MAGAZIN
# 06/ Juni 2015
Grosseltern
# 06 / Juni 2015
WIE GInkl. Dossier WOHN ROSSEL EN (K TERN ab Se ÖNNTE ite 50 N)
www.grosseltern-magazin.ch
Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern
Mit den Enkelkindern ins Museum Wo Kunst zum aktiven Erlebnis wird (S. 30)
Handy-Spiele Wie und wo man sich einfach und sicher über Games informieren kann (S. 34)
Adieu, liebes Märlitelefon Die beliebten Telefone verschwinden (S. 40)
Grosseltern MAGAZIN
G I Z H C E S «AB AN » M T L T IS ACH A EINF
lter, A m i n dwah rauen, n e g u F J r den und junge 0) e b ü r 2 tocke ossmütter isieren. (S. S a k i t r i Mon ionäre G n als pol t e revolu er trainier b die lie
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~ Magazin ~ EDITORIAL
Generation ohne Namen
M
onika Stocker hat nichts von ihrem Kampfgeist verloren. Die ehemalige Nationalrätin und Zürcher Stadträtin setzt sich heute für die Rechte der Grossmütter ein. Im Interview mit «Grosseltern», das Sie auf Seite 20 finden, wundert sich die 67-Jährige, wie klaglos viele ihrer Kolleginnen regelmässig ihre Enkelkinder hüten, auch wenn sie sich dabei oft zu viel zumuten. Sich selbst bezeichnet sie als «Grossmutter für den Notfall und für Schönes». Sie findet, dass Grossmütter frecher auftreten dürften. Und sie wehrt sich gegen den Jugendwahn ihrer Generation. Auch wenn man noch einen Marathon renne oder ein Studium beginne: «Mit 60 ist man einfach eine alte Person», sagt Monika Stocker. Sie betont aber auch, dass das Alter heute eine ganz andere Lebensform ist, als sie es zur Zeit ihrer Grossmutter war: «Wir sind besser zwäg, haben viele Möglichkeiten und viel erlebt. Wir sind eine privilegierte Generation.» Dieser Generation fehlt es bis heute an einem Namen. Sollen sich ihre Vertrete-
rinnen und Vertreter «Die jungen Alten» nennen? Oder «Jung gebliebene Senioren», wie sie eine Kulturvermittlerin in einem Museum bezeichnet, weil sie bei Familienführungen die Eltern und die Grosseltern oft nicht auseinanderhalten kann? Die Generation der Jungen hat immer wieder neue Namen. Auf die Generation X (ab Jahrgang 1965) folgte die Generation Y (ab Jahrgang 1977), heute ist die Generation Z (ab Jahrgang 1999) im Gespräch. Für die Älteren würde sich die Generation A anbieten – oder Generation Grosseltern. Zwar wehren sich viele fitte Omas und Opas auch gegen diesen Namen, weil sie ihn mit ihren eigenen Grosseltern verbinden, die sie als alte Menschen in Erinnerung haben. Doch der Begriff wandelt sich rasant. Grosseltern haben in der heutigen Gesellschaft eine ganz andere Rolle als früher. Ohne ihre Unterstützung könnten viele Familien die Frage der Kinderbetreuung nicht lösen. Zudem ist eine neue, vierte Generation entstanden, um die sich ebenfalls vor allem die Generation Grosseltern kümmert. Daneben engagieren sich # 06 ~ 2015
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ihre Vertreterinnen und Vertreter auch in vielen anderen Bereichen. Die Generation Grosseltern ist also nicht nur im Trend, sie ist auch gefordert und muss sich vielen Fragen stellen. Zum Beispiel, wie sie wohnen will. Unser Dossier ab Seite 50 sagt, welche Wohnformen es im Alter gibt – und ab wann man sich mit dem Thema beschäftigen sollte. Die Generation Grosseltern interessiert sich natürlich auch dafür, was die Enkelkinder umtreibt. Zum Beispiel, welche Games sie spielen oder aufs Handy laden wollen. Wie man sich am besten darüber informiert, erklärt Ihnen «Grosseltern»-Redaktorin Melanie Borter ab Seite 34. Die Generation Grosseltern unternimmt viel mit den Enkelkindern und besucht zum Beispiel eine Ausstellung. Wie sich die Museen für den Besuch mehrerer Generationen rüsten, lesen Sie im Artikel von Eli Wilhelm ab Seite 30. Dann noch ein bisschen Nostalgie: Als Kind sass ich oft in der Schalterhalle der Bank oder des Schuhgeschäfts am Märlitelefon und hörte mir Geschichten an. Nun stellt die Herstellerin Vistaphon den Betrieb ein. Fotografin Johanna Bossart hat sich auf die Suche nach den letzten Märlitelefonen gemacht. Ihre Fotos finden Sie ab Seite 40. •
GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch
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INHALT # 06 / Juni 2015
Die letzten Tage des Märlitelefons
Bald ist Schluss mit Märchenstunden in Schweizer Geschäften. (S.40)
Generationen im Museum
Immer mehr Museen lassen sich heute von Alt und Jung zusammen aktiv erleben. (S.30)
Gamen auf dem Smartphone
Handy-Spiele wie Minecraft sind beliebt. Doch wie verschaffen sich Grosseltern einen Überblick in der Spiele-Welt? (S.34)
# 06 ~ 2015
~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS en Wohn
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er im A lt
SIE0R DO S eite 5 S
Magazin 6
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Hintergrund
Editorial Inhaltsverzeichnis
3 4
Sammelsurium Baustelle des Monats Enkels Liebling Mini Decki
13 16 17
Anderswo In der tunesischen Gesellschaft nehmen Grossmütter eine zentrale Rolle ein.
20
An die Redaktion Leserbriefe
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Brief an Louisa Kolumne
48
Aus der Praxis Beratung
58
GrossmütterRevolution Kolumne
Unterwegs In der Weltstadt Genf, am Froschkonzert im Seleger Moor und an der KulTour in Baden
64
Generation zu brav ist.
26
30
18
60
Wacht auf! Monika Stocker erklärt im Interview, warum ihr die junge
15
Meine Grosseltern Franz Hohlers Grossmutter war eine leidenschaftliche Leserin und schrieb selbst Verse.
Service
34
Närrinnenfreiheit An der Frühlingstagung der GrossmütterRevolution ging es um neue Freiheiten und Zwänge.
67
Zu Besuch im Museum «Nur mit de Auge luege» war früher. Heute können Museen mit allen Sinnen erlebt werden.
Essen & Trinken Shortbread mit Lavendelblüten und ein Gasthof im bayrischen Füssen
68
Schönheit Sommersonne: So schön und so gefährlich. Wie Sie die Sonne trotzdem geniessen können.
Enkel im Spielfieber Wie sich Grosseltern schnell und einfach über Handy-Spiele informieren können.
40
Märchen am Apparat Noch gibt es sie: die letzten Märlitelefone in der Schweiz.
50
Dossier Wohnformen im Alter gibt es viele. Doch welche Vor- und Nachteile haben sie?
Basteln Frisbees aus Stoff
Gesundheit Spiele Medientipps Buchtipps Kauftipps Vorsorge & Recht Wettbewerb Fotoratgeber Rätsel Comic Impressum & Vorschau
70 71 72 73 74 76 78 79 80 81 82 A a r au
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ND2EN GEFSU eite 1
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# 06 ~ 2015
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Trennungen ~
ENGEL SAUGEN Wortspiele von Beat Gloor
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~ Neues Projekt ~
PATENGROSSELTERN GESUCHT Immer mehr Familien sind froh, wenn sie Unterstützung von Patengrosseltern bekommen. Eben hat die Caritas Bern in Zusammenarbeit mit dem Altersund Versicherungsamt der Stadt Bern ein neues Projekt lanciert. Ehepaare oder Einzelpersonen ab 50 Jahren übernehmen eine Patenschaft für ein Kind ab vier Jahren aus schwierigen Familienverhältnissen. Sie schenken diesem Zeit und Aufmerksamkeit und ermöglichen ihm, neue Erfahrungen zu sammeln. Caritas Bern wählt die Familien und die Patengrosseltern sorgfältig aus und organisiert die erste Begegnung mit allen Beteiligten. Sie führt die Patengrosseltern sorgfältig in ihre Aufgabe ein und begleitet sie und die Familie während einer gemeinsam vereinbarten Zeit. ~HA Informationen zum Projekt: Caritas Bern, 031 378 60 00 generationen@caritas-bern.ch www.caritas-bern.ch
~ Generationenaustausch ~
SELFIES MIT OLDIES Alt und Jung: Unter diesem Motto haben sich junge und ältere Menschen zusammen fotografiert oder fotografieren lassen. Das Forum Luzern60plus und das Projekt Altern in Luzern hatten dazu aufgerufen, die Bilder einzuschicken. Entstanden ist ein spannendes Abbild unserer Mehrgenerationen-Gesellschaft. Ausgestellt wurden die Fotos im Rahmen des Marktplatzes 60plus, der am 16. Mai in Luzern stattfand und ebenfalls unter dem Motto «Alt und Jung» stand. ~GG www.luzern60plus.ch
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
~ Vornamen-Hitparade ~
NAMENSGEBUNG ÜBER DREI GENERATIONEN RAHEL bekam kürzlich eine CARLA und machte so ihre Mutter MARGRETH zur Oma. Oft spielt bei der Wahl des Vornamens die Bedeutung eine Rolle, aber auch, wie oft er schon vergeben wurde. Mit dem Vornamentool des Bundesamts für Statistik lässt sich ermitteln, welche Rangordnung die Namen in einer bestimmten Zeitspanne einnehmen – in unserem Beispiel zwischen 1914 und 2014. ~MB Vornamen
Anzahl
Rang
(1914–2014)
(1914–2014)
MARGRETH Lorenza Meryem
598 596 596
813 815 814
Madeleine RAHEL Elsbeth
8359 8318 8308
Nadja Priska CARLA
6509 124 6486 125 6464 126
95 96 97
MARGRETH kommt aus dem Altgriechischen, wurde aber als Name aus dem Lateinischen ins Deutsche übernommen. Die berühmteste Margarete ist wohl das Gretchen aus Goethes Faust. Margreth wurde in der Schweiz nur zwischen 1910 und 1989 vergeben, davor und danach nicht mehr. RAHEL kommt von Rachel (hebräisch das Mutterschaf), in der Bibel ist sie die zweite Frau Jakobs. Vor 1920 war der Name in der Schweiz noch kaum bekannt, ab 1970 bis 2019 kamen dann 7311 Rahels zur Welt. CARLA gehört zur Namensgruppe Karola, was wiederum eine weibliche Form des Namens Karl ist. Am meisten Carlas kamen zwischen 1970 und 1989 zur Welt, aber auch davor und danach geriet dieser Name nie in Vergessenheit.
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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Alte Tricks ~
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STAD seumstester TMUS Aa rau EUM
HANDWERKER-TIPP ANNO 1939 Das Büchlein «Alte und neue Tricks für die Hausfrau» aus dem Jahr 1939 ist aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen hervorgegangen. In loser Folge druckt «Grosseltern» die besten und lustigsten Tipps ab. ~MB
«Dünne Holzbrettchen spalten sich beim Nageln nicht, wenn man die Spitzen der Nägel breitklopft.»
D ~ Kindermund ~
LEUOPARDE Da mein Enkel Löwe und Leopard scheinbar nicht auseinanderhalten kann, heissen die Tiere nun Leuoparde. FRANZISKA, 64 Hat ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie uns Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Vielen Dank!
Nigelnagelneu
as Aarauer Stadtmuseum wurde soeben mit einem grossen An- und Neubau wiedereröffnet. Die drei Tage, in denen die Bevölkerung die Räume gratis erkunden durfte, fühlten sich an wie ein buntes Volksfest – voller Attraktionen und Musik. Vor lauter Staunen über die sorgfältige Architektur, die das alte «Schlössli» mit dem Neubau durch Treppen und mit vielen Ein- und Durchsichten verbindet, haben wir von den Inhalten noch nicht so viel mitbekommen. Wir wissen nur, dass uns in der Dauerausstellung der Stoff für unzählige Museumsbesuche nicht ausgehen wird. Unterhaltsam und vielfältig werden 100 Aarauerinnen und Aarauer von heute und aus sieben Jahrhunderten präsentiert. In der Camera Obscura im obersten Stock werden wir einige Zeit verbringen und dann mit Zinnfiguren Stopmotion-Filme drehen. Theo hat im Museumsatelier bereits einen Workshop der «drumrum Raumschule» zur Baukultur besucht – die Kinder trugen darin ihre Wünsche und Ideen zusammen für die Gestaltung des Spielplatzes vor dem Museum. Was für ein Schatz ist da mitten in Aarau zu heben!
www.stadtmuseum.ch Eli Wilhelm, 54, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Blog museumstester.ch. Lesen Sie auch ihren Artikel über Grosseltern und Enkel in Museen auf Seite 30.
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Taten statt Worte Nr. 8
Bei der Tierhaltung schauen wir ganz genau hin. Schon seit über 35 Jahren setzen wir uns mit speziellen Projekten für das Wohl der Tiere ein. Unser Naturafarm-Angebot unterliegt besonders strengen Richtlinien, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Deshalb geniessen unsere Nutztiere Auslauf- oder Freilandhaltung. Der Schweizer Tierschutz STS kontrolliert jährlich und unangemeldet unsere Naturafarm-Betriebe. Und er stellt fest: Coop ist in der Schweiz die Nr. 1 in Sachen Tierwohl.
Alles über das Nachhaltigkeits-Engagement von Coop auf: taten-statt-worte.ch
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Allerlei ~
~ Namenskunde ~
MUTTERVATER UND VATERMUTTER: GROSSELTERNNAMEN KOMPLIZIERT!
SÖLL ICH EU ÖPPIS VERZELLE, VO SIBE GSELLE, WO NÖD HÄND WELLE HÄRDÖPFEL SCHELLE? DO CHUNNT DE MEISTER MIT DER CHELLE POTZDUSIG, JETZT HÄNDS WELLE SCHELLE! Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier.
Das Wort «Grossmutter» bezeichnet bekanntlich sowohl die Mutter der Mutter wie auch die Mutter des Vaters. Ebenso verhält es sich beim Wort «Grossvater». Auch hier ist nicht klar, ob es sich um den Vater der Mutter oder um den Vater des Vaters handelt. Andere Sprachen schaffen Klarheit und unterscheiden, ob es sich aus Sicht des Kindes um die Mutter der Mutter oder die Mutter des Vaters handelt. Gleiches gilt beim Grossvater. Zu diesen Sprachen gehören neben dem Hochchinesischen auch das Schwedische und das Dänische. So sprechen die Schweden beispielsweise von der «mormor» (also der Muttermutter) und von der «farmor» (Vatermutter). Daneben gibt es den «morfar» (Muttervater) und den «farfar» (Vatervater). Wenn es um die Kinder geht, greifen die Schweden zu Kettenbildungen. Das Kind heisst «barn». Das Enkelkind «barnbarn» (Kindkind). Auch hier gibt es die Unterscheidung, ob es sich um die Tochter der Tochter (dotterdotter) oder um die Tochter des Sohnes «sondotter» handelt usw. Die gleiche Wortbildung geschieht übrigens, wenn die Schweden von Onkeln und Tanten beziehungsweise Neffen und Nichten sprechen. Bei den Urenkeln wird – nun etwas umständlich, aber deshalb nicht minder schön – von «barnbarnsbarn» gesprochen (ungefähr: Kind des Kindkinds). Die Länge des Wortes machen die Schweden mit einer schnellen Zunge und ihrer genuschelten Aussprache wett. Die berühmtesten Grosseltern Schwedens sind Königin Silvia und König Carl Gustav. Sie wurden im vergangenen Jahr «mormor» und «morfar» der kleinen Leonore Lilian Maria und haben nun bereits zwei «barnbarn». ~SG © kungahuset.se/Anna-Lena Ahlström
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~ Magazin ~ ANDERSWO
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Das heilige Haus von BENJAMIN KELLER (Text & Foto)
Rafiaa Jaballah bekommt in Tunis täglich Besuch von ihren Enkelkindern. Am Samstag treffen sich die Frauen der Familie bei ihr und planen den Alltag und wichtige Ereignisse wie Hochzeiten. Rafiaa Jaballah und ihre Enkelin Eya, um die sie sich gekümmert hat, als sie ein Kind war und ihre Eltern arbeiten gingen.
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hre Enkelin Eya nennt sie «Mama», wie ihre eigene Mutter. Rafiaa Jaballah, 86 Jahre alt, hat bei sich zu Hause elf Enkel und Enkelinnen grossgezogen. Sie betreute sie tageweise, damit die Eltern der Kinder arbeiten gehen konnten. Eine Deluxe-Betreuung. «Das ist besser als die Kinderkrippe», sagt die Grossmutter mit Überzeugung, während zwei Tassen Pinienkernentee auf dem Salontisch dampfen. Sie lebt allein, in einem hübschen blau-weissen Haus, das vor 40 Jahren in Tunis erbaut wurde. Ihr Mann ist verstorben. Nun, allein lebt sie nicht wirklich. Der Vorraum ist der Mittelpunkt der Familie. Kinder, Enkelkinder, Nichten und Schwiegersöhne: Alle gehen dort ein und aus. Es vergeht kein Tag, ohne dass Rafiaa von einem Enkelkind besucht wird. Eya übernachtet jede Woche bei ihrer Grossmutter. Rafiaas Sohn wohnt mit seiner Frau und seiner Tochter im ersten Stock des zweistöckigen Hauses. Er ist es auch, der finanziell für die Grossmutter aufkommt, da sie keinen Dinar vom Staat
erhält. Im Gegensatz zu ihren vier Töchtern ist Rafiaa nie einer Erwerbstätigkeit nachgegangen. «Der Samstag ist uns heilig», sagt die Grossmutter. Die Töchter und Enkelinnen ver-
TUNESIEN Einwohner: 11 Millionen Hauptstadt: Tunis Einwohner pro km2: 65 So nennt man Grosseltern: Mameti oder Jadati für Grossmutter, Azizi oder Jadi für Grossvater. Besonderes: In Tunesien wie auch in anderen arabischen Ländern sind die Familien sehr vereint. Grosseltern sind in der Regel sehr umsorgt. Cousins und Cousinen werden wie Geschwister behandelt. Des Weiteren verlassen die Kinder das Elternhaus nicht immer, aber in der Regel erst, wenn sie heiraten, vor allem die Mädchen.
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sammeln sich dann in ihrem Haus, ohne Männer und Buben. Es wird über alles Mögliche gesprochen, und die kleinen oder grossen Ereignisse wie zum Beispiel Hochzeiten werden geplant. Es ist eine Art weiblicher Verwaltungsrat für strategische Angelegenheiten. Tunesierinnen, die auch in der Gesellschaft Gleichberechtigung geniessen, nehmen eine zentrale Rolle in den Familien ein. Sie kümmern sich um den Alltag und oft auch um das Familienbudget. Auf dem Fernseher thront ein Eiffelturm. Rafiaa kann sich auf ihre Nachkommen verlassen, wenn es darum geht, die Welt zu entdecken. Letztes Jahr war sie mit ihrer Enkelin Dorra und deren Eltern in Frankreich, in der Türkei und in Ägypten. Sogar im Meer tauchen war sie. Nächster Halt: die USA. «Ich werde Dorra besuchen, die in Kalifornien arbeitet.» Ihr Visum hat sie schon in der Tasche, aber die Reisedaten sind eine Überraschung. Man sieht ihr die Aufregung an. «Enjoy!», wie man dort sagt. •
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www.uns-ich-er.ch
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ei diesem Geschicklichkeitsspiel muss man Donald Duck mit viel Fingerspitzengefühl zwei Kügelchen als Augen einsetzen. Klar, dass diese immer wieder raushüpfen und einen zum Verzwatzeln bringen. Wobei zwei Kügelchen noch gnädig sind, bei manchen dieser Spiele muss man fünf oder mehr platzieren. VIELLEICHT EIN WERBEGESCHENK Das Fundstück ist ein billig fabriziertes Objekt aus Karton und Kunststoff und dürfte aus den Sechzigerjahren stammen. Gut möglich, dass es in einem Geschäft als Geschenk an Kinder abgegeben wurde, auch wenn kein Werbeaufdruck zu sehen ist und auch kein Schriftzug von Disney. Da steht nur ges.gesch. und MADE IN GERMANY. DEUTSCHER DONALD? Tatsächlich weist dieser Enterich ein paar Abweichungen vom Original auf: Der Schnabel wirkt merkwürdig spitz, die Jacke hat einen roten Kragen, und die Mütze ist schwarz. Bei Donald Duck sind normalerweise beide blau. Hat da jemand einen eigenen Donald gezeichnet? Das würde sich heute wohl niemand mehr getrauen.
# 06 ~ 2015
~ Kaputt ~
ZVIERI MIT SCHADEN Unser Enkel Lars hat sich während des Zvieris auf die Ecke unseres Marmortisches gestützt und rums, lag die halbe Platte am Boden. Zum Glück ist niemandem was passiert. Den 30-jährigen Tisch haben wir jetzt endlich ersetzt. ELSBETH UND WALTHER Was haben Ihre Enkel angestellt? Schicken Sie uns ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert.
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Baustelle des Monats ~
BAGGER UND GRAFFITI Grossbaustelle in der Stadt Zürich: Diesen Sommer werden die Quaibrücke und das Bellevue saniert. Was viele Autofahrer nervt, freut Grosseltern und Enkelkinder. Auf der Baustelle gibt es viel zu beobachten: Die Arbeiter ersetzen Tramschienen, Strassenbelag und Leitungen und verbreitern die Brücke. Ein besonderer Höhepunkt sind die Baustellenabsperrungen. Im Mai haben Street-Art-Künstler die Holzwände mit Graffiti verschönert - nicht etwa illegal, sondern im Auftrag der Stadt. Bagger alleine sind für Kinder ja schon fast nicht zu toppen. Aber Bagger und Graffiti: Das ist das Nonplusultra. ~GG
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Ihr geht es heute gut
Krebs beim Kind verläuft anders. Kindliche Tumoren zeigen fast immer ein sehr viel aggressiveres Verhalten. Ohne wirksame Behandlung leben die Kinder nur wenige Monate. Die Behandlung mit speziellen, für Kinder entwickelten Medikamenten oder Bestrahlung ist jedoch oft sehr wirksam. Warum braucht es private Spenden. Ärzte und Forscher sind dringend auf Unterstützung von staatlichen und privaten Organisationen angewiesen. Ob es um spezialisiertes, medizinisches Personal oder die Finanzierung der Forschungsprojekte geht – überall fehlt Geld, um die Heilungschancen krebskranker Kinder weiter zu verbessern.
ehemals KIND UND KREBS
Schon mit 2 Jahren war sie an einem aggressiven Tumor des Nervensystems erkrankt. Das Vorgehen bei Operationen und Chemotherapie war beispiellos – alles andere als eine Standard-Situation. Mithilfe der Ärzte und Forscher ist sie heute geheilt und kann ein normales Leben führen.
Online Spenden und Information: kinderkrebsforschung.ch
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Mini Decki ~
NÄHEN FÜR FLÜCHTLINGSKINDER
Die dreifache Mutter Simone Maurer hat sich ein Ziel gesteckt: Sie möchte, dass jedes Flüchtlingskind, das in die Schweiz einreist, eine eigene Decke erhält. «Diese Kinder haben alles verloren», sagt Maurer. «Mit den Decken möchte ich ihnen ein wenig Wärme schenken, Geborgenheit – ein Stück Heimat für unterwegs.» Sehr schnell wurde Simone Maurer klar, dass sie die grosse Anzahl an Decken, die in der Schweiz benötigt würden, niemals allein würde nähen können. Darum gründete sie im Dezember eine Facebookgruppe und einen Blog und bat um Hilfe. Mit Erfolg: Mittlerweile unterstützen viele Menschen das Projekt, von jungen Nähanfängern bis zu näherfahrenen Grossmüttern. Die Decken werden in der deutschsprachigen Schweiz an die Durchgangszentren abgegeben. Auch das organisiert Simone Maurer. Ihre Erfahrung: Besonders die Eltern der Kinder berührt das Geschenk sehr. Sie wissen und verstehen, was die Nähenden geben möchten. Aber obwohl sich die Decken und Stoffe in Simone Maurers Wohnzimmer bereits stapeln, reicht es noch lange nicht. Die Aargauerin freut sich über weitere Näherinnen und Näher, die Decken nach Anleitung nähen, oder Menschen, die Stoff oder alte Bettwäsche spenden wollen, damit denen, die zwar nähen möchten, aber keinen Stoff haben, Stoff vermittelt werden kann. ~MT www.minidecki.ch, minidecki@gmx.ch
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Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien Das Museum Rietberg ist ein Ort der Begegnung mit abwechslungsreichen Angeboten für Grosseltern und Enkelkinder, Familien und Kinder.
Museum Rietberg Zürich Di–So 10–17, Mi 10–20h, www.rietberg.ch
Welt in Farbe – Farbfotografie vor 1915 (bis 27.9.2015) Sepik – Kunst aus Papua-Neuguinea (10.7. – 4.10.2015) Sepik für Gross und Klein: 11.7. + 26.9. Familienworkshop 15.8. + 22.8. Grosseltern und Enkelkinder 11.9. + 25.9. Mach mit! Kunst für die Kleinsten Sonntags Offene Werkstatt!
museumrietberg
~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN
Die späte Rache meiner Grossmutter
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Die G r o s sm u t ter einer von F B eka r a nz H nn t e n o hle .
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Die Grossmutter von Franz Hohler war eine Satirikerin. Sie freute sich riesig, dass ihr Enkel mit seinen Versen und Kabarettstücken Erfolg hatte.
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eine Grossmutter war eine begeisterte Leserin und erzählte mir, der ich oft bei ihr in den Ferien war, von den Romanen Gotthelfs oder Ernst Zahns, von Kellers «Grünem Heinrich», von Büchern, in denen menschliche Schicksale im Mittelpunkt standen. Sie schrieb auch selbst gern, vor allem Verse, zum Beispiel für gesellige Anlässe des Frauenturnvereins. Eigentlich war sie eine Satirikerin, eine kritische Natur jedenfalls, sie wäre in der heutigen Zeit mindestens Lehrerin oder Journalistin geworden. Sie war auch nie damit zufrieden, dass ihr Mann ein Leben lang für geringen Lohn bei Bally als Webermeister in der Fabrik arbeitete, und sagte mir einmal, wenn die Frauen das Stimmrecht gehabt hätten, wäre sie zu den Sozialisten gegangen. Von ihren Versen habe ich einige aufbewahrt. Als die Präsidentin der Frauenriege demissionierte, dichtete sie, die als Kassierin amtete: Und ich ha d’ Kasse abgäh welle, es söll en anderi d’ Buesse zelle. Doch bhalt si, seit der Julius, suscht hämmer gar nie Gäld im Hus. Sie freute sich riesig, dass ihr Enkel mit seinen Versen und Kabarettstücken Erfolg hatte. Als mich der Präsident des Verbands der Baselbieter Industriellen für eine Ver-
FRANZ HOHLER 72, ist Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher. Aufgewachsen ist er in Olten, heute lebt er in Zürich.
sammlung engagieren wollte, suchte er im Telefonbuch Olten nach mir und fand unter Hohler zuerst meine Grossmutter. Er rief sie an und fragte sie, ob sie etwas mit mir zu tun habe. Ja, sagte sie, aber ich sei zur Zeit in Berlin. Der Industrielle fragte dann, ob sie wisse, was ich für einen Auftritt verlange. Meine Grossmutter # 06 ~ 2015
zögerte nicht lange und sagte, mit 1000 Franken müsse er schon rechnen. Der Mann erschrak, doch sie doppelte nach und sagte, darunter käme ich auf gar keinen Fall. Ich bin dann gerne zu diesem Tarif gegangen, denn das war damals viel Geld für mich. Das war ihre späte Rache an Bally. •
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Enkels Liebling ~
INTELLIGENTE KNETMASSE
Was es nicht alles gibt! Knetmasse, bei Kindern seit jeher sehr beliebt, gibt es nun in neuer Form. Der neue Trend im Kinderzimmer heisst intelligente Knete, und die kann fast alles. Gut, sie löst keine Kreuzworträtsel und hilft auch nicht bei den Mathematikaufgaben, aber sonst ist sie sehr vielseitig – und macht Spass. Intelligente Knete dehnt sich wie Kaugummi, wenn man langsam an ihr zieht, zerreisst jedoch wie Papier, zieht man schnell. Sie springt wie ein Ball, wenn man sie auf den Boden oder an die Wand wirft, sie trocknet nicht aus und zerfliesst langsam, wenn man sie irgendwo länger hinlegt. Wer also mit seinem Knet für die Ewigkeit bauen möchte, wird enttäuscht. Derzeit gibt es die intelligente Knete in über 30 Farben, von knallig bis pastellfarben, mit Metallic- oder Marmor-Effekt. Einige Sorten leuchten im Dunkeln, ändern ihre Farbe oder sind magnetisch. Die Knete wird in den USA durch Menschen mit besonderen Bedürfnissen hergestellt. Sie ist nicht giftig oder toxisch. Unser Fazit: ein tolles Geschenk für jedermann, vor allem aber für spielhungrige Kinder und experimentierfreudige Erwachsene. Achtung: Nicht auf Stoffen deponieren, die intelligente Knete krallt sich beim Zerfliessen fest. ~MT Pro Knete zwischen 14.90 und 22.90 Franken. www.intelligente-knete.ch
~ Generationenspielplatz ~
ZUSAMMEN SPIELEN IM BASLER SCHÜTZENMATTPARK In der ersten Ausgabe berichtete «Grosseltern» bereits über Generationenspielplätze in der Schweiz. Ein solcher wird nun auch in Basel im Schützenmattpark eröffnet. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das die Stiftung Hopp-la in Kooperation mit der Stadtgärtnerei umsetzt. Es wurden eigens neue Geräte entwickelt und bestehende angepasst, damit diese gemeinsam von Jung und Alt auf spielerische Art und Weise genutzt werden können - zum Beispiel Spiel- und Balanciergeräte, die nur im Zusammenspiel funktionieren und so ein unbewusstes Training für Gleichgewicht, Kraft und Koordination sind. Bereits jetzt unterstützen jeden Montag, Mittwoch und Samstag (von 15.30 bis 16.30 Uhr) Fachpersonen die Grosseltern und ihre Enkel beim Erkunden und Erproben der Geräte. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 6. Juni von 10 bis 19 Uhr statt. ~MB Schützenmattpark Basel. Haltestellen: Schützenhaus Tram 1 + 8, Bus 33 + 34 / Bundesplatz Tram 8 / Wielandplatz Bus 33 + 48 www.hopp-la.ch
© Alex Kaeslin
~ Magazin ~ SAMMELSURIUM
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~ Kurs ~
FAHRSICHERHEIT AUF DEM E-BIKE In der Geburtsstätte der Flyer-E-Bikes in Huttwil werden Fahrsicherheitskurse angeboten, die mehr sind als blosse Theorie. Auf dem Programm stehen zwar auch Anfahren, Bremstechnik, Gleichgewicht halten und Kurven fahren, das Gelernte wird anschliessend aber auch aktiv angewendet: bei einer gemütlichen Tour mit dem Flyer über die sanften Hügel des Emmentals. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fahren die sechs bis acht Teilnehmenden dann wieder zurück nach Huttwil und erhalten bei der Besichtigung des Flyer-Werks einen Einblick in die Herstellung der E-Bikes. Durchgeführt wird der Kurs von TCS-Spezialisten. ~MB Termine: 20.6./23.7./22.8./24.9. Kosten: 150 Franken pro Person Weitere Infos und Anmeldung: 062 959 55 71 (bis 1 Woche vor dem Temin) erlebnis@flyer.ch, www.flyer-bikes.com
Anzeige Ja, ich möchte frühzeitig vorsorgen und bestelle: Ex. Mappe komplett mit Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag, Letzte Dinge regeln, Leitfaden zum Testament (CHF 28.– / Ex.) Ex. Kombi inkl. Mappe: Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag (CHF 24.– / Ex.) Ex. Ex. Ex. Ex.
Patientenverfügung (CHF 16.– / Ex.) Vorsorgeauftrag (CHF 16.– / Ex.) Letzte Dinge regeln (CHF 8.– / Ex.) Leitfaden zum Testament (CHF 6.– / Ex.)
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Selbstbestimmt leben bis zuletzt Frühzeitig vorsorgen ist ganz einfach: Mit der Vorsorge-Mappe von Caritas. Sie enthält alle wichtigen Dokumente – von der Patientenverfügung bis zur Ordnung des Nachlasses – auf einen Griff. Damit Sie die letzten Dinge regeln können, wie Sie ihr Leben gestalten: Selbstbestimmt und nach eigenem Willen. Es ist nie zu früh, das Richtige zu tun. Der richtige Zeitpunkt ist: jetzt. # 06 ~ 2015
PLZ / Ort Telefon Unterschrift Caritas Schweiz Adligenswilerstrasse 15 Postfach CH-6002 Luzern
Datum www.caritas.ch/vorsorge Tel.: +41 41 419 22 22 Fax: +41 41 419 24 24 E-Mail: info@caritas.ch
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~ Magazin ~ LESERBRIEFE
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Die Meinung der Leserinnen und Leser «GEWÜNSCHT: GROSI-PATENSCHAFT AUF EINEM BAUERNHOF» Als Neuabonnentin von «Grosseltern» möchte ich Sie wissen lassen, dass mir das Heft in seiner Aufmachung und Vielfalt sehr gut gefällt und ich mich immer freue, wenn wieder eine neue Ausgabe im Briefkasten liegt. Ich bin 70 Jahre alt, habe vier Kinder und gerade mal einen einzigen Enkel. Der ist nun bereits 14 und in einem Internat. So sehe ich ihn nicht oft. Ich hatte drei Kinder 13 Jahre alleine grossgezogen; dann, als diese in den 90ern erwachsen waren, nochmals geheiratet und mit meinem zweiten Mann auf einem Landwirtschaftsbetrieb gelebt und gearbeitet. In Hof, Stall, Haus und Garten. In der Lebensmitte wurde uns dann noch ein gesundes Kind geschenkt. Die Kinder sind nun alle erwachsen. Ich lebe heute, nach der Pensionierung
TOLLE RAKETE
(Pflegeberuf), alleine, da und dort bin ich noch in der Freiwilligenarbeit tätig. Dennoch sehne ich mich nach mehr. Da ich noch immer voll gesund und vital bin, wünschte ich mir eine Grosi-Patenschaft. Ich stelle mir eine Bauern familie vor mit Kindern, wo ab und zu fleissige Hände und Zuwendung an die Kinder gefragt sind, und möchte auch mal zur Entlastung der Mutter – ich kenne das Arbeitspensum einer Bäuerin – einige Male im Monat eine Bauernfamilie besuchen, wo dann in einem füreinander freundlich zugewandten Klima eine Freundschaft gegenseitig wachsen könnte. Finanzielles steht nicht im Vordergrund. Ich denke einfach, dass das für alle Beteiligten eine Bereicherung wäre.
Vielen Dank für die tolle Bastelanleitung «im Raketenfieber». Das Resultat könnt ihr hier sehen.
Michael Weidlein, Burgdorf
KORRIGENDUM
NICHT AUFFINDBARE APP In der Ausgabe 04/15 stellten wir die Wimmelbuch-App «Meine Tiere» vor. Leider ist diese nicht mehr unter diesem Titel erhältlich. Die Entwickler haben sie vor Kurzem durch die App «Mein Bauernhof» ersetzt, die der beschriebenen sehr ähnlich ist. Zu finden ist die Wunderwimmelbuch-App des Herstellers Wonderkind im App Store. Wir bitten um Entschuldigung.
T.F. (Interessierte Familien können sich bei der Redaktion melden.)
Die Redaktion
Wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Kritik und Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.
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Schon vergessen, was Sie gelesen
haben?
Demenz kann jeden treffen.
Eine Kampagne der Alzheimervereinigung und von Pro Senectute
~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA
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FA M I L I E N KONFERENZ W
enn du mit uns Grosseltern in
Gordons Erfindung vielleicht ein altneues
Du, Louisa, schaust verwundert in die
die Ferien fährst, Louisa, zu sammen mit den Eltern und deinem Schwesterchen, dann kannst du die Familie ganz schön in Trab setzen. Die raffinierte Weise, wie du deine Interessen durchsetzest, wirbelt den Familienfrie den arg durcheinander. Das tust du mit Charme, Terror und Schlitzohrigkeit, die Stimmung in der gemeinsamen Ferien wohnung knistert. Das führt so weit, dass eines der Familienhäupter zur Krisensit zung ruft. Während du friedlich schläfst, Louisa, verhandeln Mama, Papa, Oma und Opa angespannt unser Verhalten dir gegenüber. Unsere Positionen und Strategien in der wunderschönen, uns endlos überfordern den Erziehungsarbeit. Was tun, wenn die elterliche Pädagogik aus dem Ruder läuft und die Enkelin den Anker gezielt Rich tung Grossmama auswirft? Welche Rolle übernimmt Grossvater, wenn seine pä dagogische Assistenz auf eine Schreiwand stösst? Welche Aufmerksamkeit verdient dein Schwesterchen, das im Konzert des Familienchors lautstark mitsingt? Der Generationen übergreifende Familien rat stimmt Opa nostalgisch: Aktives Zuhö ren und Ich-Botschaften, Win-win-Lösun gen, das waren doch die Wunderwörter der 1980er-Jahre. Familienkonferenz! Kein Sonntagsspa ziergang — dreissig Jahre nach Thomas
Instrument in erzieherisch schwierigen Zeiten? Allerdings du, liebe Louisa, bist bei der nächtlich geheimen Unterredung nicht dabei. Ein Schönheitsfehler. Das wirst du, wie ich dich kenne, bald einmal korrigieren. Eine Stunde später. Das schwankende Familienboot gleitet wieder in ruhige Ge wässer. Die Feriengemeinschaft atmet auf.
abendliche Runde. Zuckersüss fragst du am nächsten Morgen deine Eltern, ob du zu Grosspapa ins Bett gehen darfst . . . Du darfst. Schliesslich hat man die Familienkonferenz und die grossväterliche Ermahnung noch im Ohr. Als Opa dich kurz darauf unschuldig in Grossmamas Bett liegen sieht, wie du glücklich zur Zimmerdecke meditierst und Grossmamas Körperwärme geniessest, zufrieden den Nuggi im Mund und zwei andere an den Nasenflügeln, da schenkst du dem Grosspapa, der etwas unsanft ins Matratzen-Abseits gerückt wurde, ein vieldeutiges Lächeln. Ein friedlicher Tagesbeginn. •
«Die Stimmung in der gemeinsamen Ferienwohnung knistert.» Der Härtetest folgt tags darauf: Du, Louisa, willst in der gemeinsamen Ferienwoh nung nicht mehr bei den Eltern schlafen, sondern bei Grossmama. Das verstösst gegen die neu deklarierte pädagogische Generallinie. Die Konferenz-Mehrheit findet, die Enkelin darf abends beim Ein schlafen und morgens beim Erwachen un ter die Bettdecke von Grossmama schlüp fen. Dies verschnupft die grossväterliche Minderheit. Opa reklamiert. Er erhält Flankenschutz: Keine geschlechtlichen Diskriminierungen mehr im Familien kreis, finden die Eltern, der Familienrat trägt Früchte, findet Opa. # 06 ~ 2015
Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.
«He, ihr jungen Frauen, wacht auf!»
Monika Stocker in Ihrer Wohnung in Zürich.
~ Hintergrund ~ MONIKA STOCKER
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Die frühere Zürcher Stadträtin Monika Stocker setzt sich für die Sache der Grossmütter ein. Diese dürften noch viel kämpferischer und frecher sein, findet sie. Das gelte noch viel mehr für die nachfolgenden Generationen.
E Von MELANIE BORTER & GEORG GINDELY (Interview)
und SOPHIE STIEGER (Foto)
ine Frau wie Monika Stocker (67) verlernt das Kämpfen nicht: Die ehemalige Zürcher Stadträtin ist Gründungsmitglied der GrossmütterRevolution und setzt sich für eine bessere Stellung der Grossmütter in der Gesellschaft ein. Die gebürtige Aarauerin studierte von 1968 bis 1973 Sozialwissenschaften in Fribourg, engagierte sich in sozialen und feministischen Bewegungen und wurde Mitglied der Grünen. Von 1987 bis 1991 war sie Nationalrätin, 1994 wurde sie in Zürich in den Stadtrat gewählt, wo sie dem Sozialdepartement vorstand. 2008 trat sie zurück. Heute arbeitet Monika Stocker als selbstständige Beraterin, ist Präsidentin der unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter und des christlichen Friedensdienstes und schreibt Bücher. Zum Interview empfängt sie in ihrer Wohnung im Zürcher Kreis 4, wo sie zusammen mit ihrem Mann lebt. Die beiden haben einen Sohn und eine Tochter und sind zweifache Grosseltern. Ihre Enkelkinder sind 6 und 9 Jahre alt.
Grosseltern: Frau Stocker, sind Sie eine gute Grossmutter? Monika Stocker: Ich hoffe es, aber eigentlich müssten Sie das meine Enkelkinder fragen. Ich bin natürlich keine Grossmutter, die immer verfügbar ist, weil ich noch arbeite. Für den Notfall und für Schönes bin ich zwar immer da.
tersein ist befristet. Das geht zehn bis zwölf Jahre lang, dann wollen die Enkelkinder die Grosseltern nicht mehr, sondern gehen mit Kollegen auf die Walz. Wer meint, die Enkelkinder könnten für den Rest des Lebens Lebensinhalt sein, der täuscht sich.
Den normalen Alltag muss meine Tochter aber selber organisieren, schliesslich habe ich mein ganzes Leben für mehr und genügend Kinderbetreuungsstätten gekämpft. Normale Erziehungsarbeit, wie sie viele Grosseltern übernehmen, mache ich nicht.
Was macht eine gute Grossmutter aus? Eine gute Grossmutter ist eine Frau, die sehr authentisch ist im Alter. Das Alter ist ja eine Lebensform, und die ist heute ganz anders, als es die Lebensform meiner Grossmutter war. Wir sind besser zwäg, haben viele Möglichkeiten und viel erlebt. Wir sind eine privilegierte Generation.
Halsen sich Grossmütter in der Betreuung der Enkel grundsätzlich zu viel auf? Ich finde, ja. Ich sehe Kolleginnen, die viel zu viel machen, und denke dann: Gopfriedli, wir haben doch diese Kinderbetreuungseinrichtungen, und es hat endlich genug, mindestens in Zürich. Die jungen Eltern müssen das halt organisieren und bezahlen, aber sie haben ja gute Löhne – dafür haben wir uns auch eingesetzt. Es tut den Kindern zudem gut, in der Kita oder im Hort zu sein. Heute sind viele von ihnen Prinzessinnen und Prinzen, und in diesen Einrichtungen müssen sie sich anpassen und sich mit anderen Kindern arrangieren und teilen lernen. Das ist ganz wichtig. Werden Sie kritisiert, dass Sie Ihre Enkelkinder nicht an einem fixen Tag hüten? Es gibt viele, die finden, ich sei etwas egoistisch. Aber auch das Grossmut# 06 ~ 2015
Sie sagen, Grosseltern seien heute besser zwäg als früher. Kann man sie dennoch als alt bezeichnen? Ja, und da muss man nicht kokett tun. Auch wenn die heutigen Grosseltern noch einen Marathon machen oder ein Studium absolvieren: Ab 60 ist man einfach eine alte Person. Das ist ja nichts Ehrenrühriges, man muss es nicht verstecken. Trotzdem gibt es viele Menschen, die Mühe damit haben, sich als alt zu bezeichnen. Das ist, weil wir spinnen. Wir haben das Gefühl, wir seien das ganze Leben lang einfach nur jung und tüchtig. Aber das stimmt einfach nicht. Die Enkel müssen ja irgendwo erfahren, dass jemand nicht mehr alles mitmachen kann und dass man diesen Menschen trotzdem gerne haben kann. Ich war im Winter mit meinen Enkelkindern ~
~ Hintergrund ~ MONIKA STOCKER
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~ schlitteln, und irgendwann habe ich gesagt, ich kann nicht mehr, ich setze mich hin. Das ist okay. Aber viele Grosseltern sind heute wahnsinnig aktiv. Sie reisen, machen ein Studium, unternehmen Ausflüge mit den Enkelkindern . . . Das finde ich auch alles gut. Aber sie sind alte Menschen, und ihre Zeit ist beschränkt. Das ist eine sehr wichtige Erfahrung, auch für die Kinder. Die können sie sonst gar nirgends mehr machen. Weil alles so perfekt und tüchtig ist? Ja. Wir haben da einen grossen politischen Lernprozess vor uns. Wir müssen lernen, dass es eine ganze Menge Menschen gibt, die nicht mehr tüchtig sind. Die können wir trotzdem nicht auf den Mond schiessen, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass das viele tun wollen. Ihre Generation muss ja besonders tüchtig sein, weil sie sich um die Enkelkinder kümmern muss und gleichzeitig oft noch um die vierte Generation, die eigenen Eltern. Ja, aber wir bestimmen, wie viel wir tun möchten. Früher als Stadträtin habe ich 200 Prozent gearbeitet, jetzt 70. Das ist ein riesiger Unterschied. Es gibt Tage, an denen ich frei mache. Diese Souveränität über die eigene Zeit ist natürlich ein Privileg. Gerade weil ich so privilegiert bin, ist es für mich selbstverständlich, dass ich mich für andere einsetze. Das sehen nicht alle meiner Generation gleich, aber ich habe nicht das Gefühl, ich müsse auf allen Kreuzfahrten dieser Welt gewesen sein. Sind Sie selber in diesem Sandwich zwischen Enkelkindern und hochaltrigen Eltern? Nein, meine Eltern sind leider schon gestorben. Aber ich bin Präsidentin der UBA, der unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter, und ich bin im Vorstand eines Alters- und Pflegeheims.
In meinem Freundeskreis und in der Nachbarschaft gibt es einige, die sich in dieser Sandwich-Situation befinden. Auch gesellschaftlich stellen sich da grosse Fragen. Wie gehen wir mit bedürftigen alten Menschen um? Das ist politisch noch überhaupt nicht durchgedacht, weil es früher keine oder fast keine vierte Generation gab. Sie engagieren sich stark bei der GrossmütterRevolution. Mit ihr wollen Sie Grossmüttern eine Stimme geben. Ist Ihnen das gelungen? Wir sind auf dem Weg. Die GrossmütterRevolution hatte 2011 in einem Manifest gefordert, dass Grossmütter die Leistungen zur Unterstützung der Kinder, Enkel und anderen Angehörigen von den Steuern abziehen können. Hat sich daraus etwas ergeben? Wir waren im Bundesamt für Sozialversicherung und konnten dem Kader unsere Thesen präsentieren. In der AHV-Reform 2020 ist jetzt aber nur die materielle Sicherung der Lohnarbeit enthalten. Andere soziale Sicherungskonzepte fehlen leider. Ehrenamtliche Leistungen und gemeinnützige Arbeit würdigt man in der Sonntagspredigt oder an der 1.-August-Feier, aber sonst überhaupt nicht. Ende der 80er-Jahre haben wir bei der 10. AHV-Revision erreicht, dass Erziehungsarbeit ein bisschen rentenbildend ist. Seither ist diesbezüglich nichts mehr passiert. Das ist doch verrückt, oder? Sehen Sie überhaupt eine Chance, dass Grosseltern in der Schweiz für ihre Betreuungsarbeit eine Entschädigung erhalten? Ich will nicht, dass Grosseltern für ihre Arbeit Geld erhalten. Aber das, was sie machen, soll allenfalls rentenbildend sein, eine Ermässigung bei der Krankenkassenprämie ermöglichen oder von den Steuern abziehbar sein. Das sind die drei Modelle, die ich mir vor# 06 ~ 2015
stellen kann. Aber im Moment geht es gar nirgends vorwärts. Ist es nicht extrem komplex und bürokratisch, wenn Grosseltern ihre Arbeit erfassen und angeben müssen? Das waren bereits in den 80er-Jahren bei der 10. AHV-Revision die Gegenargumente. Fakt ist: Wenn ich 1000 Franken ans Rote Kreuz spende, kann ich das von den Steuern abziehen. Wenn ich aber 1000 Stunden freiwillig für das Rote Kreuz arbeite, kann ich das nicht tun. Das ist stossend. Man muss ja keine Wahnsinnsbürokratie aufziehen, sondern könnte diese freiwillige Arbeit einfach angeben, und wenn das Steueramt Kontrollen machen will, kann es das auch tun. Bei der Betreuung der vierten Generation sollte man der Krankenkasse melden können, dass man zwei Nachmittage lang seine Mutter betreut, und dann eine Prämienermässigung erhalten. Das wäre für alle von Vorteil: Wenn die Mutter im Pflegeheim wäre, würde das für die Krankenkasse sehr hohe Kosten generieren. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb das Parlament den Blick nicht öffnet und sagt: Die Lohnarbeit ist sehr wichtig, aber die freiwillige Arbeit ist ebenso wichtig. Dass wir da nicht weiter sind, ist für mich irritierend. Glauben Sie, dass die Grosseltern genügend Druck ausüben werden, dass sich etwas verändert? Verändert haben sich die Grossväter. Viele nehmen Rollen wahr, die sie als Väter nicht wahrnehmen konnten oder wollten. Ich finde es toll, dass da auch plötzlich Männer noch etwas leben können, das sie bei ihren eigenen Kindern verpasst haben. Aber sonst sehe ich noch keine grossen Fortschritte. Dabei haben wir Grosseltern die Freiheit, dass wir ein bisschen frech sein dürfen. Gibt es «die Grosseltern» überhaupt? Grosseltern sind ja eine sehr heterogene Gruppe.
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Wir sind nicht einfach alle gleich, nur weil wir 60 oder Grosseltern werden. Mit der GrossmütterRevolution waren wir an der Frauendemo am 7. März und demonstrierten für Lohngleichheit. Auch wenn es uns nicht mehr betrifft, wollten wir die jüngeren Frauen unterstützen. Aber es wird immer nur ein Teil sein, der sich so engagiert. Viele Grosseltern versinken im Konsum, die dritte Generation hat viel Geld. Und man kann seine Lebenszeit herumbringen, in dem man dieses Geld ausgibt und das Leben geniesst. Aber man muss bedenken, dass wir immer älter werden. Mit 80 ist das Leben für viele noch nicht vorbei. Genau diese Phase ist die Herausforderung für unsere Generati-
nach dem Sinn, wenn man es etwas hoch stecken will. Was mache ich mit der Lebenszeit, die ich noch habe? Im dritten Alter geht man ein bisschen anders an diese Frage heran, wenn der Beruf nicht mehr so eine Rolle spielt.
on, denn das ist unsere eigene Zukunft. Und die ist noch nicht geregelt.
hatten Familie, Beruf, ehrenamtlich gearbeitet und vielleicht noch die Eltern gepflegt. Und dann kommen sie zu mir und sagen, sie müssten ihre Zähne sanieren lassen und hätten kein Geld dazu. Dann denke ich, in welchem Jahrhundert leben wir? Das ist doch einfach ätzend. Wir Feministinnen glaubten, dass wir das einmal überwinden können. Aber wir haben es nicht geschafft.
Wäre es nicht ein Ziel der GrossmütterRevolution, alle Grossmütter zu vereinen? Die GrossmütterRevolution besteht schon heute aus ganz unterschiedlichen Gruppen. In der Manifestgruppe, die politisch arbeitet, sind sicher die meisten Feministinnen. Aber es kommen auch Frauen zu unseren Anlässen, die gar nicht politisiert sind. Es ist wohl die Auseinandersetzung mit dem Leben, die viele Grossmütter interessiert. Hat der grosse Zustrom auch damit zu tun, dass sich viele Grossmütter in ihrer neuen Rolle zurechtfinden müssen? Ja. Alt sein ist nicht schick. Biologisch und beruflich ist etwas abgeschlossen, und es braucht uns eigentlich nicht mehr. Die Auseinandersetzung mit der Frage «Wer bin ich jetzt?» fordert uns Grossmütter heraus und zieht auch Frauen an, die nicht aus dem klassischen feministischen Kuchen kommen. Wir haben zum Beispiel eine Clowngruppe, bei der Frauen mitmachen, die schon immer Clowns sein wollten. Oder eine Band, in der die Frauen die Musik machen, die sie schon immer machen wollten. Es ist die Suche
Und das Geld nicht mehr so eine Rolle spielt . . . Durch die getrennte AHV haben die Frauen unserer Generation eine eigene soziale Sicherheit, das ist viel wert. Aber sie ist schlechter als die der Männer, und das ist nicht okay. Ich kenne Grossmütter, die Teilzeit gearbeitet haben, deshalb auch nur für eine Teilrente einbezahlt haben und heute vor grossen finanziellen Problemen stehen. Sie
Sie haben als Feministin aktiv für Ihre Rechte gekämpft. Wie sah das bei Ihnen zuhause aus?
«Wir gingen um 20 Uhr noch auf ein Podium und diskutierten über Gleichstellung. Heute gehen die jungen Mütter ins Fitness oder ins Wellness.» # 06 ~ 2015
Mein Mann war Hausmann, einer der ersten. Er sagte damals: Ich mache jetzt Pionierarbeit, nachher ist das selbstverständlich. Das ist überhaupt nicht wahr. Es ist immer noch exotisch. Wenn heute einer Hausmann ist, dann kommt er gross im Migros-Heftli. Haben Sie das Gefühl, die nachfolgende Generation sei braver und weniger kämpferisch als Ihre? Ja, aber sie muss auch weniger kämpfen als unsere. Ich wurde 20 und durfte noch nicht stimmen gehen. Letzthin habe ich das Studierenden im Rahmen einer Vorlesung erzählt. Die konnten sich das gar nicht vorstellen, vor allem, wie wenig lang das her ist. Juristisch gesehen haben wir in den letzten Jahrzehnten viel für die Gleichstellung erreicht, zum Beispiel, was das Eherecht oder das Scheidungsrecht angeht. Aber im gesellschaftspolitischen Denken sind wir noch nicht viel weiter. Manchmal macht mich das etwas kribbelig. Dann denke ich: He, ihr jungen Frauen, wacht auf! Natürlich weiss ich, dass sie viel zu tun haben mit Beruf und Familie. Aber wir hatten das auch und gingen um 20 Uhr trotzdem noch auf ein Podium, um dort über Gleichstellung zu diskutieren. Heute gehen die jungen Mütter ins Fitness oder ins Wellness. Was, wenn das so weiter geht? Die Männer und die Wirtschaft haben wenig Interesse, dass sich etwas ändert. Das sehen wir bei der Lohngleichheit: Sie ist seit 34 Jahren in der Verfassung verankert, und wir haben sie immer noch nicht erreicht. Stellen Sie sich das einmal vor! Die SVP würde wohl bereits die 37. Durchsetzungsinitiative starten, wenn es um ein anderes Thema ginge. Wie ist es denn bei Ihnen persönlich: Gibt es da Konflikte mit der Tochter und der Schwiegertochter? Ja, ab und zu schon. Ich habe manchmal das Gefühl, sie ertrinken in der Organisation des Alltags. ~
~ Hintergrund ~ MONIKA STOCKER
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~ Und wie sieht es mit dem Sohn und dem Schwiegersohn aus? Mein Sohn arbeitet Teilzeit, also 80 Prozent, und der Schwiegersohn versucht, jeden zweiten Freitag frei zu machen. Zu wenig, finde ich. Mein Mann ist grantiger als ich. Er sagt immer: Solange die jungen Männer nicht mehr Betreuungsarbeit übernehmen, betreue ich als Grossvater die Kinder auch nicht regelmässig. Er dachte, es müsse nur einmal jemand anfangen und Hausmann sein, dann komme das dann schon. Er täuschte sich. Weshalb gibt es keine GrossväterRevolution? Das ist ja die Frage: Weshalb gehen die Männer nicht auf die Barrikaden und sagen: «Wir haben 40 Jahre hart gearbeitet, wir sind zu kurz gekommen in Sachen Freizeit, Familie!» Das sagt kein Mann, im Gegenteil. Die Männer sitzen mit 80 noch in einem Verwaltungsrat und zudem noch in einem Prestige-Ehrenamt. Das ist komisch. Wäre eine «GrosselternRevolution», bei denen Grossmütter und Grossväter mitmachen, nicht besser und wirkungsvoller? Nein, das geht nicht. Die Frauen der 68er-Bewegung blieben bei ihren Ideen und Idealen, die 68er-Männer aber haben dann plötzlich Karriere gemacht. Und Rentnerverbände stehen bloss für die Besitzstandwahrung ein, nicht für Veränderungen. Die Frühlingstagung der GrossmütterRevolution trug den Titel Närrinnenfreiheit. Weshalb Närrinnenfreiheit? Erstens: Wir dürfen uns etwas trauen. Das, was wir vor 50 Jahren wollten, ist nicht falsch. Zweitens: Wir dürfen stolz sein, wir haben einiges geleistet. Drittens: Wir dürfen nicht in den Liegestuhl liegen, sondern müssen weiter aktiv sein – und auch ein bisschen schräg.
«Wir erwischten eine gute Zeit, auch wenn es ein Krampf war. Wir haben auch auf den Deckel gekriegt, aber es lag vieles in unseren Händen. Das ist ein Privileg.» Besteht nicht die Gefahr, dass man irgendwann nicht mehr ernst genommen wird, gerade auch als Feministin? Es ist ambivalent. Beim Bundesamt für Sozialversicherung haben sie zuerst gedacht: «Ui, jetzt kommen die noch». Dann wurde es aber ein sehr gutes Gespräch. Oder denken Sie an meine Geschichte. Weshalb habe ich die Männer so genervt, dass sie mich während meiner ganzen politischen Karriere immer kritisiert haben? Es gibt heute noch Leute, die mich vierteilen könnten. Sie selbst wirken nicht ausgebrannt, obwohl sie einen schwierigen politischen Abhang hatten. Wie kommt das? Das klingt vielleicht etwas überheblich, aber ich habe die Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Ein Mann kam kürzlich auf mich zu und fragte mich: «Darf ich Sie zum Dank küssen?» Dann erzählte er mir, dass er vor Jahren völlig von der Rolle gewesen sei. Ich hätte ihm damals gesagt, er könne sein Leben selbst gestalten. Er glaubte mir das und ging in ein Integrationsprogramm, und heute steht er wieder auf den eigenen Beinen. # 06 ~ 2015
Aber liefen nicht doch einige Sachen falsch im Zürcher Sozialdepartement? Es gab ja Missbrauchsfälle. Ich sagte nie, es seien keine Fehler passiert. Bei gegen 10 000 Fällen und vielen – aber leider immer zu wenigen – Mitarbeitenden lässt sich das gar nie ganz vermeiden. Doch die Reduktion der Sozialhilfe auf stilisierte Skandalfälle hat etwas Krankes. Es wurde plötzlich alles als schlecht hingestellt, und die Häme war unglaublich. Damals wurde die Kampagne zum Sozial bashing erfolgreich lanciert, wie sie ja bis heute anhält. Und wie in erfolgreichen Kampagnen üblich, konnte nichts mehr richtiggestellt werden. Haben Sie manchmal das Gefühl, Sie seien gescheitert? Nein. Es brauchte Zeit, um über all die Häme hinwegzukommen, und ich war hässig und gekränkt. Aber nachher hatte ich das Gefühl: Ich würde nicht ein Komma anders machen. Sie sind stolz auf das, was Sie und Ihre Generation erreicht haben? Wir erwischten eine gute Zeit, auch wenn es ein Krampf war. Ich machte etwas Sinnvolles und konnte etwas gestalten. Das ist ein Privileg. Wir haben auch auf den Deckel gekriegt, aber es lag vieles in unseren Händen. Deshalb haben wir auch noch Energie. Was wollen Sie denn noch machen? Ich will die Gesellschaft schon noch ein bisschen verändern. 1968 wollten wir ja nicht nur die Gleichstellung, sondern eine andere Welt: ökologischer, friedlicher, mit weniger grossen Unterschieden zwischen Arm und Reich. Von all dem sind wir weit entfernt. •
Mehr zur GrossmütterRevolution finden Sie ab Seite 26.
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~ Hintergrund ~ GROSSMÜTTERTAGUNG
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Von D und Närrinnen
deren
as Luzerner Hinterland zeigt sich Ende April von seiner besten Seite: nichts als Sonne und gute Luft. Zwei Tage lang kommen zur guten Luft noch gute Frauen hinzu. Die GrossmütterRevolution hat zur Frühlingstagung in Schwarzenberg gerufen, über 60 Frauen sind der Einladung gefolgt. Es treffen Alt-Feministinnen auf Politbanausen, Geschiedene auf Verheiratete, Enkelglucken auf Rabengrossmütter – und sie haben etwas zu sagen. «Närrinnenfreiheit?!» ist Motto und Diskussionsthema der beiden Tage. Verschiedenste Facetten von Freiheit werden the-
Freiheiten
und Zwängen «Närrinnenfreiheit?!» lauteten Motto und Credo der Frühlingstagung der GrossmütterRevolution.
Von CORINNE RUFLI (Text) und KATHRIN SCHULTHESS (Fotos) # 06 ~ 2015
matisiert. Die Historikerin Heidi Witzig, eine der Initiantinnen der GrossmütterRevolution, sagt dazu: «Historisch gesehen ist es eine völlig neue Situation, dass der Begriff der Freiheit in einen direkten Zusammenhang mit dem Leben älterer Frauen gestellt wird.» Höchste Zeit also, sich dem Thema zu widmen. In einer Vorstellungsrunde tragen die Frauen ihre individuellen Symbole für Närrinnenfreiheit zusammen. Es entsteht ein Potpourri an Freiheitsideen: weg von Pflichten; Zeit haben; Kreativität ausleben; Auflehnung gegen Konventionen; neue Seiten ausleben. Während oft auch eine
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Prise Übermut mitschwingt, ändert sich dies mit dem Referat der deutschen Soziologin Tina Denninger. Sie spricht über die Frage: «Wo bleibt die Freiheit des Alters in der neuen Aktivgesellschaft?» Sie diskutiert die neu entstandenen Zwänge, die durch vermeintliche Freiheiten entstehen. NEUE ZWÄNGE IM UNRUHESTAND Während Ruhestand früher als Rückzug aus dem Leben galt, in dem die Alten kaum Nutzen und Pflichten hatten, folgte Mitte der 1980er-Jahre eine Umdeutung zum Unruhestand, in dem das Bild älterer Menschen konstruiert wurde, die
Fitness betreiben, sich gesund ernähren, die «Intensives» erleben sollen, die konsumieren. Die Soziologin sagt, dass dabei suggeriert werde, dass ältere Menschen im Alter ein gut abgesichertes Leben haben. Doch der Umdeutungsprozess des Ruhestandes gehe noch weiter: Heute werde vom produktiven Alter gesprochen: «Wenn die Alten schon gesund sind und gut ausgestattet, sollen sie auch etwas für die Allgemeinheit tun», beschreibt Denninger den gesellschaftlichen Diskurs. «Früher war die Gesellschaft den Alten zu Dank verpflichtet – heute ist es umgekehrt: Es wird verlangt, dass sie etwas
zurückgeben für das, was sie bekommen.» Am besten ehrenamtlich, zum Wohle der Gesellschaft. Wenn Medien und Politik diese Erwartung oft genug wiederholten, werde das zu einer sozialen Norm und zu einer moralischen Verpflichtung. «Versprochen wird eine Win-Win-Situation», sagt die Soziologin skeptisch. Die Wiederentdeckung des Alters komme auch in einer Zeit der wirtschaftlichen Krise. Denninger glaubt nicht, dass das ein Zufall ist. «Warum ist die Produktivität von älteren Menschen plötzlich so interessant für Politik und Wirtschaft? Wer genau hat Interesse daran? Hat auch jemand die Älteren gefragt?» FIT, SCHÖN UND ÜBERFORDERT
Teilnehmerinnen der Tagung in Schwarzenberg LU diskutieren über alte und neue Rollenbilder.
# 06 ~ 2015
Zu diesen äusseren Zwängen kämen die inneren: Man möchte den Bildern der Medien und Politik entsprechen – also gesund und fit sein, schön sein, Sexualität leben, etwas für die Gesellschaft tun. Es entsteht ein Dilemma zwischen den aktuellen Bildern und den tatsächlichen Interessen. «Es gibt keine kritische Haltung gegen diese geforderte Produktivität», erklärt die Soziologin. «Das negative Altersbild war endlich überwunden, man war froh, dass sich ein schöneres etabliert hat. Das will man lieber nicht kritisieren.» Ausgeklammert und verschwiegen werden Menschen, die finanziell oder wegen ihrer Herkunft, Bildung oder ihres Gesundheitszustandes der Gesellschaft gar nicht den Nutzen liefern können, der gefordert wird. Dadurch, dass die Fitness und die Gesundheit bei den jüngeren Alten derart überbetont seien, verschwinde das vierte Lebensalter in die Unsichtbarkeit. Tina Denningers Plädoyer am Schluss ist, dass man das Leben wild ausgestalten kann, aber nicht muss. Der Grat zwischen eigenen Bedürfnissen und Zwängen sei schmal. «Es gibt kein Patentrezept.» Nach dem Vortrag spürt man eine aufgeheizte, aber auch ernüchterte Stimmung im Saal. Vielen Frauen ist bewusst geworden, wie stark diese gesellschaftlichen Zwänge wirken und dass alle darin gefangen sind. ~
~ Hintergrund ~ GROSSMÜTTERTAGUNG
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~ Der zweite Tag steht im Zeichen von Workshops, welche die Frauen selber vor Ort vorschlagen können. Da wird zum Beispiel in einer Gruppe über «Rabengrossmütter» diskutiert: Was tun, wenn man die Enkel nicht hüten möchte und genug davon hat, immer Memory zu spielen und Geschichten vorzulesen? Sehr angeregt redeten die Frauen über ein Tabu: Grossmütter, die offen sagen, dass ihnen die Betreuungsarbeit manchmal einfach stinkt. BEI DEN RABENGROSSMÜTTERN Eine Frau sagt: «Der Druck, die Enkel zu hüten, ist riesig.» Es komme immer wieder zu Konflikten mit den eigenen Kindern deswegen. Eine andere Frau ergänzt, dass sie nur mit schlechtem Gewissen Nein sagen könne. Gerade mit der Pensionierung werde angenommen, dass die Frauen nun Zeit hätten zum Hüten, dabei wollen sie nicht wieder verplant werden. Eine Frau bemerkt, wenn der Grossvater mal etwas für die Enkel mache, werde das stets hochgejubelt, was sie mache, sei aber selbstverständlich. Eine andere sagt, sie habe ihr Arbeitspensum reduziert, um die Enkel zu hüten, ihr Mann nicht. Einige Frauen monieren, dass das mediale Bild einer Grossmutter, die gern Kuchen bäckt, ihnen überhaupt nicht entspreche, und dass sie sich nicht Grosi nennen lassen wollen. Es gebe eine grosse Vielfalt an Grossmüttern. Eine Frau sagt, das hiesige Grossmütterbild sei eine Erfindung konservativer Parteien. «Wir kämpften 1968 für unsere Rechte und gegen Rollenbilder. Heute spüre ich diesen Druck von aussen wieder.» Der subtile Druck sei aber viel gefährlicher, da er nicht klar ausgesprochen werde. «Wir sind nicht freier», sagt eine
andere. «Doch wir müssen uns das Recht nehmen, Nein zu sagen.» Ihr Ratschlag: Immer klare Termine abmachen, klare Verhältnisse schaffen, gelassen bleiben und es mit Humor nehmen. «Ich sehe am Morgen früh viele erschöpfte Grosseltern, die mit den Enkeln in die Kita rennen, Schoggistengel und Geschenke in sie hineinstopfen, damit sie ruhig sind», sagt eine der Frauen. Es existiere viel Scheinheiligkeit: Grossmütter belügen sich oft selbst, sie prahlen damit, was sie alles mit ihren Enkeln machen, dabei haben sie zum Beispiel starkes Rückenweh. Eine beklagt sich, dass sogar die krassen Alt-68erinnen glänzende Äuglein bekommen, wenn sie von ihren Enkeln erzählen. Eine andere Frau stellt klar: «Es ist ein Dilemma: Wir sind zum einen gerne Grossmütter, zum anderen wollen wir unsere Freiheiten.» Einige Frauen haben aber auch gute Lösungen mit ihren Kindern gefunden und kümmern sich mit viel Freude um die Enkel. Eine Frau sagt: «Ich bin eine Rabengrossmutter, nicht für meine Enkel zwar, aber im Sinne der Gesellschaft, die das so sieht.» NEUE ROLLEN AUSPROBIEREN Weitere Themen in den Workshops sind die befreiende Wirkung von Humor, in «Närrinnen in der Partnerschaft» wird auf die Bedürfnisse vieler Frauen nach Zeit, Raum und innerer Freiheit eingegangen. Im Workshop «Neue Rollen ausprobieren» präsentieren sich die Frauen einmal von einer anderen Seite: Statt Haltung zu bewahren, hängen sie gelangweilt im Stuhl, breitbeinig, lasch und singen wilde Töne in einem Adhoc-Chor. Im Workshop «Politik» wird für die Erbschaftssteuer Stellung
Die Soziologin Tina Denninger sprach über die neuen Zwänge der Menschen im Unruhestand.
bezogen; bessere Arbeitsbedingungen für pflegende Frauen aus dem Osten werden gefordert; es wird über Alterspolitik, Gender und Generationensolidarität diskutiert. Die Frühlingstagung brachte nicht nur politische Haltungen und Forderungen ans Licht, sondern bescherte auch sehr viele ausgelassene Momente: Lautes Lachen war immer wieder zu hören. Auch wenn der Begriff etwas abgefeilt daherkommt, brachte diese Begegnung unter Frauen ein grosses Empowerment, von dem einige noch lange zehren werden. •
WAS IST DIE GROSSMÜTTERREVOLUTION? Die GrossmütterRevolution ist Netzwerk, Plattform und Think Tank für gesellschaftliches und politisches Engagement von Frauen der Grossmütter-Generation – die aber selber keine Grossmütter sein müssen. Die Idee für diese Plattform kam vom Migros-Kulturprozent, das ein Projekt im Bereich «Generationen» fördern wollte. Was als einjähriges Engagement gedacht war, besteht nun seit sechs Jahren. Die angefragten Grossmütter wollten die Diskussionen weiterführen, was sie an den Frühlingstagungen und am GrossmütterForum im Herbst auch tun. Einzelne Arbeitsgruppen haben sich daraus entwickelt: «Leben und Care im Alter». Dabei geht es um die Lebensgestaltung von Menschen – oft Frauen – im hohen Alter. Die Arbeitsgruppe «Junge und alte Feministinnen» soll zur Vernetzung der Generationen führen. Die «Kolumnengruppe» hinterfragt Bilder vom Alter und publiziert ihre Texte regelmässig im «Grosseltern-Magazin» und auf der eigenen Homepage. Die «Manifestgruppe» ist der politische Arm der GrossmütterRevolution, bestehend aus bekannten und weniger bekannten Aktivistinnen aus der nationalen oder lokalen Politik sowie aus der Frauenbewegung. Sie gaben die Berichte «Grossmütter-Manifest», «Care-Arbeit unter Druck» sowie «Das vierte Lebensalter ist weiblich» heraus. Im «Kunstsalon» tauschen sich Künstlerinnen in der dritten Lebensphase aus, und das «Movimento Ava Eva» wächst als kleine Tessiner Schwester der GrossmütterRevolution heran.
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# 06 ~ 2015
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ZUSAMMEN IM MUSEUM Wie sich Museen auf Grosseltern und Enkelkinder einstellen, die gemeinsam eine Ausstellung besuchen. Und was aus Sicht der Besucherinnen und Besucher w체nschenswert w채re.
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Von ELI WILHELM (Text) und THOMAS KERN (Foto)
~ Hintergrund ~ MUSEUM
W enn Grosseltern mit den Enkelkindern einen Museumsbesuch planen, kommen ihnen wahrscheinlich
zuerst naturkundliche Museen in den Sinn, das Technorama oder das Verkehrshaus. Überall dort dürfen Kinder Dinge anfassen, in Bewegung setzen, ausprobieren. «Hands-on» sagen die Engländer zu der aktiven Teilhabe in solchen Museen. Und die Grosseltern nehmen an, dass die Kinder an diesen Orten etwas Nützliches lernen. Aber was ist mit all den anderen Museen? Was bieten sie Grosseltern und Enkeln Spannendes? Im Museum Rietberg in Zürich ist es zum Beispiel möglich, andere Kulturen verstehen zu lernen. Es stellt Kunst aus Ländern ausserhalb Europas aus. Viele seiner Objekte sind sehr wertvoll – das ist keine gute Voraussetzung für «hands-on». Hier kann also eher der Sehsinn trainiert als das direkte Erleben von Kunstwerken erprobt werden. Wer dies in einer praktischen Auseinandersetzung vertiefen möchte, der kann mit den Händen in einem Atelier aktiv werden, wie in den meisten Kunstmuseen. IM GROSSELTERN-WORKSHOP
Zwei Menschen unterschiedlicher Generationen betrachten das Bild «Les Deux Blanches» von Ernest Biéler im Kunstmuseum Bern.
Die weite Spanne dieser Vermittlungsangebote reicht im Rietberg von solchen für Dreijährige in Begleitung ihrer Angehörigen bis hin zu Familienworkshops, die oftmals von mehreren Generationen besucht werden. Seit 2003 gibt es explizit Workshops für Grosseltern und Enkelkinder ab fünf Jahren. Eine Zeit lang traf sich eine fixe Gruppe von Grosseltern. Sie kamen mit den Enkeln während ihrer regelmässigen Betreuungszeit, jeweils am Mittwochnachmittag nach der Schule. Die Gruppe hat sich aufgelöst, weil die Kinder aus dem Angebot herauswuchsen. Caroline Spicker, die # 06 ~ 2015
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Leiterin der Kunstvermittlung, meint: «Die Generation der Grosseltern von damals gibt es nicht mehr. Die meisten sind heute ‹busy› wie Berufstätige.» Das Programm wird in letzter Zeit selten gebucht. Da stellen sich Fragen nach den veränderten Lebensumständen der letzten Jahre: Haben die Schulkinder ihre Nachmittage mit trendigen Hobbys und Nachhilfestunden schon übervoll beladen? Haben die Grosseltern keine Zeit mehr, oder lassen sie sich selber nicht so gerne als Grosseltern ansprechen? Caroline Spicker ist nach wie vor vom Grosseltern-Workshop überzeugt. Klar ist ihr, dass bestehende Angebote immer wieder aufs Neue überprüft und einem Zeitgeist entsprechend weiter entwickelt werden müssen. MIT GESCHICHTEN KUNST VERMITTELN
Martina Kral ist Kuratorin am Museum Sammlung Rosengart in Luzern. Wenn sie erzählt, wirkt ihre Begeisterung für die Werke von Picasso und Klee, die dort so üppig hängen, geradezu ansteckend. Mit den aktiven Grosseltern hat auch sie Erfahrung: «Ich mache Familienführungen, und da sind oft Grosseltern mit ihren Enkelkindern dabei. Doch ich merke da keinen Unterschied, aus dem einfachen Grund: Die Eltern sind manchmal fast gleich alt wie die Grosseltern. Bei dem Wort Grosseltern habe ich das Bild aus meiner Kindheit vor Augen, von den eher gebrechlichen Alten. Deshalb sage ich lieber ‹jung gebliebene Senioren mit Enkelkind›. ‹Senioren›-Kurse bei uns werden von 75- bis 88-Jährigen besucht, die übrigens beneidenswert fit sind», sagt sie schmunzelnd. Zu manchen Familienführungen kämen auch Erwachsene ohne Kinder, die sich nicht in die öffentliche Führung trauten. Sie befürchten, dass ihnen diese zu kompliziert sei, und fühlen sich wohl bei kindgerecht aufgearbeiteten Inhalten. Hier stellt sich also heraus, dass verschiedene Generationen die gleichen Bedürfnisse haben, nämlich auf lockere, verständliche Weise in Fremdes eingeführt zu werden, zum Beispiel über Geschichten. GiM (Generationen im Museum), initiiert vom Migros-Kulturprozent, macht genau dies zum Thema bei seinen Anlässen: Menschen unterschiedlicher Generationen, also nicht nur Grosseltern und Enkel, kommen für zwei Stunden ins Museum, erfinden eine Geschichte zu einem Ausstellungsobjekt und tauschen sich dazu aus. Eine Vermittlungsperson ~
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~ Hintergrund ~ MUSEUM
~ ergänzt die Hintergründe. 2014 beteiligten sich 31 Museen, 2015 haben sich bereits weitere 50 Museen zu GiM angemeldet. Insgesamt gibt es ungefähr 1100 Museen in der Schweiz – da bleibt noch einiges zu erzählen in den nächsten Jahren. Mit diesem unbefangenen Geschichtenerzählen ist gerade auch zeitgenössische Kunst gut erschliessbar. Grosseltern empfinden deren Inhalt wohl vielfach als zu kopflastig, abstrakt und unverständlich für ihre Enkelkinder. GiM-Geschichten machen Mut dazu, sich auch bei privaten Museumsbesuchen gemeinsam und auf Augenhöhe auf Unbekanntes einzulassen. WICHTIG: BEQUEME SITZGELEGENHEITEN
DIE MUSEEN Welche praktischen Bedürfnisse haben Grosseltern UND und Enkel eigentlich beim Besuch einer Ausstellung? AUSSTELLUN-Tanja Gentina ist Szenografin. Sie setzt die Themen GEN von Ausstellungen in Szene durch entsprechende MUSEUM RIETBERG Zürich
Workshops für die Kleinsten und Familien siehe Agenda Eintritt ins Museum frei für Kinder bis 16 Jahre
www.rietberg.ch
MUSEUM SAMMLUNG ROSENGART Luzern
Familiensonntage meist einmal im Monat (pro Familie 10 Fr.; (B)Suechsack mit gemeinsam zu lösenden Aufgaben für Kinder, gratis an der Kasse Eintritt ins Museum frei für Kinder bis 6 Jahre
www.rosengart.ch
SWISS SCIENCE CENTER TECHNORAMA Winterthur
Täglich diverse Vorführungen und Workshops. Noch bis im Herbst läuft die Sonderausstellung «Klangwelten». Eintritt ins Museum frei für Kinder bis 6 Jahre
www.technorama.ch
Bauten, Farben, Grafik und alles, was die gewünschte Atmosphäre spürbar macht. Sie richtete zum Beispiel die Ausstellung zum Umbau des Landesmuseum Zürich ein, «Nonsense. Spielarten einer merkwürdigen Literaturgattung» im Museum Strauhof oder «Pralles Leben. Schwarzer Tod» auf Schloss Habsburg. Was bräuchte es ihrer Meinung nach, dass sich Grosseltern und Enkel wohl fühlen in einer Ausstellung? Zuerst einmal bequeme Sitzgelegenheiten! Die faltbaren Hocker, die es überall in den Museen gibt, laden doch nicht zum gemeinsamen Austausch ein. Dann braucht es etwas, auf das Kinder steigen können, um die Objekte auf Augenhöhe der Erwachsenen anschauen zu können. Und Audio-Guides mit mehreren Kopfhörern, damit Verständnisprobleme sofort besprochen werden können. Die Bedürfnisse bestimmter Anspruchsgruppen zu übersetzen in Dienstleistungen für alle –das ist laut David Vuillaume, Geschäftsleiter des Verbandes der Museen der Schweiz, das Ziel heutiger Museen. Eine Rampe, eingebaut für Rollstuhlfahrer, werde zum Beispiel auch für Kinderwagen oder von gehbehinderten Personen benutzt. Am nachhaltigsten für den Inhaltstransfer findet es Gentina, wenn Auftraggeber Szenografen und Vermittler von Anfang an involvieren. Immer noch kommt es aber vor, dass Vermittlung in der Entstehung einer Ausstellung zu wenig mitgedacht wird: «Wenn schon genug am Inhalt einer Ausstellung gewerkelt worden ist, kommt ein Szenograf dazu. Die Leute # 06 ~ 2015
von der Vermittlung sind ganz lose verbunden und machen am Ende die Führungen und fertig.» Gentina versucht in Ausstellungen so viele spielerische und kommunikationsfördernde Elemente einzubauen wie möglich. Eine Ausstellung dürfe nicht wie Frontalunterricht gestaltet sein, sie solle verschiedenartige Zugänge zu den Inhalten ermöglichen. Wenn das gelingt, nützt das nicht nur Grosseltern und Enkeln, sondern allen Besuchergruppen. DISKUSSIONEN UMS GELD Das Team des Stapferhauses in Lenzburg denkt von Beginn einer Ausstellungsplanung weg an die Vermittlung. Das ergibt sich aus der Art der Ausstellungen, die nicht wie in einem Kunstmuseum von Objekten ausgehen, sondern von gesellschaftlich brisanten Themen. In den letzten Jahren beschäftigten sie sich zum Beispiel damit, wie wir mit dem Tod umgehen, wie mit dem Glauben und wie wir Entscheidungen treffen in der modernen Unübersichtlichkeit. In der laufenden Ausstellung dreht sich alles ums Geld. Celia Bachmann, die Leiterin der Vermittlung, hält die persönliche Vermittlung für die effizienteste. Herkömmliche Führungen braucht es in den Stapferhaus-Ausstellungen zwar nicht, denn sie sind interaktiv und selbsterklärend angelegt. Moderatoren bieten jedoch Einführungen in das Thema an. Sie sind auch vor Ort, um bei technischen Problemen weiterzuhelfen. Aus ganz banalen Fragen ergäben sich dann oft gute Diskussionen mit diesen speziell geschulten Ausstellungsbegleiterinnen und -begleitern. Bachmann empfiehlt Grosseltern und ihren Enkeln ab 12 Jahren, eine kurze Einführung zu besuchen. Die Vermittlungspersonen gehen auf die unterschiedliche Zusammensetzung der Gruppen ein, beziehen also auch Kinder und Jugendliche mit altersgerechten Denkanstössen ein. Kennzeichnend für das Stapferhaus ist es, dem Publikum nicht fertige Antworten zu präsentieren, sondern es mit Fragen zum Nachdenken anzuregen und zum Dialog einzuladen. «Wovon hätten Sie gerne mehr: Zeit oder Geld? Wieviel Geld brauchen Sie, um glücklich zu sein?» Grosseltern und Enkel stellen sich gegenseitig eher selten solche Fragen. Die (ehrlichen) Diskussionen darüber könnten beide Seiten überraschen! Vielleicht haben Kinder mehr Freude an Überraschungen als ihre Grosseltern und lassen sich unbefangener auf Experimente ein. Die ältere Generation ist sicher
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auch strikter mit dem Motto «Anfassen verboten» in Museen eingeführt worden – für ein «Science-Center» wie das Technorama ist Zurückhaltung aber hinderlich. Ohne zupackende Neugier sind all die zu erforschenden Phänomene nicht zu erleben. Das Technorama möchte älteren Menschen die Vorsicht im Umgang mit ihren Experimenten nehmen und versucht bei ihnen die kindliche Neugier in Kursen der Pro Senectute wieder zu wecken.
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gewendet habe. Hier können Enkel ihren Grosseltern also die digitalen Künste erklären und mit ihnen zusammen erkunden. Zum Beispiel in Workshops beim Bau eines Balancierroboters, beim Aufrüsten eines Velodynamos zum Handyladegerät. Shusha Niederberger, verantwortlich für Vermittlung, beobachtete bei den letzten Workshops etwas Spannendes: Da fanden sich Kinder, eine erwachsene Freundesgruppe und ein älterer Herr gemeinsam um einen Tisch beim Basteln. Der Ideenaustausch in einer solchen Zusammensetzung bekam eine ganz andere Dynamik als in einer altershomogenen Gruppe. Das Museum denkt nun darüber nach, die künftigen Workshop-Ausschreibungen nicht in die gewohnten Schubladen wie «Kinder», «Familien» oder eben «Grosseltern und Enkel» zu packen. Möglich wäre es, die je nach Thema nötige Altersuntergrenze anzugeben und eine Altersobergrenze. Es könnte wie auf Spielpackungen heissen «von 7 bis 77 Jahren». Und dann lacht Niederberger: «Es würde nicht so wie bis jetzt ein Erwachsener anrufen, ob er am Kinderworkshop teilnehmen könne, sondern eine 80-Jährige, ob sie auch noch dabei sein könne!» Niederbergers Zukunftsvision trifft vielleicht am besten die Bedürfnisse von heutigen Grosseltern und Enkeln, die je nach Alter, Gesundheit, Status und Interessen so verschieden sind wie die aller anderen Museumsbesucherinnen und -besucher. • Das Bild zum Artikel stammt aus dem Buch «Auf Augenhöhe. GiM – Generationen im Museum». Hrg. Franziska Dürr Reinhard im Auftrag des Migros-Kulturprozent, Hier und Jetzt Verlag, 184 Seiten, ISBN 978-3-03919-343-1, 29 Franken.
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~ Hintergrund ~ GAMEN
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«Darf ich auf deinem Handy gamen?» Eine Anleitung, wie und wo sich Grosseltern am besten und schnellsten informieren, ob ein Handy-Spiel für das Enkelkind geeignet ist. Plus sechs goldene Regeln für den Umgang mit Medien und die Meinung einer Expertin.
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rosi, hast du Minecraft? Nicht? Darf ich es auf dein Handy laden? So oder ähnlich tönt es schon mal, wenn der achtjährige Enkel zu Besuch ist. Was nun? Natürlich können Sie die Eltern des Enkels anrufen und sie fragen, ob das Spiel tatsächlich für ihn geeignet ist. Aber wer möchte schon bei jeder Unsicherheit die Eltern beiziehen? Viel besser ist es doch, sich selbst ein Bild zu machen. So haben Sie auch gleich die richtigen Argumente für oder gegen ein bestimmtes Spiel parat, wenn entweder die Enkelkinder oder gar die Eltern der Enkelkinder nicht Ihrer Meinung sind. INFORMIEREN SIE SICH
Von MELANIE BORTER (Text) und HERBERT ZIMMERMANN (Fotos)
Im App-Store selbst, da wo Sie (oder Ihr Enkelkind) das gewünschte Spiel suchen, finden Sie zwar eine Altersfreigabe und eine kurze Spiele-Beschreibung, diese Angaben sind aber mit Vorsicht zu genies sen. Im Gegensatz zu Computerspielen, die im Handel erhältlich sind, besteht bei Apps keine offizielle Deklarationspflicht, was die Altersfreigabe betrifft. Bei den Texten und Angaben im App-Store handelt es sich also um einen (Werbe-)Text des Spiele-Herstellers. Deshalb informieren Sie sich besser selbst. Im Folgenden stellen wir vier gute Informationsseiten aus dem deutschen Sprachraum vor. # 06 ~ 2015
Vorab noch zwei Tipps: 1. Lassen Sie sich nicht beirren, wenn Sie mittels Schnellsuchfunktion auf den beschriebenen Informationsseiten eine lange Liste von verschiedenen Versionen eines Spiels erhalten. Wählen Sie einfach irgendeine Version an. 2. Besuchen Sie diese Informationsseiten gleich zusammen mit Ihren Enkelkindern. So erfahren die Kinder unmittelbar, was es heisst, einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu pflegen. MINECRAFT - EIN SPIELERFOLG Wir testeten die vier Informationsseiten anhand von Minecraft, eben jenem Spiel, das sich der oben zitierte achtjährige Enkel so sehr wünscht. Er ist damit nicht alleine: Bei vielen Kindern im Schulalter ist Minecraft seit dessen Erscheinen vor gut drei Jahren der Renner. Es ist ein sogenanntes Open-World-Game, ein Spiel, das unzählige Möglichkeiten zum Bauen und zum Erschaffen neuer Welten bietet und mehr oder weniger ziellos gespielt wird. Es wird auch als virtuelles Lego bezeichnet – was vielleicht ein zu harmloses Bild vermittelt, denn in der Minecraft-Welt gibt es auch Monster… Also machen wir uns auf den vier Informationsseiten auf die Suche nach genaueren Angaben. ~
~ Hintergrund ~ GAMEN
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PEGI (Pan-European Game Information) www.pegi.ch Was ist PEGI? Das europaweit anerkannte Bewertungssystem für Spiele PEGI vergibt Altersempfehlungen und Inhaltskennzeichnungen. In der Schweiz haben sich die Hersteller von Games sowie der Handel freiwillig dem PEGI-System verpflichtet. PEGI ist eine gute Anlaufstelle, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Eigentlich befasst sich PEGI mit Spielen, die mit Spielkonsolen oder am Computer gespielt werden, aber nicht mit online-Spielen, die via Apps aufs Handy geladen werden. Neu gibt es zwar den Bereich PEGI Online (www.pegionline.eu), der sich explizit Spielen widmet, die online über eine Netzwerkverbindung gespielt werden. Da gibt es aber leider keine Suchfunktion für Spiele. Die meisten und populärsten Handy- und Online-Spiele sind aber auch für Spielkonsolen erhältlich und so in der Datenbank von PEGI erfasst. Welche Angaben macht PEGI? Mittels acht verschiedenen Symbolen wird in aller Kürze über die Gefahren und
eventuell gefährlichen Inhalte der Spiele informiert. Die Altersfreigabe wird mit einer Zahl (3, 7, 12, 16 oder 18) abgekürzt. Die Bedeutung dieser Kennzeichnungen kann auf der Website nachgelesen werden. Bei Minecraft wird nebst der Altersfreigabe (7 = enthält einige mögliche Angst erzeugende Szenen oder Geräusche) eine kurze Angabe über den Inhalt des Spieles gemacht. Die Symbole informieren darüber, welche möglichen Gefahrenquellen in dem Spiel vorkommen (Spinne = Spiel bereitet kleinen Kindern Angst oder ist gruselig; Faust = Das Spiel enthält Gewaltdarstellungen oder verherrlicht/ verharmlost Gewalt; Weltkugel mit Bildschirmen verbunden = Spiel kann online gespielt werden). Vorteil: Schnell und übersichtlich / riesige Datenbank / europaweit anerkannt. Nachteil: Die Symbole sind nicht selbsterklärend, deren genaue Bedeutung muss nachgelesen werden. Ein Alternative für alle, die sich nur für die Altersangabe interessieren, ist die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), www.usk.de. Die USK ist in Deutschland die verantwortliche Stelle für die Altersfreigabe von Computerspielen. # 06 ~ 2015
BUPP (Bundesstelle für die Posititivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen) www.bupp.at Was ist BuPP? Das Österreichische Bundesamt für Familien und Jugend bietet mit BuPP (Bundesstelle für die Posititivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen) eine Informationsplattform mit ausführlichen Spielbeschreibungen und Spielbewertungen an. Da BuPP vermehrt auch Spiele für Handys, Smartphones und Tablets begutachtet, ist es eine gute Ergänzung zu PEGI. Welche Angaben macht BuPP? Nach Kurzinfos zu Verlag, Genre, PEGI-Altersangabe und mehr folgen Angaben dazu, ob das Spiel auch mit mehreren oder online gespielt werden kann und ob In-Game-Käufe und In-Game-Werbung vorkommen. Die In-Game-Käufe können je nach Einstellungen bei Ihrem Smartphone zum Problem werden. Teuer kann es werden, wenn solche Käufe ohne zusätzliche Hürden wie Passwort-Eingabe mit einem Fingertipp getätigt werden können. Als Letztes folgen dann die ausführliche
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Spielbeschreibung und Spielbewertung sowie Angaben zu den Anforderungen in den Bereichen Reaktion, Denken und Ausdauer. Auch eine BuPP-Altersempfehlung wird abgegeben. BuPP ist oft etwas konservativer als PEGI, was die Altersangabe betrifft. Zu guter Letzt geben Screenshots einen bildlichen Eindruck des Spiels. Bei Minecraft bekommt man dadurch zusammen mit der ausführlichen Spielbeschreibung eine klarere Vorstellung von den Gewaltszenen des Spiels. Vorteil: Detaillierte Beschreibung Nachteil: Man muss sich etwas mehr Zeit nehmen, um sich zu informieren SPIELBAR.DE www.spielbar.de Was ist spielbar.de? Spielbar.de ist eine deutsche Informationsplattform der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Computerspiele. Sie informiert über Computerspiele und erstellt pädagogische Beurteilungen. Via Schnellsuche gelangt man zu den einzelnen Artikeln über ein Spiel. Welche Angaben macht spielbar.de? Die Spielbesprechungen gliedern sich jeweils in einen objektiven, beschreibenden Teil inklusive Screenshots und einen subjektiven, beurteilenden Teil. Die Beschreibung liefert zudem allgemeine Informationen etwa zur Hintergrundgeschichte des Spiels, zum Spielablauf. Die Beurteilung hat einen wertenden Charakter und greift wichtige Punkte des Spielinhalts auf, die unter anderem Rückschlüsse auf die spielerische Qualität und die Alterseignung des Spiels zulassen. Alle Meinungen, sei es eine pädagogische Beurteilung der spielbar-Redaktion oder eine Äusserung eines Spielenden oder eines Elternteils, stehen in Form von Kommentaren unterhalb der Spielbeschreibung gleichberechtigt nebeneinander. Vorteil: sehr genaue Beschreibung / Beurteilungen von anderen sind ersichtlich. Nachteil: spielbar.de liefert keinen schnellen Überblick.
YOUTUBE www.youtube.com Was ist Youtube? Youtube ist keine offizielle Informationsseite. Auf dem Videoportal können die Benutzer kostenlos Video-Clips ansehen, bewerten und selbst hochladen. Nebst Film- und Fernsehausschnitten sowie Musikvideos findet sich auch eine Vielzahl selbstgedrehter Filme auf Youtube, darunter auch Erklärungsfilme zu verschiedenen Computer-Spielen, weshalb wir hier diese Informationsmöglichkeit auch aufführen. Youtube hat eine Schnellsuchfunktion, mittels derer man schnell zu Erklärungsfilmen oder Tutorials gelangen kann – einfach den Namen des Spiels und
Inhalt eines Spieles interessiert, besucht entweder bupp.at oder spielbar.de. BuPP geht sehr fundiert und vertieft auf den Spielverlauf ein, spielbar.de liefert dafür auch allgemeine Informationen wie zum Beispiel die Hintergrundgeschichte oder die Entwicklungsgeschichte eines Spiels. Die Videoplattform Youtube ist vor allem in Ergänzung zu den offiziellen Informationsplattformen eine gute Möglichkeit, einen Blick in die reale Spielwelt zu wagen und den Spielverlauf oder das Spielverhalten anderer zu beobachten. •
GOLDENE REGELN Begleitung ist besser als Verbote.
«Erklärung» eingeben, und schon kommen Vorschläge wie «Minecraft Erklärung deutsch» oder «Minecraft Erklärung für Anfänger».
Kinder benötigen in digitalen Welten die Begleitung durch die Eltern und Grosseltern. Reden Sie mit dem Kind über seine Erfahrungen mit digitalen Medien.
Welche Angaben macht Youtube? Da das Videoportal allen und jedem offen steht, kann das Suchergebnis eine grosse Bandbreite an inhaltlichem Niveau haben. So kann die Suche schon mal zum zeitintensiven Rosinenpicken werden. In der Regel erkennt man aber schnell, ob ein Beitrag einigermassen seriös gestaltet ist oder ob es lediglich eine nicht enden wollende Selbstdarstellung eines einsamen Spielenden ist. Auch die Kommentare zu einem Youtube-Film können aufschlussreich sein. Vorteil: Man kann den Spielverlauf beobachten, ohne dass man das Spiel bereits kaufen oder aufs Handy laden muss. Nachteil: Youtube hegt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder inhaltliche Richtigkeit. Es sind persönliche Beiträge, die gut oder schlecht sein können.
Bezugspersonen sind für Kinder und Jugendliche Vorbilder im Umgang mit Medien. Überprüfen Sie deshalb Ihre eigenen Mediengewohnheiten.
Kinder brauchen medienkompetente Vorbilder.
3-6-9-12-Faustregel Kein Bildschirm unter 3 Jahren, keine eigene Spielkonsole vor 6, kein Internet vor 9 und kein unbeaufsichtigtes Internet vor 12. Beachten Sie Altersfreigaben für Filme (jugendundmedien.ch) und Computerspiele (pegi.ch). Bildschirmzeiten gemeinsam festlegen. Bestimmen Sie gemeinsam mit dem Enkelkind, wie viel Zeit es vor Bildschirmen verbringen darf. Setzen Sie klare Grenzen und achten Sie darauf, dass die Abmachungen eingehalten werden. Bildschirme sind keine Babysitter. Sorgen Sie für Freizeitaktivitäten ohne digitale Medien. Diese Regeln sind vom nationalen Programm zur Förderung von
FAZIT Wer sich nur für die Altersfreigabe interessiert, ist bei PEGI oder USK gut bedient, wobei PEGI mit den Symbolen und einer kurzen Inhaltsangabe etwas mehr Informationen liefert, ohne dabei episch zu werden. Wer sich aber detaillierter für den # 06 ~ 2015
Medienkompetenzen «Jugend und Medien» erstellt worden. www.jugendmedien.ch
Die Fotos stammen aus der Informationsbroschüre «Zappen und Gamen» des Vereins Akzent Prävention und Suchttherapie, Kanton Luzern, www.suchtpraevention.ch.
«Ich finde es in Ordnung, wenn die Kinder bei den Grosseltern auch mal länger oder öfter gamen dürfen als zuhause» Franziska Spring ist eine Expertin, was digitale Spiele anbelangt. Nun hat sie ein Spiel für Enkelkinder und Grosseltern entwickelt, das diesen Monat auf den Markt kommt.
Von MELANIE BORTER (Interview)
Grosseltern: Frau Spring, spielten Sie als Kind Computerspiele? Franziska Spring: Nein, gar nicht. Meine Freunde hatten Computerspiele. Ich habe diese aber auch nicht vermisst, ich spielte lieber Brettspiele, Fantasiespiele und draussen. Erst als Teenager habe ich den Computer entdeckt. Und wie war Ihre erste Reaktion darauf? Meine erste Reaktion war: «Oh nein, was ist denn das?» Dann fand ich es aber schnell spannend. Von Anfang an interessierte ich mich aber dafür, was dahinter steckt, wie solche Spiele aufgebaut sind. Schlugen Sie deshalb die Laufbahn ein, die Sie heute zur Entwicklerin von Spielen machte? Ja, ich wollte das Dahinter entdecken. Da es damals aber in der Schweiz noch keine solche Studienrichtung gab, studierte ich zuerst Informatik, dann Wirtschaftsinformatik. Meine Doktorarbeit konzentrierte sich auf das Spielerverhalten in Lernspielen. Schliesslich verbrachte ich mehrere Jahre in Amerika, wo ich auf dem Gebiet des «Game-Based Learning», also dem spielerischen Lernen, forschen konnte. Dann können Sie uns bestimmt sagen, was ein gutes Computer- oder Handyspiel ist?
Nun, das ist extrem subjektiv. Die Frage ist vielmehr, was die Erwartung an ein Spiel ist. Soll es vor allem unterhalten, oder soll es einen etwas lehren? Natürlich gibt es ganz viele Spiele, die verschiedene Zwecke erfüllen. Für mich sind gute Spiele jene, welche mich packen, mich mit in die Spielwelt hineinreissen und bei denen ich etwas lerne, ohne es zu merken und ohne Anstrengung. Was muss denn ein gutes Lernspiel für Kinder enthalten? Ein gutes Lernspiel für Kinder sollte den Kindern auch Freiräume für eigene Vorstellungen bieten. Das Spiel soll entdeckerisch sein, so dass die Kinder üben, fantasieren und Fehler machen können. Was ist ein schlechtes Spiel? Auch das ist sehr subjektiv und kommt auf die Kriterien an, die man setzt. Für mich ist ein schlechtes Spiel eines, das gar keines ist, zum Beispiel simple Rechenaufgaben ohne Feedback, ohne Spielerei. Wie sieht es denn mit Gewaltspielen aus? Gewaltspiele sind nicht mein Geschmack. Ich habe generell Mühe mit den Geschichten dahinter oder damit, menschliche Spielfiguren abzuschiessen. Aber das heisst nicht, dass das Spiel schlecht ist. Von der Spiele-Logik wie auch der künstlichen Intelligenz her sind die Spiele sehr fortschrittlich, und auch visuell ist dieses Genre sehr weit. Da kommt natürlich wieder meine Forscherseite zum Vorschein. Mich interessiert halt auch, was technisch alles hinter einem Spiel steckt. Ist es wichtig, dass sich auch die Grosseltern informieren, welche Spiele die Kinder spielen? Oder ist das Sache der Eltern? Auch die Grosseltern sollten sich informieren. Die kleinen Enkelkinder sollten zum Beispiel keine Gewaltgames spielen. Am besten ist es, ein Spiel selbst mal durchzuspielen, bevor man die Kinder ranlässt. Geben Sie Ihren Eltern oder Schwiegereltern vor, wie lange sie Ihre Kinder spielen lassen dürfen? Nein, das kann ich ja sowieso nicht kontrollieren. Ich finde es in Ordnung, wenn die Kinder bei den Grosseltern auch mal länger oder öfter gamen dürfen als zuhause. Vor zwei Jahren verliessen Sie die Forschung und gründeten die Firma Pixxadoo. Heisst das, Sie untersuchen jetzt die Spiele und ihre Wirkung nicht mehr, sondern entwickeln gleich selbst welche? Auch in der Forschung habe ich bereits Spiele entwickelt, damals mit dem Ziel, das Verhalten der Spielenden und deren Lernverhalten zu erforschen. Das Spiel, das ich nun entwickelt habe, ist ein Intergenerationenspiel. Es verbindet Generationen.
~ Hintergrund ~ GAMEN Wie muss man sich das vorstellen? Das Spiel heisst Frechmax und besteht aus zwei Teilen, die aber auch einzeln gespielt werden können. Einerseits handelt es sich um eine App, die ein Enkelkind zusammen mit einem Grosselternteil spielt, wobei die erwachsene Person eine Rolle einnimmt und das Kind eine andere Rolle innehat. Andererseits handelt es sich um ein nicht digitales Spiel «Fang den Frechmax», eine Art Fangspiel, das mit denselben Charakteren im Freien oder im Wohnzimmer gespielt wird. Was ist denn das Spezielle an Ihrem Spiel? Bei den meisten Spielen, die Grosseltern mit ihren Enkeln spielen, liegt der Fokus auf den Kindern. Die Erwachsenen sind weniger gefordert. Bei meinem Spiel ist das nicht so, weil die Aufgaben den Enkelkindern oder den Grosseltern angepasst sind. Zugleich lernt man den Spielpartner und so auch die andere Generation besser kennen. Wie das? Durch Fragen, die kein Richtig oder Falsch zulassen. Zum
Sie sagten, es sei eine Art Fangspiel. Muss man da denn körperlich fit sein, um es spielen zu können? Das Spiel ist ein mentales und zugleich auch ein körperliches Training. Meiner 76 Jahre alten Mutter hat es sehr gefallen.
FRANZISKA SPRING ist 38 Jahre alt, hat eine 6-jährige Tochter und einen 3-jährigen Sohn. Sie war mehrere Jahre in der Forschung tätig, hat 14 Jahre Erfahrung im Gebiet des Game-Based Learning und 2013 die Firma Pixxadoo gegründet. Pixxadoo steht für Intergenerationenspiele. Das sind Spiele, welche die Rollen auf unterschiedliche Alter anpassen und dabei Generationen verbinden. Das Spiel FRECHMAX kann zurzeit mittels Crowdfunding- Kampagne gekauft werden (Link auf Homepage). Bei Erfolg wird es diesen Juli ausgeliefert. Längerfristig soll es auch in Spielwarenläden zu kaufen sein. www.pixxadoo.com # 06 ~ 2015
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Beispiel: «Was gab es damals in deiner Kindheit noch nicht zu essen?»
«Lose Kabel, Stufen ohne Markierung, düstere Beleuchtung: Jede Wohnung kann zum Tatort werden.» Stefan Gubser Schauspieler «Hoppla, Sturzgefahr!» www.rheumaliga.ch
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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
E I D N E T Z T E L I L R Ä E M N O F E L TE von JOHANNA BOSSART (Fotos) und SASCHA GARZETTI (Text)
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# 06 ~ 2015
~ Kantonsspital Aarau AG ~
SCHNEEWEISSCHEN UND ROSENROT Das M채rlitelefon inmitten einer Spiellandschaft.
~ Etter Schuhmode, Bülach ZH ~
ROTKÄPPCHEN UND DER BÖSE WOLF Nicht nur das originale Märlitelefon war beliebt. Die Telefone liessen sich auch in schon bestehende Möbel einbauen.
~ Stadtverwaltung Kloten ZH ~
TISCHLEIN DECK DICH Mancherorts ist f체r Kinder nur wenig zu tun. Da kommt ein Ausflug in die M채rchenwelt gerade recht.
~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE
A
n der Wand hängt eine Landkarte der Schweiz: Rote und gelbe Stecknadelköpfe von unterschiedlicher Größe zeigen die Standorte der Märchenfeen an, wie die Märlitelefone offiziell heissen. Sie erzählen von der Blütezeit des Unternehmens. Die Gegenwart sieht anders aus. Wo heute noch Märchentelefone stehen, weiss Firmenchef Hans Stalder nicht im Detail. Vor Kurzem schrieb er 250 Kunden an und lieferte nochmals Ersatzteile aus. Er bekam viele Rückmeldungen auf seine «traurige Frühjahrsbotschaft»: Im Sommer legt er den Märlihörer endgültig auf die Gabel. Vistaphon, die Herstellerfirma der Märlitelefone, wurde in den 1960er-Jahren unter dem Namen Vistaphon Albert Marti gegründet. Marti war es, der das sogenannte Sound Marketing entwickelte. Geschäfte konnten über ihre eigenen Anlagen mittels Kassetten Werbespots laufen lassen. Daraus entstand die Idee für das Märlitelefon. Albert Marti und Hans Stalder lernten sich kennen, als sie bei der Plakatgesellschaft APG in Zürich arbeiteten. Ihre Wege kreuzten sich zufällig wieder, und Stalder stieg bei Vistaphon ein. Seit er kurz darauf die Firma übernahm, leitete er das kleine Unternehmen mit zwei Angestellten. Hans Stalder ist ein begnadeter Tüftler. So ist es denn auch die Elektronik, die es
ihm besonders antut. Die Telefone funktionieren mit 8-Spur-Kassetten. Diese kamen in den 1960er-Jahren auf und wurden bis vor wenigen Jahren in Japan noch für Karaokeveranstaltungen verwendet. Der technische Grundsatz der Märchentelefone blieb bis heute derselbe: Das Personal in den Ge schäften sollte keinen Aufwand haben. Kein Kassettenwechseln. Kein Zurückspulen. Einzig die Märlikassetten musste man einmal pro Monat gegen zwei neue eintauschen. Seit Mitte der 80er-Jahre steckte etwas mehr Mechanik in den Geräten, und die technischen Abläufe wurden verfeinert.
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Auch inhaltlich blieb sich das Märlitelefon
Das Interesse für die Märchen hat sein Vater in ihm geweckt: «Er hatte viel Fantasie. Manchmal sassen wir im Garten, und er erzählte Märchen. Dann war das halbe Quartier dabei und hörte zu.» Ihn selbst faszinieren Märchen noch immer. «Vor allem deswegen, weil so viele Grausamkeiten erzählt werden, zum Schluss aber immer das Gute gewinnt.» Dass es die Märchentelefone bald nicht mehr gibt, liege denn auch nicht an den Märchen selbst, sondern vielmehr an der beschränkten Lebensdauer der Kassetten, sagt Stalder. Die Technik gänzlich umzustellen, wäre nicht finanzierbar. Aber auch andere mediale Veränderungen setzten dem Märchentelefon zu. In den Geschäften flimmern
treu. Die Kassetten hatten eine Spieldauer von 20 Minuten. Das entspricht drei bis fünf Märchen pro Kassette. «Manchmal beklagten sich die Banken, wenn die Märchen zu lang waren», sagt Stalder. Dann mussten die Eltern und Grosseltern auf ihre Kleinen warten. «In Schuhläden», fügt er lächelnd an, «ist dies nie ein Problem gewesen». Seit 2011 gibt es ein Märlitelefon, das vom Mobiltelefon abrufbar ist. Doch Stalder ist skeptisch. Dass Eltern für die Märchenstunde ihrer Kinder bezahlen sollen, gefällt ihm nicht. Projekte wie die Märchenstationen auf St. Galler Spielplätzen, wo die Kinder via Smartphone ihren Lieblingsmärchen lauschen können, findet Stalder aber etwas Gutes. Denn er ist überzeugt: «Die Menschen wollen Märchen hören.»
heute PC- und Fernsehbildschirme. Zwar gab es andernorts Versuche, Bild und Ton zu kombinieren. Hier taten sich aber technische Probleme auf. Und was noch viel entscheidender ist: «Man stiehlt den Kindern die Fantasie!», meint Stalder. Er hatte im Verlauf der Jahre noch weitere Telefon-Ideen. So sei einmal ein Geschichten-Telefon für Altersheime angedacht gewesen. Leider sei das Projekt nie realisiert worden. Einen letzten Märchen-Trumpf hat Stalder aber noch in der Hand: Auf einer CD versammelt er 114 Mundart-Märchen mit einer Gesamtlaufzeit von über zwölf Stunden. Sie sollen den Geist der Märlifee noch ein wenig bewahren, auch wenn er dann in Wohn- oder Schlafzimmern und nicht mehr in Banken und Schuhläden wirken wird. •
BANKEN BEKLAGTEN SICH
Vistaphon-Chef Hans Stalder in seinem Büro. Dort hängt die Karte an der Wand, auf der die Standorte der Märchentelefone mit Stecknadeln markiert sind.
Für nähere Informationen zur Märchen-CD schreiben Sie an h.stalder@vistaphon.ch
Die Zürcher Fotografin Johanna Bossart, 38, stiess während der Recherche für ein Kunstprojekt auf die Märlitelefone. Sie setzte sich zum Ziel, möglichst viele der noch bestehenden Telefone fotografisch festzuhalten, damit sie nicht lautlos von der Bildfläche verschwinden und dieses Stück Kindheitserinnerung nicht in Vergessenheit gerät. www.johannabossart.ch # 06 ~ 2015
~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS
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Es ist legitim, Nein zu sagen
Eine sehr heikle Situation
EINE 66-JÄHRIGE GROSSMUTTER ERZÄHLT: Ich hüte seit drei Jahren meinen 4-jährigen Enkel regelmässig mit grossem Vergnügen. Nun kommt ein jüngeres Geschwister zur Welt, und ich spüre, dass es mir zu viel sein wird, beide Kinder zu hüten. Ich bin schon jetzt recht erschöpft nach einem Enkel-Tag und teile diese Erfahrung mit anderen Grossmüttern. Ich möchte nicht, dass meine Bedenken als Ablehnung verstanden werden. Meine Tochter reagiert immer etwas pikiert, wenn ich ihr absagen muss.
EINE 60-JÄHRIGE SOZIALE GROSSMUTTER ERZÄHLT: Ich bin eine soziale (das heisst nicht leibliche) Grossmutter, die ihre bald fünfjährige Enkelin A. wöchentlich einen Tag hütet. Mein Mann, der leibliche Grossvater, ist meist auch dabei. Vor allem wenn ich mich mit A. im öffentlichen Raum bewege (Kinderspielplatz, Tram, Läden), kommt sie mir seltsam gehemmt und auch sprachungewandt vor. Ich weiss nicht, ob ich meine Beobachtungen dem Elternpaar schildern soll. Es wird nicht viel geredet in dieser Familie; auch weil die Mutter unserer Enkelin vor allem Russisch spricht.
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s scheint in der heutigen Generation der jungen, as ist eine sehr heikle Situation. Ich frage mich, berufstätigen Eltern immer selbstverständlicher zu wie sehr Ihr Mann und Sie sich einig sind über Ihre sein, auf das Hüten der Grosseltern zählen zu können, Beobachtungen und Irritationen. Wenn Sie etwas vor allem wenn diese gesund und bereits pensioniert sind. vorsichtig sagen würden, müssten Sie es meines Erachtens Heutige Grossmütter, -väter und -eltern (im Folgenden als Grosselternpaar tun. Es ist für Eltern immer schmerzhaft, Grosseltern genannt) haben im Gegensatz zu früher eigene etwas Nicht-Positives über ihr Kind hören zu müssen. Diese Lebensprojekte, gesellschaftliche Verpflichtungen, private Empfindlichkeiten sind generell bekannt. Reden Sie mit IhBedürfnisse, Reisegelüste; auch wenn ihnen das Hüten von rem Mann und überlassen Sie ihm die Entscheidung – es sei Enkeln sehr wichtig ist. Und: Grosseltern werden älter und denn, Sie fühlen sich sicher und angenommen von A.s Eltern. sind früher erschöpft als die Jungen. Es ist völlig legitim, den Und sonst warten Sie ab. Bald werden Kindergarten und eigenen Kindern manchmal Nein sagen zu Schule auch ihre Beobachtungen machen. dürfen. Und wenn da die Jungen hadern, Ermutigen Sie die Enkelin im Aufnehmen fragt sich, wer (ganz gesund) egoistischer von Kontakten und im Reden. • ist: die Kinder, die selbstverständlich von ihren Eltern Hütedienste erwarten, oder die Grosseltern, die nach einem Leben voller Pflichten ihr Leben frei gestalten möchten beziehungsweise mehr Zeit und Ruhe für sich brauchen. In der Schule gibt es eine Stellvertreterin, KATHARINA LEY (68) ist Psychoanalywenn die Lehrerin krank oder abwesend tikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigeist. Wie ist das bei den Grosseltern? Auch sie ner Praxis in Bern und Grossmutter eines Enkels (2). Schicken Sie Ihre Fragen an: brauchen Stellvertreter. Es kann nicht davon Katharina Ley, EINLADUNG ausgegangen werden, dass die Grosseltern Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder zum Austausch unter immer hüten können. Es scheint mir auf beratung@grosseltern-magazin.ch. Grossmüttern, Grossvätern, Grosseltern der Hand zu liegen, dass die Grosseltern frühzeitig Bescheid geben, damit die Jungen Sie haben alle Ihre eigenen ErfahrunZeit haben, um die Stellvertretung zu organisieren. gen, liebe Leserinnen und Leser, mit Bei allen Abmachungen zwischen Eltern und Grosseltern gilt, Überforderung, mit Vorwürfen und Drohungen und so weiter. Wir möchten daran teilhaben. Schreiben Absagen nicht persönlich zu nehmen, sondern zu wissen, Sie uns: beratung@grosseltern-magazin.ch. Die Fragen und dass durch den Generationenabstand verschiedene BefindKommentare werden vertraulich behandelt, die Texte, die abgedruckt werden, anonymisiert und verfremdet. lichkeiten und Lebensentwürfe koordiniert werden wollen. Das hat nichts mit Liebe oder Ablehnung zu tun. • # 06 ~ 2015
Senevita: selbstbestimmt leben, bedürfnisgerecht wohnen Lebensqualität ist keine Frage der Lebensjahre. Mit zunehmendem Alter verschieben sich allerdings die Ansprüche an Alltagsgestaltung und Wohnen. Diesen Ansprüchen tragen die betreuten Wohnangebote von Senevita Rechnung, stets getragen von der Überzeugung: Jeder und jede kann selbst über die eigene Lebensgestaltung entscheiden. Senevita bietet altersgerechtes, selbstbestimmtes Wohnen in der ganzen Deutschschweiz: Kanton Aargau Senevita Gais, Aarau Senevita Lindenbaum, Spreitenbach Region Basel Senevita Gellertblick, Basel Senevita Erlenmatt, Basel Senevita Sonnenpark, Pratteln (ab Jan. 2016) Kanton Bern: Senevita Residenz Multengut, Muri bei Bern Senevita Bümpliz, Bern Senevita Burgdorf, Burgdorf Senevita Dammweg, Bern Senevita Westside, Bern Senevita Wangenmatt, Bern Senvita Panorama, Bern Seniorenvilla Grüneck, Bern Senevita Wydenpark, Studen Senevita Bernerrose, Zollikofen (ab 2017) Kanton Freiburg Senevita Résidence Beaulieu, Murten
Jeder Mensch ist einzigartig. Diese Einzigartigkeit wird durch den Einzug in eine Seniorenresidenz von Senevita nicht gleich geformt – im Gegenteil. Wer sich dazu entschliesst, in eine der betreuten Wohneinheiten zu ziehen, richtet sich da mit seinen eigenen Möbeln und persönlichen Gegenständen ein und geniesst fortan die Privatsphäre alleine oder als Paar in der modernen Infrastruktur. Denn, so das Credo aller Mitarbeitenden bei Senevita: «Zu Hause ist, wo man sich rundum wohl und geborgen fühlt.» Selber kochen oder ins Restaurant Senevita bietet Seniorinnen und Senioren ein Wohnumfeld, in dem sie ihren Alltag selbstbestimmt gestalten und frei entscheiden, wann und wie viel Unterstützung sie in Anspruch nehmen möchten. Jede Wohnung verfügt über eine eigene Küche, in der man Frühstück und Abendessen selbst zubereiten kann. Das Mittagessen wird täglich im gemütlichen, hauseigenen Restaurant serviert.
Die Mitarbeitenden der Senevita-Einrichtungen stehen nicht nur für pflegerische, sondern auch für hauswirtschaftliche und administrative Unterstützung zur Verfügung und schenken Lebensqualität im Alltag. Individuelle Tagesgestaltung Ebenso offen ist die Teilnahme am abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm. Bewegungs-, Spiel- und Kulturangebote werden täglich angeboten. Dabei gestalten die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Tagesablauf stets nach ihren eigenen Wünschen. Bei Senevita ist man überzeugt, dass der Erhalt der persönlichen physischen, psychischen, sozialen und ökonomischen Unabhängigkeit zu einer guten Lebensqualität beiträgt. Sollten die Kräfte doch einmal nachlassen, ist für die entsprechende umfassende pflegerische Unterstützung im Haus gesorgt. Auch hier wird die Willensfreiheit der Bewohnenden geachtet, in der Wahl des Arztes sind sie frei.
Kanton Luzern Senevita Pilatusblick, Ebikon Kanton Solothurn Senevita Residenz Bornblick, Olten Kanton Zürich Senevita Residenz Nordlicht, Oerlikon Senevita Obstgarten, Affoltern am Albis Senevita Limmatfeld, Dietikon (ab Nov. 2015) Schauen Sie vorbei: www.senevita.ch Kontaktieren Sie uns: 031 960 99 99 kontakt@senevita.ch
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~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN WOHNEN
~ # 06 ~ 2015
~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN WOHNEN
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Von PIUS ACHERMANN (Text) und JAVIER ALBERICH (Illustration)
IER DO S S
WIE GROSSELTERN WOHNEN (KÖNNTEN) Spätestens wenn die eigenen Kinder ausziehen, sollte man sich überlegen, wie und wo man im Alter leben möchte. Möglichkeiten gibt es viele: von der Stadtwohnung über die Alters-WG bis hin zum Wohnen mit Service.
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n der Schweiz werden Frauen und Männer nicht nur immer älter, sie bleiben in der Regel auch länger gesund. Zudem schätzt über die Hälfte der zuhause lebenden Angehörigen der Generation 65 plus ihre finanzielle Situation grösstenteils als komfortabel ein: ein europäischer Spitzenwert! Ein weiteres Merkmal der guten Lebensqualität ist auch die Tatsache, dass die Einsamkeitsgefühle bei Männern und Frauen zwischen 1971 und 2011 abgenommen und die Freundschaftsbeziehungen markant zugenommen haben, vor allem bei älteren Menschen. Der Soziologe und Altersforscher François Höpflinger berichtet schliesslich von einem höchst bemerkenswerten Ergebnis einer 2013 durch-
geführten Befragung zur Lebensqualität älterer Menschen: Der Anteil der 55- bis 74-jährigen Personen in der Schweiz, die sich als innovationsorientiert einstufen, ist innerhalb der letzten 20 Jahre von 15 auf 65 Prozent gestiegen. Das sind also Personen, die es für sich persönlich wichtig finden, neue Ideen zu haben, kreativ zu sein. HOHE WOHNZUFRIEDENHEIT Zu einer hohen Lebensqualität gehört natürlich nebst guter geistiger und physischer Gesundheit auch und vor allem die Art und Weise, wie wir wohnen. Dazu noch ein paar weitere Zahlen aus der Statistik, welche aktuell die Wohnsituation in der deutschsprachigen Schweiz # 06 ~ 2015
wiedergeben: Die grosse Mehrheit der Bevölkerung ab 60 Jahren lebt heute in Kleinhaushaltungen von ein bis zwei Personen. Der Anteil von Menschen dieses Alterssegments in grösseren Haushaltungen (drei und mehr Personen) ist gering und hat sich in den letzten Jahrzehnten weiter verringert. Der Zeitvergleich 2003/2013 zeigt zudem, dass sich der Anteil älterer Menschen in Einpersonenhaushalten weiter erhöht hat und der Anteil der Zweipersonenhaushalte leicht zurückgeht. Diese Entwicklung ist laut François Höpflinger eine Folge von mehr Scheidungen, speziell bei den «jungen Alten». Dank dem hohen Wohnstandard ist auch die allgemeine Wohnzufriedenheit in ~
~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN WOHNEN
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~ der Schweiz hoch. Dies belegen die Wohnumfragen der Age-Stiftung für den Zeitraum 2003 bis 2013. Auf einer Skala von 1 bis 10 bewegen sich die Werte zur allgemeinen Wohnzufriedenheit bei den befragten zuhause lebenden älteren Menschen zwischen 8,5 bis 9,1. Nur 5 Prozent schätzen zum Beispiel ihre Wohnung als zu klein ein. Anderseits wird die Wohnung oft als nicht altersgerecht eingestuft. Die hohe Wohnzufriedenheit gilt übrigens auch für die befragten Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeeinrichtungen. Wenn eine neue Wohnoption ins Auge gefasst wird, stehen gemäss François Höpflinger folgende Wohnwünsche im Vordergrund: Bevorzugt wird ein Wechsel in eine kleinere Mietwohnung oder eine pflegeleichte Eigentumswohnung, die nach Möglichkeit zentral gelegen sein sollte. Weniger beliebt ist ein Zusammenzug mit den eigenen Kindern. Als optimal wird bezeichnet, wenn die Kinder und Enkelkinder in der Nähe wohnen, aber nicht im selben Haushalt. Ein Wechsel in eine spezielle Alterswohnung werde
– wenn überhaupt – erst nach dem Alter 75/80 ins Auge gefasst. Sorge bereiten vielen Menschen die steigenden Mieten: Während im Jahre 2003 17 Prozent der in der Age-Wohnbefragung erfassten Mieter und Mietrinnen im Alter von 60 Jahren und älter über zu hohe Mietkosten klagten, waren es 2013 schon 25 Prozent. Zu schlechten Wohnbedingungen können natürlich auch geringes Einkommen und finanzielle Engpässe beitragen; sei es, dass eine möglichst billige Mietwohnung gewählt werden muss, oder sei es, dass finanzschwache Wohneigentümer ihr Haus oder ihre Wohnung nicht zu sanieren vermögen. So leben heute gut 5 Prozent der 65-jährigen und älteren Personen in ungenügend geheizten oder feuchten Wohnungen und Häusern. Wer wenig Geld hat, lebt zudem häufiger in einer schlechten Wohnumgebung. Natürlich treffen schlechte Wohnbedingungen oder eine lärmige Umwelt ältere Menschen nicht generell stärker als jüngere Menschen. Aber ältere Menschen, die vielleicht in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können sich der unmittelbaren Nach# 06 ~ 2015
barschaft weniger entziehen als mobile junge Menschen. WOHNEIGENTUM IM ALTER MIT KONSEQUENZEN Lag die Wohneigentumsquote 1970 gesamtschweizerisch erst bei 28,5 Prozent, stieg sie bis 2000 auf 34,6 Prozent und 2010 auf gut 36,6 Prozent. Ein Drittel ist auf eine Zunahme von Hauseigentümern (namentlich von Besitzern von Einfamilienhäusern) zurückzuführen; zwei Drittel auf eine verstärkte Verbreitung von Stockwerkeigentum (Eigentumswohnungen). Die periodisch durchgeführten Befragungen der Age-Stiftung dokumentieren einen steigenden Anteil an Wohneigentümern auch bei Menschen über 55. Fast die Hälfte der 55- bis 64-Jährigen lebte 2013 in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus. Zudem ist die Wohnmobilität im Alter angestiegen: ein Fünftel der 60 bis 74-Jährigen hat in den letzten fünf Jahren den Wohnort gewechselt. Neben selbst bewohntem Wohneigentum besitzen nicht wenige ältere Menschen eine Zweit- respektive Ferienwohnung. Es
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Wohnformen im Alter
ist durchaus keine Seltenheit, wenn ältere Menschen zwei Wohnsitze aufweisen und in der nachberuflichen Lebensphase an zwei Orten leben. Wie lange ältere Menschen in der eigenen Wohnung leben wollen und können, hängt nebst dem Gesundheitszustand der Bewohner auch von der Tatsache ab, wie nachhaltig die Wohnung, das Haus gebaut worden ist. Wohnbedürfnisse in jüngeren Jahren sind nicht die gleichen wie in späteren Jahren. Die grosse Wohnung kann sich schnell einmal als zu anstrengend im Unterhalt erweisen. Der Begriff «alters-
Ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, im dritten und vierten Lebensalter altersgerecht zu wohnen. ZU HAUSE ALT WERDEN Die meisten älter werdenden Menschen haben den Wunsch, möglichst lange im gewohnten privaten Rahmen wohnen zu bleiben, in dem sie in der mittleren Lebensphase heimisch geworden sind. Stimmen die baulichen Voraussetzungen, so können sich heute ältere Menschen auch auf ein wachsendes Angebot an öffentlichen Dienstleistungen abstützen: Reinigungsdienste, Haushalthilfen, Online-Supermärkte oder Mahlzeitendienste. Bei Pflegebedürftigkeit gibt es
gerecht» bekommt eine zentrale Bedeutung. Selbst eine moderne und luxuriöse Wohnung kann sich im hohen Alter als Hindernis erweisen, wenn Schwellen, enge Türen oder räumlich schlecht eingerichtete Küchen und Badezimmer ein selbstständiges Leben und DIE Haushalten bei altersbedingten Mobilitätseinschränkungen erschweren oder gar verunmögliALTERSGRUPPEN chen. Auch steile Treppen ohne Erstes Alter: beidseitige Handläufe oder ein Kindheit und Jugend nicht rollstuhlgängiger Lift sind (Adoleszenz) nicht altersgerecht. «Optimal ist eine hindernisfrei gebaute Zweites Alter: Wohnung, die flexibel nach Erwerbstätigkeits- und Familienphase den anstehenden Bedürfnissen von alternden Menschen umDrittes Alter: gestaltet werden kann», sagen Wechsel von der die Fachleute. Übrigens: Hohe Erwerbsarbeit in den Ruhestand; die Schwellen, mehrere Stockwer«jungen Alten»; 60 bis ke ohne Lift, enge Türen und 79 Jahre alt Flure sind nicht nur für älteViertes Alter: re Menschen beschwerlich, Beginn der Hochaltsondern auch für junge Elrigkeit, bei der bis tern mit Kinderwagen und für zu 50 Prozent der Menschen mit Behinderung. Angehörigen eines Geburtsjahrgangs Statt von «altersgerecht» sollte verstorben sind. Heute man, so die gleichen Fachleute, gehören rund 5 Prozent der schweizerischen besser von «lebensgerechtem Wohnbevölkerung der Bauen» respektive von «hinGruppe der 80-Jähridernis- oder barrierefreiem gen und Älteren an. Wohnen» sprechen. •
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Möglichkeiten, sich entsprechend Hilfe zu Hause zu organisieren, sei es durch einen ambulanten Spitex-Service oder durch die private Anstellung meist ausländischer CarePersonen, die jeweils für einen bestimmten Zeitraum im Haushalt mitleben und rund um die Uhr eine Betreuungsfunktion wahrnehmen. ALTERSWOHNUNG – ALTERSSIEDLUNG Alterswohnungen (oder Seniorenwohnungen) sind spezifisch auf die Bedürfnisse älterer Personen ausgerichtet und müssen definierten Standards genügen. Ebenso sollte das Wohnungsumfeld möglichst hindernisfrei gestaltet und gut an öffentliche Dienstleistungen im Quartier angeschlossen sein. Von einer Alterssiedlung (Seniorensiedlung) spricht man, wenn ein ganzes Haus oder mehrere benachbarte Häuser aus lauter Alterswohnungen bestehen. Unter Umständen bieten sie auch noch gemeinsam nutzbare Räumlichkeiten. Zielgruppe: Ältere Menschen, die mit oder ohne Bezug externer Serviceleistungen selbständig wohnen und ihren Haushalt führen können, aber zugleich darauf Wert legen, dass der Wohnraum auch bei zunehmender Fragilität und erschwerter Mobilität noch eine selbstständige Lebensgestaltung ermöglicht. WOHNEN MIT SERVICE Diese Form des Wohnens im Alter verbindet das Angebot einer Alterswohnung, in der ältere Menschen grundsätzlich selbständig wohnen, mit der Möglichkeit, je nach individuellem Bedürfnis professionelle Dienstleistungen in Bereichen wie Verpflegung, Haushalt, soziale Betreuung, Pflege oder Kultur und Freizeit in Anspruch nehmen. Häufig wird dieses Modell auch «Betreutes Wohnen» genannt. In der Regel gehört bei diesem Modell ein minimaler, durch eine ~ # 06 ~ 2015
~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN WOHNEN
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~ Pauschale abgegoltener Grundservice zum vorgegebenen Standard (etwa Beratung, Notrufsystem, Hauswartdienste, Benutzung von Gemeinschaftsräumen, evtl. Angebot von Veranstaltungen), während alle weitergehenden Dienstleistungen frei gewählt werden können und separat abgerechnet werden. Zielgruppe: Diese Wohnform besitzt für viele ältere Personen hohe Attraktivität, weil sie die beiden Grundbedürfnisse nach Selbstständigkeit und Sicherheit im Falle eines altersbedingt zunehmenden Unterstützungsbedarfs flexibel miteinander verbindet. Allerdings richtet sie sich bei extensiver Inanspruchnahme von Dienstleistungen an eine finanziell eher gut situierte Klientel.
das auf das verbindliche Zusammenleben von Jung und Alt, Alleinstehenden und Familien mit Kindern setzt. Dieses Konzept trägt der Tatsache Rechnung, dass eine Mehrheit älterer Menschen generationengemischtes Wohnen einem altersanonymen Wohnen vorzieht. Zielgruppe: Aktive ältere Menschen, die selbstständig sind und ihr Leben gerne in einem verbindlichen intergenerationellen Miteinander gestalten möchten. Dieses Modell setzt relativ hohe soziale und interkulturelle Kompetenz sowie gerade von Seiten der älteren Personen ein hohes Mass an Toleranz und Konfliktfähigkeit voraus. ALTERSHEIM Das Altersheim ist die klassische Form der stationären institutionellen Betreuung alter Menschen, die nicht mehr
ALTERSWOHNGEMEINSCHAFT (ALTERS-WG) Alterswohngemeinschaften zeichnen sich dadurch aus, dass der Akzent stark auf der gemeinsamen Gestaltung des alltäglichen häuslichen Lebens liegt. Zwar haben alle Bewohner einer Alters-WG eigene private Räume, in die sie sich zurückziehen können; sie teilen aber zentrale Lebensräume wie Küche, Bad, Wohn- und Esszimmer oder ein zur Verfügung stehendes Gästezimmer. Alters-WGs werden von den Bewohnern selbst organisiert und leben vom Willen der Beteiligten, sich aktiv am Gemeinschaftsleben zu engagieren. Zielgruppe: Ältere Menschen, die ein intensives Zusammenleben mit andern suchen, bei dem sich alle an den häuslichen Aufgaben beteiligen und gegenseitig unterstützen. ALTERSHAUSGEMEINSCHAFT In der Altershausgemeinschaft herrscht der Wille zu einem Zusammenleben mit anderen älteren Menschen vor, das über ein unverbindliches nachbarschaftliches Miteinander hinausgeht. Im Unterschied zur Alters-WG haben in Hausgemeinschaften alle Bewohner ihre eigene abschliessbare Wohnung (inkl. Bad und Küche). Gleichwohl wird von allen erwartet, dass sie sich an gemeinsamen Aktivitäten beteiligen und sich gegenseitig unterstützen. Das Motto lautet: zusammen allein wohnen. Zielgruppe: Menschen, die ihr Älterwerden zusammen mit anderen Alten in einer Mischung von selbstbestimmter Privatsphäre und engagiertem, aktivem Gemeinschaftsbezug gestalten wollen. Dabei soll die gemeinschaftliche Vernetzung auch gegenseitige Hilfe und Unterstützung sicherstellen, die bei zunehmender altersbedingter Fragilität nötig werden kann. MEHRGENERATIONENHAUS Eine in der Schweiz noch eher seltene Variation der Altershausgemeinschaft stellt das Mehrgenerationenhaus dar,
selbstständig wohnen wollen oder können, aber nicht (oder höchstens minimal) pflegebedürftig sind. Altersheimbewohner verfügen über ein eigenes Zimmer mit Nasszelle, in der Regel aber nicht über eigene Kochgelegenheit. Dienstleistungen wie Verpflegung, Wäsche- und Zimmerreinigung, Beratung, Nutzung diverser Gemeinschaftsräume und Angebote verschiedenster Veranstaltungen werden mit dem altersgerecht konzipierten Zimmer als ein integriertes Gesamtpakt angeboten. Zielgruppe: Alte Menschen, die nicht mehr selbstständig wohnen wollen oder können, aber nicht pflegebedürftig sind. Da ambulante Dienste im Bereich Haushalt, soziale Betreuung und Pflege gut ausgebaut sind und alte Menschen meist möglichst lange selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben wollen, verliert das Modell Altersheim immer mehr an Bedeutung. ALTERSRESIDENZ Alters- oder Seniorenresidenzen sind eine Kombination der Wohnformen Alterssiedlung und Altersheim auf gehobener Stufe hotelähnlichen Wohnens. Die Bewohner haben alle eigene kleine Wohnungen inklusive Bad und Küche. Viele Dienstleistungen sind zu einem standardmässigen Grundpaket zusammengefasst, wobei dazu oft auch eine Mahlzeit pro Tag im hauseigenen Restaurant gehört. Zum gehobenen Standard gehören gemeinsam genutzte Räumlichkeiten, ein Restaurant, zum Teil ein Schwimmbad oder Fitnessraum sowie kulturelle Angebote. Viele Altersresidenzen verfügen über eine Pflegeabteilung für Bewohnerinnen und Bewohner, die aufwendiger Pflege bedürfen. Zielgruppe: Ältere Menschen aus dem oberen Einkommenssegment, die die Selbstständigkeit der Lebensgestaltung in einer eigenen Wohnung mit der Nutzung hotelähnlicher Dienstleistungen verbinden und auf Komfort Wert legen. ~
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«Ein Umzug ist physisch und psychisch höchst anspruchsvoll» Man soll sich schon früh damit befassen, wie und wo man im Alter leben will, sagt der Gerontologe Beat Bühlmann. Von GEORG GINDELY (Interview)
Herr Bühlmann, ab wann sollte man sich mit dem Thema «Wohnen im Alter» befassen? Sicher nicht erst mit 75 Jahren! Denn ein Umzug oder Umbau ist physisch
früheren Zeiten. Dabei suchten wir nicht eine Alters-WG oder eine Alterswohnung, sondern einfach ein Quartier, in dem es sich gut leben lässt.
alles unter ein Dach bringen: Wir haben zum Beispiel keinen Lift im (Dreifamilien-)Haus, dafür ist die Miete trotz vorzüglicher Lage erschwinglich.
und psychisch höchst anspruchsvoll. Im Vordergrund steht dabei nicht eine Platzierung im Heim, sondern die private Wohnsituation. Passt meine Wohnung zu meinem Alter? Will ich als Single allein wohnen? Soll ich das Haus, das zu gross geworden ist, vererben, verkaufen oder umbauen? Um solche Fragen zu klären, hat Luzern60plus in Zusammenarbeit mit Pro Senectute und dem Hausverein seit dem 1. Mai 2015 die Webseite www.wohnfragenimalter.ch aufgeschaltet.
Was gibt es da zu beachten? Für uns, die wir kein eigenes Auto mehr haben, war die Anbindung an den öV sehr wichtig; nun liegt die Bushaltestelle direkt vor unserer Tür. Das ist hilfreich bei grösseren Einkäufen. Was sonst zählt, ist individuell verschieden. Die Einkaufsläden, die Nähe zur Natur, die Nachbarschaft – oder einen möglichst hindernisfreien Zugang zur Wohnung. Doch nicht immer lässt sich
Mit Alters- und Pflegezentren wollen sich die «jungen Alten» meist noch überhaupt nicht auseinandersetzen. Zu Recht? Die «jungen Alten» müssen sich oft zwangsläufig mit Alters- und Pflegezentren befassen, spätestens wenn ihre eigenen Eltern pflegebedürftig werden. Ich finde es ohnehin sinnvoll, hie und da bei Altersheimen hineinzuschauen und die eigenen Vorurteile etwas abzubauen. Auch wenn man sich selber keinen Lebensabend im Heim wünscht, es gibt Situationen, in denen ein – gut geführtes – Heim mehr Lebensqualität bietet als das einsame Leben in der eigenen Wohnung.
Ich kenne mehrere Grosseltern, die ihr Haus verlassen und in eine Wohnung in der Stadt gezogen sind, um in der Nähe von Theatern, Kinos und Museen zu sein. Daneben boomen neue Wohnformen wie Alters-WGs oder Mehrgenerationen-Siedlungen. Entsteht neben dem «Wohnen im Alter» eine neue Zwischenstufe «Wohnen im jungen Alter»? Ja, unbedingt, und das ist nicht nur eine Zwischenstufe! Spätestens wenn die Kinder ausgezogen sind, sollte man sich überlegen, wie und wo man denn im Alter leben will. Meine Frau und ich sind zum Beispiel wieder in die Stadt Luzern gezogen. Guter öffentlicher Verkehr, anregende Kultur, tolle Landschaft und vor allem viele vertraute Gesichter aus
An was muss man unbedingt denken, wenn man ab 60 einen Umzug plant? Dass es nicht nur auf die schöne Wohnküche und den Parkettboden ankommt, sondern dass die Wohnumgebung, die Nachbarschaft oder das Quartierleben für das Befinden im Alter ebenso wichtig sein können. Beat Bühlmann (63), Journalist und Gerontologe MAS, ist Projektleiter des städtischen Entwicklungskonzepts «Altern in Luzern». Er wohnt in der Stadt Luzern.
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Empfohlene Lektüre: Age Report III: Wohnen im höheren Lebensalter. Grundlagen und Trends. Von François Höpflinger und Joris Van Wezemael (Hrsg.) Seismo Verlag, Zürich 2014.
~ Dossier ~ WIE GROSSELTERN WOHNEN
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PFLEGEHEIM – PFLEGEZENTRUM Pflegeheime sind Wohnformen für alte Menschen, die eine relativ umfassende Pflege und Betreuung benötigen. Sie sind das letzte Glied in der Kette der auf alte Bewohner fokussierten Wohnangebote. In Pflegeheimen kann man auch bei schwerer Pflegebedürftigkeit bis zum eigenen Tod bleiben. Hier gehört ein umfassendes Paket von Dienstleistungen, das so gut wie alle Lebensbedürfnisse abdeckt, standardmässig dazu. In einem Pflegeheim wohnen Menschen in Einoder Mehrbettzimmern. Wenn ein Pflegeheim aus mehreren Häusern mit unter Umständen unterschiedlicher Ausrichtung besteht oder pflegerische Dienstleistungen auch ausserhalb der eigenen Institution anbietet (im Sinne eines Wohnens mit Service), kann man auch von einem Pflegezentrum sprechen. Zielgruppe: Stark pflegebedürftige Menschen, für die täglich 24 Stunden abrufbare Betreuung wichtig ist. PFLEGEWOHNGRUPPE
INTERNET-PLATTFORMEN ZUM THEMA www.zukunftswohnen.ch
Netzwerk für gemeinschaftliches Wohnen www.age-stiftung.ch
Unterstützung innovativer Wohnprojekte im Alter www.wohnenimalter.ch
Pflegewohngruppen sind durch professionelle Fachpersonen geleitete Alterswohngemeinschaften für Menschen, die Pflege und Betreuung brauchen. Sie stellen in gewissem Sinne eine Verbindung der Modelle Wohngemeinschaft und Pflegeheim dar. Eine Pflegewohngruppe zum Beispiel für Menschen mit Demenz kann durchaus Teil eines Pflegeheims sein. Zielgruppe: Pflegebedürftige Personen, die nicht mehr selbstständig wohnen können, aber auch nicht in einem Heim betreut werden wollen, sondern einen familienähnlichen Rahmen vorziehen, in dem sie einerseits professionell betreut und anderseits unter Anleitung soweit möglich in die häuslichen Alltagsaktivitäten einbezogen werden.
Altersgerechtes Bauen aus architektonischer Sicht www.wohnform50plus.ch
Wohnberatung Pro Senectute www.lea-label.ch
Zertifikat für alters- und generationengerechte Wohnungen. www.tertianum-stiftung.ch
Ratgeber, Wohnen im Alter www.curaviva.ch
Verband Heime und Institutionen Schweiz www.wohnfragenimalter.ch
Beratungsseite von Luzern60plus
ALTERSZENTRUM Alterszentren (oder Seniorenzentren) sind grössere institutionelle Komplexe, die im selben Umfeld verschiedene Wohnformen miteinander verbinden. Sie haben den Vorteil, dass dadurch betriebliche Synergien entstehen und der bei altersbedingt zunehmender Gebrechlichkeit unter Umständen nötig werdende Wechsel in eine andere Wohn- und Betreuungsform für die betroffenen alten Menschen einfacher zu vollziehen ist. Zielgruppe: Alte Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, bei denen es wichtig ist, im Falle einer sich durch zunehmende Gebrechlichkeit aufdrängenden Veränderung der Wohnform innerhalb ein und derselben Institution und im gleichen Umfeld entsprechende Angebote vorzufinden. • Diese Zusammenstellung basiert auf der Broschüre «Wohnformen im Alter» der Stiftung Curaviva; Autor: Dr.Heinz Rüegger, Institut Neumünster, Zürich; Herbst 2014
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Selbstständig wohnen bis ins hohe Alter Drei Beispiele, wie Industrie, Immobilienfirmen und Forschung für das Wohnen im Alter investieren. Der Anteil der 80-jährigen und älteren Personen an der schweizerischen Wohnbevölkerung wird von aktuell rund 5 Prozent auf 7,8 Prozent im Jahr 2030 steigen, um dann gegen 2050 einen Wert von schätzungsweise 12,1 Prozent zu erreichen. Die Antwort auf diese Entwicklung kann nicht im massenhaften Bau von Altersheimen liegen, sondern im Bestreben, möglichst vielen Menschen zu einem möglichst selbstständigen Leben in den eigenen vier Wänden zu verhelfen. Dazu
Haustechnik auf Knopfdruck erlaubt, also Licht und Storen, Heizung, Alarmanlage oder Multimediaanlage regelt.
können Immobilienfirmen, die Industrie und die Forschung einen wesentlichen Beitrag leisten.
Wie sieht das konkret aus? Im aargauischen Berikon entsteht zurzeit auf einem 6200 Quadratmeter umfassenden Gelände die Altersresidenz «Belano». 25 Millionen Franken werden dort in 35 Seniorenwohnungen mit einem angegliederten Ärztehaus/Doktorzentrum verbaut. Die hindernisfreien Wohnungen mit Raumgrössen zwischen 45 und 112 m² ausschliesslich vermietet und nicht verkauft. Die Preise zwischen 990 und 2200 Franken würden leicht über den ortsüblichen Marktmieten liegen, dafür hätten die Bewohner Zugriff auf die verschiedensten Dienstleistungen und die Möglichkeit, gemeinsame Räume zu nutzen. Dazu gehören ein Begegnungsraum mit integrierter Cafeteria, ein kleines Fitnesscenter sowie eine auch als Bastelraum nutzbare Werkstatt. Eine täglich stundenweise besetzte Rezeption organisiert für die Bewohnerinnen und Bewohner die Kontakte zu den lokalen Dienstleistern wie Spitex, Physiotherapie, Mahlzeitendienst und Wohnungsreinigung. «Das Beste heben wir uns fürs Alter auf» hat sich die den Bau koordinierende Firma Trevita AG («das dritte Leben») als Motto gegeben.
DAS INTELLIGENTE HAUS Mit intelligentem Wohnen werden Lösungen im Wohnbereich bezeichnet, bei denen Geräte und Systeme eingesetzt werden, die mehr Komfort, Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, Flexibilität und Sicherheit gewährleisten. Grosseltern, die ihr Haus der Jungmannschaft übergeben wollen, werden bei der Evaluation einer Mietoder Eigentumswohnung darauf achten, dass zumindest einige der aufgezählten Eigenschaften in den neuen vier Wänden realisiert sind. Einige Beispiele: ein zentraler Ein/Aus-Schalter, um bei Verlassen der Wohnung alle Lichter auszuschalten und, wenn man will, alle Storen herunterzulassen. Oder ein biometrischer Schlüssel, der die Wohnung mit Fingerabdruck öffnet, was auch eine ideale Lösung für Enkelkinder bedeuten kann. Oder die Astrozeitschaltuhr von Feller, die während der Ferien die Anwesenheit im Haus simuliert. Die Anwesenheitssimulation ist nachweislich die beste Prävention gegen Einbrüche. Intelligent wird das Haus, wenn seine Steuerung auf einem Energiesparenden und auf maximale Sicherheit ausgerichteten Gebäudeautomationssystem basiert und damit die Steuerung der gesamten
WOHNEN MIT SERVICE Man nennt ihn in der Immobilienbranche einen Megatrend: Ältere Menschen wohnen in hindernisfreien Wohnungen und können nach Bedarf spezielle Dienste, die ihnen das Leben erleichtern, abrufen. Pro Senectute bezeichnet dies auch als Wohnform «zwischen daheim und Heim».
Verlauf der letzten zehn Jahre ein eigentliches Kompetenz- und Forschungszentrum für Ambient Assistet Living entwickelt. Dabei handelt es sich um Konzepte, in denen elektronische Systeme, Produkte und Dienstleistungen das alltägliche Leben älterer Menschen situationsabhängig unterstützen. So haben die Forscher des iHomeLab zum Beispiel eine Prototyplösung für rasche Hilfe entwickelt: einen Sensor, der an einer häufig frequentierten Stelle in der Wohnung eines betagten Menschen installiert wird. Im Falle eines Sturzes mit Bewusstseinsverlust oder Bewegungsunfähigkeit löst der Sensor eine Alarmierungskette aus. Erste Ansprechstelle ist in der Regel ein Angehöriger. Quittiert dieser den Alarm nicht, geht die Meldung eine Stufe weiter, zum Beispiel an eine Alarmzentrale. Solche Sensoren, welche Stürze oder Inaktivität erkennen, könnten auch in bestehende Geräte integriert werden. So zum Beispiel in ein Hörgerät, das viele Senioren ohnehin schon benutzen. Unter anderem arbeiten die Forscher auch an einem Rollator der Zukunft. Dieser wird einen Elektroantrieb haben, wie man ihn von den E-Bikes her kennt. So würden sich Steigungen und Hindernisse leichter überwinden lassen. Zudem wird die neue Entwicklung mit moderner Kommunikationstechnik ausgerüstet sein: Die Benutzerin oder der Benutzer hat so die Möglichkeit, über einen integrierten Tabletcomputer auf verschiedene Dienste wie Navigationshilfen, spezielle seniorengerechte Applikationen oder ein Notfallsystem zuzugreifen.
FORSCHUNG FÜR DIE SENIOREN An der Hochschule Luzern für Technik und Architektur hat sich unter der Leitung von Professor Alexander Klapproth im # 06 ~ 2015
Das iHomeLab ist offen für Besucher. Weitere Informationen zum Forschungszentrum finden sich auf der Website www.ihomelab.ch.
~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION
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Städteplaner
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a steht er – der eine fünfjährige Zwilling, mein Enkelsohn – die Packpapierrolle unter seinen Arm geklemmt, das Klebeband in der einen Hand und die Filzstifte in der anderen. Er schaut mich an und sagt: «Grosi, ich möchte mit dir Stadt spielen!» Wir beide wissen genau, was mit «Stadt spielen» gemeint ist. Ich breite das Plastiktischtuch über den grossen Esstisch, entrolle das Packpapier, und gemeinsam kleben wir es am Tischtuch fest. Manchmal muss ich seine kleinen Finger von unbrauchbarem Klebeband befreien. In-
posten, ein Gefängnis, das Spital und das Feuerwehrdepot einen festen Platz haben müssen. Das, was danach gezeichnet wird, hängt vom kürzlich Erlebten des Enkels ab. Unlängst musste ich ein Zirkuszelt mit Parkplätzen zeichnen. Auch einen Bahnhof, weil er bei den Matchbox-Autos ein Taxi und einen Bus gefunden hat. Auch das Einkaufszentrum (ich mache hier keine Reklame) muss entsprechend beschriftet werden. Inzwischen ist auch der andere Enkelsohn mit seinem Freund heimgekommen, und es ist Zeit für einen Zvieri. Gut, dass es
zwischen gelangt das Klebeband ohne grössere Verluste an den Zielort. Als Nächstes holt er die Schachtel mit den kleinen Matchbox-Autos. Ich beginne vom Packpapierrand weg eine breite Strasse mit diversen Abzweigungen, Rondellen und Kurven über den Tisch zu zeichnen. Nicht zu vergessen genügend Platz für den angedeuteten Mittelstreifen auf der Strasse. Dann kommt meine Frage: «Was braucht es denn für Gebäude in einer Stadt?» Naja, inzwischen weiss ich, dass der Polizei-
auf dem Stadtplan einen eingezeichneten Bahnhof hat. «Eine grosse Ladung Früchte ist gerade am Bahnhof angekommen, alle Lastwagen sollen diese Früchte abholen», sage ich. Schnell holen auch die beiden neuen Mitspieler einen Transporter aus der Kiste und düsen los. Sich beim Spiel an die Regeln des Rechtsverkehrs zu halten, das klappt noch gar nicht. Vor allem nicht, wenn der Lastwagen mit dem Zvieri-Apfelschnitz ins Parkhaus des Krankenhauses oder des Einkaufszentrums fahren muss. Dort wartet dann ein hungriger Junge auf
das Apfelstückli, da werden sämtliche Signale und Stoppstrassen überfahren. Gut, dass es keine Fussgänger gibt. Inzwischen können meine Enkelsöhne eine Grossstadt aus Packpapier entrollen. Es macht total Spass zu sehen, wie sich ihr Städtebild verändert. Das Spiel ist absolut ausbaubar, und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Deshalb liebe ich es – nicht nur ich! •
MARGOT BRYNER, Winterthur, war diplomierte Sozialarbeiterin, ist zweifache Grossmutter und Mitglied der Kolumnengruppe der GrossmütterRevolution. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch
~ GrossmütterRevolution Nachrichen aus dem Tessin ~
IM ERZÄHLCAFÉ BRÜCKEN SCHLAGEN DAS ERZÄHLCAFÉ Bereits an der ersten Tagung von Movimento AvaEva im Herbst 2013 bildete sich eine Arbeitsgruppe zum Thema «Erzählcafé». Seit Januar 2014 laden die Leiterinnen, Regula Stern-Griesser und Eleni Stäheli, beide gebürtige Deutschschweizerinnen und seit langer Zeit im Tessin wohnhaft, einmal im Monat in Ascona zum gemeinsamen Erzählen ein. ERZÄHLEN UND ZUHÖREN Das Erzählcafé ist eine interaktive Methode des autobiografischen Erzählens in Gruppen. In öffent-
lichen oder halböffentlichen Räumen erzählen Menschen frei oder entlang eines vorgegebenen Themas aus ihrem Leben und von ihren Erfahrungen. Die anderen Teilnehmenden hören als Publikum zu und können im Anschluss selber erzählen. BRÜCKENSCHLAG Neben der Lust, eigene Erlebnisse aus dem Leben mit anderen zu teilen und durch die Geschichten der anderen Frauen an lange vergessene Ereignisse erinnert zu werden, schlägt das Erzählcafé für die Teilnehmerinnen auch
eine Brücke vom Tessin in die Deutschschweiz. Die alte Heimat wird erzählend in die neue geholt, und Erfahrungen von Heimweh und dem Gefühl, heimisch geworden zu sein, werden geteilt. Mit dem Älterwerden werden alte Freundschaften und die Familie in der Nähe wichtiger. Für viele Deutschschweizerinnen ist dieses Umfeld auf der anderen Seite des Gotthards geblieben. Das Caffè narrativo bietet hier einen guten Boden, Gemeinschaft zu pflegen, neue Freundschaften zu schliessen, gehört zu werden und zuzuhören.
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Die Arbeitsgruppe diskutiert nun an der Frühlingstagung von Movimento AvaEva mit dem Publikum, wie das Erzählcafé weiterentwickelt und auch für italienischsprachige Frauen geöffnet werden kann.
Weitere Informationen www.avaeva.ch Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent, die Tessiner Untergruppe nennt sich Movimento AvaEva. www.migros-kulturprozent.ch
Ihr sIcheres «Zuhause» Denkbar ist alles. Machbar auch. Mit dieser Überzeugung hat die Bh holdig aG, ein Familienunternehmen aus horgen, das Projekt seniorenanlage Belano Berikon «Zuhause» angegliedert an das Doktorzentrum Mutschellen ins Leben gerufen. am 27. april 2015 wurde der spatenstich gefeiert. Mit seiner überdurchschnittlichen standortqualität, eigebettet in ein gemeindeübergreifendes Zentrum, bieten die seniorenwohnungen ein exklusives Gefühl von Wohlbefinden, selbständigkeit und sozialer eingebundenheit. Die 35 modernen 1.5-4.5-Zimmer seniorenwohnungen sind normale Mietobjekte mit diversen serviceangeboten, welche nach Wunsch an der hauseigenen rezeption gebucht werden können. ein Fahrdienst, spitex-Pflegeleistungen oder der Wäsche-service sind nur wenige der zahlreichen Dienstleistungen, die nur nach Gebrauch verrechnet werden. Während 24 stunden 7 Tage die Woche ist das Notrufsystem aktiv und garantiert sicheres Wohnen. sei es im Fitnessraum, in der cafeteria, in der Werkstatt oder bei den organisierten Veranstaltungen und ausflügen – die Gemeinschaft und der gegenseitige austausch wird im seniorenzentrum gross geschrieben. Das selbstständige und unabhängige Leben wird gefördert und kann nach den eigenen Wünschen individuell gestaltet werden, während das Wohlergehen unterstützt und das Beisammensein gelebt wird.
LäNGer MITTeN IM LeBeN Ihre Zukunft liegt uns am herzen, wir ermöglichen sichere unabhängigkeit im alter. Die Trevita aG, Teil der Bh holdig aG, ist Ihr neutraler Partner für betreutes Wohnen. Wir unterstützen Gemeinden, architekten und private Institutionen als unabhängige Drehscheibe darin, seniorenwohnungen mit service zu planen, zu realisieren und zu betreiben. Damit wir Wünsche, anliegen und Träume verwirklichen können, bieten wir einen Komplettservice und führen alle Parteien zusammen. unser Ziel ist, dass senioren das Leben geniessen können und am Puls der Zeit bleiben. Interessiert? Verfolgen sie unsere Projekte oder lassen sie uns Ihre Nachricht zukommen. www.trevita.ch
TREVITA AG MARKTGASSE 16 CH 8302 KLOTEN
+41 55 511 22 11 INFO@TREVITA.CH WWW.TREVITA.CH
~ Service ~ UNTERWEGS
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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)
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8 HOF BAHN
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In der zweitgrössten Stadt der Schweiz kann man sich von der berühmten Fontäne Jet-d'eau nass spritzen lassen, im Strandbad planschen oder Säle besuchen, in denen Geschichte geschrieben wurde und wird.
WAS WIE WO 1
JET D'EAU UND MÖWE Auf einem Steg kann man zu der 140 Meter hohen Fontäne Jet d'eau balancieren und sich nassspritzen lassen. Danach kann man weiter am See stadtauswärts spazieren und mit einem so-
Sehenswürdigkeiten vorbei wie dem Palais Wilson, dem Bains de Pâquis und der berühmten Blumenuhr.
larbetriebenen Taxiboot, der «Mouette» (Möwe), in den Park La Perle du Lac fahren. Ideal für Wasserratten und kleine Kapitäne.
Der europäische Hauptsitz der UNO ist seit 1966 in Genf und oft im TV zu sehen. Spannend ist die Besichtigung mit einer Führung, in der man Säle betritt, in denen Weltgeschichte geschrieben wurde. Das Gebäude liegt in einem malerischen Park am See mit Blick auf den Mont-Blanc.
www.geneve-tourisme.ch
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LA PERLE DU LAC Im wunderbaren Park direkt am See laden zahlreiche Spielplätze zum Teil mit Wasser zu Spaziergängen und Picknick ein. Ein Tunnel verbindet den Park mit dem botanischen Garten. Neben vielen Pflanzen steht dort ein einzigartiges Karussell, das aus einem Roman von Jules Verne stammen könnte. Rue de Lausanne
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HAFENBECKEN Genf kann man gut zu Fuss, mit dem Velo oder mit Skates entdecken. Knapp sechs Kilometer ist eine ausgeschilderte Sightseeing-Tour am Hafen entlang. Startpunkt ist die Perle du Lac, weiter geht es an diversen
www.geneve-tourisme.ch
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PALAIS DES NATIONS
14, avenue de la Paix www.unog.ch
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PLAINE DE PLAINPALAIS Der kunterbunte Platz inmitten der Stadt bietet Märkte, einen Spielplatz mit Riesenschildkröte und einen Skatepark sowie zehn grosse Schachbretter, auf denen man unter Aufsicht der Reformatoren Calvin, Farel, Knox und de Bèze seine Strategiefähigkeit unter Beweis stellen kann. Der berühmte Parc des Bastions mit Uni und Cafe ist angrenzend.
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BAINS DE PÂQUIS Ein kleiner Kurzurlaub inmitten der Stadt. Denn auf der kleinen Badi-«Insel» herrscht Ruhe und beruhigendes Blau-Weiss- Panorama. Meldet sich der Hunger, gibt es im Restaurant täglich
BOIS DE LA BÂTIE Über 450 einheimische Tierarten wohnen im Bois de la Bâtie, zum Beispiel Meerschweinchen, Wollschweine, Eulen, Ponys. Das Café mit Terrasse bekam vor Kurzem einen tollen neuen Spiel-
zwei frische Menüs. Für Kinder hat es einen Kiesstrand und eine Wasserrutschbahn.
platz für Gross und Klein. Achtung: Es hat auch ein beliebtes Planschbecken.
Quai du Mont-Blanc www.bains-des-paquis.ch
116, Rue de Lausanne 3, Chemin de la Batie
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SALÈVE Auf den Genfer Hausberg schwebt man mit einem Seilbähnli. Oben gibt es unzählige Spazierwege, ein Restaurant mit Aussicht auf Stadt, See und Berge sowie einen Spielplatz. Route du Téléphérique www.telepherique-du-saleve.com
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GENÈVE-PLAGE Ein ideales Strandbad am See. Rutschbahnen, diverse Wasserbecken, Volleyballplatz, Schaukeln, Sprungtürme und ein Kiesstrand lassen den Tag vorbeifliegen. Port-Noir, 5, Quai de Cologny
www.geneve-plage.ch
www.geneve-tourisme.ch
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MUSÉUM D'HISTOIRE NATURELLE Im grössten naturhistorischen Museum der Schweiz werden Tiere von gestern und heute, hier und anderswo in ihrer ursprünglichen Umgebung mit gelungenen Toneffekten eindrucksvoll präsentiert. Eintritt frei. Man erhält Übersetzungslisten. 1, Route de Malagnou www.ville-ge.ch/mhng
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LE COTTAGE CAFÉ Hier scheint die Zeit stillzustehen. Ein charmantes Häuschen mit grosser Terrasse inmitten eines kleinen Parks. Ideal mit Kindern. 7, Adhémar-Fabri www.cottagecafe.ch
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zu Fuss
Die Pracht des Seleger Moors
M
it dem Seleger Moor sind viele Kindheitserinnerungen verbunden. Dort spazierte ich oft mit Mutter und Grossmutter durch die blühenden Rhododendren und spürte den quakenden Fröschen in den Teichen nach. Nun tun das die eigenen Kinder. Der Park zwischen Rifferswil und Hausen am Albis im Zürcher Säuliamt hat bis heute nichts von seinem Charme und seiner Pracht eingebüsst. Angelegt hat ihn Robert Seleger. Der Land-
ist, macht einen Besuch so angenehm. Und die zwölf Hektaren grosse Anlage ist wirklich reizend. Normalerweise maulen die Kinder ja gerne einmal, wenn sie herumwandern müssen. Im Seleger Moor aber wird nie gemotzt, sondern nur gestaunt und entdeckt. Wer Hunger hat, kann im Park-Beizli einkehren. Offen ist der Park von Anfang April bis Ende Oktober täglich von 8 bis 18 Uhr. Die Rhododendren blühen im Mai und Juni, die Seerosen folgen im Juli
schaftsarchitekt kaufte sich 1953 ein kleines Stück des Rifferswiler Hochmoores, nachdem er festgestellt hatte, dass sich der Boden perfekt für den Anbau von Rhododendren eignet. In den kommenden Jahren züchtete Seleger winterfeste Rhododendren, und die Anlage wuchs und erfreute sich grosser Beliebtheit – eben auch in unserer Familie. Später geriet das Seleger Moor etwas in Vergessenheit. Die Besucherzahlen halbierten sich, sind mittlerweile aber wieder im Steigen begriffen. Die Verantwortlichen haben ein paar sanfte Eingriffe vorge-
und August, und auch später gibt es viel zu sehen – und zu hören. Die Quakkonzerte der Frösche haben mich in meiner Kindheit auf alle Fälle genauso beeindruckt, wie sie das meine Kinder heute tun. ~GG
nommen, um die Attraktivität zu steigern. Letztes Jahr sind neue Holzstege und Sitzbänke eingeweiht worden, und seit diesem Jahr gibt es eine Grillstelle, auf der Familien eine Wurst grillieren können. Zudem gibt es den Waldtroll Moorli, der im Farngarten eine Holztruhe bewacht und auch in einem Kinderbuch verewigt ist. Allzu viel Neues braucht es unserer Ansicht nach aber gar nicht: Gerade die Tatsache, dass das Seleger Moor nicht so überlaufen
MEHR INFOS Anfahrt mit dem Auto oder mit dem Bus 232 ab Bahnhof Affoltern am Albis Richtung Hausen am Albis, Haltestelle Seleger Moor. Eintritt: Erwachsene 10 Franken, Kinder bis 12 Jahre gratis. Auf der Webseite wird der aktuelle Blütenstand veröffentlicht. www. selegermoor.ch
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07.06.15 – Frutigen
Zahlreiche Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die Familie. Zudem gibt es ein ausgesuchtes Rahmenprogramm mit viel Spiel, Spass und Unterhaltung. www.famexpo.ch
Verschiedene Stationen laden zum Spielen und Mitmachen ein: Märli-Ecke, Natur zum Anfassen, Basteln, Malen, Kinderschminken, Kinderkonzert mit «Hilfssheriff Tom» und vielem mehr.
FAMEXPO
~ Event ~
KULTOUR IN BADEN KulTour in Baden, das sind zwölf Stunden kulturelle Kurzproduktionen im Halbstundentakt. Institutionen, Künstlerinnen, Künstler, Produzierende und Veranstalter geben Einblick in ihre Arbeit, ihr Schaffen und ihre Räume. Über sechzig kleine, innovative, kreative, überraschende, schräge oder auch berührende Kurzproduktionen zeigen das vielfältige Kulturschaffen von Baden. Viele der Produktionen sind für Kinder geeignet, diese sind im Programm extra gekennzeichnet. Um 11.15 Uhr wird die KulTour mit einer Überraschung auf dem Schlossbergplatz eröffnet. ~MB Samstag, 06.06.2015, 15-Minuten-Darbietungen von 12 Uhr bis 24 Uhr, Baden, verschiedene Orte.
www.kultourinbaden.ch
~ Exkursion ~
FETTE GESELLEN Murmeltiere gehören zu den bekanntesten Bergbewohnern - doch vieles aus ihrem Leben ist den Forschern noch ein Rätsel. Zum Beispiel wie die Nager es schaffen, ohne Schaden ihre Körpertemperatur im Winterschlaf bis nahe an den Gefrierpunkt abzusenken. Auf der Familienexkursion im Gebiet der Potersalp beobachten die Teilnehmenden die Murmeltiere in ihrem Lebensraum. Der Exkursionsleiter Jost Schneider hat 100 Tage auf dieser Alp verbracht, die Murmeltiere und ihre Umgebung beobachtet und einen Dokumentarfilm dazu realisiert. Neben den Munggen - wie sie im Volksmund genannt werden - befassen sich die Teilnehmenden auch mit der prächtig blühenden Alpenflora und lernen typische Pflanzen kennen. Für Kinder ab 7 Jahren. ~MB 14.06.15, 8.15 Uhr. Schwägalp/AR Kosten: Erwachsene 15, Kinder 5, Familien 35 Franken. Anmeldung: 071 221 72 30, anmeldung@wwfost.ch
KINDERTAG IM TROPENHAUS
www.tropenhaus-frutigen.ch
31.05.15 - Baden
11.06. bis 12.07.2015 – Raron
Passend zur neuen Ausstellung «Kleider machen Leute» führt das Figurentheater Sven Mathiasen im Garten des Kindermuseums (bei Regen im Museum) das berühmte Grimm-Märchen auf. Für Kinder ab 5 Jahren.
Das Fest bietet nicht nur für Schützinnen und Schützen einen spannenden Anlass, sondern ist auch für Angehörige und Besucher eine Reise ins Wallis wert.
DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN
www.kindermuseum.ch 03.06.15 - Gränichen
EIDGENÖSSISCHES SCHÜTZENFEST
www.vs2015.ch 13.06. und 14.06.2015 – Luzern
LILLIBIGGS KINDER FESTIVAL
Im Schloss Liebegg werden am Kindernachmittag viele spannende Bastel- und Spielideen für Kinder von 3-12 Jahren angeboten.
Das beliebte Openair für Kinder und Familien: Marius & die Jagdkapelle, Pepe Lienhard Horns, Deine Freunde, Linard Bardill, kurz die Lieblinge der Kinder und Erwachsenen.
www.schloss-liebegg.ch
www.lilibiggs-kinder-festivals.ch
04.06.15 – Domat/Ems
13.06. und 14.06.15 – Thun
KINDERNACHMITTAG AUF SCHLOSS LIEBEGG
FRONLEICHNAMSPROZESSION
Vier prachtvoll hergerichtete Altäre, ein 1,5 Kilometer langer Grasteppich, mit Blumen geschmückte Hauseingänge und Fensterbänke, aber auch Buchenlaub, Tannen und Fahnen machen diesen Tag zu etwas Besonderem.
KINDERLAND OPENAIR Der erfolgreiche Familien-Event ist auf Tournee: Linard Bardill & Friends, Ueli Schmetzer, Christian Schenker und viele weitere Künstler und Attraktionen begeistern Kinder und Erwachsene.
www.kinder-land.ch
www.domat-ems.ch
21.06.15 – Zürich
06.06.15 – Basel
Kinder- und Familienführung im Landesmuseum Zürich. «6000 Zinnsoldaten in Aktion. Die Schlacht von Murten en miniature» ist eine Zeitreise ins Jahr 1515. Wie kam es zur Schlacht bei Marignano? Für Familien mit Kindern ab 7 Jahren, auf Anmeldung.
ERÖFFNUNGSFEIER SCHÜTZENMATTPARK Die generationsübergreifende Spiel- und Bewegungsinsel Schützenmattpark wird festlich eröffnet.
www.hopp-la.ch 07.06.15 – Zürich
KINDERMATINEE Kinder ab 4 Jahren erleben gleichzeitig zur Kammermusikmatinee ihre eigene Matinee. Während die Grosseltern das Konzert geniessen, entdecken die Kleinen die spannende Welt der Musik. 11 Uhr, Tonhalle.
www.tonhalle-orchester.ch
www.wwfost.ch # 06 ~ 2015
1515 MARIGNANO
www.nationalmuseum.ch 25.06 bis 26.06.15 – Délemont
ZIRKUS KNIE
Die Familie Knie überrascht auch diese Saison mit einem farbenprächtigen und abwechslungsreichen Programm. Ob Pferde oder Elefanten, Komik oder Akrobatik, ein Spektakel für Gross und Klein.
www.knie.ch
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~ Service ~ BASTELN
Fliegende Untertasse aus Stoff
Aus zwei Stoffkreisen kann man im Handumdrehen einen Frisbee nähen – perfekt für einen Spielnachmittag an der frischen Frühlingsluft. Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)
# 06 ~ 2015
~ Service ~ BASTELN
65
SO GEHT`S
1
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Bestellung und Beratung: Telefon: 0848 144 255 # 06 ~ 2015
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~ Service ~ ESSEN & TRINKEN
einen Ausflug mit Kindern sehr zu empfehlen, steht dort doch das Schloss Neuschwanstein, das auch dank Walt Disney als Inbegriff des Märchenschlosses gilt.
Die Familienmitglieder tauschen Neuigkeiten aus. Einer der anwesenden Grossväter erzählt von einem grossen Wasserversorgungsprojekt, das er seit zwei Jahren in
Re
staurant tipp ~
~
ugegeben: Dieser Gasthof liegt nicht gerade um die Ecke, sondern eineinhalb Stunden von der Schweizer Grenze entfernt im bayerischen Füssen. Dafür ist die Gegend gerade für
Doch das Schloss ist nicht das Ziel des Besuchs, auch wenn es vom Gasthof Wiesbauer aus zu sehen ist. Die Tante hat Geburtstag, und die Familie ist zusammengekommen, um mit ihr zu feiern. Es ist ein richtiges Generationentreffen. Grosseltern, Eltern und Kinder (das jüngste ist neun Monate alt) beleben das Gasthaus, dessen Spielplatz und Spielzimmer dafür sorgen, dass die Stimmung den ganzen Nachmittag über gut und entspannt ist. Dazu tragen auch bayerische Spezialitäten wie Schweinsbraten mit Knödel, Sauerbraten mit Spätzle oder Schweinshaxen bei. Der Höhepunkt für den Schweizer Teil der Familie ist aber wie immer das Spezi, eine fantastische Mischung aus Cola und Orangenlimonade.
WIESBAUER ~ Fü
s s e n, D ~
Generationentreff in Bayern
Z
Indien vorantreibt, ein anderer Grossvater plant die Umrundung Islands mit dem Velo und berichtet anhand eines perfekt gestalteten Fotobuchs von einer mehrwöchigen Chilereise. Die Vertreter der mittleren Generation fühlen sich daneben bald einmal als Langeweiler, die mehr schlecht als recht versuchen, ihren Alltag mit Kindern, Beruf und allem anderen in den Griff zu bekommen. Es sind denn auch die Vertreter der Generation Grosseltern, die zum Spaziergang am benachbarten Hopfensee aufrufen. Danach gibt es Apfelstrudel, Himbeertorte und nochmals ein Spezi. Ein rundum gelungenes Fest, finden alle. Fast ein bisschen wie im Märchen. ~GG GASTHOF WIESBAUER Riederwies 12 D-87629 Füssen Tel. 0049 8362 7933 www.landhotel-wiesbauer.de
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PASTA MIT WALNUSSSAUCE DIE PERFEKTE SAUCE ZU IHRER FRISCHEN PASTA. ZUTATEN 62,5 ml fettarmer Rahm 62,5 ml fettarmer Sauerrahm 375 g Pasta, gekocht 2 EL Butter Schwarzer Pfeffer zum Abschmecken 2 Knoblauchzehen, zerkleinert 125 g Walnüsse 90 g Parmesan, gerieben 125 ml Hühnerbrühe
ZUBEREITUNG
Der Aura Zerkleinerer Chop & Blend ist im Fachhandel für 69.90 Franken erhältlich.
1. Walnüsse in einem Zerkleinerer hacken und Knoblauch, Käse und Hühnerbrühe hinzufügen. Alles gut durchmixen. 2. Sauce in einen Kochtopf geben und auf kleiner Flamme unter dauerhaftem Rühren für 7-8 Minuten erhitzen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. 3. Sauerrahm und fettarmer Rahm in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen leicht aufrühren. 4. Rahm zusammen mit der Butter über die fertige Pasta geben und anrichten. 5. Die Walnusssauce entweder direkt unter die Pasta mischen oder auf dem Teller über die Pasta geben.
~ Service ~ ESSEN & TRINKEN
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LavendelShortbread Lavendel, das violettblaue Kraut, das uns an Provence und deshalb an Ferien und Sommer erinnert, ist nicht nur in Gärten, Feldern und auf Balkonen schön anzusehen. Lavendel macht sich auch hervorragend auf dem Dessertteller.
DAS BRAUCHT`S ... FÜR DEN TEIG
SO GEHT`S
280 g Mehl
40 g Reismehl (Reformhaus )
500 g Puderzucker (wegen der grossen Menge besser aus der Packung als aus der Streudose)
2
Eiweiss
2 Von Hand kleine Teigkugeln formen und flach drücken. Etwas Zucker darüberstreuen und mindestens eine Stunde kühlstellen.
120 g feinster Zucker ... FÜR DIE GLASUR
1 Butter in Stücke schneiden. Alle Zutaten für den Teig mischen und zu einem bröseligen Teig zusammenfügen. Gut kneten.
220 g kalte Butter
3 In der Mitte des auf 150 Grad vorgeheizten
4 Für die Glasur alle Zutaten vermischen.
Backofens 25 Minuten backen. Eiweiss nicht schlagen ! Die lauwarmen Shortbreads damit bestreichen. Sofort frische Lavendelblüten darüberstreuen.
5 – 6 EL Wasser
Frische Lavendelblüten
# 06 ~ 2015
Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr.» Werd Verlag, 192 Seiten, 49.90 Franken. www.werdverlag.ch
~ Service ~ SCHÖNHEIT
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~ Tipp ~
LET THE SUNSHINE IN
1
Der Dermatologe, Hautkrebsspezialist und Vater Professor Dr. Günther F. L. Hofbauer rät, Kinder unter zwei Jahren niemals der direkten Sonne auszusetzen. Ab dann heisst die Devise Hütchen aufsetzen, langärmliges T-Shirt und lange Hosen anziehen. Unbedeckte Haut wird mit hohem UV-Schutz eingecremt.
~ Tipp ~
2
Oh weh! Eigentlich dürfte dies nicht passieren. Wenn dennoch eine Hautpartie gerötet sein sollte, wirkt Mineralwasser aus der Spraydose von Avène oder La Roche-Posay angenehm wohltuend und beruhigend. Danach einige Zeit im Schatten verbringen. Abends ein kühlendes und besänftigendes Produkt anwenden wie zum Beispiel Face Overnight Summer Skin Recovery Mask von Ultrasun, After Sun von Louis Widmer (mit leichter Parfümierung und ohne Parfum), Sun Look After Sun von Migros.
Von ANNETTE FRISCH (Text)
Acht Punkte für glückliche Stunden an und nach der Sommer-Sonne. Tipps fürs Wohlbefinden für die ganze Familie.
~ Tipp ~
~ Tipp ~
5
3
Der Sonnenbrand ist der grösste Risikofaktor für Hautkrebs. Sollte es doch mal dazu kommen, muss man die Entzündung mit kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Lotionen behandeln und sich am Schatten halten.
~ Tipp ~
6
~ Tipp ~
4
Wer gern Joggen geht, den Strand entlang läuft oder Tennis spielt, tut dies am besten am Morgen. Der Boden ist noch leicht kühl, es weht ein Lüftchen. Ganz ohne UV-Schutz kommt man allerdings auch zwischen acht und zehn Uhr nicht aus.
Sonnenterrassen wie Decolleté, Nase, Ohren, Stirn und Schläfen sind extrem exponierte Partien, ebenso Ohren, Fuss- und Handrücken. Sie dürfen beim Cremen mit UV-Schutz nicht vergessen werden. Wichtig: In der Mittagszeit unbedingt im Schatten verweilen, so wie das die Südländer tun.
Meistens hat man anfangs der Saison daheim noch eine angefangene Sonnencreme. Weg damit oder brauchen? Lag das Produkt stundenlang im glühend heissen Auto oder am Strand an der prallen Sonne, wirft man es besser weg. Entscheidend ist auch der Geruch. Was verdächtig bis ranzig riecht, gehört in den Kehricht.
# 06 ~ 2015
~ Tipp ~
7
Unbedingt genügend Sonnenschutzmittel auftragen, denn wird zu wenig appliziert, verringert sich die Schutzwirkung erheblich. Wichtig ist nachcremen, besonders wenn man aus dem Wasser kommt, sich abtrocknet oder stark schwitzt. Das gilt auch für «starke» Männer, die Cremes mehrheitlich weibisch finden. Fakt allerdings ist, dass Männer häufiger an Hautkrebs erkranken als Frauen. Zum wenig rühmlichen ersten Platz tragen allerdings auch jene Männer bei, deren Arbeitsplatz die Baustelle ist. Sie pflegen bei gleissender Sonne vorzugsweise ohne T-Shirt, Kopfbedeckung und UV-Schutz zu arbeiten.
~ Tipp ~
8
Das «+», das bei einigen Produkten nach dem Schutzfaktor steht, gewährleistet einen leicht höheren Schutz und eignet sich für helle Hauttypen sowie Kinderhaut.
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~ Service ~ SCHÖNHEIT
MIGROS SUN LOOK SUN MILK KIDS SPF 50+ Fr. 13.80
ULTRASUN FAMILY SPF 30 Fr. 27.20 Produkte von Ultrasun Professional Protection bieten langhaltenden Schutz. Die Formeln enthalten weder Parfum, Mineralöle, Emulgatoren noch Konservierungsstoffe.
Das hochwirksame und ausgewogene UVA/UVB-Filtersystem schützt sofort und zuverlässig vor Sonnenbrand und UV-bedingten Hautschäden. Die wasserfeste Formel mit Vitamin E pflegt die Haut intensiv und versorgt diese 24 Stunden mit Feuchtigkeit.
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LOUIS WIDMER KIDS SUN PROTECTION FLUID 50 Fr. 32.– Mineralische und chemische UVA- und UVB-Filter gewähren hohen Schutz vor UV-Strahlen. Die parfumfreie, flüssige Textur lässt sich leicht verteilen, zieht schnell ein, fettet und klebt nicht.
LOUIS WIDMER SUN PROTECTION FACE 30 Fr. 26.50 Die feuchtigkeitsspendende Anti-Aging Sonnencreme für empfindliche Gesichtshaut. UVAund UVB-Filter gewährleisten hohen Schutz. Tests belegen zudem, dass Falten nach zwei Monaten um 45 Prozent reduziert sind. Erhältlich leicht parfümiert und ohne Parfum.
Maximaler Schutz und Verträglichkeit bei minimaler Anzahl von Wirkstoffen u.a. dem reizlindernden Avène Thermalwasser. Die Formel enthält weder Alkohol, Parabene (ein gängiges Konservierungsmittel), Silikon (synthetische Stoffe, die man aus Erdöl gewinnt) noch Duftstoffe und die chemische Verbindung Octocrylen, die in einigen Kosmetika als Sonnenschutzfilter verwendet wird.
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EUCERIN SUN OIL CONTROL LSF 50 Fr. 28.90 Die angenehm leichte Gel-Creme, wurde speziell für empfindliche, unreine Haut entwickelt. Die Formel schützt sensible Haut zuverlässig vor Sonnenbrand und sonneninduzierten Hautveränderungen. Diese Neuheit wird durch «aha», das Allergiezentrum Schweiz, empfohlen.
Die Website www.krebsliga.ch/sonnenschutz liefert weitere wichtige Informationen. Mittels Klick erhalten Sie eine Übersicht zum Thema Sonnenschutz.
Sonntag, 31. Mai 2015 10.00 –– 17.00 Uhr im BBZ Weinfelden
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~ Service ~ GESUNDHEIT
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Gefährliche Zeckenstiche
Z
ecken können verschiedene Krankheitserreger auf den Menschen übertragen, in erster Linie ein Bakterium (Borrelia burgdorferi) und ein Virus (das Zeckenenzephalitis-Virus). Das Virus kann eine lebensgefährliche Hirnentzündung verursachen, die häufig im Frühsommer auftritt. Deshalb wird die Erkrankung auch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannt. Pro Jahr werden zwischen 100 und 200 Fälle gemeldet, eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Mit einer Impfung kann man sich jedoch schützen. IMPFUNG MIT DREI DOSEN Für eine vollständige Impfung sind drei Impfdosen notwendig (zwei Dosen im Abstand von einem Monat und eine dritte nach fünf bis zwölf Monaten). Die Impfung kann leichtere, vorübergehende Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Fieber oder Muskelschmerzen verursachen; ernsthaftere Komplikationen sind sehr selten. Bei Kindern unter sechs Jahren ist eine Impfung im Allgemeinen nicht angezeigt, da schwere Erkrankungen in diesem Alter sehr selten sind. Die Kosten werden von den Krankenkassen im Rahmen der Grundversicherung übernommen. Die Zeckenenzephalitis zeigt im typischen Fall zwei Krankheitsschübe. In der ersten Phase können etwa sieben bis vierzehn Tage nach Zeckenstich grippeartige Beschwerden auftreten. Diese Symptome verschwinden nach wenigen Tagen. Bei etwa 5 bis 15 Prozent der Patienten kommt es nach einem beschwerdefreien Intervall zu einer zweiten Krankheitsphase. Die
Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)
Zecken können Krankheiten übertragen. Gegen eine davon bietet eine Impfung Schutz, eine andere wird mit Antibiotika behandelt.
Symptome dieser Hirnhaut- oder Hirnentzündung sind starke Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations-, Sprech- oder Gehstörungen. Bei einem Teil der Patienten können Lähmungen auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. Etwa 1 Prozent der Betroffenen stirbt. Bei Kindern verläuft die Krankheit meist ohne bleibende Schädigungen. BORRELIOSE Die Borreliose-Erkrankung zeigt ein sehr vielseitiges Erscheinungsbild. Pro Jahr treten in der Schweiz etwa 3000 Fälle auf. An der Stichstelle entsteht bei rund 30 Prozent der Patienten nach wenigen Tagen eine Rötung, die sich ausdehnt und ringförmig wird. Gleichzeitig können auch grippeartige Symptome vorhanden sein. # 06 ~ 2015
Das erste Krankheitsstadium heilt meist von alleine aus, trotzdem ist eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt. Bei einem Teil der Patienten kommt es nach Wochen bis Monaten durch Befall weiterer Organe zum zweiten Krankheitsstadium. Dabei werden die Gelenke, das Nervensystem, die Haut und selten das Herz betroffen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, können chronische Schädigungen wie Arthrosen, Hautatrophien oder Persönlichkeitsveränderungen zurückbleiben. SCHUTZ VOR ZECKENBISSEN Gegen Zeckenstiche schützen kann man sich durch gut abschließende Kleidung, Schutzmittel und das Meiden von Unterholz, wo die spinnenartigen Tiere leben. Da die schmerzlosen Zeckenstiche häufig nicht bemerkt werden, sollte man nach ausgedehnten Wanderungen den ganzen Körper und die Kleidung sorgfältig auf Zecken absuchen. Bei einem Zeckenstich entfernt man das Tier möglichst rasch, am besten mit einer feinen Pinzette durch Fassen direkt über der Haut und kontinuierlichen Zug. Anschliessend desinfisziert man die Stichstelle. Treten Symptome auf, sollte man einen Arzt aufsuchen. Eine vorbeugende Behandlung nach einem Zeckenstich, ohne dass Symptome bestehen, empfehlen wir aber nicht. •
Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.
~ Service ~ SPIELE
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~ Aus alter Zeit ~
FLEUDERE
~ Tipp ~
Konzentration bis in die Haarspitzen: Das braucht es bei diesem lustigen Kartenspiel mit Glocke. Jeder Spieler erhält einen verdeckten Kartenstapel, den er vor sich ablegt. Reihum werden die Karten aufgedeckt und auf einen neuen Stapel gehäuft. Zu sehen sind verschiedenfarbige Clowns, zumeist fröhliche. Wenige Clowns zeigen ein trauriges Gesicht. Sind zwei gleichfarbige fröhliche Clowns aufgedeckt, sausen die Hände zur Glocke. Achtung: Bei den traurigen Clowns darf nicht geklingelt werden. Wer als Erster richtig läutet, erhält die aufgedeckten Karten aller Spieler. Besitzt einer keine Karten mehr, scheidet er aus. Gewonnen hat am Ende derjenige mit den meisten Clowns. Richtig, hier kommt es aufs Reaktionsvermögen an. Je älter die Kinder sind, umso anspruchsvoller wird's für die Erwachsenen. ~MT «Halli Galli Junior», Amigo, ab 3 Jahren, für 2 bis 4 Spieler. Spieldauer zirka 15 Minuten. Ab 14.90 Franken.
von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)
HALLI GALLI JUNIOR
A
uf den Märkten konnte man früher oft bunte, an Stangen befestigte Windmühlen kaufen, mit denen die Kinder durch die Gassen und über Wiesen liefen. Beliebt war die Fleuder, wie sie in Chur hiess, vor allem bei Mädchen. Man kann die Fleuder auch selber basteln. Benötigt wird ein gleichmässig dicker Stock, gut geeignet ist ein Besenstiel. Am Ende des Stocks bringt man mittig ein drehbares Holzkreuz an. An den vier Enden montiert man die Segel. Sie können
aus Blech, dünnem Holz oder besser noch aus einem auf einen Rahmen gespannten sehr dichten Stoff bestehen. Der Speirenlauf oder das Fleugerli – so nannte man das Spiel in der Bündner Herrschaft – folgt keinen festgelegten Spielregeln, und man kann es sehr gut alleine spielen oder sich im Wettlauf mit anderen messen. Beim Laufen treibt der Wind die Fleuder wie einen Propeller an, und je bunter die Segel, umso schöner das Farbenspiel, das sich dadurch ergibt. •
Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 06 ~ 2015
~ Service ~ FILMTIPPS
72
~ Auf DVD ~
~ Im Kino ~
OMAMAMIA
PARCOURS D'AMOUR
Oma Marguerita zieht zu ihrer Tochter Marie und deren Familie. Sie träumt davon, nach Rom zu reisen und beim Papst eine Privataudienz zu erhalten, um eine längst überfällige Beichte abzulegen. Nachdem die Reise verschoben wird und ein Platz im Altersheim droht, macht sich die rüstige Rentnerin allein auf den Weg. Sie fährt zur Wohnung ihrer Enkelin, die nicht wie angenommen als Au-Pair, dafür aber in einer Bar arbeitet und mit einem Rockmusiker zusammenlebt. Der Weg zur Privataudienz erweist sich als steinig. Tochter Marie ist inzwischen so besorgt, dass sie ebenfalls nach Rom reist. Dadurch entstehen einige Konflikte zwischen den drei Generationen, die – trotz ernster Themen – immer auch eine amüsante Seite haben. Die eher einfache Handlung verschwindet hinter Oma Margueritas ganz eigenem Charme, mit dem sie sich aus so manchem Abenteuer rettet, und
Wie geht man damit um, wenn man im Alter niemanden an seiner Seite hat? Man geht tanzen. Zumindest tun dies Eugène, Gino und Christiane so. Sie verbringen ihre Nächte in Pariser Tanzlokalen. Dort treffen sie Gleichgesinnte – und leben ihre Sehnsucht nach Zweisamkeit beim Tanzen aus. Bei flotten Rhythmen suchen die einen den flüchtigen Flirt, andere wollen einfach den Alltag vergessen, und wieder andere träumen von der grossen Liebe. Der professionelle Tänzer Michel hat daraus sogar ein Geschäft gemacht: Als Abendbegleitung führt er einsame Damen aufs Parkett. Regisseurin Bettina Blümner hat ihre Protagonistinnen und Protagonisten über den Zeitraum eines Jahres in Paris begleitet. Parcours
macht den Film damit umso kurzweiliger.
d’Amour ist ein humorvoller Film über Menschen mit reichen Lebensgeschichten. ~MB «Parcours d'Amour», in diversen Kinos. Regie: Bettina Blümner
«Omamamia», Majestic Home Entertainment, 2013. Gesehen und beschrieben von Rebecca Preiss, Pro Senectute Bibliothek, www.pro-senectute.ch/bibliothek
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Für Pro Senectute Aargau können sich alle engagieren! Ob in Form eines freiwilligen Engagements oder als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, um ältere Menschen im Alltag ganz direkt mit konkreten Dienstleistungen zu unterstützen, ob als Spenderin oder Spender, um die tägliche Arbeit unserer Organisation möglich zu machen oder als Strickerin oder Stricker bei der Charity-Aktion «Das Grosse Stricken». Und Sie? Machen Sie auch mit?
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• Ortsvertretungen in den Gemeinden • Mittagstischleitungen • Leiterinnen und Leiter von Freizeitund Feriengruppen • Mithilfe bei «Generationen im Klassenzimmer» • Sportgruppenleitungen / Erwachsenensportleitungen • Kursleitungen • Mitarbeitende im Bereich Hilfe zu Hause www.ag.pro-senectute.ch Telefon 062 837 50 70 Mail info@ag.pro-senectute.ch Postkonto 50-1012-0 18.05.15 09:35
~ Service ~ BUCHTIPPS
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~ Erinnerungsbuch ~
~ Jürg Lendenmann ~
~ Bärbel Oftring ~
OMA UND ICH / OPA & ICH
GLOBI IM ALTEN CHINA
IN GARTEN, HAUS UND HOF
Welche Erlebnisse verbinden Sie mit Ihren Enkeln? Sicherlich unendlich viele – und viele davon sind so schön, dass man sich immer wieder gern daran erinnert. In dieses Buch können Sie zusammen mit Ihrem Enkel oder Ihrer Enkelin die kostbarsten Erlebnisse
Globi ist wieder unterwegs. Diesmal besucht er eine ChinaAusstellung im Museum. Als er ein Drachenbild betrachtet, döst er ein und träumt sich ins alte China. Dort begegnet er einem kleinen Drachen, der seine Mutter verloren hat. Globi will
Wieso brennt es auf der Haut, wenn man eine Brennnessel anfasst? Welche Pflanzen eignen sich, wenn Kinder einen einfachen BalkonKräutergarten anlegen wollen? Welche Tiere sind in der Nacht in den Gärten der Stadt unterwegs? Das neue Mitmachbuch von Bärbel
eintragen. Das Buch beginnt beim Kindesalter, begleitet Sie beide durch die Schul- und Teenagerzeit und führt Sie schliesslich «hinaus in die Welt». Es fragt nach Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Überall gibt es Platz, um Fotos einzukleben und die Erinnerungen auch bildlich festzuhalten. Daneben finden Sie immer wieder Fragekästchen, die zum lustigen Anekdotenschreiben einladen, und Sprüche, die in jeder Lebensphase spannende Anregungen bieten. Manche Seiten laden dazu ein, aktiv zu werden und zusammen in alten Kisten und Fotos zu stöbern – da wird garantiert die eine oder andere Überraschung zutage gefördert! Ein tolles Geschenk, das Sie sich und Ihrem Enkelkind machen können.
ihm helfen, sie wiederzufinden. Und schon befinden sich die beiden mitten in einem spannenden Abenteuer. Auf ihrer Suche durchstreifen sie faszinierende Landschaften, überlisten einen Tiger, werden von einem Panda gerettet und geraten einmal sogar in Gefangenschaft. Autor Jürg Lendenmann und Zeichner Daniel Frick verstehen ihr Handwerk. Sie haben bereits viele Globi-Bücher zusammen produziert, und auch diesmal gelingt es ihnen, die Kinder mit lustigen Versen und kreativen Bildstrecken in Globis faszinierende Welt zu entführen. Vermutlich haben Sie bereits selber als Kind erlebt, wie gut sich die Globi-Bücher zum Vorlesen eignen – unternehmen Sie jetzt mit Ihrem Enkelkind eine Reise ins alte China.
Oftring beantwortet solche und unzählige weitere Fragen aus dem Reich der Natur auf spielerische Weise. «In Garten, Haus und Hof» begleitet Kinder auf Erkundungstouren, bietet Platz für Skizzen, Notizen und Fotos und enthält praktische Tabellen, damit die kleinen Forscher ihre eigenen Naturbeobachtungen festhalten können. Auf jeder Seite finden sich Links zu Filmen, Vogelstimmen, Rätseln und Spielen. Damit reagiert das Buch adäquat auf die riesige Vielfalt der Natur. Und es fordert dazu auf, die Umwelt aus nächster Nähe zu erleben, sie das ganze Jahr hindurch zu erforschen. Das Natur-Mitmachbuch eignet sich für Buben und Mädchen zwischen 7 und 14 Jahren, aber auch Erwachsene, die das Buch mit den Kindern nutzen, können damit noch viel Neues lernen.
Globi, 382 Seiten, 21.90 Franken, ISBN 978-3-85703-092-5
Haupt, 128 Seiten, 25.90 Franken, ISBN 978-3-258-07895-3
Groh, 128 Seiten, 21.90 Franken, ISBN 403-6-44200-296-4 ISBN 403-6-44200-294-0
Die Buchtipps wurden von der Redaktion von Books zusammengestellt. Books ist das Magazin von Orell Füssli Thalia und kostenlos in allen Filialen erhältlich.
# 06 ~ 2015
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~ Service ~ KAUFTIPPS
~ AlpenHirt ~
BÜNDNERFLEISCH NACH URGROSSVATERS REZEPT Das Trockenfleisch des Bündner Unternehmens AlpenHirt wird nach dem Rezept des Urgrossvaters von Firmengründer Adrian Hirt hergestellt. Der Urneni verarbeitete jeweils im Herbst eine seiner hofeigenen Kühe zu Bindenfleisch. Er legte die auserlesenen Stücke mit natürlichem Salz und Bergkräutern in guten Rotwein ein und trocknete sie anschliessend an der Bünder Bergluft. Das tut heute auch sein 30-jähriger Urenkel Adrian: Alle seine Trockenfleisch-Spezialitäten werden ohne Pökelsalz oder andere chemische Zusatzstoffe veredelt. Verarbeitet wird ausschliesslich Fleisch von Bergkühen, die in den Bündner Alpen übersommern und Nachwuchs aufziehen. Die besondere Herstellung hat ihren Preis: 1 Kilogramm Bünderfleisch kostet 240 Franken. Gut leisten kann man sich einen Bergsalsiz (100 bis 120 Gramm): Ein Stück kostet 8 Franken. Letztes Jahr gewann Adrian Hirt mit seinem in Tschiertschen beheimateten Unternehmen den Bündner Jungunternehmer-Preis. Der Urneni von Adrian Hirt kommt als Rezeptgeber übrigens zu seiner Ehre: Er ist im Firmenlogo verewigt. -GG www.alpenhirt.ch
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29.–31. Mai 201u5r Eulachhallen, Winterth
www.famexpo.ch
~ Service ~ KAUFTIPPS
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~ Kochbuch ~
~ Exklusiv~
BACKEN MIT URDINKEL
GENÄHTES KINDERBUCH
Das Urdinkel-Backbuch von Judith Gmür-Stalder vereint rund 60 Rezepte vom Apérogebäck über Brot bis zu Kuchen. Zudem vereint es Hintergrundinformationen, Portraits von Bauern, Bäckern und Müllern sowie Historisches zum Thema Urdinkel. So schwärmte bereits die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 – 1179): «Der Dinkel bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und Blut, er macht frohen Sinn und Freud im Gemüt.» Neuere Analysen bestätigen diese Beobachtungen: Das Getreide ist ein hervorragender Proteinlieferant, eine wichtige Quelle essentieller Aminosäuren und hat einen deutlich höheren Mineralstoffgehalt als Weizenmehl. -GG
Das erste Kinderbüechli hat Madeleine Raduner vor dreissig Jahren für ihre eigenen Kinder genäht, und diese haben stundenlang damit gespielt. Seither hatte Madeleine Raduner vor, ihre Idee weiterzuentwickeln, fand aber erst nach der Pensionierung die Zeit dazu. Heute näht sie die Kinderbücher, mit denen Kinder spielend verschiedene Handgriffe wie Knöpfe schliessen oder Schuhe binden lernen, auf Bestellung. Zwar sind die Büchlein mit 25 Franken pro Seite nicht gerade günstig, dafür können die Seiten selbst zusammengestellt werden. Den Namen des Enkelkindes näht Madeleine Raduner auf den Titel. -MB
Urdinkel-Backbuch, Judith Gmür-Stalder, Fona-Verlag. ISBN 978-3-03780-453-7, ab 29.90 Fr. www.urdinkel.ch
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~ Service ~ VORSORGE & RECHT
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Wohnlösungen den Herbst des Das Wohnangebot für ältere Menschen ist so vielfältig, wie es die Bedürfnisse im Alter sind. Die meisten leben noch in ihren eigenen vier Wänden. Nur eine Minderheit der Senioren ist auf die Betreuung in einer speziellen Einrichtung angewiesen. Einige wenige schliessen sich einer Alters-WG oder Wohngruppen mit Studenten an. Bei der Suche nach der passenden Immobilie ist Weitsicht gefragt.
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lter ist nicht gleich Altersheim. Die Vorstellung, dass ein Grossteil der älteren Menschen in einer Pflegeeinrichtung lebt, entspricht mitnichten der Realität. So wohnte 2013 nur knapp jeder
Stimmen Gesundheit und Wohnort, sprechen kaum Gründe für einen Umzug. Wer selbstständig leben will und dennoch auf Hilfe angewiesen ist, kann auf zahlreiche Dienstleistungsangebote zurückgreifen
fünfte Deutschschweizer ab 80 Jahren in einem Alters- oder Pflegeheim.* «Die meisten älteren Leute bleiben auch im hohen Alter in der eigenen Wohnung», sagt Silvia Rigoni, Leiterin der Beratungsstelle Wohnen im Alter in Zürich.
(siehe Box). NEUE WOHNFORMEN AUF DEM VORMARSCH Alternativen zur eigenen Wohnung gibt es viele. Wohnungen in Altersheimen oder
ALTERSWOHN- UND HAUSGEMEINSCHAFTEN ALS WOHNPERSPEKTIVE Befürwortung 2008 und 2013 nach Altersgruppen in Prozent
Könnten Sie später in einer Alterswohngemeinschaft wohnen?
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Könnten Sie später in einer Hausgemeinschaft wohnen?
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60 bis 64 Jahre
65 bis 69 Jahre
70 bis 74 Jahre
©: Age Report III. Wohnen im höheren Lebensalter 2014. www.age-report.ch
# 06 ~ 2015
75 bis 79 Jahre
80 Jahre +
~ Service ~ VORSORGE & RECHT
für Lebens HILFE FÜR ZU HAUSE Erste Anlaufstelle bei Fragen zum Wohnen im Alter ist Pro Senectute Schweiz, Telefon 044 283 89 89. Die Stiftung bietet auch Fahrdienste an oder hilft bei der Steuererklärung: www.pro-senectute.ch > Angebote > Hilfe zu Hause
-siedlungen ermöglichen ein eigenständiges Leben mit Nachbarn in ähnlichem Alter. Altersresidenzen vereinen Autonomie mit Hotelkomfort. Das Projekt «Wohnen für Hilfe» von Pro Senectute Kanton Zürich vermittelt Zimmer bei Senioren an Studenten. Die Miete wird nicht mit Geld, sondern mit Hilfeleistungen abgegolten. Und immer öfter werden auch Haus- oder Alterswohngemeinschaften gegründet. «In diesem Bereich gibt es zahlreiche innovative Projekte», weiss Silvia Rigoni. In einer Hausgemeinschaft lebt jeder Bewohner in einer eigenen Wohnung; spezielle Gemeinschaftsräume werden von allen genutzt. Die Alterswohngemeinschaft unterscheidet sich in ihrer Form nicht von der Studenten-WG.
bil ist, sollte gedanklich einen Schritt in die Zukunft machen. Die Wohnung sollte möglichst mit einem Rollator erreichbar und begehbar sein. Ein Lift und breite Türen sind daher wichtig, Stufen ungünstig. Knöpfe und Schalter sollten gut erreichbar sein. Dasselbe gilt für Wandschränke und Geräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine. Wohnungen mit Dusche bergen weniger Sturzgefahr als solche mit Badewannen. Die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichem Verkehr ist wichtig. Und nicht zuletzt muss auch das soziale Umfeld stimmen. • Mehr zum Thema Wohnen finden Sie im Dossier auf Seite 50. Weitere Informationen zur Alterswahrnehmung in der Schweiz finden Sie in der UBS-Studie «80 ist das neue 60» www.ubs.com/vorsorgeforum Erfahren Sie mehr über Ihre Vorsorge auf www.ubs.com/vorsorge oder schreiben Sie uns auf vorsorge@ubs.com.com
~ Familienrecht ~
MÜNDIGENUNTERHALT FÜR STUDIERENDE Unterstützen Sie Ihren Enkel in seinem Wunsch zu studieren. Hierbei ist es wissenswert, dass die Unterhaltspflicht der Eltern nach Volljährigkeit des Enkels bis zum Abschluss einer angemessenen Erstausbildung andauert, sofern es ihnen finanziell zumutbar ist (Art. 277 ZGB). Für Zweitausbildungen müssen die Eltern nicht aufkommen. Die Maturität gilt als Erstausbildung, da sie notwendige Voraussetzung für das universitäre Studium ist. Der Mündigenunterhalt endet je nach Studienrichtung mit dem Bachelor- oder erst mit dem Masterabschluss (z.B. bei Medizin). Die Unterstützungspflicht besteht nicht auf unbestimmte Zeit. «Ewige Studenten» riskieren, ihren Anspruch auf Mündigenunterhalt zu verwirken.
MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Rappold & Partner. www.rapplaw.ch
NICHT JEDE WOHNUNG IST PASSEND Unabhängig davon, für welche Wohnform man sich entscheidet: Damit eine Wohnung auch für Bewohner hohen Alters geeignet ist, muss sie einige Kriterien erfüllen. Wer beim Umzug noch sehr mo-
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NILS AGGETT ist verantwortlich für den Bereich Pension Services und leitet die Vorsorgeinitiative bei UBS. # 06 ~ 2015
~ 06/2015 ~ WETTBEWERB
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Der Allgäuer Berghof – ein ganzer Berg für unseren Urlaub Hier bleibt der Stress unten im Tal: Die traumhafte Alleinlage des Berghofs auf 1200 Metern Höhe im nahgelegenen Allgäu (ca. 2,5 Autostunden von Zürich) garantiert Erholung für die ganze Familie. Auf einem ganzen Berg voller Möglichkeiten warten jede Menge Spass für Kinder und Entspannung pur für die Grosseltern. Einmalige Naturerlebnisse, ein vielfältiges Angebot an Spielmöglichkeiten im Hotel, entspannende Wellnessangebote, Wasserspass im Hallenbad oder den Wasserparks, Tiererlebnisse im Streichelzoo und Ponyhof, Zimmer und Appartements für jede Familiengrösse und die All-InklusiveVerwöhn-Pension sorgen für entspannte Familienmomente weit weg vom Alltag.
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~ Service ~ FOTO-RATGEBER
Vom Goldenen Schnitt zum perfekten Bild
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aus Ihren Fotos und
Z
u den wichtigsten fotografischen Techniken gehört die Gestaltung eines Bildes über den Bildaufbau. Wie die Komposition eines Malers besteht die Bildgestaltung aus der bewussten Anordnung der Bildelemente, die für den Betrachter wichtig sind und eine gewisse Spannung erzeugen sollen. Auf ungeplanten Aufnahmen wirken die Motive oft ganz anders, als man sie in Erinnerung hat. Dieser Effekt ist relativ einfach zu erklären: Da Ihre Augen einen dreidimensionalen Eindruck vermitteln, nehmen Sie eine Szenerie ganz anders wahr, als es die zweidimensionale Technik der Fotokamera und die Darstellung eines Fotos vermag. Die Aufgabe bei der Bildgestaltung besteht also darin, eine zweidimensionale Darstellung so herzustellen, dass sie vom Betrachter als möglichst harmonisch und interessant zugleich wahrgenommen wird. Ein grundlegendes Stilmittel hierfür ist der bewusste Einsatz der Schärfentiefe. Je grösser sich die Blende der Kamera öffnen lässt, umso
kreativer lassen sich Motive damit in Szene setzen.
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DER GOLDENE SCHNITT UND DIE DRITTEL-REGEL Der Goldene Schnitt nutzt das Phänomen, dass die Positionierung eines Motivs auf einem Foto nicht in der geometrischen Mitte des Bildes erfolgen muss, um harmonisch zu wirken. Dabei teilt man das Bild in horizontale und vertikale Drittel auf. Alle Bildelemente, deren Mittelpunkt Sie jetzt an einem der vier Schnittpunkte platzieren, sind dann sowohl horizontal als auch vertikal nach der Drittel-Regel und deshalb auch etwa nach den Regeln des Goldenen Schnitts positioniert. Gestreckte Motive wie ein Horizont oder ein langer Baumstamm, die Sie entlang einer der Hilfslinien anordnen, befinden sich so auch automatisch in einer Position, die harmonisch wirkt. Viele Kameras bieten die Möglichkeit, im Sucher oder auf dem Monitor solche Hilfslinien einzublenden, damit Sie die Drittel-Regel schon beim Fotografieren praktisch umsetzen können. • # 06 ~ 2015
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~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO
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Angriff aus dem Garten?
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waagrecht (j=y=i) 1 Das mit ost: Gesundheit! 6 Wo Kinder ihre eigenen Häuser bauen können. 14 Enthalten Überraschungen, auch Enkelkinder sind es manchmal. 15 Wozu Grandmother das Kind am Tisch auffordert. 16 Aufforderung zum Bückling? 17 Ist Fleming und Sommerhalder gemeinsam, Hans lässt grüssen. 18 Mit Lauf davor im Kinderzimmer aus der Mode gekommen. 19 Steht unserem General und Matisse vor. 20 Was Antonella im Bernerwappen sieht. 22 Friesisch-niederdeutsche Maria. 23 Steht vor den singenden d’Angelo und de Angelo. 24 Folgt ardo: Handel im Netz. 25 Herrschertitel, erinnert an Pick-Früchte. 27 Mehr als Niederdorf und Sechseläuten. 30 Benötigt Ao, um zum kleinsten Teilchen zu werden. 31 Keine Eigenschaft von Grosseltern. 32 Ruft Opa den Kindern am Fussgängerstreifen zu. 34 Aufforderung an SLRG-Mitglied. 36 Fliesst konsonantenlos durch ein Schwyzer Thal. 37 Zeichnet Personen aus. 38 Vorname der Geisterhaus-Autorin. 40 Kurze Motoren-Werke aus Bayern. 42 Sorgte einst, dass Herrenhof und Herrinnenhaushalt funktionierten. 43 …nesien, …germanisch. 44 Nach Duden: festliches, würdiges Begehen. 45 Vorname unseres Glückstagsmoderators im italienischen Pass.
senkrecht (j=y=i) 1 Brötchen oder Bildli. 2 Stärkt mit oder ohne Steuermann die Muskeln. 3 Eine Giraffe unter den Zupfinstrumenten. 4 Nicht das Ideal, aber immerhin das. 5 Hiesige Verwandte oder viele jenseits des Gotthards. 6 Zum Beispiel abends an der Herbstmesse oder am Christkindelmarkt zu finden. 7 Wozu die meisten Grosseltern zu zählen sind. 8 Behandlungsart für die Pendenz an oberster Stelle. 9 Frisch, geschüttelt. 10 Verbreitete Bauelemente im Kinderzimmer. 11 Fachchinesischer Ausdruck für die Wahrscheinlichkeit, an einer bestimmten Krankheit zu sterben. 12 Enthalten die Flüssigkeit, die beim Warten zu trinken sei. 13 1918/21 verschwundener Staatsschatz des Russischen Reiches. 21 Wörter auf dem Papier; fällt der dritte Buchstabe weg, flach und drehbar. 26 … Gutes und rede darüber. 28 Uropis Frau. 29 Im Stockwerk intergrierter griechischer Buchstabe. 32 Hatte einst die Grossmutter auf dem Speiseplan. 33 Content-Management-System. 35 Thurgau sucht den Rätselkönig. 39 Ist hoffentlich naturbelassen, wenn das draufsteht. 41 Lieber vor Weiser als vor Weisung. 42 Kurzer Capunserkanton.
Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 10.06.2015. Die Lösungen des Mai-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 06 ~ 2015
~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET
DER KLEINE SPROSS
Der Hammerschuss
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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU
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Impressum Ausgabe 06/2015
Vorschau #7/8 / 2015
Verlag GROSSELTERN MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch
Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Bahnhofstrasse 7 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch
Erscheint am 26.06.2015
Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch SASCHA GARZETTI –SG Praktikant sascha.garzetti@grosseltern-magazin.ch
STREIT UM DIE AHV-REFORM Ständerätin Pascale Bruderer (SP) und Nationalrat Toni Bortoluzzi (SVP) diskutieren über die Reform der Schweizer Altersvorsorge.
Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Hans Abplanalp (HA), Nils Aggett, Thomas Baumann, Margot Bryner, Christa Camponovo, Annette Frisch (AF), Beat Gloor, Peter Graf, Franz Hohler, Myriam Jäger, Rolf Käppeli, Benjamin Keller, Katharina Ley, Paul W. Meier, Corinne Rufli, Marie-Anne Spross, Liz Sutter, Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm
LEBEN OHNE AUTO Immer mehr Menschen verzichten im Alter auf ein Auto. Das geht gut – wenn man in der richtigen Umgebung wohnt.
Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Thomas Burla, Thomas Kern, Tibor Nad, Kathrin Schulthess, Sophie Stieger
IM PLANWAGEN DURCH DEN JURA Was drei Generationen einer Familie zusammen in einer Ferienwoche mit Pferd und Wagen erleben.
Illustrationen Javier Alberich, François Chalet, Descience, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug
~ #5 / 2015 ~
Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch
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MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch
DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht
3 Ebrp 7 Tischmanieren 13 Versteckspiel 16 Pinuts 17 Roetung 18 Lido 19 Heu 20 Kalle 21 Coira 22 Rouler 23 Orten 24 Matrose 26 Queen 27 Doge 28 Avers 30 rsn 31 Glaetten 32 AA 33 Abo 36 EU 37 Freiraum 40 Gabin 41 Innocenz 44 wer 45 Agglo 46 Unrat
senkrecht
GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch
1 Zivielcourage 2 Amtshandlung 3 Encourager 4 Bike 5 Restauration 6 or 8 Senioren 9 Crudites 10 Aereo 11 Einlesen 12 Neger 14 Storen 15 Pullover 20 Koteten 24 Moa 25 era 29 Sam 31 geig 34 Bar 35 Oba 37 Fil 38 aea 39 unt 42 CR
Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN MAGAZIN Industriestrasse 37 CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch
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