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Was ist Intelligenz?

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Schnappschuss

Schnappschuss

Hipp, hipp, hurra?

Von dem Start-up-Boom der vergangenen Jahre profitiert auch HR. Schließlich können Innovationen die Personalarbeit erleichtern. Wie steht es um den Markt der Jungunternehmen? Und wie gelingt das Zusammenspiel zwischen Konzernstruktur und Start-up-Mentalität?

Ein Beitrag von Sven Lechtleitner

Wie Organisationen mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr mehr verlangen, als ihnen zusteht

Arbeitgeber verfügen über einen Teil der Zeit und des Wissens ihrer Beschäftigten. Es kommt jedoch auch vor, dass sie ihre Persönlichkeit einfordern oder sogar an ihre Ehre appellieren. Über drei gefährliche Wege, mit denen Organisationen auf mehr zugreifen, als ihnen zusteht.

Ein Gastbeitrag von Kai Matthiesen und Judith Muster

Wenn man die Errungenschaften der modernen Gesellschaft in einem einzigen Satz zusammenfassen würde, wäre „Das ist nicht persönlich gemeint“ eine exzellente Wahl. Denn: In der modernen Gesellschaft können wir in unserem Handeln zwischen uns als ganzem Menschen, als Person mit einer Vielzahl von Interessen, Verpflichtungen, Wünschen und Abneigungen und unserer spezifischen Rolle, die wir in einer Organisation einnehmen, unterscheiden.

Wenn wir etwas nicht persönlich meinen, aber dennoch handeln, weisen wir darauf hin, dass wir uns im Rahmen von sozialen Normen bewegen, die nichts mit dem Menschen zu tun haben, sondern mit seiner Funktion. Der Mensch am Steuer des Linienbusses kann uns nicht nach Hause fahren – es sei denn, wir wohnen an seiner Linie. Wer mit

Außergewöhnliche Momente

Der Personalmanagementkongress fand dieses Jahr unter dem Motto „Außergewöhnlich“ statt. Außergewöhnlich war es vor allem vor Ort in Berlin; neben Keynotes, Diskussionen und Networking gab es die Möglichkeit, Coverstar des HRM zu werden und von einem 125 Meter hohen Dach zu springen. Unsere Highlights

Samira Aly am Cello

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1 Eröffnet

Zu Beginn wird es dunkel im Kuppelsaal des Berlin Congress Centers. Die Cellistin Samira Aly betritt die Bühne und spielt die Cello-Suite Nr. 1 in g-Moll von Johann Sebastian Bach. Es folgt ein Video, in dem unter anderem ein Politiker, eine Gründerin und ein Müllwagenfahrer erzählen, was für sie außergewöhnlich ist. Die wohl aufschlussreichsten Antworten kamen jedoch von einer Siebenjährigen: „Für mich wäre es außergewöhnlich, wenn sich Menschen statt Krieg zu führen einfach vertragen.“ Ihre Erwartungen an die Erwachsenenwelt: „Ich wünsche mir von den Erwachsenen, dass sie weniger Fleisch essen und dass wir Autos erfinden, wo man Wasser vorne reinmacht und hinten Apfelsaft rauskommt.“

2 Erwischt

Ein besonderer Moment: Vor einer Fotowand können sich die Kongressteilnehmenden fotografieren und anschließend ihr persönliches Cover des Human Resources Managers ausdrucken. Dass lässt sich auch die HRM-Redaktion nicht entgehen: Die Grafikabteilung des Magazins hat sich für diese Ausgabe dann doch für ein anderes Cover entschieden.

3 Getraut

Ein Sprung aus 125 Metern Höhe: Mit Base Flying können die Teilnehmenden vom Dach des Park Inn am Alexanderplatz springen. Weitblick, Umgang mit Angst, Vertrauen – die Tugenden, die wir brauchen, um durch die Krise zu kommen, sind auch hier gefordert, schreibt Coach und Trainer Thomas Resch auf Linkedin. In dem Businessnetzwerk teilt er ein Video von seinem Sprung. Mut scheint durchaus eine verbreitete Eigenschaft

Inga Dransfeld-Haase beim Base Flying

Die Trommelband Get Groovin in Aktion

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Anastasia Biefang während ihrer Keynote

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unter HR-Verantwortlichen zu sein, denn nahezu alle der 50 verfügbaren Slots wurden genutzt. Darunter ist auch Inga Dransfeld-Haase, die Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager*innen: „Ich habe mich auf den Moment konzentriert und auf das Erlebnis gefreut. Der Ausblick über Berlin ist fantastisch!“

4 Geweckt

Frühsport der anderen Art: Der zweite Tag startet mit einem interaktiven Trommelkonzert – und das, obwohl viele aus dem Publikum am Vorabend bei der Nacht der Personaler*innen ausgelassen gefeiert hatten. Aber die waren wohl schon wieder in Partystimmung. Das Publikum tanzte um halb zehn Uhr morgens begeistert zu Trommeln und Techno-Beats. Danach waren wirklich alle wach.

5 Berührt

Ein Weg, der Mut macht: Die Bataillonskommandeurin Anastasia Biefang erzählt von ihrem Coming-out als erste offen transgeschlechtliche Person in der Bundeswehr. 1994 ist sie in eine Bundeswehr eingetreten, die Queerness offen diskriminierte. Deshalb versteckte sie 20 Jahre lang einen großen Teil ihrer Identität. 2015 outete Biefang sich als transgeschlechtlich. Ihr Referatsleiter und ihr Bataillon reagierten mit Zuspruch und Unterstützung. Heute ist sie ein Vorbild für viele andere queere Bundeswehrangehörige. Das Publikum ist sichtlich berührt: Die Keynote endet mit Standing Ovations und minutenlangem Applaus. Senta Gekeler

Weitere Eindrücke, Covershoots und Keynote-Mitschnitte finden Sie auf unserer Website.

Personal gesucht?

Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen kämpfen verzweifelt gegen den Fachkräftemangel. Wie Recruiting mit kleinem Budget gelingen kann

Ein Gastbeitrag von Stefan Scheller

Alles im Gleichgewicht?

Der spanische Fabrikbesitzer Julio Blanco möchte der perfekte Chef sein. Im Rennen um einen Preis der Regionalregierung kommen ihm jedoch die privaten Angelegenheiten seiner Angestellten in den Weg.

Was macht einen guten Vorgesetzen aus? Julio Blanco kann darauf mit einer einfach Selbstbeschreibung antworten. Er ist der Chef der Industriewaagenfabrik Básculas Blanco und schielt auf den Preis der Regionalregierung, die exzellente unternehmerische Leistung kürt. Dafür hat er an seiner trophäengeschmückten Wohnzimmerwand bereits ein Spotlight installiert.

In der Sozialsatire Der perfekte Chef spielt der Academy-Award-Preisträger Javier Bardem in sieben Akten den charismatischen Boss Julio Blanco. Er strotzt vor Leidenschaft für sein Produkt, einen einwandfreien Geschäftsablauf und die schönen Dinge im Leben, die man sich als erfolgreicher Unternehmer so leisten kann. Blanco sieht sich dabei gleichermaßen Anstrengung, Gleichgewicht, Treue: Das sind die Unternehmenswerte, die in Julio als Firmenoberhaupt und Vaterfigur. Die Tür Blancos (links) Fabrik nicht nur an der Wand stehen, sondern wie Gesetze gelten. seines Büros aus Fensterglas steht immer offen, er sieht und ihn betrifft alles – und dabei übertritt er ziem- Románs gewaltbereiten Sohn eine Anstellung im Laden seilich verlässlich die Grenze zwischen Chef und Erziehungs- ner Frau und hetzt diesen und seine dubiosen Freunde auf berechtigtem: Da wäre Miralles, der Kindheitsfreund und José, der immer noch vorm Fabriktor protestiert. Einkaufsleiter, der den Seitensprung seiner Frau schultern Am Ende verlässt die von der Regierung geschickte muss. Da wäre der Sohn des loyalen Arbeiters Román, der Kontrollkommission den Betrieb mit einem Lächeln: Das sich für die falschen Freunde und gegen einen gesunden Geschäft und seine Maschinen laufen wie geschmiert, auf Lebensstil entschieden hat. Und da wäre der gerade erst dem Papier ist Blanco der perfekte Chef. In der Realität hingekündigte José, der vor den Toren der Fabrik lautstark und terlässt er nur verbrannte Erde. Schlussendlich findet der vulgär protestiert. Nicht zu vergessen sind zudem die haus- Film keine klare Antwort auf die übergeordnete Frage, was gemachten Probleme: So gibt sich der Patron des Familien- eine gute Führungskraft ausmacht. Stattdessen bringt Julio unternehmens der neuen Marketing-Praktikantin hin. Die Blanco das Kinopublikum zum Lachen – und anschließend gemeinsame Nacht ist jedoch nicht das erste Mal, dass er zum Nachdenken: Wie um Himmels Willen ist dieser Mann die Tochter eines Familienfreundes in den Armen hält. ¡ay! im Chefsessel gelandet? (jnm)

Man sieht: Julio löst keines seiner Probleme nachhaltig, dafür poliert er die Oberfläche. Die Waage am Fabrikeingangstor ist ideal justiert, die Berichterstattung in der Lokalzeitung perfekt korrumpiert. Er befördert den neuen Liebhaber von Miralles‘ Frau, um den Einkauf sicherzustellen, und düpiert damit Miralles, seinen Angestellten. Er besorgt

Die spanische Komödie Der perfekte Chef kam am 28. Juli in die Kinos. Der Hauptdarsteller Javier Bardem ist der Ehemann der spanischen Schauspielerin Penélope Cruz und erhielt für seine Darstellung des intriganten Bosses den „spanischen Oscar“ (Goya) als bester Hauptdarsteller.

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