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betriebsberatung
Zusätzliche Liquidität schaffen und Liquiditätsengpässe überbrücken
Liquiditätsbedarf ermitteln. Viele Betriebe haben im Zuge der Corona-Krise massive Umsatzeinbrüche erlitten oder er wirtschaften seit Monaten überhaupt keinen Umsatz mehr. Einige Betriebe haben zwar auf alternative Verkaufsformen um gestellt, wie Onlineverkauf, Zustellservice usw., wo bestimmte Einnahmen erzielt werden, doch sind diese oft nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Ein Liquiditätsplan muss her
Es ist daher umso wichtiger, dass der Betrieb einen genauen Liquiditätsplan macht, um zu sehen, wie viel Liquidität in den nächsten Wochen und Monaten gebraucht wird. Es gilt dabei die Einnahmenseite und die Ausgabenseite genau unter die Lupe zu nehmen. Es ist zu schauen, welche Umsätze gemacht werden und vor allem auch kassiert werden können. Dann gilt es die Ausgabenseite zu betrachten und die folgenden Fragen zu klären: Was hat der Betrieb für Zahlungen zu tätigen? Welche Lieferanten müssen unbedingt bezahlt werden? Wo können Aufschübe vereinbart werden? Wie hoch sind die laufenden Fixkosten für Dienstleistungen und für Mieten. Wo kön nen Reduzierungen vereinbart werden? Wie hoch sind die Personalkosten? Hat der Betrieb Reduzierungen der Personalkosten erreicht, indem er die Mitarbeiter in Lohnausgleich hat? Wie hoch sind die Finanzierungskosten? Wie ist der Betrieb derzeit finanziert? Welche Darlehen hat der Betrieb momentan, die bedient werden müssen. Welcher Kontokorrentrahmen steht zur Verfügung? Wenn diese Fragen im Einzelnen beantwor tet werden, wird ersichtlich, welche Geldzuflüsse und welche Geldabflüsse der Betrieb hat. Dem entsprechend zeigt sich, welcher Liquiditätsbedarf für den Betrieb erforder lich ist. Sobald man weiß, welche Liquidität der Betrieb braucht, kann man mit den Ban ken sprechen.
Der Weg zur Bank
Für bestehende Finanzierungen gilt es in erster Linie Aussetzungen der Raten bzw . Verlängerungen der Laufzeiten zu erwirken. Banken bieten ihren Kunden an, um Stundung für Kredite mit mittel-/langfristiger Laufzeit anzusuchen, sowie – alternativ oder zusätzlich – die Laufzeit derselben bis zu 24 Monate zu verlängern. Diese Maßnahmen beinhalten weder Zusatzkosten noch Zinsänderungen für die Kunden. Diese Anfragen werden im vereinfachten Verfahren bearbeitet. Bedingung ist, zum Zeitpunkt der Anfrage einen ordnungsge mäß bedienten Kredit (in bonis) zu haben.
Für die Beschaffung neuer Liquidität hat die Landesregierung ein Maßnahmenpa ket mit den lokalen Banken geschnürt, wodurch Finanzierungen bis zu 35.000 Euro mit einer Laufzeit von 5 Jahren und 12 Monaten tilgungsfreier Zeit ermöglicht werden. Die ersten zwei Jahre sind dabei zinsfrei, danach beträgt der Zinssatz 1,25 Prozent. Auch sind Überbrückungsfinanzierungen bis 800.000 Euro vorgesehen. Um die Finanzierungen zu ermöglichen werden Garantien über die Garantiege nossenschaft Garfidi vergeben, wofür vereinfachte Genehmigungsverfahren gelten. Garantien werden zudem vom Staatlichen Garantiefonds eingeräumt.
Für Beratungen zur Liquiditätsplanung, zur Schaffung von zusätzlicher Liquidität, der Überbrückung von Liquiditätsengpäs sen und Anpassung Ihres Finanzierungsplans wenden Sie sich bitte an die Betriebsberatung des hds.
Franz Josef Dorfmann, Betriebsberatung, T 0471 310 424, fdorfmann@hds-bz.it
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Covid-19, Smart Working und Datenschutz
In den letzten Wochen wurden aufgrund der Covid-19- Pandemie spezielle Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung ergriffen. Diese notwendigen Maßnahmen haben die Bewegungsfreiheit der Menschen stark eingeschränkt und die Unternehmen dazu gebracht ihre Arbeitsprozesse neu zu orga nisieren. Dies um den Mitarbeitern, wo möglich, das Arbeiten von zu Hause zu gestatten. Es war somit sicherlich notwendig die geeigneten Arbeitsmittel und Tools zu besorgen, um das Smart Working zu erleichtern. Vielleicht sind auch Apps für das Kom munizieren/für Videoanrufe und Chats heruntergeladen worden.
Muss man auch in diesem Ausnahmezustand auf den Datenschutz achten? Auf jeden Fall! Die Datenschutzbestimmungen der Apps und Arbeitsmittel, die benützt werden, sind zu überprüfen. Es ist verständlich, dass zurzeit andere Prioritäten gesetzt werden, aber der Schutz personenbezogener Daten ist ein Recht jeder betrof fenen Person und Pflicht des jeweiligen Verantwortlichen der Verarbeitung diesen Schutz zu gewährleisten. Es ist wichtig sich darüber zu informieren, welche Daten bei der Nutzung der Apps und/oder Onlineinstrumente übertragen und wie diese verarbeitet werden. Sobald diese Krisenzeit überwun den ist, könnte man nämlich feststellen, dass die übermittelten personenbezogenen Daten auch für andere Zwecke genutzt wer den, auf die nicht geachtet worden war.
Welches sind die Rechte der betroffenen Person? Die Datenschutz-Grundverordnung 679/16 räumt den betroffenen Personen eine Reihe von Rechten ein, die sie geltend machen können. Die betroffene Person hat z. B. das Recht auf Auskunft über die personenbezogenen Daten, die vom Verantwortlichen bearbeitet werden, zu welchem Zweck die Daten verarbeitet werden, ob die Daten Dritten offengelegt oder in Länder außer halb des EU-Raums übermittelt werden. Die betroffene Person kann sich an den Verantwortlichen wenden, um diese Informa tionen zu erhalten. Darüber hinaus kann die betroffene Person jederzeit auch die Richtigstellung und die Löschung der Daten beantragen oder sich sogar der Datenverarbeitung widersetzen, z. B. bezüglich Marketingaktivitäten.
Der hds organisiert Onlinekurse zum Datenschutz und bietet kostenlose Erstberatungen sowie Workshops zur Unterstützung der Unternehmen zur Anpassung an die gesetzlichen Anforderungen an. Zu begünstigten Tarifen erstellen die Berater des hds die notwendigen Datenschutzunterlagen für Ihr Unternehmen.
Jasmin Lumetta, Bereichsleiterin Rechtsberatung, T 0471 310 422, jlumetta@hds-bz.it
Onlineshops und E-Commerce
Der Pandemie-Notstand hat viele Unternehmer veranlasst, in aller Eile einen Onlineshop einzurichten, um zumindest ei - nen Teil der eigenen Produkte verkaufen zu können. Auch die Verbraucher müssen not - gedrungen öfter Waren im Internet bestellen, da viele Geschäfte des stationären Handels geschlossen sind. In der heutigen Zeit ist es fast unmöglich, eine Unternehmenstätigkeit ohne digitale Unterstützung auszuüben. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch nach Über- windung der Krisenlage fortsetzen. Den Vertrieb nicht nur über den stationären Ein- zelhandel, sondern auch über einen Online- kanal zu organisieren, kann den Unterneh- men auf jeden Fall auch zusätzliche Chancen bieten. Dabei sind aber viele gesetzliche As - pekte zu berücksichtigen, die auch in der aktuellen Notstandslage durch Covid-19 nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Wenn der Unternehmer z. B. seine Produkte an Verbraucher verkauft, sind die Bestim- mungen des Verbraucherschutzgesetzes zu beachten. Ein Verbraucher ist eine natür- liche Person, die zu Zwecken handelt, die außerhalb ihres Gewerbes, Geschäfts, Hand- werks oder Berufs liegen. Das Verbraucher- schutzgesetz legt fest, welche Informationen der Unternehmer dem Verbraucher vor Ab- schluss des Kaufvertrags offenlegen muss. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen können ein nützliches Instrument zur kor- rekten Erfüllung dieser Informationspflich- ten darstellen.
Die Rechtsberatung im hds bietet seinen Mitgliedern als Dienstleistung die Ausar - beitung von allgemeinen Geschäftsbedin- gungen für den Onlinehandel an und steht auch für eine Beratung zu allen weiteren Fragen rund um den E-Commerce zur Ver - fügung: jlumetta@hds-bz.it.
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