MONO/d FALLADA oder die Erschaffung einer Urban Legend im ruralen Raum

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Chat-Forum auf www.horses.ch vom 03.07.-07.07.2003 Absender Horsi der 04.07.2003 Betreff: Antwort der Gemeinde - Projekt Fallada Soeben ging bei mir folgendes Mail der Gemeinde Rapperswil ein: «Wir haben sehr viele erboste Mails und Reaktionen zum Projekt «Fallada» erhalten. Wir verstehen Ihre Reaktion sehr gut. Zur Klärung unserer Stellung als Gemeinde in der ganzen Geschichte möchten wir kurz wie folgt Stellung nehmen und klären, dass seitens der Gemeinde nie eine Bewilligung erteilt wurde. Der Gemeinderat hatte zu keiner Zeit Einfluss über die Art der einzelnen Projekte, welche an der Ausstellung RAPP präsentiert werden. Das Gesuch des Künstlerpaares Steiner/Meyer, ein totes Pferd vom Himmel fallen zu lassen, hat der Gemeinderat wie folgt abgelehnt: «... Mit Schreiben vom 15. Mai 2003 ersuchen Sie uns um Bewilligung für Ihr Kunstprojekt, einen Pferdekadaver von einem Helikopter auf einen alten Traktor abzuwerfen. Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 2. Juni 2003 Ihr Vorhaben zur Kenntnis genommen. Einstimmig gelangt der Rat zum Schluss, Ihnen für das Vorhaben keine Bewilligung zu erteilen. Gemäss Art. 86 Abs. 2 Bst. c der Luftfahrtverordnung ist die Gemeindebehörde für die Zustimmung von Flugveranstaltungen zuständig, wenn nicht mehr als zwei Hubschrauber beteiligt sind. Aus unserer Sicht kann die Zustimmung nicht erteilt werden. Unseren Entscheid möchten wir wie folgt begründen: Der Rat hat mit seinem damaligen Entscheid, das Projekt RAPP finanziell zu unterstützen gezeigt, dass er sich für die Kunst interessiert. Leider befürchten wir, dass die Bevölkerung, welche keine Einzelheiten Ihres Vorhabens kennt, eher mit Unverständnis reagieren wird und eine finanzielle Unterstützung im Nachhinein als nicht gerechtfertigt wertet. Aus ethischer Sicht ist ein solch provokatives Projekt nicht vertretbar. Wir sind der Ansicht, dass durch den Missbrauch eines Kadavers für ein Kunstprojekt die Würde des Tieres verletzt wird. Ein weiterer Aspekt zur Ablehnung ist die Sicherheit und gesundheitspolizeiliche Gefahren. Wir möchten uns nicht vorstellen, wenn seuchenmässig etwas geschehen würde, oder beim Abwurf ein Unfall passiert und eine Zuschauergruppe getroffen würde. Der Gemeinderat kann und darf eine solche Verantwortung nicht übernehmen. In einer ländlichen Gemeinde wie Rapperswil, wo die Landwirtschaft einen grossen Stellenwert hat und somit auch der Bezug zu Tieren sehr wichtig und intensiv ist, würde das Projekt nicht verstanden. Dadurch würde unseres Erachtens dem Image des gesamten Projektes RAPP geschadet. Wir hoffen, dass Sie unsere Stellung als Gemeinde verstehen. Wir sind überzeugt, dass das Vorhaben nie Realität werden darf. Für weitere Fragen wenden Sie sich doch bitte direkt an das Künstlerpaar (falladapost@hotmail.com).» Grüessli Horsi


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