BLS Gazette

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Ausgabe 2011

BLS Gazette

Impressionen I Burgdorf – Madiswil – Ursenbach (zu Fuss) – Lindenholz – Huttwil – Bern


Die Einführung

Unterwegs mit der BLS

Ein etwas anderer Blick auf die BLS.

Die BLS ist weit mehr als ein Unternehmen, das Menschen und Güter transportiert. Sie hat eine lange Tradition. Und sie hat noch viel vor. Die Mitarbeitenden setzen sich mit Leidenschaft für ihre Kundinnen und Kunden ein – damit jede Reise zum Erlebnis wird. Die Reise beginnt, Vielleicht gehören Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, zu unseren Fahrgästen, die wir täglich zur Arbeit fahren. steigen Sie ein. Vielleicht sind Sie nur sporadisch mit uns auf der Reise, im Zug, Bus oder Schiff. Reisen ist aber weit mehr, als Menschen sicher und pünktlich von A nach B zu befördern. Wir wollen auch die Emotionen ansprechen, wollen uns von einer lustvollen Seite zeigen. Genau deshalb ist die vorliegende Gazette entstanden: Wir stellen Ihnen unser Unternehmen vor, das so vielfältig und farbig ist wie das Reisen selber. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre mit der Gazette. Lehnen Sie sich zurück, geniessen Sie die Bilder mit Impressionen des Bahnreisens oder sprechen Sie laut die Zeilen «Vom Glück des Unterwegsseins» des Berner Dichters Jürg Halter alias Kutti MC nach. Ich hoffe, dass Sie sich danach mit noch mehr Freude auf die Reise mit der BLS machen.

Bernard Guillelmon, Vorsitzender der Geschäftsleitung der BLS AG

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Der Künstlerbogen von Jürg Halter alias Kutti MC

Vom Glück des Unterwegsseins.

«Mit dem Zug unterwegs sein ist für mich so selbstverständlich wie morgens aus dem Haus zu gehen, und obwohl das Ziel bekannt ist, löst Zug fahren bei mir oft die leise Hoffnung aus, doch neues Gebiet zu erobern.» Jürg Halter, geb. 1980 in Bern, wo er lebt. Dichter und unter dem Namen Kutti MC auch als Rap-Poet bekannt. Diverse Buch- und CD-Veröffentlichungen. Auftritte in der ganzen Schweiz, in Europa, den USA, Afrika und Russland. Zurzeit arbeitet er mit Stephan Eicher an seinem vierten Album als Kutti MC. www. juerghalter.com, www.facebook.com/kuttimc

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Da sitzen und denken: Wieso muss ich denn ungefragt Zeuge dieses peinlichen Gesprächs werden? Wieso gibt es Leute, die so laut in ihr Handy brüllen, als ob sie seiner Reichweite nicht trauen würden?

Da sitzen, die Füsse hoch gelagert, Zeitung anständig darunter, ein Buch im Schoss: Woanders sein.

Da sitzen und denken: Ihr einig Volk von Pendlern, wieso nur seid ihr so schweigsam und vergräbt eure Köpfe in Gratiszeitungen und Bildschirme, während draussen doch das wahre Leben vorbeizieht?

Da sitzen und denken: Ich fahre in meinem Wohnzimmer durchs Mittelland, wie war das noch gleich? Der Kunde ist König. – Herr Kondukteur, wo bleiben meine Pantoffeln?

Da sitzen und denken: Das Panorama da draussen hat sich wahrscheinlich nur für mich so vorteilhaft in Szene gesetzt. Ich fühle mich geschmeichelt. Das wäre doch nicht nötig gewesen, dieser wunderbare Ausblick. Da sitzen und denken: Hier bleibe ich sitzen bis Istanbul.

Da sitzen, Augen schliessen: Den Flugzeugen im Bauch lauschen.

Da sitzen und denken: Die Fenster sind ja schmutzig. – Ach, nein! Es ist bloss meine Brille. Entschuldigung, liebes Reinigungspersonal, wie konnte ich nur auf solche abwegige Gedanken kommen.

Da sitzen und denken: Und die nächste Frau, die einsteigt, wird meine Traumfrau sein und wir werden uns sogleich ineinander verlieben und schon beim nächsten Halt werden wir als Paar aussteigen, der Bahnhofsvorstand wird uns, Champagner kredenzend, in Empfang nehmen.


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Das Angebot

Vielfalt als Stärke

Kompetenz und Leidenschaft.

Die BLS ist in fast allen Bereichen des öffentlichen Verkehrs tätig. Sie ist genauso stark im Regionalverkehr wie im S-Bahn-Bereich. Sie betreibt ein dichtes Busnetz. Sie hat eine lange Tradition in der Schifffahrt im Berner Oberland und im Autoverlad am Lötschberg. Und sie ist kompetitiv im Transitgüterverkehr. Diese Vielfalt macht die BLS zu einer kompetenten und 175-jährige Tradition. leidenschaftlichen Vor 175 Jahren lief auf dem Partnerin – für Sie. Thunersee das erste Passagier-

Schiff

schiff vom Stapel. Heute betreibt die BLS auf dem Thunerund dem Brienzersee mit einer Flotte von 13 Schiffen eine dichte Kursschifffahrt. Charterund Eventschiffe ergänzen das Angebot. Letztes Jahr waren 1,1 Mio. Passagiere mit den BLS-Schiffen unterwegs.

Autoverlad Im dichten Takt.

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Die BLS betreibt am Lötschberg seit 50 Jahren einen fahrplanmässigen Autoverlad. Über das ganze Jahr hält sie ein dichtes Angebot im 30-Minuten-Takt aufrecht und führt mindestens 70 Züge pro Tag – bei grossem Andrang sogar deutlich mehr. Im letzten Jahr hat der Auto­ verlad 1,3 Mio. Fahrzeuge transportiert.

Bahn Neu auch in Luzern West.

Die BLS hat auf ihren Zügen im Regionalverkehr im letzten Jahr 49,7 Mio. Passagiere transportiert. Sie betreibt die S-Bahn Bern und seit dem letzten Fahrplanwechsel den gesamten regionalen Bahnverkehr westlich von Luzern. Eine neue Ära beginnt mit der In­betriebnahme von 28 Doppelstockzügen ab dem Jahr 2013.

Bus

Deutlich mehr Passagiere.

Mit 860 täglichen Kursen ist die Busland AG auf den Strassen im Emmental stark präsent. Die BLS-Tochtergesellschaft mit Sitz in Burgdorf betreibt 19 Linien auf einem Streckennetz von 200 km Länge. Das Angebot wurde im letzten Jahr markant ausgebaut. 3,5 Mio. Personen hat die Busland AG 2010 transportiert.

Cargo 43 Prozent Marktanteil.

BLS Cargo hat 2010 einen Marktanteil von 43 Prozent im alpenquerenden Schienengüter­ verkehr erreicht. Damit leistet das BLS-Tochterunternehmen einen wichtigen Beitrag zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Wichtigster Korridor ist die Lötschberg-Simplon-Achse.


Die Qualität

Was ist besser als gut?

Bequem, sicher, zuverlässig. Und noch viel mehr.

Bequem reisen Um mit der steigenden Nachfrage Schritt halten zu können, investiert die BLS in den nächsten 15 Jahren mehr als 1,2 Mia. Franken in die Erneuerung der Fahrzeugflotte. Bis 2014 nimmt sie 28 moderne und bequeme Doppelstocktriebzüge in Betrieb. Sie kommen auf den Linien S1, S3 und S6 der Berner S-Bahn zum Einsatz. Bis 2025 sollen wei­ tere rund 60 moderne Niederflurzüge die Flotte ergänzen. Doch auch für die ­ bisherigen Pendel­ züge hat die BLS ein umfassendes Modernisierungsprogramm in An­griff genommen. Die Mehrzahl der Züge verfügt inzwischen über Kli­maanlagen, Videoüberwachung, Schiebetritte und ein aufgefrischtes Interieur – damit die Reise zum angenehmen Erlebnis wird.

Als Fahrgast und als Kundin der BLS wollen Sie sich wohlfühlen und ihre Reise geniessen. Sie wollen sicher und pünktlich ans Ziel kommen. Und Sie wollen mit Ihren Anliegen und Bedürfnissen ernst genommen werden. Genügt das? Diese Zuverlässig reisen Sicher reisen Frage beschäftigt Die BLS will die bereits sehr hohe Die Sicherheit unserer Fahrgäste Pünktlichkeit ihrer Züge weiter ist uns wichtig. Deshalb hat die uns. Jeden Tag. verbessern. Zuverlässig heisst auch, die Kunden gut zu informieren. Darum hat die BLS im vergangenen Jahr alle Haltestellen mit elektronischen Infotafeln ausgerüstet und entwickelt die In­ formation in den Fahrzeugen laufend weiter. Zuverlässigkeit be­ deutet weiter, dass der Bus nicht schon abgefahren ist, wenn der Zug erst ankommt. Die BLS hat deshalb eine Stelle geschaffen, die sich nur damit beschäftigt, dass die unzähligen Anschlüsse besser funktionieren – damit die Reisenicht zur Wartezeit wird. Zuverlässig heisst schliesslich, die Kundinnen und Kunden in den zahl­reichen BLS-Reisezentren verlässlich und kompetent zu beraten und ihre Fragen und Anliegen ernst zu nehmen – unterwegs in den Zügen oder beim Kundendienst.

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BLS einen eigenen, professionellen und gut ausgebildeten Sicherheitsdienst aufgebaut sowie die Züge und Bahnhöfe mit Videoüberwachung ausgerüstet. Damit trägt sie dazu bei, Fälle von Vandalismus und Übergriffe stark zu reduzieren. Einen sicheren und zuverlässigen Bahnbetrieb zu ermöglichen, ist auch die Aufgabe der BLS-Betriebszentrale in Spiez. Ein grosser Teil des BLS-Netzes wird von hier ferngesteuert und überwacht, so auch der Betrieb im modernsten Bahntunnel der Welt, dem Lötschberg-Basistunnel.


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Stoffmuster. Auf bequemen Sitzen geniessen unsere Fahrgäste die Reise von A nach B. Die Sitzbezüge in den BLS-Farben werden in der Textilverarbeitung der Werkstätte Bönigen hergestellt.

Reise durch die BLSObjektwelt Rettungsring. Er gehört natürlich nicht nur auf das Motorschiff ­«Bea­tus», sondern auf jedes BLS-Schiff – wird aber hoffentlich ­möglichst wenig gebraucht.

Hohlstrahlrohr. Ein wichtiges Tool der Feuerwehrleute: Es ist vorne am Schlauch angebracht und dosiert die Wasserabgabe beim Löschen. Dadurch ist der Sprühstrahl stufenlos erweiterbar und die Löschwirkung verbessert sich.

Grafischer Fahrplan. Ein sicherer und pünktlicher Zugsverkehr steht im Fokus des Kunden. Gesteuert wird ein grosser Teil des Netzes von der Betriebszentrale in Spiez.

Feuerwehrhelm. Er bewahrt die Köpfe der Feuerwehrleute vor Schlägen und Stössen und ist zudem hitze­beständig. Das Helmvisier schützt die Augen der Einsatzkräfte.

Display Fahrerarbeitsplatz. Dieses Gerät wird in modernen Fahrzeugen der Busland AG eingesetzt und ersetzt rund 20 Kon­ troll­lampen. Es zeigt den Stand von Kraftstoff oder Kühlwasser an, aber auch diverse Betriebszustände oder offene Türen.

Sicherheitshelm mit Lampe. Kluge Köpfe schützen sich: Ein solcher Helm gehört bei der Elektro­technik zur Standardausrüstung bei vielen Arbeiten. Zur Sicherheitsausrüstung ge­ hören ausserdem die Warnweste und die Sicherheitsschuhe.

«départ!». Das Magazin für die Mitarbeitenden und die Pensionierten der BLS sowie für andere Interessierte. Es erscheint sechs bis acht Mal jährlich in einer Auflage von rund 6000 Stück.

Plakette Autoverlad. Das ist immer noch die wirkungsvollste Methode: Die ­Plakette zeigt jedem Fahrer, wie er das verladene Fahrzeug auf dem Zug «parkieren» muss.

«Streifzug». Das Kundenmagazin der BLS erscheint vier Mal jährlich und wird unter anderem in den Zügen aufgehängt. Rund 15 000 Interessenten lassen es sich zudem kostenlos nach Hause schicken.


54

94,2 %

Mio. total

,2

Pünktlichkeit

94,2 Prozent der Reisezüge der BLS erreichen ihr Ziel pünktlich oder mit maximal drei Minuten Verspätung. Die Spitzenposition nehmen die Züge der S-Bahn Bern mit 95,3 Prozent Pünktlichkeit ein, die RegionalexpressZüge erreichen 92,1 Prozent.

Transportierte Personen

49,7 3,41,1 Mio.

Bahn

Mio.

Bus

Mio.

Schiff

Die BLS transportierte im Jahr 2010 in ihren Zügen, Bussen und Schiffen 54,2 Mio. Personen. Das sind 150 000 pro Tag. Statistisch benützte damit jede Einwohnerin und jeder Ein­ woh­ner im Einzugsgebiet der BLS 54 Mal Züge, Busse und Schiffe der BLS.

849 Verkehrsleistung Personenverkehr

Sitzplätze

29 000

Die Fahrzeugflotte der BLS verfügt insgesamt über 29 000 Sitzplätze (ohne Bus und Schiff). Mit der Beschaffung von 28 Doppelstocktriebzügen sind es bis Ende 2014 rund 33 000 Sitzplätze, also rund 14 Prozent mehr.

Mio. Pers.km

,3

Ein Personenkilometer ist die Leistung, die erbracht wird, wenn eine Person einen Kilometer weit transportiert wird. Im Jahr 2010 erbrachte die BLS eine Verkehrsleistung von 849,3 Mio. Personenkilometern (Pkm). Bezogen auf die ganze Schweiz entspricht dies einem Marktanteil von rund 15 Prozent im regionalen Schienenverkehr (Normalspur). Statistisch legt jede E ­ in­wohnerin und jeder Einwohner im Einzugs­ gebiet der BLS pro Jahr 850 km mit der BLS zurück.

30 4,6 Mio.

Reise­ zentren

Tickets

In 30 Reisezentren bietet die BLS ihren Kunden ein umfassendes Angebot: vom Verkauf von Fahrausweisen aller Art über die Beratung bis zur Buchung kompletter Reise­ arrangements für Städte- und andere Reisen in der ganzen Welt. Den Kunden stehen zusätzlich 24 bediente Ver­ kaufsstellen und 192 moderne, mit einem grossen Sorti­ment ausgestattete Billettautomaten zur Verfügung. 2010 verkaufte die BLS insgesamt 4,6 Millionen Fahrausweise.


Das BLS Bahn-Netz

Güterverkehr

3362

132

Mio. Tonnen­ kilometer

Mit der Verkehrsleistung von 3362 Millionen Tonnenkilometern (Tkm) hat BLS Cargo einen Marktanteil von 43 Prozent im alpenquerenden Schienen­ güterverkehr und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsverlagerung. Täglich transpor­ tiert das Unternehmen rund 50 000 Tonnen und entlastet das Strassennetz damit um über 1 Mil­ lion Lastwagen pro Jahr. Ein Tonnenkilometer ist die Leistung, die erbracht wird, wenn eine Tonne einen Kilometer weit transportiert wird.

Bahnhöfe

Autoverlad

402 Brücken

1,33

Mio. Fahrzeuge

Der BLS Autoverlad am Lötschberg war mit 1,33 Mio. transportierten Fahrzeugen im Jahr 2010 der beliebteste im ganzen Alpenraum.

Schifffahrt

118 790

Schiffskilometer

Insgesamt 118 790 km legten die 13 Schiffe der BLS Schifffahrt im Jahr 2010 auf Thuner- und Brienzersee zurück. Das ist so viel wie dreimal um die Erde. 61 Mal hatten sie Hochzeitsgesellschaften an Bord.

71 Tunnel

449 Betriebslänge Schienennetz

Die BLS in Zahlen km

Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2010 beziehungsweise geben den Stand per 31.12. 2010 wieder.


Der Münzwechsler. Altmodisch, aber in den Bussen immer noch un­entbehrlich. Der Münz­­wechsler liefert Rückgeld vom «Füfi» bis zum Fünfliber. Gehört zur persönlichen Ausrüstung der Chauffeure beziehungsweise der Wagen­ führerinnen der BLS Busse.

Das Zugpersonalgerät. Ein Multitalent und definitiv unentbehrlich: Das Zug­per­sonal kann den Fahrgästen damit Fahrausweise und Spezial­billette direkt im Zug ver­kaufen. Ermöglicht auch Frequenzerfassung oder Fahr­planauskünfte und ist ein Bezahlgerät für Kreditkarten und Scanner für Handytickets.

Zugschlusssignal. Die Eigenkonstruktion von BLS Cargo wird bei Güterzügen an den letzten Wagen gehängt, damit der Fahrdienst bei der Durchfahrt des Zuges erkennen kann, ob der Zug vollständig ist.

DIS-Gerät. Technologieschub für die Lokführerinnen und Lokführer: Das Notebook hat in den Führerständen der BLS unter anderem die auf Papier verzeichneten Strecken­weisungen ersetzt.

«Bodyguard»-Pin. «Bodyguard» ist das laufende Programm für sicherheitsgerechtes Verhalten bei der BLS – mit dem Ziel, aus Fastunfällen zu lernen und so Unfälle zu reduzieren. Das Motto: «Luege, dänke, richtig mache.»

Billettrolle. Solche sind in den Billettausgabegeräten der Reisezentren und den neuen Ticketautomaten der BLS «versteckt». Als Träger verschiedener Angebote des öffentlichen Verkehrs dient sie als Sicherheitspapier in einem einheitlichen Layout.

Signalpfeife. Diese wird von den Zugbegleitern, den Ran­gierern, den Fahrdienst­ leitern oder den Leuten des Baudienstes für Warn- und Rangiersignale eingesetzt.

Verriegelungsschalterschlüssel. Ohne ihn läuft gar nichts: Die Lokführer brauchen den Schlüssel, um den Verriegelungsschalterkasten zu entriegeln. Erst dann kann die Lok in Betrieb genommen werden.

UV-Checker. Mit Ultra­ violett-Licht kann das Zugsper­sonal die Echtheit der Fahrausweise prüfen. In den Billetten sind ent­s­prechende Sicherheits­ merkmale eingebaut.

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Kapitänsabzeichen. Die BLS Schifffahrt auf dem Thuner- und dem Brienzersee bildet ihre Mitarbeiter zu Nautikern aus. Auf den BLS-Schiffen sind unter anderem folgende Funktionen im Einsatz: Matrose, Schiffskassier, Maschinist, Heizer, Steuer­mann, Schiffs­führer und Kapitän.

Kamblyzug-Dose. Die BLS engagiert sich für die Ausflugsziele in ihrem Gebiet. Dafür hat sie entsprechende Marketingmassnahmen aufgebaut – unter anderem diese Guetzli-Dose im Kambly-Design.


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Die Geschichte

Bewegungen Einzelne Transportbetriebe, die sich über die letzten 175 Jahre zu einem feingliedrigen integralen öffentlichen Verkehrsnetz vereint haben, das ist die Geschichte zum Kürzel BLS: es steht für die BLS Lötschbergbahn AG, die heutige BLS AG. Hier ein Blick zurück auf Grosses, auf echten Schweizer Pioniergeist.

(1)

1835

1992

(3)

Am 31. Juli läuft das Dampfschiff «Bellevue» der Gebrüder Knechtenhofer zur Jungfernfahrt aus – die Schifffahrt auf dem Thunersee ist geboren, die Basis für die spätere BLS-Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee gelegt. (1)

Am 22. Juni wird die in­te­ grale Doppelspur auf der Lötschbergstrecke eingeweiht. (8)

1872 Die Bödelibahn BB (Där­li­ gen – Interlaken – Bönigen) wird in Betrieb genommen, als Verbindungsbahn zwischen den beiden Oberländer Seen bzw. den Anlegestellen der 1842 gegründeten Vereinigten Dampfschifffahrtsgesellschaft Thunerund Brienzersee VDG. (2)

1893 Die linksufrige Thunerseebahn TSB Thun–Därligen wird eröffnet. 1900 folgt die Fusion mit der Bödelibahn. (3)

1906 Am 27. Juli wird die BernerAlpenbahn-Gesellschaft BLS Bern-Lötschberg-Simplon zum Bau der Lötschbergbahn gegründet. Der Spatenstich erfolgt am 15. Oktober beim künftigen 14,6 km langen Lötschberg-Scheiteltunnel.

1907

Billettkontrolle 60er Jahre

1997 Aus der Fusion der BernerAlpenbahn-Gesellschaft BLS mit den mitbetriebenen Bah­ nen (SEZ, GBS und BernNeuenburg-Bahn BN) entsteht die BLS Lötsch­bergbahn AG.

2001

Plakatmotiv 20er Jahre

(4)

Die BLS-Tochtergesellschaft BLS Cargo AG wird gegrün­ det. (9) (8)

2005 Gemäss der Basisvereinbarung mit der SBB vom 15. Mai übernimmt die BLS die Systemverantwortung der normalspurigen S-Bahn Bern und die Führung der RegioExpress-Züge Bern–Langnau– Luzern; im Gegenzug erhält die SBB den BLS-Fernverkehr sowie den Güter-Einzelwagenladungsverkehr.

2006

(9)

Bauarbeiter LötschbergSüdrampe 10er Jahre

Bahnviaduktbau 10er Jahre

Am 24. April wird die heu­ tige BLS AG gegründet, am 22. Juni fusioniert sie mit der Regionalverkehr Mittelland AG RM, am 23. Juni mit der BLS Lötschbergbahn AG. (10)

Die Berner-Alpenbahn-Gesellschaft BLS Bern-Lötschberg-Simplon übernimmt die Spiez-Frutigen-Bahn SFB; die Infrastruktur dient als Zufahrtsstrecke zum Lötsch­ berg. (4)

Am 9. 12. nimmt die BLS den fahrplanmässigen Voll­betrieb durch den neuen, 34,6 km langen LötschbergBasistunnel auf. (11)

1913

2009

2007

Plakatmotiv 50er Jahre

(5)

Holzklasse

Plakatmotiv 60er Jahre

Die elektrisch betriebene Lötschbergbahn (Bergstrecke Frutigen–Lötschberg–Brig) wird eröffnet. (5)

Die BLS-Infrastruktur, inklusive NEAT-Basisstrecke, wird in die BLS Netz AG ausgegliedert. (12)

1942

2010

Die Spiez-Erlenbach-Bahn SEB schliesst sich durch ­Fusion mit der ErlenbachZweisimmen-Bahn EZB zur Spiez-Erlenbach-Zweisimmen-Bahn SEZ zusammen. (6)

(2)

Mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember übernimmt die BLS AG von der SBB den Verkehr der S6 und so die Marktverantwor­ tung für das gesamte Gebiet Luzern West. (13)

(11)

(6)

Interieur 50er Jahre

1944 Die Gürbetal-Bahn GTB fu­ sioniert mit der Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB zur Gürbetal-Bern-SchwarzenburgBahn GBS. (7) BLS Gazette Ausgabe 2011

(7)

Werkstätten 10er Jahre

(12)

(13)

(10)


Die Zukunft

Wohin führt die Reise?

Neue Angebote, ausgebaute Infrastrukturen. Gute Rahmenbedingungen. Das will die BLS.

Neue Angebote Der öffentliche Verkehr ist in den letzten Jahren stark gewachsen und wird es auch in Zukunft weiter tun. Zusammen mit den Bestellerkantonen plant die BLS die nächsten Angebotsausbauten. Mit der Inbetriebnahme der bestellten Doppelstockzüge kann die BLS ab 2013 das Sitzplatzangebot deutlich erhöhen. In Planung sind Taktverdichtungen auf einzelnen Linien im Kernbereich der S-Bahn Bern zum Viertelstundentakt. Ab Dezember 2011 z.B. zwischen Belp und Münchenbuchsee auf der S3. Ab Ende 2011 fahren neu auch die Regionalexpresszüge «Lötschberger» ganztägig im Stundentakt von Bern in die Ausflugsregionen nördlich und südlich des Lötschbergs und ins Simmental.

Wo führt die Reise hin? Diese Frage stellen sich nicht nur unsere Fahrgäste. Diese Frage muss sich auch die BLS als Unternehmen immer wieder stellen. Was brauchen unsere Fahrgäste in zehn Jahren? Was macht den öffentlichen Verkehr und im Wylerfeld. Sie ermögli- selbst. Ohne zusätzliche Kapazi­ in Zukunft noch chen kreuzungsfreies Fahren und täten sind die Verlagerungsziele damit weitere Verdichtungen im im alpenquerenden Güterverkehr ­besser? Die BLS will S-Bahn-Verkehr. Mit der Inbetrieb- und der Ausbau des Personennahme dieser Ausbauten wird nach fernverkehrs nicht möglich. Die dabei eine aktive heutigem Planungsstand bis 2022 BLS setzt sich deshalb zusammen Rolle spielen und (Wylerfeld) bzw. 2025 (Holligen) mit den Kantonen Bern und Walgerechnet. lis für den Vollausbau des Lötschstellt ihre berechtigberg-Basistunnels ein. … im Bahnhof Bern … ten Forderungen. Der Berner Bahnhof ist einer der grössten Engpässe im Schweizer Schienennetz. Die BLS ist mit täglich 880 S-Bahn- und Regional­expressZügen die grösste Nutzerin d ­ ieses Bahnhofs. Ein rascher und zukunftsweisender Ausbau der Bahnhofsanlagen ist von grosser Wichtigkeit. Die BLS setzt sich im Rahmen des Projekts «Zukunft Bahnhof Bern» zusammen mit Kanton Bern, RBS und SBB dafür ein.

Mehr Kapazität …

… und auf der Lötschberg­achse

Mehr Züge brauchen auch ausgebaute Infrastrukturen. Hierfür setzt sich die BLS stark ein. Zuoberst auf der Prioritätenliste steht die Leistungssteigerung auf den Zufahrtslinien zum Bahnhof Bern. In Planung sind die Entflechtungsbauwerke in Holligen

Auch der Ausbau der Zufahrtsstrecken zum Lötschberg-Basistunnel, namentlich im Aaretal, ist aus Kapazitätsgründen unabdingbar und für die BLS von hoher Priorität. Hinzu kommt der Engpass im zu zwei Dritteln nur einspurig ausgebauten Basistunnel

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Gute Rahmenbedingungen

Als zweitgrösstes Bahnunternehmen der Schweiz nimmt die BLS eine aktive Rolle bei der Wei­ terentwicklung des ÖV-Systems Schweiz ein. Sie engagiert sich beim Thema der Weiterentwicklung des Tarifsystems ebenso wie beim Ausbau, bei der Finanzierung und der künftigen Organisation der Schweizer Bahninfrastruk­ tur, und bringt ihre eigenen Ideen und Anliegen ein. Die BLS verfolgt dabei das Ziel, mit guten Rahmenbedingungen den Ausbau der Angebote für ihre Kunden wie auch die erfolgreiche Weiterentwicklung der Unternehmung sicher­ zustellen. Der BLS ist es wichtig, sich dabei immer auch aus übergeordneter Sicht des Gesamtsystems ÖV einzubringen.


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Vo Aarberg nach Zwöisimme – e Reisebricht I bi vo Aarbärg nach Bränzikofe im Zug gsässe u ha d’Landschaft gläse scho gly hani de e chlyne Hunger übercho u ha es Brötli gässe in Crémines Zoo Nächher e Identitätskrise in Düdinge ha mi fascht nüm säuber chöne finge bi mi de ga erhole ir Ängi im Simmetal sie hei gseit lueg zu dir, fertig Trüebsal! Woni de bi gschwumme im Fulesee hesch d Chüe am Ufer lache gseh nachher bin i witer gfahre uf Gänsbrunne vorem Fänschter e schöni Mittagssunne Bi churz usgschtige in Hindelbank ha gseit: «So wit chunnts nid, Gott sei Dank!» Am Selectaoutomat in Interlake hani es Ragusa afe entpacke Ds Telefon het glütet: «Hey bisch zwäg?» «Ja, sicher, isse e Wurscht in Kanderstäg» Ha ds Telefon abghänkt u bi nach Langethal dert hei sie gseit: wär isch dä, lueget e mal «I bi Poet uf Wanderschaft u wünsche mir gly azcho im sogenannte Müntschemier» «Das isch guet, nume si mir hie in Niederscherli» «ha mi wohl verfahre, das wird mir e Lehr si» Äntlech bin de acho in Oschtermundige ha ds Gspräch gsuecht mit emene Ortskundige: «Dir, säget, si mir hie in Ramsei?» «Nei, was macht öiches Hirni allei dehei?» Uf dä Schreck abe bin i id Beiz in Schwäbis ha zu mir gseit: «Ach, dir sit doch alles ...» dr Mond isch ufgange über Tägertschi dr Himmu dunkel u voll vo Stärne gsi No schnäll e Abstächer nach Utzenstorf doch wo bin i losgfahre, i weläm Dorf? Öppis mit Will und, ah, ja, Willisou nei, das cha nid si, oh, mi Kopf het Stou! So, es isch scho spät, mues uf Zwöisimme dert wirdeni wohl äs warms Bett finge ah, ja, itz fallts mir wieder i: Bränzikofe! dert hani häre wölle, mi Kopf e Schmelzofe! Gloube, fahre gschyder zrügg uf Bärn hanes Gstürm mit Näme, es isch es Grän! Morn blybeni dr ganz Tag lang im Bett u weni reise, höchschtens im Internet

Hinweis: Dies ist ein Spoken-Word-Text. Lesen Sie ihn sich selbst und den anderen Reisenden laut vor.


Das Netzwerk

Unterwegs im Herzen der Schweiz Reisen auf dem Liniennetz der BLS.

Der Bahnhof Bern als zweitgrösster Bahnhof der Schweiz ist Ausgangspunkt für die Reise mit der BLS. Wohin führt sie ihre Fahrgäste? Im Norden ins Seeland Die BLS verbindet Lebensräuund nach Solothurn. me. Sie verbindet Menschen Im Westen ins Sensetal im Beruf und in der Freizeit. Mit ihren Zügen erschliesst sie und nach Freiburg. Wirtschaftsräume. Sie ist PartIm Osten ins Emmental, nerin für Tourismus- und Ausins Entlebuch und bis flugsregionen wie den Thunerund den Brienzersee, die LötschLuzern. Im Süden ins ­bergregion, das Saanenland ­Berner Oberland und oder das Entlebuch. Tag für Tag und zuverlässig. Mit 1130 Zugweiter bis ins Wallis. verbindungen auf einem Bahnnetz von 450 Kilometern Länge, über 130 eigenen Haltestellen, mit Bussen und Schiffen. Die Destinationen heissen nicht Milano oder Paris – sondern Freiburg, Neuenburg, Murten, Biel, Solothurn, Interlaken, Langenthal, Luzern, Brig und Zweisimmen. Die BLS ist da, wo ihre Kundinnen und Kunden zuhause sind.

Moutier Langenthal Solothurn

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Zweisimmen

Impressum Herausgeberin: BLS AG, 3001 Bern/www.bls.ch Konzeption/Gestaltung: hilda design matters, Zürich Text: BLS Unternehmenskommunikation, Bern Künstlerbogen: Jürg Halter Fotografie Impressionen: Jiří Chmelik, hilda design matters, Zürich Fotografie Gegenstände: Tobias Madörin, Zürich Druck: Köpfli & Partner AG, Neuenhof

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Luzern


Impressionen II Bern – Münchenbuchsee – Diemerswil (zu Fuss) – Münchenbuchsee – Ausserholligen – Bern – Bümpliz Nord – Bern


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