14. - 24.03.2019
Zu zweit selber durch die Nationalparks fahren: Serengeti, Tarangire, Manyara und Ngorongoro
Abenteuer Serengeti
Das ostafrikanische Land Tansania ist für seinen Naturreichtum bekannt. Hierzu zählen die Ebenen des Serengeti-Nationalparks, in dem die sogenannten Big 5 (Elefant, Löwe, Leopard, Büffel, Nashorn) heimisch sind. Nach unserer Safari durch Botswana im Jahre 2017 (https://issuu.com/hansjmuller/ docs/2017_reisebericht_botswana) ist eine Safari durch die Nationalparks am Kilimand- Majestätischer Löwe, wenige Meter entfernt scharo ein erneutes Abenteuer. Besonders da wir zu zweit mit einem Toyota Land Cruiser, samt Zelt auf dem Dach, die Nationalparks auf den Strecken befuhren, auf denen wir überwiegend Touristen in Reisegruppen mit Fahrer, Reiseführer und Koch antrafen. Donnerstag, 14.03.2019 Um von Lissabon zum Kilimandscharo zu kommen, gibt es eigentlich nur zwei Optionen. Entweder mit der KLM/ Air France über Amsterdam oder mit der Qatar Airways über Madrid und Doha. Wir wählten Qatar Airways, weil wir diese Fluglinie einmal ausprobieren wollten und weil der geringere Preis uns schließlich überzeugte. Der Vorteil mit Qatar Airways zu fliegen ist die Erlaubnis bis zu 30 kg Gepäck abzugeben. So wog einer unserer Koffer 25 kg, was beim Check-in nicht so einfach war; denn dieser für die TAP übergewichtige Koffer sollte ja bis Tansania transportiert werden, also mit drei verReiseroute Arusha-Serengeti-Arusha schiedenen Flugzeugen und Abfertigungen am Boden. So verging einige Zeit, bis wir endlich unsere Koffer auf die Reise schicken konnten. - Die nächste Hürde war der Sicherheitsbereich des Lissabonner Flughafens, also lange Wartezeiten und gereizte Passagiere in der sich sechsmal windenden Warteschlange, getrennt durch die Absperrbänder. Was blieb uns nichts anderes übrig als viele Male um „Verzeihung“ zu bitten, damit wir Regeln brechend uns unter den Absperrbändern hindurch in Richtung Sicherheitskontrolle bewegen konnten. Warum hatten wir einen Koffer mit einem Gewicht von 25 kg? Für eine selbstorganisierte Safari mit einem ausgeliehenen Jeep in Tansania, muss man eigentlich nur das Notwendigste mitnehmen. Also für
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Lissabon - Doha/Qatar
neun Tage, neun T-Shirts, neun Unterhosen, etc., alles in einem sehr gebrauchten Zustand, und bereit in Tansania zu bleiben. An Lebensmitteln hatten wir ein paar Thunfisch-Konserven dabei und sonstige Notrationen, wie Müsliriegel, Snacks, löslichen Kaffee, Tee, Kekse, Cracker, etc. Dazu kamen noch Werkzeug, Klebebänder, Reparaturkits, Wäscheleinen und ein Stromumwandler für unsere Batterie Ladegeräte der beiden Spiegelreflexkameras. Am Flughafen Madrid fällt uns die Orientierung schwer. Es fehlen Beschilderungen und Informationskioske und wir mussten uns durchfragen, bis wir verstanden, dass der Terminal 4S sich außerhalb der eigentlichen Flughafenzone befindet und man nur mit einem Flughafenbus dorthin gelangt. Mit unseren elektronischen Reisepässen stellen wir uns an, legen die Pässe in das Lesegerät und...plötzlich schalten sich die Iris-Kameras alle ab, die Bildschirme sind schwarz, der Server bricht zusammen. Das Sicherheitspersonal bittet die Fluggäste sich zwei Schritte nach hinten zu bewegen und zu warten. Für das Wiedererwachen der Kameras braucht das System 90 Sekunden. Dann sind wir durch und am Terminal 4S angekommen! Jetzt gehen wir erst einmal eine Portion „patatas bravas“ essen und dazu ein Bier. Bis zum Abflug Gate ist es noch ein langer Fußweg. Qatar Airlines setzt eine Boeing 777. Es ist ein großes Flugzeug und große Flugzeuge haben einen besonderen Terminal, nämlich T4S, wobei der Buchstabe S = Satellit bedeutet. Am Gate S15 angekommen, erfahren wir, dass sich der Einstieg ins Flugzeug verspäten wird. Da wir zur geplanten Einstiegszeit am Gate ankamen, wundern wir uns, dass relativ wenige Fluggäste dort warten. Im Flugzeug bestätigt es sich, dass ca. 80 % der Sitze frei sind. Das bringt uns auf die Idee nach freien Dreierreihen zu suchen, mit dem Hintergedanken ausgebreitet auf drei Sitzen einige Stunden schlafen zu können. Bald kommt schon das Abendessen und auf dem Bildschirm der Rückenlehnen öffnet sich das Kinoprogramm. Obwohl wir
in getrennten Dreierreihen sitzen, fällt unsere Wahl auf den Film The Second Best Exotik Marigold Hotel. Vorher sprechen wir noch über FaceTime mit unserer Tochter, denn jedes Smartphone hat 30 FaceTime im Flug nach Qatar Minuten kostenlosen Internetzugang. Wir lassen uns das Essen schmecken, Thai-Beef mit Jasmin Reis, dazu Rotwein und Käsekuchen als Nachtisch. Müde wie wir sind, schaffen wir es ca. 3,5 Stunden liegend zu schlafen. Nach dem Frühstück erscheinen am Fenster schon bald die Konturen der Hauptstadt Doha. Überraschenderweise empfängt uns Qatar mit Regen, ein Kontrast in dieser Wüstenlandschaft.
Vor der Landung in Doha / Qatar
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Freitag, 15.03.2019 Im Hamad International Airport gehen wir durch den Transferausgang, besuchen noch schnell den Duty-Free und erreichen das Abflug Gate nach Kilimandscharo. Uns erwartet ein viel kleineres Flugzeug, ohne USB-Anschluss und ohne „on board entertainment“. Schon bald kommt unser „kleines“ Frühstück, was wohl eher ein Sunday Brunch(scrambled eggswith sausage, fried potatoe cubes and tomato wedges). Die Kabine ist nur zu 30% belegt. Woran kann das liegen? Wegen des Banns der USA und dem Vorwand, dass Qatar den weltweiten Terrorismus unterstützt? Ausgebreitet auf einer Sitzreihe holen wir noch etwas Schlaf nach. Die Ansage aus dem Cockpit weckt uns: „On the left side you soon will see the Mount Kilimanjaro, the highest mountain of Africa”.
Der Kilimanjaro im Wolkenmeer
Mit uns reist eine Gruppe von 10 englischsprechenden Bergsteigern, die zwei Wochen in Tansania verbringen wollen und davon allein 8 Tage brauchen, um den Berg zu erklimmen. Die Mehrzahl der Fluggäste will natürlich den fast 6.000 m hohen Berg vom Flugzeug aus sehen und kurioserweise neigt sich das Flugzeug ein wenig auf der linken Seite, nach der Ansage aus dem Cockpit. Frühstück auf dem Flug nach Tansania Alle wollen diesen Anblick miterleben! Der schneebedeckte Gipfel erscheint auch bald wie eine Insel im Wolkenmeer. Wolken und Schnee, beides weiß, lassen trotzdem die Umrisse des Berges erahnen. Bald schon landen wir auf dem Kilimandscharo International Airport. Das Visum (50 USD) wird bezahlt und schon können wir raus, alles eine Frage von wenigen Metern. Uns erwartet ein freundlicher junger Mann von der Rent-a-car Firma. Auf dem Parkplatz treffen wir noch einen zweiten Mitarbeiter, der in „unserem“ gebuchten Jeep auf uns wartet. Wir verstauen unser Gepäck und fragen, ob wir den Jeep hier übernehmen wollen. Natürlich nicht, denn der Flughafen ist ca. 1 Stunde von der Stadt Arusha entfernt und wir Einreisevisum ist Pflicht haben den Transfer bereits bezahlt. Das Büro liegt im Stadtzentrum und wir wollen dorthin, damit wir die Versicherung, sonstige Formalitäten und die Einweisung zum Auf- und Abbau des Dachzeltes erklärt bekommen. Im Büro unterschreiben wir den Vertrag.
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Arusha Der Jeep hat Automatikgetriebe. Der 80 Liter Tank gibt eine Autonomie für 480 km, also werden wir einen durchschnittlichen Verbrauch von 16,7 Liter/100 km haben. Der Preis für Diesel beträgt 2.100 Schilling/Liter, also ca. 0,80 USD. Ein voller Tank kostet uns somit 80 USD. Bis hierhin ist alles einfach. Schwierig wird es beim Aufbau des Dachzeltes. Die Abdeckplane ist zerrissen, die Matratzen sind Finger-dünn und dreckig, so wie das Kochgeschirr, die Teller und Tassen. Die Schlafsäcke sind ebenfalls dreckig und scheinen nicht gewaschen worden zu sein. Mit großer Mühe versuchen die beiden Angestellten die Zeltabdeckung zu entfernen und das Dachzelt aufzurichten. Sie brauchen dafür ca. 15 Minuten. In Afrika haben wir bei verschiedenen Touren in der Vergangenheit bereits Dachzelte aufund abgebaut. Allerdings waren diese meistens praktische Dachzelte von Firmen in Südafrika. Dieses erscheint uns ein Versuch eines Nachbaus zu sein. Was bleibt uns Ahmed erklärt uns den Jeep nichts anderes übrig, als ein gut funktionierendes Dachzelt zu fordern? Es ergibt sich eine Diskussion, aber letztendlich bauen die beiden den Dachträger samt Zelt ab und versichern uns, dass sie innerhalb von 24 Stunden aus der Dar-es-Salaam ein besseres Zelt bereitstellen werden. Wir werden am nächsten Tag in der Stadt Mto-wa-Mbo übernachten und dort sollen sie das Dachzelt hinbringen lassen und auf den Jeep aufbauen. So verbleiben wir in der Hoffnung, dass sie Wort halten. Die erste Nacht verbringen wir in Arusha, gebucht ist die Altes Dachzelt in schlechter Kondition Vijiji Center Lodge (https://vijijicenter.com). Auf dem Weg dorthin bemerken wir, dass der Tank fast leer ist. Tankstellen gibt es genug, aber per Gesetz dürfen die Tankstellen nur Bargeld in Schilling annehmen. Wir versuchen zu verhandeln und ein Tankstellenbesitzer akzeptiert 20 USD für 20 Liter Diesel. Die Lodge liegt 10 km in östlicher Richtung. Wir bekommen die letzte freie Rundhütte, nachdem wir bei frischgepressten Wassermelonensaft unser Check-in gemacht haben. Nach Reklamation Abbau des Dachzeltes
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Strohdach und Lehmwände, afrikanische Dekoration an den Wänden, großes „Hochzeitsdoppelbett“ mit Baldachin und Moskito Netz, leise Klimaanlage, großes Badezimmer mit heißem und kaltem Wasser, einem Korb mit tropischem Obst, zwei Gläser und zwei Flaschen Mineralwasser, was will man mehr. Bis aufs letzte Detail hat alles seinen Platz. So liegen die Hand- und Badetücher nicht einfach gestapelt in der Ecke, sondern sind in Form drapiert ausgebreitet auf dem Bett. Es ist bereits lange dunkel. Durch eine tropische Parkanlage gehen wir zum Restaurant, wo noch eine kleine Gruppe von Gästen gerade beim Nachtisch sind. Die Küche ist noch auf und wir bestellen Hühn-
Abendessen
chen Curryreis und als Beilage Pommes Frites. Die Auswahl von Bieren können wir aus der Kühltheke betrachten und wir entscheiden uns für das BONGE LA KIBURUDISHO KWA WATANZIA „KILIMANJARO PREMIUM LAGER“ und LADHA KAMILI INAYORIDISHA ZANDI „Safari LAGER“.
Rundhütte im tropischen Park
Nach dem Abendessen vertreten wir uns noch etwas die Beine. Bald ist Schlafen angesagt. Wir gehen noch duschen und fallen dann ins Bett in unserer Rundhütte mit dem Türschild: Room 1 „NYATI“.
Das schön dekorierte „Hochzeitsbett“
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Vijiji Center Lodge - Migombani Camp Samstag, der 16.03.2019 Das Frühstücksbuffet in der Vijiji Center Lodge ist sehr gut und wir erfreuen uns an den frisch gepressten Fruchtsäften.
Jeep ohne Zelt vor der Abfahrt zum Migombani Camp
Tagebuch schreiben beim Frühstück
Es ist schon 8h30 und wir wechseln bei einer Bank 400 USD in Arusha, um einzukaufen und zu tanken. Arusha ist eine durch den Tourismus gewachsene Stadt, die nicht zum Verweilen animiert. Unser Ziel für diesen Tag ist das MIGOMBANI Camp (https:// migombanicamp.com). Am Nachmittag kommen wir im Camp an, nachdem wir einen steinigen Feldweg bergauf gefahren sind und am Tor von einem Massai angehalten wurden. Das MIGOMBANI Camp hat eine wunderbare Aussicht auf den Lake Manyara National Park. Das Camp hat free Wi-Fi und vom Infinity Pool aus teilen wir via FaceTime unsere ersten Eindrücke mit den Daheimgebliebenen. Das Camp hat ein kleines Restaurant für die Gäste, die nicht in der Gemeinschaftsküche ihr Abendessen vorbereiten. Wir entscheiden uns für die Speisekarte und bestellen eine Tansania Burger und ein Vegi-Platter.
Unser Tisch am Pool beschenkt uns mit dem sternenvollen Firmament und einer mondhellen Serengeti, die bis zum Horizont reicht. Massai bewachen das Camp
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Blick aus dem Ersatzzelt auf Gemeinschaftsküche, den Pool und am Horizont den Manyara See
Kurz vor Mitternacht bringen einige Männer der Firma CarHire unser neues Dachzelt. Sie montieren es rasch auf dem Jeep und wollen umgehend verschwinden. Leider haben sie die Teleskopstangen für die Außenzeltwände nicht dabei, d.h. über den Fenstern hängen die Zeltplanen herunter und bedecken die Fenster. Wir müssen nochmals reklamieren! Uns wird versprochen, dass diese Zeltstangen morgens geliefert werden. Übernachtung im Ersatzzelt
Wetten wir, dass wir die fehlenden Stangen zum Spannen des Zeltes zum Frühstück bekommen? Daran glaubt doch keiner, oder!?!
Es fehlen die Zeltstangen...
Wir fahren los...mit dem „neuen“ Dachzelt
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Migombani Camp - Serengeti Sonntag, der 17.03.2019 Wir wollen früh raus und gehen bei Sonnenaufgang zum Frühstück ins Camp Restaurant. Die 6 Zeltstangen sind natürlich nicht geliefert worden. Was bleibt uns anderes übrig als weiterzufahren Richtung Serengeti National Park, vorbei am Portal des Lake Manyara Nationalparks, durch den wir am Donnerstag, den 21.03.2019, fahren werden. Wir zahlen unseren Aufenthalt im Camp und machen uns auf den Weg.
Geröll– und Sandstraße zur Serengeti
Doppelgrab von Vater und Sohn
Auf dem Weg zum Serengeti National Park kommt man zwangsläufig an einer Stelle vorbei, die für Deutsche eine gewisse Bedeutung haben. Oberhalb des Ngorongoro Kraters befindet sich das Doppelgrab von Michael Grzimek (12.04.1934 -10.01.1959) und Prof. Bernhard Grzimek (24.04.1909 -13.03.1987). Die Urne wurde neben dem Grab des Sohnes am Ngorongoro-Krater beigesetzt.
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Beim Tor zum Ngorongoro Schutzgebiet erleben wir eine Überraschung. Wir waren uns nicht bewusst, dass das Befahren der Schutzgebiete so teuer wäre. Für die Durchfahrt bis zum Serengeti National Park müssen wir 141 USD bezahlen, zusätzlich 30.000 tansanischen Schilling für den Gnus und Zebras auf ihrem Weg der Migration Jeep. Und das für zwei Stunden Fahrt durch das Schutzgebiet. Am Eingang des Serengeti National Parks müssen wir wieder zahlen. Für zwei Tage und zwei Übernachtungen macht das 461 USD, zusätzlich der Kosten für den Jeep. Heute sind wir um 600$USD leichter geworden. Im Public Camp Ground bauen wir abends unser halbfertiges Zelt auf dem Jeep Dach auf, nachdem wir vorher im Staff Village einkaufen waren. Und bald heißt es Schlafengehen. Nachdem wir heute Giraffen, Löwen, Störche, Esel, Zebras, Gnus und Springbocks gesehen haben, wollen wir am nächsten Morgen Elefanten, Nilpferde und Nashörner sehen.
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Montag, der 18.03.2019 Die Nacht verbrachten wir gut im Zelt. Die Spannstöcke für das Außenzelt sind nicht geliefert worden. Allerdings sind die Matratze und das gesamte Zelt viel besser als das was uns anfänglich in Arusha bei unserer Ankunft angeboten wurde. Auf dem Gaskocher versuchen wir das Wasser für den Kaffee zum Kochen zu bringen, denn der Tag sollte doch mit einer guten Tasse Kaffee beginnen. Nach dem Frühstück bauen wir das Dachzelt zurück und verstauen unsere Sachen im Kofferraum. Unser erstes Ziel ist heute das Besucherzentrum, damit wir die Batterien unserer Smartphones aufladen können. Am Eingang treffen wir auf zwei Reiseführer, die ebenfalls ihre Smartphones mit der Steckdose verbunden haben. Sie fragen wir, auf welche Tierwelt wir heute stoßen werden. Klar, zu sehen gibt es wie erwartet NilpferTreffpunkt der Nilpferde in ihrem Hippo-Pool de, Löwen, Giraffen, Elefanten, etc. Der erste Stopp ist der empfohlene „HippoPool“ der Nilpferde ganz in der Nähe des Besucherzentrums. Viele wilde Tiere können wir aus ziemlicher Nähe tagsüber beobachten und fotografieren. An einer Stelle etwas abseits bei einem Felsen sehen wir in der Ferne einen einsamen Jeep. Hier könnten Löwen zu beobachten sein. Und wirklich, wir erleben eine besonders eindrucksvolle Szene, die sich auf nicht einmal 10 Meter Entfernung abspielt. Im hohen Gras rekelt sich eine Löwin. Von Weitem schaut ein Löwe zu. Es dauert eine Zeit bis sich der Löwe zur Löwin bemüht. Im Jeep neben uns schaut ein japanisches Pärchen ebenso gebannt wie wir auf dieses Schauspiel. Die Camaras sind in Stellung gebracht. Langsam kommt der Löwe
näher, bis es passiert. Die Löwin sitzt abwartend im hohen Gras, von uns aus sehen wir nur den Rücken und ihren zum Löwen gerichteten Kopf. Jetzt besteigt der Löwe sie und beide vereinigen sich. Danach rekelt sich die Löwin genüsslich auf dem Rücken im Gras liegend. Eine kurzweilige Begegnung mit internationalem Publikum. Hoffentlich gibt es viel Nachwuchs! Am späten Nachmittag entscheiden wir uns nicht selbst zu kochen, sondern auf der Campsite den Koch einer Reisegruppe zu fragen, ob er nicht für uns eine Portion mehr mitkochen kann, die wir ihm gerne bezahlen würden. Ja, 20.000 Tansania Schilling (10 USD) soll das Abendessen für uns beide kosten, bestehend aus frischem „Pop-Corn“, Gemüsesuppe, Reis und Fleisch, und dazu einem Salat. Wir bestellen nur eine Portion und sind gespannt, was uns aufgedeckt wird. Vorher haben wir uns noch 1 Mango und eine Ananas gekauft, sowie vier Flaschen Kilimanjaro Bier. Emanuel, „unser Koch“, bringt uns aus der Gemeinschaftsküche eine große Terrine Porree-Suppe. Um unser Plastikgeschirr nicht auszupacken, essen wir direkt aus der Suppenterrine. Nach einigen Minuten kommt er wieder und auf dem großen Servierteller sehen wir zwei Portionen Reis, wovon eine mit Gemüse und Gewürzen ist. Dazu gibt es blanchierten Rot- und Weißkohl, einen Salat und Rindfleisch mit Soße. Zum Nachtisch bringt er uns zwei frittierte Bananen. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Idee nicht zu kochen und mit dem üppigen und wohlschmeckenden servierten Abendessen. Wir bedanken uns und vereinbaren mit Emanuel, dass er uns zum Frühstück eine Thermoskanne mit kochendem Wasser für unseren Kaffee bringt . Da haben wir Glück mit diesem Emanuel, denn unser Gaskocher ist ja irgendwie nicht 100 % zu gebrauchen. Entweder ist die Gasflasche am Ende oder sonst etwas, denn Wasser zu kochen dauert eine Ewigkeit. Das inkomplette Dachzelt ist aufgebaut und bald gehen wir schlafen. Da ich den gesamten Tag am Steuer saß, bin ich ziemlich müde. Guida schreibt noch ihren Reise-Blog und schläft danach auch ein. Jäh werden Abendessen! Der Tisch ist gedeckt wir aus dem Schlaf gerissen, als um 23h30 ein Jeep mit laufendem Motor neben uns anhält und jemand „Hallo, Hallo“ schreit. Das können nur die noch fehlenden Zeltstangen sein. Ja, es ist das 2. Mal, dass wir wegen des Zeltes unseren Schlaf unterbrechen müssen. Der Ranger mit seiner Kalaschnikow fordert den Überbringer der Zeltstangen auf sich zu beeilen und begleitet den Jeep zum Ausgang. Wir schlafen weiter, nachdem die Stangen links und rechts der beiden Zeltfenster eingebaut sind. Jetzt ist die Sicht durch die Zeltfenster in die dunkle Nacht möglich.
Dienstag, der 19.03.2019
Ngorongoro
Der Tag beginnt mit dem Geschrei der Vögel, der Affen, und den vielen typischen Geräuschen der afrikanischen Wildnis. Durch unsere Fenster sehen wir den Sonnenaufgang. Das ist ein guter Start in den neuen Tag, denn die liebe Sonne wärmt richtig, gleich morgens. Nachtsüber war es kalt. Aber wir hatten noch unsere Decken und konnten diese zusätzlich zum Schlafsack gut gebrauchen. Emanuel bringt uns aus der Küche die Thermoskanne mit dem kochenden Wasser für unseren Kaffee und Tee. Unser Frühstück ist spärlich. Kaffee mit Maria Keksen, den portugiesischen Bahlsen Keksen, sowie eine von uns mitgebrachte Ananas, die Emanuel für uns vorbereitet Endlich haben wir unser komplettes Dachzelt hat. Wir bauen das Dachzelt zurück und fahren los in Richtung Gol Kopjes, wo wir in ein Sondergebiet kommen wollen. Während unserer Fahrt treffen wir auf viele wilde Tiere: Zebras, Giraffen, Herden von migrierenden Gnus auf dem Weg zu neuen Wiesen mit frischem Gras und einem Löwen, der in Pose auf einer Sandwehe direkt am Straßenrand auf uns wartet, um fotografiert zu werden. Einmalige Momente des Staunens – nur wir und der Löwe, ohne die Gitterstäbe im Zoo. Die Abzweigung nach Gol Kopjes soll am Südeingang des Serengeti N.P. sein. Enttäuscht werden wir vom Ranger, der uns erklärt, dass wir den Hin- und Rückweg zu diesem von Leoparden bewohnten Spezialgebiet zeitlich nicht schaffen werden, da unsere Genehmigung (Permit) um 12h50 erlischt und wir gezwungen wären eine neue Tageskarte zu kaufen. Wir entscheiden uns schnell und verlassen den Nationalpark. Am Eingang des Ngorongoro Nationalparks bezahlen wir die Tageskarte und die Übernachtung auf einer öffentlichen Campsite. Wir buchen die Campsite „Simba A“, und weiter geht die Reise. Wir fahren Richtung Ngorongoro Krater https://de.wikipedia.org/ wiki/Ngorongoro und beschließen nicht in den Krater runterzufahren, da wir bereits mit unserem Ngorongoro Krater
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Fernglas die Horden von wilden Tieren vom Kraterrand aus gesehen hatten. Weiter geht es durch den Ngorongoro Park zur Olduvai Schlucht. Hier befindet sich ein bedeutendes Weltkulturerbe. In der Schlucht ist die Fundstelle der ersten sich auf zwei Beinen fortbewegenden Menschenaffen. Diese konnten aufrecht gehen, benutzten Werkzeuge und Waffen. Seit dem Ende des 18. Jahrhundert arbeiten hier Forscher. Die Funde der Ausgrabungen befinden sich in einem kürzlich eröffneten neuen Museums, das modern ausgestattet ist mit audiovisuellen Medien und virtuellen Animationen. Wir besuchen die Olduvai Gorge In der Schlucht mit neuen Knochenfunden im Hintergrund (Schlucht) https://de.wikipedia.org/wiki/ Olduvai-Schlucht mit den Funden der Ausgrabungen des ersten aufrecht gehenden Menschenaffen vor vielen Millionen Jahren. Wer sich an den Kinofilm „2001. Odyssee im Weltraum“ https:// www.youtube.com/watch?v=avjdKTqiVvQ erinnert, der kennt die Szene am Anfang mit dem Kampf von zwei Gruppen von Affen. Eine Gruppe hat gelernt zu gehen und eine Keule aus Beinknochen als Waffe zu benutzen, und eine andere Gruppe, die beängstigt flüchtet, nachdem ein Mitglied der Gruppe mit der Keule erschlagen wird. Dieser Kinofilm von Stanley Kubrick zeigt den Moment. Die Szene aus dieser
Schlucht hier in Tansania zeigt, wie der Anführer einer Horde Affen sich mit einem großen Beinknochen eines Tierkadavers bewaffnet, aufsteht und den Kampf mit einer Horde nicht „bewaffneter“ und nicht aufrecht gehender Affen beginnt und gewinnt (The Dawn of Man). Wir besuchen das Museum, das WLAN hat, dann die Aussichtsplattform und fahren danach mit unserem Jeep und dem Touristenführer Ibrahim hinunter ins Tal, vorbei an den jeweiligen historischen und den neuen Fundstellen. Das ist alles sehr beeindruckend und wir sind ganz ehrfürchtig an diesem Ort mit den Grabstätten des Homo Erectus auf dem Entwicklungsweg zum Menschen.
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Jetzt geht es weiter bis zur Simba A Campsite. Dort angekommen, finden wir eine große Touristengruppe an, mit insgesamt 10 Jeeps, den bereits aufgebauten Zelten und viel Lärm. Weit ab von den lärmenden Gruppen parken wir unseren Jeep auf einer Wiese neben einem hohen Baum. Nachdem wir unser Dachzelt aufgerichtet haben, wird es bereits dunkel. Unser Koch Emanuel, der uns am Vortag gesagt hat, dass sein nächstes Ziel auch die Simba A Campsite ist, bringt uns das Abendessen. Kurz davor haben wir noch eine Diskussion mit dem Park Ranger, der uns auffordert, diesen Teil der Campsite zu verlassen, da hier in der Nacht Wildschweine zum Äsen kommen. Wir kommen mit ihm ins Gespräch und erzählen ihm, dass wir keine Angst vor den Wildschweinen haben. Danach erwähnen wir noch, dass wir aus Portugal kommen und sind erstaunt, dass sich die Stimmungslage des Park Rangers abrupt ändert als wir ihm von Cristiano Ronaldo erzählen. Zum
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SIMBA A Campsite
Schluss lässt er uns doch auf der Wildschweinweide schlafen und wir verabschieden uns als „amigos“ (Freunde). Und da kommt auch schon die Suppe und bald serviert uns Emanuel das Hauptgericht bestehend aus Ugali Maniokbrei mit Fleisch, alles sehr schmackhaft. Wir haben es nicht weit bis zu den Hütten mit den Waschräumen und Toiletten für die Fahrer der Reisegruppen. Mit frisch geputzten Zähnen ziehen wir die Reißverschlüsse der Schlafsäcke zu und haben uns noch zusätzliche warme Kleidungsstücke mit nach oben genommen, da die Nacht wieder kalt werden soll, also zusätzlich je eine Trainingshose, Sweater, Decke und natürlich ein zweites Paar Strümpfe.
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Mittwoch, 20.03.2019
Ngorongoro
Die Nacht war kalt. Morgens bestellen wir bei „unserem“ Koch Emanuel nicht nur heißes Wasser für Kaffee und Tee, sondern auch frisches Brot und Rührei. Während wir eine heiße Dusche nehmen, werden unsere Handys aufgeladen. Wir packen alles zusammen, geben noch schnell die vier leeren Bierflaschen beim Shop in der Ranger Station zurück und bekommen das bezahlte Pfand zurück in Hohe von 4x 1000 Schilling. Von hier aus fahren wir weiter in Richtung der Kleinstadt Karatu, wo wir tanken müssen. Wir bezahlen 90.000 Schilling (40US$) für 40 Liter Diesel. Von hier aus fahren wir weiter nach Mto-wa-Mbu, wo wir eine Bananenplantage besichtigen und Bananenbier probieren wollen. Wir halten an einem Verkaufsstand am Straßenrand, wo wir nach Souvenirs Ausschau halten. Uns wird eine Flasche mit Bananenbier aus eigener Produktion angeboten und wir kaufen niedliche handgeDarstellung der Migration der Kuhantilopen und Zebras machte Puppen für unsere Enkel. Nochmals halten wir an einer „African Art Gallery“ an, ein von außen imposantem modernem Gebäude. Innen ist es ein Shopping für Afrikanische Kunst, selbst auf den supermodernen Toiletten hängen Kunstwerke an der Wand. Ein Teil des Shoppings hat ein nachgebildetes Flöz, eine Gesteinswand, die den Besuchern einen Eindruck gibt, wie die rohen Edelsteine zu den Goldschmieden und Edelsteinwerkstätten des Gebäudes kommen, die man ebenfalls besichtigen kann. In den Auslagen findet man schön verarbeitete Schmuckstücke. Aber ausgerechnet die mit Rubinen besetzte Halskette finden wir hier nicht. In den verschiedenen Hallen und Ebenen sind hunderte von Kunstobjekten ausgestellt. Von Makonde Schnitzereien bis zu Masken und Puppen. Wir setzen unsere Fahrt fort bis zum Camping Platz, den uns „unser Koch“ Emanuel vorgeschlagen hat. Er liegt im Stadtgebiet von Mto-wa-Mbu https://de.wikipedia.org/wiki/Mto_wa_Mbu. Vorher decken wir uns noch mit Mineralwasser ein. Wir fahren auf den Parkplatz der Twinga-Lodge, die einen Camping Platz haben soll. Uns wird erklärt, dass die Jeeps mit Dachzelt auf dem Parkplatz übernachten und die Gäste die Annehmlichkeiten der Lodge nutzen dürfen. Das hatten wir uns nicht so vorgestellt, zumal die Lodge im Umbau war. Hier bleiben wir nicht! Zu Beginn unserer Reise hatten wir am Samstag sehr gut auf der Anhöhe im MIGOMBANI Camp übernachtet. Noch vor dem Sonnenuntergang kamen wir gegen 17:00 Uhr oben an. Wir haben Glück und bekommen einen Stellplatz mit Sonnenschirmen, Bänken und Tischen. Von hier aus haben wir einem fantastischen Ausblick auf den Manyara Lake. Dort wollen wir morgen, Donnerstag, in den Manyara Lake Nationalpark fahren und danach weiter noch in den Tarangire Nationalpark und dort auf
Toller Empfang mit Folkloregruppe
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der Public Campsite übernachten. Für Freitag steht der Besuch des Tarangire Nationalparks auf unserem Plan und abends kehren wir zurück nach Arusha, wo wir in der The Vijjji Center Lodge gebucht haben, da wo wir auch in der ersten Nacht geschlafen haben, die mit dem Hochzeitsbett. Da wir ein Problem mit der Steckdose im Jeep bemerken und dadurch der kleine Kühlschrank im hinteren Teil des Jeeps nicht funktioniert, wird uns vom Autovermieter versprochen, dass ein Elektriker aus der Stadt zu uns hochkommt, um das Problem zu lösen. Er kommt auch, mit seinem Moped, demontiert das Jeep Cockpit und es gelingt ihm, dass die Steckdose und somit die Kühlbox wieder funktioniert. Auf unserer Aussichtsplattform bauen wir nun unser Zeltdach auf und unsere Sachen breiten wir aus. Um uns gibt es viel Platz auf dem mit Rasen begrünten Zeltplatz. Vorerst gehen wir für ein Bad in den Infinity Pool, wo wir und einen Gin Tonic bestellen. Mit uns am Pool ist ein Pärchen aus Australien, das mithilft im tiefsten Afrika eine katholische Mission aufzubauen und sich einige Tage Urlaub genommen hatten hier in Tansania. Unser Abendessen wird uns um 19:00 Uhr serviert, auf unserem Tisch auf unserer Aussichtsplattform mit Blick in die weite Ferne, den See und die bald untergehende Sonne. Unser Menü besteht aus Erdnuss-Hähnchen mit Reis und Pommes Frites und dazu einen gemischten Salat. Dazu trinken wir loInfinity Pool mit Blick auf den Manyara See kales Pilsener Bier, nicht Bananenbier, das wir bereits kennen und uns wegen des enormen Alkoholgehaltes nicht zugesagt hatte. So genießen wir ausgelassen dieses Spektakel der Natur der langsam untergehenden Sonne. Und bald schon scheint der Mond am Firmament, der heute seine volle Pracht zeigt.
Nilpferde begleiten uns beim Ausflug mit dem Boot
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Manyara See
Donnerstag, 21.03.2019 Die Sonne geht auf. Um 07:00 Uhr serviert uns eine nette Angestellte unser Frühstück. Sie bringt die Rechnung gleich mit, 136.000 Schilling (60 USD) für Übernachtung, Essen und Getränke. Wir gleichen die Rechnung aus und beginnen unsere Fahrt zum nächsten Nationalpark. Auf dem Weg bergab zum See zeigen wir an der Schranke des Campingplatzes dem netten Massai unsere bezahlte Rechnung und er wünscht uns eine angenehme Reise. Nilpferde am Manyara See
Am Lake Manyara Gate https://de.wikipedia.org/wiki/Lake-Manyara-Nationalpark müssen wir wieder einen hohen Preis für die Transit Permit ohne Übernachtung bezahlen, 140 USD. Dieser Nationalpark wird von den Tour Anbietern für diese Gegend nicht besonders beachtet, d.h. wir treffen kaum andere Jeeps oder Fahrzeuge, obwohl wir auf viele Elefanten, Zebras, Nilpferde stoßen. Gut für uns. Wir fahren laut Karte am Westufer des Sees südlich. Wir sehen uns die heißen Quellen an, deren Wasser sich in den See ergießt. Von einem Steg mit einer Aussichtsplattform auf Stelzen im See beobachten wir Flamingos und Nilpferde.
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Nach 2/3 des Weges treffen wir keine anderen Fahrzeuge mehr bis zum South Gate. Was wir allerdings sehen und öfters anhalten müssen, sind haufenweise Affenfamilien, die sich lustig machen, wenn ein Auto vorbei will. Der Ranger am South Gate des Lake Manyara Parks ist über Funk informiert worden, dass ein Transit Jeep den Park verlassen will. Das sind wir. Wir sprechen kurz mit ihm, um den Weg zum Eingang des Tarangire Parks https:// de.wikipedia.org/wiki/Tarangire-Nationalpark zu bestätigen.
Buffalos genießen das Bad im See und Affen laben sich am Ufer
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Tarangire Nach einer Stunde auf Staub- und Sandpisten fahren wir an typischen afrikanischen Dörfern vorbei bis zum Tor des Tarangire Parks. Vorher haben wir uns noch mit Wasser und Bier eingedeckt. Was sollen wir uns zum Abendessen machen? Auf der Campsite angekommen weist uns der Ranger einen Platz zu, ca. 50 m vom Hauptgebäude entfernt. Wir fragen den jungen Mann, ob noch andere Jeeps kommen oder Gruppen, die hier übernachten, da außer uns keiner hier ist. Er kontrolliert unser Permit mit Übernachtung und schlägt vor, dass wir, anstatt zur Safari Lodge zum Essen zu fahren, er den Koch der Reisegruppe fragen könnte, ob er für uns mitkochen kann. Dieses Gespräch kannten wir schon und es scheint typisch zu sein für einen kleinen Nebenverdienst der mitreisenden Köche. Natürlich akzeptierten wir das Angebot. Eine gute Idee. Wir bestellen ein Fisch- und ein Straße zum Tarangire Nationalpark Fleischgericht für zusammen 40.000 Schilling (20 USD). Unser Stellplatz für den Jeep ist umgeben von Büschen, Bäumen und Buschgras. Es gibt eine Feuerstelle, eingefasst mit großen Steinen. Hier wurde wohl gestern noch ein Lagerfeuer gemacht. Wir fragen den Ranger Ayuda, ob wir hier Feuer machen dürfen. Gegen ein kleines Trinkgeld bringt er uns Holzscheite und trockene Äste. Er erklärt uns auch, dass an einigen Sträuchern Tücher in den Farben der Nationalfahne aufgehängt sind. Sie sind getränkt mit einer Flüssigkeit, die die Tse-Tse Fliege vertreiben soll. In einiger Distanz zum Jeep bauen wir unsere Campingsessel- und Stühle am Lagerfeuer auf. Dann gehen wir zu den gemeinschaftsduschen. Dies ist die letzte Nacht in der Wildnis. Hier haben wir bereits bei Ankunft mehrere Elefanten gesehen, die sich zwischen dem höher gelegenen Campingplatz und der Wasserstelle unten am Fluss bewegen. Laut Ranger sollen während der Nacht hier Tiere ihren Weg zum Fluss suchen oder im Fall der Elefanten Äste mit Laub von den Bäumen reißen, um die Blätter zu fressen. Wir bestellen noch kochendes Wasser für unser Frühstück, löschen die noch glühenden Äste im Lagerfeuer und stei- Public Camp Ground: Ranger Ayuda weist uns ein und ist hilfreich
Leckeres Abendessen, vorberietet durch „unseren Koch“ in der Gemeinschaftsküche
gen nach oben in unser Dachzelt. Und, wer hätte das gedacht? In der Nacht wachen wir von Geräuschen auf. Ein Rudel Elefanten mit ihren
Boooo, ist das dunkel hier ...
Babys kommt fressend an unserem Jeep vorbei, den sie vollkommen ignorieren. Wir sehen Sie in der mondhellen Nacht auf einer Distanz von nur ein paar Metern vorbeimarschieren. Was ein Spektakel nur für uns! Wir öffnen die Fenster links und rechts, d.h. wir öffnen die Reißverschlüsse der Moskitonetze, um einen freien Blick auf dieses Naturschauspiel zu haben. Die Elefanten reißen die höheren Äste der Bäume und die Jungtiere erfreuen sich an den Blättern. Das Geräusch der Rüssel, die Pflanzen und Äste reißen, ist schon einmalig, sowie das Stampfen der Elefantenbeine dieser riesigen Säugetiere. Eine Show von 20 Minuten, die wir nicht vergessen werden. Tagesbericht schreiben für den Blog
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Freitag, 22.03.2019
Tarangire River
Bei Sonnenaufgang machen wir uns fertig für die nächste und letzte Etappe unserer Reise. Wir holen uns in der Küche eine große Thermosflasche mit kochendem Wasser für unseren Nescafé und schwarzen Tee. Wir lernen dort zwei Chilenen kennen, die den Kilimandscharo bestiegen haben. Oben auf diesem höchsten Gipfel des Afrikanischen Kontinents erlebten sie Temperaturen von (minus) - 20ºC. In ihrem Basislager sind es (minus) -5ºC gewesen. Es sind Vater und Sohn, die gemeinsam den Gipfel erstiegen haben, Hut ab! Der Vater kann kaum gehen, wegen der Blasen an den Füßen. Wir nutzen die Gelegenheit und fragen den Führer der Chilenen, welcher der beste Weg durch den Nationalpark wäre und er empfiehlt uns die beste Route.
Gleich nach einigen Kilometern sehen wir einen Jeep mit Touristen am Wegesrand stehen. Wir nähern uns langsam, in der Hoffnung die Wildbeobachtung nicht besonders zu stören. Wir gesellen uns zum anderen Jeep. Wir sehen et- Kuhantilope gerissen von zwei Löwinnen, ein Fest für die Löwen Babys was auf einer Distanz von 10 Metern. Zwei Löwinnen jeweils links und rechts von einem gerissenen Buffalo und sehen ihre Löwenbabys fressend Fleischstücke aus dem offenen Bauch des Opfers reißen. Diese Szene ist doppelt interessant, einmal sehen wir ein frisch getötetes Tier, dass in der Nahrungskette für das Wohl der Löwenkinder und der ganzen Löwenfamilie sein Leben lassen mussErst waren wir nur zwei Jeeps, dann kamen Jeeps wie die Geier te. Zum anderen sehen wir am Himmel und in der Steppe andere Lebewesen, für die diese hochinteressant ist, nämlich die Geier über der Stelle kreisend und die per Funk alarmierten Touristenjeeps mit Fahrer, die sich nähern und schon bald auf zehn Jeeps angewachsen ist. Und es kommen immer mehr, Zeit für uns weiterzufahren.
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Ausgiebiges Frühstück
Zebra Herde trinkt umschauend am Ufer des Tarangire Rivers
Der Führer der beiden Chilenen hatte uns empfohlen den LOOP 1 am Tarangire Fluss entlang zu folgen. Das machen wir und sind überwältigt von der Vielzahl der Elefanten, Zebras, Springböcke, etc. Jetzt nah am Fluss erleben wir einmalige Motive. Hier beobachten wir Elefanten und Giraffen Wasser trinkend. Was für ein Bild eine Giraffe zu sehen, die die Vorderbeine spreizt, für Minuten ausharrt, um dann sicher zu sein, dass sie in dieser trapezförmigen Stellung ihren langen Hals beugen kann, bis endlich die Zunge die Wasseroberfläche erreicht. Eleganter Stil um ans Wasser zu kommen
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Ein bisschen weiter sehen wir auch neugeborene Elefantenbabys, die geschĂźtzt von ausgewachsenen Elefanten um sich herum, zum Fluss eskortiert werden.
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Bald kommen wir am Main Gate an. Ab jetzt gibt es wieder Asphalt auf der Straße nach Arusha. Wir machen kurz stopp um in der AIM-Mall, ein Shopping für Touristen und reiche Einwohner Tansania Black Tea zu kaufen. Hier im Shopping findet man allerdings überwiegend internationale Marken. Die Vijiji Center Lodge erwartet uns schon. Wir bekommen sogar das gleiche Bungalow. Im Restaurant stoßen wir an auf eine wunderbare abenteuerreiche Reise. Wir bestellen beim Koch ein leckeres Chicken Curry und dazu ganz klassisch das Kilimanjaro Bier. Die Vorspeise ist eine frische Möhrensuppe, die mit Piri-Piri nochmal so gut schmeckt. Uns gegenüber hören wir ein Pärchen Deutsch sprechen und setzten uns nach dem Abendessen noch ein bisschen zusammen. Die beiden sind drei Tage in der Gegend gewesen und werden am nächsten Morgen nach Sansibar fliegen. Wir tauschen einige Erfahrungen mit Tansania aus und verabschieden uns dann. Wir überlegen uns, was wir am folgenden Tag noch sehen können. Vielleicht zu Fuß auf den Markt im nächsten Dorf gehen? Vijiji Center Lodge in der Hütte mit „Hochzeitsbett“
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Arusha Samstag, 23.03.2019 Die Nacht war ruhig. Außer dem Pärchen gab es sonst keine Gäste. Nach dem Frühstück schlägt uns Maria, die Managerin, vor den Tengeru Market https:// www.youtube.com/watch?v=sBZ9iP4segc zu besuchen, der ca. 1 Kilometer von der Lodge entfernt sein soll. Es ist der große Markt, den es immer samstags gibt. Das machen wir zu Fuß. Wir gehen an der Hauptstraße entlang und sehen ein Schild mit dem Wort
Hinweis auf eine Schule
Letzter Tag mit exzellentem Frühstück
Shule = Schule. Die Alphabetisierung von Tansania soll ja in der Zeit als Deutsche Kolonie durchgeführt worden sein. Nach ca. 2,5 Kilometern sehen wir den Markt. Es ist ein riesiger Wochenmarkt, wo man fast alles kaufen kann. Wir finden einen Stand mit den typischen Tischdecken und Tüchern, die wir auch schon aus Angola und Mosambik mitgebracht haben. Diese sind farbenfroh und passen sehr gut auf unsere Esstische zuhause. Wir kaufen drei Stück zum Preis von 30.000 Schilling,
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also 11,30 EUR. Auf dem Markt bieten die Bananenpflücker die Bananen von der naheliegenden Plantage an. Zurück in der Lodge genießen wir nochmals den tropischen Pool und dann packen wir und warten auf Ahmed vom Rent-aCar der uns zum Flughafen bringen wird. Da klingelt das Telefon. Eine Nummer aus Spanien. Ich kenne die Nummer nicht, deshalb nehme ich das Gespräch nicht an. Gleich danach bekomme ich eine WhatsApp Message mit der Information, dass unser Check-in sich um drei Stunden verspätet und somit der Flug nach Doha erst um 20:00 Uhr stattfinden wird. Gleich danach klingelt das Telefon wieder, diesmal mit einer Nummer aus Italien. Die Dame von Qatar Air sagt, das Flugzeug ist von Doha abgeflogen und es gibt eine Verspätung von drei Stunden. Unsere Rückreise sei nun anders organisiert, nämlich nicht von Doha nach Madrid, sondern nach Frankfurt. Ab Frankfurt soll es dann weiter gehen mit Lufthansa nach Lissabon. - Und so war es auch.
Der Pool ist nur für uns und ein schöner Abschied von Tansania
Mit sechs Stunden Verspätung landen wir am Sonntag, den 24.03.2019 glücklich in Lissabon. Ende gut, alles gut!
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… noch einige schöne Momente.
Leckeres Buffet ...
Hungriges Elefanten Baby
Wer möchte Bananen?
Gleich landen wir in Arusha
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Windeln fĂźr reiche Afrikaner
Kilimanjaro Bier schmeckt so gut
Die Migration der Kuhantilopen
Ngorongo Krater ganz nah
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T A N S A N I A
Unsere Route: Arusha - Serengeti - Arusha
SAFARI