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Dankbarkeit eines befehrten Heiden
from Missions-Taube 1886
elb t in Betreff der Ge ell chaft, der es zunäch t gilt, kaum onderlich zu beklagen ein, da in religiö en Angelegenheiten einem am be ten damit gedient ift, daß völlige Freiheit ijt. Die prote tanti hen Mi ionare werden im Ganzen vom Volke als de en Freunde und natürliche Bundesverivandte betrachtet werden, als Männer, welche während der be- drängnisvollen Kriegsjahre mit ihnen durd) Did und Dünn gegangen ind, während die Je uiten wahr cheinlih mehr als franzö i he Spione und Agenten im Dien te der Poli- tik werden betrachtet werden, deren Ziel nach Freycinet's eigenen Worten es i t, das Land allmählich ganz unter Frankreich zu bringen. Daher wird man ihnen wahr- fcdeinlid) mit dem Mißtrauen begegnen, welches fie ver- dienen. Bekommen ie Geld genug, über welches ie ver- fügen fönnen, o werden ie fid) allerdings eine Anzahl Anhänger kaufen können, aber wegen olcher braucht man niemand zu beneiden. a
Stati tik der lutheri hen Mi ion auf Madagaskar i für 1885. I. Das Binnenland Madagasfar s.
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Durch die Taufe wurden im Jahre 1885 auf die em Mi ionsfelde 2567 Per onen in die Gemeinde aufgenom- men. Von Katholiken, Jndependenten und Quäkern haben im Ganzen 107 Per onen die Aufnahme in un ere luthe- ri che Gemeinde begehrt al o ein Ge ammtzuwachs zu der Gemeinde von 2674 Seelen in die em Jahre (in 1884 1604).
Die Zahl der Gemeindeglieder auf die em Mi ions- felde betrug am Ende des Jahres 1885 8973, von denen 7251 erwach ene Communicanten und 1576 Kinder waren. Zur Vorbereitung für die Taufe waren zur elben Zeit 1704 einge chrieben. Die Zahl der Kirchenbe ucher hatte wieder tark zuge- nommen und betrug 42,000. Die Mi ions\hulen wurden durh chnittli<h von 30,000
Kindern be ucht. Der eingeborne Lehrer tand, welder mit am Mi ions werk arbeitet, be tand aus 6 eingebornen ordinirten Pa to- ren, 19 andern Männern, die als Pa toren im theologi chen ~ Seminar ausgebildet worden ind, 108 Männern, welche als Lehrer und Prediger im Lehrer eminar der Mi ion aus- gebildet ind, und 590 andern Männern ohne be ondere
Ausbildung. Die Zahl der Gemeinden in den 17 Mi ionsdi tricten {var 219. Die Zahl der Schulen betrug 225. Das heilige Abendmahl wurde an 11,141 ausgetheilt.
Bon der Gemeinde ausge chlo en wurden im Laufe des
Jahres 126; wieder aufgenommen wurden 60. Von der Bevölkerung auf dem ganzen Mi ionsfelde konnten 24 25,000 im Buche le en. :
II. Die We tkü te Madagastfar s.
Getauft wurden im Jahre 1885 33 Per onen. Die chri tliche Gemeinde zählte am Ende des Jahres 80 Seelen. Jn der Vorbereitung zur Taufe waren am Ende des Jah- res 15. Außer von den Mi ionaren wurde Gottes Wort von 14 Eingebornen auf 10 Predigtpläßen einer durch- chnittlichen Anzahl von 500 Zuhörern verkündigt.
aoe Dankbarkeit eines bekehrten Seiden.
Gin Heide, der er t kürzlich ich bekehrt hatte, lag auf einem Sterbebette. Er war der Vergebung einer Sün- den gewiß und deshalb völlig getro t. Der Mi ionar, der ihn oft be uchte, freute fic) über die Standhaftigkeit, mit der er eine hweren Leiden trug, und über die Freu- digkeit, womit er dem Tode entgegen ah, da der Tod on t allen Heiden ein Gegen tand des Schre>ens und Grauens i t, weil ie keine Hoffnung haben elig zu werden. Als der Mi ionar einmal wieder an einem Lager aß, agte der Kranke: Jh werde nun bald von die er Welt chei- den; wenn id) nun in den Himmels aal komme, werde id zu meinem HErrn JE us gehen und ihm danken für eine große Liebe, dann werde id) wieder an die Thür des Him- mels zurü>fehren. Aber was will t du an der Thür, da du dod) am Throne des Heilandes bleiben darf t ? Da will id) , antwortete der Sterbende, auf did) war- ten und wenn du komm t, will id) did) zu dem HErrn JE us führen und zu ihm agen : HErr JE u, iehe, dies i t der Mann, von dem ich zuer t deinen üßen, eligen Namen gehört habe, o egne, egne ihn! (Mi ionsbote.) Wilde Saben für die Negermi fion :
Durch P. Menomonee, A. Pieper, Theil Wis., $15.00. der Collecte des Durch Ka irer Mi ionsfe tes in G. O. Nu tad, Decorah, von Frau Jowa, 9.57. Scofer .50. Durch P. C. A. Germann, Von Frau Granacher, St. Utica, N. Y-, Louis, Mo., .50. Durch Ka irer H. CTiarks, Monticello, Ja., 32.61. Durch Ka irer C. Eißfeldt, Milwaukee, Wis., 54.88. Durch Ka irer G. Menfer, Wellesley, Ont., 25.00. Durch No cher, Fort Wayne, Jnd., 66.31. Durch P. Ka irer G. Ph. D. W. Brenner, Theil der Mi ionsfe tcollecte der Gemeinde in Jxonia, Wis., 18.58. Von Herrn B. H. Succop, Pittsburg, Pa., für dle Mi ions\ cule in New Orleans 1.00. Mbd., 47.00. Durch P. Durch J. W. Ka irec C. Spilman, Theiß, Madi onville, Baltimore, O., von W. Stegemüller 20.00. Durch Ka irer H. Bartling, Addi on, Jll., 13.90. Durch P. A. Tôöpel, Theil der Mi ionsfe tcollecte einer Gemeinde in Reedsville, Wis., 7.00. Durch Ka irer H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 84.80. Dur Ka irer Ch. Schmalzriedt, De- troit, Mich., 48.55. Durch P. J. Schulenburg, Theil der Mi -
ionsfe tcollecte einer Gemeinde in Good Thunder, Minn., 11.90. Durch P. J. Jenny, Theil der Mi ionsfe tcollecte in Tomah, Wis., 7.46, (Summa $464.56.) A. C. Burgdorf, Ka irer. 1041 Allen Ave., St. Louis, Mo.
Sabr Die Mi| ös Taube in PR mit GEB int it ei 1 folaenber: tid. STL Di e X rels für ein
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Macriditer | aus dem Mi ionsgebiet Os 'Geimath ja des Auslandes.
Herausgegeben für die Evang. - Lutheri che EAT ae bon Nordamerika ean der Commi ion fiir die Negermi ion; redigirt von den Peale! C. 3 O. Han er und C. F. BW . Sapper.
8. Safrgang. November 1886. Aummer 11.
Bum Reformationsfe t.
dankbaren Freude darüber zu erwe>en, fo war es eben Luther elb t. La en wir daher die en gotterleudteten
Die Feier die es Fe tes i t wohl verklungen, wenn die e Nummer in die Hände un erer lieben Le er kommt, aber wir fürchten dennod) niht, etwas Ueberflü iges zu thun, wenn wir auf die es ewig ge egnete Werk noch ein- mal furz zurü>wei en und un ere Le er an eine der ko t- bar ten Gaben erinnern, welche uns Gott durch fie ge- Mann elb t ein wenig darüber reden und un ere Herzen durch eine eigenen Worte entzünden. Er chreibt bei Auslegung des 122. P alms u. a. al o: Die er P alm i t eine Dank agung für die Gabe göttlichen Wortes. - Unter allen Gaben aber ift die Gabe gittliden Wor- tes die allerherrlih te, welche o jemand weg-

geben und in deren Be iß wir ja gerade das ind, twas wir uns nennen und we en wir uns rühmen, nämlich Chri ten und elige Kinder Gottes. Es i t die elbe nichts anderes als das theure, reine Wort Gottes, die Bibel. Nicht nur twar die es elige Bud) vor Luthers Auftreten fa t aus der Chri tenheit ver hwunden, da es der Pab t bei Todes trafe verboten hatte; ondern wo es nod) vor- handen war, war es in fremden Sprachen oder in unle er- lihem Deut ch, dazu nur auf Bibliotheken, zu denen wenige Gelehrte Zutritt hatten. Nun aber war es durch Gottes Gnade eben Dr. Luther, der die Bibel aus ihrer Verborgenheit wieder hervorzog und nicht nur in Wort und Schrift mit Bewei ung des Gei tes und der Kraft wieder predigte, ondern aud) durch eine unvergleichlich mei terhafte Ueberfesung den Chri ten wieder in die Hand gab, damit fie elb t darin fudjen und das ewige Leben finden könnten. Wer will doh die Größe und Herrlich- keit die er Gabe ausreden, die Gott damit dur Luthers Dien t gegeben hat! Das vermag keine men chliche Be- red amkeit mit den glühend ten Worten würdig zu be chrei- ben. Wenn es aber je einer ver tand, die Gabe des theu- ren Bibelbuches den Chri ten re<t anzuprei en und zur
nimmt, der nimmt die Sonne aus der Welt. Denn twas ift die Welt ohne das Wort, denn die Hölle elb t und ein lauter Regiment des Satans, ob chon darin reiche Men chen, Juri ten, Aerzte und Andere ind? Denn vas können die e ohne das Wort thun? welches allein das Gewi en fröhlich behält, einen gnädigen Gott und die ganze Religion (denn aus dem Wort die wahre Religion «als aus einem Brunnen herfleußt), ja, die ganze Welt er- hält; denn die Welt nicht einen einigen Augenbli> ohne Wort und ohne Chri to be tehen midte. Ob denn nun fdyon in der Welt viel und große Gaben Gottes ind, er- chaffen zum Nut der Men chen, jedod) fo i t nur eine Gabe, dadurch alle anderen Gaben erhalten wer- den, das i t das Wort, das verkündiget, Gott fet barmherzig, verheißet Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Se) bitte did) aber, lieber Men ch, age an, wo man die es Wortes mangeln ollte, ob dies Leben auch ein Leben zu heißen wäre? Aber die es ind gei tliche Dinge und eine Erkenntnis, die vom Himmel geoffenbaret i t, welche, dieweil fie in un erem Herzen nicht wäch et, \hwerlic ergriffen wird. (Walch IV, 2467.) Ferner chreibt er zum 2ten [Vers des 23. P alms:

Die Kun t ollen wir au lernen, nämlih die Welt immerhin la en rühmen von großem Reichthum, Ehre,
Geivalt u. f. tv. Denn es i t eine lo e, ungewi e, ver- gängliche Waare, die Gott in die Rappu e hinwirft. Es i t ihm eine hle<te Sache, daß er einem bö en Buben, der ihn zum Lohn dafür fdandet und lä tert, ein König- reid) oder on t Ehre und Gut auf Erden gibt. Es i t eine Kleie und Träber, damit er den Säuen den Bauch füllt, die er chlachten will. Seinen Kindern aber gibt er den re<hten Shay. Darum ollen wir als die lieben
Kinder und reten Erben Gottes . . uns rühmen, daß wir die kö tliche Perle, das liebe Wort, haben und dadurch Gott, un ern lieben Vater, und JE um Chri tum, den er ge andt hat, erkennen. Das ijt un er Schaß und
Erbe, das gewiß und ewig i t und be er, denn aller Welt
Gut. Wer nun das hat, der la e Andere Geld ammeln, im Sau e leben, tolz ein und hod) herfahren; er aber, wenn er chon vor der Welt verachtet und arm i t, la e ich olches niht anfechten, ondern danke Gott für eine unaus- prehliche Gabe. Es ift niht darum zu thun, wie reid) und herrlich wir auf Erden eien. Behalten wir die en Schatz, das Wort, o ind wir überaus reid) und geehrt genug. Wie nun Luther das Wort Gottes als den allerhöch ten
Schatz und edel te Gottesgabe rühmt, fo ermahnt er die
Chri ten aud) auf s treulich te, die er Gabe fleißig zu ge- brauchen und Gott von Herzen dafür dankbar zu ein. Er chreibt: Man hält es für ein leiht Ding, daß wir das
Evangelium von Gottes Gnade wieder haben. Wie viel i t ihrer, die Gott einmal darum Dank agen? Wir ver- - geffen s, fdjlagen 3 in den Wind; niemand hebt eine
Hände dankbar auf und find fo gar reidlid) mit dem Evangelio über chüttet .. . und doch folder Undank
Gott o hoch verdreußt, daß er's für die größte Sünde hält, wenn ein Wort ver hmähet wird, welches fo theuer und kö tlich i t, daß es ihm eines lieben Sohnes Blut ge- foftet hat. In einer anderen Stelle fährt er fort: La et uns un eren vorigen Jammer an ehen und die Fin ternis, darin wir gewe en ind. Jh achte, daß Deut chland nod nie fo viel von Gottes Wort gehört habe, denn jebt. 2
La en wir's denn fo hingehen ohne Dank und Ehre, fo ift zu be orgen, wir werden nod) greulidjere Fin ternis und
Plage leiden. Darum, lieben Deut chen, kaufet, weil der
Markt vor der Thür ift; ammelt ein, weil es fdeinet und gut Wetter i t. Braucht Gottes Gnade und Wort, weil es da ift. Denn das ollt ihr wi en, Gottes Wort und Gnade i t ein fahrender Plagregen, der nicht wieder kommt, wo er gewe en i t, Er i t bei den Juden gewe en, aber hin i t hin, ie haben nun nichts. Paulus brachte ihn in Griechenland, hin ift aud) hin, fie haben nun den Türken. Rom und lateinifdy Land haben ihn auch gehabt, aber hin i t hin, ie haben nun den
Pab t, Und ihr Deut chen dürft nicht denken, daß ihr ihn ewig haben werdet; denn Undank und Verachtung werden
ihn nicht la en bleiben. Darum greifet zu und haltet au, wer greifen und halten kann; faule Hände mü en ein bö es Jahr haben. (W. X, 539.)
Jn einer anderen Stelle chreibt daher un er Prophet: Gottes Wort muß mit allem Fleiß getrieben und beachtet werden. Man agt, der Herren und Für ten Briefe oll man dreimal le en, aber, wahrlich, un eres HErrn Gottes Briefe (denn o nennt St. Gregorius die heilige Schrift) oll man dreimal, iebenmal, ja, iebenzigmal iebenmal, oder, daß id) nod) mehr age, unendlichemal le en ; denn ie i t die göttliche Weisheit, die man nicht obald mit dem er ten An ehen begreifen kann. Wer ie derhalben oben- hin lie et, als bekannte, leichte Dinge, betrüget ich elb t. An den Propheten kann man wahrlich ehen, daß ie Tag und Nacht, was Mo es ge chrieben, betrachtet und ihm nachgedacht haben... Denn olchem Fleiß thut Hülfe und Förderung der Heilige Gei t. (1, 1591.)
Wiederum in einer anderen Stelle chreibt Luther: Darum heißt es hie: Wache, ftudire, halte an mit Lefen; fürwahr, du kann t nicht zu viel in der Schrift le en; und was du lie e t, kann t du nicht zu wohl ver tehen; und was du wohl ver tehe t, kann t du nicht zu wohl lehren; und was du wohl lehre t, kann t du nicht zu wohl leben. Glaube einem, der es erfahren hat. i, * Und nun nod) ein Wort, welches uns auch un ere Mi - ionspflicht an 3 Herz legt. Nun ollte ja das Vor- nehm te fein, daß wir dächten, wie wir Gottes Wort und Willen bei uns erhielten. . . Darum thue und helfe jeder- mann ernftlid) dazu, daß Gottes Wort öffentlich allenthalben gepredigt und gehört werde und al o die Kirche ret angerichtet und gebauet tehe; darnach ziehe ein Jeder für fic) elb t aud) das hochzeitliche Kleid an und denke, daß er fid) auch finden la e, als der Gottes Wort mit Ernft meine ..., und mit redtem Ern t bitten, eufzen und helfen, daß aud) nah uns und auf un ere Kinder die reine Predigt, Taufe und Sacrament bleiben möge. (XII, 125. 127.)
Der treue Gott felbft helfe uns zu olcher dankbaren Erkenntnis und Betrachtung eines Wortes zu un erer und vieler anderen Seelen ewigem Heil. Das wäre eine, ge- egnete und gottgefällige Reformationsfeier! D. H.
Theophilus Opoku, ein <warzer Wegerpaftor in Afrißa.
(Schluß.) Nachdem Opoku noch einige Dörfer des pa iert hatte, kam er in eine, an der Grenze Boem-Landes die es Landes gelegene ein ame Steppe und erreichte nah einem ange- trengten Tagemar che dur die elbe das Nkonja-Land. Jn Wueupong, dem größten Ort in Nkonja, fand er die Leute in großer Aufregung, denn man rü tete fid) auf eine
großartige Lodtenfeier, welche für die in einem Kriege gefallenen Krieger veran taltet werden ollte. Jedem Fremden, der durch die Stadt kam, wurde von dem reich- lid) vorhandenen Palmivein einge chenkt. Am andern Morgen predigte Opoku vor einer Menge Volks, das auf- merk am. zuhörte. Nachher machte er dem Stadthauptling und dem Hauptfetifdpriefter eine Aufwartung. Als fie erfuhren, daß er von Late ei, hatten ie große Freude und betrachteten ihn als ihren lieben Landsmann, weil ie aud) von Late tammen. Am folgenden Tage, einem Sonn- tage, predigte er Morgens und Abends vor einer großen Zuhörer chaft, und ie nahmen das Wort mit Freuden auf.
Wer in die er Gegend Kleider trägt, und wohl nod dazu le en und chreiben kann, wird für einen Europäer oder einen Muhammedaner gehalten, zwi chen denen man nicht zu unter cheiden weiß. Da nun auch Opoku wie ein Europäer gekleidet war, und am Abend in einem Buche le end ge ehen wurde, kam am näch ten Morgen eine Frau zu ihm und verlangte Hilfe von ihm gegen ihr bisheriges Mißge chi>. Sie agte ihm, daß ie von zwei Männern, troßdem ie die elben gut gepflegt habe, verla en fei, und der dritte, mit dem fie in Frieden gliidlid) lebte, ei bald ge torben; eben o eien ihre Kinder ge torben. Auch im Handel habe fie kein Gliic, ondern bekomme immer viel weniger für ihre Sachen als Andere, und obgleich ie gegen Jedermann freundlid) und liebreih fei, werde. fie überall gehaßt. Da er ein gelehrter Murmelmann (Mu elmann) ei, der murmeln (beten) könne, o könne er ihr gewiß helfen, wofür ie ihm geben wolle, was er verlange, und wenn fie i< aud) als Sklavin verkaufen mü e, es zu erlangen. Die Zauberer und Hexen eien Schuld an ihrem Unglü>k. Opoku ging mit ihr in ihr Haus und uchte ihr begreiflid) zu machen, daß er kein Mu elmann, ondern ein Diener des lebendigen Gottes fei, und als er in ihrem Hau e einen kleinen Hausgößen tehen ah, agte er ihr, der ei die Ur ache ihres Ungliids. Sie behauptete aber, das fet ihr und ihrer Kinder Schußz- gott. Opoku machte ie darauf aufmerk am, daß der elbe ja dod) nichts zu ihrem und ihrer Kinder Schuß gethan habe; ermahnte fie, den elenden todten Gößen wegzuwer- fen und den allmächtigen Gott im Himmel anzubeten, der auch fie durd) einen Sohn erlö et habe, der alles lenke und leite nad) einem Willen und ihr allein helfen könne. Dann überreichte fie ihm cinen Brief, den ie hon vor acht Jahren empfangen hatte, ie wußte aber weder woher nod) von wem er kam, nod) was er enthielt, weil fie nod) Niemand gefunden hatte, der ihn hätte le en können. Opoku las ihr den elben vor, er war von einem Akra- Mann, der fid) ein t bei ihr aufhielt, dann aber nad) Anum zog und von dort aus die en Brief hrieb. Nun war des Staunens kein Ende. Das Weib rief alle Leute zu ammen und erzählte ihnen, die er Mann könne ihr durd) An ehen des Blättchens Papier agen, wer ihr Freund ei, wi e einen Namen und wo er wohne, obgleih er den Namen nie gehört und weder den Mann noch den Ort ge- ehen habe, wo er ei, und was der Freund denke und age zu ihr, das wi e er, und doch behaupte er ihr nicht helfen zu können. Aber es ei das auch eben das ie überall ver- folgende Mißge chi>, daß er ihr nicht helfen wolle. Wei- nend und kummervollen Herzens ging das arme Weib davon.
Opoku wollte fein Gepä>, welches er auf einem Fluß hatte hi>en la en, durd) Träger vier Stunden Wegs holen la en. Er miethete die nöthigen Träger und gab jedem eine ge chriebene Anwei ung mit, damit ihnen von den betreffenden Beamten das Gepä> verabreicht würde, aber zu einem Er taunen kamen die Träger zurü> und warfen ihm die Papiere vor die Füße, in einiger Entfer- nung tehen bleibend, und er t nad) längerer For chung hatte einer den Muth zu agen, ie wüßten wohl, daß die Europäer mit Papier die Leute in die Sklaverei verkauf- ten, und das wolle aud) er mit ihnen thun; denn trog einer hwarzen Hautfarbe hielten fie ihn wegen einer Kleidung für einen Europäer. Mehrere Tage lang mußte Opoku ih in der ganzen Umgegend vergebli<h abmühen, Träger zu bekommen, bis er endlich zwei willige Jünglinge fand. Da er kein Geld mehr hatte, wollte er ihnen den Lohn in Batoo zahlen, wo er im Stande ein würde, Geld zu bekommen, aber ie be tanden darauf, den Lohn im Voraus zu haben, und fo mußte er ihnen Kleider toffe geben, die er für ich elb t ehr nöthig hatte. Drei Tage- rei en weit begleiteten ihn die e Träger, als er aber am vierten Tage, einem Sonntage, Morgens erwachte, waren eine Träger ver hwunden und hatten ihn nod) dazu em- pfindlich be tohlen. Am <hmerzlih ten vermißte er einen Theetopf, den er wegen der häufigen Fieberanfälle tets bei fid) haben mußte.
Opoku befand fid) in einer verzweifelten Lage: er war in einem Lande, de en Sprache er nicht reden konnte, de en Einwohner ihm feind waren, ohne Träger, der nothwendig ten Dinge, deren er täglich bedurfte, beraubt, ohne Geld. Alle eine Bemühungen, Träger zu bekom- men, waren um on t. So hatte er aud) keine Lebens- mittel mehr, um nod) länger aushalten zu können. Was ollte er thun? Er betete und warf ein Anliegen auf den HErrn. Kaum hatte er fid) vom Gebet erhoben, da fal er Wanderer vorbei ziehen. Schnell prang er ihnen entgegen und fand, daß ie einem Volke angehörten, de en Sprache er ver tand. Sie wollten Jams nad) Batoo bringen und dort verkaufen. Er machte ihnen den Vor- \hlag, ihre Jams hier zu la en und erjt eine Sachen nah Batoo zu tragen, wo er ie dafür bezahlen wolle, darnach könnten fie die Jams holen und fo doppelten Ver- dien t haben. Sie nahmen einen Vor chlag an und er war gerettet. Er konnte Gott nicht genug danken, der auch an ihm ein Wort erfüllt hatte: Ehe ie rufen, will id) antworten; wenn fie nod) reden, will td) hören.
Am näch ten Morgen ging nun die Rei e weiter. Nach einem Tagemar che erreichten die Rei enden Sokadei,

wo die Bremer Mi ionare einen Lehrer ftationirt haben, bet dem Opoku freundliche Aufnahme fand und ich herzlich freuete über die Schule, onderlih über das {öne Sin- gen und die Reinlichkeit der Kinder an Körper und Klei- dung. Nach einem abermaligen Tagemar che kamen ie nach Dfole, wo ihnen aber jeder unfreundlich die Thüre wies. Da ie aber nicht weiter konnten, nahmen ie Ob- dach in einem leer tehenden Häuschen. Die es wäre ihnen jedod) bald übel bekommen, am Abend brannte nämlich ein dicht daneben tehendes Haus ab. Bald ver ammelten ih die Dorfbewohner und be chuldigten Opofu und eine Leute, daß ie die Ur ache der Feuersbrun t eien, und ob- gleich es fid) herausftellte, daß eine Bewohnerin des Hau- es das Feuer verur acht hatte, indem fie mit einer offenen Lampe dem tro>nen Grasdach zu nahe fam, fo gab man dod) Opofu s Leuten die Schuld. Das Volk chalt und drohete, und hätte niht Opofu durd) Zureden eine Leute bewogen, fic) ganz ftill und ruhig zu verhalten, fo hätte es ohne Zweifel ein Unglü>k gegeben. So zog i die Menge endlich zurü> mit der Drohung, am näch ten Mor- gen weiter in der Sache zu handeln. Opoku und eine Leute zogen jedo< hon vor Tages Anbruch ab. Wieder gerieth Opoku in die größte Noth, er hatte weder. Geld nod) Lebensmittel, feine Leute eben owenig. Der Hunger fing an ihn zu plagen. Aber der Gott, der die Sperlinge ver orgt, ver orgte aud) ihn. Schon war ihm ein Wohlthäter vorausge andt in der Per on eines Chri ten aus Ada. Die er kannte Opofu von früher her, bewirthete ihn und eine Leute fo, daß ie fid) alle reihlih ättigten; und als fie am näch ten Morgen weiter zogen, lieh er Opoku noch o viel Geld, als ihm nöthig war bis nad) Batoo gu kommen. Einige Tage päter erreichte Opoku die Ufer des Volta, wo er in einem Dorfe wieder Bekannte traf, die ihn und eine Leute freundlich aufnah- men, ihm alle Liebe erwie en und ihm über den Fluß hal- fen. So fam ex gliidlid) in Batoo an. Hier kam es ihm vor, als ei er hon daheim. Von hier aus brauchte er nod) 4 Tage bis nad) Date. Von einer Rü>kkehr in die Heimath zu einer Gemeinde und einen Kindern chreibt Dpofu al o: War das ein Jubel und eine Freude! Meine Gemeindeglieder, die ic) vor drei Monaten ver- la en hatte, drängten fid) heran, umarmten mid) und ha chten nad) meinen Händen, um fie zu hütteln und mid) zu begrüßen. Vor Freude vergaß ih E en und Trinken ! Auch alle die Be chwerden und Müh ale der langen Rei e dur Hike und Kälte, Müdigkeit und Er chöpfung, Hun- ger und Dur t, Ra tlo igkeit und Krankheit und vieles andere Bö e drängten fid) in den Hintergrund. Vor lau- ter Freude und Aufregung konnte id) vier Tage lang nicht \hlafen. Wenn id) da o auf meinem Bette lag, wußte id) Gott nicht genug zu danken für eine große Gnade und mannigfaltige Für orge, die er mid) auf die er ganzen Rei e hin und her hatte erfahren la en. Was mid) am mei ten freute, i t aber, daß id) an Orten, wo man zuvor

nie etivas von JE us vernommen hatte, Zeugnis ablegen durfte von einem großen Namen. Auf der ganzen Rei e aber bewegte mid) der Gedanke, welcher in un erm T chi- Liede: Ein Fremdling, nicht ein Bürger, bin ich in die er Welt ausge prochen ijt. Da Theophilus Opoku elb t der Verfa er jenes Liedes ijt, la en wir das elbe hier in deut cher Ueberfesung folgen :
1. Ein Fremdling, nicht ein Bürger, bin ich in die er Welt;
Hier ind ich keine Heimath, kein Land, das mir gefällt. Voll Plagen, Mühen, Kummer i t un er Pilgerlauf, 7 Doch Ruhe kommt im Himmel, wo Gott mich ein t nimmt auf. 2. Traf mich nicht eit der Jugend gar manches Ungemach,
Jn Krankheit, Ang t und Nöthen, in Kampf und Streit und
Schmach? Jch fand nicht, was ich wün chte, fand volle Freude nie;
Drum freu ih mich der Nei e und bleib nicht lang allhié. 3, Auf die em Weg der Leiden ging mancher mir voran;
Die Männer Gottes alle, die zogen olche Vahn. Dod) mit Geduld und Glauben ging's gut bei aller Noth, Und ich auch folge ihnen im Leben wie im Tod. 4, Gedenk an Abrams Rei en! Doch Segen war der Preis.
Als Fxemdling hier und Pilger mach's nach ihm gleicherwei ". Vejieg die argen Feinde, erdulde till das Leid! Ein tapfrer, treuer Streiter bleibt Sieger allezeit. 5. So will ich mich denn mühen bis an des Weges Ziel.
Wenn ich wo Herberg finde, o freut mich's in der Still ; Doch meine wahre Heimath i t Gottes Friedensftadt; Jeru alem da droben, das Licht und Liebe hat. 6. Dorthin richt ich mein Auge, dort wün che ich zu ein.
O HErr, du elb t geleite und bringe mich hinein. Jn aller Noth und Plage mir deine Hilfe end! _ Mach meinem Wanderleben und Müh al bald ein End! 7. Dort werd ich ewig bleiben und nicht mehr Fremdling ein,
Mit deinen el'gen Kindern mich teter Ruh erfreun. Dort werd ich {nell verge en der Mühjal meiner Reif ;
Das Leid ijt ganz verfdiwunden, nichts bleibt als Dank und Preis.
G3 hat die es Lied nah Juhalt und Versmaß eine fo auffallende Aehnlichkeit mit Paul Gerhardt s Liede: Jh bin ein Ga t auf Erden , daß man ich kaum des Gedan- kens erwehren kann, es mü e das Lestere Opoku bekannt gewe en ein, wenn niht gar vorgelegen haben. Dod) dem ei wie ihm wolle, ohne Zweifel i t aus dem Mitge- theilten er ichtlih, daß Opoku ein begabter, treuer Knecht Gottes i t, der einen HErrn und Heiland herzlich lieb hat. Wie ermunternd aber i t es für uns, die wir hier in Amerika das Werk der Negermi ion treiben, wenn wir hören, daß fic) Gott durch eine Gnade aus die em Volke olche ausgezeihnete Werkzeuge und Arbeiter in einem Weinberge zubereitet hat, wie einen Bi chof Dr. Samuel Crowther, von dem die ,, Miffionstaube , Jahrgang 6, er- zählt hat, und einen Theophilus Opoku, de en Lebens- ge chichte hier theilwei e erzählt ift und der, oviel uns be- kannt, noch jest in großem Segen arbeitet. Warum ollte denn nicht die elbe Gnade Gottes durch un ere geringe Arbeit aus dem elben Volke hier in Amerika ich etliche zubereiten zu Chri ten und lieben Kindern Gottes? Ja, wir haben es ja -fdjon erfahren dürfen, daß er das kann und aud) will. Jhm ei Dank und Ehre! Er mache uns immer eifriger und treuer, das Werk der Mi ion zu treiben. C. S.
Vapuas auf Neuguinea in der Süd ee.
An die em Bilde können wir ehen, was Satan aus den Men chen macht, welche ohne Gottes Wort ind und daher in Schatten und Fin ternis des Todes ißen. Das- elbe tellt eine Scene aus einem Gefecht unter den Papuas dar. Es handelt fic) dabei niht um Eroberung eines Landes, oder um Vertilgung eines feindlichen Stammes, oder um Königswürde und Herr chaft. Nein, die Mord- lu t und der Blutdur t allein ijt es, der den Kampf um Tod und Leben hervorrief. Die Papuas ind Men chen- daß die Ei en pihe gerade da in den Hinterkopf eindringt, wo das Gehirn in das Riidgrat übergeht. Augenbli>lih inkt der Getroffene todt nieder und der Sieger kann ohne Aufenthalt noch Andere verfolgen und tödten. Am Schlu e der greulichen Mebelei werden dann die Leiber der Ge- tödteten ge ammelt, gebraten und verzehrt, die Schädel aber als Siegeszeichen aufgehoben. Ein Rei ender er- zählte ihnen ein t von den Kriegen in Europa und wie da nach einer Schlacht Tau ende von Todten und Verwundeten umherliegen. Wie glühten da die Augen die er armen
Men chen, wie lü tern fragten ie: Badt ihr ie dann aud
Papuas in Neuguinea Men thenfänger.

fre er der greulich ten Art. Nach iegreicher Schlacht wird ein Kannibalenfe t gefeiert, näwlich die Leiber der er- \hlagenen Feinde werden verzehrt; tagelang laufen ie herum, am Hals und an den Armen mit Stiiden Men- \chenflei <h behangen. Die Schädel befiegter Feinde wer- den ge ammelt und als Siegeszeichen aufgehoben. Je mehr einer befist, als de to größerer Held wird er bewun- dert und geehrt. Morden i t die en Men chen etivas, das ie von kleinauf mit an ehen, bewundern und tudiren. Un er Bild zeigt eine be onders innreihe Mordwaffe, den Mannfänger. Der elbe be teht aus einem langen Sto> mit einem länglichten Reif, innerhalb de en ein ei erner Stachel aus bem Sto> hervor teht. Mit großem Ge chi>k wirft dev Papua den Reif über den Kopf des fliehenden Feindes und wverfest ihm dann einen {nellen Stoß, \o-
im Ofen? Als der Europäer agte: Nein, die Todten begräbt man und die Verwundeten werden gepflegt und geheilt, da chüttelten ie unmuthig den Kopf und agten : Dummes Volk, fo viel Flei h verloren gehen zu la en! Es war ihnen ganz unbegreiflich, daß, man Krieg führen ollte, ohne die be iegten Feinde aufzuzehren! Wir ent- werfen die es ent eßliche Bild men chlicher Ver unkenheit nicht, um die Neugierde un erer Le er zu reizen und zu be- friedigen, ondern zu zeigen, wohin Men chen kommen, welche ohne Gottes Wort leben und daher unter Satans Herr chaft, des Mörders von Anfang, eufzen. Welchen dem himmli chen Scepter eines theuren Wortes leben! Wie willig ollten wir daher auch ein, an un erem Theil mitzuhelfen, daß olchen armen Heiden Gottes Wort ge: Dank find wir daher Gott dafür chuldig, daß wir unter
bracht werde! Und wie gering i t das Opfer, das wir dafür bringen, gegen das, welches die Mi ionare bringen, die recht in den offnen Rachen des Todes treten mü en, wenn ie zu einem olchen Heidenvolke ziehen. Er t eit zehn Jahren wird unter den grau amen Papuas mi ioniert, mancher treue Mi ionar hat hon den Märtyrertod da- elb t gefunden, aber doch ift chon die er te kleine Chri ten- gemeinde ge ammelt und das kräftige Wort Gottes feiert aud) hier eine eligen Siege über Satans fin tres O. Reich. $. Megermiffion der fidliden Generalfynode in Wa hington, D. .
Unter der be onderen Mitwirkung des lutheri chen Dr. Butler in un erer Haupt tadt Wa hington ift ein ver- prechender Anfang der Mi ion unter den dortigen Negern gemacht worden. Ein junger intelligenter Neger von der we tindi chen Jn el St. Thomas war da elb t in der däni- chen evangeli ch - lutheri chen Kirche getauft und erzogen worden. Dann kam er nad) Wa hington, ftudirte einige Jahre auf der Howard- Univer ität da elb t und wurde 1884 von der Maryland-Synode ordinirt. Er nahm ich ogleich einer Stammesgeno en mit großer Liebe an und fand in Dr. Butler einen eifrigen Unter tüßer. Durch de en Bemühung wurde ein Mi ions - Verein gegründet _und eine Halle zum Abhalten von Gottesdien ten für die * Neger gemiethet. Mit Beginn die es Frühjahrs ollte eine Back teinkirche in einem Stadttheil erbaut werden, wo eine be ere Kla e der Neger wohnt. Das Grund tü>k wurde ge chenkt; die Ko ten des Baues waren auf 1600 Dollars veran chlagt, die man durch freiwillige Beiträge auf- zubringen hoffte, o daß das Gotteshaus noch die es Jahr frei von Schuld dem Dien te des HErrn geweiht werden könnte. Der Name des jungen lutheri hen Neger- pa tors ift Wifemann. Der ,, Workman , dem die e Mittheilung entnommen i t, fest hinzu: Niemand kann vorher agen, welchen herrlichen Erfolg die e Mi ion für die armen Neger haben kann. Haben wir dod ein gar ermunterndes Bei piel hon erfahren dürfen. Dr. Bach- mann, der treue Lutheraner in Charle ton, S. C., unter- richtete ein t privatim einen Negerknaben, den er con- firmirt hatte, und andte ihn dann in das theologi che Seminar zu Gettysburg. Niemand ahnte damals, daß in die em Jüngling der ausgezeichnete Negerbi chof A. D. Payne erzogen wurde, welcher leider wegen des damals noh unter den Weißen herr chenden Vorurtheils gegen die Neger wider einen eignen Willen gezwungen war, fid) der afrikani chen methodi ti ch - episkopalen Kirche anzu- {dliefen, aber darin in unaus pre<li< großem und rei- Gem Segen unter den Schrift gewirkt hat. Negern des Südens in Wort und D. H.

Die Leipziger Wi ion.
Ende Juni feierte, wie gewöhnlich, die Evangeli#\<- Lutheri che Mi ion zu Leipzig ihr Jahresfe t. Dabei wurde de en gedacht, daß es in die em Fahre 50 Jahre find, daß die Mi ion als eine elb tändige be- tand, denn bis 1836 war fie nur cine Hilfsge ell chaft, welche andere Mi ionen unter tühte. Als elb tändige Ge ell chaft übernahm ie die Ueberre te der alten däni- chen Mi ion unter den Tamulen in O tindien ; es waren damals 1400 Seelen, die die er Mi ion unter dem kürzlich ver torbenen Mi ionar Knud en noch angehörten, da die Gemeinden mei t zur engli ch - bi chöflichen Kirche über- gegangen waren. Jeßt i t die Seelenzahl der ge ammelten Gemeinden, eine kleine Anzahl einge chlo en, die in Ran- gun in Hinterindien ge ammelt wurde, volle 14,000. Jm Jahre 1885 wurden neben 456 Chri tenkindern 934 Hei- den getauft und 105 Per onen aus andern Kirchengemein- chaften aufgenommen. Die Leipziger Mi ion hat jeht dort 22 Mi ionare, 11 Landprediger, 7 Candidaten der Theologie, 65 Katecheten und 116 andere Miffionsdiener ; in 143 Schulen unterrichten 207 Lehrer 3326 Schüler. Eine Wusfendung von Mi ionaren hat in die em Jahre nicht tattgefunden. Die Einnahmen betrugen, den Ka en- be tand vom vorigen Jahre einge chlo en, 349,000 Mark; die Ausgaben ließen einen Ka enbe tand von 41,277 Mark übrig.
Die Hermanusburger Mi ion.
Dem Berichte des Mi ionsdirectors Egmont Harms auf dem Mi ionsfe t in Hermannsburg entnehmen wir Folgendes :
Wir haben im Miffionshaufe augenbliclid) 31 Zög- linge im Unterricht, von welchen 17 auf eigene Ko ten tudieren. Zu die er Zahl werden nod) zwei Afrikaner hinzukommen, die Söhne von un ern Brüdern Panzhorn und Bakeberg in Transvaal. Das Lehrper onal be teht aus Jn p. Schürner, Jn p. Barteld, Candidat Wöhling und mir.
Was den Unterricht anbetrifft, o ind einige Aende- rungen getroffen. Der Lehrkur us, der früher nur vier Jahre dauern ollte, i t für die eigentlihen Mi ions- zöglinge auf minde tens fünf Jahre erhöht. Außer der lateini hen Sprache ollen die Zöglinge von nun an ämmtlich die griechi che Sprache erlernen, die Begabteren auch die hebräi che.
Sn Afrika i t un ere Mi ion in erfreulihem Wachs- thum begriffen. Jn der Ba utomi ion find im legten Jahre 1246 Heiden getauft worden. Auch in Natal hat die Arbeit Fort chritte gemaht. Jm Zululande ind augenbli>li vier Brüder, die unter be onders hwierigen Verhältni en arbeiten. Hoffentlich gibt der HErr die em
fo tark heimge uchten Volk bald die Sehn ucht nad un: verganglidem Ruhm. In Sndien arbeiten un ere Brüder treulid) weiter, wenn auch die Fort chritte vor un ern Augen nicht bedeu- tend ind. Getauft ind dort 51 Heiden. In Au tralien lauten die Nachrichten recht gün tig; wenn fid) aud) nod) keiner zur Taufe gemeldet hat, fo i t doch bei vielen hon die nöthige Erkenntnis vorhanden, und das will bei die em ge unkenen Volke chon viel agen. In Neu-Seeland geht's ebenfalls lang am. Gott gebe den Brüdern Geduld! Das i t die Arbeit der Mi ionare; nun kommt die
Arbeit der Miffionsgemeinde. Die Vudhdrucerei und Buchbinderei haben im Jahre 1885 einen baaren Ueber huß von $4238.00 an die Mi - ionshauptka e abgeliefert. Jn der Buchdru>erei wurden angefertigt: Mi ionsblatt 10,000 Ex. ; Beiblatt 6,000
Ex. ; Harms' che und andere Schriften und Werke. Die Baareinnahme der hie igen Mi ionshauptka e be- trug im Jahre 1885 (einfdlieflid) des Ka enbe tands am 1. Januar 1885 von $2414.00) $51392.00; die Baar- ausgabe $51390.00, fo daß am 1. Januar 1886 ein
Saffenvorrath von $2.00 verblieb. Wiffiousuadridten. 1, Aus Uganda in Afrika. Die Miffionsgefellfdyaft der engli chen Kirche hat telegraphifde Nachricht erhal- ten von dem Tode des Mi ionars O'Flaherty. Der grau- ame König Mwanga, der den Bi chof Hannington am 20. October 1885 ermorden ließ ( iehe Seite 36 und 55), hatte obengenanntem Mi ionar wegen längerer Kränklich- keit endlich Erlaubnis zur Heimrei e gegeben, aber es war chon zu pät. Der treue Diener eines HErrn, der vom er ten Anfang an in die er Mi ion mit großem Ségen thätig war, tarb auf dem Dampfboot auf dem Rothen
Meer. Statt in eine irdi che Heimath, hat ihn der HErr in die himmli che Heimath eingehen la en zu ewiger Herr- lichkeit. Die beiden Mi ionare A he und Matay ind noch in Uganda, zwar in teter Todesgefahr, aber den- noch voll Hoffnung in dem HErrn für ihr Mi ionswerk. (Miss. Herald.) Politi che Zeitungen brachten in die en Tagen die Nachricht, der König habe alle eine chri tlichen Unterthanen und die beiden Mi ionare ermorden la en ; aber bis oweit haben die genau unterrihteten Mi ions- blätter keine Be tätigung die er hre>lihen Nachricht ge- bracht. Gott wolle eine Hände mit mächtigem Schuß ferner über ie halten! 2. Aus China. Tongking. Auch aus die em Lande brachten politi che Zeitungen Nachrichten von der Niedermeselung von Tau enden von Chri ten. Es i t aber Hoffnung vorhanden, daß die elben, wenn niht fal ch, doch übertrieben ind. Die methodi ti he Mi ionsge ell- chaft in Amerika hat wenig tens Nachricht erhalten, daß ihre Mi ionare alle in Sicherheit find; bod) mußten fie allerdings nad) Shanghai fliehen. Zu fürchten i t, daß die Berichte in Bezug auf römi ch-katholi che Chri ten im Innern von Tongking wahr ein mögen. (Miss. Herald.) Das Evangeli che Mi ionsmagazin vom October be- richtet über das Lestere Folgendes : Der Bericht des katho- li chen Seminars der auswärtigen Mi ionen fcblieft mit den Worten: Seit mehr als zwei Jahrhunderten hat un ere Geno en chaft fa t fortwährend unter dem Drud der Verfolgung gelitten, aber kein Jahr ift Zeuge ähn- licher Verwü tung gewe en, wie 1885, in keinem i t o viel Chri tenblut geflo en. 10 un erer Mi ionare ind unter dem Mord tahl der Verfolger verblutet, 12 eingeborne Prie ter, 60-Katecheten, 300 eingeborne Schwe tern und 30,000 Chri ten ind niedergemacht worden. Eine Mi ion mit 200 Chri ten wurde gänzlich vernichtet. Außerdem wurden 250 Kirchen geplündert und verbrannt. Eben o 2 Seminare, 40 Schulen, 70 Häu er der Mi ionare und einheimi chen Prie ter, 17 Wai enhäu er, 13 Klö ter, eine Druderei, owie die Häu er von 55,000 Chri ten. Dies i t die traurige Rechnung für 1885. So er chre>li< dies lautet, fo darf man hierbei niht verge en, wie ehr die römi chen Prie ter elb t die Wuth des Volkes gegen fic) herauf be hworen haben durd) ihre Selb t ucht und Gewaltthätigkeit gegen das Volk. Ein Corre pondent der République Frangaise gibt folgendes Bei piel hierzu an: Ein Grundeigenthümer, ein Tongkinge e, wurde vor einen Mi ionar be chieden, der ihn fragte, was er-für ei- nen Ater verlange. Der elbe erklärte, er wolle ihn nicht ver- kaufen. Aber der Mi ionar wollte den A>er für Mi - fionssivede haben, und der Be ißer mußte ihn verkaufen. Da er kein Heide mehr war, ondern hon die Taufe em- pfangen hatte, o forderte er nur 100 Pia ter, das war viel weniger, als. der elbe werth war. Was? chrie ihn der Mi ionar an, ,100 Pia ter? Man gebe dem Unver- hämten 25 Ruthen hläge! Der arme Tropf konnte eine Haut nur dadurch retten, daß er das Land für 10 Pia ter hergab. Sft es ein Wunder, wenn olche Mi - ion dem Gerichte Gottes anheimfallt? ; 8. Beim legten Jahresfe t der Berliner Mi ions- ge ell chaft berichtete Director Wangemann über eine Vi- itationsrei e dur<h Südafrika. Bei einer er ten Rei e (1866 67) waren dort nad) 34jähriger Arbeit er t 1337 Heiden in 14 Gemeinden ge ammelt; jest werden jedes Jahr 300 mehr getauft, als damals im Ganzen vorhan- den waren, im lebten Jahr allein 1637. Die Ge ammt- zahl der eingeborenen Chri ten ift jest 16,539. Die Ko ten der legten Vi itationsrei e wurden mit 8000 Mark von die en eingebornen Chri ten elb t gede>t. Jm Ganzen aber tehen die Finanzen {le<t; namentli< für die neue Mi ion in China ijt nicht genug eingegangen. Am 27. Juni wurde in Berlin das fünfzigjährige Be tehen der

Gofnerfden Mi ion gefeiert. Am 10. Juni 1836 hatte Goßner eine er ten Mi ionare zur Unterftiisung anderer Ge ell chaften ausge andt. Sm Laufe der Zeit wurden zu ammen 141 Mi ionare (darunter 15 Theolo- gen) und 64 Mi ionsfrauen von ihm ausge endet, päter vom Verein (Curatorium) nod) 50 Mi ionare und 30 Frauen. Jm Ganzen find für die Goßner che Mi ion aufgebracht circa 4 Millionen Mark, d. i. 1 Million Dol- lars, davon cin Zehntel in den er ten 25 und neun Zehntel in den legten 25 Jahren. Goßner elb t hat einen großen Theil eines Vermögens ($8000) für die e Mi ion her- gegeben. Jett zählt die elbe unter den Kols und am Ganges 30 40,000 Chri ten mit 13 Kirchen, 141 Kapellen und 100 eingebornen Helfern. Zwölf Gemeinden werden be- reits von olchen eingebornen Predigern bedient. Die Mi ion i t <wer bedroht dur< Eingriffe: der römi ch- katholi chen Kirche und vielfad) ge chädigt aud) durch die Concurrenz der anglikani chen Mi ion. 4. Grigland. Die engli he Ausbreitungsge ell- {daft (gegründet 1701) hatte leßtes Jahr eine Einnahme von $589,855.00, circa $45,000.00 mehr als je zuvor. Jn ihrem Auftrag arbeiten 575 ordinirte Prediger, dar- unter 10 Bi chöfe: 166 in A ien, 142 in Afrika, 15 in Au tralien und der Süd ee, 195 in Nordamerika, 31 in We tindien, 26 in Europa. Die Zahl der größtentheils eingebornen Katechi ten und Schullehrer ijt ungefähr 1700, die der Zöglinge in den ver chiedenen Seminaren 350. Die e Ge ell chaft treibt niht nur Heidenmi ion, ondern nimmt fid) aud) der engli chen Auswanderer und Kolo- ni ten in allen Theilen der Welt an: der armen Fi cher in Neufundland, der Holzfäller in den Urwäldern Nord- amerifas, der abenteuernden Goldgräber in Au tralien und Südafrika, der Pflanzer und Kaufleute auf den Witi- Jn eln, der Kanalarbeiter auf der Landenge von Panama u.f.f- Sie legt Gewicht darauf, daß niht, während auf der einen Seite Heiden zu Chri ten gemacht werden, auf der anderen Chri ten zu Heiden werden, und möchte einem Worte des heiligen Augu tin gere<t werden, der ge agt hat: Zur Bekehrung der Heiden i t das Bei piel eines driftliden Lebens der er te Schritt, die Unter- wei ung in der chri tlichen Wahrheit der zweite. Eine weite Thür ieht fie fic) im früheren Königreih Birma aufgethan, das am 1. Januar 1886 mit einen 4 Millionen buddhi ti hen Einwohnern dem briti chen Reiche ift cin- verleibt worden. Jm Jahre 1879 mußten die Mi ionare aus die em Lande fliehen; jebt hat Mi ionar Colbe> da- hin zurü>fehren können und bereits in der Haupt tadt den evangeli hen Gottesdien t wiederher tellen, ja ogar im Thron aal. des Pala tes predigen dürfen. Einer der treue- ten Arbeiter die er Ge ell cha t, William K. White, i t nach 39jähriger ununterbrochener Thätigkeit in Neufund- land, 65 Jahre alt, ge torben. Noch länger hat im mire deri hen Klima von Guiana der am 10. Februar d. J., dem 46, Jahrestag einer Aus endung, heimgegangene

Mi ionar Brett ausgehalten, und in Tinnewelli wirkt chon eit Jahren der ehrwürdige Bi chof Caldwell, der neulich ammt einer Frau, als der Blitz in ihre Wohnung ein chlug, eine merkwürdige Bewahrung erfahren hat. 5. Jo eph Hannington in Brighton, England, Bruder des in Uganda ermordeten Bi chofs, ift nach der Kap tadt gegangen, um dort zu mi ioniren. Erwe>t im Jahr 1875, hat er in den letzten zehn Jahren bereits einen großen Theil eines Einkommens und einer Zeit der innern Mi ion gewidmet. Der Märtyrertod eines Bruders aber hat ihn nun für Afrika begei tert. Mit ihm rei t der bekannte Evangeli t Henry Barley nach der Kap- tadt. (Ev. Mi ionsbl.) O. H. Vügeranzeige. 1. Amerikani cher Kalender für deut che Luthe- raner auf das Jahr 1887
i t wieder er chienen mit einen nöthigen Zeitangaben und reichen <ri tlihen Le e toff, mit den Adre en fammetlidjer Pa toren und Lehrer der Sn Balcon ferenz owie mit Mittheilungen aus den ver chiedenen Synoden der elben über Lehran talten, Wai enhäu er, kirchliche Zeit chriften u. f. w. Er wird in allen Familien un erer Synoden mit Freuden begrüßt werden. St. Louis. Luth. Con- cordia Verlag. Preis 10 Cents. 2. Regi ter zum ,,Lutheraner . Jahrgang 1 bis 40.
Es ift dies fretlic) ein Büchlein vornehmlich für Pa toren, um ihnen den reichen Jnhalt die er Zeit chrift zugänglich zu machen, und kann dafür allerdings niht dringend genug empfohlen werden, denn der Lutheraner i t eine wahre Fundgrube der kö tlich ten Auf äße über reine Lehre zur Vertheidigung der Wahrheit des chri t- lichen Glaubens, dhriftlidher Erzählungen und Erfahrungen u. f. w.,
wie ie niht leiht irgendwo gefunden werden kann. Nach die er Seite hin al o auch für Laien ehr nüßli<h. Der Preis i t 40 Sts.
Ein ähnliches werthvolles Handbüchlein i t das Regi ter zu Lehre und Wehre , Bd. 1 bis 28 und den Synodalberichten der Mi ouri ynode vom er ten an, 1847 bis 1881, für 30 Cts., an welches wir daher no<mals erinnern. O. H.
Milde Gaben für die Negermiffion:
Durch P. E. Hoyer, Theil der Mi ionsfe tcollecte der Gemeinde P. M. Heu els in Platteville, Wis., $10.00. Durch Ka irer H. Bartling, Addi on, Jll., 313.07. Durch Ka icer F. C. Fe tner, Omaha, Nebr., 27.80. Durch Ka irer C. Eißfeldt, Milwaukee, Wis., 68.30. Durch Ka irer D. W. No cher, Fort Wayne, Jnd.,
640.40. Durch Lehrer B. Barthel, St. Louis, Mo., von einen Schülern 7.50. Durch P. Ch. Nö>, Morri on, Wis., Theil der Mi ionsfe icoll. einer Gemeinde, 10.00. Durch Ka irer. H. H- Meyer, St. Louis, Mo., 199.02. Durch P. C. Dowidat, O h- fofh, Wis., 57.00. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 29.50. Von J. H. Linhor t, Sandy Creek, Mo., 1.00. Durch Ka irer G. O. Ru tad, Decorah, Jowa, 48.25. Durch P. C. Schrader, Numa, Jll., von D «+ Wegener, einem diesjährigen Con- firmanden, 1.00. (Summa $1412.84.) A. C. Burgdorf, Ka irer. 1041 Allen Ave., St. Louis, Mo.
Die Mi ions - Taube er cheint einmal monatlid. Der Prels für ein Sabr in Vorausbezahlung mit Porto if folgender : 1 Exemplar $ .25 10 Exemplare. 25 0s 50. 100. 2.00 5.00 9.00 17.00
Die Parthie - Prei e gelten nur dann, wenn alle Exemplare unter einer Adre e ver andt werden können.
Zu be tellen und LR bezahlen i das Blatt bei dem Luth. Concordias Berlag, St. Louis, Mo. / le die Nedaction betreffenden Ein endungen find zu adre iren an Roy. 0 Hanser, 1811 S. 8th Str., St. Louis, Mo.; alle Gelbbeltrage für ble Neger- mi ion an den Ka irer Dir. A. C. Burgdorf, 1041 Allen Ave., St.Louis, Mo.
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