Grosseltern 07 2015

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MAGAZIN

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Grosseltern

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WIE GInkl. Dossier VORS ROSSEL ORGE T N KÖ ERN a b Se ite 52 NNEN

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Wenn man auf das Auto verzichtet

AHV-Streitgespräch Ständerätin Pascale Bruderer diskutiert mit Nationalrat Toni Bortoluzzi (S. 20)

Wohnen in der autofreien Siedlung (S. 26)

Ferien mit Pferd und Planwagen Eine Familie unterwegs im Jura (S. 42)

Grosseltern MAGAZIN

R E M M SO E L E I SP n ie ma d , e l ie ür Sp steln und nn. f s p a a Tip men b nehmen k m a s it zu lhin m l a r e üb ( S. 36

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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ie Schweiz hat eines der besten Vorsorgesysteme der Welt. Doch die AHV und die berufliche Vorsorge stehen wegen der gestiegenen Lebenserwartung unter Druck. Dieser wird in den nächsten Jahren nochmals zunehmen, weil die zahlenmässig starke Generation der Babyboomer in Pension geht. Diese Ausgabe widmet sich dem Thema gleich mit zwei Schwerpunkten. SP-Ständerätin Pascale Bruderer und SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi diskutieren im grossen Streitgespräch über die Altersvorsorge 2020. Die Reformvorschläge des Bundesrats werden diesen Herbst zum ersten Mal im Parlament beraten. Das Interview, das unsere Mitarbeiterin Eveline Rutz führte, lesen Sie ab Seite 20. Pascale Bruderer und Toni Bortoluzzi sind sich übrigens in überraschend vielen Punkten einig. Beim zweiten Schwerpunkt geht es um die private Vorsorge. Viele Grosseltern sind zwischen 50 und 65 Jahre alt und müssen sich damit befassen, wie sie ihre Pensionierung vorbereiten und sich für das Rentenalter finanziell am besten absichern. Wir haben drei Experten zum Thema befragt. Gewerkschafterin Christine Goll, UBS-Vorsorgespezialist Nils Aggett und «Beobachter»-Journalist Marcel Weigele haben oft unterschiedliche Meinungen. In einem aber stimmen sie überein: Je früher man anfängt, sich mit der Vorsorge zu beschäftigen, desto besser. Das Dossier zum Thema finden Sie ab Seite 52. Die Flucht von Martina Hess hat in den letzten Wochen viele Menschen bewegt. Die Grossmutter tauchte mit ihrer Enkeltochter in Frankreich unter, um sie vor der vom Bundesgericht angeordneten Rückführung zu ihrer Mutter nach Mexiko zu bewahren. «Grosseltern» sprach mit Martina Hess über ihre Flucht und hatte auch mit der Mutter des Mädchens Kontakt. Die Situation ist für alle Beteiligten äusserst schwierig, laut Kindesschutzex-

Vom Sparen und vom Spielen

GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch # 07 & # 08 ~ 2015

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perte Christoph Häfeli droht ein riesiger Scherbenhaufen. Im Interview mit «Grosseltern» kritisiert er das Bundesgericht, weil es dem Willen des Kindes viel zu wenig Gewicht einräume. Häfeli wünscht sich eine Praxisänderung. Den Bericht zur Flucht von Martina Hess finden Sie auf Seite 32. Immer mehr Menschen verzichten heute auf ein Auto – darunter auch viele, die jahrzehntelang mit dem eigenen Personenwagen herumgefahren sind. Unsere Mitarbeiterin Liz Sutter hat Menschen besucht, die in autofreien Siedlungen leben. Wie sie ohne Auto zurechtkommen, lesen Sie ab Seite 26. Zu diesem Thema passen die Ferien von Familie Nigg. Grosseltern, Tochter und Enkelkinder reisten zusammen mit dem Planwagen und einem Pferd durch den Jura. Tibor Nad und Sascha Garzetti haben sie begleitet. Ihre Reportage finden Sie auf Seite 42. Und dann noch etwas für die Sommerferien: Ab Seite 36 stellen wir Ihnen Spiele vor, die Sie nicht nur zusammen mit Ihren Enkelkindern spielen, sondern auch zusammen mit ihnen basteln können. Die Spiele kann man problemlos mitnehmen oder sogar erst vor Ort am Grillplatz oder in der Badi herstellen. Es geht ganz einfach, und es gibt fast nichts Schöneres, als zusammen zu spielen. Meine Grossmutter hat mir das Jassen beigebracht und mir beim Eile mit Weile verheerende Niederlagen beigefügt. Wir haben beim Flohspiel versucht, Knöpfe in eine Holzschachtel zu spicken, und beim Leiterlispiel rutschten wir die Spielfelder hinauf und oft gleich wieder hinunter. Es waren tolle Momente, an die ich mich bis heute erinnere. «Grosseltern» macht übrigens eine Sommerpause, die nächste Ausgabe ist Ende August in Ihrem Briefkasten. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer. •


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INHALT # 07 & 08 Juli/August 2015

Diskussion über die AHV Pascale Bruderer und Toni Bortoluzzi im Streitgespräch (S.20)

Planwagenreise durch den Jura

Wer Ferien mit Pferd und Wagen verbringt, erlebt die Landschaft aus ungewohnter Perspektive. (S.42)

Autofrei wohnen

Porträts von Menschen, die aufs Auto verzichten (S.26) # 07 & # 08 ~ 2015


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

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Hintergrund

Editorial Inhaltsverzeichnis

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Sammelsurium Kaputt Baustelle des Monats Kindermund

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Anderswo Viele israelische Grossmütter haben Migrationshintergrund. Das prägt die Enkelbeziehung.

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AHV-Streitgespräch Toni Bortoluzzi und Pascale Bruderer diskutieren über die AHV-Revision.

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Leben ohne Auto Autofreie Siedlungen werden immer beliebter. «Grosseltern»

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Basteln Korkenmännchen im Zündholzschachtelbett

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Meine Grosseltern Ruth Schweikerts Grossmütter zeigten ihr unterschiedliche Facetten des Frauseins. An die Redaktion Leserbriefe

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Brief an Louisa Kolumne

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Aus der Praxis Beratung

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GrossmütterRevolution Kolumne

Unterwegs In Biel, im Baselbieter Jura und bei der Greifvogelshow auf dem Atzmännig

hat mehrere Bewohner besucht.

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Service

Flucht mit der Enkeltochter Martina Hess will ihrer Enkelin helfen und stellt sich dafür gegen die Behörden.

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Spiele zum Selbermachen Mit wenig Aufwand lassen sich Spiele für den Sommer basteln.

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Planwagenferien im Jura Familie Nigg verbringt ihre Ferien mit Pferd und Wagen.

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Dossier Wie sieht die optimale Vorsorge für das Alter aus? «Grosseltern» sprach mit drei Experten.

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Essen & Trinken Brombeernarr mit Sahne und Amaretti und ein Besuch im Erlebnisrestaurant Foodloop

Wettbewerb Schönheit Gesundheit Spiele Medientipp Lesetipps Vorsorge &Recht Kauftipps Fotoratgeber Rätsel Comic Impressum & Vorschau

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Trennungen ~

EINS ENDE SCHLUSS Wortspiele von Beat Gloor

~ Grossvater des Monats ~

www.uns-ich-er.ch

DER LEIDENSCHAFTLICHE DUDELSACKPFEIFER

~ Edition Unik ~

50 BÜCHER GESCHRIEBEN Das Pilotprojekt der Edition Unik ist abgeschlossen. In den letzten 20 Wochen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Geschichten gesammelt, sortiert und zu Papier gebracht. Daraus sind rund 50 verschiedene selbst geschriebene Bücher entstanden, die den Autorinnen und Autoren am 26. Juni überreicht werden. Das von der Firma Heller Enterprises ins Leben gerufene Projekt soll im nächsten Jahr fortgeführt werden. ~GG www.edition-unik.ch

Carlo Planzer fiebert dem 17. Juli entgegen. Dann beginnt das grosse Musikfestival Basel Tattoo, das bis am 25. Juli dauert. Die Veranstaltung ist für Carlo Planzer und die anderen Mitglieder der Swiss Highlanders der Höhepunkt des Jahres. Die Highlanders gelten als inoffizielle Hausband des Basel Tattoos, das dieses Jahr sein 10-Jahre-Jubiläum feiert. Trommeln und Pfeifen, das hat in Basel eine lange Tradition. Die Swiss Highlanders haben ihre Wurzeln denn auch in der Fasnacht. Die Schottenclique hatte Dudelsäcke dabei, und Carlo Planzer und seine Kollegen wollten lernen, wie man diese komplizierten Instrumente richtig spielt. Sie knüpften Kontakte nach Schottland, wo sie Lehrer fanden. Bald darauf gründeten sie erste Bands. Heute umfasst die Schweiz eine erstaunlich grosse Band- und Dudelsackszene. Die Swiss Highlanders, die mit einem einheitlichen Swiss-Highlander-Tartan ausgestattet sind, entstanden 2008. Ein Jahr später waren sie zum ersten Mal als Band am Tattoo dabei, die meisten Mitglieder hatten zuvor aber bereits als Einzelpiper mitgemacht. 2010 kamen die Swiss Highlanders zu hohen Ehren: Sie wurden als erste Band mit Wurzeln ausserhalb des Commonwealths ans vierwöchige Tattoo in Edinburgh in Schottland eingeladen. Für das Basel Tattoo nehmen die Bandmitglieder, die aus der ganzen Schweiz kommen, jeweils zwei Wochen Ferien. Jeden Tag pfeifen und trommeln sie an den Shows. Einer der Höhepunkte ist für alle die grosse Parade, die durch die Stadt führt und gegen 150 000 Zuschauer anzieht. Sie findet dieses Jahr am 24. Juli statt und beginnt um 14 Uhr. Der Dudelsack übt übrigens nicht nur auf die Tattoo-Besucher eine grosse Faszination aus, sondern auch auf Carlo Planzers Enkel Mattia. Der Dreieinhalbjährige liebt es, seinem Grossvater beim Spielen zuzuhören und zuzuschauen. Vielleicht tritt er einst in dessen Fussstapfen und wird ebenfalls ein Swiss Highlander. ~GG www.baseltattoo.ch www.swisshighlanders.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Fotowettbewerb ~

GENERATIONEN IM BILD In der Mai-Ausgabe machte «Grosseltern» auf den Fotowettbewerb der Winterthurer Stiftung Generationen-Dialog aufmerksam, die Bilder zum Thema «Generationen» suchte. Nun sind Gewinnerinnen gekürt. Sie wurden an der Vernissage, die am 12. Juni im Obertor in Winterthur stattfand, ausgezeichnet. Gewonnen hat Ruth Crimi aus Widnau mit dem Bild «Die Kleinen und die Grossen». Das Bild zeigt die Kult-Turnschuhe von Converse in drei verschiedenen Grössen. Den zweiten Platz belegt Fatma Nayir aus Oberengstringen mit ihrem Bild «Ein Tag am Meer mit Grossvater». Auf den dritten Rang kam Barbara Dudli Valmadre aus Weinfelden mit ihrem Bild «Blütezeit», auf dem eine Grossmutter zwischen ihren Enkelkindern in einem Frühlingsgarten sitzt. Die Fotografien sind noch bis im Herbst im Winterthurer Oberhof ausgestellt. ~SG www.generationen-dialog.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Sensation ~

DER WIEDERENTDECKTE KRICKEL

~ Alte Tricks ~

INSEKTEN WEG ANNO 1939 Das Büchlein «Alte und neue Tricks für die Hausfrau» aus dem Jahr 1939 ist aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen hervorgegangen. In loser Folge druckt «Grosseltern» die besten und lustigsten Tipps ab. ~MB

Das Landesmuseum widmet dem Bündner Künstler Alois Carigiet eine grosse Ausstellung. Zum ersten Mal sind dort die Entwürfe von Carigiets siebtem Kinderbuch zu sehen. Es hätte «Krickel» heissen sollen und erzählt von einem Gemskitz, das Kinder aus einer Gerölllawine retten. Das meiste ist Fragment, nur das Umschlagbild und die erste Szene sind fertig ausgeführt. Zum Vorschein gekommen ist Krickel in Schaffhausen. Richard und Erika Busch-Höft hatten den Entwurf 1970 bei einem Besuch in Trun gekauft. Alois Carigiet hatte ihn dem Ehepaar aus Schaffhausen angeboten, weil er zu alt sei, um weiterzuarbeiten, wie er ihnen sagte. Die Ausstellung im Landesmuseum in Zürich dauert noch bis 3. Januar 2016. ~GG

«Fliegen und ähnliche Insekten können den Durchzug nicht ertragen, weshalb man sie damit leicht vertreiben kann. Einfach und billig, nicht wahr?»

~ Vornamen-Hitparade ~

NAMENSGEBUNG ÜBER DREI GENERATIONEN ROGER bekam kürzlich einen JULIAN und machte so seinen Vater PETER zum Opa. Oft spielt bei der Wahl des Vornamens die Bedeutung eine Rolle, aber auch, wie oft er schon vergeben wurde. Mit dem Vornamentool des Bundesamts für Statistik lässt sich ermitteln, welche Rangordnung die Namen in einer bestimmten Zeitspanne einnehmen – in unserem Beispiel zwischen 1914 und 2014. ~MB Vornamen

Anzahl

(1914–2014)

PETER Daniel Hans Simon ROGER Marc Lars Herbert JULIAN

62118 61549 558424 21771 21166 21070

Rang (1914–2014)

1 2 3

PETER ist der der absolute Spitzenreiter in der Schweiz, kein anderer Name wurde in den letzten hundert Jahren so häufig vergeben. Peter ist griechischen Ursprungs und bedeutet Fels.

26 27 28

ROGER ist eine Variante des althochdeutschen Namens Rüdiger. Roger erreichte in den Jahren 1960–1989 seinen Höhepunkt, über 14  000 Mal wurde er dann vergeben. Davor und danach hielt sich die Beliebtheit in Grenzen.

5291 147 5288 148 5268 149

JULIAN ist ein von Julius abgeleiteter römischer Beiname. Vor 1980 wurde der Name Julian noch selten vergeben, in den letzten 30 Jahren gewann er aber immer mehr an Beliebtheit. 2013 wurden allein in der Deutschschweiz 243 Julians geboren, der Name belegte damit Rang 4 in der Namenshitparade. # 07 & # 08 ~ 2015


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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Preisgekrönt ~

~ Namensfindung ~

«OMA, OPA, SPIELT MIT MIR!»

GROSSPAPA, BIGGIE-D ODER P-POP? RATGEBER FÜR GROSSELTERNNAMEN

Der Sanitas Challenge-Preis der Region Zürich geht an Heinrich Sprecher (unten im Bild in der Mitte). Der pensionierte Turn- und Sportlehrer hat die Jury mit seinem Buch «Oma, Opa, spielt mit mir!» überzeugt: «Das Buch basiert auf einer enormen Eigeninitiative, es ist ein Generationenprojekt, das alle Schichten der Bevölkerung anspricht. Das Buch ist einzigartig, zudem werden Kinder sehr früh erfasst und zusammen mit ihren Grosseltern zu spielerischer sportlicher Bewegung animiert.» Nebst den 5000 Franken Preisgeld qualifiziert sich Heinrich Sprecher mit dieser Auszeichnung auch für den nationalen Challenge-Preis, der im Oktober verliehen und mit 20 000 Franken belohnt wird. Die Sanitas Krankenversi-

Wie soll ein Enkelkind seine Grosseltern nennen? Grossmutter und Grossvater? Oma und Opa? Und wer soll oder darf überhaupt mitentscheiden? Die Wahl des Vornamens nimmt bei einem Neugeborenen zu Recht viel Zeit in Anspruch. Schliesslich trägt der «Benamte» seinen Namen ein Leben lang. Menschen wachsen mit ihrem Namen auf und in diesen hinein, bis er kaum noch wegzudenken ist. Andere Namen hingegen können wir wählen oder bei deren Wahl zumindest mitbestimmen. So etwa bei Spitzoder bei Kosenamen, wie sie auch den Grosseltern gegeben werden. Und wo man mitdiskutieren kann, wird bekanntlich alles etwas komplizierter. Die Namens-«Vergabe» kann so kompliziert werden, dass

cherung engagiert sich mit dieser Preisvergabe für mehr Bewegung bei Jugendlichen. ~MB

mancher gar zu Ratgeberliteratur greift: Im Jahr 2009 publizierte die Autorin Lin Wilford zusammen mit der Illustratorin Skye Pifer das Buch «The New Grandparents Name Book: A Lighthearted Guide to Picking the Perfect Grandparent Name». Es enthält Anregungen und Tipps zur Namenswahl für Grosseltern. Das Ziel: Grosselternnamen sollen auf keinen Fall unmodisch daherkommen. Dazu finden sich über 700 mögliche Namen und Namenskombinationen. Zugegeben: Der eine oder andere Namensvorschlag lässt wohl nicht nur deutschsprachige Leser etwas schmunzeln. Denn wer möchte – einmal in den Genuss von Enkelkindern gekommen – BiggieD oder Mellowman, Geezer Guy oder P-Pop genannt werden. Wobei: Warum eigentlich nicht? ~SG

«Oma, Opa, spielt mit mir!» Einfache Bewegungsund Denkspiele für Kleinkinder, Zytglogge Verlag, 176 Seiten, 32 Franken, ISBN 978-3-7296-0865-8

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Vorname

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~ Magazin ~ ANDERSWO

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Vom Kibbutz geprägt Ester Scheffer wuchs ohne ihre Eltern im Kibbutz auf. Heute ist der Israelin mit serbischen Wurzeln die Familie umso KY RI wichtiger. Ihre 13 Enkelkinder finden bei AT TY ihr immer eine offene Tür. FO N

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igentlich raucht Ester Scheffer, 79, nicht mehr. Sie hat aufgehört, als ihr Enkelsohn Tuval ihr als Kind gesagt hat, sie stinke. Heute macht sie eine Ausnahme. Tuval ist mittlerweile 26 Jahre alt und stört sich nicht mehr daran. Der Wunsch ihrer Enkel ist Ester Befehl. Zehn eigene Enkelkinder und drei aus ihrer zweiten Ehe hat die Israelin mit serbischen Wurzeln, und jedes bekommt von ihr das Maximum an Aufmerksamkeit. Ester hat die Kinder noch nie angeschrien. Sie ist eine ausgeglichene, frohe Natur. Tuval bestätigt ihre Selbstanalyse und hat sich ihre Charaktereigenschaft schon oft zunutze gemacht: Wenn er als Junge mit seinen Eltern gestritten hatte, lief er im Pyjama die Strasse zu seiner Oma runter

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und fand in ihrem Haus Zuflucht. Ihre Tür steht seit eh und je offen, das Schloss wird nicht gebraucht. Täglich sitzen ihre Enkelkinder bei ihr, vor der Schule, nach der Schule,

der ersten jüdischen Einwanderergeneration. Dafür ist sie heute eine umso präsentere Oma und hat eine Familie gegründet, die fest zusammenhält und zusammenbleibt: «Hier lebt mein Onkel,

am Wochenende. Ester kam 1944, vier Jahre vor der Staatsgründung, als achtjähriges Mädchen mit dem Schiff nach Israel, um dem Zweiten Weltkrieg zu entkommen. Sie wuchs ohne Eltern im Kibbutz auf. Ihre Mutter starb früh, ihr Vater blieb noch einige Jahre in Europa zurück. Die Jahre im Kibbutz prägten Ester. Sie lernte teilen, verbrachte den ganzen Tag mit Kindern ihres Alters und in der Natur. Es war ein Hippie-Leben, an das sie sich gern zurückerinnert. Ester wuchs in einer Generation ohne Grosseltern auf, mit

hier mein Cousin mit seiner Familie, da meine Oma, unter uns meine Schwester mit ihren Kindern...», klingt es, wenn man mit Tuval durch seinen Kibbutz Kiryat Tivon fährt, eine kleine Idylle nahe der Hafenstadt Haifa. Tuval lebt mittlerweile in Tel Aviv, wo er Informatik studiert. Zweimal pro Monat besucht er seine Familie auf dem Land, dreimal wöchentlich telefoniert er mit seiner Grossmutter und denkt täglich an sie. «Sie hat mich gelehrt, geduldig zu sein», sagt er. Das komme ihm jeden Tag zugute. •

Tuval mit seiner Grossmutter Ester. Das Haus der heute 79-Jährigen steht für ihre 13 Enkelkinder zu jeder Zeit offen, und diese kommen stets gern zu Besuch.

ISRAEL Einwohner: 8,4 Millionen Hauptstadt: Jerusalem Einwohner pro km2: 374 So nennt man Grosseltern: Safta die Oma, Sabba den Opa. Besonderes: Praktisch alle jüdischen Grosseltern in Israel haben einen Migrationshintergrund. Die meisten stammen aus Europa oder aus arabischen Ländern in Nordafrika, dem Fernen oder Nahen Osten. Fast jeder Israeli wuchs mit der Flüchtlingsgeschichte seiner Grosseltern auf.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Enkels Liebling ~

WEICHER, WÄRMER, ROBUSTER: NEOPREN-FLÜGELI Bis jetzt gab es eigentlich nur ein Modell von Schwimmflügeln: dreieckig, orange, mit spitzen Kanten und oft

Kühlendes vom Estrich von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

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as aussieht wie ein Fähnchen, ist in Wirklichkeit ein Fächer. Zwar denkt man dabei eher an faltbare Modelle aus Papier oder Stoff, wie sie Damen in Kostümfilmen oder Flamencotänzerinnen effektvoll einzusetzen wissen. Das geht mit diesem nicht so gut, aber er war oft im Einsatz, wie die Gebrauchsspuren am Stiel verraten. FEINE HANDARBEIT Das Fundstück wurde aus naturbelassenen und eingefärbten Pflanzenfasern kunstvoll geflochten. Die Farben sind zwar ziemlich verblasst, aber die Grün- und Violett-Töne lassen sich noch erkennen. Zudem macht gerade dieses Verblichene den Charme des Objekts aus. Es stammt aus einer anderen Welt und einer längst vergangenen Zeit. EIN SOUVENIR? Hergestellt wurde der Fächer in Afrika, vielleicht in Mali oder dem Tschad. Wahrscheinlich gelangte er im Gepäck einer frühen Touristin nach Europa, nachdem er ihr zuvor in der afrikanischen Hitze gute Dienste geleistet hat. Das kann er noch immer – und erst noch ganz ohne Strom. •

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schwierig anzuziehen. Nun haben die dreieckigen Flügeli Konkurrenz bekommen. Die neuen Schwimmhilfen sind rund, zum Teil blau-gelb statt orange und leicht anzuziehen. Sie heissen Cherek’s Kraulquappen oder Flipper Swim-Safe. Kleinkinder liegen mit ihnen stabiler im Wasser, und die runden Schwimmhilfen halten besser am Arm und scheuern nicht so. Das Geheimnis: ein zentral platziertes Armloch sowie ein Styropor- respektive Schaumkern. Gerade billig sind die neuen Schwimmhilfen nicht: Sie kosten zwischen 30 und 40 Franken. Die Hersteller der dreieckigen Schwimmflügel geben sich aber nicht kampflos geschlagen. Die Firma Bema zum Beispiel hat eine noch teurere Antwort parat: Neopren-Flügeli für rund 50 Franken. Neopren ist weicher, wärmer, robuster, rutschfester sowie leichter anzuziehen als das bisherige Material und sorgt für zusätzlichen Auftrieb. Die dreieckigen Flügeli können zudem via innen liegenden Klettverschluss auf die Armbreite angepasst werden. Ziemlich viel Hightech also am Arm der Kleinen. Und eine schwierige Entscheidung mehr für Grosseltern und Eltern. ~MT


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Kaputt ~

DER EINGEKNICKTE POOL Unsere Enkelkinder lieben es zu baden. Da unsere aufblasbaren Planschbecken im Garten immer wieder Löcher hatten, beschlossen wir letztes Jahr, eine stabilere Variante anzuschaffen. Dieser Pool sei «praktisch unverwüstlich», so der Hersteller. Letzte Saison gab es wirklich keine Beanstandungen. Doch in diesem Jahr brach schon zu Beginn der Badesaison eine Querstange, als die Enkel zusammen mit den Nachbarskindern darauf herumturnten. Unser Sommerbad hat nun eine recht eigenwillige Form. Die Enkelkinder lassen sich dadurch aber in keiner Weise stören und planschen jeweils den ganzen Tag, wenn sie bei uns sind. SEPP UND RITA Was haben Ihre Enkel angestellt? Schicken Sie uns ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert.

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«Mit unserem Testament sorgen wir dafür, dass unsere Familie immer an erster Stelle steht.»

~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

Verena & Bruno Sigrist, Wohlen

~ Baustelle des Monats ~

ZWEIEINHALB JAHRE LANG BAGGERN, GRABEN UND ASPHALTIEREN Die Kreuzung am Badener Schulhausplatz gehört zu den meist befahrenen Knotenpunkten der Schweiz. Täglich passieren über 46 000 Autos und über 100 Busse den Platz vor dem ehemaligen Falkenbräuareal. In den 1960erJahren erbaut, genügt die Kreuzung dem heutigen Verkehrsaufkommen, das sich seither vervierfacht hat, nicht mehr und wird saniert. Der Umbau

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Ja, ich will wissen, wie ich meine Familie in meinem Testament begünstige und gleichzeitig die Arbeit von terre des hommes schweiz unterstütze. Bitte senden Sie mir Ihre Testamentsbroschüre. Name

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soll den Verkehrsfluss verbessern. Weiter entstehen unter der Kreuzung Fussgängerwege und Geschäfte, die Bus- und Fahrradwege werden neu geführt. Nach dem Baustart am 3. Juli 2015 dauern die Arbeiten voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Genügend Zeit also für Grosseltern und Enkelkinder, dem emsigen Treiben auf der Mammutbaustelle einmal zuzuschauen. Wer sich vorab informieren will, was ihn auf der Baustelle erwartet, kann im Internet unter www.baden-zentrum.ch den Stand der Bauarbeiten verfolgen. Denn ab dem Spatenstich dokumentieren Webcams das Geschehen am Ort. Die Visualisierung zeigt, wie die Kreuzung nach Abschluss der Arbeiten aussehen wird. Übrigens: Der Umbau hat auch Folgen für unser Magazin. Das Haus, in dem wir unser Büro haben, muss einer neuen Busspur weichen. Ab Mitte Juli hat «Grosseltern» deshalb eine neue Adresse. Wir ziehen an die Kronengasse 4 in der Badener Altstadt. ~SG

~ Elternsprüche ~

«BISCH DU FÜR DAS NID SCHO ES BIZLI Z’ GROSS?» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten, gesammelt von Beat Gloor

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~ Allerlei ~

HEILE HEILE SÄGE, D`KATZ SITZT UF DE STÄGE, UND WENN S`MÜSLI FÜRE CHUNNT, ISCH MIS CHINDLI WIEDER GSUND. Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier


~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

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Johanne und Kunigunde – beide haben mich geprägt Schriftstellerin Ruth Schweikert hatte zwei ganz unterschiedliche Grossmütter. Die eine war sehr fürsorglich, die andere hielt ihrer Enkelin ein Plädoyer für ein selbstbestimmtes Frauenleben.

RUTH SCHWEIKERT geboren 1964, ist Schriftstellerin und Theaterautorin. Sie lebt in Zürich, hat fünf Söhne und ist zweifache Grossmutter. Ihr neuester Roman «Wie wir älter werden» behandelt unter anderem das Verschweigen innerhalb der Familie.

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ei Oma Kunigunde in Badisch Rheinfelden habe ich oft meine Ferien verbracht. Die Grossmutter mütterlicherseits, geboren 1903, war früh Witwe geworden und lebte zusammen mit ihrer ältesten Tochter, deren Mann und den sechs Kindern – meinen Cousins und Cousinen. In meiner Erinnerung war Oma eine liebevolle und fürsorgliche Frau mit einem runden, freundlichen Gesicht und strahlend blauen Augen. Zu Familienfesten backte sie jeweils unzählige Torten, dreistöckige Gebilde, gefüllt mit Vanille-, Mokka- und Haselnuss-Buttercreme. Ganz besonders liebte ich bei ihr das Baderitual. Dafür musste erst der Badeofen mit

© Andreas Labes

Briketts eingeheizt werden, um warmes Wasser zu haben, bevor ich mich glücklich in die Wanne legen konnte. Meine Oma hatte aber auch eine andere, resolutere Seite. So soll sie im Zweiten Weltkrieg beim Einzug der Franzosen als erste eine weisse Fahne vors Fenster gehängt haben. Auch habe sie sich damals vehement dagegen gewehrt, dass ihre beiden Töchter in den nationalsozialistischen Bund deutscher Mädchen eintreten mussten. Ich war schon vierzehn Jahre alt, als ich erfuhr, dass ich die ersten sechs Monate meines Lebens in der Obhut von Oma Kunigunde verbracht hatte, weil meine Eltern noch nicht verheiratet waren und # 07 & # 08 ~ 2015

meine Mutter arbeiten musste. Vielleicht habe ich damals diese starke Bindung zu ihr aufgebaut. Das Mütterliche, das ich so an ihr liebte, habe ich bei meiner Mutter total abgelehnt. Grossmami Johanne, die Mutter meines Vaters, zeigte mir eine ganz andere Facette des Frauseins. Sie war 1889 in der Nähe von Dresden geboren und gegen ihren Willen mit einem Schweizer Schuhfabrikanten verheiratet worden. Nach acht Geburten und täglicher harter Fabrikarbeit liess sie sich bereits in den Dreissigerjahren scheiden. Als ich die Fünfundneunzigjährige zum letzten Mal im Altersheim besuchte, hielt sie mir eine Art Plädoyer für ein selbstbestimmtes Frauenleben: Ich solle niemals heiraten, denn das wäre das Verderben für uns Frauen. Ich war zwanzig und schwanger; sie hatte es nicht gemerkt. Mein Vater sagte schon früh, ich habe viel von seiner Mutter geerbt. Johanne habe in ihrer Jugend geschrieben und Theater gespielt. Mir bedeutete sie viel in ihrer Eigenständigkeit und ihrem Bewusstsein dessen, was sie aufgegeben hatte und was aus ihr hätte werden können. Damals führte ich leider nicht die Gespäche, die ich heute mit ihr führen würde. Dafür schüchterte sie mich zu sehr ein. Aber Grossmami, wie ich sie nannte, hat mich bestärkt in meinem Selbstverständnis als Autorin. •

ür en f Blum ami: s sm es Gr o nn oha tsJ An ur b e 80. G r auch wa tag a KuniOm h.M.) de ( g un d a b e i.


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Kindermund ~ Mu se

DER URWALDGLOBI

KIND umstester ERMU Baden SEUM

Die kleine Maja , 2 1/2 Jahre alt, schleppt das grosse Dschungelbuch mit Mogli auf dem Titelbild an – «verzelle!», sagt sie zu mir. «Jä und wer isch dänn das?», frage ich und zeige auf Mogli. Sie denkt nach und nach und sagt schliesslich strahlend: «De Urwaldglobi!» BARBARA ECKSTEIN

LUSTIGER GLEISWECHSEL

Spielen, spielen, spielen

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er hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Wie der rosarote Panther fragten wir uns das im Schweizer Kindermuseum in Baden, als uns die Aufsicht sachte hinaustrieb. Wir hatten tatsächlich zweieinhalb Stunden lang das Museum erkundet! Das Zvieri holten wir im Garten nach, der auch nach 17 Uhr offen ist. Die wunderschönen Tierfiguren und der weiche Rasen hinter der Villa luden zum Weiterstaunen und Spielen ein. Was hatten wir so lange gemacht? Lioba und ihr Freund Flurin spielten Doktor mit Marionetten – ein Holzmann hatte etwas schrecklich Hartes verschluckt, da musste operiert werden. Genderkonform bändigte Flurin das Krokodil vom Kasperlitheater, Lioba führte Prinz und Prinzessin zum küssenden Happy End. Ein Kulissentheater brachte mich in Verlegenheit – kann ich Dreijährigen von der Hexe erzählen, die Hänsel mästet? Das Zimmer, in dem unsere Sinne erspürt werden sollen, ist museumsdidaktisch nicht mehr up to date, was aber nur mich störte. Und dann entdeckten wir die grossen Holzspiele und die riesige Kugelbahn (Bild) und die Zerrspiegel und… dann mussten wir leider schon gehen.

Wir fahren öfters mit den Enkeln Eisenbahn. Der 5-Jährige meinte bei einem Gleiswechsel: «Jetzt si mir iigweichet.» ERIKA Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie uns Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden oder an redaktion@grosseltern-magazin.ch.

~ Zitat ~

«ICH WOLLTE SCHON IMMER GROSSMUTTER WERDEN. EIGENTLICH WAR DAS DER EINZIGE GRUND, WARUM ICH KINDER HABE.» So scherzte die irische Sängerin und Songwriterin Sinéad O`Connor (48), die im Juli zum ersten Mal Grossmutter wird.

www.kindermuseum.ch Eli Wilhelm, 54, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Blog museumstester.ch.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Sternenkinder ~

DER BUNTE FRIEDHOF IN KÄRNTEN Seit einigen Wochen sind viele Gräber auf dem Friedhof des kleinen Ortes Griffen im österreichischen Bundesland Kärnten mit Windrädern und Schmetterlingen geschmückt. Grund dafür ist der Protest einer trauernden Grossmutter. Elisabeth Malle hatte Windräder und Schmetterlinge auf das Grab ihres Enkels gestellt, der im Januar tot zur Welt gekommen war. Das passte dem Pfarrer nicht: Er beschwerte sich bei Elisabeth Malle über den Grabschmuck. Dieser entspreche nicht dem christlichen Glauben und müsse entfernt werden. Elisabeth Malle dachte nicht daran, die Windräder und die Schmetterlinge wegzuräumen. Sie schrieb einen Leserbrief an die Zeitung der Gemeinde, in dem sie sich über das Vorgehen des Pfarrers beschwerte. Sie war überrascht, dass die Zeitung den Brief ungekürzt abdruckte, und sie war noch überraschter, als sie sah, was er auslöste. Andere Bewohnerinnen und

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Bewohner von Griffen begannen, die Gräber ihrer Angehörigen ebenfalls mit Windrädern und Schmetterlingen zu schmücken, um ihre Solidarität mit Elisabeth Malle und ihrer Familie zu bekunden. «Ich habe geweint, als ich das gesehen habe», sagt Lisi Malle. «Ich bin sehr glücklich über die Reaktion unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger.» Der tot geborene Junge wäre ihr erster Enkel gewesen. Die 42-Jährige beschloss nach dem Todesfall, ihr Leben umzustellen. Heute macht sie eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin und ist Mitglied in der Vereinigung der Sternenkinder-Grosseltern. Deren Initiantin Brigitte Trümpy, Autorin des Bestsellers «Sternenkind», schrieb über die Aktion von Elisabeth Malle: «Das ist eine wunderschöne Herzensgeschichte, die zeigt, was man bewegen kann, wenn man wagt. Und es ist nie zu spät. Auch als Grossmutter darf man noch wagen. Mit einer tiefen Verbeugung vor dir, du starke Frau! Wir sind alle stolz, dich an Bord zu haben auf unserer Reise der Hoffnung für Grosseltern, die ein Enkelkind verloren haben.» Übrigens: Der Pfarrer von Griffen hat bis heute nicht auf den Leserbrief reagiert. Zu den vielen Windrädern und Schmetterlingen auf den Friedhofsgräbern hat er auch noch nichts gesagt. ~GG

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Wenn Frau und Mann mit 60 alt sind laut Frau Stocker, frage ich mich, was ist man dann mit 70? Uralt? Und mit 80, ein Alter, das sowohl Frauen wie Männer neuerdings immer öfter erreichen, ur-uralt und mit 90? Scheintot? Das Interview mit ihr ist ja ganz spannend, aber diese Aussage von Frau Stocker, und dazu noch provokativ auf der Titelseite platziert, finde ich echt daneben. Mit 60 habe ich (dreifache Grossmutter von zwei Jugendlichen und einem Kleinkind) noch gearbeitet, und es war selbstverständlich, dass ich mich in all die neuen PC-Programme rasch einarbeiten und bei Veränderungen und Neustrukturierungen im Betrieb sofort auf dem Damm sein musste. Meine Leistungen durften der einer 30-Jährigen in Nichts nachstehen. Und das ist bei all meinen berufstätigen Kolleginnen in meinem Alter so. Darum meine ich, dass Frau Stocker mit ihrer Aussage falsch liegt: Mit 60 ist man noch nicht alt, sondern eine ältere Person, was eben nicht dasselbe ist. Mit der heutigen steigenden Lebenserwartung müssen wir ja noch Abstufungen haben, oder teilt Frau Stocker die Menschheit einfach in jung und alt ein?

Sibylle Aréstegui-Volmar, Bern

«VIEL FREUDE BEIM LESEN» Ihr Magazin ist toll. Unsere Grosseltern haben viel Freude beim Lesen, und es ist immer eine tolle Abwechslung während dem Aufpassen auf die Enkelkinder.

Alexandra Lange, Weinfelden

Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.


~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA

LOUISA, PHILOSOPHISCH

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«Nehme ich das Angebot an, mit dir, meiner Enkelin, über das Sterben zu reden?»

ie Eltern sind im Ausgang. Wir sitzen in deiner nächtlichen Kajüte,

«Ich finde es schade, dass Grossmama und du zuerst sterben – vor mir».

meine Enkelin wird auf das Zebra tippen, Grossmamas Lieblingstier. Auch ein Lama

Louisa. Du sollst in der nächsten Viertelstunde ins Bett gehen. Dein Nachthemd liegt bereit. Während du langsam die linke Socke mit dem rechten Fuss über die Zehen stülpst, demonstrierst du mir mit dem Stoffbärli die Jonglierkünste des Seelöwen, wie er heute im Zoo den Ball auf der Nase balancierte und mit den Hinterflossen wieder auffing. Schon am Familientisch hattest du es mit den Tieren. Du erzähltest uns von einem Tintenfisch, der sich dir genähert habe, die langen Arme um sich schlängelnd, ganz freundlich, wie du beteuertest. Deine Sympathie dem mysteriösen Meerestier gegenüber erstaunt mich. Den Tierkreis erweiternd mit den Armen gestikulierend, führtest du uns auch vor, wie mächtig das Krokodil seinen Rachen öffnete. Die Zähne sind geputzt, das Nachthemdchen ist angezogen, wir legen uns nebeneinander. Nichts rührt sich, die Stimmung zwischen uns, liebe Louisa, ist so vertrauensvoll, dass ich um ihre Zerbrechlichkeit fürchte: zwei so unterschiedliche Personen, zwei so verschieden grosse Körper, zwei gänzlich andere Welten so nah nebeneinander. Wenn man sich etwas ganz fest wünscht, flüsterst du, geht es in Erfüllung. Deine Stimme ist eindringlich, als du dem Grosspapa deine Erkenntnis verrätst.

Hellwach lausche ich in die Stille, als hörte ich das Rauschen des Weltalls. Wer liegt hier neben mir? «Ich möchte nicht, dass ihr vor mir sterbt.» Wie reagiert man als Erwachsener, wenn man von einem Kind emotional überwältigt wird? Wie vermittle ich Louisa meine Rührung? Hast du mitbekommen, dass Grossvater in zwei Tagen eine heikle Operation erfährt? Über den Tod haben wir schon gesprochen, Louisa, du weisst, dass meine Mutter «bei den Engeln» ist, das sagst du, wenn du ihr Bild siehst, Klein-Louisa in urgrossmütterlichen Armen, dann erklärst du mir die Welt in tröstlich einfachen Worten. Doch jetzt? Nehme ich das Angebot an, mit dir, meiner viereinhalbjährigen Enkelin, über das Sterben zu reden? Soll ich dir vom frühen Unfalltod meines Bruders berichten, vom unerwarteten Verlust meines Vaters, als ich zwanzig Jahre alt war? Von meiner Todesangst in einem Spital in Phnom Penh? Von der Unvorhersagbarkeit irdischen Lebens schwafeln? Meine Angst, die falschen Worte zu wählen, ist unnötig. Gelassen überhörst du Grossvaters Wortgestammel. «Ich möchte nicht als Krokodil auf die Welt kommen.» Danke Louisa, daran lässt sich anknüpfen. Welches Tier käme denn in Frage?, erkundige ich mich vorsichtig. Ich vermute,

kommt in Frage, eine Katze vielleicht, oder, wie kann ich es vergessen, der Pandabär. Deine Lippen bewegen sich leicht, die Augen blicken nach oben. Stumm lässt du die Tiere, die du kennst, an deinen Augen vorüberziehen. «Ich möchte nicht als Tier wieder auf die Welt kommen», teilst du mir den Befund deines Nachforschens mit. Deine Stimme ist leise und bestimmt. «Ich will als Mensch wieder da sein – mit dem gleichen Mami und dem gleichen Daddy!» Wir schweigen beide, die Nacht nimmt uns auf. Wenn man sich etwas ganz fest wünscht, geht es in Erfüllung, denke ich. •

# 07 & # 08 ~ 2015

Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.


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~ Hintergrund ~ AHV-REVISION STREITGESPRÄCH

«Man kann das Niveau der Renten nicht antasten» Toni Bortoluzzi und Pascale Bruderer im Innenhof des neuen Berner Generationenhauses.

# 07 & # 08 ~ 2015


21 Von EVELINE RUTZ (Interview) und BÉATRICE DEVÈNES (Foto)

Grosseltern: Frau Bruderer, können Ihre Kinder dereinst mit einer AHV-Rente rechnen, wie sie Senioren heute haben? Pascale Bruderer: Ich hoffe, dass auch kommende Generationen von der AHV profitieren werden. Gegen einen Leistungsabbau wehre ich mich vehement. Denn auch heute ist die AHV noch nicht in allen Fällen existenzsichernd, wie es die Verfassung verlangt. Es ist deshalb ein wichtiges Ziel, dass in Zukunft alle auf das gleiche Leistungsniveau zählen dürfen. Toni Bortoluzzi: Die AHV wird ihren Bestand halten können. Als Vorsorgesäule ist sie in der Bevölkerung tief verankert. Je nach dem wird ihre Bedeutung in vierzig Jahren nicht mehr dieselbe sein.

Nur wenn alle politischen Lager Zugeständnisse machen, hat die Altersvorsorge eine Zukunft. Darin sind sich SP-Ständerätin Pascale Bruderer und SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi einig. Was dies konkret heisst, beurteilen sie allerdings unterschiedlich.

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Die AHV steht finanziell schlecht da. Das Umlageergebnis war 2014 erstmals negativ. Welche Reformschritte sind jetzt unumgänglich? Bortoluzzi: Die AHV droht nicht das erste Mal in finanzielle Schieflage zu geraten. Anfang der 90er-Jahre war die Situation ähnlich. Prognosen sind schwierig, weil etwa ein Viertel der Finanzierung von der Entwicklung der Löhne abhängt. Wir müssen dafür sorgen, dass das Leistungsniveau erhalten bleibt, sollten aber auf jeglichen Ausbau verzichten. Man muss über das Rentenalter diskutieren. Das Hauptproblem ist nicht, dass es immer mehr Bezüger gibt, sondern dass wir immer länger eine Rente beziehen. Es fragt sich, wie lange es gesellschaftlich noch vertretbar ist, dass die Bezugsdauer weiter ausgedehnt wird. ~


~ Hintergrund ~ AHV-REVISION STREITGESPRÄCH

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~ Bruderer: Was heisst das? Soll das Rentenalter parallel zur Lebenserwartung steigen? Bortoluzzi: Das fände ich gut, ja. Wie man das dann im Detail ausgestalten will, steht jetzt noch nicht im Vordergrund. 30 Jahre Ausbildung, 30 Jahre Erwerb und 30 Jahre Rente – eine solche Aufteilung ist einfach nicht sinnvoll. Man sollte die Erwerbssituation so ausgestalten, dass sie im Alter länger andauert. Dafür muss man aber erst einmal ein Umdenken in Gang setzen. Die Vorstellung, bis 70 erwerbstätig zu bleiben, ist im Moment noch verpönt. Bruderer: Und speziell die Arbeitgeber sind dazu nicht bereit: Bereits über 50-jährige Arbeitnehmende haben

PASCALE BRUDERER (SP/Aargau) ist seit 2011 Ständerätin; davor sass sie neun Jahre lang im Nationalrat, den sie 2009/2010 präsidierte. Sie ist unter anderem Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit, arbeitet als Unternehmensberaterin und wirkt im Beirat des Magazins «Grosseltern» mit. Die 37-Jährige ist verheiratet und Mutter zweier Töchter (1 und 3 Jahre). Sie lebt mit ihrer Familie in Nussbaumen AG.

grosse Probleme, ihre Stelle zu halten oder etwas Neues zu finden. Eine Reform der Altersvorsorge muss sich an der Realität auf dem Arbeitsmarkt orientieren – und diese spricht nicht für ein Referenzrentenalter von 67 oder mehr. Bundesrat Alain Berset schlägt vor, dass man flexibel in den Ruhestand treten kann. Zwischen 62 und 70 soll man eine volle oder auch eine Teilrente beziehen können. Bruderer: Das ist ein guter Schritt und entspricht den heutigen Bedürfnissen. Das Altern ist etwas sehr Individuelles, ein starres Rentenalter macht keinen Sinn. Es braucht mehr Flexibilität. Entscheidend ist, dass die Gesamtreform das Niveau der Renten hält. Bortoluzzi: Das Leistungsniveau kann man nicht antasten, ein Abbau ist politisch nicht mehrheitsfähig. Man kann aber nicht verlangen, dass die Jungen für das heutige Niveau aufkommen müssen. Man muss über die Dauer des Rentenbezugs sprechen. Man muss zudem vermehrt Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Es ist natürlich einfacher, einen jungen Deutschen anzustellen als einen älteren Schweizer, der den Arbeitgeber mehr kostet. Und dann muss man auch über die Löhne diskutieren.

Bruderer: Absolut. Bortoluzzi: Man kann nicht erwarten, dass der Lohn jedes Jahr steigt. Er kann ab 50 Jahren stabil bleiben oder wieder ein wenig sinken. In anderen Staaten ist dies bereits Realität. In einer Schreine# 07 & # 08 ~ 2015

rei, wie ich sie geführt habe, lassen die körperliche Leistungsfähigkeit und der Nutzen für den Betrieb mit dem Alter nach. Bruderer: Das Reformpaket sieht auch Korrekturen bei den Altersgutschriften


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TONI BORTOLUZZI (SVP/Zürich) politisiert seit 1991 im Nationalrat. Er beschäftigt sich vor allem mit den Sozialversicherungen und dem Gesundheitswesen. Der 68-Jährige war früher Schreiner und führte einen eigenen Betrieb. Er hat vier Kinder und zwölf Enkel (6 Mädchen und 6 Knaben), die zwischen 2 und 24 Jahre alt sind. Bortoluzzi lebt zusammen mit seiner Frau in Affoltern am Albis ZH. Er wird bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst nicht mehr antreten.

in der beruflichen Vorsorge vor. Das macht ältere Arbeitnehmende auf dem Stellenmarkt attraktiver. Frau Bruderer, die SP hat sich bei den letzten Reformplänen vehement

gegen ein höheres Rentenalter für Frauen gewehrt. Bieten Sie nun Hand dazu, dass das Referenzalter auf 65 angehoben wird? Bruderer: Ja, zusammen mit den vorgesehenen Kompensationsmass# 07 & # 08 ~ 2015

nahmen kann ich das unterstützen. Die Frauen werden von einigen Massnahmen besonders stark profitieren. So etwa vom besseren Zugang in die zweite Säule; der Koordinationsabzug soll abgeschafft und die Eintrittsschwelle soll gesenkt werden. Das kommt kleineren Arbeitspensen und Löhnen zugute. Es ist nicht zuletzt ein Gebot der Gleichstellung, das gleiche Referenzrentenalter festzulegen. Diese Forderung muss selbstverständlich auch endlich beim Lohn umgesetzt werden. Bortoluzzi: Noch einmal zur Flexibilisierung: Da sind wir wahrscheinlich nicht ganz gleicher Meinung. Menschen mit kleineren Einkommen sollen ja mit weniger Kürzungen rechnen müssen, wenn sie frühzeitig in Pension gehen. Das finde ich falsch, weil es in der AHV ein fremdes Element darstellt. Soziales Potenzial sehe ich eher in der zweiten Säule. Bruderer: Unsere Meinungsverschiedenheit ist technischer Natur. Auffallend ist doch, dass sich heute diejenigen überdurchschnittlich häufig vorzeitig pensionieren lassen, die studiert haben und eine wenig belastende Arbeit ausüben. Bortoluzzi: Für mich ist es grundsätzlich ein falsches Signal, früher in Rente gehen zu wollen. Bruderer: Dem stimme ich so nicht zu. Wir leben zwar immer länger, aber das Alter ist sehr heterogen. Manche 65-Jährige wirken fast noch jugendlich, andere haben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Man darf daher nicht grundsätzlich von Frühpensionierungen absehen. Der Bundesrat stellt klare und sehr enge Kriterien auf. Diese würden nur wenige erfüllen. Vergessen wir nicht: Auch die finanziellen Verhältnisse älterer Menschen sind sehr unterschiedlich. Längst nicht alle haben eine starke 2. Säule. Bortoluzzi: Sie ist auch erst 30 Jahre alt. Ich finde nicht, dass man den kleinen Einkommen in der AHV entgegenkommen soll. Dafür haben wir die Ergänzungsleistungen. Diese unterstützen sehr gezielt. ~


~ Hintergrund ~ AHV-REVISION STREITGESPRÄCH

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~ Bruderer: Menschen, die aufs Geld achten müssen, entscheiden sich oft gegen eine Frühpensionierung und nehmen dafür gesundheitliche Risiken in Kauf. Bortoluzzi: Aber sie können, sobald sie Rentenbezüger sind, Ergänzungsleistungen beanspruchen. Wir werden nie dazu übergehen können, jedem eine Altersvorsorge auf relativ gutem Niveau zu garantieren. Man muss in diesem Zusammenhang immer auch an jene denken, welche die Leistung erbringen.

«Die Witwenrenten darf man nicht antasten. Das ist politisch viel zu brisant.»

Geht die geplante Revision denn zu Lasten der Jungen? Bortoluzzi: Zu wesentlichen Teilen, ja. Bruderer: Diese Meinung teile ich nicht. Die Jungen stehen viel schlechter da, wenn man nichts macht. Denn dann laufen die Sozialwerke in ein echtes Finanzierungsproblem hinein. Bortoluzzi: Die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,5 Prozent werden alle finanzieren müssen. Junge konsumieren in der Regel etwas mehr als Alte. In der zweiten Säule werden sie zudem das heutige Leistungsniveau sichern müssen. Das wird sie stark belasten. Bruderer: Der Wunsch ist da, eine ausgewogene Reform zu schaffen. Vor ein paar Jahren wollte man den Umwandlungssatz in der zweiten Säule als isolierte Massnahme senken, was brutal Schiffbruch erlitten hat. Jetzt will man den Umwandlungssatz doppelt so stark senken – ohne Kompensationsmassnahmen wird das niemals akzeptiert. Bortoluzzi: Da habe ich nichts dagegen. Bruderer: Ich glaube, dass die Jungen bereit sind, einen Beitrag zu leisten, wenn sie sehen, dass dies nachhaltig ist. Mit den strukturellen Anpassungen und den Mehreinnahmen hat man jetzt eine Lösung, die aufgeht. Natürlich werden Fragezeichen bleiben – zum Beispiel punkto Migration. Sie hat eine starke finanzielle Auswirkung und ist übrigens auch der Grund, weshalb es der AHV finanziell lange noch recht gut ging.

Auf Initiative der SVP werden künftig weniger Menschen zuwandern. Für die finanzielle Situation der AHV ist dies ein Nachteil. Bortoluzzi: Die Zuwanderung hat nur aus kurzfristiger Optik einen Vorteil. Mittel- und langfristig werden der finanzielle Druck und die fehlende Finanzierung dadurch nur noch zunehmen. Das könnte nur mit immer noch mehr Zuwanderung aufgefangen werden. Ein absurder Gedanke. Bei den Witwenrenten soll gespart werden, dafür sollen die Hinterbliebenen mehr Geld erhalten. Ist das richtig? Bortoluzzi: Nein. Die Witwenrenten darf man nicht antasten. Das ist politisch viel zu brisant. Bruderer: Der Widerstand ist von allen Seiten gross – zu gross. Allerdings wundere ich mich, dass es Leute gibt, # 07 & # 08 ~ 2015

die noch mehr sparen und die Witwenrenten dennoch nicht antasten wollen, gleichzeitig aber auch nicht Hand bieten für Mehreinnahmen. Das ist nicht ehrlich. Bortoluzzi: Doch. Man akzeptiert damit eine gesellschaftliche Meinung. Das gehört für mich zur Überlegung dazu, dass man das Leistungsniveau beibehält. Die letzte AHV-Reform hat im Parlament Schiffbruch erlitten. Wird man sich nun zu einer Einigung durchringen? Bortoluzzi: Persönlich werde ich dann nicht mehr dabei sein. Ich denke, dass man eine Einigung findet. Aber das ist Knochenarbeit. Alle Parteien müssen bereit sein, das eine oder andere zu akzeptieren, was nicht in ihrem Programm steht. Daran werde ich meine Kollegen auch nach meiner Amtszeit erinnern.


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Die AHV-Reform 2020 Die Beratung im Parlament beginnt im Herbst. Die Generation der Babyboomer kommt ins Rentenalter. In diesem Jahr feiern erstmals mehr Menschen ihren 65. als ihren 20. Geburtstag. Die AHV bekommt dies zu spüren: 2014 gab sie zum ersten Mal mehr aus, als sie einnahm. Das Umlageergebnis lag bei minus 320 Millionen Franken. Nur weil ihr zurzeit noch stattliches Vermögen eine Rendite von 1,8 Milliarden Franken abwarf, verzeichnete die AHV insgesamt ein positives Ergebnis. Langfristig droht dem Sozialwerk jedoch eine Finanzierungslücke. Bundesrat und Parlament diskutieren deshalb über ein umfassendes Reformpaket von AHV und beruflicher Vorsorge, das spätestens 2020 in Kraft gesetzt werden soll. Sozialminister Alain Berset will unter anderem beim Referenzalter für den Rentenbezug ansetzen. Es soll künftig für beide Geschlechter bei 65 Jahren liegen; für die Frauen würde es damit um ein Jahr steigen. Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen ihren Rückzug aus dem Be-

Bruderer: Wir brauchen diese Reform, um die Altersvorsorge in die Zukunft zu tragen. Von jeder Seite braucht es Eingeständnisse. Die Arbeit in der vorberatenden Kommission zeigt, dass sich dessen alle bewusst sind. Wie stehen die Chancen beim Volk? Bortoluzzi: Ich glaube, eine Revision, bei der sich strukturelle Korrekturen und eine vernünftige zusätzliche Finanzierung die Waage halten, ist mehrheitsfähig. Bruderer: Eine knappe Mehrheit im bürgerlich dominierten Parlament bedeutet längst keine Mehrheit vor dem Volk – das hat die Vergangenheit bei sozialpolitischen Vorlagen mehrfach gezeigt. Das Parlament sollte sich deshalb zusammenraufen und mit deutlichem Mehr eine Reform verabschieden, die das Rentenniveau im Minimum halten wird. •

rufsleben allerdings flexibel gestalten können. Ab 62 sollen sie Anspruch auf eine Teilrente in beliebiger Höhe zwischen 20 und 80 Prozent haben. Mit 70 sollen sie spätestens die volle AHV-Rente beziehen. Dass die Lebenserwartung steigt, ruft zudem nach Anpassungen bei der beruflichen Vorsorge. Bundesrat Berset schlägt vor, den Mindestumwandlungssatz von 6,8 auf 6 Prozent zu senken. Wer heute schon eine Rente bezieht, soll davon aber verschont bleiben. Damit künftig mehr Menschen obligatorisch über eine zweite Säule verfügen, will Berset die Eintrittsschwelle von 21 000 auf 14 000 Franken senken. Ebenso sieht er vor, den Koordinationsabzug zu streichen. Beide Massnahmen sollen Teilzeitbeschäftigten und Personen mit mehreren Arbeitgebern entgegenkommen. Witwen und Witwer sollen künftig weniger Leistungen aus der AHV erhalten. Sie sollen nur noch Unterstützung erhalten, wenn sie Kinder zu betreuen haben. Der Betrag soll von 80 auf 60 Prozent einer Altersrente gekürzt werden. Im Gegenzug ist vorgesehen, die Waisenrenten von 40 auf 50 Prozent anzuheben. Unangetastet bleibt der Anspruch auf Witwenrenten der 2. Säule. Die Kürzungen werden allerdings nicht ausreichen, um die steigenden Ausgaben wettzumachen. Der Bundesrat will deshalb die Mehrwertsteuer um 1.5 Prozentpunkte erhöhen. Er plädiert zudem für eine Schuldenbremse, die zum Tragen kommt, sobald die AHV in finanzielle Schieflage gerät. Nachdem Sozialminister Berset seine Pläne Ende 2014 offengelegt hat, ist jetzt das Parlament am Zug. In den letzten Monaten hat sich die vorberatende Kommission des Ständerates damit befasst. Die Positionen liegen erwartungsgemäss weit auseinander. CVP, FDP und SVP drücken aufs Tempo; sie wollen die Vorlage abspecken und in Tranchen umsetzen. SP und Grüne sind hingegen nicht bereit, am Leistungsniveau Abstriche zu machen. Sie sind überzeugt, dass nur eine ausgewogene Vorlage eine Volksabstimmung überstehen würde. Im Herbst soll die Vorlage im Ständerat ein erstes Mal beraten werden. -ERU

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~ Hintergrund ~ LEBEN OHNE AUTO

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LEBEN OHNE AUTO Die Generation «Auto» entdeckt neue Formen der Mobilität. Vier Begegnungen mit Menschen, die in autofreien Siedlungen leben.

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WAS IST EINE AUTOFREIE SIEDLUNG?

ie waren jung in einer Zeit des Aufschwungs, als alles möglich schien und sich kaum jemand Gedanken über den Preis unseres Wohlstands und unserer Mobilität machte. Damals, in den Sechziger- und frühen Siebzigerjahren, war das Auto noch so etwas wie ein Statussymbol, wurde aber für immer mehr Leute erschwinglich. Prompt erhöhte sich die Zahl der Personenwagen in der Schweiz von 146 998 im Jahr 1950 (bei 4,7 Mio. Menschen) auf 2 246 752 im Jahr 1980 (bei 6,3 Mio. Menschen). 2010 zählte man bereits mehr als 4 Millionen Autos – aber da hatten gegenläufige Trends längst eingesetzt: Der Öffentliche Verkehr war stark ausgebaut worden, Carsharing war kein Fremdwort mehr, in innerstädtischen Quartieren nahm die Zahl der Autobesitzenden deutlich ab, man hatte das Velofahren wiederentdeckt, die erste autofreie Siedlung der Schweiz stand kurz vor der Einweihung. Die Mehrgenerationenhäuser und durchmischten Siedlungen, die in den letzten Jahren in Bern, Winterthur, Biel oder Zürich entstanden sind, zeichnen sich längst nicht nur durch fehlende Parkplätze aus. Sie werden in der Regel von Wohnbaugenossenschaften erstellt, sind selbstverwaltet, partizipativ organisiert und orientieren sich an den Richtlinien der 2000-Watt-Gesellschaft. Neben jungen Familien ziehen solche Wohnformen auch viele ältere Leute an. Menschen, die sich in einer Gemeinschaft engagieren möchten, sei es in der Verwaltung, bei der Gestaltung der Umgebung oder beim Kinderhüten. Dafür sind sie bereit, sich nach Jahrzehnten von ihrem Auto zu trennen. Aber wie gehen sie mit dem Trennungsschmerz um? # 07 & # 08 ~ 2015

Die Antwort auf diese Frage ist je nach Wohnort sehr unterschiedlich. Als Faustregel kann gelten: 0 bis 0,2 Parkplätze pro Wohnung = autofrei 0,21 bis 0,5 Parkplätze pro Wohnung = autoarm In vielen Gemeinden herrscht eine grosse Nachfrage nach autofreien oder autoarmen Wohnformen, nicht zuletzt, weil der Autobesitz mit rund 12 000 Franken pro Jahr zu Buche schlägt. Die kantonalen Baugesetze verlangen aber noch oft einen bis zwei Parkplätze pro Wohnung. In einigen Gemeinden ist es jedoch möglich, auf Parkplätze zu verzichten, meist wird aber ein Nachweis für die Autofreiheit verlangt. Die Mieter müssen sich vertraglich verpflichten, auf ein eigenes Auto zu verzichten.

Von LIZ SUTTER (Text) und SOPHIE STIEGER (Fotos)


«Warum habe ich das nicht schon viel früher getan!»

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er Architekt Hans Suter wohnt nicht nur im Mehrgenerationenhaus Giesserei in Winterthur, er hat das Projekt vor bald zehn Jahren auch mit einem Inserat gestartet. Das Interesse an einer selbstverwalteten Siedlung war enorm. «Damals standen Aspekte wie etwa die ökologische Holzbauweise im Vordergrund, autofrei war noch kein Thema», erinnert sich Hans Suter. «Aber als wir das Raumprogramm erarbeiteten, stellten wir fest, dass nicht einmal 20 Prozent der zukünftigen Bewohner ein eigenes Auto besassen. Damit erfüllten

wir die Voraussetzungen für eine autoarme Siedlung.» Mit zwanzig hatte Hans Suter sein erstes Auto gekauft, einen Fiat 1500 Cabrio. Das fand er damals lässig. Später mussten die Fahrzeuge einfach ihren Zweck erfüllen. «Ich habe das Autofahren nie hinterfragt», sagt der Architekt, «aber als ich am Giesserei-Projekt arbeitete, fand ich, als Initiator sollte ich eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen. Also habe ich mit sechzig mein Auto verkauft. Und frage mich heute: Warum habe ich das nicht schon viel früher getan?»

Er staunt, wie leicht ihm die Umstellung gefallen ist und wieviel Geld sich ohne Auto sparen lässt: «Wenn man wirklich alle Kosten zusammenzählt, dann kommt ein Mittelklassewagen auf rund tausend Franken pro Monat zu stehen. Da liegt ein GA längstens drin, hin und wieder ein Mobility-Fahrzeug und auch mal ein Taxi.» Am liebsten ist Hans Suter zu Fuss unterwegs, weil man so am meisten sieht. Er sei, sagt er, inzwischen zu einem regelrechten Stadtwanderer geworden. www.giesserei-gesewo.ch

Hans Suter, Mehrgenerationenhaus Giesserei, Winterthur # 07 & # 08 ~ 2015


~ Hintergrund ~ LEBEN OHNE AUTO

«Mein Leben hat sich total verändert»

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wanzig Jahre lang hat Madeleine Fornerod im Jura ein Gästehaus geführt. Zuerst im Dorf, dann während dreizehn Jahren auf dem Berg, am Wanderweg von Basel nach Genf. Dort lebte sie allein auf einem Hof, bewirtschaftete einen Selbstversorgergarten und kümmerte sich um die Gäste. Daneben richtete sie auch Essen für grössere Gesellschaften aus – gekocht und geheizt wurde mit Holz. Was der Hof nicht hergab, musste aus dem Tal herbeigeschafft werden. Dazu brauchte es ein Auto, einen Bus gab es nicht. Es war ein intensives, arbeitsreiches und anstrengendes Leben.

«Ich hätte nie gedacht, dass auch ich älter werde und eines Tages nicht mehr alles alleine machen kann», sagt die über siebzigjährige Madeleine Fornerod lachend. Seit August 2014 wohnt sie in der Siedlung Fabrikgässli in Biel und geniesst, nach Jahren des Alleinseins, das Zusammenleben mit anderen Menschen. «Aber mir fehlt die Erde», sagt sie, «darum engagiere ich mich jetzt in der Pflanzgruppe und helfe mit, die Dachterrasse zu begrünen.» «ICH FUHR VIEL ZU LANGSAM» Madeleine Fornerod hatte schon früher mit ihrer Familie an einem abgelegenen Ort

gewohnt, wo sie auf ein Auto angewiesen war. Aber sie ist nie gerne gefahren, es war immer nur eine blosse Notwendigkeit. «Ich staune immer, wie sorglos viele Menschen ins Auto steigen», sagt Madeleine Fornerod. Sie selber sei wohl eher zu langsam gefahren und habe die anderen genervt, meint sie rückblickend. Der Abschied vom Fahrzeug war eine Erleichterung, jetzt ist sie mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs. Vom Fabrikgässli ist man in wenigen Minuten am See oder am Bahnhof. www.fab-a.ch

Madeleine Fornerod, Siedlung Fabrikgässli, Biel # 07 & # 08 ~ 2015


«Es war wie der Abschied vom Rauchen»

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or neunzehn Jahren wollte Familie Blunschi auf ein kleineres Auto umsteigen. Aber nach reiflicher Überlegung wurde aus «klein» schliesslich «kein Auto». Monica war zuerst skeptisch. Aber dann musste sie sich eingestehen, dass sie bereits jetzt ihre Besorgungen immer öfter mit dem Einkaufswagen oder per Velo erledigte. Nur die Kinder Anita und Marcel, damals 19 und 21 Jahre alt, waren gar nicht begeistert. Beide hatten schon den Führerausweis und schätzten es, ein Auto zur Verfügung zu haben. Um trotzdem mobil zu sein, einigte man sich auf ein Familien-GA sowie die Mitgliedschaft bei «AutoTeilet», einer Vorläufer-Genossenschaft von Mobility. Vor allem aber wurde festgehalten: Der Entscheid ist nicht endgültig. Wenn es nicht geht, wird wieder ein Auto gekauft. Dazu kam es nie. Und auch Sohn und Tochter, mittlerweile Eltern von zwei respektive drei Kindern, leben nach wie vor autofrei.

Gusti Blunschi ist sehr gerne Auto gefahren. Monica erinnert sich, wie er sie am Anfang ihrer Bekanntschaft stolz mit seinem ersten Wagen ausführte. «Gleichzeitig war mir immer bewusst, wie schädlich und gefährlich das Auto ist», sagt er. Ebenso zwiespältig gestaltete sich der Abschied. «Verstandesmässig war der Entscheid klar, aber emotional ist mir der Umstieg nach vierundzwanzig Jahren nicht leicht gefallen.» Kein Auto mehr vor der Haustür zu haben, vergleicht er mit dem Verzicht aufs Rauchen, als plötzlich keine Zigaretten mehr in Reichweite waren. Sowohl bei der Rauch- wie bei der Auto-Entwöhnung stellte sich nach kurzer Zeit Zufriedenheit darüber ein, dass man es geschafft hatte. Und ohne sogar noch angenehmer lebt. Heute erinnert er sich kaum noch an die Sorgen und Verpflichtungen, die der Besitz eines eigenen Fahrzeugs mit sich bringt. Er weiss nur: «Das muss ich mir nicht mehr antun.»

«DER ÖFFENTLICHE VERKEHR IST BEQUEMER GEWORDEN» Das Ehepaar Blunschi war also auf den Umzug in die autofreie Siedlung Burgunder in Bümpliz bestens vorbereitet, und nach mehr als einem Jahr fällt ihr Urteil auch rundum positiv aus. Der neue Wohnort ist bestens erschlossen. Das schätzen Monica und Gusti Blunschi besonders, wenn sie mit ihren Enkelkindern unterwegs sind. Zweimal in der Woche betreuen sie Laura, Lars und Lea, die Kinder ihrer Tochter Anita. Und mindestens zweimal im Monat sind auch Marcels Söhne Samuel und Joshua zu Besuch. «Die Reiseplanung ist dank Internet einfacher geworden, und die heutigen Tram- und Bahnwagen sind viel praktischer als früher», finden die Grosseltern. «Heute muss man kaum mehr den Kinderwagen über enge Treppenstufen hinaufstemmen.» ww.burgunder-bern.ch

Monica und Gusti Blunschi, Siedlung Burgunder, Bern-Bümpliz # 07 & # 08 ~ 2015


«Niemand wollte mein Auto»

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igentlich hatte Hans Meier eine schöne Wohnung im Züribiet. Aber nach der Pensionierung wurde es dem ehemaligen Flugzeugmechaniker bald zu ruhig, er suchte mehr Gemeinschaft und Lebendigkeit. Gefunden hat er beides in der Siedlung Oberfeld in Ostermundigen, und so verliess er seine gewohnte Umgebung und begann nochmals ein neues Leben. Zum ersten Mal seit fast fünfzig Jahren lebt Hans Meier jetzt auch ohne Auto. «Man kann nicht nur über die rasante Zunahme des Individualverkehrs und die Zerstörung der natürlichen Lebensräume lamentieren, man muss auch

etwas tun. So kam mir die Philosophie der autofreien Siedlung gerade recht.» Doch dann wurde es plötzlich schwierig, das Fahrzeug überhaupt loszuwerden; es dauerte Monate, bis er einen Käufer fand. «Niemand wollte mein Auto.» «KEIN PNEUWECHSEL MEHR, KEINE STAUS, KEINE PARKGEBÜHREN» «In den Sechzigerjahren war ein eigenes Auto schon noch etwas Besonderes», erinnert sich Hans Meier. «Aber bald war es etwas Selbstverständliches, und schliesslich wurde die Fahrt zur Arbeit immer mehr zum Stress.» Und jetzt? Er

zählt auf: «Keine Staus, keine Steuern, keine Versicherungen, kein Benzin, keine Bussen, keine Wertverminderung, kein Pneuwechsel, kein Autowaschen, keine Parkgebühren, keine teure Garage mehr! Und wenn man etwas zu transportieren hat, findet man in der Siedlung garantiert Hilfe.» Wenn Hans Meier seine Freunde im Züribiet besucht, fährt er entspannt mit der Bahn. Ansonsten ist er viel mit dem Velo unterwegs, demnächst will er sich ein E-Bike anschaffen. www.wohnenimoberfeld.ch

Hans Meier, Siedlung Oberfeld, Ostermundigen # 07 & # 08 ~ 2015


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Ausflüge, die Kinder glücklich machen! Die Schweiz ist ein einziger Abenteuerspielplatz für Familien. Ein Tagesausflug reicht, um ausgelassene Ferienstimmung wach zu rufen. Am einfachsten geht das mit RailAway, weil die Freizeitanbieterin bereits an alles gedacht hat. Familien, die ihren Ausflug mit den öffentlichen Verkehrsmitteln planen, bezahlen bis zu 20 Prozent weniger. Zudem ist der Eintritt – wo einer erhoben wird – bereits im ÖV-Billett inbegriffen oder aber es sind weitere kleine Extras vorgesehen. Einen besonderen Blick wert sind diese Sommerausflüge für Familien. Klangweg Toggenburg. Klingt gut. Auf dem Höhenweg von Alp Sellamatt nach Oberdorf warten 25 aussergewöhnliche Instrumente darauf, zum Klingen gebracht zu werden. Perkussives und melodiöses, metallisches und hölzernes Klangwerk; Glocken, Flöten und Trommeln – auf der rund ein- bis fünfstündigen Wanderung bestätigt sich: Zuhören ist schön, selber etwas zum Klingen zu bringen wird zum Erlebnis. Ergänzend dazu wird im Museum Klangschmiede das Kunsthandwerk des Schmiedens von Schellen, Gongs und anderen Klanginstrumenten gezeigt. Swiss Vapeur Parc. Im Land der Miniatureisenbahn. Am Rande des Seehafens von Le Bouveret gelegen, erfüllt Ihnen der Swiss Vapeur Parc einen Kindheitstraum! Es ist eine der herrlichsten Miniaturbahnstrecken Europas! Dampfzüge bringen Sie in kleinen Waggons mitten in eine 17 000 m2 grosse Modelllandschaft. 1600 Meter Schienen durchqueren eine Kulisse aus Brücken, Viadukten, Eisenbahntunnels und Miniaturnachbildungen. Eine wahrhaftige Reise nach Liliput für grosse und kleine Gulliver. Swissminiatur Melide. Grosse Attraktionen im Kleinformat. Inmitten der Seelandschaft von Melide kann man die Faszination der Schweiz entdecken. Über 120 Modelle von Patrizierhäusern, Kirchen, Burgen, Denkmälern und anderen interessanten Bauten der Schweiz sind in massstab- und detailgetreuer Nachbildung zu sehen. Mit rund 3,5 Kilometer Schienen, 18 fahrenden Zügen und Bergbahnen ist diese Freiluftanlage auch ein Eldorado für Modelleisenbahnfans. Erlebnispark Schongi-Land. Hier gibt es alles, nur keine Langeweile. Entdecken Sie das Ausflugsziel für die ganze Familie. Nur gerade 30 Kilometer von Aarau, Zug und Luzern entfernt. Eine ganz besondere Attraktion ist die Sommerrodelbahn: Die einzige und längste (380 Meter) gedeckte Anlage dieser Art in der Schweiz. Ausserdem finden Sie vor Ort handzahme Ziegen, Enten und ein gemütliches Beizli mit einem gluschtigen Angebot.

Ein Familiensommer mit RailAway. Kinder unter 6 Jahren reisen mit einer Begleitperson, die über einen gültigen Fahrausweis verfügt, kostenlos. Kinder von 6 bis 16 Jahren fahren am Besten mit einer Junior-/Enkelkarte für nur CHF 30.– pro Jahr, sofern sie von den Eltern oder Grosseltern begleitet werden. Die RailAway-Kombi-Billette sind online auf sbb.ch/online-kaufen, am Bahnhof sowie beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) erhältlich. Die Sommerbroschüre «Sommer Plausch» kann bei feedback@railaway.ch bestellt werden. Bitte Zustelladresse angeben. Tipp: Auch GA-Kunden erhalten eine Ermässigung auf die Zusatzleistungen, wenn das Billett vorher online oder am Bahnschalter gelöst wird. Weitere spannende Angebote und Informationen finden Sie auf sbb.ch/spiel-spass. Wir wünschen Ihnen schöne Ausflüge mit Ihren Enkelkindern.


~ Hintergrund ~ AUF DER FLUCHT

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er Fall sorgte für grosses Aufsehen: Mitte Mai tauchte Martina Hess, 65, aus Bremgarten AG mit ihrer Enkelin Anna (Name geändert) unter. Die Rundschau des Schweizer Fernsehens berichtete über die Flucht, kurze Zeit später spürte die Polizei die Grossmutter und ihre neunjährige Enkeltochter in einem Versteck in Frankreich auf. Das Mädchen wurde in die Schweiz zurückgeschafft, die Grossmutter in Frankreich inhaftiert. Nach kurzer Zeit konnte sie das Gefängnis verlassen und kam unter Hausarrest. Am 9. Juni reiste sie entgegen den Auflagen der französischen Behörden in die Schweiz zurück und stellte sich. Die Eltern von Anna, ein Schweizer und eine Mexikanerin, lebten in Mexiko und sind seit rund zwei Jahren getrennt. Die beiden hatten sich auf ein gemeinsames Sorgerecht für ihre Tochter geeinigt. Anna war letzten Sommer mit ihrem Vater Benedikt Hess für drei Monate von Mexiko in die Schweiz gekommen. So war es mit der Mutter abgemacht. Doch im September 2014 brachte Benedikt Hess seine Tochter nicht nach Mexiko zurück. Es sei ihm mehrmals gedroht worden, dass seine Familie umgebracht werde, wenn er kein Schutzgeld bezahle, sagt Benedikt Hess. Kurz vor seiner Abreise seien diese Bedrohungen stärker geworden. Benedikt Hess führte in Mexiko zuerst eine Tauchschule und arbeitete dann als Kapitän auf seinem eigenen Expeditionsschiff. ANKLAGE WEGEN KINDSENTFÜHRUNG Im Januar klagte Annas Mutter den Vater wegen Kindsentführung an. In der Folge führte das Aargauer Obergericht eine Kindsanhörung durch. Anna sagte, sie wolle nicht nach Mexiko zurück, weil sie Angst habe. Das Obergericht wies das Gesuch um Rückführung ab und entschied, dass Anna, die das Schweizer Bürgerrecht besitzt, beim Vater bleiben dürfe. Die Mutter zog den Fall an das Bundesgericht weiter. Dieses entschied am 30. April, dass Anna nach Mexiko zurück muss.

Martina Hess erklärt ihre Sicht der Geschehnisse in einem Skype-Gespräch

Annas Mutter sagte gegenüber dem Bundesgericht und den Medien, die Schweizer Familie beeinflusse das Mädchen sehr stark und schüre bei dem Kind Ängste. La Paz sei die Stadt mit der besten Lebensqualität in Mexiko. Es gehe nicht nur darum, dass eine Entführung ein Verbrechen sei. Sie liebe ihre Tochter und vermisse sie sehr. BUNDESGERICHT ENTSCHIED GEGEN DEN WILLEN DES KINDES

Martina Hess floh mit ihrer Enkelin nach Südfrankreich. Sie wollte das Mädchen vor einer Rückführung zu seiner Mutter nach Mexiko schützen.

U N T E # 07 & # 08 ~ 2015

Das Bundesgericht folgte der Argumentation der Mutter. Dem Mädchen drohten in Mexiko keine schwerwiegenden Gefahren. Das hatte auch das Obergericht so gesehen. Es hatte sich aber auf den Standpunkt gestellt, dass der Wille des bald zehnjährigen Mädchens zu respektieren sei. Das Obergericht war zwar überzeugt, dass dieser Wille von aussen, insbesondere vom Vater, massiv beeinflusst wird. Der Wille scheine aber bereits so verinnerlicht zu sein, dass man ihn respektieren müsse. Das Bundesgericht beurteilte das anders. Zwar habe sich das Kind gegen eine Rückkehr ausgesprochen, weil es Angst vor Mexiko habe. Das Mädchen habe aber nie von konkreten Fällen erzählt, die es erlebt hätte, sondern habe von Schiessereien und Entführungen in Mexiko gesprochen, wie wenn es die Reisewarnungen des EDA gelesen hätte. Ihre stereotyp wirkenden Aussagen sprächen gegen einen autonom gebildeten Willen. Deshalb entschied das Bundesgericht, dass das Mädchen zur Mutter nach Mexiko muss. WIE MARTINA HESS DIE FLUCHT ERLEBTE Martina Hess, die Grossmutter des Mädchens, war geschockt und empört über das Urteil. Sie beschloss, mit Anna unterzutauchen: «Anna und ich flüchteten mit dem Zug nach Frankreich. Während der Fahrt war ich wahnsinnig nervös. Immer, wenn ich eine Uniform sah, zuckte ich zusammen. Bis dahin hatte ich das Gesetz nur einmal


gebrochen, als ich mit dem Auto 5 Stun­ denkilometer zu schnell fuhr. Wenn ich nicht mit meiner Enkeltochter unterge­ taucht wäre, dann wäre sie schon lange in Mexiko. Das wollte und konnte ich nicht zulassen. Meine Enkelin will nicht dorthin zurück. In Mexiko herrscht ein Drogenkrieg, der mittlerweile auch in Baja California wütet, wo Anna lebte. Al­ lein in den letzten Wochen sind dort über 100 Menschen massakriert worden. Das EDA hat eine Reisewarnung ausgegeben, die UNO hat Mexiko zum Kriegsgebiet erklärt. Doch das Bundesgericht schreibt in seinem Urteil, die Sicherheitslage sei kein Problem. Ich habe dem Staat immer treu gedient. Ich war Lehrerin, Schulleiterin und Haupt­ mann in der Armee. Meinen Schülerin­ nen und Schülern gegenüber betonte ich immer wieder, welches Glück sie haben, in diesem Land zu leben. In den letzten Tagen haben sich viele von ihnen bei mir gemeldet und mich gefragt, ob ich immer noch an meine Worte von damals glaube. Das Obergericht des Kantons Aargau hatte entschieden, dass Anna in der Schweiz bleiben kann. Das Bundesgericht kassierte diesen Entscheid. Es hatte weder mei­ ne Enkelin noch meinen Sohn angehört. Es stützte sich einzig auf die zum Teil unwahren Aussagen der Mutter. Diese sagte zum Beispiel, ihre Tochter könne in Mexiko problemlos alleine zu Fuss zur Schule gehen. Wenn die Richter sich nur die Mühe genommen hätten, diese Aussage auf Google Maps zu überprüfen, hätten sie gesehen, dass das schon aufgrund der Distanz nicht stimmen kann. Abgesehen davon, dass kein Kind in Mexiko alleine irgendwohin gehen kann. Die Lage ist viel zu gefährlich. Das EDA sagt es, die UNO sagt es, aber das Bundesgericht tut so, als sei alles in bester Ordnung. Ich kann es nicht verstehen. Es macht mich wütend und traurig. Meine Enkelin war verzweifelt, als sie vom Entscheid erfuhr. Sie ist neun Jahre alt und wollte sich aus dem Fenster stürzen. Mein Sohn beschloss daraufhin, sie ins Spital zu

G E T A U C H T Von GEORG GINDELY (Text)

# 07 & # 08 ~ 2015

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bringen. Die Ärzte behielten sie dort und bestätigten, dass sie suizidgefährdet sei. Am folgenden Dienstag planten die Be­ hörden eine Anhörung des Mädchens. Ich wusste, dass sie sie nachher ausschaffen würden, möglicherweise sediert und an den Flugzeugsitz gebunden. Ein neun­ jähriges Mädchen, stellen Sie sich das einmal vor! Da habe ich beschlossen, mit ihr unter­ zutauchen. Ich habe meine Enkeltochter nicht entführt. Ich habe sie in Sicherheit gebracht. Und ich würde jederzeit wieder so handeln. Nicht nur meiner Enkeltochter gegenüber, sondern allen Kindern gegen­ über, die in einer solchen Situation wären. Der Anstoss zur Flucht kam von meiner Enkelin: Sie hatte mich darum gebeten. Bei der Vorbereitung kam mir meine Zeit in der Armee zugute. Ich organisierte die Flucht wie eine militärische Übung. Einge­ weiht habe ich niemanden, weder meinen Sohn noch meinen Mann. Wir fanden Unterschlupf in Frankreich. Auch dort habe ich niemandem etwas gesagt. Die offizielle Version war, dass ich mit meiner Enkeltochter eine Europa­ reise mache. Wir fühlten uns sehr wohl an unserem Aufenthaltsort. Am Morgen machte ich Schulaufgaben mit Anna, am Nachmittag gingen wir wandern. Immer wenn wir glaubten, ein Auto zu hören, versteckten wir uns. Nach ein paar Tagen standen plötzlich sechs Polizisten vor der Tür. Weshalb sie uns gefunden haben, will ich nicht wissen. Uns war aber von Anfang an bewusst, dass unsere Flucht nicht lange dauern würde. Ich hatte mit meiner Enkeltochter besprochen, dass wir uns ohne Gegenwehr stellen, wenn sie uns aufspüren. Eigent­ lich wollte ich in Frankreich Asyl für sie beantragen, weil durch eine Rückkehr in die Schweiz ihre Sicherheit gefährdet war. Aber es kam nicht dazu. Sie und ich wurden sofort getrennt. Sie kam in ein Kinderheim, ich in eine Zelle. Die war so, wie man es aus dem Krimi kennt, zwei auf vier Meter, keine Fenster. Meine Enkelin wurde nach einem Tag von Schweizer ~


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«Eine Durchschnittsgrossmutter macht das nicht» Kindesschutzexperte Christoph Häfeli kritisiert die Praxis des Bundesgerichts. Das oberste Schweizer Gericht ignoriere bei Kindsentführungen die Bestimmungen zum Kindesschutz schon lange. von GEORG GINDELY (Interview)

Grosseltern: Herr Häfeli, wäre das Mädchen, das von seiner Grossmutter entführt wurde, ohne die gemeinsame Flucht noch in der Schweiz? Christoph Häfeli: Die Aktion hat den Vollzug der Rückführung des Mädchens vereitelt. Ohne die Flucht wäre das Mädchen wohl bereits in Mexiko. Was halten Sie vom Bundesgerichtsentscheid, der verlangt, das Mädchen nach Mexiko zurückzuschicken? Ich bin nicht überrascht davon. Das Bundesgericht urteilt generell rückfüh­ rungsfreundlich und ignoriert die Aus­­ nahmebestimmungen im Haager Über­ einkommen und im entsprechenden Bundesgesetz, die das Kind schützen sollen. Das ist seit Jahren seine Linie. Ist das jetzige Urteil besonders krass? Ich kenne noch viel garstigere Urteile. Die Begründung des Bundes­gerichts im konkreten Fall ist noch einigermassen nachvollziehbar. Dennoch stören mich mehrere Punkte. So ist es eine Tatsache, dass zwischen der Sicherheits­situation in der Schweiz und der in Mexiko Welten liegen. Das Bundesgericht hat sich dies­ bezüglich einzig auf die Schilderung der Parteien abgestützt, vor allem der Mut­ ter. Es wäre aber die Pflicht der Richter gewesen, sich bei unabhängigen Stellen vor Ort über die Lage zu informieren. Vor allem stört mich, dass der Willen des Mädchens nicht respektiert wird. Ist es nicht stossend, dass der Vater das Mädchen einfach hierbehält, auch wenn er mit der Mutter abgemacht hatte, es zurückzubringen?

Der Vater hat sich klar ins Unrecht ge­ setzt. Dennoch müssen die Richter den Willen des Mädchens ernst nehmen. Gibt es in Ihren Augen eine Lösung? Die ganze Geschichte ist ein Drama und zeigt die ungeheure Problematik von binationalen Ehen. Die beiden hatten sich anscheinend mehr oder weniger in Minne getrennt und das gemeinsame Sorgerecht vereinbart. Eigentlich müss­ ten sie sich nun einigen, wie sie das erfüllen können. Es gibt letztlich nur zwei Lösungen: Entweder zieht der Va­ ter wieder nach Mexiko oder die Mutter kommt in die Schweiz. Ich würde alles daran setzen, dass die beiden in eine Mediation gehen, um zu einer Lösung zu kommen. Ansonsten gibt es einen riesigen Scherbenhaufen. Der Vater darf das Mädchen nicht besuchen. Macht das Sinn? Das ist absurd. Die Tochter war die letz­ ten Monate ständig mit ihrem Vater zu­ sammen und ist jetzt, in dieser schwie­ rigen und belastenden Situation, auf ihn angewiesen. Die Richter haben dem

CHRISTOPH HÄFELI Der Experte für Kindesschutz ist Jurist und lebt im Kanton Aargau. # 07 & # 08 ~ 2015

Vater den Kontakt zur Tochter verboten, weil er sie beeinflussen könnte. Wenn man Angst vor einer Beeinflussung hat, dann soll jemand bei den Treffen dabei sein. Und weshalb soll die Mutter, die das Kind besuchen darf, das Mädchen nicht beeinflussen können und wollen? Diese Massnahme macht keinen Sinn. Glauben Sie, dass nach diesem Fall Kindsentführungen durch Grosseltern zunehmen? Nein, das befürchte ich nicht. Es braucht eine gehörige Portion Keckheit und Mut, eine solche Aktion durchzu­ führen. Eine Durchschnittsgrossmutter macht das nicht. Wird das Bundesgericht nach der grossen Aufmerksamkeit, die dieser Fall auslöste, seine Praxis ändern? Eine Praxisänderung wäre wünschens­ wert. Die obersten Richter in der Schweiz haben heute eine streng juris­ tische Sichtweise, die das Kindswohl zu wenig ernst nimmt. Dabei gäbe es die entsprechenden Bestimmungen im Ge­ setz, aber das Bundesgericht wendet sie nicht an. Ich befürchte, dass sich nichts ändern wird. Hätte das Bundesgerichtsurteil im konkreten Fall überhaupt noch umgestossen werden können? Ja. Die Situation des Kindes hat sich nach der Flucht mit der Grossmutter grundlegend verändert. Das Oberge­ richt, das vom Bundesgericht mit der Durchführung der Rückführung beauf­ tragt wurde, hätte die Situation noch­ mals neu beurteilen können. •


~ Hintergrund ~ AUF DER FLUCHT

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~ Polizisten im Dienstwagen abgeholt. Ich durfte die Zelle nach zwei Nächten verlas­ sen. Der Staatsanwalt verfügte, dass ich in Frankreich bleiben und mich jeden zwei­ ten Tag bei der Polizei melden muss, bis über meine Auslieferung entschieden wird. Die französischen Behörden behandelten mich zuvorkommend und freundlich. Ich glaube, sie hatten grosses Verständnis für mich. In Frankreich werden Kinder besser geschützt als in der Schweiz. Nachdem wir getrennt worden waren, hörte ich nichts mehr von meiner Enkelin. Weder ich noch mein Sohn wussten, wo sie war. Später erfuhren wir, dass sie in der psychiatrischen Klinik in Königsfelden untergebracht worden war, danach in

die Richter in Aarau entschieden hätten, dass Anna nach Mexiko zurück müsse, hätten die Behörden das Mädchen gleich weggebracht. Weder mein Sohn noch ich haben Anna beeinflusst, hier zu bleiben. Das stimmt einfach nicht. Was sie beeinflusst hat, ist das Leben in der Schweiz. Sie konnte alleine zu ihren Freundinnen und in die Schule gehen. Sie musste keine Angst um ihr Leben haben. Es war ihr wohl. Sie lern­ te viel in der Schule, sang in einer Kantorei und spielte oft mit anderen Kindern auf dem Spielplatz. In Mexiko sass sie jeden Nachmittag daheim vor dem Computer, weil sie aus Angst vor Entführungen nicht nach draussen gehen konnte.

ne Probleme auf legalem Weg lösen. Sie spricht von einer «schrecklichen Aktion». Ihre Tochter sei in La Paz nie in Gefahr gewesen. Ihre Schwiegermutter habe die Stadt in den letzten Jahren mehrmals besucht und ihre Aufenthalte jeweils ge­ nossen. Einen Umzug in die Schweiz schliesst die Mutter nicht kategorisch aus. Wenn sie eine Stelle und eine Wohnung finde und finanziell abgesichert sei, wäre eine Übersiedlung möglich. Im Moment sei sie aber noch an ihrer Doktorarbeit und baue ein Haus für sich und die Tochter. All das, was sie in Mexiko noch abschliessen müsse, diene der Zukunft ihrer Tochter. Bei den Besuchen bei ihrer Tochter im

einem Kinderheim in Brugg. Die Mutter von Anna hatte ein uneingeschränktes Besuchsrecht, mein Sohn nicht. Ich verste­ he das nicht. Wenn, dann habe ich einen Fehler gemacht und nicht mein Sohn. Er wusste nichts von meinen Plänen. Mein Sohn und seine Frau, die auch das Schweizer Bürgerrecht besitzt, hatten schon früh abgemacht, dass ihre Tochter im Alter von 11 Jahren in die Schweiz ziehen soll – zusammen mit ihrer Mutter. Letzten Sommer kam Anna drei Monate lang nach Bremgarten. Es sollte ein Test­ lauf sein. Doch es war mehr als das: Anna gefiel es so gut in der Schweiz, dass sie nicht mehr zurückkehren wollte. Das hatte auch damit zu tun, dass der Drogenkrieg zu dieser Zeit auf Baja California übergriff. Mein Sohn war schon vorher nur bewaff­ net oder mit Leibwächtern unterwegs. Als erfolgreicher Schweizer Unternehmer war er eine Zielschiebe für Entführungen. Er hatte Telefonate erhalten wie: «Zahl uns bis morgen 100 000 Pesetas, sonst bist du tot.» Im Januar klagte die Mutter des Mädchens meinen Sohn wegen Kindsentführung an, und es kam zum Gerichtsverfahren. Bei der Verhandlung vor dem Aargauer Obergericht begleitete ich Anna, doch sie und ich wurden gegen unseren Wil­ len getrennt und in zwei verschiedene Zimmer gebracht. Meine Enkeltochter war verzweifelt. Ich erfuhr später: Wenn

Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn ihre Mutter zu uns ziehen würde. Es geht uns nicht darum, ihr die Tochter vorzu­ enthalten. Es geht um den Wunsch und den Willen meiner Enkelin. Sie will nicht zurück. Ich kann nicht verstehen, wie die Richter des Bundesgerichts ein Kind gegen seinen Willen in ein Kriegsgebiet schicken kön­ nen. Das Urteil können wir nicht aufheben. Aber wir können darauf hinarbeiten, dass die Rückschaffung von Anna ausgesetzt wird. Mir selbst droht wegen Kindsentführung eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren. Das macht mir keine Angst. Ich habe Anna nicht entführt, sondern in Sicherheit ge­ bracht. Wenn ich ins Gefängnis muss, dann gehe ich ins Gefängnis. Als Bürge­ rin, Christin und Offizierin bin ich dazu verpflichtet, Hilfe zu leisten. Das habe ich getan. Ich hoffe, dass Anna hier bleiben kann, dass die Behörden und Gerichte endlich auf sie hören. Das ist das Wichtigste.»

Kinderheim fühle sie eine starke Verbin­ dung zu ihr. Anna küsse und umarme sie und gebe ihr selbst gemachte Geschenke. Immer, wenn sie mit ihr zusammen sei, würden sie zusammen singen, lachen und spielen. Die Gespräche mit der Mutter und der Grossmutter führte «Grosseltern» Ende Mai. Kurze Zeit später bestätigte das Obergericht des Kantons Aargau den Entscheid, Anna gestützt auf das Bun­ desgerichtsurteil von Ende April nach Mexiko zurückzuführen. Dieser Entscheid sei verbindlich, die Voraussetzungen der Rückführung seien «grundsätzlich nicht noch einmal zu überprüfen», hielt das Obergericht fest. Eine Neubeurteilung dränge sich «nur in engen Grenzen auf» und setze «wesentlich geänderte Umstän­ de voraus». Dennoch wurde der Vollzug noch ausgesetzt. Grund dafür war der Zu­ stand Annas. Ein Arzt hatte ihr eine «akut auftretende Suizidalität» bescheinigt. •

KRITIK DER MUTTER Die Mutter von Anna kritisiert die Flucht der Grossmutter mit dem Mädchen. «Es ist traurig, dass sie glaubt, dass es eine gute Sache sei, ein Mädchen zu entführen und von seiner Mutter zu trennen», sagte sie gegenüber «Grosseltern». Man kön­ # 07 & # 08 ~ 2015

Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe am 11. Juni war Anna noch in der Schweiz. Allfällige Weiterentwicklungen des Falles ab diesem Zeitpunkt konnten von «Grosseltern» nicht mehr aufgenommen werden.


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~ Hintergrund ~ SPIELE FÜR DEN SOMMER

SO MM ER SP K IE LE

Ausflüge oder Ferien mit den Enkelkindern sind selten langweilig. Vor allem dann nicht, wenn man zusammen spielt. Einige Ideen für Spiele, die man selber herstellen und überallhin mitnehmen kann.

von MARIE-ANNE SPROSS (Ideen & Text) und TIBOR NAD (Fotos)

inder sind meist mit wenig zufrieden. Aber ein bisschen etwas sollte man schon dabei haben, wenn man mit ihnen während den Sommerferien einen Ausflug macht oder verreist. In den Rucksack der Grosseltern gehören Farbstifte, Papier, Schnur, eine Schere, ein Sackmesser, Ballone, Gümmeli und Klebeband, am besten farbiges. Mit diesen Sachen kann man immer irgendetwas machen, was Spass macht: Zeichenspiele, Collagen oder eine Wasserballonschlacht. Mit wenig Aufwand können Grosseltern auch Spiele basteln, die sie auf Ausflüge mitnehmen können. Am lustigsten ist es, wenn man die Spiele gleich zusammen mit den Enkelkindern herstellt.

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FI SCH LI SP IEL

Grosser Spass mit wenig Aufwand. Beim Spiel mit den Fischen wird der Gartentisch zum Fischteich.

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as Fischlispiel ist schnell hergestellt, sieht hübsch aus und macht Spass. Man schneidet Stoff in Fischform zu, näht zwei fischförmige Stoffe aufeinander und füllt sie kurz vor dem ganzen Zusammennähen mit etwas Stopfmaterial oder Watte. Am Fischmund befestigt man Draht oder auch einfach eine Büroklammer. Zum Fischen braucht es einen Magneten mit Loch, den man an eine Schnur knüpft. Das ganze Spiel kann man in eine Schachtel versorgen und auch auf einen Ausflug mitnehmen. Im Wald können die Kinder dann Stecken suchen, an denen sie die Schnur befestigen: Fertig ist die Angelrute. Und los geht das grosse Fischen. Übrigens: Wer nicht gern näht, kann die Fische auch einfach aus etwas dickerem Stoff ausschneiden. Erfolgreicher Fang: Gleich zwei Fische an einer Angel.

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~ Hintergrund ~ SPIELE FÜR DEN SOMMER

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LEI TE RLI SP IEL

Beim bekannten Leiterlispiel macht nicht nur das Spiel selbst, sondern auch das Aufmalen viel Freude.

Das Spielfeld aus Stoff kann man leicht mitnehmen, es braucht wenig Platz und hat kaum Gewicht.

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ieses Leiterlispiel macht schon bei der Herstellung Spass. Grosseltern und Enkelkinder können es zusammen mit Stoffstiften auf ein Stück Stoff malen und sich dabei fiese Fallen und tolle Aufstiege ausdenken. Wenn man fertig ist, kann man das Stoff-Leiterlispiel immer mitnehmen: Es wiegt ja fast nichts. Dabei haben muss man Figuren und vor allem Würfel. Am besten transportiert man die in einer kleinen Blechschachtel, die man mit Filz auskleidet, damit es beim Wandern nicht so scheppert.


SP IC KS PI EL

~ Hintergrund ~ SPIELE FÜR DEN SOMMER

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Alles, was es für das Spickspiel braucht.

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leiner Aufwand, grosse Wirkung: Für dieses Spiel braucht man leere Plastikfläschchen, zum Beispiel solche für kleine Joghurtdrinks wie Actimel. Mit Milchflaschen geht es aber auch. Man schneidet den oberen Drittel der Flasche ab und stülpt einen Ballon über die Flaschenöffnung. Danach macht man einen Knopf in den Ballon. Nun kann man kleine Kügelchen oder Nüsse in die Flasche legen, am Ballonknopf ziehen und ihn dann loslassen. Die Kügelchen spicken in die Höhe. Und das macht grossen Spass. Wer will, kann einen Weitspickwettbewerb machen. Meist braucht es das aber gar nicht. Das Spicken allein genügt schon.

Einmal kräftig am Ballon ziehen, und die Kügelchen fliegen im hohen Bogen durch die Luft.

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ZI EL SCH IES SEN

~ Hintergrund ~ SPIELE FÜR DEN SOMMER

Das Hütchen bastelt man aus Papier.

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ür dieses Spiel braucht es nur Röhrli, Papier und Klebeband. Aus dem Papier faltet oder, besser gesagt, rollt man ein Hütchen, das man mit Klebeband fixiert. Danach setzt man das Hütchen auf den Trinkhalm und bläst es weg – entweder so weit wie möglich oder in ein Ziel, zum Beispiel einen Topf.

Das Zielschiessen mit Strohhalmen braucht etwas Puste.

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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE

M E D T N I E M G A W N A N L E P D H C R U D A R JU von TIBOR NAD (Fotos) und SASCHA GARZETTI (Text)

t die die b e l r e ist, urfte s d g e » n w er er n unt «Grosselt e g a . nw d Pla erspektive n. n u d e r it Pfe us neuer P ise begleit m r e a e W chaft auf ihrer R s d n a L Nigg e i l i m Fa

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~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE

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ie Kinder laufen in den Stall. «Hiero…! Oder…Hero...?» Lachend erklären sie: «Wir haben uns noch nicht an den Namen des Tieres gewöhnt. Im letzten Jahr hiess unser Pferd Hieronymo. Aber jetzt haben wir Heroïc. Das klingt zum Verwechseln ähnlich». Vor 20 Jahren machte Familie Nigg zum ersten Mal Planwagenferien im Jura. Damals waren Verena und ihr Mann Thomas noch nicht die «Nonna» und der «Nonno». Bereits mit dabei in der kleinen Familie war Tochter Jacqueline. Sie ist heute selbst Mutter, von Janis und Luana. ALLE MÜSSEN ANPACKEN Nicht dabei ist Jacquelines Mann. «Der Umgang mit Pferden liegt ihm nicht so», erklärt Jacqueline und fährt fort: «Das Reisen mit dem Planwagen erfordert Teamwork. Für Berührungsängste mit dem Pferd hat es da keinen Platz.» Dies lässt sich wenig später in der Praxis beobachten. Die Familie macht das Zaumzeug bereit, schirrt das Pferd an und bereitet die Abreise vor. Alle helfen mit, reden dem Tier gut zu. Jacqueline selbst hat langjährige Reiterfahrung. Die Freude an Pferden gibt sie nun an Janis und Luana weiter. Die Kinder putzen und striegeln das Pferd. Die Erwachsenen helfen dort, wo es nötig ist. Der Umgang der beiden Jüngsten mit dem Tier scheint vertraut, doch die Abläufe mussten sie lernen. Dazu gehören zuallererst Regeln, denn obwohl das Pferd friedlich wirkt: Man muss wissen, wie man sich in dessen Nähe verhält, und die Handgriffe müssen sitzen. Vor der ersten Fahrt liess sich die Familie vom Bauern in Courtedoux noch einmal instruieren. «Er sprach immer von «faire du ski», wenn ich das Pferd führte. Damit meinte er, ich solle das Pferd lenken wie einer, der Ski fährt. Das hat sich mir eingeprägt», erklärt Thomas lächelnd.

Gemeinsame Ferien sind für die Familie Nigg nichts Aussergewöhnliches. Früher verbrachte sie eine Woche im Jahr im Piemont. Heute zieht sie den Jura vor. Weshalb? «Ferien mit dem Planwagen sind vielseitig. Wir geniessen es, etwas mit der Familie zu unternehmen.» Aber es gibt noch einen weiteren Grund für die Reise in den Jura: «Wir wollen, dass Janis und Lunana die Mehrsprachigkeit der Schweiz kennenlernen und ein Bewusstsein für die verschiedenen Sprachregionen des Landes bekommen.» DURCH IDYLLISCHE LANDSCHAFTEN Die sechstägige Planwagentour führt von Courtedoux am Nordfuss des Kettenjuras über Porrentruy nach Réclère an der französischen Grenze. In Réclère findet sich neben den eindrücklichen Grottes de Réclère, einer im 19. Jahrhundert entdeckten Tropfsteinhöhlenformation, auch ein prähistorischer Park mit lebensgrossen Nachbildungen von Dinosauriern. Danach geht es weiter nach Mormont und Beurnevésin. Über Miécourt führt die Route zurück nach Courtedoux. Die Familie legt dabei etwa 110 Kilometer über Nebenstrassen, Wald- und Schotterwege zurück. Wer diese Form der Fortbewegung wählt, erlebt die Landschaft in ungewohntem Takt, muss gleichwohl aber konzentriert sein, denn manchmal führen kurze Etappenabschnitte über stärker befahrene Strassen. Die Sonnenseiten der Reise überwiegen klar. Dies gilt in diesem Jahr wortwörtlich. Glücklicherweise. Denn während die Landschaft des Juras mit immer gleicher Schönheit aufwartet, ist das Wetter weit weniger verlässlich. «Letztes Jahr hatten wir nur ge­ra­de einen Sonnentag. In diesem Jahr waren es bereits zwei. Wir werden wohl in den kommenden Jahren noch öfters in den Jura fahren müssen», sagt Verena schmunzelnd. Wenn sich die Sonne aber zeigt, zeichnet sie schönste Bilder. Als der Planwagen bei blauem Himmel vor dem Rapsfeld loszuckelt, gerät die Ansicht fast wie ausgedacht. # 07 & # 08 ~ 2015

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PFERD HAT EIGENEN KOPF Die Familie übernachtet in Hotels. Das Strohlager wäre die Alternative. Für die Niggs war dies allerdings keine Option. «Daran sind unsere Knochen nicht mehr gewohnt. Da wären wir am Morgen ziem­lich verchrüglet», sagt Thomas. Im Hotel gibt es Frühstück und Abendessen. Meist essen die Niggs aber in einem Restaurant im Dorf, tagsüber picknicken sie unterwegs. Die Route führt an zahlreichen Grillplätzen vorbei. Wer sich bei Planwagenferien ein genüss­ lich trabendes Pferd vorstellt, geht fehl. Heroïc gibt einen ordentlichen Takt vor. Im Vergleich mit dem Energiebündel Hieronymo ist Heroïc aber ein gemütlicher Geselle. Im vergangenen Jahr riss das Pferd zweimal aus, schlich sich einmal gar nachts aus dem Stall. Doch auch dies gehört zu den Ferien mit Pferd und Planwagen: Mit dem kraftvollen Vierbeiner holt man sich einen Charakter mit eigenem Kopf in die Familienrunde. Was das Besondere sei an Planwagenferien mit der Familie, sehen die Familienmitglieder unterschiedlich. «Zeit, mit der Tochter und den Enkelkindern zu verbringen», finden die Grosseltern. «Das Pferd!», rufen Janis und Luana aufgeregt dazwischen. Tatsächlich scheint es, als sei das Tier kurzerhand aufgenommen worden in den unkomplizierten Familienkreis. Und wenn gelacht wird, ist der liebenswerte Gaul meist mittendrin. •

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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Ängstliche Grossmutter

Vollwertiger Grossvater

EINE 62-JÄHRIGE GROSSMUTTER ERZÄHLT: Kaum zu glauben, dass ich eine ängstliche, besorgte Grossmutter bin, denn ich war eine ziemlich unbekümmerte und meistens sorglose Mutter meiner drei Kinder. Jetzt, da ich meine beiden Enkelinnen und deren Hund hüte, erlebe ich mich vor allem im Vorfeld äusserst ängstlich. Ich denke: Es muss alles gut werden. Ich will und muss Enkelinnen und Hund abends heil abliefern. Wenn ich dann die drei zu mir geholt habe, wird es besser. Ich wundere mich, was da jeweils in mich fährt und mich ziemlich belastet. Ich möchte ein Stück Vertrauen in mich zurückhaben.

EIN 70-JÄHRIGER GROSSVATER ERZÄHLT: Ich komme einfach nicht so richtig zum Zug beim Hüten unserer Enkel. Meine Frau ist immer die Schnellere und Liebere bei den Enkeln. Sie plant umsichtig und autonom. Sie versichert mir immer wieder, wie toll und schön sie es findet, dass wir als Grosseltern gemeinsam hüten. Aber ich fühle mich ausserhalb, zweite Wahl, nicht überflüssig, aber auch nicht im Kern drin. Das möchte ich gerne ändern.

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ie Verantwortung der Grossmutter ist eine andere als s lässt sich vermuten, dass sich da ein Muster von früher die der Mutter und nicht eine geringere, wenn auch wiederholt. Ihre Frau war in der Familie immer die doeine eingeschränktere. Grosseltern müssen sich um minante Bezugsperson. Sie vermutlich ausserhalb, im vieles nicht sorgen. Aber es geht um das Wohl ihrer Kinder Beruf. Nun hat sich die Situation geändert, Sie sind in Pension und Kindeskinder. Und das Alter kommt dazu, das generell und damit eine private Person. Und jetzt ist der Wunsch da ängstlicher macht, weil die Kräfte nachlassen. nach einer partnerschaftlichen Grosselternschaft mit Ihrer Bei den eigenen Kindern ist man in der Regel jung und frisch Frau. Das ist gut so. Was können Sie dazu beitragen, dass es und bei Kräften. Und: Die Gesellschaft hat sich verändert, partnerschaftlich wird? Sicher braucht es ein ganz ehrliches es gibt mehr Verkehr, mehr Versuchungen und Gefahren Gespräch mit Ihrer Frau und ein herzhaftes Einbringen als vor dreissig bis vierzig Jahren. Zugleich wird mit KinIhrer eigenen Wünsche – bei gleichzeitiger Wertschätzung derhelmen u.a.m. Sicherheit suggeriert. der grossmütterlichen Umsicht. Vielleicht Doch die Alten wissen aus Erfahrung, gehen Sie einmal allein mit den Kindern dass mehr vermeintliche Sicherheit eher auf den Spielplatz. Vielleicht können Sie waghalsiger macht. eigene Grossvater-Angebote machen, entWir Grosseltern sind eine andere Genelang Ihrer Liebhabereien (Fotografieren, ration: eine nach den Kindern, zwei nach Fischen, Botanik). Oder Sie bieten einen den Enkelkindern. Es lohnt sich, dieses eigenen Grossvater-Tag an. Es gibt da viele Thema zur Sprache zu bringen und auch Möglichkeiten. Vielleicht begleitet auch zu sagen, was es bedeutet, langsamer, Ihre Frau Sie dabei, phantasievolle Ideen ängstlicher, müder zu werden. Doch es gibt zu entwickeln. Oder Freunde und Kollegen, KATHARINA LEY (68) ist Psychoanalynicht nur die einschränkenden Faktoren. die auch Grossväter sind. Sie brauchen tikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigeGrosseltern sind sehr oft nicht gehetzt, sicher Geduld, um nach einer ehelangen ner Praxis in Bern und Grossmutter eines Enkels (2). Schicken Sie Ihre Fragen an: nicht übermüdet, nicht im Stress. Sie ha(vermutlich) spezifischen Arbeitsteilung Katharina Ley, ben Zeit, wenn sie sich diese Zeit für die eine neue, altersgemässe, partnerschaftSulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder Enkel nehmen. Das kann eine gelassene, liche einzuführen. Viel Mut jedenfalls zu beratung@grosseltern-magazin.ch. schöne Grundstimmung ergeben. Enkel neuen Ideen, und auch bei den Gesprächen hüten ist kein Leistungssport. Riskante mit Ihrer Frau. • Manöver können unterlassen werden. Die Sicherheit der Enkel hat einen grossen Stellenwert. Ängstlichkeit ist nicht nur negativ. Sie macht vorsichtig, achtsam, und das ist durchaus ratsam beim Hüten der Kleinen. Vielleicht entlastet es Sie, wenn Sie Ihre Ängstlichkeit als guten Freund betrachten. • # 07 & # 08 ~ 2015


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~ Dossier ~ VORSORGE

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~ Dossier ~ VORSORGE

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NIE DOSSIE R

Von GEORG GINDELY (Text) und ANDRÉ SANDMANN (Illustration)

ZU FRÜH ,

MANCHMAL ZU SPÄT

Wann sollte man mit der Vorsorge beginnen? Wie bereitet man sich am besten auf die Pensionierung vor? Und wie kann man für die Enkelkinder sparen? Drei Experten geben Antwort.

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orsorge für Grosseltern? Das wirkt auf den ersten Blick absurd. Aber nur deshalb, weil viele Menschen mit dem Wort Grosseltern immer noch Menschen verbinden, die schon lange pensioniert sind und in der Stube stricken, Pfeife rauchen oder mit den Enkelkindern Eile mit Weile spielen. Natürlich gibt es diese Grosseltern. Doch viele Grossväter und Grossmütter stehen heute noch mitten im Arbeitsleben. Das zeigt schon ein Blick in die Statistik. Im Durchschnitt werden Frauen in der Schweiz mit 52 zum ersten Mal Grossmutter. Und ab da dauert es noch eine Weile bis zur Pensionierung. Gerade zwischen 50 und 60 sollte man sich intensiv mit der eigenen Vorsorge befassen, raten die Expertinnen und Experten. Vieles hängt davon ab, zum

Beispiel, ob man sich frühpensionieren lassen kann. Das ist noch immer der Wunsch vieler Männer und Frauen. Rund zwei von fünf Berufstätigen gehen heute vorzeitig in Pension. Doch es gibt auch die Gegenbewegung. Immer mehr Menschen wollen über das ordentliche Pensionsalter hinaus arbeiten. Einige von ihnen zu 100 Prozent, die meisten wünschen sich eine Tätigkeit mit reduziertem Pensum. Wie und wann sorgt man am besten vor? Was kann man tun, wenn man nach der Pensionierung merkt, dass die Rente nicht reicht? Und wie legt man am besten Geld für seine Enkelkinder an? Wir haben drei Expertinnen und Experten gefragt: eine Gewerkschafterin, einen Vorsorgespezialisten der UBS und einen «Beobachter»-Journalisten. ~

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~ Dossier ~ VORSORGE

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1.

Lücken vermeiden Bei der AHV ist es wichtig, dass man die Beiträge jährlich einzahlt. Lücken können nur fünf Jahre lang rückwirkend geschlossen werden. Verpasst man dies, wird die Rente lebenslang um 2,3 Prozent pro Jahr gekürzt. Wer also nicht erwerbstätig ist und fünf Jahre lang den heutigen Mindestbeitrag von 480 Franken pro Jahr nicht einzahlt, hat eine um über 11 Prozent tiefere AHV-Rente.

fordert man zuerst eine provisorische Rentenvorausberechnung an. Den Antrag, den man ebenfalls unter www.ahv-iv.info findet, muss man persönlich unterschreiben und bei der AHV-Zweigstelle einreichen. Diese erstellt dann gratis eine individuelle Berechnung der AHV-Rente, der ersten Säule der Altersvorsorge. Wieviel Rente man in der zweiten Säule erhalten wird, steht auf dem Ausweis der Pensionskasse, den man jedes Jahr von der Pensionskasse erhält.

2.

Christine Goll Gewerkschafterin Christine Goll hat sich während ihrer politischen Karriere als SP-Nationalrätin immer wieder mit Themen wie AHV, Pensionskasse oder Ergänzungsleistungen auseinandergesetzt. Heute ist die 58-Jährige als Ausbildungsleiterin von Movendo tätig, dem Bildungsinstitut der Gewerkschaften. Seit letztem Jahr bietet sie dort Kurse zur Rentenplanung an – und die sind der absolute Renner. «Alle waren subito ausgebucht», sagt Goll. «Das Thema brennt den Leuten unter den Nägeln.» Es ist so populär, dass Movendo bereits Zusatz- und Spezialkurse ausschreibt. So gibt es zum Beispiel einen Lehrgang über die AHV, einen über die Pensionskasse und einen über Ergänzungsleistungen. Auch im dreitägigen Kurs «Vorbereitung auf die Pensionierung» werden viele Fragen zur Vorsorge beantwortet. «Es ist nie zu früh, sich darüber zu informieren, wie das Schweizer Vorsorgesystem funktioniert», sagt Christine Goll, Grossmutter eines siebenjährigen Enkels. Das sind ihre wichtigsten Ratschläge:

AHV-Kontoauszug anfordern 4. Reglement der Hat man während des Studiums die Pensionskasse AHV-Beiträge immer bezahlt? Wie war studieren das beim Auslandaufenthalt? Oft ist man sich nicht mehr sicher. Es lohnt sich deshalb, bei der AHV-Stelle den Auszug aus dem individuellen Konto anzufordern. Das geht ganz unbürokratisch per E-Mail und ist gratis. Auf dem Auszug sieht man auf einen Blick, ob es Lücken gibt. Das hilft bei der Vorsorgeplanung. Wer auf dem Auszug Fehler entdeckt, sollte diese der Ausgleichkasse sofort melden. Die Formulare findet man im Internet unter www.ahv-iv.info.

3.

Provisorische Rentenvorausberechnung machen lassen Zwischen Mitte 50 und 60 sollte man seine Pensionierung vorbereiten. Am besten # 07 & # 08 ~ 2015

In der Schweiz gibt es weit über 2000 Pensionskassen. Es lohnt sich, das Reglement der eigenen Kasse auf den Nachttisch zu legen und zu studieren – vor allem, wenn man sich frühpensionieren lassen will. Es gibt Pensionskassen, die bei Frühpensionierungen eine Überbrückungsrente auszahlen. Das ermöglicht einem, seine AHV-Pension trotz Frühpensionierung erst ab dem ordentlichen AHV-Alter zu beziehen. Dann erhält man lebenslang eine ungekürzte AHV-Rente. Wer keine Überbrückungsrente von seiner Pensionskasse erhält und ein kleines bis mittleres Einkommen hat, wird sich die Frühpensionierung kaum leisten können. Pro Jahr, in dem man früher in Pension geht, wird die AHV um 6,8 Prozent gekürzt. Bei zwei Jahren sind es also bereits 13,6 Prozent: Das ist eine empfindliche Einbusse.


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5.

Eher in die zweite als dritte Säule investieren Christine Goll betrachtet die drit te Säule kritisch: Sie sei «vor allem ein Steuerschlupf loch für Menschen, die gut verdienen». Wer in die dritte Säule einzahlt, kann jeden Franken davon von den Steuern abziehen. Dafür hat man keinen Rentenanspruch, sondern erhält das Kapital ausbezahlt, wenn man in Pension geht. Die Zinsen sind bei der dritten Säule im Moment zudem sehr tief. Man müsse sich gut überlegen, ob eine solche Anlage Sinn mache, sagt Goll. Sie rät eher dazu,

Franken pro Monat verdienen. Die höchste AHV-Rente ist aber nicht höher als 2350 Franken im Monat. Die Pensionskasse funktioniert nach dem Kapitaldeckungsverfahren: Das Geld, das einbezahlt und verzinst wird, bildet am Schluss das Alterskapital. Wer viel verdient, zahlt mehr ein und bekommt eine höhere Rente; wer wenig verdient, bekommt eine tiefe Rente. Besonders stossend ist laut Goll, dass Menschen, die mehrere Teilzeitjobs haben, meist

die steigenden Mieten angepasst) und der Durchschnittsprämie für die Grundversicherung der Krankenkasse im Wohnkanton. Ergibt sich bei der Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben ein Defizit, wird dieser Betrag als jährliche Ergänzungsleistung ausgezahlt. Wer meint, Ergänzungsleistungen erhalte nur, wer kein Vermögen besitzt, liegt falsch. Es gibt Freibeträge, die nicht angetastet werden (37 500 Franken bei Alleinstehenden, 60 000 Franken bei Ehe-

sich in eine Pensionskasse einzukaufen, wenn dies möglich und die Kasse gesund ist. Die einmal versprochene Rente der Pensionskasse ist lebenslang garantiert.

keine Pensionskasse haben. Sie würden zwar zusammengezählt genug verdienen, bei jedem einzelnen Arbeitgeber aber zu wenig, als dass er abgabepflichtig würde. Die Arbeitgeber müssen mindestens 50 Prozent der Altersgutschriften an die zweite Säule bezahlen, der Arbeitnehmende den Rest.

paaren). Ein Zehntel des Vermögens, das den Freibetrag übersteigt, wird wie Einkommen behandelt und diesem angerechnet. Das nennt sich Vermögensverzehr.

6.

AHV stärken Im Rahmen der Reform der Altersvorsorge 2020 ist geplant, den sogenannten Umwandlungssatz bei den Pensionskassen von heute 6,8 auf 6 Prozent zu senken. Der Umwandlungssatz bestimmt aufgrund des angesparten Alterskapitals die jährliche Rente. Gerade weil die Pensionskassen unter Druck sind, wollen die Gewerkschaften die AHV stärken. Diese ist laut Christine Goll effizienter und sozialer als die Pensionskasse. Zudem spiele die Generationensolidarität. Die Gewerkschaften haben aus diesem Grund die Volksinitiative AHV plus lanciert, die voraussichtlich nächstes Jahr zur Abstimmung kommt. Die AHV wird im Umlageverfahren finanziert. Das heisst: Was die Berufstätigen und die Arbeitgeber heute einzahlen, gelangt direkt zu den Rentnerinnen und Rentnern. Alle müssen 4,2 Prozent ihres Lohns einzahlen, egal ob sie 5 Millionen oder 5000

7.

Nach der Pensionierung Meist bemerkt man schon während der Vorbereitung der Pensionierung, dass das Geld nicht reichen wird. Es lohnt sich, früh aktiv zu werden und bei der Gemeinde Ergänzungsleistungen zur AHV zu beantragen. Wenn man dies tut, muss man seine finanziellen Verhältnisse offenlegen – Goll spricht von einem «finanziellen Striptease». Die anrechenbaren Einnahmen werden den anerkannten Ausgaben gegenübergestellt. Bei Letzteren geht man von einem Betrag für den allgemeinen Lebensbedarf aus (19 290 Franken für Einzelpersonen, 28 935 Franken für Ehepaare), von der Miete (nach oben plafoniert, aber seit 15 Jahren nicht mehr an # 07 & # 08 ~ 2015

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~ Dossier ~ VORSORGE

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Nils Aggett Leiter Vorsorgeinitiative UBS Nils Aggett ist ist seit über zehn Jahren für die Bank UBS tätig und leitet in Basel den Bereich Pension Services mit der Freizügigkeitsstiftung und der Vorsorgestiftung Fisca. Er ist ausserdem für die Vorsorgeinitiative zuständig. Die Vorsorgeinitiative ist eine strategische Initiative der UBS zum Thema Vorsorge Schweiz. Sie hat das Ziel, die Beratungsqualität und das Produkteangebot im Vorsorgebereich für alle Kundinnen und Kunden auszubauen. Im folgenden Text äussert sich Nils Aggett nicht nur zur privaten Vorsorge, sondern auch zur Altersvorsorge 2020. UBS hat zusammen mit Forschern der Universität Freiburg im Breisgau eine Studie zu den Reformvorschlägen des Bundesrats ausgearbeitet.

«Die Schweiz hat nun sogar Japan bei der Lebenserwartung überholt. Diese Entwicklung ist äusserst erfreulich, doch die lange Lebenserwartung führt zu Herausforderungen bei der Altersvorsorge. Sie verlangt nach einer grundlegenden Reform, und zwar sowohl der 1. Säule (AHV) als auch der 2. Säule (berufliche Vorsorge). Durch die gestiegene Lebenserwartung hat sich die Rentenbezugsdauer seit Einführung der AHV 1948 fast verdoppelt. Mit ein Grund dafür ist, dass heute das gesetzliche Rentenalter für Männer immer noch gleich hoch ist und für Frauen sogar noch ein Jahr tiefer liegt als damals. Die umlagefinanzierte AHV ist dieser Herausforderung nicht gewachsen. Das Problem verschärft sich in den kommenden Jahren drastisch, weil die zahlenmäs-

Pensionskasse angeschlossen sind. Für Personen, die nicht dem BVG unterstellt sind, liegt der Maximalbetrag heute bei 33 840 Franken und maximal 20 Prozent des Erwerbseinkommens. Die in die Säule 3a einbezahlten Gelder sind grundsätzlich bis fünf Jahre vor dem gesetzlichen Rentenalter von 64 Jahren bei den Frauen und 65 bei den Männern blockiert. Es bestehen aber Ausnahmen: Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, Wohneigentum erwirbt oder auswandert, kann sich die Gelder vorzeitig auszahlen lassen. Zu einer vorzeitigen Auszahlung kann es auch im Leistungsfall (Invaliditäts- oder Todesfall) kommen.

sig starke Babyboomer-Generation mit den Jahrgängen 1957 bis 1966 in naher Zukunft in Pension geht. Dies führt zu einer gigantischen Finanzierungslücke. Die steigende Lebenserwartung bringt auch die 2. Säule unter Druck. Der Umwandlungssatz ist heute zu hoch für eine nachhaltige Finanzierung und soll in den nächsten Jahren sinken. Der Bundesrat hat mit der Altersvorsorge 2020 einen umfassenden Reformvorschlag vorgelegt, der auch diesen Punkt beinhaltet. Weil die 1. und die 2. Säule unter Druck sind, wird die Selbstvorsorge immer wichtiger. Wir empfehlen, frühestmöglich eine Säule 3a anzulegen. Der einbezahlte Beitrag kann am Anfang auch klein sein.

Regel bei Erreichen des AHV-Alters auflösen. Wer länger erwerbstätig ist, kann den Bezug um maximal fünf Jahre aufschieben. Bei der Auszahlung der Gelder fällt eine sogenannte Kapitalauszahlungssteuer an. Wer zum Beispiel zwei Konten der Säule 3a angelegt hat, kann sich sein Guthaben gestaffelt auszahlen lassen und dadurch die Steuerbelastung reduzieren. Bei der UBS kann man das Geld zudem in Vorsorgefonds investieren. Diese bieten höhere Ertragschancen und den Vorteil, dass sie bei Erreichen des Pensionsalters nicht zwingend verkauft werden müssen, sondern kostenlos ins private Wertschriftendepot übertragen werden können. Ein Thema, das man prüfen muss, wenn es die finanzielle Situation erlaubt, ist der Einkauf in die Pensionskasse (2. Säule). In diesem Zusammenhang ist aber zu beachten, dass ein Teil des Geldes dem überobligatorischen Bereich zugerechnet werden könnte, in dem nicht der gesetzliche Mindestzinssatz und Umwandlungssatz gelten muss. Unter Umständen wird dieses Kapital also gar nicht verzinst. Ob man bei der Auszahlung der Pensionskasse Kapital oder Rente wählen soll, muss individuell und am besten zusammen mit einem Fachmann geprüft werden. Eine generelle Empfehlung können wir deshalb nicht abgeben. Oft zeigt es sich, dass es eine gute Idee ist, eine Mischform zu wählen.

STEUERLICHE VORTEILE DER SÄULE 3A Der Aufbau einer Säule 3a hat steuerliche Vorteile: Die Einzahlungen kann man vollständig vom steuerbaren Einkommen abziehen. Die Erträge, die das Konto abwirft, werden während der Vertragsdauer nicht als Einkommen versteuert, und das Guthaben wird nicht als Vermögen besteuert. Im Gegenzug hat der Bund eine Reihe von Bedingungen an die Einzahlung in die Säule 3a gestellt. Der Einzahler muss über ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen verfügen. Für die jährliche Einzahlung gilt eine maximale Höhe von momentan 6768 Franken für Erwerbstätige, die einer # 07 & # 08 ~ 2015

HÖHERE ERTRAGSCHANCEN Die Konten der Säule 3a muss man in der


setzung der Anpassung der AHV-Renten an die Lohn- und Inflationsentwicklung würden die Sanierungslast nach Ansicht der Studienverfasser etwas gleichmässiger auf die Generationen verteilen. UNGLEICH VERTEILTE LASTEN Bei der Reform der beruflichen Vorsorge ist als zentrale Massnahme die Absenkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent vorgesehen. Dadurch sinkt die jährliche an die Rentenbezüger ausbezahlte Pensionskassenrente. Unsere Modellrechnungen zeigen, dass das Leistungsniveau der 2. Säule durch diese und andere geplante Massnahmen aufrechterhalten werden kann. Auch hier gilt allerdings, dass die Lasten der Reform sehr ungleich verteilt sind und im Wesentlichen den jüngeren

Was auf den ersten Blick wie ein typisch schweizerischer Kompromiss aussieht, ist in vielen Fällen eine gute Lösung. Man sollte sich früh genug mit der eigenen Vorsorge auseinandersetzen. Wenn man mit 64 respektive 65 merkt, dass man für das Alter zu wenig angespart hat, ist es meist zu spät. Wer will, kann noch länger arbeiten. Bei der AHV zum Beispiel führt das aber nicht zu einer höheren Rente, auch wenn man weiter Beiträge einbezahlen muss, wenn das Einkommen einen Freibetrag von rund 1400 Franken monatlich übersteigt. Diese Beitragspflicht nach Erreichen des Pensionsalters will der Bundesrat in seiner Reform Altersvorsorge 2020 abschaffen. Wir von UBS haben uns intensiv mit dem Reformvorschlag des Bundesrats auseinandergesetzt und dazu dieses Jahr eine Studie

veröffentlicht, die wir zusammen mit dem «Forschungszentrum Generationenverträge» der Universität Freiburg im Breisgau ausgearbeitet haben. Darin sind wir zum Schluss gekommen, dass die Reform des Bundesrats ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung wäre. Aber es wäre nicht der grosse Befreiungsschlag. Bei der AHV zum Beispiel würde sich die Finanzierungslücke durch die Umsetzung aller geplanten Massnahmen zwar deutlich verringern. Dass der grösste Beitrag zur Finanzierung der AHV aber durch eine Anhebung der Mehrwertsteuer erreicht werden soll, ist aus Sicht der Generationengerechtigkeit bedenklich. Die Sanierung der AHV würde vor allem die jungen und künftigen Generationen belasten. Ergänzende Massnahmen wie eine Erhöhung des Rentenalters oder eine zeitweise Aus-

Altersjahrgängen und zukünftigen Generationen aufgebürdet werden. Das Massnahmenpaket reicht zudem nicht aus, die finanzielle Stabilität der 2. Säule wiederherzustellen. Laut unserer Studie ist dazu eine weitere Anpassung des Umwandlungssatzes nach unten unumgänglich. Alternativ dazu könnte das Rentenalter angehoben werden, wie die Studienverfasser das auch für die AHV vorschlagen. Langfristig kommt die Schweiz als Land mit der weltweit höchsten Lebenserwartung kaum um eine weitere Anhebung des Rentenalters herum. Dass die gestiegene Lebenserwartung zumindest teilweise auch der Erwerbsphase zugutekommen sollte, scheint logisch. Wann eine Erhöhung des Rentenalters politisch mehrheitsfähig wird, muss sich noch zeigen. Übrigens: Eine gute Möglichkeit, als Grosseltern privat für die Enkel vorzusorgen, bietet die Eröffnung eines Jugendsparkontos. Durch regelmässige Einzahlungen oder durch einen Dauerauftrag kann sich so bis zur Volljährigkeit des Kindes ein kleines Vermögen anhäufen. Mit dieser ersten Vorsorge machen Grosseltern ihrem Enkelkind oder ihren Enkelkindern bestimmt eine Freude.» www.ubs.com/vorsorge Die Studie findet man unter www.ubs.com/vorsorgeforum


~ Dossier ~ VORSORGE

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Grosseltern: Herr Weigele, kann man mit 64 respektive 65 noch etwas für die eigene Vorsorge tun? Marcel Weigele: Dann ist es eigentlich zu spät. Wer kein Geld auf die Seite gelegt hat, wird Mühe haben, noch etwas zu sparen. Aber vor 65 ist es nie zu spät, sich mit der eigenen Vorsorge zu befassen.

obligatorischen Teil der Pensionskasse zugerechnet wird, und dort gilt weder der gesetzliche Mindestzinssatz noch der gesetzlich vorgeschriebene Umwandlungssatz von heute 6,8 Prozent. Es lohnt sich deshalb, das Pensionskassenreglement genau zu studieren.

Was raten Sie? Bei der AHV und bei der Pensionskasse hat man wenig Möglichkeiten, direkt Einfluss auf die Vorsorge zu nehmen. Man ist abhängig von gesetzlichen Vorschriften und von der Pensionskasse, der man angeschlossen ist. Bei der 3. Säule kann man mehr Einfluss nehmen und allfällige Lücken in der obligatorischen Vorsorge schliessen. Ich rate deshalb

Gibt es weitere Vorteile der 3. Säule? Bei der 3. Säule ist man flexibler und kann jederzeit zu einer anderen Bank wechseln, wenn man das Gefühl hat, dass sie bessere Leistungen bietet. Die Pensionskasse kann man nicht wechseln, ausser man sucht sich einen neuen Arbeitgeber. Zudem bekommen die Erben im Falle des Todes das gesamte Kapital der dritten Säule. Bei der Pensionskasse ist es das nicht immer so, vor

dazu, eine 3. Säule anzulegen.

allem, wenn man nicht verheiratet ist. Lohnt es sich nach 50 überhaupt noch, eine dritte Säule aufzubauen? Ja. Wenn man 15 Jahre lang 6700 Franken einzahlt, sammelt sich immer noch ein Kapital von über 100 000 Franken an. Zins gibt es auch dazu, und man kann Steuern sparen.

Vorsorgeexperte beim «Beobachter»

Die ehemalige SP-Nationalrätin Christine Goll kritisiert die 3. Säule als «Steuerschlupfloch für Menschen, die gut verdienen». Können Menschen mit tieferen oder mittleren Einkommen überhaupt eine dritte Säule aufbauen? Es stimmt, dass es sich viele Menschen mit tieferen Einkommen fast nicht leisten können, den Maximalbetrag von 6768 Franken pro Jahr in die dritte Säule einzuzahlen. Aber man kann auch nur 1000 Franken im Jahr einzahlen. Das bringt auch schon etwas. Ich finde nicht, dass die 3. Säule etwas Schlechtes ist. Die drei Säulen unserer Vorsorge basieren übrigens auf der Bundesverfassung.

25 Jahre lang arbeitete Marcel Weigele im Bankwesen, bevor er sich 2007 entschied, als Geldexperte zum Beobachter-Beratungszentrum zu wechseln. Zusammen mit Thomas Richle hat er im Buchverlag des Beobachters das Buch «Vorsorgen, aber sicher! – So planen Sie Ihre Finanzen fürs Alter» veröffentlicht. Weigele ist Finanzplaner mit eidgenössischem Fachausweis und 49 Jahre alt. «Vorsorge betrifft uns alle», sagt Weigele. Das mache die Auseinandersetzung mit dem Thema auch so spannend.

Wenn man das Rentenalter erreicht, erhält man bei der 3. Säule das Kapital ausgezahlt und keine Rente. Sichert einen die Rente nicht besser ab? Die gebundene Säule 3a kann man nur als Kapital beziehen. Meiner Ansicht nach zeigt sich aber, dass jemand, der ein Kapital aufbauen konnte, eher mit Geld umgehen kann als jemand, der nie gespart hat. Wer lieber eine Rente beziehen will, kann sich in vielen Pensionskassen einkaufen. Zu beachten ist aber, dass das Geld dann meist dem über-

Marcel Weigele

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Bei der Pensionskasse: Soll man Kapital oder Rente wählen, wenn man pensioniert wird? Das ist eine sehr schwierige und wichtige Entscheidung, die man sich gut überlegen muss. Menschen, die nie Geld angespart haben, müssen sich fragen, ob sie mit der Auszahlung des ganzen Kapitals nicht überfordert wären. Wenn man das Kapital wählt, muss man sich mit vielen neuen Fragen befassen. Wie legt man Geld an? Wie erhält man eine Rendite? Das ist sehr anspruchsvoll, und wenn man unerfahren ist, riskiert man, dass man über den Tisch gezogen wird. Zudem läuft man Gefahr, dass das Geld nicht bis zum Tod reicht. Bei einer Rente hat man die Garantie, dass man sie bis am Schluss erhält. Wer unsicher ist, lässt sich am besten professionell beraten und entscheidet erst danach. Auch eine Mischform aus Rente und Kapital kann die richtige Lösung sein.


59 Wann muss man sich damit befassen, ob man Kapital oder Rente wählt? Ich würde fünf Jahre vor der Pensionierung damit beginnen. Bei vielen Pensionskassen muss man sich drei Jahre vor der Pensionierung entscheiden.

das ganze Leben lang zur Familie geschaut hat und nicht erwerbstätig war. Sie bekommt nach einer Scheidung zwar einen Anteil an der Pensionskasse zugesprochen, aber dass diese Rente für zwei Leute reicht, ist selten der Fall.

Könnte man nicht das Kapital beziehen, verputzen und, wenn kein Geld mehr da ist, Ergänzungsleistungen beziehen? Das würde bedeuten, dass man einige Jahre in Saus und Braus lebt und dann plötzlich am Existenzminimum. Das ist nicht erstrebenswert.

Was raten Sie? Am besten ist es natürlich, wenn beide Ehepartner im Lauf des Lebens Kapital für die Vorsorge aufbauen. Aber das ist finanziell oft nicht möglich, gerade, wenn man Familie hat. Wenn die Rente nicht reicht, kann man die Ergänzungsleistungen beantragen. Aber wie schon gesagt: Das reicht nur für ein Leben am Existenzminimum.

Immer mehr Ehepaare ab 50 lassen sich scheiden. Welche Auswirkungen hat das auf die Vorsorge? Eine Scheidung hat meistens grosse finanzielle Konsequenzen, und es kann zu schwierigen Situationen kommen, vor allem, wenn zum Beispiel die Frau

Wie sorgt man als Grosseltern am besten vor für die Enkel? Ich rate, bei einer Bank ein Geschenksparkonto zu eröffnen, das auf die Grosseltern lautet. Der Vorteil ist, dass

die Grosseltern selber steuern können, wann sie dem Enkel das Geld schenken. Der Nachteil ist, dass das Geld in die Erbmasse kommt, wenn die Grosseltern vorher sterben. Sie müssen also testamentarisch verfügen, dass dem Enkel das Geld wirklich zukommen wird. Als Grosseltern ein Konto für das Kind zu eröffnen, empfehle ich nicht. Denn da tauchen viele Fragen auf: Wer hat Zugriff aufs Konto? Wann darf der Enkel über das Geld verfügen? Braucht es eine Einwilligung der Eltern? Wer versteuert das Konto? Das kann sehr kompliziert werden und zu Streit führen. •

«VORSORGEN, ABER SICHER! SO PLANEN SIE IHRE FINANZEN FÜRS ALTER» Marcel Weigele und Thomas Richle, Edition Beobachter, 246 Seiten, 38 Franken, ISBN 978-3-85569-774-8

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M

arkus, 55 Jahre, verbleiben 10 Jahre bis zur Pensionierung, allenfalls acht Jahre bis zur Frühpensionierung. Er hat sich gut über seine Rente informiert, ist aber unsicher, ob er an alles gedacht hat. Ich rate ihm zur Vorsorgeanalyse, die einen Überblick der Vorsorgeleistungen verschafft und mögliche Vorsorgelücken aufdeckt. Ausserdem kläre ich mit ihm die noch offenen Fragen: Wann möchte er seine Gelder auszahlen lassen? Möchte er seine Hypothek amortisieren? Wie hoch sind die Einbussen bei einer Frühpensionierung? Die Analyse zeigt, eine Frühpensionierung ist für Markus möglich. Ideal sind eine teilweise Amortisation der Hypothek sowie eine gestaffelte Auszahlung seiner zwei 3a-Säule-Konten und seines Freizügigkeitskontos zur Steueroptimierung. Mit drei Konten und

einer Lebensversicherung würde dies bedeuten, dass Markus bereits mit 61 Jahren bzw. bei Frühpensionierung mit 59 Jahren mit der Auflösung seines ersten Vorsorgekontos beginnt. „Das sind ja nur noch vier Jahre bis zur ersten Auszahlung!“, sagt Markus erstaunt.

Ihr Vorsorgespezialist:

Haben Sie an alles gedacht? Es lohnt sich, sich mit dem Thema Vorsorge auseinanderzusetzen – auch mit 55 Jahren haben Sie noch alle Optionen offen.

Christopher Endrikat Banque CIC (Suisse) T.: 061 264 13 29 christopher.endrikat@cic.ch www.cic.ch


~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

60

«Entangsten» – auch für Erwachsene

M

eine Belohnung, «Du darfst Dir etwas aussuchen», hatte ungeahnte Folgen. Ausgerechnet das furchteinflössendste, bis an die Zähne bewaffnete Monster wählte mein Enkel aus: giftgrün, mit langen, spitzen Krallen, mit einem Helm, ebenfalls bestückt mit gekrümmten Speeren, und an den Schuhen hatte es lange spitze Dornen. Was für ein hässliches Ding! Wie kann mein hübscher, strahlender Enkel so etwas nur schön finden? Ein paar Tage später frage ich nach: «Und,

auch nachts auf meinem Nachttischchen stehen.» Was für eine kluge, wunderbare und dabei doch so einfache Lösung. Wie oft schon habe ich mich in schlaflosen Nächten gesorgt und geängstigt. Unbekannte Situationen können ganz schön Angst machen, und manchmal begleiten sie mich auch am Tag. Ich habe entschieden, es wie mein Enkel zu machen. Viele meiner Ängste lassen sich mit wenig rationalen Überlegungen und Vertrauen in das Leben «entangsten». Wenn meine Familie das

findest du dein Monster immer noch so toll?» – ­ «Ja, es ist cool, aber es durfte zuerst nicht in meinem Zimmer schlafen, es machte mir Angst», meinte der 5-Jährige treuherzig. Seine Antwort auf meine Nachfrage, was er denn nun damit gemacht habe, war verblüffend: «Ich habe ihm die Krallen weggenommen, den Helm entsorgt und die Stiefel ausgezogen. Jetzt ist das Monster ‹entangstet›, und nun darf es

nächste Mal in die Ferien fährt und ich Minuten nach der Ankunft immer noch keine SMS erhalten habe, wenn mein jüngerer Enkel das erste Mal allein in den Kindergarten geht, wenn, wenn, wenn... Dann werde ich mich an das pragmatische Vorgehen meines klugen Enkels halten: handeln, statt sich zu sorgen; das Problem einfach «entwaffnen» und von unnützem Ballast und galoppierender

Fantasie befreien. Also im wahrsten Sinne des Wortes «entangsten». Was für ein einfaches Vorgehen, und was für eine lebenspraktische Weisheit! •

RUTH FRIES aus Wallisellen ist diplomierte Fundraiserin und war früher in der Taubblinden-Beratung des Zentralvereins für das Blindenwesen tätig. Sie ist Mitglied des Matronats und seit Beginn der GrossmütterRevolution dabei. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch

~ Neuer Bericht der GrossmütterRevolution ~

«CARE-ARBEIT UNTER DRUCK» DAS VIERTE LEBENSALTER Im Mai 2012 publizierte die Ma­ nifestgruppe der Grossmütter­ Revolution ihre erste Studie «Das vierte Lebensalter ist weiblich». Das vierte Lebensalter ist jene Lebensphase, in welcher alte Menschen ihren Alltag nicht oder nicht mehr vollständig ohne fremde Hilfe bewältigen können. Die Studie trägt Zahlen und Fakten zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Frauen im hohen Alter zusammen. Und sie weist auf den Brennpunkt Lang­ zeitpflege hin: Im ambulanten wie im stationären Bereich sind so­ wohl die hochaltrigen Menschen wie auch die professionellen Mitarbeitenden und die pflegen­ den Angehörigen grösstenteils Frauen. Die Zunahme der Gruppe der Hochaltrigen ist eine positive

Folge unserer Wohlstandsge­ sellschaft. Wir stehen vor einer neuen Situation und damit vor einer neuen gesellschaftlichen Herausforderung. Im aktuellen Bericht «CARE-ARBEIT UNTER DRUCK – EIN GUTES LEBEN FÜR HOCHALTRIGE BRAUCHT RAUM» befasst sich die Manifestgruppe erneut mit dem hohen Alter und fragt: Welche gesellschaftlichen Rah­ menbedingungen müssen erfüllt sein, damit Lebensqualität und Lebenssinn im hohen Alter erhal­ ten werden können? Wie soll eine Gesellschaft mit einem grossen Anteil an Hochaltrigen gestaltet werden? Wie ist ein gutes Leben im hohen Alter möglich, auch dann, wenn der Mensch bedürftig geworden ist?

ÖKONOMISIERUNG DER CARE-ARBEIT HAT FOLGEN Die Ökonomisierung der Pflege und Betreuung hochaltriger Menschen führt zu einem immer grösser werdenen Druck auf die finanziel­ len und qualitativen Umstände verschiedener Gesellschaftsgrup­ pen: Auf die hochaltrigen Men­ schen und auf deren Angehörige, aber auch auf die professionellen Care-Leistenden und deren Ausbil­ dungsorganisationen. EMPFEHLUNGEN ZUR GESELLSCHAFTSPOLITISCHEN AUSEINANDERSETZUNG Auf dem Hintergrund des neuen Berichts hat die Manifestgruppe sechs Empfehlungen zuhanden der EntscheidungsträgerInnen al­ ler politischen Ebenen formuliert: 1. P flegefinanzierung: Betreuung

# 07 & # 08 ~ 2015

und Pflege nicht voneinander trennen 2. Ausreichende Zeitbudgets für Demenzkranke und Palliative Care 3. D ie Ergänzungsleistungen sichern 4. A mbulante Versorung nicht auf Pflege reduzieren 5. Ein Anreizsystem für die Langzeitpflege 6. C are-Migrantinnen legalisieren Der Bericht und eine Kurzfassung mit den Empfehlungen und Erläu­ terungen können als PDF auf der Webseite der GrossmütterRevo­ lution heruntergeladen werden. www.grossmuetter.ch Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent www.migros-kulturprozent.ch


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~ Service ~ UNTERWEGS

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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

BIEL 8

TA ALTS

10

DT

2 7 5 9 HOF BAHN

1 3

6 4 # 07 & # 08 ~ 2015


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Biel ist zweisprachig, liegt am See und am Fuss des Juras. Die nahe Natur lädt zum Schiff- und Velofahren, zum Wandern, Bräteln und Schwimmen ein. Doch auch die Stadt hat viel zu bieten, zum Beispiel eine Bastelwerkstatt und ein Uhrenmuseum.

WAS WIE WO 1

STRANDBODEN Der Ort am See, wo sich Jung und Alt treffen. Es gibt eine grosse Wiese am Wasser, einen Spielplatz, einen kleinen Rundgang und vor allem morgens viele Kinder. Direkt daneben lädt das Parc-Café Strandboden zum Verweilen ein. Ländtestrasse 4

2

«FUNIC» ODER «MAGGLINGEBÄHNLI» Funic ist die Standseilbahn zwischen Biel und Magglingen. Über der Nebelgrenze angekommen, geniesst man zunächst auf der Plattform die Aussicht auf Biel und den Bielersee und kann dann herrlich spazieren, bräteln oder auf dem Kunstrasenplatz tschutte. Bözingenstrasse 78 www.funic.ch

3

EINMAL IM LEBEN KAPITÄN SEIN Die Bielersee Schifffahrtsgesellschaft lässt die Rundfahrt-Kinder auf Reservation kurz ans Ruder der grossen Passagierschiffe. Erinnerungsfoto mit Kapitänsmütze, das von der Internetseite heruntergeladen werden kann, inklusive. Älteren Kindern erklärt der

Kapitän die wichtigsten Handgriffe. Badhausstrasse 1a www.bielersee.ch

4

HEIDEWEG Von Erlach aus wandert man rund 5 Kilometer auf und um die St. Petersinsel. Es gibt Kaninchen, einen Naturlehrpfad, ein üppiges Naturschutzgebiet mit einem Holzsteg im Schilf samt unzähligen Enten, das Zimmer von Jean-Jacques Rousseau in einem alten Kloster sowie ein Hotel-Restaurant mit feinen Köstlichkeiten zu entdecken. Start: Bahnhof Erlach www.st-petersinsel.ch

5

FREIZEITATELIER Die offene Bastelwerkstatt ist ein kunterbuntes Paradies für kleine Künstler und Handwerker. Kinder können unter fachkundiger Anleitung malen, werkeln, tüfteln, töpfern, glasieren und vieles andere mehr. Neuengasse 10 www.freizeitatelier.ch

6

STRANDBAD NIDAU Ein grosses Strandbad direkt am Bielersee mit einem 50-Meter-Schwimmbecken, einem Nicht-

schwimmerbecken, breiten Rutschbahnen, einer Kinderplansche, einem Floss und einer Sprunganlage für die Mutigen. An Land kann man auf Liegestühlen entspannen, schlemmen oder sich im Tischtennis messen. Erlenweg 40 www.nidau.ch

7

NEUES MUSEUM Das Neue Museum zeigt die Entwicklung von der Zauberlaterne bis zum Kino oder einiges über die bürgerliche Wohnkultur im 19. Jahrhundert. Es hat auch archäologische Fundgegenstände aus der Pfahlbauzeit zu bestaunen sowie so manche Kinderworkshops. Seevorstadt 52 www.nmbiel.ch

8

TIERPARK Im Tierpark Biel tummeln sich zwar nur heimische Tiere. Aber eben solche, die man in der Natur selten zu sehen bekommt. Ein (kostenloser) Waldspaziergang entlang der Murmeltier-, Wildschwein-, Hirsch- oder Luchsgehege ist auch an regnerischen Tagen ein Highlight. Vor Ort kann Futter gekauft und den

# 07 & # 08 ~ 2015

Tieren verfüttert werden. Zudem bietet der Park einen Spielplatz. Zollhausstrasse 103 www.tierpark-biel.ch

9

VELOTOUR RUND UM DEN BIELERSEE Die Velotour um den Bielersee (circa 42 Kilometer) ist ideal für Kinder, eben, führt über knirschenden Kies durch verträumte Städtchen und an zahlreichen Grillund Spielplätzen vorbei. Es können auch Teilstücke unter die Pedale genommen werden, zum Beispiel bis nach Le Landeron (16 km). Zurück geht es mit dem Schiff oder Zug. www.biel-seeland.ch

10

OMEGA-MUSEUM Zu sehen ist die 160-jährige Geschichte der Omega-Uhr, speziell etwa die Werkbank des Uhrmachers Louis Brandt, Seamaster-Modelle aus den James Bond-Filmen, Speedmaster-Exemplare, die auf dem Mond waren, sowie die Uhr, die John F. Kennedy bei seiner Amtseinführung trug. Eintritt frei. Jakob-Stämpflistrasse 96 www.omegamuseum.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

64

zu Fuss

Hoch in der gelben Gondel

B

ei der Talstation der Wasserfallenbahn in Reigoldswil BL rasen uns juchzend Trottinettfahrer entgegen und grüssen uns. Wir steigen in die gelbe Gondel und schaukeln mit ihr vom Frenkental zu den sonnigen Jurahöhen hinauf. Oben stehen wir vor einer grossen Karte mit vielen Spazier- und Wanderwegen. Kurzerhand entscheiden wir uns für den 4,5 Kilometer langen Rundweg Richtung Hinteri Egg über das Chellenchöpfli zum Restaurant Hin-

wunschenen Zauberwald. Auf der Anhöhe beim Kreuz entdecken wir ein Gipfelbuch. Wir blättern, lesen und tragen selbst etwas ein. Hinunter rennen wir fast, das Ziel fest im Blick, durch Tiergatter, S-Kurven, vorbei an Lamas, die man auch ausleihen könnte, bis zum Berggasthaus Hintere Wasserfallen. Nach einem wohlverdienten Glace überrascht uns die Kleinste, in dem sie noch diverse Male die Rutschbahn direkt neben dem Restaurant hinabsaust. Die letzten zehn Minuten zur Gondel muss

tere Wasserfallen (zirka 200 Höhenmeter, Dauer 1 Stunde 20 Minuten). Schaffen wir das mit den vier Kindern zwischen drei und sechs Jahren, die dabei sind? Beim direkt folgenden und doch recht steilen Anstieg folgt prompt der erste Streik. Hätten wir doch am Bach bleiben sollen? Der angrenzende Waldseilpark, in dem Kinder ab 8 Jahren von Baum zu Baum klettern können, sorgt allerdings schnell für Ablenkung. Wir lassen ihn nach ein paar Minuten des Staunens hinter uns, verwöhnen uns mit einem herrlichen Blick ins Tal und bleiben nach einigen hundert

ich sie dann allerdings tragen. Mit dem Trotti hinab? Nein, diesmal nicht. Aber nächstes Mal vielleicht. ~MT Metern wie angewurzelt stehen. Sind wir geschrumpft? Zu Zwergen geworden? Dieses Gefühl ruft eine übergrosse Sitzbank hervor, die beim grossen und modernen Grillplatz mit mehreren Feuerstellen, einer Hütte und Feuerholz zur Rast lädt. Die Kinder erobern sie sofort, und auch die Erwachsenen haben ihren Spass. Nach zwei Stunden fällt der Abschied von der Riesenbank und der Feuerstelle schwer. Wir folgen dem steilen Weg durch einen ver-

MEHR INFOS Die Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen ist täglich von 9 bis 17.30 Uhr in Betrieb. Anreise mit der Bahn nach Liestal, von dort mit dem Bus Nr. 70 bis zur Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz». Vom Dorfplatz aus markierter Fussweg (10 Minuten) bis zur Talstation der Luftseilbahn. Am Donnerstag ist jeweils Seniorentag mit speziellen Angeboten für Menschen ab 60. www.wasserfallenbahn.ch

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www.technorama.ch

# 07 & # 08 ~ 2015


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN Juli und August 2015 – Div. Orte

03. bis 05.07.15 – Einsiedeln

Die Open Airs für Familien sind ein Highlight: 04. und 05.07.15 – Zug 11. und 12.07.15 – Mürren 18. und 19.07.15 – Bougy-Villars 15. und 19.08.15 – Basel 22. und 23.08.15 – Windisch

Steinstossen, Baumstammwerfen – die Highland Games sind ein Erlebnis. Kein Wunder, findet diese alte schottische Tradition in der Schweiz eine wachsende Fangemeinde. Auch Kinder von 9 bis 16 Jahren können sich in den traditionellen Disziplinen messen.

LILIBIGGS KINDERFESTIVALS

~ Event ~

SOMMER IM PARK

www.lilibiggs-kinder-festivals.ch

Vom 3. bis 5. Juli findet im Schmidheiny-Park in Heerbrugg die Premiere des «Sommer im Park»-Festivals statt. Mit dabei: eine bunte Mischung aus nationalen und internationalen Interpreten. Während die Bands am Freitag eher Jugendliche ansprechen sollen und der Samstag für alle Festivalbesucher attraktiv ist, richtet sich das Programm am Sonntag vor allem an Familien. Der Zauberer Benno Dellai bietet Kunststücke und Tricks für die Kleinsten, und das Pullup Orchestra liefert Rhythmen für die Älteren. Regionale Gastronomen und Vereine versorgen die Besucher mit Speis und Trank. ~SG Freitag bis Sonntag, 03.07. bis 05.07. 2015, Schmidheiny-Park, Heerbrugg

www.sommerimpark.ch

Juli und August 2015 – Div. Orte

KINDERLAND OPENAIRS

Einer der erfolgreichsten Familien-Events ist wieder auf grosser Tournee: 24. bis 26.07.15 – Locarno 02.08.15 – Arosa 16.08.15 – Neftenbach 23.08.15 – Morschach 30.08.15 – Möhlin

www.kinder-land.ch 02.07.15 - Brugg

RUTENZUG

Der Rutenzug ist der Höhepunkt der sogenannten Büscheliwoche, während der die Volksschule Dekorationsmaterial für die Ausschmückung der Umzugsroute in der Altstadt herstellt.

www.stadt-brugg.ch

02. und 03.07.2015 – Zofingen

ZAPFENSTREICH UND KINDERFEST

~ Erlebnis ~

GREIFVOGEL-FLUGSHOW Bis Oktober können auf dem Atzmännig jeweils am Samstag Greifvögel bestaunt werden. Bei der Greifvogel-Flugshow sieht man Sturzflüge mit über 150 km/h und Federspiele, welche den Beuteflug simulieren. Dazu gibt’s viel Wissenswertes und Informationen zu den faszinierenden Tieren. Ganz mutige und interessierte Zuschauer werden manchmal in die Show integriert. Durchführung bei trockener Witterung. Hunde sind an der Leine zu halten. ~MB Jeweils am Samstag, 13.30 bis ca. 15.30 Uhr, Freizeitpark Atzmännig (Talstation) Die Show ist kostenlos, eine Anmeldung wird jedoch empfohlen: 055 284 64 34 oder info@atzmaennig.ch

Ein gemütliches Sommerfest. Am Freitag Kinderfest mit Umzug durch die Altstadt, Gefecht, Reigen, viel Spiel und Spass auf dem Heitern und abendlichem Fackelumzug.

www.zofingen.ch 03. bis 05.07.15 - Lugano

SWISS HARLEY DAYS Zahlreiche Konzerte und die grösste Parade von knapp 2000 Harley-Davidson-Motorrädern. Ein einmaliges Erlebnis für Augen und Ohren.

www.swiss-harley-days.ch 03. bis 05.07.15 – Arbon

SEENACHTSFEST

Auf der Seewiese mit der historischen Arboner Altstadt im Hintergrund findet das Seenachtsfest statt. Der Höhepunkt wird das Feuerwerk am Samstagabend sein.

www.arbon.ch

www.atzmaennig.ch

# 07 & # 08 ~ 2015

HIGHLAND GAMES

www.hgis.ch 07. bis 11.07.15 – Brienz

HOLZBILDHAUER SYMPOSIUM

Über 20 Künstler aus der Region und Europa erschaffen während fünf Tagen Kunstwerke. Mit Festwirtschaft, Bar und einem vielfältigen Rahmenprogramm.

www.symposium-brienz.ch 17. bis 25.07.15 – Basel

BASEL TATTOO

Weltbekannte Ohrwürmer, originelle Choreografien und eine brillante Lichtshow. Spitzen­ musiker, Showbands und die besten Repräsentationsorchester aus allen Kontinenten begeistern das Publikum.

www.baseltattoo.ch 18.07.15 – Adelboden

GAUKLERFESTIVAL Grossartige Gaukler und Künstler begeistern das Publikum. Kinderherzen schlagen auf der Hüpfburg oder bei der Wasserschlacht höher. Für das leibliche Wohl sorgen verschiedende Imbissstände.

www.adelboden.ch 26.07.15 – Gemmi

SCHÄFERFEST

Über 800 Schafe kommen an diesem Tag an den Daubensee zum alljährlichen Schäferfest. Tanzmusik, Fahnenschwinger, Alphorn- und Dudelsackbläser.

www.kandertal.travel 16.08.15 – Zürich-Oerlikon

FAMILY SPORT GAMES Stellen Sie Ihr eigenes «Family Team» aus mindestens zwei Generationen zusammen und bestreiten Sie gemeinsam den Spielparcours in der Sportanlage Im Birch. Die Teilnahme ist kostenlos.

www.familysportgames.ch


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~ Service ~ BASTELN

Die Korkenmännchen und ihre Betten

Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)

Mit etwas Stoff und Fantasie entstehen aus Zündholsschachteln kleine Betten, in denen sich lustige Männchen aus Kork zum Schlafen legen. # 07 & # 08 ~ 2015


~ Service ~ BASTELN

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~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

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staurant tipp ~

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FOODLOOP ~E uro p

ap a r k , R u s

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Wo das Essen Loopings macht

D

ie Beliebtheit der Grosseltern stieg vor Kurzem ins Unermessliche. Die Nonni hatten Enkelkinder, Sohn und Schwiegertochter in den Europapark

Erlebnisrestaurant. Es ist so beliebt, dass man anstehen muss, was für erste Missstimmung bei Nonno sorgte. Das Konzept ist folgendes: Man setzt sich

eingeladen – ganze zwei Tage lang. Der riesige Vergnügungspark etwa eine Stunde nördlich von Basel lockt mit unzähligen Attraktionen für alle Generationen. Vater und Sohn probierten die Achterbahnen aus, Nonna und Enkelin sausten auf dem Kettenkarussell im Kreis herum, und alle sechs zusammen stürzten sich die Tiroler Wildwasserbahn hinunter. Es war ein toller Spass. Auch wenn die Mägen durch die wilden Fahrten etwas durcheinanderkamen, waren gegen Mittag alle hungrig. Am zweiten Tag besuchte man das Foodloop, ein

an einen grossen, runden Tisch, der mit Touchscreens ausgestattet ist, über die man sein Essen bestellt. Dann schaut man nach oben, wohin die georderten Kochtöpfe und Flaschen mit einem Lift befördert werden, um anschliessend über ein kurviges Schienensystem auf den Tisch zu sausen. In einige der Schienen sind Loopings eingebaut, was den Kindern bei der Durchfahrt ihres Colas Begeisterungsrufe entlockte. Damit unterwegs nichts ausleert, sind die Flaschen zu und die Deckel auf den Töpfchen mit dem Essen drin mit Gummibändern gesichert. Das Besteck

nimmt man sich aus der drehbaren Ablage über dem Tisch. Teller gibt es nicht: Man isst aus dem Pfännchen, was zu weiterer Missstimmung bei Nonno führte. Die Kinder assen Schnitzel und Pommes (6.90 Euro), die Erwachsenen einen vom Looping durchgeschüttelten Sommersalat (3.50 Euro) mit sehr guter, zitroniger Sauce, badischen Spargeln mit Schinken (11.90 Euro) sowie Zürcher Geschnetzeltes (12.20 Euro). Das Essen war in Ordnung, aber die Hauptsache ist es nicht im Foodloop. Die Kinder bestellten denn auch gleich noch Desserts, um zu sehen, wie der Erdbeerkuchen (3 Euro) und die Schokoladenglace (3.30 Euro) angesaust kommen. Beim Zahlen an der Kasse beschwerte sich Nonno dann noch über die seiner Ansicht nach fehlenden Teller beim Essen. Die Erklärung der Kassendame, er befände sich in einem Erlebnisrestaurant im Europapark, wo so etwas zum Konzept gehöre, liess er nicht gelten und verwickelte sie in eine längere Diskussion, bis ihn seine Familie aus dem Foodloop hinausspedierte. Nicht gerade mit einem Looping, aber doch auch ziemlich rasant. -GG FOODLOOP Europapark D-77977 Rust Keine Reservierung möglich www.europapark.de

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BROM BEER NARR Dieses fruchtig-kühle Dessert lieben an heissen Sommertagen grosse und kleine Narren.

# 07 & # 08 ~ 2015

sel geben und mit einer Gabel zerdrücken.

2 Die Amaretti von Hand zerkrümeln.

3 Den Schlagrahm zusammen mit dem Zucker steifschlagen und vorsichtig unter den Quark heben.

4 Beeren, Amaretti und QuarkmasseabwechselndinGläser schichtenundmiteinerBrombeere dekorieren. Kühl servieren.

Aus «Schleckmäuler & Dreckspatzen. Kreative Ideen fürs ganze Jahr.» Werd Verlag, 192 Seiten, 49.90 Franken. www.werdverlag.ch


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DAS MUSICAL MIT DEN SCHÖNSTEN MELODIEN VON PETER, SUE & MARC Mit einem unbekümmerten Auftritt im Saal des Restaurants National am Zibelemärit in Bern begann 1968 eine der erfolgreichsten Karrieren im Schweizer Musikbusiness. Das Trio Peter, Sue & Marc, das sich dort mit zwei zwölfsaitigen Gitarren und fünf Songs erstmals der Öffentlichkeit präsentierte, fabrizierte in der Folge unzählige Hits und verkaufte allein in der Schweiz über eine Million Tonträger. Nun kommen die schönsten Melodien dieses unvergesslichen Trios unter dem Titel «IO SENZA TE – das Musical mit den Hits von Peter, Sue & Marc» zurück. Inszeniert von Regisseur Stefan Huber, gemeinsam mit Comedy- und Drehbuch-Autor Domenico Blass verfasst, wird das spannende und komödiantische Theaterstück vom 10. September bis 1. November 2015 im Theater 11 in Zürich zu erleben sein. www.iosenzate.ch

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~ Service ~ SCHÖNHEIT

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~ Tipps für die Flugreise ~

STRESSFREI ABHEBEN Immer mehr Leute fliegen mit der ganzen Familie in die Ferien, in die Wärme, ans Meer. Das tut auch Michael Nagel, seit 21 Jahren Pilot, zurzeit Swiss Captain für Kurzstrecken. Der Vater von drei Kindern weiss, worauf man achten muss, denn Fliegen ist anstrengend, besonders für kleine Kinder. Dazu der Fachmann: «Unbedingt genügend Zeit kalkulieren, denn alles andere bringt nur Stress. Eigentlich beginnt die Reise schon beim Check-in, wo die Familie mit möglichst wenig Handgepäck schneller durchkommt. Das geliebte Plüschtierchen, ein Buch oder Auto darf mit in die Kabine. Wichtig: Wer wirklich sicher sein möchte, dass auch die ganze Familie in der Kabine zusammen sitzt, regelt dies früh bei der «Swiss Sitzplatzreservation» direkt im Internet. Kaugummi sorgt für den Druckausgleich in den Ohren und lindert die damit einhergehenden Schmerzen bei verstopfter Nase. Nach und nach herrscht in der Kabine Höhenluft, die Luftfeuchtigkeit sinkt ab, der Körper verliert Flüssigkeit, die Haut trocknet aus. Sie sind durstig? Vergessen Sie alles ausser Fruchtsäften, Tee und Mineralwasser ohne Kohlensäure, denn Kohlensäure bläht.» Auch die Haut hat Durst! Vielfliegerinnen verwöhnen ihre Haut am Tag zuvor mit einer Feuchtigkeitsmaske mit Langzeiteffekt und treten den Flug möglichst ungeschminkt an. Für die kurze Reise in die Ferien reicht ein Feuchtigkeitsprodukt, sei es eine Creme oder ein Spray, mit dem man die Haut nach Bedarf auch mehrmals verwöhnen kann. Wer trockene Augen hat, lindert das unangenehme Gefühl mit feuchtigkeitsspendenden Augentropfen aus der Apotheke oder Drogerie. ~AF

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CLINIQUE

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# 07 & # 08 ~ 2015

~ Hautschutz von innen ~

IN DER APRIKOSE STECKT WERTVOLLES FÜR EINE GESUNDE, SCHÖNE HAUT Mit den Aprikosen ist das so eine Sache. Schön dunkelorange und weich müssten sie sein, denn nur wirklich reif schmecken sie gut. Wer zur Erntezeit in der Provence auf dem Markt Aprikosen kostet, kennt das Aroma und tut sich schwer mit den blassen, steinharten Kugeln in unseren Grossverteilern. Zwar zählt die Steinfrucht zu den sogenannten klimakterischen Früchten, jenen also, die nach der Ernte nachreifen. Dazu brauchen sie jedoch eine gewisse Mindestreife, und just daran hapert es. In richtig schön reifen Früchten steckt Betacarotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Interessant: Betacarotin wirkt nur, wenn es zusammen mit etwas Fett gegessen wird. Das kann sowohl die Butter im Teig der Aprikosenwähe sein als auch der Rahm im Guss. Oder man knabbert mit der Marille, wie die Steinfrucht in Österreich heisst, ein paar Nüsse oder Kerne. Bei Lust auf Süsses zwischendurch bewähren sich Dörraprikosen. Köstlich schmecken die dunklen, ungeschwefelten Früchte, die es auch in Bioqualität gibt. Da Betacarotin beim Erhitzen nur gerade zehn Prozent seiner Wirkung einbüsst, ist selbst das morgendliche Aprikosen-Konfibrot Kraftstoff. Kraft wofür? Betacarotin schützt zum einen die Pflanze vor den negativen Auswirkungen von UV-Strahlen, zum andern unsere Haut, indem es freie Radikale neutralisiert. Das sind jene Sauerstoffmoleküle, die man mit vorzeitiger Hautalterung, aber auch Herzinfarkt und Krebs in Verbindung bringt. Ein Irrtum wäre es allerdings zu glauben, die Aprikose ersetze die Sonnencreme. ~AF


~ Service ~ GESUNDHEIT

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twa 10 bis 20 Prozent aller Kinder zwischen vier und zehn Jahren leiden unter Wachstumsschmerzen. Es handelt sich um gutartige und harmlose, meist nächtliche Beinschmerzen, deren Ursache unklar ist. Eine mögliche Erklärung ist: Die Schmerzen werden durch ein Missverhältnis zwischen dem Wachstum von Knochen und den umliegenden Strukturen ausgelöst. Dazu passt, dass Kinder in den frühen Abendstunden effektiv etwas schneller wachsen als tagsüber. Selten wird ein Zusammenhang mit einem Restless-legs-Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine) hergestellt oder ein Mineralmangel (Magnesium) verantwortlich gemacht. Letztlich bleibt die Ursache unklar. Weil Kinder dieses Alters aber wachsen, hat man diese unklaren Beschwerden eben ganz einfach als Wachstumsschmerzen bezeichnet. SYMPTOME

WACHSTUMSSCHMERZEN Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)

Typisch für diese Schmerzen ist der Beginn abends und in der Nacht. Gelegentlich wachen die Kinder durch die Schmerzen auf. Am häufigsten sind die Unterschenkel, Knie oder Oberschenkel betroffen. Typisch ist, dass die Schmerzen wechseln, mal da, mal dort, nicht ausstrahlen und beidseitig auftreten können. Äusserlich sieht man an den schmerzenden Stellen nichts, und die Beine können problemlos bewegt und belastet werden. Die Kinder haben kein Fieber, und die Schmerzen verschwinden nach einer Viertelstunde bis zu maximal zwei Stunden. Die Schmerzen können mehrmals in der Woche auftreten, oft über Monate. Manchmal verschwinden sie, um dann nach ein paar Monaten erneut aufzutreten. Durch das Bewegen der betroffenen Stelle verschwinden die Schmerzen in der Regel nicht.

bei der Diagnosestellung. Die Blutuntersuchungen und das Röntgenbild sind aber manchmal nötig, um andere Ursachen der Knochenschmerzen mit Sicherheit ausschließen zu können. Deshalb spricht man auch von einer Ausschlussdiagnose.

DIAGNOSE

BEHANDLUNG

Die Diagnose ist eine klinische, das heisst, Labortests oder Röntgenbilder helfen nicht

Wenn die Ursache der Beschwerden unklar ist, gibt es in der Regel auch keine

Wenn Kinder sich über wiederkehrende Schmerzen beklagen, die meistens abends in den Beinen auftreten, so glauben viele: Das Kind gibt die Schmerzen vor, um nicht ins Bett zu müssen. Das ist falsch.

# 07 & # 08 ~ 2015

ursächliche Behandlung. So behilft man sich mit verschiedenen Hausmitteln: • Massieren Sie die betroffene Stelle sanft mit einer wohlriechenden Bodylotion oder auch mit Salben, welche die Haut erwärmen. • Lagern Sie die betroffene Körperstelle auf ein weiches Kissen. • Oft hilft ein wärmender Umschlag. • Ausnahmsweise kann ein leichtes Schmerzmittel, zum Beispiel Paracetamol, gegeben werden. • Ganz wichtig: beruhigende Zuwendung. • Ebenso wichtig ist, dass sekundäre Verhaltensmuster vermieden werden: Wenn ich Beinschmerzen habe, «muss» ich im Bett meiner Eltern schlafen und brauche ungeteilte Aufmerksamkeit. • Medikamentöse Behandlungsversuche mit Magnesium, Calcium, Vitamin D, Physiotherapie usw. sind aufgrund fehlender Beweislage kaum indiziert. Sie sollten den Arzt aufsuchen, wenn • die Symptome atypisch sind, • die Symptome immer an gleicher Stelle auftreten, • an der betroffenen Stelle etwas zu sehen oder zu spüren ist: Rötung, Schwellung, Druckschmerzhaftigkeit, • gleichzeitig Fieber auftritt, • das Kind hinkt. WICHTIG Wachstumsschmerzen sind letztlich unklare, aber harmlose Beschwerden, die von alleine so verschwinden, wie sie gekommen sind. •

Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.


~ Service ~ SPIELE

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~ Aus alter Zeit ~

CHÄSDRUCKE ~ Tipp ~ Bei Camel Up handelt es sich um eine Art Kamelwettrennen. Man wettet auf Sieg, zweiten Platz und den Verlierer. Die Würfel, die zufällig aus einer Pyramide fallen, entscheiden, welches Kamel weiterzieht oder sich Huckepack auf ein anderes setzt. Geld und weitere Spielkarten sorgen für ein höheres Anspruchsniveau als beim ähnlichen Spiel «Tempo, kleine Schnecke». Abgesehen von ein paar technischen Mängeln (Würfelpyramide funktioniert nicht immer, Gummibänder reissen ständig) empfehlen wir das Spiel für Kinder. Aber was ist das? Camel Up ist 2014 nicht als Kinderspiel, sondern als «Spiel des Jahres» prämiert worden. Es wird also auch für Familien mit älteren Kindern und für Erwachsenenspielrunden empfohlen. Unter diesem Aspekt ist Camel Up eher eine Fehlbesetzung, hängt das Spiel doch nahezu gänzlich vom Würfel- und Wettglück ab. Und das ist für ältere Spielende bald einmal langweilig. ~MT «Camel up», Amigo, Für 2 bis 8 Spieler ab 6 Jahren, Spieldauer: 20 bis 30 Minuten. Ab 29.90 Franken.

von PETER GRAF (Text) und PAULA TROXLER (Illustration)

CAMEL UP

G

ottfried Keller beschrieb das vor allem bei Knaben beliebte Spiel, bei dem man versucht, sich gegenseitig von der Bank zu drücken, in seinen Zürcher Novellen. Berichten zufolge wurde «Chäse» oder «Far de stuchar la mignucca», wie das Spiel auch hiess, besonders gerne während der Messe auf Kirchbänken gespielt, um die langen Predigten zu überstehen. Eine Bank ohne Rücklehne ist für das Spiel noch besser geeignet. Vier Mitspielerinnen

und Mitspieler sollten es mindestens sein, es können aber so viele Personen mitspielen, wie auf die Bank passen. Es gibt keine speziellen Regeln. Alle versuchen sich gegenseitig von der Bank zu stossen und zu schieben. Wer sich heraus- oder herunterdrücken lässt, ist Chäs. •

Aus: «Tumme, Böckli, Stigeligumpe: 50 Schweizer Spiele aus alter Zeit.» Applaus Verlag, 144 Seiten, 48 Franken, ISBN 978-3-03774-018-7 # 07 & # 08 ~ 2015


~ Service ~ MEDIENTIPPS

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~ Hörbuch ~

~ Im Kino ~

MEN AND CHICKEN

BLEIB BEI MIR, DENN ES WILL ABEND WERDEN: LIEBEN IM ALTENHEIM Ruth und Hans-Ulrich sind seit 56 Jahren verheiratet, als Ruth einen Schlaganfall erleidet und über die Strasse ins Altersheim zieht. Wie verändert sich die Beziehung, wenn ein älteres Ehepaar plötzlich räumlich getrennt lebt? Dieser und weiteren Fragen rund um das Wohnen im Altersheim ist Paula Schneider nachgegangen. Dass sie dafür ihre eigenen Grosseltern erzählen lässt, verleiht diesem Hörbuch persönliche und berührende Momente. Über Leben und Lieben im Altersheim berichten auch andere Paare. Sie sprechen über Alzheimer, verschiedene Wohnformen und die Partnersuche im Alter. Eine feine Prise Humor begleitet die meisten der Geschichten, die – und das macht die Stärke dieses Hörbuchs aus – ausschliesslich aus der Perspektive von Heimbewohnerinnen und -bewohnern erzählt wird. Die Autorin Paula Schneider ist dafür mit dem Featurepreis 2014 der Stiftung Radio Basel ausgezeichnet worden.

«Bleib bei mir, denn es will Abend werden: Lieben im Altenheim», Hörbuch, Merian Verlag, 2014. Gehört und beschrieben von Rebecca Preiss, Pro Senectute Bibliothek, www.pro-senectute.ch/bibliothek

Die Brüder Gabriel (David Dencik) und Elias (Mads Mikkelsen) könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Gabriel als frustrierter Professor an einer Universität lehrt, interessiert sich sein Bruder Elias für das süsse Nichtstun. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er den Brüdern eine Videobotschaft mit einer brisanten Mitteilung: Gabriel und Elias sind adoptiert. Mit dem Ziel, ihren biologischen Vater zu finden, begeben sich die beiden auf die Insel Ork. Auf der skurrilen Insel leben gerade einmal 40 Menschen, von denen einer seltsamer als der andere ist. Auf dem verwahrlosten Grundstück ihres bald 100-jährigen leiblichen Vaters kommen Elias und Gabriel schliesslich den wahren Umständen ihrer Herkunft näher und erfahren über ihre Familie mehr, als ihnen lieb ist. ~SG

«Men and Chicken», Kinostart am 2. Juli Regie: Anders Thomas Jensen

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SPORTFEST 2015 Donnerstag, 13. August 2015 Verschiebedatum: Donnerstag, 20. August 2015 10.00 Uhr bis ca. 15.30 Uhr Freibad Aarebrücke, Schinznach Bad

Sportangebote zum Schnuppern Am Sportfest erhalten Sie Einblick in bewährte Sportarten aber auch neue Trends werden vorgestellt. Erleben Sie mit uns einen spannenden und bewegten Tag! Angebot: Wander- und Rad-Touren, Aqua-Fitness, Internationale Tänze, smovey®, Bogenschiessen, Everdance, Kubb, Selbstverteidigung, Mini-trampolin sowie Festwirtschaft, Tombola und vielem mehr!

Eintritt: CHF 5.00 inkl. Zugang zu allen Angeboten, Verpflegung, Shuttlebus Es ist keine Anmeldung nötig. Auskunft über die Durchführung erhalten Sie am Vortag ab 12.00 Uhr unter der Nummer 1600, Rubrik Sport.


~ Service ~ BUCHTIPPS

~ Kerstin M. Schuld ~

~ Julia Hoersch, Nelly Mager, Claudia Seifert, Gesa Sander ~

MEIN TAG & NACHT WIMMELBUCH BAUERNHOF Auf dem Bauernhof der Grosseltern von Sofie und Ben ist tagsüber immer viel los. Überall gibt es Tiere zu entdecken: Katzen, Hühner, Schweine und natürlich Kühe. Und das dort hinten, ist das nicht – ein Zwerg? Noch spannender ist aber die Frage, was auf dem Bauernhof eigentlich in der Nacht passiert. Wer vergnügt sich dann heimlich im Planschbecken? Welcher Besuch trippelt übers Feld? Und was tun die Zwerge, wenn niemand sie beobachtet? Antworten erhalten Kinder, wenn sie die grossen Ausklappseiten öffnen. Das originelle Wimmelbuch für ganz kleine Kinder wurde von Kerstin M. Schulz so liebevoll wie sorgfältig geschrieben und gezeichnet. Die grossen Ausziehseiten mit Bildern zur Nacht erscheinen direkt neben dem dazugehörigen Bild zum Tag. Das animiert zum Vergleichen und bietet (Gross-)Eltern eine wertvolle Grundlage für lustige Stegreif-Geschichten. Oetinger, 10 Seiten, 14.90 Franken, ISBN 978-3789171710

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KINDER KOCHT!

~ Anke M. Leitzgen, Gesine Grotrian ~

FORSCHEN, BAUEN, STAUNEN VON A BIS Z «Forschen, Bauen, Staunen von A bis Z» präsentiert Kindern ab fünf Jahren die ganze Welt, die sie interessiert – von A wie «Abenteuer» bis Z wie «Zaubern». Zu jedem einzelnen Buchstaben des Alphabets gibt es einen 56-seitigen Band. Darin finden sich je fünf Experimente, in einfachen Schritten erklärt und mit zahlreichen Fotos bebildert. O wie «Ozean» zum Beispiel ermöglicht den Kindern, daheim im Wohnzimmer das Meer zu erforschen. W wie «Wetter» erklärt in Bildern, woher der Regen kommt. Jeder Band steckt voller ausgefallener Ideen und Vorschläge zum Selbermachen und Ausprobieren, dargestellt in übersichtlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Wichtige Stichwörter zu den Themen können mit der interaktiven App «Wörterfresser Lesen und Rechtschreiben von A-Z» erlernt werden. Es wird fleissig gebastelt, gebaut, geschmeckt, gerührt, geschüttelt... Da werden selbst Buchstabenmuffel zu begeisterten Leserinnen und Lesern. Neu gibt es die grosse Sammelausgabe, die alle Bände – und damit das ganze Alphabet – in einem Schuber zusammenbringt.

Kochen macht fast allen Kindern Freude – und wenn sie selbstständig kochen dürfen, sind sie kaum noch zu halten. Dieses Buch bietet ihnen eine wertvolle spielerische Anleitung. Ab der ersten Seite führen Herr Schlau oder Omi Kluge die Jungköchinnen und -köche in die Kochkunst ein. In welcher Pfanne brät man Fleisch? Wann ist Wasser heiss genug, um darin Pasta zu kochen? Anregende Fotos und witzige Texte zwischen den Rezepten geben Antwort. Die Kochideen sind nach Jahreszeiten geordnet; im Frühjahr gibt es frische Salate und ein gebackenes Osterlamm, im Sommer Eisrezepte und eine kulinarische Entdeckungstour in ferne Länder, im Herbst stehen Pilz, Kürbis und Apfel auf dem Menüplan,
im Winter Guetzli und Lebkuchen. Das Buch bietet zahlreiche Koch- und Backideen für Jahreszeitenfeste wie Ostern, Halloween und Silvester. Wer seinen Kindern dieses Kochbuch in die Hand drückt, kann ihnen auch die Küche überlassen. Vielleicht! AT, 288 Seiten, 33.90 Franken, ISBN 978-3-03800-770-8

Sammelausgabe: Beltz, 1456 Seiten, 203.00 Franken, ISBN 978-3-407-75406-6 Einzelner Band: Beltz, 56 Seiten, 11.90 Franken Die Buchtipps wurden von der Redaktion von Books zusammengestellt. Books ist das Magazin von Orell Füssli Thalia und kostenlos in allen Filialen erhältlich.

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~ Service ~ RECHT

76 ~ Strafrecht ~

STRAFMÜNDIGKEIT Was passiert, wenn ein Enkel beim Kiosk einen Kaugummi mitgehen lässt? Kinder bis zum 10. Geburtstag sind in der Schweiz nicht strafmündig. Die Strafmündigkeit ist das Alter, ab dem das Enkelkind für eine Handlung, die das Gesetz mit einer Strafe verfolgt, bestraft werden kann. Bis zur Strafmündigkeit entscheiden die Eltern, welche Konsequenzen die Handlung des Kindes nach sich zieht. Stellt die Polizei fest, dass eine Tat von einem unter 10-jährigen Kind begangen worden ist, werden dessen gesetzliche Vertreter benachrichtigt. Allenfalls wird auch die Kindesschutzbehörde informiert, die Kindesschutzmassnahmen anordnen kann, wie zum Beispiel Weisungen an die Eltern für die Pflege oder Erziehung.

MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Zuerich Law Rechtsanwälten. www.zuerichlaw.ch

~ Drei Fragen ~

WER HAT ANRECHT AUF DIE ENKEL-KARTE? Wenn Grosseltern eine Enkel-Karte kaufen, fahren die Enkelkinder ein Jahr lang gratis Zug mit ihnen. Wie es funktioniert, sagt SBB-Sprecherin Lea Meyer. Frau Meyer, wenn ein Grosselternpaar eine Enkel-Karte kauft, bekommt es zwei Karten, eine alleinstehende Grossmutter oder ein alleinstehender Grossvater erhält nur eine. Ist das nicht ungerecht? Nein, denn die zwei Karten gelten nicht für zwei Enkelkinder, sondern nur für eines. Ein Paar bekommt also zwei Karten pro Enkel, wenn es eine Enkel-Karte kauft, ein alleinstehender Grosselternteil erhält eine. So hat jede Person eine Karte bei sich, wenn sie mit dem Enkel Zug fährt. Es macht keinen Sinn, einer Person zwei Karten für dasselbe Enkelkind zu geben. Manchmal trennen sich Grosseltern und haben neue Partnerinnen und Partner. Wer hat Anrecht auf eine Enkel-Karte? Pro Kind können höchstens vier Enkel-Karten ausgegeben werden, also zum Beispiel eine für den getrennt lebenden Grossvater mütterlicherseits und seine neue Partnerin, eine für den Grossvater väterlicherseits und seine neue Partnerin, eine für die Grossmutter mütterlicherseits und ihren neuen Partner und eine für die Grossmutter väterlicherseits plus Partner. Das Angebot gilt auch für gleichgeschlechtliche Grosselternpaare. Es muss aber mindestens eine Person ein biologischer Grosselternteil sein. Ersatzgrosseltern können nicht von der Enkelkarte profitieren. Wie viele Enkelkarten verkaufen die SBB? Im Moment sind rund 59 000 Enkelkarten im Umlauf, der Absatz hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert. Seit Dezember 2010 beträgt der Preis pro Enkelkarte 30 Franken, vorher lag er bei 60 Franken. ~GG Anzeige

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«Jetzt fängt das urbane Leben erst an.» Gönnen Sie sich das beruhigende Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Im Herzen der Stadt Zürich, in einem exklusiven Wohntraum mit 74 Mietappartements für Menschen im besten Alter. Mit einer einmaligen Aussicht, einem 24h Conciergeund Notrufbereitschaftsdienst, gehobener Kulinarik und umfassenden Dienstleistungen a la carte. Vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin. Frei nach dem Motto: Mittendrin statt irgendwo. Sie sind ja schliesslich auch nicht irgendwer. GUSTAV Zürich, Gustav-Gull-Platz 5, 8004 Zürich, Telefon +41 (0)44 250 65 00, info@gustav-zuerich.ch, www.gustav-zuerich.ch


~ Publireportage ~ Service ~ ~ GESUNDHEIT UBS

TIEFE ZINSEN RUFEN NACH ALTERNATIVEN: UBS VITAINVEST VORSORGEFONDS AHV UND PENSIONSKASSEN KÖNNEN IHRE VERPFLICHTUNGEN LANGFRISTIG NUR NOCH BEDINGT ERFÜLLEN. UMSO WICHTIGER IST DIE PRIVATE VORSORGE; BESONDERS ÜBER DIE SÄULE 3A. DOCH DIE KONTOZINSEN SIND AUF EINEM REKORDTIEF. EINE ALTERNATIVE STELLEN UBS VITAINVEST VORSORGEFONDS DAR, MIT DENEN SIE LANGFRISTIG VON HÖHEREN ERTRAGSCHANCEN PROFITIEREN KÖNNEN.

U

nsere Altersvorsorge basiert auf drei Säulen: AHV, Pensionskasse und privatem Vorsorgesparen. Die AHV kann ihre heutigen Leistungen in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht mehr erbringen. Wo heute 3,5 Beitragszahler auf einen AHV-Rentner kommen, werden es in 20 Jahren bloss noch zwei sein. Nicht viel besser steht es um die berufliche Vorsorge: Die garantierten Leistungen sind zu hoch, und die sicher erzielbaren Kapitalerträge sind zu gering, um das entstandene Loch stopfen zu können. VORSORGEFONDS ERÖFFNEN HÖHERE RENDITECHANCEN Umso wichtiger ist, dass sich die private Vorsorge gesund entwickeln kann. Doch Zinsen gibt es auf den Konten der Säule 3a kaum mehr. Viele Anleger sind in den letzten Jahren auf Aktien ausgewichen und konnten an den sich gut entwickelnden Börsen weltweit partizipieren. Davon haben auch 3a-Sparer profitiert, die Vorsorgeguthaben in einer Fondslösung der Säule 3a angelegt haben. Wer etwa sein Guthaben der Säule 3a vor fünf Jahren in den UBS Vitainvest 50 World investiert hatte, erzielte damit eine Rendite von 5,5 Prozent jährlich (vgl. Grafik). AKTIEN BERGEN AUCH RISIKEN UBS Vitainvest 50 World investiert über Anleihen, Aktien und Immobilien mit Fokus auf weltweiten Anlagen. Damit nehmen Sie an der Entwicklung der Finanzmärkte teil und können von höheren Ertragschancen profitieren. Investitionen in Aktien bergen jedoch auch Risiken. Deshalb sollten Ihre Reserven gross genug sein, um einen Verlust oder temporäre Schwankungen zu kompensieren. Ebenso wichtig ist es, dass Anleger trotz steigenden oder fallenden Kursen noch ruhig schlafen können. Fachleute sprechen von der Risikotoleranz. BREITE PALETTE AN 3A-FONDS Ist das eine oder das andere nicht gegeben, empfiehlt sich eine tiefere Aktienquote,

WERTENTWICKLUNGEN UBS 3A VORSORGEANLAGEN

CHF UBS Vitainvest 50 Swiss

1350

UBS Vitainvest 50 World

1300 1250

UBS Vitainvest 40 World

1200

UBS Vitainvest 25 Swiss

1150

UBS Vitainvest 25 World

1100

UBS Vitainvest 12 World

1050 1000 2010

3a Fiscakonto 2011

2012

2013

2014

2015

Quelle: UBS; Werte per Ende 2014

So haben sich 1000 Franken seit 2010 mit den verschiedenen UBS-Vorsorgefonds und -konten entwickelt. Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.

beispielsweise der UBS Vitainvest 25 World mit einem Aktienanteil von 25 Prozent. Obwohl sein Aktienanteil nur halb so gross ist wie beim UBS Vitainvest 50 World, erzielte er über die letzten fünf Jahre eine jährliche Rendite von über 4 Prozent. Die UBS Vitainvest Fondspalette bietet Ihnen weitere Varianten mit unterschiedlichen Aktienanteilen.

Pensionsalters nicht zwingend verkauft werden, sondern können kostenlos ins private Wertschriftendepot übertragen werden. Als 3a-Sparer haben Sie es also selbst in der Hand, Ihre Vorsorge gesund zu erhalten und künftig die Früchte zu ernten. Ihr Bankberater unterstützt Sie gerne dabei.

GIBT ES EINEN OPTIMALEN ZEITPUNKT FÜR DEN EINSTIEG IN VORSORGEFONDS? Der optimale Zeitpunkt kann leider nicht vorhergesehen werden. Um das Risiko des falschen Einstiegszeitpunkts zu minimieren, bietet UBS die Möglichkeit, die Einzahlungen mit einer automatisierten Anlageinstruktion zu investieren. Die UBS Vitainvest Vorsorgefonds müssen bei Erreichen des

Jetzt Beratung vereinbaren: Tel.: 0800 001 981 ubs.com/vorsorge

FÜR MARKETING- UND INFORMATIONSZWECKE VON UBS. UBS FONDS SCHWEIZERISCHEN UND LUXEMBURGISCHEN RECHTS. Prospekt, vereinfachter Prospekt bzw. Wesentliche Informationen für den Anleger, Statuten bzw. Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte der UBS Fonds können kostenlos bei UBS AG, Postfach, CH-4002 Basel bzw. bei UBS Fund Management (Switzerland) AG, Postfach, CH-4002 Basel angefordert werden. Investitionen in ein Produkt sollten nur nach gründlichem Studium des aktuellen Prospekts erfolgen. Anteile der erwähnten UBS Fonds dürfen innerhalb der USA weder angeboten noch verkauft oder ausgeliefert werden. Die genannten Informationen sind weder als Angebot noch als Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf irgendwelcher Wertpapiere oder verwandter Finanzinstrumente zu verstehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Die dargestellte Performance lässt allfällige bei Zeichnung und Rücknahme von Anteilen erhobene Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Kommissionen und Kosten wirken sich nachteilig auf die Performance aus. Sollte die Währung eines Finanzprodukts oder einer Finanzdienstleistung nicht mit Ihrer Referenzwährung übereinstimmen, kann sich die Rendite aufgrund der Währungsschwankungen erhöhen oder verringern. Diese Informationen berücksichtigen weder die spezifischen oder künftigen Anlageziele noch die steuerliche oder finanzielle Lage oder die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Empfängers. Die Angaben in diesem Dokument werden ohne jegliche Garantie oder Zusicherung zur Verfügung gestellt, dienen ausschliesslich zu Informationszwecken und sind lediglich zum persönlichen Gebrauch des Empfängers bestimmt. Dieses Dokument enthält «zukunftsgerichtete Aussagen», die unter anderem, aber nicht nur, auch Aussagen über unsere künftige Geschäftsentwicklung beinhalten. Während diese zukunftsgerichteten Aussagen unsere Einschätzung und unsere Geschäftserwartungen ausdrücken, können verschiedene Risiken, Unsicherheiten und andere wichtige Faktoren dazu führen, dass die tatsächlichen Entwicklungen und Resultate sich von unseren Erwartungen deutlich unterscheiden. © UBS 2015. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten.


~ Service ~ KAUFTIPPS

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~ Lotion ~

PFLEGE FÜR DIE BABYHAUT

Nach den Sommerferien beginnt für viele Kinder die Schule oder der Kindergarten. Der Schweizer Outdoor-Spezialist Rukka hat eine neue Jacke entwickelt, die nicht nur vor Regen schützt. Sie ist im Saum mit einer dreistufigen LED-Beleuchtung ausgestattet, die dafür sorgt, dass man die Kinder auch bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung gut sieht. Die Leuchten sind aufladbar, der Akku wird mitgelie-

Wenn man die Enkelkinder betreut, ist man froh um eine gute Hautcrème. Die neue Cardiospermum Kiddy Lotion von Omida pflegt dank dem pflanzlichen Cardiospermum-Extrakt die trockene, schuppende oder gerötete Babyund Kinderhaut. Sie kann aber auch für Babymassagen oder nach dem Baden angewendet werden. Sie ist frei von Farbstoffen, Parfum, Paraffin und Parabene und ist ph-hautneutral. Tipp: Die Lotion ist sehr ergiebig, man kann sie in dünner Schicht

fert. Die Jacke Lumi, die trotz der eingenähten Beleuchtung gewaschen werden kann, kostet 139 Franken. -GG

auftragen. Die Omida Cardiospermum Kiddy Lotion ist in Drogerien und Apotheken erhältlich. -GG

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~ Neuheit ~

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~ Service ~ FOTO-RATGEBER

Einzigartige Motive bei schlechtem Wetter

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it ein bisschen Kreativität werden Sie keine Probleme bekommen, im Regen oder bei schlechtem Wetter die passenden Motive zu finden. Dazu müssen Sie das Fotografieren nicht neu lernen. Landschaftsfotografie ist bei Regen die Königsdisziplin, da sich hierdurch die gesamte Stimmung perfekt einfangen lässt. Durch die schwierigen Lichtverhältnisse werden Sie jedoch einige Probeaufnahmen machen müssen, um die optimale Einstellung zu erhalten. Besonders interessante Motive bilden nasse Pflanzen und Tiere. Blumen, die ihre Köpfe hängen lassen, Blätter, auf denen sich Pfützen bilden, und Tiere, deren Fell durchnässt ist, liefern Ihnen tolle Eindrücke. Nach dem Regen sollten Sie Strassenzüge fotografieren. Durch die Nässe und die Pfützen auf dem Asphalt entwickelt sich Ihr Aufhellblitz zu einem

strahlenden Lichtfluss. Gleiches gilt für die ersten Sonnenstrahlen nach dem Regen, die sich in zahlreichen Wasseransammlungen spiegeln und ein wunderschönes Lichtspiel präsentieren. Atemberaubende Bilder lassen sich auch von mystischen und bedrohlichen Gewitterwolken erreichen, die kurz vor dem Regen die Landschaft verdunkeln. Selbstverständlich gilt dies auch für die Blitze selbst, wenn diese glühend aus den Wolken schiessen. Bei einem Gewitter sollte die Belichtungszeit zwischen 5 und 30 Sekunden liegen. Entscheidend ist, wie viele Blitze auf dem Foto sein sollen. Bei einem starken Gewitter sollten Sie nicht zu lange belichten, damit das Bild nicht überbelichtet wird. Bei weniger Blitzen ist eine längere Belichtung ratsam, da dadurch die Chance grösser ist, tatsächlich einen Blitz einzufangen. • # 07 & # 08 ~ 2015

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~ Service ~ RÄTSEL VON CHRISTA CAMPONOVO

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waagrecht (j=y=i) 3 Sitzgelegenheiten von Omas und Westernhelden. 13 Schön, wenn wir in ihnen schwelgen können. 14 Wenn vor der Jungfrau, dann in Kopenhagen. 15 Zwei Mal der Neunte. 16 Eines Regisseurs Vornamen (Vampire) ist auch ein Blätterwerk. 18 …dir bin ich schön. 19 Sie wollen nicht am Ort bleiben. 20 Seit 1961 Barbies fester Freund. 21 ….ichetage. 24 Von der Mythologie und der Kunst geliebtes Fabelwesen. 26 Die französische Ecke ist auch eine Münze. 27 Verweist auf der Website auf Webseite. 28 Pfunds...Prachts… – auf jeden Fall Mannsbilder. 29 Hängt über dem Wickeltisch oder im Mirò-Museum. 30 Baskischer Name von Pamplona; mit K davor weit nördlicher. 31 Dunants Vornamen ohne Anfang und Ende. 32 Italienische Inselbewohnerin. 33 Ver….: niemand ist allein. 35 Joins the thigh with the leg. 36 Geschmacksneutrale Kügelchen. 38 Auch kurz möchte man keine solche sein. 39 Wird unter die Achsel geführt. 40 Krankhafte Sucht. 41 11 x 7 x 4 cm großes Organ im Oberbauch. 42 Das zu sagen fällt Grosseltern manchmal schwer.

senkrecht (j=y=i) 1 Brauthauptschmuck. 2 Waren vor uns. 3 Flaniermeile am Gestade. 4 Zum Beispiel die Schokoladengebilde der Confiseurin. 5 Kindernahrung aus kleinkörnigem Getreide (n ersetzt den Bindestrich). 6 Gehört in die Badener Chräbeli und wohnt dem Pastis inne. 7 Der Schweiz grösste Gewerkschaft. 8 Power im Apfel oder im Reaktor. 9 Duden: den geistig-psychischen Bereich einbeziehende sinnliche Liebe. 10 Gekürztes Newsblatt in einer Mozartstadt. 11 Trans-Golgi-Netzwerk 12 Wenn vor Bahn oder Bus, gibt’s kein Halten an der Stadtgrenze. 17 Um einen Job auf dem Schiff ersuchen. 20 Die Knarre besser nicht dahin werfen. 22 Viele viele Fältchen, die niemand glattstreichen will. 23 Macht tus zum Berg und tes zur Trainingsmethode. 30 Werden an die Wand gehängt und angehimmelt. 34 ...der langen Rede kurzer Sinn. 35 Initialen des Winnetou-Autors. 36 ..élie, ..alia, ..bros.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 27.07.2015. Die Lösungen des Juni-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 07 & # 08 ~ 2015


~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET

DER KLEINE SPROSS

Gfrörli

# 07 & # 08 ~ 2015

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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

82

Impressum Ausgabe 07&08/2015

Vorschau #9 / 2015

Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch

Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Bahnhofstrasse 7 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 28.08.2015

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch SASCHA GARZETTI –SG Praktikant sascha.garzetti@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Thomas Baumann, Christa Camponovo, Ruth Fries, Annette Frisch (AF), Beat Gloor, Peter Graf, Myriam Jäger, Rolf Käppeli, Katharina Ley, Paul W. Meier, Eveline Rutz (ERU), Marie-Anne Spross, Liz Sutter, Maren Tromm (MT), Joëlle Weil, Eli Wilhelm Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Thomas Burla, Béatrice Dévènes, Tibor Nad, Sophie Stieger

ZUSAMMEN AUF DER BÜHNE Dimitri und sein Enkel Samuel sprechen im Interview über Familie, ihre Vorbilder und das Bedürfnis nach Poesie. VOR DEN WAHLEN Haben Grosseltern genug Rechte? Braucht es einen Grosselterntag? Die Parteipräsidentinnen und -präsidenten geben Antwort.

WENN DER HUND DEN ENKEL NICHT MAG Was muss man tun, wenn der Hund die Enkelkinder anknurrt? Tipps einer Hundetrainerin.

Illustrationen François Chalet, Descience, André Sandmann, Marie-Anne Spross, Paula Troxler Korrektorat Martin Hug

~ #6 / 2015 ~

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch

DES RÄTSELS LÖSUNG

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MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch

waagrecht

1 PR 6 Bauspielplatz 14 Wundertueten 15 eat 16 dien 17 Ian 18 Gitter 19 Henri 20 Orso 22 Maike 23 Nino 24 ric 25 Sultan 27 Zuerich 30 TM 31 iung 32 wartet 34 retten 36 ouoa 37 Name 38 Isabel 40 BMW 42 Gesinde 43 indo 44 Feier 45 Roberto

senkrecht

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN MAGAZIN Industriestrasse 37 CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

1 Panini 2 Rudern 3 Sitar 4 Optimum 5 Tanti 6 Budenzauber 7 Senioren 8 prioritaer 9 eun 10 Legosteine 11 Letalitaet 12 Teekannen 13 Zarengold 21 Schreibe 26 tue 28 Uromi 29 ETA 32 Wolf 33 CMS 35 TSDR 39 Bio 41 Weg 42 GR

Lösungswort Erdgeschoss

Gewinnerin

Regina Hauenstein, Luzern

# 07 & # 08 ~ 2015


www.swisscom.ch/notruf

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1a Tipps für die 3a Säule. Vorsorgelösungen in der steuerbegünstigten Säule 3a gibt es viele, aber nicht alle bieten dem Anleger die nötigen Freiheiten. Gut gewählt ist eine Lösung, wenn sie zum Beispiel bei Eintritt in den Ruhestand nicht zwingend aufgelöst werden muss, wie es das Gesetz von herkömmlichen Vorsorgestiftungsoder Lebensversicherungsanlagen verlangt. UBS Vitainvest Funds bieten Ihnen diese Flexibilität bei Pensionierung: Sie können die Fondsanteile kostenlos verkaufen oder in das normale Wertschriftendepot übertragen – ganz nach Ihren Wünschen.

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ab Für Marketing- und Informationszwecke von UBS. UBS Fonds schweizerischen Rechts. Prospekt, vereinfachter Prospekt bzw. Wesentliche Informationen für den Anleger, Statuten bzw. Vertragsbedingungen sowie Jahresund Halbjahresberichte der UBS Fonds können kostenlos bei UBS AG, Postfach, CH-4002 Basel bzw. bei UBS Fund Management (Switzerland) AG, Postfach, CH-4002 Basel angefordert werden. Investitionen in ein Produkt sollten nur nach gründlichem Studium des aktuellen Prospekts erfolgen. Die genannten Informationen sind weder als Angebot noch als Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf irgendwelcher Wertpapiere oder verwandter Finanzinstrumente zu verstehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Quelle für sämtliche Daten und Grafiken (sofern nicht anders vermerkt): UBS Global Asset Management. © UBS 2015. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten.


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