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Theophilus Opoku, ein chwarzer Negerpaftor in Afrika
from Missions-Taube 1886
find fie fleißig, friedfertig, eit Alters ge chi>t (jonderlich in Kun tgießerei), gei tig ehr gewe>t und offenbaren troy ihres Heidenthums ihre ittliche Ueberlegenheit über alle Nationen A iens am be ten dur< ein höônes Fami- lienleben, Achtung vor der Frau, Verwerfung der Viel- weiberei und gute Kindererziehung. O. H.
Theophilus Opoku, ein <warzer Wegerpaftor in Afrika.
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(Fort eßung.)
Am folgenden Tage kamen wir bis Tapa. Der Ort
Tapa gehört einem jungen Feti chprie ter. Dort muß- ten wir übernahten. Am Abend ließ ih die Bewohner zu ammenrufen, welche ammt dem Feti chprie ter denn aud willig lau chten. Auffallend war, daß der Feti ch- prie ter elber ge pannt zuhörte und oft, bis zum Schluß der Rede, Beifall ni>te. Nachdem ih ge chlo en hatte, erwiderte einer von ihnen: Das i t eine ganz neue Sache für uns, wir haben nod) nie davon gehört. Was ollen wir aber thun, damit wir jemand bekommen, der uns, wie du oeben, in die er Wahrheit unterrichtet? Würden wir einen bekommen, fo wollten wir den Feti chdien t aufgeben und uns dem Dien te des lebendigen Gottes, von dem du uns erzählt ha t, zuwenden. Denn er i t in der That groß und gewiß mächtiger, als alle Feti chgei ter. Kaum hatte er geredet, o fügte ein Zweiter hinzu: Ja, wenn du elber bei uns bleiben und uns lehren wollte t, würden wir ohne weiteres einen Gottesbaum in un erm Ort pflanzen und uns mit weißen Hühnern davor einfinden und zu dem
Gottes ohne JE us Chri tus allein und zu keinem Feti ch- gei t mehr beten. Yd) entgegnete: Gott dient man nicht in die er Wei e! Eben die en JE us hat uns Gott ge- geben, damit er durch einen Opfertod Gott ver öhne, und deshalb will Gott jeßt keine weißen Hühner und dergleichen mehr von uns haben; aber das will er, daß wir an JE um glauben, ihn -von Herzen lieben und zu ihm beten, und dann erhört er uns. Gut , agte er, das haben wir ver tanden! Hierauf ergriff ein Dritter das Wort und be tätigte, was id) in meiner Rede aud) erwähnt hatte, nämlich das: andere Völker hätten das Wort Gottes er- halten und eien dadurch erleuchtet worden; über ihnen aber und ihrem Lande liege noch tiefe Fin ternis, und fie eien wie Leute, die im Dunkeln tappen. Du ha t recht , agte er, wenn du ag t, daß dide Fin ternis auf uns liegt.
Jh erinnere mid) dabei an etivas, das uns un ere Vor- eltern erzählt haben. Als Gott die Men chen huf, machte er den Anfang damit weit hinten im Lande, jen eits Sa- _laga. Gr trug alle Men chen in einem großen Netze, das er zuge hnürt um fid) hängen hatte. Die obere Deffnung war zu ammengezogen, aber- unten war ein kleines Loch.
In jedem Lande nun, dur welches er kam, traten die
Men chen einzeln nacheinander durd) das Loch hervor, wohl ausgebildet, o daß nichts an ihnen auszu eßen war. Dann fam er auh über Galaga in un ere Gegenden nad Krakje, Boem und Nkonja. Die für die e Gegenden be- timmten Men chen waren aber nod) nicht völlig ausge- bildet, ihr Ver tand hatte noch nicht die gehörige Reife er- langt, und doch wollten fie vor chnell dem Neg ent chlüpfen- und einer dem andern zuvorkommen ; darüber zer chlißte das Ney und ie fielen mehrere zugleich, unvollkommen ausgebildet, wie ie waren, heraus. Das ift die Ur ache, daß die er Leute Art und Wei e fo onderbar i t, daß fie im Vergleich mit andern Men chen thöricht er cheinen und nichts Be eres ver tehen, als das Land zu bebauen und zu e en. Betrachte einmal deine Kleider, wo ha t du hier Derartiges ge ehen? Nun , agte ih, derlei habe ih hier nicht ge ehen; aber ihr machet die euren nach eurer Art. Meine Kleider waren Ho en von ganz grober, un- gebleihter Leinwand und ein Ro> von baumwollenem, geköpertem Stoffe, beides aber von den Dornen der Steppe übel zugerichtet, o daß die bloßen Kniee herausfahen und ih mid) bei mir elber hämte und fa t in Verlegenheit ge- rieth; ihnen aber kamen fie fo {dyin und merkwürdig vor, daß fie ih fa t die Augen baran herausgu>kten. Von Zeit zu Zeit kam einer heran, faßte meine Ho en und prüfte ie mit Hand und Auge; ein anderer machte es eben o mit dem Rot; ein dritter nahm mir den Hut vom Kopf, betrachtete ihn, hüttelte den Kopf und ging wieder weg. Jett fuhr jener Freund fort und agte: Wenn wir un ere Gewänder mit deinem Kleide, das ja nicht dein be tes, ondern nur dein Rei ekleid ift, vergleichen, o mü en wir agen: Da, wo du her bi t, hat Gott die Leute gut er chaffen; wir aber, wir find nur fo zufällig herausgefallen. Wider- prich mir nicht, denn es ift nun einmal, wie ich age. Da- gegen prote tirte id): es ei ein großer Jrrthum, zu glau- ben, Gott habe die einen gut und die andern {djledyt er- chaffen ; ein Wort age uns deutlich, daß von Einem Blut alle Men chen ab tammen, aber vermittel t der Sünde habe der Teufel die Men chen verblendet und die Welt ins Ver- derben ge türzt. Dann fei das Wort Gottes durd) JE um
Chri tum in die Welt gekommen, und wer fid) fe t daran halte, erlange dadurch Licht, Frieden und Leben. Es be- tehe allerdings. der große Unter chied, daß die Einen die es gute Wort bälder bekommen und eine Süßigkeit eher \<med>en, als Andere; aber daß id) auf meiner Wanderung jest aud) zu ihnen gekommen fei, das ei ein Beweis, daß
Gott auch an ie denke, und, wenn eine Stunde gekom- men, auch ihnen ein Wort geben werde. Die Freude, welche die Bewohner die es Dorfes am
Worte Gottes hatten, war fo groß, daß wir bis nad) _Mitternacht bei ammen aßen, und am folgenden Morgen, als id) mid) von ihnen verab chiedete, fie mid) durhaus nicht fortla en wollten. Wenn du nun doh geh t , meinten fie \{ließlih, o gib dir wenig tens alle Mühe, wieder zu kommen, um uns das Wort Gottes zu verkün-
digen. Gut , agte ih, ih will mir's merken, aber ver prechen kann ich's niht. Es i t alles in Gottes Hand, wenn er den Weg bahnt, fo werde id) {hon wieder- kommen.
In einem Dorfe, welches Eigenthum einer Wahr age- rin i t, predigte Opoku dem ver ammelten Volke von der Schöpfung; dem Sündenfall und Verderben des Men chen ; der Erlö ung durd) JE um Chri tum, den Sohn Gottes; von einem Leiden, Sterben, Aufer tehung und Himmel- fahrt; von der Wiederkunft Chri ti zum Gericht; von ewiger Seligkeit und ewiger Verdammniß der Men chen. Es läßt ih niht be chreiben, tveld) eine Wirkung die e Predigt bei den Zuhörern hervorbrachte; Verwunderung, Furcht und Wohlgefallen. Sie waren ganz hingeri en ; mit offenem Munde und weit aufge perrten Augen aßen ie da. Sobald die Predigt ge chlo en war, ftob die ganze Menge der Zuhörer nach allen Nichtungen auseinander. Nun twar die Reihe des Staunens an Opoku. Es währte jedod) nicht lange, bis fid) die Sache aufflarte, denn bald kehrten Alle, die Wahr agerin voran, mit allerlei Früch- ten, Nü en, Palmivein und andern Ge chenken zuritd, die ie zu den Füßen Opoku's niederlegten als Zeichen ihrer Verehrung und Dankbarkeit. Darnach erkundigten fid) die e Leute nod) ehr angelegentlid), wie denn der HErr JE us ausfihe, damit fie ihn, wenn er komme, kennen könnten? Opofu agte ihnen, er werde in olcher Herr- lichkeit und Maje tät kommen, daß alle Men chen ihn fo- fort erkennen würden. Jnzwi chen ollten fie eine Die- ner, die etiva zu ihnen kämen und ihnen ein Wort pre: digten, wie er eben gethan, oder ihnen das Buch brächten, darinnen dies Wort ge chrieben tehe, auf: und annehmen und ihnen Gutes thun, das wolle der HErr Chri tus an- ehen, als ge chähe es ihm elber. C, S.

(Schluß folgt.)
BWiffionsnadridfen aus WadagasRar.
(Mus der norwegi chen Evangeli k Luther k Kirketidende" iiberfest von P. F. We emann.)
Von Madagastar enthält jest die Norwegi che Mi - ionszeitung Nachrichten bis Ende April. Pa tor L. Dahle chreibt am 25. April über den Zu tand im Lande und die Aus ichten der Mi ion für die Zukunft Folgendes : Einen franzö i chen Re identen haben wir noh nicht bekommen, aber man pricht davon, daß ein gewi er Vil- ler3 von Hinterindien (Cochin - China) für die en Po ten ernannt ein oll. Die Je uiten ind zurü>gekommen und haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Fa t jede Woche erhalten fie Ver tärkung. Doch wird es nod) längere Zeit nehmen, bis fie alles wieder zurehtbringen, was während ihrer langen Abwe enheit in Unordnung gekommen i t. G8 teht daher vielleicht zu hoffen, daß noch längere Zeit
vergehen wird, ehe un er Di trict die Ehre ihres erneuerten
Be uchs haben wird. Unterde en arbeiten wir mit aller
Macht, un ere Schulen und Gemeinden zu befe tigen und ie in den Stand zu feben, den Stoß entgegenzunehmen, wenn er einmal kommt. Jh glaube allerdings, daß die
Regierung fid) vorgenommen hat, weder ihnen, nod) dem
Mefidenten die Zügel länger zu la en, als der Vertrag ab- olut zu agt, und das will nicht viel agen, da ja Frank- reid) nach dem elben niht das Minde te mit der innern
Verwaltung zu thun haben oll. Die Regierung hier hat immer mehr gemerkt, theils daß Frankreich des Krieges zu überdrü ig war, um die Fort ezung des elben zu wün- chen, theils daß es hofft, indirect, dur< den allmählich wach enden Einfluß des Re identen, in den Be iß des Lan- des zu gelangen. Freycinet prach das deutlich aus in der Kammer, und die Worte ind in der hier er cheinenden Madagascar Times wiedergegeben, fo daß die Regierung
Notiz davon genommen hat und nad Kräften fid hüten wird, die en Plan gelingen zu la en. Es i t nicht leicht, ein Diplomat zu ein, wenn alle heimlichen Pläne der Kam- mer vorgelegt und in alle vier Winde zer treut werden. , Jm Ganzen cheint fic jest Alles hoffnungsvoller zu ge talten, als vor einigen Wochen. Der befürchtete Auf- ruhr wird, wie es cheint, vorübergehen, da der Premier- mini ter wahr cheinlich Mittel finden wird, den fe tge eßten Schadener aß (2,000,000 Dollars) zu bezahlen, ohne dem Volk eine Extra teuer aufzulegen. Jn der ,Madagascar Times findet fic) der Vertrag auf Franzö i h, Madaga - fifd) und Engli h. Frankreich hat nach dem elben in jedem Fall die Königin als Regentin der Jn el anerkennen mü en (niht nur der Hovas, wovon man früher o viel geredet hatte) und damit eine früheren Verträge mit den Saka- laven tämmen, von denen man früher fo viel We ens ge- macht hatte, welche aber natürlich von Anfang bis zu Ende reiner Humbug waren, da die Häuptlinge, mit denen man die Verträge ge chlo en hatte, niht mehr Gewalt über die In el hatten, als einer un erer Landvögte über ganz Nor- wegen hat, thatfadlic) für nichtig erklärt. Außerdem hat ja Frankreich elb t die e Verträge dadurch für voll tändig kraftlos erklärt, daß es Jahr für Jahr den Hovabehörden nicht nur Zoll bezahlt, ondern auch die Hovas für die Ge- waltthaten und Räubereien, welche die Sakalaven in jenen Streden gegen franzö i che Unterthanen verübt hatten, ver- antwortlih gemacht hat. Nachdem die Verhältni e fic) mehr geklärt haben, i t es immer meine vertrauensvolle Hoffnung gewe en, daß elb t der neue Zeitraum, in welchen wir jest getreten ind, nicht in we entlihem Maße im Stande ein wird, den Fort: gang der prote tanti hen Mi ionswirk amkeit im Lande zu hemmen. Allerdings ift es niht unwahr cheinlih, daß der in- directe Dru>, der bisher von Seiten der Regierung zum Be ten einer be timmten Ge ell chaft (der Londoner Ge ell- chaft) ausgeübt worden i t, aufhören wird; aber das wird
DI