Spuren der Vergangenheit_Andruck

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SPUREN DER T I E H N E G N A G VER 1981-2021

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Mit freundlicher Unterstützung:

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GUENAY ULUTUNÇOK

SPUREN DER T I E H N E G N A G VER 1981-2021

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A fg h anis t an A lg e rie n A ng o la Ä t h io pie n Be lg ie n Be nin Bo t s uana Burundi Ch ina C ôt e d’Iv o ire De ut sch land De m o k r a t i sc h e Re publik D e ut sch land Erit re a Gabun G rie ch e nland Guine a Irak Kam e run Ke nia Ko ng o Kuba Libano n Libe ria M adag as kar M alawi M ali M aro kko M o s am bik N am ibia P h ilippine n Ruanda Sie rra Le o ne S im babwe S o malia S o maliland S üdafrika S udan S üds udan S yrie n T sch ad T une sie n T ürke i Ug anda Ve r e i ni g t e S t aat e n vo n A m e rika We st sah ara Za i r e ( De m o k r at isch e Re publik Ko ng o ) Zent r a la frikanis ch e Re publik Zype rn 06


Großer Bronzepfeil von Georg Brunold

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aß noch andere Journalisten und womöglich sogar Fotojournalisten in der Stadt waren, 1991 in Addis Abeba, kurz nachdem Mengistu Haile Mariam das Weite gesucht hatte, das war nicht weiter verwunderlich. Ich paßte auf sie nicht auf und habe nur nebulöse Erinnerungen, bestenfalls in der Form, daß es mir irgendwie doch vertraut vorkam, wenn er mir später sagte, schon damals in Addis Abeba habe er mir gesagt, wir hätten bereits in den Jahren zuvor am Telefon miteinander gesprochen, ich in Zürich am Dienstpult der Auslandsredaktion der «Neuen Zürcher Zeitung» und er in seiner Agentur Laif in Köln, woran ich mich aber überhaupt nicht erinnerte. So lernt man, wenn nicht immer sogleich auch andere Leute, dank diesen immerhin sich selber ein wenig kennen. Kurz: Der Anfang lag im Dunkeln. Und hätte ich einen Roman über ihn zu schreiben, dann wäre das der erste Satz: Der Anfang lag im Dunkeln.

Ein Jahr später, in den letzten Tagen des Völkermords in Rwanda, kam auf dem Flugfeld von Goma, Ostzaire, die Beechcraft des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz angerollt, mit der ich nach Nairobi zurückfliegen Wsollte. Die Tür ging auf, und – «hey!» – wer stand dahinter? Ich hatte ihn nur noch meinem in Goma einheimischen Freund Popol weiterzureichen, der mich in den Tagen zuvor untergebracht und jetzt zum Flughafen gebracht hatte, und beiden würde nichts Böses zustoßen.

Seitdem mochten wir nie mehr ganz aufeinander verzichten. Und ich war, seit ich um die Bedeutung von Guenays Nachnamen Ulutunçok wußte, gegen das Vergessen gewappnet. In meinem Graubündner Kettenhemd hatte ich dem türkischen Volltreffer des Großen Bronzepfeils standgehalten! Weiß man nicht immer gleich, wen exakt man hier vor sich hat, so erfaßt man doch oft recht schnell, was für eben denselben nicht Bis ich im Jahr darauf in der angolanischen Hauptstadt das Markezeichen ist. Nein, unter dem vielen, was an Luanda um die Ecke bog und er – «hey!», sagte er – vor Guenay zu entdecken war, ist und bleibt, ist nichts Kleinmir stand. Jetzt erfuhr ich endlich von unserer bereits liches. Als wäre das nicht für sich allein schon weiß Gott mehrere Jahre zurückreichenden Bekanntschaft – eine selten genug, paart es sich bei ihm obendrein mit der zuMitteilung, die mir nun aber, und dies nicht etwa nur verlässigsten Absenz jeden Anflugs von Unaufmerksamumstandsbedingt, sondern, ohne Rücksicht auf meine keit. Guenays Großzügigkeit – wie sich versteht, nie sich Lage allein auf weiter Flur in der Dreimillionenstadt, ganz selber, sondern immer nur anderen gegenüber – droht unmittelbar einleuchtete, ohne auf vollständige Klärung jederzeit in Aktivismus auszubrechen, ein Sicherheitsrisider Gründe zu warten, sozusagen auf einen Schlag. Es ko nicht bloß für ihn, sondern für alle, die ihr Schicksal gibt, soviel hatte ich schon von klein auf gewußt, vermit dem seinen zu teilen haben! Und ist er einmal anschiedenerlei Selbstverständlichkeiten. Die einen sind, derer Meinung, was für ihn wiederum mit der besagten, genau genommen, alles andere als selbstverständlich, vor den Urknall zurückreichenden Selbstverständlichkeit sondern haben sich im Lauf der Zeit und dessen, was ganz gerne vorkommt, dann hört man ihn, auch wenn er diese mit sich zu Tale schwemmt, mühsam zu Selbstden Mund nicht auftut, mit den an Rousseau gerichteten verständlichkeiten verfestigt. Dem stehen andere geWorten Voltaires sagen: «Ich teile Ihre Meinung nicht, genüber, recht eigentlich eine Art selbstverständlicher Monsieur, aber ich gäbe mein Leben dafür, wenn Sie sie Selbstverständlichkeiten, die nur vor die Erschaffung der frei aussprechen könnten.» Welt zurückreichen können. Auf dem 30 Millionen Quadratkilometer umfassenden Kontinent unserer südlichen Georg Brunold, geb. 1953, lebt seit 2013 mit seiner Nachbarn nimmt man das hin und zerbricht sich den Familie wieder in der Schweiz. Der promovierte PhiloKopf über anderes. soph war stv. Chefredaktor von DU und Korrespondent der NZZ. Er hat aus über 70 Ländern berichtet. Wer ihn Wieder im folgenden Jahr – ich hatte mich daheim in kennt, weiss: Wenig Menschliches ist ihm fremd. Er überNairobi mit Ziel Hoddur, Somalia, zum Flughafen begesetzte Churchill und Mohamed Choukri und veröffentben – wunderte ich mich kein bißchen mehr, als ich in lichte als Autor und Herausgeber ein Dutzend Bücher, der startbereiten Transportmaschine der Bundeswehr auf darunter 1994 „Afrika gibt es nicht. Korrespondenzen ihn traf. Da war keinerlei Mutwillen vonnöten, wir hatten aus drei Dutzend Ländern“, 2009 die Journalismus-Gedazu gar nichts beizutragen. schichte „Nichts als die Welt“ und zuletzt 2018 „Handbuch der Menschenkenntnis“.

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Vergessener Konflikt | Westsahara - Frento Polisario, Befreiungsbewegung der Demokratische Republik Sahara (DARS).

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War bis 1976 Überseeprovinz Spaniens, wurde nach Rückzug Spaniens von Marokko und Mauretanien militärisch besetzt. Seitdem hat Westsahara den UN-Status eines „nicht-autonomen Gebietes“.

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Vergessener Konflikt | Westsahara Frento Polisario: Befreiungsbewegung der Demokratische Republik Sahara (DARS). Am 27. Februar 1976 wurde in Bir Lehlu von der Frente Polisario die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) auf dem Gebiet der Westsahara ausgerufen.

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Während der Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Proklamation des Exilstaates DARS. Gefeiert wird in den Flüchtlingslagern des saharauischen Volkes auf algerischem Boden. In der Zeltstadt El Aaiun, 1986.


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Vergessener Konflikt und längster UN-Einsatz -57 Jahre- in Europa | Zypern

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Nach der Invasion der türkischen Truppen, im Juli 1974, flüchtete der Hirte mit seinen Tieren in den Norden der Insel. Zypern, 1984.

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Vergessener Konflikt und längster UN-Einsatz - 57 Jahre - in Europa

Am 15.11.1983 rief der türkisch-zypriotische Führer Denktas den unabhängigen Staat „Türkische Republik Nordzypern“ aus, der außer der türkischen Regierung Zypern -1984 - 1985 von keinem anderen Staat anerkannt wurde. Im Juli 1974 besetzte die türkische Regierung mit vierSeit der Invasion kontrollieren die türkischen Soldaten zigtausend Soldaten den nördlichen Teil Zyperns. 37 Prozent der Insel. Im Zeitraum 1984 -1985 lebten Voraus gegangen waren jahrelange politische Unruhen ca. 800 - 900 griechische Zyprioten mit zugewanderten zwischen griechischen und türkischen Zyprioten, die Festlandtürken im Nordosten der Insel Karpasia zusammehrheitlich zusammen lebten. men. Sie wurden wegen des Kriegszustandes von der Durch die Invasion 1974 wurden sie Flüchtlinge in ihrem UN versorgt. eigenen Land. Die türkischen Zyprioten zogen aus dem südlichen Teil der Insel nach Norden und umgekehrt Foto:Innenstadt: Geteilte Hauptstadt - green line - der flüchteten die griechischen Zyprioten aus dem Norden in Insel: Nikosia/Lefkosa. den Süden. Im Hintergrund: Trümmer des Krieges.

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(oben) Im Zentrum von Karpasia - Die Griechisch-Ortodoxe Kirche. (unten) Im Dorf Pyla, in der Pufferzone, in dem nach wie vor griechische und türkische Zyprioten zusammenleben.

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Beirut während des Milizenkrieges in den 80ern Demarkationslinie zwischen Ost -und Westbeirut, Libanon, 1987.

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Beirut während des Milizenkrieges in den 80ern Demarkationslinie zwischen Ost- und Westbeirut, Alltag in West-Beirut, Libanon, 1985-1987.

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Aus den Reportagen „Kinder“, 1985 - 1994 | Straßenkind in Khartoum, Sudan, 1986.

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Aus den Reportagen „Kinder“, 1985-1994 Seite 22 unten und Seite 23 oben Straßenkinder in Maputo, Moçambique, 1991. Seite 23 unten Kindersoldaten in Beirut, Libanon, 1987.

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Kindersoldat Johnson, 14 Jahre, im Haupt-Quartier der Rebellen „ULIMO-J“ während des ersten Bürgerkrieges (1989-1996) in Tubmanburg, Liberia, 1995.

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Kindersoldat Maurice,14 Jahre, im Haupt-Quartier der Rebellen „ULIMO-J“ während des ersten Bürgerkrieges (1989-1996) in Tubmanburg, Liberia, 1995.

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Kindersoldaten James, 14 Jahre und Massaqoui, 12 Jahre, im Haupt-Quartier der Rebellen „ULIMO-J“ während des ersten Bürgerkrieges (1989-1996) in Tubmanburg, Liberia, 1995.

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Kindersoldaten Johnson, 14 Jahre und Timothy, 15 Jahre, im Haupt-Quartier der Rebellen „ULIMO-J“ während des ersten Bürgerkrieges (1989-1996) in Tubmanburg, Liberia, 1995.

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Sextourismus und Kinderprostitution in Manila. Von links Edna 13 Jahre, Maria, 12 Jahre und Nenning ,10 Jahre, im Absteigehotel „Miami“ Manila, Philippinen, 1993.

Maria, 12 Jahre im Absteigehotel „Miami“ Manila, Philippinen, 1993.

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Aus den Reportagen „Kinder“, 1985 - 1994 | Kind im Flüchtlingscamp Gorongosa, Moçambique, 1988.

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Flußaufwärts ins „Herz der Finsternis“ Zitate – Joseph Conrad, „Diesen Fluss hochzufahren, war wie eine Reise zu den frühesten Tagen der Erde,

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als wirre Pflanzen sie überwucherten und große Bäume Könige waren. Ein leerer Strom, eine große Stille, ein undurchdringcher Wald.“

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© Michelin-Afrikakarte

Reise ins Herz der andauernden Finsternis

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eit im Jahr 1899 Joseph Conrads Erzählung „Heart of Darkness“ (Herz der Finsternis) erschien und schnell Weltruhm erlangte, gewinnt die Geschichte immer wieder an erschreckender Aktualität. Conrad hatte 1890 als Kapitän eines 15-Tonnen-Dampfers und im Auftrag einer belgischen Handelsgesellschaft, die „Elfenbein aus dem Land herauspresste“, den Kongo von Kinshasa nach Kisangani befahren. Inspiriert von dieser Reise, habe ich im letzten Regierungsjahr des Diktators Mobutu – den sie am Fluss nach dem Wappentier des Landes den Großen Leoparden nannten – ebenfalls eine Fahrt auf dem Kongo unternommen. Die Reise von Bumba nach Kisangani, zunächst auf einem abgetakelten Frachtschiff, dann in einer Piroge, einem Einbaum, wurde zu einem knochenharten, aber auch faszinierenden Abenteuer. Ein Eintauchen in eine andere Welt, eine Tuchfühlung mit dem schwarzen Kosmos vergangener Jahrhunderte.

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Wenig hatte sich in den knapp 100 Jahren seit der Fahrt des Schriftstellers auf und an Afrikas zweitlängstem Strom verändert. Vielmehr – so scheint es – wurde sein Buchtitel zum düsteren Omen für das Riesenreich am „Großen Wasser“. Die Raffgier der weißen Fremdherrscher, der Belgier, hatte über 400 Völker und Ethnien gewaltsam zusammengeführt. Aus diesem Willkürgebilde konnte bis heute kein wirklicher Staat entstehen. Ganz im Gegenteil wiederholt sich dort Europas leidvolle Geschichte: Die Wirren, das Morden, Plündern und Brandschatzen eines „Dreißigjährigen Krieges“ reißen nach wie vor das Land von der Größe Westeuropas in den Abgrund; jenes Land, das Mobutu „Zaire“ und sein „würdiger“ Nachfolger Kabila „Demokratische Republik Kongo“ nannte. Guenay Ulutuncok (Kisangani, (Stanley Ville) Juni 1996)


Flußaufwärts ins „Herz der Finsternis“ Zitate – Joseph Conrad, © 1992 by Haffmans Verlag AG, Zürich Zusammengestellt von Guenay Ulutuncok

„Sie stand da und sah uns an, reglos und wie die Wildnis selber, mit einer Miene, als überdenke sie einen unauslotbaren Plan.“

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„Wenn der Fluß breiter wurde, floß er zwischen unzähligen bewaldeten Inseln; man konnte sich wie in einer Wüste verirren und fuhr den lieben langen Tag auf Sandbänke auf, während man die Fahrrinne suchte,

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bis man dachte, man sei verhext und für alle Zeiten von allem getrennt, was man einst gekannt hatte – irgendwo – weit weg – in einem andern Dasein vielleicht.“


Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 Volksmiliz, Zivilverteidiger im Dorf Kalaya Ahmadkhan,10 km von der Hauptstadt Kabul entfernt.

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„Der Wald war ungerührt, wie eine Maske – schwer, wie das geschlossene Tor eines Gefängnisses -, er blickte mit dem Ausdruck verborgenen Wissens, geduldiger Erwartung, unnahbaren Schweigens.“ „Bäume, Bäume, Millionen Bäume, wuchtig, riesengroß, hochaufragend; und zu ihren Füßen kroch, immer dicht am Ufer, das kleine, schmutzige Dampfboot wie ein tölpeliger Käfer, der sich auf dem Boden eines himmelshohen Säulentempels vorwärtsbemüht. Wir kamen uns sehr klein vor, sehr verloren, und trotzdem wars nicht eigentlich bedrückend, dieses Gefühl.“

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„ Der Geist des Menschen ist zu allem fähig - weil alles in ihm lebt, die ganze Vergangenheit und die ganze Zukunft. Schließlich, was war denn dort? Freude, Angst, Leid, Hingabe, Mut, Wut - wer weiß es-, aber die Wahrheit – die Wahrheit legte ihre Verkleidung aus Zeit ab.“ „Die Flussstrecken öffneten sich vor uns und schlossen sich hinter uns, so als ob der Wald sich gemächlich über das Wasser geschoben hätte, um uns den Rückweg zu sperren.“


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„Wir drangen tiefer und tiefer ins Herz der Finsternis ein. Es war sehr ruhig dort. Nachts wirbelte hinter dem Baumvorhang zuweilen Trommeldröhnen den Fluß hinauf und blieb ganz schwach

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bis zum Morgengrauen hörbar, als schwebe es hoch über unsern Köpfen in der Luft. Ob es Krieg bedeutete, Frieden oder Gebet, wir konnten es nicht entscheiden.“


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Am Ebola-Quell Expedition an die Wiege des Ebola-Virus, Mai 1995, Zaire (Demokratische Republik Kongo)

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Am Ebola-Quell Expedition an die Wiege des Ebola-Virus, Mai 1995, Zaire (Demokratische Republik Kongo)

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Am Ebola-Quell Expedition an die Wiege des Ebola-Virus, Mai 1995, Zaire (Demokratische Republik Kongo)

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Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 | Innenstadt Kabul.

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ie sowjetischen Truppen gelingt es in den 1980er Jahren nicht, das Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Mai 1988 kontrollieren die Mudschahidin rund 60 Prozent Afghanistans. Die Aufständischen zermürben die Besatzer mit Guerillataktiken und strategischen Rückzügen in die nahezu unzugänglichen Bergregionen Afghanistans. Die militärische Führung der Sowjetunion setzt zunehmend auf massive Luftangriffe, die viele Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern.

AFGHANISTAN - 1989 Auch die 1985 unter dem neuen Generalsekretär Michail Gorbatschow beschlossene Aufstockung der Truppen auf mehr als 100.000 Soldaten bringt nicht die erhoffte militärische Entscheidung. Die sowjetische Führung beschließt Anfang 1988 schließlich den sofortigen Abzug aller Truppen. Im April 1988 besiegelt das Genfer Abkommen zwischen Afghanistan, der Sowjetunion, den USA und Pakistan das Ende des Krieges. Am 15. Februar 1989 verlassen die letzten sowjetischen Soldaten das Land. Die russischen Verluste belaufen sich laut offiziellen Angaben auf mehr als 15.000 Menschenleben. Die Angaben über afghanische Kriegsopfer gehen stark auseinander: zwischen 100.000 und einer Million Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Rund sieben Millionen Afghanen waren während des Krieges auf der Flucht.

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Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 Volksmiliz, Zivilverteidiger im Dorf Kalaya Ahmadkhan, 10 km von der Hauptstadt Kabul entfernt.

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Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 Seite 52-53 oben: Luftwaffenstützpunkt Begram. Bomben und Monitionen für MIG-21 Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber. Seite 52 unten: Militärposten: 30 km Verteidigungsring, Payemonar, vor Kabul.

Seite 53 unten links: Flughafen Kabul: Schraubenlandung eines sowjetischen Flugzeugs. Währenddessen: Ab 5000 m Höhe werden Magnesiumbomben abgeworfen, um Hitze zu erzeugen als Schutzmaßnahme gegen Stinger-Raketen. Seite 53 unten rechts: Salang-Pass, Absturz unseres Begleithubschraubers kurz vor dem Militärstützpunkt Begram. Es gab 26 Tote.

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Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 Seite 54: Nach einem Raketeneinschlag der Mudjaheddin, in der Nähe meines Hotels „Hotel Kabul“. Trauer um ein getötetes Mädchen vor der Beerdigung.

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Seite 55 oben: Eingang des „Hotel Kabul“. Auf dem Plakat der Chef der Mudjaheddin Hekmatyar. Seite 55 unten: Eine Hochzeitsgesellschaft vor der Hochzeit in Kabul, Innnenstadt.


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Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 | Djalalabad-Samarchil war von Mudjaheddin 4 Monate lang belagert. Fotograf bei der Arbeit vor seinem Photostudio Balram.

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Türkische Bergmänner vor der Abfahrt in den Untertagebau des Kohlebergwerks „Schlegel und Eisen (Ruhrkohle AG)“ in Herten, 1985. | Ausländische Arbeitnehmer: Autoproduktion (Scorpio) FORD-Werke Köln. Fahrgestell und Motor-Montage, 1980.

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Türkische Bergmänner 1200 m unter der Erde im Untertagebau des Kohlebergwerks „Schlegel und Eisen (Ruhrkohle AG)“ in Herten, 1985.

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Türkische Gastarbeiter: Seite 62 oben: Im Wohnzimmer einer Familie,1980, Köln, Mülheim.

Seite 63 oben: Freizeit am Wochenende: Vor einem Kaffeehaus in der Weidengasse am Eigelstein, Köln, 1982. |

Seite 62 unten: Jugendliche im Jugendzentrum „Offene Tür“ in Köln, Ottestr. Nippes, 1980.

Seite 63 unten: Freizeit am Wochenende: in einem Kaffeehaus in der Weidengasse am Eigelstein, Köln, 1982.

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Volksmiliz, Zivilverteidiger im Dorf Kalaya Ahmadkhan,10 km von der Hauptstadt Kabul entfernt. Afghanistan nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, 1989 Volksmiliz, Zivilverteidiger im Dorf Kalaya Ahmadkhan,10 km von der Hauptstadt Kabul entfernt.

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Aus der Serie „Gastarbeiter“, 1980-1985 | Hier: Türkische Rückkehrer im Kölner Stadtteil Braunsfeld kurz vor der Abfahrt in die Türkei, 1984.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 | Rehabilitationszentrum für Beinamputierte in Luanda. Die meisten Patienten haben ihre Beine durch die von der UNITA gelegten Minen verloren. Im Zentrum werden Maßprothesen hergestellt und angepasst. Zum Personal gehört auch ein DDR-Ärzteteam, Luanda, 1988.

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Ich spreche von einem Land, das wir suchen von Pepetela

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ch spreche von einem Land, das wir suchen. Von einem Land mit weiten Ebenen, durchschnitten von Bergen, Tälern und Flüssen, von Wäldern und Wüsten. Von einem Land mit Hochebenen und einem Land, das immer auf das Meer blickt, So als ob uns die Welt ihre ganze Vielfalt in einem kleinen Auschnitt zeigen möchte. Von Reichtümern, von denen die Spezialisten sagen, sie seien unermeßlich: Mineralien aller Art, das fischreiche Meer und der fruchtbare Boden. Ein reiches Land und hungernde Menschen? Wenn es diese Reichtümer gibt, dann haben die Menschen wenig davon. Nun, es sind nicht diese Reichtümer, von denen ich spreche. Ich spreche von den Menschen, von verschiedenen Volksstämmen, von der Unschuld und Fröhlichkeit der Kinder, von dem Mut eines leidgeprüften Volkes, das der Verzweiflung nicht nachgibt. Von denen, die stets auf die unterste Stufe der Menschheit verwiesen wurden von den Eroberern, die nur den Profit im Namen einer „höheren“ Zivilisation suchten. Von denen, die durch Kriege gespalten wurden, beim Versuch, ihren Widerstand zu brechen. Und von denen, die immer wieder in einer Weissagung, einem Blick, einer Geste den Mut zum Widerstand zu finden wußten.

Ich spreche von dem Mut der Frauen, bescheiden in ihren Worten, immer kampfbereit, auch im Schlaf. Ich sprech von der Stärke der Männer, die Fischernetze hereinholen, Lasten ziehen, provisorische Häuser errichten. Ich spreche vom Vertrauen der Kinder, deren Augen in eine bessere Zukunft weisen. Ich spreche von einem Land, das wir suchen. Nicht im Prunk der großen Kathedralen, nicht in breiten, modernen Alleen, nicht in den Luxushotels für die Privilegierten dieser Welt. Von den einfachen Menschen spreche ich, die dieses, mein Land prägen. Von dem Land der großen Vielfalt, das Guenay Ulutuncok voller Sensibilität in seinen Bildern zeigt. Der Schriftsteller Pepetela über sein Heimatland Angola aus dem Vorwort zu „Angola. Ich spreche von einem Land...“ von Gabriela Antunes, Pepetela, Agostinho Neto (Text) und Guenay Ulutunçok (Fotos), Marino Verlag/ Peter Hammer Verlag in Zusammenarbeit mit der Deutschen Welthungerhilfe, 1992

Pepetela (eigentlich Artur Carlos Maurício Pestana dos Santos) wurde 1941 in Benguela, Angola, geboren. Das Ich spreche von denen, die niemals aufgaben. Von de1958 in Portugal begonnene Ingenieurstudium brach er nen, die auf tausenderlei Weise überlebten: die Kriege, ab, als er nach Algerien ins Exil ging und dort Soziologie die Invasionen, die Sklaverei, die Hungersnöte. Von studierte. 1969 schloss er sich der Guerilla zur Befreiung denen, die in blauen Träumen die Zukunft aufbauten, Angolas an und fing an zu schreiben. Nach der Unabwährend die Gegenwart nur die Farbe des Todes trug. hängigkeit war er einige Jahre Vizeminister für Bildung, Ich spreche von einem Land, nach dem wir suchen. Von seit 1982 ist er Professor für Soziologie an der Universität einem bescheidenen Volk, zufrieden mit dem Wenigen, in Luanda, wo er auch lebt. Er gehört zu den wichtigsten das das Land ihm gibt, den Überfluß abweisend. Ich Autoren Angolas und erhielt die höchsten Auszeichnunspreche von der Würde der Alten, die Weisheiten aus der gen für sein Werk, u.a. 1997 den Prémio Camões. Tiefe der Pfeifen ihrer Ahnen ziehend.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 Während der Hungerkatastrophe in Huila-Provinz, Angola, 1990.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 Mädchen- und Frauenarbeit: Sie sind täglich mehrere Stunden unterwegs um Wasser zu organisieren und danach Getreide zu mahlen. Kwanze Norte, Angola, 1988.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 | Auf dem Weg nach Cubal: „Ab hier keine Chance zum Überleben“, sagt der Kommandant der MPLA, dem ich unterstehe. Während des Krieges in Angola MPLA, unterstützt von Kuba, gegen die UNITA, unterstützt von Südafrika. 1994.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 | Rehabilitationszentrum für Beinamputierte in Luanda. Die meisten Patienten haben ihre Beine durch die von der UNITA gelegten Minen verloren. Im Zentrum werden Maßprothesen hergestellt und angepasst. Zum Personal gehört auch ein DDR-Ärzteteam, Luanda, 1988.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 Minenraeumer von Cap Anamur. Der Kölner Feuerwerker Lothar Schimmelpfennig und seine Kollegen, Pioniere der ehemaligen NVA der DDR, haben 150 km nördlich der namibischen Grenze, in Xangongo, Angola, ihr Container-Camp eingerichtet.

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116 Tonnen schweres Gerät wurde über Namibia ins Land geschafft. Der Auftrag: 95.000 Minen zu entschärfen und sie zur Explosion zu bringen, damit sie nicht wieder eingesetzt werden können. In Angola gibt es über 80.000 von Minen verkrüppelte Menschen, November 1992.


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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 | Feuerwerker Lothar Schimmelpfennig auf dem Minenfeld. Er bereitet eine Panzermine TM 57 mit Sprengstoff TNT zur Explosion vor, November 1992.

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Aus den Reportagen „Angola“ 1988-1996 | Feuerwerker Lothar Schimmelpfennig auf dem Minenfeld. Explosion eine Panzermine mit Sprengstoff TNT, November 1992.

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Namibia | Der schwere Weg in die Unabhängigkeit: Reiterdenkmal an der Kaiserstraße, Stadtzentrum Windhoek, 1988.

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Vom Berliner Bildhauer Adolf Kürle gestaltet und 1912 an des Kaisers Geburtstag enthüllt. Es erinnert an die deutschen Gefallenen in den Nama- und Herero-Kriegen.

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Namibia der schwere Weg in die Unabhängigkeit

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s war ein langer und mühsamer Kampf, der am 21. März 1990 zur Unabhängigkeit Namibias führte. Von 1884 bis 1915 Kolonie des Deutschen Reichs, stellte der Völkerbund nach dem Ersten Weltkrieg das heutige Namibia unter südafrikanisches Mandat – mit massiven Folgen für das südwestafrikanische Gebiet. Denn Südafrika nahm nicht nur Einfluss auf dessen wirtschaftliche Entwicklung, sondern dehnte auch seine Apartheidspolitik auf das Mandatsgebiet aus. So wurde jeder Bevölkerungsgruppe ein festes Territorium, das sogenannte Homeland, zugewiesen, das nicht auf Dauer verlassen werden durfte. Das Mandatsgebiet als Puffer gegen die von Schwarzen regierten „Feindstaaten“ nutzend, löste die rigide Politik Südafrikas zunehmend Konflikte aus: Die UNO forderte die Unabhängigkeit des südwestafrikanischen Gebietes und entzog Südafrika das völkerrechtliche Mandat. Zudem gründete sich 1960 die marxistisch beeinflusste Befreiungsbewegung Südwestafrikanische Volksorganisation (SWAPO), um die Unabhängigkeit zu erzwingen. “Peter’s Antiques” (Peters Antiquitäten) Mit sowjetischen Waffen bekämpfte sie die Besatzungs- Die alte deutsche Reichskriegsflagge wird jeden Tag macht Südafrika; ein Guerillakrieg, der bis 1989 andau- auf dem Dach des Ladens gehisst. Swakopmund, 1988. ern sollte. Obwohl der Internationale Gerichtshof in Den Haag bereits 1971 die Unrechtmäßigkeit der südafrikanischen Verwaltung feststellte und die UNO der von der Sowjetunion finanziellen SWAPO das Alleinvertretungsrecht für das heutige Namibia verlieh, fürchtete Südafrika, mit der Unabhängigkeit des Landes einen sozialistischen Nachbarstaat zu bekommen. Verschärfte militärische Auseinandersetzungen in Namibia und Angola waren die Folge. Erst mit dem UN-Friedensvertrag von 1988 verpflichtete sich Südafrika schließlich zum endgültigen Rückzug. Kurz nach den ersten freien Wahlen vom 7. bis 11. November 1989 verließen die letzten südafrikanischen Armee-Einheiten das Land.

Erinnerungen an Kolonialismus und Hitler-Verehrung, Vor Beginn des Gesprächs nimmt Peter “Mein Kampf‚“ in die Hand und sagt: “Wenn Sie hiernach fragen, fliegen Sie raus. Das haben bei mir schon deutsche Fernsehteams versucht. Kein Wort darüber!“„. . . das wird ausgeschlachtet. Ich habe meinen Kundenkreis dafür, das braucht gar nicht so bekannt zu werden.

Mit der Verabschiedung der Verfassung am 21. März 1990 wurde Namibia unabhängig. Seitdem stellt die SWAPO Präsident und Regierung Namibias, während die einstigen Kämpfer der Bewegung in die Streitkräfte des Landes, die Namibian Defence Force, integriert wurden. Die rassentrennenden Homelands wurden zu 13 gleichberechtigten und frei zugänglichen Regionen umgestaltete.

IInnerhalb von nur fünf Jahren habe ich mir einen Namen gemacht.Meine Kunden sind zur Hälfte Touristen, davon ist der Großteil aus Deutschland.

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Das Sammeln von Antiquitäten ist mein Hobby: Südwester Postgeschichte, Südwestdokumente, Landkarten, Geldgeschichte. Ich fülle damit eine Marktlücke in Südwest.

Südafrika wird Südwest nicht fallen lassen. Südafrika wird sich nicht die Kommunisten bis an Oranje heranholen, dafür ist es zu klug. „ Peters Antiquitäten, Swakopmund,1988.


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Oben: Die Deutsche Oberschule “DOS” in Swakopmund feiert im April 1988 ihr 75jähriges Bestehen. Neben regelmäßigen Schießwettbewerben gehört auch zweimal in der Woche der “Wehrmachtsunterricht” zum Stundenplan der Schüler. Unten: “Wohin es auch geht,Wika besteht” Unter diesem Motto feiern die Deutschstämmigen zwischen dem 29.4. und dem 8.5.1988 Karneval in Windhoek.

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Oben: Deutschstämmige beim Schießturnier “SWA – Jahres-Abschlußschießen” am Hubertusplatz, Windhoek, 1989. Unten: Hier lässt ein Deutschstämmiger bei einem Reitsportfest seine Stiefel von einem Schwarzen auf Hochglanz polieren. Okahandja, 1988.

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Namibia | Der schwere Weg in die Unabhängigkeit: Neues Selbstbewusstsein | Zweite erlaubte Maifeier der Arbeiter im Township, eine Manifestation des Freiheitswillens, Katutura, Namibia,1988.

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Single Quarters Im Township Katutura (Bedeutung: „Hier wollen wir nicht bleiben“) bei Windhoek, 1989. Benguela, Kasernierung der Kontraktarbeiter im Township bei Lüderitz, 1988

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Fronleichnams-Prozession, zugleich auch eine politische Demonstration, da zu dieser Zeit ein generelles Demonstrationsverbot gilt. Katutura, 1988. | Wohnbaracken der schwarzen Bevölkerung in Mondesa, einem Township in Swakopmund, 1988.

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Namibia | Der schwere Weg in die Unabhängigkeit: Symbolische Besetzung nach 77 Jahren. Auf dem deutschen Reiter-Denkmal, einer Ikone des Kolonialismus,

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fordern die Besetzer das Ende der Unterdrückung und freie Wahlen. Windhoek, 1989.

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„Für uns sind die Befreiung Kurdistans und die Befreiung der kurdischen Frauen eine Einheit“. „In der kurdischen Gesellschaft leben Frauen in absoluter Unterdrückung. Wir versuchen, unsere Frauen vor solchen Sklavenstrukturen zu schützen.“ Abdullah Öcalan bei einem Interview im Ausbildungslager im Libanon, 1991.

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PKK besteht zur 25% aus Kämpferinnen. Fotos: Aus dem Guerilla-Alltag der PKK-Frauen. Von der Ausbildung auf der Bekaa-Ebene bis zu den Einsatzgebieten in Syrien und im Irak, 1991.


„Es ist nur ein kleiner Berg“ Unterwegs zur kurdischen Guerilla von Alexander Goeb

B

erge mag ich nicht. Ich schaue gerne auf Gipfel, in tiefe Abgründe und auf eisige Gletscher. Besser gefallen mir die Ebenen, Wüsten und Wiesen. „Es ist nur ein kleiner Berg, sagte Guenay, als wir uns zu einer Vorbesprechung im „Kölsch Rouge“ in der Kölner Südstadt trafen.”Wir müssen nur eine steile Böschung hoch, das ist alles.“ Guenay verabreichte Beruhigungspillen, denn er wusste, dass meine Lungen auch damals schon, also 1991, nur noch die Hälfte wert waren. Aber ihm war unbekannt, was das bedeutet. Wie sollte er es auch wissen. Und dann waren wir in Damaskus. Die zahlreichen syrischen Geheimdienste hatten uns längst im Blick. Wir wollten mit kurdischen Frauen sprechen, die ihr Land, ihre Familie, ihre Freunde, ihre Ehemänner, alles was ihnen mehr oder weniger lieb und teuer war und alles, was sie hassten, wie die Pest, zurückgelassen hatten, um zu trainieren. In den Bergen des Libanon übten sie das Töten. Guenay erhoffte sich spektakuläre Bilder. Ich eine spannende Reportage.

„Wir haben es geschafft”, meinte Guenay, der an einer Bergkehre auf mich gewartet hatte. Entschuldigend sah er mich an: „Ich habe nicht gewusst, dass es so schlimm ist, sorry.“ Morgen früh würde Jiyan unter 500 Guerillakämpfern stehen, zum Morgenappell angetreten, und Guenay würde seine Kameras in Stellung bringen. Die Story ist auch tatsächlich veröffentlicht worden, Gott ja, in marie claire. Und ein Buch haben wir gefummelt. „Ich bin Kurdin“ hieß es. Die meisten der kurdischen Kämpferinnen sind heute tot. Auch unser Dolmetscher Husseyin, den schmissen die eigenen Leute in eine tiefe Schlucht. Und Özalan, der Interviewpartner in den Libanon-Bergen, sitzt lebenslang im türkischen Knast. Wir haben ihn zuletzt als Volleyballspieler im Libanongebirge gesehen.

Alexander Goeb Geboren 1940 in Düsseldorf, von 1964 bis 1983 RedakDer Muezzin rief, und wir zwängten uns in ein gelbes Al- teur verschiedener Zeitungen und Zeitschriften. Danach lerwelts-Taxi mit einem schweigsamen Fahrer am Steuer. freier Autor. Als Reporter in zahlreichen Krisengebieten Im Fond saß außer uns eine kleine Frau in Bluejeans und der Welt unterwegs. 1979 konnte Alexander Goeb als Pulli, ein Rucksack war ihr Gepäck. Das Taxi fuhr auf der einziger Journalist aus der Bundesrepublik am damaligen Autostraße Richtung Beirut, durchquerte die Berge von Tribunal gegen Pol Pot und Ieng Sary teilnehmen. Über Khachine, in der Höhe des Jabal al Mazar, unmittelbar fast 30 Jahre entstanden Radiofeatures für den WDR und an der Grenze zum Libanon, mussten wir raus. Der Berg Print-Reportagen. Zuletzt erschien von Alexander Goeb lag vor mir, und ich bekam Beklemmungen. Ich gab mir das Buch „Kambodscha – Reisen in einem traumatisiereinen Schuss aus der Spray-Dose. Die kleine Frau sprach ten Land“, Verlag Brandes & Apsel 2007. plötzlich Deutsch: „Wir müssen schnell hinauf wegen der 1978: Egon-Erwin-Kisch-Preis für eine Reportage über Schmuggler. Sie schießen sofort.“ die Kölner Edelweißpiraten Guenay war mindestens hundert Meter voraus. Ich 1980: Hans im Glück-Preis für Jugendliteratur für „Er war keuchte, wie nun einmal ein Asthmatiker keucht, wenn sechzehn, als man ihn hängte“ die Bronchien sich verweigern. Die Kurdin schaute 1993: Geisendörfer-Preis für Hörfunk-Produktionen für besorgt. Verständlich, es ging nicht nur um mich. Sie das WDR-Feature „Die Burg des Widerstandes“ – Reporschulterte schweigend mein Gepäck, lächelte, nahm tage über die Kurden-Metropole Diyarbakir. mich an der Hand und zog mich den Berg hinauf. Wie üblich, stellten sich die Kopfschmerzen ein. Ich stolperte an der Hand der kleinen schmalen Frau den Berg hinauf, bis die Gefahr vorbei war. Auf den Bergspitzen standen jetzt schemenhaft kurdische Wächter.

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Unterwegs im irakischen Teil Kurdistans an der türkischen Grenze, Kämpferinnen am Morgen am Fluss, 1991.

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Aus dem Guerilla-Alltag der PKK-Frauen von der Ausbildung auf der Bekaa-Ebene und Einsatz in Syrien und im Irak, 1991.

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Unterwegs im irakischen Teil Kurdistans an der türkischen Grenze, Ein Kind mit Napalmverletzungen, nach einem Luftangriff der türkischen Armee. Im Dorf Banik, 1991.

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von Bettina Gaus

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mpfinden Menschen, die in Krisengebieten leben, ganz anders als Leute in gesicherten, friedlichen Verhältnissen? Oft wird diese Frage spontan bejaht. Ohne weitere Begründung, einfach nur aus dem Bauch heraus. Von Berichterstattern und von einer Öffentlichkeit, die sich durch Medien informieren läßt – wodurch auch sonst? - , und die aus deren Informationen ihr Weltbild zimmert. Für diese Form der Kritiklosigkeit gibt es gute Gründe. Es ist für Beobachter allemal leichter, fremdes Leid anzusehen, wenn man sich auf die Vorstellung zurückziehen kann, dass diejenigen, die dieses Leid ertragen müssen, irgendwie doch anders fühlen und denken als man selbst das tut. Gäbe es diesen emotionalen Ausweg nicht: Wie hätte die Welt den Völkermord in Ruanda oder den Zusammenbruch jeder Ordnung in Somalia ertragen können? Wie ließe es sich erklären, dass man seit Jahren den Menschenrechtsverletzungen im sudanesischen Darfur weitgehend tatenlos zuschaut? Der Fotograf Guenay Ulutuncok gehört zu den – wenigen – Journalisten, die ihrem Publikum die bequeme Flucht aus der bitteren Realität nicht gestatten. Selbst inmitten des größten Chaos und der größten Verzweiflung sucht er stets nach den Resten dessen, was einmal eine funktionierende Zivilgesellschaft gewesen ist. Irgend ein Überbleibsel läßt sich da immer finden: Eine ehemalige Schule, die heute eine bizarre Ruine im Nirgendwo ist. Ohne Türen, ohne Fenster, ohne Tafel. Der Versuch, eine einigermaßen wohnliche Atmosphäre für die Familie zu schaffen – notfalls eben ohne Dach. Oder ein Foto von einem begeisterten Kind, das ein Geschenk bekommt. Einfach so. Trotz Krieg. Guenay Ulutuncok bildet den unzerstörbaren Kern der Zivilgesellschaft ab – unzerstörbar auch und gerade inmitten der destruktiven Kraft militärischer Auseinandersetzungen. Das ist eine pazifistische Haltung, die sich nicht einmal selbst zu definieren braucht. Sie wirkt allein aus sich selbst heraus. Eine ziemlich eindrucksvolle Form der Stärke durch (scheinbare) Schwäche. Bettina Gaus Biographische Notiz: Bettina Gaus ist politische Korrespondentin der „taz“. Von 1990 bis 1996 war sie Korrespondentin der „tageszeitung“ für Ost-und Zentralafrika, und sie hat in dieser Zeit mit Guenay Ulutuncok unter anderem Somalia, Eritrea und Mozambique bereist.

Aus den Reportagen Somalia, 1991-2003: Eine Pflegekraft der SOS-Mutter-Kind-Klinik in Mogadischu, Somalia, 2003.

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Aus den Reportagen Somalia, 1991-2003: Zwischen den Clans aufgeteilte Hauptstadt Mogadischu. Den südlichen Teil kontrolliert General Aideed (USCIm nördlichen Teil der Stadt kontrolliert Interimspräsident United Somali Congress) vom Habergedir-Clan. Ali Mahdi vom Abgal-Clan.

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Während des Clan-Krieges, an der Frontinie ShebelleMogadischu 1992.

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Aus den Reportagen Somalia, 1991-2003: Im Landwirtschafts-Projektgebiet der Deutsche Welthungerhilfe (DWHH), Awdal Provinz, bei Borama, Somaliland, November 2001.

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Aus den Reportagen Somalia, 1991-2003: Innenstadt der Hauptstadt Hargeisa, Somaliland, November 2001.

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Aus den Reportagen Äthiopien/Eritrea, 1991-2003: Nach dem Sturz des Mengistu-Regimes, mit 30.000 Todesopfern, übernimmt die EPRDF die Kontrolle über Äthiopien.

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Nach 25 Jahren Befreiungskrieg hat die EPLF die Kontrolle in Eritrea übernommen. Auf dem Weg nach Eritrea, Tigray, 1991.

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Aus den Reportagen Äthiopien/Eritrea, 1991-2003: Nach der Flucht Mengistus übernimmt EPRDF (Ethiopian Lenin hat ausgedient: Die aus dem Ostblock gelieferte Peoples‘ Revolutionary Democratic Front) die Kontrolle in Statue wurde 1991 von der Bevölkerung in Äthiopien. Addis Abeba gestürzt.

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EPRDF- Kämpferin vor einem Wandgemälde einer Waffendeponie, Addis Abeba, Äthiopien, Sept. 1991.

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Aus den Reportagen Äthiopien/Eritrea, 1991-2003: Massakrierte aufständische äthiopische Soldaten, Massawa,Eritrea, August 1991.

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Erste provisorischer Grenzübergang zwischen Äthiopien und Eritrea, April 1991.

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Aus den Reportagen Äthiopien/Eritrea, 1991-2003: „Gorbatschow“-Schrottplatz für Kriegsgeräte während der Regenzeit in Asmara, Eritrea, April 1993.

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Willy Brandt, anlässlich des 25. Jahrestags der Berliner Mauer, Berlin 13.08.1986

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DDR feiert den 35. Jahrestag der Gründung mit Militärparade von Einheiten der Nationalen Volksarmee, Karl-Marx-Allee, Ost-Berlin,7.10.1984.

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DDR feiert den Tag der Arbeit:i Ost-Berlin,1.5.1984.

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DDR feiert den 35. Jahrestag der Gründung mit Militärparade von Einheiten der Nationalen Volksarmee, KarlMarx-Allee, Ost-Berlin,7.10.1984.

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Bundeskanzler Helmut Schmidt, während des SPD-Parteitages in Köln, 1980

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Autobahn-Blockade gegen Startbahn West: Demonstration gegen den Bau der Startbahn auf dem Flughafen Frankfurt am Main, Protestaktion, 15.11.1981.

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Autobahn-Blockade gegen Startbahn West: Demonstration gegen den Bau der Startbahn auf dem Flughafen Frankfurt am Main, Protestaktion, 15.11.1981.

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Autobahn-Blockade gegen Startbahn West: Demonstration gegen den Bau der Startbahn auf dem Flughafen Frankfurt am Main, Protestaktion, 15.11.1981.

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FOCUS, 31/1994

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FOCUS, 14/ 1995

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Spuren des Völkermords: Am Grenzübergang, Gisenyi, Goma, Zaire, 1994.

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uanda: eine paradiesische Kulisse für unvorstellbare Grausamkeit. Das fruchtbare Ländchen im Herzen von Afrika galt als die Schweiz des schwarzen Kontinents. Mit den grünen Hügeln und den immer wieder überraschenden Ausblicken auf Berge und Täler bietet sich die Landschaft in einer zuweilen atemberaubenden Schönheit dar. In weniger als drei Monaten veränderte sich das Paradies in die Hölle. Mehr als 800.000 Menschen starben gewaltsam. Kirchen wurden zu Leichenschauhäusern, bis dahin friedliche Dörfer zu Schlachtfeldern. Ein süßlicher Geruch des Todes durchzog das gesamte Land.

Völkermord in Ruanda

Aus der Dokumentation Völkermord in Ruanda, Flucht nach Zaire und Die Rückkehr nach Ruanda, 1994-1996, 2003-2004.

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Claudine hat Glück gehabt. Sie lebt noch. Eine Gruppe von Hutu war über sie und ihre Familie hergefallen, hatte die Eltern und fünf Geschwister ermordet und sie als tot zurückgelassen. Der Machetenhieb, der ihren Kopf abtrennen sollte, traf ihr Gesicht. Das damals vierjährige Tutsikind begriff damals nicht, das es zum Opfer eines gegen ihr Volk entfesselten Ausrottungskrieges werden sollte. Claudine wurde gerettet, gelangt in ein SOS-Nothilfe-Kinderdorf, und schließlich fand sich ein siebenundsiebzigjähriger Pensionär aus Karlsruhe, der die Operation finanzierte. Ihr Gesicht bleibt gezeichnet für das Leben, vom Erbe des Völkermordes, von einer Narbe der Vergangenheit.


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Nyarubuye, im Osten von Ruanda, 1994.

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Völkermordopfer in Kigali Ruanda, 1994. Exhuminierte Tote, Technikerschule-Murambi bei Gikongoro, Ruanda, 2003.

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Flucht aus Ruanda nach Zaire: An der Grenze Gisenyi - Goma, 1994.

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Beschlagnahmte Waffen am Grenzübergang, Gisenyi, Goma, Zaire, 1994.

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Choleraopfer und Massenbeerdigungen: Französische Soldaten und NGOs organisieren die Beerdigung der Choleraopfer in den Flüchtlingslagern, Goma, Zaire, 1994.

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Hutu-Flüchtlinge kehren nach Ruanda zurück: Etwas mehr als zwei Jahre später, 1996, hat der neuer Machthaber in der Region Ost-Zaire, Kabila, die Lager Mugungu Camp in Zaire aufgelöst. Hutu kehren zurück nach Ruanda, Mugungu Camp, Region Goma, Zaire, 1996.

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Hutu-Flüchtlinge kehren nach Ruanda zurück: Hutu kehren zurück nach Ruanda, Region Goma, Zaire, 1996.

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Kinder im Gefängnis: Des Völkermordes beschuldigte Häftlinge, Kigali, 1995.

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Soldaten der neuen Armee: „RPF“ im Trainigs-Camp in Butare, in Ruanda, 1995.

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Nach dem Völkermord: Neue Bürgermeisterin von Kigali, 1995.

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Guenay Ulutuncok

Fotodokumentation und touristisches Werbekonzept für das Ministerium für Tourismus in Äthiopien.

1954 in Istanbul geboren.

2002-2010 Beratung und Produktion der GTZ (Gesell1962-1974 Grundschule - Realschule und Fachoberschu- schaft Technische Zusammenarbeit) bei den Themen „Natur und Kultur“ und „Biodiversität“. Dokumentation le für Möbeldesign und Innenarchitektur. tropischer Regenwälder und Biosphäre-Reservate in Af1975-1984 Architekturstudium und Aufbaustudium für rika. Das Ergebnis wird international, analog und digital, drei sprachig in mehreren Produkten wie Themenhefte, “Technologie in den Tropen” in Köln. CD’s oder DVD’s präsentiert. 1978-1981 Volontariat als Fotograf und Layouter bei der 2010 Auflösung der Agentur „Mediaproduction“. Stadtzeitung “Kölner Volksblatt”. Fotomontagen und Illustrationen nach dem Vorbild von John Hartfield. 2010-2021 Fortsetzung der Tätigkeit als Fotojournalist Erste Veröffentlichungen in Printmedien. Konzeption, in Themenbereichen „Kulturelle und ethnische Vielfalt“. Redaktion und Mitherausgeber des Satire-Magazins “BIBER” in deutsch und türkisch. Bücher: 1981 Abschluss des Architekturstudiums als Architekt 1992 Veröffentlichung des Bildbandes in deutsch und und Diplomingenieur in Köln, Beginn der Tätigkeit portugiesisch “ANGOLA - Ich spreche von einem Land, als freier Fotojournalist. Ende 1981 Mitbegründer der Fotografenagentur “laif Photos & Reportagen” in Köln. das wir suchen” (Marino-Verlag, München). Schwerpunkt der Arbeit: Reportagen über politische und soziale Konflikte, sowie kulturelle und ethnische Vielfalt, 1992 Herausgeber des Buches “Ez Kurdim - Ich bin eine Kurdin” - Aufstand der kurdische Frauen, (Marino-Verfür deutsche und internationale Magazine. lag, München). 1982-1986 mehrere Reisen und Aufenthalte in den 1994 Veröffentlichung des Bildbandes ”AFRIKAS Nahen Osten und nach Nordafrika mit den Themen-Schwerpunkten Nahostkrise, Libanonkrieg, Afgha- KINDER” (Peter Hammer Verlag, Wuppertal). 1994 Veröffentlichung des Bildbandes ”AFRICA’S nistan, Zypernkonflikt, Westsaharakrieg etc. CHILDREN“(Peter Hammer Verlag, Wuppertal). 1984 Beendigung des Aufbaustudiums “Technologie in 2004 Mitherausgeber des Buches “Zehn Jahre seit dem den Tropen”. Genozid. Ruanda.”, sowie Entwurf und Produktion eines Ab 1986 liegt der Schwerpunkt der Reportagen bei The- multimedialen Gesamtkonzeptes für die “Gedenkstätte Murambi” in Ruanda. men aus Afrika, südlich der Sahara. 2006 In Zusammenarbeit mit der GTZ und des Ministe1989-1991 zwei Jahre Aufenthalt im südlichen Afrika. Themenschwerpunkte: Namibia auf dem Weg zur Unab- riums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Produktion eines internationalen Wandkalenders hängigkeit, Südafrikas Weg zur Demokratie. zum Thema “Vielfalt und Esskultur” 1991-1992 zwei längere Aufenthalte in Syrien, Libanon und Irak: Produktion einer Reportage über Frauen in der 2012 Herausgebers des Bildbandes „Drei Generationen“. Portraits von türkischen Migranten als Teil der kurdischen Organisation PKK. bundesdeutschen Wirklichkeit. 1993-1994 Dokumentation und Reportagen für die Workshops und Beratungen: Produktion des Buches „Afrikas Kinder“ 1994-1997 Produktion mehrerer Reportagen, u.a. zum Genozid in Ruanda, der Cholera-Katastrophe und der Ebola-Epidemie im Kongo für das Magazin FOCUS. 1999 Gründer der Firma “UTOPIA - Visual Images” 1999-2002 Werbekonzepte und Außendarstellung von Logistik-Unternehmen wie “Hays Logistics” und ihren deutschen Partnern. Produktion und Management von Werbeprodukten, Konzeptentwicklung für EXPO 2000.

1991 Konzeption und Projektmanagement eines 6 monatigen Professionalisierungsworkshops in Zusammenarbeit mit IOJ (International Organisation of Journalists), SWAPO (South West African People Organisation) und NAMPA (Namibian Press Agency) für Fotojournalisten in Namibia.

2000-2010 Beratertätigkeit und mediale Konzepte, überwiegend für die GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) im Bereich Naturschutz, Biodiversität 2002 Eintragung der Firma “Mediaproduction” mit dem und Esskultur. Arbeitsfeld “Consulting for Development Projects”.

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2005 Workshop zu einem neuen Magazinkonzept “Pendjari-Journal” für den Pendjari Nationalpark in Benin.

2020 Stipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW Ausstellungen und Multimedia-Installationen

Stipendium und Auszeichnungen: Eine Auswahl 2002-2021 1988/1989 Journalisten-Stipendium der “Heinz-KühnStiftung” für Namibia und Angola. Volontariat bei der Zeitung „Namibia Nachrichten“ mit den Themenschwerpunkten: der Unabhängigkeitsprozess, Weiße Namibier, deutsch-stämmige Siedler, die SWAPO (South West African People Organisation) und deren bewaffneter Arm PLAN (People Liberation Army of Namibia) in Angola. 1993 Auszeichnung der UNESCO/ACCU World Photo Contest mit Spezial Preis in Tokio. 1997 Fujifilm Euro Press Photo Awards, Landessieger in der Kategorie “Features”. 1998 Fujifilm Euro Press Photo Awards, Gesamtsieger Fotojournalist des Jahres - in Deutschland. 1998 Deutschland-Vertreter bei European Press Awards in London, 4. Platz.

People Forest Development: Protecting Rainforest in Africa und People, Food and Biodiversity - Bundespresseamt, Berlin, Deutschland. - UNESCO-Head Quarter in Paris, Frankreich. - UNITED NATION-Head Quarter in New York, USA UNEP-Nairobi, Kenia. - TFI-Hannover | ITB-Berlin | Naturkunde-Museum, Bamberg. - Hauptbahnhof Mainz | Daimler-Chrysler, Stuttgart. - BMZ - Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Bonn - Stadthaus Bonn | Rathaus Stuttgart | Haus zur Wildnis, Bayerischer Wald. - KfW - Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt. - GTZ - Gesellschaft Technische Zusammenarbeit, Eschborn. - Deutscher Bundestag | Paul-Löbe-Haus, Berlin.

Biosphere Reserve – Pendjari –Benin, Afrika 2003 Stipendium der VG Bild-Kunst für die Fotodoku- CCF - (Französisches Kultur-Zentrum) in Cotonou, mentation “Der tropische Regenwald und seine Bewoh- Benin. ner in Afrika”. - Wanderausstellung in Westafrika 2010 Stipendium der VG Bild-Kunst für die Fotodokumentation “Deutsch-Türken” - 50 Jahre türkische Gastarbeiter in Deutschland.

Nachhaltiges Management der Agrobiodiversität in China - Palmengarten, Frankfurt | Peking, China.

2011 nominiert für den St. Leopold Friedenspreis mit RUANDA - Ten Years since the Genocide Sonderpreis für Fotografie des Stiftes Klosterneuburg - Genozid-Gedenkstätte, Murambi, Ruanda. für besonderes humanitäres Engagement in der Kunst in - laif-Fotogalerie, Köln | United Nations, Nairobi, Kenia Wien. Geteilte Heimat | Paylasilan Yurt (DOMiD) 2011 Stiftung EVZ prämiert ein Foto aus dem Sudan zu - Deutsch-Historisches Museum Berlin den besten 10 Bildern zum Thema “Armut in Afrika” - Rathaus, Spanischer Bau, Köln. - Wandelhalle des Landtages, Düsseldorf 2011 Nominierung für Reamtsma Liberty Foto-Award. Syrische Flüchtlingsfamilie in Köln. „Leben vor der Verfolgung – Armenier im Osmanischen Reich, 1915“ 2012 Stiftung EVZ prämiert ein Foto aus dem Sudan zu Initiator und Kurator der Ausstellung, in Zusammenarden besten 10 Bildern zum Thema “Armut in Afrika” beit mit „History Museum of Armenia, art-rmx, Köln. 2012 „Wort im Bild“-Prämierung eines Fotos aus Kongo Unabhängigkeitsprozess Namibias für die Literaturtage in Klagenfurth, Österreich. - Senatskanzlei Berlin, Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. 2012 nominiert für den St. Leopold Friedenspreis mit Sonderpreis für Fotografie des Stiftes Klosterneuburg „BEWEGUNG IM BLICK“ - Die Kölner Fotografenszene für besonderes humanitäres Engagement in der Kunst in der 70er, 80er Jahre Wien. Initiator und Kurator der Ausstellung, art-rmx, Köln. 2014 Zenith-Fotopreis „Muslime in Deutschland“.

Fotogeschichten zur Migration - Museum Ludwig in Köln.

2016 unter den Preisträgern von SOS-Foto des Jahres.

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Westsahara: Meine 1. Reise nach Afrika, März 1986, eine Woche Gast bei der Frento Polisario, die Befreiungsbewegung der Demokratische Republik Sahara (DARS).

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Erinnerungen sind die Gastfreundschaft und egal, was man gegessen hat, war immer ein Prise Sahara-Sand dabei.

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Bücher

Angola - Ich spreche von einem Land, das wir suchen | Guenay Ulutunçok, Augistinho Netto, Gabriela Antunes und Pepetela | Marino-Verlag 1991. „Ez Kurdim“ - Ich bin Kurdin | Alexander Goeb, Gerd Schumann, Guenay Ulutunçok | Marino-Verlag 1992.

Impressum Herausgeber | Copyright: Guenay Ulutunçok. Konzeption | Gestaltung und Produktion: Guenay Ulutunçok Lektorat: Jutta Gay Druck: bookfactory-Berlin Auflage limitiert 100 Exemplare Kein Teil dieses Buches darf in irgend einer Form ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers Guenay Ulutunçok reproduziert werden, insbesondere nicht als Nachdruck in Zeitschriften, Zeitungen oder in Digital-Medien, im öffentlichen Vortrag, für Verfilmungen oder Dramatisierungen, als Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen oder im Internet. Dies gilt auch für einzelne Bilder und Textteile.

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Afrikas Kinder | Walter Michler, Guenay Ulutunçok | Peter Hammer-Verlag 1994.

Africa‘s Children | Walter Michler, Guenay Ulutunçok | Peter Hammer-Verlag 1994..

Ruanda - zehn Jahre nach dem Genozid | Georg Brunold, Andrea König, Guenay Ulutunçok | Schmidt von Schwind Verlag, 2004

Drei Generationen | DOMiD, Arnd Kolb, Guenay Ulutunçok | Mediaproduction 2012.

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Georg Brunold Bettina Gaus Alexander Goeb Pepetela Guenay Ulutuncok

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