Sail am Sonntag 2013

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Sail am Sonntag Nº 7 · 0,50 €

Sonntag, 11. August 2013 Tipps für den Sail-Sonntag

Das self-made U-Boot

Ein Segelmacher in Rostock

Die Opti-Taufe im Segelstadion

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Weil MecklenburgVorpommern unser Zuhause ist

Das Startfeld der Hanse-Sail-Regatten vor Warnemünde

Regatten ohne Wind, aber mit viel Spaß Das neue Konzept der Regatten der Traditionssegler am Sail-Samstag liegt dem Leiter des Büros Hanse Sail Holger Bellgardt und Wettfahrtleiter Rainer Arlt sehr am Herzen: „Die ganz großen Schiffe hatten immer Probleme mit dem Kurs unserer Regatten. Deswegen haben wir für sie eine neue Klasse entwickelt: Schiffe, die länger als 35 Meter sind, mit drei und mehr Masten, von denen mindestens zwei rahgetakelt sind, dürfen einen fliegenden Start hinlegen und die Strecke ‚one way’ segeln“, erklärt Holger Bellgardt. „Das Konzept geht auf“, verkündet Rainer Arlt um 11.11 Uhr erfreut über den Regatta-Funk. „Die ‚Shtan-

dart’ ist auf dem Weg zur Startlinie.“ Kurz darauf folgte die „Kruzenshtern“ unter vollen Segeln. Für die anderen vier Klassen – Rahsegler, Schoner & Galeassen, Einmaster und Yachten – fiel der Startschuss nach 12.00 Uhr. Um 13.30 Uhr musste Rainer Arlt den Abbruch aller Regatten verkünden, ohne dass ein Schiff die Ziellinie überquert hatte. „Der Wind fehlte, es herrschten keine fairen Wettkampfbedingungen“, erläutert er. Insgesamt nahmen 16 Traditionssegler an den Wettkämpfen teil. Auch bei der 5. HaikutterRegatta am Vortag der Hanse Sail (7. August) vom dänischen Nysted nach Warnemünde fehlte leider der

HANS E STADT ROS TOCK

Wind, um die geplanten 21 Seemeilen Rennstrecke unter Segeln zu absolvieren. Eine Regatta-Wertung gab es hier aber trotzdem: Nach knapp zwei Stunden überquerte die polnische „Olander“ als erstes die vorverlegte Ziellinie, dicht gefolgt von der „Carmelan“ und „Frieda von Hadersleben“ (beide D). Pech hatte die 115 Jahre alte „Hansine“: In Führung liegend hatte sie 500 Meter vor dem Ziel einen „Dreher“ und konnte das Rennen nicht mehr regulär beenden. Später lieferte sie sich aber eine interne Wettfahrt mit der „Bodil“ und „Carmelan“, so dass die mitsegelnden Gäste trotzdem ihren Segelspaß hatten.

Mit der Initiative „MV tut gut“ wird unsere Region vom Landesmarketing Meck len burg-Vorpommern, einer Sparte der Staatskanzlei in Schwerin, mit einem einheitlichen Marketing-Konzept unterstützt. Dieses Branding soll der Region einen Vorteil im interregionalen Wettbewerb verschaffen, um die Schönheit und die Qualitäten der Region hervorzuheben und zu kommunizieren. „Vor allem sollen die Stärken des Landes als Arbeits-, Lebensund Erholungsort hervorgehoben werden, um Menschen für Mecklenburg-Vorpommern zu begeistern“, sagt die Referentin des Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern Dr. Elke Halm. Ein weiteres Ziel ist es, das Image des Landes im überregionalen und internationalen Umfeld auszubauen. Hierbei rückt die Wettbewerbsfähigkeit ins Blickfeld, im besonderen bei repräsentativen Besuchen, wie zum Beispiel in London zu den Olympischen Spielen.


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Sonntag, 11. August 2013

DER SAIL-SONNTAG

Tipps für den Hanse-Sail-Sonntag Stunts und Action bei „Jever Fun Rock the Ramp“ Bereits zum 6. Mal erwartet die Besucher in der Nähe des Kabutzenhofs im Stadthafen das beliebte Highlight „Jever Fun Rock the Ramp“. Über eine vier Meter hohe und zwölf Meter lange Rampe stürzen sich die Wagemutigen auf Skateboards, Fahrrädern und Inlineskates in die Warnow. Wer nicht nur gucken, sondern auch selbst

aktiv mitmachen möchte, hat am Sonntag ab 12.00 Uhr die Möglichkeit dazu. Um 14.00 Uhr können auch Kinder und Jugendliche bei einer entschärften Version ihre Künste zeigen. Nach dem Sprung- und Badevergnügen steht allen Aktiven eine Dusche im WIRO Badezimmer zur Verfügung.

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Programm am Sonntag Bühnenprogramme Hanse-Sail-Bühne 13.00 – 17.00 Uhr Wahl Miss & Mister Hanse Sail 2013, präsentiert vom LT-Club 17.30 – 18.30 Uhr Siegerehrungen Regatten 18.30 – 19.00 Uhr Krönung Miss und Mister Hanse Sail 2013 Bühne Warnemünde 11.00 – 12.00 Uhr Duo Compliment

12.30 – 13.30 Uhr De Prohner Hafengäng Bühne NDR (im Stadthafen) 11.00 – 17.00 Uhr NDR 1 Radio MV und Nordmagazin Bühnen, u.a. mit „Ernie und Bert“ Bühne „Alter Fritz“ 11.00 – 14.00 Uhr Präsentation Partnerland Brandenburg 16.15 – 17.00 Uhr Russisches Ensemble

Sprung in die Warnow bei „Jever Fun Rock the Ramp“

Paradefahrt mit maritimer Nostalgie Eine wahre Schönheit auf der 23. Hanse Sail ist der Nachbau des einstigen Flaggschiffs Zar Peter des Großen, die Fregatte „Shtandart“. Um etwa 18.30 Uhr am Sonntag wird sie die Hauptrolle in der Abschlussinszenierung des maritimen Großereignisses übernehmen, indem sie beim Koggenlager der

Silo-Halbinsel festmacht und dort bei einem Historienschauspiel mitwirkt. Um den schon seit Jahrhunderten betriebenen Handelsaustausch zwischen Russland und Deutschland zu symbolisieren, werden Säcke mit „Zorenäppeln“ gefüllt und Fässer mit Bier auf die Fregatte verladen.

Ein Blick hinter die Kulissen Woher kommen eigentlich die vielen schönen Fotos von den Schiffen? Dass es für unsere Fotografen überhaupt möglich ist, auf dem Wasser zu fotografieren, verdanken wir der langjährigen Partnerschaft mit dem Technischen Hilfswerk. Schiffs-

führer Matthias Freiboot (27) und seine Begleiter nehmen sich extra Urlaub, um jeweils bis zu zehn Kamerateams direkt in das Geschehen auf dem Wasser zu bringen. Dieses Engagement verdient ein kräftiges Dankeschön!

Attraktionen am Warnemünder Passagierkai

Veranstaltungen (Auswahl) 9.00 – 11.00 Uhr Stadthafen, Liegeplatz 78 Open-Ship Schnellboot „Gepard“ der Marine

Philharmonie mit Ausschnitten aus allen drei Suiten der „Wassermusik“ von Georg Friedrich Händel

10.00 – 16.00 Uhr Passagierkai Warnemünde Open-Ship „Gorck Fock“

18.30 – 20.00 Uhr Stadthafen, Silo-Halbinsel, Liegeplatz 91 Paradefahrt und AbschlussHistorienschauspiel „Der russische Zar Peter der Große im Jahr 1715 in Rostock“

ab 16.00 Uhr Kloster zum Heiligen Kreuz Sommerserenade am Kloster, Konzert der Norddeutschen


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DIE 23. SAIL

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Ein Wort zum Sail-Sonntag Partner aus neun Ländern

Holger Bellgardt, Leiter des Büros Hanse Sail

Liebe Gäste, wieder neigt sich eine Rostocker Hanse Sail ihrem Ende entgegen. Genießen Sie das Finale! Wir, das Team der Hanse Sail, verneigen uns vor Ihnen und sagen „Dankeschön für Ihr Kommen“. Was wäre die Hanse Sail, wenn Sie nicht immer wieder kommen würden um die Vielzahl an Traditionsschiffen zu bestaunen. Wem sollten sich die Königinnen und Prinzessinnen der Meere präsentieren? Mittlerweile ist die Hanse Sail eine fantastische Symbiose aus dem Hanse-Sail-Team der Hansestadt Rostock und den unendlich vielen Mitgestaltern an unserer Seite.

Heutzutage nennt man dies „public private partnership“, eine Kooperation von öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen. Die Hanse Sail ist aber mehr. Sie ist ein „public private & voluntary partnership“ und funktioniert nur durch das unendliche Engagement der vielen Ehrenämtler an Bord und an Land. Wir sind stolz auf diese einzigartige Komposition. Hiermit laden wir Sie schon heute ganz herzlich zur 24. Hanse Sail Rostock vom 7. bis 10. August 2014 ein! Ihr Holger Bellgardt Leiter Büro Hanse Sail

Die Delegation aus Hefei

Die Delegation aus Rostocks Partnerstadt Hefei war erst wenige Stunden in der Hansestadt, als sie am Eröffnungstag der 23. Sail in dem Areal des Landes Brandenburg bei den Shantyliedern kräftig mitklatschten. Der erste Eindruck ist entscheidend und die Gäste aus China waren offensichtlich begeistert von der Stadt und der Hanse Sail. Oberbürgermeister Roland Methling genießt die Hanse Sail auch, weil er als Gastgeber aus dem „Vollen“ schöpfen kann. So auch am vergangenen Freitag mit der Ausfahrt seiner

Gäste auf der „Kruzenshtern“. Zu Gast sind während der Hanse Sail zehn ausländische Delegationen aus neun Ländern, darunter aus Batumi (Georgien), Guldborgsund (Dänemark), Hefei (China), Karlskrona (Schweden), Klaipeda (Litauen), dem Gebiet Perm (Russland), Riga (Lettland), Rijeka (Kroatien), St. Petersburg (Russland) und Szczecin (Polen). Die Hanse Sail ist offensichtlich auch ein hervorragender Katalysator, um den Beziehungen zu Rostocks Partnern immer wieder neue Impulse zu geben.

Russland präsentiert sich vielfältig auf der 23. Hanse Sail Schon im Vorfeld der 23. Hanse Sail präsentierte sich Russland, das internationale Partnerland der diesjährigen Hanse Sail, durch den Maler Andrej Tron in der Rostocker Rathaushalle am Neuen Markt. Der Künstler hatte am 5. August zur Vernissage der Ausstellung „St. Petersburg aus den Augen eines deutschen Gesandten“ eingeladen, die noch bis heute 17.00 Uhr zu sehen ist. Musikalisch begrüßt wurde das Partnerland am Mittwochabend, den 7. August, in der Halle 207 durch die junge nord-

deutsche philharmonie mit Schostakowitschs 5. Sinfonie. Das Konzert konnte mit freundlicher Unterstützung der WIRO stattfinden. Auch bei der offiziellen Eröffnung der 23. Hanse Sail mit dem traditionellen Glockenschlag von Dr. Peter Ramsauer war Russland vertreten. Der Gesandte der Russischen Förderation Prof. Dr. Andrey V. Zverev sagte: „Ich bin sehr stolz, dass Russland Partnerland eines solch schönen Festes ist und lade Sie alle herzlich auf die ‚Kruzenshtern’, die ‚Mir’ und die ‚Shtandart’ ein.“ Von

Die junge norddeutsche philharmonie in der Halle 207

10.00 bis 16.00 Uhr ist heute Open-Ship auf dem Vollschiff „Mir“. Zudem ist am Sonntagabend die „Shtandart“ während ihrer Paradefahrt

um 18.30 Uhr auf der Warnow und im Rahmen des Historienschauspiels „Der russische Zar Peter der Große im Jahr 1715“ zu bewundern.


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Sonntag, 11. August 2013

DIE SCHIFFE

Wer kauft schon einen Haikutter?

Tom – ein entspannter Skipper

„Ich ging wochenlang an ihr vorbei, las immer wieder das „Zu verkaufen“-Schild und irgendwann habe ich einfach zugeschlagen“, erzählt Tom Kannegiesser, Skipper und Eigner der „Gefion“. „Ich war zum Kaufzeitpunkt (1995) sowieso gerade auf Wohnungssuche und dachte mir: Dann kannst du doch einfach an Bord leben.“ Was einfach klingt, ist es in den meisten aller Fälle nicht. Die „Gefion“ (Bj. 1932) kostete stolze 120.000 D-Mark, weitere 60.000 D-Mark waren notwendig, um das marode

Deck zu sanieren und nicht vorhandene Technik und Wasserversorgung zu installieren. Bei laufenden Unterhaltungskosten von bis zu 2.500 Euro im Monat ist das keine echte Eigentumswohnung. „Ich wollte eigentlich weg von behördlichen Regelungen, mit denen ich beruflich vor meinem Einstieg ins Chartergeschäft zu tun hatte. Seit 2003 haben wir doch wieder viel mit Behörden und Genehmigungen zu tun.“ Laut Kannegiesser stand auch bei ihm in diesem Jahr der „worst case“ kurz bevor, da er nach dem Ausfall seiner Maschine und der fehlenden Zusage zum Weiterbetrieb des Schiffes lange überlegen musste, ob er noch einmal investiert. Aber wer würde schon einen Haikutter kaufen? Außerdem sind 150 Tage auf dem Wasser im Jahr ein Segen für den Skipper aus Laboe. „Wenn da nur nicht diese Ohnmacht wäre, dass man an etwas gebunden ist, was man nicht ändern kann und was gleichzeitig die Existenz bedroht.“

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Segeltörn auf der „General Zaruski“ Die polnische Gaffelketsch „General Zaruski“ (Bj. 1939) ist nach erfolgreicher Restaurierung 2013 erstmals Teilnehmerschiff der Hanse Sail Rostock. Für die Ausfahrt am Sail-Freitag wurden unter Regie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern e.V. (DPG) vom Rostocker Lokal-Radio LOHRO Mitsegeltickets verlost. Zwei der glücklichen Gewinner sind Florian Eder (16) und sein Vater Jörg-Peter Bayer (50) aus dem thüringischen Altenburg. „Wir waren gerade an der polnischen Ostseeküste im Urlaub und sind zufällig auf das Gewinn-

spiel gestoßen. Als wir über unseren Gewinn informiert wurden, haben wir spontan einen Besuch der Hanse Sail Rostock in unseren Urlaubsplan aufgenommen“, freut sich Jörg-Peter Bayer. Dabei war der Segeltörn kurzzeitig gefährdet, denn „beim Einlaufen in den Rostocker Stadthafen am 8. August verlor die ‚Zaruski’ ihre Schiffsschraube“, berichtet Jerzy Sobolewski von der DPG. Glücklicherweise konnte die Schraube schnell aus der Warnow geborgen und wieder sicher angebracht werden, so dass der Segeltörn pünktlich beginnen konnte.

Jörg-Peter Bayer und sein Sohn Florian aus Thüringen

Das self-made U-Boot Der gebürtige Bremer Carsten Standfuß liebt nichts mehr als seine kleine PrivatWerft zu Hause. Mittlerweile

baut und schraubt der ausgebildete Ingenieur für Schiffbau und Meerestechnik schon mehr als zehn Jahre an sei-

Das selbst gebaute U-Boot „Euronaut“

nem Traumgefährt – ein über 16 Meter langes, selbst gebautes U-Boot. Generell widmet der Hobby-Bootsbauer einen großen Teil seiner Zeit und Ressourcen der U-Boot-Thematik und hat bereits im Vorfeld ein kleineres Ein-Mann-SchwesterU-Boot, die „Sgt. Peppers“ gebaut. Seine Motivation scheint rein investigativ zu sein. Sein Ziel ist es, jene untergegangenen Wracks ausfindig zu machen, deren konkrete Position noch nicht erfasst worden ist. Dafür ist die

„Euronaut“ zusätzlich mit einem Sonar und einer Taucherdruckkammer ausgestattet, was die Suche nach untergegangenen Wracks aus vergessenen Zeiten an vielen Plätzen erst ermöglicht. Standfuß muss sich durch ein Wirrwarr von alten Dokumenten und neuen Berichten kämpfen, um den ungefähren Ort des Untergangs herauszufinden. Dieses Jahr sind wir stolz darauf, dass Carsten Standfuß auf der Hanse Sail das gelbblaue Zivil-Boot zur Schau stellte.


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Der Segelmacher

DIE MENSCHEN

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Der Mann mit dem „Scheibenwischer“

Jan Palm auf der „Gorch Fock“

Jan Palm ist der Segelmacher auf dem Segelschulschiff der Marine, der „Gorch Fock“, die zur Hanse Sail 2013 in Warnemünde liegt. Der 25Jährige entschied sich vor fünf Jahren zur Marine zu gehen – er fühlte sich schon immer zum Meer hingezogen. Neben Motorrad fahren gehört Surfen zu seinen großen Leidenschaften, denn so kam er zu seiner Lehre als Segelmacher. Nach seiner Ausbildung ging er als Wehrpflichtiger auf sein Traumschiff „Gorch Fock“. Schnell arbeitete er sich vom Mannschaftsdienstgrad zum Unteroffizier hoch. Seine Arbeiten auf dem Segelschulschiff reichen vom abgefallenen Knopf annähen bis zum Reparieren eines Segels. „Zuerst wird das Segel am Oberdeck zurecht gelegt, bevor es dann in der kleinen Segellast im Inneren des Schiffes repariert wird“, sagt der geborene Kieler. „In der Segellast kämpft man sich dann so durch“, scherzt er. Bei der Hanse Sail ist er nun schon zum dritten Mal mit der „Gorch Fock“. „Man kann hier immer ganz gut feiern und die Großsegler sind schon sehr interessant“, berichtet Jan Palm. „Das ist wie mit dem Motorrad fahren, wenn man das gleiche Hobby hat, kommt man da schnell zusammen.“

Seit Generationen in Familienhand – Ties Venekamp vor seinem Fahrgeschäft „Shaker“

Ties Venekamp ist selbst einen Tag bevor der ganze „Rummel“ auf der Marktmeile der 23. Hanse Sail losgeht die Ruhe selbst. Der gebürtige Holländer aus Apeldoorn ist mit Leib und Seele Schausteller und in diesem Jahr mit dem „Shaker“ dabei. Venekamp, der sein Fahrgeschäft selbst als „Scheibenwischer“ bezeich-

net, sagt dass der Aufbau nur einen Tag dauert und er sein Fahrgeschäft mit nur einem Angestellten betreiben kann. Der Aufbau wird jedes Mal vom Bauamt geprüft und einmal im Jahr vom TÜV zertifiziert. Obwohl Ties Venekamps „Shaker“ während der Hanse Sail von 10.00 Uhr morgens bis kurz nach Mitternacht in

Betrieb ist, findet er auch zwischendurch immer wieder Zeit, die imposanten Segler zu bewundern. Diese Momente genießt er ganz besonders, da er von März bis November fast ununterbrochen mit seinem Fahrgeschäft unterwegs ist. Auf der Hanse Sail ist er im Rahmen einer sechswöchigen Tour durch Norddeutschland.

Weltumsegler starten während der 23. Hanse Sail

Michael Haufe

Michael Haufe von der Brandenburger Firma espoto umsegelt auf seiner „Polaris“ die Welt in 720 Tagen. Mit Smartphone, Tablet PC und Satellitenverbindung ausgerüstet, bietet er allen Interessenten, denen der Sinn nach Seeabenteuern steht, Möglichkeiten zum Mitsegeln. „Voraussetzungen braucht niemand mitzubringen“, sagt

Michael Haufe. Per Facebook, Youtube oder im Blog kann die Segeltour verfolgt werden. Sie startete am 8. August zur 23. Hanse Sail im Stadthafen und endet am 8. August 2015 in Warnemünde. „Während der Weltumseglung wird der Einsatz von CloudSystemen für Segler getestet“, sagt Haufe.


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Sonntag, 11. August 2013

ROSTOCKER LEBEN

Ausarbeitung eines neuen Sicherheitskonzeptes

Rimbert Schickling entwirft ein neues Sail-Sicherheitskonzept.

Die diesjährige Sail dient Rimbert Schickling dazu, einmal ganz genau hinzuschauen. Der Industriemechaniker für Veranstaltungstechnik, Fachbereich Bühne/Studio, widmet sich beispielsweise Struktur- und Zeitplänen, Gefahren-Szenarien, Kommunikationsketten, der Verkehrsführung, dem Security-Briefing und der Wasserrettung. Im Auftrag des Büros Hanse Sail wird er Vorschläge unterbreiten, an welchen

Orten was genau optimiert bzw. geändert werden müsste. „Wir benutzen dazu sogar eine Flugdrohne, die uns exakte Fotos von den Menschenströmen zu bestimmten Zeiten liefert“, erklärt Schickling. Die wichtigste Frage dabei ist, wie viele Menschen man eigentlich im Notfall entfluchten muss. Dazu teilt er den Stadt- und Fischereihafen sowie Warnemünde in Sektoren ein, mit dem Ziel, am Ende eine möglichst

kurze Zugriffskette zu haben. „Dabei entstehen dann komplett neue Automatismen. Auch für die Besucher muss es am Ende noch komfortabler werden – das beginnt bei Piktogrammen in der Beschilderung und hört bei Notstrom-Aggregaten für Beleuchtung auf.“ Erfahrungen konnte Schickling beispielsweise beim Searock-Festival 2011 in Bad Doberan sammeln. Hier war er einer der drei Veranstalter und musste das erste Mal auf ein perfekt ausgearbeitetes Sicherheitskonzept zurückgreifen, da das Festival trotz bereits erfolgter Anreise zahlreicher Besucher auf dem Campingplatz am ersten Tag aufgrund von anhaltendem Unwetter abgesagt werden musste. „Es gibt die Versammlungsstättenverordnung, an die man sich halten muss – es gibt aber kein Schema, welches man auf eine beliebige Veranstaltung legen kann – eben auch nicht auf die Hanse Sail“, so Schickling.

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100 Mitsegeltickets über das ADAC-Vorteilsprogramm verkauft Mit dem Start des beliebten ADAC-Vorteilsprogramms für Mitsegler bei der 23. Hanse Sail Rostock sind beide Kooperationspartner zufrieden. Die Sail-Organisatoren haben an ADAC-Mitglieder 60 Tickets zum Vorteilspreis auf der „Gulden Leeuw“ (Niederlande) und der „Shtandart“ (Russland) verkauft. Am heutigen Sonntag segeln 40 Mitglieder des Automobilclubs auf der niederländischen „Morgenster“ mit. „Wir freuen uns über die erfolgreiche Partnerschaft mit der Hanse Sail im Rahmen unseres ADAC-Vorteilsprogramms. Wir sind überzeugt, dass wir durch die Kooperation einen Beitrag zur Popularität des maritimen Großevents und damit zur Förderung des Wassersports sowie des Wassertourismus in Deutschland leisten können,“ schätzt Dr. Steffen Häbich, Leiter Wassertouristik & Sportschifffahrt des ADAC e.V. ein.

EURAWASSER und OstseeSparkasse präsentieren: Das Segelstadion im Stadthafen

Die Jungfernfahrt der „Batumi“

„Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!“ Mit diesen Worten taufte die siebenjährige Patin Marla am Freitag für die Rostocker Seglerjugend einen nagelneuen Optimisten. Den Namen verdankt die kleine Jolle der georgischen Hafenstadt Batumi, welche enge Beziehungen mit der Hansestadt Rostock pflegt. In den letzten Jahren wurden bereits 15

neue Optimisten für die jüngsten Segler der Stadt gesponsert, jeder wurde nach einer der Partnerstädte benannt. Dass es nun einen 16. gibt, verdanken die Rostocker Segelvereine der Immobilienfirma „Hanse-Gruppe“. „Wir freuen uns, dass wir uns für ambitionierte Segler engagieren dürfen“, erklärt deren Mitarbeiter Jens Sieder bei der Taufe im Segelstadion auf der 23.

Hanse Sail. Der Oberbürgermeister Roland Methling gratuliert der Rostockerin Laura Schubert zu ihrem neuen Opti. Die Elfjährige segelt seit drei Jahren und ist total begeistert von ihrem himmelblauen Boot. „Ich werde bestimmt gleich einmal eine Probefahrt im Segelstadion machen“, freut sie sich. Und tatsächlich geht es gleich im Anschluss raus auf das Wasser.


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SUMMARY

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For our English speaking partners and visitors Page 3 Russia presents itself very versatile at the 23rd Hanse Sail Russia presents itself as the international partner of this year’s Hanse Sail at the art exhibition of Andrej Tron in the city hall already before the event started. The artist’s exhibition “St. Petersburg from the perspective of a German ambassador” was opened on the 5th of August and can be visited until 5.00 p.m. today. The musical welcome of the partner country took place Wednesday night during a concert of the “junge norddeutsche philharmonie” playing Schostakowitsch’s 5th Sinfonie, presented by WIRO. Russia was also represented during the official opening, which was initiated by the traditional bell ring of this year’s guest Dr. Peter Ram-

The Russian frigate “Shtandart“

sauer. The ambassador of the Russian Federation Prof. Dr. Andrey V. Zverev said: “I am very proud, that Russia is the partner country of such a lovely event and kindly invite you to visit us on the ‘Kruzenshtern’‚ ‘Mir’ and ‚Shtandart’. From 10.00 a.m. until 4.00 p.m. will be Open-Ship on the ‘Mir‘. Additionally, visitors can admire the ‘Shtandart‘ on Sunday evening during the parade at 6.30 p.m. on the Warnow. The vessel will participate in the historic spectacle “The Russian Zar Peter the great in 1715”.

Zaruski“ (built 1939) is present and actively participating in the 23rd Hanse Sail. Two lucky winners received the price to participate in the Friday trip organized by the German-Polish Association in MecklenburgWest Pomerania. Although, the trip was partially endangered when the “Zaruski“ lost its propeller in the Warnow on the 8th of August, explains Jerzy Sobolewski, from the Polish-German Association. Luckily they could salvage the propeller and reinstall it within a short period of time so that the turn could start in time.

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Sailing turn on the “General Zaruski“

The circumnavigator starts at the 23rd Hanse Sail

After its restoration it’s the first time that the Polish Gaffelketch “General

Michael Haufe from the company espoto (Brandenburg) will circumnavigate the world in 720 days with his vessel “Polaris”. Equipped with smart phone, tablet PC and satellite connection he offers every interested person, that is up for a sea-adventure, the opportunity to join the turn. “There is no previous experience necessary” says Michael Haufe. You can follow the sail turn via facebook, youtube or within a blog. The turn started on the 8th of August during the 23rd Hanse Sail from the city harbor and ends again on the 8th of August 2015 in Warnemünde. “During the round-theworld trip the suitability

for cloud-systems for sailing purposes will also be tested” says Haufe.

Page 6 EURAWASSER and OstseeSparkasse present: The Sailing-Stadium in the city harbor “I wish you a good trip and always six inches of water under your keel”. With these words the seven year old patron Marla named a new optimist dinghy for the sailing youth in Rostock. The little dinghy was named after the Georgian harbor city Batumi, which has a close relationship with the hanseatic city of Rostock. During the last years the youngest sailors of the city got 15 new optimists sponsored, of which each got named after a partner city. The 16th was given to the sailing club Rostock by the real estate agency “Hanse-Gruppe”. “We are happy to be able to support ambitioned sailors”, explains the representative Jens Sieder during the naming ceremony in the Sailing-Stadium. The mayor Roland Methling congratulated Laura Schubert from Rostock to her new optimist. The eleven years old already sails for three years and was very excited about her new vessel. ”I am certain to test the new boat in the Sailing-Stadium instantly.” states Laura. And immediately afterwards, she hits right off to the water.


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SAIL-PANORAMA

Mobiler Rätselspaß

Mitsegeltörns nach der Hanse Sail

präsentiert von ROHDE & SCHWARZ Haben Sie Lust, auf dem HanseSail-Gelände für Sie bislang vielleicht unbekannte Orte zu entdecken und dabei spannendes Wissen zu erfahren? Mit der espoto Spotrace App haben Sie heute noch die Möglichkeit, das maritime Fest auf spielerische

Weise kennen zu lernen. Gehen Sie auf die Jagd nach Punkten, indem Sie mit GPS-Koordinaten gekennzeichnete Orte finden und dort kniffelige Fragen beantworten. Einfach den QR-Code scannen, die kostenlose App installieren und miträtseln!

Stimmen zur Sail Ausfahrt!! – ein Zauberwort für alle Mitfahrer und Segler unter den Sail-Gästen. In Ludwigshafen hat dieser Ruf Anneliese und Reinhard Oberauer erreicht und zur Hanse Sail gezogen. „Wir wollten die Sail in Rostock hautnah erleben und sind schon sehr gespannt, was uns die Fahrt mit der Hansekogge bieten wird“, freuen sich beide. Von noch weiter her kommt Kamila Quinones. Havanna ist die Heimatstadt und die Hanse Sail mit Raddampfer „Freya“ die Sehnsucht. „Ich freue mich, dass mich die Freundin meiner Mutter mit in den Stadthafen genommen hat, um Hafen, Raddampfer und Meer zu erleben.“ Brigitte Krah mit Enkelin Noelle Schnell kann sich als thüringische Rostockerin einen Sommer ohne Sail-Besuch

nicht mehr vorstellen. „Dabei ist die Fahrt mit der ‚Freya’ schon ein Familienausflug, denn zwei Besatzungsmitglieder sind mit von der Partie dazu noch einige Freunde und Bekannte“.

SAS

„Christian Radich“ / NOR 11. – 18.08.2013 Rostock – Oslo 999,00 €

„Santa Barbara Anna” / DEU 14. – 15.08.2013 Rostock – Mukran 110,00 €

„Abel Tasman” / NLD 12. – 15.08.2013 Rostock – Wilhelmshaven 340,00 €

„Grand Cru” / DEU 15. – 16.08.2013 Rostock – Kiel 160,00 €

„Mir” / RUS 12. – 21.08.2013 Warnemünde – Oostende 780,00 €

„Eye of the Wind” / GBR 16. – 21.08.2013 Rostock – Kiel 1.250,00 €

„Neerlandia” / NDL 12. – 16.08.2013 Rostock – Kappeln 245,00 €

„Atlantis” / NDL 22. – 30.08.2013 Lissabon – Palma de Mallorca 780,00 €

Informationen & Buchungen: Tel. (0381) 381 29-75 / -76

Warm, aber mit Schauern

Noelle Schnell, Brigitte Krah, Kamila Quinones (v.l.)

Nach zehn Stunden Sonne am Freitag und einer Schwachwindausfahrt mit kleinem Schauer am Samstag erwarten die Mitsegler am Sonntag zwei bis drei Windstärken aus Südwest. Leider scheint die Sonne nicht mehr ganz so intensiv und die Schauer halten sich zwar im Zaum, dafür aber beständig den ganzen Tag. Ein Trost bleibt: die Temperaturen erreichen 20 °C und Schiffe sehen bei jedem Wetter majestätisch aus.

Wir danken unseren Sponsoren für die freundliche Unterstützung:

Impressum Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde Büro Hanse Sail www.hansesail.com Redaktion: Nora Block, Juliane von Wiedebach Texte & Fotos: Dr. Klaus-Dieter Block, Nora Block, Dr. Wolfgang Dalk, Theresa Klink, Annika Schmied, Jakob Schranck, Gesine Schuer, Britta Trapp, Juliane von Wiedebach, Lutz Zimmermann Herstellung: Stadtdruckerei Weidner GmbH Rostock

24. Hanse Sail Rostock 7. bis 10. August 2014


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