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Arbeitszeitgesetz
Zwischen Arbeitsschutz und Vertrauen
Arbeitgeber sind verpflichtet, ihren Mitarbeitenden ein Arbeitszeiterfassungssystem zur Verfügung zu stellen. In welchen Berufen braucht es das wirklich und wo gerät die Zeiterfassung an ihre Grenzen?
Ein Interview von Senta Gekeler
Felix Blum
ist Leiter des Bereichs Organisationsentwicklung und Personal und Mitglied der Geschäftsleitung bei der SpiegelGruppe. Der promovierte Rechtswissenschaftler leitet mit Gernot Brenscheidt die Fachgruppe Arbeitsrecht beim Bundesverband der Personalmanager*innen.
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Mad Rush Extended (2022) von Ana Alenso thematisiert die umweltverschmutzende Goldförderung für notwendige Bestandteile von Smartphones und Laptops.
Ein steiniger Weg
Die Ausstellung Landscapes of Labour in Düsseldorf verwebt die Folgen einer globalisierten Arbeitswelt mit drängenden Zukunftsfragen. Wie die Zukunft der Arbeit genau aussieht, bleibt dabei unbeantwortet. Die Ausstellung legt jedoch als Potpourri offen, was sich für eine lebenswerte und gerechte Arbeitswelt ändern muss.
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In der Reihe The Notion of Family (2001-2014) dokumentiert LaToya Ruby Frazier die Folgen der Stahlkrise für ihre Familie in den USA.
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Allan Sekula gibt Arbeitern eines Luftfahrtwerks in seiner Fotoreihe von 1972 ein Gesicht.
Ohrenbetäubende Geräusche, die an eine Baustelle erinnern, hallen pausenlos durch die Düsseldorfer Ausstellungshallen der Arthena Foundation. Dreckiges Wasser läuft von den Wänden und überall rotieren Maschinen. Inmitten dieser kraftvollen Installation fällt schnell auf: Der Mensch fehlt. Deshalb geht es in den insgesamt zehn künstlerischen Positionen immer darum, menschliche Arbeitskraft wieder sichtbar zu machen. Denn diese verschwindet heutzutage hinter dem Schleier der Plattformarbeit und dem Vertrieb digitaler Produkte. Doch es geht der Kuratorin Julia Höner noch um so viel mehr: nämlich um Fragen nach Identität und nach Verantwortung. Arbeit prägt schließlich die Familienbiografien. Die intimen Fotografien von LaToya Ruby Frazier spiegeln die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Untergangs der Schwerindustrie sowie die gesundheitlichen Auswirkungen der Stahlwerksarbeit wider. Wie weit geht die Verantwortung eines Arbeitgebers gegenüber seinen Beschäftigten? Was passiert mit den Menschen, wenn ihre Schaffensorte wegbrechen? Verschwindet ein Arbeitsort, dürfen die Menschen nicht zurückgelassen werden. Sie brauchen neue Perspektiven, sonst können Armut, Verzweiflung und Krankheit drohen.
Die fragmentierte Videoinstallation Parts-wholes (2016) von Melanie Gilligan zeigt die kräftezehrenden Arbeitsrealitäten zweier Frauen. Anhand des rastlosen Arbeitsalltags einer Uber-Fahrerin und den langen Pendelstrecken einer Verlagsmitarbeiterin wird deutlich: Mobilität bestimmt unseren Zugang zur Erwerbstätigkeit. Es braucht eine schnelle Anbindung an die Ballungszentren.
Außerdem wird die Rolle von künstlicher Intelligenz in unserer Arbeitswelt thematisiert und hinterfragt.
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Die Arbeitswelt von
Antonia Götsch
Antonia Götsch ist Chefredakteurin des Wirtschaftsmagazins Harvard Business Manager. Die perfekte Zeitmanagement-Methode hat sie noch nicht gefunden. Für Herzensprojekte schafft sie sich jedoch immer Freiräume.
Alles an einem Ort
Mein Büro habe ich stets bei mir, da in unserem Verlagsgebäude in Hamburg ein Flex-Desk-System herrscht und ich sowieso ständig im Haus unterwegs bin. In meinem großen Rucksack befinden sich mein Laptop, mein Handy und manchmal auch eine Tastatur. Grundsätzlich arbeite ich fast vollständig digital. In stressigen Phasen greife ich jedoch zusätzlich auf einen Papierkalender zurück. Er hilft mir, die wirklich wichtigen Dinge zu priorisieren. In solchen Situationen, mit extrem hoher Arbeitsbelastung und vielen unterschiedlichen Terminen mit Stakeholdern, frage ich mich immer, was im Augenblick meine zwei wichtigsten Aufgaben sind. Dieser klare Fokus erdet mich wieder.
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Der Wert meiner Zeit
Zu den größten Führungsthemen der Gegenwart zählt sicherlich, den richtigen Umgang mit dem Anspruch der ständigen Erreichbarkeit zu finden. Ich selbst habe auf dem Mobiltelefon alle Benachrichtigungen ausgeschaltet und viele Social-Media-Apps verbannt. Auf einigen Kanälen bin ich trotzdem noch aktiv, da mir Netzwerken und der Kontakt mit der Leserschaft wichtig sind. Mit Zeitmanagementmethoden kann ich wenig anfangen. Dort wird jede Minute wie ein Konsumgut betrachtet. Zeit lässt sich jedoch nicht quantifizieren. In öden Meetings dehnen sich die Minuten wie Gummi. In einem Gespräch mit meiner Mentee setze ich jedoch