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Dic
Missions-Taube.
find fie fleißig, friedfertig, ſeit Alters geſchi>t (jonderlich in Kunſtgießerei), geiſtig ſehr gewe>t und offenbaren troy ihres Heidenthums ihre ſittliche Ueberlegenheit über alle Nationen Aſiens am beſten dur< ein ſhöônes Familienleben, Achtung vor der Frau, Verwerfung der Vielweiberei und gute Kindererziehung. O. H.
Theophilus Opoku, ein ſ<warzer Wegerpaftor in Afrika.
Menſchen einzeln nacheinander durd) das Loch hervor, wohl ausgebildet, ſo daß nichts an ihnen auszuſeßen war. Dann fam er auh über Galaga in unſere Gegenden nad Die für dieſe Gegenden beKrakje, Boem und Nkonja. ſtimmten Menſchen waren aber nod) nicht völlig ausgebildet, ihr Verſtand hatte noch nicht die gehörige Reife erlangt, und doch wollten fie vorſchnell dem Neg entſchlüpfenund einer dem andern zuvorkommen ; darüber zerſchlißte das Ney und ſie fielen mehrere zugleich, unvollkommen Das ift die Urſache, ausgebildet, wie ſie waren, heraus. daß dieſer Leute Art und Weiſe fo ſonderbar iſt, daß fie im Vergleich mit andern Menſchen thöricht erſcheinen und
(Fortſeßung.)
nichts Beſſeres verſtehen, als das Land zu bebauen und
Am folgenden Tage kamen wir bis Tapa. Der Ort Tapa gehört einem jungen Fetiſchprieſter. Dort mußten wir übernahten. Am Abend ließ ih die Bewohner zuſammenrufen, welche ſammt dem Fetiſchprieſter denn
zu eſſen. Betrachte einmal deine Kleider, wo haſt du hier Derartiges geſehen?“ „Nun“, ſagte ih, „derlei habe ih hier nicht geſehen; aber ihr machet die euren nach eurer Art.“ Meine Kleider waren Hoſen von ganz grober, ungebleihter Leinwand und ein Ro> von baumwollenem, geköpertem Stoffe, beides aber von den Dornen der Steppe übel zugerichtet, ſo daß die bloßen Kniee herausfahen und ih mid) bei mir ſelber ſhämte und faſt in Verlegenheit gerieth; ihnen aber kamen fie fo {dyin und merkwürdig vor, Von daß fie ſih faſt die Augen baran herausgu>kten. Zeit zu Zeit kam einer heran, faßte meine Hoſen und prüfte ſie mit Hand und Auge; ein anderer machte es ebenſo
aud willig lauſchten.
Auffallend war, daß der Fetiſch-
prieſter ſelber geſpannt zuhörte und oft, bis zum Schluß
der Rede, Beifall ni>te.
Nachdem ih geſchloſſen hatte,
erwiderte einer von ihnen: „Das iſt eine ganz neue Sache für uns, wir haben nod) nie davon gehört. Was ſollen wir aber thun, damit wir jemand bekommen, der uns, wie du ſoeben, in dieſer Wahrheit unterrichtet? Würden wir einen bekommen, fo wollten wir den Fetiſchdienſt aufgeben und uns dem Dienſte des lebendigen Gottes, von dem du
uns erzählt haſt, zuwenden.
Denn er iſt in der That groß
und gewiß mächtiger, als alle Fetiſchgeiſter.“ Kaum hatte er geredet, ſo fügte ein Zweiter hinzu: „Ja, wenn du ſelber
bei uns bleiben und uns lehren wollteſt, würden wir ohne weiteres einen Gottesbaum in unſerm Ort pflanzen und uns
mit weißen Hühnern
davor einfinden und
zu dem
Gottesſohne JEſus Chriſtus allein und zu keinem Fetiſchgeiſt mehr beten.“ Yd) entgegnete: „Gott dient man nicht in dieſer Weiſe!
Eben dieſen JEſus hat uns Gott ge-
geben, damit er durch ſeinen Opfertod Gott verſöhne, und deshalb will Gott jeßt keine weißen Hühner und dergleichen
mehr von uns haben; aber das will er, daß wir an JEſum glauben, ihn -von Herzen lieben und zu ihm beten, und dann erhört er uns.“ „Gut“, ſagte er, „das haben wir verſtanden!“
Hierauf ergriff ein Dritter das Wort und
beſtätigte, was id) in meiner Rede aud) erwähnt hatte, nämlich das: andere Völker hätten das Wort Gottes erhalten und ſeien dadurch erleuchtet worden; über ihnen aber und ihrem Lande liege noch tiefe Finſternis, und fie ſeien wie Leute, die im Dunkeln tappen. „Du haſt recht”, ſagte er, „wenn du ſagſt, daß dide Finſternis auf uns liegt.
Jh erinnere mid) dabei an etivas, das uns unſere Voreltern erzählt haben. Als Gott die Menſchen huf, machte er den Anfang damit weit hinten im Lande, jenſeits Sa_laga. Gr trug alle Menſchen in einem großen Netze, das er zugeſhnürt um fid) hängen hatte. Die obere Deffnung
war zuſammengezogen, aber- unten war ein kleines Loch. In jedem Lande nun, dur welches er kam, traten die
mit dem Rot; ein dritter nahm mir den Hut vom Kopf, betrachtete ihn, ſhüttelte den Kopf und ging wieder weg. Jett fuhr jener Freund fort und ſagte: „Wenn wir unſere Gewänder mit deinem Kleide, das ja nicht dein beſtes, ſondern nur dein Reiſekleid ift, vergleichen, ſo müſſen wir ſagen: Da, wo du her biſt, hat Gott die Leute gut erſchaffen; wir aber, wir find nur fo zufällig herausgefallen. Widerſprich mir nicht, denn es ift nun einmal, wie ich ſage.’ Dagegen proteſtirte id): es ſei ein großer Jrrthum, zu glauben, Gott habe die einen gut und die andern {djledyt erſchaffen ; ſein Wort ſage uns deutlich, daß von Einem Blut alle Menſchen abſtammen, aber vermittelſt der Sünde habe der Teufel die Menſchen verblendet und die Welt ins Verderben geſtürzt. Dann fei das Wort Gottes durd) JEſum
Chriſtum in die Welt gekommen, und wer fid) feſt daran Es behalte, erlange dadurch Licht, Frieden und Leben. der große Unterſchied, daß die Einen dieſes ſtehe allerdings.
gute Wort
bälder bekommen
und ſeine Süßigkeit eher
\<med>en, als Andere; aber daß id) auf meiner Wanderung jest aud) zu ihnen gekommen fei, das ſei ein Beweis, daß Gott auch an ſie denke, und, wenn ſeine Stunde gekommen, auch ihnen ſein Wort geben werde. Die Freude, welche die Bewohner dieſes Dorfes am
Worte Gottes hatten, war fo groß, daß wir bis nad) _Mitternacht beiſammen ſaßen, und am folgenden Morgen, als id) mid) von ihnen verabſchiedete, fie mid) durhaus nicht fortlaſſen wollten. „Wenn du nun doh gehſt“, meinten fie \{ließlih, „ſo gib dir wenigſtens alle Mühe,
wieder zu kommen, um uns das Wort Gottes zu verkün-