politik & kommunikation
Helios Media GmbH ISSN 1610-5060 Ausgabe I/2015
No 110 Denken
Plus Umfrage: Die einflussreichsten Firmenlobbyisten
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Georg Milde: Editorial
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen, We know where you are. es bleibet dabei: We know where you’ve been. die Gedanken sind frei. We can more or less know Deutsches Volkslied what you’re thinking about. Eric Schmidt, Executive Chairman Google
Denken
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illkommen nach dem Frühjahrs putz! So wie sich das bundespo litische Parkett seit den ersten Jahren nach dem Umzug an die Spree verän dert hat, verändert sich auch politik & kom munikation – optisch und inhaltlich. Der Kurs des Magazins bleibt: Wir spüren Ent wicklungen auf und verbinden Gesichter der politischen Szene mit Botschaften. Wir öff nen die Bodenluke und lassen die Stricklei ter hinab in das kommunikative Labyrinth, schauen von oben in die Reichstagskuppel und richten zudem die Scheinwerfer auf Mi kro- und Makrokosmos der politischen Ent scheider, Strategen, Kommunikatoren und Interessenvertreter. Ein Schwerpunktthema zieht sich künftig durch das gesamte Heft. Wir beginnen mit Denken. „Wer Visionen hat, soll zum Arzt ge hen“, sagte einst Helmut Schmidt. Sind Vor denker in der politischen Realität tatsächlich präsent, oder dienen sie eher als Schmuck werk der Machtpragmatiker (ab Seite 12)? Wie wird Politik erdacht, ist sie planbar, und wo entsteht überhaupt unser individu eller politischer Wille? Ein weites Feld – vom Funktionieren unseres Gehirns (ab Seite 30)
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bis zu den Algorithmen von Big Data, die im mer häufiger vor uns wissen, wie wir uns ent scheiden werden (ab Seite 42). Die Gedan ken sind frei? Oder alles nur Einbildung im Bann von mentalen Scheuklappen und kog nitiver Zwangsjacke? Für politische Kommunikatoren spielt es eine zentrale Rolle, auf welchem Weg Ge danken in die Maschinerie der Macht gelan gen. Doch wie erreichen diese auch den Kopf eines Entscheiders (ab Seite 24)? Und was bewirken Psychologen im Kanzleramt oder anderenorts durch Nudging in den Köpfen der Bürger (ab Seite 38)? Gedanken fließen – durch Diskurse in politischen Salons (ab Seite 72), Debatten des Feuilletons (ab Seite 62), die Höhen und Tiefen des Internets (ab Seite 68). Und wem bei alledem der Kopf schwirrt, der blickt aus dem Fenster, versun ken in Gedanken – oder auf der Suche nach neuen (ab Seite 6). Ergänzt wird das Schwerpunktthema durch das Ergebnis unserer Umfrage unter Regierenden, Gewählten und ihrem Umfeld: Welche Unternehmenslobbyisten haben den meisten Einfluss und welche Fehler werden bei der Ansprache von Entscheidern gemacht (ab Seite 78)? In diesem Sinne viel Freude beim Lesen und Gedanken-Anstoßen!
Georg Milde Herausgeber
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Inhalt: Denken
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Pragmatisch: Jörg Asmussen, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, gibt sich mit der zweiten Reihe zufrieden. Auch auf Dauer?
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Editorial 6
Der Blick aus meinem Fenster Fotoreportage von Julia Nimke
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Vordenken in der Nebelbank
Viele halten Vordenken und Pla nung für überflüssig. Wer gestalten will, kommt aber nicht dran vorbei von Kajo Wasserhövel
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Wie lassen sich neue Gedanken in die Politik einpflanzen? 22
Deutsche Thinktanks im internationalen Vergleich 4
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Strategisch: Wer als Interessenvertreter Themen setzen will, braucht einen langen Atem – und muss Strukturen und Prozesse kennen
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Wie kommt ein Gedanke zum Minister? Viele Wege führen nach Rom. Lobbyisten müssen sich gut auskennen und Geduld haben
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Schöne neue Regulierungswelt?
Alle reden über Nudging. Wie funktioniert es? Was kann die neue Methode? Wo liegen ihre Grenzen?
von Ulrike Hinrichs
von Anne van Aaken
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Expertentipp 30
Hier entsteht Ihre Wahlentscheidung
Unser Gehirn denkt ganz anders, als wir denken. Ob ein Politiker gewählt wird, entscheidet am Ende nicht das Wahlprogramm von Magnus Heier
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Nachdenklich im Plenum
Big Data, Big Deal
Datentools und Algorithmen machen Wähler durchschaubar von Julius van de Laar
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Bittmann, bitte.
Politiker sagen gern, es dürfe keine Denkverbote geben. Denkste. Es gibt sie, im Kleinen wie im Großen von Viktoria Bittmann
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Have no fear, German!
Statt vorzudenken, werden hierzu lande immer Probleme gewälzt von Christoph Keese
Denken
30 Illusorisch: Über den Erfolg von Politikern entscheidet nicht das Parteiprogramm, denn unser Gehirn denkt ganz anders, als wir denken
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Was war der größte Gedankenflop? 54
Seien Sie flexibel!
So werden Sie in Windeseile zum Dauergast in TV-Talkshows von Silke Burmester
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Wo holen Sie sich neue Gedanken? 68
Halb so schlimm
Politiker sollten vor Shitstorms keine Angst haben von Martin Fuchs
„Ich bin Technokrat“
Jörg Asmussen stand die Finanz welt offen, stattdessen wurde er Staatssekretär im BMAS. Warum? 62
„Streit muss wehtun“
Thierry Chervel erklärt im Inter view, warum die Deutschen keine richtigen Debatten mehr führen von Thomas Trappe
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Intellektuelles Vermächtnis
Rezension des neuen Buchs „Ändere die Welt“ von Jean Ziegler von Armin Laschet
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Bücher 72
Der politische Salon gestern und heute
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von Werner Sonne
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arco Althaus über die Berliner Salons zwischen M 1780 und 1930, Daniel Dettling über die Renaissance der Salons im politischen Berlin
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Umfrage: Die einfluss reichsten Firmenlobbyisten 86
Umfrage: Die einfluss reichsten Firmen lobbyisten
Wo steckt eigentlich … Oswald Metzger? 84 Letzte Seite / Impressum
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Julia Nimke weiß nun, wo die Mächtigen ihre Gedanken schweifen lassen
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Der Blick aus meinem Fenster
Thomas de Maizière Bundesminister des Innern
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Julia Nimke weiß nun, wo die Mächtigen ihre Gedanken schweifen lassen
Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen
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Norbert Lammert Präsident des Deutschen Bundestages
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Kajo Wasserhövel über Strategie und Planung in der Politik
Planungsstäbe in Parteien, Fraktionen oder Ministerien rangieren auf der Beliebtheitsskala des Politikbetriebs nicht gerade in der Top Ten.Viele halten Vordenken und Planung ohnehin für Zeitverschwendung. Doch wer mehr als nur managen und abarbeiten will, kommt an planerischem Denken nicht vorbei.
Wie funktioniert’s?
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Kajo Wasserhövel über Strategie und Planung in der Politik
Wahrnehmung wollen sie „Ideen abgreifen“, „kosten Arbeitszeit“ oder „machen sich wichtig und es kommt eh nichts dabei rum“.
Alles Zeitverschwendung? Sicher kann man politisch erfolgreich sein, ohne zu planen. Nicht wenige, wesentlich karrieregetriebene Politiker halten planerisches Herangehen an Politik für Zeitverschwendung und Unsinn. Die Argumentation lautet in der Regel: Permanent und immer mehr bricht der Zufall in die Planungsprozesse ein. Also sei man bes ser beraten, seine Zeit auf den Aufbau von Netzwerken in Partei und Medien zu verwenden und sich so macht politisch abzusichern. Vordergründig betrachtet ist dies durchaus ein Erfolgsmodell. Es setzt fast ausschließlich auf persönlich-politischen Instinkt, eine leicht blend bare Öffentlichkeit und ein kurzes Gedächtnis. Sicher, es funktioniert: Aber es bleibt nichts Substanzielles. Politischer Erfolg resultiert in der Regel aus einem Zusammenspiel günstiger Umstände, einer guten Stra tegie sowie Handwerk und Ausdauer. Vordenken, Stra tegie und Planung setzen einen Gestaltungsanspruch an Politik voraus. Man will eben nicht die Dinge „managen und abarbeiten“, sondern hat Ziele, analysiert die Ver hältnisse, macht einen Plan und setzt sich an die Arbeit. Aber es gibt gravierende Unterschiede in den Planungs prozessen in Parteien, Fraktionen und Regierungen.
Parteiplaner bereiten Wahlen vor
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nzählige Arbeitsstunden werden jeden Monat in der Politik in Planung investiert. Tausende Mitarbeiter wandern in Brüssel, Berlin und den Landeshauptstädten allmorgendlich in ihre Büros, in Morgenlagen und Jour-Fixe-Runden, bereiten Klau suren vor oder nach. Sie produzieren Terabyte an Pla nungs-Präsentationen. Die politische Wirklichkeit, die Entwicklung der nächsten Monate und Jahre soll einge fangen, richtig beschrieben und damit kalkulierbar wer den. „Wir müssen endlich aufhören, nur zu reagieren! Denkt nach! Kommt mit einem Plan!“ – Arbeitsaufträge werden mal höflich, mal drastisch formuliert. Es geht immer um viel: Künftige positive oder negative gesell schaftliche, soziale und ökonomische Veränderungen müssen rechtzeitig erkannt werden. Vordenken und Planung sollen als Instrumente politischer Gestaltung genutzt werden. Aber die Planungsstäbe in Parteien, Fraktionen oder Ministerien rangieren auf der Beliebtheitsskala des Politikbetriebs nicht gerade in der Top Ten. In der
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Die Volksparteien bündeln eine erhebliche Band breite unterschiedlicher Überzeugungen. Parteiappa rate und -gremien sind permanent damit beschäftigt, Übereinstimmung in inhaltlichen Fragen herbeizufüh ren und die Partei mit einem klaren Profil zu positio nieren. Es geht darum, Erkennbarkeit zu gewährleisten, verständlich zu sein und die Interpretationshoheit in wesentlichen Themenfeldern zu haben. Planungsein
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engen den Gestaltungsraum zusätzlich ein. Dies führt in der Praxis schnell dazu, dass Vordenken und Planen als Anspruch aufgegeben wird. Vielmehr konzentriert man sich darauf, keine Fehler zu machen und in der internen Machtkonkurrenz zwischen Regierung, Partei und Bundesländern seinen Einfluss zu behaupten.
heiten in Parteien sind an der oder dem Vorsitzenden orientiert, sichern Macht ab (Regierung) oder müssen eine plausible Strategie für die Machteroberung (Oppo sition) erarbeiten. Diese Fähigkeit ist ein, wenn nicht das wesentliche Erfolgskriterium. Geht das Vertrauen in eine plausible Machterhaltungs- oder Machterobe rungsstrategie der Führung in einer Partei verloren, beginnt schnell die Machterosion für die politische Spitze. Planungseinheiten in den Parteien sind darauf ausgerichtet, die nächsten Wahlen vorzubereiten. Zwei Jahre vor einer Bundestagswahl werden Themen son diert, Werteinstellungen in der Gesellschaft erforscht, die Vernetzung überprüft. Ein Jahr vor der Wahl werden die operativen Strukturen etabliert und dann müssen Strategie und die grobe Planung stehen.
Kaum Spielraum für Planer in Fraktionen Fraktionen sind entweder mit einer Durchsetzungs aufgabe betraut (Regierung) oder kämpfen um Medien resonanz (Opposition). Schon allein daraus leitet sich ein klarer Auftrag für Planungs prozesse in Fraktionen ab. Fraktionsgremien (Geschäfts führende Fraktionsvorstände, Fraktionsvorstände, Arbeits gruppen) sind keine Pla nungsorte. Dort werden die Schwerpunkte der Sitzungs wochen verabredet, Konflikte zwischen Fachpolitikern geschlichtet – mehr nicht. Die Bundestagsfraktionen verfügen über Planungs stäbe beim Fraktionsvorsitzenden oder einem der Parlamentarischen Geschäftsführer. Sie helfen beim Vordenken und Planen, sind aber immer Teil einer extrem formalisierten Routine (man lese nur einmal die Geschäftsordnung des Deutschen Bundestags) und zwischen Eitelkeiten und Konkurrenzen innerhalb der Fraktionen eingezwängt. Koalitionserfordernisse, das Themensetting der Bun desregierung, des Bundesrats, Europas und der Medien
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Der Koalitionsvertrag und seine Tücken Jedes Bundesministerium hat einen Planungsstab. Aber keiner von ihnen kann einfach frei „losdenken und -planen“. Es gibt ein vorgegebenes Curriculum, den Koa litionsvertrag. Das Verhältniswahlrecht in Deutschland führt – bis auf sehr wenige Ausnahmen – zu Koalitions regierungen. Nach einer Wahl wird sondiert und verhan delt. Und weil sich die beteiligten Partner nur bedingt vertrauen, sind Koalitionsverträge extrem detailliert. Sie sind Grundlage der Vorhabenplanung der Bundesregierung. Die Planungseinheiten in Kanzleramt und den Ministerien numme rieren und terminieren alles durch. Die Vorhabenpla nung wird regelmäßig in der Staatssekretärekonferenz beim Chef des Bundes kanzleramts durchgesprochen. Ein wesentlicher Teil der Tagesordnungspunkte der Kabinettssitzungen – vor allem in der ersten Hälfte der Legislatur – steht schon mit dem Koalitionsvertrag (zu Beginn der Regierungs zeit) fest. Improvisiert wird dort selten, denn neue Ideen müssen erhebliche Hürden nehmen: Man braucht den Rückhalt in der eigenen Partei, in der Fraktion, zum Teil bei den Bundesländern. Andere Ministerien müs sen überzeugt werden (fachlich), und dann ist da noch der Koalitionspartner, der kein Veto aussprechen darf (machtpolitisch). Wenn man sich dies vor Augen führt, wird schnell klar, dass viele Dinge nur vorankommen, wenn man „Pakete schnüren kann“. Erfolgreiche Pla nungsprozesse sind immer erweitert um die Dimension klarer Durchsetzungsstrategien.
Acht Grundregeln für Planer, Strategen und Vordenker Für den Erfolg von Vordenken, Strategieentwicklung und Planung gibt es keine einfache Rezeptur. Jedoch existieren Felder, die man optimieren sollte, wenn man erfolgreich sein will:
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p&k lässt Ideen gedeihen
Wie lassen sich neue Gedanken in
Iris Bethge, Geschäftsführerin beim Bundesverband deutscher Banken:
„Nach wie vor werden Politiker mit Infos überfrachtet. Wertvolle Fakten dringen nicht immer durch. Eine Brücke zu bauen zwischen Experten und Politikern ist nach meiner Erfahrung das Wichtigste, denn so wächst gegenseitiges Verständnis. Es ist kein Hexenwerk und gelingt in persönlichen Diskussionen, in denen alle Fragen gestellt werden dürfen. Wenn man sich gemeinsam einem komplexen Thema nähert, entstehen Wissen und Wertschätzung.“
die Politik einpflanzen?
Björn Böhning, Staatssekretär und Chef der Berliner Senatskanzlei:
„Gute Ideen sind immer wirkungsmächtig.“
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Petra Bahr, Leiterin Hauptabteilung Politik und Beratung der KonradAdenauer-Stiftung:
1. Zuhören: Was brauchen Politiker? Nichts ist überflüssiger als Antworten auf Fragen, die keiner stellt. 2. Klartext reden: Der Beratungsjargon ist kein Ausweis von Einfluss, sondern von Betriebsblindheit. 3. Zwischen denen, die Rat geben und denen, die entscheiden müssen, gibt es eine systematisch notwendige Spannung. Das anzuerkennen hilft beim „Nicht-Recht-haben-müssen“. 4. Die Verfahren der Politik mit ihren Prozeduren und Verfahren haben ihr eigenes Recht. 5. Beratung ist Anmaßung, wenn sie diesen Weg abkürzen will. 6. Beraten in dem Bewusstsein, dass auch der Rat anderer gut und teuer sein kann. 7. Diskrete Räume schaffen. Vertraulichkeit ist nicht das Gegenteil von Transparenz, sondern Grundbedingung. Martin Jäger, Leiter Stab Strategie und Kommunikation und Sprecher des Bundesfinanzministers:
„Beratung von Politik muss passgenau für die konkrete Entscheidungssituation sein. Leider haben wir immer noch eine starke berufliche Versäulung in Deutschland. Berater und beratende Wissenschaftler sollten durchaus auch einmal in der Verwaltung arbeiten, Beamte wiederum in Unternehmen oder politiknahen Forschungsinstituten. So entsteht das nötige Gespür für die Logiken der jeweils anderen Seite.“
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Magnus Heier: Das Hirn kann nicht aktiv vergessen
Hier entsteht Ihre Wahl entscheidung
Und hier
Und hier
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Und hier
Und hier
Und hier
Und hier Im Bild sehen Sie eine MRT-Aufnahme von Nervenbahnen im Gehirn. Neurologe Magnus Heier erklärt auf den folgenden Seiten, warum das Gehirn anders denkt, als man denkt.
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Julius van de Laar erklärt, wie man Big Data im Wahlkampf richtig einsetzt
In den USA sind Wahlkämpfe mittlerweile Datenschlachten. Mithilfe ausgeklügelter Algorithmen erstellen Demokraten und Republikaner detaillierte Wählerprofile. Lange vor dem Wahltag können sie vorhersagen, wer sie wählen wird – und bei wem sie keine Chance haben. Wie funktioniert der Einsatz von Big Data? Wo liegen die Grenzen? Und was können deutsche Wahlkampfstrategen von den USA lernen?
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Big Data, Big Deal I/2015
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Werner Sonne porträtiert Jörg Asmussen
Er schaffte es bis ins Direktorium der EZB, dann kehrte Jörg Asmussen überraschend in die Politik zurück. Als Staatssekretär unter Arbeitsministerin Andrea Nahles begnügt er sich mit der zweiten Reihe. Warum? Er wolle mehr Zeit für seine Töchter, sagt er. Doch was wäre, wenn man ihm den Posten des Finanzministers anböte?
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s schien ein Weg, der immer nur in eine Richtung zeigte: steil nach oben. Und dann kam, was eine Zeitung als „kon trollierten Abstieg“ beschrieb. Vom Direktoriumsmitglied in der Europä ischen Zentralbank und damit einem der mächtigsten Männer in der inter nationalen Finanzwelt zurück in die zweite Reihe der Politik, als Staats sekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter Andrea Nahles. Statt Griechenland und den Rest der maroden Finanzwelt zu ret
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ten, nun also dröge Sozialpolitik, Ren ten, der Ärger um das Berechnungs system für den Mindestlohn. Und Jörg Asmussen wird nicht müde zu erklären, sein abrupter EZB-Rückzug habe nun wirklich rein private Gründe („Kein Streit mit Draghi“) gehabt – nämlich vor allem seine zwei Töch ter, sechs und acht Jahre alt. Anders als im Frankfurter EZB-Job könne er die beiden jetzt morgens in die Schule bringen und dennoch um 8.15 Uhr an seinem Schreibtisch sitzen. Und brau che jetzt auch nicht mehr die Diskus
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Impressum
Herausgeber Rudolf Hetzel, Georg Milde Redaktion Viktoria Bittmann (V.i.S.d.P.) viktoria.bittmann@politik-kommunikation.de Anne Hünninghaus anne.huenninghaus@politik-kommunikation.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anne van Aaken, Marco Althaus, Silke Burmester, Daniel Dettling, Martin Fuchs, Kathrin Justen, Magnus Heier, Ulrike Hinrichs, Christoph Keese, Julius van de Laar, Armin Laschet, Merle Schmalenbach, Werner Sonne, Eva Theil, Thomas Trappe, Kajo Wasserhövel Politikkalender Stefanie Weimann termine@politik-kommunikation.de Gestaltung Marcel Franke Fotografen/Fotoredaktion Julia Nimke, Laurin Schmid, Marco Urban
Die nächste p&k erscheint im Juni. Thema:
Macht.
Redaktionsbeirat Prof. Dr. Marco Althaus (Technische Hochschule Wildau) Prof. Dr. Günter Bentele (Uni Leipzig) Prof. Dr. Christoph Bieber (Uni Duisburg-Essen) Dr. Frank Esser (Universität Zürich) Eva Haacke (Deutscher Bundestag) Dr. Peter Köppl, M. A. (Mastermind Public Affairs Consulting) Prof. Dr. Dr. Karl-Rudolf Korte (Uni Duisburg-Essen) Sebastian Lange (Welt Online) Prof. Coordt von Mannstein (von Mannstein) Silvana Koch-Mehrin (Women in Parliaments Global Forum) Peter Radunski (MSL Group) Prof. Volker Riegger (logos Holding) Klaus-Peter Schmidt-Deguelle (Medienberater) Maximilian Schöberl (BMW) Hajo Schumacher (Freier Journalist) Kajo Wasserhövel (Elephantlogic) Cornelius Winter (365 Sherpas) Anzeigen Norman Wittig norman.wittig@helios-media.com Druck PieReg Druckcenter Berlin GmbH, Benzstraße 12, 12277 Berlin Abonnement Ansprechpartner: Maurice Schröder maurice.schroeder@helios-media.com Inland: 12 Monate – 72 Euro, Studenten Inland: 12 Monate – 32 Euro. Studentenabonnement nur gegen Vorlage einer gültigen Bescheinigung. Alle Preise verstehen sich für 4 Ausgaben jährlich inkl. MwSt. und Versandkosten. Im Internet www.politik-kommunikation.de Twitter: @pundk Facebook: facebook.com/ politikundkommunikation
Bildnachweise: Cover: www.erestraint.com/Orchid Online Productions; Seite 4: Julia Nimke, Illustration: Marcel Franke; Seite 5: Thomas Schultz/Wikimedia Commons, Laurence Chaperon; Seite 6-11: Fotos: Julia Nimke; Seite 12-18: Illustrationen: Marcel Franke; Seite 20: Die Hoffotografen GmbH Berlin, Landesarchiv Berlin; Seite 21: Privat, Laurence Chaperon; Seite 25-25: Illustration: Marcel Franke; Seite 28: Illustrationen: Marcel Franke, Seite 29: picture-alliance/dpa Seite 30: Thomas Schultz/Wikimedia Commons, Seite 32: picture-alliance/dpa (2), Seite: 33: picture-alliance/dpa (2); Seite 34: Marco Urban; Seite 36: Marco Urban, picture alliance /dpa; Seite 37: picture alliance/dpa, Marco Urban; Seite 38-41: Illustrationen: Marcel Franke; Seite 42: www.thinkstock.com; Seite 49: Collage: Marcel Franke, Foto: www.thinkstock.com; Seite 52: Dominik Butzmann, imago/Müller-Stauffenberg; Seite 53: Juergen M.Pietsch, Tobias Koch; Seite 54: Illustration: Marcel Franke; Seite 55: Screenshots v. Fernsehsendungen: Maischberger, Plasberg, Lanz, Illner, Lanz, Will (2), Illner (2), Hartaberfair; Seite 57: Julia Nimke (2), Seite 58: Julia Nimke, Seite 63: Julia Nimke; Seite 66: Anja Weber, Hans Bellstedt Public Affairs GmbH; Seite 67: IW Köln, Privat, Laurence Chaperon; Seite 69: www.thinkstock.com; Seite 72: bpk/Kunstbibliothek, SMB/Dietmar Katz; Seite 73: Dettling/Schütze; Seite 74: bpk, bpk/Erich Salomon; Seite 75: Tobias Koch, Marco Urban; Seite 78: Laurence Chaperon; Seite 79: airberlin, Privat (2), Andre Laaks/RWE, Allianz Deutschland AG, Jürgen Sendel, Thomas Koehler/photothek.net; Seite 80: Axel Springer, Deutsche Bahn AG, Deutsche Lufthansa, privat, J. F. Klam/Berlin, Shell, VW; Seite 81: UVB, Privat, ThyssenKrupp, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Thomas Schwarz; Metro; Seite 86: Marco Moog
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F端r alle, die sich nicht verzetteln wollen: Metro lieFerservice Damit in Konzernb端ros, Agenturen, Kanzleien und Verb辰nden immer f端r ausreichend Kaffee, Kicker, Obst und Post-its gesorgt ist, beliefern wir Sie gerne. Kontaktieren Sie uns unter: berlinbelieferung@metro-cc.de
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