2015 Reisebericht Polen

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07. - 16.08.2015

Krakau und Prag 2015

Warum wir eine Reise nach Polen machen wollten? Das fragten uns viele; denn ferne Kontinente sind sonst unser Ziel. Es sollte eine Ahnenreise werden zum Geburtsort meiner Mutter. Aus der Stadt Beuthen stammt der mütterliche Teil unserer Familie. Seit 70 Jahren gehört Beuthen nicht mehr zu Deutschland, heißt aktuell Bytom und liegt in Kleinpolen/ Oberschlesien. Wir wollten diese Reise eigentlich schon vor vielen Jahren machen, als meine Mutter noch lebte und relativ gut zu Fuß war. Leider hat sie das nicht gewollt. Jetzt ergab sich die Möglichkeit und auch das Interesse für diese Reise, auch bei meinem Freitag, der 7. August 2015 Vetter Manfred, dessen Vorfahren Lissabon - Köln mütterlicherseits aus Breslau kamen, heute Wroclaw. Vor der Reise gab es ein Familientreffen im Restaurant „Klein Petersberg“ in Bonn-Bad Godesberg (Foto). Tags drauf begann die Fahrt in Richtung Osten. Der erste Stopp war Dresden. Über die Grenze ging es weiter nach Breslau. Drei Tage verbrachten wir in Krakau, heute Kraków, von wo wir Ausflüge nach Beuthen/Bytom und Auschwitz/Oswiecim unternahmen. Nach dem Besuch der Schindler Fabrik in Krakau, ging es auf westlichem Kurs bis nach Prag in Tschechien.

Nach einer Woche, mit vielen neuen Eindrücken, flogen wir von Prag zurück nach Lissabon.

Unser Flug mit der Lufthansa nach Köln beginnt an diesem Morgen. Planmäßig landen wir in Frankfurt. Bis nach Köln soll es weiter gehen mit dem ICE vom Fernbahnhof. Nachdem wir unsere Koffer am Band in der Ankunftshalle nicht fanden, informiert uns die freundliche Dame vom Bodenpersonal, das diese bereits weitertransportiert wurden und am Schalter im Fernbahnhof zu finden sind. Dort angekommen, finden wir einen der beiden Koffer. Der freundliche Herr vom Bodenpersonal, schwitzend und froh, weiß auch, wo der zweite Koffer zu finden ist. Laut Anweisung der Lufthansa ist der Schalter am Fernbahnhof aktuell geschlossen, wegen unerträglichen Bedingungen, es war einfach heiß. Wir werden aufgefordert den fehlenden Koffer vom Band in der Ankunftshalle abzuholen. Chaos wegen Hitze? Das Wort „heiß“ verfolgt uns auch im ICE, jetzt schon im Besitz der beiden Koffer, mit dem wir bis zum Kölner Hauptbahnhof fahren. Die ICE-Technik schafft es nicht das Abteil auf angenehme Temperaturen herunter zu kühlen. Dany holt uns freundlicher Weise vom HBF ab. Den Nachmittag verbringen wir bei Christian und Dany im Garten, wo man es wirklich aushalten kann. Gegen Abend grillen wir und sitzen noch bis spät auf der Terrasse. Geschlafen wird in Julians Zimmer, das er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Julian ist für ein paar Tage mit seiner Freundin nach Rom geflogen. Nike ist zuhause und berichtet uns motiviert über ihren Schulaufenthalt in Südengland, der für diesen Herbst ansteht.


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Köln

Samstag, der 8. August 2015 Frühstück mit einer Auswahl von frischen Brötchen. Mit der Straßenbahn fahren wir nach Deutz, wo uns Christian mit auf den Panoramaturm nimmt, von dem man die Silhouette von Köln bestaunen kann, sowie einen tollen 360˚ Rundumblick hat. Wir haben Pech. Um uns herum nur Dunst. Weiter geht es zur neuen Uferpromenade und danach über die Hohenzollernbrücke, mit ihren tausenden von „Liebesschlössern“, zum Kölner Dom. Jetzt in der Innenstadt angekommen geht es zum Restaurant „Früh“ ein Kölsch trinken und später in der Innenstadt die obligatorische Currywurst essen. Nachmittags fahren wir mit Christian und Dany nach Bad Godesberg, wo wir uns mit unseren Vettern Manfred (und Christine) und Rolf (und Marion) verabredet haben. Wir treffen uns im Restaurant Klein Petersberg (www.kleinpetersberg.de), an der Autofähre nach Königswinter. Auf der Terrasse haben wir einen herrlichen Blick über den Rhein auf das Siebengebirge, mit Petersberg und Drachenfels im Hintergrund. Wir sind zu acht am großen Gartentisch und die Geschichten über Familie, Arbeit und Vergnügen kursieren über Stunden. Ein gelungener Abend. Liebeschlösser auf der Brücke zum Dom

Abendessen im „Klein Petersberg“ (v.l.n.r.) Guida, Christine, Marion, Rolf, Christian, Dany, Manfred


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Köln - Dresden Sonntag, der 9. August 2015 Köln - Dresden Die Koffer sind wieder gepackt und nach einem guten Frühstück mit Christian und Dany auf der Terrasse stehen Manfred und Christine pünktlich um 9:30 Uhr vor der Tür, um uns abzuholen. Wir steigen in Manfreds Wagen, und ab geht es nach Dresden, unserem ersten Ziel.

Dresden Platz vor der Frauenkirche

Dresden Blick über die Elbe

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Nach sechs Stunden Fahrt und fast 600 km Autobahn erreichen wir Dresden am späten Nachmittag. Das Star Inn Hotel (http://starinnhotels.com/starinn-hotel-premium-dresden-im-haus-altmarkt) am Altmarkt liegt in direkter Nähe zur Frauenkirche. Nach einem ersten Besuch der Innenstadt machen wir es uns bequem auf der Brühlschen Terrasse am Elbeufer. Es ist sommerlich warm an diesem Abend und ein Radeberger Pils zum Abendessen bekommt uns hier besonders gut. Nach dem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang, überqueren die

Elbebrücke und gehen auf der Uferpromenade an einer riesigen open-air Kinoleinwand vorbei. Wunderbare Idee, Kinofilme zu sehen mit der angestrahlten Silhouette von Dresden im Hintergrund.


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Dresden - Breslau Montag, der 10.08.2015 Dresden - Breslau Nach einem ausgiebigen Frühstück im Café Dreißig besichtigen wir die wieder aufgebaute Frauenkirche (https:// de.wikipedia.org/wiki/Frauenkirche_(Dresden)) und den Zwinger (https://de.wikipedia.org/wiki/Zwinger_(Dresden)). Von der Aussichtsplattform der Kirchenkuppel genießen wir den 360˚ Blick auf die Stadt. In der „Galerie“, einem neuen Einkaufszentrum in der Innenstadt, stärken wir uns beim Mittagessen und Manfred bekommt auch sein obligatorisches Eis. Gegen 15 Uhr holen wir das Auto aus der Tiefgarage am Altmarkt. Hier auf dem Altmarkt wurden nach der Bombennacht vom 13.02.1945 die Leichen von ca. 5.000 Bombenopfer verbrannt. 70 Jahre später ist es ein friedlicher Platz und Teil der Fußgängerzone. Bald sind wir an der polnischen Grenze. In Breslau finden auf Anhieb das PURO Hotel, dank unseres „doppelten“ Navigationssystems (eine Dame spricht uns in Deutsch vom VW NAVI, eine andere von GOOGLE MAPS, ebenfalls in Deutsch). Das PURO Hotel (http://de.purohotel.pl/wroclaw) ist ein modernes Hotel, Dresden Selfie auf der Frauenkirche für die „iPad Generation“ geeignet. Die Rezeption ist in einem open space in der Lobby, wo die Hotelgäste sich selber mit ihrer Kreditkarte registrieren können. Wir werden von zwei netten Jungs dabei begleitet, die uns danach die Schlüsselkarten übergeben und uns auf zwei Sachen aufmerksam machen: „Kaffee wann immer Sie wünschen – frisch, köstlich, kostenlos“ und „Sicheres Parken in unserer Tiefgarage“. Das Hotel ist sehr zentral gelegen und in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Judenviertels. Wir gehen weiter über eine große Kreuzung und schon sind wir in der Fußgängerzone. Hier finden wir das wiederaufgebaute alte Rathaus und die „historischen“ Häuserfassaden am Breslauer Ring. Wir kommen auch an einem Hutgeschäft vorbei, das mich an die Geschichten meiner Mutter erinnert; denn meine Großmutter Elfriede war Hutmacherin und hatte vor dem 2. Weltkrieg einen Hut Laden in Beuthen. Die Sonne geht mit einem orangerotem Ball unter und wir suchen uns einen Platz in einem der vielen Restaurant Terrassen am Breslauer Ring (Platz vor dem Rathaus). Um Mitternacht gehen wir müde von der langen Autofahrt von ca. 600 km in unsere Zimmer und fallen, nach einem Duschbad, in die frischen Betten.

Dresden Altmarkt am 25.02.1945

Breslau Hutgeschäft in der Altstadt




Breslau-Krakau

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Breslau Hotel PURO iPad im Zimmer

Dienstag, der 11.08.2015 Breslau Der Vormittag ist der Besichtigung der Innenstadt gewidmet. Wir besteigen den Kirchturm der Magdalenen Kirche und gelangen bald oben auf eine Brücke zwischen den beiden Türmen (https:// de.wikipedia.org/wiki/Magdalenenkirche_(Breslau)). Wie bei der Frauenkirche in Dresden, lohnt sich auch hier der Aufstieg über die vielen Treppenstufen; denn der Rundumblick ist fantastisch. Bevor wir die Weiterfahrt beginnen, folgen wir Guida noch in eine Filiale der größten Supermarktkette Polens (https://de.wikipedia.org/wiki/Biedronka). Sie gehört zur portugiesischen Unternehmensgruppe Jerónimo Martins. In Portugal heißen diese Supermärkte „Pingo Doce“.

Lucira Fischerboote

Breslau Auf der Magdalenen Kirche

Breslau Guida vor Biedronka


Namibe Morgens am Strand SEITE

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Krakau

Krakau Unser Zimmer im Hotel CRACOWDAYS

Unsere virtuellen „Damen“ führen uns nun weiter auf der Autobahn bis nach Krakau. Hier folgen wir den Damen bis beide im Chor rufen. „Sie haben ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt auf der rechten Seite.“ Unsere Augen schweifen umher bis wir ein kleines Schild mit der Aufschrift „cracowdays“ entdecken. Wo ist das Hotel (http://cracowdays.com/eng/welcome.html)? Wir stehen vor einer hässlichen Fassade eines dreistöckigen Gebäude aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. An der hohen Haustür gibt es eine Klingel und eine Gegensprechanlage. Bevor wir klingeln können, macht es „klick“ im Türschloss. Drinnen sehen wir einen breiten Treppenaufgang bis zum Hochparterre und dort einen Pfeil mit „Reception“, der in die 1. Etage zeigt. Wir steigen die Treppe weiter hoch und sehen bald ein schönes hölzernes Eingangsportal. Hier klingeln wir nochmals, die Tür öffnet sich und wir stehen plötzlich in einer klassisch designten Wohnung. Die Renovierung ist wirklich hervorragend gelungen. Eine adrett gekleidete junge Dame begrüßt uns mit einem offenen Lächeln und führt uns in die Küche, wo wir an einem großen Eichentisch, mit Platz für acht Gäste, Kaffee und Kuchen angeboten bekommen. Wir sind erst einmal ganz hin- und hergerissen von diesem „Hotel“. Es hat hohe Decken und ist individuell geschmackvoll eingerichtet. Die 1. Nacht schlafen wir im Zimmer „Porto“ (das Foto von diesem Zimmer ist auch in der Internet Seite). Manfred und Christine beziehen ein Zimmer im Hochparterre. Für die 2. und 3. Nacht hatten wir eine separate Buchung, und wir bleiben auch im Hochparterre, neben dem Zimmer von Manfred und Christine.

Krakau Gemeinschaftsküche



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Beuthen Mittwoch, der 12.08.2015 Krakau - Beuthen Frühstück in der „Küche“ in der 1. Etage. Wir besprechen den Plan für Beuthen. Wir wollen das Haus finden, in dem der Sparkassenangestellte Richard Besuch mit seiner Frau Elfriede gelebt hat und in dem ihr erstes Kind, Marianne, zur Welt gekommen ist. Vor der Reise hatte ich im Internet herausbekommen, dass im offiziellen Adressbuches von Beuthen O/S aus dem Jahre 1937 auf Seite 7 steht: Richard Beuthen Schaffgotsch Straße 6 Besuch, Sparkassen-Angestellter, Schaffgotschstr. 6, Beuthen. Im Internet befindet sich eine Stadtkarte von „SHELL“ aus dem Jahre 1934/35. Legt man die aktuelle GOOGLE MAPS Karte von Bytom auf die 80 Jahre ältere SHELL-Stadtkarte von Beuthen, findet man den aktuellen Namen der Schaffgotsch Straße heraus. Heute heißt diese Straße: Józefa Rudzkiego. (Foto auf der letzten Seite). Wir stehen vor dem Mietshaus. Wir sind dort angekommen, wo die junge Familie Besuch bei der Geburt meiner Mutter gewohnt hat. Es ist eine Siedlung mit langen Gebäudereihen von Mietwohnungen. Jede Hausnummer hat einen Eingang für 6 Mietwohnungen, verteilt auf Hochparterre, 1. und 2. Etage. Die Tür von Nr. 6 ist auf. Links führt eine ausgetretene Treppe zur Hochparterre. Rechts gibt es eine geschlossene Tür, die wohl zum Keller führt. Wir gehen nicht weiter rein ins Haus. Ältere Männer in weißen Unterhemden beobachten uns, die Gruppe von vier Deutschen, die mit einem Volkswagen mit deutschem Nummernschild vor Hausnummer 6 ausgestiegen sind. Anhand der SHELL-Karte suchen wir später die Taufkirche meiner Mutter. Laut Geburtsschein ist Marianne Elisabeth Besuch im Geburtsregister unter der Nr. 1084 des Jahres 1930 eingetragen. Der Geburtsschein trägt den Stempel des Standesamtes des Stadtkreises Beuthen O/S. Im Geburtsschein steht außerdem: „Getauft am 13. Juli 1930 in der Sankt Hyazinth Pfarrkirche zu Beuthen 95 durch Kaplan Adamski. In der SHELL-Karte finden wir die Kirche zwischen Küper Straße und Scharleyer Straße (http://wikimapia.org/2341335/de/Pfarrkirche-StHyazinth). Hier ein Zeitzeugenbericht von jemanden, der fast zur gleichen Zeit in Beuthen gelebt hat und auch in der Sankt Hyazinth Pfarrkirche getauft wurde: https://www.dhm.de/lemo/zeitzeugen/hannes-bienertkindheit-in-beuthen-oberschlesien.html. Wir halten einen Moment inne. Durch die Gitter des Eingangsportals können wir in das Kirchenschiff sehen. Leider ist die Kirche verschlossen.

Beuthen Taufkirche

Wir entscheiden uns, die Innenstadt von Beuthen und das Industriegebiet mit dem Auto zu durchfahren. In der Innenstadt stoßen zwei Extreme aufeinander, ein neues Einkaufszentrum und darum herum Häuser, die uns an Filme über die „Industrielle Revolution“ erinnern. Die Fassaden sind nicht renoviert und in einem heruntergekommenen Zustand. Die Straßen sind voll mit Schlaglöchern. Insgesamt eine sehr abweisende Umgebung. Wir steigen nur kurz aus, um bei einem Fleischer ein paar geräucherte Würstchen zu kaufen. Danach machen wir uns auf den Weg zurück nach Krakau.


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Krakau

Krakau Wawel Kathedrale

In der Nähe unseres Hotels gibt es auf der Karmelicka Straße eine Straßenbahnhaltestelle. Hier nehmen wir die Linie 8, die uns in die Nähe der Königlichen Wawel Burg bringt. Die Linie 8 hat moderne Straßenbahnwagen, baugleich mit denen, die uns einige Tage vorher von Köln-Lindenthal nach Deutz gebracht haben. Der Fahrkartenautomat versteht sogar Deutsch. Die Kurzstrecke kostet umgerechnet 0,70€. Wir besteigen die Burg und besichtigen zuerst den Dom (https://de.wikipedia.org/wiki/Wawel-Kathedrale). Wir haben Glück, denn 15 Minuten später schließt das große Portal. Wie bei vielen Kathedralen, sind auch hier Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten im Gange. Der Dom ist eines der Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben muss. Nicht nur weil Karol Wojtyla zwischen 1964 und 1978 hier Kardinal gewesen ist. Es wäre so wie Köln zu besichtigen, ohne einmal in den Dom gegangen zu sein. Wir besichtigen danach die restliche Burganlage, die hoch über der Stadt thront.

Krakau Wawel Burg


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Krakau

Zu Fuß erreichen wir danach das ehemalige Judenviertel, mit seinen Synagogen und seinem immer noch mediterranen Flair. Kazimierz, oder in Deutsch Kasimir, ist ein Stadtteil von Krakau, südöstlich der Altstadt am linken Ufer der Weichsel an der Weichselbiegung. Kazimierz (https://de.wikipedia.org/wiki/Kazimierz) war bis 1867 eine eigenständige Stadt und wurde bis 1941 fast ausschließlich von Juden bewohnt. Heute ist es überwiegend saniert und zu einem Anziehungspunkt für in- und ausländische Besucher geworden. Mit der Besetzung von Polen durch die Deutschen im September 1939, wurden die jüdischen Einwohner von Kasimir in das sogenannte Krakau Ghetto (https://de.wikipedia.org/wiki/ Ghetto_Krakau) umgesiedelt. Eine Gedenktafel an der Ghettomauer lautet: „Hier haben sie gelebt und gelitten und sind von den Nazi-Henkern ermordet worden. Von hier aus führte ihr letzter Weg in Vernichtungslager.“

Krakau Im Kasimir Viertel

In der Nähe der historischen Synagoge gibt es eine Anzahl von netten Restaurants. Es gibt Straßenmusikanten und das Menü besteht aus polnischen und jüdischen Gerichten und Nachspeisen. Wir lassen uns von dieser jüdischen Stimmung einfangen, die noch authentischer wird, als sich plötzlich eine Gruppe orthodoxer Juden nähert und zielstrebig in der Synagoge verschwindet. Nach dem Abendessen überqueren wir den Marktplatz in der Stadtmitte mit seiner anziehenden Atmosphäre und dem reichhaltigen Angebot an Restaurants, Straßenverkäufern und Musikanten. Wir gehen weiter durch die Fußgängerzone und über die Karmelicka Straße zurück zu unserem Hotel.

Krakau Piroggi (Maultaschen) Verkauf


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Auschwitz Donnerstag, der 13. August 2015 Auschwitz - Birkenau Es gibt viele Dokumente zu Auschwitz. Es gibt viele Zeugnisse des Grauens. Zu dem, was hier passiert ist fehlen mir die Worte. Wer Tag für Tag durchlesen möchte, wie Menschen mit Menschen umgegangen sind, hier eins der vielen Dokumente von vor 71 Jahren, aus dem Monat August 1944: http://www.holocaustchronologie.de/chronologie/1944/ august/01-07.html

Schon einige Wochen vorher haben wir im Internet eine individuelle Führung für 08:45 Uhr gebucht und im Voraus 79 € bezahlt. Die ausgedruckten Eintrittskarten zeigen wir am Eingang und treffen drinnen auf eine freundliche Dame, die uns in den nächsten 3,5 Stunden in Deutsch durch das Lager führt. Frau Boźena Kramarcyk, Auschwitz Deportierte Juden aus ganz Europa unsere Guide in Auschwitz, die Ihre Geschichte hier erzählt http://verantwortungsvoll-gedenken.de/als-guide-in-auschwitz/, schafft es die zahlreichen Touristenströme zu umschiffen. Wir gehen zuerst durch das Lager und die Gebäude und bleiben vor den jeweiligen Dokumenten, Ausstellungen und Schaukästen stehen, um Daten und Fakten vom Lager Auschwitz zu erfahren, meistens in einem Moment ohne die anderen Touristen um uns herum zu haben. Bald sind wir am Ende der Führung des Lager Auschwitz angelangt. Der letzte Halt ist der Galgen, an dem der KZ Leiter Rudolf Höss (https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_H%C3%B6%C3%9F) hingerichtet wurde, nachdem er bei den Nürnberger Prozessen seine Aussage gemacht hatte und für schuldig befunden wurde. Der an Polen Cunene Delta Sonnenuntergang ausgelieferte Rudolf Höss starb am 16.04.1947 an dem Ort, an dem unter seiner Führung über 1.300.000 Menschen ermordet wurden.


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Auschwitz Birkenau Mit dem Museumsbus fahren wir über den Bahnübergang und erreichen die sogenannte „Judenrampe“ im KZ Auschwitz-Birkenau (https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz-Birkenau). Die „Judenrampe“. Um sich emotional vorzustellen, was hier tagtäglich geschah bei der sogenannten „Selektion“ von den in den Güterwagen ankommenden Juden aus ganz Europa, hier die Szene aus dem Kinofilm „Sofias Entscheidung“: https://www.youtube.com/watch? v=RaPBzhEsCL0 . Die massenhafte Tötung funktionierte nach einem ausgeklügelten Produktionsprozess mit Asche als Endprodukt. Die Lebensbedingungen in Birkenau, einer Stadt aus Pferdebaracken, in denen Menschen auf ihren Tod warteten. Im Gegensatz zum Stammlager mit seinen Backsteingebäuden, war Auschwitz-Birkenau ein Barackenlager. Von vielen der Holzbaracken, den sogenannten "Pferdebaracken", sind nur noch die Fundamente und die Schornsteine zu sehen. 253 dieser Fertigbaracken, die als Pferdeställe für die Wehrmacht konstruiert worden waren, hat die Lagerleitung um die Jahreswende 1941 / 1942 gekauft. Die Baracken waren billig und ließen sich innerhalb kürzester Zeit errichten. Die Lagerführung hatte es eilig. Im Herbst 1941 waren rund 10.000 sowjetische Kriegsgefangene nach Birkenau gebracht worden, die unter katastrophalen Bedingungen in notdürftig hergerichteten Unterkünften kampierten. Als die bestellten Fertigbaracken im Frühsommer des Jahres 1942 in Birkenau eintrafen, lebten nur noch 945 von ihnen. Später wurden in die Holzbaracken jüdische Häftlinge eingepfercht. Nach dem Krieg wurden viele der "zerleg- und versetzbaren Pferdeställe", so die offizielle Bezeichnung der Holzbaracken bei der Wehrmacht, abgebaut und nach Warschau gebracht. Dort dienten sie als Unterkünfte für Bauarbeiter, die das von den Deutschen völlig zerstörte Warschau wieder aufbauen sollten. Birkenau Pferdebaracken Nach ca. 4 Stunden Führung durch Auschwitz und Birkenau verabschieden wir uns dankbar von Frau Boźena Kramarcyk.

Wir haben unser Auto auf dem Parkplatz beim Tourismusbüro stehen. Hier im Büro fragen wir nach einem Tipp für ein Gartenrestaurant in der Innenstadt von Auschwitz. Wir essen sehr gut im Restaurant Restauracja Stara Poczta (http:// www.hotelgalicja.com.pl/restauracje), das uns vom netten Herrn im Tourismusbüro empfohlen wird.

Auschwitz Frisches Rindertartar


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Auschwitz - Wieliczka Von Auschwitz aus fahren wir an Krakau südlich vorbei zur Stadt Wieliczka. Daniela und Rob, die hier im Mai waren, empfohlen uns das Salzbergwerk zu besichtigen (http://www.salzbergwerkwieliczka.de/). Wir entscheiden uns für die 1,5 Stunden Führung durch das Salzbergwerk. Es gibt auch eine 3 Stunden Abenteuer-Tour, die Daniela und Rob gemacht haben.

Während der Touristenführung steigt man auf ca. 160m herab in das Bergwerk und kommt an unterirdischen Kapellen, Sälen, Seen und Skulpturen vorbei, alles aus Salz gefertigt. Salz war für die polnische Wirtschaft in den letzten Jahrhunderten ein Exportschlager und die Mine trug zwischenzeitlich mit 30% des Bruttoinlandsprodukts bei. Erschöpft von den vielen Eindrücken parken wir das Auto später auf dem bewachten Parkplatz in der Nähe des Hotels und setzen uns noch für ein Bier oder Radler zum Abendessen in den Biergarten auf der Karmelicka Straße. Wieliczka Rundherum von Salz umgeben

Wieliczka Kathedrale 160m tief in der Salzmiene

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Krakau Freitag, der 14.08.2015 Krakau Nach dem Frühstück packen wir zusammen und fahren zur letzten Sehenswürdigkeit auf unserer Reise in Polen, der Schindler Fabrik. Auch wegen des Kinofilms „Schindlers Liste“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Schindlers_Liste) ist die Geschichte der Rettung von mehr als 1.000 jüdischen KZ-Arbeitern durch Oskar Schindler bekannt. Heute ist der Ort ein Museum, der einen Einblick geben möchte auf das Schicksal der jüdischen Einwohner von Krakau, die ab September 1939 in das Krakauer Ghetto umgesiedelt wurden. Es ist eine sehr gute Darstellung, mit vielen Originalgegenständen, Fotografien, Postkarten, Briefen und Utensilien der Zeit zwischen September 1939 und der Befreiung durch die Rote Armee am 18.01.1945. Zwei Räume der Schindler Fabrik sind noch in ihrem originalen Zustand, d.h. der Vorraum zum Büro mit der Schreibmaschine, auf der die Assistentin Mimi Reinhardt die Liste schrieb (http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenrettungim-dritten-reich-die-frau-die-schindlers-liste-schrieb1.267601) und das eigentliche Büro von Oskar Schindler, in der ehemaligen „Deutsche Emailwarenfabrik“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Schindler).

Krakau Ausstellung in der „Schindler Fabrik“: Dokumenten, Filme und Fotos aus dem Zeitraum zwischen 1939 und 1945

Büro von Oskar Schindler Schreibmaschine auf der die Liste geschrieben wurde


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Prag Gegen Mittag sind wir auf der Autobahn nach Prag, unser letztes Ziel der Reise. An der Autobahngaststätte vor der Grenze müssen wir noch eine Vignette kaufen, damit wir die Autobahnen in Tschechien benutzen können. Mit Hilfe der etwas konfusen „Navigationsdamen“ treffen wir schließlich gegen 20 Uhr im Hotel Wilhelm in Prag ein (http://www.hotelwilhelm.cz). Uns wird das Restaurant Valcha empfohlen, in der Parallelstraße zum Hotel (http://restauracevalcha.cz). Hier finden wir ein reiches Angebot von tschechischen Gerichten. Manfred isst mit mir eine deftige Grillplatte, Christine eine geröstete Entenbrust und Guida eine Gulaschsuppe im Brotteig. Es ist schon 22 Uhr, als wir gestärkt das Restaurant verlassen. Wir entscheiden uns für einen Verdauungsspaziergang und erreichen nach einem 30 minütigen Fußweg die Karlsbrücke über die Moldau. Selbst zu so später Stunde ist die Altstadt von Touristen überflutet. Tja, Prag im Sommer ist eine der meistbesuchten Städte Europas (https://de.wikipedia.org/wiki/Prag).

Anbringen der Mautplakette

Prag Rathausuhr um Mitternacht

Prag Karlsbrücke bei Nacht

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Prag Samstag, der 15.08.2015 Prag Heute ist der Besuch der Sehenswürdigkeiten von Prag vorgesehen. Wir lassen das Auto vor der Hoteltür geparkt und beginnen die Besichtigung mit dem Kloster Strahov, das sich auf halben Weg zwischen Hotel und Karlsbrücke befindet (https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Strahov). Hier ist die Bibliothek und der sogenannte Wunderkabinett zu besichtigen, das eine Ausstellung mit Gegenständen aus fernen Ländern beinhaltet, was für die damalige Zeit eine große Anziehungskraft für Besucher hatte.

Prag Hier lang geht es zur Vila Müller

Weiter geht es zur Sankt Veits Kathedrale auf der Prager Burg (https://de.wikipedia.org/wiki/Veitsdom). Wo wir auch hingehen, überall Touristen und Schlangen von Wartenden vor Museen und Kirchen. Zur Mittagszeit kommen wir zur weltberühmten Rathausuhr mit ihrem Glockenspiel und den Figuren, bei denen der „Tod“ die Stunde schlägt (https://www.youtube.com/watch? v=YshwYXAVrGY). Ebenfalls sehenswert ist die Marienkirche etwas versteckt am Rathausplatz (https:// de.wikipedia.org/wiki/Teynkirche).

Prag Sankt Veits Dom


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Prag

Prag Blick vom Gartenrestaurant des Kampa Museums

Auf der Narodni-Brücke überqueren wir die Moldau und spazieren am Ufer entlang bis zum Kampa Museums Restaurant, von wo wir einen einmaligen Blick auf die Silhouette der Altstadt mit der Karlsbrücke haben. Auf der Moldau kreuzen sich kleine Tret- und Ruderboote auf einem dafür abgesperrten Teil des Flusses. Über eine Schleuse fahren Ausflugsdampfer die Moldau hoch und runter. Das ist ein gelungenes Fotomotiv. Die gesamte Woche haben wir gutes Wetter gehabt, mit Temperaturen über 30˚C, manchmal sogar nahe 40˚C. Diesen schönen Samstagabend lassen wir mit einem Abschiedsessen Prag Gemütliche Runde am letzten gemeinsamen Abend ausklingen, und zwar in einem Biergarten, wo auch Paulaner Bier ausgeschenkt wird. Wir aber trinken Pilsner Urquell aus Tschechien und das Bockbier Kozel 1874, das im Logo einen Ziegenbock hat. Im Laufe des Abendessens entdecken wir, dass der aktuelle Werbespot für das Kozel 1874 Bier außerhalb Tschechiens gedreht wurde, und zwar in Viana do Castelo in Portugal. (https://www.youtube.com/watch? v=a7_fuhTokmQ). An diesem Abend trennen sich unsere Wege. Manfred und Christine wollen am nächsten Tag noch nach Karlsbad und danach über Nürnberg nach Hause fahren. Wir wollen mit der SWISS über Genf nach Lissabon fliegen.

Ramelau Glücklich auf der Spitze des höchsten Bergs von Timor Leste (2.963 m über N.N.) Prag Das Kozel Bier ist wirklich geschmacksvoll


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Prag - Lissabon Sonntag, der 16.08.2015 Prag-Lissabon Wir haben einen frühen Flug gebucht und müssen schon um 7:00 Uhr frühstücken. An diesem Sonntagmorgen regnet es in Prag wie aus Kannen. Wir fragen an der Rezeption nach einem Taxi. Die Antwort ist: „Ja, aber vielleicht erst in 30 Minuten“. Über UBER bestellen wir per Internet einen Wagen. Es ist das erste Mal, dass wir ein Taxi über UBER bestellen. Nachdem wir unseren GOOGLE-Standort bestätigt haben, meldet sich ein Michael, mit einer UBER-Bewertung von 4,8 Sternen und er soll einen SKODA YETI fahren und in 5 Minuten vor der Tür stehen. Wir sagen dem Herrn an der Rezeption, dass wir bereits ein Taxi haben, und das nicht in 30 Minuten, sondern in 5 Minuten.

Fazenda 3N Víhua Lodge

Und wirklich, auf der UBER APP sieht man wie sich das Taxi auf der Karte dem Hotel nähert. Jetzt erhalten wir eine SMS mit der Nachricht, dass das Taxi vor der Tür steht. Wir gehen die Treppe runter zum Eingang, und siehe da, das Taxi steht vor der Tür. Schnell steigen wir ein, es regnet sehr, und nach 12 Minuten Fahrt sind wir am Flugplatz angekommen. Macht zusammen 202 CZX, umgerechnet 7,47 €, ca. 50% des normalen Taxipreises. Später werden wir einen Gutschein über diesen Betrag erhalten, weil wir das erste Mal mit UBER gefahren sind. Wir geben unsere Koffer ab. Der Flug startet verspätet. Wir kommen verspätet an, schaffen aber noch die Maschine nach Lissabon. Leider schaffen es unsere Koffer nicht. Wir müssen einen Nachsendungsantrag ausfüllen. Erst zwei Tage später werden die Koffer nach Hause geliefert.

Fazit Die Reise von Köln über Dresden, Breslau, Krakau bis nach Prag war für mich eine positive Erfahrung in zweifacher Hinsicht. Einmal, weil wir mit Manfred und Christine sehr angenehme Tage verbracht haben. Und, weil wir die Stadt Beuthen und damit etwas von unserer Herkunft mütterlicherseits kennengelernt haben.


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Besuch in Oberschlesien

Geburtsort Marianne Besuch in Beuthen Nachname:

Besuch

Vorname:

Richard

Beruf:

Sparkassen-Angestellter

Ardesse:

Schaffgotschstr. 6


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