G ra m b ow Jag D A K T U E L L
Grambow Jagd A ktuell . Heft 09 . Ausgabe September 2014 . 9.90 EUR
Das Jagd und Lifestyle-Magazin
JAGDHUNDE Spezial Mensch & Hund - eine einzigartige Beziehung Der Labrador Retriever DIE SACHE MIT Der Erziehung
DIGISCOPING
FÜR Jäger
Darum Jagen WIR! EIN PLÄDOYER FÜR DIE JAGD
NEUZUGANG
frisch aus Afrika: saskia Von Sperber
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www.blaser.de
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Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.
Kodiak.de 2014
DESIGNED by NATURE PROFESSIONAL SUCCESS
E ERGON
Editorial
Sterben Fleischesser endgültig aus? Liebe Leserinnen & Leser, liebe Freunde und Ehemalige von Gut Grambow - verfolgt man die öffentliche Wahrnehmung in der Presse und den sozialen Medien, gewinnt man immer mehr den Eindruck, dass wir mit großen Schritten auf eine fleischlose Gesellschaft hinsteuern. Und mit dem Verzicht auf Fleischkonsum geht natürlich eine klare Ablehnung der Jagd einher. Landbesitzern wird die Möglichkeit eingeräumt, die Jagd auf ihren Grundstücken zu untersagen, wenn sie es ethisch stringent begründen können. Jagende Promis meiden Statements zu ihrer Passion wie der Teufel das Weihwasser (gut, der Rammstein-Sänger und Grambow Alumnus Till Lindemann meidet da eher das Weihwasser und hat tatsächlich schon einmal im Spiegel ein klares Bekenntnis zur Jagd abgegeben). Aber es führt doch immer wieder zu großen Skandalen, wenn bekannt wird, dass exponierte Menschen es tatsächlich wagen zu jagen. Ein gutes Beispiel ist der wirklich lächerlich aufgebauschte Skandal um die Elefantenjagd des spanischen (Ex-) Königs Juan Carlos, der zu den großen Jägern unserer Zeit gehört und nun plötzlich, obwohl die Jagd in Spanien tief verwurzelt ist, von der Jagd abschwören soll. Geradezu (öko-) faschistisch kann man auch den Umgang mit einem leitenden thüringischen Beamten nennen, der, obwohl seine Jagd auf den Elefanten absolut legal war, aus seinem Amt entfernt wurde. Wie bitte kann eine legale und vom Weltnaturschutz lizenzierte Freizeitaktivität eine Karriere beenden? Indem eine verschwindend kleine Minderheit besonders laut kräht.
locken und in schwere Depressionen verfallen, dass die Lust am Fleischverzehr und die Jagd etwas Zukunftsloses sind. Die aktuellen Zahlen des nationalen Ernährungsmonitorings zeigen folgendes Bild: 2% der Deutschen ernähren sich vegetarisch. Weitere 1,5% verzichten auf Wurst und Fleisch, essen aber Fisch. Der Anteil der Veganer, die auf alle tierischen Produkte verzichten, liegt bei unter 0,5%. (Quelle: DLG Mitteilungen, 6/14) Fleischesser sterben also noch lange nicht aus und wir Jäger ebenso wenig, wenn wir uns nicht durch das laute Geschrei dieser verschwindend kleinen Minderheit die Butter (und den Wildschinken) vom Brot nehmen lassen! Unser Schwerpunkt in diesem Heft liegt auf dem Hund, denn was wäre die Jagd ohne unseren treuen Helfer. Frau Dr. Barbara Palmbach hat diese außergewöhnliche Beziehung unter die Lupe genommen. Viel Spaß bei Lesen! Ihr Hans Martin Lösch
Die Jagd ist in seriösen Umfragen in Deutschland, aber auch in den anderen europäischen Ländern absolut akzeptiert und angesehen. Lassen wir uns also nicht in die Defensive Grambow • Jagd Aktuell
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Inhalt
S. 14 3
Editorial Grambow Aktuell
6 9 12 14 16 19
Erste Uhubrut im Grambower Moor Drückjagdzeit Rückblicke: Offroad Seminar 2014 Vater Sohn Schießen 2014 Alle guten Dinge sind: 12! Mathias Keltsch: Vom Azubi zum Revierjäger
20 26 33
Wildbrethygiene in der jagdlichen Praxis Digiscoping für Jäger Städter mit Stacheln
34 40 52 56
60 74 75
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JägerFortbildung & praxis
26 S. 9
Schwerpunktthema JagdHUND Mensch und Hund: Die Entwicklung einer außergewöhnlichen Beziehung Vom atlantischen Fischfänger zum Jagdgebrauchshund: Der Labrador Retriever Die Sache mit der Erziehung Umtausch ausgeschlossen? Tipps zum Recht des Hundekäufers
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Unterhaltung Darum jagen wir Der Klavinius Cartoon Grenzstreitigkeiten
52 4
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Grambow • Jagd Aktuell
56 46
Inhalt
S. 60
80 84
88
92 93 94 96
KUNST & JAGD Mit spitzer Feder: Judith Prihoda Schon alle Tassen im Schrank? Oene Lancken
Grambow International Kampf den Wilderern!
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84
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GUT GRAMBOW FIELDSPORTS EMPFIEHLT: "Kannst Du mal die Leber halten" von Florian Asche CIC Caprinae Atlas von Dr. Rolf Baldus Bildband "AFRIKA" von Brigitte Leuchtenberger Neuzugang frisch aus Afrika: Saskia von Sperber
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GRAMBOW GOURMET Tom Wickboldts Jagdgericht
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Grambow People
Der smarte Weg zum jagdschein Die App Jagdprüfung Gut Grambow beinhaltet Jägerprüfungsfragen und Antworten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, wie diese bei der schriftlichen Prüfung gestellt werden. Die App wird von der Jagdschule Gut Grambow betreut. Die Fragen sind nach Fachbereichen aufzurufen. Die Antworten werden zum Teil im Multiplechoiceverfahren vorgelegt, vom Anwender durch Ankreuzen beantwortet, gleich im Anschluss erfolgt die Lösung. Ein anderer Teil der Fragen ist frei zu formulieren.
weitere Infos unter:
Ab sofort für Sie zum Download
Internet www.jagdschule-gutgrambow.de/jagdschule/app_download
Und hier geht es direkt zu der neuen App!
Grambow • Jagd Aktuell
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Grambow Aktuell
Junguhu beim Sonnenbaden am Stammfuß einer Birke
Die Erste UHU-Brut!
Besonderer Nachwuchs im Grambower Moor Seit Herbst 2010 gelangen die ersten Nachweise von rufenden Uhus im Grambower Moor, gewissermaßen als Nebenprodukt bei den terminlich deutschlandweit abgestimmten Kranichzählungen am Schlafplatz. Es handelte sich ganz offensichtlich um ein Männchen, das dort sehnsuchtsvoll sein dumpfes, aber nicht sehr lautes „Bu“ durch die Abend- oder Morgendämmerung schickte. Doch erst im Herbst 2013 wurde sein Rufen mit einem deutlich höheren „Uhuu“ beantwortet. Die Rufe kamen immer aus dem Westteil des Moores, dem Bereich der Stiftungsflächen. Daraufhin verständigte ich den zuständigen Jagdpächter Rupfplätze sind ein deutliches Zeichen für die Anwesenheit von Uhus
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Grambow • Jagd Aktuell
Grambow Aktuell
E. Rothfuß, bei den Ansitzen die Aufmerksamkeit auch dem Uhu zu widmen. Prompt bekam ich am frühen Morgen des 24.05.2014 die Nachricht von E. Rothfuß, dass er einen Junguhu gesichtet und mit dem Handy fotografiert habe. Er hatte einen Junguhu weithin sichtbar beim Sonnenbaden auf einem schräg stehenden Birkenstamm angetroffen. Welch ein Glücksfall, denn die Uhus halten sich die meiste Zeit des Tages gut versteckt am Boden auf. Die erste Nachsuche verlief ergebnislos. Erst bei einer weiteren Nachsuche entdeckte ich dann sogar zwei Junguhus. Wenige Tage später wurden sie von H. Zimmermann, einem erfahrenen Ornithologen, beringt. Nun sind die Uhus in weiten Teilen Deutschlands kein seltener Vogel, selbst in Schleswig-Holstein brüten an die 400 Paare, aber in Mecklenburg-Vorpommern waren es eben nur 2 Paare im Jahre 2013. Auch ist der Uhu kein moorrelevanter Vogel, aber sein Auftauchen zeigt doch, wie wichtig für die Tierwelt in unserer intensiv genutzten Landschaft solche naturnahen Bereiche wie das Grambower Moor sind. Das Spannendste beim Uhu stellt die Jungenaufzucht dar, die ein Durchkommen der Junguhus jedes Mal erneut wie ein Wunder erscheinen lässt. U. Robitzky kommt bei der Auswertung seiner jahrelangen Beobachtungen in Schleswig-Holstein zu dem Ergebnis: „Ob sie nun am Boden ausgebrütet und aufgezogen werden oder in einem Baumnest, im Gebäude oder sonst wo, alle Junguhus verlassen das Nest, und das auch noch zu unterschiedlichen Zeiten, und landen auf dem Boden, bevor sie fliegen können.“ Und sie klettern nicht wieder auf die Bäume wie von anderen Eulenarten bekannt. Es gibt also bei den Uhus keine Ästlinge wie bei anderen Greifvögeln und Eulen, sondern nur „Bodenlinge“. Das Weibchen wacht intensiv über ihre sich am Boden versteckt haltenden Jungen und schafft es offensichtlich, Schwarzwild, Fuchs, Dachs und Marder von ihnen fernzuhalten. An den Rupfungsplätzen fanden wir hauptsächlich Federn von Krähen und Ringeltauben sowie Reste vom Igel. Nun sind wir alle gespannt, ob die ersten Junguhus im Grambower Moor es auch schaffen, erwachsen zu werden. Wir haben jedenfalls vorerst ihre Spuren schon wieder verloren. Das soll allerdings nicht viel bedeuten bei der erstaunlichen Geschicklichkeit, die sie beim Verstecken an den Tag legen.
Junguhu während des Beringens
Die Uhus sind nicht besonders scheu gegenüber Menschen. Mein Appell an die Jägerschaft lautet daher auch nicht: Ruhe im Uhu-Revier, sondern Augen und Ohren auf. Das umso mehr, als es nur wenige Ornithologen gibt, die nachtaktiv sind, weshalb am allerersten aufmerksame Jäger etwas von ihrer Anwesenheit bemerken. Wenn man ihnen wirklich helfen will, dann indem man ihre Anwesenheit erkennt und ihnen notfalls Schwarzwild, Fuchs und Dachs etwas vom Leibe hält.
Junguhu in voller Deckung
Grambow • Jagd Aktuell
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Direktimporteur f端r Deutschland: www.gutgrambow-fieldsports.de
Bald ist DRÜCKJAGDZEIT! Ehemaligen-Drückjagden im November & Dezember 2014
Wir freuen uns, in diesem Jahr wieder zwei Termine für Ehemaligendrückjagden in hervorragenden Revieren anbieten zu können. Die erste Drückjagd wird von Dr. Herbold, die zweite von Alexander Pinnau begleitet. Da wir nur wenige Plätze haben, sichert nur eine schnelle Anmeldung auch einen der begehrten Stände. Wir freuen uns auf erfüllte Jagdtage mit Ihnen!
Drückjagden am 14.11.2014 & 14.12.2014 im Revier der Landesforst Bad Doberan (max. 15 Standplätze) Die Standgebühr beträgt 100,- € / Person Programm: Donnerstag, den 13.11. bzw. 13.12.2014 Anreise bis 17.00 Uhr ab 19.00 Uhr gemeinsames Abendessen
Freitag, den 14.11. bzw. 13.12.2014 ab 06.00 Uhr Frühstück 06.30 Uhr Abfahrt 08.00 Uhr Begrüßung ca. 09.30 – 13.00 Uhr durchgehendes Treiben ca.15.00 Uhr Streckelegen im Revier ca. 16.00 Uhr Abschluss auf Gut Grambow (Kaffee und Kuchen) Jetzt Plätze sichern!
HINWEISE
TerminE 2014
Melden Sie sich bitte frühzeitig an, damit wir Ihnen einen Standplatz reservieren können! Bitte denken Sie an Hutband und Signalweste (Pflicht!)
Termine: 13.11.2014 und 13.12.2014 Standgebühr: jeweils 100,- € pro Person
Ebenfalls möchten wir Sie darauf hinweisen, dass für die Teilnahme an der Drückjagd ein Schießnachweis sowie der Nachweis zur Kundigen Person unbedingt erforderlich ist. Ohne diese Nachweise ist ab diesem Jahr keine Jagdteilnahme mehr möglich!
Bei Übernachtungswünschen auf dem Gutshof wenden Sie sich bitte an Gut Grambow, Frau Kretschmer unter 0385 / 6470233 oder per Mail an info@gutgrambow.de. Für Rückfragen außerhalb der Bürozeiten steht Ihnen Dr. Herbold gern auch persönlich unter 0172 / 3197153 zur Verfügung. Grambow • Jagd Aktuell
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Grambow Aktuell
Offroad für Jäger oder
the older the boys... ...the bigger the toys Jagdtechnischer Einsatz von Offroad Fahrzeugen im Revier
so der sperrige Name, unter dem sich sieben Land Rover und ein wirklich fetter Chevrolet am Wochenende vom 12. und 13. April 2014 zusammenfanden. Allerdings, anders als in der Headline, war auch eine weibliche Teilnehmerin dabei und hatte im Tochter-Vater-Team sichtlich Spaß, ihren Landy mal richtig im Gelände zu testen. Das Gut Grambow-Team, die Jungs von der Offroadmanufaktur und Max Hunt hatten sich so einiges überlegt, um den Fahrzeugen und ihren Lenkern ein paar Herausforderungen zu stellen. Los ging es mit dem Rampenwinkeltest in der Fahrsiloanlage auf dem Gutshof. Die steile Betonböschung eignet sich perfekt, um ohne Bodenschlupf zu sehen, wann es wirklich knirscht und wie steil ein Rampenwinkel wirklich sein kann. Dabei sammelten alle Fahrer neue Erkenntnisse über die Möglichkeiten und Grenzen, und wie viel Winkel verloren geht durch Anbauten wie z.B. eine Anhängerkupplung und einen längeren Radstand.
Nervenkitzel - Rampenwinkeltest im Fahrsilo >
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Grambow • Jagd Aktuell
Grambow Aktuell
Mit Bergegurt aus dem Schlamm gezogen
Grambow • Jagd Aktuell 11
Grambow Aktuell
Nach diesem ersten Adrenalinschub ging es dann in zwei Gruppen ab in’s Revier. Eine Gruppe unter der Leitung von Max Hunt übte das Aufstellen von Hochsitzen mit Hilfe von Seiltechnik und Landrovereinsatz sowie das Bergen von Wild aus schwerem Gelände mit der Seilwinde.
Die zweite Gruppe wühlte sich durch die liebevoll ausgehobenen Fallen im Groß Brützer Forst. Da es leider recht trocken war, hatte das Grambow-Team mit dem Einsatz vom Wasserwagen für anständigen Modder in der Grubenfalle gesorgt, was dann deutlich machte, wie wichtig Reifenprofil und der fachgerechte Einsatz von Untersetzung und Gangwahl in schlüpfriger und steiler Umgebung ist. Da war dann abends bei Wild vom Grill für ausreichend Gesprächsstoff gesorgt. Den Abschluss bildete eine Orientierungsfahrt ohne Licht im nachtdunklen Wald.
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Grambow • Jagd Aktuell
Grambow Aktuell
Am Sonntag ging es dann in die steilen Sanddünen im Forst Melkhof, wo wieder ganz andere Herausforderungen warteten. Bergen mit dem Erdanker am Steilhang, Orientierungsfahrt mit verbundenen Augen unter Anweisung des Beifahrers und loser Sand bildeten hier die Grundlage für die Adrenalinproduktion.
Rundherum ein Wochenende mit Spaß und guter Gemeinschaft macht Lust auf mehr!
Neue Seminare mit der Offroadmanufaktur sind in Vorbereitung für 2015 und werden auf unseren Homepages www.jagdschule-gutgrambow.de, www.gutgrambow-fieldsports.de, Facebook und Twitter zu finden sein! Hans Martin Lösch
Grambow • Jagd Aktuell 13
Grambow Aktuell
Vater & Sohn Schiessen '14 Nicht mehr neu, sondern schon Tradition auf Gut Grambow! Wenn der Geruch von verschossenen Schrotpatronen durch die Luft weht und aus den Schützenständen beim Keiler und Bock die Schüsse hallen, kann das an einem solchen Wochenende nur eines bedeuten: Einen Riesenspaß für Väter, Söhne und diesmal leider keine Tochter.
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Grambow • Jagd Aktuell
Grambow Aktuell
In einer guten Mischung aus lockerem, aber konzentriertem Schießtraining und Wettkampf in Vater-Sohn-Teams wurde auch in diesem Jahr wieder eine Gruppe von Jugendlichen an die Grundlagen des jagdlichen Schießen herangeführt. Jedes Mal ist es wieder erstaunlich, was für ein hohes Niveau in kurzer Zeit von den Jugendlichen erreicht wird, wenn der Umgang mit der Waffe unverkrampft, aber von vornherein sicher und professionell gelehrt und gelernt wird. Weitere Kursinhalte sind das sichere Verhalten auf dem Schießstand und der Umgang und das Führen der Waffe im Revier.
Fachsimpeln unter Freunden
Dr. Herbold und Alex Pinnau bei der Schusskontrolle
Wenn Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter zum Ferienkurs auf Gut Grambow oder aber auch zur heimischen Kreisgruppe anmelden, denken Sie mal darüber nach, ob es nicht ein toller Ausflug und eine gute Grundlage ist, vorher an einem solchen Trainingswochenende, gerne auch für die ganze Familie, teilzunehmen. Termine stimmen wir gerne mit Ihnen individuell ab. Hans Martin Lösch Grambow • Jagd Aktuell 15
Grambow Aktuell
NEU! Der 12. prÜfungstermin Erfüllen Sie sich jetzt auch im Dezember Ihren Jägertraum ... und machen Sie den Jagdschein an einer der renommiertesten und beliebtesten Jagdschulen Deutschlands!
Aufgrund der hohen Nachfrage in den letzten Jahren bietet die Jagdschule Gut Grambow erstmalig seit Bestehen auch im Dezember Kurse zum Jagdschein mit abschließender Jägerprüfung an. Besonders für Landwirte, Surflehrer, Bademeister, Fachkräfte aus dem Baugewerbe und anderen saisonabhängigen Gewerken ist dieser Kurszeitraum ideal, um die freie Zeit sinnvoll zu nutzen!
» Termin 2014 Jägerprüfung 12 (Dezember 2014)
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Grambow • Jagd Aktuell
Kompaktkurs
Nr. 836
22.11. - 12.12.14
Blockkurs*
Nr. 837
22.11. - 08.12.14
Grambow Aktuell
» Termine 2015 Jägerprüfung 7 (Juli / August 2015)
Jägerprüfung 1 (Januar 2015) Nr. 900
03.01. - 23.01.15
Kompaktkurs
Nr. 906
11.07. - 02.08.15
Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 912
07.01. - 23.01.15
Ferienkurs Schüler / Studenten 1
Nr. 921
11.07. - 02.08.15
Blockkurs*
03.01. - 19.01.15
Kompaktkurs
Nr. 925
Jägerprüfung 8 ( August 2015) Jägerprüfung 2 (Februar 2015) Kompaktkurs
Nr. 901
31.01. - 20.02.15
Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 913
04.02. - 20.02.15
Blockkurs*
31.01. - 16.02.15
Nr. 926
Kompaktkurs
Nr. 907
08.08. - 30.08.15
Ferienkurs Schüler / Studenten 2
Nr. 922
08.08. - 30.08.15
Jägerprüfung 9 (September 2015) Kompaktkurs
Jägerprüfung 3 (März 2015) Kompaktkurs
Nr. 902
28.02. - 20.03.15
Intensivkurs für Führungskräfte
Nr. 914
04.03. - 20.03.15
Blockkurs*
Nr. 927
28.02. - 16.03.15
Jägerprüfung 4 (April 2015) Kompaktkurs
Nr. 908
05.09. - 25.09.15
Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 918
09.09. - 25.09.15
Blockkurs*
05.09. - 21.09.15
Nr. 931
Jägerprüfung 10 (Oktober 2015) Kompaktkurs
Nr. 909
03.10. - 23.10.15
Intensivkurs für Führungskräfte
Nr. 919
07.10. - 19.10.15
Blockkurs*
Nr. 932
03.10. - 19.10.15
Nr. 903
03.04. - 24.04.15
Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 915
08.04. - 24.04.15
Blockkurs*
Nr. 928
03.04. - 20.04.15
Jägerprüfung 11 (November 2015)
Wochenendkurs
Nr. 923
07.03. - 24.04.15
Kompaktkurs
Jägerprüfung 5 (Mai 2015) Kompaktkurs
Nr. 904
01.05. - 22.05.15
Intensivkurs für Führungskräfte
Nr. 916
06.05. - 22.05.15
Blockkurs*
Nr. 929
01.05. - 18.05.15
Jägerprüfung 6 (Juni 2015) Kompaktkurs
Nr. 905
06.06. - 26.06.15
Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 917
10.06. - 26.06.15
Blockkurs*
06.06. - 22.06.15
Nr. 930
Nr. 910
31.10. - 20.11.15
Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 920
04.11. - 20.11.15
Blockkurs*
Nr. 933
31.10. - 16.11.15
Wochenendkurs
Nr. 924
26.09. - 20.11.15
Jägerprüfung 12 (Dezember 2015) Kompaktkurs
Nr. 911
28.11. - 18.12.15
Blockkurs*
Nr. 934
28.11. - 14.12.15
1) Ferien in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen 2) Ferien in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein *) zweiter Teil nach Wahl innerhalb von 12 Monaten Änderungen vorbehalten! Bitte beachten Sie, dass der Tag für die mündliche Prüfung 1 bis 2 Tage nach vorn oder hinten verlegt werden kann.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!
Grambow • Jagd Aktuell 17
Jägerfortbildung & Jägerpraxis
Not everyone’s happy to see Rigby is back
The ‘Big Game’ Single Square Bridge (SSB) or Double Square Bridge (DSB) .375" H&H, .416" or .450" Rigby Magnum Calibres. Scoped or Unscoped Prices, from €9,270 for SSB with Grade 5 Stock
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Grambow • Jagd Aktuell
Jägerfortbildung & Jägerpraxis
Mathias Keltsch Herzlichen Glückwunsch zur Revierjägerprüfung! Unser Auszubildender Matthias Keltsch hat im Juli 2014 erfolgreich die Prüfung zum Revierjäger abgelegt und unterstützt nun als ausgebildeter Berufsjäger das Gut Grambow-Team.
VITA • • • • • • • • • • • •
Jahrgang 1989 passionierter Jäger und Hundeführer (Deutsch Drahthaar) Revierbetreuung mit der Jagd aufgewachsen März 2005 Mitgliedschaft der Jägerschaft im Kranichfeld e.V. Juni 2010 Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel in der Fachrichtung Jagd- und Sportwaffen Februar 2011 Jägerprüfung auf Gut Grambow ab August 2011 Ausbildung zum Revierjäger Oktober 2011 Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Berufsjäger e.V. März 2012 Gründungsmitglied des Landesverband der Berufsjäger Thüringen e.V. März 2014 Falknerprüfung Juli 2014 Abschlussprüfung zum Revierjäger
Matthias Keltsch betreut die Reviere Redefin und Forst Melkof der Gutsverwaltung Grambow und bildet an der Jagdschule Gut Grambow Jungjäger aus.
Grambow • Jagd Aktuell 19
Jägerfortbildung & Jägerpraxis
Wildbrethygiene in der jagdlichen Praxis Text: Helmut Herbold
Seit 2006 gelten in der EU neue Vorschriften zur Lebensmittelhygiene. Da vom Jäger erlegtes Wild ein Lebensmittel ist, haben diese Vorschriften Bedeutung für unseren Jagdbetrieb.
2. Das Erlegen
Man unterscheidet Schalenwild (Großwild) und alles übrige Wild (Kleinwild, also z. B. Feldhasen, Stockenten). Dies spielt insofern eine Rolle, als Schalenwild auf eine Innentemperatur von + 7 °C und das übrige Wild auf eine Innentemperatur von + 4 °C heruntergekühlt werden muss. Außerdem muss Schalenwild – unabhängig von der Jahreszeit – unverzüglich aufgebrochen werden. Auch bei Frost verhitzt das Wild, vor allem Schwarzwild, sehr schnell, wenn es nicht rechtzeitig aufgebrochen wird.
Der angesprochene Jährling zieht näher an unsere Leiter und äst vertraut. Wir warten ab, bis die Schussentfernung ca. 100 m beträgt. Dann nutzen wir die Dreipunktauflage (beide Ellenbogen werden abgestützt, die Waffe legen wir im Vorderschaftbereich auf ). Vor dem Schuss atmen wir noch dreimal tief ein und aus und werden etwas ruhiger. Das Absehen steht auf dem Blatt, wir krümmen langsam den Finger und sehen, dass der Bock am Anschuss liegt. Nach einer angemessenen Wartezeit von etwa 15 Minuten nähern wir uns dem Stück.
Um das Geschriebene besser zu verstehen, wollen wir uns gemeinsam auf die Jagd nach einem Stück Schalenwild machen. Dabei gehen wir vor allem auf diejenigen Fakten ein, die gewährleisten, dass wir dem Verbraucher ein sicheres Lebensmittel anbieten, und gliedern diesen „Pirschgang durch den Paragrafendschungel“ in drei Abschnitte:
Welches Kaliber und Geschoss Sie verwenden, spielt eine untergeordnete Rolle. Entscheidend sind vielmehr vier Dinge:
1. Vor dem Schuss Wir beobachten bei gutem Büchsenlicht im Mai einen Jährlingsbock, den wir erlegen möchten. Stellen wir hierbei bedenkliche Merkmale fest, müssen wir eine amtliche Fleischuntersuchung veranlassen. Dabei geht es nicht um ein Ansprechen des Stückes hinsichtlich Alter oder Trophäe, sondern vielmehr um das Verhalten und den Allgemeinzustand: • Wie verhält sich das Stück? • Zeigt das Wild Anzeichen einer Erkrankung? • Wie ist der Ernährungszustand des Stückes? Lassen Sie sich beim Ansprechen ausreichend Zeit! Unnatürliches Verhalten des Wildes oder starke Abmagerung stellen bereits bedenkliche Merkmale dar. 20
Grambow • Jagd Aktuell
• das Bundesjagdgesetz gibt die Untergrenzen für Reh- wild und alles übrige Schalenwild eindeutig vor • ein tierschutzgerechtes, weidgerechtes Erlegen durch einen schnell tötenden Schuss, der Wildbret ohne ge- sundheitsschädliche Geschossrückstände liefert • Weidwundschüsse sind unbedingt zu vermeiden • Verwenden Sie ein Kaliber, das Sie beherrschen! Magnum Kaliber führen oft zu muckenden Schützen! Leider sind die DJV-Wildscheiben, die sowohl für die Jägerprüfung als auch das jagdliche Schießen verwendet werden, hinsichtlich der Ringeinteilung falsch. Die Lage der Organe wird hierbei nicht wirklich beachtet. Bekannt ist, dass z. B. bei der Rehbockscheibe alle Treffer ab 9 rechts schlecht sind. Weidgerecht im Sinne der oben aufgestellten Forderungen sind dagegen die 8 oder 9 links, der sogenannte Blattschuss; also lieber zwei Kilo Wildbret vom Blatt zerschießen – dafür verendet das Stück aber sofort – als einen sogenannten Küchenschuss durch die Kammer mit Splitter im Pansen und dadurch verursachter Verunreinigung des Wildkörpers mit anschließender Todesflucht.
Jägerfortbildung & Jägerpraxis
Vor dem Schuss: Lassen Sie sich Zeit und sprechen Sie das Stück sorgfältig an; wenn alles passt (Stück steht frei, breit und hat die passende Entfernung), können wir es erlegen
Die Pansenbakterien können über die Blutbahn in kürzester Zeit ins Wildbret gelangen. Schauen Sie sich daher bei nächster Gelegenheit die Lage der Organe bitte genau an! Denn sie wird oft falsch eingeschätzt.
Egal, wo wir das Stück versorgen, das Stück muss spätestens 45 Minuten nach dem Erlegen aufgebrochen sein, damit es nicht verhitzt. Gutes Licht ist Voraussetzung, um eine sorgfältige Begutachtung durchführen zu können.
Da die Ringe beim Wild natürlich nicht aufgemalt sind, orientieren wir uns am Vorderlauf; dieser stellt sozusagen die Grenze nach hinten dar. Wir kommen nicht, wie früher verlangt, zwei Finger breit hinter dem Vorderlauf ab, sondern mittig auf dem Blatt! Sonst haben wir einen Leber- oder Weidwundschuss mit großen Hygieneproblemen. I.d.R. wird beim Leberschuss auch der Pansen miteröffnet.
3. Nach dem Schuss Da es am frühen Abend noch hell ist und wir deshalb gutes Licht für die „rote Arbeit“ haben, können wir den Bock durchaus im Revier aufbrechen. Alternativ transportieren wir den Bock zum Auto und bringen ihn in die nahe gelegene Wildkammer, um ihn dort zu versorgen. Das Vorhandensein einer geeigneten Wildkammer versteht sich von selbst.
Nach dem Schuss: Jetzt gilt es, das erlegte Stück unverzüglich aufzubrechen; achten Sie wieder auf bedenkliche Merkmale und entsprechende Hygiene.
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Grambow • Jagd Aktuell 21
Jägerfortbildung & Jägerpraxis
Das Aufbrechen des mit dem Haupt nach unten hängenden Wildes ist aus hygienischer Sicht dem Aufbrechen des liegenden Stückes unbedingt vorzuziehen. Im Revier und in der Wildkammer bewährt sich dabei der Wildgalgen; er wurde innerhalb kurzer Zeit unser Favorit beim Versorgen des Wildes. Das Stück wird allerdings nicht am Sprunggelenk aufgehängt, weil so das Wildbret austrocknen bzw. verschmutzen kann. Richtig ist es, das Stück am Fesselgelenk aufzuhängen. Wie schon vor dem Schuss, achten wir beim Versorgen sorgfältig auf bedenkliche Merkmale und nehmen uns hierfür die notwendige Zeit.
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WAS IST Noch zu beachten:
Unabhängig davon, wie das Stück später verwertet wird, empfehlen wir, einige Grundregeln zu beachten: • Vor dem Aufbrechen reinigen wir sorgfältig unsere Hände • Damit keine Haare in den Wildkörper gelangen, tragen wir einen Hut oder eine Mütze • Wenn die Jagdbekleidung stark verschmutzt ist, ziehen wir eine (Einmal-) Schürze darüber • Das Tragen von Einmalhandschuhen beim Aufbrechen und Zerwirken ist Pflicht • Achten Sie auf ein sauberes, scharfes Messer und Säge. Wenn es verunreinigt ist (Panseninhalt o. Ä.), unbe dingt reinigen oder ein anderes Messer verwenden • Das Messer wird niemals in den Boden gesteckt (Bak- terien). Verwenden Sie ein Messer mit signalfarbenem Kunststoffgriff, dann schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Aufgrund der Signalfarbe sieht man das abgelegte Messer sofort, und der Griff lässt sich einfach reinigen; nicht umsonst sind Fleischermesser mit Kunststoffgriff versehen. In der Wildkammer werden daher grundsätzlich keine Holzgegenstände verwendet (Ausnahme: Hackklotz). • Ob das Schloss aufgemacht oder das Stück geringelt wird, ist schon beinahe eine Glaubensfrage. Wenn wir das Schloss öffnen, dann nur mit einer Aufbrechsäge, um einen sauberen Schnitt zu erzielen • Nach dem Aufbrechen reinigen wir den körperwar men Wildkörper mit Trinkwasser, auf keinen Fall mit Gras oder Ähnlichem. Steht im Revier kein Trinkwas ser zur Verfügung, nehmen wir Mineralwasser (Mine ralwasser hat Trinkwasserqualität. Vorher schütteln, damit die Kohlensäure rausgeht) • Ein- und Ausschuss werden ausgeschärft 22
Grambow • Jagd Aktuell
Sauberes Aufbrechen im Revier mit dem Wildgalgen. Beachten Sie, wie das Stück aufgehängt ist: nicht am Sprunggelenk, sondern ganz unten am Fesselgelenk.
• • • • • •
Es wird nur eine saubere, lebensmittelechte Wildwanne zum Transport verwendet. Die Wanne wird regelmäßig gereinigt In der Wildkammer herrscht absolute Sauberkeit In der Kühlzelle hängt jedes einzelne Stück frei, ohne gegenseitigen Kontakt Die Kühlzelle dient nicht zur Lagerung von Getränken oder anderen Gegenständen Die Kühltemperaturen müssen eingehalten werden; die Kühlraumtemperatur beträgt + 2 °C. So werden die geforderten Innentemperaturen beim Schalenwild (+ 7 °C) und sonstigem Wild (+ 4 °C) problemlos erreicht Regelmäßige Fortbildung, auch auf diesem Gebiet, hat noch niemandem geschadet!
Der Transport erfolgt schonend und luftig, auf keinen Fall im offenen Wildträger übereinandergestapelt, auch nicht für kürzeste Strecken!
So nicht! Dann wird aus wertvollem Wildbret in Kürze wertloses! Hier fehlt die Wildwanne mit Deckel, damit das Wild nicht durch Abgase und aufgewirbelten Staub verunreinigt wird.
In Style...
Jägerfortbildung & Jägerpraxis
Erst die Trophäe macht die Erinnerung perfekt.
Manfred Kröker Atelier für Tierpräparation
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Nach dem Aufbrechen muss der Wildkörper zunächst ausschweißen, damit er abtrocknet. Dies dauert ca. 3 Stunden. Er darf auf keinen Fall sofort in die Kühlzelle gebracht werden. Ansonsten kann es zur Schimmelbildung kommen. Hängen mehrere Stücke in der Kühlzelle, dann achten Sie darauf, dass jedes einzelne Stück frei hängt, ohne gegenseitige Berührung. Dies gewährleistet, dass das Wild richtig auskühlt. Außerdem kann sonst nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer Berührung der Decke mit der Körperinnenseite des benachbarten Stücks und dadurch zu einer Verschmutzung des Wildbrets kommt. Kommen wir zurück zu unserem Jährling. Für dessen Verwertung gibt es folgende Möglichkeiten: 1. Bei Eigenverwertung sind keine gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. 2. Abgabe an Privatpersonen oder an Metzger/Gastwirte (hierbei die 100 km-Regel beachten, maximal eine Tagesjagdstrecke): • frühzeitiges Aufbrechen, Auskühlen, kühle Lagerung • Temperaturkontrolle • Hygiene 3. Wir zerwirken den Rehbock und verkaufen ihn portionsweise. Jetzt müssen wir uns beim Kreisveterinäramt als Lebensmit telhändler registrieren lassen; hierfür reicht i.d.R. ein Fax mit der Adresse der Wildkammer. Oft werden von den einzelnen Kreisveterinärbehörden Formulare angeboten, die online aus gefüllt werden können. Wenn wir mit Wildbret portionsweise handeln, müssen wir folgende hygienische Mindestanforderungen berücksichtigen. Wir müssen die Wildkammer nach jeder Nutzung reinigen sowie desinfizieren und dies auch nachweisen (Aufzeichnun gen). Außerdem muss die Kühltemperatur in der Kühlzelle abgelesen und aufgezeichnet werden. Praxisgerecht ist es, hier für einen Datenlogger zu verwenden, der am PC ausgelesen werden kann. Der von uns in der Kühlzelle verwendete Da tenlogger ist so eingestellt, dass er alle 6 Stunden die Tempera tur aufzeichnet; mit dieser Einstellung kann er über ein Jahr lang problemlos die Messwerte speichern. Es dürfte bekannt sein, dass Wildbret nach dem Erlegen noch reifen muss. Dies dauert ca. 3 - 4 Tage, erkennbar am Lösen der Totenstarre. Wer es genau wissen möchte, misst den pH Wert (5,8). Eine längere Lagerung in der Kühlzelle als ca. 8 Tage ist nicht sinnvoll. 4. Geben wir den Jährling an einen Wildbearbeitungsbetrieb ab, müssen wir eine kundige Peron sein. Die kundige Person muss dem Wildbearbeitungsbetrieb schriftlich die Unbedenklich keit des Jährlings bescheinigen (Wildursprungsschein). 24
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Folgerungen Wir müssen als Jäger für sicheres Wildbret sorgen. Die Verantwortung liegt also bei uns! Hierfür ist eine entsprechende Hygiene und Rückverfolgbarkeit erforderlich. Wir müssen im Umgang mit Wild deshalb ein Eigenkontrollsystem aufstellen und betreiben. Das Risiko ist viel zu groß, wenn Wildbret mit bedenklichen Merkmalen in Verkehr gebracht wird. Selbst Einzelfälle von lebensmittelbedingten Erkrankungen erregen großes Aufsehen in der Öffentlichkeit und können den Ruf unseres wertvollen Wildbrets in Verruf bringen. Lebensmittel, die nicht sicher sind, dürfen nicht in Verkehr gebracht werden. Als nicht sicher gelten Lebensmittel, die gesundheitsschädlich und für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet sind. Bewährt haben sich einfache Checklisten zur Hygiene, z. B. Reinigung der Wildkammer, für die Temperaturaufzeichnungen (Datenlogger), zum Umgang mit Abfällen und schließlich für die Warenwirtschaft (Ein- und Ausgang von Wild). In diesem Sinne Guten Appetit! Ihr Dr. Helmut Herbold
Leckeres, appetitliches Wildbret, das jeder gern isst!
Datenlogger(links) in der Kühlzelle; zuverlässig und nimmt viel Arbeit ab!
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Die Jagd... mit Spektiv und Kamera! Die Höhle von Lascaux zeigt sie, so andere jungpaläolithische Höhlen – Jagdszenen: festgehalten mit Erdfarben, gemalt von den ersten Jägern mit einem bildnerischen Notizbuch. Was sich in den letzten 40.000 Jahren nur wenig verändert hat, ist des Menschen Wunsch nach dem Erlebnis: erzählt in Geschichten und illustriert in Bildern. Schließlich wollen wir einen Blick in die Zeit nach der Prüfung werfen: Hier geht es sowohl um das Verhalten der Jäger untereinander als auch um das Auftreten derselben in der Öffentlichkeit.
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das Besondere Auge des 21. Jahrhunderts
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Kein modernes Medium, noch irgendeine gesellschaftliche Disziplin kann heute ohne Bilder Aufmerksamkeit auf sich lenken. Wir leben in und mit einer Bilderflut. Bilder dokumentieren Zustände, und mit Bildern werden Meinungen gebildet. Heute zeichnen wir Wild nicht mehr an Höhlenwänden wie unsere Vorfahren auf, sondern machen uns ein elektronisches Bild in bits und bytes. Das besondere Auge des 21. Jahrhunderts ist ein hochauflösendes Spektiv/Teleskop. Vor etwa 20 Jahren haben Vogelbeobachter die aufkommende, digitale Kameratechnik zu „ihrer Waffe“ gemacht, indem sie diese an ihre Spektive koppelten. Sie zielen auf Vögel und erhalten Bilder, mit denen sie ihre Beobachtungen dokumentieren, mit Gleichgesinnten teilen und für die „Anderen“ werbewirksam aufbereiten können.
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Dieses neue fotografische Verfahren nennt sich „digiscoping“. Es bezeichnet die „digitale“ Bildaufzeichnung mittels Spektiv, im Englischen „scope“ genannt. Alle namhaften SportoptikHersteller bieten heute technische Angebote in Form von kameratauglichen Okularen und/oder Adaptern für moderne Teleskope. Digiskopie verspricht auch für Jäger einen vergleichbaren Nutzen wie für den Vogelbeobachter: ein Stück lässt sich dokumentieren, ein Erlebnis illustrieren, ein Ereignis bebildern. So mancher Jäger führt bereits neben seiner Waffe auch ein Spektiv/Teleskop, um sein Wild genau anzusprechen oder um die schönen Momente in optischer Nähe zu genießen. Der Blick durch das Zielfernrohr klärt, ob wir heranreichen mit unserem Schuss. Der Blick durch ein Teleskop mit adaptierter Kamera klärt, ob wir heranreichen an ein Bild.
Digiskopie reicht sehr weit heran. Sie arbeitet mit Vergrößerungen von 20-fach bis 30-fach, und wenn es sein soll auch mit 50- oder 70-fach. Diese Vergrößerungen liegen weit jenseits dessen, was konventionelle Naturfotografie bisher in der Lage war, in Bilder zu fassen. Digiskopie ermöglicht uns, unsere Naturerlebnisse extrem nah und daher meist auch emotional besonders dicht zu bebildern.
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die Beobachtung des wildes mag Flüchtig sein, Das Bild aber Bleibt...
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Die beobachtende Digiskopie im jagdlichen Umfeld schöpft aus solchen Möglichkeiten: exaktere Ansprache des Wildes nach Alter und Geschlecht zum Beispiel. Neben der Auflösung in der Größe (Vergrößerung des Teleskops) löst Digiskopie als Fotografie auch zeitlich besser auf – die Beobachtung des Wildes mag flüchtig sein, das Bild aber bleibt. Digiskopie verschafft Freunden den jagdlichen Einblick in ein Revier. Sie gibt uns einen bildlichen Überblick, zu dem was zu strecken und was zu schonen ist. Mit der Digiskopie haben wir ein neues Werkzeug in Händen, unsere Begeisterung für das Waidwerk öffentlich wirksam aufzubereiten. Ein digiskopiertes Bild erzeugt Nähe zum Wild. Eine Nähe, die dem jagdlichen Inter-
esse zunächst ein Auge, im zweiten Schritt dann ein Ohr wird öffnen können. Die technischen Werkzeuge hierfür sind uns seit einigen Jahren gegeben. Im Herbst/Winter 2014 und im Frühjahr 2015 werden Sie Gelegenheit haben, sich dieser faszinierenden Welt auf Gut Grambow zu nähern. Als Workshopleiter führt Sie Dr. Jörg Kretzschmar, ein Digiskoper der ersten Stunde und ausgewiesener Experte in die Kniffe „bildnerischer Trophäenjagd“ ein. Termine werden rechtzeitig bekannt gemacht.
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Städter mit Stacheln Dr. Lisa Warnecke erhält den Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung für ihr Projekt rund um Igel in der Stadt. „Mit dem Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung werden nur herausragende wissenschaftliche Forschungsvorhaben gefördert, die das Wissen rund um heimische Wildtiere in dicht besiedelten und naturarmen Gebieten deutlich voranbringen“, betonte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung in seiner Begrüßungsansprache. „Stadtökologie ist ein Themenfeld von wachsender Bedeutung, denn es gibt rund um das Zusammenleben von Menschen und Wildtieren im urbanen Lebensraum mehr Fragen als Antworten.“ Der Igel steht im Mittelpunkt der Arbeit von Dr. Lisa Warnecke, die am Zoologischen Institut der Universität Hamburg forscht. Lisa Warnecke wird im Jahresverlauf die Körpertemperatur und die Stoffwechselaktivitäten freilaufender Igel messen, um später die Unterschiede zwischen stacheligen Städtern und stacheligen Dorfbewohnern zu vergleichen. Gibt es eine Anpassung an urbane Lebensverhältnisse? Wie wirken sich Störungen in der Stadt auf Igel aus? Was haben schwankende Umweltbedingungen mit dem Energiehaushalt zu tun? Das Forschungsprojekt von Dr. Warnecke wird Antworten auf diese Fragen bringen.
Hamburg, 9. April 2014. Die Hamburgerin Dr. Lisa Warnecke (35) erhielt gestern den mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung in Form eines Stipendiums.
Die feierliche Verleihung fand im Zoologischen Museum in Hamburg statt. Ihr Projekt „Anpassung von Wildtieren an urbane Lebensräume – am Beispiel des Igels“ wurde von einer unabhängigen Jury renommierter Fachwissenschaftler ausgewählt.
Der Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung wurde gestern zum 10. Mal verliehen. Ausgezeichnet wurden im Laufe der Jahre unter anderem Arbeiten zum Feldhamster, zur Wiesenweihe, zum Siebenschläfer und zum Feldhasen. Text: Karin Costanzo Grambow • Jagd Aktuell 33
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Mensch & HUnd Die Entwicklung Einer auSSergewöhnlichen Beziehung von Dr. Barbara Palmbach
» Der Hund in der Kulturgeschichte
Stone Panel from the North Palace of Ashurbanipal, London, British Museum © bpk/The Trustees of the British Museum
Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist jahrtausendealt und reicht bis in die Altsteinzeit zurück. Das belegen Fossilien, Felsenbilder und Skulpturen als wahre Zeugen der Zeit. Der Hund hat den Mensch von Anbeginn seiner Entwicklung begleitet, fast so, als könne er nicht ohne den Mensch leben und umgekehrt. Auch in den frühen Hochkulturen Ägypten, Babylon und Assyrien war der Hund bereits Jagdbegleiter, Wächter und Mitstreiter in den Kriegen. Im alten Ägypten war der Stellenwert des Hundes so hoch, dass es mit dem Tod bestraft wurde, wenn ein Hund getötet wurde. Bemerkenswert ist, dass das Verhältnis von Mensch und Hund nicht nur in bildlichen Darstellungen immer schon seinen festen Platz hatte, sondern auch in kulturgeschichtlicher und geistesgeschichtlicher Hinsicht. Die wohl anrührendste Geschichte der griechischen Antike, die von der engen Bindung zwischen Mensch und Hund berichtet, findet sich bei Homer (8. Jh. v. Chr.) in der Odyssee. Dort wird von Odysseus und seinem treuen Jagdhund Argos erzählt, den dieser als jungen Hund zu sich nahm und schon bald darauf verlassen musste, um in den Krieg zu ziehen. Und so verging Jahr um Jahr, bis der lange trojanische Krieg überstanden war und Odysseus auch auf seiner Heimreise noch zahlreiche Abenteuer bestehen musste. Es dauerte über 20 Jahre, bis Odysseus endlich wieder seine alte Heimat erreichte. Die meisten Menschen hielten ihn deshalb schon für tot, und Odysseus verkleidete sich als Bettler, um die Lage besser einschätzen zu können. Niemand erkannte ihn, nicht einmal seine Frau Penelope, nur sein treuer, alter Hund Argos, der auf einem Misthaufen lag, altersschwach und abgemagert. Als dieser seinen Herrn nach so langer Zeit wiedererkannte, hob er den Kopf und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Odysseus war 34
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überwältigt und ergriffen von seinem treuen Hund und flüsterte ihm seinen Namen immer wieder ins Ohr, bis Argos noch einmal schwach wedelte, den Kopf wieder langsam senkte und starb. Welchen Stellenwert der Hund als Jagdhelfer bereits in der Antike hatte und wie alt die Fachkenntnis über den Hund als Jagdbegleiter ist, belegt ebenso die bereits 400 v. Chr. verfasste Schrift „Kynegetikos“ des Socrates-Schülers Xenophon, dessen wörtliche Übersetzung „Hundeführer“ lautet, das aber sowohl in der lateinischen als auch in der deutschen Übersetzung als „Büchlein von der Jagd“ bezeichnet wird. „Denn“, so Erhard Oeser, Prof. für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Wien in seinem Buch „Hund und Mensch“ (2007), „der Hundeführer war identisch mit dem Jäger. Das zeigt deutlich die Bedeutung, die der Hund für den Menschen bei der Jagd seit jeher besessen hat. In dieser kleinen Schrift Xenophons geht es daher hauptsächlich um den Jagdhund, der in unterschiedliche Arten aufgeteilt wird. Es ist vor allem die Hasenjagd, die Jagd von Rotwild […] und die Sauhatz, bei der besonders geeignete Hunde von reiner Zucht benötigt werden.“ Auch in der christlichen Religion, die man nicht gerade als hun-
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defreundlich bezeichnen kann, finden sich Beispiele für die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund, wenn man etwa an den Pestheiligen Rochus denkt. Der Legende nach schenkte dieser nach dem Tode seiner adeligen frommen Eltern im 13. Jahrhundert sein Vermögen den Armen und begab sich auf Pilgerfahrt nach Rom. Auf der Reise und auch in Rom selbst nimmt er sich der Pestkranken an, bis er in Piacenza selbst an der Pest erkrankt und sich in eine Hütte im Wald zurückzieht, da man ihn im Spital aus Angst vor Ansteckung nicht dulden wollte, und sich niemand bereit erklärte ihn zu pflegen. Da erscheint ihm im Wald ein Engel zu seiner Pflege und ein Jagdhund eines Junkers, der ihm solange Brot brachte, bis er genesen war. So verwundert es nicht, wenn der Hund in der christlichen Ikonographie alter Gemälde vor allem als Symbol für Liebe und Treue steht - eine Eigenschaft, die man bis heute mit dem Hund assoziiert. Doch seit wann begleitet der Hund den Mensch tatsächlich? Wann genau machte sich der Mensch den Hund zunutze und bildete ihn für seine Interessen aus?
Domestikation des Hundes: »Der Die Wolf machte den ersten Schritt Die Frage nach der Abstammung des Hundes und dem Zeitpunkt seiner Domestikation ist äußerst knifflig. Über seine Herkunft ist viel geforscht, gerätselt und wieder verworfen worden. Aus der Fülle an Theorien und Untersuchungen seien folgende Ergebnisse kurz vorgestellt: Bis vor einiger Zeit galt für die Paläogenetiker noch das 1914 entdeckte 14000 Jahre alte „Doppelgrab von Oberkassel“ in der Nähe von Bonn als der älteste Fund eines Hundes. Das Grab enthielt neben den Skeletten von Cro-Magnon-Menschen auch den Unterkiefer eines Hundes. Anfang November 1999 machte der Pariser Prähistoriker Michel-Alain Garcia in der südfranzösischen Chauvet-Höhle am Eingang zur Ardècheschlucht einen interessanten Fund, welcher eine frühere Domestikation des Wolfes nahelegt. Garcia entdeckte das Trittsiegel eines Pfotenabdrucks, der etwa 25000
Meleager mit Jagdhund, Marmor, 3. Viertel 4. Jh. v. Chr., Staatl. Museen zu Berlin, Antikensammlung © bpk/Antikensammlung, SMB/ Jürgen Liepe
Jahre alt sein soll. Der Abdruck ähnelt dem Pfotenabdruck eines heutigen Schäferhundes. Die Verwechslung mit Wolfsspuren schloss Garcia aus, weil diese eine andere Zehenstellung haben. Zu einem noch früheren Domestikationsergebnis kamen die Ergebnisse der neuesten Studien des Forscherteams um Olaf Thalmann von der finnischen Universität Turku, die 2013 in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht wurden. Sie verglichen das Erbgut von Hunden und Wölfen aus Knochen und Zähnen. Proben von 18 prähistorischen Hunden und Wölfen standen jenen von 49 modernen Wölfen und 77 Hunden gegenüber. Den Ergebnissen dieser Untersuchung zufolge begann die Domestizierung des Wolfes bereits vor 18.000 bis 32.000 Jahren in Europa. Weiter ging man bisher davon aus, dass der Mensch der Frühzeit den Wolf aktiv domestizierte, indem er verwaiste Wolfswelpen adoptierte, von Hand aufzog, säugte und zähmte. Aus Kreuzungen der gezähmten Wölfe soll sich dann der heutige Hund entwickelt haben. Diese Annahme gilt nach neuesten Erkenntnissen jedoch aus folgenden Gründen als unwahrscheinlich. Unter den Bedingungen der Steinzeit war es schwer möglich, einen artfremden Säugling aufzuziehen. Der Überlebenskampf des Steinzeitmenschen war so groß, dass er alle Zeit für sich und seine Familie brauchte. Für die zeitintensive Zähmung eines Wolfes waren also kaum Ressourcen da. Der Wolf war daher eher Feind und Nahrungskonkurrent des Steinzeitmenschen.
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Wie war es dann? Die beiden amerikanischen Canidenforscher und Verhaltensbiologen Raymond und Lorna Coppinger haben herausgefunden (vgl. dazu R.u.L. Coppinger, Neue Erkenntnisse über Herkunft, Verhalten und Evolution der Kaniden, 2003), dass der Wolf sich im Wesentlichen selbst domestiziert hat bzw. er schloss sich dem Mensch freiwillig an und begleitete ihn als Kulturfolger. Dabei fand eine natürliche Selektion nach Zahmheit und Zutraulichkeit statt – sprich die wesentlichen Merkmale von Haushunden. Der Wolf nutzte gewissermaßen die neue ökologische Nische, die um den Menschen herum entstanden ist, die Abfallhaufen der frühen menschlichen Siedlungen. Nur diejenigen Wölfe, die eine geringere Scheu vor dem Menschen hatten und eine geringere Fluchtdistanz aufwiesen, konnten diese Ressourcen für sich nutzen und auch in eine größere Nachkommenschaft umsetzen. Während ihre scheueren Brüder flüchteten, blieben die zukünftigen Hunde in der Nähe der Futterquelle. Ein Wolf ist, so nach neuesten Untersuchungen, außerdem nur bedingt zähmbar, d.h. die Wölfe mussten sich erst selbst genetisch verändern, um überhaupt domestiziert werden zu können. Der Wolf befand sich auf diese Art und Weise in einem Prozess der Selbstdomestikation, und er gab im Laufe der Zeit diese genetische Veranlagung, die Nähe des Menschen zu suchen, an seine Nachkommen weiter. Auf diese Weise begannen sich die Wolfspopulationen zu trennen, und aus den zutraulicheren Wölfen wurden Hunde, die zwar immer noch wilde Tiere waren, aber in einem losen Verband mit dem Mensch zusammenlebten. Diese modifizierten Hauswölfe bildeten mit der Zeit eine eigene kleine Kolonie mit Eigenschaften - wie etwa geringere Aggressivität und Selbstständigkeit, die das Zusammenleben mit dem Mensch besonders begünstigten, sprich das erste Haustier des Menschen war entstanden. Phänotypisch, also rein äußerlich, unterschieden sich die ersten Hunde noch nicht von den Wölfen, lediglich am Verhalten 36
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Stehender Wolf, © Holly Kuchera/Shutterstock.com
konnte man erkennen, dass es Hunde waren. Erst im Laufe der Zeit entwickelten sich auch optisch veränderte Merkmale wie etwa Schlappohren, Ringelschwänze oder andere Fellfarben. Außerdem weiß man heute, dass der Haushund mit mindestens 25 000 Jahren das älteste domestizierte Tier ist, also noch weit vor den Ziegen (etwa 9000), Schafen, Rindern, Katzen (je 6000 bis 8000), Esel (6000), Schweinen (5000), Gänsen (4500) und Kaninchen/Hasen sowie Pferden (je 3000). Schon aus diesem Grund ist der Hund wohl das an den Menschen anpassungsfähigste Haustier, das am meisten Zeit hatte, sich an den Mensch zu gewöhnen und eine enge Bindung mit ihm einzugehen.
» Der Begleiter des Menschen Da der damalige Mensch zum Zeitpunkt der Domestizierung noch ausschließlich Jäger und Sammler war, versteht sich von selbst, dass der neue „Hauswolf “ dem Mensch zunächst als Jagdhelfer zur Seite stand und ihm zeigte, wo es etwas zu holen gab. Die neuen Haushunde spürten das Wild auf, hetzten es und stellten es, bis die Jäger die restliche Arbeit erledigen konnten. So wurde die Zusammenarbeit immer enger, die Abhängigkeit von Mensch und Hund immer größer. Die gemeinsame Jagd war sowohl Motivation für die Domestikation selbst als auch die erste und wichtigste Funktion der frühen Hunde. Die Geschichte des Jagdhundes ist daher die älteste Geschichte des Hundes überhaupt und hat bis heute ihren festen Platz in der Kultur- und Jagdgeschichte.
© Steve Oehlenschlager/Shutterstock.com
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Mit zunehmender Abhängigkeit des Hundes vom Mensch entwickelten die Hunde bald eine Territoriumstreue und damit auch einen Schutz des Territoriums inklusive der Menschenfamilie als ihr Ersatzrudel. Diese Eigenschaft diente wiederum auch dem Mensch, und der Hund war nicht mehr nur Jagdgefährte, sondern auch Wach- und Schutzhund. Junger Deutsch-Drahthaar beim Vorsitzen mit Fasan im Fang
Mit der Sesshaftwerdung des Menschen und dem Übergang zu Ackerbau und Viehhaltung zu Beginn der Jungsteinzeit (Neolithikum 6. bis 2. Jt.v.Chr.) brauchte man den Vierbeiner bald auch
als Hütehund im offenen Gelände, als Beschützer gegenüber unerwünschten Eindringlingen und als Treiber der Herden.
Border Collie beim Treiben dreier Schafe
© Katrina Leigh/Shutterstock.com
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Die Leistungen des Hundes in Bezug auf den Menschen bleiben jedoch bei Weitem nicht auf Jagd-, Wach- und Hütehunde beschränkt. So wurde der Hund bis weit ins 19. Jahrhundert in ganz Europa als Zug- und Lasttier missbraucht, als „Pferd“ des kleinen Mannes sozusagen. Bis in England am 24. März 1843 ein Gesetz dieser Sklaverei der Zughunde ein Ende setzte. In Deutschland sollte es noch bis 1936 dauern, als der internationale Tierschutzkongress in Brüssel tagte und der Entschluss fiel, dass Hunde nicht mehr zum Ziehen verwendet werden sollen, da sie aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit nicht für derartige Arbeit geeignet seien. Anders verhielt es sich in den Polarregionen, wo ein Leben ohne Zughunde nicht möglich gewesen wäre. Die Menschen waren dort auf die Hunde angewiesen, denn nur sie allein waren in der Lage, über die vereisten Sümpfe der Tundren und den tiefen Schnee mit ihren Schlitten zu eilen, wo Pferde und Menschen einbrachen und nicht mehr weiterkamen. Außerdem ist der Ortssinn des Hundes in dieser Einöde aus Schnee und Eis unvergleichlich und lebensrettend. Nur auf diese Weise konnte Brennholz und Nahrung an weit entfernte und unzugängliche Ort gebracht werden.
tervorrat zu verwenden. Anders hingegen die Polarhunde, sie liefen unermüdlich trotz schlechten Wetters über die Schneemassen mit ihren schwerbeladenen Schlitten hinweg.
» Expedition Antarktis
Roald Amundsen plante seine Expedition dagegen akribisch, legte Nahrungsmittel- und Ausrüstungsdepots auf der gesamten Strecke an und verzichtete v.a. nicht auf die Hunde. Insgesamt waren 116 Hunde an Bord der „Fram“. Zum Pol startete Amundsen dann mit vier Mann, vier Schlitten und 52 Hunden am 20. Oktober 1911. So steht gleich zu Beginn in seinem Bericht: „Der größte Unterschied zwischen meiner und Scotts Ausrüstung bestand ohne Zweifel darin, dass ich Hunde mitnahm, er aber nicht.“ (Amundsen, Die Eroberung des Südpols, 2 Bde. 1912, S. 155). Der Norweger war außerdem sehr erfahren im Umgang mit Schlittenhundegespannen, die er bereits während seiner Antarktis-Expedition 1896-99 erproben konnte. Dazu kamen noch wichtige Kenntnisse zu Überlebenstechniken, die er von den Inuit, den Ureinwohnern gelernt hatte. Einen weiteren Vorteil hatte Amundsen dadurch, dass der Hund, so makaber das ist, zur Not auch mit Hunden gefüttert werden konnte, was bei den Ponys von Scott schwer möglich war. Denn auch Amundsen gingen langsam die Vorräte aus, und er musste die Hälfte seiner Hunde töten, um ausreichend Nahrungsdepots für den Rückweg anzulegen, sie an die noch verbliebenen Hunde zu verfüttern und um schließlich auch sich selbst und seinen Männern damit das Leben zu retten.
So wäre auch die Entdeckung des Nord- und des Südpols nicht ohne den Einsatz von Schlittenhunden möglich gewesen. Wie kaum ein anderes Beispiel aus der Geschichte stehen die Polarexpeditionen für eine Not- und Überlebensgemeinschaft von Mensch und Hund. Im Winter 1911/12 lieferten sich die beiden Polarforscher, der Engländer Robert Falcon Scott und der Norweger Roald Amundsen, ein Wettrennen in die Antarktis, ein spannendes, aber auch dramatisches und tragisches Abenteuer, das in die PolGeschichte einging. Von beiden Forschern sind Aufzeichnungen erhalten, die uns Einblick in diese waghalsige Unternehmung gewähren und als wichtiges Zeitdokument dienen. Scott brach mit der „Terra Nova“ als Erster am 1. Juni 1910 in London auf, bereits das 2. Mal, nachdem seine Expedition mit der „Discovery“ 1901-04 etwa 480 Meilen vor dem Südpol gescheitert war. Zusätzlich zur Besatzung waren an Bord der „Terra Nova“ 15 mandschurische Ponys, 33 Hunde und zwei Motorschlitten. Scott erreichte sein Winterquartier am Kap Evans, von wo aus er am 1. November 1911 zum Südpol aufbrach. Schon nach kurzer Zeit versagten jedoch seine beiden Motorschlitten, und auch seine Ponys, auf die er die größten Hoffnungen gesetzt hatte, ermüdeten sehr schnell und waren mit den antarktischen Bedingungen völlig überfordert. Als dann noch Schneestürme einsetzten und die Ponys im tiefen Schnee versanken, hatte Scott keine andere Wahl mehr, als alle Ponys zu erschießen und als Fut38
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Trotzdem ließ Scott die Hunde nach wenigen Tagen mit zwei seiner Männer umkehren, um selbst mit drei schwer beladenen Schlitten und vier Begleitern das letzte Stück Richtung Südpol zu ziehen – ein fataler Fehler, wie sich auf dem Rückweg vom Pol herausstellen sollte. Scott und seine Leute kamen nicht nur zu spät am Südpol an (Amundsen war bereits einen Montat vor ihm dort), sondern sie bezahlten den anstrengenden Rückweg ohne vorher angelegte Nahrungsdepots mit ihrem Leben. Wenige Tage, bevor er und seine Begleiter an Kälte, Hunger und Erschöpfung starben, schrieb er noch als letzte Eintragung in sein Tagebuch, das zusammen mit seiner Leiche von einem Suchtrupp gefunden wurde: „Die Hunde hätten unsere Rettung sein können“ (Scott, Letzte Fahrt, 1.Bd., 1913, S. 344). Als Scott am Südpol ankam, stand dort zu seiner Enttäuschung bereits die norwegische Flagge, und überall waren noch viele Hundepfotenabdrücke zu sehen, wie er schrieb.
Neben dem Nahrungsvorteil hatte Amundsen durch die Mitnahme der Hunde jedoch noch einen ganz anderen, nicht zu unterschätzenden Vorteil: Die Hunde waren für die gesamte Mannschaft eine große moralische Unterstützung auf ihrem endlos erscheinenden Zug durch das ewige Eis. Amundsen schreibt dazu mit größter Sorgfalt in seinem Tagebuch: „Es gibt wohl kaum ein Tier, das seine Gefühle in dem Grad ausdrücken kann wie der Hund. Freude, Schmerz, Dankbarkeit, Gewissensbisse spie-
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geln sich mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit in seinem ganzen Benehmen wider. Wir Menschen huldigen so gerne der Auffassung, die einzigen zu sein, die eine lebendige Seele ihr Eigen nennen. Die Augen, heißt es, sind der Spiegel der Seele. Das ist alles schön und gut. Aber schaut euch einmal diese Hundeaugen an, studiert sie genau! Wie oft sieht man da etwas wahrhaft ‚Menschliches‘ in ihrem Ausdruck, ja ganz dieselben Abstufungen, die man im menschlichen Blick wahrnimmt, und jedenfalls denkt man dabei unwillkürlich an den Ausdruck ‚seelenvoll‘“ (Amundsen 1912, S. 204).
Überlebensgemeinschaft, die bei all ihrer Grausamkeit und Unbarmherzigkeit unmissverständlich zu verstehen gibt, wie nah, vor allem auch unter Extrembedingungen, die Menschen- und die Hundeseele beeinanderliegen.
Was hier deutlich zwischen den Zeilen Amundsens zu lesen ist, ist ohne Zweifel die Erleichterung darüber, in dieser Kälte und Einsamkeit nicht die einzigen Lebewesen sein zu müssen und in den Hunden die besten Freunde an ihrer Seite zu haben. Aus diesem Grund hatte auch jeder einzelne Hund von Amundsen einen Namen. Als dann der bevorstehende Schlachttag am Fuß der Hochebene zum Südpol nicht mehr weiter aufzuschieben war, verkroch sich Amundsen in sein Zelt und machte angeblich so viel Lärm wie möglich, um die Schüsse nicht hören zu müssen. Er schrieb: „Bei jedem verlor ein treuer Diener sein Leben.“ (Amundsen 1912, S. 561). 11 Hunde waren am Ende der Expedition noch übrig und kamen mit ihren Begleitern nach 99 Tagen und 3000 zurückgelegten Kilometern wieder an ihrem Ausgangslager an. Obwohl die Hunde hier eher dazu benutzt wurden, ein ehrgeiziges Ziel der Menschen zu erreichen, und dabei fast alle ihr Leben lassen mussten, bestätigen die Aufzeichnungen Amundsens auf eindrückliche Art und Weise die Geschichte einer innigen
Glücklicherweise scheint für die Hunde in unserer heutigen Zeit ein neues, in vielerlei Hinsicht positives Zeitalter angebrochen zu sein – zumindest in unseren Breitengraden. Der Wert des Hundes für den Menschen wird immer stärker seelischer Natur sein, auch wenn er als Jagd-, Blinden- und Rettungshund immer noch unersetzlich ist. Denn, so hat es schon Konrad Lorenz erkannt, wenn er schreibt: „Dasjenige unter allen nicht-menschlichen Lebewesen, dessen Seelenleben in Hinsicht auf soziales Verhalten, auf Feinheit der Empfindungen und auf die Fähigkeit zu wahrer Freundschaft dem des Menschen am nächsten kommt, also das im menschlichen Sinne edelste aller Tiere, ist eine Hündin.“
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... das im menschlichen Sinne edelste aller Tiere, ist eine hündin
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Möge diese außergewöhnliche Beziehung von Mensch und Hund auch in ferner Zukunft weitergehen und das Leben des Menschen auf einzigartige Weise bereichern.
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Küste Neufundlands mit grönländischem Treibeis, © David P. Lewis/Shutterstock.com
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... die Urahnen des Labradors Holten die Netze und Angelschnüre Ein und apportierten die Fische ...
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Vom atlantischen Fischfänger zum JagdgebrauchShund Der Labrador Retriever von Dr. Barbara Palmbach Vor rund 50 Jahren war der Labrador Retriever in unseren Breitengraden noch nahezu unbekannt und erfreut sich heute einer überaus großen Beliebtheit. Was jedoch die wenigsten wissen: Der Labrador ist ein Jagdgebrauchshund und wurde ursprünglich ausschließlich für die Jagd gezüchtet. Die Wurzeln des Labrador Retriever reichen bis nach Neufundland zurück. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es dort sog. schwarze Wasserhunde, die beim Fischfang halfen und vor den Fluten des mit grönländischem Eis durchsetzten Nordatlantik nicht zurückschreckten. Diese Urahnen des Labradors holten die Netze und Angelschnüre ein und apportierten die Fische aus dem Wasser, die aus den Netzen sprangen. Warum gerade Neufundland? Wie kamen die schwarzen Wasserhunde dorthin? Das war mit Sicherheit kein Zufall, denn die Küstenabschnitte zwischen der Hudsonbay und der Labradorsee zählten von jeher zu den reichsten Fischgründen der Erde. Dort treffen nämlich der kalte Labradorstrom und der warme Golfstrom aufeinander, sodass vermehrt Nährstoffe an die Oberfläche treten – eine ideale Voraussetzung für die Vermehrung der dort vorkommenden Fischpopulationen. Dieser Fischreichtum im Nordostatlantik blieb nicht lange verborgen und wurde bereits um 1500 von den ersten Europäern entdeckt und genutzt. Bald florierte der Fischhandel. Engländer, Portugiesen, Spanier und Franzosen segelten über den Atlantik, um die besten Fischreviere Neufundlands unter sich aufzuteilen. Grambow • Jagd Aktuell 41
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Um sich während ihres Aufenthalts an der rauen kanadischen Ostküste ausreichend ernähren zu können, waren die Seeleute gewissermaßen gezwungen, dort auf die Jagd zu gehen. Und so liegt es auf der Hand, dass sie dafür auch ihre Hunde, vorzugsweise Jagdhunde, vom europäischen Kontinent mitbrachten. Darunter der in England weit verbreitete Bloodhound, der aus Frankreich stammende Saint Hubert’s Hound sowie Spaniels, brackenartige und doggenartige Hunde. Man vermutet, dass sich aus dieser Rassenvielfalt – den Anforderungen des neuen Standorts entsprechend – ein neuer Typ Hund entwickelte, den man zunächst als „Newfoundland Dog“ bezeichnete.
so hoch. Dieser, der St. John‘s Dog, ist ein sehr aktiver, extrem schneller Schwimmer und Läufer mit einem ausgeprägten Apportiertrieb und einer hervorragenden Nase. Um verwundetes Wild jedwelcher Spezies zu finden, gibt es nichts Ebenbürtiges unter den Caniden.“ Eine weitere Besonderheit des St. John’s Dog war sein sog. „weiches Maul“, das bereits Hawker erkannte, wenn er schreibt, dass die Fische, die die Hunde apportierten, völlig unverletzt waren. Der rege Handelsverkehr zwischen Neufundland und England führte schließlich dazu, dass der St. John’s Dog auch nach Eng-
Manyoaks Breeze „Jocco“: Entenapport mit weichem Maul
Dabei unterschied man zwei Typen: Das war zum einen ein großer, kräftiger Hundetyp mit einem sehr dichten rauhaarigen Fell, der vorzugsweise als Zugtier an Land und als Rettungshund bei der Bergung von Schiffbrüchigen eingesetzt wurde. Der kleinere Newfoundland Dog dagegen, auch „St. John’s Dog“ (St. John ist die Provinzhauptstadt Neufundlands und Labradors) genannt, wird erstmals 1814 von dem Kapitän und Jäger Colonel Peter Hawker in seinen „Instructions to Young Sportsmen in all that relates to the Guns and Shooting“ beschrieben: „Der andere Hund – bei weitem der beste Begleiter für jede Art von Waidwerk, ist meistens von schwarzer Farbe […] Er weist kürzeres, weicheres, dichteres Haar auf und trägt seine Rute nicht 42
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land gelangte. Wann dies genau geschah, ist leider nicht bekannt. Was man weiß, ist, dass die ersten gezielten Zuchtversuche dieser Hunde in England vom 2. Earl of Malmesbury (1778-1841) unternommen wurden, also glücklicherweise noch vor dem Quarantänegesetz, das 1895 in Großbritannien eingeführt wurde und den Hundeimport ohne Lizenz und Quarantäne verbot. Und so kam es, dass man die Eigenschaften dieser Hunde von der anderen Seite des Atlantiks auch für die Jagd in England auf die fragilen Rebhühner und Schnepfen bzw. auf alles Federwild nutzte. Bis dahin kamen dort ausschließlich die Spaniel- und Setterartigen für den Apport zum Einsatz.
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Aufgrund der Apportierfreudigkeit des Labradors kam es bald zu der Namenserweiterung „Retriever“ von „to retrieve“ (herbeibringen). 1870 wurde der St. John’s Dog erstmals als „Labrador Retriever“ bezeichnet. Den heutigen Labrador verdanken wir, wie bereits erwähnt, in erster Linie dem 2. Earl of Malmesbury, der auf Heron Court, einem tiefgelegenen, häufig überschwemmten Gebiet mit viel Wildgeflügel, etwa 4 Meilen von Poole lebte und leidenschaftlicher Jäger war. Dieser sah die Hunde erstmals im Hafen von Poole auf den Schiffen, die aus Neufundland einliefen, und war von ihrer außerordentlichen Apportierfreude und Wasserpassion begeistert.
Die Labradors, die von Neufundland nach England importiert wurden, waren alle schwarz, trugen aber schon die rezessiven Gene der Farbe Gelb in sich. Welpen mit anderen Farben als schwarz wurden bei der Geburt vermutlich getötet, da man sie als Fehlfarbe interpretierte. 1899 wurde dann der erste gelbe Labrador von schwarzen Eltern in der Zucht von Major C.E.Radclyffe geboren, als Labrador anerkannt und Ben of Hyde genannt. Er war gewissermaßen der Urvater des gelben Labradors. 1903 wurde der Labrador Retriever vom englischen Kennel Club offiziell als Rasse anerkannt und 1916 der englische Labrador Retriever Club gegründet.
Jocco: Wasserpassion
Er kaufte mehrere dieser St. John‘s Hunde und setzte sie gleich für die Apportierarbeit bei der Wasserwildjagd ein. Kurz darauf begann er mit der ersten Reinzucht dieser Hunde. Sein Sohn, der 3. Earl of Malmesbury (1807-1889), setzte nach dem Tod seines Vaters die Zuchtlinie fort und überließ seine Hunde im Alter von 75 Jahren dem schottischen 6. Duke of Buccleuch (1831-1914) und dem zwölften Lord of Home (1834-1918). Damit war das Fortbestehen der Rasse gesichert, und die Zucht des Labrador Retrievers konnte zusammen mit den schottischen Buccleuch-Linien ins 20. Jahrhundert hinübergerettet werden. Die Malmesbury-Home-Buccleuch-Linie bildet somit die Grundlage aller heutigen Labradors.
Wie ging es nun weiter mit der Labrador-Zucht für jagdliche Zwecke? Bereits in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zeichnete sich ein Trend ab, der bis in die heutige Zeit hineinreicht: es entstanden zwei verschiedene Zuchtrichtungen, die sich im äußeren Erscheinungsbild stark unterscheiden. Das ist auf der einen Seite der sog. Showtyp, der v.a. auf Schönheit gezüchtet wurde und einen gedrungeneren Körperbau mit mehr Substanz und kürzeren Läufen hat. Auf der anderen Seite ist das der sog. Arbeitslinientyp oder auch Field-Trial-Linie genannt, der v.a. auf Leistung gezüchtet wurde und vom Erscheinungsbild schlanker, leichter und athletischer ist.
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Jocco: Ein Labrador-Rüde aus Arbeitslinien
Schließlich gab es noch den sog. Dual-Purpose-Labrador, der sowohl Leistung als auch Aussehen als gemeinsames Zuchtziel hatte, also für die Jagd, aber auch für den Showring geeignet sein sollte. Interessanterweise unterscheiden sich die beiden Zuchtrichtungen Arbeitslinie und Showlinie jedoch nicht nur in der Optik, sondern auch in ihrem Wesen. Hierzu schreibt Katharina Schlegl-Kofler, Autorin mehrerer Fachpublikationen über den Labrador und Hundetrainerin, in ihrem 2012 erschienenen Buch „Labrador Retriever“: „Labradors aus Arbeitslinien sind meist sehr auf ihren Menschen fixiert […]. Sie sind leichtführig und zeigen eine große Unterordnungsbereitschaft. Zur Zusammenarbeit muss man sie nicht erst motivieren, sondern sie bieten sie von sich aus an, weil sie den schon erwähnten Will-toplease haben. Arbeitsfreude, Finderwillen und Bringfreude sind ebenfalls sehr ausgeprägt, im Gelände zeigen sie große Härte, lassen sich also nicht von Widrigkeiten wie stacheligen Gebüschen von ihrer Arbeit abhalten. Durch die hohe Führigkeit sind sie relativ sensibel und leicht zu beeindrucken. Das erfordert bei Erziehung und Ausbildung ein gutes Einfühlungsvermögen und die richtige Einschätzung des Hundes.“ In Deutschland war der Labrador Retriever vor der Gründung 1963 des Deutschen Retriever Clubs (DRC) – der zuchtbuch44
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führende Verein für alle sechs Retrieverrassen (Golden Retriever, Flat-Coated Retriever, Curly-Coated Retriever, Chesapeake-Bay-Retriever, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever) - nur sehr vereinzelt vertreten, denn für die Jagd existierten zu dieser Zeit schon längst andere Jagdgebrauchshunderassen, wie etwa die deutschen Vorstehhunde. Erst ab der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hielt der Labrador verstärkt Einzug nach Deutschland, auch in Nichtjäger-Kreisen. Seine Gelehrigkeit, sein hervorragender Geruchssinn sowie seine Menschenbezogenheit und Ausdauer bei der Arbeit führten bald dazu, dass er neben der Jagd auch in anderen Arbeitsbereichen eingesetzt wurde, so etwa als Blindenführhund, Lawinenschutzhund, Rettungshund bei Katastrophen wie Erdbeben, Drogen- und Sprengstoffspürhund oder auch als Assistenzhund für behinderte Menschen. Wie sieht nun die Jagdpraxis mit dem Labrador tatsächlich aus? Welche Voraussetzungen muss man schaffen, um einen gut arbeitenden Labrador auf der Jagd an seiner Seite zu haben? Diese und weitere Fragen beantworten im Folgenden die beiden Hundeexperten und erfahrenen Labradorführer Tina Trahms und Fons Exelmans:
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Fons Exelmans, Jahrgang 1957, Belgier, lebt seit 2014 in Deutschland, Hundetrainer und FCI-Richter.
Kristina Trahms, Jahrgang 1970, Jägerin, Hundetrainerin.
Fons kaufte seinen ersten Labrador, um einen angenehmen Begleiter zu haben. Mit diesem Hund ging er dann zur Hundeschule und besuchte einen Jagdkurs. Das ist über 30 Jahre her. So kam er in die Welt der Retriever. Mit seinen Hunden startete Fons auf Workingtests und Field Trials und war sehr erfolgreich. Seine Hunde erlangten die Titel „Belgischer Field Trial Champion“, „Internationaler Field Trial Champion“ sowie Siege beim „European Retriever Championship“ (Coupe d Europe)" und bei der „Belgian Retriever Championship“. Außerdem ist er Präsident der FCI-Kommission für Retriever und repräsentiert hier zudem sein Heimatland Belgien. Als FCIPrüfer richtet er sowohl Workingtests als auch Field Trials. Dabei sieht er gerne Retriever, die selbstständig und entschlossen arbeiten und die sich – wenn nötig – gut von ihrem Führer helfen lassen. Mit seinen eigenen Hunden geht Fons jedes Jahr auf Niederwildjagd, wo er sie ihren Fähigkeiten entsprechend einsetzt. In Belgien ist Fons Mitglied des Trainerteams eines Hundezentrums für Retriever und lehrt dort vor allem die Basics des Retrievertrainings. Daneben gibt er regelmäßig Seminare im In- und Ausland. Durch kleine Schritte im Training Vertrauen im Hund aufbauen ist für ihn der richtige Weg zum Ziel.
Kristina führt seit 15 Jahren aktiv Jagdhunde und ist seit 10 Jahren Jagdscheininhaberin. Derzeit leben bei ihr 3 Labrador Retriever Rüden aus jagdlicher Leistungszucht des Deutschen Retriever Club (DRC) e.V. im Alter von 8 Monaten bis 8 Jahren. Ihre Hunde werden von ihr jagdlich ausgebildet und intensiv auf Niederwildjagden eingesetzt. Zudem führt sie ihre Hunde auf Prüfungen und erreichte bereits zahlreiche Erfolge auf den jagdlichen Eliteprüfungen des DRC e.V., die Verleihung des CACT und den Eintrag ins Gebrauchshundestammbuch. Kristina ist Vorstandsmitglied des Deutschen Retriever Club e.V./ Landesgruppe West sowie Ehrenratsmitglied des Deutschen Retriever Club e.V. Ihr Anliegen im Zuchtverein ist es, die Anerkennung des Labradors als Jagdhund weiter voranzubringen und durch das intensive Führen ihrer eigenen Hunde die jagdlichen Qualitäten des Labradors zu veranschaulichen.
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B.: Für welche Arbeiten wird der Labrador auf der Jagd klassischerweise eingesetzt? Der Labrador wird klassischerweise für die Arbeit nach dem Schuss als Apportierer eingesetzt. Auf Niederwildjagden wartet er ruhig und still neben seinem Führer, bis die Treiben vorüber sind und die Hunde auf die gefallenen Stücke geschickt werden. Das Schicken der Hunde während des Treibens sollte unterbleiben, da die Gefahr für umherlaufende Hunde zu groß ist und zu viel Unruhe entsteht. Lediglich auf sog. „Runner“, also verletzte Tiere, die noch flüchten können, sollte der Hund unverzüglich geschickt werden.
B.: Was sollte ein guter Apportierhund auf der Jagd können? Ein guter Apportierhund sollte, wie bereits erwähnt, ruhig warten können, bis das Treiben vorbei ist und er zur Arbeit geschickt wird. Jaulende, bellende, in der Leine hängende Hunde sind hier nicht erwünscht. Stücke, die der Hund hat fallen sehen, sollte er sich über einen längeren Zeitraum merken können, bis er zum Apport geschickt wird. Bei Stücken, die der Hund nicht gesehen hat – sog. „blinde Stücke“ –, sollte er sich auf Befehl des Führers in das Suchengebiet dirigieren lassen. Für diese Arbeit – das sog. „Einweisen“ – ist ein hohes Maß an Vertrauen zwischen Hund und Führer erforderlich. Im Gebiet angekommen, sollte der Hund auf Kommando mit der Suche beginnen und das Gebiet selbständig absuchen. Gefundene Stücke sollten ohne weiteres Kommando aufgenommen und schnellstmöglichst zum Führer gebracht werden. Bei der Arbeit sollte der Hund jedes Gelände, ohne zu zögern, annehmen, Zäune überwinden, Wasser durchqueren und keinen Bewuchs meiden. Er soll selbständig arbeiten und, wenn nötig, die Hilfe des Führers auch auf weite Distanzen annehmen.
B.: Ist der Labi als „stiller“ und i.d.R. nicht wildscharfer Jagdhund auch für die Schweißarbeit geeignet? Viele Labrador Retriever zeigen hervorragende Arbeit auf der Schweißfährte, zumeist fehlt es ihnen aber am Laut und an der Wildschärfe. Dies ist rassespezifisch beim Labrador nicht vorgesehen und für die Arbeit als klassischer Apportierhund nach dem Schuss auch nicht nötig. Gleichwohl gibt es aber auch Labradore, die wildscharf und/oder laut sind. Da einer meiner Labradore laut ist, habe ich ihn auf der Schweißfährte für die Nachsuche auf Schalenwild eingearbeitet, und er leistet hervorragende Arbeit.
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Tina mit Querfeldein Azur „Tubbs“ kurz vor dem Schicken mit „Voran“ über einen Bachlauf
B.: Was zeichnet den Labrador gegenüber anderen Jagdhunden aus? Was kann er leisten, was andere nicht können? Welche Eigenschaften zeichnen ihn bei der Wasserwildund Federwildjagd besonders aus? Der Labrador als absoluter Apportier-Spezialist zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Führigkeit aus, d.h. er lässt sich mit nur wenigen Kommandos auf weite Distanzen (bis zu 200 m und mehr) in ein bestimmtes Gebiet zur Suche schicken, obwohl er dort kein Stück hat fallen sehen. Dieses bereits erwähnte „Einweisen“ ist eine Spezialität der Retriever, die auf dem unbedingten Willen zur Zusammenarbeit dieser Hunde mit ihrem Führer beruht. Die typische Lenkbarkeit des Retrievers zeigt sich hier in besonderer Weise, sodass die Hunde auf Kommando übers Gewässer und auch noch weiter geschickt werden können, um am anderen Ufer gefallene Stücke zu apportieren. Kaum eine andere Jagdhundrasse zeigt am Wasser eine derart exzellente Arbeitsweise und Wasserfreude. Zudem hat der Labrador ein besonderes Haarkleid, das durch eine spezielle Fettschicht und Unterwolle kein Wasser und keine Kälte an die Haut lässt.
B.: Was bedeutet nun das Einweisen genau, und wie bringe ich es meinem Hund bei? Das Einweisen bedeutet, dass der Hund sich auf Stücke schicken lässt, die er gar nicht oder nur teilweise hat fallen sehen. Um möglichst schnell an die Stücke zu gelangen und gleichzeitig nicht unnötig viel Gelände zu beunruhigen, wird der Retriever
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Fons mit FTCH Rocket Star Desysse „Sysse“ beim Einweisen: Der Hund wird in eine bestimmte Richtung ausgerichtet und ins Suchengebiet geschickt
Sysse beim Start ins Suchengebiet
sehr gezielt zur Arbeit geschickt. Praktisch bedeutet dies, dass der Führer den Hund mit einem Kommando losschickt, und der Hund die Richtung solange beibehalten muss, bis der Führer ihm ein anderes Kommando gibt. Dies erfolgt in Form eines Pfiffes, auf den der Hund stoppen und zum Führer schauen muss. Auf eine Hand- bzw. Armbewegung hin wird der Hund in eine andere Richtung geschickt, bis er in das Suchengebiet gelangt ist. Dort angekommen, erhält er das Kommando zur Suche, woraufhin er selbständig das Gebiet absuchen muss. Dabei darf er das Gebiet nicht verlassen und insbesondere nicht zu großräumig jagen. Während der ganzen Zeit soll er in Kontakt mit dem Führer bleiben und bei Bedarf dessen Hilfen annehmen. Ziel muss es sein, den Hund auf kürzestem Weg und unter Beachtung des Geländes und des Windes zum Stück zu bringen.
B.: Was versteht man unter dem so viel gepriesenen „Willto-please“ beim Labrador? Wie arbeitet der Labrador mit seinem Führer zusammen? Auf welche Weise kann man die Zusammenarbeit zusätzlich fördern?
Die hierfür erforderliche Lenkbarkeit der Retriever ist diesen Hunden angeboren und kann durch gezieltes Training zum gewünschten Erfolg führen. Der Hund muss dabei lernen, alle Richtungen anzunehmen, und dies vor allem auch auf große Distanz. Dies erfordert ein sehr gutes Grundlagentraining, das das Vertrauen des Hundes in die Kommandos des Führers festigt. So lernt der Hund, dass er mithilfe des Menschen schnell und effektiv zum Erfolg kommt. Hierfür sollten die einzelnen Kommandos wie „Voran“, „Stopppfiff “, „Links-/Rechtsschicken“, „Backschicken“ und „Suchenpfiff “ dem Hund zunächst einzeln beigebracht werden. Erst danach werden die einzelnen Kommandos wie ein Puzzle zusammengesetzt. Auch trainiert man zunächst mit kurzen Distanzen und weitet diese erst nach und nach aus. Kleine Schritte sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
Der sog. „Will-to-please“, der Wille zu gefallen, zeichnet den Labrador insoweit aus, als er stets zur Zusammenarbeit mit dem Führer bereit ist. Das heißt der Labrador will mit dem Menschen zusammenarbeiten, will mit ihm zusammen und weniger für sich allein Beute machen. Dennoch verliert er dabei in keinster Weise seine Selbständigkeit oder seine Entschlossenheit während der Jagd. Hinzu kommt seine ausgesprochene Bringfreude. Gerade diese Ausgewogenheit macht den Labrador zu einem so angenehmen Jagdbegleiter. Diese Zusammenarbeit lässt sich im Rahmen der Ausbildung durch klare und eindeutige Kommandos erreichen, die den Hund nicht verwirren, sondern in seinem Tun, wenn es denn korrekt ist, bestärken. Ein guter, langsamer Trainingsaufbau, Lob und Korrektur an den richtigen Stellen und variationsreiche Übungen fördern die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von Mensch und Hund.
B.: Für welchen Einsatz auf der Jagd ist der Labrador weniger bzw. gar nicht geeignet? Der Labrador ist ein Spezialist für das Apportieren, d.h. für die Arbeit nach dem Schuss. Bevor der Hund für diese Arbeit fertig ausgebildet ist, sollte er jedoch nicht zum Stöbern eingesetzt werden oder gar Wild hetzen. Nach dem Abschluss der Ausbildung kann der Labrador aber durchaus auch als Hund vor dem Grambow • Jagd Aktuell 47
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Schuss eingesetzt werden, z.B. zum Stöbern oder Buschieren. Wildschärfe und lautes Jagen sind hingegen Anforderungen, die der Labrador nur in Ausnahmefällen erfüllt.
Tubbs beim Dummytraining
B.: Wie und warum arbeitet man bei Retrievern auch intensiv mit Dummys? Da der Labrador ein extrem apportierfreudiger Hund ist, macht es keinen allzu großen Unterschied, ob er Wild oder Dummys apportiert. Sein Arbeitswille ist auch bei den grünen Leinensäcken ungebrochen. Von daher ist es ohne Weiteres möglich, diese Hunde mit Dummys auszubilden und insbesondere in der jagdfreien Zeit zu trainieren. Dies hat nebenbei den positiven Effekt, dass keine Unmengen an Wild für das Training der Hunde verbraucht werden. 48
Grambow • Jagd Aktuell
Das sog. Dummytraining simuliert Situationen, wie sie auf der Jagd vorkommen, d.h. es werden viele verschiedene Fallstellen mit Dummys „bestückt“ und der Hund auf diese geschickt. Durch diese Art des Trainings kann der Hund sehr genau trainiert und aufgebaut werden. Der Hund lernt so, verschiedenes Gelände anzunehmen, Geländeübergänge zu überwinden, aus und über Wasser zu apportieren, weite Distanzen zu laufen und auch auf Distanz intensiv zu suchen, ohne den Kontakt zum Führer zu verlieren. Dies ist jedoch nur durch regelmäßiges und intensives Training möglich, wofür sich das Training mit Dummys als Wildersatz hervorragend eignet.
Grambow prägt
B: Wie verhält es sich mit der Standruhe (Steadiness) beim Labrador, und wie kann man sie ihm beibringen bzw. fördern? Die Standruhe ist dem Labrador nicht angewölft. Aufgrund seines Will-to-please ist sie ihm aber leichter zu vermitteln als manch anderer Jagdhunderasse. Die Steadiness wird beim Labrador nicht separat trainiert, sondern der Labrador wird durch entsprechendes Training automatisch steady. Dies erreicht man durch einen guten und langsamen Trainingsaufbau. Der Hund wartet am Anfang viel, darf nicht immer alles apportieren, wird ruhig und ohne Hektik geführt und vor allem erst sehr langsam an Reize herangeführt. Reizüberflutung und das Zulassen von Hetze würden auch einen Labrador um seine Standruhe bringen.
Aber auch für Jäger sind diese Veranstaltungen eine gute Möglichkeit, ihre Hunde auf die Jagdsaison vorzubereiten und den Trainingsstand abzufragen. Die jagdfreie Zeit kann so zudem genutzt werden, seinen Hund zu beschäftigen und fit zu halten. Der Unterschied zu Field Trials besteht darin, dass kein Wild und damit auch keine Wildwitterung zu berücksichtigen ist. Das macht die Arbeit auf Workingtests natürlich einfacher, da die Verleitung für den Hund, einer anderen Witterung nachzugehen, auf diesen simulierten Prüfungen nicht gegeben ist. Dies ist schließlich auch das entscheidende Kriterium, was die Arbeit des Labradors beim Field Trial, also bei der Jagd, ausmacht: Er muss trotz unzähliger Fallstellen und viel Witterung den Kommandos seines Führers Folge leisten und das Stück holen, auf das er geschickt wird. Andere Stücke und Witterungen darf er auf dem Weg dahin nicht verfolgen.
Konzentriert und ruhig wartet Tubbs auf sein Kommando
B.: Was würdet Ihr zusammenfassend für die jagdliche Arbeit mit dem Labrador als Fazit festhalten?
Tubbs, vollkomen steady neben seiner Führerin und geduldig auf seinen nächsten Einsatz wartend
B.: Wozu dienen Dummyprüfungen und Workingtests? Was ist der Unterschied zu den Field Trials? Sind diese Prüfungen als Ergänzung für die Jagdhundearbeit sinnvoll? Dummyprüfungen und Workingtests sind ein sinnvolles Betätigungsfeld für die Labradorbesitzer, die keinen Jagdschein besitzen bzw. keine Möglichkeit haben, ihren Hund auf der Jagd einzusetzen. Diese Prüfungen simulieren Situationen aus dem Jagdtag, mit Schuss, nur eben mit Dummys anstatt mit Wild. Der apportierfreudige Labrador wird hier trotzdem vollen Einsatz bringen, um das Dummy zu seinem Führer zu bringen.
Mit einem gut ausgebildetem Labrador auf die Jagd zu gehen ist ein Genuss. Die Freude an der Apportierarbeit und der Zusammenarbeit mit dem Menschen zeichnet diese Hunde aus. Ein perfekt eingespieltes Mensch-Hund-Gespann ist ein echtes Team, das scheinbar lautlos und unauffällig die gefallenen Stücke „reinholt“. Perfekte Retrieverarbeit sieht leicht aus – ist sie aber nicht. Sie erfordert intensives Training mit Geduld und Ruhe. Das aber zahlt sich aus. B.: Herzlichen Dank für das informative Gespräch und die aufschlussreichen Trainingsbilder!
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Unterschiedliche Persönlichkeiten
Das Zusammenleben mit einem Hund ist zweifellos eine Bereicherung. Für Jäger und Förster ist er zudem oft ein unentbehrlicher Helfer. Doch nicht immer läuft zwischen Zwei- und Vierbeiner alles rund. Vor allem dann nicht, wenn so manch eher unerwünschtes Verhalten mit der Zeit sehr störend oder gar zur Belastung wird. Doch wie kommt es eigentlich dazu?
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Grambow • Jagd Aktuell
Hunde sind – oft auch rassebedingt – sehr verschieden, ihre Besitzer ebenso. So sind beispielsweise die Ansprüche der Vierbeiner an Führungsqualitäten und Konsequenz ihres Menschen durchaus sehr verschieden. Je besser aber Mensch und Hund zusammenpassen, umso weniger „Baustellen“ gibt es. Wer dagegen weniger gut zur Persönlichkeit seines Hundes passt, muss oft ziemlich hart an sich arbeiten, um so zu kommunizieren, dass es für den Vierbeiner individuell passt. Größeren Diskrepanzen lässt sich jedoch vorbeugen. Schon dadurch, dass man sich genau überlegt, welche Rasse in ihren Eigenschaften am besten zu einem passt. Wer dann noch bei der Auswahl des Welpen neben der jagdlichen Veranlagung darauf achtet, ob mehr der führige passt oder der, der in Richtung „klein, aber oho“ tendiert, hat schon einiges für ein harmonisches Miteinander getan. Doch auch dann kann es hier und da noch haken, wenn man sich nicht bewusst ist, wie der Hund lernt und was seine Art ausmacht.
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Hausgemachte Probleme Wie lästig, wenn der Vierbeiner beispielsweise jeden anspringt, mit Macht an der Leine zerrt oder sich unterwegs nicht um seinen Mensch schert. Diese und ähnliche Probleme gehen oft auf die eigene Kappe, da man Vieles, was man eigentlich gar nicht möchte, trotzdem unbewusst fördert – oft auch noch ziemlich ausgiebig. Der Hund zieht zu einer Duftmarke/ Wildwitterung, man geht mit – und jedes Mal lernt der Vierbeiner, dass er mit Zerren ans Ziel kommt. Hunde lernen nämlich zu einem großen Teil am Erfolg. Also alles, was dem Vierbeiner in irgendeiner Weise etwas bringt, macht er gern wieder. Wer nicht möchte, dass sein Hund zerrt, darf ihn damit nicht zum Erfolg kommen lassen. Dass der Vierbeiner bei der Schweißarbeit „zerren“ darf, ist dazu kein Widerspruch. Denn das konditioniert man mühelos durch das dazugehörige Equipment. Da der Hund zum Üben immer Schweißhalsung und -riemen oder ein Nachsuchengeschirr angelegt bekommt, verknüpft er diese Dinge sehr bald mit seiner Arbeit. Wer seinen Vierbeiner überschwänglich begrüßt oder sich freut, wenn er hochspringt, muss sich nicht wundern, wenn er dann auch die Nachbarin anspringt, die gerade im gestylten Businesskostüm unterwegs ist…Der Hund kann nichts dafür. Wer seinen Vierbeiner dagegen konsequent betont ruhig begrüßt, Hochspringen mit Aufmerksamkeitsentzug durch Wegdrehen quittiert oder ihn bei der (ruhigen!) Begrüßung sitzen lässt, wird mit Anspringen bald kein Problem mehr haben. Unterwegs gibt es für viele Hunde keinen Anlass, sich an ihrem Mensch zu orientieren. Ist der Vierbeiner mal im Gebüsch,
meldet ihm so mancher Mensch mit einem besorgt fragenden „Bella?“ sofort, dass er noch da ist und auch wartet. Wird abgebogen, bekommt der Hund ebenfalls eine verbale Ankündigung. Spielt er unterwegs mit einem Artgenossen, wartet der Zweibeiner oder meldet mit wiederholtem Rufen, dass er noch da ist. Der Hund muss also gar nicht darauf achten, seinen Zweibeiner nicht zu verlieren. Das muss er nur dann, wenn der Mensch einfach stumm weitergeht, abbiegt, auch mal umkehrt oder sich nach einmaligem Rufen sofort zügig entfernt. Wer sein eigenes Verhalten also ändert, wird erstaunt sein, wie sich das innerhalb kurzer Zeit positiv auch im Verhalten des Hundes bemerkbar macht.
Falle Vermenschlichung Wer in seinem Hund einen gleichberechtigten Partner oder gar einen vierbeinigen Mensch sieht, wird ihm wenig gerecht. Man versucht, dem Hund jeden Wunsch von den Augen abzulesen, Grambow • Jagd Aktuell 53
Grambow prägt
setzt unbewusst voraus, dass er ganze Sätze verstehen kann („jetzt mach doch mal ein schönes Sitz“), textet ihn zu oder überschüttet ihn mit Aufmerksamkeit. All das überfordert ihn, es fehlt ihm die Sicherheit durch seinen Zweibeiner, und schafft Missverständnisse. Schnell heißt es dann, der Hund ist stur oder dominant, wenn er die Ohren auf Durchzug stellt. Dabei hat er keine Linie, an der er sich orientieren kann, Frauchens (oder Herrchens) Redefluss ist zu einem bedeutungslosen Hintergrundgeräusch geworden, und das Betüddeln wird dem Hund zu viel. Dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als dem nachzugehen, was gerade seine Aufmerksamkeit erregt. Hunde brauchen einen souveränen und übergeordneten Teampartner, der in den Augen des Vierbeiners alles im Griff hat und dem er vertrauen kann. Dann orientiert er sich auch an seinem Mensch.
Fehlender Aufbau Ein weiterer Stolperstein bei Erziehung und Ausbildung ist ein nicht optimaler Aufbau der Gehorsamsübungen. Wer den jungen Hund auf der Wiese einfach mal so ruft oder mit der Hundepfeife pfeift, wird kein zuverlässiges Kommen erreichen. Denn woher sollte der Hund wissen, was „Hier“ oder der Pfiff bedeutet?
Das kann er nur verknüpfen, wenn er Kommando oder Pfiff viele, viele Male immer nur dann hört, während er mit fliegenden Ohren zu seinem Besitzer unterwegs ist, dort auch auf direktem Weg ankommt und sofort ordentlich belohnt wird. Nur so wird das Signal wirklich so konditioniert, dass es im Idealfall später reflexartig funktioniert. Hat man Glück, wurde der Welpe schon beim Züchter auf den Kommpfiff konditioniert. Dann kann man sehr schön darauf aufbauen. Ein systematischer Aufbau, wie am Beispiel Kommen kurz beschrieben, ist natürlich für alle Übungen wichtig. Beginnen kann und sollte man damit schon mit dem Welpen. Wenn schon im Welpenalter eine hohe jagdliche Passion erkennbar ist, ist ein Grundgehorsam von klein an ganz besonders wichtig. Erst wenn die Grundlagen sitzen, geht es in Wald und Feld zu ersten Erfahrungen in Richtung jagdliche Ausbildung. Das erspart so manche späteren Schwierigkeiten, die dann zum Beispiel so aussehen können, dass der Hund nicht mehr kontrollierbar ist, wenn er mal in den „Suchenmodus“ abgetaucht ist oder eine Fährte aufgenommen hat.
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DIE LEGENDE LEBT. DER DEFENDER.
In über 60 Jahren sammelt man einiges an Erfahrung. Die Summe dieses Wissens: der aktuelle Land Rover Defender. Bereit für jede Aufgabe, souverän in jeder Situation – und unübertroffen vielseitig. Auch dann, wenn aus Spaß einmal Ernst wird. Mit 3,5t Anhängelast ist der Land Rover Defender der richtige Wegbegleiter und stellt sich jeder Herausforderung. Mitglieder des DJV bieten wir einen einmaligen Preisvorteil bei Vorlage eines Abrufscheins. Erhältlich ab 25.990 €
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Verbrauchs- und Emissionswerte Defender: Kraftstoffverbrauch (l/100 km) außerorts 9,7–9,1, innerorts 13,6–11,5, kombiniert 11,1–10,0; CO2-Emission 295–266 g/km. Alle Angaben wurden nach dem Messverfahren RL 80/1268/EWG ermittelt.
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Umtausch ausgeschlossen? Tipps zum Recht des Hundekäufers Kristina Trahms Der Jagdschein ist gelöst, die Jagdmöglichkeit vorhanden – nun fehlt nur noch der brauchbare Jagdhund. Nach reiflichen Überlegungen zur Rasse und zum Geschlecht wird der Züchter ausgewählt und die Welpen besichtigt. Begriffe wie „Kaufvertrag“, „Mangel“ und „Gewährleistung“ kommen dabei Niemandem in den Sinn, verbinden wir sie doch eher mit dem Erwerb eines nüchternen Gegenstandes als mit dem Bild eines Hundewelpen. Doch was passiert, wenn der Hund den Erwartungen des Käufers im Nachhinein nicht entspricht, wenn er krank ist oder schussscheu? Oder wenn der Züchter kurz vor der Abgabe des Welpen die Absage eines Käufers erhält und nun unter Umständen einen Hund behalten muss? Auch der Kauf bzw. Verkauf eines Hundes ist ein rechtlicher Vorgang, der mit einiger Sorgfalt getätigt werden sollte. Was beim Hundekauf aus juristischer Sicht genau passiert und worauf zu achten ist, wird im Folgenden dargestellt.
Kaufgegenstand „Hund“ Welpen stellen weder für den Züchter noch für den Welpenkäufer eine Sache dar. Sie gelten auch nach dem Gesetz nicht als Sache, allerdings werden auf sie die für Sachen geltenden Rechtsvorschriften angewendet (§ 90a BGB), sodass es aus juristischer Sicht keinen Unterschied macht, ob man einen Hund oder ein Auto kauft. Züchter und Käufer schließen folglich einen Kaufvertrag gemäß § 433 BGB. Nach dieser Vorschrift wird der Züchter als Verkäufer verpflichtet, dem Käufer den Hund zu übergeben und ihm das Eigentum an ihm zu verschaffen. Im Gegenzug muss der Käufer dem Züchter den vereinbarten Kaufpreis zahlen und den Hund abnehmen. Ein solcher Vertrag kann sowohl schriftlich als auch mündlich abgeschlossen werden. Die schriftliche Form ist dabei für beide Seiten immer zu empfehlen, da mündliche Abmachungen bei einer möglichen späteren Auseinandersetzung in der Regel nur schwer zu beweisen sind.
Mit dem Hund werden dem Käufer auch die Papiere des Vierbeiners ausgehändigt. Ob die Ahnentafel direkt bei Abholung des Hundes oder erst im Nachhinein übersandt wird, ist juristisch ohne Belang. Die Ahnentafel ist rechtlich gesehen ein Auszug aus dem Zuchtbuch eines anerkannten Rassehundevereins und weist die Abstammung des Hundes nach. In der Ahnentafel wird zwar der Eigentümer des Hundes eingetragen, sie gilt aber nicht als Eigentumsnachweis per se, allenfalls als Indiz dafür. Die Ahnentafel ist eine Urkunde im juristischen Sinne, d.h. wer sie fälscht oder abändert, macht sich strafbar. Daneben wir der vom Tierarzt ausgestellte Impf- und Heimtierausweis übergeben, der ebenfalls eine juristische Urkunde darstellt und „zum Hund gehört“. Der Käufer hat einen Anspruch auf Übereignung der Dokumente gemeinsam mit dem Hund.
Mangelhafter Hund Kompliziert wird es immer dann, wenn nach Auffassung des Käufers ein Mangel beim Hund vorliegt und er deswegen den Züchter in Anspruch nehmen will. Dies geschieht nicht selten erst einige Monate danach, wenn nicht sogar nach dem ersten Lebensjahr. Neben der grundsätzlichen Frage, wann denn überhaupt ein Mangel vorliegt, stellt sich zudem zu Recht die Frage, ob der Züchter für Unzulänglichkeiten des Hundes haften muss, obwohl er auf die Haltungsbedingungen und die Lebensumstände des Hundes gar keinen Einfluss mehr hat. Ob ein Mangel vorliegt, hängt von der sogenannten Beschaffenheit des Hundes ab. Diese kann zwischen Käufer und Züchter ausdrücklich vereinbart werden. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn ein Hund ausdrücklich als „zuchttauglich“ verkauft wird, sich aber nachher herausstellt, dass die gesundheitlichen Voraussetzungen hierfür nicht vorliegen. Der Hund gilt damit als mangelhaft. Ein Mangel wird darüberhinaus angenommen, wenn der Hund sich nicht für die vertraglich vorausgesetzte Verwendung eignet. Grambow • Jagd Aktuell 57
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Wer einen Hund für die jagdliche Verwendung kauft, kann davon ausgehen, dass er schusssfest ist. Ist er dies nicht, liegt ein Mangel vor. Auch der Gesundheitszustand des Hundes fällt unter den Begriff der Beschaffenheit, und zwar hinsichtlich jeder Art von Krankheit, Infektion oder Parasitenbefall, die dem Hund bei der Übergabe an den Käufer innewohnte. Zu der Beschaffenheit zählen schließlich auch solche Eigenschaften, die der Züchter öffentlich oder in der Werbung äußert. Beschreibt er die Welpen als „kinderlieb“, „wesensfest“ oder „kerngesund“, und zeigen die Hunde dieses Eigenschaften später nicht, ist ebenfalls von einem Mangel die Rede. Stellt also der Käufer nach einiger Zeit bei seinem Welpen oder Junghund einen Mangel im o.g. Sinne fest, stellt sich unweigerlich die Frage, ob der Züchter hierfür haftet oder nicht.
Hobbyzüchter oder Unternehmer?
muss. Mängelansprüche des Käufers gegen den Züchter können damit geltend gemacht werden, ohne dass der Käufer beweisen muss, wann die Krankheit entstanden ist. Dem Verkäufer bleibt nur die Möglichkeit zu beweisen, dass die Erkrankung des Hundes erst nach der Übergabe an den Käufer entstanden ist. Oftmals ein nicht einfaches und teures Unterfangen, da hier meist nur Sachverständige eine Klärung herbeiführen können. Hier wird deutlich, dass die gesetzlichen Regelungen für Sachen auf den Hundekauf nicht immer übertragbar sind. Der Hund als Lebewesen entwickelt sich stets weiter und ist den unterschiedlichsten Einflüssen und Bedingungen ausgesetzt, die sich wesentlich auf seine Entwicklung auswirken. Dies kann durch die geschilderten Regelungen nicht ausreichend berücksichtigt werden, sodass es teilweise zu haarsträubenden Ergebnissen kommt. Die Gerichte haben dies erkannt und unterscheiden bespielsweise zwischen sichtbaren und verdeckten Krankheiten (Klassiker: Allergie). Bei sichtbaren Krankheiten greift die Beweislastumkehr demnach nicht. Darüberhinaus haben sich beim Kauf erwachsener Hunde sogenannte Ankaufsuntersuchungen – wie wir sie aus dem Pferdebereich kennen – etabliert, da die Gerichte in diesen Fällen ebenfalls die Beweislastumkehr verneinen.
Die Frage der Haftung hängt auch davon ab, ob der Züchter als Unternehmer einzustufen ist oder nicht. Während die überwiegende Zahl der Züchter ihre Zucht als Hobby beschreiben, hat der Bundesgerichtshof in seinem Grundsatzurteil vom 29.03.2006 klargestellt, dass für die Bejahung der Unternehmereigenschaft keine Gewinnerzielungsabsicht nötig ist. Es reicht aus, dass die züchterische Tätigkeit planmäßig ... EIN ANSPRUCH AUF SCHADENERSATZ und auf Dauer angelegt ist. Dabei kommt BESTEHT DARÜBER HINAUS NUR, es auf die Anzahl der Hunde und der geWENN DEM ZÜCHTER EIN VERSCHULDEN fallenen Würfe an. In der Rechtsprechung VORGEWORFEN WERDEN KANN ... hat sich in der Folgezeit abgezeichnet, dass eine Hobbyzucht nur noch in Ausnahmefällen anerkannt wird, wenn also nur sporadisch ein Wurf fällt. Daraus folgt, dass der überwiegende Teil der Züchter als Unternehmer einzustufen ist mit der Konsequenz, dass Ansprüche des Käufers die Regelungen des Verbrauchsgüterkaufs Anwendung finden. Ist der Hund nun also erkrankt und damit mangelhaft, stellt sich die Frage nach den Ansprüchen des Besitzers. Es gilt zunächst der Grundsatz der Nacherfüllung, d.h. er muss den Besonderheiten des Verbrauchsgüterkaufs Züchter und Verkäufer seines Hundes darüber informieren und diesem unter Fristsetzung die Gelegenheit geben, den Die zwischen den Parteien geltende Vertragsfreiheit wird Mangel zu beseitigen. In der Praxis passieren hier die meisbeim Verbrauchsgüterkauf nicht unerheblich eingeschränkt. ten Fehler, da viele Besitzer den Hund ohne Information des So ist es hier nicht mehr möglich, etwaige Mängelhaftungs- Züchters vom Tierarzt behandeln lassen und im Nachhinein und Schadensersatzansprüche des Käufers gegen den Ver- das Geld von ihm zurückverlangen. Dies kann der Züchter käufer auszuschließen. Zudem besteht in diesen Fällen eine verweigern, denn nach dem Gesetz hat er das Recht und die Beweislastumkehr, die für den Käufer sehr hilfreich sein Pflicht, den Hund auf seine Kosten zu einem Tierarzt seiner kann. Zeigt der Hund beispielsweise in den ersten 6 Mo- Wahl zu bringen. Etwas Anderes gilt nur, wenn der Hund naten nach der Übergabe an den Käufer einen Mangel – er akut oder lebensgefährlich erkrankt ist und ein vorheriges erkrankt beispielsweise – so wird von Gesetzes wegen ver- Verbringen zum Züchter nicht zugemutet werden kann. mutet, dass diese Erkrankung bereits zum Zeitpunkt der Hier ist aus tierschutztrechtlichen Gesichtspunkten die soÜbergabe des Hundes vorlag und der Züchter dafür haften fortige Behandlung des Hundes vorrangig. Natürlich kön-
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nen Züchter und Käufer auch vereinbaren, dass der Käufer ohne Aufforderung und Fristsetzung an den Züchter den Hund behandeln lassen kann und dennoch das Geld ersetzt bekommt. Dies bietet sich insbesondere in den Fällen an, in denen Züchter und Besitzer sehr weit voneinander entfernt wohnen. Für den Fall, dass der Hund trotz tierärztlicher Behandlung nicht vollständig genest, stehen dem Käufer noch die Ansprüche auf Minderung des Kaufpreises (in der Regel maximal bis zur Höhe des Kaufpreises) oder auf Rücktritt vom Vertrag (Rückgabe des Hundes gegen Rückzahlung des Kaufpreises) zu. Ein Anspruch auf Schadensersatz besteht darüber hinaus nur, wenn dem Züchter ein Verschulden vorgeworfen werden kann. Diese Frage stellte sich in der Vergangenheit immer wieder bei genetisch bedingten Erkrankungen wie z.B. der Hüftgelenksdysplasie. Kann dem Züchter vorgeworfen werden, dass ein Hund eine Erkrankung aufweist, die nachweislich vererbt wird? Kann bzw. muss der Züchter durch gezielte Verpaarung bestimmter Elterntiere verhindern oder fördern, dass diese Erkrankungen auftreten? Mit anderen Worten: ist der Züchter schuld, wenn mein Hund eine Hüftsgelenksdyplasie aufweist? Der Bundesgerichtshof entschied schließlich in seinem legendären „Dackelfall“, dass ein Züchter nicht schlechthin für genetische Defekte des Hundes haftet, sondern nur dann, „wenn er die erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen hat, indem er die
Zucht nicht nach den hierfür geltenden, auf Wissenschaft und Erfahrung beruhenden züchterischen Grundsätzen – also lege artis – betreibt. Ein bahnbrechendes Urteil, woran viele Ansprüche scheitern, da dies dem Züchter erst einmal nachgewiesen werden muss. Alle Ansprüche verjähren übrigens 2 Jahre nach Übergabe des Hundes.
Vertrauenssache Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der aufgrund Krankheit als mangelhaft zu bezeichnende Hund den Großteil der Streitigkeiten ausmacht, die von den Gerichten geklärt werden müssen. Daneben geben aber auch wesensschwache, schussscheue und andere Eigenschaften des Hundes, die ihn für die Jagd unbrauchbar machen, Anlass für Streitigkeiten. Hier ist der Nachweis, dass der Mangel dem Hund bereits von Anfang an innewohnte und nicht etwa durch fehlerhafte Ausbildung, falsche Ernährung, Überbelastung o.Ä. seitens des Besitzers verursacht wurde, noch schwerer. Letztlich ist die Auswahl des Züchters und des Welpen einerseits, die Wahl des passenden Welpenkäufers andererseits aber auch eine Vertrauenssache, die neben Paragrafen und Urteilen das Wesentliche am Hundekauf sein sollte.
Engagierte Züchter testen schon mal bei den Kleinen, was sie an jagdlichen Anlagen zeigen.
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DARUM jagen wir! Text: Hans Martin Lösch
Als Jagdschule werden wir natürlich oft gefragt, warum man denn jagen muss. Können denn nicht alle Tiere in Frieden leben, wie es doch Kinderbücher in Wort und Bild beschreiben? Keine Sorge, ich will Sie nicht mit dem eintausendeinhundertundzwölften Rechtfertigungspamphlet quälen. Es gibt genügend berühmte Philosophen und talentierte Autoren, die sich dieser Frage angenommen haben. Der Autor Florian Asche z.B. mit seinem neuen Buch "Kannst Du mal die Leber halten" trifft hier mal wieder voll den Punkt (s. Buchvorstellung auf S. 92). Dennoch möchte ich anhand von Bildern aus meinem FotoArchiv an dieser Stelle illustrieren, warum wir jagen – und zwar völlig unabhängig von Notwendigkeiten.
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Es geht mir nicht um Wildbewirtschaftung oder Wildtiermanagement, nicht um Nahrungsbeschaffung und schon gar nicht um Wildschaden. Es geht hier nur um das Erleben von Natur und, so behaupte ich absichtlich provokativ, das kann man nur als Jäger. Geht man wandern, raften, Mountainbiken, Reiten, joggen, "geocachen" oder was es sonst noch so an Outdoortrendsportarten gibt, oder reist man mit Studiosus oder Neckermann um die Welt, ist man zwar in der Natur, spürt die Wärme oder wahlweise auch Kälte, sieht man Landschaften und stärkt den Körper, aber man kann, man muss nicht raus. Ich behaupte, dass es kein Hobby gibt, Hochseesegeln einmal ausgenommen, bei dem man trotz absolutem Mistwetter stunden- oder tagelang in der Natur ist.
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Was dann Jagen von Hochseesegeln unterscheidet, ist, dass nicht nur seglerisches Können und Material über den Erfolg entscheiden, sondern auch noch die Instinkte der Tiere.
Wenn man im eigentlichen, ursprünglichen Sinn jagt, ist es olfaktorisch. Jeder Sinn und der eigene Instinkt werden benötigt, um zum Ziel zu kommen. Aber was ist das Ziel? Ist es allein die Beute? Nein, nicht nur, aber natürlich auch. Der Weg ist eines der Ziele. Das Erleben und Erfahren der Natur, das Lesen der Fährten, Spuren, Losung, Fraßspuren – das sich Einfühlen in den Lebenszyklus der Wildtiere, um ihnen zu begegnen, ist die Kunst des Jagens.
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Nur der Jäger kennt das Gefühl der Heimkehr mit Erlebnissen, frierend und durchnässt, verschwitzt und voller Muskelkater, aber beseelt von den Eindrücken der Naturgewalten und der Tier- und Pflanzenwelt.
Der wärmende Tee am Kamin oder kühlender Gin and Tonic am Campfire schmecken einfach unvergleichlich, wenn man von der Jagd zurück kehrt.
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Kann man das nicht auch als Fotograf erleben? Ist das nicht auch ein ähnliches Aufsuchen und Nachstellen – also Jagd? Nein, es ist reizvoll und sogar teilweise anspruchsvoller, muss doch das Licht stimmen und das Foto einen speziellen Reiz haben durch den Ausdruck des Tieres – beim Jagen ist das ziemlich egal, ob das Objekt der Begierde lächelt...
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Als Jäger erlebt man die Länder, die Menschen, die Natur, die Gerüche und Laute der Natur unvergleichlich intensiver
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Aber dennoch fehlt etwas: Das unbeschreibliche Gefühl des Beute Machens, das im Urverhalten des Menschen angelegt ist und das das Erlebnis Jagd zu etwas Archaischem macht. Beute, Nahrung und das Teilen derselben unter Freunden oder in der Familie. Das macht die Jagd einzigartig als Erlebnis für alle Sinne. Das unterscheidet den Jäger auch vom herkömmlichen Touristen. Als Jäger erlebt man die Länder, die Menschen, die Natur, die Gerüche und Laute der Natur unvergleichlich intensiver, wird Teil der Gemeinschaft von Jägern in den unwirtlichsten Regionen dieser Erde, an Orten, die vom Massentourismus verschon bleiben. Wer jagt, lebt intensiver!
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Grenzstreitigkeiten Im Labyrinth der Grenzkontrolle Text: Gert G. von Harling Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare. Die Gesetze über Waffen- und Munitionstransporte werden komplizierter, bei Grenzübertritten erwartet den Jäger eine Vielzahl von Unannehmlichkeiten, sobald er geforderte Dokumente nicht lückenlos vorzeigen kann. Manche Bestimmungen gehen so weit, dass bei Fehlen oder unvollständiger Vorlage eines Formulars die Jagdreise abgebrochen werden muss. Die Zeiten, in denen Gert G. von Harling seine Büchse beim Betreten des Flugzeugs in einem Segeltuchfutteral beim Piloten im Cockpit abgab, am Ende des Fluges wieder in Empfang nahm und „bewaffnet“ die Gangway hinunterstieg sind Vergangenheit. Im Herbst fuhr er zur Jagd nach Schottland ohne am Flughafen nach Waffenbesitzkarte, Firearm Certificate oder Jagdschein gefragt zu werden – allerdings hatte er mit anderen Problemen zu kämpfen.
Seit über 40 Jahren fahre ich regelmäßig nach Großbritannien. Fasanenjagden in Wales, Rehböcke in England, bunte Niederwildstrecken, abwechslungsreiche Rothirschjagden im schottischen Hochland und die Natürlichkeit sowie das Selbstverständnis, mit der die Briten die Jagd auf ihrer Insel betreiben, tragen dazu bei, mich bei meinen englischen Freunden wohl zu fühlen. Vieles hat sich aber in den letzten Jahren auf der anderen Seite des Kanals geändert. Zwar setzen sich britische Jäger mit List über EU-Bestimmungen und nationale Gesetze hinweg, aber was Besitz, Führung und Umgang mit Waffen betrifft, ist die Hysterie ähnlich wie in anderen Ländern der EU. In den neunziger Jahren sah man die Ein- und Ausfuhr von Jagdwaffen noch recht locker, dann aber wurde es schwieriger, bedurfte mehr Bürokratie, seine Gewehre mit auf die Insel zu nehmen. Manche Fluglinien weigerten sich sogar, Jagdwaffen zu transportieren. Vor zehn Jahren fast undenkbar, werde ich zur Jagdzeit von höflichen, peniblen Beamten an der Grenze aufgehalten, muss allerlei Formulare ausfüllen, Gewehre auspacken, vorzeigen, einpacken, Fragen beantworten, warten, Zeit verlieren und reiste daher in den letzten Jahren, ohne meine Gewehre zu deklarieren, zur Jagd nach England.
Da mein leuchtend gelber Pullover mich nicht als Waidmann ausweist, vermutet niemand an der Grenze einen Jäger in mir, und ich werde nicht nach Waffen gefragt. „Ihr braucht eure Flinten nicht anzumelden, das mache ich schon seit Jahren nicht mehr“, beruhigte ich meine beiden Kinder und meinen Schwiegersohn deswegen, als wir unsere jährliche Herbstjagd zum Rough-Shooting nach Schottland planten. Wenn es opportun erscheint, dazu bequem ist, wird einem alten Vater noch geglaubt, und so sah auch mein hoffnungsvoller Nachwuchs im Vertrauen auf den „Alten“ keine Notwendigkeit, seine Gewehre zu deklarieren. Stattdessen wurden sie in festen Futteralen zwischen der Wäsche in den Hartschalenkoffern verstaut, meine zerlegte Flinte steckte zwischen Jacken, Pullovern und Gummistiefeln in einem stabilen Seesack, und auf dem Flughafen Köln wurde alles Gepäck eingecheckt.
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Als wir voller Erwartung darauf warteten, dass uns der Billigflieger nach Edinburgh bringe, klang überdeutlich aus dem Lautsprecher: „Fluggast Gert von Harling bitte umgehend beim Bundesgrenzschutz, Halle XY melden, Herr von Harling bitte!“ Gespannt stiefelten mein Sohn und ich los. Eine junge Frau in recht legerer Uniform empfing uns mit der freundlichen Frage: „Was haben Sie darin?“, und zeigte auf das Corpus Delicti, meinen grünen Seesack. Selbstsicher zählte ich auf: „Wäsche, Schuhe, Fernglas, Waschzeug, Flinte“ – und schon wurde ich höflich unterbrochen, ob sie die Flinte einmal sehen könnte. Während mein Sohn das Futteral aus dem Seesack kramte, fischte ich in meinen Jackentaschen nach europäischem Feuerwaffenpass, deutschem Jagdschein, Reisepass, Waffenbesitzkarte, dem englischen Firearm Certificate und dem INF 3A-Papier des deutschen Zolls. Diese Dokumentenflut interessierte die Beamtin nicht im Geringsten. Ich versuchte ihr noch den Sinn oder Unsinn der übermäßigen Bürokratie zu erklären, mein Sohn, der gleich alt war wie sie, unterstützte mich dabei wortgewaltig, aber sie war zufrieden, als ich sagte, ich wolle mit meinen Kindern nach Schottland zur Jagd fahren. So steckte ich den gesamten Stapel Dokumente in meine Jackentasche zurück. Nach knapp zehn Minuten durften wir die Flinte wieder im Seesack verstauen und wurden in Gnaden entlassen. „Wir haben alle vier unsere Flinten im Gepäck“, lachte mein Sohn zum Abschied. „Ja, ja, ich weiß“, lachte die junge Frau zurück. Sie glaubte offensichtlich an einen Scherz meines Sprösslings, setzte eine amtliche Miene auf und erklärt in offiziellem Ton: „Bei uns kann sich niemand mit einer Waffe durchmogeln.“ Beruhigt über soviel Kompetenz unserer Sicherheitskräfte an den Flughäfen, und dass wenigstens deutsche Beamte überzeugt davon sind, dass das Auge des Gesetzes unfehlbar ist, flogen wir ohne weitere Störungen nach Edinburgh, verbrachten in den Highlands unbeschwerte Jagdtage und hatten den Zwischenfall von Köln fast vergessen. Doch der schönste Jagdurlaub geht einmal zu Ende. Nun saßen wir wieder in Edinburgh, hatten unser Gepäck bereits aufgegeben, das Einchecken war problemlos, Pass, Zoll und Röntgenkontrolle lagen hinter uns, und meine Kinder hatten das Gate bereits passiert. Nur ich wurde gebeten zu warten. Mir schwante Unheil. Als der letzte Passagier abgefertigt war und ich mit einigen Beamten des Flughafens alleine am Ausgang der Halle stand, erschien ein Mann mit meinem Seesack beladen. Ich wurde wieder höflich über den Inhalt befragt. „Wäsche, Waschzeug, Stiefel, Flinte“, zählte ich auf, schon wurde mein Redeschwall unterbrochen. 76
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„Don´t worry, I do have all the necessary documentation“, wollte ich die aufgeregten Hüter des Gesetzes besänftigen, doch im selben Moment fiel mir siedendheiß ein, dass mein Sohn, der bereits im wartenden Flugzeug saß und sich gewiss wunderte, dass ich noch nicht neben ihm hockte, die Papiere eingesteckt hatte. Ich schilderte den Beamten meine missliche Lage. Fünf Minuten nach offizieller Abflugzeit wurde Sohnemann aus dem Flieger gebeten. Er übergab mir eilig einen Stapel Papiere, verschwand wieder, und kurz danach sah ich die Maschine mit meiner Familie und deren Gewehre Richtung Köln entschweben. Warum denn gerade ich ausgesucht worden wäre, begehrte ich zu wissen, und nicht meine Kinder mit ihren Flinten. Ich könne beruhigt sein, in dem Flugzeug sei garantiert kein Gewehr, bisher haben wir noch jeden geschnappt, der eins mitnehmen wollte, aber das ist Gott sei Dank unmöglich. Schmunzelnd nahm ich die Belehrung, und dass die Beamten meine Papiere keines Blickes würdigten, zur Kenntnis. Doch dann verging mir mein Schmunzeln. Ich könne den Raum mit der Flinte nicht verlassen, hieß es. „Gut, ich lasse die Flinte hier, versuche die Sache zu regeln und hole sie dann ab.“ Oh nein, das ginge nicht. Sie dürften die Flinte nicht in Gewahrsam nehmen – Versicherung usw. – ich wüsste schon. Die Frage, was zu machen sei, konnte keiner der vier umstehenden Beamten beantworten. „Vielleicht kann die Polizei helfen?“, warf ich kleinlaut ein. „Ich bringe das Gewehr zur Flughafenpolizei.“ Im Grunde schien diese Idee akzeptabel, ich fand sie sogar genial, aber ich durfte ja den Raum nicht mit der Flinte verlassen. Schulterzucken, überlegen, diskutieren, Kopf schütteln, schweigen, schließlich wurde per Telefon die Polizei angefordert. Zwei Beamte, jeder mit einer Maschinenpistole bewaffnet, erschienen, besprachen die Angelegenheit, und nach einer weiteren halben Stunde wurde ich, meinen Seesack auf dem Rücken, von den beiden Maschinenpistolenschützen, in die Flughafenhalle eskortiert. „Malcolm“, „Jim“, „my name is Gert“, stellten wir uns gegenseitig vor, und ich lud beide zu einem Kaffee ein, den wir dann schweigend aus Pappbechern schlürften. Dabei überlegten wir gemeinsam, wie ich aus dieser Misere herauskommen könnte. Mittlerweile war es 14 Uhr. An diesem Sonntag ginge kein Flug mehr nach Deutschland, und es wäre somit keine Eile geboten, stellte Malcolm sachlich fest. Während meine neuen Freunde den Seesack nicht aus den Augen ließen, ging ich zum Schalter der Lufthansa, und siehe da, man war bereit, mich am nächsten Tag um 13:50
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Inzwischen war es 18 Uhr. Der Rest ist schnell erzählt. Geld hatte ich keines mehr, das steckte in der Handtasche meiner Frau, die schon lange zu Hause war. Die Nacht verbrachte ich entspannt in der Flughafenhalle auf einer Bank. Dort war ich in Sicherheit, konnte mich beruhigt ausstrecken, denn an meinem Fußende saß Malcolm, ab und zu nickte er müde ein, zweimal fiel dabei seine Maschinenpistole scheppernd auf den Steinfußboden, und an meinem Kopfende bewachte mich laut schnarchend Jim. Ab und zu holte einer von uns eine Runde von dem grässlichen Kaffee, und ich hörte viele neue Witze von ... Ich wurde in Gnaden entlassen den beiden Bewachern. Endlich und durfte schwer bewaffnet wurde der Abflug meiner Maschiunter den Augen des Gesetzes ins Flugzeug. ne aufgerufen, ich verabschiedete mich von ihnen wie von alten Freunden, trat meinen Flug nach Kurzes Beratschlagen, dann empfahl Malcolm, um allen Deutschland an und konnte nach zweimaligem Umsteigen Problemen aus dem Wege zu gehen, in die Stadt zu fahren, endlich meine Familie in die Arme schließen. einen festen Koffer zu besorgen und den Inhalt meines See- Erst dann registrierten wir, dass ich sämtliche Dokumente für die Flinten meiner Kinder bei mir gehabt hatte, mein sackes darin zu verstauen. Gesagt, getan. Bis zum Ausgang des Flughafengebäudes von Sohn dagegen alle, die meine Waffen betreffen. den beiden Maschinenpistolen eskortiert, stieg ich in den Niemand hatte uns danach gefragt, weder in Deutschland nächsten Shuttlebus und fuhr in die schottische Haupt- noch in England. Der „Alte“ hatte mal wieder Recht behalstadt. Gottlob sind dort die Geschäfte auch am Sonntag ten, seine Theorie: „Ihr braucht eure Flinten nicht anzumelgeöffnet. Froh, dass der Feiertag im Land der Dudelsäcke den“, hatte sich bestätigt. nicht geheiligt wird, besorgte ich von meinem letzten Geld einen Koffer und fuhr zum Flughafen zurück, wo ich bereits Ein halbes Jahr später, vor einer Reise mit meinem Sohn von Malcolm und seinem Kollegen mit Maschinenpistolen Frankfurt-Kopenhagen-Grönland und zurück, hatte ich ein weiteres „boarder-highlight“. freudig empfangen und zu einem Kaffee eingeladen wurde. Uhr auf einen Flug nach Frankfurt und von dort weiter nach Hannover zu buchen. Gesagt, getan. „I have a gun with me“, bemerkte ich noch. Durch Schaden und Zeitverlust klug geworden, wollte ich die Dame hinter dem Schalter im Vorfeld gnädig stimmen, doch Papiere für ein Gewehr wollte sie nicht sehen und winkte ab. „Wenn Sie das Gewehr in einem festen Behältnis transportieren, sollte das kein Problem sein“, erwiderte sie nur, und ich kehrte zurück zu meinen bewaffneten Aufsehern.
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Am Rhein-Main Flughafen empfingen uns Misstrauen, Wichtigtuerei und Bürokratismus, als ich die Waffen aufgab. Ein Zollbeamter entschuldigte sich, er müsse meine Patronen nachzählen. Mein Einwand, ich hätte noch nie Angaben über die Anzahl mitgeführter Patronen machen müssen, es könne demnach nichts zum Nachzählen geben, beantwortete der Mann nur mit freundlichem Schulterzucken. Beim nächsten Kontrollpunkt, nun bereits als Jäger gebrandmarkt, mussten wir unsere Schnürstiefel ausziehen, sie verschwanden für einige Minuten „hinter dem Vorhang“, und anschließend wurde eins meiner zwei Feuerzeuge konfisziert, weil jeder Fluggast nur eines mitführen darf. Es wanderte in eine Tonne, in der hunderte winziger Nagelfeilen und -scheren warteten, und blieb dort auf Nimmerwiedersehen. Bei der Ankunft in Kopenhagen, resp. Einreise nach Dänemark, nahm niemand der „Offiziellen“ Notiz an unseren Gewehrkoffern. „Gewehre – guns“, ich zeigte auf den Waffenkoffer, der Zöllner winkte mich lächelnd weiter. „You go to Greenland? – good luck!“ Komplizierter wurde es auf der Rückreise. Die Patronen waren nicht mehr original verpackt, und geöffnete Schachteln durften nicht ins Flugzeug. Ich verteidigte mich damit, dass wir einige Kugeln verschossen hätten, deswegen ja schließlich hierhergekommen seien, aber das ließ der Mann hinter dem Tresen nicht gelten. Ich löste den Fall unbürokratisch. „Sind sie Jäger?“, fragte ich, und als er strahlend bejahte, überließ ich ihm die angebrochene Schachtel Munition. Am Abflugschalter galt es dann, ein Formular in vierfacher Ausfertigung auszufüllen, das penibel mit den Angaben meines europäischen Waffenpasses verglichen wurde. Die Gewehre schauten sich die Beamten nicht an! Das rächte sich aber nach der Landung in Kopenhagen. Dort stellte ein findiger Mann fest, dass auf den dänischen Einfuhrpapieren und meinem Waffenpass das Kaliber der einen Waffe mit 8x68 angegeben war, auf dem Gewehr selbst aber abweichend 8x68S stand. Nun hatten die Herren Grenzer ein Riesenproblem. Ein dritter und ein vierter Sicherheitsbeamte wurden zu Rate gezogen, schließlich kam ein fünfter hinzu, und mein Seesack, in dem die Schlösser der Waffen verstaut waren, wurde wieder aus dem Bauch des Fliegers geholt und weiter verglichen. Während die Gäste des Fluges Kopenhagen-Frankfurt über Lautsprecher um Verständnis gebeten wurden, dass sich ihr Flug verspäten würde, forderten die ratlosen Männer über Funk eine weitere Kapazität an. Die warf einen kurzen Blick auf das Durcheinander von Gewehren, Schlössern, Munition und Dokumenten, winkte lässig mit der Hand, trieb seine Untergebenen zur Eile an, weil das Flugzeug wartete, 78
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und dann waren mir fünf freundliche Beamte behilflich, Schlösser, Munition und Messer in mein Handgepäck zu verstauen. Ich wurde in Gnaden entlassen und durfte schwer bewaffnet unter den Augen des Gesetzes ins Flugzeug.
» Der Schmuggler mit dem Geigenkasten Mein Freund Bodo ist traditionsbewusst und liebt alte Dinge. Seine Kleidung, angefangen vom schäbigen Jagdfilz, über den uralten Lodenjanker, ein Erbstück seines Urgroßvaters, bis zu der speckigen Lederbundhose, kennzeichnen ihn eher als einen heruntergekommenen Wilderer, mit dem teilt er aber lediglich die Jagdpassion. Nie sah ich den Freund in Gummistiefeln, er trägt altmodische Gamaschen. Um seinen Hals hängt kein gummiarmiertes modernes Fernglas, sondern ein Vorkriegsmodell mit einem zerschlissenen Lederlappen als Wetterschutz, aber seine Flinte transportiert Bodo in einem wunderschönen, alten Schweinslederkoffer, um den ihn mancher Jagdfreund beneidet. Doch Bodo trennt sich, wenn es opportun erscheint, auch von liebgewordenen Dingen und geht mit dem Fortschritt, sodass dieser keuchend zurückbleibt. Das zeigt folgende Begebenheit: Eines Tages reiste er mit einem arg lädierten Geigenkasten zur Jagd an. Wir waren sehr erstaunt, als er aus der profanen schwarzen Pappmascheekiste seine Flinte packte. „Ich komme gerade aus England“, entschuldigte er sich bescheiden und erntete erstaunte Blicke. „Wenn ich zum Jagen ins Ausland fahre, transportiere ich meine Flinte nicht in meinem wertvollen Gewehrkoffer, sondern in diesem einfachen Geigenkasten. Bisher hat noch nie ein Grenzschutz-, Zoll- oder Polizeibeamter Verdacht geschöpft“, erläuterte er augenzwinkernd seinen „Stilbruch“.
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schwerpunktthema Jagd & kunst
Augenblicke Wie Judit Prihoda die Jagd sieht ... und malt Text: HML
Wer viel in der Natur unterwegs ist, weiß, dass es gerade die kurzen, aber einmaligen Augenblicke sind, die sich unauslöschlich im Gedächtnis einprägen. Der kurze Moment, in dem ein besonderes oder auch vertrautes Wildtier in Anblick kommt, gepaart mit einem besonderen Licht, eine einzige Bewegung, welches seine Anwesenheit verrät, der sekundenkurze Moment, in dem sich das Tier zeigt, oder ein besonderer flüchtiger Ausdruck im Blick – dies sind Momente, die ein aufmerksamer Naturbetrachter nie mehr vergisst.
Die ungarische Künstlerin Judit Prihoda besitzt die seltene Gabe, genau solche Momente nicht nur zu erleben, sondern auf ihren Bildern wiedergeben und damit teilen zu können.
Schon seit der Kindheit war die 1972 in Budapest geborene Judit Prihoda fasziniert von Tieren und beobachtete die Haustiere, mit denen sie aufwuchs nicht nur genau, sondern begann auch, sie zu malen – zum Leidwesen der Grundschullehrer auch in den Literaturbüchern der Schule, die alsbald mit nicht vorgesehenen Zusatzillustrationen versehen waren. Die Mutter erkannte aber das Talent, und so begann die Karriere als Künstlerin mit der Anmeldung an der privaten Kunstschule Jenö Barcsay für Kinder. Nach der Schule führte ihr Weg zur ungarischen Akademie der Bildenden Künste in Budapest und als Erasmus-Stipendiatin nach Darmstadt. 2006 schloss sie das Studium mit einem Werk über authentische afrikanische Geschichten als Diplomarbeit ab. In diesem Buch beschreibt sie Situationen und Eigenschaften von Menschen und Tieren in Fabeln mit 72 Illustrationen.
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In ihrem bisherigen Werk verarbeitet Judit Prihoda ihre Eindrücke der europäischen Tierwelt genauso wie jene Namibias und Südafrikas. Nachdem die Faszination für Afrika sie seit ihrer Kindheit nur aus Büchern geweckt hatte, konnte Judit Prihoda dann 2001 einige Wochen in Südafrika verbringen und 2007 eine Jagdgruppe nach Namibia begleiten und die Eindrücke der afrikanischen Natur in ihrem malerischen Werk umsetzen. Ihre Bilder fertigt die Malerin zumeist in Ölfarbe, aber auch Aquarell- und Mischtechnik kommen zur Anwendung und hinterlassen einen unverwechselbaren Stil in ihrem Œuvre. Judit Prihoda jagt selbst nicht, ist aber mit der Jagd eng verbunden. Daher stellt sie ihre Werke regelmäßig auf Jagdmessen, wie z.B. Salzburg, Dortmund, Eindhoven, Gent und natürlich in Budapest aus. Ihre nächste größere Ausstellung ist ab dem 03. Mai im Jagdmuseum in Keszthely in Ungarn zu sehen, das zu den größten und schönsten Jagdmuseen Europas zählt. Judith Prihoda sagt über sich selbst: „Ich will nicht nur Bilder malen, sondern auch damit etwas sagen. Was mir die Natur sagt, möchte ich mit meinen Bildern erzählen. Ich habe meinen eigenen Stil entwickelt, bin aber noch nicht am Ziel. Man muss immer weitergehen, um etwas Neues zu entdecken, und sich immer verbessern.“ Das klingt doch vertraut in den Ohren, gilt es doch genauso für die Jagd. Ich bin mir sicher, dass man noch viel von dieser jungen Künstlerin hören und sehen wird, und freue mich, sie und ihr Werk in diesem Magazin vorstellen zu können! Hans Martin Lösch
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Mit Feenhaar Pinsel und Gouache Farben "Oene" Lancken im portrait Text: Gert G. von Harling
Das malerische Heidedorf Mechtersen vor den Toren der alten Salzstadt Lüneburg fristet ein eher verträumtes, unauffälliges Dasein. In der weiteren Umgebung kennen es wahrscheinlich nur wenige. Und doch ist es erstaunlich weit über die Gemarkung hinaus bekannt. In diesem kleinen Ort am Rande der Lüneburger Heide geht nämlich eine weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Künstlerin ihrer Passion, dem Malen, besser gesagt dem „Wiedergeben“ von Bildern nach, die sie der Natur entnimmt.
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Irene Baronin Lancken, in Freundes- und Fachkreisen auch „Oene“ genannt, malt seit über 40 Jahren, was immer sie in ihrer ländlichen Umwelt interessiert oder von Kunden aus aller Welt in Auftrag gegeben wird. Die thematische Breite ihrer Werke ist dabei beeindruckend. Vorrangig gestaltet die Autodidaktin Motive aus Wald und Feld, anatomisch korrekt dargestellte Wildtiere, aber auch lebensnah und mit Gefühl für die Natur, Pflanzen, Früchte, Pferde und Hunde sowie besonders ansprechende Gebäude- oder Landschaftsansichten. „Oene“ Lancken stammt aus dem Osten Deutschlands und ist (nach der Vertreibung ) auf einem forst- und landwirtschaftlichen Betrieb in Westfalen aufgewachsen. So ergab sich ein enger Kontakt zu Haus- und Wildtieren aller Art, und schon früh wurde die Grundlage für ihr besonderes Verständnis für alles, was vier Läufe, Schwingen oder auch Flossen hat, geschaffen. Dabei ist das Einfühlungsvermögen der Künstlerin in Gestalt und Bewegung der Tiere bewundernswert und vermittelt auf den ersten Blick überzeugend den Eindruck absoluter Naturnähe. Oene von der Lancken erlebt die Natur und ihre Bilder sehr bewusst, um sie später im Atelier zeichnend oder malend festzuhalten. Hier kommt ihr ganz persönlicher Stil zum Tragen. Mit einem sehr feinen Feenhaar-Pinsel werden, häufig unter Einsatz einer Lupe, letzte Feinheiten von Haar- oder Federkleid, vielleicht auch der Chitinpanzer eines Insekts herausgearbeitet.
„Mein Mann erwartet von mir, dass die Betrachter versucht sind, die von mir gemalten Federn wegzupusten – dann sind sie richtig!“ Sie arbeitet im Stil der französischen und englischen Aquarellmaler des 18. und frühen 19. Jahrhunderts mit einer
Mischtechnik aus Aquarell- und Gouachefarben. Damit gelingt es ihr, ganz besondere und reizvolle Effekte zu erzielen. Die verschiedenen Wildarten, mit Vorliebe Füchse, als Miniaturen, oft nur fingernagelgroß, zeichnen sich damit durch feine Detailarbeit in äußerster Präzision aus.
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Selbst die kleinen Wunder am Rande des Pirschpfades, die winzige Ameise, der unscheinbar umherkrabbelnde Käfer, vorübergleitende farbenfrohe Falter oder Libellen, ebenso ein besonders gefärbtes Blatt, werden auf diese Art bildlich von ihr eingefangen. Bei dem Betrachten ihrer Bilder wird deutlich, dass sie ihr genau so wichtig sind, wie außergewöhnliche Szenen eines Jagdtages oder Begegnungen mit Rot- und Schwarzwild, Fuchs, Reh und Hase oder Dachs. Genaue Kenntnisse der Verhaltensweisen der Tiere, wie auch ein erstaunliches botanisches und zoologisches Wissen helfen ihr dabei. Das Auge für bemerkenswerte Bilder oder Vorgänge in Wald und Feld ist sozusagen „angewölft“, das Talent zum Zeichnen und Malen hat sie – wie sie meint – wohl von ihrer russischen Großmutter geerbt. Gemeinsam mit ihrem Mann bildete sie erfolgreich Jagdhunde aus und führte sie im In- und Ausland. Als Reiterin im Wald, Pirschbegleiterin, Treiberin, Hundeführerin und bei selbstständigen Arbeiten auf der Schweiß-
fährte mit ihrem Deutschen Wachtel „Bärchen“ – beispielsweise bei dem alten Freund des Ehepaares v. d. Lancken, dem berühmten ungarischen Jagdleiter Dr. Lazlo Studinka in Lábod, Ungarn – hat die Künstlerin einen Schatz an Beobachtungen gesammelt. Atelierbesuche und zahlreiche Gespräche mit zwei Freunden von Studinka, den ungarischen Tier- und Jagdmalern J. v. Schell und Pál Csergezán gaben ihr vielfache Anregungen, die sie seitdem in ihrem künstlerischen Schaffen begleiten. In all diesen Lebensphasen wurde ihr Blick für Bilder in der Natur und natürlich auch für jagdliche Situationen geschärft, was sich deutlich in ihren Arbeiten zeigt. Zahlreiche Reisen in Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien lieferten ihr weitere kultur- und naturbezogene Kenntnisse und Eindrücke, die sie nun in künstlerischer Kreativität umsetzt. Die Künstlerin malt vor allem auf Porzellan sowie Aquarelle. Ihr Ruf, besonders als Porzellanmalerin, hat längst die 86
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deutschen Landesgrenzen überschritten. In Kunden- und Fachkreisen, einschließlich einer Reihe von namhaften Porzellanherstellern, genießt sie in vielen Ländern Europas höchste Anerkennung. Das Schaffen schöner Porzellanstücke durch künstlerisch anspruchsvolle Bemalung ist aber nur ein Zweig ihres Schaffens, wenn auch ein sehr bemerkenswerter. Sofern der Markt es verlangt, dekoriert sie hochwertiges Weißporzellan verschiedenster Provenienz, unter Berücksichtigung spezifischer Kundenwünsche, unter Anwendung eines besonderen lithographischen Verfahrens – nach ihren Entwürfen – sodass es von der Qualität handgemalter Einzelanfertigungen kaum zu unterscheiden, aber wesentlich preisgünstiger ist. Ein Blick auf die Website von www.oene-lancken.de bietet Gelegenheit, einen ersten Eindruck von ihrem Repertoire zu gewinnen, und ein Besuch – nach vorheriger Anmeldung – in dem wunderschönen ländlichen Anwesen in der Lüneburger Heide wird mit Sicherheit niemanden enttäuschen.
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Jäger müssen beim Kampf gegen die weltweite Wilderei mitwirken! Text: Rolf Baldus
Wilderei und Trophäenschmuggel sind international in den Schlagzeilen. Solche Kriminalität war schon immer ein Problem, aber heute hat sie sich zu einer echten Krise ausgeweitet. Falls nichts unternommen wird, dann ist das Überleben mancher Tierarten bedroht. Nicht nur die Medien haben berichtet, sondern es gibt inzwischen auch eine Vielzahl aktueller empirischer Studien, und nicht zuletzt haben verschiedene hochrangig besetzte Gipfelveranstaltungen die Fakten auf den Tisch gelegt. Zuletzt fand im Februar die Konferenz über den illegalen Handel mit Wildtierprodukten unter Beteiligung der königlichen Familie in London statt. Der Fokus war bislang auf Maßnahmen auf der internationalen Ebene gerichtet, die von Staaten und Organisationen durchzuführen sind. Lokale Initiativen und Projekte wurden auch angesprochen, ihnen hat man aber bei Weitem nicht die Bedeutung zugemessen, die ihnen zukommt. Die Wilderei findet auf der lokalen Ebene statt, in den Lebensräumen des Wildes. Ohne dass die Bevölkerung vor Ort und der private Sektor voll eingebunden werden, können die staatlichen und internationalen Bemühungen nicht erfolgreich sein. Eine Gruppe, die bisher völlig unbeachtet blieb, sind die 30 Millionen Jäger, die sich jeden Tag mit dem Management, der Hege und der Bejagung der Wildtiere befassen. Sie sind dort aktiv, wo das Wild vorkommt, einschließlich der ge-
fährdeten Wildarten. Es ist wohl bekannt, dass ordnungsgemäße und nachhaltige Jagd eine wichtige Komponente des Wildschutzes darstellt. Zahlreiche Erfolgsbeispiele zeigen ihr Potential für den Erhalt und die Ausbreitung von Tierarten. Vielerorts sind sie auch schon wichtiger Teil der Bemühungen gegen die Wilderei. Vor diesem Hintergrund hat sich die Jägerschaft auf der Generalversammlung des CIC in Mailand, Italien, am 24. April 2014 zu einem historischen Gipfel getroffen. Grambow • Jagd Aktuell 89
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Der Gipfel hat Jäger, führende Persönlichkeiten des Naturund Wildschutzes und Fachleute aus den nationalen und internationalen Vollzugsbehörden zusammengebracht. Sie haben die ganze Bandbreite der notwendigen nationalen und internationalen Initiativen erörtert, um Wege aus der Krise zu finden.
Dieser Weltgipfel sollte ein Weckruf an die Jäger weltweit sein, sich gemeinsam und in Partnerschaft mit allen Interessengruppen dieser Aufgabe zu widmen und die aktuelle Krise zu überwinden. Wir Jäger lieben das Wild, und wir wollen, dass es überlebt. Ohne Wildtiere ist unsere Passion nutzlos.
Der Gipfel war eine dringliche Reaktion von Jägern aus aller Welt, die über die neuen Dimensionen der Wilderei und des Trophäenschmuggels besorgt sind. Er hat das Potential einer Mobilisierung der Jäger beim weltweiten Kampf gegen diese Kriminellen aufgezeigt. Die neuen Formen der Wilderei machen es erforderlich, die bisherigen Strategien zu überdenken. Gemeinsam könnten die Jäger zu einer starken und wirksamen Kraft werden, um den Kampf gegen die Wilderei kraftvoll zu unterstützen, vor allem auf der lokalen Ebene.
Für Einzelheiten zu den Ergebnissen siehe: http://www.cic-wildlife.org/
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Die Grambower Buchtipps Kannst du Mal Die Leber halten? Mein erster Tag auf der Jagd
von Florian Asche, Brigitte Leuchtenberger
Ein Bilderbuch für Kinder und Eltern, die erwachsen werden wollen. Was passiert auf der Jagd? Dürfen wir Tiere essen? Warum muss alles sterben? Hannah denkt nach ... Dieses Buch schließt endlich die Lücke in der Reihe hübscher Kinderbücher, die doch immer dann versagen, wenn es zum Kern der Sache mit der Jagd kommt. Der alte Mann und das kleine Mädchen gehen zum ersten Mal zusammen hinaus ins Revier. Sie lauschen gemeinsam in die Natur und erleben ihre wunderschönen Bilder. Sie machen Beute. Am erlegten Rehbock sprechen sie über das Entscheidende in der Welt, über Werden und Vergehen, über Leben und Sterben. Der alte Mann, selbst an der Schwelle zum Tod, erklärt seiner jungen Begleiterin, dass der Tod nicht unser Feind ist, sondern der Schlüssel zu einer immerwährenden Erneuerung, ein Weltprinzip.
in kürze
Zum Autor
Kannst du mal die Leber halten? Mein erster Tag auf der Jagd Autor: Florian Asche Fotos: Brigitte Leuchtenberger
Florian Asche ist aktiver Jäger und erfolgreicher Anwalt. Er ist Vorstandsmitglied mehrerer Stiftungen, darunter der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern. In der Öffentlichkeit ist er bekannt dafür, das er kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um jagdliche Themen geht.
ISBN: 978-3-7888-1617-9, Hardcover, 32 Seiten., Format: 21 x 29,7 cm, Preis: 12,95 Euro
ZuR Fotografin Brigitte Leuchtenberger kommt aus Hamburg und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Ihre künstlerisch anmutenden Fotografien fasste sie kürzlich in einem Afrika-Bildband zusammen.
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Grambow empfiehlt
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International Council for Game and Wildlife Conservation
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Atlas of the World
von Gerhard R. Damm und Nicolás Franco / Rezension von Dr. Rolf D. Baldus
Gerhard R Damm and Nicolás Franco Zwei Bände, mehr als eintausend Seiten, ein monumentales Werk! Hut ab vor den beiden Autoren, Gerhard Damm aus Südafrika und Dr. Nicolás Franco aus Spanien. In diesem Buch stecken viele Jahre Arbeit. Aber es hat sich gelohnt. Dies ist das ultimative Nachschlagewerk für Bergwild.
Wer sich mit den Wildschafen, Wildziegen und Steinböcken dieser Welt beschäftigen will, sei es als Jäger, Wissenschaftler, Naturschutzfachmann oder nur als Naturfreund, der kommt an diesen fast fünf Kilo Papier nicht vorbei. Das Werk ist ein Atlas, denn es hat für alle 96 abgehandelten Wildarten Verbreitungskarten. Aber es ist gleichzeitig ein biologisches Fachbuch, ein Ratgeber für Jagdreisen und ein Trophäen-Handbuch. Da es zu allen Wildarten Fotos aus freier Wildbahn gibt, ergänzt durch Schädelfotos aus den Sammlungen weltbekannter Museen in Europa und USA - insgesamt mehr als eintausend Fotos, wird dieser Atlas auch zu einem Bildband mit vielen bisher unveröffentlichten Aufnahmen seltener Bergwildarten. Gute jagdliche Unterhaltung bieten viele der Artikel auch, wenn man der englischen Sprache ausreichend kundig ist. Mike Shand, ein bekannter Kartograf der Universität Glasgow, Schottland hat die detaillierten farbigen Verbreitungskarten gezeichnet. Im Übrigen sind beide Autoren passionierte Bergjäger und haben in den meisten Gegenden und auf viele der Wildarten, die sie beschreiben, schon selbst gejagt.
Standard Edition: ISBN 978-0-9921870-5-7 Hardcover, linen with gold foiling on front and spine, dust jackets showing two watercolour renditions of Pamir argali and Kashmir markhor by Bodo Meier. Price €250 plus postage Collectors’ Edition: ISBN 978-0-9921870-?-? Hand bound in half leather with gold foiling on front and spine and slip cased. Each volume includes an exclusive frontispiece of the original watercolour paintings by Bodo Meier (Volume I Pamir argali, Volume II Kashmir markhor). Individually numbered and signed by the authors. Limited to 185 copies. Price €950 plus postage.
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Grambow empfiehlt
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Grambow empfiehlt
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Der perfekte Geschenkband für Afrika-Liebhaber! Brigitte Leuchtenberger ist über die Jagd zum Fotografieren gekommen. In einem ganz eigenen Stil entdeckt sie die afrikanische Wildnis und hält sie in unglaublichen Bildern wilder Tiere und atemberaubender Landschaften fest. Ein überzeugendes Dokument über die wilde Schönheit des schwarzen Kontinents.
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Afrika Brigitte Leuchtenberger ISBN: 978-3-7888-1632-2, Hardcover, 224 Seiten mit über 250 Abbildungen Format: 21,5 x 29,7 cm, Preis: 49,90 Euro
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Grambow empfiehlt
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Grambow • Jagd Aktuell
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Stabile FIlzhülle für Jägers iPhone. In dieser Tasche ist Ihr wertvolles Handy gut behütet und vor mechanischen Einwirkungen und Kälte geschützt. Die Tasche ist so angepasst, dass sie das iPhone optimal umschließt und trotzdem einen schnellen Zugriff auf das Telefon ermöglicht.
gefertigt aus 3mm Wollfilz und Fettleder, schön warm & bequem zu tragen, anpassbarer Beinumfang durch 3 verstellbare Riemen, schnell an- und ausgezogen durch Reißverschluss. Der Schuhriemen aus Leder ist verstellbar und austauschbar.
12,00 €
169,00 €
Filz-Gamaschen
Maße ca 40x30x10cm.
139,00 € Sitzkissen aus filz Dieser praktische und handliche Sitzfilz besteht aus 9 Filzquadraten, die auf eine Lodenunterlage genäht sind. Als kleines Päckchen im mitgelieferten Stoffbeutel ist er in jedem Rucksack oder jeder Jagdtasche einfach unterzubringen und ist bei Bedarf im Handumdrehen auseinandergefaltet. Ein praktisches Utensil für jeden Jäger und Wanderer.
39,00 €
Erhältlich unter www.gutgrambow-fieldsports.de und auf Gut Grambow. Alex Pinnau berät Sie gern! Grambow • Jagd Aktuell 105
Grambow empfiehlt
Zeiss Victory 8x56 T*RF
Leica Rangemaster 1000-R
Leica geovid 8x56 hd
Gestochen scharfes, kontrastreiches Bild; Leichtes, robustes Ganzmetall-Magnesiumgehäuse Widerstandsfähige Gummiarmierung; Wasser- und staubdicht
Ideales Einsteigermodell mit integrierter Ballistikfunktionalität bis 550 m (600 yds) Ausgabe der linearen und ebenengleichen Entfernung 7 x 24-mm-Präzisionsoptik mit integriertem Dioptrienausgleich.
Die HD-Serie hat die Leistung der Geovid noch gesteigert: Verbesserung in Schärfe, Brillianz und Kontrast.
Vergrößerung: 8x; Objektiv Ø: 56 mm; Austrittspupille: 7,0 mm; Dämmerungszahl: 21,2 Sehfeld auf 1000 m: 115 m; Höhe: 194 mm Gewicht: 1150 g
Ballistikprogramm: ja; Anzeigen: Entfernung; Vergrößerung: 7x; Objektivdurchmesser: 24 mm; Messbereich: 10 bis 915 m; Sehfeld auf 100 m: 115 m Lieferumfang: Corduratasche, Trageschnur und Batterie
Vergrößerung: 8x; Objektiv Ø: 56 mm; Austrittspupille: 7 mm; Dämmerungszahl: 21,2; Sehfeld auf 1000m: 118 m; Nahdistanz: ca. 5,6 m; Distanzmessung Reichweite: 10 bis ca. 1.300 m; Maße: 135x182x68mm; Gewicht: ca.1.100g inkl. Batterie
2795,00 € 2459,00 €
580,00 € 499,00 €
2360,00 € 2099,00 €
Swarovski Z6i 2-12 x 50 SR ein zuverlässiges Dämmerungsglas, das die Bewegungsjagd im Wald ebenso meistert wie den Weitschuss im Feld oder in der Steppe. Vergrößerung: 2-12x; wirksamer Objektiv-ø (mm): 19,3-50; Austrittspupillen-ø (mm): 9,6-4,2; Dioptrieausgleich (dpt): -3 bis +2; Lichttransmission (%): 90; Dämmerungszahl nach DIN ISO 14490-1: 5,7-24,6
2580,00 € 2299,00 €
Zielfernrohr Hülle PA Adapter für iPhone 5/5s Clever! Auch wenn das Wild noch so weit entfernt steht - mit Digiscoping, der Verbindung von Kamera und Fernglas oder Teleskop, sind Detailaufnahmen auch auf Entfernung kein Problem. SWAROVSKI OPTIK macht mit dem PA-i5 Adapter diesen Trend jetzt auch fürs iPhone* 5/5s nutzbar.
135,00 €
Bestmöglicher Schutz für Ihr Zielfernrohr! Material: Neopren
38,00 € ObjektivSchutz passend für die Swarovski Zielfernrohre Z4 und Z6.
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Grambow empfiehlt
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Sauer 202 synchro xt compact Kompakte Saujagd-Power & maximale Ergonomie.
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Blaser R8 Professional Success Black Edition Perfekte Ergonomie im extravaganten Design
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Blaser R8 Black Edition Schaftholzklasse 6, Kaliber frei wählbar
3499,00 € (Vorführwaffe, Abbildung ähnlich, Neuwaffe ab 5557,00 €)
Grambow • Jagd Aktuell 107
Grambow empfiehlt
Aktuelle Termine zum Jagdschein im Jahr 2014/15: eine der beliebtesten Jagdschulen Deutschlands ursprüngliches Mecklenburger Gut mit Land- und Forstwirtschaft über 2.000 ha wildreiches Eigenjagdrevier direkt um den Gutshof effizientes Lernen in entschleunigter Atmosphäre individuelle Betreuung in kleinen Gruppen durch erfahrene Ausbilder 12 Jägerprüfungen im Jahr keine versteckten Zusatzkosten regelmäßige Ehemaligentreffen & interessantes Alumni-Netzwerk
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Intensivkurs für Führungskräfte
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Jägerprüfung 11 (November 2014) Kompaktkurs
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Jägerprüfung 1 (Januar 2015) Kompaktkurs
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Jägerprüfung 2 (Februar 2015) Kompaktkurs
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Intensivkurs für Führungskräfte
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108 Grambow • Jagd Aktuell
Gut Grambow · Lange Str. 16 · 19071 Grambow
Grambow empfiehlt
Das Jagdgericht
von TOM WICKBOLDT
"Rehrücken - in Portwein pochiert"
Lecker! Wickboldt kocht
In Portwein pochierter Rehrücken mit Röstbrot und Sellerieerde Den Sellerie in feine Würfel schneiden und anschließend in heißem Öl braun anbraten. Entfetten und mit Meersalz würzen. Anschließend im Ofen ohne Umluft bei 120 Grad 2h trocknen lassen. In einer Küchenmaschine fein mixen. Das Schwarzbrot in heißem Öl mit Thymian von beiden Seiten knusprig braten. Mit Meersalz würzen. Den Portwein auf 400ml reduzieren und auf ca. 60 Grad abkühlen lassen. Thymian, Pfeffer dazugeben. Dann den Rehrücken im Portweinsud ca. 20-30 Minuten pochieren. Aufschneiden, mit Meersalz würzen und mit den anderen Komponenten anrichten. Guten Appetit!
Zutaten
Der Koch
- 400gr Rehrücken - 1/2 Selleriekopf - 4 Scheiben Schwarzbrot - 1l Portwein - 1TL Meersalz - 1TL Pfeffer & Thymian - Lorbeerblatt - Pflanzenöl
Der gebürtige Rostocker Tom Wickboldt kehrte Ende 2010 in seine Heimatregion zurück, im letzten Jahr gab es dann den ersten Michelinstern für das nach ihm benannte Restaurant im Romantik-Hotel «Esplanade» in Heringsdorf. Reservierungen unter Telefon 038378 70417 oder www.restaurant-wickboldt.de Grambow • Jagd Aktuell 109
grambow People
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Grambow People Die Fotoausbeute // Frühjahr & Sommer 2014
110 Grambow • Jagd Aktuell
1. doppeltes Foto aus letzter Ausgabe finden 2. Artikel auf www.gutgrambow-fieldsports.de aussuchen 3. Foto & Wunschartikel per e-Mail an sperber@gutgrambow.de senden 4. 200 € Gutschein gewinnen!*
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Jagdgericht
GRAMBOW JAGD AKTUELL impressum Herausgeber Jagdschule Gut Grambow Lange Straße 16 19071 Grambow Telefon: +49 (0)385 666 642 2 Fax: +49 (0)385 666 642 3 www.jagdschule-gutgrambow.de info@gutgrambow.de
Redaktion, Fotografie & Anzeigenleitung
Layout, Design & Umsetzung
Jagdschule Gut Grambow
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Lektorat Dr. Barbara Palmbach Freies Lektorat Schießstättstr. 2 82319 Starnberg
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Datum Unterschrift
118 Grambow • Jagd Aktuell
Jagdschule Gut Grambow Lange Straße 16 D-19071 Grambow