Grosseltern 11 2015

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MAGAZIN

# 11/ November 2015

Grosseltern

# 11 / November 2015

In

GROSkl. Dossier S IN EU ELTERN R ab Se OPA ite

www.grosseltern-magazin.ch

Grosseltern 48

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Familienrezepte aus Afghanistan Wie Flüchtlinge kochen (S. 38)

Diagnose ADHS Wie Grosseltern einen hyperaktiven Enkel unterstützen können (S. 26)

Mit den Enkeln auf die Piste So gelingen gemeinsame Skiferien (S. 34)

Grosseltern MAGAZIN

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~ Magazin ~ EDITORIAL

Erste M Wahl

eine Tante gibt seit einigen Monaten Nachhilfeunterricht. Sie bringt einem 11-jährigen Buben und seiner 8-jährigen Schwester Deutsch und Rechnen bei, damit sie in der Schule mitkommen. Die beiden Kinder stammen aus Afghanistan und sind zusammen mit ihren Eltern und ihren zwei Geschwistern

Auch in anderen Ländern sind Patengrosseltern ein Thema, zum Beispiel in Spanien. Dort sind Eltern für die Kinderbetreuung auf Unterstützung angewiesen, wenn sie be­­rufstätig bleiben wollen. Kinderkrippen sind selten, und wenn Abuelo und Abuela nicht in der Nähe wohnen, wird es schwierig – ausser es springen Wahlgrosseltern

nach Deutschland geflüchtet. Ihre Reise dauerte acht Monate. Vor Kurzem haben wir meine Tante in Deutschland besucht, und sie machte uns mit den beiden Kindern bekannt. Wir assen Glace, und alle strahlten, vor allem meine Tante. Ein bisschen ist sie, die selber keine Enkel hat, zur Ersatzgrossmutter der zwei Kinder geworden.

ein. Unser Dossier zeigt die Unterschiede der Grosselternrolle in verschiedenen europäischen Ländern anhand einer Studie auf, aber auch anhand konkreter Beispiele aus Schweden und eben aus Spanien.

Auch der 73-jährige Fritz ist Wahlopa. Er betreut einmal in der Woche drei Mädchen einer befreundeten Familie. Wie er zu seiner Aufgabe gekommen ist und welche Freuden, aber auch Tücken sie haben kann, erzählte er unserer Mitarbeiterin Barbara Weber-Ruppli. Sie hatte ihn zufällig getroffen, als sie ihre eigenen Enkelkinder hütete, und war beeindruckt, wie unkompliziert und souverän Fritz mit den drei Mädchen umging. Das Porträt lesen Sie ab Seite 20.

GEORG GINDELY Chefredaktor georg.gindely@grosseltern-magazin.ch

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Ursula Augustin ist ebenfalls eine Wahloma. Sie und ihre Freundin Jlona Heid beschlossen nach den Scheidungen von ihren Männern vor 30 Jahren, zusammen eine Wohnung zu nehmen, um Einsamkeit und Existenzangst zu entkommen. Meine Kollegin Corinne Rufli hat die beiden Frauen besucht, die nicht nur Mietzins und Alltag teilen, sondern auch das Grosskind. Ihr Porträt lesen Sie ab Seite 30. # 11 ~ 2015

Zurück zu meiner Tante. Ihre Beziehung zu den beiden Kindern aus Afghanistan zeigt, wie schnell sich Menschen, die sich zuerst so fremd waren, nahe kommen können. Und wie wichtig solche Begegnungen für beide Seiten sein können. Am schnellsten geschieht die Annäherung über das Essen, wie Séverine Vitali festgestellt hat. Die Zürcherin setzt sich seit Jahren für Flüchtlinge ein und wurde immer wieder von ihnen bekocht. Bis sie sich entschloss, ein Kochbuch mit Rezepten von Flüchtlingsfamilien zu verfassen. Fotografin Ursula Markus hat das Werk «Heimat im Kochtopf» bebildert. Wir drucken in dieser Ausgabe Fotos und Rezepte einer Familie ab, die mit der Grossmutter aus ihrer Heimat Afghanistan geflüchtet ist – wie die Schützlinge meiner Tante. •


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INHALT # 11 November 2015

Die afghanische Grossmutter mit ihrer Enkeltochter

Die neue Publikation «Heimat im Kochtopf» zeigt Flüchtlinge beim Kochen ihrer Lieblingsrezepte. Ein Buch für Toleranz statt Ausgrenzung. (S.38)

Die WG-Partnerinnen

Jlona Heid und Ursula Augustin sind über siebzig und teilen sich seit 30 Jahren eine Wohnung. Ein funktionierendes Projekt gegen Einsamkeit und finanzielle Sorgen. (S.30)

Winterferien mit der Grossfamilie

Mit dem Grosi die Skipiste runtersausen macht nicht nur den Enkeln Spass – auch die Eltern sind so entlastet. Mehrgenerationenferien sind im Trend. (S.34)

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© swiss-image.ch/Christian Perret


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

elte G r os s

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E u r op

5

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IER DO S S 8 Seite

4

a r au s in A s t hau n u ER K u er TEST S Aa rga M U MUSE Seite 16

Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis

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Sammelsurium Klassik für Kinder Enkels Liebling Kindermund

Hintergrund 3 4

8 17 17

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Anderswo Val Newton aus Wales führt ein Hilfswerk und lädt ihren Enkel auf eine Rallye ein.

Thomas Baumann über ADHS Der Solothurner Kinderarzt warnt vor dem Ruhigstellen von kreativen Kindern.

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Meine Grosseltern Schauspieler Erich Vock erzählt die bewegende Geschichte seiner jenischen Grossmutter.

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An die Redaktion Leserbriefe

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Brief an Louisa Kolumne

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Aus der Praxis Beratung

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GrossmütterRevolution Kolumne

Fritz und die drei Kids Der Wahlopa eines aufgeweckten Mädchen-Trios betreut seine Schützlinge mit grosser Freude.

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WG statt finanzielle Not Zwei Frauen teilen sich Wohnung, Alltag und Grosskind. Im Alter ist das hilfreich.

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Generationen-Ferien Wer entspannt Skiferien machen möchte, nimmt die Grosseltern mit.

38

Heimat im Kochtopf Ein neues Buch mit schönen Fotos gibt einen Einblick in die Kochkünste von Flüchtlingen.

48

Dossier: Grosseltern in Europa Weshalb Grosseltern in Schweden und in Spanien ihre Enkelkinder anders hüten.

Service 58

Unterwegs Ein Ausflug nach Neuchâtel, ein Lichtermeer am Bundeshaus und ein Jubiläum im Kindermuseum

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Basteln Ein cooles Katapult aus Naturmaterialen, mit dem man Eicheln herumschiessen kann.

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Essen & Trinken Ein rassiges Rezept für eine Herbstsalatsauce als Weihnachtsgeschenk Wettbewerb Schönheit Gesundheit Filmtipps Buchtipps Vorsorge & Recht Fotoratgeber Rätsel Comic Impressum & Vorschau

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Fernsehen ~

GROSSVATER ALS SERIENHELD Fernsehserien sind im Moment sehr populär. Nun haben die TV-Macher die Grosseltern entdeckt: Auf dem amerikanischen Sender Fox ist Ende September «Grandfathered» gestartet, eine Serie über die Freuden und Nöte eines Grossvaters. John Stamos (oben im Bild) spielt einen erfolgreichen Restaurantbesitzer und eingefleischten Single, dessen Leben sich vor allem um seine Karriere und Dates mit hübschen Frauen dreht. Das wird auf den Kopf gestellt, als der 50-Jährige erfährt, dass er Vater und sogar Grossvater ist. Sein ihm bis anhin unbekannter Sohn Gerald stammt aus einer Affäre mit der resoluten Sara und hat mittlerweile selbst eine kleine Tochter. Nun muss Jimmy, der bisher Familien mit Kindern am Restauranteingang meist abgewiesen hat, seine Enkelin mit an den Arbeitsort nehmen, wenn er sie hüten muss. Und er verpasst die Party des Jahres, weil sein Sohn Dreigenerationenferien in Florida machen will. Dennoch wächst der Womanizer immer mehr in seine neuen Rollen als Vater und Grossvater hinein. Die erste Folge der Comedy-Serie wurde Ende September ausgestrahlt und erhielt mehrheitlich positive Kritiken. Eine zweite Staffel ist laut Hauptdarsteller und Serie-Mitentwickler John Stamos bereits in Planung. Wann und ob «Grandfathered» im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt wird, ist noch offen. ~GG

© Fox

~ Ikone ~

GLOBINE ALS SMARTE PUNK-GÖRE Mit den Vorbildern ist es so eine Sache. Wenn es um Vorbilder für Mädchen geht, wird die Sache noch komplizierter. Bis heute gaukelt uns die Spielsachen-Industrie vor, wie die Girls sein sollten: Liebend, hegend und pflegend – damit sie als Ehefrauen diese Rollen dann auch schön übernehmen können. Die alte Leier eben. Ausnahmen gibt’s zum Glück: Die neue Globine gehört dazu. Das weibliche Pendant zu Globi ist stark, klug, kreativ und hat keine Angst im Dunkeln. Soeben ist der neuste Band erschienen: «Globine und die verschwundenen Pferde». Pferde? Ja, das Mädchenthema Nummer 1. Nur geht es in diesem Band nicht ums Reiten, Kämmen und Streicheln dieser Tiere, sondern darum, einen mysteriösen Ross-Diebstahl aufzuklären. Globine lebt in einem Baumhaus, hat viele gute Ideen und lässt sich von gewissen bösen Bewohnern von Schnurzikon nicht einschüchtern. In schwarz-rot gestreiften Leggins – ganz schön punkig – mit cooler grüner Umhängetasche, breitbeinig und selbstbewusst macht sie sich auf die Spurensuche. Und reüssiert selbstverständlich. Dass Globine – 20 Jahre nach dem letztmaligen Erscheinen – so emanzipiert daherkommt, ist Samuel Glättli zu verdanken. Der 36-jährige Illustrator und Comiczeichner bekam vom Globi-Verlag viele Freiheiten in der Gestaltung des Papageienmädchens. Während Globine früher noch ein liebliches Aussehen mit süssen langen Wimpern hatte, bekam sie von Glättli dicke Augenbrauen, eine moderne Frisur und eine selbstbewusste Körperhaltung. «Ich wollte mit Globine keine Mädchen-Klischees bedienen, denn davon gibt es schon genug. Globine ist quirlig, lustig, unabhängig und erfinderisch», sagt Glättli. «Sie soll das machen, was Buben auch tun.» Die neue Globine eignet sich als Vorbild nicht nur für Mädchen, sondern auch für Buben. ~CRU «Globine und die verschwundenen Pferde», Samuel Glättli und Sibylle Aeberli, Globi-Verlag, 64 Seiten, Fr. 21.90

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Tipp für draussen ~

DIE WALDKUGELBAHN Mit diesem Spiel kann man seine Enkelkinder auch bei tiefen Temperaturen für einen Ausflug in den Wald begeistern. Mitnehmen muss man lediglich zwei, drei Tennis- oder Schaumstoffbälle. Dann sammeln alle zusammen einige Stecken und legen diese an einem leicht abschüssigen Hang so zusammen, dass sie eine Bahn bilden. Schon kann man die Bälle losrollen lassen! Wenn man viele kurze Äste verwendet, kann man Kurven einbauen und die Bahn einmal breiter und dann wieder enger machen. Vielleicht ist es angenehm, wenn man eine warme Jacke

~ Elternsprüche ~

«IMMER MUES MER SICH SCHÄME MIT DIR.» Kurze Sätze, die unser Leben begleiten, gesammelt von Beat Gloor.

dabei hat und eine Bank in der Nähe des Bauplatzes steht, entwickeln Kinder doch zuweilen ungeheure Ausdauer und Phantasie. ~MT Anzeige

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

Foto: Biso

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~ Zitat ~

«HENRY HAT DAS LICHT DER WELT ERBLICKT UND MACHT UNS ZU GLÜCKLICHEN GROSSELTERN!» Ottmar Hitzfeld verschickte diese SMS nach der Geburt seines ersten Enkelkinds am 18. September. Der ehemalige Trainer der Schweizer Nationalmannschaft hatte im Sommer unter anderem wegen der bevorstehenden Geburt seines Enkels ein äusserst lukratives Angebot des chinesischen Vereins Guangzhou Evergrande abgelehnt – die Rede war von 25 Millionen Euro Lohn und Prämien für eineinhalb Jahre Trainertätigkeit. «In meinem Leben zählen heute mit 66 Jahren andere Sachen - nämlich Gesundheit und die Familie. Im September werde ich zum ersten Mal Opa. Meine Frau und ich haben eine wunderschöne Zeit vor uns», begründete er seine Entscheidung im Juli.

~ Trend ~

KLASSIK FÜR DIE KRABBELGRUPPE Immer mehr Schweizer Orchester setzen auf Familien- oder Kinderkonzerte. Sie haben damit grossen Erfolg: Die Konzerte sind oft ausverkauft, und die Abos sind beliebte Geschenke für die ganze Familie - gerade auch von Grosseltern, die ihren Enkelkindern die Freude an der klassischen Musik weitergeben möchten. Das Tonhalle Orchester Zürich bietet Kammermusik für Kinder, Familienkonzerte, aber auch musikalische Kinder-Matineen, bei denen die Kinder in die Welt der Musik eingeführt werden, während die Eltern oder Grosseltern nebenan ihr Programm geniessen. Die frühkindliche Musikerziehung beginnt bereits ab vier Jahren. Das Kinderprogramm des Zürcher Kammerorchesters ist noch ausgefeilter und präsentiert Angebote für jedes Alter: Bei den Nuggi-Konzerten für Säuglinge und ihre Eltern oder Grosseltern spielt eine Kleinformation des ZKO speziell geeignete Kompositionen für die feinen Ohren von Babys. Auf Yogamatten und Kissen können sich die Besucher mit ihrem Nachwuchs zu den kammermusikalischen Klängen entspannen. Bei den Krabbel-Konzerten – für Kinder von 1 bis 3 Jahren – animieren Musiker die Kleinkinder gemeinsam mit Erzählern zum Kriechen, Hüpfen und Entspannen. Bei den Purzel-Konzerten sind die Rhythmen treibend und vielfältig und laden zum Klatschen und Singen ein. Familienkonzerte für Kinder ab vier Jahren bietet auch das Sinfonieorchester Luzern, und auch im Zürcher Opernhaus können Kinder ab 4 Jahren und ihre Begleitpersonen Geschichten und Figuren aus der Welt der Oper oder des Balletts kennenlernen. Das Opernhaus zeigt auch Kinderopern. Das Aargauer Symphonieorchester Argovia Philharmonic ist ebenfalls bekannt für seine Familienkonzerte, in denen Musik auf hohem Niveau mit einer spannenden Geschichte verbunden wird. Zudem lanciert Argovia Philharmonic in dieser Saison ein neues Angebot für Kinder und Jugendliche – ein Club unter dem Motto «Musik mit Phil und Argovia». ~CRU www.tonhalle-orchester.ch, www.zko.ch, www.sinfonieorchester.ch, www.opernhaus.ch, www.argoviaphil.ch

~ Trennungen ~

ASYL SUCH ENDE Wortspiele von Beat Gloor

www.uns-ich-er.ch

~ Allerlei ~

CHASCH DU AU PFIFFE? UND DUR ES LÖCHLI SCHLÜFFE? UND GÄNG SÄGE PANTÖFFELI? UND AU NO LÖFFELI, LÖFFELI? Die f werden alle gepfiffen. Aufgezeichnet von Susanne Stöcklin-Meier.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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at da jemand seine Träume von einer Boxerkarriere begraben? Oder konnte er sich nicht trennen von den Handschuhen, mit denen er so manchen Kampf gewann? Wir wissen es nicht. Aber gebraucht wurden diese Handschuhe auf jeden Fall, davon erzählen die abgenutzten Stellen und vor allem die zerschlissenen Schnürsenkel. Die weisen auch darauf hin, dass es zum Boxen damals immer zwei brauchte, denn welcher Sandsack kann einem schon die Handschuhe binden?

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Heutige Boxhandschuhe haben meist Klettverschlüsse, sind knallbunt vorzugsweise rot - und mit unterschiedlich festen Schaumstoffen gefüllt. Ganz selten wird dafür noch Rosshaar verwendet. Das Paar vom Estrich hingegen ist noch mit Stroh gefüllt. Das lässt auf ein Alter zwischen achtzig und neunzig Jahren schliessen. ZU GEWAGT Auf einschlägigen Webseiten werden ganz ähnliche alte Boxhandschuhe als Wandschmuck verkauft. Für stolze 185 Euro. Das hätte sich der Besitzer dieses Estrich-Objekts auch nicht träumen lassen. • # 11 ~ 2015

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

10 ~ Klassiker ~

~ Kalender ~

SOPHIE, DIE GIRAFFE Spätestens wenn sich bei den Kindern die ersten Zähnchen melden, erstehen Erwachsene helfendes Beisswerkzeug. Schnell stossen sie bei ihrer Suche auf die Gummigiraffe Sophie. Sie kostet stolze 19.90 Franken, aber ist seit Jahren der Renner. Warum eigentlich? Vielleicht weil Sophie nicht aus China kommt und nicht aus weich gemachtem Plastik ist. Nein, Sophie hat eine feinere Herkunft. Sie wird seit 50 Jahren in den französischen Alpen vom Hersteller Vulli aus Naturkautschuk gefertigt. Im Jahr 2011 sorgte Sophie jedoch für Schlagzeilen: Die Zeitschrift «Öko-Test» deklarierte das Spielzeug als nicht verkehrsfähig. Es wies zu hohe Nitrosaminwerte aus, die krebserzeugend wirken können. Vulli reagierte prompt und stellte die Produktion um. Ältere Chargen von Sophie la girafe wurden zurückgeholt. Sophie darf also neben Bernsteinketten, Zahngelees, Rüebli und Beisswurzeln weiterhin im Trend bleiben und Kinderzimmer erobern. Vorsicht ist bei Ausflügen geboten: Kinder werfen das Gummitier gerne aus dem Kinderwagen. Also aufgepasst, wenn Ihr Enkelkind Sophie auf einen Spazierweg mitnehmen möchte! ~MT

SMS IM ADVENT Mit diesem besonderen Adventskalender macht man für einmal nicht den Enkelkindern, sondern sich selbst eine Freude: Vom 1. bis 24. Dezember erhält man täglich eine SMS, und alle Nachrichten zusammen bilden eine Geschichte. Es gibt eine herzergreifende und eine kompromisslose Version, eine ist von Slampoetin Patty Basler, die andere von Michelle Hügin. Kostenpunkt: 12 Franken. www.sms-adventskalender.ch

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~ Magazin ~ ANDERSWO

Die vielen Kinder von Val M

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von GEORG GINDELY (Text)

Val Newton aus Wales hat vier Enkelkinder. Sie fährt Rallyes und unterstützt mit ihrem Hilfswerk Familien in Osteuropa. wei der vier Enkelkinder von Val Newton leben in Australien. Um sie

de – wenn sie nicht gerade in Osteuropa ist. Dort ist die 75-Jährige sehr oft. Als Gründerin und Leiterin des Hilfswerks Wales Romanian Aid reist sie jedes Jahr etwa sechs Mal nach Rumänien, Moldawien, Bosnien, Kroatien und Kosovo. Begonnen hatte ihr Engagement 1990. Nachdem im Fernsehen Filme über die schockierenden Zustände in rumänischen Waisenhäusern ausgestrahlt worden waren, beschlossen

zu sich in den kleinen Ort Maesybont nach Wales zu locken, muss sich die Grossmutter etwas einfallen lassen. Diesen Herbst hat sie ihren 15-jährigen Enkel eingeladen, mit ihr an einer 80 Meilen langen Rallye mitzumachen. Val fährt Motorrad, seit sie 18 ist. Ihre anderen beiden Enkelkinder sind 5 und 1 Jahr alt und leben nur 30 Meilen von Maesybont entfernt. Val fährt häufig mit ihnen an die hübschen walisischen Strän-

Val und ihr Mann Bill, den Kindern zu helfen. Sie reisten nach Rumänien, knüpften Kontakte und gründeten ihr Hilfswerk. Ihr Ziel war es, die Menschen nachhaltig zu unterstützen, indem sie Familien den Bau von Häusern finanzierten und jungen Menschen die Ausbildung. Bis heute konnten dank dem Hilfswerk 148 Häuser für Familien in Not gebaut werden. Val und ihre Mitarbeiter vor Ort begleiten den Bau, und auch nach der

Z

Val Newton mit einigen ihrer rumänischen Schützlinge während der Ferien, die sie vor kurzem mit 66 Kindern in den Karpaten verbrachte.

11 Fertigstellung bleibt Val mit den Bewohnern in Kontakt. Diese dürfen das Haus während sieben Jahren nicht verkaufen. 75 jungen Menschen ermöglichte die Wales Romanian Aid ein Studium. Seit dem Tod ihres Mannes vor 16 Jahren führt Val das Hilfswerk, das heute in mehreren osteuropäischen Ländern tätig ist, allein. Val sprüht vor Energie. Früher war sie Köchin und arbeitete unter anderem für die Royal Family. Später führte sie mit ihrem Mann ein Farm-Guesthouse. Heute schreibt sie jedes Jahr mehrere Newsletter, in denen sie von den Menschen berichtet, denen sie hilft. Eine Million Geschichten könnte sie erzählen, sagt Val. Und alle sagen ihr, sie solle ein Buch über ihr Leben schreiben. Doch dazu ist Val viel zu beschäftigt. Eben war sie wieder in den Karpaten und verbrachte Ferien mit 66 ihrer Kinder, wie sie ihre Schützlinge nennt. Ihr Ziel ist es, den Bau des 200. Hauses in Osteuropa mitzuerleben. Und natürlich will sie mit ihren eigenen Enkelkindern Zeit verbringen. Ihr Enkel aus Australien konnte ihre Einladung zur Rallye übrigens leider nicht annehmen. Er und seine Schwester kommen aber zu Weihnachten nach Wales zu ihrer Grossmutter. Sie hat ihnen eine Menge zu erzählen. •

WALES Einwohner: 3 Millionen Hauptstadt: Cardiff Fläche: 20 761 km2 Sprachen: Wales, das zu Grossbritannien gehört, ist zweisprachig. Neben Englisch wird Walisisch gesprochen, eine keltische Sprache. Wales heisst auf Walisisch Cymru. Besonderes: Grossmutter und Grossvater werden je nach Region unterschiedlich genannt. Im Süden heisst die Grossmutter Mamgu und der Grossvater Tadcu, im Norden Nain und Taid.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Edition Unik ~

DAS SCHREIBPROJEKT GEHT WEITER

~ Tradition ~

Das Schreibprojekt Edition Unik wird nach dem erfolgreichen Pilotversuch in diesem Jahr weitergeführt. 2016 gibt es gleich zwei Ausgaben, wie Organisator Martin Heller mitteilt. Eine startet bereits im Januar, die andere Ende August. Pro Ausgabe können 100 Plätze verge-

RÄBELIECHTLI

ben werden. In der Edition Unik schreiben Menschen Geschichten aus ihrem Leben nieder. Dabei werden sie von Schreibprofis gecoacht und können zum Abschluss ein eigenes Buch in die Hände nehmen, das sie behalten und zum Beispiel an ihre Familien verschenken können. Die Teilnahme am jeweils 17 Wochen dauernden Projekt kostet 480 Franken. ~GG

Enkelkindern dabei gut behilflich sein. Das Aushöhlen geht am besten mit einem scharfkantigen Löffel, es gibt auch spezielle Räbenwerkzeuge. Danach können die Kinder Figuren auf die äussere Haut ritzen und etwa ein bis zwei Millimeter davon entfernen. Wer will, kann die Muster mit Guetzliformen vorstechen. Danach stellt man ein Teelicht in die Räbe und zieht Schnüre durch drei Löcher in der Räbe und im Deckel und verknotet sie oben. Der grösste Räbeliechtli-Umzug findet übrigens jeweils in Richterswil am Zürichsee statt. Dort werden über 25 Tonnen Räben zu Laternen verarbeitet. Gegen tausend Kinder und Erwachsene ziehen mit einzelnen Lichtern oder mit grossen Gebilden aus Hunderten von Räbeliechtli, welche Häuser, Menschen und Gegenstände darstellen, durch die verdunkelten Strassen. Dieses Jahr kann man das Spektakel am 14. November bestaunen. ~GG

MEHR INFOS UND ANMELDUNG:

www.edition-unik.ch

Der Räbeliechtli-Umzug ist wohl einer der schönsten Bräuche des Jahres. Wenn die Kinder mit ihren leuchtenden und schön geschnitzten Laternen durch die dunklen Strassen gehen, tritt manch einem Erwachsenen ein bisschen Wasser in die Augen. Schon das Schnitzen der Räben macht Freude. Grosseltern können ihren

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

~ Politik ~

Wer sind die Gewinner der geplanten Rentenreform, wer die Verlierer? Laut dem «Tages-Anzeiger» müssen die Jungen, also die 21- bis 25-Jährigen, verhältnismässig am meisten Lohn zur Sicherung der Renten abgeben. Am wenigsten treffe es die über 55-Jährigen und die Rentner. Sind Grosseltern also die grossen Profiteure der Reform? Mitnichten, findet die Basler SP-Nationalrätin Silvia Schenker (Bild rechts). Denn Grosseltern leisten in

Betreuungsarbeit von Kindern beteiligt sind und welchen finanziellen Aufwand es benötigen würde, wenn diese Betreuungsarbeit bezahlt werden müsste. Im Bericht soll auch aufgezeigt werden, ob es Möglichkeiten gibt, diese Arbeit öffentlich sichtbar zu machen und ihr damit

der Schweiz 100 Millionen Stunden unentgeltliche Betreuungsarbeit im Jahr, was einer Wirtschaftskraft von rund 3 Milliarden Franken entspricht. Diese Zahlen basieren auf Schätzungen. Nun will es Schenker genau wissen. Sie hat vor kurzem einen von der gesamten SP-Fraktion im Bundeshaus unterzeichneten Vorstoss eingereicht, in dem sie vom Bundesrat einen Bericht zum Thema verlangt. Aus diesem soll hervorgehen, in welchem Umfang Grosseltern an der

die notwendige Wertschätzung entgegenzubringen. Es sei wichtig, dass der Umfang und der Gegenwert der Grosselternarbeit zur Kenntnis genommen werde, damit die älteren Menschen nicht nur als Kostenverursacherinnen und -verursacher wahrgenommen würden, schreibt Schenker in der Begründung. «Durch diese Arbeit wird es jungen Familien erst möglich oder zumindest erleichtert, dass beide Elternteile einer Erwerbsarbeit nachgehen können.» ~GG

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WIE VIEL LEISTEN GROSSELTERN IN DER SCHWEIZ WIRKLICH?

~ Wortkunde ~

«LUUS-SALBI» UND «SCHNÄGGE-SCHLIIM» Das beliebteste Zmorge, Znüni oder Zvieri vieler Kinder besteht aus einem Stück Brot, auf dem Honig und Butter zu einer dicken Paste vermischt wird. In unserer Familie haben wir für die Mischung eigens einen Namen kreiert: «Kuddelmuddel-Duddelmocke». Das Kuddelmuddel steht für die Paste, der Duddelmocke für die grosse Menge. Vor kurzem haben wir von befreundeten Kindern einen weiteren Ausdruck gelernt: «Luus-Salbi». Eine kurze Recherche im Internet zeigte, dass die Laussalbe in Zürich und im Aargau wirklich als Bezeichnung für den Honig-Butter-Mix verwendet wird; wir sind sogar auf einen weiteren hübschen Ausdruck dafür gestossen: «Schnägge-Schliim». Im Kanton Glarus hat die «Luus-Salbi» übrigens eine andere Bedeutung, wie das Schweizerdeutsche Wörterbuch Idiotikon weiss: Dort bezeichnet das Wort das Gemisch aus Schabzigerkäse und Butter. ~GG

100% natürlich

Chronisch müde?


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Neuer Führer ~

DIE SCHÖNSTEN MUSEEN DER SCHWEIZ Die neuste Publikation des Schweizer Heimatschutzes präsentiert 50 Museen im handlichen Postkarten-Format. Die Ausgabe mit dem Titel «Die schönsten Museen der Schweiz: Wissen und Geschichten» erscheint Anfang November und stellt Institutionen vor, die sich naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen widmen, zum Beispiel die Abbaye de Saint-Maurice, die Abegg-Stiftung in Riggisberg, den Palais de Rumine in Lausanne oder das Museum Ballyana in Schönenwerd (Bilder v.l.n.r.). Die Fotos und die kurzen Steckbriefe machen Lust auf einen Besuch der bekannten und oft auch unbekannten Institutionen. Zoologische und Botanische Gärten sowie Kunstmuseen wurden für die Erstausgabe nicht berücksichtigt. Über Kunstmuseen erscheint 2016 ein separater Band mit dem Titel « Die schönsten Museen der Schweiz: Orte der Kunst.» ~GG 120 reich bebilderte Seiten, Format A6, zweisprachig D/F. Verkaufspreis: CHF 16.– Heimatschutzmitglieder: CHF 8.– ISBN 978-3-9523994-6-0 www.heimatschutz.ch/shop

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

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Ein bewegtes Leben Erich Vocks Grossmutter kam in einem Wohnwagen zur Welt und musste ihre Kinder allein aufziehen, nachdem ihr Mann umgebracht worden war. Ihrem Enkel gab sie den Sinn für Toleranz mit auf den Weg.

ERICH VOCK (53) Gr o s sm s e in e u t t e r un d r Mu t ter u Gr o s s va te nd de m H u r v o n Er i c h nd de r Fam Vock mit il i e .

M

eine Grossmutter war eine Instanz für mich und meine Familie. Meine drei älteren Geschwister und ich hätten uns nie getraut, ihr gegenüber einen flapsigen Spruch zu machen. Selbst mein Vater, ein gestandener und grosser Mann, hatte Respekt vor ihr. Jeden Sonntag sass meine Grossmutter in unserem Haus in Baden ganz oben am Tisch. Sie konnte wahnsinnig viel essen und hatte einen guten Humor. Wir lachten viel, und ich war fasziniert von ihren Geschichten aus ihrem prallen und bewegten Leben. Meine Grossmutter kam 1906 in einem Wagen zur Welt. Sie war eine Jenische und heiratete später einen Nicht-Jenischen. Das sorgte in beiden Familien für böses

ist Schauspieler, Regisseur und Theaterproduzent. International bekannt wurde er als Werbefigur von Ricola («Wer hätts erfunde?»). In nächster Zeit feiern gleich mehrere Produktionen von ihm und seinem Geschäfts- und Lebenspartner Hubert Spiess Premiere: «Die Zauberorgel» sowie «Stägeli uf – Stägeli ab» im Bernhard­ theater sowie der «Räuber Hotzenplotz» im Theater am Hechtplatz in Zürich. www.maerchenbuehne.ch, www.spockproductions.ch

Blut. Als meine Mutter acht Jahre alt war, kam es zur Katastrophe: Mein Grossvater wurde im Streit von einem anderen Mann umgebracht. Meine Grossmutter musste aus dem Haus ausziehen und ihre beiden Kinder alleine aufziehen. Sie tat es mit Bravour. Wegen der Lebensgeschichten meiner Grossmutter und meiner Mutter wurde in meinem Elternhaus nie schlecht über «andere» wie Ausländer oder Angehörige anderer Konfessionen geredet. Von uns allen wurde Toleranz verlangt. Das ist wahrscheinlich das höchste Gut, das mir diese beiden Frauen mit auf den Weg gegeben haben. Besonders herzlich war meine Grossmutter nicht, unser Verhältnis war eher # 11 ~ 2015

distanziert. Ich war ein ängstliches und kränkliches Kind. Meine Grossmutter mochte die Stärkeren besser. Aber sie konnte auch mich in den Arm nehmen. Und als sie kurz vor ihrem Tod hörte, dass ich an der Schauspielschule aufgenommen worden war, war sie stolz. Wohl, weil sie dachte, jetzt wird aus dem ja doch noch etwas. Wir nannten meine Grossmutter übrigens nicht Grossmami oder Grosi, sondern Grosse Gotte, weil sie auch die Gotte meiner ältesten Schwester war. Die Kleine Gotte war meine Urgrossmutter, die Patin meiner Mutter. Das Gross bezog sich auch auf die Statur meiner Grossmutter. Sie war in vielerlei Hinsicht eine mächtige Frau. •


~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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A AR G

Mu se

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~ App ~

HILFREICHE AMPELMÄNNCHEN Die drei Ampelinis Gina, Grecco und Rocco lehren Kindern spielerisch und spannend, wie man mit Gefahren im Alltag umgeht. Wie bewegt man sich sicher im Strassenverkehr, was können Kinder tun, wenn es brennt (das lieben Kinder besonders), welche Gefahren lauern in der Küche, auf dem Spielplatz oder im Schwimmbad? Sogar ins Kino kann man mit den Dreien gehen oder ins Kinder-Aerobic. Die App ist für Vorschulkinder und verzichtet deshalb auf schriftliche Hinweise, aller Text wird von den Figuren gesprochen. Die Ampelinis wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. ~MT

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~ Zungenbrecher ~

LÜSCHER-LÜTIS LÜÜTI LÜÜTET LÜTER ALS LÜTI-LÜSCHERS LÜÜTI LÜÜTET.

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Volle Action – lautlos

ur noch bis 15.11.15 ist «Action» von Christian Marclay im Aargauer Kunsthaus in Aarau zu sehen. Es ist eine Ausstellung voller Lauttexte aus Comics – sie sind feuerwerksartig gemalt, collagiert, wickeln sich in einer 18 Meter langen Schlange ab. Ich war mit Marisa dort, einem sehr zurückhaltenden elfjährigen Mädchen. Es ist seltsam, ganz laute Geräusche auf Bildern zu sehen, ohne sie zu hören. Marisa entzifferte der Schlange entlang die lautmalerischen Wörter. Ganz leise… Das machte ihr Spass. In der Videoinstallation im schwarzen Raum, wo die Texte Slapstick aufführen und Farbenstürme einen einhüllen, blieben wir ganz lange. Wir schauten, wie aus dem Schwarz ein kleines farbiges «toc» herabfällt, noch eins, ganz viele, wie sie herumhüpfen und schliesslich in Farbkaskaden aus «slam», «booom», «squiiiiek» explodieren. Es macht lautlos glücklich! • www.aargauerkunsthaus.ch Eli Wilhelm, 54, ist Kulturvermittlerin und Grossmutter. Mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen testet sie regelmässig Museen und veröffentlicht Beiträge darüber auf ihrem Museumstester-Blog. www.museumstester.ch

# 11 ~ 2015


17 ~ Kindermund ~

WER IST DER DU?

~ Enkels Liebling ~

DIE COOLE BÜRSTE Für alle Kinder, die sich beim Anblick einer Bürste lieber sogleich eine Kurzhaarfrisur schneiden lassen möchten, gibt es gute Nachrichten. Denn die Haarbürste Tangle Teezer erhält Einzug in die Kinderzimmer. Ihre unterschiedlich langen flexiblen Borsten verursachen so gut wie keine Schmerzen mehr beim Bürsten. Es gibt unterschiedlichste Formen und Modelle. Zu empfehlen ist «The Original» in Tropfenform, die gut in der Kinderhand liegt. Besonders beliebt ist das Modell «Flowerpot». Dabei handelt es sich um eine runde Bürste in Blumenform, die auf einer Dose liegt, die ausreichend Stauraum für Haarbänder und andere geheime Schätze bietet. Schade ist einzig, dass man die Dose nicht zuschrauben kann. Tangle Teezer wurde 2009 in Grossbritannien vom Starcoiffeur Shaun P. entwickelt. Zunächst entdeckten sie Friseure, dann Promis wie Victoria Beckham, Rihanna und Kate Middleton und mittlerweile, wie sollte es anders sein, die Prinzessinnen unserer Kinderzimmer. Erhältlich ist die Bürste für 20 Franken bei vielen Friseuren, im Einzelhandel etwa bei Manor oder Douglas oder im Internet www.tangleteezer.de ~MT

Lionel hört gerne Abzählverse. Immer enden diese Sprüchlein mit «und raus bist du!». Einmal schaut er mich erstaunt an und fragt: «Bin ich der DU?» MARIANNE TOBLER, BOTTIGHOFEN Hat Ihr Enkelkind auch etwas Lustiges gesagt? Schicken Sie uns Ihren Text für die Rubrik «Kindermund» an redaktion@ grosseltern-magazin.ch oder an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden. Vielen Dank!

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# 11 ~ 2015


~ Magazin ~ LESERBRIEFE

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Inkl. Dossier

15 ber 20 ch / Oktorn-magazin.

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Die Meinung der Leserinnen und Leser

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Ich finde es toll,dass sie unserem lieben Enkel Kyle und dem Thema Down-Syndrom so viel Beachtung schenkten. Ich möchte mich herzlich bei der Autorin und der Fotografin bedanken. Der Text, die Gestaltung und die Fotos gefallen mir sehr gut. Dem Verlag, der Redaktion und den Autorinnen wünsche ich viel Erfolg und dass alle weiterhin viel Freude haben, für dieses schöne und lesenswerte Magazin zu arbeiten.

Ich erhalte das Abonnement von «Grosseltern» von meiner Tochter geschenkt als Dankeschön für regelmässiges Hüten. Die Reisezeit beträgt jeweils drei Stunden, und ich nutze sie oft als Lesezeit. Ich möchte weder auf das Hüten noch auf das Magazin verzichten. Super finde ich, dass wirklich für alle Artikel zu finden sind. Ich bin sogar wieder auf den Geschmack gekommen, Kreuzworträtsel zu lösen (auch wenn ich es nicht immer schaffe). Und wenn ich mir eine Ruhepause gönne, nehme ich ein älteres Exemplar hervor und finde bestimmt wieder etwas Re-lesenswertes ...

«DIESE AUSSAGE IST DANEBEN»

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te Ursli bis heu llenScheEngadiner Bubeistert (S. 24)

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Zum Artikel «Mein besonderer Enkel» in der Ausgabe Nummer 10.

«ICH MÖCHTE WEDER AUF DAS HÜTEN NOCH AUF IHR MAGAZIN VERZICHTEN»

ab Seite 48

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«DANKE, DASS SIE DEM THEMA DOWN-SYNDROM SO VIEL BEACHTUNG SCHENKTEN»

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Zum Artikel «Unter Unter einem Dach» in der Rubrik Anderswo Ausgabe 10.

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Vergleiche mit Schweizer Verhältnissen, wie sie im Artikel über die indische Grossmutter in der Rubrik Anderswo gemacht wurden, sind ohnehin fragwürdig. Aber die Aussage, dass bei uns die Grosseltern ins Altersheim gesteckt werden, ist total daneben. Vielleicht sollte der Journalist zuerst überlegen, was er schreibt und wie das ankommt. Wenn er dann einmal genügend Platz, Zeit und Geduld für seine Grosseltern hat, dann muss er sie nicht «wegstecken».

Verena Müller Engeler

Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung per Post an «Grosseltern», Kronengasse 4, 5400 Baden oder per E-Mail an redaktion@grosseltern-magazin.ch.

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17:53


~ Kolumne ~ BRIEF AN LOUISA

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Kindersprache Stromboli K

ennst du die Insel Stromboli, Louisa? Dort gibt es einen Vulkan, den man besteigen kann. Wenn du einmal hochkraxelst, erhältst du eine

Du sprichst schnell, Louisa, sehr schnell. Ich muss mich hundertprozentig konzentrieren, um dein Feuerwerk zu würdigen. Wenn du von Freundinnen und Freunden

POSTOPERATIONAL

Ahnung davon, wie ich deine sprachlichen Eruptionen erlebe – als vulkanisches Fest. Die Kletterei auf Stromboli kostet Schweiss­tropfen und ist nicht jederzeit möglich. Doch wenn man oben ist, vor allem nachts, sieht man das fantastische Sprühen und Leuchten und Fliessen aus den Kratern – wunderbar! Geheimnisvoll explodierendes Material aus dem Innern des Berges. Es ist, wie wenn du mir eine Geschichte erzählst, Louisa! Sprachvulkanisches Gestein fliegt durch die Luft. Wortfetzen und Satzbrocken sprühen und sirren um Opas Ohren. Dein Inneres ergiesst sich in verbalen Lavaströmen. Es ist nicht immer leicht, dein akkustisches Gesamtkunstwerk zu erkennen.

berichtest, von Hanna, Paul und Joy, mit denen du in der Krippe deine Abenteuer erlebst, dann sind meine Hörorgane sehr gefordert. Du ärgerst dich darüber, dass Opa ein Wort selbst nach der dritten Wiederholung immer noch nicht versteht. Du sagst es nochmals und nochmals, deine Stimme klettert hoch, bis hin zu Frequenzen, auf die meine alten Männerohren gar nicht mehr reagieren. Ich strapaziere deine Geduld, Louisa – es ist keine Engelsgeduld, zugegeben, das nicht, alles hat seine Grenzen, auch deine himmlischen Gaben. Die sprachliche Barriere zwischen uns beiden liegt auch nicht an Opas fehlendem Hörgerät, du sprichst nicht leise. Es muss an mir liegen, dass ich manchmal nur Bahnhof verstehe, wenn du mir etwas erklärst – an Opas Unkenntnis des frühkindlichen Sprachuniversums. Ich arbeite daran, liebe Louisa. Vor bald drei Monaten ersetzte ein Chirurg deinem Opa das rechte Knie. Aus Knochen wurde Kunststoff. Die Operation liess dich nicht kalt. Du besuchtest mich im Spital. Noch heute fragst du, wenn du zu uns kommst, ob das Knie noch Aua! mache. Manchmal berührst du es sorgfältig und musterst neugierig die lange Narbe. Ob du ahnst, was im Spital passiert ist? Ich hab’s für dich aufgeschrieben, liebe Louisa, in meiner Kindersprache.

behämmert und befräst

«Deine Stimme klettert hoch, bis hin zu Frequenzen, auf die meine alten Männerohren gar nicht mehr reagieren.»

# 11 ~ 2015

Frisch beschnitten und besägt

ausgefeilt und abgesaugt zugenäht bin ich aufgewacht leicht belämmert und hab gelacht ob des Nirwanas hinter mir War da was Da ist was Neues in meinem Knie.

Vor vier Jahren begann der Journalist Rolf Käppeli, Briefe an seine damals 3-jährige Enkelin Louisa zu schreiben. «Grosseltern» veröffentlicht in jeder Ausgabe einen Brief an Louisa.


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~ Hintergrund ~ WAHLOPA

UNTERWEGS MIT FRITZ

Ein älterer Herr, der allein mit drei kleinen Mädchen in der Gegend herumspaziert, fällt auf. Erst recht, wenn er sie so souverän handhabt, wie Fritz es tut. Der 73-jährige Babysitter von Noelia (5), Alisia (4) und Leana (2) erntet Bewunderung, aber auch Misstrauen und Neid, glaubt er.

11 ~ 2015


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Von BARBARA WEBER-RUPPLI (Text) und BÉATRICE DEVÈNES (Fotos)

E

gal ob Fritz mit den Kindern einkehrt, sie aus Regenkleidern schält, aufs WC begleitet, im Wald einen Pipistopp arrangiert, samt Kinderwagen den Bus besteigt: Es verläuft, als hätte er nie etwas anderes getan. Dabei waren ihm weder eigene noch Pflegekinder und somit auch keine Enkelkinder vergönnt. Sein ausserfamiliäres Babysitting in fortgeschrittenen Jahren gehöre dennoch nicht an die grosse Glocke, sondern sei ein Geschenk des Himmels. Deshalb nennt er sich auch nicht Wahlopa. «Für die drei Mädchen bin ich einfach der Fritz.» Als Bub denkt Fritz: Zirka zwölf Kinder zu haben, müsste toll sein. Doch bei der Heirat 1981 ist seine Frau schon 42. Er vier Jahre jünger. Nachwuchs auf natürlichem Weg gibt es nicht. Sie akzeptieren das. Bewerben sich als Tageseltern. Kommen jedoch nie zum Zug. Da ihr Alltag ausgefüllt ist, unternehmen sie keine weiteren Anläufe. Wahrscheinlich sei der beidseitige Kinderwunsch nicht so intensiv gewesen, sonst hätten sie mehr dafür gekämpft, meint Fritz im Nachhinein. Es bestand kei-

nerlei Vakuum in ihrer Beziehung. Neben dem Beruf gab es noch einen alten Vater zu betreuen und das Haus. Aktivitäten im Rahmen einer Freikirche füllen die Freizeit seit eh und je. Im Marburger Kreis haben sich die zwei kennengelernt. Dieser «verbindet Menschen, die auf der Suche nach Antworten Gott begegnet sind, bietet Orte und Veranstaltungen an, wo über Lebensfragen nachgedacht werden kann, ist eine überkonfessionelle Arbeitsgruppe von Christen aus verschiedenen Kirchen und Berufen».

sein ehemaliges Hütekind Elisabeth an, fragt, ob das Angebot gelte.

So definiert die Institution ihr Wirken. Ziel sei jedenfalls, auf nüchterne Art und Weise biblischen Werten entlang zu leben, interpretiert es der kaufmännische Angestellte, der sich nach einem der Ausbildung folgenden Kibbuz-Einsatz zum Sozialarbeiter weiterbildet und danach unter anderem im Strafvollzug arbeitet. Sein Erwerbsleben geht über die Pensionierung hinaus, mit Wiedereingliederungsunterstützung, Schutzaufsichten und Bewährungshilfe für Straffällige.

pflichten, empfiehlt den alten Freund der Familie. Elisabeths Kindheitserinnerungen an ihren einstigen Babysitter sind positiv. Ihr Draht zu Fritz blieb immer erhalten. Da er aber keine Säuglings-Erfahrung hat, schlägt sie ihm vor, Noelia einfach einmal die Woche drei Stunden spazieren zu fahren. Denn solange es «wägelet», schläft das dreimonatige Mädchen. Die Übungsanlage funktioniert und gefällt. Fritz ist ein Bewegungsmensch, gerne draussen und wetterfest. Die Vorgabe, nur nicht stehen bleiben, passt ihm. Endlich einmal darf er stundenlang durch den Wald laufen, ohne Zusatzaufgabe. Es ist wie eine unerwartet günstige Fügung. Muckst das Kind, singt er, pfeift. Sofort kehrt Ruhe ein. Grösser geworden, erweist sich die Kleine als Draufgängerin. Sie will alles selbst tun. Fritz lässt sie gewähren. Hat unendlich Geduld. Nur wenn es schief geht, wirds schwierig. Sie mag weder Hilfe annehmen noch Trost durch Körperkontakt. Doch er merkt auch schnell, wie robust so ein Kind ist. Seine Erfahrung wächst mit dem Mädchen.

EINE WIN-WIN-SITUATION Und seit sechs Jahren bringt er wörtlich und wöchentlich drei kleine Mädchen «auf Trab», wie es deren Mutter formuliert. Sie profitiert von der Entlastung durch seine Verlässlichkeit. Die Töchter erhalten konzentrierte Zuwendung. Fritz macht unerwartet beglückende Erfahrungen. Eine echte Win-win-Situation nennt er es. Die einzig intensivere Berührung mit Kindern hatte Fritz in jüngeren Jahren zusammen mit seiner Ehefrau innerhalb eines privaten Engagements. Sie entlasten einmalig Eltern, die an ihre Grenzen stossen. Und gelegentlich hüten sie Sohn und Tochter von guten Bekannten aus dem Marburger Zirkel. Als diese Grosseltern werden, reagiert Fritz mit dem locker hingeworfenen Satz: Er sei als Aufpasser immer noch zu haben. Wenig später ruft 11 ~ 2015

ZUERST NUR «WÄGELE» Elisabeth, die heute als Schauspielerin arbeitet, braucht fürs Rollenstudium und Erarbeiten eigener Produktionen ein paar gesicherte Freistunden am Stück, die mit einem Neugeborenen kaum vorkommen. Die Grosseltern väterlicherseits wohnen für wöchentlichen Kinderhütedienst zu weit weg. Ihr Vater lebt nicht mehr, die Mutter möchte sich nicht regelmässig ver-

«TÄUBELI-ANFÄLLE» GEHÖREN AUCH DAZU Als Elisabeth die nächste Tochter bekommt, bindet Fritz sie unkompliziert ins bestehende Arrangement ein. Stösst schon geübt das zweite Baby vor sich ~


~ Hintergrund ~ WAHLOPA

22 Fritz greift wenig ins Spiel der Kinder ein. Bei ihm dürfen sie Steine werfen, klettern oder in Pfützen stehen, auch wenn die Socken nass werden.

~ her. Die Ältere folgt dem Tross. Tut sie es nicht, steht er ihrer Bockigkeit, gefolgt von «Täubeli-Anfällen», anfangs machtlos gegenüber. Es kümmert die Kleine wenig, wenn Fritz einfach weiter läuft, damit ihr Schwesterchen Alisia weiterschläft. Ihn erschreckt, dass ein vierjähriges «Modi» ihn so aufbringen kann, mit einem erwachsenen Mann macht, was es will, respektive er eigentlich nicht will. Nämlich das Kind trotz heftiger Gegenwehr wie ein Päckli hochnehmen, mittragen oder gar laut werden. Es geschieht selten. Kam in sechs Jahren vielleicht vier, fünf Mal vor. Und beschämt ihn jedes Mal gehörig. Lässt sein Herz rasen. Schlagen würde er nie. Fritz kennt andere Rezepte. Die sind nötig, seit eine dritte Schwester dazugestossen ist. Vor dem Schritt, ihm auch noch Leana mitzugeben, zögert Elisabeth einen Moment. Es fehlt ihr nicht an Vertrauen in seine Fähigkeit, schon gar nicht in die Gesinnung. Als ebenfalls gläubiger Mensch verlässt sie sich bedingungslos auf seine Integrität. Elisabeth macht sich Sorgen um die Gesundheit des über 70-Jährigen. Allein mit drei kleinen Kindern unterwegs zu sein, verlangt einige Fitness. Ihre Mutter fühlt sich dem nicht gewachsen. Die Schwiegereltern sind zu zweit. Fritz macht es solo. Streift ohne Zögern mit dem Trio über Stock und Stein. Was aber geschieht, wenn er plötzlich einen Schwächeanfall hat? Die Kinder auf sich gestellt sind? Sie bittet ihn, immer ein Handy mitzuführen. Verrät ihm ihr Zauberwort, das er in wirklich brenzligen Situationen, am Wasser oder im Verkehr, fortan anwendet. Das resolute «Stopp» kommt nicht oft zum Einsatz. Aber wenn, dann wirkts. MARZILI, BÄRENGRABEN ODER WARENHAUS Fritz passt den Aktionsradius den heranwachsenden Mädchen an. Sein Einzugs-

gebiet, das mit Laufen im Bremgartenwald begann, hat sich nach der Züglete seiner Zöglinge ins Dählhölzli verschoben, führt jetzt der Aare entlang, durch den Bärengraben. Man trifft das Grüppchen auf Spielplätzen, picknickend, im Kinderpool des Marzili und, wenn es gar eisig ist oder aus Kübeln schüttet, in Spiel- und Bücherecken der Stadtberner Warenhäuser. Folglich benutzt der kleine Trupp auch öffentliche Verkehrsmittel. Am häufigsten aber spazieren Fritz, Noelia, Alisia und Leana immer noch draussen herum. Dabei hält er sie mit Geschichten, meist biblischen, gefangen. Das hält sie unbemerkt von einigen Versuchungen fern, ohne dass er dauernd Verbote aussprechen muss. Fritz ist sich seiner Verantwortung sehr wohl bewusst. Er betont, diese ohne seinen tiefen Glauben nicht tragen zu können. Es sei wahrhaftigstes Gottvertrauen, das sie vier auf all ihren Wegen begleite. «Und meine Vernunft, etwa bei Hochwasser die Flussufer zu meiden», ergänzt er schmunzelnd. Weshalb aber nimmt seine Partnerin an den Unternehmungen nicht teil? Das wird 11 ~ 2015

er öfter gefragt. Es stand nie zur Diskussion, da ihr durch Altersbeschwerden die körperliche Kondition fehlt, lautet die einleuchtende Erklärung. Fritz ist durch seinen regelmässigen Umgang mit den drei kleinen Mädchen aber bewusst geworden, dass noch mehr dahintersteckt. Seine Frau ist rational und strukturiert. Er geht die Aufgaben emotional an. Mit unterschiedlichen Erziehungsauffassungen kämen sie sich in die Quere. Beide wissen nach vielen Diskussionen: Das Kinderding ist Seins. Gemeinsam könnten sie es nicht halb so gut machen. Fritz greift wenig in Spiel und Beschäftigung der Kleinen ein. Sie dürfen auf Steine klettern, in «Glungge» trampen, auch wenn die Socken nass werden. UNVERSTÄNDNIS FÜR GROSSVATERDIENST Einige Bekannte verstehen nicht, warum Fritz Grossvaterdienst für fremde Kinder schiebt. Er erklärt: Es wärme sein Herz. Gebe ihm unendlich viel. Sei der unumstössliche Fixpunkt jeder Woche. Ein Termin, dem er alles unterordne. Dafür ein beachtliches Kontingent kostbarer ~


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EINEM FREMDEN KIND ZEIT SCHENKEN Von HANS ABPLANALP (Text)

Nachbarschaftshilfe ist wieder im Trend. Dazu gehört auch das Projekt «Patengrosseltern».

N

icht immer findet sich ein Wahlopa über persönliche Kontakte wie im Beispiel von Fritz und den drei Mädchen. Ein neues Projekt, das Begegnungen zwischen den Generationen ermöglichen will, heisst «Patengrosseltern». Pionierin dieser Idee in der Schweiz sind die Caritas Bern und die Gemeinschaftszentren der Stadt Zürich. Beide haben Pilotprojekte gestartet, die finanziell von den Städten unterstützt werden. Eine Patenschaft wird zuerst durch eine Fachperson sorgfältig abgeklärt und danach begleitet. Die Institution regelt auch die Versicherungsfragen. WUNSCH NACH ENKELKIND

Dadurch entstehen Austausch und Vertrauensbildung unter den Generationen.» Wichtig sei die Balance von Geben und Nehmen. Doch es können auch Schwierigkeiten auftauchen wie Krankheiten, die eine Betreuung verunmöglichen, neue Partnerschaften, neue Familiensituationen, Umzug, Zeitmangel oder auch unterschiedliche Erwartungen der Beteiligten, wie Cajas ausführt. Seit Beginn hätten sich viel mehr junge Familien oder Alleinerziehende als ältere Personen für die Teilnahme am Projekt interessiert, erklärt Cajas. «Das wollen wir verbessern.» Sie versuchen über Flyers, städtische, kirchliche oder soziale Institutionen, Medien, Schulen, Kindergärten oder Quartierzentren auf das Projekt aufmerksam zu machen. In Baden, wo es ebenfalls ein Patengrosseltern-Projekt gibt, bekundet Projektleiterin Dietlind Mus ebenfalls Mühe, «Betreuungswillige» zu finden. Doch erste Patenschaften seien erfolgreich gestartet. Die Pfarrerin der reformierten Kirchgemeinde hofft auf weitere Interessierte, um für die vielen Anfragen von Familien eine Lösung zu finden.

Die Idee dahinter: Nicht alle Seniorinnen und Senioren haben eigene Enkelkinder. Nicht alle Kinder haben eigene Grosseltern. Nicht alle Kinder haben Grosseltern, die sie DAS WAHLGROSI UND DIE SECHSJÄHRIGE kennen oder die in der Nähe wohnen. Ein Ehepaar oder eine alleinstehende Person ab 50 schenkt also einem fremden Kathrin Beyeler aus Bern ist so eine Patengrossmutter. Die Kind Zeit und Aufmerksamkeit und gestaltet mit ihm Freizeit, 76-Jährige betreut seit einem Jahr ein nun sechs Jahre altes gibt Erfahrungen weiter und knüpft so neue Kontakte. Die Mädchen. Beyeler holt das Kind zweimal pro Monat von der wichtigste Grundlage für eine funktionierende Patenschaft Schule ab. Die beiden fahren zur Wohnung der Patengrossist Sympathie. Patengrosseltern betreuen unentgeltlich. Ihr mutter, wo sie zu Mittag essen. Den Nachmittag verbringen Lohn ist das Zusammensein mit einem Kind, maximal 6 sie gemeinsam zu Hause, auf dem Spielplatz oder im nahen Stunden pro Woche, je nach Abmachung. Patengrosseltern Wald. Kathrin Beyeler, die selber keine Kinder hat, bewarb sollen das Kind nicht materiell verwöhnen. Zeit schenken sich mit Begeisterung für eine solche Patenschaft. Nach – das steht im Vordergrund. Abklärungen bei der Caritas Bern kam ein Treffen mit der Die Erfahrungen aus dem Projekt sind Familie des Mädchens zustande. Die durchwegs positiv: «Wir erleben glückChemie unter den Beteiligten stimmte, PROJEKT «PATENGROSSELTERN liche Patengrosseltern und Kinder», die notwendigen Vereinbarungen wurCARITAS BERN sagt Doris Stucki, Projektleiterin der den getroffen, die Patenschaft startete. www.caritas-bern.ch Caritas Bern. «Der Gewinn durch die Die Grosseltern des Mädchens wohnen Doris Stucki, 031 378 60 00 Beziehungserweiterung für Eltern, Kinauf einem andern Kontinent, und als der und Grosselten ist unbestritten. im Kindergarten kürzlich alle von ihZÜRCHER GEMEINSCHAFTSZENTREN Alle lernen voneinander und teilen rem Grossvater oder ihrer Grossmutter www.gz-zh.ch glückliche Stunden miteinander.» Das erzählten, sagte es: «Ich habe hier auch Monika Cajas, 043 300 60 07 bestätigt auch Monika Cajas von der ein Grosi». Es war der bisher wohl emoREFORMIERTE KIRCHGEMEINDE BADEN Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentionalste Moment für die Patengrossdietlind.mus@ag.ref.ch tren: «Patengrosseltern ergänzen die mutter, als sie dies vernahm. Beyeler, Familienbeziehungen und das Erfaheine aufgestellte, vife Seniorin, empPRO SENECTUTE rungsfeld des Kindes. Sie sind eine fiehlt die Generationenbegegnungen www.pro-senectute.ch verlässliche Ressource für die Familie. mit grosser Überzeugung weiter. •

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~ Hintergrund ~ WAHLOPA

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Fritz und die drei Mädchen sind so oft wie möglich draussen. «Ich habe die fittesten und wetterfestesten Kinder weitherum», sagt ihre Mutter.

kommentiert laufend, was er drinnen mit dem Kind tut, das gerade muss: Hosen runterziehen, auf die Klobrille setzen, Fudi putzen…. Auch dafür erntet er durchwegs mehr Respekt als schräge Blicke. Es wird sogar kommentarlos akzeptiert, wenn er alle drei Girls im Damen-WC platziert, um selbst dort auszutreten. DIE KLEINE SCHMUSEKATZE Die Mutter der Kinder hat sich zuvor über diesen Aspekt keinerlei Gedanken ge-

~ Zeit hergibt, die er ohnehin schon für Freiwilligenarbeit aufwendet. Aber das hier gönnt er sich. Ja, vielleicht hole er sogar etwas nach. Bei den meisten erntet er dafür Hochachtung, manchmal eben auch Unverständnis. Seine Ehefrau ist auf den Stellenwert des Kinderhütens ein klitzekleines bisschen eifersüchtig. Den Verzicht darauf würde sie von ihm aber nie fordern. Dafür sei die Ehe zu lang, sie zu lieb und verständig. Was Fritz bewusst nicht tut, ist, den Mädchen Entscheidungen zuzuschieben. Er taxiert es als überfordernd, Probleme und Streit generierend, wenn Grosseltern, Väter und Mütter schon kleinste Kinder damit drangsalieren, ob sie lieber dies oder das möchten, hier- oder dorthin wollen. Dass diese Einsicht heutzutage oft fehle, beobachtet er erstaunt. Äussert jedoch eines seiner Hüte-Mädchen von sich aus, es wolle zu den Fischen oder auf den Spielplatz gehen, gehen sie. Verpflegung nimmt Fritz mit, schliesslich ist man immer mindestens drei Stunden am Stück unterwegs, weiss nie genau, wohin die Reise führt. Im Sommer gibt es nach Absprache mit

der Mutter manchmal ein Glace, oder sie dürfen im Dählhölzli auf den Elefanten, das Rössli. Jedoch konsequent nur ein Mal. PIPISTOPP IM WALD UND AUF DAMENTOILETTEN Wickeln war kaum je nötig. Fritz hätte es gern getan, übernahm die Kleinkinder aber immer frisch gewindelt. Vier Stunden hielt das vor. Für den Fall, dass die Grösseren heute mal müssen, hat ihm ihre Mutter beigebracht, wie im Wald ein Pipistopp vorzunehmen sei. Dafür platziert er den Kinderwagen mit Leana am Wegesrand, postiert eine Schwester daneben, verschwindet mit der anderen hinter dem nächstgelegenen Baum, in Sichtkontakt, damit Passanten keine falschen Schlüsse ziehen. Durch sein langjähriges Wirken im Gefängnis schätzt er das heikle Potenzial dieses an sich völlig harmlosen Szenarios richtig ein. Fast noch delikater ist das Aufsuchen von WC-Anlagen. Fritz hat sich angewöhnt, mit den Dreien die Damentoilette zu benutzen. Schiebt den Kinderwagen hinein, lässt die jeweilige Kabinentüre angelehnt, 11 ~ 2015

macht. Findet den Verdacht auf pädophile Übergriffe, sobald Männer Kinder betreuen, unfair. Gesteht aber, dass sie einen ihr unbekannten männlichen Babysitter auch sorgfältiger überprüfen würde als ein weibliches Pendant. Bei Fritz fehlen ihr diesbezügliche Bedenken. Dass sie damit richtig liegt, garantiere unterdessen das unbändige Mitteilungsbedürfnis ihrer Ältesten. Sie erzählt alles. Die Zweite, ein eher distanziertes Kind, meidet Annäherungen ohnehin. Fritz drängt sich nie auf. Nur die Kleinste entwickelt sich zur Schmusekatze. Für ihn ist das eine neue Dimension. Sie klettert im Bus oder beim Füttern ganz selbstverständlich auf seinen Schoss, legt auch einmal ihren Kopf an seine Brust, was er überrascht geniesst. Überhaupt nimmt er jede der Schwestern, wie sie ist. Schätzt Fröhlichkeit und Spontanität, die sie verbreiten. Taucht er wie immer am Montagmorgen pünktlich auf, rennen ihm die drei Mädchen entgegen. «Also sind ihnen die Aktivitäten mit mir nicht zuwider», schliesst er daraus. Und auch Elisabeth weiss, was sie an Fritz hat: «Vier gesicherte Stunden für mich allein und die fittesten und witterungsbeständigsten Kinder weitherum!» •


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~ Hintergrund ~ ADHS

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h c i l k r i w r i d w n n u e l e l v » o a ? r r «W och b e d n i K n e r t l l nu e t s e g g i h ru Von GEORG GINDELY (Interview)

s homa enheit T t z r s ra Kinde ehr Gelas bei eine r e n r m olothu nd forder t können da S r e D alin. agnosen u rosseltern t i R n i e nehm n ADHS-D Kindern. G r e d n e en Ki el mehr isier t die vi n und wild r e m e t Im nn kri it schwierig , sag t er. a m u n und HANSJÖRG SAHLI (Foto) Ba m ehme gang n m n i U e im lle ige Ro t h c i w

H

err Baumann, wann hat ein Kind die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung ADHS? Bei ADHS gibt es keine klaren und definitiven Antworten. Und da sind wir schon mittendrin im Problem. Denn es liegt im Auge des Untersuchers, ob ein Kind ADHS hat oder nicht. Wie stellt er das fest? Anhand eines standardisierten Fragebogens, den die Eltern oder die Lehrpersonen ausfüllen. Natürlich wird das Kind noch untersucht, doch der Arzt oder die Ärztin entscheidet auch aufgrund der Antworten von Drittpersonen. Das ist, als würde ich Ihnen aufgrund von Aussagen Ihrer Partnerin oder Ihres Arbeitgebers eine Diagnose stellen. Aber Eltern können ihr Kind doch gut einschätzen? Sicher können sie das. Aber ob sie das Verhalten des Kindes als zu wild oder als störend empfinden, hängt stark davon ab, wie die Gesellschaft Kindern

gegenüber eingestellt ist. Je stärker die Meinung vorherrscht, ein Kind müsse ruhig und brav sein, desto öfter wird die Diagnose ADHS gestellt. Ist die Schweiz besonders streng gegenüber wilden Kindern? Nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Nordeuropa gibt es viele ADHS-Diagnosen. Im Süden ist das nicht der Fall: In Italien zum Beispiel wird das Syndrom kaum diagnostiziert. Weshalb ist ADHS bei uns so häufig? Weil wir Gesunde zu Kranken erklären. Eine Studie sagt, dass bis zu 9 Prozent der Knaben und etwa 4 Prozent der Mädchen von ADHS betroffen sind. Diese Zahlen sind absurd. Zum einen kann es nicht sein, dass fast zehn Prozent der Buben nicht normal sein sollen. Zum anderen ist es nicht plausibel, dass die Mädchen so viel weniger betroffen sind. Weshalb die Unterschiede? Mädchen sind genau gleich betroffen. Bei ihnen äussert sich ADHS aber oft

© Aus dem Archiv von «Hasso’s Struwwel-Cabinett», Bild aus der 28. Auflage des Struwwelpeters von 1859

anders als bei den Knaben. Letztere sind wild und kommen dann gleich in die Therapie, während die Mädchen still in der Ecke sitzen, aber sich ebenfalls nicht konzentrieren können. Weil sie ruhig sind, fällt das viel weniger auf. Laute und wilde Kinder stören also in der Schweiz? Ja, und das wird sich noch verstärken. Bei der Bildung wird gespart, die Klassen werden grösser, die Lehrpersonen stehen unter Druck. Ein wildes Kind, das sich schlecht konzentrieren kann, ist Sand im Getriebe. Aber heute werden doch auch schwierige Kinder in die Regelklasse integriert. Funktioniert das nicht? Nein. Wer stört, wird letztlich nicht integriert, sondern separiert. Das ist heute noch so. Dazu kommt, dass zum Beispiel im Kanton Zürich über 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler in einer therapeutischen Behandlung sind. In unserem System haben wir mittlerweile mehr «kranke» als gesunde Kinder. ~


~ Hintergrund ~ ADHS

28 Weshalb? Weil man jeden Defekt gleich beheben will. Ich habe in Solothurn 99 Kindergärtlerinnen und Kindergärtler untersucht. Dabei stellte ich fest, dass 23 einen Sigmatismus hatten: Sie konnten das S nicht richtig aussprechen. Alle waren bei Logopäden in der Therapie. Aber wenn 23 von 99 betroffen sind, ist es keine Störung, sondern es ist einfach normal, dass einige Kinder in diesem Alter das S noch nicht sagen können. Ein anderes Beispiel: Eine Heilpädagogin schickte einmal ein 5-jähriges Kind zu mir wegen Verdachts auf ADHS. Sie sagte, das Kind könne im Kindergarten nicht einmal 45 Minuten still im Kreis sitzen und zuhören. Ich bitte Sie: Ein Kind in diesem Alter kann nicht so lan-

können, sind oft sehr kreativ und als Erwachsene wichtige Elemente der Gesellschaft. Aber wenn Kinder so sind, dann stören sie, und man gibt ihnen Ritalin, damit sie ruhiger und weniger kreativ werden. Die Frage ist: Wollen wir das als Gesellschaft wirklich?

Die Grosseltern sollten nicht überall herumerzählen, was ihr Enkelkind hat. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Kind in eine Schublade gesteckt wird. Wenn wir hören, dass ein Kind ADHS hat, werden wir es in Zukunft auch so sehen. Das ist nicht gut für das Kind.

Aber wie soll man mit so wilden, unruhigen Kindern umgehen? Wenn man sich nur auf die Unruhe konzentriert, dann nervt einen das Kind schnell. Vielleicht muss man versuchen, einen anderen Ansatz zu wählen. Man könnte auf die Fantasie und die Kreativität des Spiels achten und sich davon begeistern lassen. Gleichzeitig sind klare Strukturen hilfreich. Allzu viel Improvisation überfordert diese Kinder

Was ist, wenn man der Diagnose als Grossmutter und Grossvater mit Skepsis begegnet? Wenn in der Familie eine offene Gesprächskultur herrscht, sollten Grosseltern das Thema ansprechen. Sie können Ruhe in die ganze Sache bringen und Gegensteuer geben, indem sie die Diagnose relativieren: «Alles halb so wild.» Es ist aber wichtig, dass sie die vom Arzt beschlossene Behandlung des

ge zuhören und stillsitzen. Das ist ein typisches Beispiel von falschen Vorstellungen, wie ein Kind zu sein hat!

oft. Wenn man dem Kind etwas zu sagen hat, soll man es berühren, damit man seine Aufmerksamkeit gewinnt. Ganz wichtig: Man soll das Kind nicht aus Prinzip wegen Unwichtigem schelten, sondern es nur dort zurechtweisen, wo es wirklich wichtig ist. Man soll dem Kind das Gefühl geben, dass man es trotz einiger Schwierigkeiten akzeptiert und vor allem gerne hat.

Enkelkindes mit Ritalin unterstützen. Sonst ist ihr Verhalten kontraproduktiv.

Was ist denn typisch für ADHS? Betroffene Kinder können wirklich schlecht stillsitzen. Oder man kann ihnen hundert Mal sagen, sie sollen ihre Jacke anziehen, und sie tun es nicht. Wenn sie es endlich tun, haben sie ewig daran. Es gibt keinen Anfang und kein Ende bei ihnen. Ein berühmtes Beispiel ist der Zappel-Philipp im «Struwwelpeter», in dessen Versen die Verzweiflung der Eltern so treffend wiedergeben wird. Wie können Grosseltern merken, dass ihr Enkelkind ADHS hat? Wenn sie sich selber beobachten und feststellen, dass sie ständig am Kind herumerziehen wollen und ihre Massnahmen nichts fruchten, könnte dies ein Hinweis auf ADHS sein. Vielleicht stellen sie aber auch selbst zu hohe Ansprüche an das Kind. Die Menschheit leidet, weil sie falsche Vorstellungen hat von der Realität. In unserem Verhältnis zu den Kindern sieht man das meiner Ansicht nach ganz stark. Wie meinen Sie das? Menschen, die unruhig sind und sich schlecht auf etwas konzentrieren

Was können Grosseltern tun? Grosseltern haben meist grosse Freude an den Enkelkindern und sind lockerer als die Eltern, weil sie den ganzen Erziehungsballast auf der Seite lassen können. Sie müssen keine Ziele erreichen mit dem Kind, sondern dürfen es in seinen Stärken stärken und seine Schwächen zur Kenntnis nehmen, ohne sie zu dramatisieren. Und vielleicht können die Grosseltern die Eltern etwas bremsen in ihrem Eifer, aus dem Kind das Maximum herausholen zu wollen. Was ist, wenn das Enkelkind eine ADHS-Diagnose bekommt und ihm Ritalin verschrieben wird? Erstens sollten Grosseltern sich direkt bei den Eltern über das Medikament informieren und nicht über das Internet oder die Nachbarin. Zweitens verlangt die medizinische Diagnose Diskretion. 11 ~ 2015

Aber ist Ritalin nicht gefährlich? Ritalin ist ein grossartiges Medikament. Es wirkt unglaublich gut und hat fast keine Nebenwirkungen. Man wird strukturierter, ruhiger und ist besser bei der Sache. Das ist ein grosser Gewinn, vor allem für die Lehrpersonen. Sie sind froh, ist es ruhiger in der Klasse, zudem wird der Lerneffekt besser. Früher waren Kinder mit ADHS oft in Hilfsklassen und dort völlig unterfordert. Ritalin hat es vielen von ihnen möglich gemacht, aus dieser Situation herauszukommen. Ich kenne selber einen Fall eines begabten Jungen, der wegen ungenügender Schulleistungen in einer Hilfsklasse war und später mit Ritalin die zweitbeste Matur des Kantons machte. Das ist toll. Was ist weniger toll? Ritalin wird heute kiloweise verkauft. Da müssen wir uns fragen: Wollen wir in unserer Gesellschaft wirklich nur noch brave und ruhiggestellte Kinder? Das macht mir Angst und erinnert mich sehr an das Buch «The Brave New World», wo die Menschen die Droge Soma essen, die ihnen das Bedürfnis zum kritischen Denken und Hinterfragen ihrer Weltordnung nimmt.


29 Aber ist die Gesellschaft heute nicht freier und kritischer als früher? Auf den ersten Blick leben wir heute in einer völlig individualisierten Welt, jeder kann machen, was er will. Aber noch nie war der Begriff der Normalität so eng wie jetzt. Schauen Sie die Jugend an! Jeder trägt Converse-Turnschuhe, hat ein Tattoo, ein Piercing und ein Smartphone. Die einzige Freiheit ist, ob es von Apple oder von Samsung ist. Wirklich kreative und freie Menschen haben in dieser Welt kaum mehr Platz. Wie war es denn früher? Vielleicht idealisiere ich die Vergangenheit, aber die Gesellschaft war weniger auf Effizienz und Leistung getrimmt als heute. Früher hatten doch fast alle Firmen einige Angestellte, die nicht ganz «normal» waren, aber die dennoch dazugehörten. Heute muss selbst der Hilfsgärtner ein Diplom haben. Wann verschreiben Sie Ritalin? Zuerst untersuche ich das Kind auf die typischen Symptome und mache die entsprechenden Tests. Ich schaue mir an, in welcher Umgebung es aufwächst und wie gross sein Leidensdruck ist. Ein störendes, hyperaktives Kind wird von seinem Umfeld die ganze Zeit zurechtgewiesen und kritisiert. Das ist unglaub-

lich hart. Wenn Sie Ihre Partnerin dauernd und wegen jeder Kleinigkeit kritisieren, dann wird Ihre Beziehung nicht lange halten, nicht wahr? Das ständig kritisierte Kind kann seinen Eltern nicht einfach davonlaufen. Ritalin führt dazu, dass es Anforderungen besser erfüllen kann und dadurch der Umgang mit ihm viel entspannter wird. Das Kind ist viel weniger gestresst und kann endlich auch verdientes Lob erhalten. Das ist sehr wichtig. Aber müssten Sie aufgrund Ihrer kritischen Haltung nicht dafür plädieren, so wenig Ritalin wie

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möglich zu verschreiben? Jein. Ich kann nicht einfach sagen: So, jetzt geben wir kein Ritalin mehr ab. Unsere Gesellschaft, unsere Schule ist darauf nicht eingestellt. Unter den Folgen würden letztlich die Kinder leiden, und das ist nicht fair. Man kann nicht mit den schwächsten Gliedern der Gesellschaft eine Veränderung starten – und die schwächsten Glieder sind die Kinder. Wer unter seinem ADHS leidet und kein Ritalin nimmt, hat ein hohes Risiko, als Erwachsener Probleme in Beziehungen, im Beruf und mit Drogen zu bekommen.

Für was plädieren Sie? Ich plädiere für mehr Gelassenheit. Wenn wir etwas tun können, dann ist es, dass wir alles ein bisschen ruhiger nehmen und Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Vor allem die Kinder und besonders solche, die nicht so sind wie alle anderen. Es ist in der Regel viel klüger, die Erwartungen herunterzuschrauben und das Kind so anzunehmen, wie es ist, als es ständig an unseren Vorstellungen zu messen. •

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FREIHEIT IST DER WERT, DER BLEIBT © shutterstock/Dubova


~ Hintergrund ~ ALTERSARMUT

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Die GrossmütterWG

«Wir sind dankbar und zufrieden», sagen Ursula Augustin (l.) und Jlona Heid einstimmig. Sie teilen sich die Wohnung und den Alltag - auch aus finanziellen Gründen. # 11 ~ 2015


~ Hintergrund ~ ALTERSARMUT Von CORINNE RUFLI (Text) und SOPHIE STIEGER (Fotos)

Ursula Augustin und Jlona Heid sind über siebzig, geschieden und arbeiteten in unterbezahlten Frauenberufen. Um Einsamkeit und Existenzängsten zu entkommen, zogen sie vor über 30 Jahren zusammen. Sie teilen nicht nur Mietzins und Alltag, sondern auch das Grosskind.

Ü

ber Geld zu reden, über finanzielle Nöte und Sorgen, das ist unangenehm. Hemmungen haben auch Ursula Augustin und Jlona Heid. Dennoch sind die beiden Frauen bereit, aus ihrem Leben zu erzählen. Sie empfangen ihren Gast freundlich in ihrer Wohnung. Heid macht Kaffee, während Augustin ein Glas Wasser bringt. Ein eingespieltes Team. Kein Wunder, denn die beiden Frauen leben seit 30 Jahren zusammen. Wenn man es nicht besser wüsste, glaubte man, die beiden seien ein Paar. Das sind sie aber nicht. Es ist ihnen aber auch nicht wichtig, das zu betonen. Sie brauchen viel «wir» und «uns». Sie sind sich in vielem einig. Auch wie sie die schönen Tage von Frühling bis Herbst am liebsten verbringen: beim Wandern. UNGLÜCKLICHE EHEN Jlona Heid erzählt von früher, von ihrer ersten Ehe: «Mit 21 Jahren musste ich heiraten. Ich war von meinem 16 Jahre älteren Freund schwanger geworden. Ich kam aus einem gutbehüteten Elternhaus und war total unerfahren und weltfremd.» Kaum war das zweite Kind da, verliess Heid ihren Mann. «Ich hatte es schlecht bei ihm», sagt sie nur. «Ich war nicht stark genug, um mich zu wehren, verlangte auch

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nichts bei der Scheidung.» Jlona Heid zog mit den Kindern zurück zu ihrer Mutter. «Sie war wie ein Vaterersatz für meine Kinder.» Heid wohnte fünf Jahre bei ihrer Mutter, bis sie wieder heiratete. «Das hätte ich besser nicht getan. Hinterher ist man immer gescheiter.» Ihr zweiter Mann trank und rauchte viel. «Ich war naiv und glaubte, wenn man einen Mann liebt, kann man ihn dazu bringen, dass er damit aufhört», sagt die heute 74-Jährige. Das tat er aber nicht, lieber wollte er sie zwingen, mitzutrinken. Daneben unterhielt er eine Liaison mit einer anderen Frau und lamentierte ständig über Rückenprobleme. Jlona Heid, die gelernte Verkäuferin, arbeitete viel. Doch ihr Einkommen war nie hoch. «Ich wollte mich von ihm nicht trennen, meine Existenzängste

nie, da sie in ihrem Leben durch die Pflege der Halbgeschwister schon genug Erziehungsarbeit geleistet hatte. «Das ist mir dann schnell verleidet.» Nach 22 Ehejahren kam es zur Scheidung. «Ich merkte, dass ich in der Beziehung ausgenützt wurde. Ich arbeitete, und er verbrauchte das Geld für seine Wünsche.» Zwei geschiedene Frauen Anfang vierzig standen also Mitte der 1980er-Jahre an einem Wendepunkt. Ursula Augustin und Jlona Heid lernten sich bei der Arbeit kennen. «Da wir ähnliche Interessen hatten, verbrachten wir immer mehr Zeit zusammen», sagt Heid. Heids Mutter, die auch Ursula Augustin kannte und schätzte, war es, die ihnen einen Stupf gab. «Meine Mutter sagte, wieso nehmt ihr nicht zusammen eine Wohnung, das käme doch billiger.»

waren zu gross.» Erst mit Hilfe ihrer Mutter wagte sie den Schritt. Sie war 44. Ein Ehegattensplitting bei der Pensionskasse gab es damals noch nicht. «Ich stellte keine Ansprüche, ich war einfach froh, dass es zur Trennung kam», erzählt Heid.

Gesagt, getan. «Wir wohnen schon 30 Jahre zusammen», sagt Augustin, «Wahnsinn! Länger als viele Ehepaare.» Die beiden unternehmen fast alles gemeinsam. «Wir wurden auch schon siamesische Zwillinge genannt», sagt Heid. Dass sie manchmal als Paar gesehen werden, stört sie nicht. «Es ist mir egal, was die anderen denken.» Augustin ergänzt: «Wenn man gut auskommt, macht es Sinn, wenn man zusammenlebt. Wir ergänzen uns gut.» Tatsächlich erzählen sie von ihrer Aufgabenteilung, die von Präferenzen und Lust geprägt ist: Heid wäscht und Augustin bügelt. Beim Kochen wechseln sie sich ab. «Wenn ich koche, rüstet Ursula. Und wenn Ursula kocht, will sie nicht, dass ich rüste. Dann habe ich frei», sagt Jlona Heid und lacht.

DIE WUNDEN DER KINDHEIT Ursula Augustin schenkt Wasser nach. Die 73-Jährige hört ihrer Freundin aufmerksam zu, redet nicht viel. «Ich bin die Zurückgezogene. Nicht so offen. Das hat wohl mit meiner Kindheit zu tun», erzählt sie. «Wenn ich als Kind etwas sagte, bekam ich eins aufs Maul. Da sagt man halt lieber nichts mehr.» Von der schwierigen Kindheit ist sie stark geprägt. Die Wunden sind noch da. «Nach der Geburt liess mich meine Mutter einfach im Spital. Ich wuchs die ersten zehn Jahre bei meiner Grossmutter auf. Erst als ich alt und stark genug war zum Arbeiten, holte mich die Mutter zu sich auf den Bauernhof.» Bald bekam ihre Mutter vom Stiefvater weitere Kinder. «Ich war die Magd. Neben der Schule musste ich auf dem Hof krampfen und vier Halbgeschwister aufziehen.» Aufbegehrt hatte sie nie. «Als ich 20 war, gefiel mir einmal ein Mann – oder ich ihm – und da dachte ich, das ist die Gelegenheit, um von zu Hause wegzukommen.» Augustin heiratete. Es sei eine Vernunftehe gewesen. Sie arbeitete Vollzeit als Verkäuferin. Kinder wollte sie # 11 ~ 2015

FRAU WEISS, WAS FRAU FÜHLT Sie leben in einer 3 1/2-Zimmer-Wohnung in einem kleinen Dorf. «Jede hat ein eigenes Zimmer, und den Rest teilen wir», sagt Augustin. «Das geht wunderbar so», fügt Heid an. Augustin: «Ich denke, man hat mehr Chancen für ein gutes Zusammenleben, wenn man früh zusammenzieht, nicht erst im Alter.» Denn wer zu lange allein wohne, werde eigenbrötlerisch und könne sich nur noch schwer anpassen. «Wir lebten beide nach den Scheidungen nur kurz alleine und waren es uns durch ~


~ Hintergrund ~ ALTERSARMUT

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Jlona Heid (l.) und Ursula Augustin draussen in der Natur, wo sie am liebsten sind.

~ unsere Ehemänner gewohnt, Rücksicht zu nehmen.» Man spürt gut, dass Augustin und Heid viel Respekt voreinander haben. «Es ist nicht dasselbe, ob man mit einem Ehemann lebt, oder mit einer Freundin in einer WG», sagt Heid. «Ursula ist eigenständig. Wenn sie etwas anders macht, als ich es tun würde, ist das ihre Sache. Wir streiten fast nie», sagt Jlona Heid. «Nach meinen zwei Ehen war ich sehr harmoniebedürftig. Frau weiss eben, was frau fühlt.» Gerade im Alter schätzen sie die Vorteile des Zusammenlebens. Augustin: «Ich musste mehrmals in der Nacht notfallmässig ins Spital, wer weiss, wie das herausgekommen wäre, wenn ich allein gewesen wäre.» Die beiden Frauen haben sich auch gegenseitig abgesichert und geregelt, was geschieht, wenn eine von ihnen stirbt. MÄNNERLOS Seit sie zusammenleben, gab es keine Männer mehr in ihrem Leben. Das Bedürfnis sei nicht da gewesen, sagen sie einstimmig. «Wenn eine von uns einen Mann kennengelernt hätte, wäre es wohl schwierig geworden», so Heid. Doch wäre es nicht möglich gewesen, die Wohnung mit der Freundin zu teilen, und dennoch eine Beziehung zu einem Mann zu führen? Augustin: «Das würde ein Mann wohl

nicht mitmachen. Besonders einer, der eine Haushälterin sucht.» Aber es seien ja nicht alle Männer so. Die beiden teilen sich nicht nur den Mietzins, sondern auch die Familie. Da Augustin kein schönes Familienleben vergönnt war, wurde sie Teil von Heids Familie. «Ursula ist für mich wie eine Schwester», erzählt Heid. Heids Mutter habe unmissverständlich gesagt: «Jetzt habe ich zwei Töchter.» GETEILTES GROSSKIND Die beiden Frauen teilen sich auch das Grosskind. Jlona Heid wurde bald nach dem Zusammenziehen Grossmutter – und Augustin so zur Co-Grossmutter. «Wir durften die Enkelin jeden Monat ein Wochenende haben und jedes Jahr mit ihr in die Ferien fahren», schwärmt Heid. «Die Kleine hing auch sehr an Ursula.» Gerne erzählen sie Anekdoten von der mittlerweile 26-jährigen Enkeltochter: «Als sie als Achtjährige einmal bei uns war, sagten wir ihr, du bist aber ganz eine Liebe und Brave, da meinte sie: Aber nur bei euch.» Die finanziellen Vorteile des Zusammenlebens standen zu Beginn noch nicht im Vordergrund. Beide Frauen waren arbeitstätig und konnten sich ihren Alltag finanzieren. Doch mit der Pensionierung kamen die Schwierigkeiten. Die tiefen AHV- und Pensionskassen-Renten verkleinerten das # 11 ~ 2015

Budget stark. «Früher gingen wir manchmal ins KKL Luzern, das können wir uns nicht mehr leisten», so Heid. Sie würden gerne mehr Veranstaltungen besuchen, das liege aber nur selten drin. Auch das Reisen sei kaum mehr möglich. Statt Ferien zu machen, sparten die beiden für ein GA, das sie diesen Sommer intensiv nutzten, um wandern zu gehen. Heid und Augustin beklagen sich nicht. Im Gegenteil. Sie sind mit ihrer Situation zufrieden. Sparsam, wie sie aufgewachsen sind, leben sie auch heute. Sie sparen beim Fleisch und bei der Kosmetik, sammeln Punkte und kaufen kein unnötiges Zeug, wie sie sagen. «Im Alter sinken die Ansprüche sowieso», sagt Augustin. Ihr grösster Wunsch ist, gesund zu bleiben. Dass das Geld reicht, ist zu einem grossen Teil dem Zusammenleben zu verdanken. Über ihre finanzielle Situation sprechen die beiden nicht gerne, was verständlich ist. Oft geht es in unserer Gesellschaft um Geld und Mittel. Viele Menschen definieren sich über das Materielle. Die beiden sind nicht arm, aber dem Armutsrisiko ausgesetzt. Von aussen ist das nicht sichtbar. Augustin: «Uns gehts gut, wir brauchen gar nicht mehr. Wir haben so viel Schönes erlebt, dass wir dankbar sein müssen. Und das sind wir auch.» •

Von CORINNE RUFLI

Arm, alt, unsichtbar Überall sieht man sie, die kaufkräftigen, fidelen Rentnerinnen und Rentner. In der Werbung werden sie als unabhängige, gesunde und glückliche Menschen dargestellt und umworben. Sie verbringen ihre Freizeit mit Ferien, an Konzerten, spielend mit den Enkelkindern und beim Sport. Doch nicht allen ist das vergönnt. Viele Menschen – auch in der Schweiz – sind


~ Hintergrund ~ ALTERSARMUT im Alter von Armut betroffen und entsprechen nicht dem medial inszenierten Bild der «Best Agers». Doch hinschauen will man lieber nicht. Und oft sind sie auch kaum sichtbar. Darüber sprechen ist für die Betroffenen nicht einfach – im reichen Land Schweiz gehört es sich nicht, arm zu sein. FRAUEN MIT ARMUTSRISIKO Gerade Frauen im Alter haben ein höheres Armutsrisiko. Die Folgen der bürgerlichen Gesellschaftsstruktur, in der Frauen ihren Beruf für die Kinderbetreuung aufgaben, sind bis heute spürbar. Viele Frauen arbeiteten nur Teilzeit, was Karrieren oder gutbezahlte Stellen und somit finanzielle Unabhängigkeit verunmöglichten. Häusliche Erziehungs- und Pflegearbeit wird nicht abgegolten. Frauen verdienen weniger, nicht nur weil Frauenberufe oft unterbezahlt sind, sondern auch weil eine strukturelle Diskriminierung herrscht.

Scheidungen können Frauen in Armut stürzen. Dazu kommt, dass viele verheiratete Frauen im Alter unentgeltlich ihre Partner pflegen, wobei das Ersparte stetig abnimmt – und die eigene Gesundheit. Nach dem Tod des Ehemannes bleibt oft nur noch wenig übrig für die Witwe. Frauen leben öfter alleine, gerade weil sie älter werden als Männer, und müssen länger für sich selbst sorgen. Auch wenn die Krankenkassenprämien im Alter stetig steigen, nehmen die Kosten für das alltägliche Leben tendenziell ab. Viele Seniorinnen und Senioren können oder wollen nicht mehr täglich grosse Ausflüge machen und pflegen einen ruhigeren, bescheideneren Lebensstil. Nichtsdestotrotz reicht Genügsamkeit nicht immer, um finanzielle Löcher zu stopfen. SCHMALER GRAT Denn neben Menschen, die direkt von Armut betroffen sind, gibt es viele, die Anzeige

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# 11 ~ 2015

33 knapp an der Grenze zur Armut leben. Sie sind ständig bedroht, in die Armut abzurutschen, und werden von Zukunftsängsten begleitet. Grössere ungeplante Ausgaben sind kaum zu bewältigen, Ferien und kostenpflichtige Freizeitangebote liegen nicht mehr drin, das Zeitungsabo wird gekündigt, auf Restaurantbesuche oder den Kaffee mit Freundinnen verzichtet. Der gesellschaftliche Rückzug in eine soziale Isolation kann die Folge sein. Aussenstehnde merken das kaum, oft geschieht die Entwicklung schleichend. Viele Menschen verharren aus Scham in ihrer finanziell prekären Situation. Hilfe anfordern – zum Beispiel in Form von Ergänzungsleistungen – ist für einige eine grosse Herausforderung. Pro Senectute, die Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe anbietet, versucht mit ihrer Kampagne «Armut im Alter ist unsichtbar – aber nicht für uns» auf dieses Problem hinzuweisen. Ein wichtiger Schritt. •


~ Hintergrund ~ SKIFERIEN & WINTERAUSFLÜGE

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Alles fährt Ski Von GEORG GINDELY

und CORINNE RUFLI (Text)

Skiferien eignen sich gut für Dreigenerationenferien, weil meist alle auf ihre Kosten kommen. Wichtig sind klare Spielregeln zwischen Grosseltern und Eltern sowie eine gute Planung.

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S

eit einigen Jahren fährt die Familie gemeinsam in die Skiferien. Grosseltern, Eltern und die Enkelkinder verbringen jeweils eine äusserst entspannte Woche zusammen. Am Morgen besuchen die Kinder die Skischule, die Nachmittage verbringen sie mit den Eltern oder mit den Grosseltern auf der Piste, auf dem Eisfeld oder auf der Schlittelbahn. Jeden Tag werden neue Interessengemeinschaften gebildet, und alle kommen auf ihre Kosten. Ein Grund, weshalb die Woche jeweils so gut gelingt, liegt an der Wohnsituation. Eltern und Grosseltern verbringen die Skiferien im selben Haus, aber in ge­trennten Wohnungen. Wenn alle gemeinsam Nachtessen wollen, verabredet man sich dazu. Sonst essen die Eltern mit den Kindern in ihrer Wohnung und die Grosseltern in ihren vier Wänden – wobei die Enkelkinder danach meist noch an die Tür klopfen und fragen, ob es etwas Süsses gibt, was eigentlich immer der Fall ist. Und häufig dazu führt, dass auch noch die Eltern zum Dessert hinzustossen. OFT BEZAHLEN DIE GROSSELTERN Mehrgenerationenferien liegen im Trend. Heute sind in der Schweiz bereits bei rund 10 Prozent der Familienferien Grosseltern mit von der Partie. «Wir spüren ein starkes Wachstum in diesem Bereich», sagt Roland Lymann, Dozent am Institut für Tourismus an der Hochschule Luzern und Präsident von Agrotourismus Schweiz.

Seiner Ansicht nach gibt es mehrere Gründe für den Boom von Ferien mit mehreren Generationen. So hat sich nur schon der Familienbegriff im Ferienumfeld stark verändert. Stand er früher allein für die traditionelle Kleinfamilie mit Eltern und ihren Kindern, so ist er heute weiter gefasst und umfasst auch die Grosseltern. Gerade in Ferien ist das Bedürfnis gross, als Familie zusammen zu sein, auch als Gegentrend zum Individualismus und zu Krisen in der Gesellschaft, wie Lymann sagt. Die Grosseltern sind nicht nur mit dabei, sie finanzieren die Reise auch oft. Gerade bei den teuren Skiferien sind Eltern froh, wenn ihnen die dritte Generation unter die Arme greift. Aber auch wenn die Grosseltern bezahlen, ist es laut Lymann meist die mittlere Generation, welche die Destination auswählt und bucht. Damit die Ferien gelingen, bedarf es einer guten Planung. «Man sollte vorher abklären, welche Erwartungen die einzelnen Familienmitglieder haben und welche Rolle sie in den Ferien spielen wollen», sagt Lymann. Es empfehle sich, Spielregeln abzumachen – vor allem, wie weit die Grosseltern in die Erziehung der Enkelkinder eingreifen und wie stark sie diese verwöhnen dürfen. Dort liegen die grössten Konfliktherde zwischen der dritten und der mittleren Generation. ANBIETER MACHEN DEN SPAGAT Doch was braucht es eigentlich, damit es drei Generationen gleichzeitig wohl ist? «Als Anbieter muss man einen Spagat machen», sagt Walter Trösch. Der Inhaber des Swiss Holiday Parks, des grössten Familien- und Freizeitresorts der Schweiz in Morschach oberhalb des Vierwaldstättersees, spürt den Trend hin zu Ferien in der Grossfamilie schon seit mehreren Jahren. Oft mieten die Eltern mit den Kindern eine Wohnung und die Grosseltern ein ~ # 11 ~ 2015

Wohin, wenn es kalt ist? Grosseltern fahren nicht nur in die Ferien mit den Enkelkindern, sie machen oft auch Ausflüge mit ihnen. Zum Beispiel in die Badi, an Weihnachtsmärkte und in die Schweizer Tropen.

AN DIE WÄRME! Ein Abstecher in die Tropen? Das ist ohne lange Reise möglich: Die Schweizer Tropen liegen im Kanton Luzern, in Zürich, im Kanton Freiburg und im Berner Oberland. Das Tropenhaus von Frutigen wird mit warmem Bergwasser aus dem Lötschberg-Basistunnel beheizt. Es gibt verschiedene Gärten, eine Fischzucht mit Stören und zwei Restaurants. Das Tropenhaus von Wolhusen LU lockt ebenfalls mit tropischen Fischen, exotischen Blumen, Mangos und Bananen. Eine Spezialausstellung widmet sich momentan dem Thema Kaffee, ein Restaurant sorgt für das kulinarische Wohl. Wer nach Madagaskar will, besucht die bekannte Masoalahalle im Zoo Zürich. Es ist ein besonderes Erlebnis, im T-Shirt durch den Regenwald zu gehen und Lemuren zu beobachten, wenn draussen Eiseskälte herrscht. Besonders gut kommt bei Kindern übrigens ein Besuch im Papiliorama in Kerzers FR an. Dort kann man rund 1500 exotische Schmetterlinge sowie Eier, Raupen und Puppen entdecken. Zudem gibt es einen Dschungeltrek mit grosser Hängebrücke und einen Streichelzoo. Sehr empfehlenswert!


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AUF DEN MARKT!

Ausflüge in Erlebnisbäder sind vor allem bei Kindern sehr beliebt. Grosseltern hingegen seien gewarnt: Bei Grossandrang kann es sehr laut und unübersichtlich werden. Zudem

Ausflüge an Weihnachtsmärkte sind populär bei allen Generationen. Grosseltern sollten ihre Enkel aber gut im Auge behalten, denn oft sind die Märkte übervoll. Zudem braucht es etwas Geduld. Die Kinder haben bei den Ständen mit den Spielwaren ewig, bis sie sich für etwas entscheiden können, und an den Süssigkeiten-Ständen möchten sie alles kaufen. Doch auch die Kinder brauchen Geduld, wenn Grossmama den zehnten Schal probiert und Grosspapa die fünfte Mütze. Ein Geheimtipp ist der Kambly-Weihnachtsmarkt in Trubschachen im Emmental. An den ersten beiden

riskiert man, von den Enkelkindern zu einem wilden Ritt auf einer Wasserrutschbahn überredet zu werden. Sie heissen Thriller oder Turbotube und sind genauso schnell, wie ihre Namen es vermuten lassen. Ein Tipp: Es empfiehlt sich, wenn möglich einen oder mehrere Vertreter der mittleren Generation mitzunehmen. Meist ist es dann der Vater, der überall mitmachen muss und am nächsten Tag Muskelkater und blaue Flecken hat. Seit Jahren populär ist das Alpamare in Pfäffikon SZ mit elf Rutschbahnen, darunter dem Ice Express, und vier verschiedenen Bädern. Etwas ruhiger ist das Erlebnisbad Aquabasilea in Pratteln mit mehreren Badelandschaften. Aber auch dieses ist mit neun Rutschbahnen ausgestattet, die klingende Namen wie Burn, Cliffdrop oder Extreme tragen. Bernaqua im Einkaufszentrum Westside in Bern verspricht die längsten gedeckten Rutschen der Schweiz. Sie sind 162 und 159 Meter lang. Für Kinder gibt es auch einen Bereich mit Dschungellandschaft und Piratenschiff. Übrigens: Wer sich Stress ersparen will, geht einfach ins nächste Hallenbad. Dort ist es viel ruhiger und günstiger als in den grossen Bädern, und man kann die Kinder perfekt beaufsichtigen. Diese sind ohnehin zufrieden: Hauptsache planschen!

Adventswochenenden, vom 27. bis 29. November und vom 4. bis 6. Dezember, bieten lokale Aussteller in 25 lichtvoll geschmückten Emmentaler Holzchalets kulinarische Köstlichkeiten und einzigartige Handwerkskunst feil. Wer will, besucht vorher oder nachher noch die Kambly-Fabrik. Auch Chur hat einen hübschen, aber mit über 130 Ständen deutlich grösseren Weihnachtsmarkt als Trubschachen. Dieses Jahr findet der Markt am Freitag, 27. November, von 14 bis 21 Uhr und am Samstag, 28. November, von 11 bis 21 Uhr statt. Vom 2. bis 20. Dezember ist dann in Chur der etwas kleinere Christkindlimarkt geöffnet. Besondere Attraktion ist das idyllische Eisfeld auf der Quaderwiese im Stadtzentrum. Ein richtig grosser Markt erwartet die Besucherinnen und Besucher in Montreux. Vom 20. November bis 24. Dezember stehen am Ufer des Genfersees 150 dekorierte Chalets, die Kunsthandwerk, kulinarische Köstlichkeiten, Geschenke und Glühwein anbieten. Höhepunkt für die Kinder ist der fliegende Weihnachtmann, der jeden Abend zwischen 17 und 19 Uhr über das Genferseeufer schwebt. Die Anreise zu all diesen und vielen anderen Märkten erfolgt am bequemsten mit dem Zug, SBB RailAway hat interessante Kombi-Angebote.

INS BAD!

~ Hotelzimmer. Damit der Dreigenerationen-Aufenthalt funktioniert, braucht es laut Trösch Angebote, die allen zusammen Spass machen, wie Minigolf oder Bowling. Aber es braucht auch Abteilungen im Hotel, die sich nur an Kinder oder nur an Eltern und Grosseltern richten. So sind im Wellnessbereich und in einzelnen Bereichen der Restaurants keine Kinder zugelassen, dafür sind diese am Piratentag oder beim Kinderturnen unter sich. «Wir müssen versuchen, jedes Bedürfnis abzudecken», sagt Trösch. Das gelte nicht nur für sein Resort, sondern für alle Ferienorte. Trösch ist überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt. «Die Gesellschaft wandelt sich extrem», sagt er. Die heutigen Grosseltern sind fit, betreuen die Enkelkinder oft und unternehmen viel mit ihnen. Dass sie Grosseltern seien, sehe man ihnen meist nicht an. «Ich weiss oft nicht, ob nun ein Grossvater und eine Grossmutter oder ein Vater und eine Mutter vor mir stehen», sagt Trösch, der auch Präsident der neuen Vereinigung Premium Swiss Family Hotels ist, in der sich sieben Familienhotels zusammengeschlossen haben, darunter das Märchenhotel in Braunwald und der Schweizerhof in der Lenzerheide. Sie alle sprechen drei Generationen an. Das tun heute immer mehr Hotels in der Schweiz, darunter auch Fünfsternehäuser wie das Arosa Kulm oder der Lenkerhof, die spezielle Arrangements für Grosseltern, Eltern und Enkelkinder anbieten. Das Hotel Saratz in Pontresina gewährt einen Drei-Generationen-Rabatt von 10 Prozent, und in Gstaad machen verschiedene Hotels bei der Aktion «Drei Generationen machen Ferien» mit, die dieses Jahr noch bis 13. Dezember läuft: Eltern bezahlen bei einer Buchung von drei Generationen den vollen, Grosseltern den halben Preis, und Kinder bis 16 Jahre logieren gratis im eigenen Zimmer.


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Günstige Skigebiete GRÖSSERE WOHNUNGEN BEI REKA Der Trend zu Dreigenerationen-Ferien ist nicht nur im gehobenen Bereich feststellbar. Auch die Reka konstatiert bei den gemeinsamen Ferien von Enkelkindern, Eltern und Grosseltern eine Zunahme. Es geschehe auch immer häufiger, dass Grosseltern ihre Kinder und Enkelkinder während der Ferien mehrere Tage lang besuchen und dann wieder abreisen, sagt Damian Pfister, Leiter von Reka-Ferien. Reka baut seit mehreren Jahren grössere Wohnungen, um der Nachfrage zu entsprechen.

Kundenstamm», sagt Roger Müller von Interhome Schweiz. Ein Ferienhaus sei ideal, weil die Familie das Zusammensein geniessen könne, aber dennoch Rückzugsmöglichkeiten vorhanden seien. «Gerade diese Flexibilität ist ein grosses Plus eines Ferienhauses», so Müller. Dazu komme, dass der Preis gegenüber einem Hotel meist tiefer sei. Zudem kann man zusammen kochen. Der Höhepunkt der Skiferien ist meist der gemeinsame Raclette- oder Fondueabend. Zu Streit zwischen den Generationen kommt

Der Ferienhaus-Vermieter Interhome hingegen will nicht von einem neuen Trend sprechen: «Dreigenerationen-Familien gehören seit Jahren zu unserem treuen

es meist vorher, wenn ausgemacht wird, in welcher der Wohnungen er stattfindet – und wo es danach für den Rest der Woche nach Käse riecht. •

Schweiz Tourismus listet im Internet preiswerte Familien-Skigebiete auf.

Skiferien können sehr teuer werden. Schweiz Tourismus hat eine Liste für preisbewusste Familien erstellt. Auf ihr sind Familien-Skigebiete aufgeführt, bei denen der Tageskarten-Preis für zwei Erwachsene und zwei Kinder um die 120 Franken und teilweise erheblich darunter liegt. Zudem findet man dort einen Link zu einer Liste mit Skigebieten, in denen Kinder gratis Ski fahren. myswitzerland.com/familienreduktion

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~ Hintergrund ~ HEIMAT IM KOCHTOPF

E G N I L T H C Ü FL EN T T I B H C S I T ZU von URSULA MARKUS (Fotos) und CORINNE RUFLI (Text)

Buch e n e u ne ihr d m i n u n r e tu hr gewä in ihre Kul Rezepte t l e W aller Einblicke ur scharfe s u a linge ochtopf» en nicht n schaf ten t h c ü K d d ie Fl at im Dabei wer Gastfreun ten wie d m i e h «H nste. greifende h Geschic amilie ü k h c r F e uc Ko enzüb sondern a hanischen r g d , g un eben tier ten af i r h c bes r por trä . ürich ie Z h r m e u d a em R d s u a

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KABELI PALAU

REIS MIT FLEISCH, GEMÜSE, DÖRRFRÜCHTEN UND MANDELN FLEISCH 500 g Rind- oder Schaffleisch (ca. 1 cm dicke Scheiben,Typ Saftplätzli / Schnitzel) 2 grosse Zwiebeln 3 Knoblauchzehen Ölivenöl Salz

Zwiebeln in Längsschnitze schneiden (den Meridianen entlang). Im Dampfkochkopf Olivenöl erhitzen und Zwiebeln darin andünsten. Fleisch darauflegen. Mit einer Kelle rühren, damit nichts anbrennt. Knoblauchzehen dazugeben (sie verhindern, dass das Fleisch zu sehr schrumpft). Mit Wasser übergiessen und ca. 30 Minuten kochen. Salzen. Noch einmal Wasser hinzugeben und den Dampfkochtopf mit dem Deckel verschliessen. 10 Minuten auf Strich 2 kochen. Vom Herd nehmen und warten, bis sich das Ventil gesenkt hat. Das dauert seine Zeit. Fleisch mit Lochkelle herausnehmen und in einem Teller beiseite stellen. TIPP: Wer keinen Dampfkochtopf besitzt, lässt das Fleisch viermal länger, also gut 40 Minuten kochen. Fleischsud im Dampfkochtopf lassen.

REIS 4 Tassen (indischer) Langkornreis 750 g Rüebli 1 Päckchen Mandelstifte Päckchen Sultaninen 1½ 2 EL Kardamom, gemahlen Öl

Reis 1 Stunde im kalten Wasser stehen lassen. Mandelstifte in eine Schüssel geben und mit Wasser bedecken. Ca. 30 Minuten kochen. Rüebli in 5 cm lange Stäbchen schneiden. Zwei Drittel der Stäbchen in einem grossen Topf in reichlich Öl ca. 4–5 Minuten frittieren, bis sie gelb und knusprig sind. Mit Lochkelle aus dem Öl nehmen und in einem Teller beiseitestellen. Den Fleischsud in den grossen Topf mit dem restlichen Öl giessen (zischt laut!), abgetropften Reis hineinschütten, reichlich salzen, frittierte Rüebli, ein Päckchen Sultaninen und Kardamom dazugeben. Wasser nachgiessen (alles muss knapp bedeckt sein; Familienvater Zaher bohrt mit dem Griff einer Kelle Löcher in den Reis und giesst noch Kardamom-Wasser hinein). Die vorher gekochten Fleischscheiben darauflegen, Topf mit einem Tuch abdecken und mit dem Deckel verschliessen. 30 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. In einer kleinen Pfanne Öl erhitzen, das restliche Drittel Rüebli darin frittieren, Mandelstifte und ½ Päckchen Sultaninen dazugeben. Rühren. Deckel und Tuch vom Reistopf schnell öffnen (damit nicht zu viel Dampf entweicht), Fleisch etwas beiseite schieben und Rüebli, Mandeln und Sultaninen hineingeben. Tuch und Deckel wieder aufsetzen. Nochmals 30 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.


KOFTA HACKFLEISCHBÄLLCHEN IN TOMATEN-LINSEN-SAUCE HACKFLEISCHBÄLLCHEN 500 g Hackfleisch vom Rind 3 Knoblauchzehen 2 grosse Zwiebeln 2 Kartoffeln 2 Eier 2 EL Mehl 1 TL Zimt, gemahlen frische glatte Petersilie Öl Pfeffer gemahlen Salz

Zwiebeln mit einer groben Raffel in eine Schüssel raffeln. Knoblauch und Kartoffeln mit einer feinen Raffel ebenfalls raffeln und zu den Zwiebeln geben. Hackfleisch, Eier, Mehl, 1 EL Salz, 1 EL Pfeffer, Zimt und gehackte Petersilie dazugeben. Von Hand kräftig kneten. Schüssel zudecken und 5 Minuten stehen lassen. Je eine Handvoll Hackfleischmasse zu einer Kugel formen, flachdrücken (etwa handtellergross), den Rand schön glattstreichen. In einer Bratpfanne angefüllt mit 1 cm Öl auf beiden Seiten braten, bis alle Fleischtätschli goldbraun sind, dann herausnehmen und auf einem Teller beiseitestellen. Am Schluss Öl absieben und in den Dampfkochtopf giessen. SAUCE 1 grosse Zwiebel kleingeschnitten 1 Tasse gelbe Linsen 2 EL Tomatenpüree 1 Handvoll Dörrzwetschgen 2 EL Kofta Currypulver Öl

Zwiebel im Dampfkochtopf in dem zuvor für das Fleisch verwendeten Öl andünsten. Linsen und Tomatenpüree dazugeben, mit Wasser bedecken. Kofta-Currypulver hineingeben, rühren. Gebratene Fleischtätschli hineinlegen, Dörrzwetschgen dazugeben. Im geschlossenen Dampfkochtopf (Strich 2) 5–8 Minuten garen (oder im normalen Topf 25 Minuten mit Deckel). In der Sauce saugen sich die Fleischtätschli voll und nehmen die Form von Bällchen an!



FERNI SÜSSER KARDAMOMPUDDING 7 Tassen Milch Tassen Zucker 1½ 7 EL Maisstärke 1 TL Kardamom, gemahlen 1 Banane (zum Verzieren)

Das Dessert wird heiss zubereitet, aber kalt gegessen. Deshalb besser schon am Vortag vorbereiten. In einer Pfanne 6 Tassen Milch erhitzen. Daneben in einer Schüssel 1 Tasse Milch und Maisstärke mit dem Schwingbesen verrühren. Zucker und Kardamom in die Pfanne zu der Milch geben. Wenn die Milch gerade überkochen will, Schüssel mit Milch-Stärke-Mischung hineingiessen, kurz verrühren und in eine flache Form giessen (Typ feuerfeste Ofenform). Mit Kardamom bestreuen und an die Kälte (Balkon, Fenstersims o.ä.) stellen. Vor dem Servieren mit Bananenscheiben verzieren.


~ Hintergrund ~ HEIMAT IM KOCHTOPF

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lüchtlinge mussten auf ihrem beschwerlichen Weg in die Schweiz viel zurücklassen, doch sie bringen ein reiches kulturelles Gepäck mit – ihre kulinarischen Traditionen. Im neuen Buch «Heimat im Kochtopf: Rezepte von Flüchtlingen aus aller Welt» laden Flüchtlinge zu Tisch, kochen auf eindrücklichen Fotos von Ursula Markus süsse, scharfe und immer würzige Menus, verraten ihre Lieblingsrezepte und erzählen ihre Geschichte. Zum Beispiel die siebenköpfige Familie aus Afghanistan. Ihre Flucht führte über Pakistan, Iran, die Türkei und Griechenland. Vater Zaher trug auf der gefährlichen Reise seine Mutter immer wieder

sprühenden Energie engagiert sich vielseitig für Flüchtlinge und Menschen mit prekärem Status. Sie ist Gründungsmitglied von Solinetz Zürich, einem Verein, der sich um den Austausch von Einheimischen mit Flüchtlingen bemüht. Dort dabei ist auch die 74-jährige Fotografin Ursula Markus – als ehrenamtliche Deutschlehrerin. Markus arbeitet seit 1963 als freischaffende Fotoreporterin in aller Welt, im Zürcher Kreis 4 und für zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen und wurde mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet.

auf dem Rücken. Seit drei Jahren lebt die Familie nun in der Schweiz – alle unter einem Dach. Das sind die Eltern, die älteste Tochter und die drei Söhne sowie die Grossmutter. «Diese Familie kochte für uns ein sehr opulentes Essen», erzählt Séverine Vitali, Autorin des Buches. Sie schwärmt von Kabeli Palau, dem Gericht aus Reis, Fleisch, Gemüse, Dörrfrüchten und Mandeln, das ihr die Familie serviert hatte. Gekocht habe das Elternpaar gemeinsam, Grossmutter Fatima habe ihnen immer wieder kritisch über die Schultern geschaut. «Fatima ist eine kleine, schöne, alte Frau, die im Hintergrund die Fäden zieht», sagt Vitali. Beim Essen sitze die 80-Jährige im Schneidersitz auf dem Boden. Fatima ist die einzige Grossmutter im Buch. Für ältere Menschen ist eine Flucht meist zu strapaziös.

beim Ausfüllen von Formularen oder über­ setzt Zeugnisse. Sie pflegt Kontakte zu verschiedenen Familien. Seit rund fünf Jahren besucht sie auch Menschen in Ausschaffungsgefängnissen. «Nur schon über das, was ich dort höre, könnte ich ein Buch schreiben», sagt die 48-Jährige. «Das sind Begegnungen auf Augenhöhe.» Niemand verlasse sein Land, wenn er es dort gut habe. «Leider gehen viele Schweizer davon aus, dass Flüchtlinge nicht gebildet sind, und behandeln sie schlecht. Wir nutzen das Potenzial dieser Menschen überhaupt nicht.» Vitali musste schon oft miterleben, dass jemand ausgeschafft wurde, den sie begleitet hatte. «Viele Asylbewerber leben in Angst, dass sie jederzeit abgeführt werden könnten», sagt die Autorin. Durch all diese Erfahrungen und die Freundschaften, die sich ergeben hatten, entstand die Idee für das Buch. «Immer wollten alle für mich kochen, wenn ich sie besuchte», sagt Vitali. «Über das Kochen und Essen bekommt man schnell einen Zugang zueinander. Reden ist da gar nicht so wichtig.» Sie schwärmt von der Gastfreundschaft der Flüchtlinge. «Wir wurden wie Königinnen empfangen», sagt die Autorin. Alle seien stolz auf ihre Küche. «Ich kann zum Glück ganz viel essen und esse auch wirklich

GROSSES INTERESSE AM BUCH Als Séverine Vitali vor zwei Jahren mit dem Buchprojekt begann, sagten ihr alle, sie solle aufhören, das interessiere doch niemanden. Das Gegenteil ist heute der Fall: «Das Interesse am Buch ist riesig», sagt die französisch-schweizerische Doppelbürgerin aus Zürich im Gespräch. Sie trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Mit Migrationsvordergrund». Die Frau mit den klaren Augen und der

BEGEGNUNGEN AUF AUGENHÖHE Séverine Vitali, die vier Kinder hat, begleitet Flüchtlinge auf Ämter, hilft ihnen

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alles», sagt Vitali, «auch jemenitischen Schafskopf mit Hirn, Zunge und Backen. So beleidige ich auch niemanden.» Menschen aus Eritrea, dem Irak, Jemen, der Mongolei, aus Peru, Sri Lanka, Südossetien, Syrien oder der Ukraine präsentieren im Buch ihre Rezepte. Als positiven Effekt dieser Einladungen sieht sie die Rollenverteilung: «Die Gastgeber sind nicht in der unterlegenen Position, im Gegenteil: Sie haben eingeladen, und sie erklären mir, wie man die Gerichte herrichtet.» Vitali hat sich inspirieren lassen von diesen vielfältigen Kochkünsten. Sie brauche heute viel mehr Zwiebeln, koche schärfer als früher und habe einen entspannteren Umgang mit Öl. Beim Kennenlernen von so vielen Kultu­ ren tritt man wohl auch manchmal in Fettnäpf­ chen, oder? «Die Leute waren so höflich, dass sie einen nie kritisieren würden. Doch ein Bub aus der Mongolei sagte mir einmal, es sei extrem unhöflich, mit der Gabel Reis zu essen, den esse man mit dem Löffel. Seine Mutter hätte mir das nie gesagt.» Die Autorin erhofft sich, dass Schweizerinnen und Schweizer durch das Buch sehen, dass Flüchtlinge Menschen sind, vor denen man keine Angst haben müsse. Begegnungen seien besser als Vorurteile, sagt Vitali. «Man kann so viel von ihnen lernen – nicht nur, wie man das beste Reisgericht kocht.» •

Séverine Vitali und Ursula Markus. Heimat im Kochtopf: Rezepte von Flüchtlingen aus aller Welt. Rotpunktverlag. 272 Seiten. Fr. 39.Infos zur Vernissage: www.rotpunktverlag.ch


~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Der Grosseltern-Hype

Es ist einfach nie recht EINE 62-JÄHRIGE GROSSMUTTER BERICHTET:

EIN GROSSVATER, 66, KOMMENTIERT: Eine Grossmutter, die bei aller Liebe zu ihren Enkeln diese nicht hüten möchte, hat mir in der letzten Nummer Ihres Magazins mit dem Begriff «Grosseltern-­ Hype» einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich gestehe: Ich bin als leidenschaftlicher Grossvater dabei beim Hüte-Hype. Gleichzeitig staune ich auch darüber. Meine Grosseltern sind in meiner Erinnerung sehr alt und farblos. Warum hat sich das so stark verändert?

Meine Tochter hat zwei kleine Kinder, die ich regelmässig hüte. Ich weiss, dass sie meine Hütedienste schätzt. Ich mache sie gerne. Das Problem ist, dass sie mich ständig kritisiert, nicht im Hüten, sondern mich als Frau und Mutter. Nichts ist recht. Sie kritisiert meine Kleidung, meinen Lebensstil, mein Verhältnis zum Geld, meinen Liebhaber. Es sind alles Dinge, die sie eigentlich nichts angehen. Sie haben auch nichts mit meinem Hüten zu tun. Mir tun ihre ständigen Kritiken weh. Ich kann mich nicht wehren und weiss einfach nicht, wie ich da aus dieser permanenten Enttäuschung herauskomme. Meine Tochter hat weder Gehör noch Verständnis. Also muss ich das Problem wohl für mich lösen.

D

a ist tatsächlich seit einiger Zeit ein gesellschaftlicher Wandel im Gange. Die Lebenserwartung ist gestiegen, und ebenso hat sich der Gesundheitszustand heutiger

Senioren enorm verbessert. Heute sind die Grosseltern sehr oft fit, unternehmungslustig und häufig Enkel-verrückt! Ausserdem ist die gemeinsame Lebenszeit mit den Enkeln a, ganz klar, das müssen Sie vorerst einmal für sich angestiegen. Wir leben heute in einer Vier-Generationen-Gelösen. Wenn man ein Problem mit einer Person besellschaft. Das ist neu. Und es hat dazu geführt, dass fast sprechen und bestenfalls lösen möchte und das Gejedes zweite Kind in unserem Land von seinen Grosseltern genüber dazu nicht bereit ist, dann muss man das für sich betreut wird. Es gibt auch ausserfamiliäre, sogenannte soziale machen. Und das geht, das kann ich Ihnen versichern. Die Grosseltern – auch sie gehören zum Hype. In Kindergärten einseitige Akzeptanz und Versöhnung ist nicht das, was sich und Schulen gibt es das win3-Modell (Pro Senectute). Seein Mensch wie Sie in einer solchen Situation wünscht. Aber niorinnen und Senioren unterstützen 1 bis 2 Halbtage pro zu wissen, dass auch das geht, wenn das Gemeinsame nicht Woche Lehrerinnen und Lehrer. Dabei funktioniert – das ist doch tröstlich. Und profitieren alle drei Generationen. Das ist letztlich wird auch Ihre Tochter sich mit der doch gut, dass es nicht unbedingt leibliche Zeit «bewegen» müssen, wenn sie merkt, Enkel braucht, um Grosseltern zu sein. dass ihre Vorwürfe nicht mehr greifen. Heutzutage widmet sich die GrosselIhre Tochter braucht und schätzt Sie als tern-Generation gerne ihren Enkeln. Sie Grossmutter. Die Vorwürfe der Tochter sind Balsam für Herz und Seele, lustig, verletzen Sie vermutlich seit vielen Jahlustvoll und körperlich-geistig herausren, ohne dass Sie ihr gegenüber zu sich fordernd. So bleibt man fit. Zudem: Die als Frau und Mutter gestanden sind. Sie heutigen Grosseltern sind die sogenannfühlen sich schuldig, nicht recht. Das muss KATHARINA LEY (68) ist Psychoanalyten Babyboomer und Alt-68er. Es ist jene aber nicht sein. tikerin, Soziologin, Buchautorin mit eigeGeneration, die viel Politik gemacht hat Erst eine Klärung von Ihnen mit sich selbst ner Praxis in Bern und Grossmutter eines Enkels (2). Schicken Sie Ihre Fragen an: und die das traditionelle Familienmodell als Mutter, als genug gute Mutter, die tat, Katharina Ley, weitgehend verlassen hat. Frauen/Mütter was ihr möglich war, und die dazu steht, Sulgenbachstrasse 15, 3007 Bern oder wurden berufstätig. Die Doppelbelastung dass sie eine gute Mutter und auch eine beratung@grosseltern-magazin.ch. war eine Realität, vor allem für die Frauen. gute, einzigartige Frau mit eigenem LeAls Grosseltern fallen diese früheren Bebensstil ist – erst das wird eine Entlastung lastungen weg. Die hütenden Grosseltern spiegeln sich in der Beziehung zu Ihrer Tochter bringen. Ihre Tochter hat Ihnen den leuchtenden Enkel-Augen. Da ist es doch kein Wunder, nichts vorzuschreiben. Sie kann ihre Meinung äussern. Die dass Grosseltern-Sein zu einer grossen Sache geworden Regie über Ihr Leben führen Sie. Und als Grossmutter sind ist – für alle Betroffenen, für alle Generationen. Es ist ein Sie wohl angesehen und machen es offensichtlich gut. Das Solidaritätsprojekt. • dürfte Ihnen Auftrieb geben. •

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zur vulkanischen Hochebene Giara di Gesturi. Der Charme der mediterranen Umgebung, der Duft der Korkeichen sowie seltener Pflanzen vermitteln die Einzigartigkeit dieser Gegend. Mit etwas Glück sehen Sie einige der halbwilden Tiere, die auf der Hochebene beheimatet sind. 6. Tag: Dolianova und Serdiana Am Morgen fahren Sie Richtung Dolianova, mit Zwischenstopp zur Besichtigung einer der wichtigsten Kirchen des Mittelalters. In Dolianova angekommen werden Sie von einem Olivenöl Produzenten empfangen, der Ihnen gerne zeigt, wie das Öl hergestellt wird. Danach Weiterfahrt nach Serdiana, wo Sie eine Weinkellerei besuchen werden. Kleine Degustation der Weine mit lokalen Spezialitäten. 7. Tag: Freier Tag Sie haben wieder Gelegenheit einen entspannten Tag am Hotelpool zu geniessen, einen ausgedehnten Spaziergang am Strand zu machen oder einen individuellen Ausflug zu unternehmen. 8. Tag: Santa Margherita di Pula – Cagliari – Zürich Nach dem Frühstück, Transfer zum Flughafen und Abflug nach Zürich.

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~ Dossier ~ GROSSELTERN IN EUROPA

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GROSSELTERN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH DOSSIE R

Von PIUS ACHERMANN (Text) und SELINA KALLEN (Illustrationen)

Eine Studie gibt Einblick in die kulturell und politisch unterschiedlichen Strukturen, die das Verhältnis zwischen Grosseltern und Enkelkindern in verschiedenen Ländern Europas beeinflussen.

D

er gesellschaftlich-kulturelle Wandel der Grosselternschaft ist in Europa erst ab den 1990er-Jahren von der Soziologie auf etwas breiterer Basis erforscht worden. Einen besonderen Akzent setzte in der Folge Corinne Igel 2011 länderübergreifend mit ihrem Buch «Grosseltern in Europa», dem ihre gleichnamige Dissertation am soziologischen Institut der Universität Zürich zugrunde liegt. Die Autorin hat die sogenannten Transferleistungen von Grosseltern an ihre Enkel untersucht und gibt einen Überblick über die emotiona-

len, praktischen und finanziellen Unterstützungsleistungen von Grosseltern in verschiedenen europäischen Ländern. Uns interessiert hier vor allem, wie sich die Unterschiede bei den sogenannten wohlfahrtsstaatlichen Einrichtungen wie bezahlter Elternzeit und Kitas auf die Enkelbetreuung durch die Grosseltern in den einzelnen Ländergruppen Nord-, Mittelund Südeuropas auswirken. TYPOLOGIE EUROPÄISCHER GROSSELTERN Igels Erkenntnissen liegt zum einen die Auswertung einer 2004 durchgeführten # 11 ~ 2015

repräsentativen Befragung der Bevölkerung im Alter 50+ in elf europäischen Ländern zugrunde sowie eine zweite Befragungswelle, die vom Herbst 2006 bis Frühjahr 2007 mit über 30 000 Befragten in insgesamt 14 europäischen Ländern und Israel durchgeführt wurde. Vorab eine allgemeine Charakteristik europäischer Grosselternschaft: In der Betreuung von Enkelkindern engagieren sich in erster Linie Grosseltern, die gesund und aktiv sind, zumeist in einer Partnerschaft leben, keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen und über genügend finanzielle Ressourcen verfügen. Die Intensität ~


~ Dossier ~ GROSSELTERN IN EUROPA

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~ dieses Engagements hänge zudem von ihrem Bildungsstand ab: Grosseltern mit einer höheren Bildung würden über mehr kulturelles Kapital verfügen und seien eher in der Betreuung ihrer Enkelkinder involviert. Nicht überraschend: Kinderbetreuung werde vor allem über die sogenannte Matrilinie organisiert: Grossmütter leisten am häufigsten und intensivsten Enkelbetreuung für ihre Töchter. An zweiter Stelle steht die Grossvater-Tochter-Konstellation, während am seltensten Trans-

auf die fehlenden externen Kinderbetreuungsmöglichkeiten zurückzuführen sei. Mütter in Schweden und Dänemark sind sehr oft in Vollzeit beschäftigt, würden allerdings viel stärkere Unterstützung erfahren, indem sie auf ein gut ausgebautes öffentliches Betreuungsnetz zurückgreifen könnten. Betrachtet man die kulturellen Hintergründe intergenerationaler Solidarität, fällt auf, dass Religiosität und Verpflichtungsgefühle gegenüber der jüngeren Generation vor allem bei südeuropäischen Grosseltern

fers zwischen Müttern und Söhnen sowie Vätern und Söhnen fliessen. Diese Befunde würden, so die Autorin, die sogenannte Kinkeeper-These unterstützen, wonach vor allem Frauen für den Zusammenhalt im Verwandtschaftsnetzwerk verantwortlich sind. In Bezug auf die Erziehung der Enkel bestehe im Übrigen nur ein geringes Konfliktpotenzial zwischen den Grosseltern und ihren (Schwieger-)Kindern: Die sogenannte «non interference norm» («Betreuen, nicht erziehen») scheine Bestand zu haben.

stark ausgeprägt sind. Diese empfinden es als Pflicht, ihre Kinder nach Möglichkeit finanziell zu unterstützen und sich bei der Betreuung der Enkelkinder zu engagieren. Im Norden Europas empfinden hingegen weniger Grosseltern starke Verpflichtungsgefühle gegenüber ihren Enkeln.

STARKE NORD-SÜD-UNTERSCHIEDE Interessant sind die strukturellen und kulturellen Hintergründe, welche die Unterschiede innerhalb der europäischen Grosselternschaft prägen. So ist zum Beispiel in Südeuropa eine geringe Wohnentfernung zwischen den Generationen stark verbreitet. Mit andern Worten: In Italien, Spanien und Griechenland wohnen mehr als die Hälfte der Grossväter oder Grossmütter nahe bei ihren Enkelkindern, das heisst, weniger als 25 Kilometer von diesen entfernt. In Nordeuropa trifft dies seltener zu. Zudem zeige sich, dass europaweit viele Frauen mit jungen Kindern erwerbstätig sind. Allerdings ist die Anzahl der erwerbstätigen Frauen im Süden allgemein geringer als in Nordeuropa, was nicht zuletzt

HÄUFIGE ODER INTENSIVE ENKELBETREUUNG? Grundsätzlich habe sich gezeigt, dass im Süden Europas zwar weniger individuelle Ressourcen vorhanden sind (z.B. Bildung und Haushalteinkommen), dass aber gleichzeitig südeuropäische gegenüber nord- und mitteleuropäischen Grosseltern stärkere kulturelle Voraussetzungen für die Leistung familialer Unterstützung aufweisen. Es könne demnach davon ausgegangen werden, dass die Beziehung zwischen Grosseltern und ihren Enkelkindern in Südeuropa stärker bedürfnisgeleitet ist, als dies in Nord- und Mitteleuropa der Fall sei, folgert Igel. Bei der Leistung der Enkelbetreuung unterscheidet Igel zwischen Häufigkeit und Intensität. So betreuen in Nordeuropa, in Frankreich und in den Niederlanden sehr viel mehr Grosseltern ihre Enkelkinder (zwischen 50 und 58 Prozent) als im «familienfreundlicheren» Südeuropa (zwischen 41 und 43 Prozent). In Deutschland, Österreich und der Schweiz leisten ~ # 11 ~ 2015

Die selbstbewusste Grossmutter als willkommener Bonus In Schweden funktioniert der Familienbetrieb grundsätzlich auch ohne Einsatz der Grosseltern-Generation. Doch gerade deswegen ist er so beliebt und verbreitet.

Von BRUNO KAUFMANN, Falun*


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Ü

ber dreissig Jahre lang unterrichtete Lillemor Embray an Grund- und Sonderschulen der Gemeinde Falun in Mittelschweden. Vor vier Jahren ging die heute 69 Jahre alte Pädagogin, die sich zeitlebens für Reisen, Esoterik und gesunde Nahrung interessiert hatte, in Rente – und hatte plötzlich viel mehr zu tun: «Gleichzeitig mit meiner Pensionierung wurde nämlich mein Grosskind Tara geboren.» Schweden gehört zu den Vorreitern in Europa in Sachen öffentlicher Familienförderung: Steuer- und Sozialsystem sind ganz darauf angelegt, dass sich jeder Bewohner des weitläufigen nordischen Landes ohne finanzielle Abhängigkeiten von anderen behaupten kann; dazu ermöglichen ein grosszügiger Elternschaftsurlaub (18 Monate bei 80 Prozent des Lohnes), arbeitsrechtliche Absicherungen (Kündigungsgschutz bis zum zwölften Altersjahr der Kinder) und ein sehr gut ausgebautes Krippen-, Vorschul- und Gesamtschulsystem, dass Elternschaft und Arbeitsleben gut miteinander vereinbar sind. Der Elternurlaub wurde in leicht anderer Form im Jahre 1974 eingeführt. Generell besteht das heutige moderne System seit den

samen Jahren auch Taras Eltern wieder verschiedene Wege gegangen. «Seit mein Ex-Schwiegersohn wieder einen eigenen Haushalt führt, kümmert er sich viel mehr um Tara», sagt Lillemor Embray, deren andere Tochter in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, und – so Lillemor – «noch nicht weiss, ob sie einmal Kinder haben möchte».

frühen 1970er-Jahren, als Schweden im Nachzug zu den 68-er Unruhen und ausgehend von wirtschaftlich sehr erfolgreichen Jahren einen sehr grossen Modernisierungsschritt machte. Die Folgen dieser Familienfreundlichkeit sind etwas widersprüchlich: einerseits verfügt Schweden mit knapp zwei Kindern pro Frau über eine der höchsten Geburtenraten in Europa, andererseits leben nirgendwo so viele Menschen in Einzelhaushalten – nämlich 46 Prozent - wie in Schweden. So war es auch für Lillemor Embrays Tochter Amanda und ihrem Freund Henke. Sie zogen erst zusammen, als sie Tara erwarteten – und da war Amanda 37 Jahre alt.

an sich selbst zu denken.

FREIWILLIGER GROSSEINSATZ In den modernen und nicht immer einfachen Patchworkfamilien Schwedens spielen Grossmütter wie Lillemor Embray die Rolle eines willkommenen Bonus: sozial wie auch finanziell. Das gilt auch für Lillemors zwei Jahre älteren Mann Kjell, der aus einer früheren Ehe eigene Kinder und nun auch zwei Grosskinder hat: «Die beiden, Elin (6) und Emma (8), haben bei ihm ganz neue Qualitäten an die Oberfläche gelockt», sagt Lillemor: «Er kümmert sich rührend um die Mädchen». Ganz offensichtlich trägt die Freiwilligkeit des Grosselterndaseins dazu bei, dass sich viele ältere Schwedinnen und Schweden sehr stark ins Zeug legen, wenn es darum geht, die nachfolgenden Generationen zu unterstützen und zu begleiten – und dabei auch

Lillemor Embray, 69, aus dem schwedischen Falun mit Emma und Elin, den Enkelkindern ihres Mannes, die sie auch mitbetreut.

ENTLASTUNG UND GENUSS «Ein paar Jahre lang fuhr ich jedes Wochenende zu Amanda und Tara ins 250 Kilometer entfernte Stockholm. Henke arbeitete fast immer, weil er gerade ein neues Unternehmen gegründet hatte», erzählt Lillemor, die mit ihrem zweiten Mann in einem gemütlichen Haus im alten Faluner Stadtteil Östanfors lebt und im Keller des Hauses einen Bioladen betreibt, der zweimal pro Woche zwei Stunden geöffnet ist. «Für meine Tochter war ich wirklich eine Entlastung, und zudem genoss ich das Zusammensein mit Tara riesig», sagt Lillemor und betont, dass sie «so viel Zeit wie mit Tara mit den eigenen Kindern nie verbringen» konnte. Typischerweise holen in Schweden viele gesunde und wirtschaftlich gut abgesicherte Grosseltern mit ihren Enkeln nach, wozu sie als junge Eltern vor Jahrzehnten angesichts der schon damals üblichen vollen Erwerbstätigkeit beider Elternteile kaum Zeit hatten. Schweden verfügt nicht nur über ein vorzüglich ausgebautes Wohlfahrtssystem und über eine verhältnismässig lange Tradition individualistischen Familienlebens, in Schweden werden durchschnittlich schon seit Mitte der 1970er-Jahre fast die Hälfte der Ehen auch wieder geschieden: So sind nach drei gemein-

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* Bruno Kaufmann ist Nordeuropakorrespondent des Schweizer Radio und Fernsehens SRF und Leiter der Demokratieplattform people2power.info.


~ Dossier ~ GROSSELTERN IN EUROPA

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~ nur zwischen 30 und 43 Prozent aller Grosseltern Enkelbetreuung. Für die Intensität der Betreuungsleistung zeigt sich aber ein der Häufigkeitsverteilung entgegengesetztes Bild: Im Norden Europas betreuen Grosseltern ihre Enkelkinder sehr viel weniger intensiv als in Italien, Spanien und Griechenland. Auch in Frankreich und Belgien – beides Länder, in denen relativ viele Grosseltern ihre Enkelkinder betreuen – stehen im europäischen Vergleich nur wenige Grosseltern regelmässig mindestens einmal wöchentlich für Betreuungsaufgaben zur Verfügung. In Schweden, Dänemark und den Niederlanden beträgt die Betreuungsintensität für ungefähr 40 Prozent der betreuenden Grosseltern durchschnittlich lediglich zwei Stunden wöchentlich. In Spanien, Italien und Griechenland betreuen hingegen über 40 Prozent der in der Enkelbetreuung engagierten Grosseltern ihre Enkelkinder mindestens neun Stunden pro Woche. Etwa 30 Prozent der südeuropäischen Grosseltern leisten gar mehr als 40 Stunden Betreuungszeit und decken damit in etwa den Gesamtbetreuungsbedarf ab, der anfällt, wenn beide Elternteile in Vollzeit erwerbstätig sind. Grosseltern leisten hier also einen wesentlichen Beitrag zu der Erwerbstätigkeit junger Mütter. GROSSELTERNSCHAFT UND WOHLFAHRTSSTAAT In der Schweiz, in Deutschland und Österreich betreuten Anfang der 2000er-Jahre zwar im Schnitt 60 Prozent der engagierten Grosseltern ihre Enkelkinder, aber nur maximal 8 Stunden wöchentlich. Bei diesen Untersuchungen stellte sich zudem auch heraus, dass Grossväter fast gleich viel auf die Enkelkinder aufpassen wie Grossmütter. Corinne Igel fragt sich in der Folge, anhand welcher Faktoren sich diese Län-

derunterschiede bei der grosselterlichen Enkelbetreuung erklären lassen. Viele junge Eltern nahmen zur Zeit der Befragungen neben der bezahlten Elternzeit und der Kinderbetreuung durch Grosseltern auch ausserfamiliale Kinderbetreuungsangebote in Anspruch. Die Bereitstellung solcher Angebote erfolgt grösstenteils durch den Staat. Dieses öffentliche Betreuungsangebot und die Dauer der bezahlten Elternzeit variieren nun aber stark im innereuropäischen Ländervergleich. FRAUEN PROFITIEREN VOM LANGEN ELTERNURLAUB Besonders schwedische, dänische und französische Frauen profitieren zum einen von langen Elternurlauben und hohen Auszahlungen. Deutschland verfügt zwar über eine ähnlich lang bezahlte Elternzeit wie Schweden, die monetäre Entschädigung während dieser Zeit fällt allerdings wesentlich geringer aus als in den skandinavischen Ländern. Die niedrigsten Ausgaben für die Unterstützung von Elternzeit weisen Spanien und Griechenland auf. Zwar können auch in Südeuropa junge Eltern bezahlte Elternzeit in Anspruch nehmen, die Lohnersatzquoten sind aber im europäischen Vergleich gering. Eine wichtige Entlastung erwerbstätiger Mütter werde zudem durch die öffentliche Bereitstellung von Kinderkrippen erreicht. In Schweden, Dänemark und Frankreich trägt der Staat hohe Investitionen in Kinderbetreuungsinfrastrukturen, während in Österreich und in der Schweiz zum Zeitpunkt der Befragung (2004) die dafür notwenigen Aufwendungen am niedrigsten waren. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass das von der Autorin verwendete Zahlenmaterial aus den Jahren 2004 bzw. 2006/07 stammt. Unter- ~ # 11 ~ 2015

Ohne Grosseltern wäre Spanien in der Krise zusammengebrochen Der starke Familienzusammenhalt der Spanier hat dem auf Sparkurs stehenden Staat viele soziale Konflikte erspart.

Von STEFANIE MÜLLER, Madrid


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driana Rodriguez ist 30 Jahre alt und hat schon zwei Kinder. Das ist auch in Spanien ungewöhnlich. Die Geburtenrate sinkt seit Jahren und ist mittlerweile eine der tiefsten der Welt – trotz des grossen Familiensinns. «Ich habe diesen Schritt auch nur gewagt, weil ich wusste, dass meine Eltern mich voll unterstützen werden. Noch ein Kind kann ich mir nicht leisten, obwohl ich es gerne hätte», sagt die junge Spanierin. Spanien leidet offiziell immer noch unter einer Arbeitslosigkeit von rund 24 Prozent. Die Grosseltern passen nicht nur auf die Kinder ihrer Kinder auf, weil diese sich keine Betreuung mehr leisten können, sondern unterstützen diese auch finanziell beim Kauf einer Wohnung, nach der Trennung vom Ehepartner oder bei Arbeitslosigkeit. Viele Kinder sind in den vergangenen Jahren wieder zu Mutter und Vater gezogen, oft auch mit den eigenen Kindern. Das war schon immer so in vielen spanischen Familien, aber jetzt ist es für viele bitter nötig. «Wir brauchen zwei Gehälter, und ohne die Unterstützung meiner Eltern und Schwiegereltern könnte ich nicht arbeiten gehen», sagt Rodríguez, die selber als

dann gehen die meisten Frauen wieder zur Arbeit, spätestens nach einem Jahr. Dass Väter zuhause bleiben, ist ungewöhnlich. «Ich habe noch gut verdient und hatte einen sicheren Arbeitsplatz. Das alles ist heute anders», sagt die 65-jährige Domínguez, die gerade pensioniert wurde und wegen der zwölf Enkelkinder fast noch mehr auf Trab ist als vorher. Sie konnte früher auf ihre Mutter setzen, die ihre Kinder in den Sommerferien zu sich nahm und ihre Tochter auch sonst immer unterstützte. Auch ein Grund, warum die Spanierin ihre Eltern zu sich geholt hat, als diese nicht mehr alleine leben konnten. Heute pflegt Pilar Domínguez ihre Mutter, bekocht ihre fünf Kinder und betreut am Wochenende oder bei Krankheit die Enkelkinder.

Verkäuferin arbeitet. Samstags geht sie mittags zu den Schwiegereltern essen, sonntags zu den eigenen Eltern. Das erspart ihr auch Arbeit am Wochenende.

markt wenig flexibel. «Unsere Kinder sind bequem geworden, sie kriegen teilweise alles vorgesetzt. Das ist nicht gut. Man muss auch mal weg von den Eltern leben», sagt Benito. Dass Mobilität und das Ausüben der Grosseltern-Pflichten nicht im Gegensatz zueinander stehen, glaubt die 54-jährige Grossmutter Carmina García. Sie hat die Stiftung «Red Abuelos» gegründet, wo Grosseltern lernen, mit dem Internet umzugehen, um mit ihren Enkeln an anderen Orten in Kontakt zu bleiben. Zudem können Menschen, die keine Grosseltern sind, hier Familien finden, die Unterstützung brauchen, weil die Eltern woanders wohnen: «Wir glauben daran, dass ältere Menschen noch viel beitragen können in der Gesellschaft, vor allem als aktive Grosseltern, als echte oder adoptierte. Das ist egal. Sie können die Familie unterstützen – aus der Ferne oder ganz nah.» •

ENTLASTUNG UND GENUSS Spanien bietet nicht viele soziale Leistungen für kinderreiche Familien, aber das Land hat eine sehr gute Betreuungsstruktur. Es ist auch gesellschaftlich akzeptiert, dass beide Eltern arbeiten gehen und andere die Kinder erziehen. Derzeit sind das aus Kostengründen vor allem die Grosseltern. Vor der Krise hatten viele mittelständische Familien auch Kindermädchen. Dass jetzt Grossmütter und Grossväter noch mehr mit anpacken als sonst, ist nur möglich, weil die jungen Spanier meist dort wohnen, wo auch ihre Eltern leben. Die geringe Mobilität erklärt aber auch die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien. «Wenn ich keine Arbeit finde in Madrid, dann muss ich sie in Barcelona oder Deutschland suchen, doch das verstehen viele Spanier nicht», sagt der spanische Ökonom Rafael Pampillón. Den Umzug an einen anderen Ort wagen viele Eltern nicht, weil sie nicht wissen, wie sie sich ohne Grosseltern organisieren sollen. Denn auch wenn Spanien ein familien- und kinderfreundliches Land ist, gibt es wenig Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Zwar haben Mütter offiziell ein Recht auf Teilzeit, aber wer eine Führungsposition innehat, wird häufig degradiert bei der Umstellung. Viele Frauen behalten deshalb ihr volles Pensum, ohne vors Arbeitsgericht zu gehen. Die mehrfache Oma und Mutter Pilar Domínguez konnte Arbeitsleben und Familie einigermassen vereinbaren. Als Krankenschwester arbeitete sie von 8 bis 14.30 Uhr in einem Gesundheitszentrum in Madrid: «Da war ich zum Mittagessen meist wieder zuhause.» Aber ihre vier arbeitenden Töchter haben es schwieriger. Es gab und gibt in Spanien weder Kinderzulagen noch Elternzeit. Es gibt vier Monate Mutterschafsturlaub, und

ENTLASTUNG UND GENUSS Unternehmensberater Ignacio Benito, der mit Ende 50 nochmals Vater geworden ist, obwohl er selber schon Opa ist, kritisiert den Umgang vieler Eltern mit ihren erwachsenen Kindern. Vor allem Mütter in Spanien tun oft alles, damit die Kinder den heimischen Herd nicht verlassen, was auch dazu beiträgt, dass die spanische Wirtschaft wenig innovativ ist und der Arbeits-

Neun der zwölf Enkelkinder der Grosmutter Pilar Dominguez, die regelmässig Betreuungsarbeit leistet.

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~ Dossier ~ GROSSELTERN IN EUROPA

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~ dessen ist in manchen Ländern nicht zuletzt aufgrund der vom Europäischen Rat im Jahre 2002 verabschiedeten Barcelona-Ziele die familienexterne Kinderbetreuung ausgebaut worden. Demnach sollen die Mitgliedstaaten Hemmnisse beseitigen, die Frauen von einer Beteiligung am Erwerbsleben abhalten. Zudem sollen sie bestrebt sein, «nach Massgabe der Nachfrage nach Kinderbetreuungseinrichtungen und im Einklang mit den einzelstaatlichen Vorgaben für das Versorgungsangebot bis 2010 für mindestens 90 Prozent der Kinder zwischen drei Jahren und dem Schulpflichtalter und für mindestens 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen.» Diese hochgesteckten Ziele sind bis heute allerdings noch lange nicht überall erreicht. ENTLASTUNG FÜR DIE GROSSELTERN Wie erwähnt nimmt die Intensität der grosselterlichen Betreuung mit dem Grad an öffentlicher Unterstützung ab. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass wohlfahrtsstaatliche Leistungen zu einer Entlastung der älteren Generation beitragen. Dadurch können Grosseltern sich vermehrt bereit erklären, zumindest sporadische Betreuungsaufgaben zu übernehmen. Anderseits sind vor allem Familien in den südeuropäischen Wohlfahrtsstaaten, aber auch in Österreich, Deutschland oder der Schweiz verstärkt auf familiale Hilfe angewiesen oder müssen private Angebote externer Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Besonders ausgeprägt sind diese Bedürfnisse nach Enkelbetreuung in diesen Ländern dann, wenn die Mutter des Kindes erwerbstätig ist. Der geringere Anteil an betreuenden Grosseltern im Süden Europas kann darauf zurückgeführt werden, dass einerseits zwar weniger Frauen in diesen Ländern

sozialdemokratisch

UNTERSTÜTZUNG ELTERLICHER KINDERBETREUUNG

UNTERSTÜTZUNG AUSSERHÄUSLICHER KINDERBETREUUNG

Mittlere Unterstützung durch direkte Geldmittel (Kinderzulagen etc.)

Hohe Unterstützung durch stark ausgebaute Kinderbetreuungsstätten

SE, D

Mittlere Unterstützung relativ wenig öffentliche Kinderbetreuungsstätten

FR, BE, DE, AU, NL

Hohe Unterstützung durch langen Elternurlaub Mittlere bis hohe Unterstützung durch direkte Geldmittel

konservativ

Relativ hohe Unterstützung durch langen Elternurlaub liberal

Geringe Unterstützung durch direkte Geldmittel

Geringe Unterstützung wenig öffentliche Kinderbetreuungsstätten

CH

südeuropäisch

Geringe Unterstützung durch direkte Geldmittel

Geringe Unterstützung wenig öffentliche Kinderbetreuungsstätten

GR, IT, ES

© Corinne Igel, Grosseltern in Europa, Generationensolidarität, 2009

erwerbstätig sind, dass aber anderseits berufstätige Frauen sehr stark auf die Unterstützung der Grosseltern angewiesen sind. Grosseltern, welche sich also bereit erklärt haben, ihren Kindern bei der Betreuung zu helfen und damit die Erwerbstätigkeit der Mutter zu unterstützen, gehen so ein regelmässiges, zeitlich intensives Engagement ein, welches die Gefahr einer Überbelastung der älteren Menschen nach sich ziehen kann. FAZIT Dieser Teil der Analysen von Igels Studie zur Generationensolidarität im Wohlfahrtsstaat zeigt, dass die Intensität grosselterlicher zeitlicher Transfers durch die Bereitstellung öffentlicher Kinderbetreuung verringert wird. Auf der andern Seite wird intergenerationale Solidarität durch externe Kinderbetreuung gefördert, da sich mehr Grosseltern bereit erklären, reduzierte Kinderbetreuungsaufgaben zu übernehmen. Zudem können sie ihre Unterstützung bei geringerer Beanspruchung durch einzelne Kinder auf mehr Kinder verteilen. # 11 ~ 2015

Öffentliche Kinderbetreuung kann den Betreuungsbedarf von erwerbstätigen Eltern aber nie ganz decken. Auch in Schweden und Dänemark springen Grosseltern sporadisch ein, zum Beispiel dann, wenn Enkel krank sind oder die Eltern spezielle Engpässe haben. «Je mehr die Grosseltern entlastet werden und je mehr Hilfe der Staat zur Verfügung stellt, desto leichter fällt die Kooperation zwischen familialer und institutioneller Betreuung», stellt Corinne Igel dazu fest. •

Quelle: Corinne Igel, «Grosseltern in Europa – Generationensolidarität im Wohlfahrtsstaat», 190 S., VS Verlag für Sozialwissenschaften/Springer Fachmedien Wiesbaden


~ Publireportage ~ SWISS PLUS

SWISS PLUS AG – BED for LIVING entstand aus der Idee, ein gesundes Bett in ein bequemes Designsofa zu verwandeln.

WOHNEN UND SCHLAFEN PERFEKT KOMBINIERT

Bed for Living „DOPPIO“ als Sofa 205 x 85 cm; als Doppelbett 205 x 165 cm. Matratzen entwickelt von BICO AG.

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as funktional und pragmatisch ist, sieht zumeist nicht unbedingt gut aus. Ästhetisch Ansprechendes wiederum entbehrt häufig praktischer Aspekte. Beides zusammengebracht hat die Firma SWISS PLUS mit ihrem Bettsofa BED for LIVING - eine Synthese aus Multifunktionalität und Design. Mit wenigen Handgriffen können die Rückenhalterungen und Kissen den individuellen Ansprüchen angepasst werden: So entsteht eine Liege, ein Sofa oder ein Bett und passt ins Wohnzimmer, ins Gästezimmer oder in den Hotel- und Bürobereich. Der Schlafkomfort wurde mit «BICO AG» speziell für Bed for Living entwickelt und bürgt für einen erholsamen Schlaf.

fas nicht zufrieden. Meist ein Kompromiss und weniger eine optimale Lösung ist das herkömmliche Bettsofa. Kellers Vision war ein Bettsofa, das die Funktionalität im Design ausgeklügelt verbirgt. «Daher werden beispielsweise die Auszugsfüsse, die den Auszugsteil halten, wie die Rollen eines Flugzeugs hinaufgezogen, sie werden unsichtbar», erläutert der Geschäftsführer. «Weitere Schlüsselkomponenten unseres Bettsofas sind, dass Schlafen und Sitzen keine Kompromisse, sondern je eine eigene Lösung darstellen.» Konkret bedeutet das: Eine durch Schaumbombierung konstruierte Sitzoberfläche sorgt für ein bequemes Sitzen und eine profilierte Komfort-Schaumkernmatratze für ein perfektes Bettklima!

«WER WILL SCHON SCHLAFEN, WO ANDERE SASSEN?» Jörg Keller, Gründer und Inhaber von SWISS PLUS, war mit den gängigen Bettso-

KOMPAKT UND AUSGEZEICHNET! Das 2014 lancierte «Bed for Living Cento-60» ist an der internationalen Einrichtungsmesse in Köln mit dem «Interior

Jörg Keller, Inhaber Swiss Plus, hat die Bettsofas konzipiert.

Innovation Award Selection 2014» belohnt worden. Wie es der Name bereits vermuten lässt, hat es eine kompakte Breite von 160 cm, lässt sich aber in ein vollwertiges Doppelbett verwandeln. Der Schlafkomfort dieses «Platzwunders» wurde wieder mit dem Schweizer Marktführer «BICO AG» entwickelt. Die Produktfamilie BED for LIVING umfasst mittlerweile die Einzelbetten «Singolo» (mit zusätzlichem Stauraum) und «Hocker», sowie die Doppelbetten «Doppio» und «Cento-60». Ebenfalls in Doppelbetten verwandeln sich die Designsofas «Divan» und «Salone». Alle Modelle vereinen auf einzigartige Weise den gesunden, erholsamen Schlaf mit der Eleganz und Ästhetik des Designsofas. Mit der Liebe zum Detail, zu hochwertigen Materialien und zu viel Funktionalität verdient BED for LIVING seinen Namen. Es stehen viele Stoffe und Leder im Angebot; meist sind die Bezüge abnehmbar und können gereinigt werden. «Seit wir alles in der Schweiz bauen, nähen und montieren, haben wir einen qualitativen Quantensprung gemacht und die Lieferzeit auf sechs Wochen reduzieren können», erläutert Jörg Keller. Mit der Entwicklung des BED for LIVING ist SWISS PLUS ein über die nationalen Grenzen hinausreichender genialer Wurf gelungen.

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~ Kolumne ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION

Erigierter Flipchart owerpoint-Präsentationen finde ich oft langweilig. Seit Jahren benutze ich daher für meine Vorträge und Referate einen Flipchart. Ich halte darauf Stichworte fest und kann sie während des Vortrags spontan ergänzen. Auch meine beiden Enkel finden dieses Papier toll, um grossflächige Werke zu kreieren. Ein ideales Format, um dem Körperumriss nachzufahren, Hand- und Fussabdrücke festzuhalten oder farbenfrohe, raumgrei-

Zuhörer von höflicher Aufmerksamkeit zu Erstaunen wechselte, um dann von breitem Schmunzeln in hörbares Lachen überzugehen. Etwas aus dem Konzept gebracht, drehte ich mich zum Flipchart... und erstarrte zur Salzsäule. Gross und bunt prangte da die kindliche Zeichnung eines männlichen Geschlechtsteils. Anatomisch zwar nicht ganz korrekt, aber unverkennbar ein Penis! Meine Gedanken überschlugen sich: Beteure ich das Offensichtliche, dass dies nicht meine Zeichnung ist? Erkläre ich den Anwesenden sachlich, dass sich meine Enkel in der entsprechenden Entwicklungsphase befinden und der Körper mit seinen Funktionen und Geräuschen für 5- und 7-jährige Buben höchst aktuell

fende Regenbogen und gewaltige Gewitterwolken zu zeichnen. Vor einiger Zeit erhielt ich die Einladung, einen Vortrag zu halten. Wie immer stellte ich meinen Flipchart auf und blätterte nach dem Titel «HERZLICH WILLKOMMEN» weiter und drehte mich zum Publikum. Erstaunt stellte ich fest, dass das Mienenspiel der Zuhörerinnen und

und spannend ist? Mit hochrotem Kopf drehte ich mich wieder den Anwesenden zu und tat das mir einzig mögliche: Ich erklärte, dass ich bei regnerischen Besuchstagen mein Büro mit den Enkeln teile und bisher der gemeinsame Gebrauch meiner Flipchartblätter höchst harmonisch verlief. Noch immer mit etwas erhöhtem Puls fuhr ich mit

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meinem Referat fort, aber während der ganzen Stunde blitzte in einigen Gesichtern der Studierenden immer wieder ein Lächeln auf. Um eine peinliche Erfahrung reicher habe ich meinen Enkeln umgehend eine eigene grosse Rolle Zeichenpapier gekauft, und ich werde mich hüten, darauf auch nur die kleinste Notiz oder einen meiner Gedankengänge aufzuschreiben. •

RUTH FRIES aus Wallisellen ist diplomierte Fundraiserin und war früher in der TaubblindenBeratung des Zentralvereins für das Blindenwesen tätig. Sie ist Mitglied des Matronats und seit Beginn der GrossmütterRevolution dabei. Weitere Kolumnen: www.grossmuetter.ch

~ GrossmütterRevolution ~

EINE SOZIALE BEWEGUNG «Die GrossmütterRevolution lebt als soziale Bewegung von den Anliegen, dem Engagement der Frauen und der ständigen Weiter­ entwicklung.» Diesen Satz haben wir uns auf die Fahne, unsere Flyer und Postkarten geschrie­ ben. Dieser Satz zeigt das Selbst­ verständnis und die Dynamik der Frauen und schafft einen Bezug zur Zeit der Frauenbewegung, die diese Generation geprägt hat. HINDERLICHE INSTITUTION? Die teilnehmenden Frauen be­ stimmen die Inhalte, Aktivitäten und Strukturen der Grossmütter­ Revolution und tragen diese in die Öffentlichkeit. Doch kann eine so­ ziale Bewegung überhaupt eigen­ ständig und selbstbestimmt sein, wenn sie gleichzeitig von einer Trägerschaft, dem Migros-Kultur­ prozent, mit Finanzen und einer

freiwillige und selbstdefinierte Engagement der Teilnehmerinnen entfaltet, kann nicht beim ersten Schritt diesen bereits wieder rückgängig machen.

2014: Frauen der GrossmütterRevolution demonstrieren auf dem Bundesplatz. professionellen Projektleitung versehen wird? WER GIBT DEN NAMEN? Von Anfang an lief es bei der GrossmütterRevolution etwas anders als bei vielen anderen Pro­ jekten des Migros-Kulturprozent. So suchten nicht die Projektver­ antwortlichen einen geeigneten Namen für das neue Angebot, © K. Schulthess

sondern die Frauen selber. Sie schufen den Begriff Grossmüt­ ter(R)Evolution, der bei allen gleich auf Begeisterung stiess. Für die Migros war der Name etwas schwieriger. – Migros und Revolution? Passt das? Kann die Projektleitung den Namen nicht noch ändern? Das konnte sie natürlich nicht. Denn ein Projekt, das seine Wirkung erst durch das

# 11 ~ 2015

EIN GEBEN UND NEHMEN Sechs Jahre sind vergangen, und die GrossmütterRevolution ist ein erfolgreiches Projekt. Alle Beteiligten haben gelernt, offen mit den Interessen des anderen umzugehen, Raum für Weiterentwicklung zu schaffen, ohne erfolgreiche Strukturen aufzulösen. Es ist ein Geben und Nehmen geworden. Wir haben erkannt, dass der Balanceakt zwischen sozialer Bewegung und institutioneller Trägerschaft für beide spannend, bereichernd und ein Abenteuer ist, das niemand mehr missen will. www.grossmuetter.ch


~ Service ~ UNTERWEGS

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Von MAREN TROMM (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

NEUENBURG 5

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© V. Bourrut/G. Perret

HOF BAHN

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Die am See gelegene Stadt mit ihrem engen Gassengeflecht, dem Schlosshügel und dem Hausberg Chaumont ist sehr charmant. Kinder und Grosseltern können Kreuzfahrten unternehmen, Velo fahren, in der Natur auftanken oder eine Zeitreise machen.

WAS WIE WO 1

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LATÉNIUM Das grösste Archäologiemuseum der Schweiz ist spannend und lehrreich. Es zeigt auf interaktiven Parcours regionale Fundgegenstände aus fernen Epochen und lädt zu zahlreichen

GEFÄNGNISTURM Der Gefängnisturm zählt zu den beliebtesten Aussichtsplattformen der Stadt. Wegen eines Brandes im Mai 2015 ist der Turm zurzeit gesperrt. Ab Januar 2016 darf er voraussichtlich

rund eineinhalb Stunden. Täglich geöffnet ab 13 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit.

kreativen Workshops wie Höhlenmalerei oder Ausgrabungen ein. Angrenzender, lohnender Park mit Café und Spielplatz.

wieder bestiegen werden. Für 2 Franken geht es steile Treppen hinauf, vorbei an der Gefängniszelle, in der Jahrhunderte lang Verbrecher eingesperrt wurden.

SCHIFFFAHRT AUF NEUENBURGER-, MURTENUND BIELERSEE Im Drei-Seen-Land liegt es nahe, eine kleine Kreuzfahrt zu unternehmen. Die Routen sind vielfältig und mit Sehenswürdigkeiten oder sehenswerten Naturschutzgebieten verbunden. Die Fahrradmitnahme ist fast immer gratis. Achtung: Im Winter eingeschränkter Fahrplan.

Espace Paul Vouga, 2068 Hauterive www.latenium.ch

Rue Jehanne-de-Hochberg

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MUSÉUM D'HISTOIRE NATURELLE Jeder Besuch ist ein kleines Abenteuer. Die Enkel flitzen durch die Hallen und drücken ihre Nasen an Vitrinen platt, in denen 120 vertonte Dioramen mit rund 200 Säugetieren und Wasservögeln ausgestellt sind. Hinzu kommen packende Spiele in der Säugetierhalle, lebendige Tiere im Forum, sehenswerte Wanderausstellungen und zu guter Letzt ein gemütliches Café für eine willkommene Pause. Rue des Terreaux 14 www.museum-neuchatel.ch

CHAUMONT Mit der Standseilbahn geht es in acht Minuten auf den Neuenburger Hausberg. Oben angekommen erwartet einen eine atemberaubende Aussicht auf Neuenburger-, Bieler- und Murtensee, die Stadt und die Alpen. Es gibt ein Restaurant, Spazierwege, einen Kinderspielplatz und im Sommer einen Seilpark. Allée des Défricheurs 3 www.transn.ch

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SWIN GOLF Swin Golf, eine Mischung aus Minigolf und Golf, macht der ganzen Familie Spass. Nach einer kurzen Einführung startet man in eine Runde mit 9 Löchern. Dauer:

Parc de Pierre-à-bot www.swingolfneuchatel.ch

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Port de Neuchâtel www.navig.ch

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BOTANISCHER GARTEN Etwas ausserhalb des Zentrums laden Spazierwege zum Schlendern ein. Es geht vorbei an alpinen und mediterranen Gewächsen, exotischen und fleischfressenden Pflanzen, Kakteen und Kräutern. Man darf sich nicht wundern, wenn zuweilen Salamander die Wege kreuzen. Eintritt frei. Chemin du Pertuis-du-Sault 58 www.jbneuchatel.ch

# 11 ~ 2015

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MIT DEM VELO UND ZU FUSS Im Verkehrsbüro oder am Bahnhof können günstig Velos, Kindervelos und Anhänger ausgeliehen werden. Zwischen Hafen und dem Park Jeunes-rives gibt es einen tollen Kinderspielplatz. Fährt man weiter, sind es bis zum Laténium 4,5 Kilometer und bis Murten 25 Kilometer. Wer müde Beine hat, fährt mit dem Schiff zurück. Die Broschüre «Neuchâtel zu Fuss» eignet sich bestens, um die Stadt zu erkunden. Rund zwei Stunden dauert es, durch die Gassen der Altstadt zu schlendern. www.neuchateltourisme.ch

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KULINARISCHE TIPPS Wer gut essen will, sollte in das Restaurant Les Bains des Dames gehen. Es ist ein ehemaliges Damenbad, geschaffen vom Chocolatier Suchard, und liegt direkt am See (9a). La Crêperie Bach et Buck ist die beliebteste Crêperie der Stadt (9b). Zudem lohnt sich – auch im Winter - ein Besuch in der Gelateria Fiorentina (9c). www.bainsdesdames.ch www.artthe.ch www.antica-gelateria.ch


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s ist leicht, die Enkelkinder für diese Tour von Riehen BS nach Ötlingen in Deutschland zu begeistern. Denn das Ziel ist ein Café, das für seine Kuchen weitherum bekannt ist. Zudem sind im Lokal eine Vielzahl von Inkas zu sehen – doch dazu später. Der Spaziergang beginnt an der Tramhaltestelle Weilstrasse (Linie 6) unweit der Fondation Beyeler in Riehen. Kulturbeflissene Grosseltern können den Spaziergang also problemlos mit einem Museumsbesuch verbinden. Vom Ausgangspunkt geht es der Weilstrasse entlang Richtung Deutschland, bis man am neuen Naturbad der Basler Architekten Herzog & De Meuron vorbeikommt. Zum grossen Bedauern der Kinder ist es im Winterhalbjahr geschlossen, doch von aussen lässt sich erahnen, dass sich hier bei warmen Temperaturen gut baden lässt. Vom Bad aus geht es eine Treppe den Hang hinauf Richtung Schlipf. So heisst der untere Teil des Tüllinger Bergs, der unter anderem als Rebberg von Riehen dient. Nach einer kurzen Steigung und fast ohne es zu merken passiert man die Grenze. Auf deutschem Boden schlägt man den Panoramaweg ein, der auf halber Höhe des Tüllinger Bergs ins Winzerdorf Ötlingen

zu Fuss

Auf ein Stück Kuchen bei den Inkas von Ötlingen führt. Man geht durch Rebberge, Wald, alte Obstbaumbestände und über Wiesen. Immer wieder hat man einen umwerfenden Blick Richtung Vogesen oder auf Basel. Der neue Roche-Turm sticht heraus, und die Kinder haben Freude an ihm. Die Erwachsenen hingegen wissen nicht so recht, ob ihnen der Turm gefällt. Was allen gefällt, ist das Ziel der Wanderung, das Café Inka. In ihm werden köstliche Kuchen serviert, von denen Basler

Freunde seit Jahren schwärmen. Die Vorschusslorbeeren sind berechtigt, die Früchtekuchen und Sahnetorten schmecken ausnahmslos allen. Dennoch kommen die Gäste fast nicht zum Essen, müssen sie doch die ganze Zeit die Tapete bestaunen, die dem Café den Namen gab. Sie wurde 1819 in Paris gedruckt und erzählt in mehreren Bildern vom Leben der Inkas. 1988 kam sie beim Umbau des Hauses zum Vorschein und wurde sorgfältig restauriert. Es ist eine Art Bilderbuch an vier Wänden. Für den Rückweg wandert man entweder zurück nach Riehen oder nimmt in Ötlingen den Bus Nummer 12, der stündlich nach Weil am Rhein fährt. Es lohnt sich, beim Vitra Museum auszusteigen – nicht nur des Designmuseums wegen. Grosse Attraktion für die Enkelkinder ist die 38 Meter lange öffentliche Rutschbahn. Wenn es allen schwindlig ist, nimmt man den Bus Nr. 55 nach Basel Claraplatz. ~GG

CAFÉ INKA Dorfstraße 95/1 D-79576 Weil - Ötlingen Tel. 0049 (0) 7621 65387 Von Di-Sa von 12 bis 18 Uhr www.cafe-inka.com

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Sonntag, 3. April 2016 Hallenstadion Zürich B

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25.11. bis 13.12.2015 Musical Theater Basel

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~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Agenda ~

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN 05.11.15 - Baden

GROSSELTERN - EINE ROLLE DEFINIERT SICH NEU

~ Sehen ~

DAS BUNDESHAUS ALS BERGKULISSE Das Bundeshaus verwandelt sich an den Herbstabenden zu einer eindrücklichen Kulisse, auf der «Das Juwel der Berge» projiziert und erzählt wird. Eine Geschichte über den Einfluss des Menschen auf die Natur. Gekonnt sind Licht, Ton und Bild zu einem Erlebnis voller Poesie und Sinnlichkeit zusammengefügt. Im Zentrum steht das Matterhorn. Die Geschichte nimmt Gross und Klein mit auf eine gefühlvolle, eindrückliche Reise. Zum fünften Mal taucht «Rendez-Vous Bundesplatz» das Bundeshaus jedes Jahr in neues Licht. ~CRU Täglich um 19 Uhr und 20.30 Uhr. (Ausser 22./23.11.) Bis 29.11.15. Eintritt frei. Bundesplatz, BERN

www.rendezvousbundesplatz.ch

Referat von Monika Stocker, Initiantin der «GrossmütterRevolution», über die GrosselternBilder im Kopf und den Umgang mit Erwartungen. Die Politikerin will mit Klischees aufräumen und neue Rollen definieren. Mit Anmeldung.

www.karussell-baden.ch 7./8.11.15 – Zug

ABRAXAS – KINDERUND JUGENDLITERATUR Autorinnen und Illustratoren wecken am Literaturfestival für Kinder die Lust am Lesen, Schreiben und Zuhören. Sie wissen mit ihren Geschichten und Büchern zu begeistern. Jung und Alt werden verwöhnt von Worten und Witz. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos, aber die Platzzahl ist beschränkt.

www.abraxas-festival.ch 13. und 27.11.15 - Zürich

NACHTS IM MUSEUM

~ Nachmittag der offenen Tür ~

DAS KINDERMUSEUM FEIERT JUBILÄUM Am 16. November 1985 wurde das Schweizer Kindermuseum gegründet. Es hat sich aus bescheidenen Anfängen zu einer weitherum beliebten Institution entwickelt. Jährlich finden rund 25 000 Besucherinnen und Besucher aus der Schweiz und dem benachbarten Ausland den Weg nach Baden. Als Haus der Generationen ist es ein beliebter Treffpunkt, ein Ort der Kurzweil für Klein und Gross. Das Kindermuseum feiert seinen 30. Geburtstag am Samstag, 14. November mit einem Nachmittag der offenen Tür. Anwesend sind «stille Besucher» des Kinderund Jugendtheaters Lampefieber unter der Leitung von Simona Hofmann. Der Eintritt ist frei. ~GG Jubiläumsnachmittag am Samstag, 14.11., von 14 bis 17 Uhr. Kindermuseum, Ländliweg 7, 5400 Baden.

www.kindermuseum.ch

Licht aus! Nachdem sich die Türe des Museums geschlossen hat, schleichen wir im Licht unserer Taschenlampen durch die dunkle Museumshalle. Auf der Suche nach geheimnisvollen Urtieren entdecken wir auch viele unglaubliche Objekte aus heutiger Zeit. Eine Führung bei Nacht für die ganze Familie durch das Museum des Menschen. Ab Schulalter. Anmeldung erforderlich: 044 260 60 44.

www.kulturama.ch

wird bald klar, dass sie Zwillingsschwestern sein müssen. Gemeinsam gehen sie dem Rätsel auf die Spur. Ein witzig-kluges Familienstück des Jungen Schauspielhauses über Zusammenhalt, Familie und Scheidung. Nach dem Roman von Erich Kästner.

www.junges.schauspielhaus.ch Div. Daten – Basel

FRAU HOLLE «Kikeriki! Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!» klingt es im beliebten Märchen der Gebrüder Grimm und im Kinder Theater Basel. Das von der Stiefmutter drangsalierte Mädchen schüttelt lieber bei Frau Holle in der Brunnenwelt die Kissen, doch da bekommt es Heimweh... www.baslerkindertheater.ch

15.11.15 – Zürich

TRAUMBERUF - WAS WILL ICH WERDEN? Entdeckungsreise durch die Ausstellung «Arbeit. Fotografien 1860 – 2015» im Landesmuseum für Kinder ab 9 Jahren. Eine Familienführung.

www.nationalmuseum.ch Div. Daten - Augusta Raurica

DAS NAMENLOSE GESPENST Ein spannender Rätselrundgang durch die antike Stadt. Ein Gespenst braucht dringend Hilfe: Auf dem Grabstein ist nichts mehr zu entziffern! Und solange der Verstorbene keinen Namen hat, findet sein Gespenst einfach keine Ruhe. Gemeinsam kann man das Rätsel lösen. Für Kinder ab dem Schulalter.

14.11.15 - Zürich

www.augustaraurica.ch

«DAS VERZAUBERTE SCHWEIN» - PREMIERE

29.11.15 – Zürich

Ein witziges musikalisches Märchen mit Königstöchtern, Prinzen, Fröschen und Schweinen für Kinder ab 6 Jahren. Libretto von Alasdair Middleton. Deutschsprachige Erstaufführung der Kinderoper. Div. Daten.

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DAS DOPPELTE LOTTCHEN Luise und Lotte gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Ihnen

# 11 ~ 2015

MIRÓS GEHEIMNISVOLLE WELT - WORKSHOP Passend zur aktuellen Ausstellung im Zürcher Kunsthaus «Joan Miró - Mauer, Fries, Wandbild» findet ein Familienworkshop statt. Gross und Klein beschäftigen sich mit Kunstwerken und lassen sich zu eigenem Gestalten anregen. Ab 5 Jahren. Anmeldung erforderlich: 044 253 84 84 oder kunstvermittlung@kunsthaus.ch

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Kleine Katapulte Von MARIE-ANNE SPROSS (Text & Zeichnungen) und TIBOR NAD (Foto)

Aus Ästen, Gummiringen, einem Holzstiel und einem Flaschendeckel entsteht in kurzer Zeit ein Katapult für drinnen und draussen.

# 11 ~ 2015


~ Service ~ BASTELN

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# 11 ~ 2015


~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

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Ein nicht ganz perfektes Hochzeitsjubiläum

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ie beiden sind seit zehn Jahren verheiratet, und das Jubiläum soll angemessen begangen wer-

Hörnli und Apfelmus, das Essen des Sohnes, kostet 17 Franken. Die Egli filets der Grossmutter sind

den. Als Ort kommt nur Pontresina in Frage, wo die Hochzeit gefeiert wurde. Die Ehefrau reserviert fürs Nachtessen einen Tisch im grossen Saal des Hotels Saratz: Dort hatte das rauschende Fest stattgefunden. Am Jubiläumsessen mit von der Partie sind ihr Mann, ihre aus Pontresina stammende Mutter und die zwei Kinder. Das passt, denn das Saratz spricht Dreigenerationenfamilien an, von denen an diesem Abend auch viele zu sehen sind. Doch im Gegensatz zur Hochzeitsfeier, wo alles wunderbar klappte, ist diesmal ein bisschen der Wurm drin. Die fünfköpfige Gesellschaft wird nicht wie telefonisch besprochen im Saal, sondern im Vorraum platziert. Nach einer kurzen Diskussion dürfen die fünf aber in den beeindruckenden Jugendstilsaal umziehen, und die Eheleute beginnen in Erinnerungen zu schwelgen. Kellnerinnen und Kellner sind sehr aufmerksam. Nicht ganz zu genügen vermag den hohen Ansprüchen an diesem Abend hingegen das Essen, wie die Runde findet – vor allem, wenn sie es in Relation zum Preis setzt. Die Tochter bestellt Kartoffelstock mit Seeli, den sie in zwei Minuten gegessen hat. Die laut Angaben des Personals grosse Portion kostet 14 Franken. Die wirklich grosse Portion Ghackets mit

nicht mehr ganz warm, als sie auf den Tisch kommen, die Beilagen bestehen aus zwei Scheiben Brot mit etwas Gemüse darauf (38 Franken). Die Lammracks für 39 Franken, welche die Mutter isst, sind gut, aber etwas zäh. Die Beilage, überbackene Polenta, passt auf einen mittelgrossen Löffel. Nichts auszusetzen gibt es am Wienerschnitzel des Vaters (39 Franken). Trotz der leichten Misstöne wird viel gelacht am Tisch, gibt es doch einige Anekdoten rund um das grosse Fest zu erzählen. Zur guten Laune trägt auch der Wein bei, ein flotter Pinot Noir von Christian Hermann aus der Bündner Herrschaft (9 Franken/dl). Zum Dessert bestellen Grossmutter und Vater zwei Kugeln Glace (je 3.50 Franken). Die Grossmutter findet, es seien keine Kugeln, sondern Kügelchen. Bald darauf macht sie sich mit den Kindern auf den Heimweg. Die Eltern feiern weiter – aber diesmal nicht so lange wie vor zehn Jahren, als ihnen das Personal am Morgen den Strom abstellen musste, um die Disco zu beeenden. ~GG

# 11 ~ 2015

HOTEL SARATZ Via da la Staziun 2 7504 Pontresina Tel. 081 839 40 00 www.saratz.ch


~ Service ~ ESSEN & TRINKEN

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Von MARKUS FUETER (Text und Fotos)

Salatsauce in Flaschen Markus Fueter ist gelernter Koch und kocht mit seinen Liebsten für seine Liebsten. Die hier von ihm vorgestellten Rezepte haben seine Grossmutter und seine Mutter an ihn weitergegeben.

ZUTATEN SCHRITT EINS

3 dl kräftige Gemüsebouillon

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1 EL Knoblauch (gehackt)

1 TL Cayennepfeffer

Chilischote (grob gehackt)

60 g Rohrzucker SCHRITT ZWEI

5 dl Süssmost Bio Farm

2.5 dl weisser Balsamico-Essig

4 dl Apfelessig

2 l Sonnenblumenöl

2

2 EL Honig

Zitronen (gepresst)

50 g Salz 100 g milder Senf

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ieses Mal kochen meine Kinder und ich ein Rezept meiner Oma väterlicherseits. Schälen, Hacken, Abmessen, Vermengen und Mixen machen die Umsetzung der Rezeptur zu einem genialen Familienkochevent. Auch wenn Sie schon längst Ihre eigene Salatsauce entwickelt haben, so möchte ich diese Herbstsauce niemandem vorenthalten. Ein ganz alltäglicher Salat, und sei er in seinem Auftritt noch so bescheiden, gewinnt viel, wenn Sie ihn mit wohlriechenden Düften und Aromen bereichern. Ob man es glauben will oder nicht, meine Kinder mögen diese leicht süssliche Salatsauce und essen seither ganz artig das Grünzeug auf.

ZUBEREITUNG SCHRITT EINS

Das Rezept ist für ca. 5 Liter, dafür benötigen Sie einen grossen Topf (Kochtopf). Wem das für den Eigenverbrauch zuviel ist, kann die Sauce in ½-Literflaschen abfüllen und in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft verschenken. Kleiner Tipp: Als Weihnachtsgeschenk in einer schönen Flasche mit einer bunten Schleife, bereitet man vielen eine unerwartete, langanhaltende Freude, vor allem, wenn Sie die Sauce zusammen mit Ihren Enkelkindern zubereitet haben. Nach der Verarbeitung kann die Sauce, ungeöffnet bei +/- 5 C vier Wochen gelagert werden. Nach dem Öffnen sollte man die Salatsauce innert 2 bis 3 Wochen aufbrauchen. # 11 ~ 2015

1. Alle Zutaten von Schritt 1 zusammen 10 Minuten kochen.

2. Im Wasserbad abkühlen.

SCHRITT ZWEI

1. Alle Zutaten von Schritt 2 in einen genügend grossen Topf (mind. 5 Liter Füllmenge) geben.

2. Wenn die Bouillon (Schritt 1) kalt ist, ebenfalls in den Kessel geben.

3. Alles mit dem Stabmixer mixen.

4. Durch ein Sieb passieren.

5. In ausgekochte und wieder erkaltete Flaschen abfüllen.

6. Kühl und vor Licht geschützt lagern.

Einen schönen Herbstsalat mit Karotten, Avocados, Radieschen, Fenchel ausgarnieren, etwas selbstgemachte Salatsauce dazugeben und geniessen. En Guete! •


~ 11/2015 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie 2 von 10 Tickets für Salto Natale im Wert von je 99 Franken

Willkommen in der traumhaften Welt von Salto Natale Von allem, was auf dieser Welt geschieht, gibt es ein Abbild in unserer Traumwelt. Wir tauchen ab in Fantasiebilder und Visionen, finden Antworten, aber auch viele Fragen. Träume sind ein Elixier, sind Antrieb und Sehnsucht zugleich. So präsentiert Salto Natale, der Circus der anderen Art von Gregory und Rolf Knie, im 13. Jahr sein Programm «Traumfänger». Traumhaftigkeit verspricht Lebensenergie – diesen Weg voller Möglichkeiten und Inspiration gehen wir gemeinsam. Lassen Sie uns nicht länger den Träumen hinterherjagen, sondern diese festhalten, einfangen und geniessen. saltonatale.ch

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 25. November 2015 ein Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Salto Natale» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.


~ Service ~ SCHÖNHEIT

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~ Edle Tropfen für eine schöne Haut ~

SEREN VERSPRECHEN FRAUEN JEDEN ALTERS EINE JUGENDLICHERE AUSSTRAHLUNG Maximale Wirksamkeit, das versprechen Seren. Zurzeit boomen die Wunderelixiere, sei es für straffere Konturen, jugendliche Ausstrahlung, eine besser durchfeuchtete, pralle Haut. Gerade in den Wechseljahren ändern sich die Bedürfnisse der Haut. Sie wird trockener, dünner und schlaffer. Dabei hat jede Beauty-Firma ihr eigenes Rezept. ~AF

~ Kaffee ~

DER ENERGIESPENDER AUS DER BOHNE Mit rund fünf Tassen pro Tag ist Kaffee des Schweizers liebstes Getränk und aus dem Alltag kaum wegzudenken, ob als Muntermacher am Morgen oder Energiespender während des Tages.

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ist speziell für die Bedürfnisse der anspruchsvollen, reiferen Haut konzipiert. Das Serum sorgt für einen verstärkten Anti-Falten-Effekt, verbessert Dichte und Spannkraft der Haut. Der hochwirksame Inhaltsstoff der Klettenfrucht, die ursprünglich aus China stammt, ist bekannt für den Entgiftungsprozess der Haut. Weitere Pflanzenextrakte straffen die Haut und mildern sichtbar Falten. Fr. 51.90.

basiert auf einer Kombination leistungsstarker Pflanzenextrakte, die den Verlust an Hautdichte mit einem Extrakt aus Madagaskar kompensieren. Last but not least wirkt der Extrakt der biologischen Montpellier-Zistrose, einer Pflanze mit hoher Regenerationsfähigkeit. Sie trägt zu einer sichtbaren Reduktion altersbedingter Pigmentflecken bei. Fr. 168.–.

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reagiert auf die speziellen Bedürfnisse der Haut. Es repariert die Hautschäden, die man sieht, und jene, die Sie noch nicht sehen können. Das Ziel: Mehr Elastizität, mehr Spannkraft, mehr Volumen sowie einen ebenmässigen, feinen Hautton. Kurz: Glattere, rosigere und jugendliche Haut. Das Produkt ist wie alle von Clinique allergiegetestet, dabei wird jedes Produkt zwölfmal an 600 Personen getestet. Ergibt sich nur eine Reaktion, geht das Produkt zurück ins Labor. Fr. 99.– für 30 ml, Fr. 133.– für 50 ml

Die Anti-Aging Intensivpflege reduziert Fältchen und Pigmenflecken. Das Basis-Serum mit Hyaluronsäure und einem exklusiven Antifalten-Wirkstoff befeuchtet die Haut intensiv und füllt Falten tagsüber und nachts von innen auf. Extrait Liposomal eignet sich für Gesicht, Hals und Dekolleté. Liposomal verkapselt einen Aminosäuren-Komplex, der die Wirkstoffe schnell tief in die Haut transportiert und dort die Substanzen ersetzt, die der Haut mit zunehmendem Alter fehlen. Bereits nach zwei Monaten werden die Falten um 45 Prozent reduziert, die Haut wirkt glatt und straff. Fr. 57.–.

# 11 ~ 2015

Kaffee schmeckt gemäss Johann Sebastian Bach «lieblicher als tausend Küsse», regt das zentrale Nervensystem an, beschleunigt den Stoffwechsel, schärft die Konzentration und steigert Motivation und Kommunikationslust. Doch was steckt in der Bohne? Zu den rund tausend Substanzen gehören Säuren, Öle, Wasser und rund 800 Aroma-Essenzen, die ihren Duft hauptsächlich beim Rösten entfalten. Der bekannteste Stoff ist Koffein, das allerdings nicht nur in Kaffee oder Cola steckt, sondern auch in Tee, Schokolade und diversen Powergetränken. Apropos Säuren: Sie bestimmen den Geschmack eines Kaffees und regen die Verdauung an. Zum Espresso wird oft Wasser gereicht, denn angeblich soll Kaffee durch die harntreibende Wirkung des Koffeins entwässern. Das stimmt nicht. Dieser Mythos geht auf eine Fehlinterpretation einer Studie zurück. Das Glas Wasser zum Kaffee hat dennoch Sinn: Es spült die Geschmacksknospen frei und steigert so den Kaffeegenuss. ~AF


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~ Service ~ GESUNDHEIT

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wehwehbobo.ch – Rasche Hilfe für Ihr Enkelkind Zusammen auf den Spielplatz, in den Wald oder die Badi – ein Spass für Grosseltern und Enkel. Doch wie rasch passiert etwas! Das Kind hat Nasenbluten, einen verstauchten Knöchel oder einen Sonnenbrand. Was tun? Ganz einfach: Rat auf wehwehbobo.ch suchen – auch von unterwegs. Von BETTINA EPPER, Schweizerischer Drogistenverband (Text) und ROLF NEESER, SDV (Foto)

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rosseltern verbringen viel Zeit mit ihren Enkeln, in über 50 Prozent der Fälle betreuen sie sie, wenn die Eltern arbeiten. Das Bundesamt für Statistik hat ausgerechnet, dass Schweizer Grossmamis und Grosspapis jährlich 99,6 Millionen Stunden für die Betreuung ihrer Enkel aufwenden. Sie spielen mit ihnen, basteln, gehen spazieren. Sie helfen ihnen bei den Hausaufgaben und pflegen sie, wenn sie krank sind. Sie desinfizieren aufgeschlagene Knie, kochen Tee gegen Halsweh oder entfernen Zecken. WEBSITE HILFT BEI UNSICHERHEITEN

Zwar haben alle Grosseltern selber Kinder grossgezogen und wissen, was im Fall der Fälle zu tun ist. Das eine oder andere aber haben sie vielleicht nicht mehr präsent oder in der ersten Schrecksekunde nach einem Unfall schlicht vergessen. Wie äussert sich eine Gehirnerschütterung und was hilft bei Kindern am besten bei Kopfweh? Hat das Kind eine harmlose Erkältung oder eine Grippe? Ab wann muss eine Verbrennung vom Arzt versorgt werden? Die Antworten auf diese und viele andere Fragen zu Verletzungen und leichten Erkrankungen bei Kindern finden sich auf der Webseite wehwehbobo.ch des Schweizerischen Drogistenverbandes. Praktisch: Die nützlichen Ratschläge haben Sie auch unterwegs immer zur Hand, da die Website für Computer, Tablet und Smartphone optimiert ist. So können Sie immer und überall nachschlagen, wie dem Enkel in Notsituationen richtig geholfen wird.

EINFACHE BEDIENUNG wehwehbobo.ch ist ganz einfach zu bedie-

nen. Entweder man sucht in einer der zwei alphabetischen Rubriken «Krankheiten» und «Wunden» nach dem Problem des Kindes; oder man tippt ein Stichwort in der Suchfunktion ein. Auf wehwehbobo.ch sind die wichtigsten Informationen zu Symptomen, Ursachen und Behandlung, Beispiele rezeptfreier schulmedizinischer Methoden sowie bewährte pflanzliche Heilkräuter und komplementärmedizinische Mittel übersichtlich zusammengestellt. Ausserdem erfährt man, wann eine Krankheit oder eine Verletzung so gefährlich ist, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte. HILFE IM NOTFALL In der dritten Rubrik «Notfälle» gibt es eine kurze Wegleitung für das richtige # 11 ~ 2015

Verhalten bei Unfällen oder Vergiftungen sowie alle nützlichen Telefonnummern wie Sanität, Polizei oder Rega – damit man rasch und richtig reagiert, wenn es auf jede Sekunde ankommt. Und ein praktischer Tipp zum Schluss: Sollten Sie unterwegs sein, Ihr Enkelkind schlägt sich das Knie auf und Sie haben gerade weder Pflaster noch Desinfektionsspray dabei – kein Problem! Mit der praktischen Drogeriesuche auf wehwehbobo.ch finden Sie rasch eine Drogerie ganz in Ihrer Nähe. • it it m rb e ena n m e ogis t am r site Z u s h e n D r We b n i c l e s e d i r k r i e e Ar t e iz r e ib h Ein S c hw B e t o b o .c m m b e e h d d e , d w ban we h ve r


~ Service ~ FILMTIPPS

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~ Auf DVD ~

OMA & BELLA Oma und Bella sind seit langer Zeit beste Freundinnen und teilen sich mittlerweile auch eine Wohnung in Berlin. Die über achtzigjährigen jüdischen Frauen stammen aus Osteuropa und haben Ghetto und Lager überlebt. Der Dokumentarfilm begleitet sie im Alltag, der sich häufig in der Küche abspielt. Auch wenn das Leben der beiden Damen nicht immer leicht war, den Humor haben sie nicht verloren. Kochen und Essen nimmt einen grossen Stellenwert in ihrem Leben ein; die Gerichte der Kindheit lassen die Vergangenheit weiter- und Geschichten aufleben. Es mag zwar nicht allzu viel passieren in diesem Film. Aber Omas Enkelin, Filmemacherin Alexa Karolinski, ist ein intimes Portrait gelungen, das viel über eine Generation erzählt, die – nicht nur, aber vor allem in kulinarischer Sicht – ihre traditionelle Lebensweise bewahrt hat.

~ Im Kino ~

WANDERN MIT ROBERT REDFORD Der Film «A Walk in the Woods» ist eine Mischung aus Abenteuerfilm, Drama und Komödie mit Starbesetzung. Zwei Jahrzehnte lang hat der Schriftsteller Bill Bryson (Robert Redford) in England gelebt. Nun kehrt er in die USA zurück und entschliesst sich, mit Stephen Katz (Nick Nolte) zusammen eine Wanderung zu unternehmen. Auf dem 2100 Meilen langen Appalachian Trail will er das östlichste Gebirge der USA durchschreiten. Doch seit der gemeinsamen Schulzeit, in der die inzwischen alten Männer beste Freunde waren, ist viel Zeit vergangen. Bei ihrer Wiederbegegnung auf der gemeinsamen Reise fordert ihnen die ungewohnte ständige Gesellschaft des jeweils anderen deshalb mehr als nur körperliches Durchhaltevermögen ab. ~GG

«Oma & Bella», DVD, Berlin: Salzgeber, 2013. Gesehen und beschrieben von Rebecca Preiss, Pro Senectute Bibliothek www.pro-senectute.ch/bibliothek

«A Walk in the Woods», Regie Ken Kwapis, USA, Kinostart am 19. November.

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Hilfe zu Hause Haushilfedienst, Betreuungsdienst, Mahlzeitendienst, Administrativer Dienst, Steuererklärungsdienst…


~ Service ~ BUCHTIPPS

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ADVENTSKALENDERBASTELBUCH

~ Linda Urban ~

KLEINER GROSSER HENRY Wie ist es für einen kleinen Jungen, wenn ihm die ganze Familie immer und überall hilft? Beim Anziehen am Morgen, beim Frühstück, ja sogar beim Zähneputzen? Total langweilig und nervig, findet der kleine Henry. Und so beschliesst er, die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Wild entschlossen zieht Henry seinen Plan durch – er isst sein Frühstück, putzt sich selber die Zähne und sucht seine Kleider selber aus. Sogar mit seinem Freund verabredet er sich selbstständig zum Spielen. Seine Eltern und die Geschwister staunen und sind zuerst ratlos – doch dann nutzt die Familie die neue freie Zeit. Es wird tapeziert, musiziert, geschrieben und gemalt. Alles gut? Nun, als Henry am Abend selbstständig und ganz allein ins Bett geht, wünscht er sich doch jemanden, der ihn zudeckt. Zum Glück hat seine Familie ihn noch nicht vergessen und ist sofort zur Stelle. Ein ideales Bilderbuch für alle kleinen grossen Enkel, die sich vor dem Schlafengehen gern etwas vorlesen lassen.

Die Türchen auf dem Cover verraten es bereits: Hier finden Bastelfreudige 24 vielfältige Projekte, die Tag für Tag in Angriff genommen werden können. Türchen auf – und eine kreative Idee umsetzen: vom schnell gefalteten Rentier über selbst gestaltetes Geschenkpapier bis hin zu hübschen Kugeln aus Papier. Die fantasievollen Projekte sorgen für eine zauberhafte Stimmung im Advent und lassen die Zeit bis Weihnachten im Nu verfliegen. Für die unterschiedlich aufwendigen Vorhaben braucht man zum Beispiel Papier, alte Handschuhe, Knöpfe oder auch den Backofen. Listen fassen übersichtlich das nötige Material zusammen. Jedes Projekt ist anhand genauer Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Fotos leicht verständlich erklärt. Besonders praktisch sind die enthaltenen 12 Bögen zum Heraustrennen mit wesentlichen Bestandteilen und Vorlagen für alle Bastelprojekte. Aber nicht nur die Bastelprojekte machen Freude – das ganze Buch ist ein kreatives Kunstwerk, und dessen Höhepunkt sind die im Cover integrierten Türchen. Dorling Kindersley, 24 Seiten, 17.90 Franken, Taschenbuch

Orell Füssli, 40 Seiten, 21.90 Franken, Hardcover

~ H. Herrmann, A. Sust ~

DER WELTATLAS FÜR KINDER Aufblättern – und los geht die spannende, bilderreiche Reise rund um den Globus! Wunderschöne Karten beflügeln die Fantasie von Kindern, und die tollen Zusatzinfos sind nicht nur spannend, sondern eignen sich auch hervorragend für Referate in der Primarschule. Interessante, weltumspannende Themen wie die Weltwunder und wissenschaftliche Phänomene wie Vulkanismus werden einfach dargestellt und erklärt. Fünf ausklappbare Übersichtsseiten stellen die wichtigsten Tiere und Pflanzen jedes Kontinents vor und erzählen von Verrücktem, Rekorden und Besonderheiten. Die herausnehmbare Weltkarte kann man im Kinderzimmer aufhängen; die Orte, an denen man schon war, lassen sich dann mit den beiliegenden Flaggen-Stickern markieren. Dazu gibt es ein Länderquartett mit 200 Karten. Dieser Weltatlas ist ein wahrer Schatz für wissbegierige Kinder – Neues entdecken, Wissenswertes lernen, Spannendes spielen. Ein wunderbares Geschenk für Kinder, die gerade lesen lernen und die Welt um sich herum erforschen wollen. Kosmos, 114 Seiten, 34.90 Franken

Die Buchtipps wurden von der Redaktion von Books zusammengestellt. Books ist das Magazin von Orell Füssli Thalia und kostenlos in allen Filialen erhältlich.

# 11 ~ 2015


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~ Arosa lädt ein ~

«SKISCHULE INKLUSIVE» FÜR KINDER UND JUGENDLICHE IM WINTER 2015/2016 Arosa möchte seine jungen Gäste wieder auf die Piste bringen und so die Freude am Schneesport wecken – und dies im neuen Skigebiet Arosa Lenzerheide mit 225 Pistenkilometern. Dank «Skischule inklusive» profitieren Kinder und Jugendliche bis und mit Jahrgang 1998 von kostenlosem Ski- und Snowboard-Gruppenunterricht. Das Angebot gilt bei einem Aufenthalt ab zwei Übernachtungen in den teilnehmenden Hotels und Ferienwohnungen. Im Winter 2012/13 ist die Aktion «Skischule inklusive» erfolgreich lanciert worden. Und auch in der kommenden Wintersaison wird das Angebot dank der Unterstützung von Hauptpartner Rivella sowie den Partnern Ochsner Sport, Stöckli, SBB und UMB weitergeführt. Also nichts wie ab auf die Piste! www.arosa.ch

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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

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~ Albert Reichmuth AG ~

WEINKULTUR WEITERGEBEN – DAS GENERATIONENPAKET Als Familienunternehmen sind wir überzeugt: Generationen bereichern und inspirieren sich gegenseitig – auch bei der Weinauswahl. In diesem Sinne schlägt unser «Generationenpaket» eine Brücke zwischen Alt und Jung. Wir offerieren Ihnen zwei Varianten, einmal als Empfehlung von den Eltern an ihre erwachsenen Kinder, einmal in umgekehrter Richtung von der Tochter oder dem Sohn an die Eltern. Das eine Paket «von alt zu jung» enthält Klassiker, deren Genuss die Eltern mit ihren Kindern teilen wollen. Das andere, «von jung zu alt» umfasst Weine, welche die Jungen entdeckten und die sie ihren Eltern vorstellen wollen. So regen beide Pakete zum gemeinsamen Geniessen und Diskutieren an. Interessiert? Wir, Vater Rolf Reichmuth und Tochter Nadine Reichmuth, beraten Sie gerne. Besuchen Sie uns in unserem Ladenlokal La Galerie du Vin – im Herzen von Zürich – oder auf www.reichmuth.ch. ALBERT REICHMUTH AG Feldstrasse 62, 8004 Zürich, 044 248 35 35

~ Ausflug mit RailAway ~

LUGANO – WEIHNACHTEN AUF DER PIAZZA Festlich geschmückt erstrahlt die Innenstadt im weihnachtlichen Lichterglanz. Marktstände, Weihnachtsbäume, Konzerte und eine Kunststoffeisbahn beleben die Fussgängerzone vom 12. bis 24. Dezember 2015. Auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt kommen Jung und Alt in Weihnachtsstimmung. Profitieren Sie mit dem SBB RailAway-Kombi-Angebot von 30 Prozent Ermässigung auf die Zugfahrt nach Lugano und zurück sowie von einem Konsumationsgutschein im Wert von 10 Franken (einlösbar an der Buvette der Kunststoffeisbahn) und einer Gratis-Schlittschuhmiete.

~ Pädagogisch sinnvoll ~

SO MACHT SPAREN SPASS Immer mehr Eltern wünschen sich für ihre Kinder sinnvolle Geschenke, mit denen sich auf spielerische Art und Weise lebenslange Fähigkeiten aneignen lassen. Mit den lustigen „Big Belly Bank Spardosen“ schenken Sie als Grosseltern nicht nur die pädagogische Hilfe dazu, sondern auch jahrelangen Spass und Freude, zudem leisten Sie auch einen wertvollen Beitrag zur Verminderung der Umweltbelastung, denn der Hersteller produziert in seiner eigenen Schweizer Produktion am Bodensee energie-effizient, umweltbewusst, ressourcenschonend und 100% giftfrei, damit man neben einem sicheren Spielzeug auch ruhigen Gewissens etwas Verantwortungsvolles schenken kann. Kinder lieben es, diesen bunten fast 60cm grossen Dino mit Münzen zu füttern und zuzusehen, wie die Geldstücke im Zickzack-Kurs durch den einsehbaren Rachen geräuschvoll in den durchsichtigen Kugelbauch rollen.

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~ Service ~ VORSORGE & RECHT

Selbstdisziplin, Wissen und Risikobereitschaft beeinflussen das Vorsorgeverhalten Die Selbstdisziplin der Menschen erhöht deren Bereitschaft, in ihre Altersvorsorge zu investieren. Das zeigen erste Ergebnisse einer neuen Studie der Universität Basel, die in Kooperation mit UBS durchgeführt wurde.

M

it Verhaltenstests wurden die Fähigkeit zur Selbstdisziplin und die Risikobereitschaft der Befragten erfasst. 85 Prozent der Personen mit hoher Selbstdisziplin gaben an, eine Säule 3a zu besit-

Schweizer vorsorgebewusst. 79 Prozent der Befragten besitzen Ersparnisse in der Säule 3a. Davon legen 67 Prozent ihr Vorsorgeguthaben auf einem Sparkonto an, 11 Prozent investieren in eine Fondslösung und 13 Prozent nutzen beide Möglich-

zen. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als in der Gruppe der Personen mit geringer Selbstdisziplin (75 Prozent). Disziplinierte Sparerinnen und Sparer haben zudem letztes Jahr im Schnitt 5400 Franken in die Säule 3a einbezahlt und somit 22 Prozent mehr als die Personen mit geringer Selbstdisziplin (rund 4400 Franken). Die Studienautoren Prof. Dr. Jörg Rieskamp und Dr. Andreas Pedroni führen das darauf zurück, dass sich Personen mit tieferer Selbstbeherrschung von kleineren, aber früheren Belohnungen verführen lassen. Sie haben Mühe, auf momentanen Konsum zu verzichten und für später zu sparen.

keiten. 9 Prozent wissen nicht, wie ihre Vorsorgegelder angelegt sind. 50 Prozent der Personen, die in 3a-Vorsorgefonds angelegt haben, behaupten, keine Kenntnis über den Aktienanteil ihres Vorsorgefonds zu haben. Personen mit gutem Wissen über das Vorsorgesystem zahlen eher in die Säule 3a ein. Grundsätzliches Finanzwissen hingegen – also die Fähigkeit, elementare finanzielle Berechnungen durchzuführen – wirkte sich bei der Studie kaum auf den Umfang der privaten Vorsorge aus. Für die Studie hat das Center for Economic Psychology der Universität Basel zusammen mit LINK online 1008 erwerbstätige Personen zwischen 19 und 45 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz befragt. Die Kurzversion der Vorsorgestudie «Freiwillige Altersvorsorge in der Schweiz 2015» ist erhältlich unter www.ubs.com/vorsorgeforum.

RISIKOBEREITSCHAFT – MÄNNER WAGEN MEHR Menschen mit tiefer Risikobereitschaft investieren selten in Fondslösungen. Insbesondere Frauen zeigen sich in der Befragung deutlich risikoscheuer und mehr auf Sicherheit bedacht als Männer. Sie legen ihr Geld öfter auf einem praktisch risikofreien Sparkonto und nicht in einem Anlagefonds an. Zudem vertrauen Frauen weniger auf ihre Kenntnisse über das Schweizer Vorsorgesystem als Männer. WISSEN – STARKES ENGAGEMENT FÜR 3. SÄULE Grundsätzlich zeigen sich die befragten 19- bis 45-jährigen Schweizerinnen und

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~ Recht ~

JUGENDKRIMINALITÄT Für Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren gilt ein spezielles Strafrecht: Im Jugendstrafrecht geht es um den Schutz und die Erziehung der Jugendlichen. Eine Sanktion soll erzieherischen Charakter haben. Meist werden erzieherische und therapeutische Massnahmen angeordnet wie Aufsicht, persönliche Betreuung, ambulante Behandlung oder Unterbringung in Erziehungseinrichtungen. Neben den vorerwähnten Schutzmassnahmen zählt das Jugendstrafgesetz als weitere Sanktionen folgende Strafen auf: Verweis, persönliche Leistung, Busse bis CHF 2‘000 und Freiheitsentzug bis 4 Jahre. Welche Sanktion ausgesprochen wird, hängt wesentlich von der persönlichen Situation des straffällig gewordenen Jugendlichen ab.

MYRIAM JÄGER Rechtsanwältin lic. iur. HSG, Partnerin bei Zuerich Law Rechtsanwälten. www.zuerichlaw.ch

NILS AGGETT ist Präsident des Vereins Vorsorge Schweiz und Leiter der UBS Pension Services. # 11 ~ 2015


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begegnen, degustieren, kaufen, essen & trinken – Am Slow Food Market in Zürich begegnen Sie in lebhafter Marktatmosphäre nationalen und internationalen Herstellern und kosten deren vielfältige Erzeugnisse. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für all Ihre Sinne rundet das Marktangebot ab. Über 200 Aussteller heissen Sie am schweizweit einmaligen Slow Food Market herzlich willkommen! gut, sauber, fair – Slow Food setzt sich getreu diesen Maximen als unabhängige Bewegung für die Erhaltung der regionalen Küchen und der lokalen Produktionen ein. Slow Food verbindet Genuss und Lebensmittel mit Bewusstsein und Verantwortungsgefühl. Ideeller Träger und Partner:

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rsprünglich kommt der Begriff «Schnappschuss» aus der Jägersprache und bezeichnet einen schnellen Schuss aus der Hüfte. Wie bei der Jagd sind auch beim Foto-Schnappschuss Tempo und Sicherheit gefragt. Szenen ändern sich in Sekundenschnelle. Da bleibt wenig Spielraum für Experimente mit den Kameraeinstellungen. VOLLAUTOMATIK Nutzen Sie bei der Aufnahme von Schnappschüssen ruhig die Vollautomatik Ihrer Kamera. Auch die Programmautomatik P oder die Auto-Funktion eignen sich, da Ihre Kamera so besonders schnell reagiert und somit natürliche Bilder entstehen. SERIENAUFNAHMEN Eine bewährte Methode für gelungene Schnappschüsse ist auch der

Serienbildmodus Ihrer Kamera. Damit verpassen Sie garantiert keinen spannenden Augenblick während einer Szene. Wir empfehlen Ihnen, mit fünf Aufnahmen pro Sekunde zu fotografieren. Die Serienfotos könnten im Anschluss zu einer Bildstrecke zusammengefügt oder allenfalls wieder gelöscht werden. Auch ohne den Serienbildmodus gilt: Lieber einmal mehr als einmal zu wenig auf den Auslöser drücken.

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Schnappschüsse – so geht’s!

BLEIBEN SIE UNAUFFÄLLIG Bei Schnappschüssen sollten Sie die fotografierten Personen oder Tiere nicht unnötig ablenken, da sonst natürliche Situationen verfälscht werden könnten. Schalten Sie also gegebenenfalls den Blitz und die Aufnahmegeräusche ab. So fotografieren Sie deutlich unauffälliger und erhalten authentische Bilder. •

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~ Service ~ MULTIMEDIA

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Sich selber helfen oder Hilfe holen

PC, Tablet und Smartphone sind manchmal zickige Freunde. Im Internet findet man Unterstützung, und spezielle Programme erlauben einfache Hilfe aus der Ferne. Manchmal braucht es aber auch einfach Experten. von KURT HAUPT (Text)

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nsere digitalen Alltagshelfer haben viele Funktionen und beherrschen immer neue Tricks. Die Mischung aus Komplexität und Weiterentwicklung belastet aber manchmal die Freundschaft zwischen Mensch und Maschine. Oft tut es nicht so, wie es soll. MILLIONEN VON ANLEITUNGS-VIDEOS Bei Fragen um und Problemen mit Handys und Rechnern ist das Internet ein

beinahe allwissender Ratgeber. Erste Anlaufstelle ist sicher Google, das man aber mit möglichst vielen Suchwörtern füttern soll. So lässt einem die Suche «Installation Windows» in Treffern ertrinken, während «Umstellung Windows 10 Anleitung Video» schneller zu guten Internetseiten führt. Besonders hilfreich ist es auch, wenn man in der Trefferliste oben auf «Suchoptionen, Beliebige Zeit, Letztes Jahr» klickt und so nur aktuelle Tipps erhält. Mit Sprache zu beschreiben, wie man auf einem Tablet toucht, spreizt und schiebt, ist aber mühsam und schwer verständ# 11 ~ 2015

lich. Deshalb erklären Videos oft besser, wie man gewisse Dinge erledigt. Statt Google kann man also auch einfach die Suchfunktion von Youtube verwenden. Oft macht es auch Sinn, direkt auf der Internetseite des Geräteherstellers wie Apple, Samsung oder Microsoft nach Hilfe zu suchen. Microsoft bietet beispielsweise kostenlos unter http://bit.ly/gm2015b einen Windows-10-Kurs und unter http://bit.ly/ gm2015a Lernprogramme für Office an. FREUND, HILF MIR! Am PC können auch Freunde einfach aus der Ferne helfen. Bewährt und kostenlos


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ist dabei die Lösung von www.teamviewer. com. Hilfesuchender und Helfer installieren sich das Programm auf dem PC. Danach kann der Wissende aus der Ferne einfach den PC des Notleidenden via Internet bedienen. Sogar Smartphones unter Android lassen sich so fernbedienen. Zur Sicherheit wird vor jeder Hilfestellung meist per Telefon ein Code ausgetauscht. Besonders gewarnt sei hier vor «ungefragten Helfern», die Personen wahllos anrufen und anbieten, ein von ihnen festgestelltes Virenproblem auf dem PC zu beseitigen.

auch gegen Bezahlung an einen Experten wenden. Gute Händler und auch viele Handelsketten bieten umfassende Dienstleistungen an. Diese werden auch häufig in Anspruch genommen. So erklärt Thomas Giger, Unternehmensleiter von Fust: «Wir bieten erfolgreich seit über zehn Jahren PC-Dienstleistungen wie Virenentfernung, Installation von Soft- und Hardware oder auch Umzug von Windows auf Apple an. Diese Dienstleistungen wurden bereits für über 500 000 zufriedene Kunden erbracht.»

Es handelt sich dabei um Betrüger, welche an persönliche Daten oder gar Bankinformationen gelangen wollen. Richtige Freunde findet man entweder in der Familie oder häufig auch an einem PCKurs. Wer einen solchen besucht, erwirbt sich nicht nur Grundwissen, sondern lernt meist auch Menschen kennen, welche sich mit denselben digitalen Themen herumschlagen.

Bei Handy-Problemen sind oft auch die Netzbetreiber von Swisscom bis Salt eine gute Anlaufstelle. Diese helfen teils kostenlos, um keine Abo-Kunden zu verlieren. Wer Unterstützung durch einen Fachmann in Anspruch nimmt, sollte vorher genau klären, welche Dienste für welchen Preis erbracht werden und welche Zusatzkosten für Software oder Hardware anfallen. Ein seriöser Dienstleister macht auch darauf aufmerksam, dass die Daten gesichert werden müssen, bevor sich der Helfer über Betriebssystem oder Innenleben der Elektronik hermacht. Wer letztlich auf

EINFACH MACHEN LASSEN Wer wenig Zeit, Nerven oder Fachwissen hat, kann sich mit seinem Problem

seinen digitalen Freund angewiesen ist, sollte auch Termine klar vereinbaren oder die Möglichkeit und Kosten von Ersatzgeräten klar regeln. Bei allen professionellen Helfern gilt, dass diese in Randstunden oft geduldiger und hilfsbereiter sind, als wenn man am Samstagvormittag mit einem Dutzend anderer Kunden im Laden steht. •

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waagrecht (j und y=i) 3 Der Tag beginnt so. 5 Was Hans die UNO, ist Jean die… 8 Was Neudeutsch Challenge. 15 Sind im Kalender angekreuzt, wenn Enkelkinder-Hüten angesagt ist. 17 Die Vertiefung ist mit G ein Insekt oder eine Marotte. 18 Der niederländische Peter. 19 Macht das Fanggerät zur Rauferei. 20 Aufforderung, sich nicht der Zechprellerei schuldig zu machen. 22 Der gedrehte Oski ist eine kurze Prüfung. 23 …ssenschaft, …zid. 24 Ohrdrufer SchlauchWeberei. 25 Macht bling zum Fisch. 26 Die Emmanuelle von der unmöglichen Mission. 27 Wenn er nachlässt: null Bock. 29 Diese philosophische Richtung hat ihren Namen von der Säulenhalle. 31 Verkürzter Bizepssehnenreflex. 32 Wenn der revolutionäre Kampf nur kurz ist. 34 Besser, wenn das Haus nicht auf Sand… 35 Tsunamiauslöser. 37 Genau auf Italienisch. 41 …üchig, …ichten, …ufen. 42 An Ort und Stelle… 43 «Mosesberg» 44 Den müssen wir dauernd holen. 45 Für sie gabs zu Grosselterns Zeiten ein Fass in der Schulbank. 46 Verkleinertes Riesentier. 47 Macht die Hilfe suspekt. 48 Sie vermitteln Models oder Kunstschaffende. 49 Dr Goalie bin .. 50 Panzerknackers Objekt der Begierde. 51 E.A. Poe-Erzählung und Händel-Oper.

senkrecht (j und y=i) 1 Stellen sich mit dem Altern ein. 2 Drehend beginnt ein Eissport. 3 Befehl, eine Hochsteckfrisur zu bewerkstelligen. 4 Auch Bergwohlverleih oder Wundkraut genannt. 5 Fahrende sind es nicht. 6 Un …de lait dans le café. 7 Vorhersagen sind es oft. 9 Vokabeln, die an den Nerven zehren. 10 Trägt das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern. 11 Einst Gururesidenz im Herzen der Schweiz. 12 Die untersten Stufen bei den Tripp Trapps 13 Die Jahreszeit für Ferien am mare. 14 Er beschäftigt sich mit dem Älterwerden. 16 Drachentöter und Chefredaktor beim GEM. 20 Chefin? Mit Nova ein Tanzstil. 21 Deutscher Philosoph und Soziologe lässt an Pferdefutter denken. 28 Macht die Trine zum Donnerbalken. 30 Wo 44 senkr. haust. 33 Er …kein Pardon. 36 Auch Grosseltern dürfen mal …sagen. 38 Kaizungen. 39 Winzling in Toulouse. 40 Halber Tim im Original. 43 Eigenschaft von Dickköpfen. 44 Steht den Betbrüdern vor. 49 Kurze Verbindung auf Schienen.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an 3G Media GmbH, Grosseltern, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 17.11.2015. Die Lösung des Oktober-Rätsels finden Sie auf Seite 82. # 11 ~ 2015


~ Service ~ COMIC VON FRANÇOIS CHALET

DER KLEINE SPROSS

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~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

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Impressum Ausgabe 11/2015

Vorschau #12 / 2015

Verlag GROSSELTERN-MAGAZIN www.grosseltern-magazin.ch

Erscheinungsweise Monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 20 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRESABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt. Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Erscheint am 27.11.2015

Verleger DOMINIK ACHERMANN Redaktion GEORG GINDELY –GG Chefredaktor +41 56 558 91 77 georg.gindely@grosseltern-magazin.ch MELANIE BORTER –MB Stv. Chefredaktorin (im Mutterschaftsurlaub) melanie.borter@grosseltern-magazin.ch CORINNE RUFLI –CRU Redaktorin corinne.rufli@grosseltern-magazin.ch PIUS ACHERMANN –PA Redaktor pius.achermann@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Hans Abplanalp, Nils Aggett, Christa Camponovo, Bettina Epper, Annette Frisch (AF), Markus Fueter, Ruth Fries, Beat Gloor, Kurt Haupt, Myriam Jäger, Rolf Käppeli, Katharina Ley, Marie-Anne Spross, Liz Sutter, Maren Tromm (MT), Barbara Weber-Ruppli, Eli Wilhelm Gestaltungskonzept & Art Direction SMALL STORIES www.small-stories.net Fotografie Thomas Burla, Béatrice Devènes, Ursula Markus, Tibor Nad, Hansjörg Sahli, Sophie Stieger Illustrationen François Chalet, Selina Kallen, Marie-Anne Spross Korrektorat Martin Hug

SPENDEN UND SCHENKEN Warum sind wir grosszügig? Roland Jeanneret, die frühere Stimme der Glückskette, weiss es.

SCHWANGER MIT 15 Zwei berührende Geschichten über den Umgang mit frühen Schwangerschaften und die Rolle der Grosseltern.

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MICHAELA SCHRÖDER +41 76 380 92 00 michaela.schroeder@grosseltern-magazin.ch

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GABRIELA BENZ +41 76 566 08 48 gabriela.benz@grosseltern-magazin.ch

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KRIEG DER STERNE IM KINDERZIMMER Im Dezember kommt der siebte Teil von Star Wars in die Kinos. Die Filme und ihre Figuren faszinieren Kinder seit bald 40 Jahren. Weshalb eigentlich?

1 Optimist 2 Herr 3 Botengaenge 4 Osna 5 alr 6 Peperoni 8 Naehatelier 9 Scherereien 10 Ihr 11 Nene 12 Age 13 Tu 15 Propeller 18 Mist 19 Tatort 21 Napf 23 cantina 24 hi 25 peilt 26 Untiefe 30 IATIS 34 Poet 35 Paar 36 Ossi 37 Nnn 40 Ern 43 Ueb 45 Se

FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch

Lösungswort

Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

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