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ab – b – b – sch – s p – pz – lz – i ein – st – e hr hr – hr – h – hr heuler Die Chefredaktion (Wiegand und Michèle)
Redaktion
Michèle Fischer
Jenny Pariser
Tom Seiler
Michel Wiedecke
Michèle Köhler
Anne Halbauer
Wiegand Körber
Theresa John
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Anja Heidepriem
Steffen Dürre
Inna Barinberg
Julia Fischer
Johannes Hörnschemeyer
heuler -Autor_innen
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... un d au f Ök Juliane Pfeiffer
Clara Hammerich
Loni Zacher
Wiebke Glitzner
Daniel Möck
Laura Storch
Fritz Beise
Ich bin heuler – und du? Melde dich per E-Mail: redaktion@heulermagazin.de Dr. Gudrun Heinrich
Marie Michael
Jens Wegener
Felix Barthelmes
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28 heuler – Das Studierendenmagazin Parkstraße 6, 18057 Rostock Tel/Fax: 0381-498-5608 / -5603 www.heulermagazin.de Nr. 113 | April 2016 Herausgeber Studierendenschaft der Uni Rostock Redaktionsleitung Wiegand Körber (V.i.S.d.P.) redaktion@heulermagazin.de
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Uni 16 18 20 22
Liebe Mensa, was essen wir da eigentlich? Absurdes Schwarzes Brett Zeig, wo du herkommst – Uni-Merchandise Aufgepasst und mitgemacht! Kandidierendensuche für den StuRa
23 Ein Pflasterchen draufkleben 24 Alles neu am Neuen Markt? 26 Schni-Schna-Schnapsi – Das Trinkspiel POLITIK 28 HSP – Wie bitte? 30 Gutes tun und dabei Geld verdienen? Entwicklungspolitik und Neoliberalismus 32 Ich schütze das Gesetz und keine spezielle Gruppierung
Ressortleitungen Michèle Fischer (Uni) uni@heulermagazin.de Michèle Köhler (Leben) studentenleben@heulermagazin.de Tom Seiler, Michèle Fischer (Politik) politisches@heulermagazin.de Anne Halbauer (Kultur) kultur@heulermagazin.de Michel Wiedecke (Online) online@heulermagazin.de Layout, Grafik, Illustration Steffen Dürre Illustration (soweit nicht anders angegeben) Theresa John Fotografie (soweit nicht anders angegeben) Jenny Pariser Korrektorat/Lektorat Anja Heidepriem
INHALT // AUSGABE 113
LEBEN 6 Barrierefreiheit an der Universität Rostock 9 Life in plastic, it`s fantastic 12 Mietgeschichten wie du und ich 14 Braucht Hansa neue Fans?
Geschäftsführung Sophia Blomeyer gf@heulermagazin.de
33 Demonstrieren für Anfänger 34 Der Vorhang fällt und alle Fragen offen Zum NPD-Verbot
36 Mir egal – solange wir studieren können Kultur
Redaktionelle Mitarbeit Felix Barthelmes, Loni Zacher, Fritz Beise, Malten Rose, Jens Wegener, Marie Michael, Dr. Gudrun Heinrich, Laura Storch, Wiebke Glitzner, Clara Hammerich, Juliane Pfeiffer, Daniel Möck, Inna Barinberg, Julia Fischer, Johannes Hörnschemeyer Redaktionssitzung gerade Woche, Dienstag, 19:00 Uhr
38 Der Stein Prosa
42 Von singenden Heringen und hawaiianischen Tanzreifen 44 Mein Maß an Berühmtheit ist sehr angenehm Interview
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Der Kulturgedanke hinter dem AstA-Logo Her Story – Filmrezension Kultour Rostock in 100 Worten / Die geklaute Kategorie 51 Theresas Campus-Comic Semesterferien-Edition
Die Meinung der Autor_innen muss nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. Den Autor_innen wird freigestellt zu gendern. Lizenz Creative-Commons by-nd 3.0 DE. Inhalte können unter Angabe von Urheber_in und Magazinname verwendet werden. Ausnahmen sind durch © gekennzeichnet. Druck altstadt-druck GmbH Rostock Auflage: 3.000 Exemplare Erscheinungsweise: quartalsweise Es gilt die Anzeigenliste 6/15. ISSN 2363-8109
Interview
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Den frühen Frühling fängt der Fuchs
LEBEN Was macht man, wenn einem erst nach zwei Staffeln Daredevil auf Netflix auffällt, wie schwierig es für Menschen mit Beeinträchtigung ist, ein ganz normales Unileben zu führen? Man guckt ins heuler -Leben-Ressor t und informiert sich! Sind die Hormone dann noch völlig aus dem Gleichgewicht, weil man bei Hansaspielen immer aus den Plastikbechern Bier getrunken hat, dann will man eigentlich nur noch nach Hause und auf die kahle Matratze, um weiterzulesen!
ich wünsche mir ein stück weit selbstverständlichkeit
Michèle Köhler
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Sie hat zwei Studienabschlüsse, engagiert sich in zahlreichen Vereinen wie dem Behindertenbeirat Rostock und plant derzeit ihre Promotion am sonderpädagogischen Institut der Universität: Die Rollstuhlfahrerin Deike Ludwig ist voller Tatendrang. Zusammen machen wir uns auf den Weg und schauen, ob und warum die Universität Rostock barrierefrei ist. Autor Johannes Hörnschemeyer geht auf die Barrieren.
Deike und ich treffen uns in Haus Eins auf dem Ulmencampus. Dieses Treffen wird mir die Augen öffnen, am Ende soll mir klar werden, von wie vielen Details es abhängig ist, ob man von Barrierefreiheit sprechen kann oder nicht. Es beginnt jedoch alles äußerst barrierefrei: Wir nehmen den Fahrstuhl, um beim Aussteigen direkt auf eine Behindertentoilette zuzusteuern. Ich bin begeistert! Meine Freude wird schnell getrübt, als Deike sagt, sie könne im Erdgeschoss nur auf dieser Seite Seminare besuchen, da es auf der anderen Seite keinen Fahrstuhl gebe. Als wir in Richtung Audimax rollen und gehen, funktioniert der Türöffner im Hauptgebäude des Ulmencampus nicht. An der Außenseite von Haus Eins wiederum existiert überhaupt kein Schalter, sodass RollstuhlfahrerInnen auf fremde Hilfe angewiesen sind. Am Audimax angekommen, gibt es keine weiteren Probleme mit den Türen. Deike erklärt mir, dass in der ersten Reihe solcher Hörsäle die Bestuhlung nicht vollständig ist, sodass RollstuhlfahrerInnen Platz finden. Ich lerne immer mehr kleine Details aus Sicht einer Beeinträchtigten kennen, die mir im Alltag wohl nie ins Auge gefallen wären. Seit einigen Jahren spielt das Thema Barrierefreiheit eine immer größere Rolle in der Öffentlichkeit – auch an der Universität Rostock. Aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention, die von Deutschland 2009 ratifiziert wurde, ist sie hierzu
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sogar verpflichtet. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Barrierefreiheit“? Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen definiert sie als den „umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller gestalteten Lebensbereiche“. Hierzu zählen bauliche Anlagen und Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, akustische und visuelle Informationsquellen und vieles mehr. Im weiten Verständnis von Barrierefreiheit wird sich nicht nur auf Menschen mit einer Behinderung bezogen – sei es eine körperliche, eine Seh- oder Hörbehinderung – sondern auch auf Personengruppen wie beispielsweise ältere Menschen oder Personen mit Kinderwagen. An der Universität Rostock wurden bereits zahlreiche Anstrengungen unternommen, das Studium für alle barrierefrei zu gestalten. Die Mensa Süd und die Bereichsbibliothek Süd beispielsweise sind barrierefrei zugänglich. Deike lobt auch das neue Physikgebäude, das im August 2015 bezogen wurde. Auch beim Hauptgebäude der Universität, das 2013 frisch restauriert wiedereröffnet wurde, hat man auf Barrierefreiheit geachtet. So gibt es automatische Türen, einen Fahrstuhl mit auditiver Stockwerkansage und die Beschilderung in Brailleschrift. Jedoch befindet sich diese nicht an der Türklinke, sondern an der Raumbeschilderung, was für Sehbehinderte zu Schwierigkeiten in der Orientierung führen kann. Darüber hinaus
blättert die Schrift mittlerweile an einigen Stellen ab. Hierbei zeigt sich: Barrierefreies Bauen, das nur mit Halbherzigkeit durchgeführt wird, reicht im Studienalltag nicht aus. Hilfreich kann es sein, Studierende mit einer Beeinträchtigung in die baulichen Planungen einzubeziehen, da sie unmittelbar betroffen sind und am besten wissen, auf welche Details zu achten ist, damit Barrierefreiheit ermöglicht wird. Neben den Vorzeigegebäuden, die den gesetzlichen Vorschriften zum barrierefreien Bauen entsprechen, lassen sich jedoch auch Gebäude finden, die erhebliche Mängel in Bezug auf die Barrierefreiheit aufweisen. Wer eine Frage rund um die Studienprüfungen hat, stattet dem Zentralen Prüfungsamt in der Parkstraße 6 einen Besuch ab. Menschen im Rollstuhl können das Grüne Ungeheuer jedoch nicht betreten, da die Treppe im Eingangsbereich für sie ohne fremde Hilfe unüberwindbar ist. Die studentische Selbstverwaltung ist ebenfalls in dem Gebäude untergebracht. Das bedauert Deike sehr, denn auch die Möglichkeit zur Gremienarbeit gehört zur Teilhabe an einer Universität. Auch die Bibliothek der Geisteswissenschaften in der August-Bebel-Straße stellt Deike vor Herausforderungen. Wenn sie beispielsweise ein Buch aus dem ersten Obergeschoss benötigt, fährt sie mit dem Rollstuhl zum Fahrstuhl und begibt sich ein Stockwerk nach oben, wo ein/e MitarbeiterIn der Bibliothek ihr die Tür öffnet. Und wie nimmt sie nun das Buch aus dem Regal, das zu hoch für sie angeordnet ist? Dies ist ein Beispiel für eine Barriere, über die man sich im Universitätsalltag selten Gedanken macht, die einen aber sensibler für die Problematik werden lässt. Studierende mit einer Beeinträchtigung haben vielfältige Möglichkeiten, während des Studiums Hilfe zu erhalten. Sie können sich an den
Beauftragten für behinderte und chronisch kranke Studierende der Universität Rostock wenden. Dieser hat die Aufgabe, sie durch das Studium mit seinen besonderen Herausforderungen zu begleiten und sich um den Nachteilsausgleich zu kümmern. Darüber hinaus bietet die Sozialberatung des Studentenwerks Rostock Unterstützung an und arbeitet bei Problemen gemeinsam an Lösungs- und Entwicklungsideen. Weitere Hilfsmaßnahmen wie die Rechtsberatung oder die psychologische Beratung des Studentenwerks können in vielfältigen Lebenslagen wahrgenommen werden. Auch die Prorektorin für Internationales, Gleichstellung und Vielfaltsmanagement kann bei Schwierigkeiten im Studium angesprochen werden. Ein besonderes Angebot bietet die Studierendengruppe StuBecK (Interessengemeinschaft für Behinderte und/oder chronisch kranke Studierende). Sie wurde im November 2015 wieder ins Leben gerufen, nachdem sie einige Jahre im Dornröschenschlaf verbrachte. Der StuBecK engagiert sich für chancengleiche Studienbedingungen und setzt sich für den Abbau von Barrieren im universitären Alltag ein. Aus Deikes Sicht muss aber noch an anderer Stelle nachgebessert werden: Barrierefreiheit dürfe kein Randthema mehr sein, „das mit einer angebauten Rampe oder einem Aufzug erledigt ist“. Vielmehr müsse es noch stärker in die universitäre Öffentlichkeit getragen werden und sich durch den Unialltag ziehen. Nur auf diese Weise könne man eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit diesem Thema erreichen. Schließlich wolle sie mit ihrer Behinderung nicht immer als etwas Besonderes wahrgenommen werden. Es müssten somit auch Barrieren in den Köpfen der Menschen, die mit der Universität regelmäßig in Berührung kommen, abgebaut werden. Wie frei von Barrieren ist unsere Universität also? Werden Hürden in der Barrierefreiheit gemeistert oder gemieden? Es werden in jedem Fall viele richtige Wege gegangen, um das Studium in Rostock für jeden und jede so angenehm wie möglich zu gestalten. Zahlreiche Angebote für Menschen mit einer Beeinträchtigung können genutzt werden, und überhaupt findet die Thematik schrittweise mehr Beachtung im universitären Alltag, so Deike. Sie hält es außerdem für sehr wichtig, dass man offen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen der Studierenden umgeht. An solchen und anderen Schrauben müsse weiterhin gedreht werden, um dem hohen Ziel der Barrierefreiheit, sicherlich einem Ideal, näherzukommen. Aber darf man nicht auch an Ideale glauben?
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Life in plastic, it`s fantastic Eine Woche achtsamer Umgang mit kunststoff
Kunststoffe umgeben uns überall und tagtäglich. Plastik fasziniert und begeistert mit seinen vielfältigen, anpassbaren Eigenschaften. Wir tragen es auf der Haut, verpacken Lebensmittel darin, verwenden es zum Spielen und zum Schutz und führen es in uns ein. Nachteile des langlebigen Materials: die Umwelt leidet unter der Unzerstörbarkeit, während unsere Gesundheit gegen freiwerdende Nanopartikel und Zusätze ankämpft. Autorin Loni Zacher kann dem Gesang aus Barbies und Kens Plastikmäulern nicht uneingeschränkt zustimmen.
eine Woche lang möglichst plastikfrei zu halten und meinen alltäglichen Umgang mit Kunststoffen reflektieren. Zur Einstimmung in den Selbstversuch schaue ich den Film „Plastic Planet“ von Werner Boote aus dem Jahr 2009. Das Mengenausmaß und die möglichen biologischen Risiken unserer Plastikherstellung werden hier verdeutlicht, sodass man am Ende nie wieder aus einer Plastikflasche trinken möchte.
Beim Gang durch den Supermarkt drängt sich mir immer häufiger der Gedanke auf, dass der meist einmalige Gebrauch dieses Materials uns bald seine Konsequenzen zeigen wird. Damals wie heute als Wundermaterial gefeiert (unsere Großmütter vergötterten Nylon und es gibt eigene Partys für gewisse Brotdosen), erinnere ich mich auch bereits an die Stimmen aus meiner Kindheit, welche Kunststoff als Umweltsünde verteufelten. Inzwischen klingen auch gesundheitliche Bedenken immer öfter an und wir greifen wieder zu Trinkflaschen aus Glas oder zumindest zu jenen, welche derzeit als unbedenklich erklärt werden. Wer möchte schon seinen Hormonhaushalt langfristig schädigen, nur weil PET-Flaschen „so schön praktisch“ sind? Als gesundheitsschädigend stehen vor allem die Zusatzstoffe heutiger Kunststoffe wie hormonell wirksame Weichmacher in Verdacht, bei der ökologischen Betrachtung tauchen immer häufiger Bilder von riesigen Ozeanteppichen aus Plastikmüll oder verstorbenen Vögeln, gefüllt mit Tüten und Flaschendeckeln, in den Medien auf. Manche Untersuchungen wollen festgestellt haben, dass sich selbst im Blut jedes Einzelnen von uns kleinste Bestandteile aus der Kunststoffproduktion nachweisen lassen. Eine Woche lang überhaupt kein Plastik zu verwenden, ist in der gesellschaftlichen Situation, in der ich lebe, utopisch. Man denke nur an die kleine Kunststoffkiste, in die ich diesen Artikel tippe. Vielleicht würde es in einem Naturexperiment ohne Kontakt zur Außenwelt funktionieren. Aber das ist nicht mein Ziel. Ich werde versuchen, meine Einkäufe
Tag 1: Montag – bei der Arbeit Ich bin Medizinstudentin im Praktischen Jahr, sprich meine Beschäftigung besteht zurzeit aus dem Klinikalltag. Plastikmaterialen sind hier nicht wegzudenken. Aus Hygienegründen werden viele Einmalartikel verwendet und das ist gut so. Diese Erfindungen haben uns weit voran gebracht und verhindern die Ausbreitung von Erregern. Trotzdem erscheint es mir manchmal wie der pure Wahnsinn. Ich verwende durchschnittlich circa 40 Paar Handschuhe, mindestens 20 Einmalspritzen, 30 kleine Schutzkappen, etliche Abdeckfolien und sterile Verpackungen pro Tag. An Mülltrennung, wie im eigenen Haushalt penibel versucht, ist nicht zu denken, da der Klinikmüll grundsätzlich als erste Priorität bei der Entsorgung die Kontagiösität beachtet. Fazit: Für die Hygiene sehe ich einen sinnvollen Einsatz von Einmalartikeln. Aber vielleicht lassen sich hier langfristig neue „ökologische“ Kunststoffe einsetzen oder ein besseres Recycling des Materials durchführen?
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Tag 2: Dienstag – Plastikfreie Pflege: Wasser Heute begutachte ich mein Badezimmer. Die tägliche Pflege kommt ohne Plastik momentan nicht aus. Beim Sortieren meiner Utensilien bleiben übrig: eine Haarbürste aus Holz, ein Badezusatz in einer Glasflasche (ohne den Deckel), Toilettenpapier, Ökowattestäbchen aus Papier (mir kommt es inzwischen überaus skurril vor, bei jeder Reinigung der Ohren eine Erdölressource zu verschwenden!), ein Stück Seife, Handtuch und Waschlappen. Immerhin müsste man nicht anfangen zu stinken. Fazit: Ein Teil der Körperpflege ist möglich, ohne Plastikartikel zu verwenden oder einzukaufen. Schwierig wird es beim Zähneputzen, außerdem beim Deodorant und Haarwaschmittel. Peter Lustig (einer meiner Helden, hier bitte eine Gedenksekunde einlegen) hat einmal Haarshampoo aus Kernseife hergestellt. Im Selbstversuch zeigt sich dieses als gar nicht so übel, allerdings fehlt natürlich der zauberhafte Duft der Shampooindustrie ... Zahnbürsten aus Holz oder Bambus existieren auch. Die Kosten liegen zwischen 3 und 6 Euro, die Reinigungskraft und Langlebigkeit sind noch zu testen.
Tag 4: Donnerstag – Großeinkauf als Herausforderung Am Wochenende steht Besuch von Freundinnen an. Vor mir liegt also ein Großeinkauf ohne Plastik. Der Wochenmarkt wäre sicher eine zuverlässige Option, aber ich möchte absichtlich den Versuch im Supermarkt wagen. Beim Gang durch die Regale voller Folien, Tüten und Boxen, welche nur für den einmaligen Gebrauch gedacht sind, erschrecke ich etwas mehr als sonst. Ich schaffe es durch die Gemüseabteilung ohne Plastik und wickele meine Champignons dabei vorsichtig in ein Papier. Käse kaufe ich an der Käsetheke. Zum Glück gibt es zwischen der riesigen Auswahl von Joghurtbecherchen noch ein paar Angebote im Glas, ebenso bei der Milch, auch wenn der Einkauf dann auf Markenprodukte ausgedehnt werden muss. Der größte moralische Konflikt überrascht mich bei den Bananen: eine tolle Frucht, die in ihrer eigenen Verpackung kommt. Aber die biologisch-korrekten Fair Trade Stauden wurden in dem Supermarkt meiner Wahl in Folie verschweißt. Die Alternative würde bedeuten, keine Bananen zu kaufen, eine schlechte ökologische Bilanz weisen sie eh auf. Fazit: Je vollwertiger sprich grundlagenbasierter die eigene Ernährung praktiziert wird, desto weniger Müll kauft man ein und desto weniger „Müll“ führt man sich vermutlich auch zu.
Tag 3: Mittwochsgedanken Am heutigen Tag denke ich über meine angefangene Promotion nach. Vereinfacht gesagt, habe ich im Labor auf Plastikfolien Zellen wachsen lassen. Diese Grundlagenforschung soll einmal zu einem neuartigen Herzklappenersatz führen. Zum Teil werden bereits in Körpern vieler Mitmenschen Gefäßprothesen aus Kunststoff angewandt oder sich selbstzersetzende Fäden verwendet. Obwohl meine Arbeit dies nicht behandelt, frage ich mich plötzlich, inwiefern wohl alle molekularen Bestandteile bioabbaubarer Medizinmaterialen wieder ausgeschieden werden … Am Nachmittag möchte ich etwas zum Kaffetrinken bei einer Freundin mitbringen. In der Süßwarenabteilung vom Supermarkt fällt mir auf, dass Kekse wohl die größte Plastiksünde sind. Viele kommen in einem aufwendig produzierten Plastikschieber, in Folie gewickelt und in einer Pappverpackung verhüllt. Ich nehme nur eine Schokolade mit Papier und Alufolie. Mir kommt die Idee, ein paar Kekse beim Bäcker zu erwerben. Doch siehe da: ein schmucker durchsichtiger Becher mit Deckel umhüllt dort die Plätzchen und enttäuscht mich. Fazit: Weder Forschung noch Naschen funktioniert ohne Kunststoffe.
Tag 5: Freitag – Babys Zukunft Die Beschäftigung mit modernen Kunststoffen macht mich nachdenklich. Wir erwarten Nachwuchs und nun frage ich mich, ob Babyfläschchen und Schnuller aus Plastik überhaupt noch verwendet werden sollten oder ob wir uns in zehn Jahren dafür ratlos an den Kopf fassen. Schließlich waren Röntgenstrahlen und Kippen auch mal unbedenklich, praktisch und cool. Ich denke, wir werden zumindest bei den Windeln jene aus kompostierbaren Materialien und die waschbare Variante ausprobieren. Mal sehen, wie lange uns dies gelingt und zufrieden stellt. Fläschchen aus Glas erscheinen mir etwas unpraktisch. Und wehe jemand schenkt uns furchtbares, blinkendes und stinkendes Plastikspielzeug! Fazit: Immerhin kommt die erste Ernährung (Stillen) ohne Plastikmüll aus. Sobald das nicht mehr möglich ist, werde ich mir neue Gedanken machen müssen und mich mit anderen Ökomuttis austauschen.
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Eine Woche kein Plastik zu kaufen, bedeutet wenig Einschränkung. Überhaupt kein Plastik mehr zu verwenden, erscheint mir unmöglich und doch versucht es eine gewisse Frau Schubert und schreibt einen Blog dazu. Hier findet man die eine oder andere Anregung für ein plastikfreies Leben, zum Bespiel wird das Deodorantproblem mit einer selbsthergestellten Creme gelöst. Während der letzten Woche kamen viele Fragen auf, obwohl ich bereits meine Stulle immer in einer Dose mitnehme und von klein auf eine nachhaltige Lebensweise gelernt habe. Was ist mit den Tomaten im Supermarkt – nehme ich die Regionalen in aufwendiger Plastikverpackung oder jene aus Spanien, die einzeln verkauft werden? Und stellen Leichtmaterialien nicht auch einen Vorteil beim Transport und somit bei der CO2-Bilanz von Konsumgütern dar? Ein ökologisch-moralisches „Problem“ jagt das nächste… Vielleicht ergeben sich diese Probleme mit dem Ende des Erdöls von selbst. Vielleicht schafft es die Menschheit auch, sich mithilfe des zauberhaften Materials langfristig in die Unfruchtbarkeit zu katapultieren und rettet durch ihr eigenes Aussterben den Planeten. Vielleicht gelingt uns der Umstieg auf einen nachhaltigeren Konsum, wir entdecken neue „Wundermaterialien“ wie biologisches Plastik oder wir lernen wieder Holz, Metall und Wolle zu schätzen. Zum Glück gibt es neben all den erschreckenden Nachrichten auch Gutes zu berichten. Die Deutschen sind Vorreiter in der Mülltrennung und im Recyceln, in vielen Großstädten öffnen verpackungsfreie Supermärkte (ist zufällig irgendein Leser in Rostock mit Lust auf ein Projekt und Crowdfunding dabei?) und viele von uns denken beim Einkauf bereits an den Jutebeutel. Im Vergleich zu dem wahnsinnigen globalen Ressourcenverbrauch, wirkt es für den Planeten wie ein vernachlässigbarer kleiner Einfluss, aber jeder Wandel beginnt im Kleinen. Also weiter so! Was zunächst wie eine Einschränkung wirkt, scheint sich in ein Gefühl von Freiheit umzukehren, wenn die Absurdität unseres luxuriösen Lebens in das Bewusstsein vordringt und man sich einfach über den geringer werdenden eigenen Anteil in der gelben Tonne des Mehrfamilienhauses zu erfreuen beginnt. In diesem Sinne hebe ich zum Abschluss der Woche ein (alkoholfreies) Bier aus der Glasflasche und einen selbstgebackenen Keks!
Tag 6: Samstag – Sozialkompatibilität auf dem Prüfstand Mein Besuchswochenende klappt ganz gut. Eine Freundin bringt selbst gepressten Apfelsaft in einer Glasflasche mit – ich bin begeistert. Frühstücksbrötchen vom Bäcker kommen zum Glück noch in der Papiertüte. Ein Strandspaziergang als Programm kommt ohne Kunststoffe aus und statt To-Go-Becher, lässt man sich einfach gemütlich in einem Café nieder und schlürft aus der Porzellantasse. Am Abend wollen wir allerdings ein Dessert zu einer Essenseinladung mitbringen. Mein Besuch besteht auf eine Sensation aus Mascarpone, Quark, Früchten und Schokolade. Ich bezahle nicht, um meiner Challenge treu zu bleiben und halte mir an der Kasse die Augen zu. Fazit: Naturluxus funktioniert ohne Kunststoffmüll. Luxusschlemmereien leider nicht.
Tag 7: Sonntag – Plaste auf der Haut? Das Experiment funktioniert, solange man seinen Konsum einschränkt. In Anbetracht der Tatsache einer nachhaltigen Lebensweise bei begrenzten Ressourcen eh keine schlechte Idee. Ich liebe Flohmärkte und stelle immer öfter fest, dass an der Parole „consume less, live more“ viel Wahres dran ist. Heute durchforste ich meinen Kleiderschrank und stelle fest, dass einiges unter der Plastikprüfung rausfliegt. Die Lieblingschillhose aus Indonesien aus purem Plastik. Fleecepullover, Strumpfhosen. Alles, was irgendwie nett dehnbar ist. Wenn man es sich recht überlegt, trägt sich Baumwolle aber immer noch am besten und im Zweifelsfall kommen wir ohne Plastik in der Kleidung gut zurecht (wie Generationen der Menschheit vor uns). Fazit: Weniger Kunststoffe kaufen, heißt weniger Kunststoffe aussortieren.
Für weitergehendes Interesse: Bloggerin im Versuch eines kunststofffreien Lebens: www.besser-leben-ohne-plastik.de/ Sehenswerter Film über unseren Umgang mit Plastik: www.plastic-planet.de/ Tolles Projekt, um die Meere plastikfrei zu bekommen: www.theoceancleanup.com/
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Mietgeschichten wie du und ich
„Ich kenn‘ da jemanden, der hat mir erzählt, seine Mitbewohnerin im Studentenwohnheim hat in ihrem Zimmer fast täglich ein kleines Feuer gemacht, um sich selbstgefangene Spatzen zu grillen!“ Autorinnen Juliane, Wiebke, Clara und Michèle teilen sich den Schrank unter der Treppe. // Foto: Michèle Köhler
Gruselgeschichten über die WG-Zimmer von Freunden und Bekannten sind auf Partys immer gern gehörte Anekdoten, kann man sich doch bestens mit ihnen identifizieren und ist am Ende dann doch sehr zufrieden mit seinen eigenen Mitgefangenen in der viel zu kleinen Wohnung im fünften Stock. Wenn man nach der Schule von zu Hause auszieht und sich aufmacht in eine neue Stadt, auf der Suche nach einer supercoolen Bleibe, dann schraubt man seine Erwartungen meist ganz schön runter. Plötzlich ist jede noch so alte Bruchbude hip und verwegen, denn man ist ja jetzt erwachsen, aber auf keinen Fall so konsumorientiert und ordnungsfanatisch wie die Eltern! Es werden Partys gefeiert, Pfandflaschen gesammelt, um dann auf der losen Matratze ohne Laken auf dem Boden zu schlafen. Ist die erste Woche blinder Abenteuerlust rum und wird man langsam wieder nüchtern, dann trennt sich die Spreu vom Weizen. Ist die Bruchbude dann immer noch der Himmel auf Erden und die Mitbewohner die langgesuchten Gefährten, die mit dir ohne Auto zum weit entfernten Schicksalsberg, alias IKEA reisen wollen? Na dann, perfekt! Wenn nicht, dann muss schnell gehandelt werden, die Matratze zusammenrollen, dem nächsten naiven Ersti das Zimmer aufschwatzen und dann nix wie weg in eine saubere 2er-WG – am Ende findet eben doch meist jeder ein annehmbares Dach über dem Kopf, mit seinem ordnungs- oder unordnungsliebenden Pendant. Hier erzählen drei Studentinnen ihre Versionen vom WohnungsRoulette in Rostock und im Ausland und auch da setzt das behagliche Gefühl der Identifikation bei jedem WG-geprüften Studenten wieder ein, der beim Anblick des Geschirrbergs in der Küche sicher sofort sentimental wird.
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Studentenwohnheim – Wohnen für Faule
Die Hölle, das ist die Vermieterin
Über das Experiment "Virtuelles WG-Casting"
Ich wohne seit Studienbeginn im Studentenwohnheim Max-Planck-Straße in der Rostocker Südstadt. Ich bin dort sehr zufrieden, doch obwohl „Wohnen für Studierende“ schon im Namen steht, muss ich mich immer wieder gegen Vorurteile rechtfertigen. „Wird da nicht die ganze Zeit Party gemacht?“ Nein, dem ist nicht so. Eher das Gegenteil ist der Fall: Einmal entstand eine kleine Diskussion mittels Zettelchen an der Eingangstür eines Hauses, in der zu laute Musik bei einer Feier beklagt wurde. Studentenwohnheime sind wohl auch nicht mehr das, was sie mal waren. „Wohnt man da nicht total unpersonalisiert?“ Ich sage immer: Wohnheim ist etwas für Faule. Man bezahlt einen günstigen Pauschalpreis, in dem Strom, Heizung, Wasser, Kabelfernsehen und sogar Internetzugang enthalten sind. Die Zimmer sind möbliert. Okay, es sind nicht die modernsten oder schicksten Möbel, aber funktional und in Ordnung. „Ist es nicht schwierig, dass man sich seine MitbewohnerInnen nicht auswählen kann?“ Man muss kein WG-Casting über sich ergehen lassen, sondern die zuständige Mitarbeiterin im Studentenwerk spielt Schicksal. Klar, man kann sich seine Mitbewohner oder Mitbewohnerinnen nicht aussuchen, aber ich hatte bisher immer Glück. Mein Fazit daher: Man muss sich im Wohnheim um weniger kümmern, als bei einer WGSuche oder einer eigenen Wohnung. Für mich eine sehr entspannte Art zu leben – jedenfalls während des Studiums.
Bevor ich ins große ERASMUS-Abenteuer nach Malmö gehen konnte, musste ich eine Bleibe in dieser Stadt finden. Das Wohnheim war für mich früh raus, da es für mich zu teuer war – und zu viele Partys stattfinden, die ebenfalls aufs Geld (und die Leber) schlagen. Also machte ich mich auf die Suche im Internet und schrieb unzählige Mails auf Englisch, Deutsch und Schwedisch, die meistens unbeantwortet blieben. Falls doch eine Antwort kam, hieß es etwa: Schön, dass du Interesse hast, aber wenn du nicht persönlich zum Kennenlernen kommen kannst, klappt es hier leider nicht. Wenige Wochen vor meiner Abreise bekam ich doch ein kleines Zimmer bei einer alleinstehenden Dame. Ein gutes Gefühl hatte ich zwar nicht, aber wenigstens ein Dach über dem Kopf. Vor Ort entpuppte sich diese Frau schnell als geldgierig – hatte ich Besuch aus der Heimat, der in meinem Zimmer übernachten wollte, musste ich ungefähr 20 Euro pro Nacht dafür entrichten. Auch war sie kompromisslos und wortkarg – die Kommunikation war oft auf Klebezettel an meiner Tür beschränkt. Das machte die Wohnsituation beinahe unerträglich, aber ich hatte einen Vertrag mit ihr abgeschlossen, sodass ich meine fünf Monate dort ausharrte und um eine Lebenserfahrung reicher geworden bin. Mein Tipp für alle, die nach einer Bleibe im Ausland suchen: Nehmt keine Notlösung in Kauf, sondern versucht vor Ort erstmal ein paar Tage im Hostel unterzukommen. Dank netter Kommilitonen und ERASMUS-Koordinatoren an der Gast-Uni findet sich dort meist schnell eine gute Lösung.
So ein Auslandssemester kann eine große Bereicherung sein. Im besten Fall macht es selbstständiger, offener, sprachlich und sozial kompetenter und lässt Einen Dinge entdecken, die es am Zuhause zu schätzen gibt – und andere, bei denen man erst aus der Distanz merkt, dass sie nicht (mehr) zu einem passen. So erging es mir mit meiner WG. Drei schöne Jahre hatte ich in netter Zweisamkeit verbracht, den besten Bäcker der Stadt und den Hafen gleich um die Ecke. Doch dann zog ich nach Lyon, wo ich mit drei reizenden Damen die Wohnung teilte, und ich konnte mir einfach nicht mehr vorstellen, in die alten vier Wände zurückzukehren. So musste ich mich dem großen Graus der StudentInnenwelt stellen: dem WG-Casting. Offenbar führte meine spezielle Situation – ich befand mich noch immer im Ausland – bei vielen direkt zum Ignorieren meiner Anfragen. Andere Menschen versetzten mich; ist ja leicht, wenn man nur bei Skype verabredet ist. Doch schließlich war ich virtuell in zwei WGs zu Gast und nach der anfänglichen Befangenheit, die man wohl auch bei einem persönlichen Treffen erlebt, wurde es viel netter als erwartet. Zwar fehlten wichtige Sinneseindrücke (Riecht das Ofengemüse so gut wie es aussieht? Ist es so kuschelig warm in der Bude oder warum trägt der Typ nur Shorts?) aber die Dynamik zwischen den MitbewohnerInnen und ein Gefühl für die Chemie bekommt man doch. Nur fünf Minuten nach meinem zweiten Skype-Date wurde ich zur neuen Mitbewohnerin in einer 4er-WG erkoren. Ich freue mich auf den Neuanfang in der vertrauten Stadt und auf das erste richtige Treffen mit meinen MitbewohnerInnen. Immerhin haben sie schon bewiesen, dass sie sich von vermeintlich komplizierten Situationen nicht abschrecken lassen, danke dafür!
von Juliane Pfeiffer
von Clara Hammerich
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von Wiebke Glitzner
Braucht Hansa neue Fans? Autorin Jenny Heuler gibt alles für den FCH.
„Politik ist Politik und Fußball ist Fußball.“ „Politik raus aus dem Stadion!“ „Verpiss dich, du sch*** Gutmensch! Hier geht es um Fußball!“
die anderen diskriminierenden und damit öffentlich angeprangerten Weltsichten. Auf der Südtribüne in Rostock hängt eine Fahne, die sich gegen „den modernen Fußball“ richtet. Darauf das Logo der „Fußballfans gegen Homophobie“ (zwei küssende Männer) – durchgestrichen. Ein besonders schönes Beispiel für die Doppelmoral, die sich unter den Vollpfosten immer wieder finden lässt: eine Aktion gegen Homophobie sei zu politisch, eine Fahne gegen Homophobie-Gegner sei okay. Ein weiteres Beispiel: für angeklagte Hansafans werden im und ums Stadion herum Spenden gesammelt. Aber Hansa Rostock engagiert sich für Flüchtlinge mit der Aktion „Hansa ist blau-weiß-bunt“ und ein Sturm der Entrüstung entlädt sich bei Facebook. Das Hin und Her mit der aktiven Fanszene, die sowohl das Herzstück, als auch die größte Herausforderung darstellt, geht es um die Außendarstellung, ist für den Verein immer eine Gradwanderung. Halten einige einflussreiche Personen den Verein für „zu politisch“, riskiert man ein Zerwürfnis. Kuscht man vor denen, die ihre eigene Politik ausleben, macht man sich als Verein lächerlich. Natürlich ist die Gruppe der Vollpfosten unter allen Fans kleiner als die derjenigen, die solche Aktionen begrüßen und unterstützen. Aber die Vollpfosten sind laut und aggressiv. Denn wenn gesellschaftliche Probleme auf einmal auch auf der Tribüne bekämpft werden, dann müssen sie ihren Hass an anderer Stelle ausleben. Also plärren sie lieber „keine Politik im Stadion“, um weiterhin ihre Politik im Stadion machen zu können. Aber bitte doch nur ihre eigene. Soll das heißen, Fußball bietet keine Zuflucht mehr? Müssen wir Wahlkampfreden bald in der Halbzeitpause hören und beim Einlass angeben, wen wir wählen? Nein. Keine Politik im Stadion ist durchaus anwendbar, wenn es darum geht, dass im Fußball weiterhin der Sport im Vordergrund stehen sollte. Vereine und Fans dürfen sich nicht instrumentalisieren lassen. Politiker sollten nicht im Parteidress ins Stadion gehen und somit Wahlkampf betreiben. Politische Rangeleien der Stadt sollten keinen Einfluss auf das Vereinsleben haben. Und der Grund dafür ist identisch mit dem Argument gegen einen politikfreien Raum auf den Tribünen: Fußball ist bunt. Meinungsfreiheit muss hochgehalten werden. Daher ist es gar nicht möglich, dass sich ein Verein und seine Fans vollständig links oder rechts oder irgendwo dazwischen einordnen lassen.
So oder so ähnlich stehen viele Fußballfans in Deutschland und besonders in Rostock zum Thema Fußball und Politik. Erst kürzlich wurden beim Spiel der Amateure von Hansa Rostock gegen TeBe Berlin die Gästefans aufgefordert, ihre „Refugees welcome“ und „Gegen Homophobie im Stadion“ Fahnen abzunehmen. Das sei zu politisch für den Rostocker Fußball. Stimmt das? Wer glaubt, so lasse sich Politik aus dem Stadion raushalten, kann nur einer von zwei Personengruppen angehören: den Naiven oder den Vollpfosten. Die Naiven denken tatsächlich, dass Politik vor den Stadiontoren Halt machen kann und muss. Sie übersehen vollständig, dass Politik auch außerhalb von Parlamenten stattfindet, überall und jeden Tag. Jeder Verein betreibt Politik. Auch die Fans. In Rostock zum Beispiel werden regelmäßig Spruchbänder hochgehalten, die sich auf den Umgang der Polizei mit den Fans, die Vereinspolitik oder die Einflussnahme Außenstehender auf den Verein beziehen. Außerdem sind Fußballfans keine homogene, abgeschlossene Gruppe, die frei ist von allen gesellschaftlichen Problemen – ganz im Gegenteil! Fans sind weiblich oder männlich. Fans kommen aus Deutschland oder eben aus einem anderen Land. Fans lieben Männer, Fans lieben Frauen. Fans sind arm, Fans sind reich. Sie sind ein Spiegel der Gesellschaft und damit anfällig für Probleme aller Art, für Probleme, die auf der politischen Agenda stehen. Viele Fans wünschen sich, dass es beim Fußball nur um das Spiel geht, dass sie alles andere für 90 Minuten vergessen können. Es wäre wundervoll, wenn es im Stadion keinen Hass oder Diskriminierung gäbe – denn dann müsste man auch nicht darüber reden und theoretisch wäre ein unpolitischer Fußball möglich. Eine naive Utopie. Nun mag der ein oder andere argumentieren, dass die „politische Agenda“ nicht ins Stadion getragen werden sollte. Und ich sage: Doch sollte sie. Sie muss sogar dann, wenn aus Meinungsfreiheit Diskriminierung wird. Denn die zweite Gruppe, die Vollpfosten, verbreiten unter dem Deckmantel des »unpolitischen Fußballs« ihren Rassismus, ihren Sexismus und all
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Und wenn sich dann einzelne Parteien ins öffentliche Bild eines Vereins drängen, dann spiegelt das einfach nicht die Vielfalt wieder, die auf den Rängen herrscht. Die (auch in diesem Text) viel gescholtenen Fans der Südtribüne haben es vorgemacht: als NPD Politiker Udo Pastörs vor einigen Jahren mit Anhang auf die Südtribüne kommen wollte, wurde er umgehend abgewiesen. Mit Sicherheit würde es Innenminister Lorenz Caffier nicht anders ergehen. Der wird nämlich auf einem hin und wieder auftauchenden Plakat verhöhnt und auf Spruchbändern häufiger zum Feind erklärt. Klingt wie Politik? Ist es auch. Aber das ist anders. Oder auch nicht. So wird „Keine Politik im Stadion“ sehr schnell zu „Ich kann hier sagen, was ich will und keiner kann mir was!“ und das kann nicht im Sinne der Fans, des Vereins oder des gesamten Fußballs sein. Das ist heuchlerisch und auf Dauer toxisch. Denn werden in Rostock die Hansafans gerne nach rechts gestellt, dann liegt das vor allem auch daran, dass sie sich so sehr gegen Politik im Stadion wehren, während sie gleichzeitig Spruchbänder gegen Politiker aufhängen, ihren Unmut gegen die Polizei lautstark herausbrüllen und jede Form bunter Fußballkultur im Keim ersticken zu versuchen. Einige von ihnen zumindest. Und solange sie „Schwule, Schwule!“ in Richtung des Gästeblockes schreien, während sie in pubertärer Manier ihre Zeigefingerspitzen gegeneinander tippen, solange müssen wir anderen Hansafans uns gegen Homophobie einsetzen. Und solange auch nur einer von ihnen ein Affengeräusch macht, wenn ein nicht-weißer Spieler am Ball ist, solange müssen wir Fußballfans uns überall in Deutschland gegen Rassismus engagieren. Und solange Vollpfosten Fußball für sich selbst politisieren, solange sollten wir ihren Aufruf „Politik raus aus dem Stadion“ nicht ernst nehmen und es ihnen verdammt schwer machen, hinter dieser Floskel ihr dreckiges Gedankengut zu verbreiten. Denn wer einem anderen Fan den Spaß am Fußball verweigern will, weil er schwarz, weiblich, aus dem falschen Bundesland oder einfach verliebt in einen Menschen ist, der hat Fußball nicht verstanden. Hier geht es nämlich um Sport. Und der hat in Rostock wahrlich größere Probleme, Probleme, die wir alle gemeinsam lösen sollten. Alle(s) für den FCH.
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Uni Wo kann ich den Kapuzenpullover der Universität Rostock erwerben? Woher kommt das Essen aus der Mensa? Wohin ziehen die Germanist*innen und Historiker*innen mit ihren unzähligen Bßchern? Und wo bekomme ich ein neues Fahrrad her, wenn die Nacht viel zu lang war und das Fahrradschloss vor dem Stadtpalast aufgebrochen wurde? Um nicht im Meer voller Fragen zu ertrinken, bieten wir euch die folgende Antwortwelle an.
Liebe Mensa, was essen wir da eigentlich?
Mimi Fischer
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Wat de Buur nich kennt, dat fret he nich! – Immer mehr Menschen wollen wissen, was in ihrem Essen drinsteckt und wo es herkommt. Aber wie sieht's da mit unserem Mensaessen aus? Was wissen wir darüber? Zu wenig! Deshalb habe ich mal die Mensa interviewt. Autor Felix Barthelmes war in seinem vorigen Leben eine Mecklenburger Freilandpute.
Felix: Liebe Mensa, schön, dass du dir Zeit genommen hast für dieses Interview. Viele unserer Leser besuchen dich regelmäßig und gönnen sich Schnitzel, Gemüsepfanne und Kartoffelspalten. Du hast auch einen ziemlich guten Ruf. 2012 wurdest du sogar zur UNICUMMensa des Jahres gewählt! Ruf schön und gut – jetzt wird Tacheles geredet. Was verwendest du eigentlich für Lebensmittel? Worauf achtest du besonders? Mensa: Wenn ich oder besser gesagt das Studentenwerk Lebensmittel bestelle, dann achten wir darauf, dass fleischlose Lebensmittel wie Kuchen, Desserts und Milchprodukte möglichst keine tierischen Inhaltsstoffe wie Gelatine oder tierisches Lab enthalten. Zudem dürfen Nudeln kein Ei beinhalten, sind also vegan. Außerdem verzichten wir auf Farbstoffe bei Joghurt, Konserven, Nachtisch und Fisch. Frisches Obst und Gemüse sind frei von Konservierungsmitteln. Bei uns gibt es auch weder Analogkäse noch Formfleisch. Ebenso kein Glutamat. Außerdem werden alle Produkte von unserer Ökotrophologin auf Allergene und deklarationspflichtige Zusätze überprüft. Und wie frisch ist das Essen? Alle Gerichte werden vor Ort von unseren Köchen zubereitet. Lediglich die Gerichte der Kellerulme und der Mensa Multiple Choice werden nicht vor Ort, sondern in anderen Uni-Mensen zubereitet und dann mit dem Mensamobil dorthin gebracht. Kartoffeln und Fleisch sind immer frisch, ebenso der Salat. Wir bieten auch frisches Gemüse an, allerdings kommt der Großteil des Gemüses aus der Tiefkühltruhe. Konserven verwenden wir außer bei Rotkohl kaum. Vielen Menschen ist aus ökologischen Gründen auch die Herkunft ihres Essens wichtig. Stichwort: Regionale Produkte. Wo kommen die Zutaten für eure Gerichte her?
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Das ist eine sehr schwierige Frage. Der Einkauf der meisten Lebensmittel erfolgt nämlich auf Grundlage von Ausschreibungen durch eine Einkaufskooperation von zwölf Studentenwerken. So kommen die Zutaten immer wieder von unterschiedlichen Herstellern. Allerdings kooperiert das Studentenwerk mit dem Verein Agrarmarketing Mecklenburg Vorpommern e.V., einem Netzwerk regionaler Lebensmittelproduzenten. Kartoffeln kommen, wenn möglich, aus der Region. Wenn Pute angeboten wird, handelt es sich tatsächlich meist um Mecklenburger Freilandpute. Zudem kommt der Freitagshering aus einer Fischverarbeitungsfabrik in Wismar. Was das Getränkesortiment angeht, hat der Mensaausschuss des Studentenwerks beschlossen, dass es in Zukunft mehr regionale Getränke in der Mensa geben soll. Ebenso achten viele junge Leute beim Lebensmittelkonsum auf artgerechte Tierhaltung, fairen Handel und Bio-Produkte. Wie sieht das bei euch aus? Die meisten Lebensmittel, die wir verwenden, stammen aus konventioneller Tierhaltung bzw. Anbau. Die Mensen Südstadt und St. Georg-Straße sind allerdings Bio-zertifiziert. Jedoch haben wir keine besonders guten Erfahrungen mit Bio gemacht. Da die Gerichte mindestens 30 Prozent teurer waren, ließen sie sich leider nicht etablieren. Das ist den Studenten verständlicherweise einfach zu teuer. Die gleiche Erfahrung haben wir mit fair gehandeltem Reis gemacht. Allerdings stammen die verwendeten Eier mindestens aus Bodenhaltung und der Fisch aus nachhaltiger Fischerei. Darüber hinaus sind Kaffee, Kakao, Tee und einige Süßwaren und Kaltgetränke Fair Trade - Produkte. AStA-Projekt zum Thema Mensa: www.asta-rostock.de
Absurdes Schwarzes Brett
Es ist der Flohmarkt des digitalen Zeitalters – was man nicht mehr braucht, haben oder sonst publizieren möchte, wird hier angepriesen. Dabei sind nicht nur Möbelgesuche und Klamotteninserate, sondern auch so manche Skurilität. Autor Michel Wiedecke schätzt den Unterhaltungswert Schwarzer Bretter.
Harry Rohwurst
01. März um 12:03 . Rostock . Weiß jemand, wo man als Erwachsener ohne Kind schön schaukeln kann?
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Salvador Dalli
03. März um 00:09 . Rostock . Hay, ich wollte einfach "Danke" sagen. Danke dafür, dass du meinem Baby die geliebte Kinderwagenkette einfach geklaut hast. Diese Kette hatte schon meine kleine Schwester an ihrem Wagen hängen und nun erfreut sich hoffentlich dein Baby dran, denn das kann ja Nichts dafür, so verkackte Eltern zu haben. P.S. Das war eine Sonderanfertigung, die dir so gefallen hat. Ich werde sie auf jeden Fall wieder erkennen. Cheers.
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Kennste Nich
07. März um 10:22 . Rostock . Suche BABYSITTER für meine Kinder. Zeitraum nächsten Di - Fr (29.03.-1.4.). Zweimal am Tag einen Gemüseteller vorbereiten, kurz lüften und gucken, ob alles in Ordnung ist. Wohne Wismarsche Str. gegenüber vom Lindenpark. Bei Interesse, gerne PN!
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Sarah Ha
12. März um 13:19 . Rostock . Gesucht 1 Mann 12.3. 20-21 Uhr Als Model im Buffet liegen (Lebendes Buffet) Alt Bukow (bei Wismar) Bezahlung und Infos per PN Wer hat Lust?
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Roman Tick
23. März um 04:33 . Rostock . Irgendwer Lust auf eine schneeballschlacht?:)
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Jack Line
27. März um 22:43 . Rostock . Hallo Bitte ich brauche eure Hilfe: kennt jemand einen guten spezialisten im Fachgebiet gummibärchenchirurgie? Diese kleinen kerlchen brauchen dringend hilfe!
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Marius Müller-Ochsenknecht 30. März um 03:55 . Rostock .
Der Papa möchte tauschen. Bietet einen chromecast ( Ferseher ) und hätte gern einen chromecast audio. Zitat: "Du kriegst das bestimmt hin ... über dein Facebook da"
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Zeig, wo du herkommst – Uni-Merchandise
Wer kennt sie nicht, die heimatorientierten Läden, die mit Nippes jeglicher Art und Shirts mit erinnerungsträchtigen Sprüchen an die Zeit und das Erlebte in der Stadt erinnern sollen. Auch Rostock ist da keine Ausnahme. Autorin Laura Storchs Kühlschrank schmückt jetzt auch ein Warnemünder Leuchtturm.
Unser Rostock Shop befindet sich sogar im Herzen der Stadt, im Kröpeliner-Tor-Center. Hier finden sich neben diversen Fan-Artikeln lokaler Sportmannschaften wie beispielsweise Hansa und Piranhas, Artikel zum Rostocker Zoo und Produkte des bekannten ONELOVEShop, dessen Sortiment sich auf die Liebe zur Heimat Rostock und Warnemünde spezialisiert hat, sowie auch Werbeartikel der Universität Rostock. Die Produkte kommen direkt aus den Wiehler Produktionsstätten in Rostock Bentwisch. Diese arbeitet seit 1995 mit der Universität Rostock zusammen. Die Idee der Universität, sich über diverse Merchandise-Artikel zu promoten, entstand aus dem Bedarf an Andenken ehemaliger Studenten und Absolventen an ihre Studienzeit in der Hansestadt. Dieser hat sich nach und nach eher in einen Trend für Touristen und Kreuzfahrer umgewandelt. Jeder möchte eine Erinnerung an die Studenten-Stadt am Meer mit nach Hause tragen. Mittlerweile liegt der Kundenstamm größtenteils bei den Gästen von außerhalb. Auch das Sortiment mit seiner vielseitigen Auswahl von Tassen über Stofftiere, Schlüsselanhängern, verschiedenen T-Shirts und Taschen, erinnert an einen Souvenir-Shop.
Aufgrund der wenigen Feedback-Möglichkeiten, die sich lediglich auf den Kundenumgang im KTC Shop beschränken, können keine genauen Verkaufsschlager ausfindig gemacht werden, weshalb sich die Wiehler Fabrik immer über Rezensionen freut. Allerdings ist festzustellen, dass kauflustige Rentner gerne zu dem blauen Kugelschreiber der Universität Rostock greifen und sich der Hoodie großer Beliebtheit bei dem jüngeren Kundenstamm erfreut. Dabei legen die Rostocker Studierenden besonderen Wert auf Gemütlichkeit. Die bequemen Pullover werden nämlich für gewöhnlich ein, zwei Konfektionsgrößen größer gekauft. Der perfekte Begleiter für einen entspannten Tag daheim und um einfach auf der Couch zu lümmeln. Kein Wunder also, dass sich die XS-Modelle im Laden staubig liegen. Tatsächlich findet sogar immer noch der ein oder andere oldschool Kühlschrankmagnet den Weg in die Haushalte von fernab. Alle Artikel sind in den Logofarben Blau-Weiß gehalten, typisch Rostock eben. Dass jeder klein beginnt, beweist auch der Werdegang der Firma, deren Anfänge sich in der Thalia Buchhandlung finden lassen, in der sie mit vereinzelten Fabrikaten starteten. Als die benötigte Präsentationsfläche mit steigen-
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dem Bedarf größer wurde, musste eine andere Plattform her. Also stellte die Universität die Räumlichkeiten des Akademischen Auslandsamts für den Vertrieb der Merchandise-Artikel zur Verfügung. Dieses wurde nach kurzer Zeit allerdings anderweitig benötigt, sodass heute, dank Digitaler Revolution, der Online-Shop der Uni Rostock und der allseits bekannte Rostock Shop im KTC mit dem Verkauf der Waren betreut sind. In Zusammenarbeit mit der Pressestelle der Universität Rostock wird das Sortiment bestimmt. Hierbei liegt die Entscheidungshoheit beim Auftraggeber, also der Universität. Die Wiehler Textilfabrik selbst ist heute sowohl bundesweit in NRW und Rostock, als auch international in der Türkei, Schweiz, Frankreich, etc. vertreten. Sie produzieren für unseren lokalen Fußballverein, den F.C. Hansa, die Bundesliga und sind außerdem in der Produktion der Shirts des Festivals „Rock am Ring“ involviert. Auch Uniformen des Öffentlichen Dienst und von Konzernriesen wie REWE werden hier ur Bestickung in Auftrag gegeben.
Aufgepasst und Mitgemach t –– – Kandidierendensuche für de
n StuRa –– –
Liebe Leute,
!
es gibt viele Mög lich keiten sein Studium zu absolvieren: streng nach Regelstudien zeit alle Module abzuarbeiten und seine freie Zeit ausschließli ch Kneipen, Freu nden, Sport und der aktu ellen Liebling sser ie zu widmen, ist eine davon. Aber wie wäre es, das Studium und die eigene Frei zeit zu nutzen, um sich zu engagieren, wertvol le Erfa hru ngen außerha lb der Hörsäle zu sam mel n und in der eige nen Universität etwas außer den Notendurchschn itt verä ndern zu kön nen? Der StudentInnenrat (StuRa) bietet Plat z für viele mot ivierte Menschen, genauer gesagt 55 Sitze, die im Juni neu besetzt werden wol len. Studenti sche Vert reterInnen aus allen Fach richtung en vera bsch ieden Satzungen und Ordnungen zur Gru ndlage der studentischen Gremienarbeit in AStA und StuRa, wäh len die AStA-ReferentInnen, beraten über den Hau shalt der Studierendenschaft und setzen sich mit hochschulpolitischen Gesetzen auf Landesebene und inne rhal b der Universität auseinander. Kurz gesa gt ist der StuRa das Parlament und mei nungsbi ldende Organ der Studierendenschaft. Was hat man davon, sich als StuRa-M itgli ed zu engagieren? Diese Frage mag jede r ein wen ig anders beantworten. Vorstellbar wäre die Betonung der Schä rfung des eigenen Blicks für relevan te Informationen – um vor Mitternacht aus einer abendlichen Sitz ung spazieren zu kön nen, braucht es bisw eilen eine klare Fokussieru ng. Man erlebt hautnah, was es heiß t, unter verschiedenen Mei nungen eine n Komprom iss finden zu müssen – und dass man sich nicht entm utigen lassen darf, wen n einem wirk lich etwas am Thema liegt. Im StuRa lernt man Menschen aus allen Fach scha ften der Universität ken nen. Und egal , ob das eher unterhaltsam oder anst rengend ist – lehr reich ist es auf jeden Fall. Man braucht für den StuRa weder gute Not en noch „Berufserfa hru ng“. Natü rlich mus s man sich am Anfang erst einmal in die Materie eina rbeiten, aber den Ablauf einer Sitzung und der wichtig sten Vorgänge hat man schnell veri nnerlicht. Neben ein wen ig Ner ven nah rung sollte vor allem eine gute Port ion Mot ivat ion und Gestaltu ngsw ille im Gepäck eines neuen StuRa-M itglieds vorhanden sein. Also, probiert es doch einmal aus! Inve stiert ein wen ig Zeit und zieht nach eine r Amt szeit selbst Bila nz. Kandidierende kön nen sich vom 26. Apr il bis zum 9. Mai aufstellen lassen. Die Angaben von Fakultät, Name, Mat rikelnum mer und Hauptfach werden mit einer Unterschrif t versehen im AStA-Büro abgegeben, gewählt wird vom 1. bis zum 15. Juni. Und dan n steht dem Abenteuer nicht meh r viel im Wege!
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Ein Pflasterchen draufkleben
Als vor über einem halben Jahr plötzlich Geflüchtete am Bahnhof standen, musste es ganz schnell gehen. Nun haben sich die Aufgaben verändert und aus der Initiative Rostock hilft soll ein eingetragener Verein werden. Autorin Mimi Fischer wird pünktlich ihren Beitrag zahlen.
onsstelle stattfindet, diskutierte das Plenum die Vor- und Nachteile und kam zum Entschluss, dass die strukturellen Freiräume trotzdem bestehen bleiben, auch wenn ein Notar eine Vereinssatzung prüft. „Die Strukturen sollen nicht über das Netzwerk herrschen, sondern die vorhandenen Hürden minimieren“ betont Helge und erzählt mir, dass er auch ganz frisch dabei sei. Über Facebook hätte er im Februar von einem Podium im Peter-Weiß-Haus erfahren und sei spontan vorbeigegangen. Eine Woche später wurde er herzlich vom Media-Team von Rostock hilft in die verschiedenen Aufgabenfelder eingewiesen. Die Hürden minimieren? Wehmütig erzählen die Beiden mir, dass das momentan eines der größten Probleme sei – „Man bekommt manchmal das Gefühl, dass es viele Menschen gibt, die sich aus Unsicherheit noch nicht engagieren. Auch mir ging es anfangs so.“ Aber: Gemeinsam könnte man dafür Sorge tragen, die Herausforderungen einer offenen Struktur dauerhaft zu meistern und neue Projekte für die Geflüchteten in Rostock starten. Am 31. März musste die Bahnhofscrew ihren Container leeren und Anfang Juni soll auch das Koordinationsbüro im Grünen Ungeheuer weichen, damit die Universität die Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss fortsetzen kann. „Wir sind der Universität sehr dankbar, nun müssen wir uns aber erst einmal nach neuen Räumen umsehen, um weiterhin einen festen Anlaufpunkt für die Geflüchteten in Rostock bieten zu können.“ Beim Verlassen des Büros blicke ich nochmal melancholisch auf die Rettungsfolie die an der Fensterfront klebt und wünsche mir, dass das neue Vereinsbüro mindestens genauso schön ist.
„Die Aufgaben haben sich geändert“, sagt Helge von Rostock hilft, als er mich an einem Dienstagvormittag im Koordinationsbüro in der Parkstraße empfängt. Ich blicke mich um und muss feststellen, dass sich das bunte Treiben im Büro auf jeden Fall gelegt hat, denn bis auf Helge und mich erblicke ich nur noch eine junge Frau, welche mir entgegen lächelt und sagt: „Ich muss nur noch fix die Sache mit dem Fahrrad posten.“ Wir setzen uns also in die bequeme Couchecke, die sicherlich Platz für 20 Leute bieten könnte, und lassen die letzten Monate Revue passieren. Viele Leute sind gegangen, sodass die Büroschichten unterbesetzt sind, was teilweise dazu führt, dass sie nur „ein Pflasterchen draufkleben“ können, statt die Probleme vollständig zu lösen. Außerdem reduziert sich zwar der zwischenzeitliche Zulauf von 400 bis 1000 Personen am Tag am Bahnhof auf rund 50, aber dafür werden die individuellen Probleme immer schwieriger. Egal ob WG-Suche, „Erst-Sprachen-Unterricht“, Familiennachzug oder eben auch die Fahrradsuche, um in Rostock mobiler zu sein, täglich ist die Arbeit bei Rostock hilft eine unerwartete Mischung. „Es gibt Geflüchtete, die kommen extra angereist, weil ihnen gesagt wurde, dass ihnen hier weitergeholfen werden kann.“ Doch um diese Erwartungen auch weiterhin zu erfüllen, müssen sich wieder mehr Helfer*innen engagieren, um die festen Strukturen zu erhalten und auszubauen. Nicht nur deswegen wurde die Idee geboren, aus Rostock hilft einen Verein zu machen. Ob Spendenabrechnung, Kooperationen mit Stiftungen oder die Mitgliedschaft, auf den ersten Blick scheint eine Vereinsgründung immer notwendiger. Beim wöchentlichen Plenum, welches immer am Donnerstag um 19 Uhr in der Koordinati-
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Alles neu am Neuen Markt?
Zum Wintersemester 2016 / 2017 werden Teile der Philosophischen Fakultät umziehen: Das Historische Institut und das Institut für Germanistik ziehen vom Bebel-Tower an den Neuen Markt, in das Gebäude der Alten Post. Der Grund: Die Bibliothek für Geisteswissenschaften in der August-Bebel-Straße braucht mehr Platz. Autor Daniel Möck wettet darauf, dass die neuen Räumlichkeiten eigentlich nur schöner werden können.
Eigentlich, ja eigentlich, soll die Philosophische Fakultät (PHF) eines Tages in der Ulmenstraße angesiedelt werden. Das sogenannte Ulmicum, ein geplanter Neubau für die Geisteswissenschaftler auf dem Ulmencampus, soll neben Seminarräumen und Büros der PHF, auch eine neue Mensa bieten – und außerdem die Bibliothek der August-Bebel-Straße integrieren. Die gesamte Philosophische Fakultät zentriert an einem Standort, so sieht die Zielvorstellung aus. Bisher finden Lehrveranstaltungen der PHF bis abends um 21 Uhr statt, weil es nicht genug Seminarräume gibt. Viele Veranstaltungen sind zudem über die ganze Stadt verteilt: Von der Möllner Straße in Lichtenhagen, über den Bebel-Tower und das Hauptgebäude in der Innenstadt, bis hin zur Ulmenstraße und Hörsälen der Medizin rund um den Doberaner Platz. Wenn das Ulmicum fertig wäre, würde der Bebel-Tower kein Universitätsstandort mehr sein. Nur, wann mit dem Bau für das Ulmicum begonnen werden kann, ist mehr als ungewiss. Was fehlt, ist, wie so oft, das liebe Geld. Das Gebäude in der August-Bebel-Straße 28 nämlich ist alles andere als geeignet. Jeder Student, der einmal ein Seminar dort besucht oder ein Buch ausgeliehen hat, kann das bestätigen: Es gibt keine Aufenthaltsräume, ein enges Treppenhaus, zwei langsame Fahrstühle, keinen Vorlesungssaal und die Seminarräume sind viel zu klein. Ein Großteil der sanitären Anlagen ist in einem nicht vorzeigbaren Zustand. „Der bauliche Zustand entspricht dem Alter des Gebäudes mit Baujahr 1978“, fasst Andreas Werner vom Dezernat Bauen zusammen. Doch der sogenannte Bebel-Tower wird nun offenbar noch länger existieren bleiben, als von Mitarbeitern, Studenten und Dozenten gewünscht. Ein Grund: Die Fachbibliothek der Geisteswissenschaften ist zu klein. Neue Bücher fordern zusätzlichen Platz. Und da die vielen kleinen Räume im Bebel-Tower bereits bis in die hintersten Ecken mit Büchern gefüllt sind, soll die Bibliothek nun in die Höhe wachsen: In die Stockwerke sechs und sieben. Bisher haben dort die Mitarbeiter und Dozenten des Historischen Instituts sowie die des Instituts für Germanistik ihre Büros. Die müssen nun geräumt werden.
Auch Raum 7012 ist davon betroffen, in ihm arbeitet Lutz Hagestedt. Der Professor für Neuere und neueste deutsche Literatur steht in seinem Büro und blickt ein bisschen ratlos auf den großen Schrank an der Wand. „Diese Schrankwand steht von Anfang in diesem Raum, sie ist noch nie umgezogen“, erzählt Hagestedt. „Ich weiß nicht, ob der Schrank einen Umzug überhaupt noch überleben würde.“ Denn der über und über mit Büchern gefüllte Schrank war bereits von seinen zwei Vorgängern in Gebrauch. Nun muss Professor Hagestedt ihn komplett leeren, Bücher ausräumen und in Kartons verpacken. Knapp vier Wochen, so schätzt er, wird der Umzug dauern und damit den normalen Unibetrieb gehörig durcheinander wirbeln. Hagestedt wird diese Zeit brauchen, sein Büro im Bebel-Tower erinnert an das Wohnzimmer eines berühmten Schriftstellers. Seine neue Heimat wird dann ab dem Wintersemester 2016 / 2017 die Alte Post am Neuen Markt. Bisher waren in dem Gebäude Teile des
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Landgerichts untergebracht. In den letzten Wochen aber wurden die dortigen Zimmer ausgeräumt, sie warten seitdem auf ihre neue Verwendung. Bis jetzt konnte Hagestedt sich noch kein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen – „aber es soll wohl demnächst einen Besichtigungstermin geben“, meint er. Viel kann der Literaturprofessor daher noch nicht zu seinem neuen Arbeitsplatz sagen. Zwar hat er erst vor rund einem halben Jahr vom anstehenden Umzug in die Alte Post erfahren, aber grundsätzlich sei er zufrieden mit dem neuen Standort. Die Räume in der August-Bebel-Straße seien schließlich nicht ideal, in der Alten Post sei mehr Platz vorhanden. Auch in der zentralen Lage am Neuen Markt, etwa durch den direkten Straßenbahnanschluss, sieht Hagestedt einen Vorteil. Jedoch fürchtet er Beeinträchtigungen durch Baulärm. Schließlich soll die Nordkante des Neuen Marktes in den nächsten Jahren ja bekanntlich bebaut werden. Doch im Winter könnten die Seminare dafür auf den Weihnachtsmarkt verlegt werden, meint er mit einem Augenzwinkern. Doch durch den jetzigen Umzug sieht Hagestedt den Bau des Ulmicums dagegen in immer weiterer Ferne. „Ich glaube nicht, dass ich den Umzug in die Ulmenstraße noch vor meinem Ruhestand erlebe“, offenbart der Professor etwas enttäuscht. In dem Umzug an den Neuen Markt
sieht er ein längerfristiges Provisorium. „In den nächsten Jahren wird wohl kaum ein erneuter Umzug durchgeführt werden …“ Trotzdem bekennt er auch: „Es gibt schon so lange Pläne, dass die Germanistik aus der August-Bebel-Straße auszieht, da habe ich nicht von Anfang an damit gerechnet, dass es diesmal wirklich ernst wird.“ Schließlich seien in den letzten Jahren schon diverse Standorte in ganz Rostock diskutiert worden, unter anderem die Alte Physik am Universitätsplatz. Nun aber wird es ernst. Im September wird der Umzug an den Neuen Markt beginnen, ab dem Wintersemester 2016 / 2017 sollen Seminare für die Studenten dann in der Alten Post stattfinden. Auch das Büro von Lutz Hagestedt wird dann, sofern er sich beim Umzug nicht den befürchteten Hexenschuss zuzieht, in der Alten Post zu finden sein. Genauso wie die Arbeitszimmer der übrigen Germanistik-Kollegen aus dem siebten Stock und den Historikern aus der sechsten Etage des BebelTowers. „Was werden sie denn im Bebel-Tower vermissen?“, frage ich ihn zum Abschluss unseres Gesprächs. Professor Hagestedt führt mich ans Fenster: „Den schönen Blick auf Rostock. Besonders der zauberhafte Ausblick auf die vier Kirchen, Marienkirche, Nikolaikirche, Petrikirche und Universitätskirche, der wird mir fehlen.“
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Schni-Schna-Schnapsi
Der heuler präsentiert: Das große Trink- und Brettspiel deines Lieblingsmagazins. Ihr braucht: Ziel des Spiels: Wie läuft’s:
Spielfiguren, einen Würfel, Pfefferminz- und Kirschschnaps (alternativ auch jeder andere Schnaps) Das Ende erreichen! Reihum würfelt jede/r, zieht die geworfene Anzahl an Feldern vor und erledigt die vorgegeben Aufgaben.
Felderklärungen: Rotes Feld: Grünes Feld: Sternfeld: Schwarzes Feld: Aufgabenfeld: Pfeilfeld: Weißes Feld:
Einen Kirsch trinken (Oder einen anderen Schnaps) Einen Pfeffi trinken (Oder einen anderen Schnaps) Alle müssen einen Trinken (Egal was) Einmal aussetzen Aufgabe lösen Fünf Schritte zurück Beruhige dich, nichts passiert!
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Start
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6 1. Lass dir den 3./8./1./5./9. Satz auf Seite 12/14/20/23/36 laut und langsam vorlesen und zähle die Vokale. Liegst du richtig, darfst du noch einmal ziehen, liegst du falsch musst du einmal aussetzen. 2. Eine Person deiner Wahl muss sofort einen Schnaps deiner Wahl trinken. 3. Gib deinem/r rechten/r Nachbarn/in einen feuchten Kuss oder mache 15 Liegestütze. 4. Lass dir von einer Person, die die anderen aussuchen, mit einem Stift etwas ins Gesicht malen. Weigerst du dich, musst du dreimal aussetzen. 5. Stelle aus einem Blatt Papier ein Tier her, das die anderen erraten müssen. Wenn sie es nicht erraten, musst du einmal aussetzen. 6. Rufe die zwölfte Nummer in deiner Handy-Kontaktliste an und bestelle schöne Grüße von allen Anwesenden. Wenn du das auf sächsisch machst, darfst du gleich nochmal ziehen. 7. Besorge eine neue Flasche Schnaps. Egal woher! 8. Abkürzung: Du darfst hier die Abkürzung nehmen wenn du deiner/deinem Ex eine versaute SMS schreibst. 9. Singe den Text von „Rostock in 100 Worten“ (Seite 50) auf eine Melodie deiner Wahl. Wenn die anderen außerdem das Lied erraten, darfst du noch einmal würfeln. 10. Reime acht Zeilen, in denen die AfD verhöhnt wird. Schicke uns gerne deine Erfahrungen mit dem Spiel und deinen Freunden – am besten jetzt gleich nach dem Spiel! redaktion@heuler-magazin.de
Politik Auf den nächsten Seiten erfahrt ihr, warum es (nicht) immer wichtig ist, sich politisch zu engagieren und warum die Polizei bei sämtlichen Veranstaltungen nicht zwischen Gut und Böse differenzieren darf. Dozentin Dr. Gudrun Heinrich klärt auf, wie der aktuelle Verhandlungsstand im NPD-Verbotsverfahren aussieht. Und wer sich dann noch fragt, was Hochschulpaktmittel bedeuten, findet ebenfalls Abhilfe.
Tom Seiler
HSP – Wie bitte?
Mimi Fischer
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2016 startet die dritte Instanz für die sogenannten Hochschulpaktmittel. Nachdem mehr Schüler*innen in Deutschland ein Studium beginnen, gestaltet sich die Finanzierungsfrage für das Land immer schwieriger. Doch woher kommen die Mittel und was bewirken sie? Autorin Mimi Fischer wird ihre Dozierenden trotz Abschluss 2020 sehr vermissen. // Foto: © Fernando D'Aniello
Schon zu Schulzeiten wurde den Schüler*innen erklärt, dass die Ansprüche an das abzulegende Abitur so unterschiedlich seien, weil die Bundespolitik nicht in die Landesbildungspolitik eingreifen darf. Zusammengefasst wurde dieses Vorgehen unter dem Begriff „Kooperationsverbot“. 2007 jedoch sollte sich dieser Umstand im Zusammenhang mit dem Doppelabitur ein wenig ändern. Das parallele Abschließen von G8- und G9-Jahrgängen sollte dazu führen, dass die Hochschulen in ganz Deutschland bald komplett überfüllt seien. Der Bund war sich gemeinsam mit den Bundesländern einig, dass ein einmaliges Eingreifen sinnvoll sei, um die Überlastung abzufedern. So kam es 2007 bis 2010 zur ersten Instanz der sogenannten Hochschulpaktmittel, die durch finanzielle Förderung die enorme Belastung an den deutschen Universitäten kompensieren sollten. Neben dem doppelten Abitur fiel 2010 außerdem die Wehrpflicht in der Bundesrepublik weg, sodass 2011 bis 2015 eine Verlängerung der Hochschulpaktmittel einsetzte. Doch wie werden die Mittel überhaupt eingesetzt? Je nach Hochschule werden 85 bis 90 Prozent durch die Grundfinanzierung des jeweiligen Bundeslandes abgedeckt. Oftmals erfolgt im naturwissenschaftlichen Bereich eine Einwerbung von Drittmitteln, beispielsweise durch Wirtschaftsunternehmen. An den Stellen, wo keine Forschungsunterstützung greifen kann, kommen Hochschulpaktmittel zum Einsatz, um Lehrstellen zu finanzieren. So wurden bundesweit zwischen 2011 und 2015 4,7 Milliarden Euro in deutsche Hochschulen investiert. An der Universität Rostock sind vor allem die Lehramtsstellen im Bereich Didaktik von den Maßnahmen betroffen. Dabei bleibt das größte Problem an den Hochschul-
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paktmitteln die fehlende Planungssicherheit und damit verbundene Existenzängste der Lehrenden. Nicht selten kommt es vor, dass Dozierende an der Universität Rostock nur eine halbe Stelle innehaben und die Lebenshaltungskosten durch einen Zweitjob abdecken. Mittlerweile ist die Förderung in der dritten Instanz angekommen, die von 2016 bis 2020 läuft und vor allem den erhöhten Abbruchquoten im Sinne der Qualitätssicherung entgegen wirken soll. Was jedoch in vier Jahren passieren wird, ist allen Beteiligten unbekannt. Bisher gibt es nur wenige Überlegungen dazu. Beispielsweise ist in den Zielvereinbarungen des Landes, in Bezug auf die Grundschulpädagogik bekannt, dass nach 2020 einige Stellen übernommen werden. „Kommt noch eine weitere Verlängerung oder gar ein neues Modell?“ Auch die Referentin für Hochschulpolitik, Katharina Wilke, hat derzeit keine genaueren Informationen zum aktuellen Verhandlungsstand. Ob sich da ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl und ein paar Monate vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern überhaupt etwas entscheiden wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass die Hochschulen in der momentanen finanziellen Lage nicht ohne diese Mittel auskommen werden, ohne Stelle zu streichen und vielen Abiturient*innen das gewünschte Studium durch beispielsweise einen erhöhten Numerus Clausus zu verweigern. Warum also wird weiterhin am Kooperationsverbot festgehalten? Zwar bleibt mit der Aufrechterhaltung des Bescheides Bildung Ländersache, aber ebenso ist die Finanzierung auf lange Sicht ungewiss. Unbefristete Stellen durch Zeitverträge schaffen keine Basis, um die Lehre in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin aufrechtzuerhalten.
Aus dem Elfenbeinturm in den heuler diesmal: Entwicklungspolitik und Neoliberalismus
Gutes tun und dabei Geld verdienen?
Adidas stellt einen Schuh für einen Dollar her, damit niemand mehr barfuß gehen muss. Veolia filtert verschmutztes Wasser und stellt es zur Verfügung – scheinbare Beispiele für entwicklungspolitische Projekte, in denen Großkonzerne Armut zu bekämpfen versuchen. Doch was ist dran an dem Nimbus einer Entwicklungspolitik, die mit Hilfe von Unternehmen den Ärmsten der Armen zu Gute komme soll? Autor Wiegand Körber hat Schulden und sauberes Trinkwasser.
zur Bekämpfung von Armut, dass sich in den letzten Jahren etabliert hat und bei all jenen gilt, die Staatsmittel zur Armutsbekämpfung ablehnen und stattdessen wirtschaftliche Freiheit predigen, wird Social Business genannt. Social Business bezeichnet eine Form des Wirtschaftens, in der soziale und sozioökonomische Verbesserungen bei gleichzeitiger Erwirtschaftung von Gewinnen hergestellt werden sollen. Die beiden wichtigsten Instrumente des Social Business sind Mikrokredite, sowie die Schaffung sogenannter Joint Ventures, bei denen sich Großkonzerne der Armutsbekämpfung widmen.
Entwicklungspolitische Ideen sollten in diesen Tagen eigentlich eine neue Hochkonjunktur erfahren – schließlich weisen nicht nur die überlegteren Stimmen in der Diskussion um die sogenannte Flüchtlingskrise darauf hin, dass das Hauptaugenmerk zu ihrer Bewältigung nicht im Für und Wider von Schießbefehlen, sondern in der Bekämpfung von Fluchtursachen liegen sollte. Das dennoch kaum jemand über Entwicklungsfinanzierung in von extremer Armut geprägten Ländern spricht, liegt zum einen daran, dass syrische Geflüchtete derzeit den größten Teil der hier ankommenden Menschen darstellen und sich die Diskussion in diesem Fall schlicht um eine Beilegung des Bürgerkriegs dreht.
Mikrokredite – Unternehmergeist und Selbstmordwellen Mikrokredite bezeichnen eine Form der Kleinstkredite, um Menschen die Möglichkeit zu geben, mittels einer einmaligen Investition ein eigenes Kleinstunternehmen aufzubauen, oder Produkte zu erwerben, mit denen sich langfristig Gewinne erzielen lassen. Das kann beispielsweise eine winzige Straßenküche zum Essensverkauf sein oder Tiere, mit denen sich eine langfristige Versorgung sicherstellen lässt. Da jene Menschen keinerlei Sicherheiten nachweisen können, bedienen sich die Kreditgebenden gruppendynamischer Prozesse. Dazu werden Gruppen von etwa zehn Personen gebildet, in denen zuerst eine Person einen Mikrokredit erhält. Wenn diese Person diesen zurückgezahlt hat – bei Zinsen weit über zehn Prozent – werden nach und nach auch Kredite an die anderen Gruppenmitglieder verteilt. Das führt dazu, dass in der Gruppe soziale Druckmechanismen entstehen, die hohe Rückzahlungsquoten zur Folge haben – in den ruralen Dorfgemeinschaften, in denen der Einsatz von Mikrokrediten stattfindet, sind soziale Bindungen von enormer Bedeutung. Die Idee, die dieser Form der Armutsbekämpfung zu Grunde liegt, stammt aus der Ideologie des Neoliberalismus, da sie sich der Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedient. Gerade die Erfahrung westlicher Mittelklassen, wonach sich sozioökonomischer Erfolg durch einen geschickten Umgang mit Finanzprodukten und einer Optimierung der eigenen Leistungsfähigkeit vornehmlich durch Bildung und „harte Arbeit“ als eine Art Naturgesetz einstellt, führt dazu, dass die Idee, Menschen durch Kredite zur eigenständigen Armutsbefreiung zu ermächtigen, hierzulande einen enorm guten Ruf genießt. Die empirische Evidenz spricht jedoch eine andere Sprache. Seriöse
Es werden mehr Geflüchtete werden – nicht weniger Zum anderen aber zeigt sich in der Unfähigkeit der politischen Klasse, die Diskussion auf Ideen zur Armutsbekämpfung zu lenken, ein trauriges Eingeständnis: Das nämlich die mit dem widerlichen Begriff „Armuts- oder Wirtschaftsflüchtlinge“ betitelten hoffnungssuchenden Menschen schon längst nicht mehr als hilfsbedürftig betrachtet, sondern schlicht in ihre Länder zurückgebracht werden. Dabei ist eine breite öffentliche Diskussion um richtige Entwicklungspolitik dringend notwendig und auch in der Hinsicht alternativlos, als dass eine Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien nur einen Teil der Geflüchteten tangiert. Viele andere werden sich weiterhin auf den Weg nach Europa machen. Die Armut und das Elend, denen sie entkommen wollen, sind weitaus schlimmer, als alle barbarischen Abschreckungsversuche der europäischen Festung. Social Business – Die Wunderwaffe der Armutsbekämpfung? Ein Umdenken und ein Engagement der westlichen Länder in der Entwicklungspolitik scheint daher nötig, möchte man nicht in Kauf nehmen, dass die derzeit sowieso schon auf einem Höchststand befindlichen Geflüchtetenzahlen weltweit in den kommenden Jahrzehnten weiter exponentiell steigen. Doch anstatt einer Neuorientierung der traditionellen staatlichen Hilfen zu Gunsten alternativer Ideen, ziehen sich die Staaten nach und nach aus der Entwicklungsfinanzierung zurück und überlassen das Feld privatwirtschaftlichen Akteuren, deren Interesse vor allem in der Maximierung von Gewinnen besteht. Das Allheilmittel
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dennoch gibt es zahlreiche Kritik genereller Natur. Denn wenn ein Privatunternehmen sauberes Trinkwasser verkauft, führt das dazu, dass aus dem von der UN festgelegten Menschenrecht auf einwandfreies Trinkwasser ein Produkt wird – der Zugang zu einem Menschenrecht also auf einmal monetär beschränkt ist und damit unterschiedliche Sozial- und Gesundheitsstandards weiter noch gefestigt werden.
Studien kommen zu dem Schluss, dass eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der KreditempfängerInnen nicht nachweisbar ist. Diese Erkenntnis stellt sich jedoch auch ein, stellt man sich die Umsetzung dieser Armutsbekämpfungsstrategie praktisch vor. Denn wie soll eine Person, die sich beispielsweise eine Straßenküche kauft, größere Mengen Geld verdienen, wenn ihre KundInnen selber aus einem Milieu stammen, in dem kein Geld vorhanden ist. Und vor allem: Wie soll dieser Effekt funktionieren, wenn mehrere Personen aus Mangel an Alternativen dieselbe Idee verfolgen? Eine Übersättigung des Marktes ist vorprogrammiert. Dass das nicht nur keinen positiven Effekt, sondern auch fatale Folgen haben kann, zeigen Beispiele aus Indien und Eritrea: Dort kam es zu Selbstmordwellen von SchuldnerInnen, nachdem Mikrokreditinstitute versuchten, die utopisch hohen Gewinnerwartungen ihrer AnlegerInnen zu erfüllen, indem sie eine drastische Eintreibung der Kreditschulden forcierten.
Ein Umdenken ist nötig Diese Beispiele zeigen, dass Instrumente privatwirtschaftlicher Akteure praktisch nicht zur Bekämpfung von Armut beitragen, sondern im schlimmsten Fall zu weiteren Problemen und der Verfestigung von Armut führen. Ein globales Umdenken ist also nötig, denn weiterhin gilt Social Business als Erfolgsgarant einer neuen Entwicklungspolitik. Die sich in staatlichen Händen befindliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) engagiert sich mit 2,15 Mrd. Euro auch weiterhin in der Mikrofinanzierung und ist damit eine der größten Geldgeber weltweit, entgegen aller wissenschaftlichen Untersuchungen an der Wirkmächtigkeit von Mikrokrediten. Ebenso erschreckend sind die Ergebnisse der dritten UNO-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung aus dem Jahr 2015. Die 193 anwesenden StaatsvertreterInnen plädierten in ihrem offiziellen „Outcome Document“ nämlich dafür, dass die Armutsbekämpfung vor allem durch privatwirtschaftliches Engagement vorangetrieben werden soll. Auch wurde sich in dem Dokument dafür ausgesprochen, die Rolle von ausländischen Konzernen bei der Armutsbekämpfung zu stärken, auch hier entgegen der Erfahrung, dass Joint Ventures augenscheinlich keine massenweise Verbesserung der Lebenssituation herbeiführen. Gerade im Kontext globaler Flüchtlingsströme, ist es daher dringend notwendig, Entwicklungspolitik neu zu denken und umzugestalten. Die Vorstellung, dass mit dem Ende des Bürgerkrieges in Syrien auch ein Ende der Migration nach Europa einhergeht, ist ebenso utopisch, wie das Versprechen nach sicheren Grenzen. Solange Menschen in extremer Armut ohne Chance auf ein menschenwürdiges Dasein existieren, wird dieser Zustand immer wieder Grund für Migrationsbewegungen und Ausbrauch von (Bürger-)Kriegen und Terrorismus sein.
Joint Ventures – Wenn Großunternehmen Gutes tun Das andere Instrument zur Armutsbekämpfung bei gleichzeitiger Gewinnerwirtschaftung sind sogenannte Joint Ventures zwischen NGOs und Großkonzernen. Populäre Beispiele sind das Engagement des deutschen Sportartikelherstellers Adidas und des französischen Wasser- und Abfallunternehmens Veolia. Adidas kündigte im Jahr 2010 an, einen Turnschuh für Arme zu entwickeln, der 1 Dollar kosten und damit zur Folge haben sollte, dass niemand mehr barfuß gehen solle. Dazu kam es jedoch nie, das Projekt scheiterte schon kurz, nachdem es angelaufen war. Der Konzern hatte anscheinend nicht bedacht, dass ein Schuh für einen Dollar weit teurer ist, als sich das die meisten Armen leisten können. Außerdem verlor das Projekt auch an moralischer Integrität, da die Produktion der Schuhe aus Kostengründen in Indonesien stattfand, ein Land, in dem der größte Teil der Bevölkerung noch ärmer ist, als in den Ländern, in denen die Schuhe verkauft werden sollten. Im Gegensatz dazu ist das Engagement Veolias bei der Herstellung von sauberem Trinkwasser enorm erfolgreich. In mehreren Ländern unterhält der französische Konzern Fabriken, in denen verschmutztes Wasser aus Flüssen und Seen gereinigt und zu geringen Preisen verkauft wird. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Unternehmung ist zwar unbestritten,
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Ich schütze das Gesetz und keine spezielle Gruppierung Ein Interview mit einer/m Polizist/in. Autorin Anne Halbauer hat Polizei.
Was hat Sie dazu bewegt zur Bereitschaftspolizei zu gehen, die für Demonstrationen eingesetzt wird? Nach der Ausbildung kommt es häufig vor, dass man zunächst für eine bestimmte Zeit zur Bereitschaftspolizei versetzt wird. Je nachdem, wie hoch der Bedarf ist. Einige lassen sich auch bewusst zur Bereitschaftspolizei versetzen, da sie eine Alternative zum Streifendienst bietet. Man trifft dort auf viele junge Polizisten und Polizistinnen. Und ich gestehe, dass es eine angenehme Zeit ist, mit tollen jungen Menschen und aufregenden Einsätzen, wie bei Demos und Fußballspielen. Man entwickelt eine gute Zusammenarbeit in seinem Team, die natürlich auch sehr wichtig ist, um angemessen reagieren zu können. Auf Einsätzen entscheiden Sie nicht selbst wie Sie handeln. Wie schwierig ist es, Anweisungen ausschließlich zu befolgen, ohne sie hinterfragen zu dürfen? Zunächst möchte ich festhalten, dass natürlich Anweisungen gedanklich hinterfragt werden, um festzustellen, ob Sie meiner Meinung nach sinnvoll sind. Dass ich diese Anweisungen natürlich trotzdem immer ausführe, gehört zu meinem Beruf und das gibt es
auch in anderen Berufen. Außerdem muss ein Einsatz koordiniert werden. Wenn ich mittendrin bin, verfüge ich nicht über alle Informationen die man bräuchte, um eine Situation richtig einzuschätzen. Zudem ist die Polizei auch ein Stück weit ein Erfahrungsberuf. Es gibt erfahrenere Leute, die die Entscheidung für Einen treffen. Man ist in solchen Situationen ausführendes Glied und hat letztlich grobes Vertrauen, dass richtig entschieden wird. „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!“ – Wie stehen Sie zu diesem bekannten Demo-Ruf und nervt es Sie nicht, NPDKundgebungen schützen zu müssen? Führen Sie ein Interview mit Privatperson Maxi Müller oder mit dem/der PolizistIn Maxi Müller? Ich denke, Sie führen es mit der Funktion als Polizeibeamte/r und da muss ich Ihnen ganz klar sagen: Es gibt ein Recht auf Meinungsfreiheit, aber natürlich kein Recht auf Hetze und verfassungswidrige Äußerungen. Wo liegt jetzt die Grenze zwischen dem Einem und dem Anderen? Ich bin Polizist/in und die Grundlage für meine Tätigkeiten bildet das Gesetz. Das gilt natürlich auch für Demonstrationen. Ich verhalte mich neutral und habe auch die Pflicht neutral zu sein. Jeder hat eine Meinung, in solchen Situationen zählen die Gesetze. Stichwort ACAB – Wie erklären Sie sich den schlechten Ruf der Polizei in bestimmten Kreisen und wie gehen Sie mit Beleidigungen um? In einer Demokratie entstehen immer Flügel der Gesinnung, die die bestehende politische Ordnung ablehnen. Auch das ist Meinungspluralismus. Mir persönlich macht das nichts aus. Man muss sich fragen, was hinter einer solchen Äußerung steckt: Du blöder Idiot hast diesen Job ergriffen. Das zeigt mir, dass die Beleidigung gegen die Uniform geht, wenn ich diese ablege, bin ich die Privatperson Maxi Müller. Für eine solche Einstellung braucht man natürlich schon ein dickes Fell. Ich denke mir bei vielen Einsätzen – auch bei Fußball-
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spielen oder so – dass lieber ich die Aggressionen abbekomme, als jemand anders, der nicht so gut damit umgehen kann. Um jetzt zu Ihrem konkreten Beispiel zu kommen, ist das eine Formulierung, die eher aus der linken Szene kommt. Aber auch hier muss man aufpassen: Wer ist rechts und wer links? Da gibt es viele Spektren. Ich erkläre mir die Aggressionen gegenüber der Polizei so, dass es schwierig ist, an den direkten politischen Gegner heranzukommen und um ein Zeichen zu setzten, geht man auf den Puffer los. Das Ziel solcher Provokationen ist auch, der Polizei zu suggerieren, dass es falsch sei, was sie macht. „Rechts“ – wenn wir bei Verallgemeinerungen bleiben – reagiert meist weniger aggressiv gegenüber der Polizei. Ich vermute dahinter eine gewisse Taktik. Sie wissen strikt, was sie dürfen und halten sich daran, damit Sie ihre Rechte nicht verlieren. Manchmal kommt es auch zu Situationen, wo sich Menschen mit der Polizei gutstellen wollen und auf Kumpel machen. Ich wiederhole es noch einmal: Unsere Aufgabe ist es nicht, das Verhalten von Gruppierungen persönlich zu bewerten, sondern das Gesetz zu schützen. Welches Verhalten empfehlen Sie Demonstrierenden? Was soll ich Ihnen dazu sagen? Ein Blick ins StGB hilft. Ich würde mich freuen, wenn es friedliche Demos gibt, ohne Hetze und verfassungsfeindliche Äußerungen auf der einen Seite und ohne Gewalt und Sachbeschädigung auf der anderen. Ich wünsche mir, dass Demonstrationen zur Meinungsäußerung genutzt werden und jetzt denken Sie bestimmt: Der ist bei der Polizei und predigt Pazifismus, wie passt denn das zusammen? Das führt uns aber zu einer weitreichenden Diskussion über den Sinn und Zweck der Polizei, wo jeder wiederum seine Meinung hat. Ich persönlich freue mich einfach über jeden friedlich verlaufenden Einsatz. Vielen Dank für das Gespräch!
Demonstrieren für Anfänger
Der Rostocker Christopher Street Day ist jedes Jahr so schön bunt und laut, der wöchentliche Pegida-Aufmarsch, von den tumben Parolen mal abgesehen, eignet sich eigentlich ganz gut dazu, neue Bekanntschaften zu schließen und überhaupt wollte man sich jetzt im Frühling auch endlich wieder mehr an der frischen Luft aufhalten. Ganz klar: es ist Zeit für die nächste Demonstration! Autorin Anja Heidepriem hat ins Gesetz geschaut.
Art. 8 Abs. 1 Grundgesetz „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Egal ob Frauenrechtlerinnen, Chemtrail-Verschwörer, Asylkritiker oder -befürworter, durch diesen Satz im Grundgesetz wird jedem Bürger garantiert, seine Meinung mittels Demonstrationen und Versammlungen öffentlich kundtun zu können. Das Gesetz spricht dabei nie von Demonstrationen, sondern nur von Versammlungen – ein Demonstrationsrecht gibt es also nicht, sondern Versammlungsfreiheit. Da mittels Versammlungen Einfluss auf politische Willensbildung genommen werden kann, bildet die Versammlungsfreiheit ein wesentliches Element der demokratischen Offenheit und genießt daher einen besonderen Schutz. Deshalb ist auch nicht nur eine Versammlung selbst, sondern auch die An- und Abreise der Teilnehmer sicherzustellen. Bei der Definition von „Versammlung“ sind sich die Juristen zwar bis heute uneinig, fest steht aber, dass eine Ein-Mann-Kundgebung auf dem Marktplatz nicht nur sehr einsam ist, sondern auch nicht als Versammlung angesehen wird. Zwei, drei Mitstreiter muss man schon hinter sich versammeln, sonst hilft auch das schöne Grundgesetz nicht. Egal, ob Rechte oder Linke, Verschwörungstheoretiker oder TTIP-Gegner – sie alle haben sich im Zuge einer Demonstration an gewisse Regeln zu halten, sonst erwachsen aus dem gemeinschaftlichen Freiluftaufenthalt schnell ernsthafte Probleme mit der Polizei. Grundsätzlich ist deswegen im Versammlungsgesetz festgelegt, dass eine Demonstration mindestens 48 Stunden vor der Bekanntgabe angemeldet werden muss. Heißt, spätestens 48 Stunden vor der ersten Werbung muss die Anmeldung vorliegen. Wer also 14 Tage vor der Demo schon Werbung für eben jene machen will, muss diese 16 Tage vor dem eigentlichen Termin angemeldet haben. Über Zeit, Ort und Art der Demo kann der Veranstalter selbst entscheiden, die
Behörden haben da kein Mitspracherecht. Eine Demo kann zwar nicht verboten werden, jedoch sind Auflagen immer möglich, schließlich muss sichergestellt werden, dass anschließend kein wütender Mob demolierend durch die Straßen zieht. Die Auflagen müssen aber immer verhältnismäßig bleiben und dürfen eine Versammlung nicht verunmöglichen. Ein Verbot einer Demo zugunsten „freier Fahrt“ auf den Straßen für Dritte, steht zum Beispiel in keinem Zusammenhang und ist deshalb nicht gesetzeskonform. Neben einem generell in Deutschland geltenden Vermummungsverbot, kann so auch eine klar abgesteckte Marschroute, das Stellen von Demo-eigenen Ordnern oder ein Maximalpegel für Lautsprecher gefordert werden. Besonders wichtig in dem Zusammenhang: „friedlich und ohne Waffen“. Ist also durch gewaltbereite Mitstreiter eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu erwarten, kann eine Versammlung auch verboten werden. Steine, Glasflaschen oder der kleine private Panzer sind daher genauso verboten, wie Messer und Schusswaffen. Auch die Ausrede, man wolle sich mit dem Baseballschläger nur vor den Anderen schützen, zählt nicht. Ist eine Demo nicht angemeldet oder gar verboten, kann die Polizei sie auflösen. Gerät so eine Demo doch mal außer Kontrolle und es gehen Schaufensterscheiben zu Bruch,
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haften übrigens grundsätzlich alle Teilnehmer für den Schaden. Richten sich Aggressionen einer Gruppe gezielt gegen andere unbeteiligte Personen, ist auch eine Anzeige wegen Landfriedensbruch mit bis zu dreijähriger Freiheitsstrafe möglich. Wer allerdings spontan auf einen Reaktorunfall an der Grenze zu Frankreich reagieren will, kann das naturgemäß nicht 48 Stunden im Voraus anmelden. Daher gilt: solange direkt auf einen Vorfall reagiert wird, besteht auch bei solch einer Spontandemo Grundrechtsschutz. Wichtig ist aber, dass man von einem Ereignis überrascht wurde, eine Nichtanmeldung führt dann nicht zur Auflösung.
drun Heinrich Autorin Dr. Gu stitut für Bildung am In he isc fte n. lehrt polit gs wissenscha un alt rw Ve d Politik- un
NPD Verbotsverfahren Vom 1. bis 3. März verhandelte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) über den Antrag des Bundesrates, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) verbieten zu lassen. Selten war die Aufmerksamkeit für die rechtsextreme Partei und ihr Agieren vor allem in Mecklenburg-Vorpommern so groß wie während dieser drei Verhandlungstage. Das Verbot einer politischen Partei ist – wie der Präsident des BVerfG Andreas Voßkuhle zum Auftakt der Beratungen betonte – ein „scharfes wie zweischneidiges Schwert“. Parteien sind aufgrund ihrer Bedeutung für die politische Willensbildung in der Bundesrepublik durch besondere Privilegien geschützt. So kann eine Partei nur durch das BVerfG in einem langwierigen juristischen Verfahren verboten werden. Allein eine antidemokratische Gesinnung, ein verfassungsfeindliches Programm oder Aussagen von Mitgliedern und Kadern gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung reichen nicht aus. Vielmehr muss, so in der Urteilsverkündung des BVerfG im Rahmen des KPD-Verbotes 1956, „eine aktiv kämpferische, aggressive Haltung gegenüber der bestehenden Ordnung“ nachgewiesen werden, sowie eine Gefährdung der demokratischen Ordnung mit der Partei verbunden sein. Ein Verbotsantrag gegen eine Partei ist ein riskantes Unterfangen. 2003 war das Verfahren
gescheitert, weil für das BVerfG nicht eindeutig zu unterscheiden war, welche verbotsrelevanten Aussagen der NPD von Parteikadern stammten, die gleichzeitig als sogenannte V-Leute im Dienst des Verfassungsschutzes standen. Der bisherige Verlauf des Verfahrens legt nahe, dass aktuell vor allem die Frage der Relevanz der NPD zur Hürde für eine Entscheidung werden könnte. Das Gericht wird sich noch mehrere Wochen oder gar Monate Zeit nehmen, um alle vorliegenden und von der NPD noch einzureichenden Materialien sowie die Aussagen der mündlichen Verhandlung eingehend zu prüfen. Dem Ausgang des Verfahrens wird der Charakter eines Grundsatzurteils zugesprochen. So werden die RichterInnen jeden Satz genau abwägen. Mit dem Urteil steht nicht nur das Gefahrenpotential einer aggressiv kämpferisch agierenden NPD zur Bewertung an, sondern auch die Frage der Stabilität einer offenen und demokratisch verfassten Gesellschaft. Wer ist die NPD Zur Verhandlung steht das Verbot einer Partei, die sowohl durch das Programm, wie auch durch die Aussagen ihrer FunktionsträgerInnen keinen Zweifel an ihrer rechtsextremen und fremdenfeindlichen Gesinnung lässt. Ihr Menschen- und Gesellschaftsbild fußt auf einem biologistischen Verständnis. Danach steht
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das ethnisch definierte Volk über dem Individuum und erzwingt eine biologistisch begründete Homogenität von Staat und Gesellschaft. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind nicht nur Teil der Ideologie, sondern auch Teil des aktiv kämpferischen Selbstverständnisses, das die NPD in Kundgebungen, Aufmärschen und „Mahnwachen“ umsetzt. Die Frage ist aber, welche reale Gefahr von einer Partei mit nur 5.000 Mitgliedern und einer einzigen Landtagsfraktion ausgehen kann. Sind 360 kommunale Mandate in der Bundesrepublik eine ausreichende Basis, um aktiv kämpferisch, die freiheitlich demokratische Grundordnung gefährden zu können? Im Rahmen der Anhörung von Experten vor dem BVerfG in Karlsruhe war das einer der strittigen Punkte. Dabei lieferte das Agieren der Partei in MV immer wieder Argumente für eine Bedrohung der demokratischen politischen Kultur in einzelnen Regionen. Die NPD in Mecklenburg-Vorpommern Seit 2006 ist die NPD als Fraktion im Schweriner Landtag vertreten. Dort nutzt sie die Bühne des Parlamentes, um an der Abschaffung von Demokratie als Gesellschafts- und Regierungsform zu arbeiten. Der Erfolg der Rechtsextremen im Bundesland ist auf die enge personelle und inhaltliche Verbindung zwischen Kameradschaften und Parteistrukturen zurückzuführen. Das Wechselspiel hat
für Deutschland (AfD) wird nur bedingt von einem NPD-Verbot profitieren können. Sie ist für die Mitglieder der NPD wenig attraktiv und schützt sich auch durch einen in der Satzung festgeschriebenen Unvereinbarkeitsbeschluss. Dass Teile der ehemaligen NPD-WählerInnen in der AfD eine neue Heimat sehen ist jedoch wahrscheinlich. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens könnte eine Radikalisierung der rechtsextremen Szene bevorstehen, da der Hinweis auf ein drohendes Verbot nicht mehr zur Mäßigung aufruft. Ein Scheitern des Verbotes wird die NPD voraussichtlich stärken und neu beleben – zumindest für MV mit einem festen Stammwählerpotential von etwa 3,5 Prozent eine gefährliche Konstellation.
sich in den letzten zehn Jahren verfestigt und etabliert. Durch die Finanzierung der Fraktion und ihrer Mitarbeiter konnte die rechtsextreme Szene im Land mit Geld und Ressourcen versorgt werden. Eine kleine, gut organisierte Gruppe ist in der Lage, auch in der Fläche des Landes zu agieren und sich weiter zu vernetzen. MVGIDA als regionaler Ableger des Dresdner Modells der „Spaziergänge“ ist von rechtsextremen Kreisen mindestens mit Beteiligung der NPD gesteuert. NPD-Vertreter sind dabei, wenn demokratische Akteure immer wieder massiv eingeschüchtert werden. Die NPD ist in Zusammenarbeit mit weiteren Kräften der rechtsextremen Bewegung im ländlichen Raum ein wesentlicher politischer Akteur, so klein sie aus der Vogelperspektive auch zu sein scheint. Der Ausgang des Verfahrens Für MV ist der Ausgang des Verfahrens von besonderer Bedeutung. Am 4. September wird ein neuer Landtag gewählt. Kann die NPD erneut antreten – als dann noch nicht verbotene Partei? Oder sind bis dahin die fünf Abgeordnetenmandate der Rechtsextremen im Schweriner Landtag Geschichte und auch die über 50 kommunalen Sitze geräumt? Der rechtsextremen Bewegung im Land würde mit einem Verbot eine wesentliche Finanzierungs- und Informationsquelle genommen. Strukturell ist die Szene auf das Ende der NPD
jedoch seit langem vorbereitet. Die Partei verfügt über kein wesentliches Vermögen, das eingezogen werden könnte und die Kommunikation funktioniert schon seit langem unabhängig von Parteistrukturen. Für die Kader der NPD in Mecklenburg-Vorpommern verschwindet lediglich das sie schützende Parteilogo. Am rechtsextremen Rand haben sich alternative Kleinparteien gegründet, die einen Teil der WählerInnen der NPD aufnehmen könnten. Eine umfassende Nachfolgeorganisation wird es nicht geben – diese wäre umgehend selbst von einem Verbot betroffen. Die Alternative
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"Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen." (B.Brecht) Der Ausgang des Verfahrens scheint offen. Zur Verhandlung steht nicht der anti-demokratische Charakter der NPD sondern die Frage, inwieweit von ihr aufgrund einer kämpferisch aggressiven Haltung eine Gefährdung ausgeht, die es rechtfertigt, ihr die Privilegien einer Partei zu entziehen. Extremismus lässt sich nicht verbieten. Wir werden uns unabhängig vom Ausgang des Verfahrens weiterhin mit politischer Bildung und Präventionsarbeit dagegen stellen müssen.
Mir egal – solange wir studieren können
Gibt es noch einen aktiven Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Rostock? Warum es nicht immer wichtig ist, sich hochschulpolitisch zu engagieren und welche Rolle dabei Florian Lemke und Kilian Schwaiger einnehmen. Autorin Mimi Fischer nennt den RCDS nie wieder im gleichen Atemzug mit Burschenschaften.
An einem verregneten Mittwochnachmittag sitze ich dem frischgebackenen Bachelorabsolventen Kilian Schwaiger in einem Rostocker Innenstadtcafé gegenüber. Verschwörungstheoretiker würden jetzt behaupten, dass man unsere unterschiedliche politische Einstellung schon an der Getränkewahl erkennen könnte, doch wir trinken beide einen einfachen Milchkaffee - mit Sojamilch natürlich. Ich kenne ihn als Tutor aus der Universität, aber als ich vor einigen Wochen erfahren habe, dass er der aktuelle Vorsitzende der Hochschulgruppe des RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten) in Rostock ist, war ich doch verwundert. Nicht, weil er als Vorsitzender ganz oben steht, sondern weil meine eigenen Klischees mich überrumpelt haben. Entstand in den vergangenen Jahren vermehrt ein Bildnis von RCDS, CDU und Burschenschaften in meinem Kopf, die zusammen in ihrem Verbindungshaus sitzen, in ihrer Freizeit Fechten, Ralph Lauren tragen und genüsslich einen Wein trinken. Aufgebrochen bin ich mit der Vision herauszufinden, warum es keinen aktiven RCDS an der Universität Rostock mehr gibt. Dass dieser Versuch in einer Grundsatzdiskussion über hochschulpolitische Aktivitäten enden wird, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Beim RCDS handelt es sich um einen politisch tätigen Studierendenverband, der sich nach ei-
genen Angaben im liberal christlich-konservativen Milieu verordnen lässt. Die rund 8.000 Mitglieder sind deutschlandweit an rund 100 Universitäten und Fachhochschulen vertreten, zumeist aber eher in der Opposition zu finden. Zu ehemaligen Mitgliedern gehören unter anderem der amtierende Finanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Öffentlich sorgten einige Vertreter*innen immer wieder mit rechten Verbindungen für Aufsehen. Zwar plädiert der Verband für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, dennoch musste 2006 ein Mitglied ausgeschlossen werden, nachdem Verbindungen zur NDP und DVU nachgewiesen werden konnten. Außerdem posierten viele RCDS-Mitglieder zu den Bundestagswahlen 2013 mit der Merkel-Raute, um offensiv ihre Position unter Studierenden zu stärken. So recht weiß ich gar nicht, worüber ich zuerst mit ihm reden soll. Daher unterhalten wir uns zunächst über das Buch, dass er mir zum angekündigten Termin mitgebracht hat – „Für Freiheit und Menschenrechte – Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) 1945-1986.“ Eine Chronik über den RCDS, „etwas trocken“ entgegnet er mir, trotzdem sollte ich es mal querlesen, wenn ich mich auf das Thema einlassen will. Ich muss zugeben, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgehe,
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dass ich den RCDS höchstwahrscheinlich mit der CDU und Burschenschaften in einen Topf werfen kann, dann schreibt sich auch der Artikel viel schneller. Ganz so einfach ist es dann aber auch nicht. Warum es mir schwer fällt, die erste Frage zu formulieren? Bereits einige Tage zuvor telefonierte ich mit Florian Lemke - Mitglied der Jungen Union Rostock. Durch die veraltete Facebook-Präsentation des RCDS bin ich auf ihn aufmerksam geworden, ihn und Kilian kenne ich ja schon aus dem Studium. Er berichtete mir eher distanziert, dass es sich bei den RCDSMitgliedern an der Universität Rostock nicht um die stereotypischen „Hard-Liner“ handle, die sich in Burschenschaften organisieren und einem elitären Versuch entsprechen. Als ich ihn frage, ob er sich als typisches Mitglied des RCDS bezeichnen würde, antwortet er: „Nein, der RCDS ist schwach aufgestellt und ich sehe auch keine Notwendigkeit, irgendwelche Entscheidungen an der Universität Rostock politisch mitzutragen.“ Dabei führt er im Weiteren aus, dass er sowieso viel zu spät von der „großen“ Hochschulpolitik mitbekommen hätte und das Studium doch nur ein Mittel zum Zweck sei; „Mir egal – solange wir studieren können.“ Aber stimmt diese Aussage? Gibt es keine Entscheidungen, beispielsweise im Studierenden-
rat, die der RCDS nicht mittragen sollte? Reicht ein StuRa aus, der sich politisch betrachtet vermehrt zwischen SPD, Grünen und links bewegt und höchstens einmal in die liberalen Gefilde abdriftet? Würde es den Wahlkampf bei den Gremienwahlen nicht spannender gestalten, wenn Gruppierungen gegeneinander antreten und der Studierende wirklich eine Entscheidung treffen müsste? Solidarität beim RSAG-Ticket? Einrichtung weiterer Referate? Professionalisierung des Campustages? Ja oder nein? Oder ist das Studium wirklich nur da, um später auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen? Als ich mich dann doch überwinde, Kilian zu fragen, warum er Vorsitzender vom RCDS der Universität Rostock ist, bin ich noch verwirrter als zu vor: „2012 wollte ich einfach mal zu einem Bundestreffen fahren und dafür muss man als Vorsitzender oder Mitglied aktiv sein.“ Bei diesen Treffen geht es um Vernetzung und den Austausch von konservativen politischen Werten. Ich hatte mit ideologischen Gründen gerechnet und nicht mit einem Studierenden, der mir erklärt, dass er sich aus sozialen Interesse auf ein vakantes Amt beworben hat, um an einem Treffen teilzunehmen. Im Gegensatz zu Florian, kann er sich auch nicht mit den CDU-Linien identifizieren und hat auch nur entfernt von dem Gerücht mit den Burschenschaftsmitgliedern gehört. „Ich glaube, dass in
Westdeutschland viele Studenten vom RCDS auch in Burschenschaften organisiert sind und sich insgesamt viel konservativer präsentieren als hier.“ An dieser Stelle hätte ich einfach meinen Kaffee genießen können, hätte mich noch kurz mit Kilian über seine Abschlussarbeit unterhalten können, um dann in der heulerRedaktionssitzung zu sagen, dass die Suche nach aktiven RDCS-Mitgliedern gescheitert sei. Doch ich möchte nicht akzeptieren, dass es keine aktive Verbindung gibt. Daher will ich auch von Kilian erfahren, warum er denn noch Vorsitzender sei und nicht Gleichgesinnte um sich vereint, um wenigstens einen Grillabend zu organisieren? Verschmitzt antwortet er: „Weil es gut im Lebenslauf aussieht, schon seit knapp vier Jahren Vorsitzender zu sein.“ Trotz seines strikten Auftretens kann er sich dabei jedoch kein Lächeln unterdrücken. Er erzählt mir, dass er ganz am Anfang auch bei vielen StuRa-Sitzungen gewesen sei, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, aber ihm irgendwann dieser bürokratische Unsinn zu viel geworden sei. Er wäre nach Hause gegangen und hätte sich noch am darauffolgenden Tag darüber aufgeregt, warum nun eine Stunde über die Anschaffung einer neuen Kaffeemaschine diskutiert wurde. Darin sehe er auch das größte Problem bei dem ganzen
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Gremien-Wirr-Warr: „Wir verlieren das Wichtige aus dem Auge und diskutieren im Endeffekt dann doch nur darüber, welches Referat noch geschaffen wird, statt mit dem wenigen Geld doch mal eine coole Aktion für alle Studierenden zu organisieren, um die geforderten bestmöglichen Studienbedingungen zu schaffen.“ Für ihn ist das die Begründung, nicht mehr ein Teil dieser Gremienarbeit zu sein und für andere wiederum der Ansporn, endlich etwas zu unternehmen. Der Argumentation zu folgen, dass der StuRa das Wesentliche aus den Augen verloren hat und deswegen auch an Bedeutung verliert, damit gleichzusetzen, dass es schon laufen wird, finde ich paradox. Schaue ich auf meine letzten zwei Jahre in der Hochschulpolitik zurück, hätte ich Angst, dass vollkommen ohne Engagement einzelner Studierenden nun eine Verwaltungsgebühr existieren würde. Auch wenn nur wenige an den Kundgebungen teilgenommen haben. Selbstkritisch muss ich mich jedoch auch hinterfragen, ob dieser Einsatz mich vorangebracht hat, oder ob ich zukunftsorientierter mehr in mein Studium hätte investieren sollen. Diese Frage stellte ich also auch Kilian: „Viele tausende Studenten sind glücklich ohne in universitären Institutionen tätig zu sein – ich auch.“
KULTUR
Der Stein
In diesem Heft we proudly present: Gewinnerin des Prosa-Wettbewerbs der PhiloFak 2015! And the Oscar goes to: Marie Michael! Ihren Text könnt ihr, ja solltet ihr, auf dieser und den folgenden Seiten lesen. Außerdem in diesem Ressort: Möwen, Martin, swingende Motwendigkeiten und mehrere motivierende Möglichkeiten sich zu betätigen. Much fun! Und best regards. Das war Denglisch.
Anne Halbauer
Marie Michael ist Lehramtsstudentin für Deutsch und Biologie. Sie war Teilnehmerin zahlreicher Literaturwerkstätten wie dem Literaturlabor Wolfenbüttel, dem Frankfurter Schreibzimmer oder dem Treffen Junger Autoren der Berliner Festspiele. Mit dem Schreiben hat sie nach längerer Pause gerade wieder angefangen. Ihre Texte sind in diversen Anthologien veröffentlicht. // Illustrationen: Marie Michael
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Vor drei Tagen haben sie die Tochter des Fleischers gefunden. Ihr Körper trieb in der Mitte des Dorfteichs, weiß und aufgedunsen wie ein Klumpen Teig, den man in der Schüssel vergessen hat. An der Wasseroberfläche ein Teppich aus wirrem Haar. Zwei Mädchen entdeckten sie auf dem Weg zur Schule. Ihr Kreischen übertönte das sachte Schwappen der Wellen an der nackten Haut der Fleischerstochter. Sie schwamm dort, das Gesicht nach unten gedreht, fischartig und starr in der Kälte. Der Teich könnte nur des Anblicks wegen auf eine Eisdecke verzichtet haben. So hat man es mir erzählt. Der Himmel beugt sich über das Dorf wie ein Arzt im schmutzigen Kittel. Zum ersten Mal diesen Winter muss ich schon morgens das Licht in der Werkstatt einschalten, um überhaupt etwas sehen zu können. Der Fuchs erwartet mich. Wie jeden Tag sitzt er auf der Werkbank, die Pfoten säuberlich parallel zur Kante platziert. Sein buschiger Schwanz zuckt kurz, als ich die Tür hinter mir schließe. Seit fünfzig Jahren mache ich Grabsteine, das ist unumgänglich. Ich kenne jeden Einzelnen im Dorf, jeden, der tot ist und jeden, der lebt, das sind nicht ganz achtzig. Zu leben ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, irgendwann einmal einen Grabstein zu brauchen. Sie denken nicht daran, während sie ihre Hunde abrichten und ihre Laken aufhängen, sie denken nicht, doch ich sehe weiter. Ich bin bereit. Ich habe die Grabsteine der Leute im Kopf, Jahre bevor sie sterben. Ich trage sie hinter meiner Stirn mit mir herum, solange es nötig ist. „Einer muss es tun“, sage ich. Ich sage es leise. Neben mir stößt der Fuchs ein kurzes Schnaufen aus, das vielleicht als Lachen gemeint ist. „Es ist herrlich, sagt er. „Sie grüßen dich auf der Straße, sie plaudern mit dir und du nickst und nickst und sie schenken dir Äpfel, weil du alt bist und so nett zuhörst, und du nickst und überlegst, wie du ihren Stein machen wirst. Du entscheidest, welche Form die passende wäre und ob der Schriftzug geschwungen sein soll, und du denkst darüber nach, ob die Höhe der Buchstaben der Länge ihrer Fingerglieder entsprechen sollte. Herrlich, ganz herrlich, mein Lieber.“ Der Fuchs zwinkert mir zu. „Während sie über Friseurbesuche plappern, planst du ihr Begräbnis.“ Ich habe mich an die Gesellschaft des Fuchses gewöhnt. Während der Arbeit ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich aus dem Augenwinkel nach seinem rötlichen Fell suche, um mich zu vergewissern, dass
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er zusieht. Seine Krallen erzeugen ein feines Klacken auf den Dielen, wenn er durch die Werkstatt huscht. Ein Geräusch, das nicht damit rechnet, gehört zu werden, klack klack klack, wie die trommelnden Fingernägel der Fleischerstochter auf der Theke, wenn sie selbstvergessen im Laden stand und auf Kunden wartete. Ich habe es oft beobachtet. Ihre Hände waren schmal und weiß. Sie verliehen allem, was sie berührten, eine natürliche Ruhe. Dem kippelnden Tisch in der Ecke, der Kasse, den gewetzten Messern. Eine Ruhe, die diese Gegenstände allein niemals besessen hätten. Ihre Hände nahmen der Umgebung das Unstete, so wie duftende Erde einen Sarg bedeckt. „Du denkst an sie“, schnarrt der Fuchs in mein Ohr. „Als hättest du je mit ihr geredet, als hättest du je auch nur ihren Namen in den Mund genommen.“ Ich sage: „Du weißt, das tue ich nie, du weißt das.“ Es ärgert mich, dass er mich zwingt, es auszusprechen. Ich nenne die Leute nicht beim Namen. „Namen gehören auf Grabsteine.“ Er weiß das. Der Fleischer ist noch nicht bei mir aufgetaucht, aber das wird er. Niemand sonst kann ihren Stein machen, alle kommen zu mir, ich muss nur warten. Trotzdem beginne ich mit der Arbeit. Ich habe lang genug überlegt. Der Rohstein, den ich ausgesucht habe, ist sehr hell und strahlt eine kaum wahrnehmbare Wärme aus. Es ist, als bearbeitete ich etwas Lebendiges, einen ungewöhnlich langsam funktionierenden Organismus. Mit dem Hammer schlage ich einmal kräftig auf die Oberfläche und bin kurz überrascht, dass der Stein nicht zusammenzuckt. Der Aufprall erzeugt einen klaren Klang. Mühelos tritt er durch meine Haut und passt sich dem Pulsieren meines Blutes an. Es ist ein guter Klang. Er sagt mir, dass im Stein keine versteckten Risse oder aufgelockerten Schichten lauern.
vergessen lassen. In der Küche bestreiche ich ein paar Scheiben Brot mit Butter und verzehre sie dann auf der Bank vor der Werkstatt. Der Mond ist das letzte Licht im Dorf und hinter den Häusern ballen sich die Bäume zusammen, als bereiteten sie sich auf einen Überfall vor. Zu meinen Füßen kauert der Fuchs. Ich habe ihn selten im Freien gesehen, trotzdem hat sein Fell einen gesunden Glanz und der Körper darunter ist kräftig. Der Fuchs sagt: „Du weißt, sie werden dich für schuldig halten, wenn du so weitermachst.“ Ich verstehe, was er meint. Die Leute verbringen ihr ganzes Leben hier. Sie werden in das Dorf hineingeboren, um mit ihm zu verwachsen. Die meisten sind freundlich zu mir, aber wer Grabsteine macht, ist in ihren Augen nicht besser als der Tod. Ich bringe ihre Familien nicht unter die Erde, doch ich halte sie dort. Ich markiere ihren Platz. Der Fuchs sagt: „Sie werden sich die Mäuler zerreißen. Nasen werden gerümpft und Hände über den Köpfen zusammengeschlagen werden.“ Angewidert legt er die spitzen Ohren an. „Ich könnte sie fressen, weißt du“, fügt er beiläufig hinzu. „Es wäre ganz leicht, man sieht ihnen die lächerlichen Spekulationen an. Ich schlucke ihre brabbelnden Köpfe, einen nach dem anderen, ich nage das Fleisch so sorgfältig wie möglich von den Knochen. Niemand würde dich dann stören.“ Erschrocken öffne ich den Mund, sage: „Aber nein, aber nein“, ich hebe die Hände, ich huste, meine versteinerte Lunge ächzt. Der Fuchs sagt: „Ich könnte auch dich fressen.“
Bevor ich den Meißel ansetze, hole ich tief Luft. Es fällt mir schwer, ich habe gehört, wenn ich bei der Arbeit zu viel Staub einatme, setzt er sich in meiner Lunge fest und macht sie hart und unnachgiebig. Mit der Zeit verwandle ich mich selbst in einen Stein, der Übergang ist fließend. Innen fängt es an, in den Organen, die sind hilflos und ungeschützt. Nach und nach versteinern dann meine Muskeln, meine Knochen und Nerven, alles wird glatt und still. Ich höre ein Klopfen und wende mich im ersten Moment verwirrt dem Stein zu, bis mir klar wird, dass jemand mit den Fäusten gegen die Tür der Werkstatt pocht. Ich umfasse den Hammer fester, ohne mich von der Stelle zu rühren. Erneut klopft es. Präzise, fordernde Schläge in raschen Abständen. Ich muss nicht zum Fenster schauen, um zu wissen, wer draußen steht. Männer in Uniformen, die hier sind, um mir ihre Dienstmarken unter die Nase zu halten, ihre Hüte auf meinen Utensilien abzulegen und alles mit schmutzigen Fettfingern zu befühlen und zu prüfen. Sie sind hier, um Fragen zu stellen. Schleichen durchs Dorf, seit man die Leiche fand, wie streunende Hunde mit knurrenden Mägen, die der Kadavergeruch angelockt hat. Das Klopfen sitzt in meinen Ohren, aber ich kann nicht aufhören, nicht jetzt, es bläht sich auf, bis es meinen ganzen Schädel ausfüllt, aber solang ich den Stein festhalte, kann mir nichts passieren. Ihr Stein ist, was zählt. Ich presse die Hände an seine raue Oberfläche. Wer jetzt an Türen klopft, hat keine Ahnung, worum es geht. Man beginnt nicht einfach, einen Grabstein zu machen und hört dann auf, wenn der Hammer das erste Mal einen Ton erzeugt hat, wie man auch nicht nach den anfänglichen Sätzen einen Gesprächspartner stehen lässt. Es ist eine Frage des Respekts. Trotzdem macht es mir Angst, wie das Holz unter den fremden Fäusten zittert. Sie klopfen an die Tür, abschätzend, so wie ich auf den Stein. Ich bin der Riss, den sie suchen. ich bin das Unreine. Irgendwann kehrt Ruhe ein.
Am nächsten Morgen steht der Fleischer vor meiner Tür. Ich habe gerade angefangen, den Schriftzug in die frisch geschliffene Oberfläche des Steins zu setzen und spüre seine Präsenz wie einen Schweißfilm auf der Haut. Er besitzt nicht die Dreistigkeit zu klopfen, was ich ihm hoch anrechne. Als ich ihn hereinlasse, läuft er an mir vorbei, die Stiefel in den Boden rammend, als wollte er verhindern, wieder zurückgesogen zu werden. Ich habe nicht das Gefühl, dass er mich wahrnimmt. Vor der Werkbank bleibt er stehen. So verharren wir eine Weile, ohne dass einer von uns
Erst spät in der Nacht wage ich es, einen Schritt vor die Tür zu setzen. Ich fühle mich hohl vor Hunger, die Arbeit hat mich die Mahlzeiten
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In der Nacht sammeln sie sich vor meiner Tür. Es ist ein natürlicher Vorgang, wie Wasser, das, der Schwerkraft folgend, in einer Senke zusammenläuft. Sie schimpfen und stampfen, sie rufen und es sind viele. Ich ziehe alle Vorhänge zu und lege die Arme schützend um den Stein. Ihr Stein ist, was zählt. Fauchend baut sich der Fuchs vor mir auf. Das Fell in seinem Nacken ist gesträubt. Seine Wut umgibt mich, sie ist greifbar. Eine träge Substanz, die alles Lebendige einschließt. „Das ist seine Schuld, nur seine“, kreischt er. „Du bemühst dich. Du arbeitest pausenlos und zum Dank verurteilen sie dich.“ Je lauter die Leute draußen rufen, je öfter an der Klinke gerüttelt wird, desto größer scheint der Fuchs zu werden. Seine Pfoten blähen sich auf wie Ballons, die Beine schießen in die Höhe, das leuchtende Fell ist ein brennender Wald. Schon stößt sein Kopf an die Decke, doch er hört nicht auf zu wachsen und starrt mit geweiteten Augen auf mich herab. Speichel tropft aus seinem Maul auf den Boden. Der Fuchs bleckt die gelben Fänge und sagt: „Ich kann deinen Angstschweiß riechen.“ Ich will mich von ihm abwenden, die Ohren verschließen vor dem Klirren, das sein peitschender Schwanz an den Fensterscheiben hervorruft. Aber der Gestank der Speichellache zu meinen Füßen ist so aufdringlich, dass es mich würgt. Ich schlucke, ich halte meinen Kopf und die haarige Schnauze senkt sich auf meinen Schoß. Einen Moment lang lässt mich der Fuchs seine Wärme spüren. Als er zubeißt, wehre ich mich nicht. Seine Bewegungen sind so schnell, dass ich kaum reagieren kann. Die riesigen Kiefer schnappen zu, es knackt und die Zähne fahren in meinen Oberschenkel, wie Blitze, die in Baumkronen einschlagen. Weil ich den Schmerz erwartet habe, kommt er mit unanständiger Intensität, er erobert und verhöhnt mich, ich bin sein Gefäß. Je eher ich diesen Zustand akzeptiere, desto leichter wird es. „Du weißt, es war der einzige Weg“, sagt der Fuchs. Ich nicke und gehe zur Tür. Meine Schritte klacken auf den Dielen.
etwas sagt, er auf den Stein, ich auf seinen Rücken starrend. Wir warten, bis sich unsere Körper an den Zustand gewöhnt haben, gemeinsam einen Raum einzunehmen. Je länger das Schweigen andauert, desto ungeduldiger werde ich. Ich will ihm alles erklären, all die Pläne und Bilder, die ich im Kopf habe. Er muss es verstehen, ganz sicher wird er sich dann besser fühlen. Wenn er doch nur endlich reden würde, dann könnte ich ihm die Zeichnungen zeigen, die ich als Vorlage für die Ornamente um den Schriftzug angefertigt habe, ich könnte ihm beschreiben, wie passend ich die Farbe des Steins finde, weiß wie ihre Hände, weiß wie mein Haar, dass die feine Maserung mich an Jahresringe erinnert, die Form, die Größe, jedes Detail. Nach zehn Minuten halte ich es nicht mehr aus. „Ihr Stein wird schön“, sage ich. „Auch ihre Leiche im Teich war schön, das glaube ich, im Tod werden die Menschen schöner.“ Der Fleischer antwortet nicht. Nur seine Schultern scheinen sich ein Stück nach oben zu verschieben, seine Ellenbogen näher an den Rumpf heranzurücken. Er zuckt, ich greife nach seinem Arm. Er darf jetzt nicht still sein. Ich sage: „Ich kann machen, dass ihr Tod der schönste von allen ist“, ich sage: „Ich kann machen, dass du nichts bereust.“ Seine Halswirbel knacken, als er den Kopf herumreißt und seinen Arm aus meinem Griff zerrt. Binnen Sekunden hat er mich gepackt und an die Wand gepresst. Sein Gesicht ist viel zu nah, mir beschlägt die Brille unter seinem Atem. „Du“, sagt er, immer wieder dieses eine Wort, seine Zunge schnalzt hart gegen die Schneidezähne „du, du, du“, wie ein beschwörender Singsang und seine Stimme ist kehlig und seine Augäpfel haben die Farbe von verschütteter Milch und es klopft in meinem Kopf. Der Fleischer sagt: „Du.“ Der Fleischer lässt los. Der Fleischer geht. Ich lache, um das zornige Keckern des Fuchses nicht zu hören.
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Von singenden Heringen und hawaiischen Tanzreifen Wenn man Kunst und Kultur nicht nur konsumieren, sondern auch produzieren möchte, gibt es in Rostock eine Vielzahl von kulturellen Angeboten von und mit Studierenden. Vier Möglichkeiten, selbst kreativ zu werden, findet ihr in diesem Artikel. AutorInnen Jens, Michel und Anne singen, tanzen und spielen sich durch Rostocks Mitmach-Szene.
„Projekt 30“ – Theater von und mi t Stu
Von Jens Wegener
dierenden
Fak ten: Mit diesem Namen wird das Stud ie15 Stud ierende eingepegelt. Es hand elt sich darendentheater der Universit ät Rostock aufgefüh rt. Im letzten Jahr wurde bezeich„Sha kesbei um einen festen Kern an Stud ieren den, der net. Seit der Gründung im Som mers peare sämt liche Werke“ beha ndelt emester und dieses best ändig jedes Semester dabei ist. Das 2014, wird das Theaterprojek t bedeuJahr arbeiten die Stud ierenden an eine vom AStA m Stück tet aber nicht, dass keine neuen Spie ler*i nnen und Peter-Weiss-Haus unterstüt zt zum Thema Flüchtlinge. und von meh r aufgenom men werden. Zu den wöchentJörg Selent, einem ehemaligen Scha Eind ruck: Jedem, der nach eine uspieler, m künstlelichen Proben sind Theater-i nteressie rte Studer seine Ausbildung an der Hoch risch en Output sucht, Theater-i nteressie schu le für dierende jederzeit eingeladen. Wäh rt ist rend der Musik und Theater durchlau fen hat, und eine Alternat ive zum restl iche geleitet. n UniverSemester ferien gibt es vorrangig Text Mit diesem Projekt wollte er einen proben sität sangeboten braucht, ist das „Pro Raum für jekt 30“ und innerhalb des Semester s wird verstärk t Stud ierende scha ffen, dam it diese mit zu empfehlen. Dort kann man unte der Hilfe r Gleicham Auft ritt gearbeitet. Sowohl die Aufnahme von Theater ihre aktuelle Lebenslag gesin nten und mit professioneller Führ e reflektieneuer Spieler, als auch die Wah l eine ung in s Stückes ren können. Der Name „Projekt 30“ eine r sicheren Umgebung sein künstleri steht für und dessen Büh nenbilder, Kost üme sches und Reden Weg zum 30. Lebensjah r, den die Ich erku nden und ausleben. meisten quisiten, werden gemeinsam besproch en. GeStud ierenden mit dem Stud ium bege hen. Die probt wird das Stück dann über zwe i Semester Teilnehmer*In nenzahl hat sich auf Kontakt : ungefähr und in der Regel im Juni im Peter-We iss-Haus asta -rostock.de/studierenden- thea ter/
werk r Töpferkurs vom Studenten
– De Keramik aus dem Souterrain Von Anne Halbaue r
oder Mü slischaFak ten: Ega l ob neue Tas sen hübschen eiAuf len für die WG, Knöpfe zum ne Sku lptuklei h auc r ode e ner alten Kom mod nze Gre n gesetzt, ren; der Fantasie sind kau m r don ner stag s ode s stag wen n man sich dien in die Ma xfern Töp zum ) Uhr 21 Abend (17das Stumt kom t Planck-Straße beg ibt. Dor nach, trag Auf llen ture kul em dentenwerk sein iben, che fers , Töp indem es für wen ig Geld Ton Hillle ione fess pro und Werkzeug, Brennofen Monat im ro Eu 10 Für . tellt eits festellu ng ber Werkstoff und kan n man sich lang sam an recht kurzer in so und n aste Techni ken herant che Ergebn isse Zeit fun ktionale und ästhetis zept einer ofKon im erzielen. Da das Gan ze es keinen gibt t, nier ktio fun att fenen Werkst gra mm, spro Kur stru ktu rier ten Ablauf oder ein . Mit en“ dier Stu r übe ren hier gilt eher „Probie zdem gern trot h rlic natü sich man n Fra gen kan r geü btere Teilan Jörg Sed l, den Kur sleiter, ode . den wen neh merInnen
h der Werkst att Eindruck: Die Suche nac man wu sste, he, glich einem Night-G eo- Cac pe zu einer Ram e nös omi das s irgendwo eine pe da geRam che Tür füh ren sollte, doch wel t ersichtnich t men Mo en mei nt ist, war im erst nach sich rte nba offe fig, häu so lich. Aber wie ster Fen am n iche kurzem Suchen und Klopfze n nde befa n nne Dri . ung Lös der Werkst att die endier Stu ahl sich eine überschaubare Anz zum Ent spa nnen: der, teil s zum Töpfern, teil s ach her, um eine „Manchmal kom me ich einf uns eine Teil nehTas se Tee zu trin ken“, verrät d Töpfern schon wir isen kre mer in. In Hipster elt. Bei m Töpfern als das neue Stricken gehand d-Nutzen sogar wan scheint das Verhält nis Auf sind gereiht nde Wä Die . sein noch bes ser zu glasierten und mit trocknenden, gebran nten Arbeiten. Kontak t: k.d e/d e/k ultu r/ ww w.s tud entenw erk -ros toc tml malerei-und-g rafi k/keramik.h
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nischen Tan Bewegungskultur mit dem hawaiia Von Michel Wiedecke
in der Fak ten: Viele Spor tarten machen alleisie man n wen auch , Spaß r meh Gruppe Hula mit auch es ne zelebrieren kann. So ist ie Soph fs, ttref Spor s diese n atori Hoop. Die Initi e im Park tniss Kenn ihre sich hat nn, elma Gieb nachdem und durch das Inter net angeeignet, rt hatrobie ausp n tarte Spor ere weit sie etliche line Slack oder te. Was Hula-Hooping von Poi tlispor von ng inigu Vere die abhebt, ist für sie kten bei Aspe tiven krea und hen nisc tech , chen mache Zuhi lfena hme eines Geräts. Natü rlich gerade aber , Spaß r meh noch n dies im Freie der Ort, er im Winter sei ein trockener, warm nzim Woh ische heim das als meh r Platz bietet
zreifen – Hula-Hooping im JAZ
n Platz mer, von immensem Vorteil. Und diese is 20 Uhr stellt das JAZ gerne montags von 18 b schen verzur Verf ügung, so dass hier Men en unentomm vollk e tniss Kenn ter schiedens können. en tanz und geltl ich zusa mmen lernen falls eben wird kurs port Unis ige Der gleichnam tech nivon Soph ie geleitet. Dieser verm ittelt man diese sche Grundlagen und im JAZ könne regelauch en käm mer Som Im . iefen idea l vert . ande zust mel Him mäßig Treffen unter freiem man t fühl ns hehe Gesc des Ort Eind ruck: Am mel. Aus sich fast schon wie unter freiem Him Kon zertdes Gras en dem überdimensioniert nierte nsio dime über so eben eine saals lugt
Singen für die Solidaritä t: ROTER HERING – Ro
Von Anne Halbauer
Fa kten: Rot ist nicht nur die Farbe der TShi rts, des Logos und Bestandteil des Chornamens; rot ist auch die Liedau swahl und die pol itische Ein stellung der Chorm itgl ieder. Der Rote Hering trif ft sich jed en Son nta g im PW H, um der soz iali stischen Liedku ltu r zu frönen. „Un sere Eltern mu ssten diese Lieder noch singen, wir ent scheiden un s bew usst daz u“, so ein Sänger. Gegrü ndet wu rde der Chor mit einer pol itischen Absicht und so lieg t der Fok us vor allem darauf, die Inh alte, Ent stehungsgesch ichten und Au ssa gen der Lieder zu diskutieren und zu reflekt iere n. Auch bei Kon zer ten gibt es zu jedem Lied ein e kleine Ein füh rung. Au ffü hru ngen von Roter Hering finden nicht nur in Rostock statt, son der n hin und wieder auch in anderen Großst ädten, so wie jüngst
kreative Heu schrecke hervor und scha fft eine aus seiend hein ansc man der in Atmosphäre, ckende nen Grundschulkenntn issen beei ndru ickel n entw läufe gsab und schöne Bewegun n der ratio zent Kon trotz en wirk e Dies kann. ndavo zu und ab m TeilnehmerIn nen und eine n lade und itativ med zu nahe n rollendem Reife zur Musik ein, nden haue Zusc den st inde zum zu entspannen. Kontakt : www.goo.gl/r Sc3Yn
stocks Klassenkampfch or
in Berlin. Auch habe das Kon zept andernort s schon Nacha hmer gef und en. Der mu sik alische Aspekt ist dem Chor eher zweitrang ig. Die Lieder werden meist ein stim mig gesungen, ab und zu auch zweistim mig . Es gibt auch kei ne richtige Chorleitu ng – Lie dau swahl und Probenablau f werden gemein sam gestaltet. Eindruck: Mä nner mit Bär ten – das besch rei bt wohl am besten meinen ersten Eindruck des Chors, der ebe n vor allem aus Mä nner n mit Bär ten besteht, zw ischen ihnen kan n ich aber verein zelt auc h Sänger innen ausmachen. Die Atmosphäre wa r seh r locker, entspa nnt und lustig und das , obwohl der Besuch des heuler auf eine Gener alprobe fiel, kurz vor einem Au ftritt. Inbrün stig und kra ftvoll kli ngt der Rote Hering und läs st dadurch auch über
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den ein oder anderen ver pas sten Ein sat z oder sch iefen Ton hinwegsehen . Die Lieder veranlas sten mich auf jeden Fal l zum Mitw ippen und noch Tage später hat te ich einen Oh rwu rm davon. Konta kt: ww w.facebook.com/klass enkam
pfcore
Mein MaSS an Berühmtheit ist sehr angenehm
Mit Swingende Notwendigkeit war Bodo Wartke am 11. März gemeinsam mit dem Capital Dance Orchestra zu Gast in der Rostocker Stadthalle. Der heuler traf den sympathischen Künstler vorab zum Interview. Autoren Daniel Möck und Malten Rose haben die Stadthalle zum ersten Mal durch den Backstage-Eingang betreten. // Foto: Malten Rose
Hast du denn Angst, den ursprünglichen Charakter deiner Stücke zu verfälschen, da du viele Stücke mit Orchester eingespielt hast? Hm … (denkt lange nach) Was ich wichtig finde, ist eine stimmige Version auf die Bühne zu bringen. Und da glaube ich, dass es eben nicht nur eine Interpretationsmöglichkeit gibt, sondern mehrere die stimmig sein können. Ein Lied kann ja auch anders klingen, je nachdem, wie ich gerade drauf bin, das kann alles vorkommen. Wenn ich akuten Liebeskummer habe, bringe ich das Lied An dich zum Beispiel ganz anders rüber, als wenn ich keinen habe. Dadurch ist es nicht schlechter, es wirkt nur anders.
heuler: Zunächst mal herzlichen Dank für das spontane Interview – herzlich Willkommen in Rostock. Du warst in den letzten Tagen in Erfurt, Leipzig und Chemnitz zu Gast, jetzt bist du wieder zurück im Norden. Du bist ja geboren in Hamburg und aufgewachsen in Lübeck und Umgebung. Ist Rostock für dich daher ein Stück weit nach Hause kommen? Oder lassen sich deine Heimatstadt Lübeck und Rostock so gar nicht vergleichen? Bodo Wartke: Doch, ich war überrascht als ich das erste Mal in Rostock war, wie ähnlich Rostock und Lübeck sich sind, von den Gebäuden her, von der Art zu reden … Und beide Städte liegen ja auch echt nicht weit voneinander entfernt.
Das heißt, der Charakter deiner Stücke verändert sich je nach Stimmungslage? Ja, es geht ja darum seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ich habe mal die Definition aufgestellt, Musik ist die Übersetzung von Emotionen in Schall. Und wichtig ist für mich, glaubwürdig zu sein. Bei ganz vielen Stücken haben wir ausprobiert, wie sie mit dem Orchester klingen, und haben gesagt: ‚Ja geil, ganz anders, aber genauso glaubwürdig‘.
Das heißt, deine bisherigen Erlebnisse mit Rostock sind durchaus positiv? Ja total. Ein sehr guter Schulfreund von mir hat in Rostock studiert und den hab ich öfter in Rostock besucht. Ich weiß noch, wie wir mal am Hafen auf einen Kran geklettert sind, auf den man eigentlich gar nicht klettern durfte – aber wir haben das trotzdem gemacht (lacht). Und wir waren damals noch in einer stillgelegten Werfthalle, das war ein riesiger Abenteuerspielplatz. Dadurch hab ich genauso schöne Erinnerungen an Rostock, wie durch meine schönen Auftritte, die ich hier hatte.
Was ist denn die Grundintention von Swingender Notwendigkeit? Die Idee des Programms ist es, ein Best-Of von vielen altbekannten und liebgewonnenen Stücken zu präsentieren und die mal im neuen Gewand zu hören.
Kommen wir mal zur Musik. Du warst 2014 zuletzt mit „Klaviersdelikte“ in Rostock, jetzt bist du mit „Swingender Notwendigkeit“, mit Orchester und Bigband, unterwegs. Nachdem du ja besonders als Solokünstler am Klavier berühmt geworden bist, wie fühlt sich das an, so etwas komplett anderes zu machen? Ich mache ja eigentlich bei jedem meiner Programme irgendwas komplett anders als früher. Bei jedem Klavierkabarettprogramm spiele ich zum Beispiel ein neues Instrument, was ich nicht kann und vorher noch nie gespielt habe (lacht). Insofern liebe ich es, mir neue Herausforderungen zu stellen und Neuland zu betreten und das mache ich mit diesem Programm Swingende Notwendigkeit ja ganz augenscheinlich. Für mich erfüllt sich damit ein großer Traum, weil ich all die Dinge machen kann, die vorher nicht gingen.
Im Sommer stehst du seit zwanzig Jahren auf der Bühne, bist du überrascht davon, wie erfolgreich du heute bist? Zunächst mal bin ich sehr glücklich und dankbar darüber, dass ich davon leben kann und einen Beruf ausüben kann, der mir total Spaß macht. Was mich überrascht hat, war, wie einfach es ist, von dem was ich mache, zu leben. Mir wurde von allen Leuten, an vorderster Front meiner Familie, davon abgeraten, Künstler zu werden. Sie haben immer gesagt: ‚Mach was sicheres, mach was vernünftiges, dann hast du was in der Hand. Mach irgendwas, was dir überhaupt keinen Spaß macht, aber dich weiterbringt‘. Hast du aus diesem Grund angefangen, zwei Semester Physik zu studieren? Ja genau, das habe ich aus Vernunft gemacht, obwohl es mir keinen Spaß gemacht hat. Aber parallel dazu bin ich aufgetreten. Ich wurde als Moderator für eine Varieté-Show angefragt und habe die monatelang moderiert. Ich habe jeden Abend vielleicht 70 Mark dafür bekommen, aber das hat gereicht, um meine Miete davon zu bezahlen. Seitdem lebe ich
Weil das Klavier als Instrument begrenzt ist und man vieles nicht rüberbringen kann? Ja, darin besteht eben die Herausforderung, die Freiheit in der Beschränkung zu finden. Und ich liebe es, Dinge zu tun, die unorthodox sind, die man nicht erwartet und die überraschend sind.
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Aber gerade in dieser Kleinkunstszene muss es doch unglaublich schwierig sein zu existieren? Für mich war es nicht schwierig, ich dachte immer, es wäre schwierig, aber das ist es für mich nicht gewesen: Ich habe immer mein eigenes Ding gemacht, ich bin super authentisch. Ich habe mich nie einem Trend oder Mainstream angebiedert und nie auf Leute gehört, die gesagt haben: ‚Das musst du machen, das kommt gerade gut an‘. Mein Vater ist so ein Mensch. Aber ich bin der Meinung, das sind Hypes. Die sind für ein paar Tage überall in den Medien, aber danach sofort wieder vergessen. Ich baue lieber auf Nachhaltigkeit und Substanz, als auf flüchtige Moden.
von meinen Auftritten, selbst wenn man vor einem kleinen Publikum auftritt. Ich stand von Anfang an auf eigenen Beinen und musste nie Hunger leiden (lacht). Es gibt Kollegen, die werden wesentlich schneller bekannt als ich. Bei mir war das ein langsamer und stetiger Weg, was auch daran liegt, dass ich nicht sehr präsent in den Medien bin – auch bewusst nicht. Naja, das kommt darauf an, in den Privatmedien bist du gar nicht zu sehen, bei den öffentlich-rechtlichen Sendern vereinzelt für ein Interview, aber wenn, dann auch eher im Nischenprogramm. Ja, ich finde die Privatmedien und die BILD-Zeitung verstoßen gegen Artikel 1 des Grundgesetzes. Und da möchte ich nicht mitmachen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen traut sich leider nicht, die Art von Unterhaltung zu senden, die ich mache, weil sie glauben, Musik sei schlecht für die Quote. Ich halte das für Quatsch. Was ich mache ist nicht unbedingt Mainstream – aber der Mainstream ist das, worauf die Medien zielen. Die Medien wollen möglichst viel Publikum, egal welches, und das will ich nicht. Ich möchte das Publikum erreichen, dass mit meiner Art von Entertainment was anfangen kann. Wenn mich jemand blöd findet, ist das für mich total in Ordnung, aber die wissen dann eben auch nicht, wer ich bin – und das ist für mich auch okay. Dieses Maß an Berühmtheit ist sehr angenehm. Die, die mögen, was ich mache, die kennen mich – und die, die mich nicht mögen, die kennen mich auch nicht.
Jetzt sind wir ja ein Studierendenmagazin der Universität Rostock – ist dein Rat an die Studierenden von heute: Macht, was ihr machen wollt, vertraut auf eure Talente und lasst euch nicht verbiegen? Im Grunde, würde ich sagen, ist es das Motto meines anderen Programmes Was, wenn doch?, mit dem ich gerade auf Tour bin. „Was, wenn doch?“ ist die Antwort auf die Frage, ‚was, wenn es nicht klappt?‘. Viele Menschen trauen sich bestimmte Dinge am Anfang nicht, weil sie denken, das klappt ohnehin nicht. Sie lassen es nicht darauf ankommen – und dann sage ich immer gerne: Ja, was, wenn doch? Ein weiterer Satz aus meinem Programm lautet: Tu, was du tust aus Liebe, nicht aus Angst. Wenn wir aus Vernunft handeln, kann es unter Umständen angstgesteuert sein. Es wird auch immer von einem erwartet, dass man genau weiß, was man werden will. Und ich hatte nicht den blassesten Schimmer. Ich wusste, dass ich Bock habe, Songs zu schreiben und den Leuten vorzusingen, aber ich hätte nicht für möglich gehalten, dass das auch beruflich geht. Daher würde ich allen jungen Menschen raten: Es ist okay, nicht zu wissen, was ihr machen wollt. Scheiß auf die Effizienz, den Erfolg und den Leistungsdruck. Wenn man ein Jahr oder ein paar Semester verliert, ist es nicht so schlimm. Und überhaupt hängt so viel vom Zufall ab. Lange Zeit war ein gelbes Hemd mein Markenzeichen, das hatte ich zufällig in einem SecondHand-Laden gesehen und gekauft, weil ich die Kragenform interessant fand. Ich war eigentlich auf der Suche nach einem weißen Hemd, aber das gab‘s da nicht – also hab ich eben ein gelbes genommen und gedacht: Mensch, das sieht ja cool aus ... Also offen sein für Neues und die eigene Angst ablegen? Nichts ist umsonst. Alles, was man tut, ist für irgendetwas gut. Auch wenn man nicht gleich sieht, inwiefern einem etwas später nützlich sein könnte … Insofern einfach zurücklehnen und denken: Alles wird gut. Wann bist du das nächste Mal in Rostock? Hm, das weiß ich noch nicht. Aber mit Was, wenn doch? muss ich ja auf jeden Fall noch in Rostock vorbeischauen … Alles klar, dann freuen wir uns darauf. Vielen Dank für das Gespräch.
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Der Kulturgedanke hinter dem AStA-Logo
Zwischen Singer-Songwriter-Slam, Universitätsflohmärkten und Cine-AStA ist Martin Hempel zu finden, Kulturreferent beim AStA. Doch was steckt noch hinter dem Ehrenamt und Referat Kultur und darf jede*r einen Antrag stellen? Autorin Mimi Fischer hat auf dem AStA-Flohmarkt schon einmal Schuhe verschenkt.
denken anregen und offen dafür eintreten, dass die Kulturgemeinschaft Rostocks mit den Studierenden geschlossen auftritt, schließlich gebe es kaum eine Stiftung, die in diesem Bereich langfristig finanziell absichern kann. Auch in diesem Jahr sollen wieder rund 15.000 Euro der Studierendenschaft in den kulturellen Bereich fließen. Wo im vergangenen Jahr noch 25.000 Euro im Haushaltsplan standen, soll in diesem Jahr nun mehr auf externe Förderer gesetzt werden. Außerdem werden die kulturellen Veranstaltungen der einzelnen Referate nun über eigene Töpfe abgerechnet. Große Chancen aus Förderersicht sieht er ebenso beim Studentenwerk Rostock. Der dort ansässige Kulturausschuss leistete in den letzten Jahren kaum finanzielle Unterstützung für die Universität Rostock, obwohl das Campus Open Air in Wismar jedes Jahr mit rund 10.000 Euro gefördert wird.
Um die letzte Frage gleich vorweg zu nehmen: Ja – grundsätzlich darf jede*r Studierende der Universität Rostock beim AStA einen Antrag stellen, soweit es sich nicht ausschließlich um eine Partyförderung handelt und jede*r einen Vorteil aus dem kulturellen Projekt ziehen kann. Der AStA unterstreicht das Vorhaben dann lediglich mit dem eigenen Logo auf Flyern und Co. Fragt man Martin direkt, welche Initiativen so an ihn herantreten, hört mein Kugelschreiber beim fünften Komma auf zu schreiben. Neben einmaligen Studi-Initiativen, Länderabenden und Lesungen in Kooperation mit dem Literaturhaus, ist ihm vor allem der seltene Auftritt von Esther Bejarano in Erinnerung geblieben. „So einen Abend unterstütze ich gerne mit 300 Euro.“ Weitet man jedoch sein Arbeitsfeld auf langfristige Projekt aus, steht vor allem die Zusammenarbeit mit kulturellen Trägern in der Hansestadt Rostock im Vordergrund. Beispielsweise soll mit dem Kulturticket für Studierende eine Möglichkeit geschaffen werden, dauerhaft Vergünstigungen einzuwerben. Insgesamt klingt das natürlich sehr nach Lobbyarbeit, daher stellt Martin mir auch noch kurzfristige Vorhaben von seiner Liste vor: „Ich möchte wieder mehr Workshops anbieten, daher stehe ich gerade mit Beatboxern in Verbindung. Außerdem sollen im Herbst selbstgebaute Drachen in die Lüfte steigen.“ Außerdem möchte er die Veranstaltungen familienfreundlicher ausrichten, sodass beispielsweise eine Kinderbetreuung angeboten wird, wenn der nächste Flohmarkt stattfindet.
„Viele möchten keine AStA-Förderung“ Außerdem möchte Martin langfristig gewährleisten, dass der AStA eben nicht nur auf dem Flyer steht, sondern bei den Veranstaltungen auch präsent in Erscheinung tritt. Die eigene Selbstdarstellung soll verbessert werden, da in der Vergangenheit viele Institutionen einer AStA-Förderung kritisch gegenüberstanden. Dies könnte sich seiner Meinung nach mit Informationsstände des AStAs inklusive Beach-Flags verändern, aber auch durch Universitätsfragen beim Campusquiz im Sommer. Doch mit einem Blick auf das Kalenderblatt fällt auf, dass ihm dafür nur noch ein halbes Jahr Zeit bleiben wird, denn: „Der KulturAStA funktioniert nur mit kreativen, neuen Ideen.“
„Es ist schwierig im Kulturbereich den Mittelweg zu finden“ Blicke ich verstohlen auf das Ende seines Zettels, entdecke ich dort das Stichwort Musical. Er erklärt mir etwas wehmütig, dass es mal vor einiger Zeit die Idee gab in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater ein Musical zu produzieren. „Viele Dinge kann man jedoch nicht alleine anstoßen.“ Beim Gedanken ans Musical schweife ich direkt zum nächsten Punkt: Volkstheater. „Persönlich bin für den Erhalt des Theaters, aber das ist nicht meine Aufgabe als Referent mich dort öffentlich zu positionieren.“ Im Gegensatz dazu möchte er lieber zum Um-
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Über die Wirkmächtigkeit von sieben-minütigen Episoden. Eine Rezension. Autorin Inna Barinberg schaut lieber eine Folge Her Story als Kanye West zu hören.
Ein Krankenwagen braucht im Schnitt acht Minuten, um am Notfallort anzukommen. In neun Minuten kann man die Albumversion von Kanye Wests Single Runaway einmal hören und in zehn Minuten kann man das Victoria Secret Workout auf Youtube absolvieren. In sieben bis zehn Minuten kann also so einiges passieren, so auch in der zu Beginn des Jahres erschienen Webserie Her Story. Im Vergleich zu gewöhnlichen Serien, sind Webserien in der Regel kostenlos und 24/7
ben will, und Violet wird klar, wie viele Vorurteile und Unwissen auch innerhalb der Queeren Community gegenüber Trans*Frauen herrscht. Unangebrachte Fragen beherrschen das Gespräch und man schwankt beim Ansehen der Episode zwischen Scham und Sympathie für Allies ungeschicktes Verhalten. Zum Beispiel, als sie Violet nach ihrer Sexualität vor und nach der Transition fragt, um überrascht festzustellen, dass sie jetzt Männer datet. „It's not about them. It's about me“, sagt Violet
im Internet zugänglich sind. In sechs Webisoden werden die Arbeits- und Liebesleben von Trans* und Queeren Frauen dargestellt. Im Vergleich zu Schauspielern wie Eddie Redmayne oder Jeffrey Talmob, die die Geschichten von Trans*Personen aus der Perspektive von cis-Männern spielen (cis=Menschen deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt), wird Her Story hauptsächlich aus der Perspektive von Trans* Personen gespielt, geschrieben und gestaltet. In Her Story geht es um die Dinge, die für eine cis-Person auf den ersten Blick verborgen bleiben. Es geht um die Kämpfe die nach innen hin ausgetragen werden. Her Story beleuchtet facettenreich das Leben unterschiedlicher Charaktere und stellt nicht nur die (täglichen) Kämpfe und Schwierigkeiten von Trans*Frauen dar, sondern auch, wie sich cisPersonen damit auseinandersetzen. Für zwei der Hauptdarstellerinnen, Violet (Jen Richards) und Paige (Angelica Ross), ist es nicht nur eine schauspielerische Rolle in einer Serie, die übernommen und abgelegt werden kann. Sie präsentieren sich verletzbar und machen sich durch das Darstellen ihrer Realität als Trans*Frauen angreifbar. In einem Gespräch, in einer der ersten Folgen, zwischen der lesbischen Journalistin Allie (Laura Zak), die einen Artikel über Trans*Frauen schrei-
schließlich. „When I'm with a man I have no doubt about my womanhood. My body next to theirs is so obviously feminine“. Für Violet ist es anstrengender, sich neben einer cis-Frau wie Allie zu sehen, denn es ist schwierig in einem Gespräch präsent zu sein, wenn ein Teil von ihr sich fragt, ob anderen Menschen beispielsweise auffällt, dass ihre Hände größer sind als Allies. Dass das Unverständnis und bestimmte feministische Positionen auch innerhalb der eigenen Queeren Community zu transphoben Ausgrenzungen führen können, zeigt sich anhand von Lisa (Caroline Whitney Smith), einer Freundin von Allie. Ihrer Meinung nach können Trans*Frauen keine richtigen Frauen sein und der Kreislauf schießt sich, denn Lisa bemerkt nicht, wie sie sich gewaltvoll gegenüber Trans*Frauen verhält und gleichzeitig selbst von Gewalt in ihrem Leben betroffen war. Es ist echt und es ist kompliziert, aber genau das macht Her Story auch aus. Es ist wichtig, dass eine Geschichte überhaupt erzählt wird. Ein größerer Schritt in die richtige Richtung ist es, wenn sie auch von den Menschen erzählt wird, die den (täglichen) Kampf austragen müssen. Das ist meiner Meinung nach allemal mehr wert, als ein Victoria Secret Workout oder Kanye West.
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Kultour #sechs Pl at t e ntu _ Black Stone Cherr y – Ke
Autor Frit z Beise ist eue r Reiseleiter.
p (1.4.2016) ck y // Mascot Label Grou
sorgte für mehr usic . Der Lab elwechsel amerikanischen Roadm der zerthymne e Kon che die Klis h das auc lt als feh hr steckt me Long Ride glich. Dank des Songs In den Country-Ro ckern mö s alle eint sch ck k und Hardro Freiheit. Zwischen Fun definitiv nicht!
nzert // Rhing _ Puhdys – Das let zte Ko
tön (18.3.2016)
e, e letz te Zigarette raucht e Lemmy Kilmister sein aber nun doch ein s von innen konserviert sich stet t der gib ber ens em Ost Dez des im nds , als n Kultba So, wie es unreal wirkte stellen. Eine der wenige en ohne die Puhdys vor kann man sich kein Leb letz tes Mal die Ehre.
Records (25.3.2016) from yourself // Napalm u yo e sav n ca e on No – t. _ Walls of Jericho diese Töne von sich gib wirklich eine Frau, die es ist in der Hoff nung, mit nen, dem sei ges agt: Ja, auf die Fes tivalsaison, ohne sie wirklich zu ken alles ab. Man freut sich Wer die Band nur hör t, eut ern er änd . mb nen Stim langt ihren mitgröhlen zu kön Candace Kuc sulain ver ß und Staub, ordentlich le Pit, gehüllt in Schwei Gleichgesinnten im Circ
Pr oj e k t i o n
_ Wilson Yip – Ip Man 3
// KSM (7.4.2016)
k ist. Es dget-Kung- Fu-Slapstic synchronisier ter Low -Bu . Besonderes Highlight: die Serie kein lächerlich s isch das hor ß, tap wei me r nt, ehe ken e eint Wer die anderen Teil tion. Die Kampfkuns t sch en Kino. erdrückung, um Zivilisa er nicht in jedem deutsch geht um Krie g, um Unt lich auf die Fresse. // Leid ent ord mal cht ewi Bös Mike Tyson bekommt als
n // Universum Film Gm _ Oliver Stone – Snowde
bH (19.5.2016)
umzusetzen: Edward Snowden filmisch Ver such, das Leb en des g der um den gun ne nle Sto Offe er die Oliv für ht ilegien Skandal mac zicht aller privaten Priv Ver Fas t drei Jahre nach dem zum hin bis , nste en der Geheimdie n Files) gelungen ist? von der Arb eit auf Seit s Sachbuchs ( The Snowde ng. Ob die Adaption eine fassenden Überwachu
mane un _ Ciro Guerra – Der Scha
.4.2016) d die Schlange // MFA (21
nen StamSchamane eines indige onisierung Brasiliens. Ein iniert Kol Nom der e. hte anz chic lpfl Ges Hei h einer Amazonas und in die hungel auf der Suche nac Eine Reise entlang des For scher durch den Dsc en Zeit n ene ied sch mes führt zu zwei ver ausländischer Film. bei den Oscars als bes ter
Pa p i e r
(5.2.2016) ier te Verachtung // bpb sier ten _ Carlo Strenger – Zivilis d, die den historisch Ver ussionskultur gelebt wir das Disk rieren einem Land, in dem eine dem übersteigertes Tole h ein Sachbuch sein. In der Punkt erreicht , an Manchmal muss es auc das Richtige. „Wann ist au gen r abe das ist t, läss angst und bange werden chaften bedroht?“ ndnis wes tlicher Gesells freiheitliche Selbstverstä
.2.2016) ndschuh // Rowohlt (26 Ha ne lde go r De – k un _ Heinz Str ger Kneipe aufgae Opfer in einer Hambur der sein s zu en eines Mörders nach, rn durch seinen Prozes nt. Er zeichnet das Leb Mörder, war in den 70e der ka, Hon z Frit Strunk, wie man ihn ken t“. he steh Ree dereikreise. Buc he im reic es in wie ern , hen tech rstc Abs gen belt. Der Typ: „ein Wü in die Gegenwart mit eini Strunk holt ihn zurück Berühmtheit gelangt.
e dunklen Krieger _ Bernard Cornwell – Di
// Rowohlt (21.5.2016)
, iches Mercia und den Iren nordenglischen Königre enüber der Königin zwischen die Fronten des geg ät id ger nse red Leh Uht d dem Hel en ga. en zwisch Band 9 der Wik ingersa Er muss sich ent scheid ern verbündet hab en. hen Anf ührers. die sich mit den Wik ing r ist die Frau des feindlic hte Toc e Sein aft: sch rwandt tsve Blu und cia Mer von
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Autorin Julia Fischer teilt ungern ihr Essen mit Riesenmöwen.
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Ein romantisches Picknick am Warnemünder Strand, ein leckeres Fischbrötchen in meiner Hand. Ja, ohne euch wäre das wunderschön, doch ihr werdet mir immer auf die Nerven geh’n. Wie garstige Hobbits klaut ihr mir meinen Schatz und fliegt dann davon ohne Schadensersatz. Fühl‘ mich ständig beobachtet, überall schleicht ihr rum. Und das nicht nur am Wasser, auch im Stadtzentrum. Die Touristen fotografieren euch wirklich gerne, doch ich sehe euch lieber aus der Ferne. Die Ratten der Lüfte, seit wann seid ihr so groß? Das sind doch Mutanten, oder spinne ich bloß? Doch obwohl ich finde, manchmal wär’s ohne euch schöner, gehört ihr Möwen zu Rostock wie der Dobi-Döner.
Die geklaute Kategorie
Die Welt als Google-Vorschlagsliste
Schon unsere Mütter haben immer gesagt: Auch andere Zeitschriften haben gute Ideen. Diesmal lassen wir uns von der Neon inspirieren. Autor*in Google hat drei Milliarden Suchanfragen ausgewertet.
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Zeichnerin: Theresa John
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Ihre Experten vor Ort
AOK STUDENTEN-SERVICE Egal ob für Ihr Studium, die Karriere oder das Studentenleben – wir sind überall in Ihrer Nähe. Universität Rostock Studentenwohnheim (Erdgeschoss links) Erich-Schlesinger-Str. 19, 18059 Rostock Gesundheit in besten Händen
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