Diplomkatalog HKB / MA Art Education, 2019

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Master ART EDUCATION Studiengangsleiterin /  Responsable de la filière d’études : MAREN POLTE Assistentin / Assistante : HELENA SCHMIDT Betriebsassistentin /  Assistante administrative : SUSAN SCHMID Mehr Infos unter /  Compléments d’information : HKB-GK.CH ARTEDUCATION.CH INSTA/@ART_EDUCATION





F INALE 19 Bachelor Vermittlung in Kunst und Design / Médiation culturelle Bachelor Visuelle Kommunikation /  Communication visuelle Master Art Education Master Design 22. Juni ― 5. Juli 2019 Vernissage: 21. Juni 2019 Fellerstrasse 11, Bern


Keine Mittelwege Es stellt naturgemäss den Höhepunkt des Jahres dar, wenn die Abschlussarbeiten aller Studierenden der im HKB-Fachbereich Gestaltung und Kunst zusammengefassten Studiengänge auf Bachelor- und Masterstufe im Rahmen der verschiedenen Diplomausstellungen öffentlich verhandelt werden. Dabei werden die Arbeiten der Bachelorstudiengänge Vermittlung in Kunst und Design sowie Visuelle Kommunikation und die der Master in Art Education und Design traditionell im Sinne einer Werkschau in den über das ganze Gebäude verteilten Präsentations­ flächen des Stammhauses HKB an der Fellerstrasse gezeigt. Die Diplomausstellung des Bachelors in Fine  Arts ist hingegen jedes Jahr in den dafür perfekt geeigneten Räumen des Kunsthauses Langenthal zu Gast. Hier präsentieren die Absolventinnen und Absolventen ihre finale Werkauswahl unter realen Ausstellungbedingungen und vollziehen dabei den Wechsel vom geschützteren schulischen Rahmen in den der Publikumsöffentlichkeit. Diesem Höhepunkt geht jeweils eine Endphase des Studiums voraus, in der Anspannung und

Produktivität ebenso nah beieinander liegen wie Verzweiflung und Geistesblitz. Faszinierend ist dabei stets auf’s Neue, zu welch radikalen Entscheidungen die Absolvent*innen in den letzten Wochen ihres Studiums fähig und bereit sind. «In Gefahr und grosser Not, bringt der Mittelweg den Tod.» Ganz im Sinne des längst geflügelten Bonmots‘ Friedrich Freiherr von Logaus über das Mittelmass, schärfen sich unter den Bedingungen des Abschlusses künstlerische, gestalterische und vermittlerische Positionen. Und es vollzieht sich ein individueller persönlicher Wandel, der zwangsläufig aus dem Studium hinaus ins jeweilige Berufsfeld führt, ungeachtet der Tatsache, dass noch ein jedes Jurygespräch als allerletzte Studienlektion erlebt wird. Es war uns ein Anliegen, in der vorliegenden Publikation nicht nur die Ausstellungen samt den dort versammelten Werken festzuhalten, sondern auch individuelle Prozesse abzubilden und den Weg zum Diplom zumindest in Ansätzen sichtbar zu machen. Als Bick zurück und Blick voraus. Dabei wünschen wir viel Vergnügen. Andreas Vogel Fachbereichsleiter Gestaltung und Kunst 34

Quand la voix médiane ne mène à rien La présentation publique de tous les travaux de fin d’études de master et de bachelor des filières regroupées dans la section Arts visuels et design de la HKB représente l’apogée de l’année académique. Ces travaux sont pré­ sentés dans divers lieux d’exposition. Ceux qui ont été réalisés dans les filières de bachelor Enseignement de l’art et du design et Communi­ cation visuelle et les travaux de Master in Art Education et Design sont traditionnellement disposés sur les surfaces prévues à cet effet dans l’ensemble de la maison mère de la HKB, à la Fellerstrasse. Les travaux de diplôme du bachelor Fine arts, sont, quant à eux, hébergés chaque année dans le cadre idéal du Kunsthaus de Langenthal : l’occasion, pour les diplômée-s, d’exposer dans des conditions professionnelles et de franchir le pas qui permet de quitter le cadre protégé de la haute école pour se retrouver dans l’espace public. Cette apogée suit de près la phase terminale des études, où tension et productivité avoisinent désespoir et étincelle de génie. Il est à chaque fois fascinant d’observer les décisions

radicales que les diplômé-e-s sont prêt-e-s à prendre durant les dernières semaines de leurs études. Dans une situation de danger et de détresse extrêmes, le choix d’une voie médiane est sou­vent mortel, c’est bien connu. En situation de fin d’études, les positions artistiques, créatives et médiatrices sont exacerbées. On assiste à cette transformation personnelle qui permet aux individus de se lancer dans le monde professionnel, avant même que l’entretien final avec le jury soit ne soit vécu comme une dernière leçon. Nous tenions à immortaliser, dans la présente publication qui est à la fois rétrospective et projection, non seulement les expositions avec les travaux de diplôme, mais aussi des pro­ cessus individuels, afin de donner une idée, même vague, du chemin parcouru pour arriver au diplôme. Bonne découverte ! Andreas Vogel Responsable du domaine d’études Arts visuels et design


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LUCA EGGER

AE03 →236

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ANJA DIETRICH

AE02 →234

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BELINDA KERNEN & OONA SIEGENTHALER

AE08 →246

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CHRISTIANE HAMACHER

AE06 →242

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ANDREA RICKHAUS

AE10 →250

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ANNETTE BRAND

AE01 →232

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MARA SCHENK

AE11 →252

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PAMELA GARDI

AE05 →240

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ITALO FIORENTINO, MICHAEL GSTEIGER & PHILIPP STUDER

AE04 →238

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JELENA HELBLING

AE07 →244

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MIRKO KIRCHER

AE09 →248

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Master ART EDUCATION Studiengangsleiterin /  Responsable de la filière d’études : MAREN POLTE Assistentin / Assistante : HELENA SCHMIDT Betriebsassistentin /  Assistante administrative : SUSAN SCHMID Mehr Infos unter /  Compléments d’information : HKB-GK.CH ARTEDUCATION.CH INSTA/@ART_EDUCATION



Jelena Helbling  Belinda Kernen  Luca Egger  Pamela Gardi  Mirko Kircher  Philipp Studer  Oona Siegenthaler  Italo Fiorentino  Andrea Rickhaus  Christiane Hamacher  Annette Brand   Anja Dietrich  Michael Gsteiger  Mara Schenk


ANNETTE BRAND

gemeinsam zeichnen, 2019 Künstlerische Forschung

Die Masterthesis fragt nach den Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Zeichnens. Wenn Zeichnen als Ausdrucksform und eigenständige Sprache verstanden wird, so müsste es auch möglich sein, «zeichnerisch» aufeinander zu reagieren und in einen Dialog zu treten. Für das Projekt haben sich zwölf Künstler*innen jeweils zu zweit auf das Wagnis des gemein­ samen Zeichnens eingelassen. Der Prozess wurde von mir im Rahmen einer künstlerischen Forschungsarbeit dokumentiert und analysiert. AE01

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Mentorat Praxis: Jacqueline Baum Mentorat Theorie: Priska Gisler Kontakt: anet.b@gmx.ch

← gemeinsam zeichnend → Diverse Stifte auf Papier, 4 Tische 15 × 15 cm bis 850 × 70 cm; Ausstellungsansicht

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ANJA DIETRICH

Qreuz + Kuer, 2019 Sammlung

Qreuz + Kuer fragt nach den Bedingungen der eigenen kreativen Haltung und Handlung, macht sich Gedanken über divergentes Denken, Sinngebungszwänge, gescheiterte und geglückte Versuche, das Staunen, über physische und geistige (Um)wege. Drei entwickelte Versuchsanlagen stehen in der Tradition des Spiels und erforschen definierte Handlungsrahmen. Qreuz + Kuer ist Selbstaneignung, eine Collage aus eigenem und fremdem Material und Teil eines rhizomatischen Systems von Möglichkeiten und Assoziationen. AE02

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Mentorat Praxis: Tine Melzer Mentorat Theorie: Peter Radelfinger

← Ausstellungsansicht → Buch, Digitaldruck 14,8 × 21 cm

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LUCA EGGER

Rocket, 2019 Audiovisuelle Installation

Das Projekt «Rocket» besteht aus einem Song und dem dazugehörigen Musikvideo. Der Track thematisiert das Ausbrechen aus bestimmten psychischen Zuständen oder Lebenssituationen. Text, Bild und Ton werden dabei als gleichwertige Einheiten verstanden. Mentorat Praxis: Hugo Ryser, Markus Fehlmann Mentorat Theorie: Andi Schoon Kontakt: luca.egger@posteo.net AE03

↑ Ausstellungsansicht Restliche Abb.: Videostills aus Projektion, HD Video, 16:9, 5' 30"

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AE03

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ITALO FIORENTINO, MICHAEL GSTEIGER & PHILIPP STUDER

Mach den Vorhang weg – Befreit von der Lüge Wahrheit zu sein, 2019 Sitcom / Mockumentary

Der verwirrte Kunstvermittler Tobias Wolff, der exzentrische Performancekünstler Konradin Bitschgi und der dümmliche aber erfolgreiche Skulpteur Fabrizio von Bartenburg müssen die gemeinsame Ausstellung Mach den Vorhang weg planen. Die Moralvorstellungen, die damit verbundenen künstlerischen Haltungen und die Arbeitsweisen der drei Charaktere bieten viel Potential für Konflikte und den Austausch verschiedener Blickwinkel aus der Kunstlandschaft. Ob die Ausstellung ein Erfolg wird? AE04

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Mentorat Praxis: Anna-Lydia Florin, Stefan Sulzer Mentorat Theorie: Stefan Sulzer Kontakt: fiorentinoitalo@gmail.com, mikgst@hotmail.com, ph.s.studer@gmail.com


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← Videostill «Konradin Bitschgi»; Videostill «Fabrizio von Bartenburg»; Videostill «Tobias Wolff» → Videostill aus Projektion, HD Video, 16:9, 20'; Ausstellungsansicht

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PAMELA GARDI

Wie viel Wenig ist genug?, 2019 Visuelle Codierung Nr. 2, 2019 Visuelle Codierung Nr. 7, 2019 Visuelle Codierung Nr. 9, 2019 Visuelle Codierung Nr. 10, 2019 Visuelle Codierung Nr. 31, 2019 Digitale Malerei, Infografik

Die fünf Prints sind Bestandteil einer Serie von 33 visuellen Codierungen und zeigen meine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeitsmittel, Arbeitsräume und Unterrichtsvorbereitung. Sie stehen im Kontext einer grösseren qualitativen Untersuchung, welche mit Lehrpersonen im Fach BG auf Stufe Sek II durchgeführt wurde. Mittels Farbcodes werden die erhobenen Informationen und gewonnenen Erkenntnisse in abstrakter Form zusammengefasst. Als Grundlage dieser Codierungen dienen aufgenommene AE05

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AE05

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Abb. 80-81 DokumentationsFotografie und darauffolgende

Dokumentations-Fotografien. Die fünf Prints fassen Schlüsselmomente meiner Untersuchung zusammen, während eine Webseite die erhobenen und ausgewerteten Materialien dem Betrachtenden zugänglich macht.

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Mentorat Praxis: Beatrice Kaufmann Mentorat Theorie: Gila Kolb Kontakt: pamela.gardi@outlook.com

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← Visuelle Codierung Nr. 9, 2019 Digitaldruck 118,9 × 84,1 cm → Dokumentationsfotografie und darauffolgende Codierung (Werkprozess)


CHRISTIANE HAMACHER

Vallamand Dessus: Ein Dorf verändert sich, 2019 Archivinstallation

Im Dorfzentrum von Vallamand Dessus stehen seit einigen Jahren mehrere Häuser zum Verkauf. Das Café, der letzte öffentliche Begegnungsort, wurde 2017 geschlossen. Herr Christian Ogi, der verstorbene Besitzer des Cafés, hat ab den Siebzigerjahren das Leben rund um den Dorfplatz mit einer Super-8-­ Kamera dokumentiert. Meine Videoaufnahme mit dem Smartphone vom Dorfzentrum wird den alten Momentaufnahmen gegenübergestellt. Die Archivordner, Exercises I–IV, zeigen ein sich veränderndes Dorfleben. AE06

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AE06

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Mentorat Praxis: Daniela Keiser Mentorat Theorie: Claudia Hummel Kontakt: hamacher.ch

← Ausstellungsansicht → Ausstellungsansicht; Archivbild

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JELENA HELBLING

Zeichnen (v)erlernen – ein Erfahrungsbericht, 2019 So sieht Zeichnen (v)erlernen aus…, 2019 (V)erlern-Fundus, 2019 Versuchen Sie sich im (V)erlernen!, 2019 Zeichnen (v)erlernen im Selbstversuch, 2019 Zeichnen (v)erlernen – ein Erfahrungsbericht, 2019 Künstlerische Forschung

Diese Arbeit widmet sich dem Gegenstandszeichnen und der Suche nach möglichen, neuartigen Zugängen und Qualitäten der gegenständlichen Freihandzeichnung. In einem Selbstversuch wurde zeichnend der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten es gibt, sich einem Gegenstand zeichnerisch auf unkonventionelle Art und Weise anzunähern und was das Zeichnen-(V)erlernen sein könnte. Entstanden ist eine Materialsammlung mit inspirierenden Handlungsanweisungen zum Zeichnen (v)erlernen. AE07

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AE07

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Mentorat Praxis: Markus Weiss Mentorat Theorie: Gila Kolb Kontakt: jelena@blanchard-helbling.ch

← (V)erlern-Fundus, 2019 Video-Archiv je 1920 × 1080, Loop → So sieht Zeichnen (v)erlernen aus…, 2019 Mapping mit gedruckten Zeichnungen Prints und Post-It-Haftnotizen 200 × 150 cm; Versuchen Sie sich im (V)erlernen!, 2019 Zeichentisch mit Steinsammlung und Kompendium 180 × 90 cm

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BELINDA KERNEN & OONA SIEGENTHALER

Elle und Speiche, 2019 Video-Projektion

Bewegt, endlos, komprimiert, tonlos und kurz – so zeigt sich das GIF. Diese Mischform aus Bild und Bewegtbild ist Ausgangsmaterial unserer Master-Thesis. In einer Übereck-Projektion wird das GIF Teil eines grösseren Ganzen – eine Collage, wo sich Fragmente nebeneinander, übereinander treffen und neue Beziehungen eingehen. Gegensätze wie bewegt – unbewegt, leer – voll, schnell – langsam ermöglichen das Eintauchen in einen körperlichen Kosmos, wo Grenzen zwischen Eigen und Fremd verschwimmen. AE08

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Mentorat Praxis: Daniela Keiser Mentorat Theorie: Helena Schmidt Kontakt: belindakernen@bluewin.ch, oona_siegenthaler@hotmail.com

Abb.: Übereck-Projektion, HD Video, 16:9, ohne Ton, Loop, ca. 8' Masse variabel

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AE08

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MIRKO KIRCHER

Sonicdream: «Through Hidden Places», 2019 Performance

M: Mit gebanntem Blick folge ich den Bewegungen des Graphitstiftes. Meine linke Hand berührt vorsichtig den Lautstärkeregler und ich beginne mit meiner rechten Hand das Kratzen zeitlich zu verschieben … M: Ich hebe den Graphitstift von der Leinwand weg und entferne mich im Rückwärtsgang langsam weg von der Leinwand. Im selben Moment bricht die Musik ebenfalls ab. Es ist ganz still. Ich spüre den Schweiss an meiner Stirn und an meinen Armen herunterlaufen und wie sich meine Brust hebt und senkt … Mentorat Praxis: Urs Aeschbach Mentorat Theorie: Andi Schoon Kontakt: insta/@sonicdream Abb.: Performance vom 21. 6. 2019, Bern AE09

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ANDREA RICKHAUS

Drei Figuren im Rotationsmodus, 2019 Skulpturen mit Aktivierungsvorgängen

Die Körper unterwerfen sich den physikalischen Massstäben im Raum. Ökonomische und spielerische Abfolgen variieren. Wiederholung und Praxis zeigen sich in automatischen Handgriffen. Möglichkeiten des Scheiterns, des Fallens, bleiben immer bestehen. Es sind prekäre Dualismen, die der Körper im Raum erprobt, repetiert und sichtbar macht. Mentorat Praxis: Manuel Burgener, Nino Baumgartner Mentorat Theorie: Tine Melzer Kontakt: andrearickhaus.ch AE10

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Abb.: Diverse Zustände von Drei Figuren im Rotationsmodus, 2019 Sand, Holz, Kunststoff, Metall Masse variabel AE10

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MARA SCHENK

TOTUM PRO PARTE, 2019 PARS PRO TOTO, 2019

Wo liegt die Grenze der Nase? Die Frage stellt sich nicht nur in Bezug auf das physische Organ, sondern auch auf dessen Kontextualisierung, der Rolle der menschlichen Nase als Bedeutungsträgerin. TOTUM PRO PARTE und PARS PRO TOTO kreieren ein spezifisches Bild der Nase – sie thematisieren die Ambivalenz zwischen sozialpolitischem Ernst und verspielter Albernheit, welche auf einer so kleinen Fläche inmitten unseres Gesichts zusammentreffen. Mentorat Praxis: Tine Melzer, Laurin Schaub Mentorat Theorie: Tine Melzer Kontakt: mara.schenk@gmail.com AE11

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← Dokumentation → PARS PRO TOTO, 2019 Buch, Digitaldruck 10 × 12 cm, 400 Seiten

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