich über einen Sparplan, der am 18. Geburtstag ausbezahlt wird. Geschenkt ist geschenkt Komme, was wolle – ein Geschenk sollte in jedem Fall beim Beschenkten bleiben können. Es wäre bitter, wenn das Geld zurückerstattet werden muss, etwa bei einer
Pflegebedürftigkeit. Deshalb müssen Schenkende genau überlegen, welche Summe sie wirklich verschenken wollen – und sich auch leisten können. Dazu ist es hilfreich, die finanzielle Zukunft mit einer professionellen Pensionsplanung durchzuspielen. Hierbei kann auch ein späterer Ausgleich berücksichtigt werden, damit es beim Erben mit rechten Dingen zugeht. Es lohnt sich ebenfalls, die Themen Testament oder Ehe- und Erbvertrag zu besprechen. Je nach Kanton und Verwandtschaftsgrad zum Beschenkten stehen auch steuerliche Fragen im Raum, die vorgängig unbedingt geklärt werden müssen.
Sattel
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Wenn der 70-Jährige vom 90-Jährigen ein grosses Einfamilienhaus erbt, ist der beste Zeitpunkt meist vorüber. Oft wäre es für beide Seiten schöner, wenn Kinder und Enkel bereits früher vom Vermögensübergang profitieren könnten – mit einer Schenkung zu Lebzeiten.
Stuhl
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Möchten Sie mehr wissen? Lassen Sie sich zum Thema Schenkung beraten und profitieren Sie von einer Pensionsplanung. Nehmen Sie mit unseren Spezialisten unter experte@zurich.ch Kontakt auf – wir werden Sie gerne für einen persönlichen Termin kontaktieren.
Schaukel
CARLO STRUPLER Finanz- und Pensionsplanungsspezialist bei Zurich # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
Nachhaltig produziert in den Werkstätten der VEBO in Oensingen von Menschen mit Beeinträchtigung. Design von Willi Glaeser. Für Kinder von 2 bis 5 Jahren.
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~ Service ~ RÄTSEL
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Viel Spass beim Rätseln Sudoku
Binoxxo
Schwierigkeit: mittel
Schwierigkeit: leicht Anleitung Binoxxo: Füllen Sie das Rätselgitter mit den Zeichen O und X vollständig aus. Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Reihe oder Spalte vorkommen. In jeder Zeile oder Spalte stehen vier X und vier O. Alle Zeilen und Spalten sind einzigartig. www.binoxxo.ch
Bimaru
Schwierigkeit: schwer
Schwierigkeit: leicht So lösen Sie Bimaru: Finden Sie die vorgegebene Anzahl Schiffe. Dabei gilt: • Die Nummer am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. • Schiffe dürfen sich nicht berühren, weder horizontal oder vertikal noch diagonal. Das heisst, jedes Schiff ist vollständig von Wasser umgeben, sofern es nicht am Rand liegt. Unsere Tipps zu Bimaru: • 0er-Zeilen und 0er-Spalten als Wasser markieren
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.
1 Frachter
2 Yachten
3 Kutter
4 Jollen
Finde die 8 Unterschiede Die Lösungen der Rätsel auf dieser Seite finden Sie auf unserer Webseite www.grosseltern-magazin.ch/raetsel # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
• Um Schiffe rundherum das Wasser einzeichnen • Zuerst grosse Schiffe platzieren • Gefundene Schiffe abkreuzen
~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO
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Munition für Verbalattacken? – Gewinnen
Sie 2 GROSSTAS TENTE VON GIGASE LEFONE T im Wert von
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waagrecht 5 Nicht der Winter hat diesem Märchen den Namen gegeben. 13 Für Indoorplanscher (Mehrzahl). 15 Setzt dem Orchesterklang höchste Klanglichter auf. 17 Vögel oder Sterne. 18 Der phonetische Beginn eines Weihnachtslieds macht Mlation ganz. 19 Bergwohlverleih. 20 Felsen, Kleidungsstück oder Musikstil. 22 Ersatzdroge für Heroin. 24 Verkehrter pflanzlicher Stängel. 26 Geteiltes Land in Ost-Asien. 27 Wenn AHV und IV kurz nicht reichen. 28 Vater von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. 30 .. den Tiger in den Tank. 31 Der Käfer im Osten. 32 Färbt Haare und Haut ganz natürlich. 33 Wenn Pesche sich selber meint oder sich Leute zusammenschliessen. 34 Konsonantenlose Goldbrasse. 35 Kürzlich in London. 36 Alien-Oscar-Preisträger oder mundartlicher Streicher. 37 Gefährliche «Bodenschätze». 38 Murats Bruder, vokallos. 39 «Der Mensch ist, was er…»
senkrecht 1 Einen solchen Wettbewerb wollen wir nicht. 2 Das Zürcher Oberländer Dörfchen lockt u.a. mit Kürbissen. 3 Lesestoffaufbewahrungsort. 4 Nur wer das ist, kann juristisch Einsprache erheben. 6 Beim Mensch ist es 46-mal vorhanden. 7 Umstrittener rechter Kärntner +. 8 Erste Koffer-Freiarmnähmaschine. 9 Tageszeitung der VW-Stadt. 10 …Manager, …Force. 11 Dieser Tito ist Tessiner, hat viel Geld und hier ein T verloren. 12 Was auf den Dosen aus Lenzburg steht. 14 Clementine und andere Lieblinge. 16 Alles Leben ist so. 21 Er reist im Zuge. 23 Sich in die geraten, bedeutet Streit. 25 Bei Nin mit ¨, als Kartoffelsorte ohne. 29 Wenn es dieses Wörtchen nicht gäbe, wäre ich längstens reich. 31 …wan,…fun, …-Chi.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 30.1.2018. Die Lösung des November-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF
Patchwork
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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
Impressum
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Vorschau #2/2018
Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch
Ausgabe 12/2017 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 16 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Erscheint am 26.01.2018
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch MARTINA FIERZ –MF Redaktorin martina.fierz@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Christa Camponovo, Marlis Friedrich Baumgartner, Melissa Dettling, Ruth Frei, Ruth Fries, Beat Gloor, Peter Graf, Ilona Herzog, Andrea Kalt (AK), Katharina Ley, Barbara Maurer (BM), Edy Riesen, Corinne Rorato (CR), Eveline Rutz, Edith Schweizer, Viviane Schwizer (VS), Marie-Anne Spross, Markus Stegmann, Aline Steiger, Susanne Stöcklin-Meier, Liz Sutter, Maren Tromm, Sabine Wehner (SW), Eli Wilhelm. Layout BÜRO HAEBERLI, ANDREA MENDLER www.buerohaeberli.ch Fotografie Thomas Burla, Matthias Luggen, Tibor Nad, Nicolas Petit, Annie Spratt Illustrationen Renate Alf, Ruth Cortinas, Andrea Mendler, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch
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Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.
# 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
SO JUNG Marisa Meroni war 46 Jahre jung, als sie erfuhr, dass sie Grossmutter werden würde. Die Überraschung machte sie glücklich. ERSTE WORTE Mit etwa acht Monaten beginnen die meisten Kinder, erste Worte zu formulieren. Wie selbstverständlich lernt das Kind sprechen. In einem umfassenden Dossier beschreiben wir den faszinierenden Spracherwerb.
LETZTE HOFFNUNG Elizabeth Araba (82) verlor ihren Mann und ihre Kinder, gerettet hat sie ihre Enkelin Margrit (40). Die beiden flohen aus dem Südsudan nach Uganda. Eine Reportage aus dem grössten Flüchtlingslager der Welt.
~ #11/2017 ~
DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht 6 Reisegutschein 13 Unterabteilung 16 Haaren 17 Reis 18 Asil 19 Wellen 20 Zoff 21 Avete 22 Sei 23 Naht 24 LEL 25 Anis 26 Tiegel 30 Ron 31 Pirat 35 Tannen 36 Hanoi 37 Rolex 38 Ng 39 Stumm 40 Apnoe 41 Er 42 Doris 43 Bare 44 Onanie
senkrecht 1 Renale 2 Verena 3 Zubrot 4 Reusen 5 Ongles 6 Ruhestand 7 Italien 8 Serengeti 9 Ganz 10 Seifenoper 11 Cisalpino 12 Initialen 14 Teflon 15 Lava 27 Ingo 28 Enus 29 Lhmbr 30 Rama 32 Iron 33 Roe 34 Teri 39 SRG 40 AR
Lösungswort Zeitungsverleger
~~Kolumne Kolumne~~ SCHLUSSWORT SCHLUSSWORT
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Grüessech
Tschou
salhoi
tschese
hey saletti salu hi
ciao Grüeguten tagsali
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ürzlich fuhr ich mit einer unserer Enkelinnen zum ersten Mal in die Stadt Bern und bummelte durch die Gassen der Altstadt. Das dreijähri ge Mädchen grüsste alle Menschen, die uns begegneten: «Grüessech! – Tschou! – Grüessech.» Die meisten kreuzten uns achtlos, einige wenige grüssten, mehr aus Spass, zurück. Das Mädchen war ent täuscht und fragte mich, wieso die Leute nicht grüssten, so wie es dies in seinem Quartier gewohnt sei. «Die Menschen hier in der Stadt kennen sich nicht und deshalb grüssen sie einander auch nicht», erklärte ich, «und stell dir vor, wenn sich alle Leute in der Stadt ständig grüssen würden. Das gäbe ein Gegrüsse. Du kannst gar nicht alle Menschen grüssen.» JEDE UND JEDER GRÜSST Allerdings stellte ich mir vor, wie es wohl wäre, dieses Experiment in die Tat um zusetzen und zum Beispiel im Dezember einen nationalen Grusstag einzuführen. Adventsdekorationen in den Schaufens tern, geschmückte Strassen und Gassen, vorweihnächtliche Stimmung. Und jede und jeder grüsst jeden und jede. Die dau ernde Grüsserei deckt die ganze Stadt mit einem fröhlichen Geräuschteppich zu, alle haben wegen des ständigen Grüs sens gar keine Zeit, eine Verkäuferin an zusprechen, geschweige denn in einem
hello
servus
Geschäft etwas einzukaufen. Einfach unmöglich, weil ein Gruss hier, ein Gruss da, ein Gruss dort, ein Gruss von links, von rechts, ein Gruss von vorne, einer von hinten dies verhindern. Ganz ab gegrüsst, aber glücklich und mit vollem Portemonnaie kehren die Menschen am Abend nach Hause zurück, fluchende Geschäftsinhaber in der Stadt zurück lassend. Die Werbung der Verkaufsläden gegen diese unnütze Grussorgie nützt nichts, denn von Jahr zu Jahr wird der Grusstag populärer. Und so wird 2017 der 1. Montag im De zember zum nationalen Grusstag aller Schweizer Städte erklärt. Extrazüge brin gen die Menschen in die Städte. Die neu gegründeten Grussvereine machen an diesem Montag ihren Jahresausflug in eine Stadt. Kindergärteler unternehmen Exkursionen in die Städte, wo sie das Grüssen praktisch lernen und üben. Die Bundespräsidentin richtet an das Schwei zer Volk eine humorvolle Grussbotschaft, welche diesen Namen verdient.
wird dort der Alltagsschweizer oder die Alltagsschweizerin für freundliches Grüs sen im Treppenhaus gekürt. Und die Folge davon? Die UNOGene ralversammlung und das EUParlament ernennen uns 2018 – vor Österreich! – zum freundlichsten Land der Welt. P.S. Vielleicht würde die Schweizerische Kommission für Technologie und Innova tion das Projekt finanziell unterstützen, nachdem sie 350 032 Franken bezahlt hat für die Stärkung der Gastfreundlichkeit in der Zentralschweiz! •
DAS FREUNDLICHSTE LAND Auf dem Bundesplatz in Bern findet der «Concours de la Salutation» statt, an dem das grösste Grusstalent gesucht wird. Jurymitglieder sind Fernsehmoderator Kurt Aeschbacher, FCSionPräsident Con stantin und Francine Jordi. Gleichzeitig # 12 ~ 2017 & # 01~ 2018
HANS ABPLANALP (70) war Lehrer und Schulleiter und schrieb über 20 Jahre lang satirische Textbeiträge für Radio SRF 1 (Kaktus, Satiramisu). Er ist verheiratet, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder und lebt in Münsingen.
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*Morningstar Awards 2017 Switzerland: UBS (CH) Vitainvest – 50 World U, Category Winner CHF Moderate Allocation. Lipper Fund Award Switzerland 2017: UBS (CH) Vitainvest – 25 World U, Best Fund Over 3 Years, Mixed Asset CHF Conservative.
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