Grosseltern 09 2015

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MAGAZIN

# 09/ September 2015

Grosseltern

# 09 / September 2015

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DIE Snkl. Dossier CHU A BISLE VON Z

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern a b Se ite 52

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Wenn der Hund die Enkel anknurrt Tipps einer Tierexpertin (S. 26)

Wahlen 2015 Das sagen die Parteichefs über die Grosseltern-Generation (S. 30)

Chöre für Grosseltern und ihre Enkel Das neue Projekt von Linard Bardill (S. 38)

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über l e k n E einem esie. (S. 20) s d n o u imitri milie und P D t i m a präch uftritte, F s e G Ein ame A s n i e gem

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~ Magazin ~ EDITORIAL

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Clowns und Politik

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ls ich sechs Jahre alt war, durfte ich mit meiner Grossmutter in den Zirkus Knie. Es war ein unvergessliches Erlebnis. Ich war beeindruckt von der Atmosphäre, den Tieren und den Artisten. Am meisten verzauberte mich der Clown. Er hiess Dimitri. Dimitri wird Mitte September 80 Jahre alt. Momentan zeigt er zusammen mit seinen Töchtern Masha, Nina und seinem Enkel Samuel das Programm «DimiTRI-

scheiden sich die Antworten von links bis rechts zum Teil stark. Sie finden sie ab Seite 30 – vielleicht helfen sie Ihnen beim Wahlentscheid. Übrigens: Erst eine der acht Befragten hat bereits Enkelkinder, EVP-Präsidentin Marianne Streiff.

generations». Unser Mitarbeiter Sascha Garzetti traf Dimitri und seinen Enkel beim Tourneehalt im Kurtheater Baden und sprach mit den beiden über Familie, Clowns und Poesie. Das Interview lesen Sie ab Seite 20.

Kinder eigentlich in der Schule? Was sind Realien, weshalb wird nicht mehr in Schnürlischrift geschrieben, und was ist DaZ? Redaktorin Melanie Borter erklärt die wichtigsten Begriffe im Dossier ab Seite 52.

Grosseltern sind heute nahe dran am Leben der Enkelkinder. Der Schulanfang bewegt deshalb auch Grossmama und Grosspapa stark. Doch was erwartet die

Diesen Herbst wird in der Schweiz ein neues Parlament gewählt. Wir haben den Präsidentinnen und Präsidenten der acht grössten Parteien auf den Zahn gefühlt. Haben Grosseltern in der Schweiz genügend Rechte? Sollen sie fürs Hüten eine Entschädigung erhalten oder Steuerabzüge machen können? Braucht es einen nationalen Grosselterntag? In einem sind sich von SP-Präsident Christian Levrat bis zu Toni Brunner von der SVP alle einig: Grosseltern sind wichtig für die Kinder und die Gesellschaft. Ansonsten unter-

Kurz nach dem Verfassen des Artikels über die Schule brachte Melanie Borter ihre Tochter Smilla auf die Welt – herzliche Gratulation! Im Moment befindet sich meine Stellvertreterin im Mutterschaftsurlaub. An ihrer Stelle arbeitet in den nächsten Monaten Corinne Rufli. Die Journalistin und Historikerin veröffentlichte vor Kurzem das viel beachtete Buch «Seit dieser Nacht war ich wie verzaubert» über frauenliebende Frauen über siebzig. Eines ihrer Porträts erschien auch in «Grosseltern». Wir freuen uns sehr über den Zuwachs.

GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch

Zu feiern gibt es noch mehr: Diese Ausgabe von «Grosseltern» ist eine Jubiläumsnummer. Vor einem Jahr erschien unser Magazin zum ersten Mal. Auf den Seiten 16 und 17 blicken wir auf das ereignisreiche Jahr zurück und lassen Menschen zu Wort kommen, die wir in unseren ersten zehn Ausgaben porträtierten. Herzlichen Dank, dass Sie uns dabei als Leserin und Leser begleitet haben. Wir würden uns freuen, wenn Sie das auch in Zukunft tun würden. • # 09 ~ 2015

~ In eigener Sache ~

WIR SIND UMGEZOGEN Wir haben unser neues Domizil an der Kronengasse 4 in Baden. Gerne können Sie uns einen Besuch abstatten. Unser Büro liegt mitten in der Altstadt, und das Kopfsteinpflaster vor unserer Tür eignet sich perfekt, um Enkelkinder zum Einschlafen zu bringen. Wir treffen fast täglich Grosseltern, die den Kinderwagen auf der Kronengasse hin und her schieben. GROSSELTERN-MAGAZIN Kronengasse 4 5400 Baden


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INHALT # 09 September 2015

Alltag und Sehnsucht auf 2900 M.ü.M.

Die 79-jährige Erna Brunner arbeitete 34 Jahre lang mit ihrem Mann Heinz auf der Mutthornhütte in der Jungfrauregion. Doch die Sehnsucht nach Blumen blieb. (S.42)

Der Clown und sein Enkel

Dimitri steht mit Samuel in «DimiTRIgenerations» auf der Bühne. Ein Familiengespräch. (S.20)

# 09 ~ 2015

Streicheln oder nicht streicheln

Die Tierexpertin Susi Paul warnt vor Hunden, die Kinder nicht mögen. (S.26)


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS ograp

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Hintergrund

Editorial Inhaltsverzeichnis

3 4

Sammelsurium Kindermund Kaputt Jugendsprache

7 13 14

Anderswo In Serbien ist es üblich, dass die Grosseltern ihre Enkel voll betreuen.

20

Dimitri und Samuel Der 80-Jährige sinniert mit dem 29-jährigen Enkel über familiäre Clownereien.

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Hund und Enkel Er bellt und droht zu beissen – wenn der Hund das Kind nicht

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Die Qual der Wahlen Levrat, Brunner, Darbellay und Co. sagen, wie sich ihre Parteien für Grosseltern einsetzen.

38 Meine Grosseltern Peter Reber schwärmt von einer Bäuerin aus dem Emmental – seiner Grossmutter. Ein Jahr «Grosseltern» Rückblick und Gratulationen

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An die Redaktion Leserbriefe

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Brief an Louisa Kolumne

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Aus der Praxis Beratung

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GrossmütterRevolution Kolumne

Unterwegs Alpabzüge in Appenzell, Trekking mit Eseln im Bleniotal und eine lange Museumsnacht

mag, gibt es nur eine Lösung.

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Service

Linard Bardill verbindet Der Liedermacher gründet Grosseltern-Enkel-Chöre und sorgt für Begegnungen.

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Die Frau am Berg Erna Brunner schaut zurück auf 34 Jahre als Hüttenwartin im ewigen Schnee.

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Dossier Schule Wenn es um die Schule geht, versteht man nur noch Bahnhof? Das A bis Z klärt auf. Und: Eine Sechstklässlerin spricht mit Mutter, Grossmutter und Uroma über die Schule.

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Basteln Ein Traumfänger sorgt für ruhigen Schlaf.

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Wohnen & Umbau Kleine Anpassungen in Haus oder Wohnung erleichtern den Alltag. Tipps eines Experten.

Essen & Trinken Wettbewerb Schönheit Spielen Gesundheit Filmtipps Buchtipps Vorsorge & Recht Fotoratgeber Rätsel Comic Impressum & Vorschau

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Trennungen ~

NIE DERB EUGEN Wortspiele von Beat Gloor

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~ Enkels Liebling ~

~ Berggeschichte ~

SPIELKASSEN Kinder lieben es, Verchäuferlis zu spielen. Früher ging man in den Kinderkrämerladen und bestellte etwas. Danach hauten die Kleinen auf die Kasse, drehten an der kleinen Kurbel, worauf es «ping!» machte und die Schublade aufging (wenn sie nicht wieder klemmte). Heutzutage sind sich die Enkelkinder aus dem echten Leben anderes gewohnt. Im Supermarkt scannen sie die Produkte selbst ein, und Bargeld ist für sie fast schon eine Rarität. Der Zauber der Kassen hat trotzdem überlebt. Für kleine Kinder eignet sich das Modell von Fisher Price mit Kurbel (im Bild), für grössere die Playgo 3215. Sie ist modern mit Kartenleser, Scanner und Mikrofon für Durchsagen ausgestattet, aber auch mit einer Geldschublade – für die Traditionellen unter uns. ~MT

DER SÄNTIS RUFT! Der Berg wurde bezwungen und geschändet, geliebt und verehrt. In einem schön gestalteten Buch versucht der Autor Adi Kälin die Faszination für den Säntis zu ergründen. Der Tourismus begann bereits um 1750 in den mondän zurechtgemachten Kurorten Gais oder Weissbad, wo die vornehme Kundschaft aus halb Europa begierig warme Ziegenmolke schlürfte, weil ihr heilende Wirkung nachgesagt wurde. Noch wagten sich die Fremden nicht auf den Gipfel des Säntis. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Bergsteigen im Alpstein zu einem Massenphänomen. Das Buch zeigt, wie Naturwissenschaftler, Alpinisten und einheimische Wirtedynastien das Säntisgebiet erforscht, «erobert» und schliesslich für die breite Bevölkerung zugänglich gemacht haben. Der Mord am Wetterwart-Ehepaar im Jahr 1922 kommt ebenso zur Sprache wie das lange Warten auf die Säntisbahn. Die Lust, den Bergriesen zu erkunden, wird schlagartig erhöht – auch dank den vielen historischen Fotos und den aktuellen Bildern des Fotografen Alessandro Della Bella. ~CRU

SÄNTIS. BERG MIT BEWEGTER GESCHICHTE Von Adi Kälin Bilder Alessandro Della Bella Verlag Hier und Jetzt. 250 Seiten, 220 Abb. ISBN 978-3-03919-350-9

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Kindermund ~ ~ Neue Studie zu Alleinerziehenden ~

GROSSELTERN ALS WICHTIGE STÜTZE

STEIFER RÜCKEN

Wer in der Schweiz Kinder alleine gross zieht, stösst oft an seine Grenzen. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie, die von der Caritas in Auftrag gegeben wurde. Laut der Studie ist jede sechste Alleinerziehenden-Familie von Armut betroffen. Das hat laut der Caritas damit zu tun, dass die Rahmenbedingungen für Alleinerziehende in der Schweiz schlecht sind. «Es besteht dringender Handlungsbedarf», schreibt das Hilfswerk. So fehlten Krippen- und Betreuungsplätze, Tagesstruktu-

Nachdem mir bei einer Rückenoperation einige Wirbel versteift wurden, fragte mich meine 3-jährige Enkelin: «Gigi-Omi, bisch du jetzt e Stiefmuet­ ter?» Ich war erstaunt und fragte zurück: «Warum meinsch du das?» «Ja weisch, will du jetzt e so en stiefe

ren für die Schulkinder, fair entlöhnte und flexible Teilzeitstellen sowie wirksame Unterstützung durch die Sozialhilfe und die Arbeitslosenversicherung. Umso wichtiger ist für Alleinerziehende die Unterstützung von Freunden und Verwandten, vor allem von Grosseltern. «Dort, wo die Grosseltern in der Nähe der Einelternfamilien leben, sind sie meist zentral in die Kinderbetreuung eingebunden», so die Studie. «Sie stellen eine wichtige Stütze dar und sind auch für die Kinder sehr wichtig. Gerade Grossväter können eine Art Vaterersatz darstellen und sind oft eine wichtige männliche Bezugsperson in einem ansonsten häufig weiblich dominierten Umfeld.» ~GG

Rugge häsch.» GIGI MÉNARD, USTER Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie uns Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!

Mehr Infos und die gesamte Studie findet man unter www.caritas.ch/alleinerziehende

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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Nützliches vom Estrich von LIZ SUTTER (Text) und THOMAS BURLA (Foto)

~ Klassiker ~

DAS RÖSSLI HÜ GALOPPIERT WIEDER Das Kultbuch vom hölzernen Pferd, das sich aufmacht, um seinem Erschaffer zu helfen, erlebt ein Revival. Es galoppiert wieder in die zeitlosen Abenteuer mit dem Elefanten Jumbo, landet am Königshof und trifft auf einen Seeräuber. Seit den 1950er-Jahren eroberte das Rössli Generationen von Kinderherzen. Erstmals erschien «Das Rösslein Hü» 1938 in der Schweiz. Die englische Kinderbuchautorin Ursula M. Williams hatte die Figur des liebenswerten und abenteuerlustigen Holzpferdchens erfunden. Übersetzt wurde das Buch vom Zürcher Franz Caspar. Dieser schrieb eine Fortsetzung vom «Rösslein Hü» sowie die lustigen Abenteuer des Dackels «Fridolin». Der Orell-Füssli-Verlag legt nun die beiden seit Langem vergriffenen KinderbuchKlassiker neu auf. ~CRU «DIE LUSTIGEN ABENTEUER DES RÖSSLEIN HÜ» Ursula M. Williams (Text) / Joyce L. Brisley (Bild). 168 Seiten, gebunden, ab 8 Jahren «FRIDOLIN» Franz Caspar (Text) / Hans P. Schaad (Bild). 160 Seiten, gebunden, ab 8 Jahren

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an möchte dem rostigen Passevite kein Gemüse mehr anvertrauen, auch weil man bereits das kreischende Geräusch ahnt, das beim Drehen der Kurbel entstehen würde. Trotzdem hat das Fundstück alles, was ein nützliches Passiergerät braucht: Sieb und Schaber lassen sich herausnehmen. Mehrere Abstufungen erlauben das Aufsetzen auf Pfannen unterschiedlicher Grösse, ein Detail, das manches moderne Passevite nicht mehr aufweist. ZWEIMAL ERFUNDEN 1928 erhielt ein Belgier namens Victor Simon ein Patent für ein «schnelles Gemüsesieb». Drei Jahre danach bekam Jean Mantelet, der spätere Gründer der Firma Moulinex, in Paris das Patent für ein ebensolches Gerät. Das vorliegende Objekt stammt also höchstens aus den Dreissigerjahren, auch wenn es älter aussieht. NOCH IMMER AKTUELL Heute hantiert man gerne mit dem elektrischen Pürierstab. Aber mit dem Passevite lassen sich gekochte Früchte und Gemüse eindeutig schneller verarbeiten. Beim nächsten Kartoffelstock oder Apfelmus kann man ja die Probe aufs Exempel machen. •

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Vornamen-Hitparade ~

NAMENSGEBUNG ÜBER DREI GENERATIONEN EMMA führt die Namenshitparade 2014 der Gesamtschweiz an. 2011 rückte der Vorname von Platz 5 auf Platz 1 vor. Überholt wurde Emma jedoch 2013 knapp von Mia. In der Westschweiz ist Emma seit 2004 unangefochten an der Spitze. Oft spielt bei der Wahl des Vornamens die Bedeutung eine Rolle, aber auch, wie oft er schon vergeben wurde. Die Namensgebung über drei Generationen könnte also wie folgt aussehen: MONIKA bekam kürzlich eine EMMA und machte so ihre Mutter ERIKA zur Oma. Mit dem Vornamentool des Bundesamts für Statistik lässt sich ermitteln, welche Rangordnung die Namen in einer bestimmten Zeitspanne einnehmen – in unserem Beispiel zwischen 1914 und 2013. ~CRU Vornamen

Anzahl

Rang

(1914–2013)

(1914–2013)

ERIKA Lorenza Meryem

22217 22123 23126

19 20 21

ERIKA kommt aus dem Altnordischen und bedeutet: die «allein Herrschende» oder die «Ehrenreiche». Der Name hatte seinen Höhepunkt in den 1940er-Jahren und ist heute beinahe verschwunden. Eine bekannte Namensträgerin in der Schweiz ist die ehemalige Skirennfahrerin Erika Hess.

Madeleine MONIKA Elsbeth

34388 32339 31741

6 7 8

MONIKA kommt wohl aus dem Lateinischen. Mal wird sie als «Einsiedlerin», «Mahnerin» oder «Einzigartige» bezeichnet. Die hl. Monika (4. Jh.) war die Mutter des Kirchenvaters Augustinus. Zwei bekannte Monicas sind Seles und Lewinsky – beide Jahrgang 1973.

Therese EMMA Sophie

9775 9771 9770

76 77 78

EMMA kommt aus dem Althochdeutschen und ist eine verselbstständigte Kurzform von «ermana», was «allumfassend» oder «gross» bedeutet. Emma erlebt gerade ein ungewöhnliches Revival: Bereits in den 1920er-Jahren gehörte er zu den Favoriten. Zwischen 1960 und 1995 wurde der Vorname kaum noch vergeben. Jetzt ist Emma wieder sehr modern.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Elternsprüche ~

~ Alte Tricks für neue Grosseltern ~

«GESUNDHEITS-TIPP» ANNO 1939 Das Büchlein «Alte und neue Tricks für die Hausfrau» aus dem Jahr 1939 ist aus einem Wettbewerb des Verlags der Schweizer Hausfrauen hervorgegangen. In loser Folge druckt «Grosseltern» die besten und lustigsten Tipps ab.

«Üblen Mundgeruch nach Genuss von Zwiebeln oder Knoblauch beseitigt man, indem man etwas Petersilie oder ein Stückchen Zitronen- oder Orangenschale kaut. Ebenso hilft ein Schluck starker Kaffee oder ein Glas frische Milch.»

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«IN AFRIKA SIND D`CHIND AM VERHUNGERE, UND DU MECKERISCH ÜBER S`ÄSSE» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten, gesammelt von Beat Gloor.


~ Magazin ~ ANDERSWO

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«Die Familie ist das Wichtigste» von MELANIE BORTER & SARAH EGGMANN (Text & Foto)

SERBIEN

Branka Jovanov betreut ihren Enkelsohn Nikola täglich, während Nikolas Eltern arbeiten. Das ist in Serbien keine Seltenheit.

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ranka Jovanov (57) lebt mit ihrem Mann Zoran in Opovo, einem beschaulichen Ort etwa 30 Autominuten von der serbischen Hauptstadt Belgrad entfernt. Im Juli 2011 wurde Ni-

Enkelkindes ist nicht nur emotional ein riesiges Ereignis, denn in Serbien werden die Grosseltern stark in die Pflicht genommen: Es ist selbstverständlich, dass die Grosseltern die Enkelkinder betreuen,

kola, ihr einziger Enkelsohn, geboren. Branka erinnert sich noch gut, als sie per Telefon erfuhren, dass sie jetzt Grosseltern geworden waren: Sie luden erst einmal die Familie und weitere Gäste ein, um gemeinsam auf dieses Ereignis anzustossen. Erst danach besuchten sie ihren Enkelsohn und die Tochter im Spital. Die Geburt eines

während die Eltern arbeiten. So ist es auch bei Familie Jovanov. Branka betreut ihren Enkelsohn tagsüber von Montag bis Freitag, da beide Elternteile 100 Prozent arbeiten. Branka ist bereits pensioniert; für eine ehemalige Mitarbeiterin der Polizei ist eine solch frühe Pensionierung üblich.

Nikola freut sich über sein grosses Geschenk. Grossmutter Branka, die den kleinen Mann sehr gerne hütet, gibt erste Anweisungen zum Umgang mit der Luxuskarosse.

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Einwohner: 7 Millionen Hauptstadt: Belgrad Einwohner pro km2: 92 So nennt man Grosseltern: Baba oder Baka für Grossmutter, Deda oder Deka für Grossvater. Besonderes: Mit 40,7 Jahren Durchschnittsalter gehört die serbische Bevölkerung zu den ältesten der Welt, 17,4 Prozent der Menschen sind über 65.

Der kleine Nikola verbringt also mehr Zeit bei seiner Grossmutter als bei seinen Eltern. Das sei für sie aber keine zu grosse Belastung, versichert Branka – im Gegenteil, sie könnte sogar noch mehr Zeit mit ihrem Enkelsohn verbringen: velofahren, mit ihm auf den Spielpatz gehen. «Wenn er nicht da ist, dann bin ich doch mit meinem Mann ganz allein», sagt Branka. Sie vermisst Nikola sehr, wenn er zum Beispiel wegen eines Feiertages mal drei Tage nicht bei ihr ist. Ja, sie habe ihren Enkelsohn sehr gerne, aber nicht lieber als die eigenen Kinder, hält Branka fest. «Alles, was ich für Nikola tue, mache ich in erster Linie für meine Tochter Tanja. Im Alter ist die Familie doch das Wichtigste», sagt Branka. Ihre Generation sei sich nicht so sicher, ob die nächste Generation auch so denken wird. Auf die Frage, ob sie gerne noch mehr Enkelkinder haben würde, antwortet Branka diplomatisch: «Das liegt nicht in meiner Hand.» Wenn sie mal mit den Erziehungsmethoden der Tochter nicht ganz einverstanden ist, dann geht es weniger diplomatisch zu und her: «Dann sage ich das direkt», so Branka. Wichtig sei aber, dass aus Nikola ein guter Mensch werde, und da ist Branka sehr zuversichtlich: «Denn seine Mutter und sein Vater sind schon gute Menschen.» •


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Grossvater des Monats ~

EDGAR MACHT WÜNSCHE WAHR Edgar Schild ist Wunschbegleiter: Er engagiert sich freiwillig bei der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe. Ziel der Stiftung ist es, Freude und Abwechslung in das Leben von Kindern und Jugendlichen zu bringen, die mit einer Krankheit, Behinderung oder mit den Folgen einer schweren Verletzung leben. Vor kurzem hat die «Sternschnuppe» der 15-jährigen Selina einen Herzenswunsch erfüllt. Das Mädchen lebt mit Trisomie 21 und hatte Leukämie. Motorräder faszinieren sie schon lange: Wenn eines vorbeifährt, bleibt sie stets stehen und schaut ihm nach, und im Wartezimmer beim Arzt sieht sie sich immer die

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Die ganze Welt in Genf

in riesiger schwarzer unterirdischer Saal, unzählige hohe, geheimnisvoll schimmernde Vitrinen, ziemlich kühl. Ganz entschieden inszeniert das Musée d’ethnographie de Genève, kurz MEG, den Schritt aus dem Alltag hinein in seine Dauerausstellung. Die über 1000 Kunstwerke, Gebrauchsgegenstände und Ritualobjekte aus Amerika, Asien, Afrika, Ozeanien und Europa erschliessen sich über spezifische Themen. Bei den Inuit zum Beispiel ist das die Fellverarbeitung. Der Vitrinentext erklärt, dass die perfekt an die menschenfeindliche Umwelt angepasste Kleidung im Spannungsfeld von Natur und Kultur entstanden sei – der Mann als Teil der Natur, der das dafür nötige Tier jagt, die Frau, die das Naturmaterial kunstvoll verarbeitet und damit Kultur schafft. Aber die Jagd ist doch schon Kultur? Nun brenne ich darauf, im phantastischen «Archiv der menschlichen Vielfalt» (MEG) mit einem Kind auf Weltreise zu gehen und solche Aussagen zu diskutieren. Michel und Chloé habe ich nicht beim Diskutieren getroffen, sondern in der Musik-Lounge über der öffentlichen Bibliothek des MEG, in der sie afrikanischen Arbeitsgesängen lauschten. Grossvater und Enkelin wollen auch bald wieder kommen. •

Mehr zum MEG auf dem Blog www.museumstester.ch MUSÉE D’ETHNOGRAPHIE DE GENÈVE DI-SO, 11-18, in der Dauerausstellung Eintritt frei www.ville-ge.ch/meg Eli Wilhelm, 54, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Museumstester-Blog.

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Motorrad-Heftli an. Ihr grosser Wunsch war es, einmal im Seitenwagen auszufahren. Die Stiftung konnte vier Mitglieder der IG Gespanne Nordwestschweiz gewinnen, die Selina und ihre Familie im August auf eine Tour durch den Schwarzwald mitnahmen. Edgar Schild war als Wunschbegleiter dabei: «Selina konnte es kaum erwarten, endlich in den Seitenwagen einzusteigen.» Das Mädchen genoss die Fahrt von Koblenz durch den Schwarzwald bis zum Schluchsee und zurück. «Für Selina ist damit ein wahrer Herzenswunsch in Erfüllung gegangen, und auch für mich als Wunschbegleiter der ‹Sternschnuppe› war es ein bereicherndes und einmaliges Erlebnis.» Edi Schild, 54, ist Grossvater eines dreijährigen Enkels und engagiert sich seit 2003 bei der Stiftung. ~GG www.sternschnuppe.ch


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Kaputt ~

DIE ZERSPRUNGENE ZAUBERKUGEL Voller Stolz brachte unser Enkel eine magische Kugel von der Italienreise mit. Er hatte sie mit seinem Feriengeld am abendlichen Markt gekauft. Im Innern der Plasmakugel blitzte es, und wenn er die Hand auf das Glas legte, bündelte sich das Licht. Doch nur kurze Zeit nach der Rückkehr aus den Ferien passierte das Unglück: Die Kugel fiel herunter und zersprang. Unser Enkel war untröstlich. Bis wir ihm sagten, was er von uns zum Geburtstag bekommen werde. Wir wissen einfach noch nicht, wo wir so eine magische Kugel herkriegen. Nach Italien werden wir auf alle Fälle nicht extra reisen. ANNE UND FRANÇOIS Was haben Ihre Enkel angestellt? Schicken Sie uns ein Bild zusammen mit einer kurzen Erklärung, entweder per Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder per Post an «Grosseltern», Bahnhofstrasse 7, 5400 Baden. Die besten Bilder werden publiziert.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Jugendsprache ~

DER KRASSE ABSTURZ VON KEVIN

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Was ein Film alles bewirken kann: «Kevin – Allein zu Haus» (1990) führte in den 1990er-Jahren zu einem kurzen steilen Anstieg des Vornamens in der Schweiz. Über 10 000 Kevins gibt es mittlerweile hierzulande. Der Name verlor aber wieder rapide an Beliebtheit. Später wurde der Begriff «Kevinismus» geprägt: Eltern aus unteren sozialen Schichten sollen eher dazu tendieren, ihren Kindern anglo-amerikanische Namen zu geben. Kevins totaler Absturz kam mit der neuen Bedeutung: In der Jugendsprache heisst «Kevin» so viel wie «Idiot». Die Steigerung davon ist «Alpha-Kevin», was so viel

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bedeutet wie «der Dümmste von allen» und ein heisser Anwärter für das Jugendwort des Jahres 2015 ist. Oder war. Denn der Langenscheidt-Verlag strich das Wort von der Nominierten-Liste, da sich offenbar viele Kevins beleidigt fühlten. Laut einer Studie erzeugen bestimmte Vornamen tatsächlich Vorurteile beispielsweise bei der Lehrstellensuche. So lege der Name Kevin den Lehrern nahe, dass der Schüler verhaltensauffälliger und leistungsschwächer sei. Beim Rennen um das Jugendwort des Jahres sind jetzt für «Alpha-Kevin» die Wörter «rumoxidieren» (chillen), «Eierfeile» (Velo), «Maulpesto» (Mundgeruch) oder «Earthporn» (schöne Landschaft) nachgerückt. Führend ist aber im Moment das Wort «merkeln» (nichts tun, keine Entscheidungen treffen). Doch keines dieser Wörter ist so lustig wie «Alpha-Kevin». ~CRU www.jugendwort.de

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# 09 ~ 2015


~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN saGemein en: s e L s me tu Gr o s sm m e d it ter m n e in le k uf Peter a men r a w r de ht. c Ch o us

«Meine Grossmutter hat Grossartiges geleistet» Peter Rebers Grossmueti lebte im Emmental. Er liebte ihre «Ankeschnitte» mit Zucker.

PETER REBER Der Liedermacher Peter Reber machte sich nach der erfolgreichen Zeit mit Peter, Sue & Marc (1968-1981) auf einen siebenjährigen Segeltörn über die Weltmeere auf. Seit 1995 lebt er mit seiner Familie wieder in Bern. Er schrieb über 500 Lieder, u.a. auch sechsmal den Schweizer Beitrag zum «Grand Prix Eurovision». Das Musical «io senza te» mit den schönsten Melodien von Peter, Sue & Marc feiert am 10. September Premiere im Theater 11 in Zürich-Oerlikon (www.iosenzate.ch). # 09 ~ 2015

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öht jaa nid uf d Brügg, d Ämme chönnt se näh!» Ich höre noch heute ihre warnende Stimme. Denn wenn ich bei ihr im Schangnau in den Ferien war und ein Gewitter kam, wollte ich den «Aaschutz» auf der Emme sehen, jenen Schwall von Holz und Geröll, der den tobenden Wassermassen vorausgeht. Am liebsten von der Brücke aus. Das hatte sie mir aber strikt verboten. Und wie recht sie hatte! Vor einem Jahr wurde jene Brücke, die vom Schachen im Bumbach über die noch junge Emme zu meinem Grosselternhaus, dem «Büetschli» führt, wieder einmal weggerissen. In diesem Bauernhaus, grad oberhalb des Skilifts, lebte meine Grossmutter – Grossvater war schon früh verstorben – und da war ich oft in den Ferien. Als Bäuerin zog sie acht Kinder gross, ein neuntes noch, als die älteste Tochter bei der Geburt verstarb. In einem «Schuehschachteli» trug sie das Baby von der Oberei über den Schallenberg zu Fuss ins Schangnau zurück und wurde als Grossmutter nochmals Mutter. Als Bäuerin führte sie den landwirtschaftlichen Betrieb allein, bis sie ihn gemeinsam ihrem jüngsten und ältesten Sohn übergeben konnte und in den wohlverdienten Ruhestand trat. Als halbwüchsiger Bub habe ich von dieser Leistung eigentlich nicht viel mitgekriegt, erst als ich älter war, wurde mir bewusst, was diese Frau Grossartiges geleistet hat. Für mich war sie immer mein Grossmueti und zugleich auch meine Gotte, was damals im Emmental nicht unüblich war. Vielleicht strich sie mir deshalb besonders grosse «Ankeschnitte» mit Zucker drauf, der so schön zwischen den Zähnen knirschte. Als sie dann im Ruhestand war, haben wir auch viel zusammen gejasst. Mogeln ging bei ihr aber gar nicht, das merkte sie sofort. Dafür hielt sie mich an, am Schluss die Karten zusammenzuzählen, und das konnte ich, dank ihr, schon im Kindergarten. Eine Grossmutter, wie man sie sich besser nicht wünschen könnte. •


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«Grosseltern» feiert Geburtstag: Vor einem Jahr erschien die erste Ausgabe unseres Magazins. Es stiess von Anfang an auf grosses Interesse. Tageszeitungen, Fernsehen und Radios berichteten über uns. Die Zeit war reif für das erste und bis heute einzige Magazin für Grosseltern im deutschsprachigen Raum. Viel schneller als gedacht erreichten wir unser Ziel von 3000 Abonnentinnen und Abonnenten – herzlichen Dank für Ihr Vertrauen,

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das für uns als unabhängigen Kleinverlag sehr wichtig ist. Dasselbe gilt für die über 90 Werbekunden, die sich für unser Heft und unsere Zielgruppe entschieden haben. Bedanken möchten wir uns auch bei den über 60 Autorinnen, Fotografen und Illustratorinnen, die mit uns zusammenarbeiteten – und bei all den Menschen, die wir porträtieren durften. Den Anfang machte Familie Weber, die jeden Sommer auf der Alp Oberblegi GL verbringt # 09 ~ 2015

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und auf dem ersten Titelblatt zu sehen war. Ebenfalls im ersten Heft erschien ein Porträt über Brigitte Trümpy und ihr Buch «Sternenkind» über die Krankheit und den Tod ihres Enkels Till. In unserem ersten Jahr sprachen wir mit Olympiasiegerin Dominique Gisin über ihre Grosseltern und mit «Chrüter-Oski» über das Kochen mit Kindern. Wir liessen mit Eva Schweizer eine Grossmutter zu Wort kommen, die heute mit einer Frau

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17 Wie Recht hatte doch Wilhelm Busch: «Vater werden ist nicht schwer, Grossvater aber sehr.» Ich bin’s immer noch nicht, und so halte ich mich an das Magazin «Grosseltern». Es tröstet mich und ist noch so jung und herzig. Moritz Leuenberger

Herzliche Glückwünsche zum Jubiläum. Ich freue mich sehr über den Erfolg dieser ganz wunderbaren, interessanten und vielseitigen Zeitschrift, die mir immer wieder zu einer Sternstunde verhilft. Es bleibt mir Ehre und Freude, dass ich schon in der ersten Ausgabe dabei sein durfte mit meiner Herzensgeschichte über meinen Enkel Till, der 2010 an seiner Krebserkrankung starb. Brigitte Trümpy Birkeland

Dank dem Beitrag in Ihrem Magazin ist die Erinnerung an meine Grosseltern wieder lebendig geworden. Ich gratuliere zum Jubiläum und wünsche Ihnen viel Erfolg!

Herzliche Gratulation: Eure Zeitschrift ist ein Highlight im Blätterwald. Ich bin ja mit meinem Porträt als frauenliebende Grossmutter zu Worte gekommen. Das hat mir ein Stück Mut abgefordert und gleichzeitig mein Bewusstsein gestärkt, gerne die zu sein, die ich im Laufe meiner Geschichte geworden bin. Es ist in eurem Heft Raum für die unterschiedlichsten Lebenswege, das macht es so interessant und lesenswert. Macht weiter so. Habt Dank, dass es euch gibt! Eva Schweizer

Mein Grusswort zu Ihrem Geburtstag: Grossmutter, Grossvater sein ist heute auch eine politische Situation. Sie zeigt, dass das, was unerlässlich ist für ein gelingendes Leben, weder käuflich noch rationell zu managen ist. Betreuung ist schlicht und einfach eine Qualität, die quer steht zum neoliberalen Mainstream: Sie ist deshalb wichtig und wunderschön. Monika Stocker

Ich gratuliere Ihnen! «Grosseltern» ist ein tiefgreifendes und wichtiges Thema. Wer sonst, wenn nicht Grosseltern vermitteln den Enkelkindern Wissen und Werte über Familie, Gesellschaft, Kultur, Sprache, Umgangsformen, Achtung vor der Natur und Kenntnisse über Flora und Fauna. Es ist schön, dass Ihr Magazin dazu einen grossen Beitrag leistet. Oskar Marti, Chrüter-Oski

Es hat uns sehr gefreut, in eurer Erstausgabe dabei zu sein. Wir wurden oft auf den Bericht angesprochen und staunten, wie viele Menschen das Heft gelesen hatten. Jetzt verbringen wir wieder einen schönen Sommer auf der Alp. Familie Weber

Ich gratuliere euch zu einer einzigartigen Zeitschrift, zu vielen spannenden Beiträgen und wünsche euch noch viele zukünftige Jubiläen. Dominique Gisin

Röbi Koller

zusammenlebt, und interviewten die frühere Zürcher Stadträtin Monika Stocker, die sich bei der «GrossmütterRevolution» engagiert. In der Rubrik «Meine Grosseltern» erinnerten sich Prominente wie Moritz Leuenberger oder Röbi Koller an ihre Grosseltern. Die Aufzählung könnte noch lange weitergehen, und die Themen werden uns nicht ausgehen. Das hat damit zu tun, dass sich die Grosseltern-Generation so stark ver-

ändert hat. Mit dem Grosseltern-Bild vergangener Zeiten haben viele der heutigen Grossmütter und Grossväter nichts mehr zu tun. Die meisten kritischen Reaktionen erhielten wir auf das Titelbild unserer dritten Ausgabe, das eine Grossmutter mit weissen Haaren und einem Küchenschurz zeigte. «So sind wir doch nicht!», schrieben uns viele Leserinnen. Aber auch traditionelle Grosseltern gibt es. Das war eine weitere Erkenntnis: Die Gruppe der # 09 ~ 2015

Grosseltern ist breit und heterogen. Das macht es manchmal schwierig, jedem und jeder gerecht zu werden. Aber es macht unsere Arbeit auch so interessant und vielseitig. Was bei allen Grosseltern gleich ist, ist die tiefe Liebe zu den Enkelkindern. Wir hoffen, dass wir das und vieles mehr abbilden können. Es würde uns sehr freuen, wenn wir Sie auch in Zukunft als Leserin, als Leser begrüssen dürften. •


~ Magazin ~ LESERBRIEFE

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Die Meinung der Leserinnen und Leser «DANKE FÜRS WACHKÜSSEN DES MÄRLITELEFONS» Wir waren vor ein paar Wochen an der Familienmesse in Winterthur und haben von Ihnen ein Grosseltern-Magazin für unsere Eltern erhalten. Beim Durchblättern zu Hause fiel meinem Mann ein Nebensatz auf. Nämlich, dass es seit 2011 ein Märlitelefon am Handy gibt. Tatsächlich gab es das einmal, aufgrund der versteckten Kosten, die sich bei einem Anruf ab Mobiltelefon für den Kunden ergeben haben, war das Märlitelefon die letzten Jahre aber mehr oder weniger inaktiv. Die Kostenverordnung hat sich nun aber per 1. Juli 2015 geändert. Das und die Tatsache, dass Sie mein Märlitelefon (wenn auch nur in einem Nebensatz) erwähnt haben, hat mir die nötige Motivation gegeben, alles noch einmal auszugraben und neu anzufangen. Das Märlitelefon

erwacht aus dem Dornröschenschlaf - danke fürs Wachküssen! Übrigens haben mir auch sehr viele Hauptsätze in Ihrem Heft gefallen.

Eliane Stocker, Eiken

«ES BLEIBEN NUR WENIGE WÜNSCHE OFFEN» Ich bekam zu Weihnachten ein Abo Ihres Magazins geschenkt, und seither habe ich fast alle Beiträge gelesen. Ich habe Freude am Heft, und es bleiben nur wenige Wünsche offen. Vielleicht könnten Sie einmal etwas über Heimweh publizieren? Meine jüngste Enkelin leidet im Moment daran.

KORRIGENDUM

FEHLER IM RÄTSEL Aufgrund eines redaktionellen Versehens ist das Rätsel in der letzten Ausgabe mit zwei Fehlern erschienen, was es schwierig bis unmöglich machte, auf das richtige Lösungswort zu kommen. Wir bitten alle unsere Rätselfans sowie unsere Rätselerfinderin Christa Camponovo um Entschuldigung. Das fehlerfreie Rätsel finden Sie online unter der Adresse grosseltern-magazin.ch/kreuzwortraetsel

Die Redaktion

R.I., Effretikon

Wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Kritik und Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.

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esbos klingt in unserer Familie wie Wunderland. Die griechische Insel nahe der türkischen Küste ist uns zu einem Stück Heimat geworden, seit wir jedes Jahr dort Sommerferien ver-

bringen. Dabei ist Lesbos alles andere als eine griechische Vorzeigewelt mit weissen Häusern auf malerischen Felsklippen vor meeresblauem Hintergrund. Die Insel atmet etwas vom proletarischen Stolz ihrer Vergangenheit. Auch du, Louisa, warst schon auf Lesbos, einmal in Urgestalt im Bauch deiner Mutter, das zweite Mal etwas schwabbelig, doch meistens aufrecht, im heissen Sommer 2010. Seither fährst du wöchentlich dorthin. Wenn du montags zu uns kommst, rennst du in Opas Arbeitszimmer und besteigst Stratos, unsern Hometrainer. Deine Füsse auf dem schmalen Leist zwischen Sattel und Lenkstange, die Hände irgendwo am Schaltbrett, sicherst du dein Gleichgewicht. Die Instrumente werden geprüft, das Aufblinken der Zahlen kontrolliert, die Sicht auf die Ägäis ist heute klar, es kann losgehen. Der Grossvater wird auf den Sattel gehievt: Ich bin für die Motoren zuständig und für den Wellengang. Die Lautsprecher-Durchsagen verkünden, dass der Start unmittelbar bevorsteht, die Motoren heulen auf, Matrosin Louisa wendet den Kopf, du blickst nach oben zur Kommandobrücke, deine Augen strahlen, jede Faser deines Körpers ist gespannt. Der Kapitän lacht dir zu, das Schiff setzt sich in Bewegung – wir reisen nach Lesbos!

~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA

«Die Instrumente werden geprüft, die Sicht auf die Ägäis ist heute klar, es kann losgehen.»

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«Haaalt!» tönt’s unter Opas Kinn direkt vom Schiffsgeländer. «Wir haben noch etwas vergessen, das Trottinett!» Das Wort der Matrosin ist dem Kapitän Befehl. Die Pedalen ruhen, die blinkenden Zahlen erlischen, das Fahrzeug stoppt. Louisa springt aufs Festland und holt im Korridor, was fehlt. Nun sind wir gerüstet, Louisa, die Motoren brausen auf. Du hast dein Gerät an Bord gebracht, drückst die wichtigen Knöpfe, alle sind wichtig, hältst dich fest am Lenker von Stratos – und auf geht’s! «Haaalt!» Der Ruf kommt schnell und nicht mehr ganz überraschend. Haben wir noch etwas vergessen?, erkundigt sich der Schiffskapitän bei seinem treusten Mitglied der Crew. Wir haben das Essen vergessen, wie konnte das passieren! Du verlässt das Schiff und holst im Korridor Fleisch und Gemüse, auch Pommes sind dabei. Die Besatzung ist erleichtert, wir werden auf der Reise nicht hungern. «Essen!» Grossmama ruft aus der Küche. Der Duft heisser Penne und Broccoli unterläuft schlagartig die Mannschaftsdisziplin der einzigen Frau an Bord der Stratos. Louisa springt mit einem Ruck an Land, murmelt etwas vor sich hin und rennt in die Stube an den Mittagstisch – der Kapitän notgedrungen hinten drein. Stratos dümpelt besatzungslos in der Ägäis. •

Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa. # 09 ~ 2015


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~ Hintergrund ~ INTERVIEW MIT DIMITRI UND SEINEM ENKEL

«Wenn wir proben und auftreten, vergessen wir, dass wir eine Familie sind»

Samuel Müller Dimitri Der 29-Jährige ist der Sohn von Nina Dimitri.

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Dimitri Der berühmteste Clown der Schweiz wird 80.


~ Hintergrund ~ INTERVIEW MIT DIMITRI UND SEINEM ENKEL

Dimitri wird am 18. September 80 Jahre alt. Im Moment ist er mit seinen Töchtern und seinem Enkel Samuel auf Tournee. «Grosseltern» sprach mit Grossvater und Enkel über das Programm «DimiTRIgenerations», die Familie, die Poesie und stachelige Lorbeeren. Von SASCHA GARZETTI (Interview) und SOPHIE STIEGER (Fotos)

Grosseltern: In Ihrem Programm «DimiTRIgenerations» stehen Sie als Enkel und Grossvater gemeinsam auf der Bühne. Ist Kunst – und die Clownerie im Speziellen – etwas, das die Generationen zusammenführt? Samuel: Dass ich in einem Familien-

auftreten. Was reizte sie an einem generationenübergreifenden Projekt? Dimitri: Ich wollte wirklich immer als Soloclown auftreten. Das hat auch mit meinen Vorbildern zu tun. Mein grosses Vorbild war Marcel Marceau, der ein halbes Jahrhundert alleine als Mime

promisse finden. Aber das ist gesund und wichtig, um die eigenen Kreationen voranzutreiben.

programm mitmache, ist neu. Vorher hatte ich als Künstler indirekt mit meiner Familie zu tun. Mit meiner Mutter Nina konnte ich als Kind im Zirkus Monti erste Erfahrungen sammeln. Masha und Dimitri lernte ich – aus artistischer Perspektive – zuerst als Regisseure kennen. Erst seit der Show «DimiTRIgenerations» stehe ich mit dem grössten Teil der Familie auf der Bühne. Dabei wurde mir eigentlich erst klar, wie sehr uns diese Arbeit verbindet.

auftrat. Das schwebte mir auch vor, jedoch als Clown. Ich trat oft auch mit anderen auf, mit Artisten und Schauspielern zum Beispiel, und manchmal waren die Elefanten meine Partner. Aber als Clown war ich eigentlich 55 Jahre als Soloclown unterwegs. Nun mit der Familie aufzutreten, ist eine grosse Freude. Mit den Kindern spielte ich schon im Programm «La Famiglia». Neben dem Enkel ist in «DimiTRIgenerations» auch noch Silvana Gargiulo dabei, die ich sozusagen als Adoptivtochter, als Clownstochter, mit offenen Armen aufgenommen habe. So sind wir eine grosse Familie.

Dimitri: Diese Reibungsmomente sind menschlich. Wir haben ein sehr harmonisches Klima zwischen Kindern, Enkeln, Schwiegersöhnen, Schwiegertöchtern, kurz: in der ganzen Familie. Aber: Wenn wir proben und auftreten, vergessen wir, dass wir eine Familie sind. Wir arbeiten zusammen und wollen das Beste herausholen. Wir lachen gemeinsam und sind Freunde, sind aber auch ernst, wenn es ernst zu sein gilt. Es ist gut, dass wir unsere Verwandtschaftsbeziehungen vergessen. Wir sind gute Kollegen, vor allem aber sind wir fünf Profis und alle auf dem gleichen künstlerischen Niveau. Häufig habe ich die Rückmeldung bekommen, dass die Ausstrahlung, die von uns ausgeht, etwas Einmaliges sei. Das ist etwas, das man nicht konstruieren kann und sicher damit zu tun hat, dass wir eine Familie sind. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn man fünf Leute nähme: einen älteren Mann, einen jungen Burschen und so weiter. Das könnte künstlerisch noch so anspruchsvoll sein, es hätte nicht die gleiche Wirkung wie bei uns, weil wir eben wirklich verwandt sind. Überhaupt wäre es interessant, zu erforschen, worauf die Leute reagieren. Wenn sie sagen: Dieser Künstler fasziniert mich oder hat eine Ausstrahlung – was ist das, was die ~

Sie führen als Enkel eine Tradition weiter. Es gibt viele Artistenfamilien, in denen solche Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben werden... Samuel: Ja, im Zirkus beispielsweise ist das üblich. Im Zirkus Knie ist es immer ein grosses Ereignis, wenn der jüngste Spross in der Manege steht. Dass das bei uns ähnlich ist, war mir lange nicht bewusst. Durch Prozesse, die wir im familiären Leben nicht gemeinsam erleben, wie gemeinsames Proben, Schminken oder Interagieren auf der Bühne geriet mir dies deutlicher ins Bewusstsein. Das bringt uns auch auf professioneller Ebene zusammen. Wie ist das bei Ihnen, Dimitri? Sie wollten immer als Soloclown

Samuel: Genau. Durch die Kunst sind wir so etwas wie eine Patchwork-Familie… Man sagt, die Beziehung zwischen Grosseltern und Enkelkindern sei oft einfacher und entspannter als die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Erleben Sie das auch so spannungsfrei? Samuel: Es gab im Verlauf des kreativen Prozesses die üblichen Reibungsflächen. Bei der Ausarbeitung eines Programms gibt es immer viele Abzweigungen, die man nehmen kann. Man muss herausfinden, welche Interessen vorhanden sind, und man muss Kom# 09 ~ 2015

Macht es einen Unterschied, ob man diese kreativen Prozesse mit anderen Künstlern oder mit der Familie erlebt?


~ Hintergrund ~ INTERVIEW MIT DIMITRI UND SEINEM ENKEL

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~ Zuschauer fasziniert? (Zu Samuel) Du hast noch ein Leben vor dir. Du kannst das jetzt erforschen und deine Erkenntnisse weitergeben an die folgenden Generationen (lacht).

nem Buch «Post-dramatisches Theater», dass das Theater an einem Punkt angelangt ist, wo sich die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten auf gleicher Ebene befinden. Früher war Theater textbasiert. Jetzt sind die Kreationsmöglichkeiten offener. Das finde ich reizvoll. Man hat die Freiheit der Mittel. Natürlich gibt es persönliche Vorlieben. Als ich die Scuola Teatro Dimitri anfing, interessierte mich das Sprechtheater. Doch dann merkte ich, dass ich mich nicht auf ein Mittel fixieren darf. Auch Pantomime und Clownerie sind ja nur zwei der Mittel, die zur Verfügung stehen.

Gibt es ganz konkrete Dinge, die man aus der Arbeit mit dem Grossvater bzw. mit dem Enkel mitnimmt? Samuel: Es gibt viele Dinge, die ich beobachten und mitnehmen kann. Da ist natürlich zuerst einmal die Erfahrung von einem halben Jahrhundert… Dimitri: Fünf Jahre mehr! (beide lachen)

Dimitri: Ich mache die gleiche Erfahrung. Die stumme Ausdrucksform darf man aber auch nicht überschätzen.

Samuel: Fünf Jahre mehr sogar! Das merkt man schon. Es fasziniert und inspiriert mich. (Zu Dimitri) Du hast immer gesagt, dass du das meiste, was du gemacht hast, zuerst träumtest und dann verwirklicht hast. Du hast deine Träume materialisiert. Das möchte ich auch. Dimitri: (Zu Samuel) Das ist schön, was du sagst. Darf ich dich schon unterbrechen? Das ist ja die Kunst im Allgemeinen. Jeder Künstler hat eine Vision oder einen Traum, einen Plan oder ein Projekt. Und wenn er das realisieren kann, dann ist das eine grosse Befriedigung. Ich kann ehrlich sagen, dass ich viel von meinem Enkel mitnehme. Er ist ein phänomenaler Bewegungsmensch, und seine Fantasie ist bewundernswert. Manchmal ist er wie ein junges Pusztapferd, das man etwas bremsen muss. Aber besser so, als dass man ihn anstossen müsste. Aber ich kann auch von einem kleinen Kind etwas lernen. Gerade neulich sah ich einen kleinen Jungen, der seinem Vater den Weg zeigen wollte. Er hatte den Nuggi im Mund und sagte: «Da dure!» Aber der Vater wollte in eine andere Richtung. Und das Kind sagte noch einmal: «Da dure!». Das war eine clowneske Szene: Zu sehen, wie ein kleines Kind die Welt entdeckt und sich ausdrückt. Und da habe ich noch ein anderes Beispiel: Der spanische Mime Carlos Martínez

sagte einmal: «Die ganze menschliche Ausdrucksvielfalt fängt stumm, ganz ohne Worte an. Der Mensch kommt als Mime zur Welt, und bis er Worte und eine Sprache erlernt, drückt er sich einzig durch Gesten, seine Körpersprache aus.» Und das ist interessant. Denn der stumme Ausdruck berührt im Menschen etwas, das tief in ihm drin ist von der Geburt bis zum Sterben. Mein grosser Meister, der Mime Marcel Marceau, hat zu uns Schülern immer gesagt: «Die allertiefsten Gefühle drücken sich ohne Worte aus.» Die Liebe zum Beispiel. Natürlich kann man sagen: «Ich ha di gärn», aber eigentlich…Der Schmerz. Der Tod… All das ist ohne Worte. Aber jetzt sind Sie wieder dran! (lacht) Sie streifen vieles, was ich Sie fragen möchte… Wenn ich gleich einhaken darf: Können also non-verbale Ausdrucksweisen, wie sie auch für die Clownerie wichtig sind, etwas ausdrücken, was beispielsweise Poesie in Worten nicht kann? Dimitri: Das ist eine gute Frage. Mein Enkel ist sehr belesen. Es nimmt mich wunder, was er darauf antwortet. Nachher gebe ich meinen Senf dazu… Samuel: Der Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann beschreibt in sei# 09 ~ 2015

Denn das Wort ist sehr stark. Viele Themen und Dialoge aus dem Theater kann man nicht pantomimisch darstellen. Es gibt Dinge, die der Mime nicht darstellen kann, und es gibt Dinge, die das Wort nicht ausdrücken kann. Deshalb ist es schön, wenn im Theater beides zusammenkommt. Wenn man im Radio ein Hörspiel hört, arbeitet die Fantasie des Menschen. Aber wenn auf der Bühne ein Schauspieler mit seinem Körper und seinem Ausdruck die Fantasie noch unterstützen kann, ist das etwas sehr Schönes. In den besten Theaterstücken kommen stille Momente vor, wenn jemand erschrickt oder bloss da ist und zuhört. Das lässt sich nur mimisch darstellen. Aber dann kommt noch das Wort dazu. Ich beobachte immer, dass es schwierig ist, gewisse Dinge pantomimisch darzustellen. Zum Beispiel Algebra. Wie stellen Sie die Wurzel aus 173 pantomimisch dar? Dann brauchen Sie eine Wandtafel. Als Übung wäre das interessant. Über das Thema könnten wir natürlich lange diskutieren… Ich stelle beim Schreiben von Texten oft fest, dass das Wort der Wirklichkeit immer ein bisschen hinterherhinkt. Dann schaue ich neidisch auf andere Ausdrucksmittel wie Panto-


23 mime oder auch auf die Musik, und es scheint mir, als stünden dort andere Dimensionen zur Verfügung... Dimitri: Was Sie sagen, ist sehr interessant. Auch ein Schriftsteller, der mit Worten arbeitet, kommt an seine Grenzen. Ein gutes Beispiel, das Sie erwähnt haben, ist die Musik. Musik kann man weder schriftstellerisch noch mimisch darstellen. Musik kann man nur hören, und man nimmt sie auch anders auf.

Ich denke, dass er ein Bedürfnis danach hat, ja…aber ich bin froh, dass ich auf dieser Seite des Tisches sitze… Dimitri: Ja, seien Sie froh, dass Sie als Journalist hier sind (lacht). Sag du mal etwas, Samuel Beckett (boxt seinen Enkel leicht in die Schulter). Samuel: Der russische Regisseur Andrei Tarkovsky hat das einmal schön poesiert…(lacht und korrigiert sich) formuliert. Er sagt, dass man sich für eine Form entscheiden muss, um eine Idee umsetzen und weiterbringen zu können. In einem Gedicht zum Beispiel müsste man den Inhalt komprimieren, damit es zu etwas Symbolischem, zu etwas Träumerischem werden kann. Das heisst aber

Samuel: Beim Theater, das mit dem Körper arbeitet, interessiert mich, wie sehr wir an Sprache gewohnt sind. Wir können nur in Sprache denken. Mit Sprache strukturieren wir die Welt. Wenn wir nur mit dem Körper arbeiten und eine Situation ohne Sprache darstellen, filtert man heraus, was jenseits der Wörter an Ausdrucksmöglichkeiten existiert. Dann nähern wir uns der Musik an. Denn Musik funktioniert ja ohne Sprache. Musik nimmt man emotionell auf. Ebenso die Malerei, die visuell anspricht. Das funktioniert direkter. Sprache hingegen ist intellektuell. Wobei Sprache natürlich auch Emotionen auslöst… Dimitri: Was ich schon ein Leben lang beobachte: Als Pantomime möchte man vom Publikum verstanden werden. Wenn ich ohne Worte eine Geschichte erzähle, muss ich in der Gestik sehr klar sein, damit man die erzählte Geschichte versteht. Manchmal schaue ich fast ein bisschen wehmütig auf den Tanz. Der Tanz stellt keine konkreten Geschichten dar, sondern Gefühle. Auch etwas Abstraktes wie Liebe, Hass und Aggression kann man tanzen. Dabei macht es nichts, wenn man nicht alles versteht. Einer tanzt teuflisch, einer ängstlich, ein anderer fröhlich. Man kann sich eine Geschichte zusammenreimen. Beim Pantomimen ist es peinlich, wenn eine Mutter ihrem Kind erläutern muss, was der Mime darstellt. Clownerie ist ein Mittel, um die Wirklichkeit auszuhebeln. Manchmal

vielleicht auch, um über sie zu spotten. Wie aber machen Sie das, wenn Wirklichkeiten zu schwer, zu erdrückend sind? Dimitri: Das Wort «spotten» gefällt mir nicht so recht. Meine Vision von Clownerie ist eine andere. Clownerie muss in meinen Augen lieb sein. Sie darf zwar Bosheiten enthalten, aber im parodistischen oder ironischen Sinn. Clownerie darf nie böse sein. Verspotten ist unsympathisch. Parodie hingegen ist dem Clown erlaubt, wenn sie nicht beleidigend ist. Das ist das alte Gesetz des Hofnarren: Er darf dem König alles sagen und jede Wahrheit erzählen, auch wenn es eine peinliche, eine schwere Wahrheit ist. Aber nur unter der Bedingung, dass es komisch ist und der König darüber lachen kann. Sonst kostet es ihn unter Umständen den Kopf. Das ist für mich eine Grundregel für den Narren.

auch, dass Poesie etwas an sich Einfaches komplizierter machen kann. Das gehört wahrscheinlich ebenfalls zur Poesie. Aber das Wort ist schwer zu fassen. Vielleicht ist das Reden über Poesie immer nur eine Annäherung… Samuel: Ja. Man hat Ahnungen von poetischen Momenten, aber wir können sie nicht benennen.

In einem früheren Interview sagten Sie einmal: «Die Menschen haben Heimweh nach Poesie.» Was ist für Sie Poesie? Samuel: Das hast du schön gesagt!

Dimitri: Ich kann nicht erklären, was Poesie ist. Aber ich weiss, dass alle ein Bedürfnis nach ihr haben. Es gibt einen Satz, der mir sehr gefällt. Henry Miller schreibt in seiner Erzählung «Das Lächeln am Fusse der Leiter» einen wunderschönen Satz: «Der Clown ist ein handelnder Dichter». Das finde ich wahnsinnig schön. Denn der Clown macht Poesie, aber er braucht keine Wörter. Er stellt sie dar. Poesie kann alles beschreiben, auch schreckliche Dinge wie den Krieg und ihn in eine stilisierte Form bringen. In der Poesie geht es um Stilisierung. Etwas einfach aus dem Leben zu greifen, ist nicht genug. Es wird erst poetisch in der Verwandlung durch einen Künstler.

Dimitri: So einen Nonno hast du (beide lachen). Was meinen Sie dazu? Hat der Mensch Heimweh nach Poesie?

Ist der Humor in den letzten Jahrzehnten gealtert? Hat er sich gewandelt? ~

# 09 ~ 2015


24

~ Hintergrund ~ INTERVIEW MIT DIMITRI UND SEINEM ENKEL

Familie auf Tournee Mascha Dimitri, Dimitri, Samuel Müller Dimitri und Nina Dimitri (v.l.). www.famigliadimitri.ch

~ Dimitri: Ich glaube, dass die Grundgesetze des Lachens die gleichen geblieben sind. Man lacht immer wieder

denn die Kunst hat sich schon immer gewandelt. Aber wahre Kunst, die Tiefe hat, bleibt. Manchmal denke ich, dass

können und Wortspiele kreieren. Ich bin ein grosser Fan der Marx Brothers. Es war unter anderem Groucho Marx,

über ähnliche Situationen, einfach in verschiedenen Variationen. Die Leute werden ewig über einen Clown lachen oder über einen Film von Charlie Chaplin, weil das so urkomisch, naiv und zeitlos ist. Aber dann gibt es heute einen Trend von Comedy-Komikern, der verbal geprägt ist. Ich will das nicht verurteilen…

so etwas wie die Musik von Johann Sebastian Bach ganz modern, ganz zeitlos ist. Aber das gibt es auch in anderen Sparten.

der mit dem anfing, was wir heute Stand-Up-Comedy nennen. Wenn der Humor ins Absurde verfällt, dann gefällt mir das gut. Aber es überrascht mich oft selbst, worüber ich lachen kann. Es gibt keine Humorform, die ich ausschliesse. Ich lasse mich gern überraschen.

Aber Sie sind skeptisch… Dimitri: Auch darüber kann man lachen. Aber es ist in meinen Augen gar nicht poetisch. Oft ist es aggressiv. Es ist nicht das, was ich «clownesk» nennen würde. Aber das macht ja nichts. Es ist ein anderer Stil. Die unterschiedlichen Stile können bestens nebeneinander existieren. Da gibt es keine Konkurrenz. Ich sehe das immer wieder bei unseren Auftritten: Die Kinder lachen, weil sie die Komik so schnell kapieren, und dann animieren sie die Erwachsenen. Das ist für mich der Beweis, dass die Komik zeitlos ist. Wenn ich aber heute sehe, wie klassische Stücke modernisiert und manchmal vergewaltigt werden, dann stört mich das. Wenn beispielsweise Shakespeares Hamlet auf einem Motorrad daherkommt, dann finde ich das komisch…also komisch nicht im guten Sinn (lacht). Man darf sich darüber nicht zu sehr ärgern,

Aber ein bisschen plagt es Sie schon, wenn etwas so Subtiles wie die Clownerie von gröberen Arten der Comedy geschluckt wird? Dimitri: Ich kann diese Frage mit unserer Show beantworten. Ich habe nie jemanden aus meiner Familie zu etwas gezwungen, aber was wir gemeinsam machen, bewegt sich auf meiner Linie: Es ist clownesk, artistisch, poetisch. Wenn niemand mehr in meine oder in unsere Vorstellungen käme und alle nur noch zu Comedy-Komikern oder irgendwelchen Scherzbolden gingen, dann würde es mich ärgern. Oder ich müsste sagen: Okay, meine Zeit ist vorbei. Aber da dies nicht der Fall ist - zum Glück, Holz aalänge – bin ich eigentlich zufrieden. Aber ich bin sowieso keiner, der sich schnell ärgert. Samuel, teilen Sie diese Skepsis Ihres Grossvaters? Samuel: Es gibt natürlich viele Komiker, die in Richtung Stand-Up-Comedy gehen. Aber es gibt da durchaus Dinge, die mir gefallen. Jene Komiker zum Beispiel, die mit Sprache umgehen # 09 ~ 2015

Dimitri, Sie werden jetzt im September 80 Jahre alt. Andere gehen es in diesem Alter gemütlicher an. In Ihrer Biografie steht der Satz: «Manchmal frage ich mich, warum ich mich nicht einfach auf meinen Lorbeeren ausruhe und mich auf meine Malerei konzentriere.» Warum machen Sie das nicht? Dimitri: Man kann sich vieles fragen. Und ja, eigentlich könnte ich jetzt aufhören. Aber auf den Lorbeeren ausruhen…das gefällt mir nicht. Das ziehe ich zurück (beide lachen). Das würde ich so nicht mehr sagen. Das klingt ziemlich eitel. Das würde ja heissen, dass ich das Gefühl habe, schon grosse Lorbeeren gewonnen zu haben. Wahrscheinlich werde ich nie auf meinen Lorbeeren ausruhen, weil ich nicht glaube, dass ich so viele Lorbeeren habe. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass es sich auf Lorbeeren gut ausruhen lässt. Die haben ja so stachelige Blätter. •


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~ Hintergrund ~ HUND UND ENKEL

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Wenn der Hund die Enkel nicht mag Expertin Susi Paul rät Grosseltern, das Tier beim Besuch der Enkel wegzusperren, wenn es nicht an Kinder gewöhnt ist. «Hunde müssen nicht immer und überall dabei sein», sagt die Tierärztin.

D

as Ehepaar Walther hatte lange auf Enkel gehofft, aber ihre beiden Kinder waren mit der Ausbildung und später mit ihrem Job mehr als ausgelastet. Als die Tochter dann

heiratete und Zwillinge bekam, war die Freude und Überraschung entsprechend gross. Nur einer war davon gar nicht begeistert: Ricci, der neunjährige Rauhaardackel. Es schien Abneigung auf den ersten Blick. Ricci kläffte so lange, bis man ihn in ein Zimmer sperrte, wo er sich beruhigte. «Er wird sich mit der Zeit an die Kinder gewöhnen», sagten sich die Walthers, «er muss sie ja erst einmal kennen lernen.» Aber daran schien Ricci nicht interessiert. Im Gegenteil. Je grösser und lebhafter die Kinder wurden, umso weniger schien der Hund sie zu ertragen. Darum wird er nach wie vor weggesperrt, sobald die Enkel zu Besuch kommen. «Der Mensch geht vor», sagt die Tierärztin und Verhaltensmedizinerin Susi Paul, «und diese Leute machen genau das Richtige, wenn sie den Hund vorübergehend einsperren. Er ist offenbar nicht an Kinder gewöhnt und wird sich auch nie daran gewöhnen. Sie sind für ihn etwas Unbekanntes, das ihm Angst macht.» DIE ENTSCHEIDENDEN ZWÖLF WOCHEN «Wie ein Hund reagiert, hängt nur zu einem kleinen Teil von seinen Genen ab», erklärt Susi Paul, «alles andere ist Prägung und Sozialisierung.» Die Verhältnisse, in denen ein Welpe heranwächst, bestimmen zum grössten Teil sein späteres Verhalten. Wird er früh an Kinder gewöhnt, wird er sie auch künftig akzeptieren. Aber auch mit anderen aufregenden Dingen wie Lärm oder Strassenverkehr muss ein Hund früh Bekanntschaft schliessen. Was er in den ersten zwölf Wochen seines Lebens nicht kennenlernt, wird ihm zeitlebens fremd vorkommen. «Nehmen wir zum Beispiel einen Labrador, der auf einem abgelegenen Bauernhof aufwächst. Kommt er später in die Stadt, wird ihn jeder fauchende Autobus in Panik versetzen. Und dies, obwohl die Rasse als friedlich und besonnen gilt. Die Erfahrungen sind eben wichtiger.» Gemäss Susi Paul kann die Abneigung gegenüber Kindern je nach Hund sehr unterschiedlich ausfallen. Der eine flüchtet # 09 ~ 2015


27 Tierärztin und Verhaltensmedizinerin Susi Paul beim Spaziergang am Luzerner Rotsee mit ihren Hunden: links Labrador Billie, rechts Pinschermischling Kiwi alias Fräulein Rottenmeier.

Von LIZ SUTTER (Text) und MATTHIAS JURT (Foto)

und verkriecht sich. Das sollte man respektieren und nicht versuchen, ihn hervorzulocken. Andere wie der Rauhaardackel Ricci der Familie Walther kläfft und wird aggressiv. In diesem Fall ist das Wegsperren die beste Lösung. Aber selbst wenn der Hund ganz friedlich und neugierig auf ein Kleinkind zugeht, um es zu beschnuppern, ist Vorsicht geboten. «Man sollte nie Hunde und Kinder zusammen allein lassen», betont Susi Paul mit Nachdruck. «Auch nicht den eigenen Familienhund, der die Kinder hat aufwachsen sehen.» Sie würde erst einem dreizehnoder vierzehnjährigen Jugendlichen den Hund anvertrauen. Zum Stichwort «Familienhund» verweist die Verhaltensmedizinerin auch noch auf all die Ratgeber und Bücher über Hunderassen und findet, dass darin viel zu oft Hunde als familienfreundlich oder kinderlieb beschrieben werden, bei denen das nicht wirklich zutrifft. HUNDE SPIELEN NICHT Wir haben die Tendenz, Tiere und ganz besonders Hunde zu vermenschlichen. Das führt unweigerlich zu Missverständnissen, zum Beispiel wenn es ums Spielen geht. «In der Natur gibt es keinen Spass einfach so zum Zeitvertreib», sagt Susi Paul, «überall steckt eine Absicht dahinter. Für einen Hund ist der Streit um ein Gummitier ein Kräftemessen und dient der Ertüchtigung.» Fast alle haben wohl schon Kinder beobachtet, die wild mit einem Hund herumtollen. Aber kaum jemand ist sich bewusst, dass dies für das Tier nicht einfach ein Vergnügen ist. Geht es ihm zu weit, kann es geschehen, dass er ein Kind an der Hand packt, um es wieder zur Raison zu bringen. So wie ein Hütehund ein Lamm am Bein packt, um es wieder in die Herde zu integrieren. Wir Menschen reagieren dann schockiert und meinen, der Hund sei plötzlich bösartig geworden, was aber nicht stimmt. «In Bezug auf unsere Hunde verhalten wir uns wie bei unseren Kindern. Alle sind Lieblingskinder, und wir trauen ihnen nichts Böses zu», meint Susi Paul. Aber ihre strikte Haltung gegenüber Kind und Hund ist auch im Interesse des Tieres. Denn nicht alles, was Kinder beim Spielen mit dem Hund anstellen, geschieht ~ # 09 ~ 2015


~ Hintergrund ~ HUND UND ENKEL

28

SO LASSEN SICH BEISSUNFÄLLE VERMEIDEN • Fremde Hunde niemals anfassen. • Einem Hund nie direkt in die Augen schauen.

~ zu dessen Wohl. Hat ein Hund einmal eine schmerzvolle Erfahrung gemacht, wird er bei der nächsten Berührung vielleicht

• Kinder und Hunde nicht zusammen allein lassen, auch nicht mit dem eigenen Hund. • Wer Angst vor einem Hund hat, soll einen Bogen um ihn machen, ihn nicht anstarren und sich dabei durch Pfeifen oder Singen selber beruhigen.

vorsichtshalber einen Warnlaut ausstossen. «Wir Menschen haben gegenüber Hunden zu wenig Respekt», sagt Susi Paul. «Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Bus, ich gehe an Ihnen vorbei und streiche Ihnen über die Haare, einfach so. Würde Ihnen das gefallen? Wohl eher nicht. Genauso wenig passt es einem Hund, wenn er von wildfremden Menschen angefasst wird. Wir meinen, er hat es gern, wenn man ihn streichelt. Das ist ein weiteres Missverständnis. Auch ein Hund muss bereit sein für eine Berührung.» AUCH DER HUND HAT EINE PRIVATSPHÄRE

Die Tierärztin Susi Paul ist der Meinung, dass Hunde nicht immer und überall dabei sein müssen. Auch die Kinder sind ja nicht bei jeder Unternehmung mit dabei. Zudem haben auch Hunde ein Ruhe- und Erholungsbedürfnis, das man respektieren sollte. In ihrem langen Berufsleben hat Susi Paul feststellen müssen, dass Hundebesitzerinnen und -besitzer oft wenig über ihr Tier wissen und sich nicht recht bewusst sind, welche Verantwortung sie als Hundehalter übernehmen, ihrer Umwelt und ihrem Hund gegenüber. «Viele Beissunfälle liessen sich vermeiden», sagt die Expertin. Und kein Arzt und keine Ärztin schläfert gerne einen Hund ein, möchte man hinzufügen. Als Grosseltern trägt man eine besondere Verantwortung. Und wenn der eigene Hund nicht gut auf Kinder reagiert, soll man den Enkelbesuch eben ohne ihn geniessen. Dann ist für ungetrübte Freude gesorgt. Hunde, die keine Kinder vertragen, kennt Susi Paul nicht nur aus ihrer Tätigkeit als Tierärztin und Hundetrainerin, sie hat auch selber einen solchen Hund zu Hause. Seine Geschichte ist ein anschauliches Beispiel aus der Praxis: FRÄULEIN ROTTENMEIER «Eigentlich heisst sie Kiwi; den Übernamen Fräulein Rottenmeier hat sie sich erst später erworben. Kiwi ist höchstwahrscheinlich

ein Pinschermischling und stammt aus Süditalien. Eine italienische Familie, die in der Schweiz lebt, brachte sie aus den

Ferien mit nach Hause und dachte wohl, dass der kleine Hund ein idealer Spielkamerad für ihre Kinder sei. Aber Kiwi war es nicht ums Spielen. Sie sass die ganze Zeit unter einem Schrank, und wenn eines der Kinder auch nur in die Nähe kam, wurde es bedroht. Die Mutter, die neben den eigenen auch noch fremde Kinder betreute, musste bald einsehen, dass die Situation zu gefährlich war. Sie brachte den Hund in meine Praxis und bat mich, ihn einzuschläfern. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Kiwi die ersten drei Monate ihres Lebens bei einem älteren Paar verbracht hatte, das sehr abgeschieden lebte. Der Welpe hatte keine Gelegenheit, sich an fremde Menschen oder an Kinder zu gewöhnen. «MENSCHEN WISSEN OFT NICHT, WANN ES GENUG IST» Ich entschloss mich, die mittlerweile sechs Monate alte Hündin zu behalten. Zwar wusste ich, dass die Prägungs- und Sozialisierungsphase bei ihr abgeschlossen war und dass sie ihr Verhalten Kindern gegenüber nicht mehr ändern würde. Aber sie lernte gehorchen, liess sich erziehen und wurde mit der Zeit selber eine Art Erzieherin. In meiner Hundeschule kümmerte sich Kiwi um das Benehmen der Welpen. Sie griff ein, wenn die ausgelassenen Spiele der Kleinen zu überborden drohten, und stellte sich dazwischen. Wir Menschen wissen nämlich oft nicht, wann es genug ist. Erwachsene Hunde hingegen spüren, wann sie einschreiten müssen. Ging einer zu wild auf einen anderen oder auf Kiwi los, wusste sie genau, wie sie ihn zurechtweisen musste. Damit erinnerte sie ein wenig an Fräulein Rottenmeier, die ältliche Hausdame, die versucht hatte, Heidi bei seinem Frankfurter Aufenthalt im Hause Sesemann zu zähmen und zu erziehen. Mittlerweile ist Kiwi 14 Jahre alt, sieht und hört nicht mehr gut. Aber Menschen gegenüber ist sie noch immer scheu, und ich muss nach wie vor enorm auf sie aufpassen.» •

# 09 ~ 2015


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~ Hintergrund ~ POLITIK UND DIE GROSSELTERN

VOR DEN

P~ N ~ S ST IA RI AT CH EVR L

~ CVP CH R I S ~ TOPHE DAR B ELLAY

e~ ~ Grün A REGUL Z T RY

~ MA E V RI P ~ ST AN R E NE IFF

Von GEORG GINDELY (Redaktion)

Am 18. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wie setzt sich die Politik für die Anliegen der Grosseltern ein? Wir haben bei den Präsidentinnen und Präsidenten der acht grössten Parteien nachgefragt.

WAHLEN 2015

~ LP N ~ G RTI E MA UM L BÄ

~ ~ FDP P PH I L I P R E MÜ L L

# 09 ~ 2015

~ BDP ~ MART IN LANDO LT

~S VP T BR ON ~ UN I NE R


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WESHALB SIND GROSSELTERN FÜR DIE GESELLSCHAFT IN DER SCHWEIZ WICHTIG?

CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~ Viele Familien können Familie und Beruf nur dank den Grosseltern vereinbaren. Diese wichtige Rolle der Grosseltern hat allerdings auch problematische Seiten und ist auf ein Versagen der bürgerlichen Politik zurückzuführen. Nach wie vor hinkt die Schweiz in Sachen Elternurlaub oder Kinderbetreuungsstätten anderen Ländern hinterher. Mehr öffentliches Engagement in diesem Bereich ist auch ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit – nicht alle haben das Glück, dass die Grosseltern auf die Kinder aufpassen können.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~ Grosseltern geben wertvolles Wissen an ihre Enkelkinder weiter und sind oft sehr wichtige Vertrauenspersonen für sie. Ohne Grosseltern würden es viele Familien nicht schaffen, den anspruchsvollen Berufsalltag zu bewältigen. Grosseltern entlasten vor allem die erwerbstätigen Frauen und unterstützen ihre Kinder oft auch finanziell. Sie sind also eine starke Stütze unserer Gesellschaft. Ihre Unterstützung wird aber auch oft als selbstverständlich vorausgesetzt. Das ist sie meines Erachtens nicht. Die Grosseltern sollen frei entscheiden können, wie weit sie sich für die Kinderbetreuung engagieren wollen.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~ Ausser den offensichtlichen emotionalen und persönlichen Gründen sind Grosselternteile oft auch wichtige Erwachsenenfiguren im Leben eines Kindes und helfen mit, das Generationenverständnis zu prägen. Fehlen Vater oder Mutter, nehmen Grosseltern ihre Stelle ein und bekommen so erst recht eine wichtige Rolle. Im alltäglichen gesellschaftlichen Leben ist die Anerkennung sicher gross. Auf Gesetzstufe sehe ich noch Handlungsbedarf, da Grosseltern kein eigenständiges Recht haben, mit dem Enkelkind zu verkehren.

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~ Grosseltern übernehmen eine wichtige Funktion im Familiensystem. Für viele Kinder sind sie emotionale Anker. Sie verfügen über Ressourcen, um die Familien zu entlasten, und durch ihre Lebenserfahrung auch über Gelassenheit, die einen entspannten Umgang mit den Kindern möglich macht.

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~ Grosseltern erfüllen in vielen Familien verschiedene zentrale Funktionen. Die gesamte Gesellschaft profitiert davon, dass sich viele Grosseltern um ihre Enkelkinder kümmern und damit den Eltern Freiräume für die Beziehung oder für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ohne staatliche Intervention ermöglichen. Ausserdem leisten viele Grosseltern Freiwilligenarbeit in verschiedensten Institutionen. Es ist wichtig, dass die grossen Leistungen der Grosseltern immer wieder betont werden. # 09 ~ 2015

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~ Grosseltern nehmen eine wichtige Funktion in Familie und Gesellschaft wahr. Aufgrund ihrer Lebenserfahrung tragen sie in grossem Masse zum Wissenstransfer unter den Generationen bei. Sie haben in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert, der auch so anerkannt wird.

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Die BDP anerkennt die Bedeutung der Familie auch im Zuge des gesellschaftlichen Wandels als Basis unserer Gesellschaft. Grosseltern sind seit jeher eine wichtige Stütze im familiären Gefüge. Sie leisten durch die ergänzende Betreuung der Enkel wichtige Beiträge für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Überdies engagieren sich viele Grosseltern auch in der Freiwilligenarbeit. In vielen Familien und damit in der Gesellschaft insgesamt werden Grosseltern geschätzt. Ein Grossteil der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger nehmen zudem überdurchschnittlich am demokratischen Prozess teil und sind somit eine wichtige Stütze unserer Demokratie.

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Grosseltern sind der ruhende Pol. Sie vereinen Lebenserfahrung und Gelassenheit, Heimatliebe und soziale Kompetenz. Grosseltern leisten viel Freiwilligenarbeit in Familie und Gesellschaft. Im Milizwesen der Schweiz ist so ein Engagement von unschätzbarem Wert und wird wohl nie diejenige Wertschätzung erhalten, die es verdient hätte.


~ Hintergrund ~ POLITIK UND DIE GROSSELTERN

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WAS TUT IHRE PARTEI, UM GROSSELTERN ZU UNTERSTÜTZEN?

CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~ Die SP setzt sich vor allem dafür ein, dass die Grosseltern im Ruhestand ein würdiges Leben weiterführen können. Darum braucht es eine Stärkung der AHV. Für Grosseltern, die das Pensionsalter noch nicht erreicht haben, ist die Arbeitslosigkeit leider ein zunehmendes Problem. Wer Jahrzehnte gearbeitet hat, soll nicht um seinen Job fürchten müssen. Deshalb fordert die SP einen ausgebauten Kündigungsschutz für Arbeitnehmende über 50. Entlassungen ohne Begründung sollen nicht mehr möglich sein.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~ Die grüne Nationalrätin Franziska Teuscher hat einen umfassenden Vorstoss zum Thema eingereicht. Viele grüne Grossmütter engagieren sich zudem in der «GrossmütterRevolution» und setzen sich dort für eine bessere Absicherung und Anerkennung der Grosselternarbeit und für gute Lebensqualität im (hohen) Alter ein. Selbstverständlich kämpfen die Grünen auch für die soziale Sicherheit, für günstigen Wohnraum und eine gute Gesundheitsversorgung aller Generationen. Die Altersvorsorge in der reichen Schweiz muss so ausgestaltet sein, dass Menschen nach der Erwerbsphase in Würde leben können.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~

Schon 2004 reichte der ehemalige Schwyzer CVP-Nationalrat Reto Wehrli ein Postulat ein, welches den Bundesrat darauf aufmerksam machte, dass im Fall von Scheidungen die Grosseltern-Grosskind-Beziehung besonders wichtig sein kann und darauf geachtet werden muss. Die Familienpolitikerinnen der CVP Schweiz, Lucrezia Meier-Schatz und Barbara Schmid-Federer, setzen sich schon länger vertieft mit dem Thema Grosseltern auseinander. Nach dem Drama von Flaach haben mehrere Parteien reagiert und gemeint,

Die FDP hat zum Beispiel die sogenannte «Tantenverordnung» mit Erfolg bekämpft. Der Bundesrat wollte eine «Lizenz zum Hüten» für Verwandte und Nachbarn einführen, krebste aber zurück. Für die FDP ist klar: Die Eltern – und nicht der Staat – sollen weiterhin selbstständig und verantwortungsbewusst entscheiden können, wie und von wem ihre Kinder betreut werden. Die FDP setzt sich zudem für eine Reform der Altersvorsorge ein, welche dank nachhaltiger und ausgewogener Massnahmen die Renten

dass Grosseltern mehr Rechte bekommen sollen. Ein Anhörungsrecht wurde verlangt. Der CVP ist es aber wichtig, dass das Thema richtig und nicht «bloss aufgrund einer Tragödie» rasch und falsch behandelt wird.

sichert und nicht bloss leere Versprechen macht.

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~ Die EVP Schweiz wählte eine Grossmutter zu ihrer Präsidentin.

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~ Wir Grünliberalen setzen uns dafür ein, dass die Unterstützung der Grosseltern nicht mit zusätzlichen Auflagen erschwert wird. Zudem unterstützen wir auch bei Grossvätern und Grossmüttern die Anerkennung anderer Lebensmodelle. Aber speziell machen wir uns für eine langfristig finanzierte Altersvorsorge stark. Davon profitieren nicht nur die heutigen Grosseltern, sondern vor allem auch die Grosseltern der Zukunft.

# 09 ~ 2015

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Die BDP macht eine bürgerliche und lösungsorientierte Politik für alle SchweizerInnen. In spezifischen Sachfragen setzt sich die BDP durchaus für die Interessen von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, wie etwa mit einem Massnahmenpaket zugunsten von älteren Arbeitnehmenden. Spezifisch für mehr Rechte zugunsten von Grosseltern stark gemacht hat sich die BDP im Kinderschutz mittels einer Motion für bessere Anhörungs- und Klagerechte von Grosseltern und nahen Verwandten.

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Grosseltern wie ältere Menschen allgemein müssen nicht einfach vom Staat unterstützt werden, sondern möglichst von diesem nicht diskriminiert oder wo möglich entlastet werden. Wir unterstützen die Familie im Allgemeinen und setzen uns beispielsweise für finanzielle Entlastungen ein.


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WAS HALTEN SIE VON EINEM NATIONALEN GROSSELTERNTAG, ANALOG ZUM MUTTERTAG?

CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~ Ich halte wenig von solchen Ideen. Die Würdigung von Grosseltern im Alltag ist mir wichtiger. Das entspricht auch meiner Haltung zum Muttertag.

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~

Das wäre eine nette Geste, die aber einen rein symbolischen Charakter hätte. Wir bevorzugen konkrete Massnahmen, zum Beispiel im

Wir haben als Partei bislang keine Position zu dieser Frage gefasst. Persönlich finde ich es viel wichtiger, dass wir die wichtige Funkti-

Bereich AHV oder Kündigungsschutz.

on der Grosseltern im Alltag und damit auch in der Tagespolitik berücksichtigen, als einen symbolischen Tag zu definieren.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~ Das ist eine sympathische Idee, wird aber in der Realität wenig bringen. Viel wichtiger ist, wie die Absicherung im (hohen) Alter gewährleistet werden kann.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~ Ein nationaler Grosselterntag wäre eine super Idee. Das gibt es in vielen Ländern schon, und wir haben sicher genug Tage im Jahr, um einen für unsere Grosseltern zu finden. Ein Grosselterntag kann alle daran erinnern, was unsere Grosseltern für die Familien in unserem Land leisten. Sie sind nicht nur die Helden der Enkelkinder, sondern auch wertvolle Unterstützung der Eltern – ihrer eigenen Kinder.

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~ Den Müttern und Grosseltern wird zum Glück nicht nur an einem Tag im Jahr die Wertschätzung ausgedrückt, die sie verdienen.

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Ein solches Anliegen würde von der BDP im Grundsatz selbstverständlich unterstützt.

# 09 ~ 2015

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Ob ein nationaler Grosselterntag wirklich zum Ziel führt, bezweifle ich. Viel wichtiger wäre es, wenn der Staat oder die Politik nicht so hirnrissige Vorlagen präsentieren würde wie kürzlich von Frau Widmer-Schlumpf die Lizenz zum Hüten von Enkelkindern.


~ Hintergrund ~ POLITIK UND DIE GROSSELTERN

34

GROSSELTERN IN DER SCHWEIZ WIDMEN DER BETREUUNG IHRER ENKELKINDER JÄHRLICH GEGEN 100 MILLIONEN STUNDEN. SOLLTEN SIE FINANZIELL ENTSCHÄDIGT WERDEN? ODER SIND STEUERABZÜGE DENKBAR?

CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~ Nicht jede Tätigkeit muss einem wirtschaftlichen Zwang unterliegen. Die Betreuung der Enkel beruht auf der emotionalen und familiären Bindung, und das ist auch richtig so. Trotzdem sollte die Politik die Frage beantworten, wie wir mit unbezahlter Arbeit, die sehr oft im Familien- und Pflegebereich stattfindet, umgehen. In unserer alternden Gesellschaft wird Pflege immer wichtiger. Diese Arbeit muss in irgendeiner Form auch finanziell honoriert werden. Ein fixfertiges Konzept dazu haben auch wir noch nicht, aber wir werden uns der Frage annehmen. Steuerabzügen stehen wir generell sehr skeptisch gegenüber. Wegen der Steuerprogression profitieren Gutverdienende viel mehr. Je höher das Einkommen beziehungsweise die AHV-Rente, desto grösser die Entlastung. Das ist nicht sozial.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~

Nein, eine finanzielle Entschädigung ist nicht erstrebenswert und nicht finanzierbar. Freiwilligenarbeit festigt die Solidarität zwischen den Generationen und beruht meist auf Gegenseitigkeit. Zudem können wir die Betreuungsarbeit nicht ausschliesslich an die Familien delegieren. Genügend Kindertagesstätten, Tagesschulen und Ferienpassangebote sind nötig. Eine ausschliessliche Abstützung auf die Grosseltern ist nicht angepasst und wünschenswert. Man sollte die Grosselternarbeit aber besser absichern. Denk-

Nein! Grosseltern gehören in der Regel zu denjenigen Mitmenschen, welche die kostbare Eigenschaft pflegen, Zeit zu spenden. Diese Menschen finden sich auch in Sozialwerken, Kirchen, in der Naturschutzpflege und vielem mehr. Spenderinnen und Spender (eben auch «Zeitspender») verzichten auf einen Lohn. Und das soll so bleiben.

bar sind Betreuungsgutschriften in der 1. Säule oder Zeitgutschriften in einem Zeittauschsystem. Bei Steuerabzügen sind wir skeptisch. Denn das Recht auf einen Steuerabzug müsste ja überprüft werden, und das bedeutet Bürokratie.

Die Leistung der Grosseltern für die Betreuung ihrer Enkelkinder und damit für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist enorm. Eine direkte finanzielle Entschädigung von Seiten des Staates finden wir falsch und teuer. Zudem würde dies den heutigen Charakter der geachteten Freiwilligenarbeit schmälern. Wir sind auch überzeugt, dass viele Grosseltern ihre Enkel gerne und freiwillig betreuen und gar nicht vom Staat entschädigt werden möchten. Auch Steuerabzügen gegenüber sind wir Grünliberalen skeptisch, da bereits die Eltern über das Steuersystem entlastet werden. Grundsätzlich ist aber eine Honorierung der Freiwilligenarbeit der Grosseltern in verschiedenen Tätigkeiten zum Beispiel durch Pflegetagegutschriften ein prüfenswerter Ansatz. Dies erhöht den Anreiz für Freiwilligenarbeit und stärkt die Solidarität auch innerhalb der älteren Generation.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~ Ein Grosseltern-Lohn ist für mich nicht vorstellbar. Genauso wie Elternsein ist Grosselternsein keine wirtschaftliche Arbeit, sondern eine wundervolle Chance, im Leben etwas weiterzugeben, gebraucht und geliebt zu werden. Von einer finanziellen Entschädigung kann nur dann die Rede sein, wenn die Grosseltern die anerkannten Betreuenden sind, aber finanziell für das Kind nicht sorgen können. Es geht dann aber um eine finanzielle Unterstützung seitens der Behörde und nicht um eine Entschädigung.

# 09 ~ 2015

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~


35

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~ Es ist allen Familien freigestellt, dies finanziell familienintern so zu regeln, wie es ihnen entspricht. Es ist allerdings nicht Sache des Staates, sich hier einzumischen. Eltern sollen Fremdbetreuungskosten vermehrt abziehen können, wenn sie im Zusammenhang mit der Erwerbstätigkeit stehen. Die Betreuungsarbeit der Grosseltern andererseits jedoch zusätzlich steuerlich abzuziehen, wäre steuersystematisch nicht korrekt.

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Grosseltern leisten gerade in der Betreuung ihrer Enkelkinder wichtige Dienste für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Davon profitiert wiederum die Gesellschaft als Ganzes. Die BDP prüft Möglichkeiten einer Abgeltung, welche möglichst haushaltneutral sein soll. Wir glauben nicht, dass Steuerabzüge die richtige Form von Wertschätzung gegenüber Grosseltern bedeuten. Wir können uns aber gut vorstellen, dass die gegenseitige Solidarität der Generationen aktiver gefördert werden kann.

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Wenn schon, dann sind die Eltern und nicht der Staat für eine Entschädigung verantwortlich. Wobei Dankbarkeit und gegenseitige Hilfe wohl die schönste Form der Anerkennung ist. Hände weg vom Staat. Sonst wird er regulierend beginnen vorzuschreiben. Steuerabzüge für Betreuungsarbeit würde ich sehr begrüssen. Das wäre die effektivste und beste Unterstützungsmassnahme ohne staatliche Bürokratie.

HABEN GROSSELTERN IN DER SCHWEIZ GENÜGEND RECHTE?

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~ Diese Frage stellt sich mir nicht.

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~ CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~ Im Moment sehen wir hier keinen dringenden Handlungsbedarf. Rechte bedingen immer auch Pflichten, man müsste bei einer solchen Reform also gut aufpassen, dass dieses Gleichgewicht gewahrt bleibt.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~ Leider sind die Rechte der Grosseltern gegenüber den Enkelkindern sehr schwach ausgebildet. Wenn die Beziehung nicht funktioniert oder Patchworkfamilien auseinanderdriften, dann bleibt den Grosseltern der Kontakt mit ihren Enkelkindern oft verwehrt. Hier müssen Lösungen gefunden werden – im Rahmen der neuen Familienpolitik.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~ Auf Gesetzesstufe sehe ich da wie bereits gesagt Handlungsbedarf. Das Zivilgesetzbuch soll angepasst werden, damit Familienangehörige und besonders Grosseltern ein Recht auf das Verkehren mit den (Enkel-)Kindern haben. Besonders bei Scheidungs- oder Todesfällen ist dies wünschenswert. Das Fehlen dieses Rechts kann heute für das Kindes-, aber auch für das Grosselternwohl gefährlich werden. # 09 ~ 2015

Ich denke, die Rechte reichen aus. Was aber unbedingt verhindert werden muss, sind unnötige neue Gesetze oder Vorschriften, die beispielsweise die Betreuung der Enkelkinder durch die Grosseltern erschweren.

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~ Aus unserer Sicht sind die Rechte der Grosseltern – wie auch der Eltern und Kinder – in genügendem Masse berücksichtigt.

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Die BDP ist der Meinung, dass im Grundsatz keine Anpassung der Rechtslage notwendig ist. Punktuell setzt sich die BDP aber für eine Verbesserung der Rechte von Grosseltern ein, wie sie dies z.B. mit der Motion «KESB: Zwingendes Anhörungsrecht und verbessertes Klagerecht für Grosseltern, Geschwister und nahe Verwandte» getan hat.

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Die Grosseltern und Eltern sollten über die Art ihrer Beziehung und Kompetenzen frei entscheiden können. Auch hier: Hände weg vom Staat!


~ Hintergrund ~ POLITIK UND DIE GROSSELTERN

36

IST DAS HEUTIGE RENTENALTER VON 64 RESPEKTIVE 65 JAHREN NOCH ZEITGEMÄSS?

CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~ Die Wirtschaft wird stets produktiver, und die Arbeitszeiten werden wieder länger. Mit anderen Worten: Bis zum Erreichen des Rentenalters produzieren und leisten wir immer mehr – und trotzdem sprechen die Bürgerlichen von einer Erhöhung des Rentenalters. Für die SP ist klar: Eine generelle Erhöhung des Rentenalters lehnen wir zum heutigen Zeitpunkt ab. Wir sollten vielmehr Modelle mit einem flexiblen Rentenalter prüfen.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~ Wir sind gegen eine generelle Rentenaltererhöhung oder die Anhebung des Frauenrentenalters. Schon heute sind nur wenige Frauen nach 60 noch erwerbstätig. Ein flexiblerer Altersrücktritt sollte aber möglich sein. Wer wünscht, soll zum Beispiel zu einem reduzierten Pensum auch nach 65 weiter arbeiten können. Die Generationen-Solidarität muss allerdings auch gegenüber den Jungen spielen.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~ Eine Anpassung des Rentenalters auf 65 für alle rechtfertigt sich im Rahmen der Reform der Altersvorsorge 2020. Sie ist zeitgemäss, aber es braucht eine zusätzliche Flexibilisierung des Rentenalters zwischen 62 und 70 Jahren. Das ist heute mehr denn je gefragt und für uns unverzichtbar.

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~ Mit der demografischen Entwicklung der Gesellschaft muss folgerichtig auch die Anpassung des Rentenalters erfolgen. Ich stelle mir ein Einpendeln zwischen 65 und 67 Jahren vor, mit Flexibilität nach unten und oben.

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~ Wir stehen zum bewährten Drei-Säulen-System der schweizerischen Altersvorsorge. Um dieses langfristig finanzieren zu können, braucht es aber Reformen. Wir unterstützen hier die Stossrichtung des Bundesrates, also eine geschlechtsneutrale Flexibilisierung des Rentenalters. Dazu gehört auch die Anpassung des Rentenalters für Frauen auf 65 Jahre.

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~ In unseren europäischen Nachbarländern hat der klare Trend in Richtung höheres Rentenalter bereits eingesetzt. Schweden, Dänemark, Norwegen, Polen, Grossbritannien, Italien, Irland, Island und Spanien haben ein höheres Rentenalter beschlossen als die Schweiz, die eine # 09 ~ 2015

überdurchschnittliche Lebenserwartung aufweist. Wir leben länger und länger gesund. Daher ist das Rentenalter zu flexibilisieren – längeres Arbeiten soll sich lohnen, Beitragslücken sollen gefüllt werden können, Teilrenten sollen bezogen werden können, um auch einen graduellen Übergang ins Rentenalter zu ermöglichen.

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Die BDP setzt sich für eine nachhaltige und sichere Finanzierung der Altersvorsorge ein, um dieses wichtige Generationenprojekt langfristig erhalten und auf ein solides Fundament stellen zu können. Mit Blick auf die gestiegene Lebenserwartung sowie die Verschiebungen der Altersstruktur in der Schweizer Bevölkerung zulasten der arbeitenden Generation ist eine Reform, die auch das Rentenalter betrifft, unabdingbar. Die BDP setzt sich daher für eine automatische Anpassung des Rentenalters an die Lebenserwartung ein, um diese emotional geladene Fragestellung zu entpolitisieren und an einer klar definierten Logik auszurichten. Davon betroffen sein muss nicht nur das gesetzliche Rentenalter, sondern auch der effektive Renteneintritt. Berufsspezifische und individuelle Flexibilisierungen sollen innerhalb einer gewissen Bandbreite möglich sein. Ebenso will die BDP ein gleich hohes Rentenalter für Frauen und Männer.

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Das Rentenalter der Zukunft wird viel flexibler werden. Es wird nicht mehr statisch bei 65 Jahren sein, sondern abhängig von Job, Gesundheit und Tatkraft. Tendenziell wird das Rentenalter wegen der längeren Lebenserwartung eher zunehmen.


37

ZUM SCHLUSS NOCH ETWAS PERSÖNLICHES: WIE HABEN IHRE GROSSELTERN SIE GEPRÄGT? UND HABEN SIE SELBST SCHON ENKELKINDER? CHRISTIAN LEVRAT ~ SP ~ Meine Grosseltern haben mich sehr stark geprägt, und ich habe mit ihnen sehr viel Zeit verbracht. Sie mussten sehr bescheiden leben, waren aber unglaublich grossherzig. Sie hatten immer ein offenes Ohr für alle und fanden immer die richtigen Worte.

REGULA RYTZ ~ Grüne ~ Ich hatte ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Grosseltern und habe zusammen mit meinem Bruder bis zu ihrem Tod jeden Samstag mit ihnen verbracht und mit den Jahren immer mehr Hausarbeiten übernommen. Das Leben bei den Grosseltern war das Paradies meiner Kindheit. Ich vermisse sie noch immer.

CHRISTOPHE DARBELLAY ~ CVP ~ Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meinen Grosseltern. Leider sind sie beide gestorben. Sie waren Bauern, sie kannten das Wort Ferien gar nicht… Ich war oft bei ihnen zu Hause, im Stall mit den Kühen oder auf dem Feld. Mein Grossvater war ein grosser Fan von Rätseln und erzählte die besten Geschichten. Meine Grosseltern gehörten zu den allerwichtigsten Personen in meinem Leben.

MARIANNE STREIFF ~ EVP ~ Meine 4-jährige Enkelin und ich geniessen es total, zwei- bis viermal pro Monat Zeit miteinander zu verbringen. Ein Highlight für sie und uns ist es, wenn sie über Nacht bei mir und meinem Mann bleiben darf.

MARTIN BÄUMLE ~ GLP ~ Meine Grosseltern haben mich natürlich auch geprägt. Insbesondere meine Grossmutter mütterlicherseits hat mir vieles an Erfahrung, Ratschlägen und Empfehlungen mit auf den Weg gegeben, von dem bis heute immer noch einiges in mein Verhalten einfliesst. Selbst bin ich bisher weder Vater noch Grossvater, dafür habe ich als Götti immer wieder Betreuung und Beratung übernommen.

PHILIPP MÜLLER ~ FDP ~ Meine Grosseltern haben mich Gelassenheit gelehrt, wenn ich allzu stürmisch unterwegs war. Ich habe zwar drei Töchter, bin aber noch nicht Grossvater.

MARTIN LANDOLT ~ BDP ~ Ich habe als Kind viel Zeit mit und bei meinen Grosseltern verbracht, insbesondere in den Ferien. Das gehört zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen. Meine Grosseltern waren mir in vielerlei Hinsicht Vorbilder, namentlich aufgrund ihrer Bescheidenheit, ihres Fleisses und ihrer Zuversicht.

# 09 ~ 2015

TONI BRUNNER ~ SVP ~ Meine Grosseltern haben mich mit ihrer Lebensweisheit und Erzählungen von früher positiv geprägt und auf das Leben neugierig gemacht.


~ Hintergrund ~ GROKI-CHÖRE

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Der Bünder Liedermacher Linard Bardill lässt Grosseltern und Enkelkinder zusammen singen. Er gründet gleich in mehreren Schweizer Städten GroKi-Chöre.

DER CHORHERR Von GEORG GINDELY (Text) und OLIVIA ITEM / Südostschweiz (Foto)

L

inard Bardill ist ein Hansdampf in allen Gassen: Der Bündner ist Theologe, Liedermacher, Schriftsteller, Kolumnist und fünffacher Vater. Nun lanciert der 59-Jährige ein neues Projekt. Er ruft in mehreren Schweizer Städten Chöre für Grosseltern und ihre Enkelkinder ins Leben. Die ersten GroKi-Chöre, wie sie Bardill nennt, entstehen in Chur, Zürich und St. Gallen. Weitere Chöre sind in Luzern, Bern und Winterthur geplant. Im Moment sucht der Liedermacher Sängerinnen und Sänger aus beiden Generationen. Fürs Casting melden können sich Grossväter und Grossmütter mit ihrem Enkelkind, ein Chor soll aus etwa 30 bis 50 Mitgliedern bestehen. MIT KINDERN INS ALTERSHEIM Bardill kommt ins Schwärmen, wenn er von seinem GroKi-Projekt erzählt. Er hat selber bereits mehrmals erfahren, was generationenübergreifende Projekte auslösen können. Vor einigen Jahren übte er mit 50 Kindern das Singspiel «Nid so schnell, Wilhelm Tell» ein, mit dem er anschliessend auf Tournee ging. Seine Mutter, die in Chur in einer Alterssiedlung lebt, war begeistert davon und fragte ihren Sohn, ob er nicht auch einmal «etwas für die Alten» machen könne. Klar könne er das tun, aber alleine komme er nicht. «Ich nehme Kinder mit», sagte Bardill. Die Kinder stellte er nicht etwa auf eine Bühne, sondern setzte sie neben die Bewohnerinnen und Bewohner. «Was dann geschah, war magisch», sagt der Liedermacher. Der ganze Saal sang mit, Kinder,

Eltern, Grosseltern, und selbst schwer Demenzkranke erinnerten sich an den Text des Beresina-Liedes. Bardill besucht seither immer wieder Altersheime mit Kindern. Zusammen mit seiner Mutter hat er eine Hitparade mit Liedern aus ihrer Jugendzeit entwickelt, die er vor dem Auftritt verschickt. Die Bewohnerinnen und Bewohner können dann abstimmen, welche Lieder sie hören (und mitsingen) möchten. MEHR VERBINDENDES FÜR DIE SCHWEIZ Zwei weitere Auslöser gab es für Bardills GroKiProjekt. Seiner Ansicht nach hat die Schweiz immer weniger, was das Land verbindet. «Vielleicht noch die SBB oder Radio und Fernsehen SRF, aber die stehen ja auch in der Kritik», sagt er. «Es braucht wieder mehr, was das Land zusammenhält. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Grosseltern und Enkelkinder etwas extrem Verbindendes entwickeln können.» Am intensivsten nimmt er das bei seinen Besuchen in Kinderspitälern wahr. «An Krankenbetten von Kindern treffe ich oft Grosseltern und spüre ein starkes Band zwischen den beiden Generationen, eine ruhige, tiefe Liebe.» Bardill besucht als Botschafter der Stiftung Sternschnuppe seit Jahren kranke Kinder im Spital und spielt Konzerte für sie. Daneben begleitet er sterbende Menschen, unter ihnen auch Kinder. Das Sterben ist ein Lebensthema für Bardill, seit er als Kind den Tod seines Grossvaters miterlebte. Der Grossvater wurde nach seinem Tod drei Tage im Haus aufgebahrt. Die Menschen kamen vorbei, nahmen ~

# 09 ~ 2015


~ Hintergrund ~ GROKI-CHÖRE

Linard Bardill: «Grosseltern und Enkelkinder verbindet eine ruhige, tiefe Liebe.»

~ 09 ~ 2015


~ Hintergrund ~ GROKI-CHÖRE

40 Linard Bardill erhofft sich mit den GroKi-Chören unvergessliche Begegnungen zwischen den Generationen.

«Die heutigen Grosseltern sind voller Kraft und Saft und Ideen.» ~ Abschied und sprachen über ihre Erlebnisse mit dem Verstorbenen. «Das hat mich nicht mehr losgelassen», sagt Bardill. Heute sei alles so anders. «Damals haben sie meinen Grossvater zum Sterben heimgeholt, heute bringt man die Menschen zum Sterben ins Spital, und nachher kommen die Toten ins Kühlfach.» Der Tod werde verdrängt. Bardill will dem Thema Platz geben und bietet Kurse mit dem Titel «Sterben für Anfänger» an. Wie sehen Gläubige den Tod, wie Atheisten? Gibt es etwas nach dem Tod? «Das sind Fragen, die uns alle bewegen, aber wir sprechen viel zu wenig darüber», sagt Bardill. CD UND KONZERTTOURNEE GEPLANT In den GroKi-Chören wird es nicht um den Tod, sondern ums Singen gehen. Bardill wendet sich mit der Idee an die aktive dritte Generation: «Die heutigen Grosseltern sind voller Kraft und Saft und Ideen.» Geplant sind sechs bis acht Probeabende und ein bis zwei Probewochenenden oder ein Singlager. Danach will Bardill eine CD aufnehmen und mit den Chören auf Tournee gehen. In Chur beginnt das Projekt im September, in St. Gallen im Oktober. An beiden Orten finden die Proben in der Migros-Klubschule statt.

Die Kinder sollten zwischen sieben und zwölf Jahre alt sein. «Kleinere Buben und Mädchen dürften Mühe haben, die abendlichen Auftritte durchzustehen», sagt der Liedermacher. Melden können sich auch Wahlgrosseltern und ihre Wahlenkel. Bardills Kinder wurden oft von einer Wahlgrossmutter begleitet, weil die wirklichen Grosseltern weit weg wohnten oder gehbehindert waren. «Dabei entstanden tiefe Bande», sagt Bardill. Vor allem im Zürcher Projekt werden viele Wahlgrosseltern mittun: Dort arbeitet Bardill mit der Wohnbaugenossenschaft Freiblick zusammen, in der viele Wahlgrosseltern Kinder betreuen. Der Zürcher GroKi-Chor startet nächsten Januar. Bardill erhofft sich von seinem neuen Projekt unvergessliche Erlebnisse für Grosseltern und ihre Enkelkinder. Übrigens: Welche Lieder sie singen werden, ist noch nicht bestimmt. Die Chormitglieder werden selber eine Hitparade von alten und neuen Liedern erstellen. Aus ihr wird das GroKi-Singbuch entstehen, das später auch Grosseltern und Enkelkinder benützen können, die nicht im Chor mitsingen. • Wer Lust hat, mit seinem Enkelkind in einem GroKi-Chor zu singen, schickt eine E-Mail an buero@bardill.ch

# 09 ~ 2015


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42

~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE

E E N H C S T H C I S IN von STEPHAN BÖSCH (Fotos) und DANIELA SCHWEGLER (Text)

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# 09 ~ 2015








V

~ Hintergrund ~ FOTOREPORTAGE

49

on vier Seiten steigen Al­ pinisten hinauf zur Mutt­ hornhütte in der Jungfrau-­ Weltnaturerberegion. Seit den Fünfzigern geht’s auch auf dem Luftweg hoch: erst mit Flächen­ flugzeugen, später dann mit Helis, die auch heute noch auf dem Gebirgslande­ platz vor der Hütte landen und Mittags­ gäste und Lebensmittel bringen. Erna Brunner, 79, die frühere Hüttenwartin, wäre einst gerne unten im Grün geblie­ ben. Doch ihren berg­vernarrten Mann Heinz, den Bergführer, zog es hinauf. Und so bewarteten die beiden die Hüt­ te 34 Jahre lang – wie vor ihnen Ernas Grossvater Fritz Gertsch, der die 1895 erbaute Hütte 1907 übernahm, gefolgt von Ernas Vater Fritz und ihrem Bruder. Seit 2004 ist mit Sohn Toni und seiner

genug zu tun. Es ist nicht einfach, den ganzen Sommer auf dreitausend Metern zu leben. Darum haben wir gesagt, we­ gen uns muss niemand von der Familie übernehmen. Heinz Brunner: Aber wir sind natürlich glücklich, dass jetzt unser Sohn Toni und Erika hier sind. Erna: Die Hütte war immer Tonis zweite Heimat. Er war schon als Siebenjähriger hier – 1970, das war unser erster Som­ mer – zusammen mit unseren beiden anderen Kindern Heinz junior, damals zwölf, und Erni, vierjährig. Und Katrin kam 1975 hinterher. Ein Baby auf dieser Höhe war damals eine Sensation und auch für die Touristen schön. Zunächst hatten wir zwar ein bisschen Bedenken. Aber der Arzt im Spital fand, das sei doch kein Problem! Die Windeln würden

gehen, freute ich mich: aufs Grün, auf einen Garten, aufs Preiselbeerensuchen! Und heute komme ich wieder gerne für ein paar Tage hoch, um den Jungen zu helfen, wo es nötig ist – auch wenn ich die Höhe spüre. Aber auch unten im Tal hab ich genug Arbeit. Heinz: Vor allem mit den Blumen. Das holt Erna ein bisschen nach, weil wir hier oben keine hatten. Erna: Ja, im ersten Sommer nach der Hütte war der Blumengarten so dicht, dass ich kaum noch durchkam (lacht). Ich genoss es so richtig, zu Hause zu sein. Und ich hab auch jetzt noch nicht das Gefühl, aus dem Haus zu müssen, um unter die Leute zu kommen. Ich hab zu Hause Betrieb genug. Die Jungen sind da. Dann schaut wieder ein Grosskind vorbei. Man dorfet rasch ein bisschen

Frau Erika nun schon die vierte Genera­ tion am Wirken und Werken.

auch hier oben trocknen (lacht). Heinz: Damals war die Hütte noch nicht so komfortabel ausgestattet wie heute. Wir hatten keinen Strom, mussten das Was­ ser draussen holen und das Ge­ schirr von Hand abwaschen. Verrückte Zeiten waren das! Vor allem an schönen Wochenenden, wenn der Ansturm riesig war! 220 Leute waren der Rekord – und das bei offiziell hundert Schlafplätzen. Erna: Wir waren rund um die Uhr dran. Wir hatten weder Kühlschrank noch Tief­ kühltruhe noch kaum Frisches, sondern vor allem Büchsen: Fleisch aus Büchsen, Gemüse aus Büchsen. Heinz: Der Abwasch machte am meisten Arbeit. Erna: Uh, ja! Berge von Tellern und Tas­ sen und Besteck türmten sich vor dem Trog! Manchmal war man nach solch strengen Hüttenwochen schon sehr mü­ de. Aber als Frau konnte ich ja nicht kurz allein über den Gletscher ins Tal hinun­ ter. Davonzulaufen kam also gar nicht infrage (lacht). Heinz: Der Bergführer wäre nicht mit (lacht auch). Erna: Dann hat man halt weitergemacht. Heinz: Das ist Teamarbeit, anders geht es nicht. Und zum Streiten fehlte uns die Zeit (beide lachen lauthals). Erna: Wir haben auch viel Schönes er­ lebt. Doch wenn es Zeit war runterzu­

mit der Nachbarin oder dem Nachbarn. Das reicht mir. Ja, ich hab ein gutes Le­ ben und bin froh um alles, was ich noch machen kann. Ich bin jedenfalls zufrie­ den, dass ich hier bin und mithelfen kann. So macht das Leben Sinn, und ich fühle mich nützlich. Ich kann nicht ein­ fach nur tagelang rumsitzen. Ich muss etwas tun können. Heinz: Kinderhüten am liebsten! Erna: (lacht ihm zwinkernd zu) Gell, wenn dann Zeit bleibt, gehen wir noch rasch raus an die Sonne, um frische Luft zu tanken. •

Erna Brunner: Manchmal hatte ich schon Mühe, den ganzen Sommer hier oben zu verbringen – im ewigen Schnee und Eis, ohne Grün, ohne Blumen, ohne Bäume. Zum ersten Mal auf der Mutthornhütte war ich als Achtjährige 1943. Mein Vater hatte die Hütte 1944 von meinem Gross­ vater übernommen. Von da an war ich je­ den Sommer in den Ferien hier. Da man damals noch nichts gewusst hat vom Fliegen, sind wir immer hochgewandert. Von Stechelberg aus sind es zweitausend Höhenmeter bis zur Hütte. Um Mitter­ nacht sind wir aufgestanden und um ein Uhr losgelaufen, vom schönen Grün in den tiefen Winter hinein. Der Gletscher war damals noch fünfzig Meter höher. Vom Küchenfenster aus hat man direkt auf die Eiswand gesehen. Der Wind zog durch die Hütte. Und wenn man an die Wärme wollte, stand man an den Koch­ herd. Gekocht hat man, was die Leute mitbrachten: Suppen, Teigwaren oder Reis. So war das. Nach der Schule habe ich die Saallehre gemacht, heute sagt man Servicefachfrau. Und dann lernte ich Heinz kennen. Er ist Zimmermann und Bergführer. Wie wir die Hütte über­ nahmen, hörte Heinz auf zu führen über den Sommer. Im Mutthorn hatten wir

# 09 ~ 2015

Dieser Text ist ein gekürzter Beitrag aus dem eben erschienen Buch «Bergfieber – Hüttenwartinnen im Porträt» von Daniela Schwegler (Text) sowie Stephan Bösch und Vanessa Püntener (Fotos), Rotpunktverlag, Zürich. 256 Seiten, 38 Franken, ISBN 978-3-85869-668-7. www.rotpunktverlag.ch


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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Angst vor der eigenen Tochter

Mehrfach überrumpelt

EIN GROSSELTERNPAAR GEGEN SIEBZIG ERZÄHLT: Wir zwei hüten seit einem Jahr unsere beiden kleinen Enkel, 3 und 4. Es plagt uns immer wieder, dass unsere Tochter ihre präzisen Vorstellungen, wie wir hüten sollen, bei uns einfordert und uns auch Süsses, Schwimmbad, Fernsehen, Grill usw. verbietet. Haben wir uns das Grosselternsein zu idyllisch vorgestellt? Zu selbstverständlich, zu eigenständig? Bei uns darf es doch anders sein als bei den Eltern. Wir haben mehr und mehr Angst vor unserer Tochter.

EINE 59-JÄHRIGE GROSSMUTTER ERZÄHLT: Unsere Tochter ist schwanger und berufstätig. Nun haben die Tochter und ihr Mann mir unvermittelt und ohne mich zu fragen vorgeschlagen, das Kindchen mit der Mutter des Mannes, die ich kaum kenne, zusammen 1 bis 2 Tage zu hüten. Die andere Grossmutter sei schon älter und traue es sich allein nicht zu. Es sei doch schön, meint unsere Tochter, diese Kontakte zu pflegen; das komme mir sicher entgegen. Ich fühle mich da mehrfach überrumpelt. Ich weiss auch gar nicht, ob ich das will.

D

ie kleinen Enkel sind ungestüm, triebhaft, unvorsichtig, unvernünftig. Das alles macht den Reiz des Kindlichen aus. Die Angst, «schlechte Eltern» zu sein,

D

as ist gut nachvollziehbar. Da wünscht frau sich doch eine Tochter, die fragt, was ihre Mutter für eine Grossmutter sein möchte. So kann man es nämlich auch

war vermutlich noch nie so gross wie heute. Grosseltern sind machen. Also, Grossmütter, -väter und -eltern, überlegt euch da unbelasteter. Sie haben keinen Erziehungsdruck mehr. Es während der Schwangerschaften eurer Kinder, was für Grossgibt unbeschwerte Eltern, welche die Grosseltern so hüten eltern ihr allenfalls werden möchtet. Eure Wünsche sollen lassen, wie diese es wollen. Und es gibt solche, die klare gelten. Lasst euch nicht überrumpeln. Vorgaben machen, weil sie befürchten, dass ihr Kind sonst Die Verkopplung der beiden Grossmütter inklusive Hütezu wenig Konsequenz und Kontinuität erlebt. vorschlag ist etwas Spezielles, das man originell oder beKürzlich hat mich eine Grossmutter, die ich nicht kannte, fremdlich finden kann. Vor allem müssten solche Ideen in im Gespräch am Sandhaufen gefragt: Hüten Sie auch nach Gesprächen mit allen Beteiligten erarbeitet werden. Sonst Vorgabe? Ich habe gelacht und gesagt, ja natürlich. kommen sie wie Befehle daher. Liebe Grossmutter, bitten Sie Sie sprechen von der Angst vor der Tochter beziehungsweise um ein Gespräch zu viert, die beiden Grossmütter und die vor ihren Vorstellungen und Verboten. Eltern, vielleicht bei einem schönen Essen, Das ist ein starkes und quälendes Gefühl. und spüren Sie Ihren Gefühlen nach bei Vielleicht hat das bei Ihnen auch Scham diesem Treffen. Sie müssen sich auch nicht zur Folge, dass Sie es Ihrer Tochter nicht sofort entscheiden. Dann kann im besten recht machen können. Es wäre gut, wenn Fall der befremdliche Vorschlag zu einem Sie diese Angst Ihrer Tochter mitteilen originellen werden. Und sonst werden sich könnten. Nicht vorwurfsvoll, einfach als andere Lösungen finden lassen. wichtige Mit-Teilung. Und machen Sie Dazu einige generelle Bemerkungen. Neben sich bitte auf alle Arten von Reaktionen den begeisterten Grosseltern gibt es zunehgefasst. Mütter sind empfindlich, und mend solche, die sich von ihren Kindern KATHARINA LEY (68) ist Psychoanalydas ist gut so. zum Hüten gedrängt fühlen. Diese Thematik tikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigeIch denke, dass die grossen Richtlinien, gehört auf den Tisch, und zwar mit allen ner Praxis in Bern und Grossmutter eines Enkels (2). Schicken Sie Ihre Fragen an: die Ihre Tochter als Mutter vorgibt, ihre Betroffenen – Enkelkinder ausgenommen. Katharina Ley, Geltungsberechtigung haben. Das ist nicht Wir sind in einer Generation aufgewachsen, Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder so schwierig einzuhalten. Fixieren Sie in der die Grosseltern selten hüteten. Sie beratung@grosseltern-magazin.ch. sich nicht auf die Verbote. Es gibt so viele waren «zu alt». Das hat sich geändert. DesFreiräume im Laufe eines Tages. Seien Sie halb sind auch gewisse Junge fordernder erfinderisch. Das haben wir doch gelernt in unserem langen geworden – oder bedürftiger danach, dass die Grosseltern Leben, uns innerhalb eines Rahmens (Beruf, Wohnen etc.) anpacken. Es soll allen Grosseltern der Rücken gestärkt werden, Lust und Freiheiten zu verschaffen. Den Hüte-Rahmen geben die es nach reiflicher Überlegung wagen, Nein zu sagen. Das die Eltern vor. Und die Innereien sind ganz und gänzlich die verdient einen ebensolchen Respekt wie ein Ja. Die Solidarität Freiheit der Grosseltern. Viva! Es soll allen dabei wohl sein, der Grosseltern zu ihren Kindern und ihren Enkeln kann auf deshalb ist Mit-Teilen so wichtig. • vielfache Arten gezeigt und gelebt werden. • # 09 ~ 2015


~ Dossier ~ SCHULE HEUTE

09 ~ 2015


~ Dossier ~ SCHULE HEUTE

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Von MELANIE BORTER (Text) und DEBORAH LÄTSCH (Illustrationen)

SCHULE HEUTE

DOSSIE R

Der Schuleintritt ist eine grosse Angelegenheit für ein Kind und vielleicht eine noch grössere und emotionalere Sache für die Eltern und Grosseltern. Das war schon immer so und ist es auch heute noch. Doch vieles, was die Schule betrifft, hat sich in den letzten 30 Jahren geändert. Die wichtigsten Begriffe aus dem heutigen Schulalltag haben wir zusammengestellt und erklärt.

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Antolin - Lesen soll Spass machen Antolin ist ein Online-Portal zur Leseförderung. Viele Schulen nutzen es, um die Kinder zu motivieren, möglichst viel zu lesen. Die Kinder loggen sich mit einem Passwort ein und können zum Buch, das sie gerade gelesen haben, Quizfragen beantworten. Lizenzen für die Nutzung von Antolin können nicht von Privatpersonen erworben werden, sondern werden von der Schule gelöst. Für alle zugänglich ist aber die Liste mit jenen Buchtiteln, für die auf Antolin auch Quizfragen existieren – es sind über 64 000 Bücher. Diese Liste kann hilfreich sein: Denn vielleicht möchte Ihr Enkelkind bald nur noch Bücher ge-

schenkt bekommen, die auch Antolin-Punkte einbringen. Nicht selten entsteht nämlich klassenintern ein regelrechter Wettkampf, wer die meisten Punkte erreicht. www.antolin.de

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Basisschrift gegen Schnürlischrift Die Schnürlischrift verschwindet immer mehr. Die sogenannte Basisschrift, eine teilverbundene Schrift des Grafikers Hans Eduard Meier, wird bereits heute an einigen Schulen gelehrt. Die Basisschrift, auch Meier-Schrift genannt, gleicht der unverbundenen Blockschrift viel mehr als die Schnürlischrift: So fallen bei den Oberlängen und Unter-

längen der Kleinbuchstaben die Schlaufen weg wie auch sonstige Schnörkel. Es sei lediglich ein ästhetischer Zopf, an der alten Schnürlischrift festzuhalten, meinen die Befürworter der Meier-Schrift und bezeichnen die Schnürlischrift als furchtbar «gstabig» mühsam und überhaupt nicht kindergerecht. Die Schnörkel und Schlaufen der Schnürlischrift können in feinster Weise die Reifung des kindlichen Gehirns unterstützen, sagen hingegen die Gegner der Basisschrift. Ob auch so heftig über die Neuerung debattiert wurde, als die Schnürlischrift vor 60 Jahren eingeführt worden ist? Damals machte es auf jeden Fall Sinn, eine Schrift zu erlernen, die es ermöglichte, ohne abzusetzen und mit wenig Tinte zu schreiben. Heute im Zeitalter der Kugelschreiber und Filzstifte ist dies kein Argument mehr.

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Bringen und abholen – abholen und bringen Dass Schülerinnen und Schüler von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, war noch vor dreissig Jahren eine absolute Ausnahme, heute ist das in vielen Dörfern und auch Städten gang und gäbe. Die vor dem Schulhaus haltenden SUVs von Eltern sorgen nicht nur dafür, dass die Lehrpersonen nicht mehr parkieren können, sondern sind oftmals eine Gefahr für diejenigen Kinder, die zu Fuss in die Schule gehen. Dabei warnen Experten längst vor den negativen Auswirkungen der Elterntaxis. Der Verkehrs-Club der Schweiz hat dazu sogar eine Kampagne gestartet. www.zu-fuss-zur-schule.ch

Blockzeiten Umfassende Blockzeiten heisst: Alle Kinder stehen an fünf Vormittagen pro Woche wenigstens für dreieinhalb Stunden (also vier Lektionen) und an ~


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~ einem bis vier Nachmittagen unter Obhut. Das HarmoS-Konkordat sieht die Unterrichtsorganisation auf der Primarstufe vorzugsweise in Blockzeiten vor. Viele Schulen haben die Blockzeiten bereits eingeführt, die praktizierten Blockzeitenmodelle unterscheiden sich in ihrer zeitlichen Ausdehnung von Schule zu Schule aber sehr.

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Computer im Unterricht Heute werden Computer und sogar Tablets schon in der Primarschule eingesetzt – zumindest da, wo sie vorhanden sind. Freilich ist man von der Idee, dass die Lehrpersonen bald gänzlich durch Computer ersetzt werden, schon längst weggekommen. Die Wunderkisten mit den unzähligen Lernprogrammen sind aber fester Bestandteil des modernen Unterrichts. Einzig das 10-Finger-System, das an vielen Schulen noch immer erst in der Oberstufe auf dem Plan steht, hinkt dieser Entwicklung massiv hinterher. So haben viele Enkelkinder und Grosseltern heute eine grosse Gemeinsamkeit: Beide tippen die Wörter mit der «Adlertechnik», wobei die Zeigefinger von oben herab auf die Tastatur stürzen.

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DaZ (Deutsch als Zweitsprache) Kinder aus nicht deutschsprachigen Familien erhalten – je nach kantonaler Regelung bereits im Kindergarten oder erst in der Schule – DaZ-Stützunterricht. Oft finden DaZ-Angebote in speziellen Lektionen statt, es gibt aber auch DaZ-Förderung von Kindern im Rahmen des Regelunterrichts.

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Externe Schulevaluation (ESE) Die Externe Schulevaluation hat in vielen Kantonen das frühere Schulinspektorat abgelöst. An seiner Stelle wurden externe Evaluationsstellen geschaffen, in denen Evaluatorinnen und Evaluatoren die Schulqualität überprüfen und beurteilen. Dabei steht nicht die einzelne Lehrperson und deren Unterricht, sondern die Schule als Ganzes, als Betrieb im Vordergrund: Die Lehrpersonen werden zum Arbeitsklima, die Schülerinnen und Schüler zum Schulund Unterrichtsklima und die Eltern zur Schulorganisation,

zur Informationspraxis der Schule sowie zur Betreuungsfunktion befragt. Kritiker der ESE monieren, dass dadurch die fachliche Beurteilung des einzelnen Unterrichts zu kurz komme. Die fachlich-pädagogische Aufsicht und Betreuung und somit die Beratung und Kontrolle der Lehrpersonen und ihres Unterrichts werden indes heute in den meisten Kantonen durch die Schulleitung vorgenommen und nicht mehr durch Inspektoren. Auch das lässt Raum für Kritik.

Elterngespräch Wurde man früher nur selten oder erst dann, wenn etwas gehörig schief gelaufen ist, als Eltern in die Schule zitiert, geschieht das heute im Minimum einmal pro Jahr. Denn Elterngespräche sind heute fester Bestandteil im Schuljahr und keineswegs ein Zeichen dafür, dass ein Kind irgendwie auffällig ist.

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Fremdsprache Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat 2004 eine nationale Strategie zur Weiterentwicklung des Sprachenunterrichts beschlossen, für die Kantone, die dem Har-

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moS-Konkordat beigetreten sind, sind sie verbindlich: Eine erste Fremdsprache wird spätestens ab dem 3. Schuljahr unterrichtet, eine zweite spätestens ab dem 5. Schuljahr. Das sind eine zweite Landessprache und Englisch. Die Reihenfolge der Einführung der Fremdsprachen ist regional verschieden und sorgt immer wieder für Gesprächsstoff.

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Grundstufe und Basisstufe In der Grundstufe werden die zwei Kindergartenjahre mit dem ersten Primarschuljahr zusammengefasst. Von Basisstufe spricht man, wenn die zwei Kindergartenjahre mit den ersten zwei Jahren der Primarstufe zusammengefasst werden. Das Revolutionäre daran: Bei beiden verläuft der Übergang innerhalb dieser Stufen flexibel. Je nach Entwicklungsstand des Kindes kann es zum Beispiel die Basisstufe auch in drei Schuljahren beenden. Bereits 2004 begannen in 11 Kantonen Pilotprojekte für die Einführung einer Grundoder Basisstufe. Diese Projekte wurden 2010 abgeschlossen und evaluiert. Einzelne Kantone der Deutschschweiz führen nun die eine oder andere Stufe definitiv ein.


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Gleichstellung in Unterrichtsfächern Erst 1990 wurde versucht, die Gleichstellung bei den Unterrichtsfächern einzuführen. Knackpunkt war damals die Hauswirtschaft, die neu für alle Kinder obligatorisch werden sollte. Heute ist es selbstverständlich, dass Mädchen und Buben den Werkunterricht und den Handarbeitsunterricht besuchen – heute nennt sich dies übrigens «textilesund technisches Gestalten». Wundern Sie sich also nicht, wenn sich der 10-jährige Enkel ärgert, dass er wieder an der alten Nähmaschine sitzen musste. Der Hauswirtschaftsunterricht soll neu übrigens im Unterricht «Wirtschaft – Arbeit – Haushalt» (WAH) integriert werden. Das «Haushalten und Zusammenleben» wird da ebenso behandelt wie die Themen «Ernährung und Gesundheit», «Produktions- und Arbeitswelten» und «Handel, Märkte und Geld.»

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HarmoS-Konkordat Die interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (kurz HarmoS-Konkordat) vereinheitlicht den Lehrplan (Lehrplan 21) und die Dauer der Bildungsstufen der obliga-

torischen Schule. Die Primarschule inklusive Kindergarten oder Eingangsstufe dauert acht Jahre, die Sekundarstufe drei Jahre. Folgende 7 Kantone sind dem HarmoS-Konkordat nicht beigetreten: LU, GR, TG, NW, UR, ZG. und AR. Die Kantone AG, AI, OW und SZ haben sich noch nicht entschieden.

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Integrative Heilpädagogik Integrative Schulung sieht vor, dass auch Kinder mit besonderem Bildungsbedarf oder einer Behinderung den Regelunterricht besuchen. Wenn immer möglich, sollen also sogenannt integrative Lösungen den separierenden vorgezogen werden. Die Kinder werden individuell durch entsprechende pädagogisch-therapeutische Massnahmen wie Logopädie, Psychomotorik und Stützmassnahmen von schulischen Heilpädagoginnen und -pädagogen unterstützt. In der Mehrheit der Kantone findet die Schulung von Kindern mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen sowohl in Form von integrativer Schulung innerhalb von Regelklassen als auch in Sonderklassen statt.

j J&S Kindersport Jugend und Sport (J&S) ist das staatliche Förderungsprogramm der Schweiz für den Breitensport und den leistungorientierten Nachwuchs. Im Zusammenhang mit zunehmendem Übergewicht von Kindern wurden die Leistungen 2009 auch auf Vorschulkinder ab 5 Jahren ausgedehnt: mit dem Programm J+S-Kids (heute J+S-Kindersport). So gibt es heute schon für Kinder ab 5 Jahren J&S-Angebote.

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Klassenfoto Das klassische Foto der gesamten Klasse vor der Wandtafel oder dem Klettergerüst ist an vielen Schulen Schnee von gestern. Heute kommen die Kinder oftmals mit einem ganzen Set, bestehend aus Klassenfoto, Porträt-Foto, Sticker, Magneten und vielleicht noch einer Tasse mit dem Kinderkonterfei nach Hause. Das rechnet sich. Selbstverständlich haben die Eltern die Wahl, was sie bestellen wollen. Aber wenn sie dann die enttäuschten Gesichter des Kindes sehen bei der Ankündigung, «wir nehmen nur das Klassenfoto», werden sie doch weich: «Also gut, die Magnete noch, die sind ja als Geschenk für die Grosseltern goldrichtig.» ~


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Vier Generationen sprechen über ihre Schulerfahrungen Chanelle, eine 6.-Klässlerin, unterhält sich mit ihrer Mutter, ihrer Grossmutter und ihrer Urgrossmutter über Schule und Unterricht von damals und heute. Von HANSRUEDI HEDIGER (Interview)

Mutter: An geworfene Schlüsselbunde kann ich mich noch gut erinnern. Auch an eine Lehrerin, die Kopfnüsse austeilte. Mein Vater war schon damals nicht einverstanden damit und hat dies der Schulkommission gemeldet. Als Schülerin war ich schwatzhaft. So musste ich oft die Hausordnung abschreiben. Daneben hatten wir aber auch ganz Grossmutter und Urgrossmutter erinnern sich an ihre Schulzeit.

Grossmutter: Wir wurden bei kleinen Vergehen hart bestraft. Mit dem Stock schlug man uns auf die Finger oder warf uns Schlüssel und Kreiden an den Kopf. Das war schlimm. Auf der Mittelstufe hatten wir einen ganz schlimmen Lehrer. Er behandelte uns vier Kinder aus der Altstadt schlecht und war überzeugt, wir könnten sowieso nichts. Deshalb ging ich nicht gerne in die Schule. In den oberen Klassen verbesserte sich die Situation . Vielleicht hatten die Lehrer eher Angst vor uns. Urgrossmutter: Ich hatte Nonnen als Lehrerinnen und wurde streng katholisch erzogen. Am Morgen besuchten wir als Erstes die Kirche und beteten. Auch den Unterricht danach begannen wir mit einem Gebet. Bevor wir mittags nach Hause gingen, beteten wir wieder. Die Nonnen waren streng, und ich hatte ein bisschen Angst vor ihnen. Wir mussten immer stillsitzen und zuhören, Schwatzen war nicht erlaubt. Glücklicherweise war ich in der Schule brav und hatte nicht unter den Nonnen zu leiden. Wer am Morgen zu spät in die Messe kam, wurde mit der Weidenrute auf die Finger geschlagen.

nette Lehrpersonen, zu denen ich gerne in den Unterricht ging. Chanelle: In unserer Klasse braucht es kaum Strafen. Nur wenn wir etwas vergessen oder dreinschwatzen, erhalten wir einen Strich und nach drei Strichen einen blauen Zettel, den wir von den Eltern unterschreiben lassen. Dann müssen wir nachsitzen. Körperstrafen, wie es sie früher gegeben hat, kann ich mir nicht vorstellen. Ich gehe sehr gerne in die Schule. Vor den Lehrpersonen habe ich gar keine Angst, aber Respekt schon. Grossmutter: Wir begannen erst im 8. und 9. Schuljahr mit dem Französischunterricht. Unser Lehrmittel war «Henri Voisin», und es begann mit «Je m’appelle ...». Wir lernten keine Sätze, sondern nur Wörter und Verbformen, endlos. Aber reden konnten wir nach zwei Jahren immer noch nicht. Urgrossmutter: Wir hatten während den acht Schuljahren keinen Französischunterricht. Wir lernten in der Schule nie ein Wort Französisch. Mutter: Wir waren der erste Jahrgang, der mit «Bonne Chance» unterrichtet wurde. Ich erinnere mich gut an «Pier# 09 ~ 2015

Chanelle und ihre Mutter beim Viergenerationen-Gespräch.

rot» und «Pierrette», die beiden Sprechpuppen. Französisch war für mich recht einfach, da ich schon viel konnte. Chanelle: Wir werden mit «Mille feuilles» unterrichtet. Ich kenne aber auch «Bonne chance», da ich eine Klasse wiederholt habe. Ich habe «Mille feuilles» lieber. Man lernt damit spielerischer und nicht nur Wörter. Ich verstehe schon recht viel, weil wir schon seit der 3. Klasse Französischunterricht haben und immer echte französische Texte hören. Grossmutter: In der 9. Klasse waren wir 38 Schüler und Schülerinnen und sassen auf Zweierbänken in geraden Reihen. Pult und Sitzbank waren aus Holz und fest miteinander verbunden. Das Schulmaterial versorgten wir unter dem Pultdeckel. Soweit ich mich erinnern kann, sass ich immer neben meiner Freundin. Urgrossmutter: In unserem Schulzimmer sassen wir immer zu viert nebeneinander auf einer Holzbank ohne Rückenlehne. Wir besassen kaum Material zum Versorgen. Den Griffel legten wir oben auf den Tisch.


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Mutter: Unsere Zweier- und Einerpulte konnte man öffnen. Die Innenseite des Pultdeckels war vollgeklebt mit Postern, bei mir ausschliesslich von Popstars. Die Stühle waren in der Höhe verstellbar. Cool und neu für uns war die Anordnung der Pulte in einer Hufeisenform. Chanelle: Im grossen Schulzimmer haben wir ganz viel Material: Zum Beispiel ein Whiteboard für die Hausaufgaben, einen Bildschirm mit Internet-Empfang, einen Sitzkreis und ein Sofa. Die Einzelpulte sind in der Höhe verstellbar. Wir arbeiten häufig auch an Tischen in der grossen Gruppenarbeitszone. Grossmutter: Mit den Lehrpersonen zusammen hatten wir meist nichts zu lachen, doch über sie und unter uns lachten wir viel. Einmal bedrängten wir einen schüchternen Knaben, dem Lehrer zu sagen, er habe den Hosenladen offen. Dem Knaben wurde ein Zwanzig-Rappen-Stück versprochen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir die Knaben mit kurzen Hosen unten im Sensegraben nicht sehen durften. Mutter: Ich erinnere mich an einen ganz jungen Lehrer. Er gefiel uns allen und ging oft auf unsere Wünsche ein. Mit ihm konnte man offen über alles reden und lachen. Er hat sich selbst nicht so ernst genommen, und trotzdem hatten wir grossen Respekt vor ihm. Chanelle: In der Schule ist es oft lustig. Auch die Lehrpersonen können über unsere Witze schmunzeln oder machen selber welche. Dann aber müssen wir wieder ernsthaft arbeiten, was auch ganz gut klappt. Ich finde es toll, dass wir uns gegenüber den Lehrpersonen offen äussern und auch unsere Meinung sagen dürfen. •

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Lehrplan 21 Der Lehrplan 21 legt die Ziele für den Unterricht aller Stufen der Volksschule fest und ist ein Planungsinstrument für Lehrpersonen, Schulen und Bildungsbehörden. Mit diesem ersten gemeinsamen Lehrplan für die Volksschule setzten die 21 deutsch- und

mehrsprachigen Kantone das Ziel der Schulharmonisierung um (im Artikel 62 der Bundesverfassung festgehalten). Im Herbst 2014 wurde die Vorlage des Lehrplans 21 von den Deutschschweizer Erziehungsdirektorinnen und -direktoren freigegeben. Jeder Kanton entscheidet gemäss den eigenen Rechtsgrundlagen über die Einführung (Zeitpunkt, Einführungsmodell, Weiterbildung, Lehrmittel, Beurteilung). Viele Kantone gehen davon aus, dass die Einführung frühestens im Schuljahr 2017/18 starten wird – nur einzelne Kantone beginnen früher. Eine druckfertige Fassung des Lehrplans 21 ist seit diesem April abrufbar: www.lehrplan.ch

Dieses Interview erschien zuerst im Magazin «profil» des Schulverlags plus in Bern und wird mit freundlicher Genehmigung des Verlags abgedruckt. # 09 ~ 2015

Mobbing Mobbing ist keine neue Erscheinung: Immer schon gab es Kinder, die ausgeschlossen, gehänselt und ausgestossen wurden. Das Phänomen hat nun aber einen Namen, und ihm wird heute bestimmt mehr Aufmerksamkeit geschenkt als noch vor 30 Jahren. Auch versucht man heute, das Problem Mobbing ganzheitlich anzugehen. Statt einen Täter ausfindig zu machen und diesen zu bestrafen, wird versucht, mit Hilfe von Fachpersonen (zum Beispiel einer Schulsozialarbeiterin) das Gespräch und Lösungen mit allen Beteiligten (Täter, Opfer, Zuschauer, Eltern und Lehrpersonen) zu suchen.

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Orthographie Die Kinder lernen heute in den ersten Schuljahren (meist bis zur Mittelstufe) das lautgetreue Schreiben: Jedem gesprochenen Laut wird der zugehörige Buchstabe oder eine Buchstabenkombination (sch, ch, au …) zugeordnet und aufgeschrieben. Die Kinder lernen also nicht bloss einzelne Buchstaben, die dann zu Wörtern ~


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~ zusammengeführt werden, sondern sogenannte bedeutungsunterscheidende Phoneme. Die Idee dahinter: «Kinder lernen umso mehr, je weniger sie belehrt werden», so der Reformpädagoge und Vater dieser Lernweise, Jürgen Reichen. Gut 50 Prozent der deutschen Wörter werden sowieso lautgetreu geschrieben. (Tomate, schön, böse, Fenster). Die anderen, nicht lautgetreu geschriebenen Wörter werden in der ersten Phase des Schreibenlernens von der Lehrperson nicht kor-

verschärft sich der derzeitige Lehrermangel in den nächsten Jahren vor allem deshalb, weil viele Lehrpersonen pensioniert werden. Der Höchststand bei den Pensionierungen in der obligatorischen Schule dürfte 2016 und 2017 erreicht sein, hält das BFS fest. Eine Möglichkeit, mehr Lehrpersonen zu rekrutieren, ist die Ausbildung von Quereinsteigern zu Lehrpersonen. Das EDK erliess 2012 national gültige Regeln für deren Ausbildung. Damit werden einheitlich hohe Anfor-

rigiert, wenn sie lautgetreu korrekt geschrieben werden. Der Satz: «Libes grosi und liber oba, ir bedeutet mir ser fil», bekommt also ein Häkchen. Natürlich ist diese kindgerechte Lernweise auch umstritten, sie wird unter anderem dafür verantwortlich gemacht, dass sich die Rechtschreibung von Schülerinnen und Schülern in den letzten Jahren drastisch verschlechtert habe.

derungen an die zukünftigen Lehrpersonen gestellt, und die Ausbildung wird gleichzeitig aufgewertet, da sie nicht mehr nur kantonal gültig ist.

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Quereinsteiger Es herrscht Lehrermangel. Das ist keine neue Erscheinung, immer schon gab es Zeiten, in denen es zu wenig Lehrpersonen oder zu viele Schülerinnen und Schüler gab. Laut Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS)

Realienunterricht pflegt auch soziales Lernen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Fähigkeiten andern zur Verfügung zu stellen und umgekehrt Erfahrungen anderer zu nutzen. Realienunterricht ist im Idealfall fächerübergreifend.

aber kosten über 200 Franken. Dafür sind oft noch ein Znüniböxli, eine Trinkflasche oder Ähnliches im selben trendigen und meist sehr geschlechtsspezifischen Design inbegriffen.

Das heisst, dasselbe Thema wird auch in den übrigen Fächern aufgegriffen.

Die Schulsozialarbeit ist ein Beratungs- und Präventionsangebot. Sie ist ein eigenständiges Handlungsfeld der Jugendhilfe, das mit der Schule kooperiert. Die Schulsozialarbeiterinnen oder Schulsozialarbeiter haben im Idealfall ihr Büro direkt im Schulhaus und bieten dort Beratungen und Kriseninterventionen an, führen Projekte mit Gruppen und in Klassen durch, beteiligen sich an sozialen und pädagogischen Fragen der Schulentwicklung und bieten Eltern eine Kontaktmöglichkeit zu erzieherischen Fragen. Bis weit in die neunziger Jahre war der Stellenwert der Schulsozialarbeit in der Deutschschweiz gering, heute wird der hohe Nutzen dieses Dienstes kaum mehr in Frage gestellt. Auf der Primarstufe werden in rund drei Vierteln der Kantone Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter eingesetzt.

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Realien Was früher Heimat- und Lebenskunde hiess, nennt sich heute Realien. Dazu gehören die Fächer Geschichte, Naturkunde, Geografie und Sozialkunde. Aber auch strukturell hat sich dieser Unterricht geändert: Der Realienunterricht soll bei der Erlebnis- und Erfahrungswelt der Kinder anknüpfen: entdecken, erforschen. Ziel des Realienunterrichts ist in erster Linie die handelnde, begreifende und erlebende Auseinandersetzung mit Inhalten und weniger das Vermitteln von Wissen. Der

Schulthek Nicht nur die schulischen Strukturen haben sich entwickelt, auch die Schultheke sehen heute ganz anders aus: Sie haben mehrere Fächer, für das Schulmaterial, für das Sportzeug, für eine Jacke. Auch haben sie mehrere Aussentaschen für das Handy, den iPod, das Znüni usw. Und natürlich sind sie optimal an den Kinderrücken angepasst und mit lichtreflektierenden oder gar blinkenden Sicherheitsstreifen ausgestattet. Dass so ein High-Tech-Schulranzen auch einiges kostet, versteht sich von selbst – die billigsten rund 150 Franken, die meisten

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Schulsozialarbeit

Stichtag Das Schuleintrittsalter wurde 1970 auf das vollendete sechste


~ Dossier ~ SCHULE HEUTE

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Altersjahr festgelegt. Stichtag ist der 30. Juni. Wer dann sein sechstes Altersjahr vollendet hat, wird eingeschult. Abweichungen im kantonalen Recht bis zu vier Monaten sind jedoch zulässig. Wann ein Kind eingeschult wird, hat also wesentlich damit zu tun, in welchem Kanton es lebt. In den Kantonen, die dem HarmoS-Konkordat beigetreten sind, wird das Eintrittsalter in den Kindergarten festgelegt und vereinheitlicht: Die Kinder treten mit vollendetem viertem Altersjahr –

Vielfalt Die kulturelle Vielfalt hat an den meisten Schulen zugenommen. Dies kann da, wo der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer höher ist als jener von Schweizer Kindern, zu Problemen führen. Andererseits ist eine gute Durchmischung auch eine Bereicherung: So lernen die Kinder unmittelbar

Stichtag ist der 31. Juli – in den Kindergarten ein.

andere Sprachen, Religionen, und Kulturen kennen.

Tagesstrukturen Unter Tagesstrukturen versteht man die Betreuung der Schülerinnen und Schüler ausserhalb der Unterrichtszeit (Mittagstische, Betreuung während der Randzeiten am Morgen und am Nachmittag oder betreute Aufgabenhilfe). Mit Tagesstrukturen kann die Schule einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten. Das HarmoS-Konkordat sieht vor, dass in der obligatorischen Schule ein Angebot an Tagesstrukturen zur Verfügung gestellt wird, dessen Benützung jedoch freiwillig bleibt und grundsätzlich kostenpflichtig ist.

Wandtafel – Whiteboard An dieses ohrenbetäubende Quietschen, wenn die Kreide über die Wandtafel gezogen wird, können sich wohl alle erinnern. Vielleicht auch noch an den pingeligen Mathe-Lehrer, der verlangte, dass man die vollgeschriebene Fläche mit langen, geraden und feuchtnassen Schwammbewegungen und keinesfalls mit halbtrockenen Kreisbewegungen putzt. Keine Angst, sie gibt es noch, die klassische Wandtafel, in vielen Schulzimmern. Ist ein Schulhaus jedoch mit modernster Technik ausgerüstet, so steht an ihrer Stelle heute ein interaktives Whiteboard. Eine Art Riesenbildschirm, auf

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den nicht nur Power-Point-Präsentationen direkt vom Computer, sondern auch Filme oder Bilderbücher projiziert werden können – der Hellraumprojektor wird nun definitiv obsolet. Und damit das Ganze auch so richtig interaktiv ist, kann man natürlich auch auf die weisse Fläche zeichnen – mit virtuellem Lineal und virtuellem Zirkel. Das Gezeichnete oder Geschriebene kann man nach Gebrauch einfach wieder wegwischen. Eine solche Tafel hat unzählige didaktische Vorteile

Zeugnis Die Schweizer Schülerinnen und Schüler erhalten mehrheitlich zweimal pro Jahr am Ende eines Semesters ein Zeugnis oder einen Lernbericht. Zwar werden in allen Kantonen Zeugnisse mit Noten ausgestellt, dies allerdings nicht überall ab dem gleichen Zeitpunkt. In den Schuljahren, in welchen noch keine Noten ausgestellt werden (häufig in den unteren Schuljahren), kommen Lernberichte ohne Noten oder andere Beurtei-

– sofern sich die Lehrperson darauf einlässt –, und einen Vorteil heben die Hersteller gerne hervor: Das Wandtafelputzen entfällt! Eigentlich schade, finden wir.

lungsverfahren zur Anwendung. Oft werden da Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten beurteilt. Wundern Sie sich also nicht, wenn das Enkelkind auf die Frage «Was hast du denn im Rechnen für eine Note gekriegt?» mit einem fragenden Blick antwortet, dafür aber stolz berichtet: «In Sozialkompetenz habe ich überall ein Kreuz bei sehr gut.» •

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Züchtigung Ein Kind wird in der Schule geschlagen? Heute undenkbar. Dabei war die körperliche Züchtigung in Schulen noch lange gang und gäbe: 1971 räumte der Gesetzgeber in den meisten Kantonen den Lehrpersonen noch das Recht zur körperlichen Züchtigung ein. Heute sind körperliche Bestrafungen in der Schule grundsätzlich verboten: 1993 stellte das Bundesgericht fest, dass es kein Gewohnheitsrecht zur körperlichen Züchtigung durch Lehrer gebe.

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Quelle: www.edk.ch


Die besten Momente sind meist die unerwarteten. Ob im Streichelzoo, auf dem Veloparcours oder in der grossen Hüpfburg: Lassen Sie sich von der Züspa überraschen. Parallelmessen:

25. – 27.09.2015

1.10. – 4.10.2015


~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Eilen oder verweilen

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chnell ein paar Blumen im Garten holen, ein Brot kaufen, ein Paket zur Post bringen... Das alles kann ich an meinem Groma-Hütetag vergessen! Seitdem ich mit der zweijährigen Luisa häufig zu Fuss unterwegs bin, dauern die Gänge zehnmal so lang wie üblich. Mit beiden Händen greift die Kleine in den Kies vor dem Haus und lässt die Steine langsam durch die Finger gleiten. Sie streichelt die Blumen am Wegrand und bückt sich, um einen krabbelnden Käfer oder eine Schnecke zu beobachten. Fasziniert schaut sie zu, wie der Wasserstrahl

Die Warum-Fragen wollen kein Ende nehmen. Luisa hat nicht nur ein Auge für Hunde und andere Tiere, sondern findet auch meistens einen Stecken, einen Tannzapfen oder einen Stein und möchte ihre Fundstücke unbedingt mitnehmen. Gebannt schauen wir zu, wie auf einer Baustelle ein mehr als hundertjähriges Haus abgerissen wird. Die Schaufel des Baggers frisst sich durch die Mauern, sodass diese krachend in einer grossen Staubwolke zusammenfallen. Mit dem Riesenarm werden Holz und Alteisen

am Brunnen Blasen wirft und schwenkt ihre Hände im Wasser. An keinem Mäuerchen kommen wir vorbei, ohne dass sie hinauf klettern möchte. Sie balanciert an meiner Hand und springt nach dem Signal «eins, zwei, drei» in meine ausgestreckten Arme. «Was esch das?», fragt sie und streichelt sanft über ein Moospolster. «Worom höpft de Vogel im Gras?» «Worom lütid d’Glogge i de Chele?» Worom, worom...

herausgerissen und zur Entsorgung auf Lastwagen geladen. Wenig später steht ein riesiger Kran in der Baugrube. Woche für Woche verfolgen wir gemeinsam den Bau eines neuen Wohnblocks. Oft spazieren wir zum kleinen Tierpark des nahen Alterszentrums. Wir lauschen dem Gesang der Vögel und stecken den Ziegen und Hasen frische Grashalme durchs Drahtgitter. «Jungi Schwän ond Äntli», singt Luisa beim Ententeich. Die alte Frau mit dem Rollator stimmt ein.

Wir setzen uns auf eine Bank und singen gemeinsam vertraute Kinderlieder. Beim Zusammensein mit Luisa und den anderen Enkelinnen hat die Zeit für mich eine andere Bedeutung; oft scheint sie still zu stehen. Die Anpassung an die kleinen Schritte engt das Lebensumfeld ein und schärft den Blick für nahe, unscheinbare Dinge. •

MONIKA FISCHER, Reiden LU, ist Journalistin, achtfache Grossmutter und macht seit 2012 bei der GrossmütterRevolution mit. Weitere Kolumnen und Infos: www.grossmuetter.ch

~ Veranstaltung der GrossmütterRevolution ~

LANGZEITPFLEGE UND LEBENSQUALITÄT ARE-ARBEIT UNTER DRUCK C Veranstaltung rund um das Thema Langzeitpflege und Lebensqualität im hohen Alter LANGZEITPFLEGE – IMMER SCHNELLER, IMMER RATIONELLER? Die Ökonomisierung des Gesundheitswesens setzt alle Akteurinnen und Akteure unter permanenten Druck: Die Leistungen sollen qualitativ hochstehend, möglichst kostengünstig und effizient erbracht werden. Für Care- und Sorgearbeit, meist von Frauen ausgeführt, bleibt kaum Zeit. Dieser Druck wirkt sich insbesondere auf die Lebensqua-

lität der pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen im hohen Alter aus. Zu diesem Thema veranstalten wir ein Podium mit Vertreterinnen aus Politik, Pflegeinstitutionen, Gewerkschaft und der GrossmütterRevolution mit: • Bea Heim, Nationalrätin, Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (angefragt) • Elvira Wiegers, Verantwortliche Gesundheitsberufe VPOD • Verena Bühler, Leiterin Pflege u. Betreuung, Schwarzenburg • Monika Stocker, Mitglied Manifestgruppe GrossmütterRevolution Moderation: Christine Loriol

WORKSHOPS Am Nachmittag können in verschiedenen Workshops unter anderem folgende Anliegen und Themen vom Podium vertieft oder von anderen Seiten beleuchtet werden: • Was ist für mich Lebensqualität im hohen Alter? • Wie mische ich mich selber in die politische und gesellschaftliche Diskussion ein? • Wie ist das eigentlich mit den Finanzen? • Alternative Care-Arbeitsmodelle, wie zum Beispiel Zeitvorsorge oder Freiwilligenarbeit WO UND WANN Do, 29. Oktober 2015, 9.30 bis 17.30 Uhr, Hotel Seeburg, Luzern

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KOSTEN Tagungsbeitrag für die Verpflegung: CHF 60.Alle weiteren Kosten übernimmt das Migros-Kulturprozent. Die GrossmütterRevolution ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent www.migros-kulturprozent.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Von KARIN DEHMER-JOSS (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

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Appenzell lockt mit charmanten Lokalen, besonderen Spielplätzen, einer rasanten Rodelbahn und einem hübschen Freibad. Besonders beeindruckend sind die Alpabzüge, die in diesen Tagen stattfinden.

WAS WIE WO 1

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HOTEL / CAMPING EISCHEN Liegt etwas ausserhalb des Zentrums von Appenzell und bietet alles, was das Kinderherz und jenes derer Begleiter begehrt: Aussicht, Spielplatz, ein kleines

MUSEUM APPENZELL Mit Hilfe eines Fragebogens entdecken die Kinder die Ausstellungen zu Themen wie Brauchtum und Trachten, Hexenverfolgung, Landsgemeinde und viele mehr. Details müssen ge-

Hallenbad und sehr feines Essen. Zum Hotel gehört ein Campingplatz. Man hat also die Wahl, wie man sich betten will.

sucht und erklärt werden. Spielend lernen die Kinder Appenzeller Tradition und Geschichte kennen. Ab zirka 9 Jahren.

Kaustrasse 123 www.eischen.ch

Hauptgasse 4 www.museum.ai.ch

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LOKAL Mitten im Zentrum an einer verkehrsberuhigten Strasse und bei einem grossen Brunnen serviert das Lokal hausgemachte Kuchen und feine Aperoplättli. Die selbstgemachten Gelatis werden aus frischer Appenzellermilch und klarem Alpsteinwasser gemacht. Hauptgasse 15 www.lokal-appenzell.ch

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WALDSPIELPLATZ RAPUNZEL Der Sitter entlang führt ein Spazierweg in rund 45 Minuten zum Waldspielplatz mit Kletterturm, Kleinkinder-Spielgeräten, Seilbahn, Netzschaukel, Weidenhaus, zwei schönen Grillplätzen und einem kleinen Barfussweg. WC-Häuschen mit Wickeltisch vorhanden. Anfahrt mit der Appenzellerbahn bis Haltestelle Steinegg. Waldrand zwischen Steinegg und Weissbad www.famidea.ch/waldspielplatz

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FUN & ACTION KRONBERG Eine kurze Fahrt mit der Appenzellerbahn bis Jakobsbad mitten hinein in einen voralpinen Vergnügungspark. Bei der Talstation der Gondelbahn Kronberg erwartet die Kinder und Grosseltern ein grosser Spielplatz, ein Seilund ein Motorikpark sowie eine Rodelbahn. Ebenfalls unterhalb des Kronbergs startet der Barfussweg zurück Richtung Gontenbad und Appenzell. Jakobsbad www.kronberg.ch

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FREIBAD Belohnung für müde Wanderbeine: In der hübschen Badi Appenzell schwimmt ein Piratenschiff im Kinderbecken, und die ganz Kleinen spielen in einem künstlichen Wildbach. Wasserspiele, Spielplätze und rundum Bergsicht. Schwende wwww.appenzellerbadi.ch

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ALPABZUG Ein beeindruckendes Schauspiel: Prächtig geschmückte Kühe, weisse Geissen und ein aufgeregter Bläss, der die Tiere mit ihren grossen Schellen nicht aus den Augen lässt. Sennen und ihre Kinder in Trachten gekleidet; sie singen und «zäuerlen» – einzigartig! Die Alpabzüge fallen in die Zeit zwischen Mitte August und Mitte September. Das Tourismusbüro Appenzell gibt kurzfristig Auskunft oder registriert Interessierte auf einem speziellen Alpaufund -abzüge-Newsletter. info@appenzell.ch oder 071 788 96 41 www.appenzell.info


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Museen ~

EINE LANGE NACHT IN ZÜRICH 47 Zürcher Museen, vom Kunsthaus bis zum FCZ-Museum, öffnen am 5. September um 19 Uhr ihre Türen. Das könnte eine lange Nacht werden… Neben den Dauerausstellungen, die durch die späte Stunde eine ganz neue Dimension erhalten, werden auch Führungen und Workshops angeboten. Neue Museen können dabei entdeckt und Blicke in unbekannte Welten geworfen werden. Auch für Kinder ist gesorgt: Sie können im Haus Konstruktiv farbenprächtige Collagen herstellen und im Migros-Museum für Gegenwartskunst als Kunstdetektive fungieren. Im Zoo stehen die Fledermäuse im Zentrum des Interesses, und im Paläon­tologischen Museum dürfen die kleinen Besucherinnen und Besucher nach echten Fossilien suchen, diese heraushämmern und mit nach Hause nehmen. ~CRU Lange Nacht der Museen, Zürich, diverse Orte, 5. September, ab 19 Uhr. Kinder unter 16 Jahren geniessen in Begleitung Erwachsener gratis Eintritt.

www.langenacht.ch

zu Fuss

Mit Eseln am Berg

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m Gotthard ist Stau, und so beschliesst die Familie, bei der Rückkehr aus den Italienferien durch das Bleniotal Richtung Norden zu fahren. In Acquacalda, unweit des Lukmanierpasses, wird zur grossen Freude aller ein Zwischenhalt eingelegt. Dort steht ein Pro-Natura-Zentrum mit Hotel, Zeltplatz, einem guten Restaurant und kindertauglichen Rundwegen. Einer von ihnen führt durch den schönsten Arvenwald des Tessins. Die Familie will sich eigentlich nur etwas die Füsse vertreten, weshalb alle Flipflops tragen. Aber der Vater führt sie immer weiter in den Wald hinein, was dazu führt, dass Eltern und Kinder das untaugliche Schuhwerk bald ausziehen und barfuss weiterwandern. Der Boden ist weich, der Arvenwald Selvasecca märchenhaft und die Steigung angenehm. Bei der Alp Campo Solario steigt die Familie rechts nach Acquacalda ab, wo der Höhepunkt der Wanderung wartet. Es findet gerade ein Lager mit Eseln, Maultieren und Alpakas statt, und die Kinder kommen nicht nach mit Tiere streicheln. Esel, Maultiere und Alpakas im Bleniotal: Das kommt dem Vater bekannt vor. Seine Tante und sein Onkel hatten vor kurzem von einer Woche geschwärmt, die sie dort mit ihren vier Enkelkindern zwischen 7 und 11 Jahren mit Esel­ trekking verbracht hatten. Das Lager beim Pro-Natura-Zentrum wird denn auch vom Somarelli-Team um Susanne Bigler Gloor durchgeführt. Auf ihrem Hof hatten die Grosseltern und ihre Enkelkinder im Frühling ihre erlebnisreiche Woche verbracht. Die Enkelkinder lernten, auf den Eseln und Maultieren zu reiten, misteten den Stall aus, versorgten und striegelten sorgsam die Tiere. Die Besucher wohnten in vor Kurzem umgebauten Gästezimmern auf dem Hof in Cumiasca. Susanne Bigler Gloor erteilte Reitunterricht, unternahm Touren zu schönen Picknick-Plätzen und kochte am Abend unter Einbezug der Kinder das Nachtessen. Grosseltern und Enkelkinder waren begeistert. «Mami, ich wott sofort wieder det ane», sagte einer der Enkel, als er heimkam. Auch die Familie, die per Zufall durchs Bleniotal gekommen ist, will wieder dorthin. Und dann nicht barfuss, sondern im Sattel durch die schöne Natur südlich des Lukmanierpasses streifen. ~GG MEHR INFOS Die beschriebene Wanderung dauert etwa 1 1/2 Stunden. www.pronatura-lucomagno.ch Das Somarelli-Team organisiert Trekking mit Tieren, Lagerwochen und vieles mehr. www.somarelli.ch

# 09 ~ 2015


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN ~ Sehen ~

ANIMIERTE WUNDERWELTEN Die Digital Natives sind mit ihnen aufgewachsen: mit aus Pixeln gebauten Fabelwesen, die Gamekonsolen, Handys oder Computer bewohnen. Entziehen kann sich aber auch die ältere Generation nicht. Heute durchdringen animierte Bilder die visuelle Kultur und bestimmen unseren Alltag so selbstverständlich mit, dass wir sie kaum bewusst wahrnehmen. Die Ausstellung zeigt massgebende Arbeiten und gibt so Einblicke in die Welten der Animation in der Ära des Digitalen und verwischt die Grenzen von Wirklichkeit und Fiktion. Geeignet für neugierige Kinder und Grosseltern. ~CRU Di-So 10-17 Uhr, Mi 10-20 Uhr, 4.9.2015 bis 10.1.2016 Museum für Gestaltung – Schaudepot, Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96. 8005 Zürich

www.museum-gestaltung.ch

01. bis 06.09.15 – Baden

FANTOCHE - FESTIVAL FÜR ANIMATIONSFILM Eintauchen in fantastische Welten und Geschichten: Die grösste Ani­mationsfilmschau der Schweiz bietet Einblick in die schillernde Vielfalt des Trickfilms.

www.fantoche.ch

LANGSAM UNTERWEGS Noch bis Ende September findet in der Schweiz an jedem Sonntag ein Slow-up-Anlass statt. Dabei werden in einer attraktiven Landschaft jeweils rund 30 Kilometer Strasse für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Besucherinnen und Besucher bewegen sich zu Fuss, auf dem Velo oder mit Inline-Skates. Entlang der Strecke wird für ein vielseitiges Rahmenprogramm gesorgt. Die Slow-ups, die jeweils ein grosses Publikum anziehen, finden am 30. August am Bodensee statt, am 6. September im Albulagebiet, am 13. September im Oberaargau-Emmental, am 20. September in Basel und am 27. September am Zürichsee. ~GG www.slowup.ch

IO SENZA TE - MUSICAL Nostalgie und Lacher sind programmiert: Das Musical mit den schönsten Melodien von Peter, Sue & Marc kommt ins Theater 11. Inszeniert von Regisseur Stefan Huber, gemeinsam mit Comedy- und Drehbuch-Autor Domenico Blass.

02. bis 08.09.15 – Aarau

www.iosenzate.ch

Am 2. Jugend Theater Festival Schweiz wird das breite Spektrum der Theaterarbeit jugendlicher Darstellerinnen und Darsteller unter professioneller Leitung gezeigt. Zu sehen sind sieben Produktionen für Jugendliche ab 12/14 Jahren und Erwachsene.

10.-13.09.15 – Falera

JUGENDTHEATERFESTIVAL

www.jugendtheaterfestival.ch

ASTRONOMIETAGE Am 14. Teleskoptreffen «Mirasteilas» kommen Hobbyastronomen und Himmelsgucker auf ihre Kosten. Den Besuchern wird gezeigt, wie man mit den Teleskopen umgeht und was es «dort oben» zu sehen gibt. Zum Stöbern lädt der Astro-Flohmarkt ein.

05. und 06.09.15 - Arbon

www.mirasteilas.net

Das Lilibiggs-Festival macht Halt am Bodensee. Am Open-Air für Familien treten unter anderen die Bands Silberbüx sowie Marius & die Jagdkapelle mit den Pepe Lienhard Horns auf. Für Unterhaltung sorgen zudem Clowns und Zauberer.

12./13. 09.15 – Diverse Orte

KINDER-FESTIVAL

www.lilibiggs-kinder-festivals.ch

~ Slow-up ~

10.9. bis 1.11.15 - Zürich

05.09.15 - Altdorf

URNER MINERALIENTAGE Sich verzaubern lassen von Kristallen in verschiedensten Farben und Variationen: Die grösste alpine Mineralienbörse der Schweiz lässt Sammler- und Kinderherzen höher schlagen.

www.mineralienfreund.ch

Bis 06.09.15 – Langenbruck

WORLD OF DINOSAURS Über 50 lebensgrosse, originalgetreu rekonstruierte Dinosaurier-Figuren versetzen die Besucher in Staunen.

www.dinomania.ch Bis 06.09.15 – Rorschach

SANDSKULPTURENFESTIVAL

Internationale Künstlerteams formen jährlich am Bodensee­ ufer tonnenschwere Kunstwerke aus Sand, dieses Jahr unter dem Motto «metamorphosen».

www.sandskulpturen.ch

# 09 ~ 2015

EUROPÄISCHE TAGE DES DENKMALS 2015

Thema «Austausch - Einfluss». In der ganzen Schweiz sind Interessierte zu Führungen, Atelier- und Ausgrabungsbesichtigungen, Exkursionen sowie vielen weiteren Veranstaltungen eingeladen.

www.nike-kultur.ch 25.9. bis 4.10.2015 - Zürich

ZÜSPA - ERLEBNISMESSE Die traditionsreiche Zürcher Herbstmesse lädt zum genussvollen Einkaufs- und Erlebnisplausch ein. Sonderschauen und Highlights locken bis zu 100000 Besucher an. Der Lieblingszürcher wird gekürt, vegane Speisen degustiert, die Speedkletterwand ausprobiert, Start-Ups geprüft und Politik betrieben.

www.zuespa.ch Bis 25.10.15 – Zermatt

MATTERHORN MUSEUM

Sonderausstellung «Die Suche nach der Wahrheit». Was bleibt nach 150 Jahren? Lassen sich die Umstände des Unglücks noch rekonstruieren? Ein Nachfahre macht sich auf seine Suche, um zu erfahren, was bei der Erstbesteigung am Matterhorn wirklich geschah. www.zermatt.ch/museum


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~ Service ~ BASTELN

Unter dem Traumfänger

Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)

Der Traumfänger soll für einen guten Schlaf sorgen. Es macht vor allem Spass, ihn zusammen mit den Enkelkindern zu basteln und zu verzieren. # 09 ~ 2015


~ Service ~ BASTELN

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SO GEHT`S

Alles im natürlichen Rahmen.

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# 09 ~ 2015


~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

Re

staurant tipp ~

~

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BODEGA ESPAÑOLA ~ Zürich ~

Feiern beim Spanier

D

ie Bodega Española ist die beliebeste Anlaufstelle der Familie, wenn es etwas zu feiern gibt. Vielleicht hat das damit zu tun, dass die Mutter früher

Tische sind weiss gedeckt, und gegessen wird à la carte. Zwei Taufen hat man hier begossen, diesmal ist es ein Geburtstagsessen, zu dem sich Grossmama, Nonna,

im Erdgeschoss des Restaurants mehrere Abende verbrachte, bei denen zum Schluss jeweils alle Gäste auf den Tischen tanzten. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass man in der Bodega gut isst. Oder dass die Bodega sehr zentral mitten in der Zürcher Altstadt liegt. Oder dass es im Restaurant einfach allen wohl ist, vom Nonno bis zur Enkeltochter. Im Erdgeschoss mit seiner tiefen Decke sitzt man an rustikalen Holztischen, isst verschiedene Tapas und geniesst die ungezwunge Atmosphäre. Im ersten Stock ist es gediegener. Der Raum ist hoch, die

Nonno, Eltern und Kinder am Sonntagmittag eingefunden haben. Zum Apéro gibt es Pirineos blanco, einen süffigen spanischen Weisswein für 6.50 Franken pro Deziliter. Danach bringen die sympathischen spanischen Kellner, die meist schon seit Jahrzehnten in der Bodega arbeiten, die Vorspeisen. Es gibt Jamon serrano (19 Fr.), den berühmten spanischen Rohschinken, sowie frittierte Fischlein (14.50 Fr.) und Tintenfischringe (13.50). All das schmeckt hervorragend. Etwas weniger Anklang finden die Berenjenas embuchadas (12 Fr.).

Die beiden Grossmütter hatten warmes Gemüse erwartet, erhalten aber eingelegte kalte kleine Auberginen. Die sind zwar schmackhaft, aber nicht ganz nach dem Gusto der Bestellerinnen. Danach rüstet sich die Tischgesellschaft für die Hauptspeisen. Die Bodega ist bekannt für ihre Fischspezialitäten, und so kommen Fische vom Grill (Parrillada de Pescado, 45 Fr.), Sepia vom Grill (Sepia a la plancha, 34 Fr.) und Langusten vom Grill (Cigalas a la plancha, 49 Fr.) auf den Tisch, alles mit Reis serviert. Die Enkelkinder probieren von den Meeresspezialitäten, halten sich aber vorwiegend an ihre Patatas Bravas (7.50 Franken), also ihre Bratkartoffeln. Beim Dessert kommen sie nochmals gross zum Zug, bestellen doch beide ein Pijama (13.50 Franken), ein Caramelköpfli mit Pfirsich und Glacé. Der Nonno gönnt sich einen Queso Valdon, einen Schimmelkäse für 14.50 Franken, der Rest nimmt Kaffee. Danach bricht die Familienbande vergnügt auf und bummelt noch ein bisschen durchs Niederdorf. Hoffentlich gibt's bald wieder etwas zu feiern, denken alle. -GG BODEGA ESPAÑOLA Münstergasse 15 8001 Zürich Tel. 044 251 23 10 Täglich 10 bis 24 Uhr geöffnet

Inserat

ANGG2015.Juni. Grosseltern

«Den Nebelspalter habe habe ich früher auch immer bei meinen Grosseltern gelesen, als ich so alt war wie du.» Reichen Sie Ihren Sinn für Humor weiter und holen Sie sich jetzt das legendäre Magazin für Karikaturen, Cartoons und Satire ins Haus. Telefonisch bestellen: 071 846 88 75 Online: www.nebelspalter.ch

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~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

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eute backen wir eine Apfelwähe nach Zürcher Art für den Zvieri. Die heimischen Äpfel sind langsam, aber sicher pflück- und genussreif. Das Verhältnis von Zucker und Säure gibt den verschiedenen Apfelsorten ihre spezielle Note. Bei uns im Garten wächst ein Apfelbaum mit Boskop-Äpfeln, die sich wunderbar für Wähen eignen. Wer keinen Apfelbaum hat, kauft sich die Äpfel auf dem Markt, im nächsten Laden oder fragt den Nachbarn um ein paar reife Stücke.

Von MARKUS FUETER (Text und Fotos)

Apfelwähe nach Zürcher Art

TEIG UND FORM Für die Wähe können verschiedene Teige verwendet werden. Nebst dem Blätterteig geht auch ein geriebener Teig oder ein Kuchenteig. Der Einfachheit halber kaufen wir den bereits rund ausgerollten Teig im Handel. Wer möchte, stellt den Teig selber her. Rezepte dafür findet man zur Genüge in den bekannten Kochbüchern oder im Internet. Als Form verwenden wir ein Wähenblech (rund, ca. 28 cm Durchmesser). Es eignet sich auch eine Springform oder ein viereckiges Backblech dafür.

FÜLLUNG 1 kg Äpfel (Sorte je nach Lust und Saison) 4 EL gemahlene Mandeln (wer allergisch auf Nüsse reagiert, kann die Mandeln weglassen) 50 g Rohzucker (50 g Butter für Butterflocken bei der Bernerart oder zum Dämpfen bei der alternativen Variante)

EIERGUSS, VERKLOPFT 3

einstreichen, damit dieser beim Backen goldgelb wird. Den Eierguss gleichmässig darüber verteilen. ALTERNATIVE APFELFÜLLUNG Die Äpfel schälen, in Viertel und querüber in feine Scheibchen schneiden. Die Butter in einer Teflonbratpfanne erhitzen, die Äpfel unter häufigem Aufschütteln kurz darin dünsten, nicht weich werden lassen. Mit etwas Eierguss den Rand einstreichen, damit dieser beim Backen goldgelb wird. Den Eierguss und die gemahlenen Mandeln mit den Äpfeln vermischen und auf dem Wähenboden verteilen. Für diese Zubereitungsart eignen sich auch weniger schöne Äpfel (Fallobst). APFELWÄHE NACH BERNER ART Vorbereitung wie Zürcher Art, aber ohne Guss. Nur mit reichlich Butterflocken belegen.

Eier

2 dl Halbrahm 50 g Rohzucker 10 g Maizena (Maisstärke) 50 g Quark 1

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Päckchen Vanillezucker abgeriebene Zitronenschale von einer Zitrone.

FORMEN DER WÄHE Das Kuchenblech mit dem Blätterteig (ca. 3 mm dick) auf dem Backpapier auslegen. Den Rand oben verdoppeln durch Einrollen. Dadurch bricht der Teig beim Herausheben weniger. Den Teigrand je nach Lust etwas verzieren, d.h. mit der Fingerspitze den Teigrand fixieren, ihn dann daneben hinunterschieben – mit der Messerspitze –, so dass kleine Bögen entstehen. Den Teigboden mit einer Gabel gut stupfen.

Ofen auf 220°C vorheizen. Den Kuchen im unteren Drittel 35 bis 40 Minuten bei 180°C backen. Etwas auskühlen und noch lauwarm geniessen. Mit geschlagenem Rahm servieren. Dadurch wird der Gaumenschmaus für Gross und Klein zum Genuss. Wir wünschen allen eine gemütliche und von Freude erfüllte Zvierirunde.

APFELFÜLLUNG Die gemahlenen Mandeln auf den eingestochenen Teigboden gleichmässig verstreuen. Die Äpfel schälen und in ½ bis 1 cm dicke Schnitze schneiden. Den Wähenboden kranzartig (aussen beginnend) dicht damit belegen, mit dem Rohzucker bestreuen. Mit etwas Eierguss den Rand # 09 ~ 2015

Markus Fueter ist gelernter Koch und backt mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.


~ 09/2015 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie einen von zwei Gutscheinen im Wert von je 500 Franken für Ferien auf einem Bauernhof nach Wahl im Verbund von Agrotourismus Schweiz

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~ Service ~ SCHÖNHEIT

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~ Hautsache ~

WEG MIT DEM FLECK Klar, strahlend und fleckenfrei – so wünschen wir uns unsere Haut. Unabhängig davon, ob wir gerade den dreissigsten, fünfzigsten oder siebzigsten Geburtstag feiern. Das hat seinen Grund: Eine ebenmässige, fleckenfreie Haut reflektiert das einfallende Licht optimal und wirkt dadurch schöner und um Jahre jünger. Bloss: Wer hat das schon? Wir lieben die Sonne, recken den Kopf, wann immer sie scheint. Wer nur leicht getönt oder gar blass aus den Ferien im Süden zurückkehrt, muss sich mitleidige Fragen wie «hattest du kein Wetterglück?» gefallen lassen. In der Haut gibt Melanin den Ton an. Der braune Farbstoff wird als natürliche Schutzreaktion gegen schädigende UV-Strahlen gebildet, doch manchmal läuft die Produktion aus dem Ruder. Was den Laien stört, kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, völlig harmlos sein oder ein Melanom (schwarzer Hautkrebs), das möglichst frühzeitig erkannt und entfernt werden muss. Wer den sanften Weg wählt, behandelt den Fleck oder die Flecken mit einem der inzwischen zahlreichen aufhellenden Produkte. Sie brechen mit unterschiedlichen Wirkstoffen die Melanin-Ansammlung in feinsten «Staub» auf. Wichtig: Genau hinsehen, denn Fleck ist nicht gleich Fleck. Unbedenklich sind Altersflecken und Sommersprossen. Muttermale, die sich verändern, sollten regelmässig beim Dermatologen kontrolliert werden. In den frühen Zwanzigerjahren trug, wer konnte, im Freien stets Handschuhe und Hut. So blieben Gesicht und Hände makellos hell. Der Grund? Wer braun war, arbeitete auf dem Feld, während sich die Oberschicht durch edle Blässe zu erkennen gab. ~AF

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Die Intensiv-Pflege für einen strahlenden Teint frei von Pigmentflecken. Weisser Krokus, Vitamin C und roter Ingwer verwöhnen die Haut mit einem sanften Peeling, das die Zellerneuerung fördert. Hyaluronsäure versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.

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# 09 ~ 2015

~ Von maxi bis mini ~

HERBSTGEMÜSE KÜRBIS Ob als Suppe, Kompott, als Püree, süss-sauer eingemacht, im Ofen gebacken – Varianten gibt es noch und noch. Schon fünfzig Jahre nach Columbus’ Entdeckung der Neuen Welt war der Gartenkürbis in ganz Europa bekannt. Bereits 1543 wurden in einem berühmten deutschen Kräuterbuch mehrere Sorten erwähnt. Heute ist die Vielfalt riesig. Besondere Delikatessen sind der kern­arme Butternusskürbis oder der rote Hokkaido. Er besticht mit seinem feinen Aroma, das an Esskastanien erinnert. Die Schale kann bei diesem Kürbis mitgekocht und gegessen werden. Kürbisse sind reich an antioxidativ wirkenden Carotinoiden, Vitaminen und Mineralien. Lecker und gesund sind Kürbiskerne, sei es auf dem Salat, in der Kürbissuppe oder ganz einfach zum Naschen zwischendurch; denn sie sind unter anderem reich an Vitaminen A, C und E sowie an Magnesium und Ballaststoffen. ~AF


~ Service ~ SPIELEN

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~ Tipp ~

KLEINE FISCHE Dieses Kartenspiel ist spannend und kann ohne Probleme überallhin mitgenommen werden. Wer an der Reihe ist, zieht Karten vom verdeckten Stapel und deckt sie der Reihe nach auf. Auf den Karten zu sehen sind zehn verschiedene Arten von Fischen. Man kann ziehen, so lange man will. Wenn aber zweimal ein Fisch derselben Art «gefangen» wird, sind diese beiden Fische und alle Karten, die dazwischen liegen, verloren. Es gilt also, seinen Fischzug im richtigen Moment abzubrechen und nicht zu gierig zu werden. Wenn die Karte mit der Riesenkrake auftaucht, sind alle in diesem Spielzug aufgedeckten Karten verloren. Der betroffene Fischer darf aber versuchen, einem anderen Mitspieler Fische zu stehlen. Dies tut er mit Hilfe eines Würfels. Aber Achtung: Man kann bei Wurfpech auch Fische an den Mitspieler verlieren. Das Spiel ist einfach und macht Spass. Die Altersangabe ab 7 Jahren scheint uns etwas hoch: Man kann das Spiel auch gut mit kleineren Kindern spielen. ~GG «Kleine Fische», Noris. Für 2 bis 4 Spieler ab 7 Jahren, Spieldauer: 15 bis 30 Minuten. 11.90 Franken.

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# 09 ~ 2015


~ Service ~ GESUNDHEIT

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GEFÄHRLICHE STICHE

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twa 1 bis 5 Prozent der Bevölkerung und 0,4 bis 0,8 Prozent der Kinder zwischen vier und sechzehn Jahren sind allergisch auf Wespen-, Bienen und Hornissenstiche. Grundsätzlich wird zwischen Lokalreaktion und Allgemein- respektive Systemreaktionen unterschieden. LOKALREAKTION: LÄSTIG, ABER NICHT GEFÄHRLICH Bei den sogenannten schweren Lokalreaktionen tritt an der Einstichstelle eine übermässige Schwellung (mindestens 10 Zentimeter Durchmesser) auf, die nach ein bis zwei Tagen maximal ist und dann innerhalb einer Woche wieder verschwindet. Diese Reaktionen können zwar dramatisch aussehen, sind jedoch nicht gefährlich. Wichtig sind das konsequente Kühlen und allenfalls ein Antihistaminikum, um den Juckreiz zu lindern. In schweren Fällen können auch Kortisonpräparate eingesetzt werden, um die Abheilung etwas zu beschleunigen. Da die Schwellungen wirklich enorm sein können, gelegentlich auch die Körpertemperatur steigt und blaue Striche entlang der Lymphbahnen Richtung Herz auftreten können, wird oft eine Blutvergiftung vermutet, und es werden Antibiotikatherapien eingeleitet. Dies ist jedoch praktisch nie nötig, denn das Bienen- oder Wespengift tötet wie ein Desinfektionsmittel alle Bakterien ab. Bei blutsaugenden Insekten wie Mücken können jedoch Blutvergiftungen auftreten. BEDROHLICHE ALLGEMEINREAKTION Die allergischen Allgemeinreaktionen sind im Gegensatz zu den schweren Lokalreaktionen bedrohlich. Die Allgemein-

angst, Zyanose (Blauverfärbung der Haut), Blutdruckabfall, Kollaps, Bewusstseinsverlust, Stuhl- oder Urinabgang auftreten. WIRKSAME IMMUNTHERAPIE

Von PAUL W. MEIER, THOMAS BAUMANN (Text) und DESCIENCE (Illustration)

Wespen-, Bienen und Hornissenstiche können für Allergiker lebensbedrohlich sein. Wichtig ist, im Notfall schnell und richtig zu reagieren. reaktionen treten innerhalb von Minuten (maximal 30 Minuten) nach dem Stich auf und betreffen den ganzen Körper. In der Fachsprache wird auch von anaphylaktischen Reaktionen gesprochen. Alle Patienten, die einmal eine allergische Allgemeinreaktion nach einem Stich erlitten haben, sollten ein Notfallset mit einer Adrenalinfertigspritze, einem Antihistaminikum (Tropfen oder Tabletten) und einem Kortisonpräparat (Tropfen oder Tabletten) bei sich tragen. Es ist von grosser Wichtigkeit, dass Kinder, Eltern und Grosseltern eine klare Anleitung zur Handhabung des Sets erhalten. Bei einem Stich sollen das Antihistaminikum und das Kortisonpräparat sofort eingenommen werden, da diese Medikamente zirka 30 Minuten bis zum Wirkungseintritt brauchen. Die Adrenalinspritze wird verabreicht, wenn Symptome wie Atemnot, Ohnmacht, Verwirrtheit, Todes# 09 ~ 2015

In vielen Fällen bietet es sich an, eine Immuntherapie zu machen. Es wurde eine Schutzwirkung für 78 bis 100 Prozent der Patienten erreicht; besonders wirksam ist diese Therapie bei Patienten, die mit Wespengift behandelt wurden (91 bis 100 Prozent). TIPPS GEGEN STICHE • Vermeiden Sie rasche Bewegungen, denn Insekten stechen vor allem, wenn sie sich bedroht fühlen. • Gehen Sie nicht barfuss. Wespen und Bienen können im Gras versteckt sein. • Starkes Schwitzen zieht Insekten an – deshalb bei körperlichen Anstrengungen im Freien vermehrte Vorsicht. • Vermeiden Sie stark duftende Parfums und Kosmetika. • Vermeiden Sie weite Kleider, unter die ein Insekt leicht schlüpfen kann. • L ebensmittel müssen im Freien bedeckt sein, ebenso Abfälle und Essensreste. • Trinken Sie nicht direkt aus einer Flasche, ohne dass Sie sich vergewissern, dass kein Insekt hineingelangt ist. • Bleiben Sie unter allen Umständen Bienen und Wespennestern fern. • Die Autoren sind Kinderärzte in Solothurn. Der Text stammt aus dem Buch «Informationen vom Kinderarzt», Verlag Hans Huber, ISBN 978-3-456-84950-8, und ist ungekürzt auch auf der Webseite www.paediatrieinfo.ch zu finden.


~ Service ~ FILMTIPPS

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~ Im Kino ~

MERYL STREEP ROCKT DIE LEINWAND

~ Auf DVD ~

LIFE IN STILLS: DIE WITWE, IHR ENKEL UND IHR FOTOLADEN Rudi Weissenstein hat einige der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Israels fotografiert. Die Bilder dokumentieren die Entwicklung des Landes und wichtige Persönlichkeiten über Jahrzehnte hinweg. Seit seinem Tod steht Rudi Weissensteins inzwischen 96 Jahre alte Frau Miriam immer noch täglich in dem bekannten kleinen Fotogeschäft in Tel Aviv. Der Dokumentarfilm begleitet sie und ihren Enkel Ben. Dabei wird die besondere Beziehung zwischen den sehr unterschiedlichen Protagonisten deutlich: Ben behandelt seine hochaltrige Grossmutter als vollwertige Person, fordert und provoziert sie, steht ihr in schwierigen Situationen bei und kümmert sich um sie, so gut er kann. Durch die vergnüglichen Konversationen und den unvergleichlichen Charme von Miriam Weissenstein, die im Alter keineswegs milder geworden ist, vergeht die knappe Stunde Laufzeit des Films wie im Flug.

Im Film «Ricki an the Flash» spielt Meryl Streep die Rocksängerin Ricki Rendazzo, die ihr Leben der Musik gewidmet hat. Das war nicht immer so, denn einst war sie mit Pete Brummel (Kevin Kline) verheiratet, entschied sich aber gegen ihn und die gemeinsamen Kinder und für ihre Karriere als Rockstar mit der Band The Flash. Nun ruft Pete sie an und informiert sie, dass ihre Tochter Julie (Mamie Gummer) von ihrem Ehemann verlassen wurde und eine schwere Zeit durchmacht. Ricki geht nach Chicago, wo sie mit ihrer Tochter und ihren beiden Söhnen Josh (Sebastian Stan) und Adam (Nick Westrate) zusammentrifft, von denen sie sich entfremdet hat. Regisseur Jonathan Demme («Das Schweigen der Lämmer») inszenierte die Tragikomödie mit einer Meryl Streep, die für einmal als Rockröhre in Lederjacke glänzt. ~GG «Ricki and the Flash» Kinostart am 3. September.

«Life in Stills», DVD, Good!movies, 2013 Gesehen und beschrieben von Rebecca Preiss, Pro Senectute Bibliothek, www.pro-senectute.ch/bibliothek

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KURSE UND VERANSTALTUNGEN Mehr Informationen zu allen Verkehrssicherheitskursen sowie die Gesamtübersicht aller Kurse und Veranstaltungen finden Sie auf unserer Internetseite oder im aktuellen Kursprogramm.

Verkehrssicherheit Möchten Sie den partnerschaftlichen Umgang mit dem E-Bike üben oder mehr erfahren über das korrekte Verhalten im Kreisverkehr? Oder Ihre Fahrfähigkeit und Fahrfertigkeit in einem Theorie- und Praxisteil überprüfen? Wir bieten unterschiedliche Kurse zu diesem wichtigen und immer aktuellen Thema an.

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~ Service ~ BUCHTIPPS

~ Anna Karina Birkenstock ~

~ Roland Zoss und Holger Schöpfli ~

XENEGUGELI TIER-ABC Der witzige ABC-Dinosaurier Xenegugeli wurde 1999 vom Tierliedermacher Roland Zoss und vom Zeichner Holger Schöpflin erschaffen. Die beiden komponierten und gestalteten ein TierABC für Gross und Klein; jedem Buchstaben des Alphabets ordneten sie ein passendes Tier und einen Song zu. Von A wie Adler über M wie Mammut bis zu Z wie Zebra sind alle möglichen und unmöglichen Tiere vertreten. Die Lieder sind in Berner Mundart, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch erschienen. Neben der CD und dem Bilderbuch gibt es auch ein Notenheft für jene, welche die Lieder selbst spielen wollen. 2012 erschien die CD «Xenegugeli Gold-ABC» mit neuen Tieren zu jedem Buchstaben. Die Alphabet-Lieder sind nicht nur für Kinder interessant – Dino Xenegugeli eignet sich auch sehr gut dafür, wenn man eine Sprache spielerisch erlernen und die Aussprache verbessern will. Das Alphabet kann die ganze Familie mitsingen, vom Kleinkind bis zur Urgrossmutter. Und alle können dabei noch etwas lernen!

75 ~ Enid Blyton ~

WILLKOMMEN, MEIN SCHATZ

HANNI UND NANNI SIND IMMER DAGEGEN!

Das Babyalbum «Willkommen, mein Schatz» bietet viel Platz für die Erinnerungen an die ersten Lebensjahre eines Kindes. Beginnend mit der Schwangerschaft, kann man die Seiten bis hin zum sechsten Lebensjahr mit Texten, Bildern und Zeichnungen füllen und so das Aufwachsen des kleinen Menschen festhalten. Fragen auf jeder Seite bieten Anregungen zum Erzählen und Beschreiben witziger Anekdoten und berührender Momente. Man

Die Zwillinge Hanni und Nanni sind stinksauer. Ihre Eltern haben nämlich beschlossen, dass sie auf das Internat Lindenhof gehen sollen. Die Mädchen denken gar nicht daran, dort auch nur ein Schuljahr zu verbringen. Sie wollen so schnell wie möglich wieder weg – und spielen darum allerlei Streiche. Doch dann finden sie unverhofft ganz viele neue Freundinnen, haben mit ihnen jede Menge Spass und feiern gemeinsam die erste

kann das erste Ultraschallbild einkleben, das geplante Geburtsdatum mit dem tatsächlichen Datum vergleichen, den ersten Besuch der Grosseltern beschreiben und das erste Brei-Essen dokumentieren. Das dezente Layout der Illustratorin Anna Karina Birkenstock drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern betont den Raum, den man selber gestalten kann. Der Buchrücken wird von einer Schleife verziert. Dieses ansprechende Babyalbum wartet nur darauf, mit schönen Erinnerungen gefüllt zu werden.

Mitternachtsparty ihres Lebens. Am Ende sind sich Hanni und Nanni einig: Das Internat Lindenhof ist der schönste Ort der Welt! Enid Blytons legendäre Jugendbuchreihe über die Zwillinge Hanni und Nanni wird dieses Jahr zum 50. Jubiläum der deutschen Ausgabe neu aufgelegt, «Hanni und Nanni sind immer dagegen» ist der erste Band. Nach wie vor erfreuen sich die Bücher grosser Beliebtheit, die zeitlosen Themen begeistern die Leserinnen und Leser aller Altersklassen noch immer.

arsedition, 80 Seiten, 29.90 Franken, Hardcover

Egmont Schneiderbuch, 192 Seiten, 14.90 Franken, Hardcover

Wigra Sound Service, CD/Bilderbuch, 21.90 Franken, Taschenbuch

Die Buchtipps wurden von der Redaktion von Books zusammengestellt. Books ist das Magazin von Orell Füssli Thalia und kostenlos in allen Filialen erhältlich.

# 09 ~ 2015


~ Service ~ WOHNEN

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Nie zu jung für eine altersgerechte Wohnung

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anche Dinge gibt man ungern zu: Aus der Badewanne zu kommen bereitet einem Mühe, nach einer Märlistunde mit den Enkeln am Boden schmerzen Knie und Rücken (vom Aufstehen reden wir besser gar nicht), den vollen Wäschekorb vom Keller hinaufzutragen erfordert Anstrengung. Und dass die meisten Unfälle zu Hause passieren, weiss man auch schon längst. Doch mit wenig Aufwand kann die Wohnung oder das Haus so eingerichtet werden, dass Gefahren eingedämmt werden und der Alltag erleichtert wird: Das können Haltegriffe neben dem WC oder bei der Badewanne sein, besseres Licht an heiklen Stellen, Antirutschunterlagen bei Läufern oder Teppichen oder der Verzicht auf scharfkantige oder vorstehende Möbel. Ratgeber gibt es viele, doch den Zeitpunkt für die Anpassungen muss jeder selber bestimmen. Besser jedoch ist es, Veränderungen nicht erst dann vorzunehmen, wenn die Gebrechen schon da sind, sondern vorausschauend zu planen. Das er-

Von CORINNE RUFLI (Text)

Die meisten Unfälle passieren in den eigenen vier Wänden. Das müsste nicht sein. Kleinste Anpassungen erleichtern den Alltag schon heute, und ein Umbau sorgt für die Zukunft vor.

Felix Bohn, Experte für altersgerechtes Wohnen. # 09 ~ 2015

leichtert nicht nur einen etwaigen Umbau, sondern spart auch Kosten. Hinausschieben ist also nicht angebracht. Das meint auch Felix Bohn, Experte auf dem Gebiet altersgerechtes Wohnen: «Man sollte sich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Die meisten Menschen wollen in ihrer Wohnung bleiben, dort, wo auch ihr soziales Umfeld ist. Deshalb sind Wohnungsanpassungen ein sehr wichtiges Thema», sagt der Architekt, Gerontologe und Berater für altersgerechtes Bauen. Bohn plädiert dafür, dass alle Gebäude hindernisfrei und anpassbar konzipiert werden. Minimale Grundvoraussetzungen sind Schwellenlosigkeit, grosse Durchgangsbreite und Bewegungsraum, was eine allfällige später nötige individuelle Anpassung erleichtert. Wo man gut als älterer Mensch an Gehstützen oder mit einem Rollstuhl hinkommt, habe man es auch mit dem Kinderwagen oder einem Rollkoffer leichter. «Eine grosszügige flache Dusche ist ein Komfortgewinn für alle Bewohner», so der Architekt. Was bei Neubauten verpasst wird, wird später umso teurer. Bohn: «Eine


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80 Zentimeter breite Tür ins Bad kostet nicht mehr als eine 65 Zentimeter breite. Für ältere und behinderte Menschen kann das aber den Unterschied zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit ausmachen.» Es dürfe nicht sein, dass jemand aus der Wohnung ausziehen muss, nur weil ihn bauliche Hindernisse in seiner Selbständigkeit behindern, meint Bohn. «Das können und sollten wir uns als Gesellschaft nicht leisten.» •

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Ich lasse mich im September vorzeitig pensionieren, möchte aber den vollen 3a-Steuerabzug noch einmal vornehmen. Ich habe gehört, dass sich dies unter einem Jahres-

sind steuerlich nämlich viel höher belastet als die ersten. Tatsächlich beträgt Ihr Verlust gut 100 Franken, der auch mit der Steuerfreiheit bezüglich Ertrag und Vermögen in der An-

einkommen von 20 000 Franken kaum lohne. Ich gehe aber davon aus, dass mir das an meinem Wohnort Münsingen BE eine Steuerersparnis von rund 1000 Franken bringt. Liege ich falsch?

sparzeit kaum wettgemacht wird. Anders sieht es natürlich 100 FRAGEN – aus, wenn weiteres Ein100 ANTWORTEN kommen hinzukommt, sei Der UBS Vorsorge-Ratgeber «100 Fragen – 100 dies über den Ehepartner, Antworten» will dazu beiüber Renten oder steuertragen, die Informationspflichtige Vermögenserträlücken in der persönlichen Vorsorge zu schliessen. ge. In diesem – durchaus Das Buch können Sie jetzt en 3a-Betrag dürüblichen – Fall lohnt sich kostenlos fen Sie nur vom die Einzahlung in die Säubestellen unter steuerbaren Einle 3a auch im Pensionieubs.com/vorsorge-ratgeber kommen abziehen, wenn rungsjahr sehr wohl. Denn Sie die Einzahlung noch vor Ihrem Penab einem steuerbaren Einkommen von 65 sionierungszeitpunkt vornehmen. Die 000 Franken bringt der 3a-Abzug die von weitere Rechnung ist rasch gemacht: In Ihnen erwähnten 1000 Franken SteuererMünsingen zahlen Sie auf ein Bruttoarsparnis in Münsingen bereits locker. Und beitseinkommen von 20 000 Franken die Besteuerung auf der Kapitalleistung rund 360 Franken Steuern. Zahlen Sie bleibt gleich tief, weil sie getrennt vom den vollen Betrag von 6739 Franken ein, übrigen Einkommen erfolgt. • zahlen Sie noch etwa 140 Franken Steuern, Sie sparen kurzfristig also 220 Franken. Bei der Auszahlung der Säule 3a werden aber Steuern auf die Kapitalleistung fällig. Angenommen, Sie verfügen über ein angespartes 3a-Kapital von 67390 Franken, so zahlen Sie darauf rund 2800 Franken Steuern, auf die heutige 3a-Zahlung bezogen (10 Prozent) also 280 Franken – ein Verlustgeschäft. NILS AGGETT ist Präsident Mathematisch korrekt ist der Verlust sogar des Vereins Vorsorge Schweiz noch grösser, weil die Progression hinund Leiter der UBS Pension Services. einspielt: Die letzten Beitragszahlungen

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# 09 ~ 2015

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ADOPTION DER ENKEL Sollten die Eltern nicht in der Lage sein, für ihre unmündigen Kinder zu sorgen, können Grosseltern als Pflegeeltern oder mit Beantragung der Übertragung der elterlichen Sorge nicht nur tatsächliche, sondern auch rechtliche Verantwortung für ihre Enkel übernehmen. Als Adoptiveltern kommen die Grosseltern aber nur ausnahmsweise in Frage. Besteht zwischen Eltern und Kind eine Beziehung und finden regelmässige Kontakte statt, wird eine Adoption durch die Grosseltern wegen des Risikos der Störung des Familienfriedens kaum je bewilligt. Die Adoption durch die Grosseltern muss im ausschliesslichen Interesse des Kindes liegen. Die Zustimmung der Eltern zur Adoption ist nicht entscheidend.

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in zentraler Bestandteil des Objektives ist für die Lichtstreuung und somit auch für die Tiefenschärfe verantwortlich: die Blende. Je nach Objektiv lassen sich diese kreisförmig angeordneten Lamellen ausrichten, dass mehr oder weniger Licht auf den Sensor (früher auf den Film) trifft. AUF DEM OBJEKTIV ABGEBILDET Die maximale Öffnungseinstellung der Blende ist auf fast jedem Objektiv abgebildet. Etwas widersprüchlich wirkt auf den ersten Blick, dass je weiter offen die Blende, umso tiefer der numerische Wert ist. Bei lichtstarken Objektiven liegt dieser um F2.0 oder tiefer. Bei Zoom-Objektiven sind meist zwei Werte angegeben, da die Blendenöffnung abhängig von der Zoomeinstellung ist – zum Beispiel F3.5 bei Weitwinkelaufnahmen und F5.6 bei maximaler Vergrösserung. Bei Smartphones liegt dieser übrigens

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meist zwischen F2.0 und F2.4 und lässt sich nicht einstellen. BLENDE WEIT OFFEN Je weiter offen die Blende ist, umso mehr Licht fällt auf Ihren Sensor. Dadurch verkürzt sich zum einen die Verschlusszeit, und Sie können auch bei schwachem Licht gut belichtete Fotos schiessen. Des Weiteren erreicht der Sensor mehr Streulicht und sorgt für die gewünschte Unschärfe ausserhalb des fokussierten Bereiches. BLENDE STARK GESCHLOSSEN Je kleiner die Blendenöffnung, umso gebündelter trifft das Licht auf den Sensor. Damit wird die Abbildung auch in Bereichen schärfer, die nicht genau im Fokus sind. Gleichzeitig benötigt die Kamera aber länger, um genügend Licht einzufangen. Mit der längeren Verschlusszeit erhöht sich also die Gefahr für verwackelte Bilder. • # 09 ~ 2015

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waagrecht (j und y=i) 5 Harmloser Weichgeschoss-Krieg im Kinderzimmer. 13 Tattoo der unbeständigen Art. 16 Macht den oberösterreichischen Fluss zum Pubertierenden. 18 Früh …sich. 20 Diese Zahl im Velorad ist ärgerlich (Mundart). 23 Auf diesem Schweizer Produkt lässt es sich zick-zack nähen. 24 Befehl, unter das Wasser zu gehen. 25 ...herzog, …feind. 26 Chefredaktors Vorname in Griechenland. 27 Horst Tapperts berühmteste Rolle - ohne Kohlenstoff. 29 Heilige Silbe ist auch der Beginn einer Grossmutter. 31 Solche zu setzen oder zu überwinden ist manchmal nötig. 33 Wenn diese Vokale Pstn eingesetzt werden: Ort an der Amalfiküste. 34 Wer sich so macht, taucht nicht häufig auf. 35 Betstätte in Italia. 36 Der kurze erste Evangelist. 37 Kurzname eines Kennedysprosses. 38 Aufforderung zum Pinsel Führen oder Hinweis auf Männlichkeit. 39 In der Grande Nation, was uns die SBB. 41 Geschüttelter sicherer Ort. 42 Dieses Sportereignis steht der ..anzipation vor. 43 Per esempio Po oder Tevere. 44 Nussart im TV-Klassiker zur Weihnachtszeit. 45 Kreiszahl wird im Doppel zur Ausscheidung. 46 Autokennzeichen vieler Mietwagen. 47 Fährt in Zürich von Hirzenbach zum Heuried. 48 Das «hohe Holz» im Orchester. 50 Sang «My Way», hier vokallos. 51 Wahn…., Blöd…., Spür…. 52 Diese Alice ist literaturnobelpreisgekrönt.

senkrecht (j und y=i) 1 Erstes Schulbuch der Grosseltern. 2 Zum Beispiel Nessie und Bessie. 3 Der magistrale Otto von hinten nach vorn. 4 Elle rit sur le fromage. 5 Gruppe, in die jemand oder etwas eingeordnet wird. 6 Diese Frau beschäftigt sich mit dem Drumherum in Film oder Theater. 7 Macht Balius zum Vornamen. 8 Kurzer gedrehter Bebbi-Kanton. 9 Macht Ge und Go zu Zahlmittel. 10 Lässt auf Schweiz schliessen. 11 Sorgen an der Wand oder im Boden für Wärme. 12 Kürzel des Nashville-Staates. 14 Das Streben nach privatem Glück und Erfüllung. 15 Was die Nonna oder der Nonno samt Artikel am Abend zubereitet. 17 Konnte beim Hof die Wahrheit sagen. 19 Theaterstücke im Car (mit verlorenem S)? 21 Trägt das Erbgut. 22 Schwimmen, Pedalen und Laufen. 28 Der über den Bodensee ist ein waghalsiges Unternehmen. 30 …cucina ist die beste. 32 Diese Bäume sind auch eine Gemeinde im FL. 35 …»Ostwald», berühmter US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. 40 Gefässsporenpflanze. 49 Macht bi zur schweizerischen Memme.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 07.09.2015. Die Lösungen des Juli/August-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 09 ~ 2015


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DER KLEINE SPROSS

Ansteckungsgefahr

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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

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Impressum Ausgabe 09/2015

Vorschau #10 / 2015

Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch

Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 25.09.2015

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin (im Mutterschaftsurlaub) melanie.borter@grosseltern-magazin.ch CORINNE RUFLI –CRU Redaktorin corinne.rufli@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Nils Aggett, Thomas Baumann, Christa Camponovo, Karin Dehmer-Joss, Annette Frisch (AF), Markus Fueter, Sascha Garzetti, Beat Gloor, Myriam Jäger, Rolf Käppeli, Katharina Ley, Paul W. Meier, Marie-Anne Spross, Liz Sutter, Maren Tromm (MT), Eli Wilhelm

DIGITALES LEBEN Neue Techniken erleichtern unseren Alltag. Was gibt es alles? Wie profitiert man davon? Und wo lauern Risiken?

Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Thomas Burla, Matthias Jurt, Tibor Nad, Sophie Stieger Illustrationen François Chalet, Descience, Deborah Lätsch, Marie-Anne Spross

ENKELKIND MIT DOWNSYNDROM Der achtjährige Kyle hat Trisomie 21. Seine Grosseltern nehmen für ihn und seine Eltern eine wichtige Rolle ein.

~ #7 & #8 / 2015 ~

Korrektorat Martin Hug Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch

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SCHELLENURSLIS GROSSES JAHR Das Kinderbuch von Selina Chönz und Alois Carigiet ist 70 Jahre alt, und im Oktober kommt die Verfilmung ins Kino. Weshalb ist Schellenursli so beliebt?

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senkrecht

1 Blumenkranz 2 Ahnen 3 Seepromenade4 Creationen 5 Hirsenbrei 6 Anis 7 UNIA 8 Kernenergie 9 Erotik 10 SN 11 TGN 12 Ueberland 17 anheuern 20 Korn 22 Plissee 23 Pila 25 nette 30 Idole 34 item 35 KM 37 Am

GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch

Lösungswort

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37 CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

Seniorenresistenz

Gewinner

Doris Albertin, Zürich, und Günter Ackermann, Rheinfelden Im letzten Rätsel haben sich Fehler eingeschlichen. Das tut uns leid. Die fehlerfreie Version finden Sie im Internet unter grosseltern-magazin.ch/kreuzwortraetsel

# 09 ~ 2015


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1a Tipps für die 3a Säule. Vorsorgelösungen in der steuerbegünstigten Säule 3a gibt es viele, aber nicht alle bieten dem Anleger die nötigen Freiheiten. Gut gewählt ist eine Lösung, wenn sie zum Beispiel bei Eintritt in den Ruhestand nicht zwingend aufgelöst werden muss, wie es das Gesetz von herkömmlichen Vorsorgestiftungsoder Lebensversicherungsanlagen verlangt. UBS Vitainvest Funds bieten Ihnen diese Flexibilität bei Pensionierung: Sie können die Fondsanteile kostenlos verkaufen oder in das normale Wertschriftendepot übertragen – ganz nach Ihren Wünschen.

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